1. Samuel 21 – 24

Kapitel 21

21 Später kam David nach Nob zu Ahimelech, dem Priester; und Ahimelech begann zu zittern, als er David entgegenkam, und sagte dann zu ihm: „Wie kommt es, daß du allein bist und niemand bei dir ist?“ 2 Darauf sprach David zu Ahimelech, dem Priester: „Der König selbst hat mir hinsichtlich einer Sache geboten, und er hat dann zu mir gesagt: ‚Laß niemand auch nur irgend etwas von der Sache wissen, derentwegen ich dich sende und derentwegen ich dir geboten habe.‘ Und ich habe die jungen Männer für den und den Ort bestellt. 3 Und nun, wenn fünf Laibe Brot zu deiner Verfügung sind, so gib sie mir in die Hand, oder was immer sich finden mag.“ 4 Aber der Priester antwortete David und sprach: „Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Hand, doch da ist heiliges Brot, vorausgesetzt, daß sich die jungen Männer wenigstens von Frauen enthalten haben.“ 5 Da antwortete David dem Priester und sagte zu ihm: „Doch, die Frauen sind von uns ferngehalten worden, ebenso wie früher, als ich auszog, und die Gefäße der jungen Männer sind noch heilig, obwohl es an sich ein gewöhnlicher Auftrag ist. Und wieviel mehr so heute, da einer in [seinem] Gefäß heilig wird?“ 6 Darauf gab ihm der Priester, was heilig war, weil zufällig kein Brot da war als das Schaubrot, das von [der Stelle] vor Jehova entfernt worden war, damit man am Tag seiner Wegnahme dort frisches Brot auflege.

7 Nun befand sich an jenem Tag einer der Diener Sauls dort, festgehalten vor Jehova, und sein Name war Doeg, der Edomiter, der Oberste der Hirten, die Saul hatte.

8 Und David fuhr fort, zu Ahimelech zu sprechen: „Und ist da nichts hier zu deiner Verfügung, ein Speer oder ein Schwert? Denn weder mein eigenes Schwert noch meine Waffen habe ich in meiner Hand mitgenommen, weil sich die Sache des Königs als dringend erwies.“ 9 Darauf sagte der Priester: „Das Schwert des Philisters Goliath, den du in der Tiefebene Ela niedergeschlagen hast – hier ist es, eingewickelt in einen Überwurf, hinter dem Ephod. Wenn es das ist, was du für dich nehmen möchtest, nimm es, denn außer ihm gibt es kein anderes hier.“ Und David sprach weiter: „Es gibt keins wie dieses. Gib es mir.“

10 Dann machte sich David auf und eilte an jenem Tag Sauls wegen weiter und kam schließlich zu Achisch, dem König von Gath. 11 Und die Diener des Achisch begannen zu ihm zu sagen: „Ist das nicht David, der König des Landes? War nicht dieser es, dem sie in den Reigentänzen ständig [im Wechselgesang] antworteten, indem [sie] sprachen:
,Saul hat seine Tausende niedergeschlagen
Und David seine Zehntausende.‘?“

12 Und David begann sich diese Worte zu Herzen zu nehmen, und er geriet in große Furcht vor Achisch, dem König von Gath. 13 Somit verstellte er unter ihren Augen seinen gesunden Verstand und begann sich in ihrer Hand irrsinnig zu gebärden und kritzelte fortwährend auf die Türen des Tores und ließ seinen Speichel auf seinen Bart herabfließen. 14 Schließlich sagte Achisch zu seinen Dienern: „Hier seht ihr einen Mann, der sich wie verrückt gebärdet. Warum solltet ihr ihn zu mir bringen? 15 Fehlt es mir an verrückt gewordenen Leuten, daß ihr diesen gebracht habt, damit er sich bei mir wie verrückt gebärdet? Sollte dieser in mein Haus kommen?“

Kapitel 22

22 So ging dann David von dort weg und entrann zur Höhle von Adullam; und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten schließlich davon und zogen dorthin zu ihm hinab. 2 Und jedermann, der in Bedrängnis war, und jedermann, der einen Gläubiger hatte, und jedermann, der bitterer Seele war, begann sich bei ihm zu sammeln, und er wurde Oberster über sie; und schließlich waren etwa vierhundert Mann bei ihm.

3 Später ging David von dort nach Mizpe in Moab und sprach zum König von Moab: „Laß bitte meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich weiß, was Gott mit mir tun wird.“ 4 Daher siedelte er sie vor dem König von Moab an, und alle Tage, an denen David sich an dem unzugänglichen Ort befand, blieben sie bei ihm.

5 Im Laufe der Zeit sagte der Prophet Gad zu David: „Du sollst nicht an dem unzugänglichen Ort wohnen bleiben. Geh weg, und du selbst sollst in das Land Juda kommen.“ Deshalb zog David weg und kam in den Wald Hereth.

6 Und Saul bekam zu hören, daß David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien, während Saul in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe saß, mit seinem Speer in der Hand, wobei alle seine Diener um ihn standen. 7 Da sprach Saul zu seinen Dienern, die um ihn standen: „Hört bitte, ihr Benjaminiter! Wird auch der Sohn Isaïs euch allen Felder und Weingärten geben? Wird er euch alle als Oberste von Tausendschaften und Oberste von Hundertschaften einsetzen? 8 Denn ihr habt euch, ihr alle, gegen mich verschworen; und da ist keiner, der es meinem Ohr enthüllt, wenn mein eigener Sohn [einen Bund] mit dem Sohn Isaïs schließt, und da ist keiner von euch, der Mitgefühl mit mir hat und meinem Ohr enthüllt, daß mein eigener Sohn meinen eigenen Diener als einen, der im Hinterhalt liegt, gegen mich hat aufstehen lassen, wie es an diesem Tag ist.“

9 Darauf antwortete Doeg, der Edomiter, der nämlich über die Knechte Sauls gestellt war, und sagte: „Ich sah den Sohn Isaïs nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kommen. 10 Und er befragte dann Jehova für ihn; und er gab ihm Proviant, und das Schwert des Philisters Goliath gab er ihm.“ 11 Sogleich sandte der König hin, um Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren, zu rufen. Da kamen sie alle zum König.

12 Saul sprach nun: „Höre bitte, du Sohn Ahitubs!“, worauf er sagte: „Hier bin ich, mein Herr.“ 13 Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimelech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“

16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimelech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Doeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Doeg, der Edomiter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ephod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

20 Indes entrann ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, dessen Name Abjathar war, und lief dann weg, um David zu folgen. 21 Dann teilte Abjathar David mit: „Saul hat die Priester Jehovas getötet.“ 22 Hierauf sprach David zu Abjathar: „Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war, daß er [es] Saul ganz bestimmt mitteilen würde. Ich persönlich habe jeder Seele des Hauses deines Vaters Unrecht angetan. 23 Bleib nun bei mir. Fürchte dich nicht, denn wer immer nach meiner Seele trachtet, trachtet nach deiner Seele, denn du bedarfst des Schutzes bei mir.“

Kapitel 23

23 Im Laufe der Zeit wurde David berichtet und gesagt: „Siehe, die Philister bekriegen Keila, und sie plündern die Dreschtennen.“ 2 Und David befragte dann Jehova, indem [er] sprach: „Soll ich gehen, und soll ich diese Philister niederschlagen?“ Hierauf sprach Jehova zu David: „Geh, und du sollst die Philister niederschlagen und Keila retten.“ 3 Daraufhin sagten Davids Männer zu ihm: „Siehe! Wir fürchten uns, während wir hier in Juda sind, und wieviel mehr erst, wenn wir nach Keila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen sollten!“ 4 Da befragte David Jehova noch einmal. Jehova antwortete ihm nun und sprach: „Steh auf, zieh nach Keila hinab, denn ich gebe die Philister in deine Hand.“ 5 Demzufolge zog David mit seinen Männern nach Keila und kämpfte gegen die Philister und trieb ihren Viehbestand mit fort, schlug sie aber mit einer großen Schlachtung nieder; und David wurde der Retter der Bewohner von Keila.

6 Nun geschah es, als Abjathar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keila eilte, daß ein Ephod da war, das in seiner Hand [mit] hinabkam. 7 Im Laufe der Zeit wurde Saul Bericht erstattet: „David ist nach Keila gekommen.“ Und Saul begann zu sagen: „Gott hat ihn in meine Hand verkauft, denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Türen und Riegel kommt.“ 8 Da bot Saul alles Volk zum Krieg auf, um nach Keila hinabzuziehen, um David und seine Männer zu belagern. 9 Und David erfuhr, daß Saul Unheil gegen ihn schmiedete. Folglich sprach er zum Priester Abjathar: „Bring doch das Ephod her.“ 10 Und David sagte weiter: „O Jehova, du Gott Israels, dein Knecht hat bestimmt gehört, daß Saul nach Keila zu kommen sucht, um meinetwegen Verderben über die Stadt zu bringen. 11 Werden die Grundbesitzer von Keila mich in seine Hand ausliefern? Wird Saul herabkommen, so wie dein Knecht gehört hat? O Jehova, du Gott Israels, gib bitte deinem Knecht Bescheid.“ Darauf sprach Jehova: „Er wird herabkommen.“ 12 Und David sagte weiter: „Werden die Grundbesitzer von Keila mich und meine Männer in Sauls Hand ausliefern?“ Jehova seinerseits sprach: „Sie werden [euch] bestimmt ausliefern.“

13 Sogleich machte sich David mit seinen Männern, etwa sechshundert Mann, auf, und sie zogen von Keila aus und wanderten weiterhin umher, wo immer sie umherwandern konnten. Und es wurde Saul berichtet, daß David aus Keila entronnen sei, und so gab er es auf auszuziehen. 14 Und David nahm in der Wildnis Wohnsitz, an schwer zugänglichen Orten, und er blieb in der Berggegend in der Wildnis Siph. Und Saul suchte ihn fortwährend, und Gott gab ihn nicht in seine Hand. 15 Und David war ständig in Furcht, denn Saul war ausgezogen, um ihm nach der Seele zu trachten, während sich David in der Wildnis Siph in Horesch befand.

16 Jonathan, der Sohn Sauls, machte sich nun auf und ging zu David nach Horesch, damit er seine Hand im Hinblick auf Gott stärke. 17 Und er sprach weiter zu ihm: „Fürchte dich nicht; denn die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden, und du selbst wirst König über Israel sein, und ich meinerseits werde Zweiter nach dir werden; und auch Saul, mein Vater, hat hiervon Kenntnis.“ 18 Dann schlossen beide einen Bund vor Jehova; und David blieb in Horesch wohnen, und Jonathan seinerseits ging zu seinem Haus.

19 Später zogen die Siphiter zu Saul nach Gibea hinauf und sagten: „Verbirgt David sich nicht dicht bei uns an schwer zugänglichen Orten zu Horesch, auf dem Hügel Hachila, der zur Rechten von Jeschimon [liegt]? 20 Und nun, in Übereinstimmung mit all dem Verlangen deiner Seele, o König, hinabzukommen, komm herab, und unser Teil wird es sein, ihn in die Hand des Königs auszuliefern.“ 21 Darauf sprach Saul: „Gesegnet seid ihr von Jehova, denn ihr habt Mitleid mit mir gehabt. 22 Geht bitte, seid noch beharrlicher, und vergewissert euch, und seht seinen Ort, wo sein Fuß hinkommt – wer immer ihn dort gesehen hat -, denn es ist mir gesagt worden, daß er selbst bestimmt listig ist. 23 Und seht und vergewissert euch in bezug auf alle Verstecke, wo er sich versteckt; und ihr sollt mit dem Beweis zu mir zurückkehren, und ich will mit euch gehen; und es soll geschehen, wenn er im Land ist, daß ich ihn dann unter allen Tausendschaften Judas sorgfältig suchen will.“
24 Da machten sie sich auf und zogen Saul voraus nach Siph, während David und seine Männer in der Wildnis von Maon in der Araba südlich von Jeschimon waren. 25 Später kam Saul mit seinen Männern, um nach ihm zu suchen. Als man [es] David mitteilte, begab er sich sogleich zu dem zerklüfteten Felsen hinab und blieb in der Wildnis von Maon. Als Saul es zu hören bekam, ging er daran, David in die Wildnis von Maon nachzujagen. 26 Schließlich kam Saul auf diese Seite des Berges, und David und seine Männer waren auf jener Seite des Berges. Da beeilte sich David, Saul zu entgehen; mittlerweile umzingelten Saul und seine Männer David und seine Männer, um sie zu fangen. 27 Doch da kam ein Bote zu Saul und sprach: „Eile und geh, denn die Philister haben einen Einfall ins Land gemacht!“ 28 Darauf kehrte Saul um von der Jagd hinter David her und zog den Philistern entgegen. Darum hat man den Ort den zerklüfteten Felsen der Teilungen genannt.

