2. Samuel 16 – 18

Kapitel 16

Als David seinerseits den Gipfel ein wenig überschritten hatte, da kam ihm Ziba, Mephiboscheths Bediensteter, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen und darauf zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert Lasten Sommerfrüchte und ein großer Krug Wein. 2 Da sagte der König zu Ziba: „Was bedeuten diese Dinge deinerseits?“ Hierauf sprach Ziba: „Die Esel sind zum Reiten für die Hausgenossen des Königs, und das Brot und die Last Sommerfrüchte sind zum Essen für die jungen Männer, und der Wein ist zum Trinken für den in der Wildnis Ermüdeten.“ 3 Der König sagte nun: „Und wo ist der Sohn deines Herrn?“ Darauf sprach Ziba zum König: „Dort wohnt er, in Jerusalem; denn er hat gesagt: ‚Heute wird mir das Haus Israel die Königsherrschaft meines Vaters zurückgeben.‘ “ 4 Da sprach der König zu Ziba: „Siehe! Dein ist alles, was Mephiboscheth gehört.“ Hierauf sagte Ziba: „Ich beuge mich tatsächlich nieder. Laß mich Gunst finden in deinen Augen, mein Herr und König.“

5 Und König David kam bis nach Bahurim, und siehe, von dort kam ein Mann von der Familie des Hauses Sauls heraus, und sein Name war Schimeï, der Sohn Geras, er kam heraus, und während er herauskam, rief er Übles [auf ihn] herab. 6 Und er begann mit Steinen nach David und nach allen Dienern des Königs David zu werfen; und alles Volk und alle starken Männer waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. 7 Und dies ist, was Schimeï sprach, als er Übles herabrief: „Geh weg, geh weg, du mit Blutschuld beladener Mann und du nichtsnutziger Mann! 8 Jehova hat die ganze Blutschuld hinsichtlich des Hauses Sauls, an dessen Stelle du als König geherrscht hast, auf dich zurückgebracht; und Jehova gibt das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom. Und da bist du in deinem Unglück, weil du ein mit Blutschuld beladener Mann bist!“

9 Schließlich sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: „Warum sollte dieser tote Hund auf meinen Herrn, den König, Übles herabrufen? Laß mich bitte hinübergehen und ihm den Kopf abnehmen.“ 10 Aber der König sprach: „Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? So laßt ihn Übles herabrufen, denn Jehova selbst hat zu ihm gesagt: ‚Rufe Übles auf David herab!‘ Wer also sollte sagen: ‚Warum hast du so getan?‘?“ 11 Und David sprach weiter zu Abischai und all seinen Dienern: „Seht, mein eigener Sohn, der aus meinem eigenen Innern hervorgegangen ist, trachtet mir nach der Seele; und wieviel mehr jetzt ein Benjaminiter! Laßt ihn, damit er Übles herabruft, denn Jehova hat so zu ihm gesprochen! 12 Vielleicht wird Jehova [es] mit seinem Auge sehen, und Jehova wird mir tatsächlich Gutes erstatten an Stelle seines heutigen Fluches.“ 13 Darauf gingen David und seine Männer auf dem Weg weiter, während Schimeï an der Bergseite wanderte, indem er neben ihm her Schritt hielt, um Übles [auf ihn] herabzurufen, und er warf fortwährend Steine, während er neben ihm her Schritt hielt, und er bewarf [ihn] mit einer Menge Staub.

14 Schließlich kam der König und alles Volk, das bei ihm war, müde an. Da erquickten sie sich dort.

15 Was Absalom und alles Volk, die Männer Israels, betrifft, sie zogen in Jerusalem ein; und Ahithophel war bei ihm. 16 Und es geschah, sobald Huschai, der Arkiter, Davids Gefährte, zu Absalom hereinkam, daß Huschai dann zu Absalom sagte: „Es lebe der König! Es lebe der König!“ 17 Darauf sprach Absalom zu Huschai: „Ist das deine liebende Güte gegenüber deinem Gefährten? Warum bist du nicht mit deinem Gefährten gegangen?“ 18 Da sprach Huschai zu Absalom: „Nein; sondern wen Jehova erwählt hat und auch dieses Volk und alle Männer Israels, dem werde ich gehören, und bei ihm werde ich wohnen. 19 Und zum zweiten Mal [muß ich sagen]: Wem soll ich meinerseits dienen? Ist es nicht vor seinem Sohn? So, wie ich vor deinem Vater gedient habe, so wird es sich erweisen, daß ich vor dir bin.“

20 Später sprach Absalom zu Ahithophel: „Ihr Männer, gebt eurerseits Rat. Was sollen wir tun?“ 21 Dann sagte Ahithophel zu Absalom: „Habe Beziehungen mit den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, damit sie auf das Haus achtgeben. Und ganz Israel wird bestimmt hören, daß du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, und die Hände all derer, die mit dir sind, werden bestimmt erstarken.“ 22 Demgemäß schlug man für Absalom auf dem Dach ein Zelt auf, und Absalom begann vor den Augen von ganz Israel mit den Nebenfrauen seines Vaters Beziehungen zu haben.

23 Und der Rat Ahithophels, den er in jenen Tagen gab, war so, wie wenn ein Mann das Wort des [wahren] Gottes befragt hätte. So war jeder Rat Ahithophels sowohl bei David als bei Absalom.

Kapitel 17

17 Und Ahithophel sprach dann zu Absalom: „Laß mich bitte zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen und David heute nacht nachjagen. 2 Und ich werde über ihn kommen, wenn er ermattet und an beiden Händen schlaff ist, und ich werde ihn bestimmt aufschrecken; und alles Volk, das bei ihm ist, wird fliehen müssen, und ich werde bestimmt den König allein niederschlagen. 3 Und laß mich alles Volk zu dir zurückbringen. Gleich der Rückkehr aller ist der Mann, den du suchst; [und] das ganze Volk selbst wird schließlich in Frieden sein.“ 4 Und das Wort war gerade recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller älteren Männer Israels.

5 Indes sagte Absalom: „Rufe bitte auch Huschai, den Arkiter, und laß uns hören, was in seinem, ja in seinem Munde ist.“ 6 So kam Huschai zu Absalom herein. Dann sprach Absalom zu ihm: „Gemäß diesem Wort hat Ahithophel geredet. Sollen wir nach seinem Wort handeln? Wenn nicht, rede du selbst.“ 7 Darauf sagte Huschai zu Absalom: „Der Rat, den Ahithophel gegeben hat, ist in diesem Fall nicht gut!“

8 Und Huschai sprach weiter: „Du selbst kennst doch deinen Vater und seine Männer, daß sie stark sind, und sie sind bitterer Seele gleich einer Bärin, die ihre Jungen auf dem Feld verloren hat; und dein Vater ist ein Kriegsmann, und er wird die Nacht nicht mit dem Volk verbringen. 9 Siehe! Jetzt hält er sich versteckt in einer der Höhlungen oder an einem der anderen Orte; und sobald er zu Beginn über sie herfällt, wird es bestimmt geschehen, daß der, der davon hört, dann ganz bestimmt hören und sagen wird: ‚Eine Niederlage hat es unter dem Volk gegeben, das Absalom nachfolgt!‘ 10 Und auch der tapfere Mann, dessen Herz wie das Herz des Löwen ist, wird sicherlich verzagen und schwach werden; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein starker Mann ist, und so sind auch die tapferen Männer, die bei ihm sind. 11 Ich meinerseits gebe wirklich den Rat: Ganz Israel werde unfehlbar zu dir versammelt, von Dan bis Beërscheba, wie die Sandkörnchen, die am Meer sind, an Menge, wobei du in eigener Person in den Kampf ziehst. 12 Und wir müssen an einem der Orte, wo er bestimmt zu finden ist, gegen ihn kommen, und wir selbst werden so über ihm sein, wie der Tau auf den Erdboden fällt; und es wird von ihm und all den Männern, die bei ihm sind, bestimmt auch nicht ein einziger übrigbleiben. 13 Und wenn er sich in eine Stadt zurückziehen wird, dann soll ganz Israel Seile zu jener Stadt tragen, und wir werden sie gewiß zum Wildbachtal hinabschleppen, bis dort auch nicht ein Steinchen gefunden wird.“

14 Dann sprachen Absalom und alle Männer Israels: „Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahithophels!“ Und Jehova selbst hatte Befehl gegeben, den Rat Ahithophels, obwohl er gut war, zu vereiteln, damit Jehova Unglück über Absalom bringen würde.

15 Später sagte Huschai zu Zadok und Abjathar, den Priestern: „So und so hat Ahithophel Absalom und den älteren Männern Israels geraten; und so und so habe ich meinerseits geraten. 16 Und nun sendet eilends hin und teilt es David mit und sprecht: ‚Verbringe die Nacht heute nicht in den Wüstenebenen der Wildnis, sondern du solltest auch ganz bestimmt hinüberziehen, damit der König und alles Volk, das bei ihm ist, nicht verschlungen würden.‘ “

17 Als Jonathan und Ahimaaz bei En-Rogel standen, ging eine Magd hin und teilte es ihnen mit. So gingen sie selbst hin, da sie es König David mitzuteilen hatten; denn sie konnten sich nicht sehen lassen, indem [sie] in die Stadt hineingingen. 18 Doch ein junger Mann sah sie dann und teilte es Absalom mit. So gingen die beiden eilends davon und kamen zu dem Haus eines Mannes in Bahurim, der einen Brunnen in seinem Hof hatte; und sie stiegen in diesen hinab. 19 Danach nahm die Frau eine Decke und breitete [sie] über die Oberfläche des Brunnens und häufte Grütze darauf; und es wurde nichts davon bemerkt. 20 Die Knechte Absaloms kamen nun zu der Frau in ihr Haus und sagten: „Wo sind Ahimaaz und Jonathan?“ Darauf sprach die Frau zu ihnen: „Sie sind von hier aus zu den Wassern weitergegangen.“ Dann fuhren sie fort zu suchen, und sie fanden sie nicht, und so kehrten sie nach Jerusalem zurück.

