2. Samuel 16 – 18
Kapitel 16
Als David seinerseits den Gipfel ein wenig überschritten hatte, da kam ihm Ziba, Mephiboscheths Bediensteter, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen und darauf zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert Lasten Sommerfrüchte und ein großer Krug Wein. 2 Da sagte der König zu Ziba: „Was bedeuten diese Dinge deinerseits?“ Hierauf sprach Ziba: „Die Esel sind zum Reiten für die Hausgenossen des Königs, und das Brot und die Last Sommerfrüchte sind zum Essen für die jungen Männer, und der Wein ist zum Trinken für den in der Wildnis Ermüdeten.“ 3 Der König sagte nun: „Und wo ist der Sohn deines Herrn?“ Darauf sprach Ziba zum König: „Dort wohnt er, in Jerusalem; denn er hat gesagt: ‚Heute wird mir das Haus Israel die Königsherrschaft meines Vaters zurückgeben.‘ “ 4 Da sprach der König zu Ziba: „Siehe! Dein ist alles, was Mephiboscheth gehört.“ Hierauf sagte Ziba: „Ich beuge mich tatsächlich nieder. Laß mich Gunst finden in deinen Augen, mein Herr und König.“
5 Und König David kam bis nach Bahurim, und siehe, von dort kam ein Mann von der Familie des Hauses Sauls heraus, und sein Name war Schimeï, der Sohn Geras, er kam heraus, und während er herauskam, rief er Übles [auf ihn] herab. 6 Und er begann mit Steinen nach David und nach allen Dienern des Königs David zu werfen; und alles Volk und alle starken Männer waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken. 7 Und dies ist, was Schimeï sprach, als er Übles herabrief: „Geh weg, geh weg, du mit Blutschuld beladener Mann und du nichtsnutziger Mann! 8 Jehova hat die ganze Blutschuld hinsichtlich des Hauses Sauls, an dessen Stelle du als König geherrscht hast, auf dich zurückgebracht; und Jehova gibt das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom. Und da bist du in deinem Unglück, weil du ein mit Blutschuld beladener Mann bist!“
9 Schließlich sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: „Warum sollte dieser tote Hund auf meinen Herrn, den König, Übles herabrufen? Laß mich bitte hinübergehen und ihm den Kopf abnehmen.“ 10 Aber der König sprach: „Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? So laßt ihn Übles herabrufen, denn Jehova selbst hat zu ihm gesagt: ‚Rufe Übles auf David herab!‘ Wer also sollte sagen: ‚Warum hast du so getan?‘?“ 11 Und David sprach weiter zu Abischai und all seinen Dienern: „Seht, mein eigener Sohn, der aus meinem eigenen Innern hervorgegangen ist, trachtet mir nach der Seele; und wieviel mehr jetzt ein Benjaminiter! Laßt ihn, damit er Übles herabruft, denn Jehova hat so zu ihm gesprochen! 12 Vielleicht wird Jehova [es] mit seinem Auge sehen, und Jehova wird mir tatsächlich Gutes erstatten an Stelle seines heutigen Fluches.“ 13 Darauf gingen David und seine Männer auf dem Weg weiter, während Schimeï an der Bergseite wanderte, indem er neben ihm her Schritt hielt, um Übles [auf ihn] herabzurufen, und er warf fortwährend Steine, während er neben ihm her Schritt hielt, und er bewarf [ihn] mit einer Menge Staub.
14 Schließlich kam der König und alles Volk, das bei ihm war, müde an. Da erquickten sie sich dort.
15 Was Absalom und alles Volk, die Männer Israels, betrifft, sie zogen in Jerusalem ein; und Ahithophel war bei ihm. 16 Und es geschah, sobald Huschai, der Arkiter, Davids Gefährte, zu Absalom hereinkam, daß Huschai dann zu Absalom sagte: „Es lebe der König! Es lebe der König!“ 17 Darauf sprach Absalom zu Huschai: „Ist das deine liebende Güte gegenüber deinem Gefährten? Warum bist du nicht mit deinem Gefährten gegangen?“ 18 Da sprach Huschai zu Absalom: „Nein; sondern wen Jehova erwählt hat und auch dieses Volk und alle Männer Israels, dem werde ich gehören, und bei ihm werde ich wohnen. 19 Und zum zweiten Mal [muß ich sagen]: Wem soll ich meinerseits dienen? Ist es nicht vor seinem Sohn? So, wie ich vor deinem Vater gedient habe, so wird es sich erweisen, daß ich vor dir bin.“
20 Später sprach Absalom zu Ahithophel: „Ihr Männer, gebt eurerseits Rat. Was sollen wir tun?“ 21 Dann sagte Ahithophel zu Absalom: „Habe Beziehungen mit den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, damit sie auf das Haus achtgeben. Und ganz Israel wird bestimmt hören, daß du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, und die Hände all derer, die mit dir sind, werden bestimmt erstarken.“ 22 Demgemäß schlug man für Absalom auf dem Dach ein Zelt auf, und Absalom begann vor den Augen von ganz Israel mit den Nebenfrauen seines Vaters Beziehungen zu haben.
23 Und der Rat Ahithophels, den er in jenen Tagen gab, war so, wie wenn ein Mann das Wort des [wahren] Gottes befragt hätte. So war jeder Rat Ahithophels sowohl bei David als bei Absalom.
