Psalm 49 – 51
Psalm 49
Dem Leiter. Von den Söhnen Korahs. Eine Melodie.
49 Hört dies, all ihr Völker.
Leiht das Ohr, all ihr Bewohner des Systems der Dinge,
2 Ihr Menschensöhne wie auch ihr Mannessöhne,
Du Reicher und du Armer zusammen.
3 Mein eigener Mund wird Dinge der Weisheit reden,
Und das Nachsinnen meines Herzens wird über Dinge des Verständnisses sein.
4 Zu einem Sprichwort werde ich mein Ohr neigen;
Auf einer Harfe werde ich mein Rätsel eröffnen.
5 Warum sollte ich mich fürchten in den Tagen des Übels,
[Wenn] selbst die Vergehung meiner Verdränger mich umgibt?
6 Die da auf ihre Mittel des Unterhalts vertrauen
Und die sich fortwährend der Fülle ihres Reichtums rühmen:
7 Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen
Noch Gott ein Lösegeld für ihn geben
8 (Und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar,
Daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit),
9 Daß er immerdar weiterleben [und] die Grube nicht sehen sollte.
10 Denn er sieht, daß auch die Weisen sterben,
Der Törichte und der Vernunftlose kommen zusammen um,
Und sie müssen anderen ihre Mittel des Unterhalts hinterlassen.
11 Ihr innerer Wunsch ist, daß ihre Häuser auf unabsehbare Zeit bleiben,
Ihre Hütten Generation um Generation.
Sie haben ihre Ländereien nach ihrem Namen genannt.
12 Und doch kann der Erdenmensch, wenn auch in Ehren, nicht dauernd verweilen;
Er ist tatsächlich mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind.
13 Dies ist der Weg derer, denen Unvernunft eigen ist,
Und derer, die nach ihnen kommen, die an ihrem eigenen Mundwerk Gefallen haben. Sela.
14 Wie Schafe sind sie für den Scheol selbst bestimmt worden;
Ja der Tod wird sie hüten;
Und die Rechtschaffenen werden sie am Morgen untertan halten,
Und ihre Gestalt muß verfallen;
Statt eines erhabenen Wohnsitzes gibt es für jeden den Scheol.
15 Indes wird Gott selbst meine Seele aus der Hand des Scheols erlösen,
Denn er wird mich aufnehmen. Sela.
16 Fürchte dich nicht, weil ein Mann Reichtum erlangt,
Weil seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt,
17 Denn bei seinem Tod kann er gar nichts mitnehmen;
Seine Herrlichkeit wird nicht mit ihm selbst hinabfahren.
18 Denn zu seinen Lebzeiten segnete er seine eigene Seele ständig
(Und man wird dich lobpreisen, weil du dir selbst Gutes tust);
19 [Seine Seele] kommt schließlich nur so weit wie die Generation seiner Vorväter.
Nie mehr werden sie das Licht sehen.
20 Der Erdenmensch, der keinen Verstand hat, ist tatsächlich, obwohl in Ehren,
Mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind.
Psalm 50
Eine Melodie von Asaph.
50 Der Göttliche, Gott, Jehova, hat selbst geredet,
Und er ruft der Erde dann zu
Vom Sonnenaufgang bis zu ihrem Untergang.
2 Aus Zion, der Schönheit Vollkommenheit, ist Gott selbst hervorgestrahlt.
3 Unser Gott wird kommen und kann unmöglich schweigen.
Feuer verzehrt vor ihm her,
Und rings um ihn her ist es äußerst stürmisch geworden.
4 Er ruft den Himmeln droben und der Erde zu,
Um Gericht zu halten über sein Volk:
5 „Versammelt mir meine Loyalgesinnten,
Die meinen Bund über Opfer schließen.“
6 Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit,
Denn Gott selbst ist Richter. Sela.
7 „Höre zu, o mein Volk, und ich will reden,
O Israel, und ich will Zeugnis gegen dich ablegen.
Ich bin Gott, dein Gott.
8 Nicht hinsichtlich deiner Schlachtopfer weise ich dich zurecht
Noch [hinsichtlich] deiner Ganzbrandopfer, [die] beständig vor mir [sind].
9 Ich will nicht aus deinem Haus einen Stier nehmen,
Aus deinen Hürden Ziegenböcke.
10 Denn mir gehört jedes wildlebende Tier des Waldes,
Die Tiere auf tausend Bergen.
