2. Samuel 9 – 12

Kapitel 9

9 Und David sprach dann: „Ist noch irgendeiner da, der vom Hause Sauls übriggeblieben ist, damit ich um Jonathans willen liebende Güte ihm gegenüber übe?“ 2 Nun hatte das Haus Sauls einen Diener, dessen Name war Ziba. Somit rief man ihn zu David, und der König sprach dann zu ihm: „Bist du Ziba?“, worauf er sagte: „Ich bin dein Knecht.“ 3 Und der König sprach weiter: „Ist da niemand mehr vom Hause Sauls, damit ich Gottes liebende Güte ihm gegenüber übe?“ Darauf sagte Ziba zum König: „Da ist noch ein Sohn Jonathans, an den Füßen gelähmt.“ 4 Hierauf sprach der König zu ihm: „Wo ist er?“ Da sagte Ziba zum König: „Siehe! Er ist im Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Debar.“

5 Sofort sandte König David hin und ließ ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Debar holen. 6 Als Mephiboscheth, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, zu David hereinkam, fiel er sogleich auf sein Angesicht und verneigte sich. Dann sprach David: „Mephiboscheth!“, worauf er sagte: „Hier ist dein Knecht.“ 7 Und David sprach weiter zu ihm: „Fürchte dich nicht, denn um Jonathans, deines Vaters, willen werde ich ganz bestimmt liebende Güte dir gegenüber üben; und ich will dir das ganze Feld Sauls, deines Großvaters, zurückgeben, und du selbst wirst beständig an meinem Tisch Brot essen.“

8 Darauf warf er sich nieder und sagte: „Was ist dein Knecht, daß du dein Angesicht dem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin?“ 9 Der König rief nun Ziba, den Bediensteten Sauls, und sprach zu ihm: „Alles, was Saul und seinem ganzen Haus zu eigen geworden war, gebe ich bestimmt dem Enkel deines Herrn. 10 Und du sollst den Erdboden für ihn bebauen, du und deine Söhne und deine Knechte, und du sollst das Einsammeln besorgen, und es soll als Speise dienen für [die, die] dem Enkel deines Herrn [gehören], und sie sollen essen; Mephiboscheth aber, der Enkel deines Herrn, wird beständig an meinem Tisch Brot essen.“

Ziba nun hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte. 11 So sagte Ziba zum König: „Nach allem, was mein Herr und König seinem Knecht gebietet, so wird dein Knecht tun; Mephiboscheth aber ißt an meinem Tisch wie einer der Söhne des Königs.“ 12 Mephiboscheth nun hatte einen jungen Sohn, dessen Name war Micha, und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Knechte Mephiboscheths. 13 Und Mephiboscheth seinerseits wohnte in Jerusalem, denn er aß beständig am Tisch des Königs; und er war lahm an seinen beiden Füßen.

Kapitel 10

10 Und es geschah danach, daß der König der Söhne Ammons schließlich starb, und Hanun, sein Sohn, begann an seiner Statt zu regieren. 2 Da sprach David: „Ich werde gegenüber Hanun, dem Sohn Nahaschs, liebende Güte üben, so wie sein Vater mir gegenüber liebende Güte geübt hat.“ Demgemäß sandte David durch seine Diener hin, um ihn wegen seines Vaters zu trösten, und die Diener Davids kamen dann in das Land der Söhne Ammons. 3 Indes sagten die Fürsten der Söhne Ammons zu Hanun, ihrem Herrn: „Ehrt David deinen Vater in deinen Augen dadurch, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Ist es nicht, um die Stadt zu durchforschen und um sie auszukundschaften und sie umzukehren, daß David seine Diener zu dir gesandt hat?“ 4 Somit nahm Hanun die Diener Davids und schor ihnen die Hälfte des Bartes ab und schnitt ihnen die Kleider zur Hälfte ab, bis an ihr Gesäß, und sandte sie weg. 5 Später berichtete man es David, und er sandte ihnen sogleich entgegen, denn die Männer fühlten sich nun sehr gedemütigt; und der König ließ [ihnen] dann sagen: „Bleibt in Jericho, bis euer Bart nachgewachsen ist. Dann sollt ihr zurückkehren.“

6 Im Laufe der Zeit sahen die Söhne Ammons, daß sie sich bei David stinkend gemacht hatten, und die Söhne Ammons gingen daran, hinzusenden und Syrer von Beth-Rehob zu dingen und Syrer von Zoba, zwanzigtausend Mann Fußvolk, und den König von Maacha, tausend Mann, und Ischtob, zwölftausend Mann. 7 Als David davon hörte, da sandte er Joab hin und das ganze Heer [und] die starken Männer. 8 Und die Söhne Ammons begannen auszuziehen und sich am Toreingang in Schlachtordnung aufzustellen, auch die Syrer von Zoba und von Rehob und Ischtob und Maacha für sich im freien Feld.

9 Als Joab sah, daß der Ansturm der Schlacht von vorn und von hinten gegen ihn [gerichtet war], traf er sogleich eine Auswahl aus allen auserlesenen Männern in Israel und stellte sie in Formation auf, den Syrern entgegen. 10 Und den Rest des Volkes gab er in die Hand Abischais, seines Bruders, damit er sie in Formation aufstelle, den Söhnen Ammons entgegen. 11 Und er sprach dann: „Wenn mir die Syrer zu stark werden, so sollst du mir zur Rettung dienen; wenn aber die Söhne Ammons dir zu stark werden, so muß ich kommen, um dich zu retten. 12 Sei stark, damit wir uns für unser Volk und für die Städte unseres Gottes als mutig erweisen; und was Jehova betrifft, er wird tun, was gut ist in seinen eigenen Augen.“

13 Dann rückten Joab und das Volk, das bei ihm war, zur Schlacht gegen die Syrer vor, und sie ergriffen dann die Flucht vor ihm. 14 Was die Söhne Ammons betrifft, sie sahen, daß die Syrer geflohen waren, und sie ergriffen die Flucht vor Abischai und kamen somit in die Stadt. Danach kehrte Joab von den Söhnen Ammons zurück und kam nach Jerusalem.

15 Als die Syrer sahen, daß sie vor Israel eine Niederlage erlitten hatten, versammelten sie sich dann miteinander. 16 Da sandte Hadad·eser hin und führte die Syrer, die in der Gegend des STROMES waren, heraus; und sie kamen dann nach Helam, mit Schobach, dem Heerobersten Hadad·esers, vor ihnen her.

17 Als David Bericht darüber erstattet wurde, sammelte er sofort ganz Israel und zog über den Jordan und kam nach Helam. Die Syrer nun stellten sich in Formation auf, David entgegen, und begannen gegen ihn zu kämpfen. 18 Und die Syrer ergriffen vor Israel die Flucht; und David gelang es, von den Syrern siebenhundert Wagenlenker und vierzigtausend Reiter zu töten, und Schobach, ihren Heerobersten, schlug er nieder, so daß er dort starb. 19 Als alle Könige, die Knechte Hadad·esers, sahen, daß sie vor Israel eine Niederlage erlitten hatten, schlossen sie unverzüglich Frieden mit Israel und begannen ihnen zu dienen; und die Syrer fürchteten sich vor einem weiteren Versuch, die Söhne Ammons zu retten.

Kapitel 11

11 Und es geschah bei der Wiederkehr des Jahres, zu der Zeit, da die Könige ausrücken, daß David daranging, Joab und mit ihm seine Knechte und ganz Israel hinzusenden, um über die Söhne Ammons Verderben zu bringen und Rabba zu belagern, während David in Jerusalem wohnte.

2 Und es geschah um die Zeit des Abends, daß sich David dann von seinem Bett erhob und auf dem Flachdach des Königshauses umherging; und vom Flachdach aus erblickte er eine sich badende Frau, und die Frau war von sehr gutem Aussehen. 3 Dann sandte David hin und erkundigte sich nach der Frau, und man sagte: „Ist das nicht Bathseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hethiters?“ 4 Danach sandte David Boten, um sie sich zu nehmen. Da kam sie zu ihm herein, und er lag bei ihr, als sie daran war, sich von ihrer Unreinheit zu heiligen. Später kehrte sie in ihr Haus zurück.

5 Und die Frau wurde schwanger. Demzufolge sandte sie hin und teilte es David mit und sprach: „Ich bin schwanger.“ 6 Darauf sandte David zu Joab und ließ sagen: „Sende Uria, den Hethiter, zu mir.“ Da sandte Joab Uria zu David. 7 Als Uria zu ihm kam, begann David zu fragen, wie es Joab gehe und wie es dem Volk gehe und wie es mit der Kriegslage stehe. 8 Schließlich sprach David zu Uria: „Geh hinab in dein Haus, und bade dir die Füße.“ Demgemäß ging Uria aus dem Haus des Königs hinaus, und das Ehrengeschenk des Königs kam hinter ihm her. 9 Uria aber legte sich an den Eingang des Königshauses mit allen anderen Knechten seines Herrn, und er ging nicht in sein eigenes Haus hinab. 10 Da teilte man es David mit, indem [man] sagte: „Uria ist nicht in sein eigenes Haus hinabgegangen.“ Darauf sprach David zu Uria: „Bist du nicht von einer Reise heimgekommen? Warum bist du nicht in dein eigenes Haus hinabgegangen?“ 11 Hierauf sagte Uria zu David: „Die Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf der Fläche des Feldes, und ich – soll ich in mein eigenes Haus gehen, um zu essen und zu trinken und mich mit meiner Frau niederzulegen? So wahr du lebst und so wahr deine Seele lebt, ich werde diese Sache nicht tun!“

12 Dann sprach David zu Uria: „Bleib auch heute hier, und morgen werde ich dich wegsenden.“ Daher blieb Uria an jenem Tag und am folgenden Tag in Jerusalem. 13 Auch rief ihn David, daß er vor ihm esse und trinke. So machte er ihn betrunken. Trotzdem ging er am Abend hinaus, um sich bei den Knechten seines Herrn auf sein Bett niederzulegen, und in sein eigenes Haus ging er nicht hinab. 14 Und es geschah am Morgen, daß David daranging, an Joab einen Brief zu schreiben und ihn durch die Hand Urias zu senden. 15 So schrieb er im Brief und sagte: „Stellt Uria vor den heftigsten Ansturm der Schlacht hin, und ihr sollt euch hinter ihm zurückziehen, und er soll niedergeschlagen werden und sterben.“