Kapitel 17
17 Und Ahithophel sprach dann zu Absalom: „Laß mich bitte zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen und David heute nacht nachjagen. 2 Und ich werde über ihn kommen, wenn er ermattet und an beiden Händen schlaff ist, und ich werde ihn bestimmt aufschrecken; und alles Volk, das bei ihm ist, wird fliehen müssen, und ich werde bestimmt den König allein niederschlagen. 3 Und laß mich alles Volk zu dir zurückbringen. Gleich der Rückkehr aller ist der Mann, den du suchst; [und] das ganze Volk selbst wird schließlich in Frieden sein.“ 4 Und das Wort war gerade recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller älteren Männer Israels.
5 Indes sagte Absalom: „Rufe bitte auch Huschai, den Arkiter, und laß uns hören, was in seinem, ja in seinem Munde ist.“ 6 So kam Huschai zu Absalom herein. Dann sprach Absalom zu ihm: „Gemäß diesem Wort hat Ahithophel geredet. Sollen wir nach seinem Wort handeln? Wenn nicht, rede du selbst.“ 7 Darauf sagte Huschai zu Absalom: „Der Rat, den Ahithophel gegeben hat, ist in diesem Fall nicht gut!“
8 Und Huschai sprach weiter: „Du selbst kennst doch deinen Vater und seine Männer, daß sie stark sind, und sie sind bitterer Seele gleich einer Bärin, die ihre Jungen auf dem Feld verloren hat; und dein Vater ist ein Kriegsmann, und er wird die Nacht nicht mit dem Volk verbringen. 9 Siehe! Jetzt hält er sich versteckt in einer der Höhlungen oder an einem der anderen Orte; und sobald er zu Beginn über sie herfällt, wird es bestimmt geschehen, daß der, der davon hört, dann ganz bestimmt hören und sagen wird: ‚Eine Niederlage hat es unter dem Volk gegeben, das Absalom nachfolgt!‘ 10 Und auch der tapfere Mann, dessen Herz wie das Herz des Löwen ist, wird sicherlich verzagen und schwach werden; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein starker Mann ist, und so sind auch die tapferen Männer, die bei ihm sind. 11 Ich meinerseits gebe wirklich den Rat: Ganz Israel werde unfehlbar zu dir versammelt, von Dan bis Beërscheba, wie die Sandkörnchen, die am Meer sind, an Menge, wobei du in eigener Person in den Kampf ziehst. 12 Und wir müssen an einem der Orte, wo er bestimmt zu finden ist, gegen ihn kommen, und wir selbst werden so über ihm sein, wie der Tau auf den Erdboden fällt; und es wird von ihm und all den Männern, die bei ihm sind, bestimmt auch nicht ein einziger übrigbleiben. 13 Und wenn er sich in eine Stadt zurückziehen wird, dann soll ganz Israel Seile zu jener Stadt tragen, und wir werden sie gewiß zum Wildbachtal hinabschleppen, bis dort auch nicht ein Steinchen gefunden wird.“
14 Dann sprachen Absalom und alle Männer Israels: „Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahithophels!“ Und Jehova selbst hatte Befehl gegeben, den Rat Ahithophels, obwohl er gut war, zu vereiteln, damit Jehova Unglück über Absalom bringen würde.
15 Später sagte Huschai zu Zadok und Abjathar, den Priestern: „So und so hat Ahithophel Absalom und den älteren Männern Israels geraten; und so und so habe ich meinerseits geraten. 16 Und nun sendet eilends hin und teilt es David mit und sprecht: ‚Verbringe die Nacht heute nicht in den Wüstenebenen der Wildnis, sondern du solltest auch ganz bestimmt hinüberziehen, damit der König und alles Volk, das bei ihm ist, nicht verschlungen würden.‘ “
17 Als Jonathan und Ahimaaz bei En-Rogel standen, ging eine Magd hin und teilte es ihnen mit. So gingen sie selbst hin, da sie es König David mitzuteilen hatten; denn sie konnten sich nicht sehen lassen, indem [sie] in die Stadt hineingingen. 18 Doch ein junger Mann sah sie dann und teilte es Absalom mit. So gingen die beiden eilends davon und kamen zu dem Haus eines Mannes in Bahurim, der einen Brunnen in seinem Hof hatte; und sie stiegen in diesen hinab. 19 Danach nahm die Frau eine Decke und breitete [sie] über die Oberfläche des Brunnens und häufte Grütze darauf; und es wurde nichts davon bemerkt. 20 Die Knechte Absaloms kamen nun zu der Frau in ihr Haus und sagten: „Wo sind Ahimaaz und Jonathan?“ Darauf sprach die Frau zu ihnen: „Sie sind von hier aus zu den Wassern weitergegangen.“ Dann fuhren sie fort zu suchen, und sie fanden sie nicht, und so kehrten sie nach Jerusalem zurück.
21 Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, daß sie dann aus dem Brunnen heraufstiegen und weitergingen und es König David mitteilten und zu David sagten: „Macht euch auf, und überschreitet eilends die Wasser; denn so und so hat Ahithophel gegen euch geraten.“ 22 Sogleich erhob sich David und auch alles Volk, das mit ihm war, und sie zogen unaufhaltsam über den Jordan, bis der Morgen hell wurde, bis nicht einer fehlte, der den Jordan nicht überschritten hätte.
23 Was Ahithophel betrifft, er sah, daß man nicht nach seinem Rat gehandelt hatte, und er sattelte dann einen Esel und machte sich auf und ging weg zu seinem Haus in seine eigene Stadt. Dann erteilte er seiner Hausgemeinschaft Befehle und erdrosselte sich und starb so. Und er wurde in der Grabstätte seiner Vorväter begraben.
