Mit Gott wandeln und Gutes ernten

Mit Gott wandeln und Gutes ernten

EINE Wanderung durch ein gefährliches Gelände ist sicherer, wenn man einen erfahrenen Führer an seiner Seite hat. Es wäre nur vernünftig, sich von ihm führen zu lassen, statt auf eigene Faust loszuziehen. Dieses Beispiel lässt sich in gewisser Hinsicht auf unsere Situation übertragen. Jehova bietet uns sozusagen an, uns durch die endlose Wüste der schlechten Welt von heute zu führen. Es ist nur vernünftig, mit ihm zu wandeln, statt seine eigenen Wege zu gehen. Wie können wir mit Gott wandeln? Indem wir uns von seinem Wort leiten und führen lassen.

Kurzer Überblick
Jehova hatte den Propheten Hosea in erster Linie zum nördlichen Zehnstämmereich Israel geschickt. Diese Nation (nach ihrem vorherrschenden Stamm auch Ephraim genannt) hatte sich von Gott abgewandt. In Hosea 6 bis 9 wird geschildert, wie untreu das Volk war: Es übertrat den Bund Jehovas und tat ständig Schlechtes (Hosea 6:7). Die Israeliten kehrten nicht zu Jehova zurück, sondern vertrauten auf Bündnisse mit anderen Nationen. Da sie dauernd Schlechtes säten, würden sie auch Schlechtes ernten. Mit anderen Worten: Ihnen stand ein Strafgericht bevor. Doch Hosea hatte für sie auch eine zu Herzen gehende Botschaft: Sie könnten jederzeit zu Jehova zurückkehren und auf seine Barmherzigkeit zählen — vorausgesetzt, sie würden beweisen, dass sie aus tiefstem Herzen bereuen.
In diesen vier Kapiteln aus Hoseas Prophezeiung finden wir weitere Hinweise, die uns helfen, mit Gott zu wandeln. Sehen wir uns einmal vier praktische Lehren an: 1. Echte Reue zeigt sich in Taten, nicht nur in Worten; 2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude; 3. es schmerzt Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und 4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten.
Wie sich echte Reue zeigt
Aus Hoseas Prophezeiung lernen wir viel über Reue und Barmherzigkeit. In Hosea 6:1-3 lesen wir: „Kommt, und lasst uns doch zu Jehova umkehren, denn er selbst hat zerrissen, aber er wird uns heilen. Er schlug fortgesetzt, doch wird er uns verbinden. Er wird uns lebendig machen nach zwei Tagen. Am dritten Tag wird er uns aufstehen lassen, und wir werden vor ihm leben. Und wir werden erkennen, wir werden danach jagen, Jehova zu erkennen. Wie die Morgenröte steht sein Hervortreten fest. Und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss; wie ein Frühlingsregen, der die Erde satt tränkt.“
Wer sprach hier? Manche denken, dass es die untreuen und ungehorsamen Israeliten waren, die so Reue vorheucheln und Gottes Barmherzigkeit ausnutzen wollten. Andere meinen, dass hier der Prophet Hosea das Volk anflehte, zu Jehova zurückzukehren. Wie auch immer, die entscheidende Frage ist: Kehrte das Zehnstämmereich Israel als Ganzes zu Jehova zurück und zeigte es echte Reue? Die Antwort lautet: Nein. Jehova ließ durch Hosea sagen: „Was soll ich dir tun, o Ephraim? Was soll ich dir tun, o Juda, wenn eure liebende Güte wie das Morgengewölk ist und wie der Tau, der früh vergeht?“ (Hosea 6:4). Damit zeichnete Jehova wirklich ein trauriges Bild von dem geistigen Zustand seines Volkes! Die liebende Güte oder loyale Liebe war nahezu verschwunden — wie der Tau am Morgen, der mit der aufgehenden Sonne schnell verdunstet. Die Israeliten gaben zwar vor, zu bereuen, aber Jehova entdeckte nichts, was von seiner Seite aus Barmherzigkeit gerechtfertigt hätte. Was war ihr Problem?
Ihre Reue kam nicht von Herzen. In Hosea 7:14 drückt Jehova sein Missfallen darüber aus: „Sie riefen nicht von Herzen um Hilfe zu mir, obwohl sie auf ihren Betten ständig heulten.“ In Vers 16 sagt er noch: „Sie kehrten dann zurück, nicht zu etwas Höherem“ — das heißt „nicht zu einer erhabenen Form der Anbetung“ (Fußnote). Sie wollten nicht das ändern, was nötig war, um ihr Verhältnis zu Jehova wieder in Ordnung zu bringen und sich so erneut auf dem hohen Niveau der Anbetung Jehovas bewegen zu können. Sie wollten eigentlich gar nicht mit Gott wandeln.
Und noch etwas stimmte an der Reue der Israeliten nicht. Sie begingen nach wie vor alle möglichen Sünden, wie Betrug, Mord, Diebstahl oder Götzendienst, und verbündeten sich mit anderen Nationen. In Hosea 7:4 werden sie mit dem „Ofen“ eines Bäckers verglichen, offensichtlich, weil in ihnen schlechte Wünsche brannten. Verdienten sie in diesem beklagenswerten Zustand überhaupt Barmherzigkeit? Ganz bestimmt nicht! Hosea lässt die rebellischen Israeliten wissen, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken“ und seine „Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten“ wird (Hosea 9:9). Mit Barmherzigkeit brauchten sie nicht zu rechnen!
Was lernen wir aus Hoseas Worten über Reue und Barmherzigkeit? Das abschreckende Beispiel der treulosen Israeliten lehrt uns, dass wir von Herzen bereuen müssen, wenn wir Jehovas Barmherzigkeit spüren möchten. Woran erkennt man eine solche Reue? Jehova lässt sich nicht von Tränen oder von bloßen Worten täuschen. Echte Reue zeigt sich durch Taten. Wer Barmherzigkeit erfahren möchte, muss den Weg der Sünde ganz und gar verlassen und sein Leben nach den hohen Maßstäben der Anbetung Jehovas ausrichten.
Opfer allein machen Jehova noch keine Freude
Nun zur zweiten Lehre, die uns helfen kann, mit Gott zu wandeln. Sie lautet: Opfer allein machen Jehova noch keine Freude. In Hosea 6:6 heißt es: „An liebender Güte habe ich [Jehova] Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Ganzbrandopfern.“ Jehova findet also Gefallen an liebender Güte oder loyaler Liebe — eine Eigenschaft, die aus dem Herzen kommt — und daran, dass wir ihn erkennen. Aber vielleicht fragt sich der eine oder andere: Warum wird hier gesagt, dass Jehova an Opfern und Ganzbrandopfern kein Gefallen hat? Wurden solche Opfer nach dem Gesetz des Moses denn nicht sogar verlangt?
Ja, das ist richtig. Doch bei den Zeitgenossen Hoseas stimmte etwas ganz Grundlegendes nicht. Allem Anschein nach gab es Israeliten, die solche Opfer pflichtbewusst darbrachten, um sich einen Anstrich von Ergebenheit zu geben. Gleichzeitig sündigten sie immer weiter. Daran war abzulesen, dass es in ihrem Herzen keinen Funken loyaler Liebe gab. Außerdem lehnten sie die Erkenntnis Gottes ab. Das zeigte sich darin, dass sie sich nicht danach ausrichteten. Was nützten ihre Opfer, wenn doch ihr Herz und ihre Lebensweise nicht in Ordnung waren? Ihre Opfer waren für Jehova Gott abstoßend.
Hoseas Worte enthalten eine Warnung für viele Kirchgänger heute. Sie pflegen religiöse Bräuche und möchten Gott dadurch Opfergaben darbringen, aber ihr tägliches Verhalten wird kaum oder gar nicht davon berührt. Können solche Menschen Gott wirklich gefallen, wenn ihr Herz sie nicht antreibt, Gott gut kennen zu lernen und dieses Wissen über ihn umzusetzen, indem sie der Sünde den Rücken kehren? Niemand sollte denken, er könne Gott allein durch fromme Werke Freude machen. Jehova findet kein Gefallen an jemand, der sich durch einen Dienst für ihn, der reine Formsache ist, seine Gunst verdienen will, statt wirklich nach seinem Wort zu leben (2. Timotheus 3:5).
Als wahre Christen müssen wir uns merken, dass Opfer allein Jehova noch keine Freude machen. Natürlich opfern wir Jehova keine Tiere. Aber wir bringen ihm „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar, „das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Es ist wichtig, dass wir nicht so werden wie die sündigen Israeliten zur Zeit Hoseas und denken, verkehrtes Verhalten sei durch solche Opfer gutzumachen. Ein Beispiel: Eine Jugendliche beging heimlich Unmoral und gab später zu: „Ich ging viel mehr predigen, weil ich dachte, ich könnte den Fehler dadurch ausgleichen.“ So ähnlich versuchten es auch die eigensinnigen Israeliten. Doch Jehova kann unser Schlachtopfer der Lobpreisung nur dann annehmen, wenn wir es ihm aus dem richtigen Beweggrund heraus geben und entsprechend leben.
Es schmerzt Jehova, wenn ihn seine Anbeter verlassen
In der dritten Lehre aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 geht es darum, wie Jehova empfindet, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden. Gott kann sowohl warmherzig als auch energisch sein. Er freut sich aus tiefstem Herzen über alle, die ihre Sünden bereuen, und empfindet inniges Mitgefühl für sie. Ist jemand jedoch reuelos, schreitet er energisch und entschlossen zur Tat. Da Gott sehr viel daran liegt, dass es uns gut geht, freut er sich, wenn wir treu mit ihm wandeln. „Jehova findet Gefallen an seinem Volk“, sagt Psalm 149:4. Doch wie empfindet Jehova, wenn seine Diener nicht treu sind?
Über die untreuen Israeliten sagte Jehova: „Sie selbst haben wie der Erdenmensch den Bund übertreten. Dort haben sie treulos gegen mich gehandelt“ (Hosea 6:7). Das mit „treulos handeln“ wiedergegebene hebräische Wort bedeutet auch „betrügen“ oder „treulos verlassen“. Dasselbe hebräische Wort wird in Maleachi 2:10-16 für das illoyale Verhalten der Israeliten verwendet, die ihrem Ehepartner untreu waren. Über den Gebrauch dieses Verbs in Hosea 6:7 heißt es in einem Nachschlagewerk, es sei ein „Bild aus dem Bereich der Ehe, das diese Beziehung als etwas sehr Persönliches, Intimes charakterisiert . . . Es beschreibt eine zwischenmenschliche Situation, in der die Liebe mit Füßen getreten wurde.“
Durch den Bund, den Jehova mit Israel geschlossen hatte, war die Nation für ihn wie eine Ehefrau. Als sein Volk die Bedingungen dieses Bundes mit Füßen trat, war das daher wie Ehebruch. Gott war sozusagen ein treuer Ehemann, doch sein Volk hatte ihn verlassen!7 Wie sieht es mit uns aus? Gott ist es nicht gleichgültig, ob wir mit ihm wandeln oder nicht. „Gott ist Liebe“ und unser Verhalten berührt seine Gefühle — vergessen wir das nie! (1. Johannes 4:16). Schlagen wir einen falschen Weg ein, schmerzt das Jehova und wir ziehen uns sein Missfallen zu. Daran immer zu denken kann in Versuchungen eine stark abschreckende Wirkung auf uns haben.
Wie wir Gutes ernten können
Die vierte Lehre aus Hoseas Prophezeiung dreht sich darum, wie wir Gutes ernten können. Hosea beschreibt, wie unsinnig und fruchtlos der treulose Kurs der Israeliten war: „Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten“ (Hosea 8:7). Dieser Text enthält einen Grundsatz, den wir uns gut einprägen sollten: Was wir jetzt tun und wie es uns später ergeht, steht in direktem Zusammenhang. Wie bestätigte sich dieser Grundsatz bei den untreuen Israeliten?
Sie sündigten ständig weiter und säten dadurch Schlechtes. Könnten sie immer so weitermachen, ohne jemals die Quittung dafür zu bekommen? Auf keinen Fall würden sie dem Strafurteil entgehen. In Hosea 8:13 wird gesagt, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken und Abrechnung halten [wird] wegen ihrer Sünden“. Und in Hosea 9:17 kann man lesen: „Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.“ Jehova würde die Israeliten für ihre Sünden zur Rechenschaft ziehen. Weil sie Schlechtes gesät hatten, würden sie Schlechtes ernten. Gottes Urteil wurde im Jahr 740 v. u. Z. vollstreckt, als die Assyrer das Zehnstämmereich Israel stürzten und die Bewohner in die Gefangenschaft wegführten.
Die Quintessenz ihrer Erfahrung? Man erntet, was man sät. Zu dieser Grundwahrheit sagt Gottes Wort warnend: „Lasst euch nicht irreführen: Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Wenn wir Schlechtes säen, werden wir Schlechtes ernten. Wer zum Beispiel ein unmoralisches Leben führt, muss die bitteren Folgen tragen. Mit jemandem, der sein schlechtes Verhalten nicht bereut, geht es nicht gut aus.
Wie können wir aber Gutes ernten? Dazu ein einfacher Vergleich: Wird ein Bauer Weizen säen, wenn er Gerste ernten möchte? Natürlich nicht! Er muss das aussäen, was er ernten will. So ist es auch bei uns. Wenn wir Gutes ernten möchten, müssen wir Gutes säen. Überlegen wir uns deshalb: Möchten wir auch künftig Gutes ernten, das heißt weiter ein ausgefülltes Leben führen mit der Aussicht auf ewiges Leben in Gottes neuer Welt? Dann müssen wir auch künftig Gutes säen, das heißt mit Gott wandeln und uns nach seinen gerechten Maßstäben ausrichten.
Aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 haben wir also vier Lehren gezogen, die uns helfen können, mit Gott zu wandeln:
1. Echte Reue zeigt sich in Taten;
2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude;
3. es schmerzt Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und
4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten.

