Psalm 37 – 39

Psalm 37

Von David.

? (´Áleph)

37 Erhitze dich nicht über die Übeltäter.
Beneide nicht die, die Ungerechtigkeit tun.

2 Denn wie Gras werden sie schnell verwelken,
Und wie grünes, frisches Gras werden sie dahinschwinden.

? (Beth)

3 Vertraue auf Jehova, und tue Gutes;
Weile auf der Erde, und handle mit Treue.

4 Auch habe Wonne an Jehova,
Und er wird dir die Bitten deines Herzens gewähren.

? (Gímel)

5 Wälze deinen Weg auf Jehova,
Und verlaß dich auf ihn, und er selbst wird handeln.

6 Und er wird bestimmt deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht selbst
Und dein Recht wie den Mittag.

? (Dáleth)

7 Schweig still vor Jehova,
Und harre voll Verlangen auf ihn.
Erhitze dich nicht über jemand, der seinen Weg zum Erfolg macht,
Über den Mann, der [seine] Ideen ausführt.

? (He´)

8 Steh ab vom Zorn, und laß den Grimm;
Erhitze dich nicht, nur um übelzutun.

9 Denn die Übeltäter, sie werden weggetilgt,
Die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden.

? (Waw)

10 Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein;
Und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht dasein.

11 Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen,
Und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens.

? (Sájin)

12 Der Böse macht Anschläge gegen den Gerechten,
Und gegen ihn knirscht er mit seinen Zähnen.

13 Jehova selbst wird über ihn lachen,
Denn er sieht gewiß, daß sein Tag kommen wird.

? (Cheth)

14 Ein Schwert haben die Bösen gezogen und haben ihren Bogen gespannt,
Um den Niedergedrückten und Armen zu Fall zu bringen,
Um hinzuschlachten diejenigen, die auf [ihrem] Weg rechtschaffen sind.

15 Ihr eigenes Schwert wird in ihr Herz dringen,
Und ihre eigenen Bogen werden zerbrochen werden.

? (Teth)

16 Besser ist das wenige des Gerechten
Als die Fülle der vielen Bösen.

17 Denn die Arme der Bösen, sie werden zerbrochen werden,
Aber Jehova wird die Gerechten stützen.

? (Jodh)

18 Jehova weiß um die Tage der Untadeligen,
Und ihr Erbe, es wird selbst auf unabsehbare Zeit bestehen.

19 Sie werden nicht beschämt in der Zeit des Unglücks,
Und in den Tagen der Hungersnot werden sie gesättigt werden.

? (Kaph)

20 Denn die Bösen, sie werden umkommen,
Und die Feinde Jehovas werden wie die Kostbarkeit der Weiden sein;
Sie sollen ihr Ende finden. In Rauch sollen sie ihr Ende finden.

? (Lámedh)

21 Der Böse borgt und zahlt nicht zurück,
Aber der Gerechte erweist Gunst und schenkt Gaben.

22 Denn die von ihm Gesegneten, sie werden die Erde besitzen,
Die aber, auf die er Übel herabrufen wird, werden weggetilgt werden.

? (Mem)

23 Von Jehova sind selbst die Schritte eines kräftigen Mannes bereitet worden,
Und an seinem Weg hat ER Gefallen.

24 Wenn er auch fallen mag, so wird er nicht hingeschleudert,
Denn Jehova stützt seine Hand.

? (Nun)

25 Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden,
Und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen
Noch seine Nachkommen nach Brot suchen.

26 Den ganzen Tag erweist er Gunst und leiht,
Und so haben seine Nachkommen Aussicht auf Segen.

? (Ssámech)

27 Wende dich ab vom Bösen, und tue Gutes,
Und so verweile auf unabsehbare Zeit.

28 Denn Jehova liebt [das] Recht,
Und er wird seine Loyalgesinnten nicht verlassen.
? (`Ájin)
Auf unabsehbare Zeit werden sie bestimmt behütet werden;
Was aber die Nachkommen der Bösen betrifft, sie werden tatsächlich weggetilgt werden.

29 Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen,
Und sie werden immerdar darauf wohnen.

? (Pe´)

30 Des Gerechten Mund ist es, der mit gedämpfter Stimme Weisheit äußert,
Und seine Zunge ist es, die nach dem Recht redet.

31 Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen;
Seine Schritte werden nicht wanken.

? (Za·dhe)

32 Der Böse hält Ausschau nach dem Gerechten
Und sucht ihn zu Tode zu bringen.

33 Was Jehova betrifft, er wird ihn nicht dessen Hand überlassen,
Und er wird ihn nicht schuldig sprechen, wenn er gerichtet wird.

? (Qoph)

34 Hoffe auf Jehova, und halte seinen Weg ein,
Und er wird dich erhöhen, die Erde in Besitz zu nehmen.
Wenn die Bösen weggetilgt werden, wirst du [es] sehen.

? (Resch)

35 Ich habe den Bösen als Tyrannen gesehen
Und sich ausbreiten wie ein üppiger [Baum] auf heimischem Boden.

36 Und doch schwand er dann dahin, und er war nicht da;
Und ich suchte ihn ständig, und er war nicht zu finden.

? (Schin)

37 Achte auf den Untadeligen, und behalte den Rechtschaffenen im Auge,
Denn die Zukunft [dieses] Mannes wird friedevoll sein.

38 Die Übertreter selbst aber werden bestimmt miteinander vertilgt werden;
Der Bösen Zukunft wird tatsächlich abgeschnitten.

? (Taw)

39 Und die Rettung der Gerechten ist von Jehova;
Er ist ihre Festung in der Zeit der Bedrängnis.

40 Und Jehova wird ihnen helfen und sie entrinnen lassen.
Er wird sie den Bösen entrinnen lassen und sie retten,
Weil sie zu ihm Zuflucht genommen haben.

Psalm 38

Eine Melodie von David, um in Erinnerung zu bringen.

38 O Jehova, rüge mich nicht in deinem heftigen Zorn,
Noch weise mich zurecht in deinem Grimm.

2 Denn deine Pfeile, sie sind tief in mich eingedrungen,
Und auf mich ist deine Hand herabgekommen.

3 Da ist keine gesunde Stelle an meinem Fleisch wegen deiner Strafankündigung.
Da ist kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde.

4 Denn meine eigenen Vergehungen sind über mein Haupt gegangen;
Wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich.

5 Meine Wunden sind stinkend geworden, sie haben geeitert
Wegen meiner Torheit.

6 Ich bin aus der Fassung gekommen, ich habe mich bis über die Maßen tief gebeugt;
Den ganzen Tag bin ich traurig umhergegangen.

7 Denn meine Lenden selbst sind voll Brand geworden,
Und da ist keine gesunde Stelle an meinem Fleisch.

8 Ich bin empfindungslos geworden und bin über die Maßen zerschlagen;
Ich habe wegen des Stöhnens meines Herzens geschrien.

9 O Jehova, vor dir ist all mein Begehren,
Und mein Seufzen ist nicht vor dir verborgen gewesen.

10 Mein eigenes Herz hat heftig geklopft, meine Kraft hat mich verlassen,
Und das Licht meiner Augen, es ist auch nicht bei mir.

11 Was meine lieben Freunde und meine Gefährten betrifft, sie bleiben fern von meiner Plage stehen,
Und meine nächsten Bekannten, sie haben in der Ferne gestanden.

12 Die aber, die mir nach der Seele trachten, legen Fallstricke,
Und die auf mein Unglück hinwirken, haben Widriges zu mir geredet,
Und Trügerisches murmeln sie den ganzen Tag.

13 Was mich betrifft, ich pflegte wie ein Tauber nicht zuzuhören;
Und wie ein Stummer tat ich gewöhnlich meinen Mund nicht auf.

14 Und ich wurde wie ein Mann, der nicht hörte,
Und in meinem Mund waren keine Gegenargumente.

15 Denn auf dich, o Jehova, harrte ich;
Du selbst antwortetest dann, o Jehova, mein Gott.

16 Denn ich sprach: „Sonst würden sie sich über mich freuen;
Wenn mein Fuß wankte, würden sie bestimmt gegen mich großtun.“

17 Denn ich war bereit zu hinken,
Und mein Schmerz war beständig vor mir.

18 Denn ich berichtete dann von meinem eigenen Vergehen;
Ich begann wegen meiner Sünde besorgt zu sein.

19 Und meine Feinde, die am Leben sind, wurden mächtig,
Und derer, die mich grundlos hassen, wurden viele.

20 Und sie vergalten mir Böses für Gutes,
Sie widerstanden mir ständig dafür, daß ich dem Guten nachjagte.

21 Verlaß mich nicht, o Jehova.
O mein Gott, bleib nicht fern von mir.

22 Eile doch zu meinem Beistand,
O Jehova, meine Rettung!

Psalm 39

Dem Leiter von Jeduthun. Eine Melodie von David.

39 Ich sprach: „Ich will meine Wege behüten
Vor der Versündigung mit meiner Zunge.
Ich will meinen Mund mit einem Maulkorb verwahren,
Solange irgendein Böser vor mir ist.“

2 Ich verstummte in Schweigen;
Ich schwieg vom Guten,
Und mein Schmerzenszustand wurde in Verruf gebracht.

3 Mein Herz wurde heiß in meinem Innern,
Während meines Seufzens brannte das Feuer unablässig.
Ich redete mit meiner Zunge:

4 „Laß mich, o Jehova, mein Ende wissen
Und das Maß meiner Tage – welches es ist,
Damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin.

