Psalm 79 – 81

Psalm 79

Eine Melodie von Asaph.

79 O Gott, die Nationen sind in dein Erbe gekommen;
Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt;
Sie haben Jerusalem zum Trümmerhaufen gemacht.

2 Sie haben den Leichnam deiner Knechte den Vögeln der Himmel als Speise gegeben,
Das Fleisch deiner Loyalgesinnten den wilden Tieren der Erde.

3 Sie haben ihr Blut ausgeschüttet wie Wasser
Rings um Jerusalem her, und da ist niemand, der das Begraben besorgt.

4 Wir sind unseren Nachbarn eine Schmach geworden,
Verspottung und Verhöhnung denen, die rings um uns sind.

5 Wie lange, o Jehova, wirst du erzürnt sein? Für immer?
Wie lange wird dein glühender Eifer so wie Feuer brennen?

6 Gieß deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht gekannt haben,
Und über die Königreiche, die deinen eigenen Namen nicht angerufen haben.

7 Denn sie haben Jakob verzehrt,
Und seinen Aufenthaltsort haben sie veröden lassen.

8 Gedenke nicht zu unserem Nachteil der Vergehungen der Vorfahren.
Eile! Laß deine Erbarmungen uns entgegenkommen,
Denn wir sind sehr verarmt.

9 Hilf uns, o Gott unserer Rettung,
Um der Herrlichkeit deines Namens willen;
Und befreie uns, und decke unsere Sünden zu um deines Namens willen.

10 Warum sollten die Nationen sagen: „Wo ist ihr Gott?“?
Laß vor unseren Augen unter den Nationen bekanntwerden
Die Rache für das Blut deiner Knechte, das vergossen worden ist.

11 Möge das Seufzen des Gefangenen auch vor dich kommen.
Gemäß der Größe deines Armes bewahre die zum Tode Bestimmten.

12 Und zahl unseren Nachbarn siebenmal in ihren Busen heim
Ihre Schmähung, mit der sie dich geschmäht haben, o Jehova.

13 Was uns, dein Volk und die Kleinviehherde deiner Weide, betrifft,
Wir werden dir danken auf unabsehbare Zeit;
Von Generation zu Generation werden wir deinen Lobpreis verkünden.

Psalm 80

Dem Leiter, auf den „Lilien“. Eine Mahnung. Von Asaph. Eine Melodie.

80 O Hirte Israels, schenke doch Gehör,
Du, der du Joseph leitest wie eine Kleinviehherde.
O der du auf den Cheruben sitzt, strahle doch hervor.

2 Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke doch deine Macht,
Und komm doch zu unserer Rettung.

3 O Gott, führe uns zurück;
Und laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

4 O Jehova, Gott der Heerscharen, wie lange soll dein Zorn noch rauchen gegen das Gebet deines Volkes?

5 Du hast sie das Tränenbrot essen lassen,
Und du läßt sie ständig Tränen und nochmals Tränen in [großem] Maße trinken.

6 Du setzt uns zum Streit unseren Nachbarn,
Und unsere Feinde, sie verspotten uns beständig, wie es ihnen gefällt.

7 O Gott der Heerscharen, führe uns zurück;
Und laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

8 Du gingst daran, einen Weinstock aus Ägypten wegziehen zu lassen.
Du vertriebst die Nationen fortgesetzt, damit du ihn pflanzen könntest.

9 Du schafftest Raum vor ihm, daß er Wurzel fasse und das Land fülle.

10 Die Berge waren mit seinem Schatten bedeckt
Und die Zedern Gottes mit seinen Ästen.

11 Allmählich schickte er seine Zweige aus bis ans Meer
Und bis zum STROM seine Schößlinge.

12 Warum hast du seine Steinmauern abgebrochen,
Und [warum] haben alle, die auf dem Weg vorübergehen, davon gepflückt?

13 Ein Eber aus dem Wald frißt ihn ständig kahl,
Und das Tiergewimmel des freien Feldes weidet ihn unablässig ab.

14 O Gott der Heerscharen, kehre bitte zurück;
Schaue nieder vom Himmel und sieh, und nimm dich dieses Weinstocks an
15 Und des Setzlings, den deine Rechte gepflanzt hat,
Und [schaue] auf den Sohn, den du für dich stark gemacht hast.