WT 2005

Jule | 07.04.11 | allgemeines | No Comments |

„Die Prophezeiung Hoseas hilft uns, mit Gott zu wandeln“

Die Prophezeiung Hoseas hilft uns mit Gott zu wandeln

GEFALLEN uns Dramen mit brillanten Schauspielern und einer faszinierenden Handlung? Das Bibelbuch Hosea enthält ein symbolisches Drama. Dieses Drama dreht sich um das Familienleben des Propheten Hosea und hat mit dem sinnbildlichen Ehebund zu tun, den Jehova durch den Gesetzesbund mit der Nation Israel schloss.
Den Hintergrund für dieses Drama liefert das erste Kapitel des Buches Hosea. Anscheinend lebte Hosea im Zehnstämmereich Israel (auch Ephraim genannt, weil der vorherrschende Stamm so hieß). Er prophezeite zur Regierungszeit der sieben letzten Herrscher von Israel und der Könige Usija, Jotham, Ahas und Hiskia von Juda (Hosea 1:1). Hosea prophezeite also mindestens 59 Jahre lang. Das Buch, das seinen Namen trägt, wurde zwar kurz nach 745 v. u. Z. vollendet, aber von Bedeutung ist es auch heute, wo Millionen Menschen wie vorausgesagt ‘Jehova nachwandeln’ (Hosea 11:10).
Was ein Überblick erkennen lässt
Ein kurzer Überblick über Hosea, Kapitel 1 bis 5 bestärkt uns in dem Entschluss, mit Gott zu wandeln und Glauben auszuüben sowie gemäß seinem Willen zu leben. Obwohl sich die Bewohner des Königreiches Israel des geistigen Ehebruchs schuldig machten, wollte Gott mit ihnen barmherzig verfahren, sofern sie bereuten. Das wurde dadurch veranschaulicht, wie Hosea mit Gomer, seiner Frau, verfuhr. Nach ihrem ersten gemeinsamen Kind bekam Gomer anscheinend zwei uneheliche Kinder. Hosea nahm seine Frau dennoch wieder bei sich auf, so wie Jehova bereit war, den reumütigen Israeliten Barmherzigkeit zu erweisen (Hosea 1:1 bis 3:5).
Jehova führte einen Rechtsfall gegen Israel, weil keine Wahrheit, keine liebende Güte und keine Gotteserkenntnis im Land war. Und wie er sagte, würde er mit dem götzendienerischen Israel und dem eigenwilligen Königreich Juda abrechnen. Er erklärte jedoch auch, dass sein Volk ihn suchen würde, wenn es „in Bedrängnis“ wäre (Hosea 4:1 bis 5:15).
Das Drama nimmt seinen Verlauf
Jehova gebot Hosea: „Geh, nimm dir eine Frau der Hurerei und Kinder der Hurerei, denn durch Hurerei wendet sich das Land ganz bestimmt davon ab, Jehova zu folgen“ (Hosea 1:2). Wie verbreitet war die Hurerei in Israel? „Der Geist der Hurerei, er hat sie [die Bewohner des Zehnstämmereichs] abirren lassen, und durch Hurerei begeben sie sich von der Stellung unter ihrem Gott hinweg. . . . eure Töchter [begehen] Hurerei und . . . eure eigenen Schwiegertöchter [begehen] Ehebruch. . . . was die Männer betrifft, mit den Huren sondern sie sich ab, und mit den weiblichen Tempelprostituierten opfern sie“ (Hosea 4:12-14).
In Israel grassierte sowohl buchstäbliche als auch geistige Hurerei. Jehova wollte deshalb mit den Israeliten „Abrechnung“ halten (Hosea 1:4; 4:9). Diese Warnung ist für uns heute bedeutsam. Jehova wird mit denen abrechnen, die Unmoral treiben und deren Glaubensausübung unrein ist. Wer aber mit Gott wandelt, hält sich an seine Maßstäbe für die reine Anbetung und weiß, dass „kein Hurer . . . irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes hat“ (Epheser 5:5; Jakobus 1:27).
Offensichtlich war Gomer unberührt, als Hosea sie heiratete, und war eine treue Ehefrau, als sie ihm später „einen Sohn gebar“ (Hosea 1:3). Wie in dem Drama dargestellt, schloss Gott mit den Israeliten ebenfalls einen Bund, der einem Vertrag für eine reine Ehe entsprach. Das war, kurz nachdem er sie 1513 v. u. Z. aus der ägyptischen Sklaverei befreit hatte. Durch die Zustimmung zu dem Bund versprach Israel Jehova, seinem „ehelichen Besitzer“, die Treue (Jesaja 54:5). Diese sinnbildliche Ehe zwischen Israel und Gott wurde durch Hoseas reine Ehe mit Gomer dargestellt. Aber wie sehr sich die Lage doch änderte!
Hoseas Frau „wurde dann abermals schwanger und gebar eine Tochter“. Dieses Mädchen und ein weiteres Kind waren wahrscheinlich außereheliche Kinder von Gomer (Hosea 1:6, 8). Da Gomer Israel darstellte, könnte die Frage aufkommen: Wie kam es, dass Israel sich prostituierte? 997 v. u. Z. trennten sich zehn Stämme Israels von den südlichen Stämmen Juda und Benjamin. Im nördlichen Zehnstämmereich Israel wurde die Kälberanbetung eingeführt, damit das Volk nicht mehr nach Jerusalem zog, um Jehova im Tempel anzubeten. Der Baalskult mit seinen Sexorgien bürgerte sich in Israel ein.
Nach der Geburt von Gomers zweitem, wahrscheinlich unehelichem Kind sagte Gott zu Hosea: „Nenne ihren Namen Lo-Ruhama [was „(Ihr wurde) keine Barmherzigkeit erwiesen“ bedeutet], denn ich werde dem Hause Israel nicht wieder Barmherzigkeit erweisen, weil ich sie ganz bestimmt hinwegnehmen werde“ (Hosea 1:6). Jehova ‘nahm sie hinweg’, als die Assyrer die Israeliten 740 v. u. Z. in die Gefangenschaft wegführten. Jehova war jedoch barmherzig mit dem Zweistämmereich Juda und rettete es, aber nicht durch Bogen, Schwert, Krieg, Rosse oder Reiter (Hosea 1:7). 732 v. u. Z. tötete ein Engel in nur einer Nacht 185 000 assyrische Soldaten, die Judas Hauptstadt Jerusalem bedrohten (2. Könige 19:35).
Jehovas Rechtsfall gegen Israel
Gomer verließ Hosea und wurde eine „Frau der Hurerei“, die mit einem anderen Mann in einem ehebrecherischen Verhältnis lebte. Das veranschaulichte, wie das Königreich Israel schließlich politische Bündnisse mit götzendienerischen Nationen schloss und immer mehr auf sie vertraute. Israel schrieb seinen Wohlstand nicht dem Segen Jehovas zu, sondern den Göttern dieser Nationen und brach den Ehebund mit Gott durch falsche Anbetung. Dass Jehova wegen des geistigen Ehebruchs einen Rechtsfall mit der Nation hatte, ist daher nicht verwunderlich (Hosea 1:2; 2:2, 12, 13).
Wie büßte ganz Israel dafür, dass es seinen ehelichen Besitzer verlassen hatte? Gott ließ das Volk nach Babylonien „in die Wildnis gehen“. Diese Nation eroberte Assyrien, das Land, in das die Israeliten 740 v. u. Z. deportiert worden waren (Hosea 2:14). Als Jehova das Zehnstämmereich damals zu Ende gehen ließ, annullierte er seinen Ehebund mit der ursprünglichen Zwölf-Stämme-Nation Israel nicht. Er hob den Gesetzesbund, durch den die zwölf Stämme Israels sinnbildlich eine Ehe mit ihm eingegangen waren, nicht einmal dann auf, als er zuließ, dass die Babylonier 607 v. u. Z. Jerusalem zerstörten und die Bewohner Judas gefangen nahmen. Dieses Verhältnis wurde erst beendet, als die jüdischen Führer Jesus Christus ablehnten und ihn 33 u. Z. zu Tode bringen ließen (Kolosser 2:14).
Jehova ermahnt Israel
Gott ermahnte die Nation Israel, „ihre Hurerei von sich [zu] entfernen“, aber sie wollte denen nachgehen, die sie leidenschaftlich liebten (Hosea 2:2, 5). „Darum“, sagte Jehova, „verzäune ich deinen Weg mit Dornen; und ich will eine Steinmauer gegen sie aufführen, sodass sie ihre eigenen Pfade nicht finden wird. Und sie wird tatsächlich ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagen, aber sie wird sie nicht einholen; und sie wird sie gewiss suchen, aber sie wird sie nicht finden. Und sie wird sprechen müssen: ‚Ich will gehen und zu meinem Mann zurückkehren, dem ersten, denn es ging mir damals besser als jetzt.‘ Sie aber erkannte nicht, dass ich es war, der ihr das Korn und den süßen Wein und das Öl gegeben hatte, und dass ich sie selbst Silber in Menge hatte haben lassen und Gold, von dem sie für Baal Gebrauch machten [oder: „das sie zum Baalsbildnis machten“, Fußnote]“ (Hosea 2:6-8).
Israel suchte zwar die Hilfe der Nationen, die seine „leidenschaftlichen Liebhaber“ gewesen waren, aber keine konnte ihm beistehen. Israel war wie von undurchdringlichem Dickicht umgeben, sodass niemand dorthin gelangen konnte, um Hilfe zu leisten. Nach dreijähriger Belagerung durch die Assyrer fiel Israels Hauptstadt Samaria im Jahr 740 v. u. Z. Danach wurde das Zehnstämmereich nie wieder aufgerichtet. Wie Jehova erklärte, würden nur wenige der gefangenen Israeliten sich bewusst werden, wie gut alles gewesen war, als ihre Vorväter Jehova gedient hatten. Diese wenigen würden die Baalsanbetung ablehnen und nach einer Erneuerung ihres Bundesverhältnisses mit Jehova trachten.
Ein weiterer Blick auf das Drama
Folgende Worte erhellen den Zusammenhang zwischen Hoseas Eheangelegenheiten und Israels Verhältnis zu Jehova: „Jehova sprach weiter zu mir: ,Geh nochmals hin, liebe eine Frau, die von einem Gefährten geliebt wird und Ehebruch begeht‘ “ (Hosea 3:1). Hosea befolgte die Anweisung und kaufte Gomer von dem Mann zurück, mit dem sie zusammenlebte. Danach ermahnte Hosea seine Frau energisch: „Viele Tage lang wirst du als die Meine wohnen. Du sollst nicht Hurerei begehen, und du sollst keinem anderen Mann zu Eigen werden“ (Hosea 3:2, 3). Gomer fügte sich und Hosea nahm mit ihr wieder Ehebeziehungen auf. Wie traf dies auf die Handlungsweise Gottes mit Israel und Juda zu?
Während sich die Gefangenen aus Israel und Juda in Babylon aufhielten, redete Jehova ihnen durch seine Propheten zu Herzen. Damit er zu seinem Volk barmherzig sein konnte, musste es bereuen und ebenso zu seinem ehelichen Besitzer zurückkehren wie einst Gomer zu ihrem Mann. Dann würde Jehova seine zurechtgewiesene, mit einer Frau vergleichbare Nation aus der babylonischen „Wildnis“ nach Juda und Jerusalem zurückholen (Hosea 2:14, 15). Diese Prophezeiung erfüllte sich 537 v. u. Z.
Auch die folgende Prophezeiung erfüllte sich: „Für sie werde ich an jenem Tag gewiss einen Bund schließen in Verbindung mit dem wild lebenden Tier des Feldes und mit dem fliegenden Geschöpf der Himmel und dem Kriechtier des Erdbodens, und Bogen und Schwert und Krieg werde ich aus dem Land zerbrechen, und ich will sie in Sicherheit sich niederlegen lassen“ (Hosea 2:18). Der jüdische Überrest, der in sein Heimatland zurückkehrte, lebte in Sicherheit, ohne Furcht vor irgendwelchem Getier. …
Eine Lehre daraus ziehen
Gott ist barmherzig und gnädig, und wir sollten es auch sein. Das ist eine Lehre aus den ersten Kapiteln von Hosea (Hosea 1:6, 7; 2:23). Gottes Bereitschaft, gegenüber reumütigen Israeliten barmherzig zu sein, steht im Einklang mit dem inspirierten Spruch: „Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der sie bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden“ (Sprüche 28:13). Für reumütige Missetäter sind auch die Worte des Psalmisten beruhigend: „Ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten“ (Psalm 51:17).
Hoseas Prophezeiung betont das Mitgefühl und die Barmherzigkeit des Gottes, den wir anbeten. Selbst wenn jemand von Jehovas gerechten Wegen abweicht, kann er bereuen und umkehren. Wenn er das tut, heißt Jehova ihn willkommen. Er war barmherzig gegenüber reumütigen Angehörigen der Nation Israel, mit der er sinnbildlich einen Ehebund geschlossen hatte. Obwohl sie Jehova ungehorsam waren und ‘dem Heiligen Israels Schmerz bereiteten, war er barmherzig und gedachte ständig dessen, dass sie Fleisch waren’ (Psalm 78:38-41). Seine große Barmherzigkeit sollte uns dazu bewegen, weiterhin mit dem mitfühlenden Gott, Jehova, zu wandeln.
Obwohl in der Nation Israel Sünden wie Mord, Diebstahl und Ehebruch stark verbreitet waren, ‘redete er ihr zu Herzen’ (Hosea 2:14; 4:2). Auch uns sollte es innerlich berühren, wenn wir über Jehovas Barmherzigkeit und sein Mitgefühl nachdenken, und wir sollten uns dadurch noch stärker zu ihm hingezogen fühlen. Fragen wir uns daher: Wie kann ich Jehovas Barmherzigkeit und sein Mitgefühl im Umgang mit anderen besser nachahmen? Bin ich wie Gott bereit zu vergeben, wenn ein Mitchrist mich um Vergebung bittet? (Psalm 86:5).
Gott verleiht wahre Hoffnung. Er verhieß zum Beispiel: „Ich will ihr . . . die Tiefebene Achor als Eingang zur Hoffnung [geben]“ (Hosea 2:15). Jehovas Organisation, die für ihn wie eine Ehefrau ist, hatte damals die sichere Hoffnung, in ihrem Heimatland, wo die „Tiefebene Achor“ lag, wieder tätig zu werden. Die Erfüllung dieses Versprechens im Jahre 537 v. u. Z. liefert uns einen guten Grund, uns über die sichere Hoffnung zu freuen, die Jehova uns gibt.
Um weiterhin mit Gott wandeln zu können, müssen wir stets Erkenntnis über ihn in uns aufnehmen und danach leben. Erkenntnis über Jehova fehlte in Israel sehr (Hosea 4:1, 6). Einige schätzten die göttliche Belehrung jedoch überaus, handelten entsprechend und wurden sehr gesegnet. Hosea war einer von ihnen. Dazu gehörten auch die 7 000, die zur Zeit Elias ihr Knie nicht vor dem Baal gebeugt hatten (1. Könige 19:18; Römer 11:1-4). Unsere Dankbarkeit für die göttliche Unterweisung hilft uns, weiterhin mit Gott zu wandeln (Psalm 119:66; Jesaja 30:20, 21).2 Jehova erwartet von Männern, die unter seinem Volk die Führung übernehmen, dass sie Abtrünnigkeit zurückweisen. In Hosea 5:1 wird jedoch gesagt: „Hört dies, o Priester, und gebt Acht, o Haus Israel, und ihr, o Haus des Königs, schenkt Gehör, denn mit euch hat das Gericht zu tun; denn ein Fallstrick seid ihr für Mizpa geworden und wie ein über Tabor ausgebreitetes Netz.“ Abtrünnige Führer waren ein Fallstrick und ein Netz für die Israeliten, weil sie sie zum Götzendienst verleiteten. Der Tabor und ein Ort namens Mizpa waren wahrscheinlich Hochburgen dieser falschen Anbetung.
Bisher hat uns Hoseas Prophezeiung gezeigt, dass Jehova ein barmherziger Gott ist, der denen Hoffnung und Segen schenkt, die ihr Leben nach seiner Anleitung ausrichten und Abtrünnigkeit zurückweisen. Wir wollen daher wie einst die reumütigen Israeliten Jehova suchen und uns bemühen, ihm stets zu gefallen (Hosea 5:15). Dann ernten wir Gutes und verspüren eine Art Freude und Frieden, die nur diejenigen kennen, die treu mit Gott wandeln (Psalm 100:2; Philipper 4:6, 7).