21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, daß sie dann aus dem Brunnen heraufstiegen und weitergingen und es König David mitteilten und zu David sagten: „Macht euch auf, und überschreitet eilends die Wasser; denn so und so hat Ahithophel gegen euch geraten.“ 22 Sogleich erhob sich David und auch alles Volk, das mit ihm war, und sie zogen unaufhaltsam über den Jordan, bis der Morgen hell wurde, bis nicht einer fehlte, der den Jordan nicht überschritten hätte.

23 Was Ahithophel betrifft, er sah, daß man nicht nach seinem Rat gehandelt hatte, und er sattelte dann einen Esel und machte sich auf und ging weg zu seinem Haus in seine eigene Stadt. Dann erteilte er seiner Hausgemeinschaft Befehle und erdrosselte sich und starb so. Und er wurde in der Grabstätte seiner Vorväter begraben.

24 Was David betrifft, er kam nach Mahanajim, und Absalom seinerseits zog über den Jordan, er und alle Männer Israels mit ihm. 25 Und Amasa war es, den Absalom an Stelle Joabs über das Heer setzte; und Amasa war der Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, der Israelit, der mit Abigail, der Tochter Nahaschs, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs, Beziehungen hatte. 26 Und Israel und Absalom schlugen das Lager im Land Gilead auf.

27 Und es geschah, sobald David nach Mahanajim kam, daß Schobi, der Sohn Nahaschs aus [dem] Rabba der Söhne Ammons, und Machir, der Sohn Ammiëls aus Lo-Debar, und Barsillai, der Gileaditer aus Rogelim, 28 Betten und Becken und Töpfergefäße [brachten], auch Weizen und Gerste und Mehl und geröstetes Getreide und dicke Bohnen und Linsen und geröstetes Korn; 29 und Honig und Butter und Schafe und Rinderquark brachten sie zum Essen heran für David und das Volk, das bei ihm war, denn sie sprachen: „Das Volk ist hungrig und müde und durstig in der Wildnis.“

Kapitel 18

18 Und David ging daran, das Volk zu zählen, das bei ihm war, und Oberste von Tausendschaften und Oberste von Hundertschaften über sie zu setzen. 2 Ferner entsandte David ein Drittel des Volkes unter der Hand Joabs und ein Drittel unter der Hand Abischais, des Sohnes der Zeruja, des Bruders Joabs, und ein Drittel unter der Hand Ittais, des Gathiters. Dann sprach der König zum Volk: „Auch ich selbst werde ganz gewiß mit euch ausziehen.“ 3 Aber das Volk sagte: „Du sollst nicht ausziehen, denn wenn wir gar fliehen sollten, würden sie das Herz nicht auf uns richten; und wenn die Hälfte von uns sterben würde, so würden sie das Herz nicht auf uns richten, denn du bist zehntausend von uns wert; und nun wäre es besser, wenn du uns durch Hilfe von der Stadt aus zu Diensten stündest.“ 4 Da sprach der König zu ihnen: „Was immer in euren Augen gut zu sein scheint, werde ich tun.“ Und der König blieb an der Seite des Tores stehen, und alles Volk seinerseits zog nach Hundertschaften und nach Tausendschaften aus. 5 Und der König fuhr fort, Joab und Abischai und Ittai zu gebieten, indem [er] sagte: „Verfahrt um meinetwillen sanft mit dem jungen Mann, [mit] Absalom.“ Und alles Volk seinerseits hörte [es], als der König allen Obersten Absaloms wegen gebot.

6 Und das Volk zog weiter aus ins Feld, Israel entgegen; und es kam dann zur Schlacht im Wald von Ephraim. 7 Schließlich erlitt das Volk Israel dort vor den Knechten Davids eine Niederlage, und es kam dort an jenem Tag zu einer großen Schlachtung, zwanzigtausend Mann. 8 Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, so weit man sah. Ferner fraß der Wald mehr vom Volk weg, als das Schwert an jenem Tag von ihnen wegfraß.

9 Schließlich stieß Absalom auf die Knechte Davids. Und Absalom ritt auf einem Maultier, und das Maultier geriet unter das Geäst eines mächtigen Baumes, so daß sich sein Haupt in dem großen Baum fest verfing, und er wurde zwischen Himmel und Erde emporgehoben, während das Maultier seinerseits, das unter ihm war, weiterlief. 10 Dann sah es ein gewisser Mann und teilte es Joab mit und sprach: „Siehe! Ich habe Absalom in einem großen Baum hängen sehen.“ 11 Darauf sagte Joab zu dem Mann, der es ihm mitteilte: „Und siehe, du hast es gesehen, und warum hast du ihn dort nicht zur Erde niedergeschlagen? Dann wäre es meine Verpflichtung gewesen, dir zehn Silberstücke und einen Gürtel zu geben.“ 12 Aber der Mann sprach zu Joab: „Und würde ich tausend Silberstücke auf meinen Handflächen wiegen, so würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs ausstrecken; denn vor unseren Ohren hat der König dir und Abischai und Ittai geboten und gesagt: ‚Gebt acht, wer es auch [sei], auf den jungen Mann, auf Absalom.‘ 13 Sonst hätte ich trügerisch gegen seine Seele gehandelt, und die ganze Sache selbst bliebe dem König nicht verborgen, und du, du würdest dich abseits stellen.“ 14 Hierauf sprach Joab: „Laß mich nicht auf diese Weise vor dir aufgehalten werden!“ Damit nahm er drei Speerschäfte in seine Faust und trieb sie dann Absalom durchs Herz, während er im Herzen des großen Baumes noch lebte. 15 Dann stellten sich zehn Bedienstete, die Joabs Waffen trugen, ringsum und schlugen Absalom, um ihn zu Tode zu bringen. 16 Joab blies nun das Horn, damit das Volk vom Jagen hinter Israel her umkehre; denn Joab hielt das Volk zurück. 17 Schließlich nahmen sie Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Höhlung und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Was ganz Israel betraf, sie flohen, jedermann nach seinem Heim.

18 Nun hatte Absalom seinerseits zu seinen Lebzeiten eine Säule genommen und dann für sich aufgerichtet, die in der Tiefebene des Königs [steht], denn er sagte: „Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten.“ So nannte er die Säule nach seinem eigenen Namen, und sie wird immer noch Absaloms Denkmal genannt bis auf diesen Tag.

19 Was nun Ahimaaz, den Sohn Zadoks, betrifft, so sprach er: „Laß mich bitte laufen und die Nachricht dem König eröffnen, denn Jehova hat ihm Recht verschafft, [um ihn zu befreien] von der Hand seiner Feinde.“ 20 Joab aber sagte zu ihm: „Du bist kein Mann für eine Botschaft an diesem Tag, und du sollst die Botschaft an einem anderen Tag eröffnen; doch an diesem Tag sollst du die Botschaft nicht eröffnen, gerade aus dem Grund, daß des Königs eigener Sohn gestorben ist.“ 21 Dann sprach Joab zu dem Kuschiten: „Geh, teil dem König mit, was du gesehen hast.“ Darauf verbeugte sich der Kuschit vor Joab und begann zu laufen. 22 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte nun noch einmal zu Joab: „Geschehe nun, was da will, laß bitte auch mich laufen, hinter dem Kuschiten her.“ Joab aber sprach: „Warum mußt du selbst laufen, mein Sohn, wenn sich doch keine Botschaft für dich findet?“ 23 [Dennoch sagte er:] „Geschehe nun, was da will, laß mich laufen.“ Da sprach er zu ihm: „Lauf!“ Und Ahimaaz begann auf dem Weg des „Bezirks“ zu laufen, und er kam schließlich am Kuschiten vorbei.

24 David nun saß zwischen den beiden Toren. Inzwischen begab sich der Wächter zum Dach des Tores bei der Mauer. Schließlich erhob er seine Augen und sah, und siehe, da lief ein Mann allein. 25 Da rief der Wächter und teilte es dem König mit, worauf der König sagte: „Wenn er allein ist, so ist eine Botschaft in seinem Munde.“ Und er lief beständig und kam immer näher. 26 Der Wächter sah nun einen anderen Mann laufen. Daher rief der Wächter dem Torhüter zu und sprach: „Siehe! Ein anderer Mann läuft allein daher!“, worauf der König sagte: „Auch dieser ist ein Botschaftenüberbringer.“ 27 Und der Wächter sprach weiter: „Ich sehe, daß die Laufart des ersten der Laufart des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks, gleich ist“, worauf der König sagte: „Das ist ein guter Mann, und er sollte mit einer guten Botschaft kommen.“ 28 Schließlich rief Ahimaaz und sprach zum König: „Es ist gut.“ Damit verbeugte er sich vor dem König mit seinem Angesicht zur Erde. Und er sagte weiter: „Gesegnet sei Jehova, dein Gott, der die Männer, die ihre Hand gegen meinen Herrn und König erhoben, ausgeliefert hat!“

29 Der König sprach jedoch: „Geht es dem jungen Mann Absalom gut?“ Darauf sagte Ahimaaz: „Ich sah das große Getümmel zu der Zeit, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht absandte, und ich wußte nicht, was es war.“ 30 Da sprach der König: „Tritt beiseite, stell dich hierher.“ Darauf trat er beiseite und blieb stehen.

