Psalm 10 – 12

Kapitel 10

? (Lámedh)

10 Warum, o Jehova, stehst du ständig in der Ferne?
[Warum] hältst du dich verborgen in Zeiten der Bedrängnis?

2 In seinem Hochmut jagt der Böse dem Niedergedrückten hitzig nach;
Sie verfangen sich in den Ideen, die sie ausgedacht haben.

3 Denn der Böse hat sich wegen des selbstsüchtigen Verlangens seiner Seele gepriesen,
Und der Wucherer hat sich gesegnet;
? (Nun)
Er hat Jehova nicht Respekt gezollt.

4 Wegen seiner Hochnäsigkeit forscht der Böse nicht nach;
Alle seine Ideen sind: „Es gibt keinen Gott.“

5 Ständig haben seine Wege Gelingen, allezeit.
Deine richterlichen Entscheidungen sind hoch oben, außerhalb seiner Reichweite;
Was alle die betrifft, die ihn befeinden, er schnaubt sie an.

6 Er hat in seinem Herzen gesagt: „Ich werde nicht zum Wanken gebracht werden;
Generation um Generation [werde ich] einer [sein], der in keinem Unglück ist.“

? (Pe´)

7 Sein Mund ist voller Eid[schwüre] und Betrügerei und Bedrückung.
Unter seiner Zunge ist Unheil und Schädliches.

8 Er sitzt in einem Hinterhalt der Siedlungen;
Von verborgenen Orten her wird er einen Unschuldigen töten.
? (`Ájin)
Seine Augen halten Ausschau nach einem Unglücklichen.

9 Er bleibt auf der Lauer am verborgenen Ort wie ein Löwe in seinem Dickicht.
Er bleibt auf der Lauer, um einen Niedergedrückten gewaltsam wegzuführen.
Er führt den Niedergedrückten gewaltsam weg, wenn er sein Netz zuzieht.

10 Er ist zermalmt, er beugt sich nieder,
Und das Heer der Niedergeschlagenen muß in seine starken [Klauen] fallen.

11 Er hat in seinem Herzen gesagt: „Gott hat [es] vergessen.
Er hat sein Angesicht verborgen.
Er wird [es] bestimmt niemals sehen.“

? (Qoph)

12 Steh auf, o Jehova! O Gott, erheb deine Hand.
Vergiß nicht die Niedergedrückten.

13 Wie kommt es, daß der Böse Gott nicht Respekt gezollt hat?
Er hat in seinem Herzen gesagt: „Du wirst keine Rechenschaft fordern.“

? (Resch)

14 Denn du selbst hast Ungemach und Verdruß gesehen.
Du schaust beständig zu, um [sie] in deine Hand zu bekommen.
Dir befiehlt [sich] der Unglückliche an, der vaterlose Knabe.
Du selbst bist [sein] Helfer geworden.

? (Schin)

15 Zerbrich den Arm des Bösen und Schlechten.
Mögest du seiner Bosheit nachforschen, [bis] du nichts mehr findest.

16 Jehova ist König auf unabsehbare Zeit, ja für immer.
Die Nationen sind umgekommen, von seiner Erde hinweg.

? (Taw)

17 Das Begehren der Sanftmütigen wirst du bestimmt hören, o Jehova.
Du wirst ihr Herz bereiten.
Du wirst mit deinem Ohr aufmerken,
18 Um dem vaterlosen Knaben und dem Unterdrückten Recht zu sprechen,
Damit der sterbliche Mensch, der von der Erde ist, nicht mehr Schrecken verursacht.

Kapitel 11

Dem Leiter. Von David.

11  Zu Jehova habe ich Zuflucht genommen.
Wie wagt ihr, zu meiner Seele zu sagen:
„Flieh wie ein Vogel zu eurem Berg!

2 Denn siehe, die Bösen selbst spannen den Bogen,
Sie machen ihren Pfeil auf der Bogensehne bereit,
Um im Dunkel auf die von Herzen Rechtschaffenen zu schießen.

3 Wenn selbst die Grundfesten niedergerissen werden,
Was soll der Gerechte tun?“?

4 Jehova ist in seinem heiligen Tempel.
Jehova – in den Himmeln ist sein Thron.
Seine eigenen Augen schauen, seine eigenen blitzenden Augen prüfen die Menschensöhne.

5 Jehova selbst prüft den Gerechten wie auch den Bösen,
Und jeden, der Gewalttat liebt, haßt SEINE Seele gewiß.

6 Er wird auf die Bösen Fallstricke, Feuer und Schwefel herabregnen lassen
Und Glutwind als den Teil ihres Bechers.

7 Denn Jehova ist gerecht; er liebt zweifellos gerechte Taten.
Die Rechtschaffenen sind es, die sein Angesicht erblicken werden.

Kapitel 12

Dem Leiter, auf der tieferen Oktave. Eine Melodie von David.

12 Errette [mich] doch, o Jehova, denn der Loyalgesinnte hat ein Ende genommen;
Denn treue Menschen sind von den Menschensöhnen verschwunden.

2 Unwahrheit reden sie fortwährend einer zum anderen;
Mit glatter Lippe reden sie beständig, ja mit doppeltem Herzen.

3 Jehova wird alle glatten Lippen wegtilgen,
Die Zunge, die große Dinge redet,
4 Die da gesagt haben: „Mit unserer Zunge werden wir uns überlegen zeigen.
Unsere Lippen sind mit uns. Wer wird Herr über uns sein?“

5 „Wegen der Ausplünderung der Niedergedrückten, wegen des Seufzens der Armen
Werde ich zu dieser Zeit aufstehen“, spricht Jehova.
„Ich werde [ihn] in Sicherheit setzen vor dem, der ihn anschnaubt.“

6 Die Reden Jehovas sind lautere Reden,
Wie Silber, geläutert im Schmelzofen der Erde, siebenmal gereinigt.

7 Du selbst, o Jehova, wirst sie behüten;
Du wirst jeden vor dieser Generation bewahren auf unabsehbare Zeit.

8 Die Bösen wandeln ringsumher,
Denn Gemeinheit wird erhöht unter den Menschensöhnen.

Jule | 04.14.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel |

13 Comments »

  1. Thomas

    Psalm 10

    Ein Psalm der treffend das beschreibt, was wir, und mit uns viele wahre Anbeter, heute durchmachen – umzingelt von Lügnern, Heuchlern, von Bösen, die durch ihr ganzes Handeln sagen „es gibt keinen Gott“!

    Da werden die Liebesbriefe als Fälschungen abgetan, und eigene Taten dem ehemaligen Partner zugeschoben – eine Sache, die wohl nicht erst in den letzten Jahren vorgekommen ist, denn selbst der Wachtturm von 1995 wendet Psalm 10 auf diese bösen Menschen an, indem er schreibt:

    Stolzes Mißachten Jehovas
    Weitere für einen bösen Menschen bezeichnende Merkmale werden in Psalm 10 aufgeführt. Wir lesen dort: „In seinem Hochmut jagt der Böse dem Niedergedrückten hitzig nach; . . . er hat Jehova nicht Respekt gezollt“ (Psalm 10:2, 3). Wie sollten wir gegenüber einem Gott hingegebenen Christen eingestellt sein, der stolz ist und Jehova keinen Respekt zollt? Zweifellos ist eine derartige Geisteshaltung böse. Sündigt jemand infolge von Schwachheit, dann wird er bereuen, sobald er sich seiner Sünde bewußt wird oder man ihn darauf aufmerksam macht, und sich angestrengt bemühen, sein Leben in Ordnung zu bringen (2. Korinther 7:10, 11). Was aber wird im Gegensatz dazu einen Menschen, der aufgrund eines grundlegenden Mangels an Achtung vor Jehova sündigt, davon abhalten, immer wieder zu seinem sündigen Lauf zurückzukehren? Wenn er stolz ist, obwohl man ihm im Geist der Milde Rat erteilt, wie kann er dann die nötige Demut aufbringen, um aufrichtig und von Herzen zu bereuen?
    Beachten wir auch die weiteren Worte Davids im gleichen Psalm: „Wie kommt es, daß der Böse Gott nicht Respekt gezollt hat? Er hat in seinem Herzen gesagt: ‚Du wirst keine Rechenschaft fordern‘ “ (Psalm 10:13). Angewandt auf die Christenversammlung, kann man sagen, daß der böse Mensch den Unterschied zwischen Recht und Unrecht kennt, aber er zögert nicht, das Unrechte zu tun, wenn er den Eindruck hat, er käme ungestraft davon. Solange er nicht befürchten muß, entlarvt zu werden, läßt er seinen sündigen Neigungen ungehemmt freien Lauf. Kommen seine Sünden ans Tageslicht, wird er — im Gegensatz zu David — Zucht listig zu umgehen suchen. Ein solcher Mensch ist Jehova gegenüber äußerst respektlos. „Es gibt keinen Schrecken Gottes vor seinen Augen. . . . Was schlecht ist, verwirft er nicht“ (Psalm 36:1, 4).

    Aber David war sich dessen gewiß: Jehova greift ein, und wird dann den Bösen für immer beseitigen. Hast auch du diese Hoffnung?

    in einem Nachschlagewerk heißt es:

    Psalm 10 schildert seinem Hauptinhalt nach den Zustand der Dinge in den letzten Tagen, bis Jehova zum Gericht aufsteht, und im Besonderen den Charakter des Gesetzlosen (denn an seinem Charakter wird er erkannt)…

    Der Gesetzlose handelt in seinem Stolz nach dem Sichtbaren, während der Gerechte durch den Glauben an das, was Jehova ist, durch den Glauben an Ihn, in seinem Tun geleitet wird. Der Gesetzlose rühmt sich des Gelüstes seiner Seele und schätzt den glücklich, welchen Jehova verabscheut. Er verfolgt gewissenlos seine Pläne, indem er den Elenden durch List zu verderben sucht, und denkt, dass Gott denselben vergessen habe. Wie gut kann Christus dem Überrest in diesen Umständen helfen! Die Elenden schreien unter dem Druck; warum steht Jehova fern und verbirgt Sich in der Zeit der Drangsal?
    Freilich sind diese Elenden noch weit entfernt von den Leiden, in denen Christus Sich befand; doch geht sozusagen der Schatten dieser Leiden über sie hin; aber sie können auf Gott hoffen. So rufen sie in Vers 12 zu Gott, dass Er Seine Hand erheben und der Elenden nicht vergessen möge; warum sollte der Gesetzlose Gott verachten? Jehova hat es gesehen und wird vergelten; der Arme übergibt sich Ihm.
    Der Schluss des Psalmes, von Vers 16 an, rühmt das Eingreifen Jehovas als Antwort auf das Schreien der Elenden sowie die daraus entstehenden Folgen. „Jehova ist König immer und ewiglich; die Nationen sind umgekommen aus seinem Lande.“ Das ist das öffentliche Gericht.
    Dann kommt das Geheimnis Jehovas: „Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört.“ Er hat ihr Herz befestigt, und dann hat Sein Ohr aufgemerkt; und die Folge davon ist das Gericht, indem Er Richter ist für die Waise und den Unterdrückten, damit der Mensch, der von der Erde ist – der, welcher seine Kraft und Hoffnung auf der Erde hat -, hinfort nicht mehr schrecke.

    Kommentar — 15. April 2009 @ 09:08

  2. Thomas

    Psalm 11

    Die Grundlagen der Menschheit sind erschüttert? Man kann sich weder auf Recht noch auf Familie verlassen? Deshalb flieh in die Berge? Nein – flieh zu Jehova! Der Allmächtige hasst das Böse, aber auch den Menschen, der sein Herz an bösen Dingen erfreuen läßt.
    Kann man Gott täuschen? David sagt hier: Nein, denn Gott prüft den Gerechten und den Bösen!

    Der Wachtturm schrieb 1979 eine treffene Zusammenfassung dieses Psalms:

    Jehova, eine sichere Zukunft
    WAS kann man tun, wenn Recht und Ordnung zusammenbrechen, wenn es unmöglich erscheint, gerecht behandelt zu werden? Wohin kann man sich wenden? Der Psalmist David befand sich einmal in einer solchen Situation. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Höchsten und sagte: „Zu Jehova habe ich Zuflucht genommen“ (Ps. 11:1).
    War das aber vernünftig? Andere waren nicht dieser Meinung. Sie rieten David und seinen Gefährten, in die Berge zu fliehen, vielleicht in einer Höhle Zuflucht zu nehmen, und zwar eilends wie ein Vogel, der in Gefahr ist. Doch der Psalmist hörte nicht auf sie, offensichtlich deshalb nicht, weil eine solche Flucht unter den damaligen Umständen mangelnden Glauben an Jehova verraten hätte, den Einen, der für Sicherheit sorgen kann. David entgegnete seinen Ratgebern: „Wie wagt ihr, zu meiner Seele [zu mir] zu sagen: ,Fliehe wie ein Vogel zu eurem [Mehrzahl; bezieht sich offensichtlich auf David und seine Gefährten] Berge!‘?“ (Ps. 11:1).
    Weshalb gaben bestimmte Männer David einen solchen Rat? Ihre Überlegung war: „Denn siehe! die Bösen selbst spannen den Bogen, sie machen ihren Pfeil auf der Bogensehne bereit, um im Dunkel auf die von Herzen Rechtschaffenen zu schießen. Wenn die Grundfesten selbst umgerissen werden, was soll der Gerechte tun?“ (Ps. 11:2, 3). Nach ihren Worten hatten die Bösen ihren Bogen bereitgemacht, um auf Gerechte zu schießen, und zwar „im Dunkel“, im Schutze der Dunkelheit. Sie hielten den Bogen nicht nur, sondern hatten bereits den Pfeil in die Bogensehne gelegt und auf die von Herzen Rechtschaffenen gezielt. Davids Ratgeber konnten dem Sinne nach weiter argumentieren: „Die Grundfesten der Gesellschaft — Gerechtigkeit, Recht und Ordnung sind umgerissen worden. Was bleibt also einem Gerechten anderes übrig, als zu fliehen? Er kann nichts ändern; er kann keine gerechte Behandlung erwarten.“
    Was antwortete David darauf? „Jehova ist in seinem heiligen Tempel. Jehova — in den Himmeln ist sein Thron. Seine eigenen Augen schauen, seine eigenen strahlenden Augen prüfen die Menschensöhne. Jehova selbst prüft den Gerechten wie auch den Bösen, und jeden, der Gewalttat liebt, haßt Seine Seele gewiß. Er wird auf die Bösen Fallstricke, Feuer und Schwefel herabregnen lassen und Glutwind als den Teil ihres Bechers. Denn Jehova ist gerecht; er liebt zweifellos gerechte Taten. Die Rechtschaffenen sind es, die sein Angesicht erblicken werden“ (Ps. 11:4-7).
    David war überzeugt, daß er bei Jehova nicht umsonst Zuflucht suchte. Er war sich bewußt, daß der Höchste, der Eine, der seinen Thron in den höchsten Himmeln hat, aufmerkt. Jehovas Augen erspähen selbst das Innerste. Ihm entgeht nichts. Jehovas Augen sind auf die Gerechten gerichtet. Daher weiß er, was sie benötigen, und kommt ihnen zu Hilfe. Andererseits haßt der Höchste gewalttätige Menschen, und da er sie prüft, kommt mit Sicherheit Unheil über sie. Es kommt zwangsläufig die Zeit, wo die Bösen gezwungen sein werden, den zum Tode führenden Trank der Gerichte Jehovas einzunehmen, die mit Fallstricken, Feuer, Schwefel und einem Glutwind, durch den die Vegetation verdorrt, zu vergleichen sind. Niemand wird der Vollstreckung der Urteile Gottes entrinnen können. Es wird gleichsam Fallstricke oder Schlingen vom Himmel herabregnen. Da Jehova selbst gerecht ist und gerechte Taten liebt, werden die Aufrichtigen eine großartige Rettung erleben. Als ein Zeichen der Liebe und Anerkennung wird Gott ihnen sein Angesicht zuwenden. So werden sie als Personen, die den Segen und die Gunst Gottes genießen, sozusagen sein Angesicht sehen.
    Ja, die Worte des Psalmisten können in schwierigen Zeiten für uns eine echte Quelle des Trostes sein. Natürlich gibt es Zeiten, wo es vernünftig ist, vor der Gefahr zu fliehen, was auch David tat, als er wegen der Auflehnung Absaloms Jerusalem verließ. Auch Jesus Christus wies seine Nachfolger an: „Wenn man euch in einer Stadt verfolgt, so flieht in eine andere“. Durch die Worte des Psalmisten werden wir indes vor einer übereilten Handlung gewarnt, die mangelnden Glauben an Jehova erkennen ließe. Wenn wir beständig auf den Höchsten als unsere Zuflucht blicken, sichern wir uns sein Wohlgefallen. Er wird uns nicht im Stich lassen.

    in einem Nachschagewerk heißt es

    Psalm 11 zeigt uns, wie der Gerechte den Gedanken zurückweist, als müsse er gegenüber der gottlosen Bosheit, derer, die Gott nicht fürchten, hilflos verzagen. Er vertraut auf Jehova. Doch die Gesetzlosen suchen mit aller Kraft die von Herzen Aufrichtigen zu verderben. Und wenn alle menschliche Hilfe, alles, worauf eine Hoffnung für die Erde sich gründen könnte, versagt, was tut dann der Gerechte? Jehova steht so fest wie immer. Er ist in Seinem heiligen Palast, hat Seinen Platz auf der Erde, einen Platz, den der Glaube anerkennt, mag er auch noch so sehr verwüstet sein, und Sein Thron ist in den Himmeln: dorthin kann kein Übel nahen, und Sein Thron herrscht über alles.
    Doch noch mehr als das: wenn Gott auch in sicherer Ruhe wohnt, weil Er der Allmächtige und im Himmel über allem Übel weit erhaben ist, so blickt Er doch auf die Erde. Er regiert sie, denn darum handelt es sich hier wie überhaupt im ganzen Alten Testament, nicht um das himmlische
    Teil der Versammlung. „Seine Augen schauen, Seine Augenlider prüfen die Menschenkinder.“
    Das ist eine überaus ernste und tröstliche Wahrheit für die, welche in Trübsal sind. Doch die Regierungswege Gottes werden uns noch weiter offenbart: „Jehova prüft den Gerechten.“ Das lehrt uns die Geschichte Hiobs, die ein Bild von dem ist, was Israel begegnet. Der gegenwärtige
    Zustand der Dinge ist keineswegs eine Offenbarung der Regierung Gottes. Wohl weiß der Glaube, dass Gott alles in Seiner Hand hält und dass alle Dinge denen, die Ihn lieben, zum Guten mitwirken; aber die unmittelbare Regierung Gottes, so dass der gegenwärtige Zustand der Dinge
    das Ergebnis des Urteils Gottes über das Gute und Böse hienieden darstellte, wird jetzt nicht ausgeübt. Wenn es der Fall wäre, so könnte das Böse nicht geduldet werden; der Gerechte würde
    blühen, und alles, was er tut, würde gelingen. Aber dem ist nicht so. … Was aber alle Seine Heiligen betrifft, so prüft Er sie; auf die Gesetzlosen, die Er hasst, wird Er Gericht, Schlingen, Feuer und Schwefel regnen lassen, denn der gerechte Gott liebt die Gerechtigkeit, Sein Angesicht
    schaut den Aufrichtigen an. … Gott schaut den Gerechten an, Gott prüft ihn, und Er wird zu Seiner Zeit das Gericht ausüben. „Gerecht ist Jehova, Gerechtigkeiten liebt Er.“
    Das ist die allgemeine Grundlage für das Vertrauen und den Wandel der Frommen; doch sind sie nicht unempfindlich für das Böse, aber sie können es dem Herrn vorstellen, und das ist der Gegenstand von Psalm 12

    Kommentar — 15. April 2009 @ 09:09

  3. Thomas

    Psalm 12

    Haben wir nicht oft den selben Eindruck wie der Psalmist, der schrieb

    Errette [mich] doch, o Jehova, denn der Loyalgesinnte hat ein Ende genommen;
    Denn treue Menschen sind von den Menschensöhnen verschwunden.
    Unwahrheit reden sie fortwährend einer zum anderen;
    Mit glatter Lippe reden sie beständig, ja mit doppeltem Herzen
    Die da gesagt haben: „Mit unserer Zunge werden wir uns überlegen zeigen.
    Unsere Lippen sind mit uns. Wer wird Herr über uns sein?“
    Die Bösen wandeln ringsumher,
    Denn Gemeinheit wird erhöht unter den Menschensöhnen.

    Man hat heut den Eindruck, dass man es nur zu etwas bringt, wenn man so tut, als würde man Gott dienen, aber in Wírklichkeit sein eigenes Ding durchzieht. Lügner und Betrüger scheinen weit zu kommen und „das Sagen“ zu haben. So lügt man vor Behörden und Gerichten, die aber garnicht darauf aus sind, die Wahrheit herauszufinden. Wie gut, das der Psalmist aber auch zu dem Schluß kommt:

    Jehova wird alle glatten Lippen wegtilgen,
    Die Zunge, die große Dinge redet,
    „Wegen der Ausplünderung der Niedergedrückten, wegen des Seufzens der Armen
    Werde ich zu dieser Zeit aufstehen“, spricht Jehova.
    „Ich werde [ihn] in Sicherheit setzen vor dem, der ihn anschnaubt.“
    Die Reden Jehovas sind lautere Reden,
    Wie Silber, geläutert im Schmelzofen der Erde, siebenmal gereinigt.
    Du selbst, o Jehova, wirst sie behüten;
    Du wirst jeden vor dieser Generation bewahren auf unabsehbare Zeit.

    Der Psalmist David schrieb über diesen Gebrauch der Zunge folgendes: „Jehova wird alle glatten Lippen wegtilgen, die Zunge, die große Dinge redet, die da gesagt haben: ,Mit unserer Zunge werden wir obsiegen‘ “ (Ps. 12:3, 4). Die Zunge solcher Menschen prahlte wirklich, sie brachte starkes Selbstbewußtsein zum Ausdruck. Diese bösen Menschen, die die Geringen in Israel bedrückten, glaubten nicht an Gott und an die Vollstreckung seines Gerichtsurteils. Sie glaubten, daß sie durch ihre mit der Zunge geformten Worte ihre bösen Absichten ungestraft erreichen könnten.

    In einem Nachschlagewerk heißt es

    Psalm 12
    „Rette, Jehova! denn der Fromme ist dahin.“ Jehova wird alle stolzen und schmeichelnden Lippen ausrotten. Hochmut und Trug, das ist der Charakter des Gesetzlosen. Er kennt weder Hindernis noch Zügel für seinen Willen; er sagt: „Wer ist unser Herr?“
    Aber gerade weil er die Armen unterdrückt, steht Jehova auf. Die Worte Jehovas, worauf diese Armen sich stützten, und die Hilfe verhießen als notwendiges Zeugnis für den Charakter Jehovas, auf den sie schauten, sind reine, wohlgeläuterte Worte. Sie werden unfehlbar die verheißene Frucht tragen; es ist nichts Betrügliches in ihnen. Jehova wird Seine Armen bewahren vor dem Geschlecht der Gesetzlosen.
    Aber die Gesetzlosen haben freien Spielraum, „wenn die Gemeinheit erhöht ist bei den Menschenkindern“.

    Es lohnt sich also, diese schwere Zeit durchzuhalten, und für die Wahrheit einzustehen, weil ebendarum wird der Allmächtige eingreifen, und die Bösen beseitigen. Wenn alle Menschen sich zum Bösetun verdrehen lassen würden, hätte der Schöpfer keinen Grund einzugreifen. Also stehe FEST und halte nach der Rettung durch den Allmächtigen ausschau!

    Kommentar — 15. April 2009 @ 09:09

  4. Jule

    Psalm 10 – 12

    da bleibt ja nicht mehr viel zu sagen, oder? Auch ich könnte die Psalmen komplett hier rein kopieren.

    Schöne Gedanken hat mein Liebster hier aus den Publikationen und dem Nachschlagewerk hier reinkopiert.

    Ramona wird in den nächsten Tagen sicherlich wieder die Gerichte mit Ausdrucken überhäufen und damit belegen, dass wir SIE im Internet deffamieren *grummel*

    Kommentar — 17. April 2009 @ 00:01

  5. Jule

    Psalm 10:1

    Warum, o Jehova, stehst du ständig in der Ferne?
    [Warum] hältst du dich verborgen in Zeiten der Bedrängnis?

    Manchmal geht es uns so schlecht, dass wir meinen, Jehova habe uns verlassen – dabei trägt er uns gerade, nur wir bekommen es nicht mit.

    Siehe auch das Gedicht „Spuren im Sand“.

    Kommentar — 21. April 2009 @ 08:32

  6. Thomas

    Psalm 10-12
    Zitate von J.N.Darby


    Psalm 10 schildert seinem Hauptinhalt nach den Zustand der Dinge in den letzten Tagen, bis Jehova zum Gericht aufsteht, und im Besonderen den Charakter des Gesetzlosen (denn an seinem Charakter wird er erkannt), und dieser Charakter wird besonders in dem Juden gefunden…. Der Gesetzlose handelt in seinem Stolz nach dem Sichtbaren, während der Gerechte durch den Glauben an das, was Jehova ist, durch den Glauben an Ihn, in seinem Tun geleitet wird. Der Gesetzlose rühmt sich des Gelüstes seiner Seele und schätzt den glücklich, welchen Jehova verabscheut. Er verfolgt gewissenlos seine Pläne, indem er den Elenden durch List zu verderben sucht, und denkt, dass Gott denselben vergessen habe. Wie gut kann Christus dem Überrest in diesen Umständen helfen! Die Elenden schreien unter dem Druck; warum steht Jehova fern und verbirgt Sich in der Zeit der Drangsal? Freilich sind diese Elenden noch weit entfernt von den Leiden, in denen Christus Sich befand; doch geht sozusagen der Schatten dieser Leiden über sie hin; aber sie können auf Gott hoffen. So rufen sie in Vers 12 zu Gott, dass Er Seine Hand erheben und der Elenden nicht vergessen möge; warum sollte der Gesetzlose Gott verachten? Jehova hat es gesehen und wird vergelten; der Arme übergibt sich Ihm.

    Der Schluss des Psalmes, von Vers 16 an, rühmt das Eingreifen Jehovas als Antwort auf das Schreien der Elenden sowie die daraus entstehenden Folgen. „Jehova ist König immer und ewiglich; die Nationen sind umgekommen aus seinem Lande.“ Das ist das öffentliche Gericht. Dann kommt das Geheimnis Jehovas: „Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört.“ Er hat ihr Herz befestigt, und dann hat Sein Ohr aufgemerkt; und die Folge davon ist das Gericht, indem Er Richter ist für die Waise und den Unterdrückten, damit der Mensch, der von der Erde ist – der, welcher seine Kraft und Hoffnung auf der Erde hat -, hinfort nicht mehr schrecke.

    …Psalm 11 zeigt uns, wie der Gerechte den Gedanken zurückweist, als müsse er gegenüber der gottlosen Bosheit, derer, die Gott nicht fürchten, hilflos verzagen. Er vertraut auf Jehova. Doch die Gesetzlosen suchen mit aller Kraft die von Herzen Aufrichtigen zu verderben. Und wenn alle menschliche Hilfe, alles, worauf eine Hoffnung für die Erde sich gründen könnte, versagt, was tut dann der Gerechte? Jehova steht so fest wie immer. Er ist in Seinem heiligen Palast, hat Seinen Platz auf der Erde, einen Platz, den der Glaube anerkennt, mag er auch noch so sehr verwüstet sein, und Sein Thron ist in den Himmeln: dorthin kann kein Übel nahen, und Sein Thron herrscht über alles….

    Psalm 12 : „Rette, Jehova! denn der Fromme ist dahin.“ Jehova wird alle stolzen und schmeichelnden Lippen ausrotten. Hochmut und Trug, das ist der Charakter des Gesetzlosen. Er kennt weder Hindernis noch Zügel für seinen Willen; er sagt: „Wer ist unser Herr?“ Aber gerade weil er die Armen unterdrückt, steht Jehova auf. Die Worte Jehovas, worauf diese Armen sich stützten, und die Hilfe verhießen als notwendiges Zeugnis für den Charakter Jehovas, auf den sie schauten, sind reine, wohlgeläuterte Worte. Sie werden unfehlbar die verheißene Frucht tragen; es ist nichts Betrügliches in ihnen. Jehova wird Seine Armen bewahren vor dem Geschlecht der Gesetzlosen. Aber die Gesetzlosen haben freien Spielraum, „wenn die Gemeinheit erhöht ist bei den Menschenkindern“.

    Kommentar — 15. April 2010 @ 17:30

  7. Jule

    Spuren im Sand

    Ich träumte mal – und schau –
    ich lief am Strand bei Ebbe, durch die Weite.
    Ich war da aber nicht alleine,
    denn auch Jehova lief an meiner Seite.
    Wir liefen so gemeinsam durch den feinen Sand,
    eine Spur von Schritten, zwei an zwei,
    Jehova Gott lief an meiner Hand.
    Dann hielt ich an und schaute hinter mich
    und betrachte meinen Lebenspfad,
    die Zeiten voll Glück und Freude,
    von tiefem Schmerz und ohne Rat.

    Ich schaute genau auf die Spuren hin,
    ich sah den ganzen Weg entlang dahin,
    wo es gerade am Schwersten war
    war der Schritte nur ein Paar.
    Ich sagte dann: „Oh, Jehova warum? Warum gerade da,
    als ich selbst keinen Ausweg mehr sah,
    als ich dich brauchte, zu jeder Zeit des Tages,
    auf dem schwierigsten Teil des Pfades?“

    Jehova blickt mich an voll Liebe,
    und antwortet auf mein Fragen:
    „Mein liebes Kind, als es dir am Schwersten war,
    …… da hab ich dich getragen!

    Kommentar — 16. April 2010 @ 09:22

  8. Jule

    Psalm 10 – 12

    Psalm 10:1-12 – Gott, lass dir das nicht bieten!

    1 Herr, warum bist du so weit weg? Warum lässt du uns im Dunkeln umherirren, wenn wir dich am nötigsten brauchen?

    2 Boshafte Menschen schrecken vor nichts zurück. Sie machen den Schwachen und Hilflosen das Leben zur Hölle. Lass sie in ihre eigene Falle laufen!

    3 Diese Gauner sind auch noch stolz auf ihre habgierigen Wünsche. Geld geht ihnen über alles, und für Gott haben sie nichts übrig. Mit wüsten Sprüchen ziehen sie über ihn her.

    4 Hochnäsig behaupten sie: »Gott? Den gibt es doch gar nicht! Was soll er uns denn heimzahlen?« – Was für ein Trugschluss!

    5 Noch geht ihnen alles nach Wunsch. Dass du sie verurteilen wirst, lässt sie kalt. Sie verhöhnen alle, die sich ihnen in den Weg stellen, und spotten: »Euer Gott ist ja so weit weg!

    6 Uns haut nichts um! Das hat noch keiner geschafft, und daran wird sich auch nichts ändern!«

    7 Sobald sie den Mund aufmachen, fluchen, lügen und erpressen sie. Wie viel Unglück richten sie an!

    8 In der Nähe einsamer Dörfer liegen sie im Hinterhalt und lauern ihren hilflosen Opfern auf. Im Versteck bringen sie die Unschuldigen um.

    9 Wie Löwen im Dickicht liegen sie auf der Lauer, um wehrlose Menschen zu überfallen.

    10 Sie stürzen sich auf ihre Opfer und schlagen sie brutal zusammen.

    11 »Was wir tun, interessiert Gott gar nicht«, reden sie sich ein, »außerdem hat er ein schlechtes Gedächtnis!«

    12 Herr, greif doch ein! Lass dir das nicht bieten! Vergiss die Hilflosen nicht!

    wieso soll sich Jehova das nicht bieten lassen?

    Schon der Titel dieses Psalms lautet in der Hoffnung für alle so. Aber warum soll ER sich das nicht bieten lassen? Immerhin schaden sie ja uns und nicht ihm…

    Vers 13

    13 Warum lässt du es zu, dass solche Schurken deine Ehre in den Schmutz ziehen? Warum dürfen sie sich einbilden, dass du sie nie zur Rechenschaft ziehen wirst?

    Warum ziehen die Bösen die Ehre Jehovas in den Schmutz?

    In gewisser Hinsicht sagen sie ja, dass sich Jehova nicht dafür interessiert. Dass es ihm egal ist, was sie tun und ob seine wahren Anbeter leiden müssen. Immerhin ist ja genau dies der Punkt, an dem viele verzeifeln. Eine Frage, die mein Vater auch schon oft gestellt hat:

    Er hat als Kind den Krieg erlebt, mußte mit seiner Familie aus der Heimat fliehen, hat die ganzen Grausamkeiten selbst erlebt – nicht nur gehört – und sagt, dass er nicht versteht, wo Gott dabei ist. Wenn es IHN wirklich gibt, warum tut er dann nichts? Kann er nichts tun oder will er es vielleicht gar nicht?

    Wir sehen, wie die Bösen mit ihrem Tun den guten Ruf Jehovas zerstören:

    Entweder ist er nicht allmächtig oder er ist herz- und lieblos!

    Dieser Eindruck mag dadurch entstehen, dass der Böse auch heute noch ungehindert sein Unwesen treiben kann. Aus diesem Grund versündigt sich der Böse nicht nur an dem Gerechten und daran, dass er die Maßstäbe Jehovas nicht einhält, sondern er ist auch noch dafür zur Rechenschaft zu ziehen, dass er Jehovas Namen in den Dreck zieht. Könnte so jemand wirklich zu Recht von sich behaupten, dass er ein Zeuge Jehovas ist?

    Wir wissen, dass unser Schöpfer liebevoll und gerecht und allmächtig ist:

    Vers 14-18

    Nein! Du hast das Unrecht nicht vergessen! Du kümmerst dich um die Gequälten und wirst sie retten. Dir können sich alle anvertrauen, denen keiner mehr hilft.

    15 Zerbrich die Macht der Übeltäter! Bestrafe sie für ihre Bosheit, damit sie nicht weiter Unheil anrichten!

    16 Der Herr ist König für immer und ewig! Seine Feinde müssen aus Israel verschwinden.

    17 Die Hilflosen bestürmen dich mit ihren Bitten. Du, Herr, erhörst sie und schenkst ihnen neuen Mut.

    18 Du sorgst für das Recht der Unterdrückten und Waisen, jeder Gewaltherrschaft auf Erden machst du ein Ende.

    Kommentar — 15. April 2012 @ 18:40

  9. Jule

    Psalm 11 – Wer glaubt, flieht nicht

    1 Von David.
    Bei dem Herrn suche ich Schutz. Wie könnt ihr da zu mir sagen: »Du musst fliehen! Flieg fort wie ein Vogel!

    2 Siehst du denn nicht, dass die Mörder schon die Pfeile aufgelegt und ihre Bogen gespannt haben? Aus dem Hinterhalt wollen sie auf jene schießen, die aufrichtig und ehrlich sind.

    3 Alle Ordnungen sind umgestoßen, was kann da noch der bewirken, dem Gottes Ordnungen alles bedeuten?«

    4 Der Herr ist in seinem heiligen Tempel, er thront im Himmel und herrscht über alles. Er durchschaut alle Menschen und weiß, wie sie sind.

    5 Er sieht sich jeden ganz genau an, den, der Gott liebt, und jene, die ihn verachten. Der Herr hasst den Gewalttätigen.

    6 Auf die Schuldigen wird er Feuer und Schwefel regnen lassen, und der Glutwind wird sie versengen.

    7 Der Herr ist zuverlässig und gerecht, deshalb liebt er alle, die gerechte Entscheidungen treffen; sie werden ihn einst schauen.

    Schöner Titel: „Wer glaubt, flieht nicht“. Warum nicht?

    Gestern war ein interessanter Artikel im Kurier und heute im Vortrag wurde zufällig der Gedanke aufgegriffen. Im Kurier ging es darum, dass einige Reiche in Kanada aus Angst vor der Apokalypse Bunker in die Erde bauen lassen. Dorthin wollen sie fliehen, „wenn die Welt untergeht“. Als ich es gelesen habe, hatte ich gestutzt, vor allen Dingen, weil es im Zusammenhang um die Apolypse ging.

    Harmagedon oder Apokalypse ist ja ein biblischer Begriff und bezeichnet den großen Tag Jehovas, an dem er die Erde von dem Gesetzlosen reinigen wird. Was nützt mir da ein Bunker? Kann ich mich etwa vor Jehova verstecken?

    Thom und mir fiel dann die Stelle aus Offenbarung ein, wo sie in ihrer Angst sagen: „Berge, fallt über uns, um uns zu verbergen“ (Offenbarung 6:15-17).

    Heute hatten wir einen Vortrag mit dem Thema „Machst du Jehova wirklich zu deiner Feste?“ und der Bruder führte ganz zu Anfang genau diesen Bibeltext ein und fragte, wie wir denn in so einem Fall reagieren würden – wo suchen wir dann Hilfe?

    Wir würden ganz bestimmt zu unserem Gott fliehen, in der ansoluten Gewißheit, dass ER uns hilft und beisteht. Er nimmt uns das Problem vielleicht nicht ab, aber er hilft uns ganz bestimmt, das Schwere zu tragen. Hier fiel mir dann die Veranschaulichung mit der Kaffebohne wieder ein, das ich 2004 mal gelesen und mir abgespeichert habe:

    Die junge Frau wollte sich bei ihrer Mutter aussprechen. Sie war frustriert. Das Leben war ihr einfach über den Kopf gewachsen. Sie hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte und keine Kraft mehr zu kämpfen. Es war sowieso aussichtslos – sobald sie ein Problem gelöst hatte, war schon das nächste da. Ihre Mutter hörte geduldig zu und nahm sie dann mit in die Küche.

    Dort brachte sie drei Töpfe mit Wasser zum Kochen. In den ersten gab sie ein paar Möhren, in den zweiten drei Eier und in den dritten gemahlene Kaffeebohnen.

    Ungefähr zwölf Minuten später schaltete sie den Herd aus. Sie holte die Karotten und die Eier aus den Töpfen und legte sie in eine Schüssel. Den Kaffee schüttete sie in eine Kanne. Dann wandte sie sich an ihre erstaunte Tochter. „Was siehst du da?“, fragte sie. „Naja, Karotten, Eier und Kaffee!“ „So“, fuhr die Mutter fort, „ich möchte jetzt, dass du die Karotten fühlst.“ Sie waren beim Kochen weich und biegsam geworden. „Und jetzt die Eier!“ Unter der spröden Schale waren sie hart und unnachgiebig geworden.
    Schließlich bot die Frau ihrer Tochter einen Schluck Kaffee an.

    „Jetzt bin ich aber neugierig, was du mir damit sagen willst,“ sagte die Tochter.

    „Sieh mal,“ entgegnete ihre Mutter, „die Karotten, die Eier und der Kaffee hatten mit dem gleichen Problem zu kämpfen: kochendes Wasser. Die Möhren waren ursprünglich stark und unbeugsam. Aber die Zeit im kochenden Wasser hat sie weich, ja fast widerstandslos gemacht. Die Eier waren vorher zerbrechlich. Eine dünne Schale schützte das flüssige Innere. Aber in wenigen Minuten hat kochendes Wasser ihr Inneres verhärtet. Mit den gemahlenen Kaffeebohnen ist es aber etwas Anderes. Während sie im kochenden Wasser waren, haben sie das Wasser verändert!“

    „Jetzt ist die Frage: Mein Mädchen, was bist du? Wenn du in Schwierigkeiten steckst, reagierst du dann wie eine Karotte, wie ein Ei oder wie gemahlene Kaffeebohnen?“

    Es lohnt sich wirklich, darüber nachzudenken: Wie reagiere ich? Bin ich wie die Karotte? Erscheine ich anfangs knackig und stark, mache aber schnell schlapp, wenn es schwierig wird, und verliere meine Kraft?

    Oder bin ich wie ein Ei, das ein formbares, weiches Herz hat, sich aber in der Hitze verändert? Hatte ich früher einen beweglichen Geist, bin aber aufgrund eines Todesfalls, einer Trennung, finanzieller Schwierigkeiten oder anderer Probleme hart und schroff geworden? Vielleicht sieht meine Schale, mein Äußeres, fast unverändert aus, aber im Herzen bin ich bitter und hart geworden.

    Oder bin ich wie eine gemahlene Kaffeebohne? Sie verändert sich nicht, im Gegenteil – sie verändert die Umstände, die ihr Schmerz bereiten. Erst im kochenden Wasser werden ihr Duft und Geschmack freigesetzt.

    Wenn du wie die Kaffeebohne bist, dann gilt folgendes für dich: Je schwieriger deine Lage wird, umso besser wirst du, und anstatt Opfer der Situation zu werden, bist du es, der die Umstände verbessert. Kannst du in den dunkelsten Stunden und während der größten Prüfungen über dich selbst hinauswachsen?

    Wie wirst du mit Schwierigkeiten fertig?

    Vor einer Schüssel mit weich gekochten Möhren und hart gekochten Eiern und einer aromatischen Tasse Kaffee in der Küche ihrer Mutter lächelte die junge Frau. Mütter sind einfach wunderbar! Diesen Anschauungsunterricht würde sie so schnell nicht vergessen!

    Anstatt Jehova zu sagen, wie mächtig der Sturm ist, sagen wir doch dem Sturm wie mächtig unser großer Gott Jehova ist!

    Aber wenn David hier sagt „wer glaubt, flieht nicht“ – widerspricht er damit nicht selbst? War nicht er so viele Jahre vor König Saul geflohen?

    Kommentar — 15. April 2012 @ 18:59

  10. Jule

    Psalm 12 – Gott hält, was er verspricht

    1 Ein Lied Davids, mit achtsaitigem Instrument zu begleiten.

    2 Herr, hilf! Wo finde ich noch Menschen, die zu dir halten? Auf keinen kann man sich mehr verlassen.

    3 Jeder belügt jeden. Leicht kommen ihnen Komplimente über die Lippen, aber sie heucheln dabei.

    4 Herr, rotte diese Schmeichler und Angeber aus!

    5 Ich höre, wie sie prahlen: »Wir erreichen alles, denn wir sind gewaltige Redner; gegen uns kommt keiner an!«

    6 »Doch – ich!«, spricht der Herr, »jetzt will ich eingreifen, denn die Armen werden unterdrückt, und die Hilflosen seufzen, weil man ihnen hart zusetzt. Ich werde sie befreien!«

    7 An dieser Zusage des Herrn gibt es nichts zu deuteln. Sie ist eindeutig und klar, echt wie reines Silber.

    8 Du, Herr, hältst, was du versprichst, und wirst uns für immer vor diesen selbstherrlichen Menschen beschützen.

    9 Denn diese Lügner sind überall, und die Gemeinheit unter den Menschen nimmt ständig zu.

    Bevor ich es vergesse: hier sieht man wieder deutlich, warum die Versangabe bei einigen Bibeln von der unseren in den Psalmen abweicht: bei uns ist die Angabe darüber, in welchem Zusammenhang der Psalm geschrieben wurde und wie er zu spielen sei, in der Überschrift enthalten. Hier und bei einigen anderen Übersetzungen bildet dies bereits den ersten Vers.