WT 2005

Jule | 07.04.11 | allgemeines | No Comments |

Auf wen trifft das zu?

Der Wachtturm schrieb 1979
<blockquote><font color=“#800FFF“>
Auf wen trifft das zu?
„FLUCHEN und Betrügen und Morden und Stehlen und Ehebrechen, das ist ausgebrochen, und Taten des Blutvergießens haben an andere Taten des Blutvergießens gereicht“ (Hos. 4:2). „Das beschreibt ja genau die gottlosen Menschen von heute“, mag jemand beim oberflächlichen Lesen der Bibel sagen.
Es stimmt auch — die von Gott entfremdete Menschheit begeht schon seit Jahrhunderten solche sündigen Handlungen. Doch denke einmal über den Ausspruch des Propheten Hosea nach. Auf wen traf er zu?
WARNUNG VOR GEISTIGEM VERFALL
In dem vorhergehenden Vers heißt es: „Höret das Wort Jehovas, o Söhne Israels, denn Jehova hat einen Rechtsfall mit den Bewohnern des Landes [in dem die Israeliten lebten], denn es ist keine Wahrheit und keine liebende Güte und keine Gotteserkenntnis im Lande“ (Hos. 4:1). Auf wen trafen die verurteilenden Worte aus Hosea 4:1, 2 hauptsächlich zu? Auf Personen, die in einem Bundesverhältnis mit Gott standen. Sie hatten es versäumt, seinen gerechten Anforderungen entsprechend zu leben.
Da die ‘ganze Schrift nützlich zum Lehren und zum Zurechtweisen ist’, wird ein Christ gut daran tun, diese Worte nicht lediglich auf die Welt im allgemeinen anzuwenden (2. Tim. 3:16, 17). Wenn er statt dessen erkennt, daß sie ursprünglich an das Volk Gottes jener Zeit gerichtet waren, wird er persönlich daraus Nutzen ziehen. Er wird nicht nur erkennen, daß er sich vor solchen Schlechtigkeiten hüten muß, zum Beispiel andere zu betrügen, sondern er wird Hoseas Worte auch als eine persönliche Warnung vor dem geistigen Verfall ansehen, der eintritt, wenn man sich von Gottes Wegen abwendet.
</font></blockquote>