24 Was David betrifft, er kam nach Mahanajim, und Absalom seinerseits zog über den Jordan, er und alle Männer Israels mit ihm. 25 Und Amasa war es, den Absalom an Stelle Joabs über das Heer setzte; und Amasa war der Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, der Israelit, der mit Abigail, der Tochter Nahaschs, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs, Beziehungen hatte. 26 Und Israel und Absalom schlugen das Lager im Land Gilead auf.
27 Und es geschah, sobald David nach Mahanajim kam, daß Schobi, der Sohn Nahaschs aus [dem] Rabba der Söhne Ammons, und Machir, der Sohn Ammiëls aus Lo-Debar, und Barsillai, der Gileaditer aus Rogelim, 28 Betten und Becken und Töpfergefäße [brachten], auch Weizen und Gerste und Mehl und geröstetes Getreide und dicke Bohnen und Linsen und geröstetes Korn; 29 und Honig und Butter und Schafe und Rinderquark brachten sie zum Essen heran für David und das Volk, das bei ihm war, denn sie sprachen: „Das Volk ist hungrig und müde und durstig in der Wildnis.“
Kapitel 18
18 Und David ging daran, das Volk zu zählen, das bei ihm war, und Oberste von Tausendschaften und Oberste von Hundertschaften über sie zu setzen. 2 Ferner entsandte David ein Drittel des Volkes unter der Hand Joabs und ein Drittel unter der Hand Abischais, des Sohnes der Zeruja, des Bruders Joabs, und ein Drittel unter der Hand Ittais, des Gathiters. Dann sprach der König zum Volk: „Auch ich selbst werde ganz gewiß mit euch ausziehen.“ 3 Aber das Volk sagte: „Du sollst nicht ausziehen, denn wenn wir gar fliehen sollten, würden sie das Herz nicht auf uns richten; und wenn die Hälfte von uns sterben würde, so würden sie das Herz nicht auf uns richten, denn du bist zehntausend von uns wert; und nun wäre es besser, wenn du uns durch Hilfe von der Stadt aus zu Diensten stündest.“ 4 Da sprach der König zu ihnen: „Was immer in euren Augen gut zu sein scheint, werde ich tun.“ Und der König blieb an der Seite des Tores stehen, und alles Volk seinerseits zog nach Hundertschaften und nach Tausendschaften aus. 5 Und der König fuhr fort, Joab und Abischai und Ittai zu gebieten, indem [er] sagte: „Verfahrt um meinetwillen sanft mit dem jungen Mann, [mit] Absalom.“ Und alles Volk seinerseits hörte [es], als der König allen Obersten Absaloms wegen gebot.
6 Und das Volk zog weiter aus ins Feld, Israel entgegen; und es kam dann zur Schlacht im Wald von Ephraim. 7 Schließlich erlitt das Volk Israel dort vor den Knechten Davids eine Niederlage, und es kam dort an jenem Tag zu einer großen Schlachtung, zwanzigtausend Mann. 8 Und die Schlacht breitete sich dort über das ganze Land aus, so weit man sah. Ferner fraß der Wald mehr vom Volk weg, als das Schwert an jenem Tag von ihnen wegfraß.
9 Schließlich stieß Absalom auf die Knechte Davids. Und Absalom ritt auf einem Maultier, und das Maultier geriet unter das Geäst eines mächtigen Baumes, so daß sich sein Haupt in dem großen Baum fest verfing, und er wurde zwischen Himmel und Erde emporgehoben, während das Maultier seinerseits, das unter ihm war, weiterlief. 10 Dann sah es ein gewisser Mann und teilte es Joab mit und sprach: „Siehe! Ich habe Absalom in einem großen Baum hängen sehen.“ 11 Darauf sagte Joab zu dem Mann, der es ihm mitteilte: „Und siehe, du hast es gesehen, und warum hast du ihn dort nicht zur Erde niedergeschlagen? Dann wäre es meine Verpflichtung gewesen, dir zehn Silberstücke und einen Gürtel zu geben.“ 12 Aber der Mann sprach zu Joab: „Und würde ich tausend Silberstücke auf meinen Handflächen wiegen, so würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs ausstrecken; denn vor unseren Ohren hat der König dir und Abischai und Ittai geboten und gesagt: ‚Gebt acht, wer es auch [sei], auf den jungen Mann, auf Absalom.‘ 13 Sonst hätte ich trügerisch gegen seine Seele gehandelt, und die ganze Sache selbst bliebe dem König nicht verborgen, und du, du würdest dich abseits stellen.“ 14 Hierauf sprach Joab: „Laß mich nicht auf diese Weise vor dir aufgehalten werden!“ Damit nahm er drei Speerschäfte in seine Faust und trieb sie dann Absalom durchs Herz, während er im Herzen des großen Baumes noch lebte. 15 Dann stellten sich zehn Bedienstete, die Joabs Waffen trugen, ringsum und schlugen Absalom, um ihn zu Tode zu bringen. 16 Joab blies nun das Horn, damit das Volk vom Jagen hinter Israel her umkehre; denn Joab hielt das Volk zurück. 17 Schließlich nahmen sie Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Höhlung und errichteten einen sehr großen Steinhaufen über ihm. Was ganz Israel betraf, sie flohen, jedermann nach seinem Heim.
18 Nun hatte Absalom seinerseits zu seinen Lebzeiten eine Säule genommen und dann für sich aufgerichtet, die in der Tiefebene des Königs [steht], denn er sagte: „Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten.“ So nannte er die Säule nach seinem eigenen Namen, und sie wird immer noch Absaloms Denkmal genannt bis auf diesen Tag.