31 Und da kam der Kuschit herein, und der Kuschit begann zu sprechen: „Möge mein Herr und König eine Botschaft annehmen, denn Jehova hat dir heute Recht verschafft, [um dich] aus der Hand all derer [zu befreien], die sich gegen dich erheben.“ 32 Aber der König sprach zu dem Kuschiten: „Geht es dem jungen Mann Absalom gut?“ Darauf sagte der Kuschit: „Wie der junge Mann, so mögen die Feinde meines Herrn und Königs werden und alle, die sich zu Üblem gegen dich erhoben haben.“

33 Da geriet der König in Bestürzung und ging zum Dachgemach über dem Toreingang hinauf und brach in Weinen aus; und dies ist, was er im Gehen sprach: „Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom! O daß ich, ja ich, statt deiner gestorben wäre, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!“

Jule | 04.08.09 | 2. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel |

19 Comments »

  1. Thomas

    2.Samuel 16-18

    In Jerusalem hat der Thronräuber Absalom auf Ahithophels Anregung „vor den Augen von ganz Israel“ Beziehungen mit den Nebenfrauen seines Vaters. Das geschieht in Erfüllung des prophetischen Urteils Nathans (16:22; 12:11). Auch rät Ahithophel Absalom, eine Streitmacht von 12 000 Mann zu nehmen und David in der Wildnis zu stellen. Huschai jedoch, der es geschafft hat, das Vertrauen Absaloms zu gewinnen, empfiehlt ein anderes Vorgehen. Und wie David gebetet hat, so wird der Rat Ahithophels vereitelt. Wie ein Judas geht der enttäuschte Ahithophel nach Hause und erdrosselt sich. Huschai berichtet Absaloms Pläne heimlich den Priestern Zadok und Abjathar, die wiederum die Botschaft David in der Wildnis übermitteln lassen.
    Das ermöglicht es David, den Jordan zu überqueren und den Kampfplatz im Wald bei Mahanajim zu wählen. Dort läßt er seine Streitkräfte aufmarschieren und gebietet ihnen, mit Absalom schonend umzugehen. Die Aufrührer erleiden eine vernichtende Niederlage. Als Absalom auf einem Maultier durch den dichten Wald flieht, verfängt sich sein Haupt im unteren Geäst eines mächtigen Baumes, und dort hängt er in der Luft. Joab findet ihn in dieser mißlichen Lage und tötet ihn in völliger Mißachtung des Gebotes des Königs. Davids großer Kummer über die Nachricht vom Tod seines Sohnes spiegelt sich in seiner Wehklage wider: „Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom! O daß ich, ja ich, statt deiner gestorben wäre, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!“ (18:33).

    Kommentar — 9. April 2010 @ 15:42

  2. Jule

    2. Samuel 16 – 18

    2. Samuel 16:10-11

    Aber der König sprach: „Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? So laßt ihn Übles herabrufen, denn Jehova selbst hat zu ihm gesagt: ‚Rufe Übles auf David herab!‘ Wer also sollte sagen: ‚Warum hast du so getan?‘?“ 11 Und David sprach weiter zu Abischai und all seinen Dienern: „Seht, mein eigener Sohn, der aus meinem eigenen Innern hervorgegangen ist, trachtet mir nach der Seele; und wieviel mehr jetzt ein Benjaminiter! Laßt ihn, damit er Übles herabruft, denn Jehova hat so zu ihm gesprochen!

    Davids Reaktion auf die Beschimpfungen: Hier hört er sich sehr entmutigt an. Er ist ins tiefste Mark getroffen, weil ihm Personen, die ihm nahe stehen, in den Rücken fallen. Damit hatte er nicht gerechnet.

    Eine verständliche Reaktion, denn eigentlich rechnet niemand mit Feindschaft und Verrat aus der eigenen Familie.

    Leider ist es heute oftmals ebenso, z.B. wenn Frauen ihren Mann verlassen, um sich selbst zu verwirklichen, „denn Jesus sagte, ich solle meinen Nächsten lieben, dazu muss ich erstmal mich selbst lieben“. Damit nicht genug wird ein Scheidungskrieg angezettelt, es werden Argumente an den Haaren herbei gezogen, warum der Ex die Kinder nicht mehr sehen darf und zum Schluß wollen diese nichts mehr mit dem Vater zu tun haben, weil in ihrem neuen Zuhause Stimmung gegen ihn gemacht wird. Dies ganze geht natürlich auch andersherum: der Mann verliebt sich in eine jüngere hübschere Frau und verläßt die Familie und ist in der neuen Beziehung so eingespannt, dass er die Kinder darüber vernachlässigt.

    Wie mögen sich hier der verlassene Ehemann oder die betrogene Ehefrau fühlen? Wie geborgen und geliebt wohl die Kinder – in beiden Fällen?

    Interessant, was am Anfang im alten Familienbuch dazu gesagt wird:

    Über die Bedeutung der Familieneinrichtung lesen wir in dem Werk The World Book Encyclopedia (1973):

    „Die Familie ist die älteste Institution des Menschen. In vieler Hinsicht ist sie die wichtigste. Sie ist die grundlegendste Einheit der Gesellschaft. Ganze Zivilisationen haben überlebt oder sind verschwunden, je nachdem, ob die Familien stark oder schwach waren.“

    weiter heißt es dort über die Geschichte der Menschheit:

    Was die Geschichte über die Bedeutung der Familie lehrt, verdient ernsthafte Beachtung. Im zweiten Band seiner Geschichte der Zivilisation beschreibt der Historiker Will Durant den Zusammenbruch der Familie im alten Griechenland und sagt, daß „der Hauptgrund der Eroberung Griechenlands durch Rom der Zerfall der griechischen Zivilisation von innen war“ (1947, S. 760). Er zeigt dann weiter, daß die Stärke Roms die Familie war, doch als die Familieneinrichtung wegen sexueller Unmoral und Perversion zugrunde ging, ging auch das Reich zugrunde.

    Wenn wir uns näher mit Jehovas Ansicht über Familie und Ehe beschäftigen, kommen wir zu dem Punkt, dass Personen die so handeln, wie eine Frau, die sich einfach trennt oder ein untreuer Ehemann, der sich eine jüngere sucht, nicht mehr das Wohlgefallen Jehovas haben. Die Erfahrung zeigt, dass die Trennung, ebenso wie der Ehebruch, nur ein äußeres Symptom dessen ist, dass derjenige sich bereits seit einiger Zeit von Jehova abgewandt hat.

    Ebenso wie Davids Sohn Absalom eine längere Entwicklung durchmachte. Im Einsichtenbuch heißt es, er habe sich seit der Sache mit Tamar in einem Hass gegen seinen Bruder Amnon reingesteigert, der sich in dem Mord Luft machte. Aber es war nicht genug, denn sein Herz war durch diesen Hass nach und nach vergiftet worden, er hat hinterher nicht mehr klar und vernünftig sehen können und daher wohl dann auch seine Auflehnung gegen seinen Vater.

    Auch wenn David wusste, dass die Auflehung seines Sohnes gegen ihn auch gleichzeitig eine Auflehung gegen Jehova war, so war dies sicherlich nicht sonderlich tröstlich in diesem Moment.

    Ebenso, wie Eltern tiefen Schmerz empfinden, wenn sich Kinder von ihnen und Jehova abwenden. Es ist nicht wirklich tröstlich zu wissen, dass sie sich in Wirklichkeit gegen Jehova auflehnen, denn dies hat ja noch viel größere Konsequenzen – denn ihr Verhältnis zu Jehova und somit ihr Geistiggesinntsein und ihr ewiges Leben ist in Gefahr. Dies alles ist um vieles Schlimmer, als dass die Kindern sich von ihnen als Eltern, als Person abwenden

    Kommentar — 9. April 2011 @ 08:17

  3. Jule

    2. Samuel 16:17

    Darauf sprach Absalom zu Huschai: „Ist das deine liebende Güte gegenüber deinem Gefährten? Warum bist du nicht mit deinem Gefährten gegangen?“

    „Warum bist du nicht?“

    Die Antwort ist sehr aufschlußreich:

    Da sprach Huschai zu Absalom: „Nein; sondern wen Jehova erwählt hat und auch dieses Volk und alle Männer Israels, dem werde ich gehören, und bei ihm werde ich wohnen.

    Huschei lässt sich durch die Stimmungsmache nicht beeinflussen. Er hält sich ganz eng an die Maßstäbe Jehovas.

    Er lässt sich nicht manipulieren und selbst, wenn er vielleicht die Argumente und das Handeln Absaloms gut verstehen und auch nachvollziehen kann, so ist ihm in erster Linie wichtig, wie Jehova darüber denkt. Und in dieser Hinsicht ist die Sache ganz klar:

    Jehova hatte David als König eingesetzt und solange Jehova dies nicht ändert, bleibt David für ihn der König und solange wird er ihm auch den nötigen Respekt erweisen.

