Psalm 70 – 72

Psalm 70

Dem Leiter. Von David, um in Erinnerung zu bringen.

70 O Gott, mich zu befreien,
O Jehova, zu meinem Beistand eile doch!

2 Mögen die beschämt und mit Scham bedeckt werden, die mir nach der Seele trachten.
Mögen die zurückweichen und gedemütigt werden, die an meinem Unglück Gefallen haben.

3 Mögen wegen ihrer Schande die zurückgehen, die sprechen: „Haha, haha!“

4 Mögen frohlocken und in dir sich freuen alle, die dich suchen,
Und mögen sie beständig sprechen: „Gott sei hochgepriesen!“ – die, die deine Rettung lieben.

5 Ich aber bin niedergedrückt und arm.
O Gott, handle doch eilends für mich.
Du bist meine Hilfe und der für mein Entrinnen Sorgende.
O Jehova, verspäte dich nicht.

Psalm 71

71 Zu dir, o Jehova, habe ich Zuflucht genommen.
O möge ich niemals zuschanden werden!

2 In deiner Gerechtigkeit mögest du mich befreien und für mein Entrinnen sorgen.
Neige dein Ohr zu mir, und rette mich.

3 Werde mir eine Felsenfestung, in die ich beständig eintreten darf.
Du wirst bestimmt gebieten, mich zu retten,
Denn du bist meine Felsenkluft und meine Feste.

4 O mein Gott, sorge für mein Entrinnen aus der Hand des Bösen,
Aus der Faust dessen, der ungerecht und bedrückend handelt.

5 Denn du bist meine Hoffnung, o Souveräner Herr Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an.

6 Auf dich habe ich mich gestützt vom Mutterleib an;
Du bist es, der mich sogar vom Innern meiner Mutter abgetrennt hat.
Von dir ist mein Lobpreis beständig.

7 Ich bin für viele wie ein Wunder geworden;
Du aber bist meine starke Zuflucht.

8 Mein Mund ist erfüllt mit deinem Lobpreis,
Den ganzen Tag [voll von] deiner Schönheit.

9 Wirf mich nicht weg in der Zeit des Alters;
Gerade wenn meine Kraft versagt, verlaß mich nicht.

10 Denn meine Feinde haben mich betreffend gesagt,
Und gerade die, die Ausschau halten nach meiner Seele, haben sich zusammen beraten,
11 Indem [sie] sprachen: „Gott selbst hat ihn verlassen.
Jagt ihm nach, und faßt ihn, denn da ist kein Befreier.“

12 O Gott, halte dich nicht fern von mir.
O mein Gott, eile doch zu meinem Beistand.

13 Mögen die beschämt werden, mögen die ihr Ende finden, die meiner Seele widerstehen.
Mögen die sich mit Schmach und Demütigung bedecken, die mein Unglück suchen.

14 Was aber mich betrifft, ich werde beständig harren,
Und ich will [noch] hinzufügen zu all deinem Lobpreis.

15 Mein eigener Mund wird von deiner Gerechtigkeit erzählen,
Den ganzen Tag deine Rettung,
Denn mir sind [deren] Zahlen nicht bekanntgeworden.

16 Ich werde in großer Macht kommen, o Souveräner Herr Jehova;
Ich werde deine Gerechtigkeit erwähnen, die deine allein.

17 O Gott, du hast mich gelehrt von meiner Jugend an,
Und bis jetzt tue ich ständig deine wunderbaren Werke kund.

18 Und selbst bis ins Alter und bis zum Ergrauen, o Gott, verlaß mich nicht,
Bis ich von deinem Arm der Generation berichte,
All denen, die kommen sollen, von deiner Macht.

19 Deine Gerechtigkeit, o Gott, [reicht] bis zur Höhe;
Was die großen Dinge betrifft, die du getan hast,
O Gott, wer ist wie du?

20 Denn du hast mich viele Bedrängnisse und Unglücksschläge sehen lassen,
Mögest du mich wieder beleben;
Und aus den Wassertiefen der Erde mögest du mich wieder heraufführen.

21 Mögest du meine Größe mehren
Und mich umgeben [und] mich trösten.

22 Auch ich, ich werde dich auf einem Saiteninstrument lobpreisen
Hinsichtlich deiner Wahrhaftigkeit, o mein Gott.
Ich will dir Melodien spielen auf der Harfe, o Heiliger Israels.

23 Meine Lippen werden jubeln, wenn ich geneigt bin, dir Melodien zu spielen,
Ja meine Seele, die du erlöst hast.

24 Auch wird meine eigene Zunge den ganzen Tag mit gedämpfter Stimme deine Gerechtigkeit äußern,
Denn sie sind beschämt worden, denn sie sind mit Scham bedeckt worden, die mein Unglück suchen.

Psalm 72

Über Salomo.

72 O Gott, gib deine eigenen richterlichen Entscheidungen dem König
Und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs.

2 Möge er die Rechtssache deines Volkes mit Gerechtigkeit führen
Und deiner Niedergedrückten mit richterlicher Entscheidung.

3 Laß die Berge dem Volk Frieden tragen,
Auch die Hügel durch Gerechtigkeit.

4 Er richte die Niedergedrückten des Volkes,
Er rette die Söhne des Armen,
Und er zermalme den Übervorteiler.

5 Man wird dich fürchten, solange es eine Sonne gibt
Und angesichts des Mondes, Generation um Generation.

6 Er wird herabkommen wie der Regen auf das gemähte Gras,
Wie ausgiebige Regenschauer, die die Erde benetzen.

7 In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen
Und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist.

8 Und er wird Untertanen haben von Meer zu Meer
Und von dem STROM bis zu den Enden der Erde.

9 Vor ihm werden sich die Bewohner der wasserlosen Gegenden niederbeugen,
Und seine Feinde, sie werden den Staub selbst lecken.

10 Die Könige von Tarschisch und von den Inseln –
Tribut werden sie zahlen.
Die Könige von Scheba und von Seba –
Eine Gabe werden sie darbringen.

11 Und vor ihm werden sich alle Könige niederwerfen;
Alle Nationen ihrerseits werden ihm dienen.

12 Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft,
Auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat.

13 Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen,
Und die Seelen der Armen wird er retten.

14 Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen,
Und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.

15 Und er möge leben, und ihm möge etwas von dem Gold von Scheba gegeben werden.
Und für ihn mögen beständig Gebete gesprochen werden;
Den ganzen Tag werde er gesegnet.

16 Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben;
Auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein;
Seine Frucht wird sein wie am Libanon,
Und die aus der Stadt sind, werden blühen wie die Pflanzenwelt der Erde.

17 Sein Name währe auf unabsehbare Zeit;
Vor der Sonne möge sein Name zunehmen.
Und durch ihn mögen sie sich segnen;
Mögen alle Nationen ihn glücklich preisen.

18 Gesegnet sei Jehova Gott, Israels Gott,
Der allein wunderbare Werke tut.

19 Und gesegnet sei sein herrlicher Name auf unabsehbare Zeit,
Und seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde.
Amen und amen.

20 Die Gebete Davids, des Sohnes Isaïs, sind zu Ende gekommen.

Jule | 05.04.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |

7 Comments »

  1. Thomas

    Psalm 70-72
    Zitate von J.N.Darby


    Psalm 70 ist der Ausdruck des Verlangens des Geistes Christi in Verbindung mit Seinen Leiden seitens der Menschen, aber dieses Verlangen wird in einer Weise ausgedrückt, wie es der Überrest in den letzten Tagen tun wird. Er bittet, dass Seine Feinde, die da sagen: „Ha-ha! Ha-ha!“, beschämt werden möchten, während alle, die Jehova suchten, fröhlich sein und sich freuen, und die nach Seiner Rettung verlangten, sagen möchten: „Erhoben sei Gott!“ mit anderen Worten, dass sie diese Rettung genießen möchten. Um deswillen ist Er damit zufrieden, auf der Erde elend und arm zu sein, und nichts anderes bis zum Ende hin. Doch vertraut Er auf Jehova: Er ist Seine Hilfe und Sein Erretter. Er ist überzeugt, dass Er kommen wird; Er bittet, dass Er nicht zögern möge.

    Psalm 71, der vermutlich, wie viele in diesem Buche, durch Davids Flucht bei der Empörung Absaloms veranlasst wurde, stellt uns, wie mir scheint, den Hauptinhalt aller Wege Gottes mit Israel vor Augen, von Anfang ihrer Geschichte an, sowie Seine treue Sorge für dieses Volk und zugleich das Flehen, sie nicht jetzt am Ende zu verlassen.

    Psalm 72 führt uns nicht in die Leiden und Kämpfe Davids ein, sondern in das völlig errichtete Reich des Friedens und der königlichen Segnungen. Der Sohn Davids erscheint vor unseren Blicken, die Quelle und der Bürge der Segnungen des Tausendjährigen Reiches. Der Psalm ist so verständlich, dass er kaum viel Erklärung erfordert. Wir sehen den König vor uns, dem Gott Seine Gerichte gibt, und der zugleich der Sohn des Königs ist, der Sohn Davids, in Seiner Regierung der Gerechtigkeit und des Friedens, wie Salomo oder wie Melchisedek. Sein Reich hat die volle, in der Verheißung angegebene Ausdehnung, und alle Könige fallen vor Ihm nieder. Segnungen aller Art begleiten diese Regierung der Gerechtigkeit. Der Ausdruck: „Man wird beständig für ihn beten“, zeigt einfach, dass die Segnungen, deren man sich durch Ihn erfreut, den Wunsch und das Gebet wachrufen, dass Seine Herrlichkeit und Macht fortdauern mögen.

    Im Wachtturm hieß es 1979:

    Was verstehst du unter einer gerechten Herrschaft?
    Wie wünschenswert wäre doch eine Herrschaft, unter der die Menschen ein aktives Interesse der Regierung verspüren würden! Wenn Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeiten beseitigt werden könnten, würden die Bewohner der Erde bestimmt erleichtert aufatmen.
    Im 72. Psalm, der offensichtlich von David stammt (Vers 20), wird eine Herrschaft beschrieben, unter der das verwirklicht werden wird. Es handelt sich um Gottes Königreich unter Jesus Christus. Ein gewisser Begriff von dieser Herrschaft wurde durch die friedliche und erfolgreiche Herrschaft König Salomos vermittelt, und zwar zu der Zeit, als er ein treuer Diener Jehovas war. Die Überschrift zu Psalm 72 weist auf die erste Erfüllung hin, denn sie lautet: „Über Salomo“.
    Aus dem ersten Vers geht hervor, daß es ohne die ewigen Grundsätze der göttlichen Gerechtigkeit keine gerechte Herrschaft geben kann. Wir lesen: „O Gott, gib deine eigenen richterlichen Entscheidungen dem König und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs“ (Ps. 72:1). Diese Worte stellen einen gebetsvollen Aufruf dar, daß der König bei seinen Entscheidungen das Urteil Jehovas zum Ausdruck bringen möge. Außerdem sollte die Gerechtigkeit, durch die sich der wahre Gott auszeichnet, auch ein Merkmal des Sohnes des Königs sein. Der Ausdruck „Sohn des Königs“ trifft sowohl auf Salomo als auch auf Jesus Christus zu. Salomo war der Sohn König Davids, während Jesus der Sohn Jehovas, des großen Königs, ist (Jes. 33:22). Die Untertanen Salomos erkannten, „daß die Weisheit Gottes in ihm war, um Recht zu üben“ (1. Kö. 3:28). Und Jesus Christus sagte von sich: „Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat“ (Joh. 5:30). Damit die Gerechtigkeit gedeihen kann, muß natürlich allen das Recht unparteiisch zugute kommen. Der Psalmist fährt fort: „Möge er die Rechtssache deines [Gottes] Volkes mit Gerechtigkeit führen und deiner Niedergedrückten mit richterlicher Entscheidung. Laß die Berge dem Volke Frieden tragen, auch die Hügel, durch Gerechtigkeit. Er richte die Niedergedrückten des Volkes, er rette [befreie aus Unterdrückung] die Söhne des Armen, und er zermalme den Übervorteiler“ (Ps. 72:2-4). Wenn allen unparteiisch Recht widerfährt, auch den Niedergedrückten und Armen und deren Nachkommen, ist das Ergebnis Frieden und Sicherheit. Dann lebt niemand in der Furcht, er werde übervorteilt oder man versage ihm seine Rechte. Wenn die Berge und Hügel, die eine Landschaft beherrschen, „dem Volke Frieden tragen“ sollen, so bedeutet dies, daß sich der Friede über das ganze Land erstreckt. Es verhält sich genauso wie bei den Strömen und Flüssen, die auf den Hügeln und Bergen entspringen und durch die in die Täler und Ebenen lebenerhaltendes Wasser gelangt. All diejenigen, die gewöhnlich unter einer verderbten Regierung zu leiden haben, werden in Sicherheit sein, denn alle bedrückenden, arglistigen Menschen werden „zermalmt“, bestraft oder abgeurteilt werden. Solch eine gerechte Herrschaft gereicht Jehova Gott zu großer Ehre. Der Psalmist sagt: „Man wird dich fürchten, solange es eine Sonne gibt und angesichts des Mondes, Generation um Generation“ (Ps. 72:5). Da der König die Urteile Jehovas zum Ausdruck bringt, werden die Untertanen eine heilsame Furcht vor dem Höchsten haben. Diese Furcht wird so lange anhalten, wie Sonne und Mond bestehen, alle Generationen hindurch. Als Salomo zum Beispiel den Fall zweier Prostituierten entschied, erkannte das Volk, daß Gottes Weisheit in Tätigkeit war, und wurde von ‘Furcht ergriffen’ (1. Kö. 3:28). Wir sollten auch beachten, daß durch die Wunder, die Jesus Christus wirkte, viele Menschen mit einer heilsamen Furcht erfüllt und veranlaßt wurden, Jehova Gott zu lobpreisen (Matth. 9:8; Luk. 7:16).
    Die erfrischende und belebende Wirkung der gerechten Herrschaft wird folgendermaßen beschrieben: „Er wird herabkommen wie der Regen auf das gemähte Gras, wie ausgiebige Regenschauer, die die Erde benetzen. In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird Untertanen haben von Meer zu Meer und von dem ,Strome‘ bis zu den Enden der Erde“ (Ps. 72:6-8). Die gerechte Herrschaft des Königs wird sich so erfrischend auswirken wie ausgiebige Regenschauer, die das gemähte, kurzgeschnittene Gras benötigt, um wieder zu wachsen. Da Frieden und Sicherheit herrschen werden, kann der Gerechte „sprossen“, das heißt blühen und gedeihen. Eher würde der Mond vergehen, als daß der Friede unter dieser gerechten Herrschaft enden würde. (Vergleiche Matthäus 5:18.) Es ist bemerkenswert, daß Salomos Herrschaft außergewöhnlich friedlich war. Die Bibel berichtet: „Es gab für ihn tatsächlich Frieden in seiner ganzen Gegend ringsum. Und Juda und Israel wohnten fortwährend in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum, von Dan bis Beer-Scheba, alle Tage Salomos“ (1. Kö. 4:24, 25). Unter der Herrschaft Jesu Christi, des „Friedefürsten“, können wir mit einer noch großartigeren Erfüllung der Worte des Psalmisten rechnen (Jes. 9:6). Salomos Herrschaftsgebiet erstreckte sich vom Roten Meer bis zum Mittelmeer und vom Euphrat bis zum Land südlich und westlich davon. (Vergleiche 2. Mose 23:31.) Aber Jesus Christus wird über die ganze Erde herrschen (Sach. 9:9, 10; vergleiche Daniel 2:34, 35, 44, 45; Matthäus 21:4-9; Johannes 12:12-16).
    Hinsichtlich der Menschen, die unter die Gewalt des Königs zu stehen kommen, heißt es in Psalm 72: „Vor ihm werden sich die Bewohner der wasserlosen Gegenden niederbeugen, und seine Feinde, sie werden den Staub selbst lecken. Die Könige von Tarschisch und von den Inseln — Tribut werden sie zahlen. Die Könige von Scheba und von Seba — eine Gabe werden sie darbringen. Und vor ihm werden sich alle Könige niederwerfen; alle Nationen ihrerseits werden ihm dienen“ (V. 9-11). Was wird durch diese Worte angedeutet? Die in Zelten wohnenden Nomaden, die sich in der Wildnis östlich des Landes Israel aufhielten, sollten sich diesem König unterwerfen. Seine Feinde würden sich unterwürfig vor ihm verbeugen, und ihr Gesicht würde den Staub berühren. Von nah und fern würde man Tribut herbeibringen. Wieweit sich der Psalm während der Herrschaft Salomos erfüllte, erfahren wir aus 1. Könige 10:22-25. Doch im Vergleich zur Herrschaft Jesu Christi verblaßt das Herrschaftsgebiet und die Herrlichkeit Salomos bis zur Bedeutungslosigkeit. Der Sohn Gottes hat nicht nur die Herrschaftsgewalt über die ganze Erde ererbt, sondern auch die Engel erkennen ihn als ihren Herrn an (Phil. 2:9, 10; Hebr. 1:3-9; 2:5-9).
    Die Tatsache, daß das Herrschaftsgebiet des Königs so groß ist, bedeutet nicht, daß er nicht die Zeit hätte, auf die Bedürfnisse jedes einzelnen seiner Untertanen zu achten. Er soll für alle zugänglich sein und großes Interesse an ihnen haben. In den Versen 12 bis 14 des 72. Psalms lesen wir: „Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.“ Ja, selbst die niedrigsten der Untertanen dieses Königs könnten bei ihm eine Audienz haben, und er würde all denen helfen, die seiner Hilfe bedürfen. Er würde Mitleid mit den Armen und Bedürftigen haben und das Unrecht, das ihnen angetan worden ist, wiedergutmachen. Bei ihm sollte Blut, das menschliches Leben darstellt, einen sehr hohen Wert haben und nicht ohne triftigen Grund vergossen werden dürfen. Während der Regierung Salomos konnten die Untertanen zur Entscheidung von Rechtsfällen vor den Thron treten. Das ist daran zu erkennen, daß zwei Prostituierte mit ihrem Fall vor ihn kommen durften und noch am selben Tag eine gerechte Entscheidung vernahmen (1. Kö. 3:16 bis 27). Wie sehr sich Salomo doch von den persischen Königen unterschied, die zu einer späteren Zeit lebten! Nicht einmal eine Königin konnte unaufgefordert vor ihren Mann treten, ohne ihr Leben zu gefährden (Esth. 4:11). Im Gegensatz dazu bewies Jesus Christus, der größere Salomo, wiederholt sein aktives Interesse an der Menschheit. Als er die Volksmengen sah, „empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matth. 9:36). Er gab sogar sein Leben für die Menschen dahin (Matth. 20:28).
    Im Falle eines Königs, wie ihn der Psalmist beschreibt, würde man zu Recht ausrufen: „Lang lebe der König!“ Er sollte Tribut empfangen, und für einen solchen Herrscher sollten Gebete dargebracht werden. Ihm würde ein Segen zustehen, kein Fluch. Diese Gedanken werden im 15. Vers des 72. Psalms betont: „Und er möge leben, und ihm möge etwas von dem Gold von Scheba gegeben werden. Und für ihn mögen beständig Gebete gesprochen werden; den ganzen Tag werde er gesegnet.“ Durch welches Verhalten gegenüber Jesus Christus können wir zeigen, daß wir mit Psalm 72:15 im Einklang sind? Indem wir uns ihm treu unterwerfen und ‘offen anerkennen, daß er Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters’ (Phil. 2:11). Beachten wir die Parallele zwischen dem Gedanken aus Psalm 72:15 und folgenden Worten aus Offenbarung 5:13, 14: „Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde [die Toten, die auferweckt werden] und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: ,Dem, der auf dem Throne sitzt [Jehova Gott], und dem Lamm [Jesus Christus] sei der Segen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht für immer und ewig.‘ Und die vier lebenden Geschöpfe [die Cherube] sprachen ferner: ,Amen!‘, und die älteren Personen fielen nieder und beteten an.“
    Über die Wohlfahrt, die mit der gerechten Herrschaft verbunden wäre, heißt es in Psalm 72 weiter: „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein; seine Frucht wird sein wie am Libanon, und die aus der Stadt sind, werden blühen wie die Pflanzenwelt der Erde“ (V. 16). Da die Untertanen keine Verwüstungen durch Krieg erleben würden und nicht mit der durch Ungerechtigkeit und Unterdrückung hervorgerufenen Unsicherheit zu kämpfen hätten, würden sie in Frieden landwirtschaftlichen Arbeiten nachgehen können. Der Boden sollte unter dem Segen Gottes reichen Ertrag geben. Es würde so sein, als ob an den Abhängen der Berge bis zum Gipfel hinauf Getreide wachsen würde. Da es auf Berggipfeln normalerweise keinen Überfluß an Getreide gibt, wird mit den Worten: „Auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein“ auf anschauliche Weise die große Fülle beschrieben. Die Frucht würde gedeihen wie der Libanon, ja wie die wuchtigen Zedern des Libanon, die von üppigem Wuchs sind. Das mag andeuten, daß die Getreidehalme hoch und stark wären und schwere Ähren tragen könnten. Sogar die Stadtbevölkerung würde gedeihen und sich vermehren wie die Pflanzenwelt. Das traf auf die Herrschaft Salomos zu, denn wir lesen: „Juda und Israel waren so viele wie die Sandkörner, die am Meer sind, an Menge; sie aßen und tranken und waren voll Freude“ (1. Kö. 4:20). Auf der „neuen Erde“ unter der Herrschaft Jesu Christi werden sogar noch bessere Verhältnisse herrschen. Ja, eine gerechte Herrschaft und die damit verbundenen Segnungen sollten eine tiefe Dankbarkeit auslösen, eine Dankbarkeit, wie sie in Psalm 72:17 zum Ausdruck kommt: „Sein Name währe auf unabsehbare Zeit; vor der Sonne möge sein Name zunehmen. Und durch ihn mögen sie sich segnen; mögen alle Nationen ihn glücklich preisen.“ Der Name eines Königs, der gerecht regiert, verdient, bis auf unabsehbare Zeit fortzubestehen. Was Salomo betrifft, so drücken die Worte des Psalmisten den Wunsch aus, daß seine Dynastie weiterbestehe und gedeihe. Mit der Bitte, der Name des Königs möge „zunehmen“, ist gemeint, der König möge Nachkommen haben, die die Dynastie fortsetzen. Der Hinweis, daß sich das Volk durch den Namen des Königs segnen möge, bedeutet, daß man ihn erwähnen werde, wenn man anderen den gleichen Segen wünsche. Daß Salomo von Menschen anderer Nationen glücklich gepriesen wurde, geht aus den Worten der Königin von Scheba hervor: „Glücklich sind deine Männer; glücklich sind diese deine Diener, die beständig vor dir stehen, die deine Weisheit hören!“ (1. Kö. 10:8).
    Die Worte des Psalmisten erfüllen sich auf großartige Weise an Jesus Christus, dem Jehova Gott „den Namen gegeben [hat], der über jedem anderen Namen ist“ (Phil. 2:9). Da er der unsterbliche Sohn Gottes ist, benötigt er keine Nachfolger. Und da er die Macht hat, Leben zu geben, kann er die Toten ins Leben zurückrufen und auf diese Weise der Vater vieler Millionen werden (Jes. 9:6, 7; Joh. 5:26, 28; 1. Tim. 6:15, 16). Auf diese Weise wird sein Name überaus „zunehmen“. Als der Hauptsame Abrahams ist er derjenige, durch den „sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen“ werden (1. Mose 22:18). Wie begehrenswert doch die gerechte Herrschaft des Sohnes Gottes sein wird! Die Königin von Scheba sagte zu Salomo: „Möge Jehova, dein Gott, gesegnet werden, der Gefallen an dir gefunden hat, so daß er dich auf den Thron Israels gesetzt hat, weil Jehova Israel . . . liebt“ (1. Kö. 10:9). Mögen wir ebenfalls Jehova segnen, weil er seinen Sohn zum König ausersehen hat, indem wir in die Worte des Psalmisten einstimmen: „Gesegnet sei Jehova Gott, Israels Gott, der allein wunderbare Werke tut. Und gesegnet sei sein herrlicher Name auf unabsehbare Zeit, und seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde. Amen und Amen“ (Ps. 72:18, 19).

    Wann kommt der Friedenskönig um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen? Hast auch du den Eindruck, der Böse erringt einen Sieg nach dem anderen?

    Kommentar — 5. Mai 2010 @ 16:39

  2. Jule

    Psalm 70 – 72

    Psalm 70 – Herr, hilf mir!

    1 Ein Lied Davids, beim Gedächtnisopfer zu singen.

    2 Herr, ich bitte dich: Rette mich, komm mir schnell zu Hilfe!

    3 Wer mir nach dem Leben trachtet, der soll scheitern und öffentlich bloßgestellt werden. Wer sich über mein Unglück hämisch freut, den jage mit Schimpf und Schande davon!

    4 Alle, die schadenfroh lästern: »Haha, das geschieht dir recht!«, sollen kleinlaut davonschleichen wegen ihrer selbstverschuldeten Schande!

    5 Aber alle, die sich dir anvertrauen, werden vor Freude jubeln! Wer dich als Retter kennt und liebt, wird immer wieder rufen: »Groß ist der Herr!«

    6 Ich bin hilflos und ganz auf dich angewiesen, Herr; sorge für mich, denn du bist mein Helfer und Befreier! Komm rasch zu mir! Mein Gott, zögere nicht länger!

    Ach ja, so etwas müssen wir lesen, wenn wir mal wieder das Gefühl haben, „dass wir vom Pech verfolgt sind“, aber sehen, wie die Bösen scheinbar Segen geniessen

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:14

  3. Jule

    Psalm 71 – Alt und schutzlos?

    1 Bei dir, Herr, suche ich Schutz. Lass nicht zu, dass meine Feinde mich zugrunde richten!

    2 Du bist ein gerechter Gott, darum hilf mir und rette mich! Höre mein Gebet! Hilf mir doch!

    3 Schenke mir Geborgenheit, wie ein Haus, in das ich jederzeit kommen kann! Du hast doch beschlossen, mich zu retten! Ja, du bietest mir Schutz, du bist meine Burg.

    4 Mein Gott! Die Gottlosen haben mich in ihrer Gewalt. Sie brechen die Gesetze und schrecken vor keiner Gewalttat zurück. Rette mich aus ihren Klauen!

    Du bist meine Hoffnung, Herr, dir vertraue ich von Kindheit an!

    6 Ja, seit meiner Geburt bist du mein Halt. Vom ersten Tag an hast du für mich gesorgt. Darum will ich dich loben mein Leben lang.

    Viele, die meine Not und mein Leiden sahen, mussten denken: Gott hat ihn verworfen! Aber du hast dich als ein machtvoller Beschützer erwiesen.

    8 Darum will ich dich vor anderen loben, Tag für Tag will ich dich rühmen.

    9 Verstoße mich nicht, jetzt, wo ich alt geworden bin; verlass mich nicht, wenn meine Kräfte nun schwinden!

    10 Meine Feinde wollen mich umbringen; schon tun sie sich zusammen und planen einen Anschlag.

    11 »Gott hat ihn aufgegeben«, sagen sie. »Los, ihm nach! Packt ihn! Jetzt hat er keinen mehr, der ihm beisteht!«

    12 Gott, warum bist du so weit weg? Mein Gott, komm mir schnell zu Hilfe!

    13 Mit allen Mitteln kämpfen sie gegen mich – lass sie scheitern und umkommen! Nichts lassen sie unversucht, um mich ins Unglück zu stürzen. Bring Schimpf und Schande über sie!

    14 Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen – loben will ich dich, je länger, je mehr.

    15 Laut werde ich es sagen: Auf deine Zusagen ist Verlass! Jeden Tag will ich erzählen, wie du aus der Not befreist; du tust viel mehr, als ich aufzählen kann!

    16 Deine machtvollen Taten will ich rühmen, Herr, mein Gott! Du hältst Wort – das allein werde ich weitersagen!

    17 Von Jugend auf bist du mein Lehrer gewesen, und bis heute erzähle ich von deinen Wundertaten.

    18 Lass mich auch jetzt nicht im Stich, o Gott, jetzt, wo ich alt und grau geworden bin! Gib mir noch so viel Zeit, dass ich auch meinen Kindern und Enkeln noch erzählen kann, wie groß und mächtig du bist!

    19 Gott, deine Treue umschließt Himmel und Erde. Du hast große Dinge getan! Wer ist wie du?

    20 Not und Elend hast du mir zwar nicht erspart, aber du erhältst mich am Leben und bewahrst mich vor dem sicheren Tod.

    21 Du bringst mich wieder zu Ehren, ja, du schenkst mir größeres Ansehen als zuvor. Das tröstet mich!

    22 Darum will ich dir mit dem Spiel auf der Harfe danken. Ich lobe deine Treue, du, mein Gott! Zur Laute will ich dir singen, dir, dem heiligen Gott Israels!

    23 Ich juble vor Freude, wenn ich von dir singe, denn du hast mich errettet.

    24 Tag für Tag will ich davon reden, dass du wirklich Wort hältst. Alle, die mich ins Unglück stürzen wollten, haben es nicht geschafft. Mit Schimpf und Schande wurden sie überhäuft!

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:18

  4. Jule

    Psalm 72 – Der Friedenskönig

    1 Von Salomo.
    Gott, lass den König an deiner Stelle Recht sprechen! Gib ihm deinen Sinn für Gerechtigkeit ins Herz!

    2 Als oberster Richter soll er dein Volk unparteiisch regieren und dem Rechtlosen zu seinem Recht verhelfen.

    3 Durch seine Herrschaft werden im ganzen Land Frieden und Wohlstand wachsen.

    4 Er wird für die Unterdrückten eintreten und sich zum Anwalt der Armen machen; die Unterdrücker aber wird er zum Tode verurteilen.

    5 Er soll regieren, solange die Erde besteht und solange es Menschen gibt.

    6 Seine Herrschaft sei wohltuend wie der Regen, der auf die Wiesen niedergeht, wie erfrischende Schauer, die trockene Felder bewässern.

    7 Dann werden alle aufblühen, die Gott die Treue halten, Gerechtigkeit und Wohlstand werden herrschen bis ans Ende der Zeit.

    8 Seine Macht reiche von einem Meer zum anderen, vom Euphrat bis zum Ende der Erde!

    9 Ihm sollen sich die Bewohner der Wüste unterwerfen, und auch seine Feinde sollen im Staub vor ihm kriechen.

    10 Die Könige von Tarsis und von den fernen Inseln werden ihm Geschenke bringen, und auch die Herrscher von Saba und Seba werden ihm Abgaben entrichten.

    11 Huldigen sollen ihm alle Könige, und alle Völker ihm dienen!

    12 Denn er rettet den Wehrlosen, der um Hilfe fleht; den Schwachen, dem jeder andere seine Unterstützung versagt.

    13 Am Schicksal der Hilflosen nimmt er Anteil und bewahrt sie vor dem sicheren Tod.

    14 Er befreit sie von Gewaltherrschaft, ihrer Unterdrückung macht er ein Ende, denn in seinen Augen ist ihr Leben wertvoll.

    15 Lang lebe der König! Man bringe ihm Gold von Saba! Man bete allezeit für ihn und wünsche ihm Glück und Segen den ganzen Tag!

    16 Im ganzen Land möge das Getreide wachsen im Überfluss, sogar noch auf den Gipfeln der Berge soll es gedeihen – so üppig wie die Wälder auf dem Libanon. In den Städten möge reges Leben herrschen.

    17 Der Name des Königs soll nie vergessen werden; sein Ruhm sei unsterblich, solange die Erde besteht! Mögen alle Völker Gott bitten, sie so zu segnen, wie er den König gesegnet hat! Ihn, den König, sollen sie preisen!

    18 Gelobt sei Gott, der Herr, der Gott Israels! Er vollbringt Wunder, er allein!

    19 Lobt seinen erhabenen Namen für alle Zeit! Seine Macht und Hoheit erfülle die ganze Welt! Amen!

    20 Hier sind die Gebete Davids, des Sohnes Isais, zu Ende.

    der ganze Text erinnert an Salomo – z.B. dass die Königin von Saba zu ihm kam und seine Weisheit und seinen Reichtum lobte und ihm kostbare Geschenke machte.

    Wundert es da, wenn wir „im Vorspann“ lesen, dass dieser Psalm von Salomo ist?

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:21

  5. Jule

    Psalm 70 – 72

    Psalm 70 – Du bist mein Retter!

    1 Dem Vorsänger. Von David. Zum Gedenken.

    2 Eile, o Gott, mich zu retten, o Herr , mir zu helfen!

    3 Es sollen sich schämen und schamrot werden, die mir nach dem Leben trachten; es sollen zurückweichen und zuschanden werden, die mein Unglück suchen! 4 Es sollen sich zurückziehen wegen ihrer eigenen Schande, die sagen: » Haha , haha!«.

    5 Es sollen fröhlich sein und sich an dir freuen alle, die dich suchen ; und die dein Heil lieben, sollen allezeit sagen: Gott ist groß!

    6 Ich aber bin elend und arm; o Gott, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du; o Herr , säume nicht!

    hier einige Gedanken aus den Vorjahren:

    Kommentar — 21. Mai 2013 @ 18:25

  6. Jule

    Psalm 71 – wenn wir Jehova um Hilfe anflehen, glauben wir dann automatisch, wir könnten uns seinen Segen verdienen?

    1 Bei dir, Herr , suche ich Zuflucht; lass mich niemals zuschanden werden!

    2 Errette mich durch deine Gerechtigkeit und befreie mich; neige dein Ohr zu mir und hilf mir! 3 Sei mir ein Felsenhorst, zu dem ich stets fliehen kann, der du verheißen hast, mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

    4 Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Gottlosen, aus der Faust des Ungerechten und Gewalttätigen!

    5 Denn du bist meine Hoffnung , o Herr , du Herrscher, meine Zuversicht von meiner Jugend an. 6 Auf dich habe ich mich verlassen vom Mutterleib an, vom Mutterschoß an hast du für mich gesorgt; mein Rühmen gilt dir allezeit.

    7 Ich bin für viele wie ein Wunderzeichen , und du bist meine starke Zuflucht .

    8 Mein Mund soll erfüllt sein von deinem Lob, von deiner Verherrlichung allezeit!

    9 Verwirf mich nicht in den Tagen des Alters , verlass mich nicht, wenn meine Kraft abnimmt! 10 Denn meine Feinde reden von mir, und die meiner Seele auflauern, ratschlagen miteinander 11 und sagen: »Gott hat ihn verlassen ! Jagt ihm nach und ergreift ihn; denn es gibt keinen Retter!«

    12 O Gott, sei nicht fern von mir! Mein Gott, eile mir zu Hilfe!

    13 Es sollen sich schämen und vertilgt werden, die meine Seele anfeinden; in Schimpf und Schande sollen sich hüllen, die mein Unglück suchen!

    14 Ich aber will beständig harren und noch mehr hinzufügen zu all deinem Ruhm.

    15 Mein Mund soll erzählen von deiner Gerechtigkeit, von deinen Hilfserweisen Tag für Tag, die ich nicht zu zählen weiß.

    16 Ich will kommen in der Kraft des Herrn , des Herrschers; ich will rühmen deine Gerechtigkeit , dich allein! 17 O Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und bis hierher verkündige ich deine Wunder.

    18 Und auch wenn ich alt werde, wenn mein Haar ergraut, verlass mich nicht, o Gott, bis ich deinen Arm verkündige dem künftigen Geschlecht , deine Macht allen, die noch kommen sollen.

    19 Und deine Gerechtigkeit , o Gott, reicht bis zur Höhe, denn du hast Großes getan; o Gott, wer ist dir gleich ?

    20 Der du uns viel Not und Unglück hast sehen lassen, du machst uns wieder lebendig und holst uns wieder herauf aus den Tiefen der Erde.

    21 Du machst mich umso größer und tröstest mich wiederum. 22 Darum will auch ich dir danken mit der Harfe , will deine Treue, o mein Gott, besingen, dir auf der Laute spielen, du Heiliger Israels!

    23 Meine Lippen sollen jubeln, wenn ich dir lobsinge, und meine Seele, die du erlöst hast. 24 Auch meine Zunge soll täglich von deiner Gerechtigkeit reden; denn beschämt und schamrot wurden, die mein Unglück suchen.

    Wenn David in den Psalmen Jehova immer wieder um Hilfe anfleht und seine Zuversicht ausdrückt, dass Gott ihn befreien wird, weil er selbst sich an die Maßstäbe hält – bedeutet dies dann, dass er glaubt, man könne sich das Wohlgefallen Gottes verdienen?

    Widerspricht dies dann dem Gedanken von der unverdienten Güte?

    einen weiteren Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 21. Mai 2013 @ 18:34

  7. Jule

    Psalm 72 – für oder von Salomo?

    1 Für Salomo.

    O Gott, gib deine Rechtssprüche dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, 2 damit er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden nach dem Recht.

    3 Lass die Berge dem Volk Frieden spenden und auch die Hügel, durch Gerechtigkeit. 4 Er schaffe den Elenden des Volkes Recht; er helfe den Kindern der Armen und zertrete den Gewalttätigen.

    5 So wird man dich fürchten, solange die Sonne besteht, und der Mond, von Geschlecht zu Geschlecht.

    6 Er wird herabkommen wie Regen auf die Aue, wie Regenschauer, die das Land bewässern. 7 In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. 8 Und er wird herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. 9 Vor ihm werden sich die Wüstenvölker beugen, und seine Feinde werden Staub lecken.

    10 Die Könige von Tarsis und von den Inseln werden Gaben bringen, die Könige von Saba und Seba werden Tribut entrichten. 11 Alle Könige werden sich vor ihm niederwerfen, alle Heidenvölker werden ihm dienen.

    12 Denn er wird den Armen retten, wenn er um Hilfe schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat.

    13 Über den Geringen und Armen wird er sich erbarmen, und die Seelen der Armen retten. 14 Er wird ihre Seele erlösen aus Bedrückung und Gewalt, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.

    15 Und er wird leben, und man wird ihm vom Gold aus Saba geben; und man wird allezeit für ihn beten, täglich wird man ihn segnen .

    16 Es wird Überfluss an Getreide sein im Land, bis hinauf zu den Bergeshöhen; wie der Libanon werden seine Fruchtbäume rauschen, und sie werden hervorblühen aus der Stadt wie das Gras auf dem Land.

    17 Sein Name bleibt ewiglich; sein Ruhm wird wachsen , solange die Sonne scheint; in ihm werden gesegnet sein alle Heiden, sie werden ihn glücklich preisen!

    18 Gepriesen sei Gott, der Herr , der Gott Israels, der allein Wunder tut! 19 Ja, gepriesen sei sein herrlicher Name ewiglich, und die ganze Erde sei erfüllt von seiner Herrlichkeit! Amen , ja, Amen!

    20 Zu Ende sind die Gebete Davids, des Sohnes Isais.

    Merkwürdig, dass in der Überschrift in der Hoffnung für Alle gesagt wird „von Salomo“.

    Denn dieser Psalm ist eindeutig von David, wie der letzte Vers auch sagt. Die ganzen Kommentatoren reden davon, dass der Psalm Salomo und seine Herrschaft betrifft und das Königreich Gottes unter Jesus vorschattet.

    Warum dann diese verwirrende Formulierung, wenn sich die Hoffnung für Alle doch gerade dadurch auszeichnet, dass sie so gut verständlich ist?

    Auch interessant der krasse Unterschied zwischen diesem Psalm und dem folgenden: hier wird von einer gerechten Herrschaft und Gottes reichen Segen gesprochen – in Psalm 73 ist Asaph aufgebracht darüber, welchen Erfolg der Ungerechte hat.

    einen weiteren Gedanken finden wir hier:

    Morgen geht es also im dritten Buch der Psalmen weiter

    Kommentar — 21. Mai 2013 @ 20:01

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