5 Siehe! Du hast meine Tage zu nur wenigen gemacht;
Und meine Lebensdauer ist wie nichts vor dir.
Bestimmt ist jeder Erdenmensch, auch wenn er feststeht, nichts als ein Dunst. Sela.

6 Ja, als ein Scheinbild wandelt der Mann umher.
Bestimmt sind sie umsonst ungestüm.
Einer häuft Dinge auf und weiß nicht, wer sie einsammeln wird.

7 Und nun, worauf habe ich gehofft, o Jehova?
Meine Erwartung ist auf dich [gerichtet].

8 Von all meinen Übertretungen befreie mich.
Setze mich nicht zur Schmach des Unverständigen.

9 Ich blieb verstummt; ich konnte meinen Mund nicht auftun,
Denn du selbst handeltest.

10 Entferne deine Plage von mir.
Zufolge der Feindseligkeit deiner Hand geht es mit mir selbst zu Ende.

11 Mit Zurechtweisungen gegen Vergehen hast du den Menschen zurechtgebracht,
Und du verzehrst seine begehrenswerten Dinge wie eine Motte.
Gewiß ist jeder Erdenmensch ein Dunst. Sela.

12 Hör mein Gebet, o Jehova,
Und meinem Hilferuf schenke Gehör.
Schweig nicht zu meinen Tränen.
Denn ich bin nur ein ansässiger Fremdling bei dir,
Ein Ansiedler ebenso wie alle meine Vorväter.

13 Blicke hinweg von mir, damit ich mich erheitern kann,
Bevor ich weggehe und nicht bin.“

Jule | 04.23.09 | Psalmen, Text in der Bibel |

12 Comments »

  1. Thomas

    Psalm 37

    Ist es schwer, heute die Ungerechtigkeit zu erdulden?

    Haben scheinbar immer nur im Film die Guten am Ende das Glück in der Hand? Der Psalm 37 zeigt, dass dies damals schon oft der Fall war – und wir sollten uns nicht wundern, dass sich nicht viel – noch nicht – geändert hat. Aber in absehbarer Zeit wird der Schöpfer noch drastischer eingreifen, als er das zur Zeit der Psalmenschreiber getan hat.
    Auch wenn in den hier zitierten Ausgaben des Wachtturms noch davon ausgegangen wurde, dass die meisten Sorgen von „außerhalb“ kommen sollten, so hat sich das Blatt auch hier geändert, wie es schon zur Zeit Davids war. Auch damals kamen die schlimmsten Lügen und Anfeindungen von Saul und anderen „Mitisraeliten“. Aber selbst wenn die Anfeindungen immer stärker wurden, so sind die Worte des Psalms doch wahr: der Allmächtige wird für Gerechtigkeit eintreten und den Ungerechtigkeiten ein Ende bereiten.

    in einem älteren Wachtturm hieß es einmal (1978)

    VON einem griechischen Philosophen des Altertums erzählt man sich, er habe gesagt: „Heirate, junger Mann, heirate. Wenn du eine gute Frau bekommst, wirst du glücklich sein, und das ist etwas Gutes. Wenn du keine gute Frau bekommst, wirst du ein Philosoph, und auch das ist etwas Gutes.“ Der zweite Teil dieses Ausspruches will sagen, man solle sich in etwas Unabänderliches schicken und das Leben sozusagen vom philosophischen Standpunkt aus betrachten.
    Dieser Grundsatz, mit dem Unabänderlichen zu leben, läßt sich auf viele Lebensbereiche übertragen. Manchmal kann einem schon seine eigene Körpergröße Kummer bereiten. Ein Mädchen, das über 1,80 m mißt, grämt sich vielleicht, weil es so groß ist. Ein Mann wiederum, der nicht einmal 1,50 m erreicht, mag sich ärgern, weil er so klein ist. Doch es verhält sich so, wie Jesus Christus, der Sohn Gottes, gesagt hat: „Wer . . . unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe e i n e Elle zuzusetzen?“ (Matth. 6:27, Elberfelder Bibel). Des weiteren mag jemand buckelig, mit einem Sprachfehler oder mit schlechtem Sehvermögen geboren worden sein oder vielleicht aufgrund von Kinderlähmung körperbehindert sein.
    Was können solche Personen tun? Ein Arzt sagte einmal: „Was nicht geheilt werden kann, muß erduldet werden.“ Carlos Romulo, ein philippinischer Staatsmann, zählt zu denen, die gelernt haben, sich mit ihrer äußerst geringen Körpergröße abzufinden. Er sagt, er habe sich durch seine geringe Größe nicht in Verlegenheit bringen lassen und habe festgestellt, daß sie auch ihre Vorteile habe, denn oft würden Menschen dazu neigen, sehr kleine Personen zu begünstigen.
    Alle diese benachteiligten Personen können eines tun, nämlich das Gute schätzen, was sie bereits empfangen haben. Ist nicht das Leben und selbst nur ein gewisses Maß Gesundheit schon ein großer Segen? Man kann sich an den Schönheiten der Schöpfung oder „Natur“ erfreuen, an schöner Musik, man kann die Liebe seiner Angehörigen und Freunde genießen und die Befriedigung verspüren, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere nützlich zu sein.
    Dasselbe gilt für unsere Einstellung zu den Weltverhältnissen, die, soweit es eine Besserung betrifft, unabänderlich sind. Sollten wir uns aufregen, weil die Korruption unter hochgestellten Persönlichkeiten zunimmt und sich die Gewalttaten und Verbrechen auf der Straße häufen? Die Bibel gibt den guten Rat: „Erhitze dich nicht über die Übeltäter.“ Warum nicht? Weil sie zu Gottes bestimmter Zeit nicht mehr sein werden (Ps. 37:1-13). Bis dahin kann man lernen, mit solchen Verhältnissen zu leben, indem man zum Beispiel äußerst vorsichtig ist, sich nicht spätnachts allein auf die Straße wagt und sein Leben für wertvoller erachtet als das Geld, das man bei sich hat.

    ein Jahr später wurde in selbiger Zeitschrift geschrieben:

    Bist du beunruhigt?
    DIE Nachrichten aus vielen Ländern gleichen sich im wesentlichen: Die Unehrlichkeit wird zu einer Plage. Es kommt zu vielen Ladendiebstählen. Unternehmer beklagen große Verluste aufgrund der Diebstähle von Arbeitnehmern. Bestechung ist in der Geschäftswelt zu etwas Üblichem geworden. Betrug, Erpressung und Veruntreuung nehmen überhand. Die Mehrheit der Unehrlichen scheinen ungeschoren davonzukommen. Ja, selbst von denen, die gefaßt werden, werden nur wenige angemessen bestraft.
    Wie wirkt sich dieser Sittenverfall auf dich aus? Viele sind geneigt zu sagen: „Was nützt es schon, wenn man ehrlich ist?“ Sie blicken neidisch auf die Wohlfahrt Gesetzloser. Sollte man aber unehrliche Personen um ihren Erfolg beneiden?
    Vor vielen Jahrhunderten wurde auf diese Frage eine inspirierte Antwort gegeben, und das zu Recht, denn ein Verfall der Sitten ist nichts Neues. Solange es Menschen gibt, sind dadurch in vielen Jahrhunderten gerechtgesinnte Personen auf der ganzen Erde beunruhigt worden. Vor mehr als 3 000 Jahren beobachtete zum Beispiel der gottesfürchtige König David unter seinem eigenen Volk, den Israeliten, Gesetzlosigkeit. Unter Inspiration gab er vorzüglichen Rat darüber, wie man selbst dann richtig handeln kann, wenn man sieht, wie Sünder Erfolg haben.
    David ließ die Aufforderung ergehen: „Erhitze dich nicht über die Übeltäter. Beneide nicht die, die Ungerechtigkeit tun. Denn wie Gras werden sie schnell verwelken, und wie grünes, frisches Gras werden sie dahinschwinden“ (Ps. 37:1, 2). Ja, was nützt es in Wirklichkeit, sich ungebührlich darüber aufzuregen, daß Gesetzlose der Strafe entgehen? Was ändern wir daran, wenn wir auf den Reichtum, den sie aufhäufen, neidisch sind? Im Grunde genommen nichts, wir mögen uns nur selbst unglücklich machen und unzufrieden werden. Es ist daher vernünftiger, daran zu denken, daß die materielle Wohlfahrt Gesetzloser nicht von Bestand ist. Selbst wenn sie der Gerechtigkeit nicht anheimfallen, können sie doch ihre Lebensspanne nicht unendlich verlängern. Da das menschliche Leben so kurz ist, gleichen die Bösen dem Gras, das schnell verwelkt, wenn es geschnitten ist. Sie sind wie saftiges grünes Gras, das beim Vertrocknen dahinschwindet. Wie die Übeltäter zu ihrem Ende kommen, so vergeht auch ihr unrechtmäßig erworbener Gewinn.
    Auch die Erkenntnis, daß Gott zu seiner Zeit eine Änderung herbeiführen kann und wird, wird uns davor bewahren, Übeltäter zu beneiden. Der Psalmist sagte weiter: „Vertraue auf Jehova und tue Gutes; weile auf der Erde, und handle mit Treue“ (Ps. 37:3). In der Zuversicht, daß Jehova Gott alles richtigstellen wird, sollten wir weiterhin Gutes tun und uns durch den anscheinenden Erfolg gesetzloser Personen nicht vom rechten Weg abbringen lassen. Der Psalmist empfiehlt auch, daß wir ‘auf der Erde verweilen’ sollten (was sich hier offensichtlich auf das Heimatland Davids bezieht und in unserem Falle auf das Land, in dem wir ansässig sind). Während wir weiterhin unter gesetzlosen Personen leben, sollten wir auf Gottes Hilfe vertrauen und uns in allem, was wir tun, als treu und rechtschaffen erweisen.
    Auf diese Weise werden wir ein gutes Verhältnis zum Schöpfer aufrechterhalten — etwas viel Wertvolleres als materielle Dinge. Der Psalmist gibt folgenden Rat: „Habe Wonne an Jehova, und er wird dir die Bitten deines Herzens gewähren. Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlaß dich auf ihn, und er selbst wird handeln. Und er wird bestimmt deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht selbst und dein Recht wie den Mittag“ (Ps. 37:4-6).
    Gemäß diesen Worten sollten wir wirklich Wonne, Freude oder Glück in unserem Gott finden, indem wir ihm treu dienen. Wenn wir seine Anerkennung genießen, wird er ‘die Bitten unseres Herzens gewähren’, da unsere Bitten im Einklang mit seinem Willen sein werden (1. Joh. 5:14, 15). Wir können jegliche Bürden oder Sorgen auf ihn wälzen, alle unsere Angelegenheiten in seine Hände legen und um seine Hilfe, Leitung und Überwaltung bitten. Wenn wir uns auf ihn verlassen, wird er mit Sicherheit in unserem Interesse handeln. Wenngleich uns andere verleumden mögen und unser rechtschaffenes Verhalten gewissermaßen wie durch eine dunkle Wolke verborgen sein mag, wird Jehova Gott zu seiner Zeit unsere Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit so deutlich und strahlend hervortreten lassen wie die Sonne am Mittag.
    GEDULD ERFORDERLICH
    Doch was sollten wir tun, bevor es zu einer solchen Rechtfertigung kommt? Der Psalmist antwortet: „Schweige still vor Jehova, und harre voll Verlangen auf ihn. Erhitze dich nicht über jemand, der seinen Weg zum Erfolg macht, über den Mann, der seine Ideen ausführt. Steh ab vom Zorn und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun. Denn die Übeltäter selbst werden weggetilgt werden, die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden“ (Ps. 37:7-9).
    Was will der Psalmist uns hier sagen? Er weist darauf hin, daß wir geduldig darauf warten sollten, daß Jehova Gott zu seiner Zeit handelt, und daß wir uns nicht beklagen sollten. Wir müssen uns davon zurückhalten, uns über den Erfolg unehrlicher Menschen so zu erzürnen, daß wir voreilig handeln und unser Verhältnis zu Gott gefährden. Daran zu denken, daß Übeltäter weggetilgt werden, wird uns in dieser Hinsicht eine Hilfe sein. Selbst im natürlichen Ablauf der Dinge wirkt eine gesetzlose Handlungsweise einer Verlängerung des Lebens entgegen. Wer ausschweifend lebt, mag zum Beispiel früher sterben als jemand, der ein rechtschaffenes Leben führt. So erfreuen sich im allgemeinen Personen, die auf Gott hoffen oder vertrauen, eines längeren, befriedigenderen Lebens.
    Für die Israeliten, an die die Worte des Psalmisten ursprünglich gerichtet waren, hingen sowohl der weitere Aufenthalt im Verheißenen Land als auch ein langes Leben vom Gehorsam gegenüber Gott ab. Fortgesetztes gesetzloses Handeln führte dazu, daß ihnen Gottes Segen und Schutz entzogen wurde. Dies bedeutete für sie oft den Tod durch feindliche Nationen oder durch Hunger und Krankheiten (3. Mose 26:3 bis 39; Amos 4:6 bis 5:3).
    Aus eigener Erfahrung kam der Psalmist David zu der Erkenntnis, daß es, auf lange Sicht gesehen, stets das beste ist, Gottes gerechte Gebote zu befolgen. Er sagte: „Ein Jüngling bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen. Achte auf den Untadeligen, und behalte den Rechtschaffenen im Auge, denn die Zukunft dieses Mannes wird friedevoll sein. Die Übertreter selbst aber werden bestimmt miteinander vertilgt werden; der Bösen Zukunft wird in der Tat abgeschnitten“ (Ps. 37:25, 37, 38).
    Personen, die in neuerer Zeit im Dienste Jehovas alt geworden sind, haben dasselbe erfahren. Gott stützte sie in Leidenszeiten, und viele von ihnen haben den Tod bedrückender Herrscher erlebt, die entschlossen waren, sie zu vernichten. Wenn diese untadeligen Diener Gottes auf das Geschehene zurückblicken, können sie sehen, wie sich das Blatt schließlich zum Guten gewendet hat.
    Die Tatsache, daß sie noch am Leben sind, beweist, daß Gott für das gesorgt hat, was sie benötigten. Sie haben Frieden, eine innere Ruhe und Gelassenheit. Warum? Weil sie ein gutes Gewissen behalten haben und weil ihnen die Ängste erspart geblieben sind, unter denen Personen leiden, deren Leben sich nur um materielle Dinge dreht und denen nur der Tod in Aussicht steht. Außerdem blicken sie vertrauensvoll in die Zukunft, der Zeit entgegen, in der Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus und durch Engelheere alle Verderbtheit und alle gesetzlosen Menschen von der Erdoberfläche wegfegen und eine Ära dauernden Friedens herbeiführen wird (2. Thess. 1:6-10).
    Die Worte des Psalmisten helfen uns tatsächlich, das Leben realistisch zu betrachten. Es ist beunruhigend, ja sogar erschütternd, zu sehen, wie die Gesetzlosigkeit gedeiht. Es nützt aber nichts, sich ungebührlich darüber aufzuregen. Würden wir ebenfalls unrecht tun, so würden wir unser Verhältnis zum Schöpfer zerstören. Es ist daher vernünftig, geduldig auszuharren und darauf zu vertrauen, daß Gott handeln wird und daß unsere Zukunft gesichert ist, wenn wir unsere Angelegenheiten ihm anvertrauen.

    „Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung“ 1983

    „Steh ab vom Zorn und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun“, rät die Bibel (Psalm 37:8). Jahrelang stand die menschliche Weisheit im Widerspruch zu diesem Rat. „Du mußt es loswerden!“ war das Motto. „Es ist gesund, deinem Ärger Luft zu machen“ war die Vorschrift vieler Psychotherapeuten. Aber jetzt hebt die wissenschaftliche Forschungsarbeit den Wert der Beherrschung des Zorns hervor. Zum Beispiel sagte die Sozialpsychologin Carol Tavris in ihrem neuen Buch „Anger: The Misunderstood Emotion“ (Ärger: die mißverstandene Emotion): „Ärger zum Ausdruck zu bringen macht ärgerlicher, festigt eine ärgerliche Einstellung und führt zu einer feindseligen Geisteshaltung.“ Daher rät sie: „Wenn man sich zurückhält, während man momentan gereizt ist, und sich durch eine angenehme Beschäftigung ablenkt, bis sich die Erregung wieder gelegt hat, wird man sich aller Wahrscheinlichkeit nach besser fühlen, und zwar schneller, als wenn man sich gehenläßt und losschreit.“
    Aufgrund einer siebenjährigen Studie am medizinischen Zentrum der Duke-Universität kam man zu der Schlußfolgerung, daß Personen, die zum Zorn neigen, möglicherweise früher sterben als andere, die nicht so leicht reizbar sind. Die Studie zeigt auch, daß eine übermäßig feindselige Haltung ebenso zu Herzschäden führen kann wie Rauchen und hoher Blutdruck. Da also Statistiken kaum Beweise dafür liefern, daß es der Gesundheit förderlich ist, „aus der Haut zu fahren“, wäre es dann nicht am besten, das zu befolgen, was in Sprüche 14:29 geschrieben steht: „Wer ruhig bleibt, zeigt, daß er Einsicht hat; wer aufbraust, zeigt nur seinen Unverstand.“ („Die Bibel in heutigem Deutsch“)?

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    In diesem höchst interessanten Psalm handelt es sich hauptsächlich darum … jedem Gläubigem, tief einzuprägen, dass er auf Jehova harren und sich nicht durch das ihn umringende Böse in Verwirrung bringen lassen möge. die Übeltäter werden wie das Gras schnell vergehen. Die Gerechten sollen sich nicht über sie erzürnen, sondern auf Jehova vertrauen
    und Gutes tun, sie sollen sich an Ihm ergötzen, und Er wird ihnen ihre Bitten geben. Sie sollen Ihm ihren Weg befehlen, und Er wird sie rechtfertigen. Sie sollen still dem Jehova vertrauen und auf Ihn harren, denn Er wird bald einschreiten und die Übeltäter ausrotten; dann werden die Sanftmütigen das Land besitzen.
    Auch der andere Charakter der des gerechten Menschen wird hier von Vers 12 an weitläufig dargestellt. Jehova vergisst Seine Heiligen nicht, sie werden bewahrt, die Gerechten werden das Land besitzen. Schließlich wird ihnen zugerufen. „Harre auf Jehova und bewahre seinen Weg!“ Die Gerechten leiden, aber sie werden nicht verlassen; die Gesetzlosen erfreuen sich großer Wohlfahrt, aber bald kennt ihre Stätte sie nicht mehr.

    Kommentar — 23. April 2009 @ 10:12

  2. Thomas

    Psalm 38

    David musste zum Teil auch schwere Zeiten durchleben. Besonders hart war es für ihn, wenn er wegen eigenen schweren Fehlern, sein Verhältnis zum Allmächtigen strapaziert hatte. Aber David wußte auch, dass der Allmächtige ihn in jeder Situation trotzdem hörte und sah. David vertraute auf die helfende Hand Jehovas!