29 Von dort zog dann David seines Weges hinauf und nahm Wohnsitz an den schwer zugänglichen Orten in En-Gedi.

Kapitel 24

24 Und es geschah, sobald Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, daß ihm berichtet und gesagt wurde: „Siehe! David ist in der Wildnis von En-Gedi.“

2 Und Saul ging daran, sich dreitausend auserlesene Männer aus ganz Israel zu nehmen und auszuziehen, um David und seine Männer auf den kahlen Steinbockfelsen zu suchen. 3 Schließlich kam er zu den steinernen Schafhürden längs des Weges, wo sich eine Höhle befand. Da ging Saul hinein, um seine Notdurft zu verrichten, während David und seine Männer in den hintersten Teilen der Höhle saßen. 4 Und Davids Männer begannen zu ihm zu sagen: „Das ist der Tag, an dem Jehova zu dir spricht: ‚Siehe! Ich gebe deinen Feind in deine Hand, und du sollst ihm so tun, wie es gut scheinen mag in deinen Augen.‘ “ Da erhob sich David und schnitt leise den Zipfel des ärmellosen Obergewandes ab, das Saul gehörte. 5 Aber es geschah danach, daß David das Herz fortwährend schlug, weil er den Zipfel [des ärmellosen Obergewandes], das Saul gehörte, abgeschnitten hatte. 6 Daher sagte er zu seinen Männern: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, daß ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte, indem ich meine Hand gegen ihn ausstrecke, denn er ist der Gesalbte Jehovas.“ 7 Demgemäß trieb David seine Männer mit diesen Worten auseinander, und er ließ nicht zu, daß sie sich gegen Saul erhoben. Was Saul betrifft, er stand auf aus der Höhle und ging seines Weges weiter.

8 Somit erhob David sich danach und ging aus der Höhle hinaus und rief hinter Saul her, indem [er] sprach: „Mein Herr und König!“ Da schaute Saul hinter sich, und David beugte sich dann mit seinem Angesicht tief zur Erde und warf sich nieder. 9 Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

16 Und es geschah, daß in dem Augenblick, als David damit zu Ende war, diese Worte zu Saul zu reden, Saul dann sprach: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Und Saul begann seine eigene Stimme zu erheben und zu weinen. 17 Und er sagte weiter zu David: „Du bist gerechter als ich, denn du bist es, der mir Gutes erwiesen hat, und ich bin es, der dir Übles erwiesen hat. 18 Und du – du hast heute kundgetan, was du in Verbindung mit mir Gutes getan hast, indem Jehova mich in deine Hand lieferte und du mich nicht getötet hast. 19 In dem Fall nun, da ein Mann seinen Feind findet, wird er ihn auf gutem Weg wegsenden? Somit wird Jehova selbst dir mit Gutem vergelten, der Tatsache zufolge, daß du es an diesem Tag an mir getan hast. 20 Und nun, siehe, ich weiß wohl, daß du ganz bestimmt als König regieren wirst und daß das Königreich Israel gewiß in deiner Hand Bestand haben wird. 21 So schwöre mir jetzt bei Jehova, daß du meinen Samen nach mir nicht abschneiden und daß du meinen Namen aus dem Hause meines Vaters nicht austilgen wirst.“ 22 Demgemäß schwor David dem Saul, wonach Saul in sein Haus ging. Was David und seine Männer betrifft, sie begaben sich an den schwer zugänglichen Ort hinauf.

Jule | 04.01.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , |

29 Comments »

  1. Jule

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 22:13-19

    Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Ịsaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimẹlech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“ 16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimẹlech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Dọeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Dọeg, der Edomịter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ẹphod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

    wer es wagte, David zu unterstützen, war ebenso des Todes. Hier Bringt Saul eine ganze Stadt und 85 Priester zu Tode, weil sie David mit Speise versorgt haben und für ihn Jehova befragt hatten.

    Ähm, war nicht Saul der Gesalbte Jehovas? Hätte es ihn nicht freuen müssen, dass David immer noch an Jehova und seinem Wort interessiert war?

    Nein, sein persönlicher Hass und seine persönliche Rache ging vor. Wenn da jemand kommt und diesen David unterstützt, der ganz offensichtlich Jehovas Segen hat; wenn jemand es tatsächlich wagt, diesen David mit physischer und geistiger Speise zu stärken – „ab mit dem Kopf!“

    Tja ja, so kann’s gehen. So war es damals und …. heute..?

    Schon lustig, was nunmehr Sauls Lebensziel ist. Eigentlich ist er der Gesalbte Jehovas und sein Hauptaugenmerk sollte eigentlich darauf liegen, das Volk von seinen Feinden zu befreien und die Völker auszutreiben, die Jehova aus dem Land der Verheißung ausgetrieben haben wollte.

    In den Kapiteln 23 und 24 sehen wir aber, wo Sauls eigentlicher Lebensinhalt liegt. Alles dreht sich nur noch um David und wie er ihn erledigen kann. Endlich hat er ihn gefunden und hat ihn schon fast an die Wand gedrängt, da kommt ihm doch glatt was Lästiges dazwischen.

    „Glück gehabt, David.. Ich muss mal eben unterbrechen und das Volk befreien“ Naja, nicht jeder liebt seinen Job. Aber als die lästige Pflicht erfüllt ist, macht er sich gleich wieder auf die Suche nach seinem Feind. Ja, Saul geht sogar soweit, dass er das Auffinden Davids dem Segen Jehovas zuschreibt. Was für ein Dummkopf!

    1. Samuel 24:9-16

    Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

    16 Und es geschah, daß in dem Augenblick, als David damit zu Ende war, diese Worte zu Saul zu reden, Saul dann sprach: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Und Saul begann seine eigene Stimme zu erheben und zu weinen.

    ohne Kommentar

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:59

  2. Thomas

    1.Samuel 21

    David ist auf der Flucht vor Saul. Aber wo kann er Schutz suchen? Natürlich sucht er in erster Linie Unterstützung bei den Priestern des wahren Gottes! War es richtig, hier nicht die ganze Wahrheit zu sagen, und sich außerdem vom Tisch Jehovas zu ernähren?

    Würden wir Sauls Antwort schon jetzt hören – dann würden wir hören, dass dies Verrat ist, und eine schwere Sünde. Kein “Nichtlevit” darf dieses Brot essen! Also kann Gott ja gar nicht auf Davids Seite stehen!

    Aber die Priester sehen das anders? Nein – hier sehen wir wieder einmal, dass die Gedanken und Maßstäbe Gottes von fleischlichdenkenden Menschen nicht verstanden werden können, die sich nur an die Buchstaben des Gesetzes klammern können, aber deren tieferen Sinn niemals verstehen werden.

    Dass Davids Handlungen, die er mit der Hilfe seines Gottes erreicht hatte, schon in der ganzen Gegend bekannt war, sehen wir, weil die Gathiter hier glaubten, dass David schon König sei!

    Und die Knechte Achis’ sprachen zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Haben sie nicht von diesem in den Reigen gesungen und gesprochen: “Saul hat seine Tausende erschlagen, und David seine Zehntausende”? Und David nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gath. Und er verstellte seinen Verstand vor ihren Augen und tat unsinnig unter ihren Händen, und er kritzelte an die Flügel des Tores und ließ seinen Speichel auf seinen Bart herabfließen.

    David handelt schlau, indem er sich verstellt!

    Ist diese Art der Kriegslist denn erlaubt? Schadet David mit dem Essen der Brote, mit der falschen Angabe seines Reisezieles, mit dem Verrücktspielen irgendeinem Menschen? Nein, er handelt weise, und schadet keinem anderen Menschen, greift nicht in die Rechte eines anderen ein – und handelt deswegen nicht gegen die Maßstäbe des Höchsten.

    Können auch wir sagen, dass wir niemals in die Rechte unseres Mitmenschen eingreifen?

    Kommentar — 8. April 2009 @ 19:55

  3. Thomas

    1.Samuel 22

    Und Gad, der Prophet, sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste; gehe hin und begib dich in das Land Juda. Und David ging hin und kam in den Wald Hereth.

    Und als Saul hörte, daß David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien, – Saul aber saß zu Gibea, unter der Tamariske auf der Anhöhe, mit seinem Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm, – da sprach Saul zu seinen Knechten, die bei ihm standen: Höret doch, ihr Benjaminiter! Wird auch der Sohn Isais euch allen Felder und Weinberge geben, euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen, daß ihr euch alle wider mich verschworen habt, und keiner es meinem Ohr eröffnet, wenn mein Sohn einen Bund mit dem Sohne Isais gemacht hat, und keiner von euch sich kränkt meinethalben und es meinem Ohr eröffnet, daß mein Sohn meinen Knecht als Laurer wider mich aufgewiegelt hat, wie es an diesem Tage ist? Da antwortete Doeg, der Edomiter, der bei den Knechten Sauls stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais nach Nob kommen zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs. Und er befragte Jehova für ihn und gab ihm Zehrung, und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm.

    Und der König sprach zu den Läufern, die bei ihm standen: Wendet euch und tötet die Priester Jehovas, weil auch ihre Hand mit David ist, und weil sie wußten, daß er floh und es meinem Ohre nicht eröffnet haben. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. Da sprach der König zu Doeg: Wende du dich und falle über die Priester her! Und Doeg, der Edomiter, wandte sich und fiel über die Priester her, und er tötete an selbigem Tage 85 Mann, die das leinene Ephod trugen. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, und Rind und Esel und Kleinvieh, mit der Schärfe des Schwertes.

    Was kann man sich mehr wünschen, als dass nun bei David ein Priester und nun auch noch der Prophet Jehovas anwesend sind!!!

    Doch wer ist bei Saul? Menschen die was oder wen lieben? Spricht Saul zu ihnen von Gott oder von Segen? Nein, denn Gott hat Saul verlassen. Aber im Gegenzug dafür ist Saul jetzt wohlhabend! Er hat ein großes Heer und nicht nur 600 ängstliche Krieger! Er scheint also auf den ersten Blick wirklich den Segen Gottes zu haben ;-( Aber in wirklichkeit hat er nichts mehr mit dem Allmächtigen am Hut.

    Schauen wir ihn uns genauer an: er plant sogar den Tod der gesamten Priesterfamilie! Er läßt auch die ehrliche Antwort nicht gelten! Er läßt alles töten, was ihm nicht den Bart krault.

    Genauso heuchlerisch, wie heutige einige, die nach außen vorgeben den wahren Gott anzubeten, aber seine Maßstäbe mit Füßen treten und die wahren Anbeter durch Falschanklagen und Lügen das Leben erschweren.

    Wie froh können wir heute sein, dass man heute nur noch “ausgeschlossen” oder “exkommuniziert” wird, sonst würden wohl auch heute so einige Personen mit Kind und Kegel ausgerottet werden. Zur Zeit Davids hat der Allmächtige nur über sehr sehr wenigen seine schützende Hand gehalten, da er die zu Unrecht Getöteten wieder auferwecken wird.

    In der heutigen Zeit läßt er auch sehr vieles zu, denn er wird es in nahester Zukunft ungeschehen machen.

    Kommentar — 8. April 2009 @ 19:58

  4. Thomas

    1.Samuel 23-24

    Hat Saul denn nichts weiter zu tun? Hat er außer David zu bekämpfen, keine anderen Hobbys? Wenn man ihm zuhört, was er in den beiden Kapiteln hier zum Besten gibt, kommt man zu dem Schluß, dass er wohl tatsächlich glaubte, das David sich von Jehova entfernt hätte!

    Ziatat aus einem Bibellexikon:

    Äußerer Fortschritt im Wohlstand in Verbindung mit tatsächlichem innerem Fortschritt im Bösen ist etwas sehr Ernstes. Es ist gleichzeitig für das Fleisch und eine Prüfung für den Glauben. Im Gegensatz hierzu wird David scheinbar – und betreffs der Umstände auch tatsächlich – aus seinem Volk ausgestoßen. Er hatte weder Heim noch Zuflucht. Das Zeugnis Gottes aber ist in der der Person des Propheten Gad, und Gemeinschaft mit Gott durch des Priesters Ephod sind sein Teil in der Verbannung. Von Menschen ausgestoßen ist er dort, wo die Hilfsquellen Gottes der Not Seines Volkes gemäß erlebt werden.

    Außer diesem geistlichen Auffassungsvermögen und diesem moralischen Passendsein stellt uns der größte Teil dieser Lebensgeschichte die Art und Weise vor Augen, wie Gott alles zur Erfüllung Seiner Vorsätze lenkt (trotz aller Beweggründe und Absichten der Menschen), um David durch Geduld und die Energie des Glaubens in die Stellung zu bringen, die Er für ihn bereitet hatte.
    Nichtdestoweniger bedarf David der Einschaltung und des Schutzes Gottes.

    David hätte seine Hand gegen Saul erheben können, aber David vertraut darauf, das der Allmächtige seinen Weg bahnen wird. Auf was vertrauen wir heute? Greifen wir zu Arglist oder zu Lügen, um unser scheinbares Recht zu erhalten? Nehmen wir uns in David ein Beispiel, der mit seinem Gott wandelte!

    Kommentar — 8. April 2009 @ 20:02

  5. Jule

    1. Samuel 21 – 24

    Kapitel 21

    Ahimelech und die Brote

    David log den Priester an. Warum? War das in Ordnung? Sind Notlügen erlaubt?

    Lud David damit nicht eine schwere Blutschuld auf sich? Immerhin wurde fast das ganze Haus Ahimelechs von Saul ausgerottet, weil der David geholfen hatte.

    Hätte der Priester David auch geholfen, wenn er gewußt hätte, wie es sich wirklich verhielt?

    Warum traf David keine Vorsorge, wo er doch bemerkt hatte, dass es einer von Sauls Leuten mitbekam?

    Warum heißt es, dieser Mann sei anwesend, weil Jehova dies so wollte? Wollte Jehova es wirklich, dass Ahimelech und fast sein ganzes Haus ausgerottet werden?