19 Was nun Ahimaaz, den Sohn Zadoks, betrifft, so sprach er: „Laß mich bitte laufen und die Nachricht dem König eröffnen, denn Jehova hat ihm Recht verschafft, [um ihn zu befreien] von der Hand seiner Feinde.“ 20 Joab aber sagte zu ihm: „Du bist kein Mann für eine Botschaft an diesem Tag, und du sollst die Botschaft an einem anderen Tag eröffnen; doch an diesem Tag sollst du die Botschaft nicht eröffnen, gerade aus dem Grund, daß des Königs eigener Sohn gestorben ist.“ 21 Dann sprach Joab zu dem Kuschiten: „Geh, teil dem König mit, was du gesehen hast.“ Darauf verbeugte sich der Kuschit vor Joab und begann zu laufen. 22 Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sagte nun noch einmal zu Joab: „Geschehe nun, was da will, laß bitte auch mich laufen, hinter dem Kuschiten her.“ Joab aber sprach: „Warum mußt du selbst laufen, mein Sohn, wenn sich doch keine Botschaft für dich findet?“ 23 [Dennoch sagte er:] „Geschehe nun, was da will, laß mich laufen.“ Da sprach er zu ihm: „Lauf!“ Und Ahimaaz begann auf dem Weg des „Bezirks“ zu laufen, und er kam schließlich am Kuschiten vorbei.
24 David nun saß zwischen den beiden Toren. Inzwischen begab sich der Wächter zum Dach des Tores bei der Mauer. Schließlich erhob er seine Augen und sah, und siehe, da lief ein Mann allein. 25 Da rief der Wächter und teilte es dem König mit, worauf der König sagte: „Wenn er allein ist, so ist eine Botschaft in seinem Munde.“ Und er lief beständig und kam immer näher. 26 Der Wächter sah nun einen anderen Mann laufen. Daher rief der Wächter dem Torhüter zu und sprach: „Siehe! Ein anderer Mann läuft allein daher!“, worauf der König sagte: „Auch dieser ist ein Botschaftenüberbringer.“ 27 Und der Wächter sprach weiter: „Ich sehe, daß die Laufart des ersten der Laufart des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks, gleich ist“, worauf der König sagte: „Das ist ein guter Mann, und er sollte mit einer guten Botschaft kommen.“ 28 Schließlich rief Ahimaaz und sprach zum König: „Es ist gut.“ Damit verbeugte er sich vor dem König mit seinem Angesicht zur Erde. Und er sagte weiter: „Gesegnet sei Jehova, dein Gott, der die Männer, die ihre Hand gegen meinen Herrn und König erhoben, ausgeliefert hat!“
29 Der König sprach jedoch: „Geht es dem jungen Mann Absalom gut?“ Darauf sagte Ahimaaz: „Ich sah das große Getümmel zu der Zeit, als Joab den Knecht des Königs und deinen Knecht absandte, und ich wußte nicht, was es war.“ 30 Da sprach der König: „Tritt beiseite, stell dich hierher.“ Darauf trat er beiseite und blieb stehen.
31 Und da kam der Kuschit herein, und der Kuschit begann zu sprechen: „Möge mein Herr und König eine Botschaft annehmen, denn Jehova hat dir heute Recht verschafft, [um dich] aus der Hand all derer [zu befreien], die sich gegen dich erheben.“ 32 Aber der König sprach zu dem Kuschiten: „Geht es dem jungen Mann Absalom gut?“ Darauf sagte der Kuschit: „Wie der junge Mann, so mögen die Feinde meines Herrn und Königs werden und alle, die sich zu Üblem gegen dich erhoben haben.“
33 Da geriet der König in Bestürzung und ging zum Dachgemach über dem Toreingang hinauf und brach in Weinen aus; und dies ist, was er im Gehen sprach: „Mein Sohn Absalom, mein Sohn, mein Sohn Absalom! O daß ich, ja ich, statt deiner gestorben wäre, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!“
Jule | 04.08.09 | 2. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel |
Thomas
2.Samuel 16-18
Kommentar — 9. April 2010 @ 15:42
Jule
2. Samuel 16 – 18
2. Samuel 16:10-11
Davids Reaktion auf die Beschimpfungen: Hier hört er sich sehr entmutigt an. Er ist ins tiefste Mark getroffen, weil ihm Personen, die ihm nahe stehen, in den Rücken fallen. Damit hatte er nicht gerechnet.
Eine verständliche Reaktion, denn eigentlich rechnet niemand mit Feindschaft und Verrat aus der eigenen Familie.
Leider ist es heute oftmals ebenso, z.B. wenn Frauen ihren Mann verlassen, um sich selbst zu verwirklichen, „denn Jesus sagte, ich solle meinen Nächsten lieben, dazu muss ich erstmal mich selbst lieben“. Damit nicht genug wird ein Scheidungskrieg angezettelt, es werden Argumente an den Haaren herbei gezogen, warum der Ex die Kinder nicht mehr sehen darf und zum Schluß wollen diese nichts mehr mit dem Vater zu tun haben, weil in ihrem neuen Zuhause Stimmung gegen ihn gemacht wird. Dies ganze geht natürlich auch andersherum: der Mann verliebt sich in eine jüngere hübschere Frau und verläßt die Familie und ist in der neuen Beziehung so eingespannt, dass er die Kinder darüber vernachlässigt.
Wie mögen sich hier der verlassene Ehemann oder die betrogene Ehefrau fühlen? Wie geborgen und geliebt wohl die Kinder – in beiden Fällen?
Interessant, was am Anfang im alten Familienbuch dazu gesagt wird:
weiter heißt es dort über die Geschichte der Menschheit:
Wenn wir uns näher mit Jehovas Ansicht über Familie und Ehe beschäftigen, kommen wir zu dem Punkt, dass Personen die so handeln, wie eine Frau, die sich einfach trennt oder ein untreuer Ehemann, der sich eine jüngere sucht, nicht mehr das Wohlgefallen Jehovas haben. Die Erfahrung zeigt, dass die Trennung, ebenso wie der Ehebruch, nur ein äußeres Symptom dessen ist, dass derjenige sich bereits seit einiger Zeit von Jehova abgewandt hat.
Ebenso wie Davids Sohn Absalom eine längere Entwicklung durchmachte. Im Einsichtenbuch heißt es, er habe sich seit der Sache mit Tamar in einem Hass gegen seinen Bruder Amnon reingesteigert, der sich in dem Mord Luft machte. Aber es war nicht genug, denn sein Herz war durch diesen Hass nach und nach vergiftet worden, er hat hinterher nicht mehr klar und vernünftig sehen können und daher wohl dann auch seine Auflehnung gegen seinen Vater.
Auch wenn David wusste, dass die Auflehung seines Sohnes gegen ihn auch gleichzeitig eine Auflehung gegen Jehova war, so war dies sicherlich nicht sonderlich tröstlich in diesem Moment.
Ebenso, wie Eltern tiefen Schmerz empfinden, wenn sich Kinder von ihnen und Jehova abwenden. Es ist nicht wirklich tröstlich zu wissen, dass sie sich in Wirklichkeit gegen Jehova auflehnen, denn dies hat ja noch viel größere Konsequenzen – denn ihr Verhältnis zu Jehova und somit ihr Geistiggesinntsein und ihr ewiges Leben ist in Gefahr. Dies alles ist um vieles Schlimmer, als dass die Kindern sich von ihnen als Eltern, als Person abwenden
Kommentar — 9. April 2011 @ 08:17
Jule
2. Samuel 16:17
„Warum bist du nicht?“
Die Antwort ist sehr aufschlußreich:
Huschei lässt sich durch die Stimmungsmache nicht beeinflussen. Er hält sich ganz eng an die Maßstäbe Jehovas.
Er lässt sich nicht manipulieren und selbst, wenn er vielleicht die Argumente und das Handeln Absaloms gut verstehen und auch nachvollziehen kann, so ist ihm in erster Linie wichtig, wie Jehova darüber denkt. Und in dieser Hinsicht ist die Sache ganz klar:
Ein sehr gutes Beispiel für uns heute!
Wie reagieren wir, wenn wir sehen, dass eine Schwester ihren Mann verläßt? Sie mag für sich selbst gute Gründe haben, vielleicht fühlte sie sich vernachlässigt und wir können sie ja so gut verstehen, denn wir wissen selbst, wie schmerzhaft sowas sein kann. Wie reagieren wir nun? Ist uns klar, dass dies kein Grund für Jehova ist und dass sie Jehova mit ihrem Verhalten kränkt und sein Wohlgefallen verliert, wenn sie nicht wieder zu ihrem Mann zurückkehrt?
Wie reagieren wir, wenn ein Jugendlicher sich lautstark über seine Eltern aufregt, weil diese ihm etwas verwehren, was er selbst unbedingt will? Wir können ihn ja nur zu gut verstehen, denn auch wir würden lieber die Schule abbrechen, wenn uns das Lernen grad schwert fällt, weil wir einen Freund haben, obwohl wir nicht einmal im heirratsfähigen Alter sind und diese Beziehung unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit fordert. Ja, wir können ihn so gut verstehen – aber ist sein Handeln deshalb richtig? Würden wir ihn in dem verkehrten Tun unterstützen?
In beiden Fällen gibt es Maßstäbe Jehovas:
Jehova hat den Mann als Haupt seiner Frau eingesetzt und die Ehe ist heilig. Es gibt nur einen einzigen Scheidungsgrund: Hurerei. Bei der Schwester ist nicht einmal Leben oder ihr Geistiggesinntsein in Gefahr. Im Gegenteil: sie selbst bringt beides vor Jehova in Gefahr!
Auch bei dem Jugendlichen ist es ähnlich: Jehova hat die Eltern über die Kinder gesetzt. Sie sollen die Entscheidungen treffen, die weitreichende Auswirkungen haben. Der Jugendliche muss seinen Eltern in dieser Hinsicht gehorchen und da es nicht gegen die Maßstäbe Jehovas verstößt, die Schule mit Abitur zu beenden, wie es zuvor aus gutem Grund von Eltern und Kind gemeinsam geplant war (siehe dazu auch EW vom November 2010, S. 26-29), ist der Fall eindeutig.
Auch der Jugendliche müßte sich hier eher überlegen, ob nicht er selbst sein Verhältnis zu Jehova gefährdet. Denn wenn sein plötzlicher Wunsch der Tatsache entspringt, dass er nun durch eine Beziehung abgelenkt ist, die er eigentlich noch gar nicht haben sollte, oder wenn er meint, er müsse nun ganz schnell eine Arbeit annehmen, damit er doch ganz schnell die Voraussetzungen für die Ehe erfüllt – dann ist sein Denken verkehrt und er zäumt sein Pferd von hinten auf. Er hat damit keinesfalls das Wohlgefallen Jehovas!
Und nun sind wir wieder bei Huschai, der sich nicht durch Gefühle beeinflussen lässt. Er überlegt, wie Jehova denkt und da er gelernt hat, zu lieben was Jehova liebt und zu hassen, was Jehova hasst – darum ist der ihn der Fall klar:
David ist der von Jehova eingesetzte König und daher wird er ihm auch weiterhin den nötigen Respekt zollen. So wie David dies bis zum Schluß bei Saul getan hat.
Die Ehe ist für Jehova ehrbar und er hasst Scheidung. Kinder müssen ihren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn gehorchen.
Gelten diese Massstaebe auch für uns – oder nur dann, wenn es uns gerade in den Kram passt?
Wir sehen, was Jehova von uns erwartet und wenn wir Jehova wirklich aus ganzem Herzen lieben und ihm wirklich dienen wollen …
Kommentar — 9. April 2011 @ 08:46
Jule
2. Samuel 17:1
„Lass mich heute Nacht David nach jagen“
Ahitophel, der eigentlich Davids engster Vertrauter gewesen ist, ist also nicht nur zu Absalom übergelaufen, weil er nichts von dem Ärger abbekommen wollte – er war bereit, aktiv gegen seinen Herrn und einstigen guten Freund vorzugehen?
Warum hasst jemand seinen ehemals engsten Freund, Mitarbeiter oder seine Familie, in die er sich jahrelang sicher, geliebt und geborgen gefühlt hat?
Was ist da passiert? Was hat sich bei solchen Personen geändert?
Wir sehen, dass es auch bei David so war: nicht er hatte sich geändert, sondern die Einstellung Ahitophels!
Es muss also bei ihm eine Änderung stattgefunden haben, Nur: welche?
Kommentar — 9. April 2011 @ 08:50
Jule
2. Samuel 17:5-6
Huschai und Ahitophel – warum befragt Absalom auch noch Huschai, wenn er ihm doch gerade erst erklärt hat, dass er loyal zum König – also zu David stehen würde?
Würden wir jemand um Rat fragen, von dem wir wissen, dass er unser Verhalten verurteilt?
Was hatte sich Absalom davon erhofft und warum ist er dem Rat von Huschai gefolgt?
Im Einsichtenbuch heißt es zu dieser Frage auszugsweise:
Kommentar — 9. April 2011 @ 20:43
Jule
2. Samuel 17:23
Ahitophel ist sauer, weil es nicht sein Rat war, den Absalom befolgt hatte. Letztenlich bringt er sich um – warum?
Nur, weil ausnahmsweise mal nicht sein Rat befolgt wurde? Oder schämte er sich vielleicht, weil er gegen den König geredet hatte?
Immerhin hatte Absalom Huschais Rat gefolgt und so konnte David entkommen. Sah Ahitophel darin vielleicht die Hand Gottes und erkannte so, dass er selbst gegen Jehova gesündigt hatte und glaubte, für ihn würde es keine Vergebung geben?
Hier auszugsweise einige Querverweise zu diesem Text:
Wie reagieren wir, wenn wir merken, dass wir auf dem falschen Dampfer sind?
Haben wir genügend Demut, um von unserem verkehrten Tun umzukehren und denjenigen um Vergebung zu bitten, gegen den wir uns versündigt haben, dem wir mit unserem Tun geschadet haben?
Kommentar — 9. April 2011 @ 20:48
Jule
2. Samuel 18:8
„schließlich fraß der Wald mehr vom Volk, als es das Schwert tat“
hab ich hier was nicht mitbekommen? Wieso gab es durch den Wald mehr Tote als durch den Krieg?
Diese Frage wurde im WT vom 15.03.1987 in „Fragen von Lesern“ beantwortet:
Kommentar — 9. April 2011 @ 20:53
Jule
2. Samuel 18:19-23
Ahimaaz – warum musste er unbedingt auch laufen? Reichte es nicht, dass Joab sagte, „heute nicht“?
Kommentar — 9. April 2011 @ 21:01
Jule
2. Samuel 16 – 18
2. Samuel 16:3-4
Gerade erst selbst Opfer von Verleumdungen geworden, fällt David selbst auf so etwas herein!
Auch er prüft nicht erst, ob das Gesagte stimmt, sondern er handelt so übereilt, wie sein Volk, dass auf Absaloms Lügen herein gefallen ist
Kommentar — 9. April 2012 @ 16:53
Jule
2. Samuel 16:7-8
So unterschiedlich kann man die Dinge sehen:
Schimi ist felsenfest davon überzeugt, dass David die Schuld an allem trifft und dass dessen eigene schlimme Lage jetzt die Strafe von Jehova sei. Aus seinem Blickwinkel hat er vielleicht sogar Recht. Aber wir kennen durch den Bericht in der Bibel die wahren Abläufe und dass David auch weiterhin Jehovas Wohlgefallen hat.
Lassen auch wir uns vom äußeren Anschein täuschen?
Kommentar — 9. April 2012 @ 16:58
Jule
2. Samuel 18:5
Eine interessante Einstellung zu seinem Sohn hat er hier:
Erst verbannt er ihn für viele Jahre, weil er seinen Bruder Amnon getötet hat. Dann darf er wieder nach Jerusalem kommen, aber er darf über all die Jahre sein Angesicht nicht sehen – und nun darf ihm niemand ein Haar krümmen. Als er später doch getötet wird, kriegt sich David vor Trauer nicht mehr ein. Wo ist da die Logik?
Wenn er seinen Sohn so sehr liebt, dass er unbedingt geschont werden muss, obwohl der seinem Vater nach dem Leben trachtet – warum ist er vorher so hart mit ihm?
Kann es sein, dass er Absalom deswegen schonen will, weil er sich schuldig fühlt? Dass auch er auf die Idee gekommen ist, dass Absalom deshalb gegen seinen Vater rebelliert, weil er sich ungerecht behandelt fühlt?
Oder ist dies nur ein Wesenszug von ihm? Er hatte ja auch Amnon nicht für die Vergewaltigung von Tamar zur Rechenschaft gezogen. War er also nur ein sehr weichherziger Mensch?
Vielleicht resultiert dies ja aus seinem eigenen Fehltritt. Er hatte ja bei sich selbst gesehen, wie schnell ein Mensch vom rechten Weg abkommen kann und er war ja von Herzen froh, dass Jehova ihm vergeben und eine zweite Chance gegeben hat. Vielleicht ist er deshalb mit seinen Söhnen so nachsichtig, weil ja Jehova auch bei ihm Nachsicht geübt hatte.
Auf der Anderen Seite hatte Jehova ihm ja auch erst vergeben, als er sein Handeln bereute und wir lesen nirgends, dass Amnon leid tat, was er Tamar angetan hatte. Auch Absalom war ja noch mitten drin im Schlechtestun.
Wir wissen nicht, warum David so gehandelt hat. Aber wir können ihn ja fragen, wenn er nach Harmagedon wieder aufersteht
Kommentar — 9. April 2012 @ 19:08
Jule
2. Samuel 18:8
Interessant, was schon eine andere Übersetzung ausmacht:
Im letzten Jahr hatte ich lange nachgeforscht, wieso der Wald mehr „fraß als das Schwert“. Denn auch die Luther-Übersetzung gibt diese Passage so wieder.
Diese hier in der Hoffnung für Alle übersetzt diesen Teil genau so, wie es in den Publikationen erklärt wurde.
Dies ist mir in der letzten Zeit schon öfters aufgefallen und es zeigt, dass auch die anderen Bibel-Übersetzer sehr sorgfältig vorgegangen sind. Das finde ich persönlich sehr schön
Kommentar — 9. April 2012 @ 19:15
Jule
2. Samuel 18:11-13
Zwei Männer – zwei unterschiedliche Reaktionen auf ein und dieselbe Sache.
Warum weigert sich der Soldat, das Gebot des Königs zu unterlaufen, der Heeroberste aber nicht? Hatte er nur Angst, oder ist es nicht eher Respekt?
Aber warum fehlt dieser dem Obersten völlig?
Kommentar — 9. April 2012 @ 19:20
James Butler Stoney
2. Samuel 16.
Und von dem Augenblick an, wo er sagen konnte: „Ich legte mich nieder und schlief“ (Ps 3,5) verlief alles günstig für ihn. (Ich fühle mich veranlaßt, diese Worte an die Stelle zu setzen, wo es heißt: „Und der König (David) und alles Volk, das bei ihm war, kamen ermattet an, und er erholte sich daselbst“, Vers 14. Er sagt: „Ich erwachte, denn Jehova stützt mich. Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum wider mich gesetzt haben.- Wenn wir auf Grund unseres Vertrauens auf Gott schlafen können, dann haben wir keine Furcht vor Menschen, so mächtig oder so nahe sie sein mögen.
2. Samuel 17+18.
Ahitophels Rat wird verworfen und David kehrt nach Jerusalem zurück. Absalom aber mußte fallen.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:56
Jule
2. Samuel 16 – 18
2. Samuel 16 – Huschai war loyal, allerdings David gegenüber – das mit Absalom war nur Taktik
So kann man sich täuschen, wenn man nicht alles sorgfältig und im Zusammenhang liest:
Vor zwei Jahren habe ich einiges zu Huschai und seiner Treue Jehova gegenüber geschrieben. Dies ist an sich auch richtig, auch dass dieser weiterhin treu und loyal zu dem von Jehova eingesetzten König hält und sich nicht von der Stimmungsmache beeinflussen lässt. Aber der Zusammenhang war falsch.
Denn es ging seinerzeit um die Verse 18 und 19 und hier spricht Hussai ja zu Absalom und nicht zu David. Er bestätigt hier ja scheinbar dem künftigen König Absalom seine Treue, obwohl dieser den von Jehova eingesetzten König vom Thron stoßen will.
Allerdings ist dies nur eine List, um sich das Vertrauen des Aufrührers zu erschleichen. Denn dieser muss ihm ja zuerst einmal vertrauen, damit er ihn um seinen Rat bittet oder einen solchen gelten lässt, falls er ihn äußert.
Also waren die Gedanken seinerzeit doch richtig, nur der Bibelvers wurde falsch angewandt.
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 30. April 2013 @ 21:47
Jule
Noch eine Frage drängt sich mir hier gleich zu Anfang auf:
Was soll das mit Ziba?
Warum kommt er David entgegen um seinen eigenen Herrn zu verleumden?
Was hat er davon?
Hatte er von vornherein geplant, dass David ihm das Erbe seines Herrn überträgt?
Und wo war eigentlich Mephiboseth? Hatte er nicht im Hause Davids gelebt? Wo ist er denn hin, als David floh?
Blieb er im Palast? Aber warum fragt dann David nach ihm?
Kommentar — 30. April 2013 @ 21:48
Jule
2. Samuel 17 – Jehova zeigt David auf verschiedene Weise, dass ER ihn nicht allein lässt:
Wie sehr muss dies David ermuntert und gestärkt haben:
Zuerst klappt der Plan mit Hussei und der Rat wird vereitelt, so dass er die Gelegenheit zur Flucht erhält. So sieht er, dass Jehova immer noch mit ihm ist. Denn dies ist ja auf Jehovas Hilfe zurückzuführen.
Dann bekommt er von Treuen aus seinem Volk praktische Hilfe. Es wird für ihre materiellen Bedürfnisse gesorgt.
Was mag hierbei von größerer Bedeutung für David sein? Die materielle Hilfe oder das gute Gefühl, dass nicht alle auf die Lügen und Intrigen hereingefallen sind und dass noch einige Menschen zu ihm halten?
Alles zusammen wird ihn sicherlich enorm ermuntert und gestärkt haben.
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 30. April 2013 @ 22:09
Jule
Zu der Frage, warum sich Ahithophel das Leben nimmt, nur weil sein Rat nicht beherzigt wird, finden wir im Einsichtenbuch einen sehr interessanten Gedanken:
Wahrscheinlich wird Ahithophel nun klar, dass er sich nicht nur gegen David, sondern auch gegen Jehova aufgelehnt hat – denn noch ist David der von Jehova eingesetzte und gesalbte König.
Außerdem: wohin hätte er gehen sollen? Sicherlich würde David ihn nicht mit offenen Armen aufnehmen und wenn Absalom machtlos und tot ist, dann hat Ahithophel keinen weiteren Zufluchtsort.
Er hat also sehr hoch gepokert.
Da stellt sich mir die Frage: warum?
Warum ließ er sich von Absalom mitreissen und machte bei dem Aufstand gegen den König mit?
Kommentar — 30. April 2013 @ 22:15
Jule
2. Samuel 18 – ist das Verhalten von Joab verwerflich oder nicht? Wie sieht Jehova das Ganze?
So langsam begreife ich die Zusammenhänge. Denn in den vergangenen Jahren hatte ich mich gefragt, warum David in den nächsten Versen den treuen und loyalen Joab durch einen anderen ersetzt.
Hiet erhalten wir die Antwort: der König hatte vorher ausdrücklich gesagt, dass niemand Absalom etwas antun solle – und Joab hat ganz eindeutig diese Anweisung mißachtet. Er ist es, der den Sohn des Königs zu Tode bringt. Sicherlich wird dies später dem König erzählt, wer es war, der Hand an Absalom gelegt hatte. Denken wir nur an die Empörung des Soldaten, der Absalom im Baum hängend gefunden und dies gemeldet hatte und auf seine abwehrende Reaktion auf den Befehl Joabs.
Wer will es dem Vater verübeln, dass er den Mann nicht mehr in seinen Diensten haben will, der den geliebten Sohn getötet hat?
Auf der anderen Seite: ist das Verhalten von Joab verwerflich oder nicht? Wie sieht Jehova das Ganze?
David ist der von Jehova gesalbte und immer noch eingesetzte König. Als Heerführer muss Joab ihm gehorchen – aber Absalom ist derjenige, der Jehovas Gesalbten nach dem Leben trachtet. Ist es nicht die Aufgabe von Joab, diesen König zu schützen?
Auch scheint er ein sehr verständiger Mann zu sein. Er will keine unnötigen Leben vernichten und so bläst er den Kampf ab, nachdem der Aufrührer getötet ist.
Die Männer, die Absalom gefolgt sind, sind zu Recht auf dem Feld gestorben, denn sie hatten sich einem Rebellen angeschlossen und dem König nach dem Leben getrachtet und so gegen Jehova gesündigt. Aber nun gibt es für sie keinen Anführer mehr in der Rebellion und scheinbar hält Joab ihnen zugute, dass sie einer Intrige auf dem Leim gegangen sind. So lässt er sie fliehen und gibt ihnen damit nicht nur ihr Leben, sondern auch die Gelegenheit, wieder dem rechten König zu dienen.
David ist so sehr in seinen Emotionen wegen seinem Sohn gefangen, dass er scheinbar vergisst, was dieser getan hat. Vielleicht sieht er hier auch nicht die Zusammenhänge mit dem Plan Jehovas und tut es als persönliche Sache ab.
Absalom hatte ihn abgelehnt und verfolgt. Dies kann er ihm als liebender Vater verzeihen.
Er vergisst dabei, dass es nicht um eine Vater-Sohn-Geschichte geht, sondern auch um Jehova. Absalom hatte sich gegen Jehova und den von IHM eingesetzten König aufgelehnt. Also ging es um Jehova, seinen Plan und die wahre Anbetung.
Dies verliert David über seinen persönlichen Schmerz aus den Augen und daher vergibt er Joab nicht. Immerhin hatte dieser den ausdrücklichen Befehl des von Jehova eingesetzten Königs mißachtet!
Auch uns kann es passieren, dass wir aufgrund persönlicher Emotionen für den größeren Zusammenhang blind sind. Da mag Jemand vordergründig gegen biblische Maßstäbe verstoßen, aber wir übersehen es, das große Ganze dabei zu sehen.
Zu der Frage: War das, was Joab tat, in Jehovas Augen richtig oder falsch? habe ich auf Bibelkommentare.de noch folgende Gedanken von Jean Koechlin gefunden:
und hier im Einsichtenbuch heißt es auszugsweise:
Wir haben in den vergangenen Jahren ja auch hierzu einige Gedanken gesammelt.
Kommentar — 30. April 2013 @ 22:57