    Dann kamen auch noch die Anfeidungen von Menschen dazu, die sich über die missliche Lage freuten und ihren Teil dazu beitrugen. Doch konnte König David von denen sagen, die ihn haßten und ihm nach dem Leben trachteten: „Trügerisches murmeln [eine Form von ha·gháh] sie den ganzen Tag“ (Vers 12). Bei diesem Nachsinnen handelte es sich nicht lediglich um flüchtige Gedanken. Es waren Gedanken, die tief in ihrem Herzen wurzelten und sie veranlaßten, ihre bösen Absichten zu verwirklichen. Wenn Jehova also gegen diese schlechten Menschen vorgehen wird, dann nicht, weil sie vielleicht einmal einen Fehler gemacht haben oder in einem Fehler verharren. Auch nicht weil sie einen Punkt in Gottes Geboten nicht verstanden hätten und deshalb hier einen Fehler machen würden. Nein, Gott wird diese schlechten Menschen von der Erde wegräumen, weil diese ein von herzenkommenden schlechten Charakter haben!

    Was können wir noch lernen? Es wäre verkehrt, Fehler vor Gott zu verbergen, denn auch wenn seine Hand manchmal strafend sein kann, ist er doch auf Rettung seiner Diener aus. Wer sich über die Verfehlungen freuen kann – ist ein schlechter Mensch! Herzensgute Menschen hoffen, dass ein Anbeter Gottes seine Fehler bereut und sein Leben wieder in Ordnung bringt. Anbeter Gottes werden also helfend ihre Hand nach einem anderen Menschen ausstrecken!

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Bisher sahen wir, wie die Aufrichtigen nach Rettung ausschauten und verlangten, und dass ihnen die Vergebung der Sünden als Segnung gewährt wurde. In diesen beiden Psalmen (38 und 39) jedoch liegt die Vergeltung von Seiten der Regierung Gottes für die Sünden schwer auf (David) ; er fühlt, warum er von der Hand Gottes leidet.
    In Psalm 6 flehten die Gläubigen, dass Er sie nicht strafen möge in Seinem Zorn, indem sie fürchteten, dass dies vielleicht ein Teil der Trübsal sei, die zu ihrer Stellung gehöre. Aber hier befinden sie sich völlig unter der Strafe um der Sünde willen: die Rute hat die Herde von außen, ihre Seele von innen getroffen. …
    Die Freunde schrecken zurück vor einer solchen Plage; die Feinde, ohne Mitgefühl, verbünden sich gegen den Gläubigen und trachten nach seinem Leben. Dennoch ist er vor Jehova mit all seinem Begehr und seinem
    Seufzen. Sein Herz ist aufrichtig vor Gott und erkennt Ihn an, aber vor den Menschen ist er wie ein Stummer. Die Trübsale kommen für seine Seele von Jehova; und zu Ihm wendet er sich, und das mit Recht (V. 13-16), Er beugt sein Haupt und unterwirft sich. Seine Feinde sind tätig und stark.
    Doch obwohl Jehova ihn schlägt, vertraut der Gläubige auf Ihn; denn die demütige Seele erkennt an, dass die Strafe gerecht ist. Doch kann er Befreiung von seinen Feinden erwarten. Sie waren froh, wenn sein Fuß wankte, und freuten sich über ihn. Er aber tut seine Ungerechtigkeit kund und erkennt seine Sünde an: er entschuldigt sich nicht und verbirgt nichts in seiner Seele vor Gott. In Ihm schreit er, dass Er ihm zu Hilfe eilen möge.

    Dieser Psalm ist, was den Zustand der Seele betrifft, überaus schön; der Geist Gottes hat für jeden Fall Vorsorge getroffen, selbst für den, dass der Aufrichtige gefehlt hat, was vielleicht eine schwere Züchtigung über ihn bringt und die Veranlassung wird, dass die Gottlosen sich über ihn
    freuen. Aber der Aufrichtige nimmt die Strafe für seine Ungerechtigkeit an und stellt sich aufrichtig vor Gott hin, indem er seine Sünde anerkennt, aber zugleich betreffs seiner Feinde auf Ihn vertraut. Wie traurig ein solcher Fall auch sein mag, so bringt doch nichts die Aufrichtigkeit
    vor Gott und das Vertrauen auf Ihn mehr zum Vorschein. Wie soll man seine Sünde bekennen und Hilfe von Gott erwarten, wenn man untreu gewesen ist, Ihn verunehrt hat und der Feind nun darüber frohlockt? Da ist keine Entschuldigung, kein Versuch, etwas zu verbergen – nichts von
    alledem; der Gläubige erkennt alles an und übergibt sich den Händen Gottes.

    Kommentar — 23. April 2009 @ 10:15

  3. Thomas

    Psalm 39

    Entferne von mir deine Plage! Durch die Schläge deiner Hand vergehe ich.
    Höre mein Gebet, Jehova, und nimm zu Ohren mein Schreien; schweige nicht zu meinen Tränen! Denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse wie alle meine Väter.
    Blicke von mir ab, daß ich mich erquicke, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin!

    David erkannte an, dass er in der Hand des Allmächtigen war. Nein, er versuchte nicht, seine Geschicke in die eigenen Hand zu nehmen. Er wußte, wo er auf Rettung hoffen konnte. Wie ist das bei uns? Warten wir auf den Höchsten, und schweigen, wenn uns ungerechte Dinge widerfahren? Oder sind wir ein säuselndes Etwas, das alles und jedes erzählen muss? Greifen wir dann zu Lügen, zu Übertreibungen, zu Falschaussagen, um unser eigenes Verhalten zu rechtfertigen?
    Was wollen wir dem Höchsten vormachen? Er sieht, wie es wirklich ist und war! Ihn kann man nicht beschummeln oder belügen! Wer durch Lügen sich selbst oder anderen etwas vormacht, bringt sich damit selbst in ein schlechtes Licht.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    In Psalm 39 finden wir den Frommen noch unter den Schlägen Gottes; aber hier ist es mehr das Gefühl der Nichtigkeit alles Fleisches unter der Hand Gottes, als das des Missfallens, der Scham und der Furcht. Er beugt sich lieber vor Gott, als dass er seinem Geist erlaubt, sich zu empören
    und mit seiner Zunge töricht zu reden.
    Er hätte den Gesetzlosen antworten können, hätte gereizt werden können, Böses zu tun, aber sich zu bezwingen und zu schweigen geziemte sich für ihn, als die Hand Gottes auf ihm ruhte. Das ist immer so. Er schweigt sogar vom Guten, und sein Schmerz wird in ihm erregt; in ergreifenden Worten teilt er uns das mit. Schließlich strömt sein Herz über; aber nur um Gott die Nichtigkeit des Menschen vorzustellen, zu deren Erkenntnis sein Herz gekommen ist. Er wünscht das Maß seiner Tage zu wissen. Wie gering ist er! Er sieht, dass alles Eitelkeit ist, aber er sieht seine eigene Übertretung und Sünde in der Gegenwart des Gottes, dessen
    Züchtigung gleich der Motte die Schönheit des Mannes verzehrt.
    Von Jehova erwartet er die Rettung; Seine Schläge sind es, die Ihn bekümmern. Auf Ihn vertraut er, dass Er ihn nicht zum Hohne des Toren machen wird. Es ist von großer Schönheit, wie der Psalmist hier die Eitelkeit des Menschen und sein eigenes Nichts auf gleich niedriger Stufe erblickt und dennoch auf Gott vertraut, dass Er ihn von dem Hochmut des Menschen befreien werde.

    Kommentar — 23. April 2009 @ 10:18

  4. Jule

    Psalm 37 – 39

    Pslm 37:12-13

    Der Böse macht Anschläge gegen den Gerechten,
    Und gegen ihn knirscht er mit seinen Zähnen.

    13 Jehova selbst wird über ihn lachen,
    Denn er sieht gewiß, daß sein Tag kommen wird.

    Das ist alles eine Sache, die schon altbekannt ist. Es ist nicht Neues, dass die Bösen diejeigen verfolgen, die aufrichtig bemüht sind Jehova zu dienen. Jehova verspricht uns immer wieder, dass er die Dinge sieht und ins Gericht bingen wird. Warum bloß ist mir das zur Zeit kein Trost? Warum macht mich das eher traurig und wütend, wenn ich das lese?

    Psalm 37:16

    Besser ist das wenige des Gerechten
    Als die Fülle der vielen Bösen.

    bin ich undankbar, dass ich das nicht zu schätzen weiß?

    Psalm 37:25

    Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden,
    Und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen
    Noch seine Nachkommen nach Brot suchen.

    Das haben wir in den letzten Jahren immer wieder am eigenen Leib erlebt. Egal, wie aussichtslos die Situation auch war und egal, was an Schädlichem gegen uns geplant und auch ausgeführt worden war – wir haben niemals hungern müssen. Immer war genügend im Schrank, dass ich jeden Tag eine nahrhafte warme Speise zubereiten konnte.

    Psalm 38:8

    Ich bin empfindungslos geworden und bin über die Maßen zerschlagen;
    Ich habe wegen des Stöhnens meines Herzens geschrien.

    Ja, mein Herz schreit auch oft über den ganzen Irrsinn und die ganze Ungerechtigkeit. Leider weiss ich dann nicht, wohin mit meinem Schmerz und aus der Angst heraus, dann wirklich hässliche Dinge gegen Jehova zu schreien, zettel ich dann mit Thom oder Fine einen Streit an, um es irgendwie heraus zu lassen.

    Was soll ich nur tun? Wie komme ich nur aus so einer Situation wieder heraus?