Jule | 07.04.11 | allgemeines | No Comments |

Gottes Barmherzigkeit – WT von 1979

Im Wachtturm von 1976 hieß es
<blockquote>
Gottes Barmherzigkeit

GOTTES PROBLEM MIT SEINEM „WEIB“
Wer war dieser Hosea, aus dessen Schriften der Apostel Paulus die obigen Worte zitierte? Hosea war ein Prophet, der im neunten und achten Jahrhundert v. u. Z. lebte. Der Apostel Paulus entnahm seine Zitate aus Hosea 1:10 und 2:23 der griechischen Septuaginta. Dort heißt es: „Es wird aber geschehen, daß an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, sie Kinder des lebendigen Gottes genannt werden.“ „Und ich werde sie mir im Lande einpflanzen und sie, die Nichtgeliebte, lieben; und zu denen, die nicht mein Volk waren, werde ich sagen: Du bist mein Volk; und sie werden sagen: Du, der Herr, bist mein Gott“ (The Septuagint Bible von Charles Thomson).
Jehova Gott spricht hier durch den hebräischen Propheten Hosea, seinen Wortführer. Mit den Worten: ‘Ich werde sie, die Nichtgeliebte, lieben’ oder: ‘Ich will die Nichtgeliebte „Geliebte“ nennen’ deutete Jehova an, daß zwischen ihm und derjenigen, die er eine Zeitlang nicht geliebt hatte, ein Problem bestand. Die Art und Weise, wie er darüber spricht, läßt erkennen, daß es sich um ein Problem handelt, das in seiner Ehe mit ihr entstanden war. Er vergleicht sie mit der Frau eines Mannes.
Von wem spricht Jehova so, als ob sie mit ihm vermählt wäre? Nicht von einer einzelnen buchstäblichen Frau. Durch seine eigenen Worte zeigt Jehova, daß es sich dabei um ein Volk, um die Nation Israel, die Nachkommen der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob, handelt, also um ein aus einer Nation oder Organisation bestehendes sinnbildliches „Weib“. Jehova war mit der Organisation der zwölf Stämme Israels vermählt. Im Nahen Osten war es üblich, eine Frau durch Kauf zu erwerben, und auf diese Weise war die Nation der zwölf Stämme Israels ihrem Gott, Jehova, angetraut worden.
Wann wurde diese Ehe geschlossen? Im Jahre 1513 v. u. Z., nachdem Jehova die zwölf Stämme Israels erkauft hatte. Wie? Indem er sie aus der Sklaverei in Ägypten befreite. Unter der sichtbaren Führung des Propheten Moses brachte Jehova sie zum Berg Sinai auf der arabischen Halbinsel. Dort machte er ihnen durch Moses, seinen Mittler, den Vorschlag, mit ihm einen Bund zu schließen. Dieser Bund sollte auf einer Sammlung von Gesetzen beruhen, denen sich die Nation Israel bereitwillig unterordnete, wie sich damals eine Frau dem Gesetz ihres Mannes unterordnete (Röm. 7:2). Vom Berg Sinai aus sagte Jehova zu den Israeliten: „Nun, wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum aus allen anderen Völkern werden, denn die ganze Erde gehört mir. Und ihr, ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden“ (2. Mose 19:1-6). Nachdem die Israeliten entsprechend unterrichtet worden waren, gingen sie bereitwillig diesen Bund ein.
Auf diese Weise ging Jehova als der himmlische Ehegemahl dort in der Wildnis Sinai mit der Nation Israel, seiner weibesähnlichen irdischen Organisation, eine Ehe ein. Diese heilige Verbindung kam über dem vergossenen Blut von Tieropfern zustande. Ein Teil dieses Blutes wurde auf das Buch des Gesetzes Gottes und ein Teil auf das Volk Israel gesprengt (2. Mose 24:1-8; Hebr. 9:19, 20). Von da an waren die Israeliten, solange der Gesetzesbund in Kraft war, verpflichtet, Jehova, ihrem Gott, treu zu sein, wie eine Frau ihrem Mann treu sein sollte. Gemäß den Zehn Geboten mußten sie Jehova als ihren Gott anbeten, durften dabei aber keine Bilder verwenden (2. Mose 20:1-6). Sie sollten sich als sein „besonderes Besitztum“ betrachten, das keinem anderen Besitzer gehörte. Sie waren als Nation Jehova etwas Heiliges und sollten es auch bleiben, indem sie sich von den weltlichen Nationen fernhielten. Durch diese Handlungsweise hätten sie die eheliche Gemeinschaft aufrechterhalten (Jer. 2:2, 3; 31:31, 32).
Heute sind Ehescheidungen an der Tagesordnung. In diesen Fällen handelt es sich um Verbindungen, an denen nur zwei Personen, ein Mann und eine Frau, beteiligt sind. Welche Aussichten bestanden also für eine Ehe zwischen Jehova und einer ganzen Nation, zu der Millionen Menschen gehörten? Diese Frage sollte uns heute interessieren, denn das, was mit jener Ehe geschah, war ein prophetisches Bild von dem, was mit einer ähnlichen später geschlossenen Ehe geschehen sollte. Das, was mit der Ehe zwischen Jehova und Israel geschah, wirkte sich nur auf e i n e Nation aus. Das, was jedoch mit seiner später geschlossenen Ehe geschieht, wird sich auf die ganze religiöse Welt, ja auf die ganze Menschheitsfamilie auswirken. Mit anderen Worten, wir werden alle davon betroffen. Das könnte für einen jeden von uns Unheil in naher Zukunft bedeuten. Darum ist eine Betrachtung der Ehe Jehovas mit dem damaligen Volk Israel und dessen, was dadurch dargestellt wurde, für uns so wichtig.
WAS DURCH HOSEA DARGESTELLT WURDE
Nach einigen Jahrhunderten war die Nation Israel nicht mehr damit zufrieden, nur Jehova, ihren unsichtbaren himmlischen Ehegemahl, als König zu haben. Auf ihr Verlangen gestattete er deshalb im Jahre 1117 v. u. Z., daß Saul vom Stamme Benjamin zu ihrem ersten menschlichen König gesalbt wurde. Saul wurde Jehova aber untreu. Darum ließ Jehova nicht zu, daß das Königtum über ganz Israel in Sauls Familie weiterbestand, sondern übertrug es auf David, den Sohn Isais vom Stamme Juda. Im Jahre 1077 v. u. Z. begann David als König zu regieren. Im Jahre 1070 v. u. Z. machte er Jerusalem zur Hauptstadt seines Reiches, zu dem alle zwölf Stämme gehörten. Da David an der wahren Anbetung festhielt, schloß Jehova mit ihm einen feierlichen Bund, durch den er ihm und seinem Haus ein ewigwährendes Königtum zusicherte. Davids königliche Geschlechtslinie endete daher bei dem Messias, der für immer König sein wird (Apg. 13:20-24; 2. Sam. 7:1-17).
König Salomo, der erste Nachfolger Davids, fiel schließlich von der reinen Anbetung Jehovas, des wahren Gottes, ab und begann, töricht zu handeln. Gottes Strafe dafür bestand darin, daß das Reich der Nachfolger König Salomos auf zwei Stämme, nämlich Juda und Benjamin, zusammenschrumpfte, denn unter der Herrschaft Rehabeams, des Sohnes König Salomos, fielen zehn Stämme von ihm ab und errichteten ein unabhängiges Königreich, über das Jerobeam, der Sohn Nebats, zum König gemacht wurde. Dieser Rebellenkönig führte einen besonderen Kult ein, um dadurch die Anbetung Jehovas in Salomos Tempel in Jerusalem zu ersetzen. Er verleitete das Zehnstämmereich Israel zur Anbetung zweier goldener Kälber, von denen das eine in Bethel und das andere in Dan errichtet worden war. In den Tagen Omris, des siebenten Königs des Zehnstämmereiches Israel, wurde die Stadt Samaria erbaut und zur Landeshauptstadt gemacht.
König Omris Sohn Ahab führte in Samaria die Anbetung Baals, des Gottes der Sidonier, ein und errichtete ihm dort einen Tempel (1. Kö. 16:23-33). Durch diese treulose Handlungsweise beging das Zehnstämmereich Israel Ehebruch; es verließ den himmlischen Ehegemahl des ganzen Volkes Israel und ging eine unsittliche Verbindung mit dem falschen Gott Baal als nationalem Eheherrn ein (Hos. 9:10).
16 Und was ist von den Königen des Zweistämmereiches Juda zu sagen? Sie schwankten zwischen der reinen Anbetung Jehovas und der Anbetung falscher Götter hin und her. König Ahas, der zwölfte König, von David an gerechnet, wandte sich der Anbetung falscher Götter zu. Er verschloß sogar die Türen des Tempels Jehovas in Jerusalem. Aber sein Sohn, König Hiskia, öffnete sie wieder und stellte die reine Anbetung im Königreich Juda wieder her. Hoseas segensreiche Tätigkeit als Prophet erstreckte sich bis in die Regierungszeit König Hiskias. Er befand sich selbst mitten in dem Geschehen, über das er sprach.
EIN WIDERWÄRTIGER DIENSTAUFTRAG
Wie wäre uns wohl zumute, wenn unser Vater, nachdem wir ins heiratsfähige Alter gekommen sind, von uns verlangen würde, daß wir eine Frau heiraten, die nachher Ehebruch begehen und uns schließlich wegen ihres Geliebten verlassen würde? Das wäre uns bestimmt zuwider. Doch ungefähr so erging es Hosea. Seine Geschichte ist keine Dichtung, kein Phantasieprodukt, keine Legende.
Dieser Hosea, der eine historische Gestalt ist, schildert uns die Tatsachen in dem Buch, das seinen Namen trägt. Seine Vertrauenswürdigkeit läßt sich durch mindestens sieben Zitate in den später geschriebenen inspirierten Schriften (von Matthäus bis Offenbarung) nachweisen. Sogar der Gründer des Christentums führte ihn an. Wir haben somit allen Grund, Hoseas Bericht über den Dienstauftrag, den er als Prophet Jehovas erhalten hatte, ernst zu nehmen; wir sollten nicht denken, es handle sich dabei lediglich um eine frei erfundene Geschichte, die zur Unterhaltung von Freunden pornographischer Schriften geschrieben worden sei. Da die prophetische Bedeutung der Handlungsweise Hoseas genau auf die Geschichte eines noch heute lebenden Volkes paßt, können wir wirklich davon überzeugt sein, daß der Bericht der Wahrheit entspricht.
Hosea zeigt in der Einleitung genau, in welcher Zeit der nachweislichen Geschichte der zwölf Stämme Israels er gelebt hat, indem er sich mit den Worten vorstellt: „Das Wort Jehovas, das an Hosea, den Sohn Beeris, in den Tagen des Usija, Jotham, Ahas und Hiskia, der Könige von Juda, und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joas’, des Königs von Israel, erging“ (Hos. 1:1). Usija, Jotham, Ahas und Hiskia waren Nachkommen des Königs David und regierten in Jerusalem über das Zweistämmereich Juda. Usija begann im Jahre 829 v. u. Z., als König zu regieren, und Hiskias Herrschaft endete im Jahre 716 v. u. Z. Die Regierungszeit dieser Könige umfaßte also insgesamt 113 Jahre. Jerobeam, der Sohn des Joas, war der zweite in der Linie der Könige des Zehnstämmereiches Israel, der diesen Namen trug. Er war also Jerobeam II.
Der Urgroßvater dieses Jerobeam war König Jehu, der Sohn Nimschis. Jehu rottete den Baalskult im Zehnstämmereich Israel aus und ließ Isebel, die diesen Kult in Israel mit gemeinen Mitteln gefördert hatte, aus einem Fenster stürzen, so daß sie tot liegenblieb. Jerobeam II. begann als König zu regieren, als Amazja König über Juda war. Jerobeams Regierungszeit fiel zum Teil noch mit der Regierungszeit König Usijas, des Nachfolgers Amazjas, zusammen. Jehova Gott machte Hosea also in der Zeit zum Propheten, als Jerobeam und Usija gleichzeitig regierten, oder nach dem Jahre 829 v. u. Z.
Können wir uns vorstellen, wie Hosea wahrscheinlich reagierte, als das geschah, was er als nächstes berichtet? „Da war ein Beginn des durch Hosea ergangenen Wortes Jehovas, und Jehova sprach dann zu Hosea: ,Geh, nimm dir ein Weib der Hurerei und Kinder der Hurerei, denn durch Hurerei wendet sich das Land bestimmt davon ab, Jehova zu folgen‘ “ (Hos. 1:2).
Schockiert es uns, zu erfahren, daß Hosea zu Beginn seiner Prophetenlaufbahn einen solchen Befehl erhielt? Jehova befahl ihm jedoch nicht, eine Frau zu heiraten, die bereits eine Hure war. Die Frau, mit der sich Hosea verheiraten sollte wird nicht als eine Frau (oder ein Weib) bezeichnet, ‘das Hurerei trieb’, sondern Jehova nennt sie „ein Weib der Hurerei [buchstäblich: der Hurereien]“. Übrigens hätte diese Frau, die doch Jehovas sinnbildliches irdisches „Weib“ darstellen sollte, nicht in das Bild gepaßt, wenn sie von Anfang an eine lüsterne Hure gewesen wäre. Jehova hatte sich mit einem sittlich reinen „Weib“, mit einer Jungfrau, vermählt oder verehelicht, damit sie ihm in geistigem Sinne legitime Kinder hervorbringe. Der Ausdruck „Kinder der Hurerei“ deutet somit prophetisch an, was für „Kinder“ Jehova in geistigem Sinne erhalten würde, das heißt, zu was für „Kindern“ sich diese entwickeln würden. Wieso? Weil Jehova sagt: „Denn durch Hurerei wendet sich das Land bestimmt davon ab, Jehova zu folgen.“ Mit dem hier erwähnten „Land“ ist das Zehnstämmereich Israel gemeint.
Hosea gehorchte dem göttlichen Befehl, obwohl die Aussichten auf eine gute Ehe für ihn im Augenblick schlecht waren. So begann er seine Laufbahn als Prophet Jehovas. „Und er ging dann hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, so daß sie schwanger wurde und ihm mit der Zeit einen Sohn gebar“ (Hos. 1:3).
Dieser Sohn Hoseas war ein ehelicher Sohn, kein „Sohn der Hurerei“, der von Hosea hätte adoptiert werden müssen. Welchen Namen sollte Hosea ihm am achten Tag nach der Geburt, als er beschnitten werden sollte, geben? Da der Name des Knaben prophetisch sein sollte, sagte Jehova, der das prophetische Drama leitete, wie Hosea ihn nennen sollte. Der Name sollte auf einen Vorsatz Jehovas aufmerksam machen. „Und Jehova sprach weiter zu ihm: ,Nenne seinen Namen Jesreel, denn noch eine kleine Weile, und ich werde bestimmt Abrechnung halten wegen der Taten des Blutvergießens Jesreels am Hause Jehus, und ich werde gewißlich die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören lassen. Und es soll an jenem Tage geschehen, daß ich den Bogen Israels in der Tiefebene Jesreel zerbrechen muß‘ “ (Hos. 1:4, 5).
Demnach sollte sowohl über die Dynastie König Jehus — und zwar nach der vierten Generation — als auch über das ganze Zehnstämmereich Israel Unheil kommen. Dieses Königreich umfaßte den größeren Teil des einst vereinigten Zwölfstämmereiches Israel, der ursprünglichen Nation Israel. Diese Nation war im Jahre 1513 v. u. Z. in der Wildnis Sinai mit Jehova Gott einen geistigen Ehebund eingegangen. Das geschah, als der mosaische Bund, der Gesetzesbund, zwischen Israel und Jehova geschlossen wurde. Nach den Bestimmungen dieses Ehebundes sollte die Zwölfstämmenation Israel Jehova treu bleiben, indem sie nur ihn als Gott anbetete. Sie durfte sich nicht des geistigen Ehebruchs schuldig machen, indem sie ihn verließ, um falsche Götter anzubeten.
Jehovas Ehe mit Israel wurde durch Hoseas Ehe mit Gomer, deren Name „Vollendung“ bedeutet, versinnbildlicht. Logischerweise stellte Gomer dann die Nation Israel dar. In den Tagen Hoseas vertraten aber die Stämme, die das Zehnstämmereich Israel geworden waren, ganz Israel. Nachdem dieses Reich nun schon über 150 Jahre bestanden hatte, war das „Land“ tatsächlich so geworden, wie Jehova es beschrieb, als er sagte: „Durch Hurerei wendet sich das Land bestimmt davon ab, Jehova zu folgen.“
Als die Nation Israel unter dem Propheten Moses gegründet worden war, befand sie sich in einem reinen Zustand, doch nun trafen die Worte des von Jehova inspirierten Propheten Hosea (Hos. 10:1, 2) auf sie zu: „Israel ist ein entartender Weinstock. Frucht bringt er ständig für sich hervor. [Ein wilder Weinstock war Israel, und er trug reichlich Frucht (nach der Übersetzung von Moffatt).] Entsprechend der Fülle seiner Frucht hat er seine Altäre gemehrt. Entsprechend dem Guten seines Landes stellten sie gute Säulen [geweihte Steine, Einheitsübersetzung] auf. Ihr Herz ist heuchlerisch geworden; nun werden sie für schuldig befunden werden.“
DIE PROPHETISCHE BEDEUTUNG DES NAMENS „JESREEL“
Im Hinblick auf das, was Jehova gegen das in geistigem Sinne ehebrecherische Israel unternehmen wollte, sagte er zu Hosea, er solle seinen ersten Sohn, den ihm Gomer geboren hatte, Jesreel nennen. Dieser Name war sehr passend, denn in der Sprache Hoseas (Hebräisch) bedeutete er „Gott wird säen“. Ja, Gott würde „säen“, aber nicht in gutem Sinne. An dieser Stelle hat „säen“ die Bedeutung von „ausstreuen“ oder „versprengen“, denn wenn man Samen sät, streut man ihn aus. Das gegen das königliche Haus Jehus gerichtete Vorgehen Jehovas, das dem Ausstreuen von Samen gleichen sollte, würde den Untergang dieser Dynastie, ihren Zerfall, bedeuten. Ein ähnliches Vorgehen gegen das Zehnstämmereich Israel würde dessen Zerfall, dessen Vernichtung, bedeuten. (Vergleiche Lukas 22:31.)
Jesreel war eine Residenzstadt des Königs Ahab von Israel, dessen eigentliche Hauptstadt Samaria war. Jesreel war später auch die Residenzstadt der Dynastie König Jehus. Jehu hatte im Gehorsam gegenüber dem Auftrag Jehovas den Baalskult im Königreich Israel schonungslos ausgerottet. Er betete jedoch weiter die beiden goldenen Kälber an und ging nicht nach Jerusalem, um Jehova anzubeten. Durch die Anbetung von Götzenbildern übertrat das Haus Jehus das zweite der Zehn Gebote. Es verstieß auch gegen das Gebot: „Du sollst nicht morden“ (2. Mose 20:2-6, 13).
Mit der Zeit wurde die kälberanbetende Dynastie König Jehus, die ihren Sitz in Jesreel hatte, für ihr Blutvergießen bekannt. Das konnte Gott, der die Zehn Gebote gegeben hatte, nicht übersehen. Deshalb sagte er: „Ich werde bestimmt Abrechnung halten wegen der Taten des Blutvergießens Jesreels am Hause Jehus“ (Hos. 1:4). Genauso geschah es auch. Die Herrschaft der Dynastie König Jehus über Israel fand ein jähes Ende, als Sacharja, der Sohn Jerobeams II., nachdem er sechs Monate regiert hatte, ermordet wurde (2. Kö. 15:8-12).
Auf diese Weise endete die Herrschaft der Dynastie König Jehus über Israel im Jahre 791 v. u. Z. Das Zehnstämmereich Israel blieb danach aber noch einundfünfzig Jahre, nämlich bis zum Jahr 740 v. u. Z., bestehen. Dann ‘ließ Jehova die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören’ (Hos. 1:4). Er benutzte die assyrische Weltmacht, um ‘den Kriegsbogen Israels in der Tiefebene Jesreel zu zerbrechen’. Die Einnahme Samarias, der Hauptstadt Israels, war für die abtrünnige Nation eine Erniedrigung. Ihre Macht wurde gleichsam zerstreut, als die überlebenden Israeliten in die fernen Provinzen des assyrischen Reiches weggeführt, also wie Samen ausgestreut wurden. Dieses schreckliche Erlebnis entsprach der sinnbildlichen Bedeutung des Ausdrucks „Tiefebene Jesreel [Gott wird Samen säen]“. Es war gerade das Gegenteil von dem, was geschah, als der Richter Gideon, der Befreier Israels, mit nur 300 ausgewählten Kriegern die plündernden Midianiter unweit von Megiddo, in der Nähe der „Tiefebene Jesreel“, zerstreute (Ri. 6:33, 34). Im Jahre 740 v. u. Z. war jedoch kein Befreier da, und das Zehnstämmereich Israel war kampfunfähig geworden. Deshalb ‘hörte es zu bestehen auf’ oder ging unter.