    Kommentar — 7. April 2010 @ 09:49

  6. thom

    1.Samuel 21-24
    Zitate von J.N.Darby


    Laßt uns nebenbei bemerken, daß Saul sich, äußerlich gesehen, sehr vergrößert hat. Er steht nicht mehr mit seinen sechshundert Mann da, die ihm zitternd nachfolgten; er kann von seinen Obersten über Tausende und Obersten über Hunderte reden; er kann Felder und Weinberge verleihen; er hat seinen Doeg, den Aufseher seiner Hirten. Vor Gott macht er innerlich schreckliche Fortschritte im Bösen; er ist nicht nur von Gott verlassen, sondern er durchbricht alle Schranken des Gewissens und des Zeugnisses und der Satzungen Gottes. Denn der Prophet Samuel und die Priester hätten für einen solchen eine Einschränkung bedeutet haben sollen, der sich als mit den Interessen des Volkes Gottes verbunden bekannte.

    Äußerer Fortschritt im Wohlstand in Verbindung mit tatsächlichem innerem Fortschritt im Bösen ist etwas sehr Ernstes. Es ist gleichzeitig ein Fallstrick für das Fleisch und eine Prüfung für den Glauben. Im Gegensatz hierzu wird David scheinbar – und betreffs der Umstände auch tatsächlich – aus dem Volk ausgestoßen. Er hatte weder Heim noch Zuflucht. Das Zeugnis Gottes aber in der Person des Propheten Gad, und Gemeinschaft mit Gott durch des Priesters Ephod sind sein Teil in der Verbannung. Von Menschen ausgestoßen ist er dort, wo die Hilfsquellen Gottes der Not Seines Volkes gemäß erlebt werden.

    Zitate von H.Rossier


    22
    Doch noch eine andere Klasse von Menschen flüchtete sich zu David in die Höhle Adullam. „Und es versammelten sich zu ihm jeder Bedrängte, und jeder, der einen Gläubiger hatte, und jeder, der erbitterten Gemütes war, und er wurde ihr Oberster“ (V. 2). Das waren nicht solche, die durch dieselbe Abstammung schon mit ihm in Verbindung waren; sie vereinigte kein Band mit David. Ihr gemeinsames Kennzeichen bestand darin, daß sie alles verloren hatten. Die einen waren „in Bedrängnis“ und wußten nicht, wohin sie sich wenden sollten, die anderen „in Schulden“, ohne sich freimachen zu können; wieder andere waren „erbitterten Gemütes“ und hatten Kummer und Sorgen, wofür sie kein Heilmittel besaßen. Und das alles war hervorgerufen durch den Zustand der Dinge in Israel.

    Diese Leute fanden bei David eine sichere Zuflucht, wie sie sie heute bei einem verworfenen Christus finden. Aber sie fanden noch weit mehr als das. David vermochte die Elendesten umzubilden, nach seinem Bilde zu gestalten. Er wurde ihr Oberster. Der Abglanz seiner sittlichen Schönheit fiel auf die, welche ihm nichts als ihr Elend bringen konnten. In der finsteren Höhle Adullam ergoß sich das Licht, welches von David ausstrahlte, über diese vierhundert Männer, die ihn umgaben; und was die Gnade am Tage der Trübsal aus ihnen gemacht hatte, sollte am Tage der Herrlichkeit, dessen Morgenrot schon heraufdämmerte, von jedem Auge erkannt, von jedem Munde laut verkündet werden. Alle diese außerhalb des Gesetzes stehenden Leute werden bald den Thron des Königs umgeben und „die Helden Davids“ heißen (2. Sam 23, 8).

    Doch damit ist die Reihe der Hilfsquellen, welche die Höhle Adullam für die Gefährten des Sohnes Isais einschloß, noch nicht erschöpft: auch Gad, der Prophet, der Träger des Wortes und Zeugnisses Gottes, war bei ihm. Die Offenbarung der Gedanken Gottes, die dem Hofe und dem Volke Sauls fern war, hatte sich gleichsam dorthin geflüchtet. Schließlich treibt das mörderische Tun des Königs an den Priestern zu Nob auch Abjathar, den Priester, zu David. Er kommt mit dem Ephod in seiner Hand. (Kap. 23, 6). Das Mittel, Gott zu nahen, Ihn zu jeder Zeit zu befragen und mit Ihm in Verbindung zu treten, war fortan das glückliche Vorrecht dieser heimatlosen Leute, welche die Welt schmähte und verachtete.

    Kapitel 23
    Wir begegnen hier wieder derselben Wahrheit, auf welche wir bereits in der Geschichte Jonathans hingewiesen wurden, daß nämlich der Kampf des Glaubens außerhalb des religiösen Systems der Menschen geführt wird; dieses kann dem Glauben hinderlich sein. Bei den seltenen Gelegenheiten, wo Saul Jehova befragt, empfängt er entweder gar keine Antwort, oder er erhält durchs Los eine Antwort, welche eine Verurteilung seiner ganzen Handlungsweise ausspricht (Kap. 14, 40). David unterhält sich ohne die äußere Unterstützung der göttlichen Verordnungen unmittelbar mit seinem Gott.

    Von nun an sehen wir David gejagt, verfolgt, verraten; er ist genötigt, sich in Höhlen und Wäldern zu verbergen, ist in Gefahr in den Städten, flüchtet sich auf die Bergfesten, irrt umher auf Bergen und Hügeln, hält sich auf in den Wüsten von Juda, Siph, Maon und Paran – mit einem Wort: er hat nicht, wohin er sein Haupt hätte niederlegen können.

    Als er nach Kehila kommt, kann Saul in seiner entsetzlichen Verblendung sagen: „Gott hat ihn verworfen und in meine Hand überliefert“, er, der das ernste Wort aus dem Munde Samuels gehört hatte: „Jehova hat dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest!“ (Kap. 15, 23). Welch eine Verhärtung des Herzens! Der Verfolger des Geliebten glaubt Gott zu kennen und Ihn auf seiner Seite zu haben, während er in Wirklichkeit den Gott Israels nicht besser kennt als sich selbst. In Psalm 2, 4 heißt es: „Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer“; so antwortet auch hier das Wort mit einer von Saul wohlverdienten Ironie: „Gott gab ihn nicht in seine Hand“ (V. 14).

    Als das Ephod herbeigebracht war (V. 6), antwortete Gott durch dieses, und David empfängt eine genügende Leitung. Es ist schön, ihn hier den Platz eines Knechtes einnehmen zu sehen. Er, dem das Königtum gehört, nimmt vor Gott die niedrigste Stellung in Anspruch. „Jehova, Gott Israels, dein Knecht hat gehört … wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? Jehova, Gott Israels, tue es doch deinem Knechte kund!“ Ist er darin nicht ein schönes Vorbild von Christo, welcher gekommen ist, nicht um bedient zu werden, sondern um Gott und den Seinigen zu dienen, obwohl Er wußte, daß der Vater Ihm alles in die Hände gegeben hatte?

    Kapitel 24
    Solange Gott Selbst das über Saul ausgesprochene Urteil nicht vollzogen hat, trägt dieser noch den Namen des „Gesalbten Jehovas“. Worin auch das Böse bestehen mag, wir haben nicht das Recht, das zu zerstören, was Gott noch bestehen läßt. Ohne Zweifel soll es zwischen uns und dem Bösen eine völlige Trennung geben; aber wir sind nicht berufen, der Langmut Gottes ein Ende zu setzen. Ein geistlicher Christ erkennt die Autorität an, welche Gott errichtet hat, selbst wenn sie feindlich und abtrünnig ist, und überläßt Gott die Sorge und den Augenblick für die Ausführung des Urteils über sie. Die durch Gottes Vorsehung herbeigeführten Umstände sind nicht dazu bestimmt, unser Verhalten zu regeln oder zu beeinflussen, sondern unseren Glauben auf die Probe zu stellen.

    Indessen schneidet David einen Zipfel von dem Oberkleide Sauls ab. Das ist ein Pfand, dazu bestimmt, dem Feinde die Gnade, die ihn verschont hat, klar vor Augen zu stellen. Sein Herz (nicht das Gewissen) wirft David sogar diese Tat vor; denn äußerlich hatte er es an der dem Gesalbten Jehovas schuldigen Achtung und Ehrfurcht fehlen lassen, obwohl er im Grunde nur von Gnade gegen seinen Verfolger erfüllt war. „Und David wehrte seinen Männern mit diesen Worten und ließ ihnen nicht zu, sich wider Saul zu erheben.“ Seine Gefährten werden durch ihn und durch sein Beispiel gebildet, und so spiegelt sich die Gesinnung Davids in allen denen wider, die ihn umgeben und ihn als Anführer anerkannt haben.

    Der abgeschnittene Zipfel dient dazu, Saul die Gesinnung seines von ihm verkannten Dieners zu beweisen und ihm über seinen eigenen Zustand die Augen zu öffnen. „Denn daß ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht getötet habe, daran erkenne und sieh, daß nichts Böses in meiner Hand ist, noch ein Vergehen, und daß ich nicht an dir gesündigt habe; du aber stellst meinem Leben nach, um es zu nehmen“ (V. 12). So redet Gott oft zu den Sündern durch die Umstände, in welchen Seine Gnade sie bewahrt hat, indem Er ihnen deutlich vor Augen stellt, daß ihr Zustand das Gericht verdient hätte. Doch wenn das Herz sich danach wieder verhärtet, soll der Mensch doch wissen, daß das Gericht nicht auf sich warten läßt. „Jehova richte zwischen mir und dir“, sagt David, „und Jehova räche mich an dir“ (V. 13).

    Bei dieser Gelegenheit zeigt sich ein schöner Zug bei dem Manne Gottes. In seinen Augen ist er weniger als Saul, weniger als nichts: „Hinter wem zieht der König von Israel her? wem jagst du nach? Einem toten Hunde, einem Floh!“ … Doch diese Leute, die in ihren Augen nichts sind, sind etwas in den Augen Gottes, und das erhöht und verherrlicht Ihn: „Er richte zwischen mir und dir; und er sehe darein und führe meine Streitsache und verschaffe mir Recht aus deiner Hand!“ (V. 16). „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“ Die Liebe Gottes ist für uns; das ist es, was Ihn verherrlicht!
    „Saul erhob seine Stimme und weinte“ (V. 17). Als er sich auf so wunderbare Weise bewahrt sieht, erkennt er (für wie lange?) die Gnade und Gerechtigkeit in David an mit den Worten: „Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes erzeigt, ich aber habe dir Böses erzeigt.“ Er erkennt selbst an, daß das Königtum David zufallen werde: „Und nun siehe, ich weiß, daß du gewißlich König werden wirst, und daß in deiner Hand das Königtum Israels bestehen wird.“ Es ist sehr ernst zu sehen, wie ein Herz, nachdem es eine Rüge empfangen hat, angesichts der Gnade erweicht werden kann, ohne verändert zu sein. Gott fordert von uns nicht Gefühle, so richtig diese sein mögen; es handelt sich um Glauben, denn dieser allein ist imstande, das Herz umzubilden und einen Sünder zu erretten.

    Kommentar — 8. April 2010 @ 02:17

  7. Jule

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 21:1

    Später kam David nach Nob zu Ahimelech, dem Priester; und Ahimelech begann zu zittern, als er David entgegenkam, und sagte dann zu ihm: „Wie kommt es, daß du allein bist und niemand bei dir ist?“

    Ahimelech zitterte, als er David allein kommen sah.

    Wußte er, dass etwas nicht stimmte und ihm und den anderen sehr grausames bevorstand?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 19:10

  8. Jule

    1. Samuel 21:7

    Nun befand sich an jenem Tag einer der Diener Sauls dort, festgehalten vor Jehova, und sein Name war Doeg, der Edomiter, der Oberste der Hirten, die Saul hatte.

    Der Diener Sauls, „festgehalten vor Jehova“

    Bedeutet dies, dass Jehova wollte, dass dieser „petzt“ und Unglück über das Haus Ahimelechs kommt?

    1. Samuel 22:9-19

    Darauf antwortete Doeg, der Edomiter, der nämlich über die Knechte Sauls gestellt war, und sagte: „Ich sah den Sohn Isaïs nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kommen. 10 Und er befragte dann Jehova für ihn; und er gab ihm Proviant, und das Schwert des Philisters Goliath gab er ihm.“ 11 Sogleich sandte der König hin, um Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren, zu rufen. Da kamen sie alle zum König.

    12 Saul sprach nun: „Höre bitte, du Sohn Ahitubs!“, worauf er sagte: „Hier bin ich, mein Herr.“ 13 Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimelech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“

    16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimelech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Doeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Doeg, der Edomiter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ephod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

    die Querverweise zu dem Punkt „festgehalten vor Jehova“ lassen einen anderen Schluß zu:

    3. Mose 13:2
    „Falls bei einem Menschen in der Haut seines Fleisches ein Ausschlag oder ein Grind oder ein Fleck entsteht und sich in der Haut seines Fleisches tatsächlich zur Aussatzplage entwickelt, dann soll er zu Aaron, dem Priester, oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, gebracht werden.

    4. Mose 5:2
    „Gebiete den Söhnen Israels, daß sie jede aussätzige Person und jeden, der einen Ausfluß hat, und jeden, der wegen einer verstorbenen Seele unrein ist, aus dem Lager hinaussenden.