    Wenn wir uns noch einmal Vers 2 und 3 ansehen, stellt sich mir die Frage, wann und in welchem Zusammenhang David diese Verse geschrieben haben mag?

    Herr, hilf! Wo finde ich noch Menschen, die zu dir halten? Auf keinen kann man sich mehr verlassen.

    3 Jeder belügt jeden. Leicht kommen ihnen Komplimente über die Lippen, aber sie heucheln dabei.

    Wir hatten ja gerade erst die beiden Bücher Samuel gelesen, die die Schilderungen zu Davids Leben enthalten. Mir fällt jetzt so spontan nichts ein, was zu diesen Worten passen würde.

    Zwar ist David sehr lange erbittert von Saul verfolgt worden und nachher hatte er große Differenzen mit seinem Sohn Absalom – aber eine Situation, wo er niemanden mehr trauen konnte, fällt mir nicht ein. Im Gegenteil: er hatte immer einige Treue, die selbst in schwierigsten Zeiten zu ihm hielten. Was sagen die Querverweise dazu?

    Ich habe nachgesehen, aber es gibt keinen, der sich direkt auf David bezieht, nur der eine, der von den Schlachtordungen spricht:

    (1. Chronika 12:33)
    . . .Von Sebulon waren die zum Heer Ausziehenden, die sich mit allen Kriegswaffen in Schlachtordnung aufstellten, [an Zahl] fünfzigtausend, und was das Sichscharen [um David] betrifft, so waren sie nicht doppelten Herzens.

    Kommentar — 15. April 2012 @ 19:12

  11. Jule

    Psalm 10 – 12

    Psalm 10 – wenn wir uns von unserem Gott allein gelassen fühlen…

    1 Herr , warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not ?

    2 Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange; mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben! 3 Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens, und der Habsüchtige sagt sich los vom Herrn und lästert ihn. 4 Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott «! 5 Seine Unternehmungen gelingen immer; hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm; er tobt gegen alle seine Gegner. 6 Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!»

    7 Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil. 8 Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern; im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen den Wehrlosen aus.

    9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz. 10 Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.

    11 Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen , er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!«

    12 Steh auf, o Herr ! Erhebe, o Gott, deine Hand ! Vergiss die Elenden nicht! 13 Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? 14 Du hast es wohl gesehen ! Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht, um es in deine Hand zu nehmen ; der Wehrlose überlässt es dir, der du der Helfer der Waisen bist!

    15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen , suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest! 16 Der Herr ist König immer und ewig; die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land.

    17 Das Verlangen der Elenden hast du, o Herr , gehört; du machst ihr Herz fest , leihst ihnen dein Ohr, 18 um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten, damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite.

    hier findet ihr einige Gedanken aus den Vorjahren dazu:

    Kommentar — 7. Mai 2013 @ 18:46

  12. Jule

    Psalm 11 – unsere Zuflucht bei Gott suchen

    1 Dem Vorsänger. Von David.

    Bei dem Herrn habe ich Zuflucht gefunden! Wie sagt ihr denn zu meiner Seele: » Flieh wie ein Vogel auf eure Berge«? 2 Denn siehe, die Gottlosen spannen ihren Bogen; sie haben ihre Pfeile auf die Sehne gelegt, um im Verborgenen auf die zu schießen, welche aufrichtigen Herzens sind

    3 Wenn die Grundfesten eingerissen werden, was soll der Gerechte tun?

    4 Der Herr ist in seinem heiligen Tempel . Der Thron des Herrn ist im Himmel; seine Augen spähen , seine Blicke prüfen die Menschenkinder.

    5 Der Herr prüft den Gerechten ; aber den Gottlosen und den, der Frevel liebt, hasst seine Seele. 6 Er lässt Schlingen regnen über die Gottlosen; Feuer, Schwefel und Glutwind ist das Teil ihres Bechers.

    7 Denn der Herr ist gerecht , er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen.

    hier finden wir einige Gedanken dazu:

    Kommentar — 7. Mai 2013 @ 18:48

  13. Jule

    Psalm 12 – Wer Jehova wirklich liebt, nimmt sich selbst nicht so wichtig

    1 Dem Vorsänger. Auf der Scheminith. Ein Psalm Davids.

    2 Hilf, Herr ; denn der Getreue ist dahin, die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern!

    3 Sie erzählen Lügen, jeder seinem Nächsten; mit schmeichelnder Lippe, mit hinterhältigem Herzen reden sie. 4 Der Herr möge ausrotten alle schmeichelnden Lippen, die Zunge, die großtuerisch redet, 5 sie, die sagen: »Wir wollen mit unserer Zunge herrschen, unsere Lippen stehen uns bei! Wer ist unser Herr ?« –

    6 »Weil die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen, so will ich mich nun aufmachen «, spricht der Herr ; »ich will den ins Heil versetzen, der sich danach sehnt!«

    7 Die Worte des Herrn sind reine Worte, in irdenem Tiegel geschmolzenes Silber, siebenmal geläutert . 8 Du, o Herr , wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich!

    9 Es laufen überall Gottlose herum, wenn die Niederträchtigkeit sich der Menschenkinder bemächtigt.

    Wer Jehova wirklich liebt, nimmt sich selbst nicht so wichtig. Er versucht nicht ständig, sich zu rechtfertigen oder sich selbst auf ein Podest zu stellen – sondern er hilft anderen, auf Jesus zu schauen!

    Vielleicht ist es ganz sinnvoll, sich in diesem Zusammenhang die neueste (aktuelle) Predigt von Bayless Conley anzuhören – wo er uns 7 Punkte nennt, die wir erfüllen müssen, wenn wir bei Jehova ein Star sein wollen 😉 – „Star oder Sternchen?“

    weitere Gedanken zu diesem Psalm finden wir hier:

    Kommentar — 7. Mai 2013 @ 18:54

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