16 Er ist mit Feuer verbrannt, abgeschnitten.
Vom Schelten deines Angesichts kommen sie um.

17 Deine Hand möge über dem Mann deiner Rechten sein,
Über dem Menschensohn, den du für dich stark gemacht hast,
18 Und wir werden uns nicht von dir abwenden.
Mögest du uns am Leben erhalten, damit wir deinen eigenen Namen anrufen.

19 O Jehova, Gott der Heerscharen, führe uns zurück;
Laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

Psalm 81

Dem Leiter, auf der Gittith. Von Asaph.

81 O jubelt dem Gott unserer Stärke zu;
Jauchzt im Triumph dem Gott Jakobs zu.

2 Stimmt eine Melodie an, und nehmt ein Tamburin,
Die liebliche Harfe zusammen mit dem Saiteninstrument.

3 Am Neumond blast das Horn,
Am Vollmond für den Tag unseres Festes.

4 Denn es ist eine Bestimmung für Israel,
Eine richterliche Entscheidung des Gottes Jakobs.

5 Als Mahnung erlegte er sie Joseph selbst auf,
Als er auszog über das Land Ägypten.
Eine Sprache, die ich nicht kannte, hörte ich unablässig.

6 „Ich entzog seine Schulter auch [der] Bürde;
Seine Hände wurden sogar vom Korb frei.

7 In Bedrängnis riefst du, und ich ging daran, dich zu befreien;
Ich begann dir im Versteck des Donners zu antworten.
Ich prüfte dich dann an den Wassern von Meriba. Sela.

8 Höre, o mein Volk, und ich will Zeugnis gegen dich ablegen,
O Israel, wenn du auf mich hören wolltest.

9 Es wird sich erweisen, daß unter dir kein fremder Gott ist;
Und du wirst dich nicht vor einem fremdländischen Gott niederbeugen.

10 Ich, Jehova, bin dein Gott,
Der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.
Tu deinen Mund weit auf, und ich werde ihn füllen.

11 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört;
Und Israel selbst hat sich mir gegenüber nicht bereitwillig gezeigt.

12 Und so ließ ich sie im Starrsinn ihres Herzens gehen;
Sie wandelten dann nach ihren eigenen Ratschlägen.

13 O daß mein Volk auf mich hörte,
O daß Israel selbst auf meinen Wegen wandelte!

14 Ihre Feinde würde ich leicht unterwerfen,
Und gegen ihre Widersacher würde ich meine Hand wenden.

15 Was die betrifft, die Jehova aufs tiefste hassen, sie werden geduckt zu ihm kommen,
Und es wird sich erweisen, daß ihre Zeit auf unabsehbare Zeit währen wird.

16 Und er wird ihn weiterhin mit dem Fett des Weizens nähren,
Und aus dem Felsen werde ich dich mit Honig selbst sättigen.“

Jule | 05.07.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |

8 Comments »

  1. Jule

    Psalm 79 – 81

    Psalm 81:1,2,7

    O jubelt dem Gott unserer Stärke zu;
    Jauchzt im Triumph dem Gott Jakobs zu.

    2 Stimmt eine Melodie an, und nehmt ein Tamburin,
    Die liebliche Harfe zusammen mit dem Saiteninstrument.

    7 In Bedrängnis riefst du, und ich ging daran, dich zu befreien;
    Ich begann dir im Versteck des Donners zu antworten.
    Ich prüfte dich dann an den Wassern von Meriba

    reden auch wir von den wunderbaren Taten, die Jehova für uns getan hat?

    Oder zählen wir zu denjenigen, die zwar in ihrer Not zu ihm um Hilfe rufen – sich aber danach nicht einmal bedanken?

    Erweisen wir uns als dankbar?

    Preisen wir unseren Gott?

    „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“. Welchen Eindruck hinterlässt das, worüber ich rede, bei den Menschen?

    Worüber rede ich?

    Wofür bin ich bekannt?