    Ich kann nicht mal zu Jehova beten, weil nur Vorwürfe kommen würden – und wenn ich in der Bibel lese, macht mich dass dann gerade noch wütender, weil ich innerlich immer schreie „das stimmt nicht! Denn wo ist denn mein Gott? Wie lange will er denn noch warten?“

    Und dann kann ich nicht mehr und will ich nicht mehr und sehe als einzigen Ausweg meinen Tod. Denn wie sonst könnte ich „bis zum Ende ausgeharrt“ haben, als dass ich mein persönliches Ende beschleunigen würde?

    Warum geben mir diese Worte dann keinen Trost? Warum empfinde ich sie in solchen Momenten nur als „schöne Worte“ ohne jeglichen Inhalt, ohne jegliche Bedeutung, als nur Frust und Verdruß?

    Habe ich dann meinen Glauben verloren?

    Genau so fühlt sich das dann in solchen Momenten für mich an und das macht meine Verzweiflung dann nur noch viel grösser!

    So ein verdammter Mist!

    Bloß: wie kommt man da wieder raus????

    Psalm 38:21,22

    Verlaß mich nicht, o Jehova.
    O mein Gott, bleib nicht fern von mir.

    22 Eile doch zu meinem Beistand,
    O Jehova, meine Rettung!

    eine letzte verzweifelte Bitte an meinen Gott!!!!

    Tja, heute ist wohl nichts dabei was man nach draußen hängen könnte. sorry

    Kommentar — 24. April 2009 @ 09:22

  5. Jule

    leider häufen sich die Momente, wo ich so empfinde, voller Verzweiflung bin und mir statt Bachblüten lieber ein Fläschchen Rattengift in der Apotheke holen wùrde

    Kommentar — 29. Juni 2009 @ 20:55

  6. Jule

    Au weia – das waren aber sehr dunkle Gedanken, die mir damals zu diesen Kapiteln gekommen sind!

    Kommentar — 23. April 2012 @ 18:18

  7. Jule

    Psalm 37 – 39

    Psalm 37 – Von Gott gehalten

    1 Von David.
    Entrüste dich nicht über die Unheilstifter und beneide nicht die Menschen, die Böses tun!

    2 Denn sie verdorren so schnell wie Gras, wie Blumen welken sie dahin.

    3 Verlass dich auf den Herrn und tue Gutes! Bleibe in Israel, dem verheißenen Land, und halte dich immer an die Wahrheit!

    4 Freue dich über den Herrn; er wird dir alles geben, was du dir von Herzen wünschst.

    5 Vertrau dich dem Herrn an und sorge dich nicht um deine Zukunft! Überlass sie Gott, er wird es richtig machen.

    6 Dass du ihm treu bist, wird dann keiner mehr leugnen können; dass du Recht hast, wird für jeden sichtbar sein.

    7 Sei geduldig und warte darauf, dass der Herr eingreift! Entrüste dich nicht, wenn Menschen böse Pläne schmieden und ihnen dabei alles gelingt!

    8 Lass dich nicht von Zorn und Wut überwältigen, denn wenn du dich ereiferst, gerätst du schnell ins Unrecht.

    9 Wer Böses tut, den wird Gott ausrotten. Wer jedoch dem Herrn vertraut, der wird das Land besitzen.

    10 Es dauert nicht mehr lange, dann ist es mit den Bösen aus und vorbei! Wo sind sie geblieben? Nicht die Spur wirst du noch von ihnen finden!

    11 Doch alle, die auf Gewalt verzichten, werden dann das Land besitzen und ihr Glück kaum fassen können.

    12 Zähneknirschend planen die Gottlosen Böses gegen alle, die Gott die Treue halten.

    13 Der Herr aber lacht über sie, weil er weiß: der Tag der Abrechnung kommt!

    14 Gewissenlose Leute zücken ihr Schwert und spannen den Bogen. Sie wollen die Unterdrückten und Wehrlosen töten und alle beseitigen, die aufrichtig sind.

    15 Doch ihr Schwert dringt ihnen ins eigene Herz, und ihre Bogen zersplittern.

    16 Lieber wenig besitzen und tun, was Gott will, als in Saus und Braus leben und Gott verachten.

    17 Denn der Herr lässt machtgierige Menschen scheitern, aber er kümmert sich liebevoll um alle, die ihm treu bleiben.

    18 Tag für Tag sorgt er für sie; das versprochene Land bleibt für immer ihr Besitz.

    19 In Zeiten der Not werden sie nicht umkommen. Sogar dann, wenn Hunger herrscht, macht der Herr sie satt.

    20 Die Gottlosen jedoch gehen zugrunde. Die Feinde des Herrn verschwinden so schnell, wie Wiesenblumen verblühen; wie Rauch werden sie vergehen.

    21 Der Gewissenlose leiht sich Geld und zahlt es nicht zurück. Doch wer Gott gehorcht, ist freundlich und schenkt gerne.

    22 Menschen, die Gott segnet, werden das Land besitzen; ausrotten aber wird er alle, auf denen sein Fluch liegt.

    23 Wenn ein Mensch seinen Weg zielstrebig gehen kann, verdankt er das dem Herrn, der ihn liebt.

    24 Und wenn er einmal fällt, bleibt er nicht am Boden liegen, denn der Herr hilft ihm wieder auf.

    25 Ich bin nun ein alter Mann; doch in meinem langen Leben traf ich niemanden, der Gott liebte und dennoch von ihm verlassen wurde. Auch seine Kinder mussten nie um Brot betteln.

    26 Im Gegenteil: Immer konnte er schenken und ausleihen, und auch seine Kinder wurden von Gott gesegnet.

    27 Geh dem Bösen aus dem Weg und tue Gutes, dann werden deine Nachkommen für immer im verheißenen Land wohnen.

    28 Denn der Herr liebt Gerechtigkeit und lässt keinen im Stich, der ihn ehrt. Für alle Zeiten beschützt er ihn, aber die Nachkommen der Gottlosen wird er vernichten.

    29 Alle, die Gott vertrauen, werden das Land besitzen und es für immer bewohnen.

    30 Wer sich ganz auf Gott verlässt, dessen Worte sind weise und gerecht.

    31 Die Gebote seines Gottes trägt er in seinem Herzen, darum kommt er nicht vom richtigen Weg ab.

    32 Wer sich jedoch gegen Gott durchsetzen will, der nutzt jede Gelegenheit, um gerechte Menschen aus dem Weg zu räumen.

    33 Aber der Herr lässt nicht zu, dass sie in seine Hände fallen und unschuldig verurteilt werden.

    34 Hoffe auf den Herrn und tue, was er dir sagt! Dann wirst du zu Ehren kommen, und er wird dir das verheißene Land schenken. Du wirst sehen, wie er die Gottlosen ausrottet.

    35 Ich sah einen gottlosen Menschen, einen Tyrannen, der war mächtig wie ein tief verwurzelter Baum, der alles überragt.

    36 Später kam ich wieder vorbei, und er war weg. Ich suchte nach ihm, doch er war spurlos verschwunden.

    37 Achte auf die Menschen, die aufrichtig und ehrlich sind! Du wirst sehen: Auch in Zukunft werden sie in Frieden leben.

    38 Doch wer sich von Gott lossagt, der wird umkommen; seine Zukunft ist der Tod.

    39 Der Herr steht denen bei, die sich nach seinem Willen richten. Er tröstet und stärkt sie in Zeiten der Not.

    40 Bei ihm finden sie Hilfe und Rettung; ja, er rettet sie vor den Gottlosen und steht ihnen zur Seite, denn bei ihm haben sie Zuflucht gesucht.

    Vieles ändert sich – aber manches ändert sich nie!

    So lange dieses System besteht, wird es immer Böse geben, die den verfolgen, der Jehova mit aufrichtigem Herzen dient. Das liegt in der Natur der Sache, denn es ist – noch – Satans System. Deshalb können wir zu Recht erwarten, dass die Menschen so sein werden, wie ihr Gott.

    Es gibt auch noch Menschen, die Jehova aufrichtig dienen, nur leider sind diese in der Minderheit. Es gibt ein sehr schönes Lied von den Prinzen: „Du mußt ein Schwein sein in dieser Welt…“. Ja, wenn wir „es zu etwas bringen wollen“ in dieser Welt, dann müssen wir uns anpassen und auch unsere Ellbogen benutzen. Sonst gehen wir unter. Daher müssen wir uns entscheiden, was uns wirklich wichtig ist und was wir wollen!

    Wenn wir Jehova lieben und so leben wollen, wie es IHM gefällt, dann müssen wir zwangsläufig Einbußen in Kauf nehmen. Der Apostel Paulus sagte, dass „jeder, der in Gottergebenheit leben will, auch verfolgt werden wird“. So, wie auch unser Vorbild Jesus Christus verfolgt wurde und einen demütigenden Tod erlitt. Jesus selbst sagte, dass es seinen Nachfolgern ähnlich ergehen würde, „denn du bist doch nicht besser als dein Herr?“

    Nein, das sind wir nicht. Wir wollen unserem Herrn Jesus in allem nachfolgen, wollen so sein wie er, weil uns seine Person und sein Leben so stark beeindruckt und weil wir erkannt haben, dass es nichts wichtigeres in unserem Leben geben kann, als unser kostbares Verhältnis zu Jehova. Da geht es uns wie Paulus, der die Dinge die er erduldete oder die er hinter sich lassen mußte, „wie eine Menge Kehrricht“ betrachtete. Wem ist es wohl schade um eine Schaufel Dreck, die er zuvor mit einem Handfeger aufgefegt hat! Wer wird wohl Bedauern dabei empfinden, den Inhalt der Schaufel in den Müll zu schütten?