    Ein sehr gutes Beispiel für uns heute!

    Wie reagieren wir, wenn wir sehen, dass eine Schwester ihren Mann verläßt? Sie mag für sich selbst gute Gründe haben, vielleicht fühlte sie sich vernachlässigt und wir können sie ja so gut verstehen, denn wir wissen selbst, wie schmerzhaft sowas sein kann. Wie reagieren wir nun? Ist uns klar, dass dies kein Grund für Jehova ist und dass sie Jehova mit ihrem Verhalten kränkt und sein Wohlgefallen verliert, wenn sie nicht wieder zu ihrem Mann zurückkehrt?

    Wie reagieren wir, wenn ein Jugendlicher sich lautstark über seine Eltern aufregt, weil diese ihm etwas verwehren, was er selbst unbedingt will? Wir können ihn ja nur zu gut verstehen, denn auch wir würden lieber die Schule abbrechen, wenn uns das Lernen grad schwert fällt, weil wir einen Freund haben, obwohl wir nicht einmal im heirratsfähigen Alter sind und diese Beziehung unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit fordert. Ja, wir können ihn so gut verstehen – aber ist sein Handeln deshalb richtig? Würden wir ihn in dem verkehrten Tun unterstützen?

    In beiden Fällen gibt es Maßstäbe Jehovas:

    Jehova hat den Mann als Haupt seiner Frau eingesetzt und die Ehe ist heilig. Es gibt nur einen einzigen Scheidungsgrund: Hurerei. Bei der Schwester ist nicht einmal Leben oder ihr Geistiggesinntsein in Gefahr. Im Gegenteil: sie selbst bringt beides vor Jehova in Gefahr!

    Auch bei dem Jugendlichen ist es ähnlich: Jehova hat die Eltern über die Kinder gesetzt. Sie sollen die Entscheidungen treffen, die weitreichende Auswirkungen haben. Der Jugendliche muss seinen Eltern in dieser Hinsicht gehorchen und da es nicht gegen die Maßstäbe Jehovas verstößt, die Schule mit Abitur zu beenden, wie es zuvor aus gutem Grund von Eltern und Kind gemeinsam geplant war (siehe dazu auch EW vom November 2010, S. 26-29), ist der Fall eindeutig.

    Auch der Jugendliche müßte sich hier eher überlegen, ob nicht er selbst sein Verhältnis zu Jehova gefährdet. Denn wenn sein plötzlicher Wunsch der Tatsache entspringt, dass er nun durch eine Beziehung abgelenkt ist, die er eigentlich noch gar nicht haben sollte, oder wenn er meint, er müsse nun ganz schnell eine Arbeit annehmen, damit er doch ganz schnell die Voraussetzungen für die Ehe erfüllt – dann ist sein Denken verkehrt und er zäumt sein Pferd von hinten auf. Er hat damit keinesfalls das Wohlgefallen Jehovas!

    Und nun sind wir wieder bei Huschai, der sich nicht durch Gefühle beeinflussen lässt. Er überlegt, wie Jehova denkt und da er gelernt hat, zu lieben was Jehova liebt und zu hassen, was Jehova hasst – darum ist der ihn der Fall klar:

    David ist der von Jehova eingesetzte König und daher wird er ihm auch weiterhin den nötigen Respekt zollen. So wie David dies bis zum Schluß bei Saul getan hat.

    Die Ehe ist für Jehova ehrbar und er hasst Scheidung. Kinder müssen ihren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn gehorchen.

    Gelten diese Massstaebe auch für uns – oder nur dann, wenn es uns gerade in den Kram passt?

    Wir sehen, was Jehova von uns erwartet und wenn wir Jehova wirklich aus ganzem Herzen lieben und ihm wirklich dienen wollen …

    Kommentar — 9. April 2011 @ 08:46

  4. Jule

    2. Samuel 17:1

    Und Ahithophel sprach dann zu Absalom: „Laß mich bitte zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen und David heute nacht nachjagen.

    „Lass mich heute Nacht David nach jagen“

    Ahitophel, der eigentlich Davids engster Vertrauter gewesen ist, ist also nicht nur zu Absalom übergelaufen, weil er nichts von dem Ärger abbekommen wollte – er war bereit, aktiv gegen seinen Herrn und einstigen guten Freund vorzugehen?

    Warum hasst jemand seinen ehemals engsten Freund, Mitarbeiter oder seine Familie, in die er sich jahrelang sicher, geliebt und geborgen gefühlt hat?

    Was ist da passiert? Was hat sich bei solchen Personen geändert?

    Wir sehen, dass es auch bei David so war: nicht er hatte sich geändert, sondern die Einstellung Ahitophels!

    Es muss also bei ihm eine Änderung stattgefunden haben, Nur: welche?

    Kommentar — 9. April 2011 @ 08:50

  5. Jule

    2. Samuel 17:5-6

    5 Indes sagte Absalom: „Rufe bitte auch Huschai, den Arkiter, und laß uns hören, was in seinem, ja in seinem Munde ist.“ 6 So kam Huschai zu Absalom herein. Dann sprach Absalom zu ihm: „Gemäß diesem Wort hat Ahithophel geredet. Sollen wir nach seinem Wort handeln? Wenn nicht, rede du selbst.“

    Huschai und Ahitophel – warum befragt Absalom auch noch Huschai, wenn er ihm doch gerade erst erklärt hat, dass er loyal zum König – also zu David stehen würde?

    Würden wir jemand um Rat fragen, von dem wir wissen, dass er unser Verhalten verurteilt?

    Was hatte sich Absalom davon erhofft und warum ist er dem Rat von Huschai gefolgt?

    Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Frage auszugsweise:

    David schlug ihm vor, in die Stadt zurückzukehren, Absalom gegenüber loyale Ergebenheit vorzutäuschen, zu versuchen, Ahithophels Rat zu vereiteln, und ihn, David, durch die Priester Zadok und Abjathar auf dem laufenden zu halten. Huschai ging auf diesen Vorschlag ein (2Sa 15:30, 32-37).

    Zuerst war Absalom mißtrauisch, doch dann gelang es Huschai, sein Vertrauen zu gewinnen (2Sa 16:16-19). Als Absalom Huschai fragte, welches seiner Meinung nach die beste Strategie sei, empfahl ihm Huschai ein Vorgehen, das im Gegensatz zu Ahithophels Rat stand und in Wirklichkeit David Zeit gab, sich vorzubereiten. Huschai legte seine Idee so dar, daß Absalom und seine Unterstützer sie für besser hielten als Ahithophels Rat, unverzüglich zum Angriff überzugehen.

    Kommentar — 9. April 2011 @ 20:43

  6. Jule

    2. Samuel 17:23

    Was Ahithophel betrifft, er sah, daß man nicht nach seinem Rat gehandelt hatte, und er sattelte dann einen Esel und machte sich auf und ging weg zu seinem Haus in seine eigene Stadt. Dann erteilte er seiner Hausgemeinschaft Befehle und erdrosselte sich und starb so

    Ahitophel ist sauer, weil es nicht sein Rat war, den Absalom befolgt hatte. Letztenlich bringt er sich um – warum?

    Nur, weil ausnahmsweise mal nicht sein Rat befolgt wurde? Oder schämte er sich vielleicht, weil er gegen den König geredet hatte?

    Immerhin hatte Absalom Huschais Rat gefolgt und so konnte David entkommen. Sah Ahitophel darin vielleicht die Hand Gottes und erkannte so, dass er selbst gegen Jehova gesündigt hatte und glaubte, für ihn würde es keine Vergebung geben?

    Hier auszugsweise einige Querverweise zu diesem Text:

    Sprüche 16:18
    Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln.

    1. Samuel 31:4
    Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: „Zieh dein Schwert, und erstich mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich tatsächlich erstechen und schimpflich behandeln.“ Und sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich hinein.
    (vielleicht hatte er Angst davor, welche Konsequenzen das für ihn haben würde? Würde er Ansehen und Ehre der anderen verlieren, weil sein Rat nicht befolgt wurde? Würde er eine harte Strafe zu erwarten haben, weil er versucht hatte, sich an dem Sturz Davids zu beteiligen?)

    1. Könige 16:18
    Und es geschah, sobald Simri sah, daß die Stadt eingenommen worden war, daß er dann in den Wohnturm des Königshauses kam und über sich das Königshaus mit Feuer verbrannte, so daß er starb
    (auch Simri richtete sich lieber selbst, als in die Hände des Feindes zu fallen und wegen der Schmach an Ansehen zu verlieren)

    Matthäus 27:5
    Da warf er die Silberstücke in den Tempel und zog sich zurück und ging hin und erhängte sich.

    Apostelgeschichte 1:18
    (Dieser nun erwarb sich mit dem Lohn für Ungerechtigkeit ein Feld, und kopfüber stürzend, barst er krachend mitten entzwei, und alle seine Eingeweide wurden verschüttet.
    (Judas töte sich selbst, weil er Angst vor den Konsequenzen hatte)

    Psalm 5:10
    Gott wird sie bestimmt für schuldig befinden; Sie werden fallen zufolge ihrer eigenen Ratschläge. In der Menge ihrer Übertretungen mögen sie versprengt werden, Denn sie haben gegen dich rebelliert.