    Kommentar — 21. Mai 2009 @ 17:07

  2. Thomas

    Psalm 79-81
    Zitate von J.N.Darby


    Psalm 79 bezieht sich, wie man deutlich erkennen kann, auf den Einfall der Heiden, besonders der Heere des Nordens, die Jerusalem und den Tempel verwüstet und das Blut der Knechte Jehovas vergossen hatten. Hier werden die früheren Sünden bekannt, und das Erbarmen Gottes wird angerufen. Der Boden, auf dem die Berufung an Gott geschieht, ist derselbe wie in Joel 2 und wie in früheren Psalmen (Ps 42 u. Ps 43). „Warum sollen die Nationen sagen: Wo ist ihr Gott?“ und Gott wird gebeten, sich dadurch zu erkennen zu geben, dass Er das Blut Seiner Knechte räche. So wird Sein Volk und die Herde Seiner Weide Ihn ewiglich preisen. Der Zorn Jehovas wird gesehen, und Glaube ist so weit vorhanden, um zu sagen: „Bis wann?“ Das heißt, obwohl der Überrest sich nicht der Bundessegnungen erfreut (ja, gerade das Gegenteil ist der Fall), blickt der Glaube doch auf dieselben und sieht Jehova erzürnt über Sein Volk. Ist das aber der Fall und erweist es sich so, dass Jehova in Beziehung zu ihnen steht, so kann Er sie nicht aufgeben. Die Frage ist nun: „Bis wann?“ Indes wendet sich der Ruf selbst hier unmittelbar an Gott, nicht an Jehova. Israel ist noch nicht in seine Bundesstellung zurückgebracht. Wenn das geschieht, wird es in einer gekannten Bundesbeziehung stehen, und zwar in Gnade, und das wird nie wieder aus dem Auge verloren werden….

    Psalm 80 – Unser Psalm ist besonders beachtenswert. Der Psalmist sieht Gott in Israel, Sein Thron ist mit Recht da, und er erwartet, dass Gott hervorstrahle, dass Er Seine Macht erwecke und zu ihrer Rettung komme. Er erinnert Ihn daran, wie bei dem Israel vor alters, wenn das Lager in der Wüste auf dem Marsche war, Ephraim, Benjamin und Manasse sich unmittelbar bei der Bundeslade befanden, hinter der Stiftshütte, und wie das Heiligtum unmittelbar vor ihnen herzog (4. Mo 10). Das war Jehova, der Gott der Heerscharen. Der Glaube wartet auf Seine Gegenwart in Macht bei Seinem Volke, so wie es damals der Fall gewesen war. Die rührende und dringende Bitte des Glaubens ist: „Bis wann raucht dein Zorn wider das Gebet deines Volkes?“ Das sind hier die Gedanken und die Sprache des Glaubens. Der aus Ägypten geholte Weinstock ist verwüstet, seine Mauern sind niedergerissen, wie Jehova ihnen angedroht hat. Tränen sind der Trank des Volkes Jehovas. Sie flehen zu Gott, dass Er vom Himmel herabschauen und diesen Weinstock heimsuchen möge, das Reis, das Gott für Sich gestärkt hatte; damit ist, denke ich, die Familie Davids gemeint. Doch der Zustand Israels ist eine Strafe von Seiten Gottes. …

    Psalm 81 … Nun war der Neumond das Symbol des Wiedereintretens Israels in das Licht der Sonne; er wurde von dem Volke mit Freuden begrüßt und in den Gedanken des Glaubens mit der Erlösung verbunden (siehe V. 5). Damals rief Israel in seiner Bedrängnis zu Gott, und Gott hatte es gerettet. Doch dann tritt ein anderer wichtiger Grundsatz hinzu. Gott antwortete ihnen zwar in ihrer Bedrängnis, aber Er prüfte sie auch. Sie versuchten Gott, indem sie an Seiner Fürsorge und Macht zweifelten. Er stellte sie durch Schwierigkeiten auf die Probe, die scheinbar bewiesen, dass Gott es an Sorgfalt und Macht fehlen ließ; und sie sagten: Ist Jehova in unserer Mitte? doch Jehova antwortete in Gnade. …. Gott unterwarf Sein Volk folgender Probe: waren sie treu gegen Gott, gab es keinen fremden Gott in ihrer Mitte (Er war Jehova, ihr Gott, der sie aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hatte), so lag die Segnung für sie bereit. Sie hatten dann nur ihren Mund weit aufzutun, und Er wollte ihn füllen. Doch Israel wollte nicht hören, und sie wurden den Begierden ihrer Herzen dahingegeben. Dennoch sehen wir hier die Liebe, mit der Gott nach ihnen verlangte, und welch eine Freude es für Ihn gewesen sein würde, sie zu segnen und alle ihre Feinde zu vernichten. Seine gerechte Regierung würde sich dann unter ihnen offenbart haben. O dass sie gehört hätten! Hier haben wir den Grund zu Israels Fall. Sie waren als aus Ägypten Erlöste auf die Probe des Gehorsams und der Treue gegen Gott gestellt worden. Sie hatten sie nicht bestanden. Dennoch sollte das Licht des Antlitzes Jehovas aufs neue von ihnen zurückstrahlen. Diese Liebe Jehovas zu Seinem Volke bricht selbst dann hervor, wenn es fehlt und fällt.