Gottes Barmherzigkeit in Har-Magedon
EHEPROBLEME gibt es, seitdem Sünde und Bosheit auf der Erde regieren. Auch in Gottes Ehe mit dem Volk Israel gab es Schwierigkeiten.
Gott stellte durch die Verhältnisse in der Ehe seines Propheten Hosea die Verhältnisse in seiner Ehe mit Israel dar. Auf seinen Befehl hatte Hosea Gomer, die Tochter Diblajims, geheiratet. Diese Ehe versinnbildlichte die Ehe, die Jehova im Jahre 1513 v. u. Z. durch den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, mit dem Volk Israel eingegangen war. Nachdem König Salomo, der Sohn Davids, 997 v. u. Z. gestorben war, wurde die Nation Israel, die zu jener Zeit also schon lange mit Jehova vermählt war, in zwei Teile geteilt. Die beiden Stämme Juda und Benjamin blieben zusammen unter dem Königreich Juda. Die anderen zehn Stämme bildeten das Königreich Israel. Der erste König des Zehnstämmereiches war Jerobeam I., der Sohn Nebats, aus dem Stamm Ephraim. Unter diesem Jerobeam brach das Königreich Israel seinen Ehebund mit Jehova, indem es die Anbetung Jehovas in Jerusalem durch einen nationalen Götzenkult in Form der Verehrung von zwei goldenen Kälbern ersetzte, von denen eines in Dan und das andere in Bethel errichtet worden war. Auf diese Weise machte sich das Zehnstämmereich des Ehebruchs schuldig wie Gomer, die Frau des Propheten Hosea.
Wie entwickelten sich die Verhältnisse in Hoseas Ehe als Veranschaulichung der Verhältnisse in Jehovas Ehe mit der Zwölfstämmenation Israel, nachdem Gomer Hosea einen ehelichen Sohn, Jesreel genannt, geboren hatte? Hosea berichtet weiter: „Und sie wurde dann abermals schwanger und gebar eine Tochter. Und Er [Gott] sprach weiter zu ihm [zu Hosea]: ,Nenne ihren Namen Lo-Ruchama, denn ich werde dem Hause Israel nicht wieder Barmherzigkeit erweisen, weil ich sie [die Israeliten] wirklich hinwegnehmen werde. Aber dem Hause Juda werde ich Barmherzigkeit erweisen, und ich will sie [die Judäer] erretten durch Jehova, ihren Gott; aber ich werde sie nicht erretten durch Bogen oder durch Schwert oder durch Krieg oder durch Reiter‘ “ (Hos. 1:6, 7).
In diesem Fall sagt Hosea nicht, Gomer habe „ihm“ eine Tochter geboren. Es wird daher allgemein angenommen, daß diese Tochter, die Lo-Ruchama genannt wurde, ein ‘Kind der Hurerei’ war (Hos. 1:2). Der Ehebruch, dessen sich Hoseas Frau Gomer schuldig gemacht hatte, entsprach der Entwicklung der Verhältnisse in Jehovas Ehe mit der Nation Israel. Die Bedeutung des Namens, der der Tochter Gomers gegeben wurde, und der Grund, weshalb Jehova Hosea gebot, ihr diesen unschönen, ominösen Namen zu geben, sind von besonderer Wichtigkeit. Der Name der Tochter, Lo-Ruchama, bedeutet buchstäblich „Nichtbemitleidete“. Jehova gebrauchte diesen Namen prophetisch und richtete sich damit gegen die in geistigem Sinne ehebrecherische Zehnstämmenation Israel, deren König seinen Sitz in Jesreel hatte.
… Handelte Jehova ganz und gar mitleidlos, als er das Zehnstämmereich Israel aus dem Dasein auslöschte? Versagte er damals allen Stämmen der Nation, die am Berg Sinai durch den Gesetzesbund in ein eheliches Verhältnis zu ihm getreten war, seine Barmherzigkeit? Jehova beantwortet diese Fragen selbst mit den Worten: „Aber dem Hause Juda werde ich Barmherzigkeit erweisen, und ich will sie erretten durch Jehova, ihren Gott; aber ich werde sie nicht erretten durch Bogen oder durch Schwert oder durch Krieg, durch Rosse oder durch Reiter“ (Hos. 1:7).
Wir tun gut daran zu beachten, aus welch triftigem Grund Jehova beschloß, dem Zweistämmereich Juda und Jerusalem, seiner Hauptstadt, Barmherzigkeit zu erweisen. Der Grund für Jehovas Barmherzigkeit geht aus seinen Worten in Hosea 11:12 deutlich hervor: „Mit Lügen hat Ephraim mich umringt und mit Trug das Haus Israel [das durch den führenden Stamm Ephraim vertreten wurde]. Juda aber schweift noch umher bei Gott, und bei dem Heiligsten ist er vertrauenswürdig.“ Das Haus Juda ‘schweifte noch umher’ bei seinem Gott, bei Jehova, dem Heiligsten. Jehova war daher um seines Namens willen gezwungen, das Haus Juda zu retten. Darum sagte er: „Ich will sie erretten durch Jehova, ihren Gott.“
Jehova wollte das Haus Juda retten, wenn er das Zehnstämmereich hinwegnehmen und „die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören lassen“ würde. Um dies zu tun, müßte er gegen das assyrische Reich vorgehen. Assyrien war durch seine militärische Stärke damals Weltmacht geworden. Um das Haus Juda unter diesen Umständen ohne Kriegsbogen, ohne Schwert, ohne Krieg, ohne Kriegsrosse und ohne Reiter zu retten, würde er etwas Außergewöhnliches tun müssen.
EIN HINWEIS AUF GOTTES BARMHERZIGKEIT IN HAR-MAGEDON
Im Jahre 740 v. u. Z. gebrauchte Jehova die assyrische Weltmacht als „Axt“, um das ehebrecherische, götzendienerische „Haus Israel“ gleichsam umzuhauen. Die Residenzstadt Jesreel wurde entvölkert, die Hauptstadt Samaria eingenommen, und die überlebenden Israeliten wurden gefangen weggeführt und in weit entfernten Provinzen Assyriens angesiedelt (Jes. 10:15). Dadurch geriet Jerusalem, die Stadt, in der König Hiskia aus dem königlichen Hause Davids über das Zweistämmereich Juda regierte, in eine gefährliche Lage. Acht Jahre später fielen die assyrischen Streitkräfte in das Land Juda ein und eroberten nach und nach seine Städte. Der assyrische König Sanherib verfügte über genügend Bogen, Schwerter und anderes Kriegsmaterial sowie über genügend Kriegsrosse und Reiter. Auf welche Weise würde Jehova nun dem Hause Juda Barmherzigkeit erweisen? Die Lage entwickelte sich so, daß sie für ihn zu einer Herausforderung wurde.
Als Sanherib die Stadt Libna belagerte, sandte er an König Hiskia, der in dem etwa 30 Kilometer entfernten Jerusalem residierte, ein gotteslästerliches Ultimatum. Jehova gab darauf seinem Propheten Jesaja eine Botschaft ein, die seinen Zorn zum Ausdruck brachte. Diese herausfordernde Botschaft sollte die Abordnung, die sich vor den Mauern Jerusalems aufgestellt hatte, dem höhnenden König Sanherib zurückbringen. Nachdem dieser die Warnungsbotschaft erhalten hatte, rettete Jehova Juda, um seinen Namen zu erhöhen.
„Und es begab sich in jener Nacht“, wird in 2. Könige 19:35-37 berichtet, „daß der Engel Jehovas dann auszog und hundertfünfundachtzigtausend im Lager der Assyrer niederschlug. Als man am Morgen früh aufstand, nun, da waren sie alle tot, Leichname. Daher zog Sanherib, der König von Assyrien, weg und ging und kehrte zurück, und er nahm Wohnsitz in Ninive. Und es begab sich, als er sich im Hause Nisrochs, seines Gottes, niederbeugte, daß ihn Adrammelech und Sarezer, seine eigenen Söhne, mit dem Schwerte niederschlugen, und sie selbst entrannen in das Land Ararat. Und Esar-Chaddon, sein Sohn, begann an seiner Statt zu regieren.“
War das nicht ein hervorragender Beweis der Barmherzigkeit Jehovas gegenüber dem Königreich Juda, das damals dem geistigen Ehebund, in dem es mit Jehova stand, treu war? Wir sehen darin heute einen tröstlichen Hinweis auf die Barmherzigkeit, die Jehova in dem bevorstehenden Krieg von Har-Magedon bekunden wird (Offb. 16:14, 16). Den ihn herausfordernden irdischen Streitkräften, die im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Har-Magedon genannt, unter Satan, dem Teufel, gegen die treuen Zeugen Jehovas kämpfen werden, wird er keine Barmherzigkeit erweisen. Jehova wird seine treuen Zeugen auf der Erde retten, ohne daß sie zu Bogen, Schwertern, zu einer Kriegsmacht, zu Rossen, Reitern oder anderen Kampfmitteln Zuflucht nehmen müßten.
… Als König Sanherib damals Jerusalem bedrohte, erwies Jehova nicht nur dem „Hause Juda“ Barmherzigkeit. Auch Nichtjuden, bekannt als Rechabiter, wurde seine Barmherzigkeit zuteil. Die Rechabiter waren Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechabs, des Keniters. Als König Jehu von Israel einst nach Samaria fuhr, um im Auftrag Jehovas den Baalskult auszurotten, lud er Jonadab ein mitzufahren, indem er sagte: „Geh doch mit mir und sieh, daß ich keine Rivalität gegenüber Jehova dulde“ (2. Kö. 10:15-27). Jonadab fuhr mit.
Als im Jahre 740 v. u. Z. Samaria fiel, blieben die Nachkommen des Rechabiters Jonadab am Leben. Sie überlebten auch Sanheribs Einfall in das Land Juda im Jahre 732 v. u. Z. Auch später, in den Tagen des Propheten Jeremia, lebten Rechabiter im Königreich Juda. Das war in den letzten Tagen Jerusalems, vor dessen Zerstörung durch die Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. Jehova verhieß den Rechabitern wegen ihrer Treue seinen Schutz, so daß sie die Zerstörung Jerusalems überleben würden (Jer. 35:1-19). Wen stellten jene Empfänger der Barmherzigkeit Jehovas dar? Sie veranschaulichten die aus Anbetern Jehovas bestehende „große Volksmenge“, die heute mit dem gesalbten Überrest verbunden ist. Auch sie werden die bevorstehende „große Drangsal“ überleben, in der Hoffnung, schließlich in einem irdischen Paradies zu leben (Offb. 7:9-17).
„NICHT MEIN VOLK“
16 Wir müssen uns schon jetzt, noch vor dem Beginn der unmittelbar bevorstehenden „großen Drangsal“, Jehovas Barmherzigkeit zunutze machen. Denken wir daran, daß der Christenheit in dieser Drangsal keine Barmherzigkeit erwiesen wird! Wir sollten uns daher von ihr trennen. Es wird in jener Zeit deutlich zu erkennen sein, daß sie nicht zu Jehovas Volk gehört und deshalb verworfen worden ist. Das bedeutet für sie Vernichtung. Sie ist die Lo-Ruchama (die Nichtbemitleidete) von heute (Hos. 1:6). Ihre vollständige Verwerfung wurde durch die weitere Entwicklung der Verhältnisse in der Ehe des Propheten Hosea veranschaulicht. Hosea sagt von seiner Frau Gomer: „Und sie entwöhnte Lo-Ruchama nach und nach, und sie wurde dann schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach Er [Jehova]: ,Nenne seinen Namen Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich selbst werde mich nicht als der Eure erweisen‘ “ (Hos. 1:8, 9). Mit diesen Worten endet in jüdischen Bibelübersetzungen und in Ausgaben der griechischen Septuaginta das erste Kapitel des prophetischen Buches Hosea.
Der zweite Sohn Gomers, der Frau Hoseas, war, wie angenommen wird, ebenfalls kein Sohn Hoseas, sondern ein ‘Kind der Hurerei’ Gomers. Hosea sagt nicht, daß Gomer diesen zweiten Sohn ihm geboren habe. Jehova hatte also guten Grund, den Knaben Lo-Ammi nennen zu lassen, denn dieser Name bedeutet „Nicht mein Volk“, und seine Bedeutung war prophetisch. Jehova erklärte selbst, weshalb er dem Knaben diesen ominösen Namen gab, indem er an das Zehnstämmereich, das „Haus Israel“, die Worte richtete: „Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich selbst werde mich nicht als der Eure erweisen.“ Mit diesen Worten erklärte Jehova, daß er nicht mehr der himmlische Ehegemahl des bundbrüchigen „Hauses Israel“ war.
Jehova gab deutlich zu erkennen, daß er nicht mehr der Gott und der geistige Ehegemahl des abtrünnigen „Hauses Israel“ war, als er im Jahre 740 v. u. Z. zuließ, daß Samaria, die Hauptstadt Israels, von den Assyrern eingenommen wurde. Das „Haus Israel“ war also nicht mehr sein Volk; es war, wie er sagte, „Lo-Ammi“ oder „Nicht mein Volk“. Wie eine durch Scheidung entlassene Frau ging dieses Volk nach Assyrien in die Gefangenschaft. Das in geistigem Sinne ehebrecherische „Haus Israel“ hatte die Gelegenheit, durch den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, für Jehova ein „Königreich von Priestern“ zu werden, verschmäht (2. Mose 19:5, 6).

EINZELNE KÖNNEN AUF GOTTES BARMHERZIGKEIT HOFFEN
Das Zehnstämmereich Israel, das Vorbild der Christenheit, wurde in dem ihm einst von Gott gegebenen Land im Nahen Osten nie mehr aufgerichtet. Einzelne Angehörige dieses verworfenen „Hauses Israel“ sollten jedoch Gelegenheit erhalten, sich Jehovas Barmherzigkeit zunutze zu machen, zu ihm umzukehren und schließlich wieder zu seinem anerkannten Volk zu gehören. Dieses Vorrecht sollten sie nach dem Sturz der babylonischen Weltmacht, die Assyrien ablösen würde, erhalten. Cyrus, der Eroberer, würde dann die gefangenen Anbeter des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs freilassen. Jehova wies auf dieses Ereignis hin, indem er durch seinen Propheten Hosea weiter sagte:
„Und die Zahl der Söhne Israels soll wie die Sandkörner des Meeres werden, die nicht gemessen oder gezählt werden können. Und es soll geschehen, daß an dem Ort, an dem zu ihnen jeweils gesagt wurde: ,Ihr seid nicht mein Volk‘, zu ihnen gesagt werden wird: ,Die Söhne des lebendigen Gottes.‘ Und die Söhne Judas und die Söhne Israels werden gewißlich zu einer Einheit zusammengebracht werden und werden in der Tat e i n Haupt für sich einsetzen und aus dem Lande heraufziehen; denn groß wird der Tag von Jesreel [Gott wird säen] sein“ (Hos. 1:10, 11).
Diese auf Barmherzigkeit hinweisende Prophezeiung erfüllte sich im Vorbild im Jahre 537 v. u. Z., als der Eroberer Babylons, der Perser Cyrus, einen gottesfürchtigen Überrest der „Söhne Israels“ und der „Söhne Judas“ „aus dem Lande heraufziehen“ ließ, in dem sie von Babylon gefangengehalten worden waren. Auf den Befehl des Cyrus, des Knechtes Jehovas, zogen sie als eine Einheit aus, um Jehovas Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen (2. Chron. 36:20-23; Esra 1:1-11). In ihrem eigenen Land konnten sie sich dann wieder zahllos vermehren wie die Sandkörner am Ufer des Meeres, die nicht gemessen oder gezählt werden können. Auf diese Weise würde ‘der Tag von Jesreel groß sein’. In diesem Fall sollte sich die Bedeutung des Namens Jesreel, „Gott wird säen“, in günstigem Sinne erfüllen. Gott würde die Söhne seines Volkes wie Samen säen, indem er sie vermehren würde.
Jehova würde die Israeliten also nicht mehr Lo-Ammi oder „Nicht mein Volk“ nennen. In der Erfüllung im Vorbild sollten sie „die Söhne des lebendigen Gottes“ genannt werden. Wie sich dies im Gegenbild im Bereich des Christentums erfüllte, beschreibt der Apostel Paulus in Römer 9:25, 26 und der Apostel Petrus in 1. Petrus 2:9, 10. Nachdem die natürlichen Söhne Israels im Jahre 33 u. Z. Jesus als den Messias verworfen hatten, waren sie nicht mehr Jehovas Volk. Jehova hob den Gesetzesbund, durch den er mit der Zwölfstämmenation Israel seit den Tagen des Moses vermählt gewesen war, auf. In seiner Barmherzigkeit nahm er aber einen Überrest dieser Nation in den neuen Bund auf, dessen Mittler sein Sohn, Jesus, der Messias, war. Auf diese Weise gründete er eine neue Nation, ein geistiges Israel (Gal. 6:16; Jak. 1:1; Röm. 2:28, 29; Offb. 7:4-8).