    Psalm 55:23
    Du selbst aber, o Gott, wirst sie hinabstürzen in die tiefste Grube. Was mit Blutschuld beladene und trügerische Männer betrifft, sie werden nicht die Hälfte ihrer Tage erleben. Was aber mich betrifft, ich werde auf dich vertrauen.

    Wie reagieren wir, wenn wir merken, dass wir auf dem falschen Dampfer sind?

    Haben wir genügend Demut, um von unserem verkehrten Tun umzukehren und denjenigen um Vergebung zu bitten, gegen den wir uns versündigt haben, dem wir mit unserem Tun geschadet haben?

    Kommentar — 9. April 2011 @ 20:48

  7. Jule

    2. Samuel 18:8

    Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, so weit man sah. Ferner fraß der Wald mehr vom Volk weg, als das Schwert an jenem Tag von ihnen wegfraß.

    „schließlich fraß der Wald mehr vom Volk, als es das Schwert tat“

    hab ich hier was nicht mitbekommen? Wieso gab es durch den Wald mehr Tote als durch den Krieg?

    Diese Frage wurde im WT vom 15.03.1987 in „Fragen von Lesern“ beantwortet:

    Wie ist 2. Samuel 18:8 zu verstehen, wo gesagt wird, daß ‘der Wald mehr vom Volk wegfraß als das Schwert’?

    König Davids gutaussehender Sohn Absalom riß den Thron an sich und zwang seinen Vater zur Flucht aus Jerusalem. Kurz darauf kam es im Wald von Ephraim (vielleicht östlich des Jordan) zu einer Schlacht zwischen Absaloms Heer und den Männern, die loyal zu David, Jehovas gesalbtem König, standen. In dem Bericht aus 2. Samuel 18:6, 7 ist davon die Rede, daß Davids Männer in dem erbitterten Kampf 20 000 Rebellen hinschlachteten. Im nächsten Vers heißt es auszugsweise: „Ferner fraß der Wald mehr vom Volk weg, als das Schwert an jenem Tag von ihnen wegfraß.“

    Einige haben vermutet, daß sich das auf rebellische Soldaten bezieht, die von den im Wald lebenden wilden Tieren gefressen wurden (1. Samuel 17:36; 2. Könige 2:24). Aber der Text muß nicht besagen, daß sie buchstäblich von Tieren gefressen wurden, ebensowenig wie die im Kampf Erschlagenen buchstäblich vom „Schwert“ gefressen wurden. In Wirklichkeit breitete sich die Schlacht „über das ganze Land aus, so weit man sah“. Wahrscheinlich war es eher so, daß die besiegten Männer Absaloms, die panikartig durch den gebirgigen Wald flüchteten, in Gruben und versteckte Schluchten stürzten oder sich im dichten Unterholz verfingen.

    Interessanterweise heißt es in dem Bericht weiter, daß Absalom selbst ein Opfer des Waldes wurde. Sein Kopf verfing sich in einem großen Baum — offensichtlich wegen seiner Haarfülle —, so daß er hilflos einem tödlichen Angriff Joabs und seiner Männer ausgeliefert war. Absaloms Leichnam wurde ‘im Wald in eine große Höhlung geworfen, und ein sehr großer Steinhaufen wurde über ihm errichtet’ (2. Samuel 18:9-17).

    Kommentar — 9. April 2011 @ 20:53

  8. Jule

    2. Samuel 18:19-23

    Was nun Ahimaaz, den Sohn Zadoks, betrifft, so sprach er: „Laß mich bitte laufen und die Nachricht dem König eröffnen, denn Jehova hat ihm Recht verschafft, [um ihn zu befreien] von der Hand seiner Feinde.“ 20 Joab aber sagte zu ihm: „Du bist kein Mann für eine Botschaft an diesem Tag, und du sollst die Botschaft an einem anderen Tag eröffnen; doch an diesem Tag sollst du die Botschaft nicht eröffnen, gerade aus dem Grund, daß des Königs eigener Sohn gestorben ist.“ 21 Dann sprach Joab zu dem Kuschiten: „Geh, teil dem König mit, was du gesehen hast.“ Darauf verbeugte sich der Kuschit vor Joab und begann zu laufen. 22 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte nun noch einmal zu Joab: „Geschehe nun, was da will, laß bitte auch mich laufen, hinter dem Kuschiten her.“ Joab aber sprach: „Warum mußt du selbst laufen, mein Sohn, wenn sich doch keine Botschaft für dich findet?“ 23 [Dennoch sagte er:] „Geschehe nun, was da will, laß mich laufen.“ Da sprach er zu ihm: „Lauf!“ Und Ahimaaz begann auf dem Weg des „Bezirks“ zu laufen

    Ahimaaz – warum musste er unbedingt auch laufen? Reichte es nicht, dass Joab sagte, „heute nicht“?

    Kommentar — 9. April 2011 @ 21:01

  9. Jule

    2. Samuel 16 – 18

    2. Samuel 16:3-4

    »Und wo ist Mefi-Boschet, der Enkel deines früheren Herrn?«, fragte der König. Ziba antwortete: »Der wollte in Jerusalem bleiben. Er hat behauptet: ›Heute werden mich die Israeliten zum König von Israel krönen, denn ich bin der Nachkomme Sauls.‹« 4 Da erwiderte David: »Ab sofort gehört dir, Ziba, der ganze Besitz Mefi-Boschets!«

    Gerade erst selbst Opfer von Verleumdungen geworden, fällt David selbst auf so etwas herein!

    Auch er prüft nicht erst, ob das Gesagte stimmt, sondern er handelt so übereilt, wie sein Volk, dass auf Absaloms Lügen herein gefallen ist

    Kommentar — 9. April 2012 @ 16:53

  10. Jule

    2. Samuel 16:7-8

    Dabei fluchte er und schrie: »Verschwinde, du Verbrecher, du Mörder! 8 Ja, du bist schuld daran, dass Saul und seine Familie umgekommen sind, du hast die Herrschaft einfach an dich gerissen! Jetzt aber straft dich der Herr für das unschuldig vergossene Blut: Er hat deinen Sohn Absalom an deiner Stelle zum König gemacht und dich ins Unglück gestürzt. Etwas Besseres hast du auch nicht verdient, du Mörder!«

    So unterschiedlich kann man die Dinge sehen:

    Schimi ist felsenfest davon überzeugt, dass David die Schuld an allem trifft und dass dessen eigene schlimme Lage jetzt die Strafe von Jehova sei. Aus seinem Blickwinkel hat er vielleicht sogar Recht. Aber wir kennen durch den Bericht in der Bibel die wahren Abläufe und dass David auch weiterhin Jehovas Wohlgefallen hat.

    Lassen auch wir uns vom äußeren Anschein täuschen?

    Kommentar — 9. April 2012 @ 16:58

  11. Jule

    2. Samuel 18:5

    Den drei Heerführern Joab, Abischai und Ittai schärfte er ein: »Sorgt dafür, dass meinem Sohn Absalom nichts zustößt!«

    Eine interessante Einstellung zu seinem Sohn hat er hier:

    Erst verbannt er ihn für viele Jahre, weil er seinen Bruder Amnon getötet hat. Dann darf er wieder nach Jerusalem kommen, aber er darf über all die Jahre sein Angesicht nicht sehen – und nun darf ihm niemand ein Haar krümmen. Als er später doch getötet wird, kriegt sich David vor Trauer nicht mehr ein. Wo ist da die Logik?

    Wenn er seinen Sohn so sehr liebt, dass er unbedingt geschont werden muss, obwohl der seinem Vater nach dem Leben trachtet – warum ist er vorher so hart mit ihm?

    Kann es sein, dass er Absalom deswegen schonen will, weil er sich schuldig fühlt? Dass auch er auf die Idee gekommen ist, dass Absalom deshalb gegen seinen Vater rebelliert, weil er sich ungerecht behandelt fühlt?

    Oder ist dies nur ein Wesenszug von ihm? Er hatte ja auch Amnon nicht für die Vergewaltigung von Tamar zur Rechenschaft gezogen. War er also nur ein sehr weichherziger Mensch?

    Vielleicht resultiert dies ja aus seinem eigenen Fehltritt. Er hatte ja bei sich selbst gesehen, wie schnell ein Mensch vom rechten Weg abkommen kann und er war ja von Herzen froh, dass Jehova ihm vergeben und eine zweite Chance gegeben hat. Vielleicht ist er deshalb mit seinen Söhnen so nachsichtig, weil ja Jehova auch bei ihm Nachsicht geübt hatte.

    Auf der Anderen Seite hatte Jehova ihm ja auch erst vergeben, als er sein Handeln bereute und wir lesen nirgends, dass Amnon leid tat, was er Tamar angetan hatte. Auch Absalom war ja noch mitten drin im Schlechtestun.

    Wir wissen nicht, warum David so gehandelt hat. Aber wir können ihn ja fragen, wenn er nach Harmagedon wieder aufersteht

    Kommentar — 9. April 2012 @ 19:08

  12. Jule

    2. Samuel 18:8

    Die Kämpfe breiteten sich über das ganze umliegende Gebiet aus. Der Wald dort aber war so unwegsam und gefährlich, dass er noch mehr Opfer forderte als die Schlacht selbst.