    Ein für jede Seele sehr wichtiger Grundsatz wird uns hier vor Augen gestellt. Erlösung mit darauf folgender bedingter Segnung endigt nur in dem Verlust der Segnung, wie es auch bei der Schöpfung der Fall war. Es ist heute dasselbe wie damals, oder gar noch schlimmer. Es hängt von uns ab, uns die Segnung zu sichern; und da wir heute gefallene Wesen sind (nicht wie damals unschuldige und freie), kann die Gnade allein uns bewahren, und so wird es auch mit Israel sein. Dieser Psalm lässt uns in besonders schöner Weise die Gedanken Gottes betreffs Seines Volkes sowie Seinen gnadenreichen und zärtlichen Charakter erkennen.

    Kommentar — 24. Mai 2010 @ 16:46

  3. Jule

    Psalm 79 – 81

    Psalm 79 – Gott, es geht um deine Ehre!

    1 Ein Lied Asafs.
    Gott, fremde Völker sind in dein Land eingefallen, das du uns anvertraut hast; sie haben deinen heiligen Tempel entweiht und Jerusalem in einen Trümmerhaufen verwandelt.

    2 Sie haben alle umgebracht, die dir dienten und dir treu waren. Ihre Leichen wurden ein Fraß der Geier und der wilden Tiere.

    3 Auch rings um Jerusalem richteten sie ein schreckliches Blutbad an, und keiner war da, der die Toten begrub.

    4 Unsere Nachbarvölker verhöhnen uns, nur noch Spott haben sie für uns übrig.

    5 Herr, wie lange willst du noch zornig auf uns sein? Soll dein Zorn für immer so weiterbrennen wie ein Feuer?

    6 Lass ihn doch an den Völkern aus, die dich nicht anbeten, und an den Königreichen, die deinen Namen nicht anrufen!

    7 Denn sie haben dein Volk umgebracht und seine Wohnorte verwüstet.

    8 Strafe uns doch nicht für die Sünden unserer Vorfahren! Zögere nicht, erbarme dich über uns, denn wir sind am Ende unserer Kraft!

    9 Hilf uns, Gott, unser Retter! Steh uns bei und vergib uns unsere Schuld! Es geht doch um deine Ehre!

    10 Warum sollen die fremden Völker spotten: »Wo bleibt er denn, ihr Gott?« Zeige ihnen, wie du das Blut deines Volkes an den Feinden rächst! Lass uns das noch erleben!

    11 Lass das Stöhnen der Gefangenen zu dir dringen! Du hast grenzenlose Macht; darum rette die, denen man das Leben nehmen will!

    12 Herr, unsere Nachbarvölker haben dich beleidigt und verspottet. Zahle es ihnen siebenfach zurück!

    13 Wir aber sind dein Volk, wir gehören zu dir wie Schafe zu ihrem Hirten. Allezeit wollen wir dich loben und jeder neuen Generation erzählen, wie groß du bist!

    Sehr schöne Gedanken: es ging ihnen hier nicht um sich selbst – sondern um den Namen Jehovas.

    Bitten wir Jehova immer nur um selbstsüchtige Dinge – oder sind wir um seinen Namen besorgt?

    Kommentar — 8. Mai 2012 @ 17:10

  4. Jule

    Psalm 80 – Der verbrannte Weinstock

    1 Ein Lied Asafs, nach der Melodie »Lilien«, ein Bekenntnislied.

    2 Höre uns, Gott, du Hirte Israels, der du dein Volk wie eine Herde hütest! Der du über den Cherub-Engeln thronst – erscheine in deinem strahlenden Glanz!

    3 Zeige deine Macht den Stämmen Ephraim, Benjamin und Manasse! Komm und hilf uns!

    4 O Gott, richte uns, dein Volk, wieder auf! Wende dich uns in Liebe zu, dann sind wir gerettet!

    5 Herr, du Gott über Himmel und Erde, wie lange willst du noch zornig auf uns sein, obwohl wir zu dir beten?

    6 Tränen sind unsere einzige Speise – ganze Krüge könnten wir mit ihnen füllen!

    7 Unsere Feinde spotten über unsere Ohnmacht, sie streiten sich schon über unser Land.

    8 Herr, du Gott über Himmel und Erde – richte uns, dein Volk, wieder auf! Wende dich uns in Liebe zu, dann sind wir gerettet!

