Psalm 49 – 51

Psalm 49

Dem Leiter. Von den Söhnen Korahs. Eine Melodie.

49 Hört dies, all ihr Völker.
Leiht das Ohr, all ihr Bewohner des Systems der Dinge,
2 Ihr Menschensöhne wie auch ihr Mannessöhne,
Du Reicher und du Armer zusammen.

3 Mein eigener Mund wird Dinge der Weisheit reden,
Und das Nachsinnen meines Herzens wird über Dinge des Verständnisses sein.

4 Zu einem Sprichwort werde ich mein Ohr neigen;
Auf einer Harfe werde ich mein Rätsel eröffnen.

5 Warum sollte ich mich fürchten in den Tagen des Übels,
[Wenn] selbst die Vergehung meiner Verdränger mich umgibt?

6 Die da auf ihre Mittel des Unterhalts vertrauen
Und die sich fortwährend der Fülle ihres Reichtums rühmen:
7 Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen
Noch Gott ein Lösegeld für ihn geben
8 (Und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar,
Daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit),

9 Daß er immerdar weiterleben [und] die Grube nicht sehen sollte.

10 Denn er sieht, daß auch die Weisen sterben,
Der Törichte und der Vernunftlose kommen zusammen um,
Und sie müssen anderen ihre Mittel des Unterhalts hinterlassen.

11 Ihr innerer Wunsch ist, daß ihre Häuser auf unabsehbare Zeit bleiben,
Ihre Hütten Generation um Generation.
Sie haben ihre Ländereien nach ihrem Namen genannt.

12 Und doch kann der Erdenmensch, wenn auch in Ehren, nicht dauernd verweilen;
Er ist tatsächlich mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind.

13 Dies ist der Weg derer, denen Unvernunft eigen ist,
Und derer, die nach ihnen kommen, die an ihrem eigenen Mundwerk Gefallen haben. Sela.

14 Wie Schafe sind sie für den Scheol selbst bestimmt worden;
Ja der Tod wird sie hüten;
Und die Rechtschaffenen werden sie am Morgen untertan halten,
Und ihre Gestalt muß verfallen;
Statt eines erhabenen Wohnsitzes gibt es für jeden den Scheol.

15 Indes wird Gott selbst meine Seele aus der Hand des Scheols erlösen,
Denn er wird mich aufnehmen. Sela.

16 Fürchte dich nicht, weil ein Mann Reichtum erlangt,
Weil seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt,
17 Denn bei seinem Tod kann er gar nichts mitnehmen;
Seine Herrlichkeit wird nicht mit ihm selbst hinabfahren.

18 Denn zu seinen Lebzeiten segnete er seine eigene Seele ständig
(Und man wird dich lobpreisen, weil du dir selbst Gutes tust);

19 [Seine Seele] kommt schließlich nur so weit wie die Generation seiner Vorväter.
Nie mehr werden sie das Licht sehen.

20 Der Erdenmensch, der keinen Verstand hat, ist tatsächlich, obwohl in Ehren,
Mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind.

Psalm 50

Eine Melodie von Asaph.

50 Der Göttliche, Gott, Jehova, hat selbst geredet,
Und er ruft der Erde dann zu
Vom Sonnenaufgang bis zu ihrem Untergang.

2 Aus Zion, der Schönheit Vollkommenheit, ist Gott selbst hervorgestrahlt.

3 Unser Gott wird kommen und kann unmöglich schweigen.
Feuer verzehrt vor ihm her,
Und rings um ihn her ist es äußerst stürmisch geworden.

4 Er ruft den Himmeln droben und der Erde zu,
Um Gericht zu halten über sein Volk:

5 „Versammelt mir meine Loyalgesinnten,
Die meinen Bund über Opfer schließen.“

6 Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit,
Denn Gott selbst ist Richter. Sela.

7 „Höre zu, o mein Volk, und ich will reden,
O Israel, und ich will Zeugnis gegen dich ablegen.
Ich bin Gott, dein Gott.

8 Nicht hinsichtlich deiner Schlachtopfer weise ich dich zurecht
Noch [hinsichtlich] deiner Ganzbrandopfer, [die] beständig vor mir [sind].

9 Ich will nicht aus deinem Haus einen Stier nehmen,
Aus deinen Hürden Ziegenböcke.

10 Denn mir gehört jedes wildlebende Tier des Waldes,
Die Tiere auf tausend Bergen.

11 Mir ist jedes geflügelte Geschöpf der Berge gut bekannt,
Und das Tiergewimmel des freien Feldes ist bei mir.

12 Wäre ich hungrig, ich würde es dir nicht sagen;
Denn mir gehört das ertragfähige Land und seine Fülle.

13 Soll ich das Fleisch von starken [Stieren] essen,
Und soll ich das Blut von Ziegenböcken trinken?

14 Bring als dein Schlachtopfer Gott Dank dar,
Und bezahl dem Höchsten deine Gelübde;
15 Und rufe mich an am Tag der Bedrängnis.
Ich werde dich befreien, und du wirst mich verherrlichen.“

16 Aber zu dem Bösen wird Gott sagen müssen:
„Welches Recht hast du, meine Bestimmungen aufzuzählen
Und meinen Bund in deinem Mund zu führen?