    Wieder fällt mir meine geliebte Oma ein, die alles als von Gott gegeben annahm, ob Gutes oder Schlechtes. Sie haderte nicht mit ihrem Gott. Wenn ihr Schlechtes widerfuhr, dann sagte sie immer, dass sich der liebe Gott sicherlich auch dabei etwas gedacht habe. Ihr kam es überhaupt nicht in den Sinn „mit Gott zu streiten“. Etwas, woran ich immer wieder arbeiten muss, denn oftmals mache ich Jehova dann Vorwürfe und frage ihn, was das nun wieder soll. Als ich die Kommentare der Vorjahre zu diesen drei Kapiteln gelesen habe, fand ich in meinem geschlossenen privaten Bereich eine „lange Litanai“, wo ich mich beschwert habe, dass mein Gott grad mal wieder nicht für mich zu sehen war und dass ich die Worte dieser Psalmen nur als „schöne Worte“ betrachtet habe. Solche Gedanken hänge ich ja nicht nach draußen, denn ich will ja ermuntern und nicht entmutigen!

    Als meine Tante sich vor einem Monat ein ebook kaufen wollte, hatte ich für sie nach einer Seite gesucht, wo man sich kostenlos ebooks runter laden kann. Ich selbst hatte meins bis dahin nur für die Versammlung genutzt und mir Studienartikel, Stoff für die Versammlung und Bücher der Gesellschaft, die ich noch mal lesen wollte, in pdf umgewandelt und auf dem Reader gelesen. Das reichte mir völlig aus.

    Bei der Suche für die Tante bin ich auf eine sehr schöne Seite gestoßen, wo sehr viele ältere Bücher zum kostenlosen Download angeboten werden und in der Zwischenzeit habe ich davon alles gelesen, was für mich interessant war. Einige davon habe ich sogar mit in die Kommentare hier zum Bibellesen mit einbezogen, weil es so schön paßte.

    Alle diese Bücher sind schon sehr alt. Sie stammen in der Regel aus der Zeit um 1870 bis 1945 und es ist immer ein roter Faden enthalten: sie haben immer Glauben und Gottvertrauen zum Inhalt. Die Großeltern und die Eltern oder Tanten und Onkel geben dies an die Kinder weiter und so lernen auch diese, ihr Geschick in die Hand Gottes zu legen. Oftmals beten sie auch mit den Kindern oder bringen ihnen Lieder bei, die den Glauben stärken.

    Hier wiederholt sich auch immer wieder der Gedanke, dass das, was sie gerade erleiden oder erdulden, ganz bestimmt sein Gutes hat. Dass der Herrgott dies sieht und sich was dabei gedacht hat, warum er es geschehen lässt. Wie gesagt: vieles dabei erinnert mich an meine Oma, die alles vertrauensvoll hinnahm und nie jammerte oder sich beschwerte. Wenn ihr Schlimmes passierte, dann war das eben so, dann hatte der liebe Gott bestimmt einen guten Grund. Sie mußte das nicht unbedingt verstehen.

    Wir heute sind da „etwas anders gestrickt“. Vielleicht nehmen wir uns auch einfach nur viel zu wichtig? Irgendwie scheinen wir zu denken, uns stünde nur das Beste zu und das fordern wir dann auch ein.

    Da denkt man von sich selbst, man habe eine unglückliche Kindheit gehabt. Vielleicht leidet darunter viele Jahre das Verhältnis zu den Eltern. Und wenn man dann selbst erwachsene oder fast erwachsene Kinder hat und diese ebenso über ihre Kindheit denken, dann merkt man erst mal, wie dumm man selber war. Denn indem man argumentiert, was man selbst alles „für dieses undankbare Kind“ getan hat, fällt einem ein, dass die eigenen Eltern noch mehr für einen selbst getan und geopfert hatten und dass man keinesfalls eine „schwere Kindheit“ hatte. Leider merken wir das oftmals erst, nachdem wir den eigenen Eltern mit unserem Verhalten sehr lange Zeit Schmerz bereitet haben. Ja, dann tut es uns leid, wir wollen es wieder gut machen. Aber wir können die vielen geweinten Tränen und den Schmerz leider nicht ungeschehen machen. Auf der anderen Seite hoffen wir, dass unsere eigenen Kinder auch irgendwann an den Punkt kommen, dass es ihnen leid tut und vor diesem Hintergrund gelingt es uns, „es ihnen nicht anzurechnen“, sondern es als das zu sehen, was es damals auch bei uns war.

    Der Punkt ist, dass wir heute denken, alles müsse gut und positiv laufen, wenn nicht, dann fühlen wir uns um unser Recht betrogen. Irgendwie erwarten wir heute wohl zuviel vom Leben und von den anderen Menschen.

    Damals war man froh, wenn man ein Dach über den Kopf hatte, wenn wenigstens ein Kleid oder Hemd zum wechseln war, wenn es jeden Tag wenigstens etwas zu Essen gab. In dem einen Buch ernährt sich die Familie überwiegend von Pellkartoffeln und die Kinder haben immer Hunger, weil einfach zu wenig da ist. Aber sie sind froh, dass sie überhaupt etwas im Magen haben. Sie sind von Herzen dankbar dafür. Auch müssen die Kinder neben der Schule und den Hausaufgaben mitarbeiten, sei es im Haushalt, auf dem Feld oder indem sie Beeren sammeln, un diese für etwas Geld zu verkaufen. Das Geld wird selbstverständlich in die Familienkasse getan, es ist keineswegs ihr persönliches Taschengeld! Am Sonntag haben sie nachmittags für einige Stunden frei, wo sie mit ihren Freunden vergnügt draußen herum tollen können. Aber sie sind dankbar. Sie machen ihren Eltern keine Vorwürfe, fordern keine Rechtfertigung von den Eltern, was diese von „ihrem Geld“ gekauft haben und beschweren sich auch nicht, dass sie vielleicht einmal am Tag abwaschen müssen. Ach ja, was waren das noch für Zeiten.

    Es ist wirklich Satans Welt geworden, in der Satans Geist herrscht. Dadurch, dass auch wir als Anbeter Jehovas in dieser Welt leben müssen, färbt dieser Geist leider auch auf uns ab.

    Wir können uns wohl nur dadurch davor schützen, indem wir wirklich jeden Tag in Gottes Wort lesen. Schaffen wir uns die Zeit und den Raum dafür. Streichen wir lieber das Lesen von Romanen und Fernsehen oder Surfen im Internet von unserer Liste – und nehmen wir uns diese Zeit, um sie mit Jehova und seinem Wort zu verbringen. Es ist wirklich wichtig!

    Kommentar — 23. April 2012 @ 19:12

  8. Jule

    Psalm 38 – Zermürbt von Krankheit und Schuld

    1 Ein Lied Davids, beim Gedächtnisopfer zu singen.

    2 Herr, du lässt mich deinen Zorn spüren. Ich flehe dich an: Strafe mich nicht länger!

    3 Deine Pfeile haben sich in mich hineingebohrt, deine Hand drückt mich nieder.

    4 Weil ich unter deinem Strafgericht leide, habe ich keine heile Stelle mehr am Körper. Weil mich die Sünde anklagt, sind alle meine Glieder krank.

    5 Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen. Wie schwer ist diese Last! Ich breche unter ihr zusammen.

    6 Wie dumm war ich, dich zu vergessen! Das habe ich nun davon: meine Wunden eitern und stinken!

    7 Gekrümmt und von Leid zermürbt schleppe ich mich in tiefer Trauer durch den Tag.

    8 Von Fieber bin ich geschüttelt, die Haut ist mit Geschwüren übersät,

    9 zerschlagen liege ich da, am Ende meiner Kraft. Vor Verzweiflung kann ich nur noch stöhnen.

    10 Herr, du kennst meine Sehnsucht, du hörst mein Seufzen!

    11 Mein Herz rast, ich bin völlig erschöpft, und meine Augen versagen mir den Dienst.

    12 Meine Freunde und Nachbarn ekeln sich vor meinen Geschwüren. Sogar meine Verwandten gehen mir aus dem Weg.

    13 Meine Todfeinde stellen mir Fallen, sie wollen mich verleumden und zugrunde richten. Ja, sie bringen mich in Verruf, wann immer sie nur können.

    14 Und ich? Ich tue so, als hätte ich nichts gehört; ich schweige zu ihren Anklagen wie ein Stummer.

    15 Ich stelle mich taub und gebe ihnen keine Antwort.

    16 Denn auf dich, Herr, hoffe ich, du wirst ihnen die passende Antwort geben, mein Herr und mein Gott!

    17 Lass nicht zu, dass sie über mich triumphieren und sich über mein Unglück freuen!

    18 Es fehlt nicht mehr viel, und ich liege am Boden, ständig werde ich von Schmerzen gequält.

    19 Ich bekenne dir meine Schuld, denn meine Sünde macht mir schwer zu schaffen.

    20 Übermächtig sind meine Feinde, und es gibt viele, die mich ohne jeden Grund hassen.

    21 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem und feinden mich an, weil ich das Gute tun will.

    22 Herr, verlass mich nicht! Mein Gott, bleib nicht fern von mir!

    23 Komm und hilf mir schnell! Du bist doch mein Herr und mein Retter!

    Glaubt David hier wirklich, dass seine Krankheit eine Strafe Gottes ist – für die schwere Sünde mit Bathseba?