11 Mir ist jedes geflügelte Geschöpf der Berge gut bekannt,
Und das Tiergewimmel des freien Feldes ist bei mir.
12 Wäre ich hungrig, ich würde es dir nicht sagen;
Denn mir gehört das ertragfähige Land und seine Fülle.
13 Soll ich das Fleisch von starken [Stieren] essen,
Und soll ich das Blut von Ziegenböcken trinken?
14 Bring als dein Schlachtopfer Gott Dank dar,
Und bezahl dem Höchsten deine Gelübde;
15 Und rufe mich an am Tag der Bedrängnis.
Ich werde dich befreien, und du wirst mich verherrlichen.“
16 Aber zu dem Bösen wird Gott sagen müssen:
„Welches Recht hast du, meine Bestimmungen aufzuzählen
Und meinen Bund in deinem Mund zu führen?
17 Ja du – du hast Zucht gehaßt,
Und du wirfst meine Worte ständig hinter dich.
18 Wann immer du einen Dieb sahst, hattest du sogar Gefallen an ihm;
Und dein Teil war bei Ehebrechern.
19 Deinem Mund hast du freien Lauf zu Schlechtem gelassen.
Und deine Zunge hältst du an Trug geheftet.
20 Du sitzt [und] redest gegen deinen eigenen Bruder,
Gegen den Sohn deiner Mutter gibst du einen Fehler preis.
21 Diese Dinge hast du getan, und ich schwieg still.
Du nahmst an, daß ich ganz bestimmt dir gleich werden würde.
Ich werde dich zurechtweisen, und ich will [die] Dinge vor deinen Augen in Ordnung bringen.
22 Versteht dies bitte, ihr, die ihr Gott vergeßt,
Damit ich [euch] nicht zerreiße, ohne daß irgendein Befreier da wäre.
23 Wer als sein Schlachtopfer Danksagung darbringt, ist der, der mich verherrlicht;
Und was den betrifft, der einen festgesetzten Weg einhält:
Ich will ihn die von Gott [bewirkte] Rettung sehen lassen.“
Psalm 51
Dem Leiter. Eine Melodie von David, als Nathan, der Prophet, zu ihm hereinkam, nachdem er mit Bathseba Beziehungen gehabt hatte.
51 Erweise mir Gunst, o Gott, gemäß deiner liebenden Güte.
Gemäß der Fülle deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen aus.
2 Wasch mich gründlich von meinem Vergehen,
Und reinige mich auch von meiner Sünde.
3 Denn meine Übertretungen erkenne ich selbst,
Und meine Sünde ist beständig vor mir.
4 Gegen dich, dich allein, habe ich gesündigt,
Und was böse ist in deinen Augen, habe ich getan,
Damit du dich als gerecht erweist, wenn du redest,
Daß du rein dastehst, wenn du richtest.
5 Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht,
Und in Sünde empfing mich meine Mutter.
6 Siehe! Du hast Gefallen gefunden an Wahrhaftigkeit selbst im Innern;
Und im geheimen Ich mögest du mich wahre Weisheit erkennen lassen.
7 Mögest du mich mit Ysop von Sünde reinigen, damit ich rein sei;
Mögest du mich waschen, daß ich weißer werde sogar als Schnee.
8 Mögest du mich Frohlocken und Freude hören lassen,
Daß die Gebeine, die du zerschlagen hast, frohlocken.
9 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden,
Und tilge selbst all meine Vergehungen aus.
10 Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott,
Und leg einen neuen, einen festen Geist in mich.
11 Wirf mich nicht weg von deinem Angesicht;
Und deinen heiligen Geist o nimm nicht weg von mir.
12 Laß zu mir wiederkehren das Frohlocken der von dir [bewirkten] Rettung,
Und mögest du mich auch mit einem willigen Geist stützen.
13 Ich will die Übertreter deine Wege lehren,
Daß selbst Sünder gleich zu dir umkehren mögen.
14 Befrei mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meiner Rettung,
Daß meine Zunge freudig deine Gerechtigkeit kundtue.
15 O Jehova, mögest du diese meine Lippen öffnen,
Daß mein eigener Mund deinen Lobpreis kundtue,
16 Denn du hast nicht Gefallen am Schlachtopfer – sonst würde ich [es] geben;
Am Ganzbrandopfer findest du nicht Gefallen.
17 Die Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist;
Ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.
18 In deinem Wohlwollen handle gut mit Zion;
Mögest du die Mauern Jerusalems bauen.
19 In diesem Fall wirst du Gefallen haben an Schlachtopfern der Gerechtigkeit,
Am Brandschlachtopfer und Ganzopfer;
In diesem Fall werden Stiere auf deinem eigenen Altar geopfert werden.
Thomas
Psalm 49
Ein Sprichwort sagt: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ – und im Prinzip könnte dieses Sprichwort aus Psalm 49 enfremdet sein. Der Psalmist schreibt ja, dass alle Menschen den selben Weg gehen und es keinem gelingt irgendetwas mitzunehmen – außer man hat sich bei Gott einen guten Namen gemacht. Zwar stirbt man trotzdem, doch die Hoffnung auf eine Auferstehung – das war das, was den Psalmisten anregte, ein gottgefälliges Leben zu führen.
Selbst die sogenannte „verewigung von Errungenschaften“, die der Psalmist hier beschreibt, wird ja in den letzten Jahren zerstört: Baudenkmäler werden ja nicht mehr geachtet. Was der eine aufgebaut hat, wird bald wieder zerstört. Selbst große Firmen, die es zu Ruhm und Namen gebracht hatten, sind innerhalb weniger Monate von anderen Firmen „geschluckt“. Wer sich ein Geschäft aufgebaut hatte – innerhalb weniger Monaten schlossen die guten Geschäfte, trotz teilweise über 100jähriger Tradition. Das zeigt, dass es sich wirklich nicht lohnt, menschliche Ziele anzustreben. Welchen Sinn macht es, das gute Verhältnis zu Gott aufzugeben, um für ein paar Monate menschliche Ziele zu erreichen? Ich werde solche Menschen wohl nie verstehen.
Der Pslam 49 war in der Juliausgabe des Wachtturms 1979 Thema:
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 28. April 2009 @ 09:44
Thomas
Psalm 50
Jehova wird zu Gericht sitzen, und wird Recht sprechen. Darum geht es in Psalm 50. Aber in erster Linie wird er über „sein Volk“ Recht sprechen!
Oh wie töricht diejenigen, die den Namen des Höchsten in ihren Glaubensansichten ständig wiederholen, aber die einfachsten Regeln und Maßstäbe nicht beachten: so wird der Ehepartner verlassen, faul auf der Haut gelegen und auf Kosten anderer gelebt, betrügerisch gegen Untadelige vorgegangen, man lebt zeitweilig mit dem einen oder anderen Lebensabschnittsgefährten zusammen, bekommt uneheliche Kinder und brüstet sich der vielen Partner …. und geht dabei fleißig in die Kirche/Versammlung und bringt den nötigen „Opferbericht regelmäßig“ dar.
Aber Psalm 50 zeigt, dass alles Getue und Gehabe unnötig ist, wenn wir nicht seinen Geboten folgen und nicht unser Herz rein und unbefleckt an Jehova hängt.
Nicht nötig, weil ja Gott momentan zu schweigen scheint? Dann lies den Psalm des Asaphs:
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 28. April 2009 @ 09:45
Thomas
Pslam 51
Ein Psalm von David, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bathseba eingegangen war
Unrecht getan – und nun? Einfach zudecken? Die Schuld bei anderen suchen? David hatte ja versucht, die Sünde mit Bathseba zu vertuschen und abzulenken – aber der Allmächtige hatte es doch gesehen und reagiert. Ja, spät, aber er hat reagiert! Glaubst du, er würde bei dir nicht reagieren? Nein! Es ist besser, gleich wie in diesem Psalm zu reagieren, und sofort mit dem Allmächtigen wieder ins Reine zu kommen. David bat Jehova darum, dass dieser sein Angesicht vor den Sünden Davids verbergen möge und alle Sünden von ihm wegwaschen möge. Wer seine Fehler dem Allmächtigen kundtut, bereut und seine Fehler widergutmacht, der kann auf Barmherzigkeit hoffen – und ein gutes Verhältnis zu ihm.
1993 gab es einen interessanten Wachtturmartikel, der zeigt DAS, aber auch WIE man Barmherzigkeit erlangen kann
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 28. April 2009 @ 09:48
Jule
Psalm 49 – 51
Psalm 50:8,14-15
das ist es, worauf es Jehova ankommt. Wir können ihn nicht beeindrucken, wenn wir eine Show abziehen und super fromm tun – Jehova will, dass wir uns ihm als dankbar erweisen, unsere Gelübde erfüllen, auch wenn uns das weh tun sollte und uns in unserer Not an ihn wenden.
Dann sind wir Jehovas Herzen annehmbar.
Im Gegenzug dazu sagt er zu denen, die das nicht tun:
Psalm 50:16-21
Dieser Text spricht ja wohl für sich – oder?
Aber wir wissen auch, dass Jehova keinen Gefallen am Tod irgendeines Menschen hat, nicht mal am Tod des Bösen! Und so bittet er auch hier wieder darum, dass die Bösen von ihrem verderblichen Weg umkehren, damit er ihnen Barmherzigkeit erweisen kann.
Wissen wir diese Güte Jehovas zu schätzen? Dass er uns immer wieder entgegenommt und uns anbietet, die Dinge zwischen ihm und uns wieder richtig zu stellen?
Oder verharren wir auch weiterhin in unserem verkkehrten Tun?
Wir haben im Sommer 2006 das wunderschöne Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“ bekommen, indem uns ganz klar gesagt wurde, dass jetzt die Zeit für eine ehrliche Selbstprüfung ist. Dass wir gucken sollten, wo wir uns noch verbessern müssten und dies dann sofort in Angriff nehmen sollten.
Haben wir dieses Buch gelesen?
Haben wir an uns selbst nach Punkten gesucht, die wir ändern sollten – oder verharren wir in unseren schlechten Gewohnheiten und gucken lieber, wo unser Bruder sich ändern müsste und machen dies publik?
Aber Jehova ist sehr geduldig mit uns. Ein Jahr später gab es auf dem Sommerkongress das Buch „Komm, folge mir nach“ und wir konnten erkennen, wie wir unserem liebevollen Führer – Jesus Christus – noch besser nachahmen können und so für Jehova wohlgefällig werden.
Im letzten Jahr gab es dann das begeisternde Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ und darin redet Jehova noch viel eindringlicher mit uns. Zeigt uns immer wieder auf, wie er denkt und fühlt und was er sich von uns wünscht. Wenn wir dieses Buch mit einem aufrichtigen und aufnahmebereiten Herzen lesen, werden wir immer wieder über Punkte stolpern, wo wir uns noch mehr verbessern können.
Nutzen wir diese liebevollen Worte von Jehova, indem wir uns wirklich damit beschäftigen und dann das Gelesene auch in unserem Leben anwenden?
Oder haben wir für sowas keine Zeit – weil wir uns ja um die Fehler und Schwächen unserer Brüder kümmern müssen?
Bei uns stimmt ja alles, auf uns trifft das ja nicht zu?
Wenn wir so denken, sitzen wir einem Irrtum auf, denn „alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, so dass jeder irgendeinen Punkt findet, an dem er sich noch verbessern kann.
Ist das das Ziel, auf das wir ausgerichtet sind?
Psalm 51:10
Können wir Jehova aufrichtig darum bitten?
Tun wir das auch?
Und handeln wir dann auch danach?
Kommentar — 28. April 2009 @ 09:49
Jule
Aus einem älteren WT
Erinnert mich grad irgendwie an den emotionalen Zustand Sauls, nachdem ihn Jehova verworfen hatte und in dem er sich David „als Stimmungsaufheller“ ins Haus holte…
Der Grund dafür, warum Ramona so ruhelos ist und alles daran setzt, um uns zu vernichten? Ebenso wie Saul sein restliches Leben dafür verwandte, um David zu verfolgen.
Dabei wäre es so einfach: man müßte nur erkennen, dass man selbst falsch gehandelt hat. Die Verantwortung fuers eigene Handeln übernehmen und einsehen, dass es falsch war und es bereuen. Mit dem aufrichtigen Wunsch, es niemals wieder zu tun Jehova um Verzeihung bitten.
Und hier dann der Punkt, der zeigt, dass ich nicht irre, wenn ich sage, dass wir mit Jehova längst wieder im Reinen sind
Denn unsere Freude an Jehova haben wir schon sehr sehr lange wieder!
Kommentar — 26. April 2012 @ 19:44
Jule
Psalm 49 – 51
Psalm 49 – Das Leben ist nicht käuflich!
Das ist ja auch irgendwie ein sehr tröstlicher Gedanke:
So sind vor Jehova alle Menschen gleich. Für IHN zählt nicht, was du hast oder was du im Hier und Jetzt bist – für ihn zählt der innere Mensch. Für ihn zählt, ob wir ein gutes Herz haben und ob wir ihm aus dem richtigen Beweggrund dienen. Alles andere interessiert ihn nicht! Wenn wir reich sind vor Gott – dann sind wir wirklich wer. Alles andere ist nur Flitter und Tand.
Stellen wir uns nur einmal vor, es wäre anders: Da bist du zur falschen Zeit am falschen Ort geboren – und schon ist dein Leben nicht viel wert. Da bist du als Kind von Sklaven geboren und mußt dein Leben lang hart arbeiten und hast kaum etwas. Du kannst froh sein, wenn du jeden Tag etwas zu Essen hast. Ein anderer hingegen ins „mit einem goldenen Löffel im Mund“ geboren. Seine Familie hat Rang und Ansehen und Reichtum. Er selbst ist vielleicht stinkfaul und er hat einen hässlichen Charakter. Trotzdem hat er mehr als genug und es fehlt ihm auch noch das gute Herz, es mit Bedürftigen zu teilen.
Ist das wirklich gerecht? Wenn dies auch nach dem Tod so bleiben sollte, so wäre dies eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit!
Auf der anderen Seite lebt ein Mensch in Gottergebenheit. Er hat vielleicht sehr wenig, kaum genug, um sich und seine Familie mit dem Nötigsten zu ernähren. Er arbeitet vielleicht sogar 12 Stunden am Tag. Aber das, was er hat, teilt er gern mit dem, der gar nichts hat und er nutzt jede freie Minute, um so zu leben, wie es Gott gefällt. Er nimmt sich die Zeit, in Gottes Wort zu lesen und darüber nachzudenken. Er redet viel über seinen Gott und teilt seine Hoffnung mit anderen gern. Sein ganzes Leben dreht sich um Jehova und die wahre Anbetung.
So ist er zwar arm hier auf Erden vor den Menschen – aber reich Gott gegenüber. Er nutzt sein Leben sinnvoll und besitzt die Freude, die eine Facette von der Frucht des Geistes ist.
Er ist glücklich, obwohl er vielleicht oftmals nicht weiß, wovon er seine Familie ernähren soll. Er hat keine Angst vor dem Tod, denn er weiss, dass er keine Angst vor dem Moment haben muss, wenn er vor seinem Gott steht und ihm Rechenschaft ablegen muss für sein Leben.
Dies ist absolut gerecht!
Es erinnert mich auch an Angelika Koch, die verstorbene Frau von unserem damaligen Kreisaufseher. Sie war noch relativ jung, ich schätze so Anfang 40. Sie hat ihren Mann voller Hingabe im Kreisdienst unterstützt und dies auch noch während ihrer Krebserkrankung. Selbst im Angesicht des Todes war sie zuversichtlich und auf das Wohl der anderen bedacht. Sie war es, die uns andere getröstet hat. Sie hatte sogar „letzte Worte an uns“, die auf ihrer Gedenkansprache gesagt werden sollten:
Was für eine Frau und was für ein Glaube. Sie war wirklich sehr sehr reich. Und auch wenn wir alle sehr traurig über ihren Tod waren, so hat es uns sehr getröstet, was sie uns hat ausrichten lassen!
Ja, „das letzte Hemd hat keine Taschen“. Wir können nichts mitnehmen – nichts an materiellen Dingen. Aber wenn wir ein enges inniges Verhältnis zu unserem Gott haben, dann dürfen wir uns reich fühlen und dann haben wir Freude und Frieden – denn sie gehören zu der Frucht des Geistes.
Dies ist wirklich gerecht und in dieser Hinsicht stimmt dann der Ausspruch „Jeder ist seines Glückes Schmied“ doch. Wir haben es selbst in der Hand und es ist nicht von den äußeren Umständen abhängig. Dabei ist völlig unwichtig, was wir haben und welches Ansehen wir bei Menschen haben.
Ist dies nicht wirklich absolut gerecht? Und macht dies nicht Mut und Hoffnung?
Erzählen wir dies weiter, damit auch andere dieses unfassbare Glück verspüren können?
Kommentar — 27. April 2012 @ 07:47
Jule
Psalm 50 – Frömmigkeit ohne Selbstbetrug
Ja, „nicht jeder, der ‚Herr, Herr‘ ruft“, wird gerettet werden, sondern „der, der den Willen Gottes tut“. Ansonsten „kennt Jehova ihn nicht“.
Wäre das nicht furchtbar, wenn wir unser Leben lang den äußeren Anschein gewahrt hätten – und dann wäre es nichts wert vor Gott? Alle Bemühungen umsonst?
Wie gesagt: ich verstehe diese „Brüder“ nicht, die ein Doppelleben führen. Wenn sie Jehova nicht lieben und doch eh so leben, wie sie es wollen – warum verlassen diese dann nicht die Versammlung? Welchen Sinn macht das dann für sie, sich auch weiterhin den Anschein zu geben?
Warum nehmen sie auch weiterhin all diese Opfer auf sich? Denn wir „dürfen“ ja kein Weihnachten und kein Geburtstag feiern, wir „dürfen“ keine Bluttransfusion für uns und unsere Familie akzeptieren, wir „müssen“ viel Zeit für den Besuch der Versammlung opfern und wir „müssen“ von Haus zu Haus gehen – etwas, was ja nicht jedem leicht fällt. Und so bringen wir ja auch Opfer, auch wenn es keine Tieropfer sind.
Warum tut man sich das an, wenn einem doch eh egal ist, wie Jehova darüber denkt? Warum gehen diese „Brüder“ nicht einfach ganz in die Welt zurück, ohne diese ganzen Einschränkungen?
Wie Jehova ihre halbherzigen Bemühungen sieht, wird ja hier in dem Psalm 50 sehr schön gesagt und auch die Worte in Matthäus sprechen eine sehr deutliche Sprache.
Also warum leben einige trotzdem so?
Kommentar — 27. April 2012 @ 08:03
Jule
Psalm 51 – Herr, vergib mir!
Mein erster Gedanke war, wieso hier aufeinmal wieder ein Psalm von David kommt – schliesslich waren die ganzen anderen davor von den Söhnen Korahs. Aber es passt einfach vom Thema her:
Der Psalm davor redet von Scheinheiligkeit, Jehova spricht zu denen, die ein Doppelleben führen. Er hätte so auch mit David gesprochen haben, denn dieser hatte ja sicherlich auch weiterhin die erforderlichen Opfer gebracht.
Außerdem reicht er mit diesem Psalm auch denen, die grad ein Doppelleben führen, die Hand. Im Psalm zuvor klagt er diese Leute an und sagt ihnen, was er von ihrem Verhalten hält. Vielleicht berührt dies ja das Herz des einen oder anderen und er fragt sich, was er nun tun soll: „Wenn Jehova mein Verhalten so sehr hasst, ist dann nicht alles verloren? Könnte er mir dies jemals verzeihen?“
Ja, er kann! Wir müssen nur die richtigen Schritte tun. Er hatte ja sogar den feigen Mord an Uria verziehen. Es kommt nur auf den richtigen Herzenszustand an und da können wir Jehova um Hilfe bitten. Jehova sagt dies bereits in Psalm 50:15
Wir können und dürfen Jehova freimütig darum bitten, uns zu helfen, unseren Herzensboden in den richtigen Zustand zu bringen. Wenn wir auf einem Beet etwas aussäen wollen, müssen wir auch zuerst den Boden vorbereiten: wir müssen das Unkraut raus reissen, damit es die jungen Pflanzen nicht erstickt und ihnen die Kraft nimmt, wir müssen die Erde umgraben und auflockern. Erst dann können wir das Saatgut einbringen. Ebenso müssen wir unser Herz bearbeiten, zum Neubeginn vorbereiten. Dazu benötigen wir die Hilfe Jehovas und diese wird er uns gern gewähren!
Wir wissen ja: Jehova erhört gern unsere Gebete. Alles, was wir in Übereinmstimmung mit seinem Willen bitten, wird er uns gern gewähren. Und Jehova will ja, dass wir von unseren schlechten Wegen umkehren, er hat keinen Gefallen am Tod des Bösen.
Darum wird er uns von Herzen gern helfen, nur den Entschluss fassen müssen wir schon selbst. Und dann zu ihm kommen, ihm sagen, dass es uns leid tut, ihm sagen, dass wir unbedingt umkehren wollen und ihn dann bitten, uns dabei zu helfen. So, wie es David hier getan hat.
Es ist also noch nicht alles verloren, wir sind unseres eigenen Glückes Schmied und wir können das Ruder noch herumwerfen, auch wenn Jehova uns sagt, er habe uns verworfen, weil wir ein Doppelleben führen.
Denn dies sagt er uns ja nicht, um uns für immer zu verdammen – sondern, um uns zur Umkehr zu bewegen.
Dies war ja auch immer der Grund, warum er die Propheten zu seinem Volk geschickt hat: sie sollten ihnen sagen, was sie falsch machen, dass ER so ein Verhalten nicht dulden kann und sie dann in seinem Namen bitten, umzukehren und wieder den richtigen Weg zu gehen.
Dass dies keine leeren Worte sind, sehen wir daran, wie er mit der Stadt Ninive handelte: erst schickte er ihnen Jona, damit er ihnen sagen sollte, ER würde sie wegen ihres Vergehens vernichten. Als sie aber bereuten und von ihren schlechten Wegen umkehrten – da vergab er ihnen und verzichtete auf die Vernichtung.
Falls wir also heute der Stadt Ninive gleichen, falls Jehova uns für unser Tun am liebsten sofort vernichten würde, weil es so abscheulich ist – dann lernen wir von Ninive und David: kehren wir um, zurück zu Jehova!
Kommentar — 27. April 2012 @ 08:33
Jule
Psalm 49 – 51
Psalm 49 – können wir geduldig auf unseren Gott warten?
Ist es nicht tröstlich, dass unser Gott unparteiisch ist? Dass wir uns seine Gunst nicht erkaufen können.
Für Jehova kommt es nicht darauf an, was wir hier auf der Erde für uns erreicht haben, ihm ist es egal, welches Ansehen wir bei Menschen haben oder wie reich wir sind. Für ihn zählt nur unser Herz.
Jesus sagt später in einem Gleichnis, dass wir Gott gegenüber reich sein sollen. Alles andere ist vergänglich! (Matthäus 6:19-20; Lukas 12:16-21, siehe auch den Studienartikel vom 01.08.2007 „Bist du reich Gott gegenüber?“)
Warum ist dies so tröstlich?
Weil wir heute in dieser Welt nicht wirklich weit kommen, wenn wir uns nach dem ausrichten, was Jehova gefällt. Denn dies ist Satans System und er bestimmt – noch – wo lang es geht. Er „belohnt“ die, die so leben, wie es ihm gefällt. Jehova belohnt uns in der Regel erst später. Daher kommt man in diesem System nur dann wirklich weiter, wenn man ebenso korrupt und intrigant ist, wie sein derzeitiger Herrscher. Man nennt es heute auch „Ellebogengesellschaft. Du musst über Leichen gehen, um wirklich etwas zu erreichen. Aber all diese Dinge sind vergänglich.
Wie gut, dass das letzte Hemd keine Taschen hat und für Jehova nur unser Herz, der innere Mensch, zählt. Denn darauf haben wir selbst Einfluß. Das kann uns niemand nehmen, auch nicht durch Lügen und Intrigen. Niemand kann uns von Gottes Liebe trennen – nur wir selbst (Römer 8:35-39, siehe auch den Studienartikel vom 15.10.2001 „Wer wird uns von Gottes Liebe trennen?“)
Was für ein wunderbarer Gott, der sich durch nichts und niemand gegen uns beeinflussen lässt. Auch wenn wir uns seine Güte nicht verdienen können (wir haben in den letzten Wochen öfter darüber nachgedacht), so haben wir es doch selbst in der Hand, wie er uns sieht.
Er liebt uns und es liegt an uns, ob wir diese Liebe erwidern!
Das Wissen darum hilft uns immer wieder über schwierige Zeiten hinweg, denn letztendlich werden wir ein gutes Leben haben. Dann, wenn wir den Preis erhalten. Wir müssen nur warten können.
Ich habe gestern abend einen Vortrag von John Goering zu Psalm 103 gehört und er sagt, wir bekommen von Gott immer drei Antworten: „Ja“, „Nein“ und „Warte“. Wenn wir ihn um Heilung bitten, dann sagt er niemals „Nein“, sondern höchstens „Warte“.
Sind wir geduldig – oder wollen wir immer alles sofort haben?
weitere Gedanken zu diesem Psalm finden wir hier:
Kommentar — 16. Mai 2013 @ 06:34
Jule
Psalm 50 – unsere Motivation und der richtige Gebrauch des Lösegeldes
Diese drei Psalmen, die wir da heute lesen, erinnern mich alle an die Gespräche, die wir gestern beim „Outreach“ mit Besuchern am See geführt haben.
Dieser Psalm hier erinnert mich an das junge Ehepaar und das, was der moslemische Mann zum Thema Lösegeld gesagt hatte. Ihm als Moslem ist der Begriff „Erbsünde“ völlig fremd (was ich bisher noch nicht wußte) und er fand den Gedanken abstoßend, dass ein anderer für das bezahlen sollte, was er an schlechten Dingen tut. Man kann doch nicht tun und lassen, was man will, eine Bank ausrauben oder jemanden umbringen, weil „mir ist grad so“ und dann Jesus dafür bezahlen lassen!
Damit hatte er Recht, in der Form ist der Gedanke ja auch abstoßend. Allerdings ist Jesus für so einen Fall nicht gestorben, dafür hat Jesus nicht bezahlt. Grundlage für die Vergebung ist aufrichtige Reue, dass wir selbst das verabscheuen, was wir getan haben. Das Lösegeld ist ganz sicher kein Freibrief für schlechtes Handeln.
Dann sprachen wir in diesem Zusammenhang über die Motivation für unsere Anbetung. Es ging ja darum, dass Jehova ein persönliches Verhältnis zu uns Menschen will und wir im Gebet zu ihm kommen und wie zu einem Freund mit ihm reden dürfen.
In diesem Zusammenhang erzählte er eine nette kleine Geschichte – vielleicht aus dem Koran? Aber sie bringt den Gedanken genau auf den Punkt.
Hier sind wir wieder bei dem Punkt, der uns bereits viele Wochen beschäftigt: es kommt auf die Motivation an! Zuerst muss Liebe zum Schöpfer da sein – alles andere kommt dann von selbst. (((Viele Grüße an Dieter und seine Ansprache zum Bibelbuch Philemon 😉 )))
Jehova sagt es hier wieder selbst: Opfergaben und Schlachtopfer braucht er nicht. Wir sollten nicht versuchen, uns damit freizukaufen oder das Loskaufsopfer Jesu zu missbrauchen, denn das nimmt er nicht an. Er will ein aufrichtiges Herz voller Liebe und Dankbarkeit. Damit können wir dem Schöpfer die größte Freude machen.
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 16. Mai 2013 @ 19:07
Jule
Psalm 51 – das Muster, wie und wann und warum Jehova vergibt:
Hier sehen wir also das perfekte Vorbild, wann und wie Jehova vergibt: wir müssen erkennen und auch anerkennen, dass das, was wir getan haben, falsch, böse und abstoßend war. Dann müssen wir es lassen und alles daransetzen, den entstandenen Schaden wieder gutzumachen.
Dann können wir Jesu Loskaufsopfer für uns in Anspruch nehmen. Dann tritt Jesus für uns bei Jehova ein und dann können wir wieder in ein annehmbares Verhältnis zu Jehova gelangen.
Aber dieser Psalm ist auch die Antwort auf den Einwurf einer anderen jungen Frau. Sie wollte sich Gott lieber als Kraft, anstatt als Person vorstellen. Zum einen, weil sie schon so oft von Menschen enttäuscht worden ist, aber auch weil sie gehört hat, dass ER sehr hart sei.
Damit meinte sie die Tatsache, dass Jehova uns Menschen richtet und auch verurteilt. Das fand sie nicht so toll.
Aber wir haben ja im Psalm zuvor gesehen, was und wen er verurteilt und sie musste zustimmen, dass sie selbst ja auch einen anderen verurteilen würde, der auf einmal mit einem Gewehr in den Park kommt und wild um sich schießt. Wobei: wir wüßten ja nicht, warum dieser das täte.
Aber das ist ja gerade das Tolle, dass Jehova ja auch gerecht und barmherzig ist und dass es auch bei ihm mildernde Umstände gibt.
Und dass wir jederzeit zu ihm kommen dürfen, egal, was wir getan haben. Wir denken hier auch an Jesus, dass er die Huren, Steuereinnehmer und andere verachtete Leute zu sich gerufen hat. Er hat niemanden verurteilt – solange dieser einsah, dass das, was er getan hatte, falsch war und sich ändern wollte.
Sicherlich ist der Psalm 51 ein Text, den jeder Anbeter Gottes und ganz besonders jeder Christ gut kennen sollte! Nicht nur vom Wortlaut her, sondern vielmehr seine Bedeutung.
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 16. Mai 2013 @ 19:21