    9 In Ägypten grubst du den Weinstock Israel aus; du pflanztest ihn ein in einem Land, aus dem du fremde Völker verjagtest.

    10 Für ihn hast du den Boden gerodet, so dass er Wurzeln schlagen und sich im ganzen Land ausbreiten konnte.

    11 Mit seinem Schatten bedeckte er das Gebirge, bis zu den gewaltigen Zedern im Norden wuchsen seine Reben.

    12 Seine Ranken erstreckten sich bis zum Mittelmeer, und bis an den Euphrat gelangten seine Zweige.

    13 Warum hast du nur die schützende Mauer niedergerissen? Jetzt kann jeder, der vorüberkommt, ihn plündern!

    14 Die Wildschweine aus dem Wald verwüsten ihn, die wilden Tiere fressen ihn kahl.

    15 Herr, du Gott über Himmel und Erde – wende dich uns wieder zu! Schau vom Himmel herab und rette dein Volk!

    16 Kümmere dich um den Weinstock, den du selbst gepflanzt hast; sorge für den jungen Spross, der durch dich erst stark wurde!

    17 Unsere Feinde haben ihn abgehauen und ins Feuer geworfen; doch wenn du ihnen entgegentrittst, kommen sie um.

    18 Beschütze dein Volk, das du erwählt hast und das durch dich erst stark wurde!

    19 Dann wollen wir nie mehr von dir weichen. Erhalte uns am Leben, dann wollen wir dich loben.

    20 Herr, du Gott über Himmel und Erde – richte uns, dein Volk, wieder auf! Wende dich uns in Liebe zu, dann sind wir gerettet!

    Ein Psalm, der widersprüchliche Gefühle hervorruft!

    Worum geht es ihnen hier? Teilweise hört es sich so an, als seien sie um Jehovas Namen besorgt. So, wie Moses öfters mit Jehova geredet hatte, indem er IHN daran erinnerte, dass die Nationen glauben könnten, er könne sein Volk nicht retten, wenn er es jetzt wegen Ungehorsam und Rebellion vernichten würde.

    Dann wiederum hört es sich so an, als hätte sich Jehova von ihnen angewandt, weil sie ungehorsam waren und sie wollten, als wäre alles wieder wie früher.

    Aber wenn dies so gewesen wäre, dann passt es nicht, dass sie wiederholt rufen und davon reden, dass lange keine Antwort kam. Denn so ist Jehova nicht. Wenn wir zu ihm umkehren, wird er uns mit weit geöffneten Armen empfangen. Zur Veranschaulichung der Barmherzigkeit Jehovas hat Jesus später das Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt.

    Aber vielleicht ging es hier ja nicht um wahre Begebenheiten und Gefühle – was immer Thema der Psalmen war, die David verfaßte. Wir haben ja um letzten Jahr herausgefunden, dass Asaph die Psalmen für die Zusammenkünfte komponiert hatte. Und dabei geht es ja nicht so sehr um reale Begebenheiten, sondern um Lehrpunkte und den Lobpreis Jehovas

    Kommentar — 8. Mai 2012 @ 17:23

  5. Jule

    Psalm 81 – Heilige Feste – nur noch Theater!

    1 Von Asaf, zum Spiel auf der Gittit.

    2 Jubelt unserem Gott zu, stark und mächtig ist er! Jubelt laut über Gott, den Gott Jakobs!

    3 Stimmt Lieder an und schlagt die Pauken! Lasst die Saiten von Zither und Harfe erklingen!

    4 Stoßt in die Trompete zum jährlichen Fest; blast zu Beginn und zum Abschluss des Festes – bei Neumond und bei Vollmond!

    5 Dies ist für Israel eine bindende Ordnung, ein Gesetz des Gottes Jakobs.

    6 Er gab es dem Volk Gottes, als er gegen die Ägypter kämpfte.
    Da! Ich höre eine Stimme, die mir bisher unbekannt war:

    7 »Ich habe deine Schultern von der Last befreit, den schweren Tragekorb habe ich dir abgenommen.

    8 Als du in der Not zu mir schriest, rettete ich dich. Ich antwortete dir aus der Gewitterwolke, in der ich mich verborgen hielt. In Meriba prüfte ich dein Vertrauen zu mir, als es dort in der Wüste kein Wasser mehr gab.