EINE treulose Frau, die wiederholt die Ehe gebrochen hat, darf kaum erwarten, daß ihr rechtmäßiger Mann ihr Barmherzigkeit erweist. Sie kann sich auch nicht mit Sicherheit darauf verlassen, daß ihre Liebhaber ständig für ihren Unterhalt sorgen. Selbst leidenschaftliche Liebhaber mögen nach einiger Zeit von einer solchen Ehebrecherin genug haben und sich nach einer anderen Geliebten umsehen. Wohin kann sie dann gehen? Treue gegenüber ihrem Ehebund sollte sie veranlassen, zu ihrem rechtmäßigen Mann zurückzukehren. Wird er seiner ehebrecherischen Frau aber Barmherzigkeit erweisen und sie wiederaufnehmen? Wie oft geschieht das wohl in unserer unbarmherzigen Welt des zwanzigsten Jahrhunderts?
Doch da ist jemand, der zu den Menschen sagt: „Eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege . . . Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Wer ist derjenige, dessen Denk- und Handlungsweise so erhaben ist? Er ist der Eine, der himmelhoch über uns Menschen steht. Er, aus dessen Mund die obigen Worte hervorgingen, gibt sich selbst als Jehova zu erkennen, und zwar durch seinen Propheten Jesaja, den Sohn des Amoz (Jes. 55:8, 9; 1:1). Jehova äußerte diese Worte, als er vorhersagte, daß sein Bundesvolk aus der Gefangenschaft im heidnischen Babylon in das ihm von Gott zugesprochene Land im Nahen Osten zurückkehren würde. Entgegen allen menschlichen Gedanken oder Überlegungen sorgte dieser Gott der Barmherzigkeit dafür, daß diese Rückkehr im Jahre 537 v. u. Z. erfolgte.
Mit der Rückkehr dieses Volkes in sein fernes Heimatland, das siebzig Jahre unbewohnt gewesen war, stand die Lösung eines Eheproblems in Verbindung, das Jehova betraf. Er war fast tausend Jahre früher mit diesem Volk, dem Volke Israel, ein Ehebündnis eingegangen. Dieser Ehebund war in der Nähe des Berges Sinai auf der Westseite des südlichen Teils der arabischen Halbinsel geschlossen worden, und der Prophet Moses hatte dabei als Mittler zwischen Gott und den Menschen gedient. Als grundlegendes Gesetz, das das Eheverhältnis regeln sollte, verkündete Gott die Zehn Gebote. Das erste lautete: „Ich bin Jehova, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben“ (2. Mose 20:1-3).
Jehova hatte die zwölf Stämme Israels von der Bedrückung und der Zwangsarbeit im alten Ägypten befreit und sie dadurch in Wirklichkeit als seine Nation, als sein „Weib“, erkauft oder erlöst (Jes. 63:7-9). Diese weibesähnliche Nation gehörte also ihm; er war ihr ehelicher Besitzer. Als solcher beschloß er, mit ihr einen Ehevertrag einzugehen. Dieser Vertrag war der feierliche Vertrag, der auf Gottes Gesetzessammlung beruhte und allgemein als mosaischer Bund oder Gesetzesbund bezeichnet wird. Da den Israeliten daran gelegen war, von Gott, ihrem himmlischen Besitzer, gesegnet und beschützt zu werden, waren sie bereit, diese Ehe einzugehen. Sie versprachen, ihren Ehevertrag, den Gesetzesbund, treu einzuhalten. So wurden sie das alleinige Bundesvolk Gottes auf der Erde. Jehova sagte deshalb: „Ich selbst [war] ihr ehelicher Besitzer“ (Jer. 31:31, 32).
In einer sittlich verkommenen Welt, die dem Baal und vielen anderen falschen Göttern anhing, war es für die Nation Israel sehr schwer, ihren Ehebund, ihren Vertrag mit Jehova, ihrem Gott und ehelichen Besitzer, treu einzuhalten. Mit der Zeit wurde daher fast die ganze Nation Jehova untreu und beging geistigen Ehebruch (Jak. 4:4). Im Jahre 997 v. u. Z. wurde das Zwölfstämmereich Israel geteilt. Die ehebrecherische Handlungsweise des als Israel bekannten Zehnstämmereiches wurde durch die Handlungsweise der Frau des Propheten Hosea, Gomer genannt, dargestellt.
Gomer wurde „ein Weib der Hurerei“ und hatte schließlich „Kinder der Hurerei“ (Hos. 1:1-3). Das veranschaulichte, wie das Zehnstämmereich Israel mit götzendienerischen Nationen politische Bündnisse schloß. Die weibesähnliche Nation Israel vertraute allmählich auf diese heidnischen Nationen statt auf ihren ehelichen Besitzer, Jehova. Sie schrieb ihren wirtschaftlichen Wohlstand jetzt diesen weltlichen Nationen statt Jehova zu. Sie betete die Götter dieser Nationen an und machte sich so der groben Verletzung ihres Ehebundes mit ihrem Erlöser und ehelichen Besitzer, Jehova, schuldig. Er führte daher einen Rechtsfall gegen das in geistigem Sinne ehebrecherische Königreich Israel. Nach den Bestimmungen des Ehebundes hatte er das Recht und die Pflicht, gegen das abtrünnige Israel vorzugehen, und das tat er schließlich auch. Er sagte:
„Darum, siehe, verzäune ich deinen Weg mit Dornen; und ich will eine Steinmauer gegen sie aufführen, so daß sie ihre eigenen Pfade nicht finden wird. Und sie wird tatsächlich ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagen, aber sie wird sie nicht einholen; und wird sie gewißlich suchen, aber sie wird sie nicht finden. Und sie wird sprechen müssen: ,Ich will gehen und zu meinem Mann zurückkehren, dem ersten, denn es ging mir damals besser als jetzt.‘ Sie selbst aber erkannte nicht, daß ich es war, der ihr das Korn und den süßen Wein und das Öl gegeben hatte, und daß ich sie selbst Silber in Menge hatte haben lassen und Gold, von dem sie für Baal Gebrauch machten [das sie zum Baalsbild gemacht haben, Zürcher Bibel]“ (Hos. 2:6-8)
Nach diesen Worten wollte Jehova das Volk des Zehnstämmereiches Israel züchtigen, aber nicht etwa, um dessen Königsherrschaft zu retten, denn er dachte nicht daran, seine durch den Propheten Hosea früher geäußerten Worte rückgängig zu machen: „Ich werde gewißlich die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören lassen. Und es soll an jenem Tage geschehen, daß ich den Bogen Israels in der Tiefebene Jesreel zerbrechen muß“ (Hos. 1:4, 5).
Einzelne Israeliten konnten jedoch aus der Züchtigung der abtrünnigen Nation Nutzen ziehen, zum Beispiel solche, die sich wie einst die siebentausend vor Baal nicht gebeugt hatten (1. Kö. 19:18; Röm. 11:1-5). Behalten wir folgendes im Sinn: Als Jehova im Jahre 740 v. u. Z. das Königreich Israel aufhören und die überlebenden Israeliten nach Assyrien wegführen ließ, hob er seinen mit der ganzen Nation Israel geschlossenen Ehebund nicht auf. Auch als er im Jahre 607 v. u. Z. Jerusalem zerstören und die überlebenden Juden in die Gefangenschaft nach Babylonien führen ließ, hob er den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, nicht auf, durch den die Zwölfstämmenation Israel mit ihm als himmlischem Ehegemahl in ein eheliches Verhältnis getreten war. Dieses Verhältnis zwischen Jehova und ganz Israel wurde erst im Jahre 33 u. Z. aufgelöst, als die Führer der Juden Jesus Christus hinrichten ließen (Kol. 2:14).
Die Zehnstämmenation Israel suchte zwar Hilfe bei den weltlichen Nationen, die ihre „leidenschaftlichen Liebhaber“ gewesen waren, aber Jehovas Zeit, mit ihr abzurechnen, kam unerbittlich auf sie zu. Sie konnte noch so eifrig nach ihren „Liebhabern“ suchen; es war keiner zu finden, der ihr helfen konnte. Sie war wie mit einem undurchdringlichen Dornendickicht umzäunt, so daß es unmöglich war, ihr zu helfen. Ihre ehemaligen „Liebhaber“ waren nicht in der Lage, ihr den nötigen Beistand zu leisten, obwohl sie es gern getan hätten. Nach dreijähriger Belagerung durch die Assyrer wurde Israels Hauptstadt Samaria im Jahre 740 v. u. Z. erobert. Die überlebenden Israeliten wurden in das Land ihrer Eroberer weggeführt. Das Königreich der zehn Stämme Israels wurde in dem ihnen einst von Gott zugesprochenen Land nie wiederaufgerichtet. Wer konnte denn aus der von Jehova vorgenommenen Züchtigung Nutzen ziehen? Nur einzelne von denen, die nach Assyrien in die Gefangenschaft geführt worden waren. Sie dachten über ihre Situation nach und erinnerten sich, wie gut es ihre Vorväter hatten, die Jehova, ihrem himmlischen Ehegemahl und Gott, gedient hatten. Sie erkannten nun, was für sie besser wäre, und wandten sich deshalb vom Baalskult ab und bemühten sich, ihr Bundesverhältnis zu Jehova zu erneuern.
Wann erhielten die israelitischen Gefangenen in Assyrien Gelegenheit, vereint an den von Jehova bestimmten Ort zurückzukehren, um ihn dort wieder anzubeten? Erst im Jahre 537 v. u. Z., unter einer neuen Weltmacht. Wie kam es dazu? Um das Jahr 632 v. u. Z. wurde Assyriens Hauptstadt Ninive von den Babyloniern eingenommen, und Babylon wurde Weltmacht. Die assyrischen Provinzen, in denen die gefangenen Israeliten lebten, wurden Provinzen des Babylonischen Reiches. Etwa fünfundzwanzig Jahre später wurde an dem nun ebenfalls abtrünnig gewordenen Königreich Juda Jehovas Strafgericht vollzogen. Im Jahre 607 v. u. Z. ließ Jehova die Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstören. Tausende überlebender Juden wurden nach Babylonien weggeführt, wo sie mit den gefangenen Israeliten zusammentrafen, die in den ehemaligen assyrischen Provinzen lebten.
Nach fast siebzig Jahren war Jehovas weibesähnliche Organisation auf der Erde in seinen Augen genügend gezüchtigt worden. In seiner Barmherzigkeit hatte er den vorhergesagten Perser Cyrus erweckt, der 539 v. u. Z. Babylon stürzte. Kurz danach, im Jahre 537 v. u. Z., veranlaßte Jehova dann Cyrus den Großen, einen Erlaß herauszugeben, der reumütigen Israeliten gestattete, in ihre geliebte Heimat zurückzukehren.
Erwies Gott, der himmlische Ehegemahl, seinem Bundesvolk, den zwölf Stämmen Israels, dadurch nicht in außergewöhnlichem Maße Barmherzigkeit? Ganz gewiß; denn gemäß dem mosaischen Bund, dem Gesetzesbund, war dies nicht zu erwarten. Wir lesen darin nämlich folgendes: „Falls ein Mann eine Frau nimmt und sie sich als Ehefrau wirklich zu seinem Besitz macht, so soll es geschehen, wenn sie in seinen Augen keine Gunst finden sollte, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat, daß er dann ein Scheidungszeugnis für sie ausschreiben und es ihr in die Hand legen und sie aus seinem Hause entlassen soll. Und sie soll aus seinem Hause wegziehen und hingehen und die Frau eines anderen Mannes werden. Wenn der letztgenannte Mann sie schließlich haßt und ein Scheidungszeugnis für sie ausgeschrieben und es ihr in die Hand gelegt und sie aus seinem Hause entlassen hat oder falls der letztgenannte Mann, der sie sich zur Frau genommen hat, sterben sollte, so wird ihr erster Besitzer, der sie entlassen hat, sie nicht zurücknehmen dürfen, damit sie wieder seine Frau wird, nachdem sie verunreinigt worden ist; denn das ist etwas Verabscheuungswürdiges vor Jehova, und du sollst das Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, nicht in die Sünde hineinführen“ (5. Mose 24:1-4).
In den Tagen des Propheten Jeremia wies Jehova die bundbrüchigen Juden des Königreiches Juda nachdrücklich auf dieses Gesetz hin, um ihnen zu zeigen, daß er Israel mit Recht für immer hätte durch Scheidung entlassen können. Er inspirierte Jeremia zu den Worten: „Es gibt einen Spruch: ,Wenn ein Mann seine Frau wegsenden sollte und sie tatsächlich von ihm weggehen und eines anderen Mannes werden würde, sollte er je wieder zu ihr zurückkehren?‘ Ist jenes Land [Juda] nicht bestimmt entweiht worden? ,Und du selbst hast Prostitution begangen mit vielen Gefährten; und sollte es eine Rückkehr zu mir geben?‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Jer. 3:1).
Angesichts dieser Tatsache war es nur der alles übertreffenden Barmherzigkeit Jehovas zuzuschreiben, daß sein Ehebund mit ganz Israel nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. noch jahrhundertelang bestehenblieb. Doch im Jahre 33 u. Z. kam es zum endgültigen Bruch, als die Nation Israel Jesus, den Messias, verwarf und ihn außerhalb der Mauern Jerusalems töten ließ. Damals wurde ihre Ehe mit Jehova Gott aufgelöst. Hat sich dies seither in der jüdischen Geschichte bestätigt? Jawohl. Einzelnen Juden, die an Jesus, den Messias, glaubten, ermöglichte es Jehova in seiner Barmherzigkeit jedoch, ihr Verhältnis zu ihm durch einen neuen Bund, dessen Mittler Jesus, der Messias, war, zu erneuern.