    Teilweise erinnern seine Worte auch an Hiob. An seine schwere Krankheit, seine eiternden Geschwüre. Auch von ihm hatte sich sogar seine Ehefrau angeekelt abgewandt. Auch er empfand es als Strafe von Jehova – nur war er sich im Gegensatz zu David keiner Schuld bewußt

    Kommentar — 23. April 2012 @ 19:30

  9. Jule

    Psalm 39 – Viel Lärm um nichts!

    1 Ein Lied Davids. Für Jedutun.

    2 Ich hatte mir vorgenommen, vor bösen Menschen meine Zunge im Zaum zu halten; ich wollte mich zusammennehmen und nichts sagen, was man mir als Schuld anrechnen könnte.

    3 Also verstummte ich und sagte kein Wort mehr. Aber das half mir auch nicht weiter, mein Schmerz wurde nur noch schlimmer.

    4 Ich fraß den Kummer in mich hinein. Je mehr ich darüber nachgrübelte, desto tiefer geriet ich in Verzweiflung. Ich konnte es nicht mehr länger aushalten – da schrie ich zu Gott:

    5 »Herr, lass mich erkennen, wie kurz mein Leben ist und wie viel Zeit ich noch habe; wie vergänglich bin ich doch!

    6 Wie begrenzt ist das Leben, das du mir gegeben hast! Ein Nichts ist es in deinen Augen! Jeder Mensch, selbst der stärkste, ist nur ein Hauch, der vergeht –

    7 schnell wie ein Schatten verschwindet er. Sein Tun und Treiben ist viel Lärm um nichts! Er häuft sich Reichtümer an und weiß nicht, was einmal daraus wird.«

    8 Auf was kann ich da noch hoffen? Herr, du allein bist meine Hoffnung!

    9 Vergib mir alle meine Sünden und mach mich nicht zum Gespött dieser Narren!

    10 Ich will jetzt schweigen und nichts mehr sagen, denn du, Herr, du lässt mich leiden!

    11 Befreie mich von den Qualen, die du mir zufügst! Wenn du mich weiter plagst, komme ich um!

    12 Wenn du einen Menschen wegen seiner Schuld strafst, dann vergeht das Wertvollste, was er hat – sein Leben. Es zerfällt wie ein Kleid, das die Motten zerfressen. Jeder Mensch ist nur ein Hauch, der vergeht.

    13 Höre mein Gebet, Herr, und achte auf meinen Hilfeschrei! Schweige nicht, wenn du mein Weinen vernimmst! Denn diese Welt wird nicht für immer meine Heimat sein; schon meine Vorfahren sind hier nur Gäste und Fremde gewesen.

    14 Strafe mich nicht länger in deinem Zorn, damit ich mich noch einmal freuen kann, bevor ich sterben muss und nicht mehr bin!

    Manchmal kostet es wirklich sehr viel Kraft, wenn wir zu der Ungerechtigkeit schweigen, die uns gerade widerfährt.

    Aber wir müssen uns dann immer wieder daran erinnern, warum wir uns vorgenommen hatten, zu all dem zu schweigen. Es war ja nicht nur so eine „Bauchsache“, sondern wir hatten gute Gründe dafür! Es geht ja in erster Linie um Jehova. Um seinen Namen und um seinen guten Ruf. Wir wollen ja nicht dazu beitragen, dass von unserem Gott und seiner Organisation schlecht gedacht und geredet wird. Sonst würden wir ja dazu beitragen, dass die Schmach noch vergrößert würde. Und das wollen wir ja nicht!

    Bedenken wir doch, was würde bewirkt, wenn wir reden würden? Käme etwas Gutes dabei heraus oder würde es andere entmutigen? Könnten sie vielleicht dadurch zum Straucheln gebracht werden? Wäre das ein Zeichen von christlicher brüderlicher Liebe?

    Trotzdem kann es sein, dass der Druck zu reden übermächtig wird. Dass wir das Gefühl haben, daran zu ersticken. Dann wäre es ratsam, sich erst mal zurückzuziehen, damit wir nicht in Versuchung kommen. Und uns bei unserem Gott auszuheulen, in unserer Not zu ihm zu schreien. Ich stelle mir in meiner Phantasie dann oft vor, ich würde mich mit jemanden darüber unterhalten, ihm zu erklären, warum die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Dann bin ich ganz schnell an dem Punkt, dass es keinen Sinn macht. Denn wenn es nichts gibt, was man sagen könnte, ohne dass es Unruhe gibt, dann ist es einfach besser, den Mund zu halten. Denn was wäre damit gewonnen?

    Gut, dass unser Gott immer für uns da ist, dass wir zu jeder Zeit zu ihm kommen und uns bei ihm ausheulen dürfen. Das bringt unsere Gedanken und Gefühle dann immer wieder sehr schnell in die richtige Richtung!

    Kommentar — 23. April 2012 @ 20:04

  10. Jule

    Psalm 37 – 39

    Psalm 37 – Worin besteht der Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen?

    1 Von David.

    Erzürne dich nicht über die Bösen, und ereifere dich nicht über die Übeltäter! 2 Denn sie werden schnell verdorren wie das Gras und verwelken wie das grüne Kraut.

    3 Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Land und übe Treue; 4 und habe deine Lust am Herrn , so wird er dir geben , was dein Herz begehrt!

    5 Befiehl dem Herrn deinen Weg, und vertraue auf ihn, so wird er es vollbringen. 6 Ja, er wird deine Gerechtigkeit aufgehen lassen wie das Licht und dein Recht wie den hellen Mittag.

    7 Halte still dem Herrn und warte auf ihn!

    Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, Über den Mann, der Arglist übt. 8 Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; erzürne dich nicht! Es entsteht nur Böses daraus.

    9 Denn die Übeltäter werden ausgerottet ; die aber auf den Herrn harren, werden das Land erben . 10 Nur noch eine kurze Zeit, so wird der Gottlose nicht mehr sein, und wenn du dich nach seiner Wohnung erkundigst, ist er nicht mehr da.

    11 Aber die Sanftmütigen werden das Land erben und sich großen Friedens erfreuen.

    12 Der Gottlose heckt Pläne aus gegen den Gerechten und knirscht gegen ihn mit den Zähnen; 13 aber der Herr lacht über ihn; denn er sieht , dass sein Tag kommt.

    14 Die Gottlosen haben das Schwert gezückt und ihren Bogen gespannt, um den Elenden und Armen zu fällen und die umzubringen, die aufrichtig wandeln. 15 Ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen, und ihre Bogen werden zerbrechen !

    16 Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als der Überfluss vieler Gottloser.

    17 Denn die Arme der Gottlosen werden zerbrochen , aber die Gerechten stützt der Herr .

    18 Der Herr kennt die Tage der Rechtschaffenen, und ihr Erbe wird ewiglich bestehen. 19 Sie sollen nicht zuschanden werden zur bösen Zeit, sondern genug haben auch in den Tagen der Hungersnot.

    20 Aber die Gottlosen werden umkommen, und die Feinde des Herrn sind wie die Pracht der Auen; sie vergehen, im Rauch vergehen sie.

    21 Der Gottlose borgt und zahlt nicht zurück; der Gerechte aber ist barmherzig und gibt. 22 Denn die von Ihm Gesegneten werden das Land erben, aber die von Ihm Verfluchten sollen ausgerottet werden.

    23 Vom Herrn werden die Schritte des Mannes bestätigt, wenn Ihm sein Weg gefällt. 24 Fällt er, so wird er nicht hingestreckt liegen bleiben; denn der Herr stützt seine Hand.

    25 Ich bin jung gewesen und alt geworden, doch habe ich nie den Gerechten verlassen gesehen, oder seinen Samen um Brot betteln. 26 Er ist allezeit barmherzig und leiht gern, und sein Same wird zum Segen.

    27 Weiche vom Bösen und tue Gutes, so wirst du ewiglich bleiben!

    28 Denn der Herr hat das Recht lieb und verlässt seine Getreuen nicht; sie werden ewiglich bewahrt , aber der Same der Gottlosen wird ausgerottet.

    29 Die Gerechten werden das Land erben und für immer darin wohnen.

    30 Der Mund des Gerechten verkündet Weisheit, und seine Zunge redet Recht. 31 Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen , und seine Schritte wanken nicht.

    32 Der Gottlose lauert auf den Gerechten und sucht ihn zu töten. 33 Aber der Herr wird ihn nicht seiner Hand überlassen und ihn nicht verurteilen , wenn er gerichtet wird.

    34 Harre auf den Herrn und bewahre seinen Weg, so wird er dich erhöhen, dass du das Land erbst . Wenn die Gottlosen ausgerottet werden, wirst du es sehen!

    35 Ich sah einen Gottlosen, der war gewalttätig und breitete sich aus wie ein grünender, tiefwurzelnder Baum . 36 Aber als man wieder vorbeiging, da war er nicht mehr; ich suchte ihn, doch er war nicht mehr zu finden.

    37 Achte auf den Unschuldigen und sieh auf den Aufrichtigen; denn für den Mann des Friedens gibt es eine Zukunft!

    38 Die Übertreter jedoch werden allesamt vertilgt, und die Zukunft der Gottlosen wird abgeschnitten.

    39 Die Rettung der Gerechten kommt von dem Herrn ; er ist ihre Zuflucht zur Zeit der Drangsal. 40 Der Herr wird ihnen beistehen und sie erretten, er wird sie erretten von den Gottlosen und ihnen helfen; denn sie bergen sich bei ihm.

    Worin besteht der Unterschied zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen? Warum hilft er dem Gerechten auf, wenn dieser fällt – aber der Gottlose ist verurteilt? Widerspricht dies nicht dem Gedanken „der unverdienten Güte“?