16 Und es geschah, während Joab dauernd auf die Stadt achtgab, daß er Uria an den Platz gestellt hielt, von dem er wußte, daß es dort tapfere Männer gab. 17 Als die Männer der Stadt dann herauskamen und darangingen, gegen Joab zu kämpfen, da fielen einige vom Volk, von den Knechten Davids, und auch Uria, der Hethiter, starb. 18 Joab sandte nun hin, damit er David alle Dinge des Krieges berichte. 19 Und er gebot dem Boten weiter, indem [er] sprach: „Sobald du damit zu Ende bist, zum König über alle Dinge des Krieges zu reden, 20 dann soll es geschehen, wenn der Grimm des Königs aufsteigt und er tatsächlich zu dir sagt: ‚Warum mußtet ihr so nahe an die Stadt herangehen, um zu kämpfen? Wußtet ihr nicht, daß man von oberhalb der Mauer her schießen würde? 21 Wer war es, der Abimelech, den Sohn Jerubbescheths, niederschlug? War es nicht eine Frau, die einen oberen Mühlstein von oberhalb der Mauer auf ihn herabwarf, so daß er in Tebez starb? Warum mußtet ihr so dicht an die Mauer herangehen?‘, dann sollst du sagen: ‚Auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist gestorben.‘ “

22 Da ging der Bote und kam und teilte David alles mit, weswegen Joab ihn gesandt hatte. 23 Und der Bote sprach ferner zu David: „Die Männer erwiesen sich uns als überlegen, so daß sie gegen uns herauskamen aufs Feld; wir aber drückten sie immer wieder direkt bis an den Toreingang hin. 24 Und die Schützen schossen von oberhalb der Mauer ständig auf deine Knechte, so daß einige von den Knechten des Königs starben; und auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist gestorben.“ 25 Darauf sprach David zum Boten: „Dies ist, was du Joab sagen wirst: ‚Möge diese Sache nicht schlecht erscheinen in deinen Augen, denn das Schwert frißt den einen so gut wie den anderen. Verstärke deinen Kampf gegen die Stadt, und reiße sie nieder.‘ Und ermutige ihn.“

26 Und die Frau Urias bekam zu hören, daß Uria, ihr Mann, gestorben war, und sie begann um ihren Besitzer zu klagen. 27 Als die Trauerzeit vorüber war, sandte David sofort hin und holte sie heim in sein Haus, und sie wurde seine Frau. Im Laufe der Zeit gebar sie ihm einen Sohn, aber die Sache, die David getan hatte, erwies sich als böse in den Augen Jehovas.

Kapitel 12

12 Und Jehova sandte dann Nathan zu David. So kam er zu ihm herein und sprach zu ihm: „Da waren zwei Männer, die sich in derselben Stadt befanden, der eine reich und der andere minderbemittelt. 2 Der Reiche nun hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 der Minderbemittelte aber hatte nichts als ein einziges weibliches Lamm, ein kleines, das er gekauft hatte. Und er erhielt es am Leben, und es wuchs bei ihm und bei seinen Söhnen, allen zusammen, auf. Von seinem Bissen pflegte es zu essen, und aus seinem Becher pflegte es zu trinken, und an seinem Busen pflegte es zu liegen, und es wurde ihm wie eine Tochter. 4 Nach einiger Zeit kam ein Besucher zu dem reichen Mann, aber er ersparte es sich, von seinen eigenen Schafen und seinen eigenen Rindern zu nehmen, um solche für den Reisenden zu bereiten, der zu ihm hereingekommen war. So nahm er das weibliche Lamm des minderbemittelten Mannes und bereitete es für den Mann, der zu ihm hereingekommen war.“

5 Hierauf erfaßte David ein sehr heißer Zorn gegen den Mann, so daß er zu Nathan sagte: „So wahr Jehova lebt, der Mann, der dies tut, verdient zu sterben! 6 Und für das weibliche Lamm sollte er vierfachen Ersatz leisten dafür, daß er diese Sache getan hat, und dafür, daß er kein Mitleid gehabt hat.“

7 Dann sprach Nathan zu David: „Du selbst bist der Mann! Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesagt hat: ‚Ich selbst habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich selbst habe dich aus der Hand Sauls befreit. 8 Und ich wollte dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn an deinen Busen geben und dir das Haus Israel und Juda geben. Und wenn es nicht genug gewesen wäre, wollte ich dir Dinge gleich diesen hinzufügen und noch andere Dinge. 9 Warum hast du das Wort Jehovas verachtet, indem du tust, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hethiter, hast du mit dem Schwert niedergeschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen, und ihn hast du mit dem Schwert der Söhne Ammons getötet. 10 Und nun wird [das] Schwert bis auf unabsehbare Zeit nicht von deinem eigenen Hause weichen zufolge der Tatsache, daß du mich verachtet hast, so daß du die Frau Urias, des Hethiters, genommen hast, damit sie deine Frau werde.‘ 11 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich erwecke Unglück gegen dich aus deinem eigenen Hause; und ich will deine Frauen vor deinen eigenen Augen nehmen und sie deinem Mitmenschen geben, und er wird bestimmt unter den Augen dieser Sonne bei deinen Frauen liegen. 12 Während du selbst im geheimen gehandelt hast, werde ich für meinen Teil diese Sache vor ganz Israel und vor der Sonne tun.‘ “

13 David sagte nun zu Nathan: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“ Darauf sprach Nathan zu David: „Jehova seinerseits läßt sicherlich deine Sünde vorübergehen. Du wirst nicht sterben. 14 Dessenungeachtet wird, weil du durch diese Sache ohne Zweifel Jehova gegenüber respektlos gehandelt hast, auch der Sohn, der dir eben geboren worden ist, ganz bestimmt sterben.“

15 Dann ging Nathan in sein eigenes Haus.

Und Jehova schlug dann das Kind, das die Frau Urias dem David geboren hatte, so daß es krank wurde. 16 Und David begann den [wahren] Gott um des Knaben willen zu suchen, und David unterzog sich einem strengen Fasten und kam herein und übernachtete und lag auf der Erde. 17 Da standen die älteren Männer seines Hauses auf [und beugten sich] über ihn, um ihn von der Erde aufzurichten, aber er wollte nicht und nahm kein Brot in ihrer Gesellschaft ein. 18 Und es geschah am siebten Tag, daß das Kind schließlich starb. Und die Diener Davids fürchteten sich, ihm mitzuteilen, daß das Kind gestorben sei; denn sie sagten: „Siehe! Während das Kind noch lebte, redeten wir zu ihm, und er hörte nicht auf unsere Stimme; wie können wir also zu ihm sagen: ‚Das Kind ist gestorben.‘? Dann wird er bestimmt etwas Schlechtes tun.“

19 Als David schließlich sah, daß seine Diener miteinander flüsterten, begann David zu merken, daß das Kind gestorben war. Somit sprach David zu seinen Dienern: „Ist das Kind gestorben?“ Darauf sagten sie: „Es ist gestorben.“ 20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und rieb sich mit Öl ein und wechselte seine Überwürfe und kam zum Haus Jehovas und warf sich nieder; danach kam er in sein eigenes Haus und bat [um etwas], und man setzte ihm unverzüglich Brot vor, und er begann zu essen. 21 Infolgedessen sprachen seine Diener zu ihm: „Was bedeutet diese Sache, die du getan hast? Um des Kindes willen hast du, als es am Leben war, gefastet und unaufhörlich geweint; und sobald das Kind gestorben war, bist du aufgestanden und hast Brot zu essen begonnen.“ 22 Darauf sprach er: „Solange das Kind noch am Leben war, habe ich allerdings gefastet und unaufhörlich geweint, weil ich mir sagte: ‚Wer weiß, ob Jehova mir Gunst erweist und das Kind gewiß leben wird?‘ 23 Nun, da es gestorben ist, weshalb faste ich? Kann ich es zurückbringen? Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.“

24 Und David begann Bathseba, seine Frau, zu trösten. Auch kam er zu ihr herein und lag bei ihr. Im Laufe der Zeit gebar sie einen Sohn, und man gab ihm den Namen Salomo. Und Jehova selbst liebte ihn. 25 So sandte er durch Nathan, den Propheten, hin und gab ihm den Namen Jedidjah, um Jehovas willen.

26 Und Joab fuhr fort, gegen Rabba der Söhne Ammons zu kämpfen, und konnte die Stadt des Königreiches einnehmen. 27 Da sandte Joab Boten zu David und ließ sagen: „Ich habe gegen Rabba gekämpft. Auch habe ich die Wasserstadt eingenommen. 28 Und nun sammle den Rest des Volkes, und belagere die Stadt, und nimm sie ein, damit nicht ich selbst die Stadt einnehme und mein Name nicht über ihr genannt werden muß.“

29 Somit sammelte David alles Volk und zog nach Rabba und kämpfte gegen dasselbe und nahm es ein. 30 Und er konnte die Krone Malkams von dessen Haupt nehmen, ihr Gewicht war ein Talent Gold, samt kostbaren Steinen; und sie kam auf Davids Haupt. Und die Beute der Stadt brachte er hinaus in sehr großer Menge. 31 Und die Leute, die darin waren, führte er hinaus, um sie an die Steinsägen und an scharfe eiserne Geräte und an eiserne Äxte zu stellen, und er ließ sie beim Ziegelmachen dienen. Und so tat er dann mit allen Städten der Söhne Ammons. Schließlich kehrte David mit allem Volk nach Jerusalem zurück.

Jule | 04.06.09 | 2. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel, , , , , , |

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  1. Jule

    2. Samuel 9 – 12

    2. Samuel 10:12
    „Gott wird tun, was gut ist in seinen Augen.“ Gut, wenn auch wir das vertrauensvoll sagen können. Wenn wir voller Zuversicht beten können, dass Gottes Wille geschieht – und wenn wir dann auch damit zufrieden sind, auch wenn das nicht unbedingt unseren eigenen Erwartungen entspricht.

    Kapitel 11 und 12 – David und Bathseba, ein Moment der Schwäche? Wie dachte Jehova darüber?
    2. Samuel 12:1-12

    Und Jehova sandte dann Nathan zu David. So kam er zu ihm herein und sprach zu ihm: „Da waren zwei Männer, die sich in derselben Stadt befanden, der eine reich und der andere minderbemittelt. 2 Der Reiche nun hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 der Minderbemittelte aber hatte nichts als ein einziges weibliches Lamm, ein kleines, das er gekauft hatte. Und er erhielt es am Leben, und es wuchs bei ihm und bei seinen Söhnen, allen zusammen, auf. Von seinem Bissen pflegte es zu essen, und aus seinem Becher pflegte es zu trinken, und an seinem Busen pflegte es zu liegen, und es wurde ihm wie eine Tochter. 4 Nach einiger Zeit kam ein Besucher zu dem reichen Mann, aber er ersparte es sich, von seinen eigenen Schafen und seinen eigenen Rindern zu nehmen, um solche für den Reisenden zu bereiten, der zu ihm hereingekommen war. So nahm er das weibliche Lamm des minderbemittelten Mannes und bereitete es für den Mann, der zu ihm hereingekommen war.“

    5 Hierauf erfaßte David ein sehr heißer Zorn gegen den Mann, so daß er zu Nathan sagte: „So wahr Jehova lebt, der Mann, der dies tut, verdient zu sterben! 6 Und für das weibliche Lamm sollte er vierfachen Ersatz leisten dafür, daß er diese Sache getan hat, und dafür, daß er kein Mitleid gehabt hat.“

    7 Dann sprach Nathan zu David: „Du selbst bist der Mann! Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesagt hat: ‚Ich selbst habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich selbst habe dich aus der Hand Sauls befreit. 8 Und ich wollte dir das Haus deines Herrn und die Frauen deines Herrn an deinen Busen geben und dir das Haus Israel und Juda geben. Und wenn es nicht genug gewesen wäre, wollte ich dir Dinge gleich diesen hinzufügen und noch andere Dinge. 9 Warum hast du das Wort Jehovas verachtet, indem du tust, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hethiter, hast du mit dem Schwert niedergeschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen, und ihn hast du mit dem Schwert der Söhne Ammons getötet. 10 Und nun wird [das] Schwert bis auf unabsehbare Zeit nicht von deinem eigenen Hause weichen zufolge der Tatsache, daß du mich verachtet hast, so daß du die Frau Urias, des Hethiters, genommen hast, damit sie deine Frau werde.‘ 11 Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich erwecke Unglück gegen dich aus deinem eigenen Hause; und ich will deine Frauen vor deinen eigenen Augen nehmen und sie deinem Mitmenschen geben, und er wird bestimmt unter den Augen dieser Sonne bei deinen Frauen liegen. 12 Während du selbst im geheimen gehandelt hast, werde ich für meinen Teil diese Sache vor ganz Israel und vor der Sonne tun.‘ „

    Wie reagierte David auf die Zurechtweisung des Propheten?
    Vers 13

    David sagte nun zu Nathan: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“ Darauf sprach Nathan zu David: „Jehova seinerseits läßt sicherlich deine Sünde vorübergehen. Du wirst nicht sterben.

    Aber wie Jehova schon damals zu Moses sagte, ist er barmherzig und gnädig und verzeiht Sünden. Aber er wird keineswegs Straffreiheit gewähren – und so zieht Jehova auch hier Konsequenzen und die Frucht der Sünde (wegen der Uria sterben musste) stirbt ebenfalls. Sicherlich ein sehr harter Schlag für David und Bathseba.

    Wie wir sehen, hat unrechtes Verhalten Konsequenzen von der Seite Jehovas aus, auch wenn wir alles Mögliche und Unmögliche unternehmen, um es zu verheimlichen und zu vertuschen. Jehova lässt sich eben nicht verhöhnen.

    Sollte sich das Wissen darum nicht auf unser Verhalten auswirken? Wäre es da nicht besser, gleich zu dem zu stehen, was wir getan haben – ohne noch alle möglichen andere Menschen in Mitleidenschaft zu ziehen? Menschen, die garnichts mit unserem Fehlverhalten zu tun haben?

    Sicherlich hätte Jehova David nicht ganz so hart gestraft, wenn er nicht einen Mann (Uria) hätte sterben lassen, um zu vertuschen, was er getan hat.

    Was ist mit uns heute?

    Was, wenn wir uns ebenfalls etwas haben zu schulden kommen lassen? Was, wenn wir schon alles Mögliche getan haben, um es zu vertuschen und andere unschuldige Personen in Mitleidenschaft gezogen haben? Ist dann schon alles egal? „Wir können es ja eh nicht mehr ändern“ – also lassen wir es dabei und machen mit unserem verkehrten Tun und dem Vertuschen auf Kosten anderer weiter?

    Wie war das mit David? Jehova hatte ihn ja hart bestraft, obwohl er seine Sünde bekannt und bereut hatte. Lohnt es sich also nicht, unsere Sünden zu bereuen und zu bekennen?

    Nun, was wäre wohl passiert, wenn David zu Nathan gesagt hätte „du spinnst wohl“? „Das geht dich garnichts an, was ich mache, immerhin bin ich der König, du hast mir garnichts zu sagen“?

    Hätte Jehova ihm dann auch vergeben? Hätte Jehova weiterhin mit ihm gehandelt? Hätte er wieder ein gutes Verhältnis zu Jehova haben können? Wäre der Messias aus ihm und Bathseba hervor gegangen?

    „Ja, aber Jehova hat David immerhin hart gestraft. Das erste Kind von David und Bathseba musste sterben, obwohl es garnichts dafür konnte und auch der Unfrieden innerhalb seines eigenen Hauses….“

    Denken wir vielleicht, David wäre besser, billiger davon gekommen, wenn seine Sünde weiterhin geheim geblieben wäre? Wenn er sie nicht bekannt und bereut hätte? „Immerhin ging das Unglück ja erst los, als Nathan mit David gesprochen hatte…“

    Auch wenn so ein verkehrtes Verhalten eine Weile gut zu gehen scheint, so gibt es dennoch nichts, was vor Jehovas Augen verborgen ist. Und es gibt nichts, was Jehova daran hindern kann, unser Verhalten zu seiner Zeit zu strafen.

    Also: was sollten wir denn dann tun?

    Noch ist die gelegene Zeit, unsere Angelegenheiten mit Jehova ins Reine zu bringen. Warten wir nicht zu lange damit!

    Wie ging es nun mit David und Bathseba weiter? Verzweifelten sie an der harten Strafe? „Es macht doch eh alles keinen Sinn mehr, Jehova hat uns verworfen“?

    Nein, sie nahmen die Strafe demütig an, weil sie wussten, dass sie sie verdient hatten.

    2. Samuel 12:24

    Und David begann Bathseba, seine Frau, zu trösten. Auch kam er zu ihr herein und lag bei ihr. Im Laufe der Zeit gebar sie einen Sohn, und man gab ihm den Namen Salomo. Und Jehova selbst liebte ihn.

    Ihr Verhalten (aufrichtig bereuen und die Strafe als gerecht anzunehmen) bewirkte, dass Jehova die beiden nicht nur mit einem weiteren Sohn (Salomo) segnete, sondern diesen auch als Zweig benutzte, aus dem der Messias hervorgehen sollte.

    Die Geschichte mit David und Bathseba lehrt uns also eine ganze Menge:

    Sie zeigt, dass selbst ein Mensch mit einem guten Verhältnis zum Schöpfer mal Fehler macht. Manchmal gehen Menschen sogar soweit, dass sie bereit sind, unschuldige Personen zu vernichten, um ihr Fehlverhalten zu vertuschen. Jehova sieht, was wir tun, selbst, wenn es uns gelingt, anderen Menschen Sand in die Augen zu streuen. Wenn wir wollen, dass Jehova uns vergiebt, müssen wir aufrichtig bereuen, unsere Sünden bekennen, mit dem verkehrten Handeln aufhören und alles uns Mögliche tun, um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.

    Wenn wir das tun, dann können wir wieder in ein gutes Verhältnis zu unserem Schöpfer gelangen, vielleicht wird er sich sogar unserer bedienen, um seinen Vorsatz zu verwirklichen.

    Aber unser Verhalten hat auch Konsequenzen und diese müssen wir demütig anerkennen. Aber auch, wenn es uns eine Weile gelingt, alles zu vertuschen, so wird die Strafe uns irgendwann doch treffen.

    Also: seien wir klug und handeln wir richtig – bevor es zu spät ist!

    Kommentar — 8. April 2009 @ 01:46

  2. Bilder für Kids

    david

    David als König

    Kommentar — 9. April 2009 @ 01:18

  3. Thomas

    2.Samuel 9-12
    Zitate von J.N.Darby


    David heiligt die Beute dem Jehova. Er regiert über ganz Israel, und er übt Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke aus. Die Genossen seines Pilgerpfades nehmen an der Herrlichkeit seines Reiches teil…

    Er handelt auch in Gnade gegenüber dem demütigen Überrest des Hauses Sauls; und wenn Mephiboseth nicht mit der Herrlichkeit seines Reiches verbunden ist, so genießt er das Vorrecht der Tafel des Königs, der ihm Güte erweist, obwohl Mephiboseth zur Familie seines Feindes und Verfolgers gehört, gleichzeitig aber auch zu jenem kleinen Überrest, den der von Gott erwählte König begünstigte (und selbst deswegen von den Mächtigen gehaßt wurde). Er genießt auch das ganze Erbteil seiner Familie.


    Darauf folgt die Geschichte von David und dem Weibe Urijas. David handelt nicht mehr im Glauben im Dienste Gottes. Als die Zeit kommt, wo die Könige zum Streit ausziehen, bleibt er bequem zu Hause und sendet an seiner Statt andere hin, um die Kämpfe Jehovas auszutragen. In seiner Trägheit und Bequemlichkeit fällt er leicht in Sünde, wie es der Fall war, als er unter den Philistern Ruhe suchte. Er stand nicht mehr durch den Glauben.

    Je näher David Gott war, desto wirkungsloser waren seine Anstrengungen, seine Sünde zu verbergen. Während er für die Zeit der Zucht sich selbst überlassen war, fügt er noch eine Übertretung zur ersten hinzu; er vollendet sie und genießt ihre Frucht, da die Beseitigung jedes Hindernisses seinem Handeln einen Anschein von Rechtmäßigkeit verleiht. Welch eine traurige Geschichte! Wie unwürdig! Er vergißt seine Stellung als König, als ein König von Gott. War das ein Regieren in Gerechtigkeit, seine königliche Macht so zu mißbrauchen, um Urija zu übervorteilen? Er macht sich zum Sklaven des elenden Joab dadurch, daß er ihn zum Mitschuldigen an seinem Verbrechen macht. Wie erniedrigend! Wieviel glücklicher war er, als er, wie ein Rebhuhn auf den Bergen gejagt, doch einen lebendigen Glauben und ein gutes Gewissen besaß! Wer kann aber das Auge Gottes meiden? Gott, der ihn kennt und liebt, unterläßt es also nicht, seine Sünde heimzusuchen.

    Dies war eine sehr große Sünde: David vollbrachte sie heimlich; Gott straft ihn aber vor den Augen ganz Israels. Wenn David es nicht verstand, Gott zu verherrlichen, noch – während er in Seinem Namen regierte – ein wahres Zeugnis über das Wesen des Reiches Gottes aufrechtzuerhalten, wenn er im Gegenteil sein Wesen verfälscht hatte, so wußte Gott Selbst vor den Augen aller Menschen seine Wesenszüge wieder aufzuzeichnen, und zwar durch die Züchtigung, die Er dem Manne zuteil werden lassen würde, der Ihn so verunehrt hatte, der das einzige Zeugnis über Seine Regierung, die Gott vor den Augen der Menschen aufgerichtet hatte, hinwegtat.

    Diese Geschichte zeigt uns, wie weit die Sünde das Herz mit Blindheit schlagen kann, selbst während das moralische Urteilsvermögen gesund bleibt; sie zeigt aber auch die Macht des treuen Wortes Gottes. Gleichzeitig erweist Gott die Unumschränktheit Seiner Gnade; denn obwohl Er David durch den Tod des Kindes züchtigte, so ist es ein anderer Sohn der Bathseba, der der Auserwählte Gottes war, der König und Haupt der königlichen Familie wurde, der Mann des Friedens und des Segens, der Geliebte Jehovas. David unterwirft sich der Hand Gottes, in der Tiefe seiner Zuneigungen beugt sich sein Herz vor ihr. Obwohl er schuldiger ist als seine Knechte, versteht er es besser als sie. Er handelt geziemend, geistlicher Einsicht gemäß. Es waren Vertrauen zu Gott und innige Beziehungen zu Ihm; deshalb kann David den zartesten Teil seines Herzens Gott erschließen, den Teil, an dem Gott ihn verwundet hatte, doch wo der Wille Gottes offenbar ist, unterwirft er sich völlig.

    Hier sehen wir das augenscheinliche Werk des Geistes. Es ist derselbe Geist, der in Jesu in Gethsemane wirkte, obwohl sowohl der Anlaß als auch das Ausmaß des Leidens nicht nur anders waren, sondern eine viel größere Bedeutung hatten; das Herz ist aber Gott völlig erschlossen, und die Unterwerfung ist vollständig, sobald der Wille Gottes erkannt wird.

    Die Sünde Davids ist äußerst groß gewesen; wir können aber in ihm das kostbare Werk des Geistes deutlich sehen. Bestürzt durch die einfältige Treue Urijas, kann er der Hand Gottes nicht entrinnen! David wird vergeben, weil er seine Sünde bekennt; was aber Seine Regierung betrifft, so zeigt Sich Gott als unbeugsam, und während er den König verschont – er hatte ja den Tod verdient – tut Er ihm kund, daß das Schwert von seinem Hause ewiglich nicht weichen wird. Wir haben einen ähnlichen Fall in der Untreue Jakobs gesehen. Die Strafe Davids entspricht auch seinen Sünden (vergleiche die Verse 10 und 12 mit der Geschichte Absaloms). Was die Liebe Davids anbetrifft, so lag die Züchtigung in dem Tode des Kindes, eine Züchtigung, die ihm sehr naheging; und die öffentliche Regierung Gottes wurde durch das erwiesen, was, nach Seinem Worte, vor ganz Israel und vor der Sonne getan wurde.

    Es ist möglich, daß die Kinder Ammon ein strenges Gericht verdienten und daß diese Periode die Zeit ihres Gerichts war; sie waren die dreisten Feinde des Königs, den Gott erweckt hatte und der ihnen seine gütigen Gefühle bewiesen hatte. Was aber seinen persönlichen Zustand betrifft, weiß ich nicht, ob er so mit seinen Feinden verfahren hätte, wenn er auf dem schmalen Pfade des Glaubens gewandelt wäre. Im Vorbild erinnert dieses Gericht an das gerechte Gericht des Messias und an die schrecklichen Folgen davon, daß man Ihn, selbst in Seiner Herrlichkeit, verachtet und beschimpft hatte. Wir lernen auch daraus, daß, wenn ein Volk fürs Gericht reif ist, Gott es über sie verhängen wird, sogar wenn andere sich darum bemühen sollten, in Gnade zu handeln.

    Als der König von Ammon stirbt, sendet David zu dessen Sohn Hanun Abgesandte mit Äußerungen liebender Güte. Hanuns Ratgeber beschuldigen David jedoch, sie geschickt zu haben, damit sie das Land auskundschaften, und daher demütigen sie sie und senden sie halb nackt zurück. Aus Zorn über diese Beleidigung schickt David Joab mit seinem Heer, um wegen des Unrechts Vergeltung zu üben. Er teilt seine Streitkräfte und schlägt mühelos die Ammoniter und die Syrer, die heraufgekommen waren, den Ammonitern zu helfen. Die Syrer gruppieren ihre Streitkräfte um, werden jedoch noch einmal von den Heeren Jehovas unter dem Befehl Davids besiegt, und sie haben einen Verlust von 700 Wagenlenkern und 40 000 Reitern. Hierdurch wird weiterhin bewiesen, daß die Gunst und der Segen Jehovas auf David ruhen.
    David sündigt gegen Jehova (11:1—12:31).
    Im folgenden Frühjahr schickt David Joab wieder nach Ammon, damit er Rabba belagere, während er selbst in Jerusalem bleibt. Eines Abends beobachtet er zufällig von seinem Dach aus die schöne Bathseba, die Frau Urias, des Hethiters, beim Baden. Er holt sie in sein Haus, hat Beziehungen mit ihr, und sie wird schwanger. David versucht das zu vertuschen, indem er Uria vom Kampf bei Rabba zurückholt und ihn in sein Haus schickt, damit er sich erfrische. Uria weigert sich jedoch, in sein Haus zu gehen und Beziehungen mit seiner Frau zu haben, während die Lade und das Heer „in Hütten“ wohnen. Aus Verzweiflung schickt David Uria zu Joab mit einem Brief zurück, in dem es heißt: „Stellt Uria vor den heftigsten Ansturm der Schlacht hin, und ihr sollt euch hinter ihm zurückziehen, und er soll niedergeschlagen werden und sterben“ (11:11, 15). Auf diese Weise stirbt Uria. Nachdem Bathsebas Trauerzeit vorüber ist, nimmt David sie sofort in sein Haus, wo sie seine Frau wird, und das Kind der beiden, ein Sohn, wird geboren.
    Das ist böse in Jehovas Augen. Er sendet den Propheten Nathan mit einer Gerichtsbotschaft zu David. Nathan erzählt David von einem reichen Mann und einem minderbemittelten Mann. Der eine hatte viele Herden, der andere aber hatte ein einziges weibliches Lamm, das in der Familie ein Lieblingstier und „ihm wie eine Tochter“ war. Als es jedoch dazu kam, ein Fest zu veranstalten, nahm der reiche Mann nicht ein Schaf aus seinen Herden, sondern das weibliche Lamm des armen Mannes. David ist erzürnt, als er das hört, und ruft aus: „So wahr Jehova lebt, der Mann, der dies tut, verdient zu sterben!“ Nathan erwidert ihm darauf: „Du selbst bist der Mann!“ (12:3, 5, 7). Dann verkündet er das prophetische Urteil, daß Davids Frauen öffentlich von einem anderen Mann geschändet würden, daß sein Haus von innerem Krieg geplagt würde und sein Kind von Bathseba sterben werde.
    In aufrichtiger Betrübnis und Reue gesteht David offen: „Ich habe gegen Jehova gesündigt“ (12:13). Gemäß Jehovas Wort stirbt der Nachkomme aus der ehebrecherischen Verbindung nach siebentägiger Krankheit. (Später hat David einen weiteren Sohn von Bathseba; diesen nennen sie Salomo — ein Name, der auf eine Wurzel zurückgeht, die „Frieden“ bedeutet. Jehova teilt jedoch durch Nathan mit, daß er auch Jedidjah genannt werde, was „Geliebter [Liebling] Jahs“ bedeutet.) Nach dieser erschütternden Erfahrung wird David von Joab nach Rabba gerufen, wo gerade der Schlußangriff vorbereitet wird. Joab hat die Wasserversorgung der Stadt erobert und überläßt ehrerbietig dem König die Ehre, die Stadt selbst einzunehmen.

    Kommentar — 9. April 2010 @ 15:41

  4. Jule

    2. Samuel 9 – 12

    2. Samuel 11:15

    So schrieb er im Brief und sagte: „Stellt Uria vor den heftigsten Ansturm der Schlacht hin, und ihr sollt euch hinter ihm zurückziehen, und er soll niedergeschlagen werden und sterben.“

    „Stell Uria an vorderster Front und lass ihn da allein auf sich gestellt“ – War dies nicht ein Auftrag zum Mord?

    Warum spielte der Heeroberste dabei wortlos mit?

    Kommentar — 7. April 2011 @ 17:59

  5. Jule

    2. Samuel 12:14

    Dessenungeachtet wird, weil du durch diese Sache ohne Zweifel Jehova gegenüber respektlos gehandelt hast, auch der Sohn, der dir eben geboren worden ist, ganz bestimmt sterben.“

    „Darum muss das Kind, dass Bathseba von dir erwartet, sterben“

    Auge um Auge, Zahn um Zahn und Leben für Leben. Aber warum mußte das ungeborene Kind für etwas leiden, wofür es gar nicht kann?

    Kommentar — 7. April 2011 @ 18:01

  6. Jule

    Zu David und seine Sünde mit Bathseba heißt es auszugsweise bei Darby:

    Während er für die Zeit der Zucht sich selbst überlassen war, fügt er noch eine Übertretung zur ersten hinzu; er vollendet sie und genießt ihre Frucht, da die Beseitigung jedes Hindernisses seinem Handeln einen Anschein von Rechtmäßigkeit verleiht. Welch eine traurige Geschichte! Wie unwürdig! Er vergißt seine Stellung als König, als ein König von Gott. War das ein Regieren in Gerechtigkeit, seine königliche Macht so zu mißbrauchen, um Urija zu übervorteilen?

    Er macht sich zum Sklaven des elenden Joab dadurch, daß er ihn zum Mitschuldigen an seinem Verbrechen macht. Wie erniedrigend!

    Kommt mir das nicht irgendwie bekannt vor?

    Kommentar — 7. April 2012 @ 08:45

  7. Jule

    2. Samuel 9 – 12

    2. Samuel 11:2-4

    Eines Nachmittags, als David seine Mittagsruhe beendet hatte, ging er auf dem flachen Dach seines Palasts spazieren. Da fiel sein Blick auf eine Frau, die im Hof eines Nachbarhauses ein Bad nahm. Sie war sehr schön. 3 David wollte unbedingt wissen, wer sie war, und schickte einen Diener los, der es herausfinden sollte. Man berichtete ihm: »Die Frau heißt Batseba. Sie ist eine Tochter Eliams und verheiratet mit Uria, einem Hetiter.« 4 David sandte Boten zu ihr und ließ sie holen. Batseba kam, und er schlief mit ihr. Danach kehrte sie in ihr Haus zurück.

    Es war also eine ganz bewußte Sünde!

    David hatte vorher gefragt, wer sie ist und sie trotzdem holen lassen – obwohl er wußte, dass sie verheiratet war!

    Ich habe mich oft gefragt, was dabei wohl in Bathseba vorgegangen sein mag?

    In dem biblischen Film, den wir haben, sieht das Ganze so aus, als sei sie zumindest nicht abgeneigt. Sie wendet zwar ein, dass sie verheiratet ist, aber es sieht für mich eher halbherzig aus.

    Warum?

    Thom sagt, man dürfe nicht vergessen, dass David der von Jehova eingesetzte König war, dem sie gehorchen musste. Aber Ehebruch stand unter dem GESETZ unter Todesstrafe und da steht nicht „ausser, wenn es der König ist“.

    Ich meine, sie hätte ebenso entschlossen ablehnen können, wie seinerzeit Joseph. Sicherlich war ihr ja seine Geschichte auch bekannt.

    Daher wird es wohl auch in dem Film so dargestellt, als sei sie nicht ganz abgeneigt gewesen. Sicherlich traf David mehr Schuld.

    Vielleicht ist es auch in gewissem Maße verständlich: sie war eine wunderschöne attraktive Frau und David ein stattlicher und angesehener Mann. Aus Erfahrung weiss ich selbst, wie stark die geschlechtliche Anziehungskraft ist und dass es oftmals gar nicht so leicht ist, dem zu widerstehen. Trotzdem war und ist das Handeln der beiden verkehrt!

    Kommentar — 7. April 2012 @ 17:56

  8. Jule

    2. Samuel 11:15-16

    Darin befahl er seinem Heerführer: »Stell Uria an die vorderste Front, wo der Kampf am härtesten tobt! Keiner von euch soll ihm Deckung geben. Zieht euch mitten in der Schlacht von ihm zurück, damit er getroffen wird und stirbt.«

    16 Joab hatte die Feinde in der belagerten Stadt schon länger beobachtet, und so wusste er, wo ihre gefährlichsten Leute standen. Genau dort setzte er nun Uria ein

    Wenn man bedenkt, dass sowohl David als auch Joab Anbeter Jehovas sind, frage ich mich, wie sie so skrupellos sein können?

    David hat Angst vor Entdeckung, das kann ich in gewisser Hinsicht auch verstehen. Er wusste, dass auf Ehebruch die Todesstrafe steht und niemand will wirklich gern sterben.

    Aber warum ist Joab so skrupellos? Will er seinem König gefallen? Ist er einfach ein gehorsamer Ausführer von Befehlen – ohne nachzudenken?

    Kommentar — 7. April 2012 @ 18:04

  9. Jule

    2. Samuel 11:18-21

    Joab ließ David über den Ablauf des Kampfes genau unterrichten. 19 Er sagte dem Boten, der die Nachricht überbringen sollte: »Wenn du dem König über das Geschehene berichtest, 20 wird er vielleicht zornig und hält dir vor: ›Warum seid ihr so nah an die Stadtmauer herangerückt? Habt ihr denn nicht daran gedacht, dass die Feinde von der Mauer aus auf euch schießen würden? 21 Wisst ihr nicht mehr, wie es damals in Tebez Gideons Sohn Abimelech erging? Von einer Frau wurde er umgebracht! Sie warf von der Mauer der Festung einen Mühlstein und erschlug ihn damit. Warum also habt ihr so nahe an der Stadtmauer gekämpft?‹ Wenn David dir solche Vorwürfe macht, dann erwidere ihm, dass auch der Hetiter Uria gefallen ist.«

    Ob das dem Boten nicht komisch vorgekommen ist? Hat Joab ihn damit nicht zum Mitwisser über diesen Mord gemacht?

    Kommentar — 7. April 2012 @ 18:08

  10. Jule

    2. Samuel 11:27

    Gleich nach der Trauerzeit ließ David sie zu sich in den Palast holen und heiratete sie.

    Alles gut gegangen? Keiner hat was gemerkt und jeder denkt, dass das Kind in der Ehe gezeugt wurde?

    Bald darauf brachte sie einen Sohn zur Welt.
    Der Herr aber verabscheute, was David getan hatte.

    Ja, Jehova war angeekelt von dem, was David getan hatte. Vor allen Dingen sicherlich auch darüber, dass er es auf so eine schäbige Weise vertuscht hatte.

    Trotzdem vergibt er ihm später, als er aufrichtig bereut.

    Auch heute könnten wir geneigt sein, solche Sünden zu vertuschen. Zwar steht auf Ehebruch heute keine Todesstrafe und so ist der Ehebrecher nicht mehr in der Verlegenheit, den rechtmäßigen Ehemann zu ermorden. Außerdem können wir ja heute verhüten, zur Not mit der Pille danach. Aber auch wenn der Ehebruch keine Schwangerschaft zur Folge gehabt hat, so könnten wir uns trotzdem für Jehova stinkend machen.

    Oder was denken wir, wie Jehova uns sieht, wenn wir alles abstreiten, so tun, als sei alles rein platonisch, das Verhältnis weiter führen und später die Frechheit besitzen, eine Hochzeitsansprache im Saal in Anspruch zu nehmen, die nur für diejenigen gedacht ist, die einen guten Ruf haben?

    Vielleicht gelingt uns dieses Kunststück sogar, weil wir die Menschen um uns herum täuschen können. Aber wie mag wohl Jehova darüber denken?

    Kommentar — 7. April 2012 @ 18:19

  11. Jule

    2. Samuel 12:7-10

    Der Herr, der Gott Israels, lässt dir sagen: ›Ich habe dich zum König von Israel erwählt und dich beschützt, als Saul dich umbringen wollte. 8 Den gesamten Reichtum Sauls und auch seine Frauen habe ich dir gegeben. Ganz Israel und Juda gehören dir. Und sollte dir das noch zu wenig sein, würde ich dir sogar noch mehr schenken. 9 Warum also missachtest du meinen Willen? Warum hast du getan, was ich verabscheue? Den Hetiter Uria hast du ermordet und dann seine Frau geheiratet. Ja, du, David, bist der Mörder Urias, denn du hast angeordnet, dass Uria im Kampf gegen die Ammoniter fallen sollte! 10 Von mir hast du dich abgewandt und Uria die Frau weggenommen.

    Wie sieht Jehova mich, wenn ich heute eine Ehe zerstöre – vielleicht sogar eine ganze Familie, weil Kinder da sind?

    Kann ich dann noch annehmen, dass ich Jehovas Wohlgefallen und seinen Segen habe?

    Würde dies nicht Jehovas Persönlichkeit widersprechen? Jehova ist absolut gerecht und liebevoll. Er kann nichts und niemand segnen, der anderen schadet. Auch dann nicht, wenn ich mir das einrede!

    Kommentar — 7. April 2012 @ 18:26

  12. Jule

    2. Samuel 12:13-14

    Da bekannte David: »Ich habe gegen den Herrn gesündigt.« Nathan erwiderte: »Der Herr hat dir vergeben, du wirst nicht sterben. 14 Doch wegen deiner Tat spotten die Feinde Gottes noch mehr über ihn. Darum muss der Sohn, den Batseba dir geboren hat, sterben.«

    Genau das ist der Punkt: selbst, wenn wir kein Mitleid mit dem betrogenen Ehepartner hätten – so müßten wir und doch trotzdem schämen!

    Denn hier geht es ja nicht um uns, ob wir den damals noch anderwertig verheirateten Ehepartner attraktiv und begehrenswert finden oder ob wir meinen, wir passen besser zu ihm und könnten ihn glücklicher machen als der Ex. Hier geht es auch nicht darum, ob wir selbst damals vielleicht nicht glücklich in unserer Ehe waren und nun mit dem anderen endlich unser Glück gefunden haben.

    Hier geht es doch um Jehova und die universelle Streitfrage.

    Stellen wir uns ur einmal vor, wie triumphierend der Widersacher Jehova das ins Gesicht schleudern wird: „das hast du dir so gedacht, dass dir die Menschen treu bleiben und dir trotzdem auch weiterhin treu gehorchen und dienen, weil sie dich lieben. Sieh nur her: der/die war sich selbst der/die Nächste. Um ihr eigenes Glück zu erhalten tritt sie dich und deine Maßstäbe mit Füßen!“

    Stellen wir uns vor, wie der Ruf Jehovas und seiner Organisation unter so einem Verhalten leiden:

    Noch vor Jahren konnte man im Brustton der Überzeugung sahen „Ehebruch, Scheidung usw gibt es unter Zeugen Jehovas nicht“. Heute stimmt das so nicht mehr. Heute gibt es so etwas auch und wenn es ein Problem gibt mit den Ältesten, dann behaupten einige ganz frech, sie hätten einen biblischen Scheidungsgrund.

    Was meinen wir wohl, wie unsere Familie (die vielleicht nicht in der Wahrheit ist) darüber denkt, wenn sie mitbekommt, dass wir unseren Ehepartner wegen einem anderen verlassen? Können sie uns und unsere Religion dann noch ernst nehmen?

    Wie mögen wohl Nachbarn und Bekannte denken, die monatelang mitbekommen haben, wie wir uns heimlich mit dem anderen getroffen haben? Wie mögen Interessierte denken, die so etwas sehen?

    Hier meine ich insbesondere die Situation, wenn wir es vertuschen und uns den Anschein geben, dass wir so leben wie es Gott gefällt.

    Ich persönlich kenne einige Interessierte, die wegen so etwas der Wahrheit den Rücken gekehrt haben, nur weil sie es beobachtet haben. Die eine war schon ungetaufte Verkündigerin und stand kurz vor der Taufe. Der andere hatte auch schon gute Fortschritte gemacht und hat dann leider auf der Arbeit mit jemand Kontakt bekommen, der zwar ein Zeuge Jehovas war, das auch immer wieder betonte, aber nicht danach lebte. So hat der Interessierte sich angewidert abgewandt, weil „Zeugen Jehovas sind auch nicht besser als andere, sie tun auch nicht das, was Jehova will“. Einige Zeit später ging seine Ehe in die Brüche und auch seine damalige Ehefrau hat später der Wahrheit den Rücken gekehrt.

    Auch schon oft habe ich den entsetzten Ausspruch gehört „sind das wirklich beide Zeugen Jehovas? Wie können die dann so etwas tun?“

    Wir sollten niemals vergessen, dass die Dinge die wir unterlassen oder die wir tun, nicht nur Auswirkungen auf unser eigenes Leben und auf unser Verhältnis zu Jehova haben – sondern sie können auch Jehova und seinen Namen in den Dreck ziehen!

    Genau dies wirft Nathan David hier vor.

    Denken wir immer daran und leben wir so, dass sich unser Gott nicht schämen muss, dass wir im Zusammenhang mit seinem Namen genannt werden

    Kommentar — 7. April 2012 @ 18:51

  13. James Butler Stoney

    2. Samuel 11.

    Gott hatte David auf wunderbare Weise gezeigt, wie überreich und freigebig Er Seine Hand auftun konnte um ihn zu segnen, Sein Wohlstand war grenzenlos. In diesem Zustand bietet sich seinem Fleische eine Gelegenheit. Er fällt.

    Mit welchem Eifer hascht das arme Herz nach Wohlergehen und Gnade und vergißt dabei, daß solche Geschöpfe, wie wir es sind, keine neue Gnade erlangen können ohne gleichzeitig einer neuen Prüfung für das Fleisch ausgesetzt zu werden. Und je mehr wir in den natürlichen Dingen unserer Umgebung ruhen, je größer ist die Gelegenheit für unser Fleisch, sich zu zeigen. Der Herr weiß, daß die Quelle des Bösen vorhanden ist. Und obwohl wir so sehr gedemütigt werden durch die Aufdeckung des Bösen, so ist diese Bloßstellung doch nötig, damit uns die Quelle gezeigt werde. In Wirklichkeit sind wir unter Gottes einsetzendem Gericht nicht schlechter als vorher, denn Er wußte von Anfang, wozu wir fähig waren.

    Von seiner Sünde wahrhaft überführt, ist David nun, wie wir in Psalm 51 sehen, niedergebeugt und sein Geist demütig und „zerbrochen“ in der Erkenntnis seiner eigenen Verderbtheit. Er hatte bereits vorher einen demütigen und zerbrochenen Geist gezeigt als Folge der bloßgestellten Schwachheit seiner Natur. Nun zeigt sich dieser Geist in der tiefen Erniedrigung durch die Verderbtheit seiner Natur. In seinem Bekenntnis hierüber gibt er dem Schrei aus dem Herzen Israels an jenem Tage Ausdruck, wenn es „den anschauen wird, welchen es durchstochen hat“ und vor Ihm gedemütigt wird in bezug auf seine „Blutschuld“. Wie schmerzlich dieser Augenblick auch sowohl für David wie für Israel ist, so wird doch beiden gerade in diesem Augenblick das Heil Gottes am völligsten geoffenbart. Denn je tiefer ich gesunken bin, um so kostbarer ist mir die Befreiung.

    David wird hiernach durch Gottes wunderbare Gnade in eine tiefere Erkenntnis des Heils eingeführt. Er lernt erkennen, was Gott für den Sünder ist, aber auch, daß Sünde gegen unseren Nächsten durch zeitliche Züchtigung heimgesucht werden muß. Gott ist gerecht in Seinen Regierungswegen mit den Menschenkindern, und der, der sich gegen andere versündigt, muß auch öffentlich bestraft werden. Viele sündigen nur gegen Gott und erleiden dann Strafe an ihrem Fleische, eine Züchtigung, die zwischen ihnen und Gott ausgeführt wird. Wenn durch die Sünde aber andere Schaden erleiden, so muß die Züchtigung eine öffentliche sein.

    2. Samuel 12.

    Davids Kind stirbt. Aber bald zeigen sich wieder die gesegneten Früchte der Zucht in seiner Seele. Sie ist wieder in Abhängigkeit und Unterordnung. Während das Kind noch lebte, flehte er um seinetwillen zum Herrn. Während er zwar weit entfernt davon ist, die Zucht des Herrn zu verachten, empfindet er sie dennoch offenbar äußerst schmerzlich. Als das Kind aber gestorben ist, erkennt er den Ratschluß Gottes in völliger Unterwerfung an. „Da stand David von der Erde auf und wusch und salbte sich.“ Es war für ihn ein Augenblick tiefster Finsternis gewesen, denn jede Mitteilung des Herrn, um den Schmerz seines Herzens zu lindern, hatte ihm gefehlt. Ich glaube, daß dies allgemein der Fall ist, wenn wir unter Gottes Züchtigung leiden. Es ist notwendig, daß wir den gerechten Zuchtweg Gottes empfinden. Und während wir durch die Züchtigung als Folge unserer Sünde hindurchgehen, sind wir uns keines Lichtes und keiner Gemeinschaft bewußt. Wir dürfen jedoch aus der Züchtigung mit erneuerter Kraft und Stärke hervorgehen, wie es bei David der Fall war. Denn wir finden ihn gleich darauf im Kampf gegen Rabba (Vers 29) im vollen Sieg. Er betritt wieder den rechten Pfad, und Ehre und Segnungen werden ihm wieder zuteil. Gott zeigt ihm, so unbeugsam Er auch im Gericht ist, daß Seine Liebe und Fürsorge David gegenüber unverändert geblieben sind.

    Trotzdem war der Urteilsspruch ergangen und von Nathan (Verse 10 u. 11) verkündet worden: „So soll von deinem Hause das Schwert nicht weichen ewiglich.“ Obwohl Davids Seele an der Frucht seiner Sünde so bitter gestraft worden war, weil er sich nicht selbst gerichtet hatte, und obwohl er nun auch soweit wiederhergestellt war, so mußte er weiterhin die Züchtigung der gerechten Regierungswege Gottes erdulden, die ihn vor den Menschen demütigten.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:51

  14. Jule

    2. Samuel 9 – 12

    2. Samuel 9 – warum sollte Ziba Mephibiseths Erbe verwalten, wenn dieser eh am Königshof lebte?

    1 Und David sprach: Ist noch jemand übrig geblieben vom Haus Sauls, dass ich Gnade an ihm erweise um Jonathans willen? 2 Es war aber ein Knecht vom Haus Sauls, der hieß Ziba; den riefen sie zu David. Und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: Dein Knecht! 3 Und der König sprach: Ist noch jemand da vom Haus Sauls, dass ich Gottes Gnade an ihm erweise? Ziba sprach zum König: Es ist noch ein Sohn Jonathans da, der lahm an den Füßen ist. 4 Und der König sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zum König: Siehe, er ist in Lodebar, im Haus Machirs, des Sohnes von Ammiel! 5 Da sandte der König David hin und ließ ihn aus Lodebar holen , aus dem Haus Machirs, des Sohnes von Ammiel.

    6 Und Mephiboseth , der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, kam zu David, und er fiel auf sein Angesicht und verneigte sich. Und David sprach: Mephiboseth! Er aber sprach: Siehe, dein Knecht! 7 Und David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will gewiss Gnade an dir erweisen um deines Vaters Jonathan willen und will dir alle Felder deines Vaters Saul wiedergeben; du aber sollst täglich an meinem Tisch das Brot essen! 8 Da verneigte er sich und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, dass du dich wendest zu einem toten Hund , wie ich einer bin?

    9 Und der König rief Ziba, den Knecht Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehört hat, das habe ich dem Sohn deines Herrn gegeben. 10 So bestelle ihm nun sein Land, du und deine Söhne und deine Knechte, und bring [die Ernte] ein, damit der Sohn deines Herrn Brot zu essen hat; Mephiboseth aber, der Sohn deines Herrn, soll täglich Brot an meinem Tisch essen! Ziba aber hatte 15 Söhne und 20 Knechte. 11 Und Ziba sprach zum König: Ganz so, wie mein Herr, der König, seinem Knecht gebietet, wird dein Knecht es machen! Und Mephiboseth wird an meinem Tisch essen wie einer der Königssöhne!

    12 Und Mephiboseth hatte einen kleinen Sohn , der hieß Micha. Und alle, die im Haus Zibas wohnten, dienten Mephiboseth. 13 Mephiboseth aber wohnte in Jerusalem, denn er aß täglich am Tisch des Königs. Er war aber lahm an beiden Füßen.

    Beim Lesen hatte ich mich gefragt, wieso Ziba den Besitz Mephiboseths verwalten sollte, damit dieser zu essen habe, wenn der doch am Tisch des Königs mitisst.

    Aber dann ist mir eingefallen, dass es hier wohl eher um das Erbe – den Erbbesitz – ging, den dieser dann später seinen Söhnen hinterlassen könnte.

    Hatte Mephiboseth überhaupt Nachkommen? Im Einsichtenbuch heißt es dazu:

    Als die Gibeoniter den Tod der Nachkommen Sauls forderten, um für den bösen Plan des Königs gegen sie Sühne zu erhalten, hatte David Mitleid mit Mephiboscheth wegen des Eides Jehovas, der zwischen David und Jonathan bestand, und so wurde Mephiboscheth verschont (2Sa 21:7, 8). In der Bibel ist nichts weiter über Mephiboscheth zu finden, obwohl die Familie Sauls durch Mephiboscheths Sohn Micha bis zu einer späteren Generation weiterbestand (2Sa 9:12; 1Ch 9:39-44). Wie aus 1. Chronika 8:34 und 9:40 hervorgeht, trug Mephiboscheth offensichtlich auch den Namen Merib-Baal.

    Also war dies der Grund dafür, warum Ziba den Erbbesitz bearbeiten und verwalten sollte. So konnte Mephiboseth ihn später an seinen Sohn Micha weitervererben

    Kommentar — 25. April 2013 @ 16:46

  15. Jule

    2. Samuel 10 – Wieso schickt David Abgesandte, um Hanun zu trösten?

    1 Und danach geschah es, dass der König der Ammoniter starb, und sein Sohn Hanun wurde König an seiner Stelle. 2 Da sprach David: Ich will Güte erweisen an Hanun, dem Sohn des Nahas , wie sein Vater an mir Güte erwiesen hat! Da sandte David [Boten] hin, um ihn durch seine Knechte zu trösten wegen seines Vaters.

    Als aber die Knechte Davids in das Land der Ammoniter kamen, 3 da sprachen die Fürsten der Ammoniter zu ihrem Herrn Hanun: Meinst du, dass David deinen Vater vor deinen Augen ehren will, wenn er Tröster zu dir gesandt hat? Hat er nicht vielmehr seine Knechte deshalb zu dir gesandt, um die Stadt auszuforschen und zu erkunden und zu durchstöbern? 4 Da ließ Hanun die Knechte Davids ergreifen und ihnen den Bart halb abscheren und ihre Obergewänder halb abschneiden, bis an ihr Gesäß; und er sandte sie fort.

    5 Als dies David berichtet wurde, sandte er ihnen entgegen; denn die Männer waren sehr beschämt. Und der König ließ ihnen sagen: Bleibt in Jericho , bis euer Bart wieder gewachsen ist; dann kommt wieder heim!

    6 Als aber die Ammoniter sahen, dass sie sich bei David verhasst gemacht hatten, sandten sie hin und warben die Aramäer von Beth-Rechob an und die Aramäer von Zoba , 20 000 Mann Fußvolk, und von dem König von Maacha 1 000 Mann, dazu 12 000 Mann von Tob. 7 Als David dies hörte, sandte er Joab mit dem ganzen Heer, die Helden . 8 Die Ammoniter aber waren ausgezogen und rüsteten sich zum Kampf vor dem Stadttor. Die Aramäer von Zoba und Rechob aber und die Männer von Tob und von Maacha standen für sich auf dem Schlachtfeld.

    9 Als nun Joab sah, dass ihm von vorn und hinten ein Angriff drohte, traf er eine Auswahl unter der Mannschaft in Israel und stellte sich gegen die Aramäer auf. 10 Das übrige Volk aber übergab er dem Befehl seines Bruders Abisai , damit er sich gegen die Ammoniter aufstellte, 11 und er sprach: Wenn die Aramäer mir überlegen sind, so komm mir zu Hilfe; wenn aber die Ammoniter dir überlegen sind, so will ich dir zu Hilfe kommen.

    12 Sei stark , ja, lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes; der Herr aber tue, was ihm gefällt!

    13 Und Joab rückte mit dem Volk, das bei ihm war, zum Kampf gegen die Aramäer vor, und die Aramäer flohen vor ihm. 14 Als aber die Ammoniter sahen, dass die Aramäer flohen, flohen auch sie vor Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. So kehrte Joab um von den Ammonitern und kam nach Jerusalem.

    15 Als aber die Aramäer sahen, dass sie von Israel geschlagen worden waren, kamen sie zusammen . 16 Und Hadad-Eser sandte hin und ließ die Aramäer von jenseits des Stromes ausziehen, und sie kamen nach Helam; und Sobach, der Heerführer Hadad-Esers, zog vor ihnen her. 17 Als dies David berichtet wurde, versammelte er ganz Israel und zog über den Jordan und kam nach Helam; und die Aramäer stellten sich gegen David und kämpften mit ihm. 18 Aber die Aramäer flohen vor Israel. Und David tötete von den Aramäern 700 Wagenkämpfer und 40 000 Reiter; dazu schlug er Sobach , ihren Heerführer, sodass er dort starb.

    19 Als aber alle Könige, die Hadad-Eser untertan waren, sahen, dass sie von Israel geschlagen waren, machten sie Frieden mit Israel und wurden ihnen dienstbar . Und die Aramäer fürchteten sich, den Ammonitern weiterhin zu helfen.

    Worum geht es hier eigentlich wirklich?

    Wer ist dieser König Hanum, dem David Leute schickt, um sein Beileid auszudrücken und warum hört dieser auf die Ammoniter, die ihn anstiften?

    In Vers 3 wird gesagt, dass er der Herr über diese Fürsten sei. War er denn noch so jung und unerfahren, dass er auf ihre falschen Reden hereinfällt? Warum solte ihm David Böses wollen?

    In Vers 6 hört es sich so an, als wären die Fürsten der Ammoniter erstaunt darüber, dass sie „sich bei David verhasst gemacht“ hatten. Was haben sie denn erwartet, wie er auf die Demütigung seiner Männer reagieren würde, die mit den besten Absichten kamen?

    Und warum kommen diese ganzen anderen Stämme ihnen nun zur Hilfe? Was haben diese damit zu tun und was haben sie davon, gegen David zu kämpfen?

    Im Einsichtenbuch finden wir hierzu Folgendes:

    1. Sohn und Thronfolger Nahaschs, des Königs von Ammon. Wegen der liebenden Güte, die Nahasch gegenüber David geübt hatte, sandte David Boten zu Hanun, um ihn wegen des Todes seines Vaters zu trösten.

    Warum sich aber die ganzen anderen Nationen in die Geschichte mit einmischen, ist mir noch nicht so ganz klar. Aber vielleicht lag dies auch daran, dass Israel als Volk Jehovas so ziemlich allein auf weiter Flur dastand – denn diese hatten ja die Bewohner des Landes vor sich her aus dem Land vertrieben oder diejenigen, die nicht gehen wollten, „mit der Schärfe des Schwertes hingerichtet“. Das hat sie ganz sicherlich nicht sonderlich beliebt gemacht.

    Vielleicht hatten die anderen Völker auch Angst vor der Stärke des Volkes, so wie seinerzeit die Ägypter, die sie dann zu Sklavendiensten zwangen, oder die Nachbarvölker der Gibeoniter, die sich mit ihnen verbündeten, weil sie wussten, dass sie gegen diese nicht bestehen könnten. Als die Nachbarvölker von ihnen davon erfuhren, „rotteten“ auch diese sich zusammen, um gemeinsam der Gefahr zu begegnen.

    Wahrscheinlich war jedes Volk nur zu gern bereit, sich mit anderen gegen das Volk Israel zu verbünden – immer in der Hoffnung, dass sie durch ihre zahlenmäßige Übermacht doch noch Erfolg haben könnten und so einer Vernichtung entgehen könnten.

    Weitere Gedanken zu diesem Vorfall finden wir hier:

    Kommentar — 25. April 2013 @ 21:09

  16. Jule

    2. Samuel 11 – wie passt der Gedanke mit der großen Schuld zu dem „neuen“ mit der Gnade?

    1 Und es geschah im folgenden Jahr, zu der Zeit , da die Könige [zum Kampf] ausziehen, da sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel; und sie schlugen die Ammoniter nieder und belagerten Rabba . David aber blieb in Jerusalem. 2 Und es geschah, als David zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Dach des königlichen Hauses umherwandelte, da sah er vom Dach aus eine Frau sich baden, und die Frau war von sehr schönem Aussehen. 3 Und David sandte hin und erkundigte sich nach der Frau, und man sprach: Ist das nicht Bathseba, die Tochter Eliams , die Frau Urijas , des Hetiters?

    4 Und David sandte Boten hin und ließ sie holen . Und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr (sie aber hatte sich [gerade] von ihrer Unreinheit gereinigt ), und sie kehrte wieder in ihr Haus zurück. 5 Und die Frau wurde schwanger und sandte hin und ließ es David ausrichten und sagen: Ich bin schwanger geworden! 6 Da sandte David zu Joab und ließ ihm sagen: Sende mir Urija, den Hetiter! Und Joab sandte Urija zu David.

    7 Und als Urija zu ihm kam, fragte David nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des Volkes und ob es mit dem Kampf gut stehe. 8 Und David sprach zu Urija: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Füße! Und als Urija das Haus des Königs verließ, folgte ihm ein Geschenk des Königs.

    9 Aber Urija legte sich vor der Tür des königlichen Hauses bei allen Knechten seines Herrn schlafen und ging nicht in sein Haus hinab. 10 Als man nun David berichtete: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen!, da sprach David zu ihm: Bist du nicht von der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen? 11 Urija aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda halten sich in Hütten auf, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern auf freiem Feld, und ich sollte in mein Haus gehen, essen und trinken und bei meiner Frau liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, ich tue dies nicht!

    12 Und David sprach zu Urija: So bleibe heute auch hier, morgen will ich dir einen Auftrag geben! So blieb Urija an jenem und am folgenden Tag in Jerusalem. 13 Und David lud ihn ein, vor ihm zu essen und zu trinken, und er machte ihn trunken ; er ging aber am Abend gleichwohl hin, um sich auf einem Lager bei den Knechten seines Herrn schlafen zu legen, und ging nicht in sein Haus hinab.

    14 Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Urija. 15 Er schrieb aber so in dem Brief: Stellt Urija vornan, wo am heftigsten gekämpft wird, und zieht euch hinter ihm zurück, damit er erschlagen wird und stirbt!

    16 Und es geschah, als Joab die Stadt einschloss, da stellte er Urija an den Ort, von dem er wusste, dass tapfere Männer dort waren. 17 Und als die Männer der Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, da fielen etliche von dem Volk, von den Knechten Davids; und auch Urija, der Hetiter, kam um.

    18 Hierauf ließ Joab dem David den ganzen Verlauf des Kampfes melden; 19 und er gebot dem Boten und sprach: Wenn du dem König den ganzen Verlauf des Kampfes erzählt hast, 20 und du siehst, dass der König zornig wird und zu dir spricht: Warum seid ihr zum Kampf so nahe an die Stadt herangekommen? Wisst ihr nicht, dass man von der Mauer herabzuschießen pflegt? 21 Wer erschlug Abimelech, den Sohn Jerub-Bescheths ? Warf nicht eine Frau den oberen Stein einer Handmühle von der Mauer, sodass er in Tebez starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangekommen? -, dann sollst du sagen: Auch dein Knecht Urija, der Hetiter, ist tot! 22 Und der Bote ging hin; und er kam und berichtete David alles, was ihm Joab aufgetragen hatte.

    23 Und der Bote sprach zu David: Die Leute waren stärker als wir und machten einen Ausfall gegen uns auf das Feld; wir aber drängten sie zurück bis vor das Tor. 24 Und die Schützen schossen von der Mauer auf deine Knechte, sodass etliche von den Knechten des Königs umkamen; und auch dein Knecht Urija , der Hetiter, ist tot. 25 Da sprach David zu dem Boten: Sage zu Joab: »Lass diese Sache nicht böse sein in deinen Augen; denn das Schwert tötet bald diesen, bald jenen. Verstärke deinen Kampf gegen die Stadt und zerstöre sie!« So sollst du ihn ermutigen!

    26 Als aber die Frau Urijas hörte, dass ihr Mann Urija tot war, trug sie Leid um ihren Ehemann. 27 Als aber die Trauer vorüber war, sandte David hin und ließ sie in sein Haus holen; und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. – Aber die Sache, die David verübt hatte, war böse in den Augen des Herrn

    Auch zu diesem Ehebruch und Mord haben wir in den vergangenen Jahren bereits viele Gedanken gesammelt.

    Beim Lesen dieser Gedanken der Vorjahre stellte sich mir die Frage, ob ich zu hart war?

    Nun haben wir uns in den vergangenen Wochen und Monaten mit einigen Ansprachen sehr viel mit der Gnade Gottes beschäftigt und damit, dass unser Gott uns bedingungslos liebt und uns durch das Opfer Jesu ja bereits vergeben worden ist. Dass damit unsere Beziehung zu Gott bereits bereinigt ist und auch beim Gleichnis vom verlorenen Sohn wird ja in den Ansprachen immer wieder betont, dass Jehova keine Bedingungen stellt. Ihm reicht es, dass der verlorene Sohn wieder auf dem Weg zu ihm ist – das macht ihn glücklich und er kommt ihm mit ausgestreckten Armen entgegen. Er sagt ja nicht zu ihm „ich vergebe dir jetzt und du darfst wieder bei mir wohnen, aber wehe du machst wieder dies oder jenes, dann fliegst du raus“.

    Wenn ich meine Kommentare der Vorjahre dazu lese und das mit dem Neuen vergleiche, dann hört sich meins sehr hart an. Wenn ich „darauf bestehe“, dass derjenige sich entschuldigen muss und alles in seiner Macht stehende tun muss, um den Schaden wieder gut zu machen. Das ist etwas, was ich bei bestimmten Menschen – bei solchen, die mir ganz massiv geschadet haben – erwarte: ich will einen Beweis sehen, dass wirklich aufrichtige Reue da ist. Dann kann ich vergeben. Dann ist es ja auch ok, denn wenn jemand aufrichtig bereut, was er getan hat, dann kann ich die Sache abharken.

    Nun hatte ich die Tage eine Ansprache von Dieter Schade gehört: „Unser Erbe – Vergebung“ und diese hat mich wirklich sehr berührt. Hier spricht der Bruder von einem Sohn, der seinen Eltern nicht vergeben konnte und immer wieder sagte „ich würde ja vergeben, aber…“ und Dieter sagte, dass dies eine ganz große Gefahr ist, wenn wir so vorgehen. Denn Jehova vergibt uns so, wie wir anderen vergeben.

    Ich denke, dass Jehova hier wirklich im Vorteil ist, denn er kann dem Sünder ja ins Herz gucken und sieht, ob er es ernst meint. Ich selbst als unvollkommener Mensch kann ja nur vor den Kopf gucken und gerade bei der Person, die mir dabei durch den Kopf geht, weiß ich, dass sie sehr überzeugend sein kann – nach Außen hin ein ganz lieber toller Christ und im Herzen ständig Unheil schmiedend. Woher soll ich da wissen, ob die Reue echt ist oder nur geheuchelt, um irgendetwas zu erlangen?

    Bei Thom und mir kam die Frage auf, wie Jehova dies wohl sehen würde?

    Ist es denn nicht so, dass auch Jehova nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen vergibt?

    • Reue
    • Umkehr
    • Taten der Reue

    Aber wie passt dies dann zu den neuen Gedanken der letzten Monate? Wie passt alles zusammen im Lichte der Bibel? Wo ist mein Denkfehler?

    John hatte ja bereits in einigen Vorträgen über die richtige Motivation gesprochen: wenn wir Jehova Gott wirklich lieben und von ganzem Herzen dankbar dafür sind, was er für uns getan hat, dass sein Sohn elendig gestorben ist, damit wir wieder mit IHM versöhnt sein können, auch wenn wir Fehler gemacht haben – dass wir ja dann automatisch das Richtige tun, denn wir wollen uns als dankbar erweisen. In diese Richtung gingen meine Gedanken ja bereits seit einigen Jahren.

    Aber wenn ich dies nun an eine große Sünde anlege, die jemand begangen hat – wie z.B. hier David mit dem Ehebruch und dem Mord an Uria – wie sah Jehova dies dann?

    Er entzog David seinen Segen und seine Freundschaft, solange dieser alles daransetzte, die Sünde zu vertuschen und so zu tun, als wäre alles ok. Aber das war es nicht: David hatte einem anderen etwas weggenommen. Bathseba war die Frau eines anderen und daher durfte er sie sich nicht zur Frau nehmen. Sie war nicht frei. Und der Mord an ihrem Mann war ja noch schlimmer. Er nahm diesem nicht nur die Frau, sondern auch das Leben!

    Aber wir werden im nächsten Kapitel sehen, dass Jehova David bereitwillig vergibt, weil dieser seine Sünde von Herzen bereut. Im Gegensatz zu uns kann Jehova sehen, dass die Person – hier David – es ernst meint. Daher vergibt er ihm großzügig. David erweist sich als dankbar, nimmt die Strafe an.

    Thom sagt, dass wir den Gedanken mit der Gnade auch hier ruhig anwenden dürfen: denn wenn Jehova uns so eine große Sünde vergibt, wie er es hier bei David tut, dann sind wir so dankbar darüber, dass wir von uns aus bereit sind, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen – ohne dass uns jemand dazu auffordern müsste. Das stimmt sicherlich auch. Und damit könnte ich als Geschädigte ja auch erkennen, dass die Reue echt ist. Denn niemand würde nur zur Show sich selbst ganz massiv belasten und damit eigene Nachteile in Kauf nehmen.

    Also passen beide Gedankenansätze dennoch zusammen und sind gemeinsam im Lichte der Bibel!

    Kommentar — 26. April 2013 @ 17:40

  17. Jule

    2. Samuel 12 – die Zucht Gottes ist eine andere, wenn wir anderen geschadet haben

    1 Und der Herr sandte Nathan zu David. Als dieser zu ihm kam, sprach er zu ihm:

    Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. 2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; 3 der Arme aber hatte nichts als ein einziges Lämmlein, das er gekauft hatte; und er nährte es, sodass es bei ihm und mit seinen Kindern aufwuchs. Es aß von seinem Brot und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter.

    4 Als aber ein Reisender zu dem reichen Mann kam, da reute es ihn, von seinen eigenen Schafen und von seinen eigenen Rindern eines zu nehmen, um dem Wanderer, der zu ihm gekommen war, etwas zuzubereiten; da nahm er das Lamm des armen Mannes und bereitete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.

    5 Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der Herr lebt; der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes! 6 Dazu soll er das Lamm vierfältig bezahlen, weil er dies getan und kein Erbarmen geübt hat!

    7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann ! So spricht der Herr , der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt , und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet ; 8 ja, ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben, dazu die Frauen deines Herrn in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wäre das zu wenig, so hätte ich noch dies und das hinzugefügt.

    9 Warum hast du denn das Wort des Herrn verachtet , indem du tatest, was vor seinen Augen böse ist?

    Urija, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen , und seine Frau hast du dir zur Frau genommen; ihn aber hast du durch das Schwert der Ammoniter umgebracht!

    10 Nun soll auch von deinem Haus das Schwert nicht weichen ewiglich, weil du mich verachtet und die Frau Urijas, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei!

    11 So spricht der Herr : Siehe, ich will aus deinem eigenen Haus Unglück über dich erwecken; und ich will deine Frauen vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, dass er am helllichten Tag bei deinen Frauen liegt! 12 Denn du hast es heimlich getan; ich aber will diese Sache vor ganz Israel und am helllichten Tag tun!

    13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt ! Nathan sprach zu David: So hat auch der Herr deine Sünde hinweggenommen ; du sollst nicht sterben !

    14 Doch weil du den Feinden des Herrn durch diese Sache Anlass zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren wurde, gewisslich sterben ! 15 Und Nathan ging heim.

    Und der Herr schlug das Kind, das die Frau Urijas dem David geboren hatte, sodass es todkrank wurde. 16 Und David flehte zu Gott wegen des Knaben; und David fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde.

    17 Da machten sich die Ältesten seines Hauses zu ihm auf und wollten ihn von der Erde aufrichten; er aber wollte nicht und aß auch kein Brot mit ihnen. 18 Und es geschah am siebten Tag, da starb das Kind. Und die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot sei, denn sie dachten: Siehe, als das Kind lebendig war, redeten wir mit ihm, und er hörte nicht auf unsere Stimme; wie viel mehr wird es ihm wehtun, wenn wir sagen: Das Kind ist tot!

    19 Und David sah, dass seine Knechte leise miteinander redeten; da erkannte David, dass das Kind tot war, und David sprach zu seinen Knechten: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Es ist tot! 20 Da erhob sich David von der Erde, wusch und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des Herrn und betete an. Und er kam in sein Haus und verlangte, dass man ihm Brot vorsetzte, und er aß.

    21 Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen geweint und gefastet; nun aber, da das Kind gestorben ist, stehst du auf und isst Brot? 22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob der Herr mir nicht gnädig sein wird, sodass das Kind am Leben bleibt? 23 Nun aber, da es tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es wird aber nicht wieder zu mir zurückkehren!

    24 Und David tröstete seine Frau Bathseba, und er ging zu ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Salomo . Und der Herr liebte ihn. 25 Und Er sandte ihm [eine Botschaft] durch den Propheten Nathan und gab ihm den Namen Jedidjah , um des Herrn willen.

    26 Joab aber kämpfte gegen die Ammoniterstadt Rabba und nahm die Königsstadt ein. 27 Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich habe gegen Rabba gekämpft und auch die Wasserstadt eingenommen. 28 So sammle nun das übrige Volk und belagere die Stadt und erobere du sie, damit nicht ich sie erobere und sie nach meinem Namen genannt wird!

    29 Da sammelte David das ganze Volk und zog hin nach Rabba und kämpfte gegen [die Stadt] und nahm sie ein. 30 Und er nahm die Krone ihres Königs von dessen Haupt, deren Gewicht ein Talent Gold betrug und die mit Edelsteinen besetzt war; und sie kam auf das Haupt Davids. Er führte auch sehr viel Beute aus der Stadt. 31 Auch das Volk darin führte er weg, und er stellte sie an die Sägen und an eiserne Werkzeuge und an eiserne Beile und brachte sie zu den Ziegelformen. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David samt dem ganzen Volk wieder nach Jerusalem zurück.

    In seiner Abhandlung über die Erziehung Davids in der Schule Gottes sagt Jean Mueller:

    2. Samuel 11. Gott hatte David auf wunderbare Weise gezeigt, wie überreich und freigebig Er Seine Hand auftun konnte um ihn zu segnen, Sein Wohlstand war grenzenlos. In diesem Zustand bietet sich seinem Fleische eine Gelegenheit. Er fällt.

    Mit welchem Eifer hascht das arme Herz nach Wohlergehen und Gnade und vergißt dabei, daß solche Geschöpfe, wie wir es sind, keine neue Gnade erlangen können ohne gleichzeitig einer neuen Prüfung für das Fleisch ausgesetzt zu werden. Und je mehr wir in den natürlichen Dingen unserer Umgebung ruhen, je größer ist die Gelegenheit für unser Fleisch, sich zu zeigen. Der Herr weiß, daß die Quelle des Bösen vorhanden ist. Und obwohl wir so sehr gedemütigt werden durch die Aufdeckung des Bösen, so ist diese Bloßstellung doch nötig, damit uns die Quelle gezeigt werde. In Wirklichkeit sind wir unter Gottes einsetzendem Gericht nicht schlechter als vorher, denn Er wußte von Anfang, wozu wir fähig waren.

    Von seiner Sünde wahrhaft überführt, ist David nun, wie wir in Psalm 51 sehen, niedergebeugt und sein Geist demütig und „zerbrochen“ in der Erkenntnis seiner eigenen Verderbtheit. Er hatte bereits vorher einen demütigen und zerbrochenen Geist gezeigt als Folge der bloßgestellten Schwachheit seiner Natur. Nun zeigt sich dieser Geist in der tiefen Erniedrigung durch die Verderbtheit seiner Natur. In seinem Bekenntnis hierüber gibt er dem Schrei aus dem Herzen Israels an jenem Tage Ausdruck, wenn es „den anschauen wird, welchen es durchstochen hat“ und vor Ihm gedemütigt wird in bezug auf seine „Blutschuld“. Wie schmerzlich dieser Augenblick auch sowohl für David wie für Israel ist, so wird doch beiden gerade in diesem Augenblick das Heil Gottes am völligsten geoffenbart. Denn je tiefer ich gesunken bin, um so kostbarer ist mir die Befreiung.

    David wird hiernach durch Gottes wunderbare Gnade in eine tiefere Erkenntnis des Heils eingeführt. Er lernt erkennen, was Gott für den Sünder ist, aber auch, daß Sünde gegen unseren Nächsten durch zeitliche Züchtigung heimgesucht werden muß. Gott ist gerecht in Seinen Regierungswegen mit den Menschenkindern, und der, der sich gegen andere versündigt, muß auch öffentlich bestraft werden. Viele sündigen nur gegen Gott und erleiden dann Strafe an ihrem Fleische, eine Züchtigung, die zwischen ihnen und Gott ausgeführt wird. Wenn durch die Sünde aber andere Schaden erleiden, so muß die Züchtigung eine öffentliche sein.

    Dieser Gedanke hat mich sehr berührt, dass Jehova sehr wohl einen Unterschied macht, ob zwei Personen, die beide nicht in einer Ehe gebunden sind, vor der Ehe Hurerei begehen – so wie wir seinerzeit – oder ob jemand dahergeht und einem anderen die Frau wegnimmt und damit eine bestehende Familie zerstört.

    Denn es stimmt ja: wir haben zwar unser Verhältnis zu Jehova in dem Moment gefährdet, aber wir haben niemanden geschadet. Nicht wir haben die Ehe gebrochen oder die Familie zerstört, dies hatte jemand anderes bereits sehr lange zuvor getan und es hatte absolut nichts mit uns zu tun!

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 26. April 2013 @ 17:42

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