„ ,Darum werde ich umkehren und gewißlich mein Korn zu seiner Zeit und meinen süßen Wein zu seiner rechten Zeit wegnehmen, und ich will meine Wolle und mein Linnen [meinen Flachs, Menge] zur Bedeckung ihrer Blöße wegreißen. Und nun werde ich ihre Schamteile vor den Augen ihrer leidenschaftlichen Liebhaber aufdecken, und da wird kein Mann sein, der sie meiner Hand entreißt. Und ich werde gewißlich all ihr Frohlocken, ihr Fest, ihren Neumond und ihren Sabbat und jede ihrer Festzeiten aufhören lassen. Und ich will ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von denen sie sprach: „Sie sind mir eine Gabe, die mir meine leidenschaftlichen Liebhaber gegeben haben“; und ich will sie zu einem Wald machen, und die wilden Tiere des Feldes werden sie gewißlich verzehren. Und ich will Abrechnung halten mit ihr wegen aller Tage der Baalbildnisse, denen sie ständig räucherte, als sie sich fortgesetzt mit ihrem Ring und ihrem Schmuck zierte und ständig ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachging, und mich vergaß sie‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Hos. 2:9-13).
Die Nation Israel hatte also Jehova vergessen. Welche Behandlung verdiente sie daher? Sie war Jehova, ihrem himmlischen Ehegemahl, untreu geworden, und so war er gemäß den eindeutigen Warnungen in den Bestimmungen des Ehebundes, den er mit ihr geschlossen hatte, verpflichtet, ihr seine materiellen Segnungen zu entziehen. Er war nicht verpflichtet, für eine Ehebrecherin zu sorgen, für eine Nation, die ihren Bund gebrochen und sich der Anbetung von Baalbildnissen zugewandt hatte, ja die ehebrecherische Beziehungen zu weltlichen Liebhabern unterhielt. Er konnte ihre moralische Unzuverlässigkeit und ihre Zügellosigkeit mit Recht vor aller Öffentlichkeit bloßstellen, so daß sich sogar ihre weltlichen Freunde voll Verachtung von ihr abwandten.
Jehova wollte sie einem Urwald gleichmachen, der keinen Schutz und keine Sicherheit vor wilden Tieren bietet. Es hätte ihr nichts genutzt, aufgrund ihrer Abstammung von den treuen Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob (Israel) und den zwölf Stammvätern, den Söhnen Jakobs, Straffreiheit zu beanspruchen. Die verwandtschaftlichen Bande, durch die sie mit jenen Männern verbunden war, wären nicht stark genug, um sie aus der Hand Jehovas zu reißen, wenn er sein Strafurteil an ihr vollstrecken würde.
Das bedeutete nicht, daß Jehova des Bundes, den er mit seinem Freund Abraham im Jahre 1943 v. u. Z. geschlossen hatte, nicht mehr gedachte und ihn nicht halten würde. Jehova hatte bei sich selbst geschworen, als er diesen Bund machte, und er wird ihn nie brechen. Die ehebrecherische Nation Israel bewies aber, daß sie trotz ihrer Abstammung von Abraham nicht würdig war, an der Erfüllung dieses Bundes teilzuhaben. Jehova hatte zu Abraham, dem Vorvater der Israeliten, gesagt: „Erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:2, 3). „Ich [werde] dich bestimmt segnen . . . und deinen Samen bestimmt mehren . . . wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind; und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen“ (1. Mose 22:17, 18).
Das Hauptglied des Samens Abrahams, der Messias, war noch nicht gekommen, als Samaria im Jahre 740 v. u. Z. zerstört wurde. Dieser messianische Nachkomme Abrahams war auch noch nicht gekommen, als Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. zerstört wurde. Doch er mußte aus Abrahams Abstammungs- oder Geschlechtslinie kommen. Jehova ließ zwar zu, daß die Feinde das Königreich Israel und das Königreich Juda stürzten, aber er mußte den natürlichen Samen Abrahams erhalten. Warum? Eben, weil aus dieser Linie der Messias kommen sollte, durch den alle Nationen der Erde gesegnet werden (Matth. 1:1-3; Gal. 3:8-29). Zu diesem Zweck bewahrte Jehova in seiner Barmherzigkeit einen Überrest reumütiger Israeliten während der siebzigjährigen Gefangenschaft, die der Zerstörung Jerusalems und dem Sturz des Königreiches Juda folgte. Er hielt an seinem Ehebund unverbrüchlich fest. Dann erweckte er den Mann, der ein Vorbild des Messias sein sollte: Cyrus, den Eroberer Babylons. Diesen Befreier benutzte Jehova, um den Überrest des Samens Abrahams in das Land Juda zurückzuführen.
Um diese Versöhnung zwischen ihm und seinem „Weibe“, seinem Bundesvolk, vorherzusagen, inspirierte Jehova seinen Propheten Hosea zu folgenden Worten: „ ‚Darum, siehe, ich überrede sie, und ich will sie in die Wildnis gehen lassen, und ich will ihr zu Herzen reden. Und ich will ihr von da an ihre Weingärten geben und die Talebene Achor als Eingang zur Hoffnung; und sie wird dort gewißlich antworten wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, da sie aus dem Land Ägypten heraufkam. Und es soll geschehen an jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,daß du mich Mein Mann [ischi] nennen wirst, und du wirst mich nicht mehr Mein Besitzer [baali] nennen‘ “ (Hos. 2:14-16).
Während der Gefangenschaft im Lande Babylon waren die Israeliten gleichsam in der „Wildnis“. Dort ‘überredete’ Jehova in seiner Barmherzigkeit den reumütigen Überrest, und durch liebevolle Zucht und durch die Propheten Hesekiel und Daniel ‘redete er ihm zu Herzen’. Er hatte verheißen, seiner gezüchtigten weibesgleichen Organisation ‘von da an ihre Weingärten zu geben’. Das bedeutete, daß er sie aus der babylonischen „Wildnis“ herausnehmen und sie in ihr lange verödetes Heimatland, nach Juda und Jerusalem, zurückführen würde.
Jehovas Bezugnahme auf die „Talebene Achor“ erinnerte an folgende Begebenheit: Nachdem die Israeliten bei der Einnahme Kanaans die Stadt Jericho zerstört hatten, wurden der habgierige Achan und seine Angehörigen gesteinigt. Achan hatte von der Beute genommen und so zufolge seiner Selbstsucht das Gebot Jehovas verletzt und dadurch Israel in Schwierigkeiten gebracht. Das Tal, in dem Achan gesteinigt wurde, erhielt daher passenderweise den Namen „Talebene Achor“, denn Achor bedeutet „Betrübnis“ (Josua 7:10-26). Jehovas Verheißung, seiner weibesähnlichen Organisation „die Talebene Achor als Eingang zur Hoffnung“ zu geben, wies demnach auf ihre Rückkehr in ihre Heimat hin, wo diese Talebene lag.
Wie verhielten sich nun die reumütigen Israeliten, die den Überrest der weibesähnlichen Organisation Jehovas ausmachten? ‘Antworteten’ sie auf seine Bemühungen, ‘sie zu überreden’ und ‘ihnen zu Herzen zu reden’, ja gingen sie dankbar darauf ein? Die biblische Geschichte beantwortet diese Frage mit Ja. Die Nation Israel hatte in den Tagen ihrer „Jugend“ von ganzem Herzen ‘geantwortet’. Sie hatte Jehovas Einladung, den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, einzugehen und so seine weibesähnliche Organisation zu werden, angenommen. In ähnlicher Weise ging der reumütige Überrest im alten Babylon auf die Erneuerung des Ehebundes zwischen Israel und seinem himmlischen Ehegemahl, Jehova, ein. Zum Beweis für die Erneuerung dieses Eheverhältnisses gebrauchte Jehova Cyrus den Großen, das Vorbild des Messias, um den treuen israelitischen Überrest in dessen Heimat, nach Juda und Jerusalem, zurückzuführen.
Der in sein Land zurückgekehrte Überrest des Bundesvolkes Jehovas wandte sich nie mehr dem Baalskult oder irgendeiner anderen Form des Götzendienstes zu. Diese Israeliten bemühten sich nach ihrer Rückkehr eifrig, die Anbetung ihres Gottes und himmlischen Ehegemahls in dem Land, das er ihnen gegeben hatte, wiederherzustellen. Sie empfanden ebenso tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung wie ihre Vorfahren, als diese von Ägypten und dessen Streitkräften befreit worden waren. Es war so, als ob sie dem himmlischen Ehegemahl Israels nähergekommen oder mit ihm vertrauter geworden wären. Unwillkürlich redete die weibesähnliche Organisation Jehova jetzt mit vertrauteren, liebevolleren Bezeichnungen an. Sie nannte ihn daher in geistigem Sinne „Mein Mann“ statt „Mein Besitzer“. Sie wollte nicht mehr das Gefühl haben, lediglich „Besitz“ oder Eigentum eines Herrn zu sein. Sie wollte das Empfinden haben, ihm eine Gehilfin zu sein, wie Eva es ihrem Mann Adam hätte sein sollen (1. Mose 2:19-24). Wie wunderbar das alles war!
Ebenso wunderbar ist die neuzeitliche Parallele hierzu. Zu welch erstaunlichen Ergebnissen hat doch Jehovas Barmherzigkeit als Folge seiner Treue gegenüber seinem geistigen Ehebund heute schon geführt! Glücklich sind die, denen seine Barmherzigkeit jetzt zuteil wird!

WIE sollte eine Frau ihrem rechtmäßigen Mann gegenüber eingestellt sein, der sie, nachdem sie ihn treulos verlassen hatte, wiederaufgenommen hat? Ja wie sollte sie reagieren und empfinden, wenn er sie danach sogar mit allerlei Liebesbezeugungen überschüttet? Sie sollte ihn wegen seiner unverdienten Güte sehr schätzen. Sie hat allen Grund, sich mehr denn je zu ihm hingezogen zu fühlen. Er müßte in ihrer Achtung gestiegen sein, und sie müßte sich bemühen, den erneuerten Ehebund nie mehr zu verletzen oder zu brechen. Ähnliche Reaktionen rief Jehovas Versöhnung mit seinem irdischen Bundesvolk hervor, und seit dem Jahre 1919 u. Z. sind solche Auswirkungen auch in bezug auf den mit Gott versöhnten Überrest geistiger Israeliten zu beobachten.
Wenn in biblischen Zeiten eine Frau ihren Ehegefährten nicht mehr „Mein Besitzer“, sondern „Mein Mann“ nannte, so verlangte dies von ihr eine Sinnesänderung, eine größere Zuneigung zu ihm. Auf hebräisch nannte sie ihn dann nicht mehr „Baali“, sondern „Ischi“ (Hos. 2:18, Leeser). Sara bewies ihre Achtung vor dem Patriarchen Abraham, indem sie ihn „Herr“ (hebräisch: Adoní) nannte. Sie war seine rechtmäßige Frau und ehrte ihn als ihren Mann. Sie betrachtete sich nicht als seine Sklavin, eine Sklavin, wie Hagar es war, ihre in Ägypten gekaufte Magd, die schließlich aus dem Hause Abrahams weggeschickt werden mußte (1. Mose 18:12; 1. Petr. 3:6). Jehova belohnte Sara für ihre hingebungsvolle Zusammenarbeit mit ihrem gottesfürchtigen Mann, indem er ein Wunder wirkte, so daß sie noch mit neunzig Jahren einen Sohn, ihren einzigen, bekam (1. Mose 21:1-7). Die gleiche Achtung, die Sara Abraham entgegenbrachte, bewies auch der Überrest der mit Gott versöhnten Israeliten Jehova gegenüber, nachdem sie im Jahre 537 v. u. Z. von Jehova aus Babylon befreit worden waren. Sie hatten das Gefühl, wieder Jehovas Organisation, sein „Weib“, zu sein. Seine Barmherzigkeit veranlaßte sie, ihn Ischi, „Mein Mann“, zu nennen.
</blockquote>

Jule | 07.04.11 | allgemeines | No Comments |

Hohelied – thematische Verlinkung

alle Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff dazu findet ihr hier

 

Hohelied 1 – 4

 

Hohelied 5 – 8

 

Die Höhepunkte zum Hochelied finden wir im WT vom 15.11.2006

Jule | 06.14.11 | allgemeines | No Comments |

„Lohnt sich eine gute Geschlechtsmoral?“

*** w72 1. 7. S. 410-413 Lohnt sich eine gute Geschlechtsmoral? ***

Was junge Leute wissen möchten und was ihnen helfen kann
Lohnt sich eine gute Geschlechtsmoral?

HEUTE meinen viele Menschen, außereheliche Geschlechtsbeziehungen lohnten sich. Besonders junge Leute vertreten immer mehr diese Ansicht.

Personen, die dem entschlossen entgegentreten, weil sie sich an sittliche Maßstäbe halten, werden oft mit einem gewissen Mitleid oder gar mit Verachtung als altmodisch, schwächlich, naiv oder unerfahren angesehen. Mit Recht? Was zeigen die Tatsachen?

IST DIE „NEUE MORAL“ WIRKLICH NEU?

In Wirklichkeit ist an der Sittenlosigkeit nichts Neues oder „Modernes“. Es gibt sie schon seit langer, langer Zeit. Die Bewohner Sodoms und Gomorras pflegten sie nahezu zweitausend Jahre vor der Geburt Jesu. Wenn du die Geschichte des alten Römischen Reiches liest, wirst du feststellen, daß es wegen all der Arten von Sittenlosigkeit, die heute verübt werden, berüchtigt war. Ja, sein Niedergang war weitgehend auf den Sittenverfall zurückzuführen.

Warum sollten wir daher denken, an der sogenannten „neuen Moral“ von heute sei wirklich etwas Neues? Es ist genau dasselbe wie früher; ungewöhnlich ist nur, daß sie jetzt so weit verbreitet und nicht örtlich beschränkt ist und daß sie in Ländern, die vorgeben, christlich zu sein, etwas so Auffallendes geworden ist.

Vielleicht hast du schon diesbezügliche Artikel gelesen, in denen es heißt, die gegenwärtige Welle sexueller „Freiheit“ rühre von den in neuerer Zeit entwickelten Empfängnisverhütungsmitteln her, die die Menschen angeblich von der Furcht vor einer außerehelichen Schwangerschaft befreien. Auch soll der medizinische Fortschritt in der Verhütung von Geschlechtskrankheiten die sexuelle „Freiheit“ begünstigt haben. Sind wir naiv, wenn wir nicht mit diesen Erklärungen übereinstimmen? Wieder fragen wir uns, was tatsächlich der Fall ist.

Tatsache ist, daß unerwünschte Schwangerschaften jetzt häufiger sind als je zuvor. Die Zahl unehelicher Kinder nimmt ständig zu, und das gilt auch für sogenannt „fortschrittliche“ Länder, in denen Empfängnisverhütungsmittel weit und breit verwendet werden. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel ist von je zwölf Geburten etwa eine unehelich; in Schweden ist es etwa eine von je sieben.

Außerdem denke man an die gewaltige Zahl von Abtreibungen; allein in den Vereinigten Staaten sind es jedes Jahr etwa eine Million. Man kann also ohne weiteres sehen, daß Empfängnisverhütungsmittel keinen „sicheren“ Schutz vor einer Schwangerschaft bieten. Es ist naiv, anders zu denken.

Ferner sind Fachleute auf dem Gebiet der Medizin in vielen Ländern besorgt, weil sich die Geschlechtskrankheiten seuchenartig ausbreiten und eine auffallende Zahl der Opfer junge Menschen unter zwanzig Jahren sind. In den Vereinigten Staaten steht die Syphilis jetzt unter den ansteckenden Krankheiten, die die meisten Todesfälle verursachen, nach der Tuberkulose gleich an zweiter Stelle. Fachleute auf dem Gebiet der Medizin sagen, moderne Arzneimittel erwiesen sich als wirkungslos, um der Ausbreitung von Tripper und Syphilis ein Ende zu bereiten. Und allzuoft erkennen die Betroffenen die Krankheit zu spät, um einen schweren, unabänderlichen Schaden für ihren Körper zu vermeiden. Warum die Möglichkeit riskieren, einen dauernden Schaden davonzutragen, indem man zufolge von Unsittlichkeit vielleicht sogar blind oder unfruchtbar wird?

IST EINE GUTE MORAL EIN ZEICHEN VON SCHWÄCHE?

Ist es ein Zeichen von Schwäche, wenn sich jemand weigert, vor der Ehe Geschlechtsbeziehungen zu haben? Nun, was erfordert deiner Meinung nach mehr Willenskraft — der Leidenschaft nachzugeben oder sie zu zügeln?

Dem Geschlechtstrieb nachgeben kann eigentlich jeder Schwächling. Aber man muß schon wirklich ein „Mann“ (oder wirklich eine „Frau“) sein, um diesen Trieb zu beherrschen, bis man mit jemandem eine Ehe eingeht. Das erfordert sogar noch mehr Kraft in der heutigen Zeit, in der in der ganzen Welt die entgegengesetzte Neigung besteht; es bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.

Das Bibelbuch der Sprüche gibt einen Bericht wieder, der diesen Punkt veranschaulicht. Er handelt davon, wie ein junger Mann unter den „Unerfahrenen“, dem es am guten Beweggrund des Herzens fehlt, in ein Viertel geht, wo eine Prostituierte an ihn herantritt. Unter dem Druck ihrer schlauen Überredungskunst gibt er nach, und „ganz plötzlich geht er ihr nach wie ein Stier, der sogar zur Schlachtung kommt, und gerade wie gefesselt [oder gekettet] zur Züchtigung eines Törichten“. (Spr. 7:6-23) Er hatte nicht die moralische Kraft zu widerstehen.

Dagegen vermittelt uns das Hohelied Salomos ein Bild von einem anziehenden jungen Mädchen aus Sunem, das allen Verlockungen widerstand, die ein reicher König zu bieten hatte, indem es vorzog, dem jungen Hirten treu zu bleiben, den es zu heiraten hoffte. Ja, statt einer „Tür“ zu gleichen, die leicht aufgestoßen werden kann, bewies dieses Mädchen seinen älteren Brüdern, daß es in seiner Entschlossenheit, seine Jungfräulichkeit für den Mann zu bewahren, auf den es wartete, so fest war wie eine „Mauer“. — Hohesl. 8:8-10.

WARUM SICH EINE GUTE GESCHLECHTSMORAL LOHNT

Der Hauptgrund, weshalb sich eine gute Geschlechtsmoral lohnt, ist die Tatsache, daß dies der Weg ist, den der Eine gezeigt hat, der über das Glück des Menschen am meisten weiß, derjenige, der Geschlechtsbeziehungen überhaupt möglich gemacht hat: Jehova Gott. Als unser Lebengeber hat er das Recht, uns zu sagen, was wir tun sollen, und Verhaltungsmaßregeln über den Gebrauch unserer Fortpflanzungsorgane mit ihrer Kraft zur Weitergabe von Leben aufzustellen.

Durch den Apostel Paulus sagt Gott zu uns: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten.“ (Hebr. 13:4) Hurerei schließt nicht nur ungeregelte Geschlechtsbeziehungen mit irgend jemandem ein — sondern auch voreheliche Geschlechtsbeziehungen, zum Beispiel zwischen Personen, die verlobt, aber nicht verheiratet sind.

Gottes Wort verurteilt Hurerei und sonstigen zügellosen Wandel klar und deutlich. Es zeigt, daß Personen, die solche Dinge treiben, keinen Anteil an Gottes Königreich haben werden. (Gal. 5:19-21; Eph. 5:5) Diese Bestimmtheit des Gesetzes Gottes ist wirklich zu unserem Guten. Der Geschlechtstrieb kann sehr stark sein, und im Leben der meisten kommt es manchmal vor, daß es leicht wäre, unter dem Druck der Versuchung nachzugeben. Wäre Gottes diesbezügliches Gesetz unklar oder nicht überzeugend, so würde es uns dann bestimmt nicht helfen. Aber weil es so klar und eindringlich ist, hilft es uns, vernünftig zu bleiben, unsere moralische Kraft aufrechtzuerhalten, und was am wichtigsten ist, es hilft uns, die verkehrte Handlungsweise hassen zu lernen. Ist dir ein geschlechtlich unsittliches Verhalten verhaßt? Warum sollte es so sein?

Wenn ein solches Verhalten manchmal reizvoll zu sein scheint, so frage dich: „Hätte ich es gern, wenn meine eigenen Familienangehörigen so etwas täten, meine Eltern, meine Brüder und Schwestern? Möchte ich, daß sie uneheliche Kinder hätten? Würde dadurch meine Liebe zu ihnen und meine Achtung vor ihnen zunehmen?“ Wenn nicht, verdient es dann eine solche Handlungsweise nicht, gehaßt zu werden?

Und die Kinder, die zufolge eines solchen unsittlichen Verhaltens geboren werden? Stell dir vor, du hättest ein solches Kind — wer würde für das Kind sorgen? Deine Mutter und dein Vater? Du selbst? Wie würdest du es tun? Und was würde das Kind empfinden, wenn es aufwächst und herausbekommt, wie es empfangen wurde? Und wenn du dich weigertest, die Verantwortung auf dich zu nehmen, und du das Kind adoptieren ließest, wie würden dann andere Leute über dich denken? Wie würdest du selbst über dich denken? Du könntest versuchen, die Geburt zu verheimlichen, das Kind dann vor anderen verbergen, indem du es adoptieren ließest, und so versuchen, vor Schande und Verantwortung davonzulaufen. Aber du kannst doch nie vor dir selbst davonlaufen.

Zu welchen guten Ergebnissen hat geschlechtliche Unmoral eigentlich je geführt? Wie kommt es, daß so viel Unerwünschtes damit verbunden ist, unter anderem lähmende Geschlechtskrankheiten, Abtreibungen, eifersüchtige Kämpfe und sogar Morde? Wie kommt es, daß in Ländern, in denen große sexuelle „Freiheit“ gestattet ist, wie in Dänemark und Schweden, die Scheidungsziffern zu den höchsten der Welt zählen? Bedeutet eine Scheidung Erfolg oder Mißerfolg? Ist sie ein Zeichen von wahrem Glück oder von Unglück und Unzufriedenheit?

Eine gute Geschlechtsmoral lohnt sich auch deshalb, weil diejenigen, die daran festhalten, mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit eine erfolgreiche Ehe führen werden. Das ist darauf zurückzuführen, daß sie die Ehe in hohem Ansehen bewahrt haben, indem sie Gottes Einrichtung respektiert und ihren künftigen Ehepartner und ihr beiderseitiges Recht auf einen reinen Ehepartner geachtet haben. (Vergleiche 2. Korinther 11:2; Epheser 5:26, 27.)

Ja, je sorgfältiger du darauf achtest, einen zügellosen Wandel zu vermeiden und dir in der Zeit der Werbung und Verlobung keine Freiheiten zu erlauben, desto wahrscheinlicher wird deine Ehe erfolgreich sein. Weder du noch dein Ehepartner wird dann quälende Zweifel an der Echtheit der Liebe des anderen haben, weil er argwöhnen würde, das Geschlechtliche sei der einzige Beweggrund für die Heirat gewesen. Denn die Ehe ist letzten Endes nicht nur die Vereinigung zweier Körper — sie ist die Vereinigung zweier Personen. Und auf beiden Seiten muß die Person hoch geachtet und geliebt werden, wenn die Ehe dauerndes Glück bewirken soll.

EINE WEISE WAHL MIT BLEIBENDEN ERGEBNISSEN TREFFEN

Liebe, der Leidenschaft zugrunde liegt, ist keine bleibende Liebe. Es ist eine selbstsüchtige, begierige Liebe. Ein Beispiel für eine solche Liebe sehen wir in dem Fall eines Sohnes Davids namens Amnon. Er „verliebte sich“ in seine schöne Halbschwester Tamar. Durch Betrug zwang er sie dann, Beziehungen mit ihm zu haben. Und was geschah danach? Aus dem Bericht erfahren wir folgendes: „Und Amnon begann sie mit sehr großem Haß zu hassen, denn der Haß, mit dem er sie haßte, war größer als die Liebe, mit der er sie geliebt hatte.“ Er schickte sie hinaus auf die Straße. (2. Sam. 13:1-19) Solltest du nun, wenn du ein junges Mädchen bist, so naiv sein, zu denken, daß ein Junge, weil er dir gegenüber leidenschaftliche Liebe zum Ausdruck bringt und will, daß du mit ihm Beziehungen hast, dich deshalb auch aufrichtig liebt? Er mag ohne weiteres schließlich genauso sein wie Amnon.

Die Frau des ägyptischen Beamten Potiphar brachte ebensolches Interesse für den jungen Joseph zum Ausdruck. Als er all ihren Versuchen, ihn zu verführen, widerstand, zeigte sie ihr wahres Gesicht. Sie sagte ihrem Mann eine gemeine Lüge über Joseph, so daß dieser zu Unrecht eingesperrt wurde. — 1. Mose 39:7-20.

Ja, die sogenannte sexuelle „Freiheit“ macht das, was etwas Schönes und Reines sein sollte, zu etwas Schlechtem und Abscheulichem.

Was wünschst du also — gelegentlich einen kurzen Augenblick lang ein unerlaubtes sexuelles Vergnügen mit allen Gefahren und Problemen, die damit verbunden sind, oder die Befriedigung, vor Gott und allen Menschen tagein, tagaus ein reines Gewissen, verbunden mit Selbstachtung, zu haben?

Wenn du frei von Unsittlichkeit bleiben möchtest, dann halte dich von dem fern, was dazu führt: Unterhaltung, die sich stets um das andere Geschlecht dreht, Lesestoff oder Bilder, die nur ein Ziel haben — geschlechtliche Leidenschaft zu erregen. Beschäftige deinen Sinn, deine Augen und deine Zunge statt dessen mit positiven Dingen, wodurch du auf lohnende Ziele hinarbeitest, die dauernde Segnungen mit sich bringen und weder Schande noch Kummer zurücklassen.

Vor allem nimm an Erkenntnis über deinen Schöpfer und über die Richtigkeit und Weisheit seiner Wege und seines Vorhabens sowie an Wertschätzung dafür zu. Wende dich im Gebet an ihn, und richte dein Herz auf das, was er denen verheißt, die ihm dienen. Wenn du wirklich willst, kannst du beständig auf dem Weg einer guten Geschlechtsmoral bleiben, denn Jehova Gott und sein Sohn werden dir die Kraft geben, die du dafür benötigst.

Jule | 06.14.11 | allgemeines | No Comments |

neue Seite – „Kongresse“

ich habe mir heute mal die Mühe gemacht, eine Liste von allen Kongressen zusammen zu stellen, die wir im Forum haben:

sortiert nach Jahr, Kongressart und den Aufnahmen von den einzelnen Kongress-stätten

ihr findet diese Liste hier oder in der rechten Spalte unter „Kommentare“

Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen…

Jule | 01.15.11 | allgemeines | No Comments |

Mai

hier unser Bibelleseprogramm für Mai

  1. Mai Psalm 61 – 63
  2. Mai Psalm 64 – 66
  3. Mai Psalm 67 – 69
  4. Mai Psalm 70 – 72
  5. Mai Psalm 73 – 75
  6. Mai Psalm 76 – 78
  7. Mai Psalm 79 – 81
  8. Mai Psalm 82 – 84
  9. Mai Psalm 85 – 87
  10. Mai Psalm 88 – 90
  11. Mai Psalm 91 – 93
  12. Mai Psalm 94 – 96
  13. Mai Psalm 97 – 99
  14. Mai Psalm 100 – 102
  15. Mai Psalm 103 – 105
  16. Mai Psalm 106 – 108
  17. Mai Psalm 109 – 111
  18. Mai Psalm 112 – 114
  19. Mai Psalm 115 – 118
  20. Mai Psalm 119
  21. Mai Psalm 120 – 123
  22. Mai Psalm 124 – 126
  23. Mai Psalm 127 – 129
  24. Mai Psalm 130 – 132
  25. Mai Psalm 133 – 135
  26. Mai Psalm 136 – 138
  27. Mai Psalm 139 – 141
  28. Mai Psalm 142 – 144
  29. Mai Psalm 145 – 147
  30. Mai Psalm 148 – 150
  31. Mai 1. Könige 1 – 4
Jule | 04.27.10 | allgemeines, Bibelleseprogram, Psalmen | 1 Comment |

April

hier das Bibelleseprogramm für April

  1. April 1. Samuel 21 – 24
  2. April 1. Samuel 25 – 28
  3. April 1. Samuel 29 – 31
  4. April 2. Samuel 1 – 4
  5. April 2. Samuel 5 – 8
  6. April 2. Samuel 9 – 12
  7. April 2. Samuel 13 – 15
  8. April 2. Samuel 16 – 18
  9. April 2. Samuel 19 – 21
  10. April 2. Samuel 22 – 24
  11. April Psaml 1 – 3
  12. April Psalm 4 – 6
  13. April Psalm 7 – 9
  14. April Psalm 10 – 12
  15. April Psalm 13 – 15
  16. April Psalm 16 – 18
  17. April Psalm 19 – 21
  18. April Psalm 22 – 24
  19. April Psalm 25 – 27
  20. April Psalm 28 – 30
  21. April Psalm 31 – 33
  22. April Psalm 34 – 36
  23. April Psalm 37 – 39
  24. April Psalm 40 – 42
  25. April Psalm 43 – 45
  26. April Psalm 46 – 48
  27. April Psalm 49 – 51
  28. April Psalm 52 – 54
  29. April Psalm 55 – 57
  30. April Psalm 58 – 60
Jule | 04.07.10 | 1. Samuel, 2. Samuel, allgemeines, Bibelleseprogram, Psalmen | 1 Comment |

Bibellesen vor dem Gedächtnismahl

26. März – Ereignisse am 9. Nissan
27. März – Ereignisse am 10. Nissan
28. März – Ereignisse am 11. Nissan
29. März – Ereignisse am 12. Nissan
30. März – Ereignisse am 13. und 14. Nissan

ausserdem haben wir im Forum einen wundervollen Vortrag, der uns so richtig aufs Gedächtnismahl einstimmt: „die letzten Stunden im Leben Jesu“

Wer mag, kann sich auch im Forum eine Gedächtnismahlansprache anhören, die 2004 von Brd. Fabian in Velten gehalten wurde.

Vergessen wir bitte niemals, was Jehova und Jesus Christus für uns getan haben und erweisen wir uns doch bitte als dankbar dafür – indem wir unser Leben so leben, dass die beiden stolz auf uns sein können und ihre liebe Freude an uns haben

Jule | 03.15.10 | allgemeines | No Comments |