    9 Höre, mein Volk; lass dich warnen, Israel! Wenn du doch auf mich hören würdest!

    10 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben, wie sie bei fremden Völkern verehrt werden – bete sie nicht an!

    11 Denn ich allein bin der Herr, dein Gott, ich habe dich aus Ägypten herausgebracht. Nach mir sollst du verlangen, und ich werde dich sättigen, ja, ich schenke dir Segen im Überfluss!

    12 Aber mein Volk hat nicht auf mich gehört, sie haben nicht mit sich reden lassen.

    13 Da überließ ich sie ihrer Starrköpfigkeit, und sie machten, was sie wollten.

    14 Wenn doch mein Volk auf mich hören wollte! Wenn doch Israel nach meinen Geboten lebte!

    15 Dann würde ich seine Feinde sofort in die Knie zwingen und denen, die Israel unterdrücken, eine vernichtende Niederlage zufügen.«

    16 Ja, alle, die den Herrn hassen, müssten sich ihm ergeben, und ihre Strafe hätte kein Ende.

    17 Israel aber würde er mit dem besten Weizen versorgen und mit Honig aus den Bergen sättigen.

    Was für ein barmherziger und liebevoller Gott Jehova doch ist!

    Er ist immer schnell zum Vergeben bereit. Eigentlich würde er sein Volk am Liebsten überhaupt nicht strafen. Er liebt es doch und will ihm nur Gutes tun. Es schmerzt ihn nicht nur, wenn sie laufend seine Gebote übertreten und gegen ihn rebellieren. Oftmals habe ich beim Lesen das Gefühl, dass es IHN noch viel mehr schmerzt, wenn er es strafen muss. Aber seine Gerechtigkeit verlangt es.

    So handelt er nach dem Grundsatz: „Barmherzigkeit wo möglich und Strafe nur, wo unbedingt nötig“. Dies sieht man daran, dass er sein Volk immer und immer wieder durch seine Propheten bittet, doch von ihren schlechten Wegen umzukehren, damit er sie nicht strafen müsse. Dass es ihm damit ernst ist, sieht man an dem, wie er auf die Reue und Umkehr der Niniviten reagierte. Ihre Vernichtung war bereits beschlossene Sache, er schickte Jona eigentlich nur, um ihnen das anzukündigen. Aber dann bereuten sie und er verwarf sein Vorhaben. Er vergab ihnen bereitwillig. Was für ein Gott!

    Leider scheinen einige so eine Einstellung – nicht nur bei Jehova – „in den falschen Hals zu bekommen“. Dadurch, dass wir immer lieb und freundlich sind und für alle und jeden Verständnis haben, gibt es scheinbar auch keine Grenzen. Umso heftiger fällt dann die Reaktion aus, wenn doch mal eine Grenze eingefordert wird. Wenn wir nicht mehr mit allem einverstanden sind, sondern ein klares Veto einlegen. Da kommen die Leute dann nicht mit zurecht. Ob es daran liegt, dass sie von uns kein „nein“ gewohnt sind?

    Vorher kam man so gut miteinander aus und in dem Moment des klaren Vetos verändert sich auf einmal alles. Da kommt man dann nicht damit klar, wie wir mit ihnen umgehen und man wendet uns entrüstet den Rücken zu und will nichts mehr mit uns zu tun haben. Warum nicht? Mochte man uns nur, weil man von uns alles bekommen konnte? War es eine rein egoistische Verbindung? Stimmt es, dass Menschen Jehova und andere nur lieben, solange sie ihren Willen bekommen! Sollte der Satan in dieser Hinsicht wirklich Recht haben?

    War man nicht ganz nahe an Jehova gerückt, weil er so eine wundervolle liebevolle und gerechte Persönlichkeit ist. Und wenn es das war, was man an uns so mochte – warum kommt man dann jetzt nicht auf die Idee, dass wir einen guten Grund haben müssen, dass wir nun ein Veto einlegen? Dass es uns nur um ihr Wohl geht und nicht um uns selbst und unsere eigene Befindlichkeit?

    Ja, wir Menschen sind alle unvollkommen und umso schöner ist die Persönlichkeit Jehovas. Es ist für mich immer wieder begeisternd zu lesen, dass Jehova nur darauf wartet, dass wir den ersten Schritt machen.

    Wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn: der Vater hat täglich Ausschau nach seinem Sohn gehalten. Obwohl dieser ihn sehr gekraenkt hatte und es eigentlich sehr herz- und respektlos war, sein Erbe zu Lebzeiten des Vaters einzufordern, liebte dieser seinen Sohn immer noch von Herzen. Dessen Handeln hatte ihn zwar enttäuscht, aber er liebte ihn immer noch und hoffte, dass sich dieser besinnen würde.