    Hier geht es um Güte, Gnade und Barmherzigkeit für diejenigen, die aus einer Schwäche heraus falsche Dinge tun. Sie bereuen ihr falsches Handeln und wollen den Fehler gern wieder gut machen. Dafür ist Jesus gestorben, damit diese sich trotzdem Gott nahen dürfen und ER ihnen die Hand entgegenstrecken kann.

    Aber was ist mit dem Gottlosen? Hat dieser überhaupt keine Chance?

    Jeder, der sein falsches Tun aufrichtig bereut und im Glauben an Jesu Loskaufsopfer Jehova um Verzeihung bittet, darf auf die unverdiente Güte Gottes zählen.

    Mit dem Gottlosen sind die Personen gemeint, die sich nicht darum scheren, was Jehova denkt und fühlt. Sie bereuen ihre Taten nicht, sondern finden sich auch noch cool dabei.

    Aber Reue ist die Vorraussetzung für Vergebung!

    Wer nicht bereut, darf auch Jesu Loskaufsopfer nicht für sein schändliches Treiben missbrauchen.

    Merke:

    Grundlage für die unverdiente Güte Gottes ist ein aufrichtiges Herz. Wir müssen IHM gefallen wollen, dann kann er auch großzügig über unsere Fehler hinwegsehen. Wenn wir uns wirklich bemühen, das Richtige zu tun, dann wird ER uns nicht verurteilen, egal, was wir auch getan haben – wenn wir es bereuen.

    „Unverdient“ ist die Güte deshalb, weil niemand von uns Fehlerfrei ist und weil wir uns diese Güte nicht mit Werken verdienen können, wenn wir ansonsten Jehova mit unserem Lebenswandel verachten.

    Vielleicht ist es hier auch ganz hilfreich, wenn wir uns noch einmal mit den Briefen an die 7 Versammlungen befassen, die Jesus Johannes in der Offenbarung gibt. Lassen wir sie auf uns wirken und überlegen wir dabei, wo wir selbst stehen, wie Jesus und Jehova uns sehen mögen und wie das alles uns betrifft und was wir verbessern können.

    Denken wir daran, dass unser Gott uns „ein Freundschaftsangebot macht“. Nehmen wir es an und zeigen durch unseren Lebenswandel, dass wir es zu schätzen wissen!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 13. Mai 2013 @ 23:15

  11. Jule

    Psalm 38 – warum es besser ist, zu den Dingen zu stehen, die wir getan haben

    1 Ein Psalm Davids. Zum Gedenken.

    2 Herr , strafe mich nicht in deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm!

    3 Denn deine Pfeile haben mich getroffen, und deine Hand liegt schwer auf mir. 4 Es ist nichts Unversehrtes an meinem Fleisch vor deinem Zorn, nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde.

    5 Denn meine Verschuldungen gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie, zu schwer für mich.

    6 Meine Wunden stinken und eitern um meiner Torheit willen. 7 Ich bin tief gebeugt und niedergedrückt; ich gehe trauernd einher den ganzen Tag; 8 denn meine Lenden sind voll Brand, und es ist nichts Unversehrtes an meinem Fleisch.

    9 Ich bin ganz kraftlos und zermalmt; ich schreie vor Unruhe meines Herzens.

    10 O Herr, all mein Verlangen ist vor dir offenbar, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen! 11 Mein Herz pocht heftig, meine Kraft hat mich verlassen, und selbst das Licht meiner Augen ist mir geschwunden.

    12 Meine Lieben und Freunde stehen abseits wegen meiner Plage, und meine Nächsten halten sich fern.

    13 Die mir nach dem Leben trachten , legen mir Schlingen, und die mein Unglück suchen, besprechen meinen Untergang; sie ersinnen Lügen den ganzen Tag.

    14 Ich aber bin wie ein Tauber und höre nichts, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. 15 Ja, ich bin wie einer, der nichts hört, und in dessen Mund kein Widerspruch ist.

    16 Denn auf dich, Herr , harre ich; du wirst antworten , o Herr, mein Gott!

    17 Denn ich sagte: Dass sie nur nicht über mich frohlocken, nicht großtun gegen mich, wenn mein Fuß wankt!

    18 Denn ich bin nahe daran zu fallen , und mein Schmerz ist stets vor mir. 19 Denn ich bekenne meine Schuld und bin bekümmert wegen meiner Sünde.

    20 Meine Feinde aber gedeihen und sind mächtig, und zahlreich sind, die mich unter falschem Vorwand hassen. 21 Die mir Gutes mit Bösem vergelten sind meine Widersacher , weil ich dem Guten nachjage.

    22 Verlass mich nicht, o Herr ! Mein Gott, sei nicht fern von mir! 23 Eile zu meiner Hilfe, o Herr, mein Heil!

    einige Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:

    Kommentar — 14. Mai 2013 @ 05:48

  12. Jule

    Psalm 39 – warum es so wichtig ist, besonders dann gut von unserem Gott zu reden, wenn wir schwer bedrückt sind

    1 Dem Vorsänger, dem Jeduthun. Ein Psalm Davids.

    2 Ich habe gesagt: Ich will auf meine Wege achten , dass ich nicht sündige mit meiner Zunge ; ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottlose vor mir ist.

    3 Ich war gänzlich verstummt , schwieg auch vom Guten, aber mein Schmerz fraß in mir. 4 Mein Herz entbrannte in mir, durch mein Nachsinnen wurde ein Feuer entzündet, da redete ich mit meiner Zunge:

    5 Lass mich mein Ende wissen, o Herr , und was das Maß meiner Tage ist, damit ich erkenne, wie vergänglich ich bin! 6 Siehe, nur Handbreiten lang hast du meine Tage gemacht, und die Dauer meines Lebens ist wie nichts vor dir. Wahrlich, jeder Mensch, wie fest er auch steht, ist nur ein Hauch !

    (Sela.)

    7 Ja, als Schattenbild geht der Mensch einher; nur um Nichtigkeit machen sie so viel Lärm! Er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammeln wird.

    8 Und nun, Herr, worauf soll ich hoffen? Meine Hoffnung gilt dir allein! 9 Errette mich von allen meinen Übertretungen, mache mich nicht dem Narren zum Gespött !

    10 Ich schweige und tue meinen Mund nicht auf; denn du hast es getan.

    11 Nimm deine Plage von mir, denn ich vergehe wegen der Schläge deiner Hand! 12 Wenn du jemand züchtigst mit Strafen um der Sünde willen, so lässt du seine Schönheit vergehen wie die Motte – jeder Mensch ist nur ein Hauch !

    (Sela.)

    13 Herr , höre mein Gebet und vernimm mein Schreien! Schweige nicht zu meinen Tränen ; denn ich bin ein Fremdling bei dir, ein Gast wie alle meine Väter.

    14 Blicke weg von mir, damit ich wieder froh werde, bevor ich dahinfahre und nicht mehr bin!

    Hier zeigt uns der Psalmist, wie wichtig es ist, unsere Zunge besonders dann im Zaum zu halten, wenn wir schwer bedrückt sind.

    Denn wir leicht würde uns ein häßliches Wort herausrutschen, wenn uns unsere Peiniger verlachen und verhöhnen. Aber Jesus sagte, wir sollten unsere Feinde lieben und zu seiner Nachfolge gehört es auch, dass wir nicht Böses mit Bösem vergelten (Römer 12:17).

    Daher ist es gut, in so einer Situation Jehova darum zu bitten, dass er uns hilft, unsere Zunge im Zaum zu halten.

    Außerdem besteht die Gefahr, dass wir mit unserem Gott rummeckern. Wir kennen das ja: wenn wir aufgebracht sind, sagen wir Dinge, die dem anderen weh tun und die wir eigentlich nicht so meinen. Da wir zu unserem Gott eine persönliche Beziehung haben und ihn als unseren Freund betrachten, könnten uns auch IHM gegenüber böse Worte herausrutschen.

    Also noch ein Grund, ihn darum zu bitten, uns zu helfen, unsere Worte unter Kontrolle zu haben.

    Am besten ist immer die Flucht nach vorn. Reden wir Gutes. Loben wir unseren Gott.

    Wir haben einige Verse zuvor gelesen: „wer auch unter Tränen auszieht, mit Jubelruf wird er ernten“.

    Wenn wir in so einer Situation unseren Gott loben und preisen, dann tun wir genau das Gegenteil von dem, was der Satan erwartet. Denn er sagte zu Jehova, dass wir IHM dann „sogar ins Angesicht fluchen“ würden (Hiob 1:11 und 2:11).

    Wie sehr wird es den Widersacher ärgern, wenn wir nun genau das Gegenteil tun! Und wir sehr wird sich Jehova darüber freuen.

    Und auch wir profitieren davon, denn wenn wir uns mit positiven Gedanken – mit unserer Hoffnung die wir haben und mit all dem Guten, das Jehova bereits für uns getan hat – beschäftigen, dann werden wir unsere Gedanken und Gefühle positiv beeinflussen und „unter Jubelruf heimkehren“.

    Außerdem beweisen wir so unseren echten Glauben: denn es ist kein Kunststück, Gott zu preisen, wenn es uns gut geht – wohl aber unter schwierigen Umständen. Dies zeigt dann, welche große Kraft hinter dem heiligen Geist steckt und dies wird das Interesse von Außenstehenden wecken und uns helfen, über unseren Gott und seine Gute Botschaft mit ihnen zu reden.

    Also bitten wir unseren Gott immer wieder, dass wir unsere Zunge richtig gebrauchen. Ganz besonders dann, wenn wir stark bedrückt werden!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 14. Mai 2013 @ 19:35

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment