Psalm 70 – 72
Psalm 70
Dem Leiter. Von David, um in Erinnerung zu bringen.
70 O Gott, mich zu befreien,
O Jehova, zu meinem Beistand eile doch!
2 Mögen die beschämt und mit Scham bedeckt werden, die mir nach der Seele trachten.
Mögen die zurückweichen und gedemütigt werden, die an meinem Unglück Gefallen haben.
3 Mögen wegen ihrer Schande die zurückgehen, die sprechen: „Haha, haha!“
4 Mögen frohlocken und in dir sich freuen alle, die dich suchen,
Und mögen sie beständig sprechen: „Gott sei hochgepriesen!“ – die, die deine Rettung lieben.
5 Ich aber bin niedergedrückt und arm.
O Gott, handle doch eilends für mich.
Du bist meine Hilfe und der für mein Entrinnen Sorgende.
O Jehova, verspäte dich nicht.
Psalm 71
71 Zu dir, o Jehova, habe ich Zuflucht genommen.
O möge ich niemals zuschanden werden!
2 In deiner Gerechtigkeit mögest du mich befreien und für mein Entrinnen sorgen.
Neige dein Ohr zu mir, und rette mich.
3 Werde mir eine Felsenfestung, in die ich beständig eintreten darf.
Du wirst bestimmt gebieten, mich zu retten,
Denn du bist meine Felsenkluft und meine Feste.
4 O mein Gott, sorge für mein Entrinnen aus der Hand des Bösen,
Aus der Faust dessen, der ungerecht und bedrückend handelt.
5 Denn du bist meine Hoffnung, o Souveräner Herr Jehova, meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Auf dich habe ich mich gestützt vom Mutterleib an;
Du bist es, der mich sogar vom Innern meiner Mutter abgetrennt hat.
Von dir ist mein Lobpreis beständig.
7 Ich bin für viele wie ein Wunder geworden;
Du aber bist meine starke Zuflucht.
8 Mein Mund ist erfüllt mit deinem Lobpreis,
Den ganzen Tag [voll von] deiner Schönheit.
9 Wirf mich nicht weg in der Zeit des Alters;
Gerade wenn meine Kraft versagt, verlaß mich nicht.
10 Denn meine Feinde haben mich betreffend gesagt,
Und gerade die, die Ausschau halten nach meiner Seele, haben sich zusammen beraten,
11 Indem [sie] sprachen: „Gott selbst hat ihn verlassen.
Jagt ihm nach, und faßt ihn, denn da ist kein Befreier.“
12 O Gott, halte dich nicht fern von mir.
O mein Gott, eile doch zu meinem Beistand.
13 Mögen die beschämt werden, mögen die ihr Ende finden, die meiner Seele widerstehen.
Mögen die sich mit Schmach und Demütigung bedecken, die mein Unglück suchen.
14 Was aber mich betrifft, ich werde beständig harren,
Und ich will [noch] hinzufügen zu all deinem Lobpreis.
15 Mein eigener Mund wird von deiner Gerechtigkeit erzählen,
Den ganzen Tag deine Rettung,
Denn mir sind [deren] Zahlen nicht bekanntgeworden.
16 Ich werde in großer Macht kommen, o Souveräner Herr Jehova;
Ich werde deine Gerechtigkeit erwähnen, die deine allein.
17 O Gott, du hast mich gelehrt von meiner Jugend an,
Und bis jetzt tue ich ständig deine wunderbaren Werke kund.
18 Und selbst bis ins Alter und bis zum Ergrauen, o Gott, verlaß mich nicht,
Bis ich von deinem Arm der Generation berichte,
All denen, die kommen sollen, von deiner Macht.
19 Deine Gerechtigkeit, o Gott, [reicht] bis zur Höhe;
Was die großen Dinge betrifft, die du getan hast,
O Gott, wer ist wie du?
20 Denn du hast mich viele Bedrängnisse und Unglücksschläge sehen lassen,
Mögest du mich wieder beleben;
Und aus den Wassertiefen der Erde mögest du mich wieder heraufführen.
21 Mögest du meine Größe mehren
Und mich umgeben [und] mich trösten.
22 Auch ich, ich werde dich auf einem Saiteninstrument lobpreisen
Hinsichtlich deiner Wahrhaftigkeit, o mein Gott.
Ich will dir Melodien spielen auf der Harfe, o Heiliger Israels.
23 Meine Lippen werden jubeln, wenn ich geneigt bin, dir Melodien zu spielen,
Ja meine Seele, die du erlöst hast.
24 Auch wird meine eigene Zunge den ganzen Tag mit gedämpfter Stimme deine Gerechtigkeit äußern,
Denn sie sind beschämt worden, denn sie sind mit Scham bedeckt worden, die mein Unglück suchen.
Psalm 72
Über Salomo.
72 O Gott, gib deine eigenen richterlichen Entscheidungen dem König
Und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs.
2 Möge er die Rechtssache deines Volkes mit Gerechtigkeit führen
Und deiner Niedergedrückten mit richterlicher Entscheidung.
3 Laß die Berge dem Volk Frieden tragen,
Auch die Hügel durch Gerechtigkeit.
4 Er richte die Niedergedrückten des Volkes,
Er rette die Söhne des Armen,
Und er zermalme den Übervorteiler.
5 Man wird dich fürchten, solange es eine Sonne gibt
Und angesichts des Mondes, Generation um Generation.
6 Er wird herabkommen wie der Regen auf das gemähte Gras,
Wie ausgiebige Regenschauer, die die Erde benetzen.
7 In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen
Und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist.
8 Und er wird Untertanen haben von Meer zu Meer
Und von dem STROM bis zu den Enden der Erde.
9 Vor ihm werden sich die Bewohner der wasserlosen Gegenden niederbeugen,
Und seine Feinde, sie werden den Staub selbst lecken.
10 Die Könige von Tarschisch und von den Inseln –
Tribut werden sie zahlen.
Die Könige von Scheba und von Seba –
Eine Gabe werden sie darbringen.
11 Und vor ihm werden sich alle Könige niederwerfen;
Alle Nationen ihrerseits werden ihm dienen.
12 Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft,
Auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat.
13 Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen,
Und die Seelen der Armen wird er retten.
14 Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen,
Und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen.
15 Und er möge leben, und ihm möge etwas von dem Gold von Scheba gegeben werden.
Und für ihn mögen beständig Gebete gesprochen werden;
Den ganzen Tag werde er gesegnet.
16 Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben;
Auf dem Gipfel der Berge wird Überfluß sein;
Seine Frucht wird sein wie am Libanon,
Und die aus der Stadt sind, werden blühen wie die Pflanzenwelt der Erde.
17 Sein Name währe auf unabsehbare Zeit;
Vor der Sonne möge sein Name zunehmen.
Und durch ihn mögen sie sich segnen;
Mögen alle Nationen ihn glücklich preisen.
18 Gesegnet sei Jehova Gott, Israels Gott,
Der allein wunderbare Werke tut.
19 Und gesegnet sei sein herrlicher Name auf unabsehbare Zeit,
Und seine Herrlichkeit fülle die ganze Erde.
Amen und amen.
20 Die Gebete Davids, des Sohnes Isaïs, sind zu Ende gekommen.
Jule | 05.04.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |
Thomas
Psalm 70-72
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm hieß es 1979:
Wann kommt der Friedenskönig um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen? Hast auch du den Eindruck, der Böse erringt einen Sieg nach dem anderen?
Kommentar — 5. Mai 2010 @ 16:39
Jule
Psalm 70 – 72
Psalm 70 – Herr, hilf mir!
Ach ja, so etwas müssen wir lesen, wenn wir mal wieder das Gefühl haben, „dass wir vom Pech verfolgt sind“, aber sehen, wie die Bösen scheinbar Segen geniessen
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:14
Jule
Psalm 71 – Alt und schutzlos?
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:18
Jule
Psalm 72 – Der Friedenskönig
der ganze Text erinnert an Salomo – z.B. dass die Königin von Saba zu ihm kam und seine Weisheit und seinen Reichtum lobte und ihm kostbare Geschenke machte.
Wundert es da, wenn wir „im Vorspann“ lesen, dass dieser Psalm von Salomo ist?
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 00:21
Jule
Psalm 70 – 72
Psalm 70 – Du bist mein Retter!
hier einige Gedanken aus den Vorjahren:
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 18:25
Jule
Psalm 71 – wenn wir Jehova um Hilfe anflehen, glauben wir dann automatisch, wir könnten uns seinen Segen verdienen?
Wenn David in den Psalmen Jehova immer wieder um Hilfe anfleht und seine Zuversicht ausdrückt, dass Gott ihn befreien wird, weil er selbst sich an die Maßstäbe hält – bedeutet dies dann, dass er glaubt, man könne sich das Wohlgefallen Gottes verdienen?
Widerspricht dies dann dem Gedanken von der unverdienten Güte?
einen weiteren Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 18:34
Jule
Psalm 72 – für oder von Salomo?
Merkwürdig, dass in der Überschrift in der Hoffnung für Alle gesagt wird „von Salomo“.
Denn dieser Psalm ist eindeutig von David, wie der letzte Vers auch sagt. Die ganzen Kommentatoren reden davon, dass der Psalm Salomo und seine Herrschaft betrifft und das Königreich Gottes unter Jesus vorschattet.
Warum dann diese verwirrende Formulierung, wenn sich die Hoffnung für Alle doch gerade dadurch auszeichnet, dass sie so gut verständlich ist?
Auch interessant der krasse Unterschied zwischen diesem Psalm und dem folgenden: hier wird von einer gerechten Herrschaft und Gottes reichen Segen gesprochen – in Psalm 73 ist Asaph aufgebracht darüber, welchen Erfolg der Ungerechte hat.
einen weiteren Gedanken finden wir hier:
Morgen geht es also im dritten Buch der Psalmen weiter
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 20:01