    Psalm 66:13
    Ich werde in dein Haus kommen mit Ganzbrandopfern; Ich werde dir meine Gelübde bezahlen,

    entweder war er garade zum Opfern im Tempel, oder er musste sich dem Priester zeigen, ob er vom Aussatz wieder rein war.

    Also nicht, weil Jehova es so wollte, dass er Ahimelech verriet!

    gut zu wissen

    Kommentar — 1. April 2011 @ 19:12

  9. Jule

    1. Samuel 23:7

    Im Laufe der Zeit wurde Saul Bericht erstattet: „David ist nach Keila gekommen.“ Und Saul begann zu sagen: „Gott hat ihn in meine Hand verkauft, denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Türen und Riegel kommt.“

    „Gott hat ihn in meine Hand gegeben“ – Glaubte Saul dies wirklich?

    Gemäß der Fußnote schien er zu meinen, Jehova hätte David verworfen, ihn in seine Hand ausgeliefert. Aber konnte er dies wirklich glauben?

    War er nicht gerade deshalb so voller Hass auf David, weil er gemerkt hatte! Dass er selbst nicht mehr den Segen Jehovas hatte – aber David nach SEINEM Herzen war?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 19:34

  10. Jule

    1. Samuel 24:9-15

    Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

    „Erkenne und sieh!“

    Manche Menschen lernen es nie! Sie sind so in ihren Hass gegen einen anderen hinein gesteigert, dass sie nicht mehr merken, wie unrecht sie handeln.

    David hat mehrfach ganz klar bewiesen, dass er Saul nichts Böses will. Aber Saul ist blind vor Hass und redet immer wieder davon, dass er David verfolgen muss, weil dieser ihm nach dem Leben trachte. Er verbringt sein ganzes armseliges Leben damit, david mit seinem Hass zu verfolgen. Scheinbar kann er an nichts anderes mehr denken.

    Ob dies so war, weil er den Segen Jehovas verloren hatte und er sich wie damals Kain in sein verkehrtes Denken verstiegen hatte?

    Sah er deshalb den Wald vor lauter Bäumen nicht?

    Interessant, was ich dazu auszugsweise in einem älteren WT vom 01.06.2004 gefunden habe, unter dem Thema „Von Groll und Bitterkeit ablassen“

    In Wort und Tat bewies Joseph, dass er sich sein Leben nicht durch Bitterkeit und Groll ruinieren ließ (1. Mose 42:24, 25; 45:24).

    David handelte ähnlich, denn er ließ keinen Groll gegen König Saul aufkommen. Zweimal bot sich David die Gelegenheit, Saul zu töten. Doch als David von seinen Männern dazu aufgefordert wurde, sagte er: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, dass ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte, indem ich meine Hand gegen ihn ausstrecke, denn er ist der Gesalbte Jehovas.“ David überließ die Angelegenheit Jehova, denn er erklärte seinen Männern: „So wahr Jehova lebt, Jehova selbst wird ihn schlagen; oder sein Tag wird kommen, und er wird sterben müssen, oder er wird in die Schlacht hinabziehen, und er wird gewiss weggerafft werden.“ Später verfasste David sogar ein Klagelied, in dem er den Tod Sauls und seines Sohnes Jonathan betrauerte. Genauso wenig wie Joseph ließ sich David von Groll verzehren (1. Samuel 24:3-6; 26:7-13; 2. Samuel 1:17-27).

    Hegen wir Groll oder sind wir verbittert, weil uns irgendein Unrecht schmerzt? Das kann leicht geschehen. Wenn wir uns von unseren Gefühlen beherrschen lassen, kann das ernstere Folgen für uns haben als das Unrecht an sich (Epheser 4:26, 27). Auch wenn wir vielleicht nur wenig oder gar keinen Einfluss darauf haben, was andere tun, können wir zumindest unsere eigene Reaktion beherrschen. Es ist leichter, von Groll und Bitterkeit abzulassen, wenn wir überzeugt sind, dass sich Jehova zu gegebener Zeit um die Angelegenheit kümmern wird (Römer 12:17-19).

    Kommentar — 1. April 2011 @ 19:47

  11. Jule

    1. Samuel 24:20

    Und nun, siehe, ich weiß wohl, daß du ganz bestimmt als König regieren wirst und daß das Königreich Israel gewiß in deiner Hand Bestand haben wird.

    „Ich weiss, dass du nach mir König werden wirst…“, wie es die Luther-Bibel übersetzt.

    Warum hatte Jehova eigentlich David in jungen Jahren bereits erwählt und als König gesalbt – wenn ER ihn doch erst nach dessen Tod einsetzen würde?

    Hätte er danach nicht einfach dessen Sohn Jonathan einsetzen können?

    Immerhin hatte auch Jonathan einen herausragenden Glauben und eiferte mutig für Jehova

    Kommentar — 1. April 2011 @ 20:05

  12. WT 15.11.1986

    Fragen von Lesern

    Warum gefährdete David wissentlich den Hohenpriester Ahimelech, was zu dessen Tod führte, wie das David gemäß 1. Samuel 22:22 auch zugab?

    In 1. Samuel 22:22 wird in Wirklichkeit nicht angedeutet, daß David im voraus wußte, daß seine Handlungsweise zu Ahimelechs Tod führen würde. Es heißt dort: „Hierauf sprach David zu Abjathar [Sohn Ahimelechs]: ‚Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war, daß er [Doeg] es Saul bestimmt mitteilen würde. Ich persönlich habe jeder Seele des Hauses deines Vaters [Ahimelech] Unrecht angetan.‘ “

    David, der vor dem erzürnten König Saul floh, ging nach Nob, wo der Hohepriester Ahimelech ansässig war. David gab ihm nicht den genauen Grund dafür an, warum er sich in diesem Gebiet aufhielt, vielleicht aus Sorge, der Hohepriester würde sich sonst verpflichtet fühlen, Davids Verbleib dem König mitzuteilen. Dennoch blieb sein Aufenthalt in Nob nicht unbemerkt. Der Edomiter namens Doeg sah David und berichtete danach die Sache dem zornigen Saul.

    Nichts in dem Bericht beweist jedoch, daß David bereits vorher etwas von Doegs Anwesenheit gewußt hatte. Doeg „befand sich an jenem Tag . . . dort, festgehalten vor Jehova“ (1. Samuel 21:7). David war wahrscheinlich überrascht, wenn nicht sogar schockiert, daß der grundsatzlose Doeg ihn bei Ahimelech sah. Als es jedoch geschehen war, war es geschehen. David konnte es nicht rückgängig machen, noch konnte er die schrecklichen Folgen verhindern, die sich durch Sauls Zorn für den Hohenpriester und für zahlreiche andere Priester sowie Frauen, Kinder und Tiere in Nob ergaben (1. Samuel 22:9-19).

    Mit diesem Gedanken im Sinn sollte man Davids traurige Worte an Abjathar, der dem Massaker entkommen war, erneut betrachten: „Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war . . .“ Jetzt verstehen wir, daß David meinte: ‘Ich wußte es an jenem Tag, als ich merkte, daß Doeg mich bei Ahimelech gesehen hatte . . .’ Aber es war zu spät. Doeg war unerwarteterweise dort und bemerkte Davids Kontakt mit dem Hohenpriester. Daher schlußfolgerte David sofort, daß Doeg die Sache Saul berichten würde. Aus diesem Grund gestand David später gewisse Schuldgefühle gegenüber Abjathar ein, obwohl David nur indirekt zu dem darauf folgenden Massaker beigetragen hatte. Er drängte Abjathar, bei ihm zu bleiben, denn er vertraute auf Jehovas Führung und Schutz (1. Samuel 22:22, 23).

    Kommentar — 2. April 2011 @ 13:17

  13. Jule

    1. Samuel 21- 24

    1. Samuel 21:8

    An diesem Tag hielt sich auch der Edomiter Doëg, der Aufseher über alle Hirten des Königs, im Heiligtum auf, weil er ein bestimmtes Gesetz erfüllen musste.

    Letztes Jahr noch mühsam herausgesucht, warum er „festgehalten vor Jehova“ war. Hier finden wir es sofort in der Übersetzung:

    Er mußte ein bestimmtes Gesetz erfüllen.

    Das passt genau zu dem, was in der NW-Übersetzung auch als Querverweise angegeben war.

    Soviel dazu, dass die NW-Übersetzung die beste Übersetzung ist: es stimmt! Allerdings „erwartet“ sie von ihrem Leser auch, dass er nicht nur schnell drüber liest, sondern auch die Fußnoten und Querverweise mit einbezieht. Sie ist halt eine Bibel für ernste Bibelforscher.

    Wer nicht so viel Zeit investieren kann und will, ist vielleicht für den Anfang mit einer Übersetzung wie die Hoffnung für alle besser bedient, da er sie wie ein Roman lesen kann. Allerdings erwartet Jehova von seinen wahren Anbetern, dass sie sich Zeit und Musse zum Lesen in seinem Wort nehmen. Man könnte ja Abstriche beim Fernsehen oder surfen im Internet machen.

    Wie der Sprücheschreiber schon sagt, „ist des Büchermachens viele“. Daher sollten wir gut auswählen, was wir lesen. Oberste Priorität ist hier eindeutig das Lesen in der Bibel. Alles andere ist zwar vielleicht gut und nützlich – wie Tagestext und andere Publikationen des treuen und verständigen Sklaven. Aber sie können und dürfen das Lesen in Gottes Wort nicht ersetzen!

    Denn was steht am ersten Bethel in Brocklyn?: „Lies Gottes Wort täglich!“

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:18

  14. Jule

    1. Samuel 22:1-2

    So floh David aus Gat und versteckte sich in der Adullamhöhle. Als seine Brüder und die ganze Verwandtschaft erfuhren, wo er sich aufhielt, kamen sie alle und schlossen sich ihm an. 2 Bald scharten sich noch andere um ihn: Menschen, die sich in einer ausweglosen Lage befanden, die Schulden hatten oder verbittert waren. Schließlich war es eine Gruppe von etwa 400 Mann, und David wurde ihr Anführer.

    Was man so alles „Neues“ entdeckt!

    Bisher hatte ich angenommen, dass David nicht nur aus seinem Volk fliehen mußte, sondern dass damit auch kein Kontakt zur Familie mehr war. Hier lesen wir, dass ihm schon ganz zu Anfang seine Familie folgte – das war ihm sicherlich ein großer Trost.

    Die Beschreibung der anderen Menschen gleicht der der Bibelkommentatoren

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:26

  15. Jule

    1. Samuel 22:3-4

    3 Von Adullam aus zog David weiter nach Mizpe im Land Moab. Er bat den moabitischen König: »Gewähre meinen Eltern Unterschlupf, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat.« 4 Er brachte seine Eltern an den Königshof, und sie wohnten dort, solange David sich im Bergland versteckt hielt.

    David ist ein mitfühlender und umsichtiger Sohn.

    So sehr es ihn auch beglückt, seine geliebte Familie um sich zu haben, so weiss er doch, dass sein Leben auf ständiger Flucht zu beschwerlich für die alten Leute sein wird. Und so bringt er sie an einem Ort unter, wo sie es sicher und bequem haben und wo er sie ohne Schwierigkeiten besuchen kann.

    Er stellt ihr Wohl über sein eigenes Bedürfnis, die Eltern in seiner Nähe zu haben. Was für ein liebevoller Sohn!

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:31

  16. Jule

    1. Samuel 22:7-8 

    »Hört mir zu, ihr Leute vom Stamm Benjamin!«, rief er. »Glaubt ihr etwa, dieser Sohn Isais wird ausgerechnet euch Felder und Weinberge geben und euch zu Hauptleuten und Oberbefehlshabern machen? 8 Oder warum sonst habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Keiner von euch hat mir gesagt, dass Jonatan sich mit diesem Kerl zusammengetan hat! Euch allen ist egal, was mit mir passiert. Ihr habt es nicht nötig, mir zu melden, dass mein eigener Sohn einen meiner Untergebenen gegen mich aufhetzt! Offensichtlich hatte er Erfolg: Dieser Verräter lauert mir nun heimlich auf!«

    „Alle sind ja sooo gemein zu mir! Niemand hat mich lieb, dabei bin ich so ein lieber und selbstloser Mensch. Ach, ich armer!“

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:35

  17. Jule

    1. Samuel 22:13

    »Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und dieser Sohn Isais? Warum hast du ihm Brot gegeben und ein Schwert? Warum hast du Gott um Weisung für seinen weiteren Weg gebeten? Dadurch hast du ihn geradezu ermutigt, mir aufzulauern und mich umzubringen. Dass er das im Schilde führt, ist ja längst ein offenes Geheimnis!«

    So langsam wird Saul wohl paranoid!

    Wie kommt er bloß darauf, dass David ihm Böses will? Schließt er hier von sich selbst auf andere? Weil er selbst, wenn er an Davids Stelle wäre, ihn töten würde, weil er Gottes Gunst verloren hat?

    In all den Kapiteln und Versen, die ich jetzt von David gelesen habe, habe ich nichts gesehen, das Anlaß zu so einer Vermutung geben würde.

    Aber wir hatten ja auch gesehen, dass dies scheinbar ein übliches Verhalten für Personen ist, die den Segen Jehovas verloren haben und die neidisch auf andere sind, die sichtbar Gottes Segen auch heute noch haben.

    Irgendwie tut mir Saul auch leid. Aber er ist ja selbst Schuld daran…

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:42

  18. Jule

    1. Samuel 22:17

    Natürlich wussten sie, dass er auf der Flucht war. Trotzdem haben sie es mir nicht gemeldet

    Wenn sie deshalb umgebracht werden müssen – dann müßte dies doch eigentlich auch für ihren Mörder gelten, oder?

    Hatte nicht Doeg ihm gerade erst erzählt, dass er David dort angetroffen und alles gesehen hätte? Warum hat dieser „treue und loyale Diener“ seinem König dies nicht eher gemeldet?

    Es muß ja eine ganze Menge Zeit vergangen sein, denn die Kunde war zu Davids Familie gelangt und sie sind mit Sack und Pack zu ihm gekommen und er hat später seine Eltern in Moab in Sicherheit gebracht.

    Warum erstattet Doeg also erst hier Meldung? Und warum sieht Saul ihn als loyal an? Wieso ereilt ihn nicht das gleiche Gericht wie die Priester?

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:49

  19. Jule

    1. Samuel 23:8-13

    Saul setzte sogleich sein ganzes Heer in Bewegung, um David und seine Männer in Keªla einzukesseln.

    9 Als David Sauls bösen Plan bemerkte, rief er den Priester Abjatar zu sich und befahl ihm, die Tasche mit den Losen zu holen. 10 Dann betete er: »Herr, du Gott Israels, ich habe erfahren, dass Saul Keªla angreifen und vernichten will, nur weil ich hier bin. 11 Werden die Einwohner der Stadt mich an Saul ausliefern? Ist es überhaupt sicher, dass Saul kommt? Herr, du Gott Israels, sag mir, ob es stimmt, was ich gehört habe!« »Ja, er wird kommen«, lautete die Antwort. 12 David wollte noch mehr wissen: »Werden die führenden Männer der Stadt mich und meine Leute an Saul ausliefern?« Der Herr sagte: »Ja, sie werden dich ausliefern.«

    13 Da verließen David und seine Männer die Stadt Keªla, es waren etwa 600 Mann. Sie streiften durch das Land, von Versteck zu Versteck. Als Saul erfuhr, dass David aus Keªla entkommen war, brach er seinen Feldzug ab.

    Wenn wir hier genau lesen, geht es David hier nicht nur um sich und seine Männer.

    Denn Saul wollte die ganze Stadt angreifen und dabei wären auch ihre Bewohner in Gefahr gewesen. Dadurch, dass Jehova ihm sagte, er werde eh ausgeliefert werden, lohnte das Risiko nicht.

    Da zog David mit seinen Leuten lieber weiter und brachte damit wenigstens die Bewohner der Stadt in Sicherheit

    Kommentar — 4. April 2012 @ 18:57

  20. Jule

    1. Samuel 23:20-23

    Wenn du einverstanden bist, mit uns dorthin zu ziehen, o König, dann liefern wir dir David aus.« 21 Saul antwortete: »Der Herr belohne euch für euer Mitleid mit mir. 22 Geht nun zurück, und forscht gründlich nach, bis ihr genau wisst, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat. Ich habe nämlich gehört, dass er sehr listig ist. 23 Spürt jeden Schlupfwinkel auf, in dem er sich verstecken könnte. Sobald ihr Genaues wisst, kommt wieder zu mir. Dann will ich mit euch gehen. Wenn er dann noch im Land ist, werde ich ihn finden, und wenn ich ganz Juda durchkämmen müsste!«

    Glaubte er wirklich, dass Jehova Personen belohnen würde, die seinem Gesalbten schaden?

    Dass Saul davon wußte, dass David der Gesalbte Jehovas war, geht aus den Worten Jonathans hervor, die er kurz zuvor zu David sagte (Vers 17):

    Eines Tages wirst du König über Israel sein, und ich bin dann dein Stellvertreter. Das weiß auch Saul, mein Vater

    Kommentar — 4. April 2012 @ 19:07

  21. Jule

    1. Samuel 24:1-23

    David weigert sich, Saul zu töten

    1 Auch David zog weiter und blieb in den unzugänglichen Bergen bei En-Gedi. 2 Kaum hatte Saul die Philister wieder aus dem Land vertrieben, da wurde ihm gemeldet: »David ist jetzt in der Wüste von En-Gedi!«

    3-4 Saul wählte 3 000 Elitesoldaten aus ganz Israel aus und machte sich auf die Suche nach David und seinen Leuten.
    Als sie bei den eingezäunten Schafweiden in der Nähe des Steinbockbergs vorbeikamen und eine Höhle fanden, ging der König hinein, um seine Notdurft zu verrichten. Ausgerechnet im hintersten Winkel dieser Höhle hatten David und seine Männer sich versteckt. 5 »Das ist die Gelegenheit, David!«, flüsterten einige von ihnen ihrem Anführer zu. »Der Herr hat doch versprochen, dir eines Tages deinen Feind auszuliefern, damit du dich an ihm rächen kannst. Jetzt ist es so weit!« Da schlich sich David nach vorne und schnitt unbemerkt einen Zipfel von Sauls Mantel ab. 6 Doch er hatte ein schlechtes Gewissen dabei, und sein Herz klopfte wild. 7 Als er wieder zu seinen Männern kam, sagte er: »Der Herr bewahre mich davor, meinem König etwas anzutun, denn er ist vom Herrn ernannt worden! Nein, niemals werde ich Saul töten, denn der Herr hat ihn zum König eingesetzt.«

    8 David verbot seinen Männern, sich an Saul zu vergreifen.
    Nach einer Weile verließ Saul die Höhle wieder, um seine Suche fortzusetzen. 9 David ließ ihm einen kleinen Vorsprung, trat dann zum Ausgang und rief: »Mein Herr und König!« Saul drehte sich um; David verneigte sich tief vor ihm und warf sich zu Boden.

    10 Dann begann David zu reden:
    »Warum glaubst du dem Geschwätz einiger Leute, die behaupten, ich wolle dich ins Verderben stürzen? 11 Heute kannst du mit eigenen Augen sehen, dass es nicht wahr ist! Vorhin in der Höhle hat der Herr dich mir ausgeliefert. Meine Leute wollten mich dazu verleiten, dich umzubringen. Doch ich habe dich verschont. Ich dachte: ›Niemals kann ich meinem König etwas antun, denn er ist vom Herrn selbst eingesetzt worden.‹ 12 Schau, mein Vater, was ich hier in der Hand halte: einen Zipfel deines Mantels! Den habe ich abgeschnitten, anstatt dich zu töten. Glaubst du jetzt, dass ich kein Verräter bin und nichts Böses gegen dich im Schilde führe? Ich habe dir nichts getan, und trotzdem verfolgst du mich und willst mich beseitigen. 13 Der Herr soll Richter sein und entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist. Er soll dich für das Unrecht bestrafen, das du mir antust. Ich aber werde dir kein Haar krümmen. 14 Schon ein altes Sprichwort sagt: ›Nur ein Gottloser begeht Verbrechen.‹ Nein, ich werde dir kein Haar krümmen. 15 Wer bin ich schon, König von Israel, dass du mich verfolgst? Du jagst einen völlig unbedeutenden Mann! 16 Der Herr soll unser Richter sein. Er soll entscheiden, wer von uns im Unrecht ist. Möge er mein Fürsprecher sein und mir zu meinem Recht verhelfen.«

    17 Da begann Saul laut zu weinen und rief: »Bist du es wirklich, mein Sohn David? 18 Du bist ein besserer Mensch als ich. Du bist gut zu mir, obwohl ich dich schlecht behandelt habe. 19 Gerade heute hast du wieder bewiesen, wie großmütig du bist: Obwohl der Herr mich dir ausgeliefert hat, hast du mich nicht umgebracht. 20 Wer lässt schon seinen Feind unbehelligt laufen, wenn er ihn einmal in seiner Gewalt hat? Der Herr möge dich für deine Großzügigkeit belohnen! 21 Ich weiß genau, dass du König sein wirst und deine Familie in Israel für alle Zeiten regieren wird. 22 Darum bitte ich dich: Schwöre mir vor dem Herrn, dass du meine Familie nicht auslöschen wirst. Bitte lass nicht zu, dass mein Geschlecht ausstirbt.«

    23 David schwor es.

    Hierzu auszugsweise ein kommentar von Rosier zur von Gott eingesetzten Autorität

    Kapitel 24
    Solange Gott Selbst das über Saul ausgesprochene Urteil nicht vollzogen hat, trägt dieser noch den Namen des „Gesalbten Jehovas”. Worin auch das Böse bestehen mag, wir haben nicht das Recht, das zu zerstören, was Gott noch bestehen läßt. Ohne Zweifel soll es zwischen uns und dem Bösen eine völlige Trennung geben; aber wir sind nicht berufen, der Langmut Gottes ein Ende zu setzen.

    Ein geistlicher Christ erkennt die Autorität an, welche Gott errichtet hat, selbst wenn sie feindlich und abtrünnig ist, und überläßt Gott die Sorge und den Augenblick für die Ausführung des Urteils über sie.

    Die durch Gottes Vorsehung herbeigeführten Umstände sind nicht dazu bestimmt, unser Verhalten zu regeln oder zu beeinflussen, sondern unseren Glauben auf die Probe zu stellen.

    Auch interessant, was ich dazu letzte Woche in einem Buch gelesen hatte: „Was die Großmutter gelehrt hatte“. Es geht um ein Waisenmädchen, das bei seiner alten Großmutter aufwächst und nicht so gut mit Ungerechtigkeit fertig wird. Aber die fromme Großmutter erklärt ihr, warum Gott das Böse zuläßt

    Wenn sie auch den Zusammenhang mit der Streitfrage scheinbar nicht kennt, so weiß sie doch Gottes Willen und eine Form der Erziehung darin zu sehen. Und so erklärt sie der Enkelin:

    „Trineli“, sagte jetzt die Großmutter, „wir wollen dem Bauer seine zwei Ohren lassen, aber wir wollen auch etwas von ihm profitieren. Siehst du, man kann alles brauchen und seinen Gewinn davon haben. Und wäre es ein ungerechtes Wort, es kommt nur darauf an, von wem wir die Worte nehmen.

    Wenn einer kommt und uns ohne Grund Böses tut oder sagt, so wie dir heute der Bauer, und es tut uns recht weh, dann müssen wir ein wenig weiter denken und fragen: „Haben wir nicht doch so etwas verdient?“

    Dann kommt uns auf einmal in den Sinn, dass wir einmal einem anderen recht weh getan haben, der es leiden musste und sich nicht wehren konnte. Und nun haben wir erfahren, wie’s tut, und es wird uns leid darum sein. Wir wollen es nicht mehr tun und wieder bei den anderen gutmachen, wenn wir es können. Das ist dann genau das, was der liebe Gott mit uns gewollt hat, darum hat er den Ungerechten so böse Worte uns sagen lassen.

    Siehst du wohl, Trineli? Dann können wir aber auch nicht mehr so böse gegen den sein, der das getan hat. Denn wir wissen, der liebe Gott hat ihn gebraucht, wie ich meinen Besen brauche, wenn ich die Stube schön sauber und rein fegen will. So macht der liebe Gott uns das Herz wieder sauber und in Ordnung, und wir haben den Gewinn.

    Denn es wird uns dann wohl und leicht, wie es uns vorher nie gewesen ist. Hast du gut zugehört, Trineli, und willst du daran denken, was ich dir gesagt habe?“

    In der Folge wird die Enkelin wieder einmal falsch beschuldigt und die erste Aufregung lässt sie in Entfernung von der Anklägerin ausklingen. Sie erinnert sich an die Worte der Großmutter und tut das, von dem sie denkt, dass Gott ihr das hat sagen wollen:

    „Nein, das habe ich nicht getan,“ rief es aufgeregt. „Ich habe nie die Apfelbäume geschüttelt, nie! Aber die Bäuerin ist ja nur ein Besen, ja, sie ist nur ein Besen, das hat die Großmutter gesagt, und der liebe Gott will nur etwas herausfegen mit ihr. Aber ich habe gar nichts gemacht, ich habe nichts Böses getan.“

    Hier hielt das Trini auf einmal inne. Denn plötzlich stieg die Frage in ihm auf, was denn wohl der liebe Gott habe ausfegen wollen in seinem Herzen, wenn es doch nichts Unrechtes getan hatte. Nun wurde das Trini ganz still und nachdenklich. Nach einer Weile stand es langsam auf. Es sah gar nicht mehr aufgebracht aus.

    Halblaut sagte es noch: „Ja, es ist wahr, das war doch nicht recht.“ Dem Trini war beim Nachdenken auf einmal eingefallen, dass es heute wieder mehrmals das Maneli auf die Seite gestoßen und sich schnell über die Beeren hergemacht hatte, die das Maneli auch gern eingesammelt hätte. Es war aber immer stiller auf die Seite gewichen, das Trini war ja auch viel stärker und flinker. So leistete ihm das Maneli niemals Widerstand.

    Nun wollte das Trini sein Unrecht wieder gutmachen und dem Maneli schnell noch ein wenig von seinen Beeren abtreten…

    Am Ende hat das nicht nur im Moment positive Auswirkungen für sie (sie erlebt die unbändige Freude des Gebens), sondern Gott schafft für sie einen Ausweg aus einer unerträglichen Situation. Sie und die Großmutter betrachten es als Gottes Lohn dafür, dass das Kind die Lehre Gottes begriffen und umgesetzt hat.

    Wie reagieren wir darauf, wenn uns unserer Ansicht nach Unrecht zugefügt wird? Sind wir ein David oder ein Saul? Was lernen wir von dem kleinen Mädchen in der netten kleinen Kurzgeschichte?

    Wie mag uns unser Gott sehen?

    Kommentar — 4. April 2012 @ 19:17

  22. Jule

    1. Samuel 21 – 24

    1. Samuel 21 – Achisch und Gad – gehörten sie nicht zum Volk Israel?

    1 Und David machte sich auf und ging ; Jonathan aber kam in die Stadt. 2 Und David begab sich nach Nob , zu dem Priester Achimelech. Achimelech aber kam David bestürzt entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein, und es ist kein einziger Mann bei dir? 3 David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König hat mir etwas befohlen und zu mir gesagt: Lass niemand wissen, warum ich dich gesandt und was ich dir befohlen habe! Die Leute aber habe ich da und dahin bestellt.

    4 Und nun, was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst vorhanden ist! 5 Der Priester antwortete David und sprach: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Verfügung, sondern nur heiliges Brot; wenn die Leute sich nur der Frauen enthalten haben! 6 Da antwortete David dem Priester und sprach: Die Frauen waren uns schon gestern und vorgestern versagt, als ich auszog; auch waren die Leiber der Leute rein , obwohl dies ein gewöhnlicher Auftrag ist – um wie viel mehr werden sie heute am Leib rein sein! 7 Da gab ihm der Priester heiliges [Brot]; denn es war kein anderes da außer den Schaubroten, die man von dem Angesicht des Herrn hinweggetan hatte, um warmes Brot aufzulegen an dem Tag, da man sie wegnahm.

    8 An jenem Tag war aber dort vor dem Herrn ein Mann von den Knechten Sauls eingeschlossen, der hieß Doeg, der Edomiter, der Aufseher über die Hirten Sauls.

    9 Und David fragte Achimelech: Gibt es nicht irgendeinen Speer oder ein Schwert bei dir? Denn ich habe nicht einmal mein Schwert und meine Waffen zur Hand genommen, weil die Sache des Königs solche Eile hatte. 10 Der Priester antwortete: Das Schwert Goliaths , des Philisters, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, das liegt hinter dem Ephod in ein Gewand eingewickelt ; wenn du das für dich nehmen willst, so nimm es, denn es ist kein anderes hier außer diesem. David sprach: Es gibt nicht seinesgleichen; gib es mir!

    11 Und David machte sich auf und floh an jenem Tag vor Saul und kam zu Achis, dem König von Gat. 12 Da sprachen die Knechte des Achis zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von welchem sie im Reigen sangen: » Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende«? 13 Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gat. 14 Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und gebärdete sich wie verrückt unter ihren Händen und kritzelte an die Flügel des [Stadt]tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen.

    15 Da sprach Achis zu seinen Knechten: Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Was bringt ihr ihn denn zu mir? 16 Fehlt es mir etwa an Verrückten, dass ihr diesen Mann hergebracht habt, damit er bei mir tobt? Sollte der in mein Haus kommen?

    Wohl dem, der mit den vielen „fremden“ Namen etwas anfangen kann – seien es Namen von Personen oder Städten.

    Denn zuerst denke ich beim Lesen, dass dies doch David glücklich und wenigstens etwas stolz machen muss, dass er als der künftige König erkannt wird. Aber warum würde er sich dann verrückt stellen?

    Aber nun wird es verwirrend: im Einsichtenbuch erfahren wir, dass der Stamm Gad zum eigenen Volk gehört und später David unterstützt. Wieso dann dieses Verstellen?

    Unter den Begriff Achisch heißt es sogar im Einsichtenbuch, dass er hier beim ersten Eintreffen für einen Feind gehalten wird und sich deshalb verstellt. Aber wieso halten sie ihn für einen Feind, wenn sie ihn doch gerade zuvor als David, den treuen Gefolgsmann Sauls erkannt haben?

    Zu dem zweiten Mal, wo die beiden zusammentreffen, wird gesagt, dass Achisch der Meinung ist, dass David und seine Leute in seinem Auftrag die eigenen Brüder überfallen.

    Wie wir sehen, reicht es nicht, mit dem Namen der Stämme und Städte vertraut zu sein, sondern auch, wo wir uns gerade im Strom der Zeit befinden. Scheinbar sind die Israeliten bereits ganz zu Anfang – unter dem ersten König – untereinander verfeindet.

    Denn die Stadt Gad zählt mit zu den Zufluchtsstädten. Was muss das für ein Durcheinander gewesen sein, wenn zu dieser Zeit ein Totschläger nach Gad geflüchtet ist…

    Die vielen Gedanken der Vorjahre zu der Geschichte mit Ahmelesch und den Schaubroten finden wir hier:

    Kommentar — 17. April 2013 @ 18:29

  23. Jule

    1. Samuel 22 – glaubt Saul eigentlich selbst, was er hier erzählt?

    1 Und David ging von dort weg und entkam in die Höhle Adullam . Als das seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten, kamen sie dorthin zu ihm hinab. 2 Und es versammelten sich zu ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden waren, und alle, die ein verbittertes Herz hatten, und er wurde ihr Oberster, und sie hielten es mit ihm, etwa 400 Mann . 3 Und David ging von dort nach Mizpe [in] Moab und sprach zum König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter herkommen und bei euch bleiben, bis ich erfahre, was Gott mit mir tun wird! 4 Und er führte sie vor den König von Moab, und sie blieben bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.

    5 Aber der Prophet Gad sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste, sondern geh ins Land Juda! Und David ging weg und kam in den Wald Haret.

    6 Und als Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien (Saul aber saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, den Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen vor ihm), 7 da sprach Saul zu seinen Knechten, die vor ihm standen: Hört doch, ihr Benjaminiter: Wird auch der Sohn Isais euch allen Äcker und Weinberge geben? Wird er euch alle zu Obersten über tausend und zu Obersten über hundert machen, 8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt und niemand es meinen Ohren offenbarte, als mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais gemacht hat? Und ist niemand unter euch, dem es um meinetwillen leidtat und der es meinen Ohren offenbarte, dass mein eigener Sohn meinen Knecht gegen mich aufgewiegelt hat und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?

    9 Da antwortete Doeg , der Edomiter, der neben Sauls Knechten stand, und sprach: Ich sah den Sohn Isais, als er nach Nob zu Achimelech , dem Sohn Achitubs kam. 10 Der befragte den Herrn für ihn und gab ihm Brot , und das Schwert Goliaths, des Philisters, gab er ihm auch!

    11 Da sandte der König hin und ließ Achimelech rufen, den Sohn Achitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren; und sie kamen alle zum König. 12 Und Saul sprach: Höre doch, du Sohn Achitubs! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Herr! 13 Und Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr einen Bund gegen mich gemacht, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, sodass er sich gegen mich auflehnt und mir nachstellt, wie es heute [offenbar] ist?

    14 Da antwortete Achimelech dem König und sprach: Und wer ist unter allen deinen Knechten so treu wie David, der dazu noch der Schwiegersohn des Königs ist, der Zutritt zu deinem geheimen Rat hat und in deinem Haus so hoch angesehen ist? 15 Habe ich denn erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei ferne von mir! Der König lege dies weder seinem Knecht noch dem ganzen Haus meines Vaters zur Last; denn dein Knecht hat von alledem nichts gewusst , weder Kleines noch Großes!

    16 Aber der König sprach: Du musst gewisslich sterben, Achimelech, du und das ganze Haus deines Vaters! 17 Und der König sprach zu den Läufern, die vor ihm standen: Tretet herzu und tötet die Priester des Herrn ! Denn ihre Hand ist auch mit David; und obgleich sie wussten, dass er floh, haben sie es mir doch nicht eröffnet! Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht an die Priester des Herrn legen, um sie zu erschlagen .

    18 Da sprach der König zu Doeg: Tritt du herzu und erschlage die Priester! Und Doeg, der Edomiter, trat herzu und fiel über die Priester her und tötete an jenem Tag 85 Männer, die das leinene Ephod trugen. 19 Und Nob , die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, sowie Rinder, Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.

    20 Es entkam aber ein Sohn Achimelechs, des Sohnes Achitubs, der hieß Abjatar, und er floh zu David. 21 Und Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des Herrn niedergemacht habe. 22 David aber sprach zu Abjatar: Ich wusste wohl an jenem Tag, als Doeg, der Edomiter, dort war, dass er es Saul gewiss sagen werde. Ich bin schuldig an allen Seelen aus dem Haus deines Vaters! 23 Bleibe bei mir und fürchte dich nicht. Denn der, welcher nach meinem Leben trachtet , der trachtet auch nach deinem Leben; doch bei mir bist du gut beschützt !

    Was für ein Wahnsinn – und dies alles nur, weil Saul unter einer Art Verfolgungswahn leidet!

    Er sagt, dass David ihn mit seinem Hass verfolge und ihm nach dem Leben trachten würde – aber im gleichen Atemzug beschwert er sich, dass niemand ihm meldet, wohin dieser geflohen sei! Er ist es doch, der die ganze Zeit dem Schwiegersohn nachjagt, im diesen zu vernichten.

    Glaubt er eigentlich selber, was er da sagt?

    Hier findet ihr einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Kapitel:

    Kommentar — 17. April 2013 @ 18:41

  24. Jule

    1. Samuel 23 – der Hass Sauls auf ihn und wie er besser mit den negativen Gefühlen umgegangen wäre

    1 Es wurde aber dem David berichtet: Siehe, die Philister kämpfen gegen Kehila und plündern die Tennen! 2 Da fragte David den Herrn und sprach : Soll ich hingehen und diese Philister schlagen? Und der Herr sprach zu David: Geh hin und schlage die Philister und rette Kehila!

    3 Aber die Männer Davids sprachen zu ihm: Siehe, wir fürchten uns schon hier in Juda, und nun sollen wir sogar nach Kehila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen? 4 Da fragte David den Herrn wieder. Und der Herr antwortete ihm und sprach: Mache dich auf, zieh hinab nach Kehila; denn ich will die Philister in deine Hand geben ! 5 So zog David samt seinen Männern nach Kehila und kämpfte gegen die Philister und trieb ihr Vieh weg und fügte ihnen eine große Niederlage zu. So rettete David die Einwohner von Kehila.

    6 Es geschah aber, als Abjatar, der Sohn Achimelechs, zu David nach Kehila floh, da trug er das Ephod mit sich hinab.

    7 Da wurde Saul gesagt, dass David nach Kehila gekommen sei; und Saul sprach: Gott hat ihn in meine Hand ausgeliefert , denn er hat sich selbst eingeschlossen , indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln gegangen ist! 8 Und Saul ließ das ganze Volk zum Krieg zusammenrufen und nach Kehila hinabziehen, um David und seine Männer zu belagern.

    9 Weil aber David erfuhr, dass Saul Böses gegen ihn plante, sprach er zu Abjatar, dem Priester: Bring das Ephod her!

    10 Und David sprach: O Herr , du Gott Israels, dein Knecht hat die zuverlässige Nachricht gehört, dass Saul danach trachtet, nach Kehila zu kommen und die Stadt um meinetwillen zu verderben . 11 Werden die Bürger von Kehila mich in seine Hand ausliefern? Und wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Das lasse doch deinen Knecht wissen, o Herr , du Gott Israels! Da sprach der Herr : Er wird herabkommen! 12 David sprach: Werden die Bürger von Kehila mich und meine Männer in Sauls Hand ausliefern? Der Herr sprach: Sie werden dich ausliefern!

    13 Da machte sich David auf, samt seinen Männern, etwa 600 ; und sie zogen aus von Kehila und gingen, wohin sie gehen konnten. Als nun Saul berichtet wurde, dass David von Kehila entkommen sei, da ließ er von dem Kriegszug ab.

    14 David aber blieb in der Wüste auf den Bergfesten und hielt sich im Bergland auf, in der Wüste Siph . Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand. 15 Als nun David erfuhr, dass Saul ausgezogen sei, um ihm nach dem Leben zu trachten (und David befand sich gerade in der Wüste Siph, in Horescha ),

    16 da machte sich Jonathan, Sauls Sohn, auf und ging hin zu David nach Horescha und stärkte dessen Hand in Gott, 17 und er sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden , sondern du wirst König werden über Israel, und ich will der Nächste nach dir sein! Auch mein Vater Saul weiß dies wohl. 18 Und sie machten beide einen Bund miteinander vor dem Herrn . Und David blieb in Horescha; Jonathan aber ging wieder heim.

    19 Und die Siphiter zogen hinauf zu Saul nach Gibea und sprachen: Ist nicht David bei uns verborgen auf den Bergfesten in Horescha, auf dem Hügel Hachila, der zur Rechten der Wildnis liegt? 20 Und nun, o König, wenn es dir gefällt, herabzukommen, so komm herab, und wir wollen ihn in die Hand des Königs ausliefern!

    21 Da sprach Saul: Gesegnet seid ihr von dem Herrn , dass ihr euch über mich erbarmt habt! 22 So geht nun hin und vergewissert euch noch weiter, erkundet und seht, an welchem Ort er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat; denn es ist mir gesagt worden, dass er sehr listig ist. 23 Beobachtet und erkundet auch alle Verstecke, wo er sich verkriecht, und kommt wieder zu mir, wenn ihr [seiner] gewiss seid, so will ich mit euch ziehen. Und es soll geschehen, wenn er im Land ist, so will ich ihn ausfindig machen unter allen Tausenden Judas ! 24 Da machten sie sich auf und gingen vor Saul hin nach Siph.