    Interessanterweise muss der Vater davon überzeugt gewesen sein, dass sein Sohn ein guter Junge war und dass dieser nur aus einer Schwäche heraus so schlecht und verletzend gehandelt hatte – nicht, weil dieser von Grund auf schlecht wäre. So rechnete er täglich mit seiner Wiederkehr. Denn warum sonst hätte er täglich Ausschau gehalten? Es war ja schon eine sehr lange Zeit vergangen: der Sohn war in ein anderes Land gegangen, hatte sein Erbe verprasst, einen Job angenommen, es war eine Hungersnot gekommen usw. All dies war sicherlich keine Sache von nur Tagen oder Wochen. Trotzdem wartete der Vater immer noch voller Zuversicht. Immer auf dem Sprung, dem Sohn entgegen zu laufen.

    Wie treffend hatte Jesus doch die Einstellung und die Gefühle Jehovas für uns beschrieben!

    Auch in diesem Psalm kommt der Gedanke immer wieder zum Ausdruck: Jehova wartet nur auf ein winziges Zeichen, damit er ihnen vergeben und sie wieder in seine Arme nehmen kann – ohne seine eigene Gerechtigkeit zu verletzen. Was damit gemeint ist, verstehen wir sicherlich, wenn wir in dem Gleichnis von der Reaktion des Sohnes lesen, der loyal bei seinem Vater geblieben ist.

    Was für ein Gott – und es ist unserer! Wir dürfen uns ihm nahen und wir dürfen seine Freunde sein. Er bittet uns sogar darum!

    Dies begeistert mich immer wieder

    Kommentar — 8. Mai 2012 @ 17:54

  6. Jule

    Psalm 79 – 81

    Psalm 79 – hatte Asaph zur Zeit der Zerstörung Jerusalems gelebt?

    1 Ein Psalm Asaphs.

    O Gott, es sind Heiden in dein Erbteil eingedrungen! Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt und Jerusalem zu Trümmerhaufen gemacht!

    2 Sie haben die Leichname deiner Knechte den Vögeln des Himmels zur Speise gegeben, das Fleisch deiner Getreuen den wilden Tieren; 3 sie haben ihr Blut vergossen wie Wasser, rings um Jerusalem her, und niemand hat sie begraben.

    4 Wir sind ein Hohn geworden für unsere Nachbarn, zu Spott und Schande denen, die uns umgeben! 5 Wie lange, o Herr ? Willst du ewiglich zürnen? Soll dein Eifer wie Feuer brennen? 6 Gieße deinen Grimm über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen!

    7 Denn man hat Jakob gefressen , und seine Wohnung haben sie verwüstet

    8 Rechne uns nicht die Verschuldungen unserer Vorfahren an; dein Erbarmen komme uns eilends entgegen, denn wir sind sehr geschwächt !

    9 Hilf uns, du Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens willen, und rette uns und vergib uns unsere Sünden um deines Namens willen!

    10 Warum sollen die Heiden sagen: » Wo ist [nun] ihr Gott?«

    Lass unter den Heiden offenbar werden vor unseren Augen die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte! 11 Lass vor dich kommen das Seufzen des Gefangenen; bewahre durch deinen gewaltigen Arm die dem Tod Geweihten, 12 und vergilt unseren Nachbarn siebenfältig in ihren Schoß ihren Hohn, womit sie dich, Herr, verhöhnt haben!

    13 Wir aber, dein Volk und die Schafe deiner Weide , wir wollen dir ewiglich danken und deinen Ruhm erzählen von Geschlecht zu Geschlecht.

    Wieder ein Psalm, der sich so anhört, als sei er nach der Zerstörung im Exil geschrieben.

    Aber wir haben ja im Stoff aus dem Einsichtenbuch gelesen, dass die Psalm von Asaf und seinen Söhnen auch von einem seiner Nachkommen sein könnte – die Linie ging ja weiter.

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 23. Mai 2013 @ 17:37

  7. Jule

    Psalm 80 – wessen Mauer wird hier niedergerissen?

    1 Dem Vorsänger. Nach der [Melodie] »Lilien«. Ein Zeugnis von Asaph. Ein Psalm.

    2 Du Hirte Israels, höre, der du Joseph führst wie Schafe ; der du thronst über den Cherubim, leuchte hervor !

    3 Erwecke deine Macht vor Ephraim, Benjamin und Manasse, und komme zu unserer Rettung! 4 O Gott, stelle uns wieder her, und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet!