    Interessant, was schon eine andere Übersetzung ausmacht:

    Im letzten Jahr hatte ich lange nachgeforscht, wieso der Wald mehr „fraß als das Schwert“. Denn auch die Luther-Übersetzung gibt diese Passage so wieder.

    Diese hier in der Hoffnung für Alle übersetzt diesen Teil genau so, wie es in den Publikationen erklärt wurde.

    Dies ist mir in der letzten Zeit schon öfters aufgefallen und es zeigt, dass auch die anderen Bibel-Übersetzer sehr sorgfältig vorgegangen sind. Das finde ich persönlich sehr schön

    Kommentar — 9. April 2012 @ 19:15

  13. Jule

    2. Samuel 18:11-13

    Joab rief: »Was, du hast ihn gesehen und ihn nicht auf der Stelle umgebracht? Ich hätte dir zehn Silberstücke und einen wertvollen Gürtel dafür gegeben!« 12 Doch der Mann entgegnete: »Auch wenn du mir tausend Silberstücke bieten würdest – dem Sohn des Königs könnte ich nichts antun. Ich habe doch genau gehört, wie der König dir, Abischai und Ittai befohlen hat: ›Sorgt dafür, dass meinem Sohn Absalom nichts zustößt!‹ 13 Und wenn ich ihn unbemerkt getötet hätte – dem König wäre sowieso zu Ohren gekommen, wer es war, denn früher oder später erfährt er doch alles. Dann würdest du mir bestimmt keine Rückendeckung geben!«

    Zwei Männer – zwei unterschiedliche Reaktionen auf ein und dieselbe Sache.

    Warum weigert sich der Soldat, das Gebot des Königs zu unterlaufen, der Heeroberste aber nicht? Hatte er nur Angst, oder ist es nicht eher Respekt?

    Aber warum fehlt dieser dem Obersten völlig?

    Kommentar — 9. April 2012 @ 19:20

  14. James Butler Stoney

    2. Samuel 16.

    Und von dem Augenblick an, wo er sagen konnte: „Ich legte mich nieder und schlief“ (Ps 3,5) verlief alles günstig für ihn. (Ich fühle mich veranlaßt, diese Worte an die Stelle zu setzen, wo es heißt: „Und der König (David) und alles Volk, das bei ihm war, kamen ermattet an, und er erholte sich daselbst“, Vers 14. Er sagt: „Ich erwachte, denn Jehova stützt mich. Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum wider mich gesetzt haben.- Wenn wir auf Grund unseres Vertrauens auf Gott schlafen können, dann haben wir keine Furcht vor Menschen, so mächtig oder so nahe sie sein mögen.

    2. Samuel 17+18.

    Ahitophels Rat wird verworfen und David kehrt nach Jerusalem zurück. Absalom aber mußte fallen.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:56

  15. Jule

    2. Samuel 16 – 18

    2. Samuel 16 – Huschai war loyal, allerdings David gegenüber – das mit Absalom war nur Taktik

    1 Und als David gerade die Höhe überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba , der Knecht Mephiboseths, entgegen mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren 200 Brote , 100 Rosinenkuchen, 100 Kuchen von getrocknetem Obst und ein Schlauch Wein. 2 Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs zum Reiten und die Brote und das Obst zur Speise für die jungen Männer, der Wein aber zum Trinken für den, der in der Wüste ermattet ! 3 Und der König sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum König: Siehe, er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird das Haus Israel mir das Reich meines Vaters zurückgeben! 4 Da sprach der König zu Ziba: Siehe, alles was Mephiboseth hat, soll dir gehören! Und Ziba antwortete: Ich verbeuge mich! Lass mich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr und König!

    5 Als aber der König David nach Bachurim kam, siehe, da trat von dort ein Mann von dem Geschlecht des Hauses Sauls heraus, der hieß Simei , ein Sohn Geras; der kam heraus und fluchte , 6 und er warf mit Steinen nach David und allen Knechten des Königs David; denn das ganze Volk und alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. 7 So aber sprach Simei, indem er fluchte: Geh, geh, du Mann der Blutschuld , du Belialsmensch ! 8 Der Herr hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückgebracht , und der Herr hat das Königreich in die Hand deines Sohnes Absalom gegeben, und siehe, nun steckst du in deinem Unglück; denn du bist ein Mann der Blutschuld!

    9 Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, sprach zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn, dem König, fluchen? Lass mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abhauen ! 10 Aber der König sprach: Ihr Söhne der Zeruja, was habe ich mit euch zu tun ? Lass ihn doch fluchen! Wenn der Herr zu ihm gesagt hat: Fluche dem David! – wer will dann sagen: Warum tust du dies?

    11 Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen Knechten: Siehe, mein Sohn , der von meinem Leib gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben; warum nicht jetzt auch dieser Benjaminiter? Lasst ihn fluchen; denn der Herr hat es ihm geboten! 12 Vielleicht wird der Herr mein Elend ansehen , und der Herr wird mir sein heutiges Fluchen mit Gutem vergelten!

    13 So ging David seines Weges mit seinen Leuten; Simei aber ging an der Seite des Berges ihm gegenüber und fluchte immerzu und warf mit Steinen nach ihm und schleuderte Staub empor.

    14 Als aber der König samt dem ganzen Volk, das bei ihm war, müde [bei einem Rastplatz] ankam, erquickte er sich dort.

    15 Absalom aber und das ganze Volk, die Männer von Israel, waren nach Jerusalem gekommen und Ahitophel mit ihm. 16 Und als Husai , der Architer, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, sprach er zu Absalom: Es lebe der König! Es lebe der König! 17 Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Treue zu deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gezogen? 18 Husai sprach zu Absalom: Keineswegs! Sondern wen der Herr und dieses Volk und alle Männer Israels erwählen, dem will ich angehören, und bei dem bleibe ich! 19 Und zum anderen: Wem sollte ich dienen? Nicht seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich es auch vor dir tun.

    20 Und Absalom sprach zu Ahitophel: Rate, was wir tun sollen! 21 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Geh zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er hinterlassen hat, dass sie das Haus hüten! Dann wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und die Hände aller, die mit dir sind, werden gestärkt.

    22 Da schlug man Absalom ein Zelt auf dem Dach auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Nebenfrauen seines Vaters ein. 23 Ahitophels Rat galt nämlich in jenen Tagen so viel, als hätte man das Wort Gottes befragt; so galt jeder Ratschlag Ahitophels sowohl bei David als auch bei Absalom.

    So kann man sich täuschen, wenn man nicht alles sorgfältig und im Zusammenhang liest:

    Vor zwei Jahren habe ich einiges zu Huschai und seiner Treue Jehova gegenüber geschrieben. Dies ist an sich auch richtig, auch dass dieser weiterhin treu und loyal zu dem von Jehova eingesetzten König hält und sich nicht von der Stimmungsmache beeinflussen lässt. Aber der Zusammenhang war falsch.

    Denn es ging seinerzeit um die Verse 18 und 19 und hier spricht Hussai ja zu Absalom und nicht zu David. Er bestätigt hier ja scheinbar dem künftigen König Absalom seine Treue, obwohl dieser den von Jehova eingesetzten König vom Thron stoßen will.

    Allerdings ist dies nur eine List, um sich das Vertrauen des Aufrührers zu erschleichen. Denn dieser muss ihm ja zuerst einmal vertrauen, damit er ihn um seinen Rat bittet oder einen solchen gelten lässt, falls er ihn äußert.

    Also waren die Gedanken seinerzeit doch richtig, nur der Bibelvers wurde falsch angewandt.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 30. April 2013 @ 21:47

  16. Jule

    Noch eine Frage drängt sich mir hier gleich zu Anfang auf:

    Was soll das mit Ziba?

    Warum kommt er David entgegen um seinen eigenen Herrn zu verleumden?
    Was hat er davon?
    Hatte er von vornherein geplant, dass David ihm das Erbe seines Herrn überträgt?

    Und wo war eigentlich Mephiboseth? Hatte er nicht im Hause Davids gelebt? Wo ist er denn hin, als David floh?

    Blieb er im Palast? Aber warum fragt dann David nach ihm?

    Kommentar — 30. April 2013 @ 21:48

  17. Jule

    2. Samuel 17 – Jehova zeigt David auf verschiedene Weise, dass ER ihn nicht allein lässt:

    1 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Lass mich doch 12 000 Mann auswählen, mich aufmachen und David noch in dieser Nacht nachjagen! 2 Ich werde dann über ihn kommen, während er müde und matt ist, und kann ihn in Schrecken versetzen, sodass alles Volk , das bei ihm ist, flieht, und dann kann ich den König allein schlagen! 3 So werde ich alles Volk dir zuwenden. Den Mann [zu schlagen], dem du nachstellst , bedeutet nämlich so viel wie die Rückkehr aller Leute [zu dir]; [dann] wird das ganze Volk Frieden haben! 4 Das schien dem Absalom gut und auch allen Ältesten Israels.

    5 Aber Absalom sprach: Man rufe doch noch Husai, den Architer, dass wir auch hören, was er zu sagen hat! 6 Als nun Husai zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: So und so hat Ahitophel geraten! Sollen wir seinen Rat ausführen oder nicht? Wenn nicht, so rede du! 7 Da sprach Husai zu Absalom: Es ist kein guter Rat, den Ahitophel diesmal gegeben hat!

    8 Und Husai sprach: Du kennst deinen Vater wohl und seine Leute [und weißt], dass sie Helden sind und voll wilden Mutes, wie eine Bärin auf [freiem] Feld, die ihrer Jungen beraubt ist; dazu ist dein Vater ein Kriegsmann, sodass er nicht bei dem Volk übernachten wird. 9 Siehe, er hat sich wohl schon jetzt in irgendeiner Schlucht verborgen oder an einem anderen Ort. Wenn es dann geschieht, dass etliche von ihnen gleich im Anfang fallen, so wird jeder, der es hört, sagen: Es hat eine Niederlage unter dem Volk gegeben, das zu Absalom hält! 10 Selbst wenn es jemand [hört], der sonst tapfer ist und ein Herz hat wie ein Löwenherz , so wird er sicher verzagen; denn ganz Israel weiß, dass dein Vater stark ist und dass tapfere Leute bei ihm sind.

    11 Darum rate ich, dass ganz Israel, von Dan bis Beerscheba, zu dir versammelt werden soll, so zahlreich wie der Sand , der am Meer ist, und dass du selbst mit ihnen in den Kampf ziehst. 12 So wollen wir ihn überfallen, an welchem Ort wir ihn finden, und wir wollen über ihn kommen, wie der Tau auf die Erde fällt, dass wir von ihm und all seinen Leuten, die bei ihm sind, nicht einen Einzigen übrig lassen. 13 Zieht er sich aber in eine Stadt zurück, so soll ganz Israel Stricke an jene Stadt legen und sie in den Fluss hinunterschleifen, sodass auch nicht ein Steinchen mehr davon gefunden wird!

    14 Da sprachen Absalom und alle Männer Israels: Der Rat Husais, des Architers, ist besser als der Rat Ahitophels!

    Aber der Herr fügte es so, dass der gute Rat Ahitophels zunichtewurde, damit der Herr das Unheil über Absalom brächte.

    15 Und Husai sprach zu Zadok und Abjatar, den Priestern: So und so hat Ahitophel dem Absalom und den Ältesten Israels geraten; ich aber habe so und so geraten. 16 So sendet nun rasch hin und lasst David sagen: Bleibe nicht über Nacht in den Ebenen der Wüste, sondern geh schnell hinüber, damit nicht der König und das ganze Volk, das bei ihm ist, verschlungen wird! 17 Jonathan aber und Achimaaz standen bei En-Rogel ; und eine Magd ging hin und berichtete es ihnen, und sie gingen hin und meldeten es dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen und in die Stadt kommen.

    18 Aber ein Bursche sah sie und hinterbrachte es Absalom. Da liefen die beiden schnell und kamen in das Haus eines Mannes in Bachurim . Der hatte einen Brunnen in seinem Hof; dort stiegen sie hinunter. 19 Und die Frau nahm eine Decke und breitete sie über die Öffnung der Zisterne und streute Getreidekörner darüber, sodass man nichts merkte. 20 Als nun Absaloms Knechte zu der Frau in das Haus kamen, fragten sie: Wo sind Achimaaz und Jonathan? Die Frau antwortete: Sie sind über den Bach gegangen! Da suchten sie die [beiden], konnten sie aber nicht finden und kehrten wieder nach Jerusalem zurück. 21 Als aber diese weg waren, stiegen jene aus der Zisterne herauf und gingen hin und berichteten es dem König David und sprachen zu David: Macht euch auf und geht rasch über den Fluss ; denn so und so hat Ahitophel Rat gegeben gegen euch!

    22 Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm war, und sie setzten über den Jordan; und als es lichter Morgen wurde, fehlte keiner , der nicht über den Jordan gegangen wäre.

    23 Als aber Ahitophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und ging heim in seine Stadt; und er bestellte sein Haus und erhängte sich; und er starb und wurde in das Grab seines Vaters gelegt.

    24 David aber war nach Mahanajim gekommen, als Absalom über den Jordan zog, er und alle Männer von Israel mit ihm. 25 Und Absalom setzte Amasa an Joabs Stelle über das Heer. Dieser Amasa war der Sohn eines Mannes namens Jithra, eines Israeliten, der zu Abigail eingegangen war, der Tochter Nachaschs, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs. 26 Und Israel und Absalom lagerten sich im Land Gilead .

    27 Und es geschah, als David nach Mahanajim gekommen war, da brachten Schobi, der Sohn des Nahas, aus der Ammoniterstadt Rabba, und Machir, der Sohn Ammiels, aus Lodebar , und Barsillai , der Gileaditer, aus Rogelim, 28 Betten, Becken, Töpfergefäße, auch Weizen, Gerste, Mehl und geröstetes Korn , Bohnen, Linsen und Geröstetes 29 sowie Honig und Dickmilch, Schafe und Kuhkäse als Speise für David und für das Volk, das bei ihm war; denn sie sprachen: Das Volk wird hungrig, müde und durstig sein in der Wüste!

    Wie sehr muss dies David ermuntert und gestärkt haben:

    Zuerst klappt der Plan mit Hussei und der Rat wird vereitelt, so dass er die Gelegenheit zur Flucht erhält. So sieht er, dass Jehova immer noch mit ihm ist. Denn dies ist ja auf Jehovas Hilfe zurückzuführen.

    Dann bekommt er von Treuen aus seinem Volk praktische Hilfe. Es wird für ihre materiellen Bedürfnisse gesorgt.

    Was mag hierbei von größerer Bedeutung für David sein? Die materielle Hilfe oder das gute Gefühl, dass nicht alle auf die Lügen und Intrigen hereingefallen sind und dass noch einige Menschen zu ihm halten?

    Alles zusammen wird ihn sicherlich enorm ermuntert und gestärkt haben.

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 30. April 2013 @ 22:09

  18. Jule

    Zu der Frage, warum sich Ahithophel das Leben nimmt, nur weil sein Rat nicht beherzigt wird, finden wir im Einsichtenbuch einen sehr interessanten Gedanken:

    Als ein Anführer des Aufstandes empfahl er Absalom, Davids Nebenfrauen zu mißbrauchen, und erbat sich die Erlaubnis, ein 12 000 Mann starkes Heer aufzustellen, um David unverzüglich nachzujagen und ihn, während er erschöpft und entmutigt war, zu töten (2Sa 15:31; 16:15, 21; 17:1-4).

    Als Jehova diesen kühnen Plan vereitelte und man den Rat Huschais befolgte, erkannte Ahithophel zweifellos, daß Absaloms Aufstand fehlschlagen würde (2Sa 15:32-34; 17:5-14).

    Er beging Selbstmord und wurde bei seinen Vorvätern begraben (2Sa 17:23)

    Wahrscheinlich wird Ahithophel nun klar, dass er sich nicht nur gegen David, sondern auch gegen Jehova aufgelehnt hat – denn noch ist David der von Jehova eingesetzte und gesalbte König.

    Außerdem: wohin hätte er gehen sollen? Sicherlich würde David ihn nicht mit offenen Armen aufnehmen und wenn Absalom machtlos und tot ist, dann hat Ahithophel keinen weiteren Zufluchtsort.

    Er hat also sehr hoch gepokert.

    Da stellt sich mir die Frage: warum?

    Warum ließ er sich von Absalom mitreissen und machte bei dem Aufstand gegen den König mit?

    Kommentar — 30. April 2013 @ 22:15

  19. Jule

    2. Samuel 18 – ist das Verhalten von Joab verwerflich oder nicht? Wie sieht Jehova das Ganze?

    1 Und David musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte Oberste über je Tausend und über je Hundert. 2 Und David ließ das Volk ausrücken, ein Drittel unter Joab , ein Drittel unter Abisai , dem Sohn der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai , dem Gatiter. Und der König sprach zu dem Volk: Ich will auch mit euch [in den Kampf] ziehen!

    3 Aber das Volk sprach: Du sollst nicht [in den Kampf] ziehen ! Denn wenn wir fliehen müssten, so wird man sich nicht um uns kümmern, und selbst wenn die Hälfte von uns umkäme, würde man sich nicht um uns kümmern; denn jetzt bist du so viel wie zehntausend von uns. So ist es nun besser, dass du uns von der Stadt aus beistehst!

    4 Der König sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, das will ich tun!

    Und der König stand beim Tor , während das ganze Volk zu Hunderten und zu Tausenden auszog. 5 Und der König gebot dem Joab, dem Abisai und dem Ittai und sprach: Geht mir schonend um mit dem Jungen, mit Absalom! Und das ganze Volk hörte es, wie der König allen Hauptleuten wegen Absalom Befehl gab.

    6 So zogen denn die Leute ins Feld, Israel entgegen; und es kam zur Schlacht im Wald Ephraim. 7 Und das Volk Israel wurde dort vor den Knechten Davids geschlagen, und es fand an jenem Tag dort eine große Niederlage statt; [es fielen] 20 000 [Mann]. 8 Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, und der Wald fraß mehr unter dem Volk, als das Schwert an jenem Tag fraß.

    9 Absalom aber wurde von den Knechten Davids gesehen. Absalom ritt nämlich auf dem Maultier. Als nun das Maultier unter die dichten Zweige einer großen Terebinthe kam, da blieb er mit dem Kopf in der Terebinthe hängen, sodass er zwischen Himmel und Erde schwebte, denn das Maultier lief unter ihm weg. 10 Das sah ein Mann; der berichtete es Joab und sprach: Siehe, ich sah Absalom in einer Terebinthe hängen!

    11 Da sprach Joab zu dem Mann, der ihm Bericht gegeben hatte: Siehe doch, wenn du das gesehen hast, warum hast du ihn nicht auf der Stelle zu Boden geschlagen? So könnte ich dir jetzt zehn Silberlinge und einen Gürtel geben!

    12 Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn ich 1 000 Silberlinge auf meine Hand bekommen würde, so wollte ich dennoch meine Hand nicht an den Sohn des Königs legen; denn der König hat dir und Abisai und Ittai vor unseren Ohren geboten und gesagt: Gebt acht, wer es auch sei, auf den Jungen, auf Absalom! 13 Hätte ich aber heimtückisch gegen sein Leben gehandelt, so bliebe doch gar nichts dem König verborgen ; und du selbst hättest mir nicht beigestanden!

    14 Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir warten! Und er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie Absalom ins Herz, als er noch lebend in der Terebinthe hing.

    15 Danach umringten ihn zehn junge Männer, Joabs Waffenträger, und schlugen Absalom noch vollends tot. 16 Und Joab stieß in das Horn und rief das Volk von der Verfolgung Israels zurück; denn Joab wollte das Volk schonen.

    17 Sie nahmen aber Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Ganz Israel aber war geflohen, jeder zu seinem Zelt. 18 Absalom aber hatte zu seinen Lebzeiten eine Gedenksäule genommen und für sich aufgerichtet, die im Königstal steht, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn , um meinen Namen in Erinnerung zu halten; und so nannte er die Gedenksäule nach seinem Namen, und man nennt sie »Das Denkmal Absaloms« bis zu diesem Tag.

    19 Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch hinlaufen und dem König die gute Botschaft bringen, dass der Herr ihm Recht verschafft hat von der Hand seiner Feinde! 20 Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute kein Mann guter Botschaft ! An einem anderen Tag kannst du eine gute Botschaft bringen, heute aber kannst du keine gute Botschaft bringen; denn der Sohn des Königs ist tot! 21 Aber zu dem Kuschiten sprach Joab: Geh hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da verneigte sich der Kuschit vor Joab und lief davon. 22 Achimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach nochmals zu Joab: Wie es auch kommen mag, lass doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Joab aber sprach: Warum willst du denn laufen, mein Sohn? Dir wird doch kein Lohn für eine gute Botschaft zuteil! 23 – Wie es auch kommen mag, ich will doch laufen ! Da sprach er zu ihm: So lauf! Und Achimaaz lief den Weg der Jordanaue und kam dem Kuschiten zuvor.

    24 David aber saß zwischen den zwei Toren. Und der Wächter ging auf das Dach des Tores zur Mauer hin, und er erhob seine Augen und sah sich um, und siehe, da lief ein Mann allein. 25 Da rief der Wächter und meldete es dem König. Der König aber sprach: Ist er allein, so ist eine Botschaft in seinem Mund! Und er kam immer näher. 26 Und der Wächter sah einen anderen Mann laufen und rief zum Torhüter und sprach: Siehe, ein Mann läuft allein! Der König aber sprach: Der ist auch ein Bote! 27 Der Wächter sprach: Mir scheint, der erste Läufer sei Achimaaz, der Sohn Zadoks! Da sprach der König: Er ist ein guter Mann und bringt gute Botschaft !

    28 Achimaaz aber rief und sprach zum König: Friede! Dann warf er sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gelobt sei der Herr , dein Gott, der die Leute dahingegeben hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben! 29 Der König aber fragte: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Achimaaz aber sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht sandte, weiß aber nicht, was es war. 30 Und der König sprach: Tritt zur Seite und stelle dich hierher! Da trat er zur Seite und blieb stehen.

    31 Siehe, da kam der Kuschit und sprach: Mein Herr, der König, lasse sich frohe Botschaft bringen! Denn der Herr hat dir heute Recht verschafft von der Hand aller, die sich gegen dich auflehnten! 32 Der König aber fragte den Kuschiten: Geht es auch dem Jungen, dem Absalom gut? Der Kuschit sprach: Wie dem Jungen möge es den Feinden meines Herrn, des Königs, und allen ergehen, die sich gegen dich auflehnen, um Böses zu tun!

    So langsam begreife ich die Zusammenhänge. Denn in den vergangenen Jahren hatte ich mich gefragt, warum David in den nächsten Versen den treuen und loyalen Joab durch einen anderen ersetzt.

    Hiet erhalten wir die Antwort: der König hatte vorher ausdrücklich gesagt, dass niemand Absalom etwas antun solle – und Joab hat ganz eindeutig diese Anweisung mißachtet. Er ist es, der den Sohn des Königs zu Tode bringt. Sicherlich wird dies später dem König erzählt, wer es war, der Hand an Absalom gelegt hatte. Denken wir nur an die Empörung des Soldaten, der Absalom im Baum hängend gefunden und dies gemeldet hatte und auf seine abwehrende Reaktion auf den Befehl Joabs.

    Wer will es dem Vater verübeln, dass er den Mann nicht mehr in seinen Diensten haben will, der den geliebten Sohn getötet hat?

    Auf der anderen Seite: ist das Verhalten von Joab verwerflich oder nicht? Wie sieht Jehova das Ganze?

    David ist der von Jehova gesalbte und immer noch eingesetzte König. Als Heerführer muss Joab ihm gehorchen – aber Absalom ist derjenige, der Jehovas Gesalbten nach dem Leben trachtet. Ist es nicht die Aufgabe von Joab, diesen König zu schützen?

    Auch scheint er ein sehr verständiger Mann zu sein. Er will keine unnötigen Leben vernichten und so bläst er den Kampf ab, nachdem der Aufrührer getötet ist.

    Die Männer, die Absalom gefolgt sind, sind zu Recht auf dem Feld gestorben, denn sie hatten sich einem Rebellen angeschlossen und dem König nach dem Leben getrachtet und so gegen Jehova gesündigt. Aber nun gibt es für sie keinen Anführer mehr in der Rebellion und scheinbar hält Joab ihnen zugute, dass sie einer Intrige auf dem Leim gegangen sind. So lässt er sie fliehen und gibt ihnen damit nicht nur ihr Leben, sondern auch die Gelegenheit, wieder dem rechten König zu dienen.

    David ist so sehr in seinen Emotionen wegen seinem Sohn gefangen, dass er scheinbar vergisst, was dieser getan hat. Vielleicht sieht er hier auch nicht die Zusammenhänge mit dem Plan Jehovas und tut es als persönliche Sache ab.

    Absalom hatte ihn abgelehnt und verfolgt. Dies kann er ihm als liebender Vater verzeihen.

    Er vergisst dabei, dass es nicht um eine Vater-Sohn-Geschichte geht, sondern auch um Jehova. Absalom hatte sich gegen Jehova und den von IHM eingesetzten König aufgelehnt. Also ging es um Jehova, seinen Plan und die wahre Anbetung.

    Dies verliert David über seinen persönlichen Schmerz aus den Augen und daher vergibt er Joab nicht. Immerhin hatte dieser den ausdrücklichen Befehl des von Jehova eingesetzten Königs mißachtet!

    Auch uns kann es passieren, dass wir aufgrund persönlicher Emotionen für den größeren Zusammenhang blind sind. Da mag Jemand vordergründig gegen biblische Maßstäbe verstoßen, aber wir übersehen es, das große Ganze dabei zu sehen.

    Zu der Frage: War das, was Joab tat, in Jehovas Augen richtig oder falsch? habe ich auf Bibelkommentare.de noch folgende Gedanken von Jean Koechlin gefunden:

    „Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6,7 ). Für den elenden Absalom hat die Stunde dieser ernsten „Ernte“ geschlagen. Auf ihn kann die schreckliche Erklärung aus Sprüche 30,17 angewandt werden: „Ein Auge, das den Vater verspottet und den Gehorsam gegen die Mutter verachtet, das werden die Raben des Baches aushacken und die Jungen des Adlers fressen.“

    Der schöne Haarwuchs, der seinen Ruhm ausmachte, wird das Mittel zu seinem Untergang. Und der grausame Joab ist das Werkzeug, durch das Gottes Gericht ausgeführt wird.

    Das entschuldigt ihn jedoch in keiner Weise. Trotz des Befehls des Königs, fürchtet er sich nicht, kaltblütig diesen neuen Mord zu begehen.

    und hier im Einsichtenbuch heißt es auszugsweise:

    Joab unterstützte Absaloms Sache zwar, indem er ihm zur Rückkehr verhalf, doch als sich Absalom empörte, unterstützte Joab David. Daraufhin unterstellte David Joab ein Drittel seiner Männer und befahl ihm ausdrücklich, sanft mit Absalom zu verfahren. Aber während des Kampfes setzte sich Joab über den Befehl Davids hinweg und tötete Absalom (2Sa 18:1-17). Wie in einigen anderen Fällen, so maß er auch in diesem Fall seinem eigenen Urteilsvermögen mehr Wert bei als dem Befehl des von Gott gesalbten Königs. Er hatte aber danach trotzdem noch den Mut, ein offenes Wort mit David zu reden, als dessen Trauer um Absalom die Einheit des Königreiches zu gefährden drohte (2Sa 19:1-8).

    Wir haben in den vergangenen Jahren ja auch hierzu einige Gedanken gesammelt.

    Kommentar — 30. April 2013 @ 22:57

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