    David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon , in der Ebene, südlich von der Wildnis. 25 Als nun Saul mit seinen Männern hinzog, um ihn zu suchen, wurde es David berichtet, und er ging zu dem Felsen hinab und blieb in der Wüste Maon. Als Saul dies hörte, jagte er David nach in die Wüste Maon.

    26 Und Saul ging auf der einen Seite des Berges, David aber mit seinen Männern auf der anderen Seite des Berges. Und es geschah, als David eilte, um Saul zu entkommen – Saul aber umringte gerade samt seinen Männern David und seine Männer, um sie zu fangen -, 27 da kam ein Bote zu Saul und sprach: Eile und komm, denn die Philister sind in das Land eingefallen! 28 Da ließ Saul von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Daher nennt man jenen Ort den »Trennungsfelsen« .

    Interessant, wie Jehova arbeitet:

    David ist in der Klemme, fast hat Saul ihn schon, da schickt Jehova die Philister gegen das Volk und erinnert Saul damit an seine eigentliche Aufgabe: schliesslich war er der König von Israel und hatte damit auch für dessen Schutz und Sicherheit zu sorgen.

    Saul zieht auch brav ab, aber bereits im nächsten Kapitel lesen wir, dass dies nur eine lästige Unterbrechung für ihn ist. Für ihn gibt es Wichtigeres: er hat sich die Verfolgung Davids zur Lebensaufgabe gemacht.

    So können wir sehr schön erkennen, wie weit er sich bereits von Jehova entfernt hat.

    Phasenweise tut mir Saul richtig leid. In den Ansprachen von Bayless Conley taucht immer wieder ein Gedanke auf, den wir uns persönlich „auf unsere Fahne geschrieben“ haben:

    wir Menschen sind mit dem Bedürfnis nach einem persönlichen Verhältnis zu unserem Schöpfer erschaffen worden. Wenn wir dies nicht mehr (oder noch nicht) haben, entsteht in uns eine sehr große und schmerzhafte Leere.

    Wir Menschen sind geneigt, diese voller Verzweiflung mit allem Möglichen zu füllen. So entstehen all diese Süchte wie Drogensucht, Alkoholismus und Medikamentenabhängigkeit, aber auch Spielsucht, der Zwang, ständig seinen Partner zu wechseln, Ehebruch usw. Manche versuchen es mit Extremsport. Aber nichts kann diese Leere füllen – nur eine persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer!

    (frei nach Pape 😉 )

    Saul versucht es mit seiner zwanghaften Verfolgung von David. Dabei weiss er doch eigentllch, was ihm fehlt. Denn er hatte es ja bereits. Zwar hat ihn Jehova wegen seinem Verhalten verworfen, aber er versucht es zu erzwingen. Leider mit den völlig falschen Mitteln.

    Hatte er wirklich verstanden, warum Jehova sich von ihm zurückgezogen hat? Wieviel hat er von dem mitbekommen, was ihm Samuel dazu gesagt hat?

    Seine Aussage war, dass Jehova ihn verworfen habe und daher das Königtum von ihm nimmt und es einem anderen geben wird.

    Ursache und Wirkung.

    Der Segen hängt mit dem Königtum zusammen und so schlußfolgert Saul: wenn es den anderen König nicht mehr gibt, dann muss Jehova es mir wiedergeben und dann habe ich auch wieder seinen Segen.

    Ein großer Irrtum! Er zäumt das Pferd von hinten auf, wie man bei uns so schön sagt.

    Andersherum wird ein Schuh draus und ein ähnliches Problem scheinen heute auch viele Christen zu haben:

    Sie wollen gern die versprochene Belohnung. Sie wollen ins Paradies kommen und dabei ist ganz egal, ob sie glauben, in den Himmel zu kommen, oder dass sie einmal im Paradies auf Erden leben werden. Also tun sie Dinge, von denen sie annehmen, dass sie wichtig sind, um dem Schöpfer zu gefallen.

    Aber mit dieser Motivation kommen wir nicht weit. Zwar fragen wir uns auch hier, was Jehova gefällt, aber oft in der Hinsicht, was erlaubt ist. Wie weit dürfen wir gehen, um noch annehmbar zu bleiben?

    Unter den ersten Christen entsteht in dieser Hinsicht ein Zwiespalt. Einige glauben, man könne sich die Gnade Gottes verdienen und so fordern sie für die Christen, die aus den Nationen kommen, zuerst die Beschneidung. Die Apostel erklären immer wieder, dass dies eine unverdiente Güte ist und verwirren noch mehr, wenn sie an anderer Stelle sagen: „Glaube ohne Werke ist tot“.

    Die richtige Motivation ist Liebe zu Gott. Wir gehorchen nicht, damit er uns liebt – sondern weil er uns liebt. „Weil er uns zuerst geliebt hat“, „während wir noch Sünder waren“ (1. Johannes 4:9-10; Römer 5:7-8)

    Wir sind so begeistert von unserem Gott, dass wir ihm aus Dankbarkeit gefallen wollen. Nicht, weil wir uns für die Zukunft etwas erwarten – sondern weil wir dankbar sind für das, was er bereits für uns getan hat.

    Das Loskaufsopfer Jesu Christi.

    Jesus hat uns nicht von unserer Sünde losgekauft, damit wir einmal in einem Paradies leben können – sondern damit wir mit Gott versöhnt werden können.

    Auch hier geht es also nicht um einen Preis, Ansehen oder Ehre, sondern um eine persönliche Beziehung zu unserem Gott. Alles andere ist ein wunderschöner Nebeneffekt – aber nicht die Hauptsache.

    Können wir aus diesem Mißverständnis – aus dem Fehler Sauls – etwas für uns heute lernen?

    Auch zu diesen Gedanken gibt es zwei sehr schöne Ansprachen:

    Weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:

    hier für euch noch „unsere Fahne“ 😉
    was uns eigentlich wirklich fehlt

    Kommentar — 17. April 2013 @ 19:22

  25. Jule

    1. Samuel 24 – David redet sehr geschickt und gibt Saul die Gelegenheit, sein Gesicht zu wahren:

    1 Und David zog von dort hinauf und blieb auf den Berghöhen von En-Gedi . 2 Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, da wurde ihm berichtet: Siehe, David ist in der Wüste von En-Gedi! 3 Und Saul nahm 3 000 auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, um David samt seinen Männern zu suchen, auf den Steinbockfelsen . 4 Und als er zu den Schafhürden am Weg kam, war dort eine Höhle; und Saul ging hinein, um seine Füße zu bedecken .

    David aber und seine Männer saßen hinten in der Höhle. 5 Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm machst, was dir gefällt!

    Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Obergewand ab.

    6 Aber es geschah danach, da schlug ihm sein Herz, weil er den Zipfel von Sauls Obergewand abgeschnitten hatte; 7 und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der Herr ferne von mir sein, dass ich so etwas tue und meine Hand an meinen Herrn, den Gesalbten des Herrn , lege; denn er ist der Gesalbte des Herrn ! 8 So hielt David seine Männer mit diesen Worten zurück und ließ ihnen nicht zu, sich gegen Saul zu erheben. Saul aber machte sich auf aus der Höhle und ging seines Weges.

    9 Danach machte sich auch David auf und verließ die Höhle und rief Saul nach und sprach: Mein Herr [und] König! Da sah Saul hinter sich. Und David neigte sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich.

    10 Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf die Worte der Leute, die sagen: Siehe, David sucht dein Unglück? 11 Siehe, an diesem Tag siehst du mit eigenen Augen, dass dich der Herr heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und man sagte mir, ich solle dich töten , aber es war mir leid um dich, denn ich sprach: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn ! 12 Nun sieh, mein Vater, sieh doch den Zipfel deines Obergewandes in meiner Hand! Da ich [nur] den Zipfel deines Obergewandes abschnitt und dich nicht umbrachte, so erkenne und sieh daraus, dass nichts Böses in meiner Hand ist, auch keine Übertretung; ich habe auch nicht an dir gesündigt; du aber stellst mir nach, um mir das Leben zu nehmen! 13 Der Herr sei Richter zwischen mir und dir; und der Herr räche mich an dir, aber meine Hand soll nicht über dir sein! 14 Wie man nach dem alten Sprichwort sagt: »Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit« – aber meine Hand soll nicht gegen dich sein!

    15 Wen verfolgst du, König von Israel? Wem jagst du nach? Einem toten Hund ! Einem Floh! 16 Der Herr sei Richter und entscheide zwischen mir und dir, und er sehe danach und führe meine Sache und verschaffe mir Recht von deiner Hand!

    17 Und es geschah, als David aufgehört hatte, diese Worte zu Saul zu reden, da sprach Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte; 18 und er sprach zu David:

    Du bist gerechter als ich; denn du hast mir mit Gutem vergolten, ich aber habe dir mit Bösem vergolten! 19 Und du hast heute bewiesen, dass du Gutes an mir getan hast, weil der Herr mich in deine Hand gegeben hat, und du hast mich doch nicht umgebracht. 20 Und wie sollte jemand seinen Feind finden und ihn friedlich seines Weges ziehen lassen? Der Herr vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!

    21 Und nun siehe, ich weiß, dass du gewiss König werden wirst und dass das Königreich Israels in deiner Hand bestehen wird. 22 So schwöre mir nun bei dem Herrn , dass du meinen Samen nach mir nicht ausrotten und meinen Namen nicht vertilgen wirst aus dem Haus meines Vaters! 23 Und David schwor dem Saul. Da zog Saul heim; David aber und seine Männer stiegen auf die Bergfeste hinauf.

    Ob ihn das Handeln Davids wohl beschämt hat?

    Wie mag er sich wohl dabei gefühlt haben, dass alle seine Gefolgsleute dies mitbekommen? Immerhin hatte er die ganze Zeit behauptet, dass David ihn verfolgen würde und nun bekommen sie einen sichtbaren Beweis, dass dies nicht stimmt.

    Ich finde es sehr geschickt von David, seine Worte damit einzuleiten, dass der König wohl einer Lüge aufgesessen sei. So kann dieser sein Gesicht wahren, wenn der Eindruck erweckt wird, dass der Hass nicht von Saul ausgeht, sondern er Angst um sein Leben hatte, weil er von Intriganten falsch informiert worden sei.

    Hier finden wir noch einige Gedanken aus den vergangenen Jahren zu diesem Kapitel:

    Kommentar — 17. April 2013 @ 19:39

  26. James Butler Stoney

    1. Samuel 21.

    David wurde in völliger Abhängigkeit auf Gott geworfen, und seine erste Handlung nach der von uns betrachteten Trennung ist sein Gang zu dem Hohenpriester. Die Seele, die den Platz der Abhängigkeit einnimmt, wendet sich stets (wenn auch vielleicht ohne klare Rechenschaft über den Beweggrund) zu Gottes anerkanntem Zeugnis auf Erden. Ich glaube, daß wir, wenn wir den Platz der Verbannung in der Welt um des Herrn willen (wenn es uns auch noch so wenig bewußt ist) einnehmen, stets instinktiv die Kirche (Versammlung), als Gottes aufgestelltes Zeugnis auf der Erde, aufsuchen. David tut das im Prinzip, wenn wir auch mit Recht seine Unaufrichtigkeit Ahimelech gegenüber tadeln mögen. Selten jedoch handelt der neue Mensch, ohne das der alte, in dem Versuch des Mitwirkens, Schwäche und sittlichen Tiefstand beweist. David erhält von Ahimelech sowohl Brot als auch ein Schwert (tatsächlich das Schwert Goliaths, ein Andenken an seinen ersten öffentlichen Sieg). Er nahm in diesem Augenblick bildlich den Platz des Herrn in Israel ein, als Dessen Jünger, durch den Hunger getrieben, die Ähren des stehenden Getreides, durch das sie hindurchgingen, zwischen den Händen rieben. Aber wie bricht das rein menschliche Vorbild unter zu großer Belastung zusammen, und zeigt dadurch in umso größerer Klarheit die Vollkommenheit des göttlichen und zugleich menschlichen Gegenbildes.

    Und nun verfehlt sich David noch weiter. So groß ist seine Furcht vor Saul, obwohl er die Trophäe seines Sieges über den Riesen in der Hand hält, daß er das Land verläßt, den ersten Platz des Vorrechts aufgibt und zu Achis, dem König von Gath, flieht! Trotz der ihm zuteil gewordenen Nahrung und Bewaffnung aus Gottes Heiligtum gibt er sich dem Unglauben hin und verläßt das Erbteil Jehovas. Unglaube führt uns aber stets in die Not, der wir zu entgehen trachten, und die wir, wie wir später lernen, durch den Glauben hätten überwinden können. Die Knechte des Achis erkennen ihn gar bald, und David nimmt als nächstes Zuflucht dazu, sich wahnsinnig zu stellen. Wie demütigend ist das! Nun aber beginnt seine Seele, sich allein mit Gott zu beschäftigen, und die ganze vorangegangene Zucht fängt an, Frucht zu tragen. Es ist notwendig, daß er nicht nur alles, was er in der Welt hochschätzte, vor sich dahinschwinden sieht, sondern er muß auch seine persönliche Demütigung empfinden, und dann erst erschließt sich ihm der wahre Charakter und Wert der Hilfsquellen in Gott. Zu diesem Zeitpunkt war es, daß der Geist Gottes die lieblichen, vertrauensvollen Zeilen des 34. Psalms durch Davids Seele ziehen läßt: „Jehova will ich preisen allezeit!“ Er ruft aus: Ich suchte Jehova, und er antwortete mir; und aus allen meinen Beängstigungen errettete er mich“. Durch bittere Prüfungen hindurch hatte er diese gesegneten Aussprüche erreicht. Und an demselben Ort, sozusagen, wirkt der Geist Gottes immer noch die gleichen Ausrufe bei denen, die den gleichen Weg gehen. Aus der Welt hinausgetrieben, persönlich gedemütigt vor den Menschen und in seinen eigenen Augen, seine eigene „Arglist“ verurteilend, kann er nun sagen: Jehova erlöst die Seele seiner Knechte; und alle, die auf ihn trauen, werden nicht büßen.“

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:20

  27. James Butler Stoney

    1. Samuel 22.

    David verläßt Achis mit dem Psalm 34 auf den Lippen und flieht nach Adullam. Er befindet sich wieder im Lande, wenn er auch nur eine Höhle zur Verfügung hat. Und dorthin versammelt sich zu ihm nicht nur sein eigenes Haus, sondern alle, die in Bedrängnis oder in Schulden usw. sind. Indem er den Platz der Abhängigkeit für sich selbst erkannt hat, kann er der Mittelpunkt und Führer für die Armen der Herde werden, deren Herzen die Herrschaft Sauls nicht anerkannten. Und diese können seinem Glauben folgen, den Ausgang seines Wandels anschauen. Während seines Aufenthalts in der Höhle dichtet er drei Psalmen (Ps 142, Ps 57, Ps 52) und den 52. Psalm, diesen, wie ich annehme, nachdem der Prophet und der Priester zu ihm gekommen waren. Er bezeugt volles Vertrauen auf Gott, bis vorübergezogen das Verderben“, obwohl er gleichzeitig die Gefahren empfindet, die ihn umgeben. Sein „Herz ist befestigt“, darum will er „singen und Psalmen singen“. Wir schrecken natürlicherweise vor Übungen und Kümmernis zurück. Wenn wir aber die Hilfsquellen in Gott genießen, zu denen unsere Übungen uns erst Zuflucht nehmen ließen, so gedenken wir nicht mehr der Mühsal des Weges, der uns dorthin führte.

    Psalm 52 ist der Ausspruch Davids, als er von Doegs Handlungsweise hört. Er erkennt die göttliche Zucht in all seiner Mühsal: „Ich werde dich preisen ewiglich, weil du es getan hast.“ Wie formte der Geist Gottes jede Übung zu einem Anlaß um, Davids Seele mit den tiefen Akkorden des geistlichen Liedes und mit dem Tag der Herrlichkeit zu beschäftigen! Wenn ein Paulus bis in den dritten Himmel entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, so hörte der ausgestoßene David in der Höhle und der Einöde sicherlich in seiner Seele die erhabenen Weisen des Sieges Gottes über jeden Feind. Er hörte nicht nur die Harfenspieler auf ihren Harfen spielen, sondern sein eigenes Herz wurde von Gott zum Klingen gebracht. Und die göttliche Musik ermunterte den Geist des verworfenen Königs.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:21

  28. James Butler Stoney

    1. Samuel 23.

    Kehila ist der nächste Gegenstand in diesem interessanten Bericht. Was auch der Druck oder die Übung unserer eigenen Stellung sein mag, wenn wir uns in dem Geist und Seelenzustand des Psalms 57 befinden, so können wir nicht von der Not irgendwelcher Glieder des Volkes Gottes hören, ohne zur Hilfe bereit zu sein, wenn diese in unserer Macht liegt. Als es daher David berichtet wurde: „Siehe, die Philister streiten wider Kehila, und sie plündern die Tennen“, da befragte er Jehova und sprach: „Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen?“ Und der Herr antwortet: „Ziehe hin, und schlage die Philister und rette Kehila!“ Der Mann wahrer Macht und Erfahrung der Hilfe Gottes wendet sich stets zu Gott, ehe er irgendetwas unternimmt. Davids Männer versuchen, ihn zu entmutigen, aber, nachdem er sein eigenes Herz und seine Betrübnis bezwungen hat, muß er nun auch lernen, über dem Unglauben seiner Genossen zu stehen. Er fragt zum zweiten Male, und nachdem der Herr ihm eine weitere Zusage gegeben hat, geht er mit seinen Leuten hinab nach Kehila und ist völlig erfolgreich. Er rettet die Einwohner von Kehila. Dies sollte jedoch dazu dienen, nur eine neue Reihe von Übung und Prüfungen des Herzens für ihn herbeizuführen. Wieder einmal bleiben seine Dienste unbelohnt. Saul kommt hinab, Kehila zu belagern. David befragt Jehova, ob die Männer, die er eben von den Philistern befreit hat, ihn überliefern werden, und die göttliche Antwort sagt, daß sie es tun werden.

    Lasst uns hier den Unterschied in Davids Art Gott zu befragen in diesem und im ersten Fall beachten (Vers -1-4). Es scheint, daß er keinen Gebrauch von dem Priester machte, als er die Weisung wegen der Errettung Kehilas erbat. Hier aber, als er „erfuhr, daß Saul Böses wider ihn schmiedete“ und er den Weg seiner eigenen Handlungsweise erfahren wollte, sagt er zu dem Priester: „Bringe das Ephod her!“ und er stellt auf diese Weise seine Frage an den Herrn. Dieser Unterschied ist lehrreich. Im ersten Fall war es eine einfache Frage, ob er anderen einen Dienst erweisen sollte oder nicht. Ohne seine Beweggründe zu ergründen, braucht er sich wegen Weisung nur an den Herrn zu wenden. Wenn aber unsere eigenen Interessen auf dem Spiele stehen, besteht eine viel größere Wahrscheinlichkeit, daß wir uns vom eigenen Willen leiten lassen, und es an Einfalt des Herzens und der Absichten fehlt. Wir brauchen umso mehr, unsere volle Annahme zu verwirklichen und unsere Beweggründe zu prüfen. Und hier kommt das Priesteramt zur Geltung. In beiden Fällen war Gottes Antwort unverzüglich und unmißverständlich. Und es ist sehr lehrreich, die Art von Frage und Antwort zwischen David und dem Herrn zu beachten. Welches Vertrauen und welche Einfachheit zeigt sich in diesem Gespräch! David stellt seine klaren, einfachen Fragen, und Jehova antwortet ebenso einfach und klar. David hatte keine Zuflucht als nur beim Herrn; dies lernte er je mehr und mehr in jedem Abschnitt seines Lebens. Jede Seele, die sich in der Gegenwart des Herrn befindet und sich wahrhaft auf Ihn verläßt, wird dieselbe Erfahrung machen. Je einfältiger eine solche Seele ist, je befähigter ist sie für einen hohen, erhabenen. Dienst. Wer stark im Herrn ist, kann alle seine Kräfte nach Gottes Ratschluß einsetzen, um anderen zu helfen und zu dienen, dabei in voller Abhängigkeit vom Herrn stehend. Er beweist dabei, daß seine Hilfsquellen ihn über jede Belohnung seitens derer stellen, denen er dient. Es ist klar, daß uns nicht alle Dienstleistungen Davids berichtet werden, oder alle Erfahrungen, durch die er hindurchging. Wahrscheinlich ist uns ein Beispiel für jede besondere Führungslinie in seinem Leben niedergeschrieben. Der Bericht von Kehila zeigt uns, wie ich meine, den verworfenen König bei seinem unbelohnten Dienst den Bürgern gegenüber. Und diese Begebenheit enthält notwendige Belehrung für ihn, nein, auch für jeden einzelnen, der mit dem wahren David durch diese böse Welt zu wandeln begehrt.

    David flieht nun wohin irgend er gehen konnte“ (Vers 13) und bleibt schließlich auf einem Gebirge in der Wüste Siph. Hier sucht Jonathan ihn auf und „stärkte seine Hand in Gott‘, dadurch die Voraussage des Glaubens erfüllend, die David in Psalm 142 ausgesprochen hatte: „Die Gerechten werden mich umringen“. Wie gnädiglich ermuntert der Herr uns durch menschliches Mitgefühl, wenn wir die Einöde allein im Vertrauen auf Ihn betreten haben! Wie lieblich ist es für die Seele, diese Beweise Seines liebenden Herzens zu erkennen! Doch wird die Freude und Ermutigung, die er durch Jonathans Besuch empfangen hatte, bald durch die unverdiente Feindschaft seitens der Siphiter getrübt, die Davids Versteck verraten, um Sauls Wohlwollen zu gewinnen.

    Ob David bei dieser Gelegenheit, als ihm der Verrat der Siphiter erstmals bekannt wurde, den Psalm 54 aussprach, oder erst später, ist nicht wesentlich, Für uns ist wichtig zu wissen, in welchem inneren Zustand er sich damals befand, und dies wird uns in dem Psalm gezeigt. „Fremde sind wider mich aufgestanden, aber er kann hinzufügen: Siehe, Gott ist mein Helfer“. Wie sehr wurde dies verwirklicht! Gerade, als es Saul und seinen Männern gelungen war, ihn zu umzingeln, um ihn gefangenzunehmen, trifft ein Bote bei Saul ein und spricht zu ihm: „Eile und komm, denn die Philister sind ins Land eingefallen!“ David ist gerettet, und der Ort erhält zum Andenken den Namen „Fels der Trennung“.

    Auf diese Weise wird die Macht des Menschen zunichte gemacht. Der Mensch kann nie gegen zwei verschiedene Feinde streiten, und er muß einen entfliehen lassen, um dem anderen entgegenzutreten. David lernte in dieser Notlage, als alle Hoffnung fast verloren schien, wie es dem Herrn ein Leichtes, ein Geringes ist, ihn zu retten. Es ist sehr wichtig. für einen Knecht praktischerweise diese verschiedenen Beweise der göttlichen Fürsorge für ihn zu erfahren, so daß er, „gestärkt durch die Macht seiner Stärke“, sagen kann: „Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt“. Dies ist eine neue wichtige Lektion für David während der Zeit seiner Verwerfung. In Adullam und im Walde Hereth findet er Gefährten und Anteilnahme. Zu Kehila darf er einen hervorragenden Dienst verrichten, wobei er Sauls Pläne dadurch durchkreuzt, daß er sich. nicht in die Hände der ihm Hörigen begibt. In der Wüste Maon, fast schon in der Hand des Feindes, wird er durch die Dazwischenkunft des Herrn gerettet. So lernte er auf verschiedene und wunderbare Weise die Wege Gottes in einer bösen und feindlichen Welt kennen. Und je mehr er in dieser Erkenntnis wuchs, je besser wurde er befähigt, das Volk Gottes auf solch einem Schauplatz zu führen und zu regieren.

    Davids Gegenbild, der hochgelobte Herr Jesus, bedurfte keiner derartigen Belehrung. Er wußte, was im Menschen war, und er allein ist der wahre Herr und König. David zeigt uns aber ein schönes Bild des menschlichen Gefäßes, mit großen Fähigkeiten und einem bereitwilligen Geist, die göttlichen Weisungen und Wege zu beherzigen. Seine Umstände verändern sich sehr häufig, aber wenn er sich an seine Lektion der Abhängigkeit von Gott hält, ist er stets auf dem rechten Pfade.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:24

  29. James Butler Stoney

    1. Samuel 24.

    Nach einer kurzen Ruhepause auf den Bergfesten von Engedi wird David wieder von Saul gesucht, der diesmal mit dreitausend auserlesenen Männern aus Israel gegen ihn auszieht. Saul genügt es nicht mehr, David einzeln zu verfolgen, er verfolgt Seinen Plan mit organisierter Macht und tödlicher Absicht. David muß diese Drangsal ertragen, aber er wird am Ende erkennen, daß, je größer die Gewaltsamkeit ihm gegenübertritt, je einfacher und wirksamer Gottes Mittel sind, ihn zu befreien. Saul erfuhr bei Kehila dadurch eine Niederlage, daß David den Ort aufgab. Bei dem Fels der Trennung wurde Sauls Plan durch einen Einfall der Philister vereitelt. Und auf sehr beschämende Weise wird er bei Engedi durch Davids maßvolles und treues Verhalten geschlagen, dem er sein Leben verdankt. Wie wenig wußte Saul, in der Bosheit seines Herzens, daß er sich durch das Betreten der Höhle in die Hand seines gesuchten Opfers begab, oder wie tief er moralisch gedemütigt werden sollte durch den Kontrast zwischen ihm und David, der sich in dieser Szene zeigte. Die großzügige Erhabenheit Davids über das Böse leuchtet über die Feindschaft Sauls in so hellem Licht hervor, daß sie eine Anerkennung für David von den Lippen des Verfolgers Saul hervorbringt. Saul wird sich im Vergleich mit David seiner eigenen Erniedrigung so bewußt, daß er für den Augenblick um die Gunst des Flüchtlings bittet und ihm seine rechtmäßige Königstellung zuerkennt, obwohl er doch mit seiner ganzen Macht, mit einem auserlesenen Heer ausgezogen war, ihn zu vernichten. Was David betrifft, so hielt er dadurch, daß er statt in Absichten der Rache in Gnade handelte, die göttliche Handlungsweise der Welt gegenüber aufrecht, die heute unter der Sünde steht, ihren rechtmäßigen König verworfen zu haben.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:25

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