    5 O Herr , Gott der Heerscharen, wie lange noch raucht dein Zorn beim Gebet deines Volkes? 6 Du speist sie mit Tränenbrot und tränkst sie mit einem großen Krug voll Tränen. 7 Du machst uns zum Zankapfel für unsere Nachbarn, und unsere Feinde spotten untereinander.

    8 O Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her; und lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet!

    9 Einen Weinstock hast du aus Ägypten herausgebracht; du hast die Heidenvölker vertrieben und ihn gepflanzt. 10 Du machtest Raum vor ihm, dass er Wurzeln schlug und das Land erfüllte ; 11 sein Schatten bedeckte die Berge und seine Ranken die Zedern Gottes; 12 er streckte seine Zweige aus bis ans Meer und seine Schoße bis zum Strom.

    13 Warum hast du nun seine Mauer niedergerissen, dass alle ihn zerpflücken, die vorübergehen?
    14 Der Eber aus dem Wald zerwühlt ihn, und die wilden Tiere des Feldes weiden ihn ab.

    15 O Gott der Heerscharen, kehre doch zurück! Blicke vom Himmel herab und sieh, und nimm dich dieses Weinstocks an 16 und des Setzlings, den deine Rechte gepflanzt , des Sohnes , den du dir großgezogen hast!

    17 Er ist mit Feuer verbrannt , er ist abgeschnitten, vor dem Schelten deines Angesichts sind sie umgekommen!

    18 Deine Hand sei über dem Mann deiner Rechten, Über dem Sohn des Menschen, den du dir großgezogen hast, 19 so werden wir nicht von dir weichen . Belebe uns, so wollen wir deinen Namen anrufen !

    20 O Herr , Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her! Lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet!

    hier finden wir eine Frage dazu und die Antwort:

    Kommentar — 23. Mai 2013 @ 17:41

  8. Jule

    Psalm 81 – Jehova ist ein eifernder Gott

    1 Dem Vorsänger. Auf der Gittit. Von Asaph.

    2 Singt fröhlich Gott, der unsere Stärke ist, jauchzt dem Gott Jakobs! 3 Stimmt ein Lied an und nehmt das Tamburin zur Hand, die liebliche Laute samt der Harfe! 4 Stoßt am Neumond in das Horn , am Vollmond, zum Tag unseres Festes!

    5 Denn das ist eine Satzung für Israel, es ist eine Verordnung des Gottes Jakobs. 6 Er setzte es ein als Zeugnis für Joseph, als er auszog gegen das Land Ägypten . –

    Eine Sprache , die ich nicht kannte, höre ich: 7 »Ich habe die Last von seiner Schulter genommen, seine Hände sind den Tragkorb losgeworden. 8 Als du mich anriefst in der Not, da brachte ich dir Rettung; ich antwortete dir im Donnergewölk und prüfte dich am Haderwasser .

    (Sela.)

    9 Höre, mein Volk, ich will dich ermahnen ; Israel, wenn du mir doch Gehör schenken wolltest!

    10 Kein anderer Gott soll bei dir sein, und einen fremden Gott bete nicht an! 11 Ich bin der Herr , dein Gott, der dich heraufgeführt hat aus dem Land Ägypten. Tue deinen Mund weit auf, so will ich ihn füllen !

    12 Aber mein Volk hat meiner Stimme nicht gehorcht, und Israel war mir nicht zu Willen. 13 Da gab ich sie dahin in die Verstocktheit ihres Herzens, dass sie wandelten nach ihrem eigenen Rat.

    14 O dass doch mein Volk mir gehorsam wäre, und Israel in meinen Wegen wandelte! 15 Wie bald wollte ich ihre Feinde demütigen und meine Hand wenden gegen ihre Widersacher!

    16 Die den Herrn hassen, müssten sich ihm schmeichelnd unterwerfen; ihre Zeit aber würde ewiglich währen!

    17 Und Er würde sie mit dem besten Weizen speisen; ja, mit Honig aus dem Felsen würde ich dich sättigen!«

    Ein Lied, das sie an die großen Taten Jehovas erinnern sollte und ihnen beim Singen immer wieder vor Augen führen, dass ihr Gott Jehova ein eifernder Gott ist.

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 23. Mai 2013 @ 17:46

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