17 Ja du – du hast Zucht gehaßt,
Und du wirfst meine Worte ständig hinter dich.

18 Wann immer du einen Dieb sahst, hattest du sogar Gefallen an ihm;
Und dein Teil war bei Ehebrechern.

19 Deinem Mund hast du freien Lauf zu Schlechtem gelassen.
Und deine Zunge hältst du an Trug geheftet.

20 Du sitzt [und] redest gegen deinen eigenen Bruder,
Gegen den Sohn deiner Mutter gibst du einen Fehler preis.

21 Diese Dinge hast du getan, und ich schwieg still.
Du nahmst an, daß ich ganz bestimmt dir gleich werden würde.
Ich werde dich zurechtweisen, und ich will [die] Dinge vor deinen Augen in Ordnung bringen.

22 Versteht dies bitte, ihr, die ihr Gott vergeßt,
Damit ich [euch] nicht zerreiße, ohne daß irgendein Befreier da wäre.

23 Wer als sein Schlachtopfer Danksagung darbringt, ist der, der mich verherrlicht;
Und was den betrifft, der einen festgesetzten Weg einhält:
Ich will ihn die von Gott [bewirkte] Rettung sehen lassen.“

Psalm 51

Dem Leiter. Eine Melodie von David, als Nathan, der Prophet, zu ihm hereinkam, nachdem er mit Bathseba Beziehungen gehabt hatte.

51 Erweise mir Gunst, o Gott, gemäß deiner liebenden Güte.
Gemäß der Fülle deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen aus.

2 Wasch mich gründlich von meinem Vergehen,
Und reinige mich auch von meiner Sünde.

3 Denn meine Übertretungen erkenne ich selbst,
Und meine Sünde ist beständig vor mir.

4 Gegen dich, dich allein, habe ich gesündigt,
Und was böse ist in deinen Augen, habe ich getan,
Damit du dich als gerecht erweist, wenn du redest,
Daß du rein dastehst, wenn du richtest.

5 Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht,
Und in Sünde empfing mich meine Mutter.

6 Siehe! Du hast Gefallen gefunden an Wahrhaftigkeit selbst im Innern;
Und im geheimen Ich mögest du mich wahre Weisheit erkennen lassen.

7 Mögest du mich mit Ysop von Sünde reinigen, damit ich rein sei;
Mögest du mich waschen, daß ich weißer werde sogar als Schnee.

8 Mögest du mich Frohlocken und Freude hören lassen,
Daß die Gebeine, die du zerschlagen hast, frohlocken.

9 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden,
Und tilge selbst all meine Vergehungen aus.

10 Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott,
Und leg einen neuen, einen festen Geist in mich.

11 Wirf mich nicht weg von deinem Angesicht;
Und deinen heiligen Geist o nimm nicht weg von mir.

12 Laß zu mir wiederkehren das Frohlocken der von dir [bewirkten] Rettung,
Und mögest du mich auch mit einem willigen Geist stützen.

13 Ich will die Übertreter deine Wege lehren,
Daß selbst Sünder gleich zu dir umkehren mögen.

14 Befrei mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meiner Rettung,
Daß meine Zunge freudig deine Gerechtigkeit kundtue.

15 O Jehova, mögest du diese meine Lippen öffnen,
Daß mein eigener Mund deinen Lobpreis kundtue,

16 Denn du hast nicht Gefallen am Schlachtopfer – sonst würde ich [es] geben;
Am Ganzbrandopfer findest du nicht Gefallen.

17 Die Schlachtopfer für Gott sind ein zerbrochener Geist;
Ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten.

18 In deinem Wohlwollen handle gut mit Zion;
Mögest du die Mauern Jerusalems bauen.

19 In diesem Fall wirst du Gefallen haben an Schlachtopfern der Gerechtigkeit,
Am Brandschlachtopfer und Ganzopfer;
In diesem Fall werden Stiere auf deinem eigenen Altar geopfert werden.

Jule | 04.27.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel |

11 Comments »

  1. Thomas

    Psalm 49

    Ein Sprichwort sagt: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ – und im Prinzip könnte dieses Sprichwort aus Psalm 49 enfremdet sein. Der Psalmist schreibt ja, dass alle Menschen den selben Weg gehen und es keinem gelingt irgendetwas mitzunehmen – außer man hat sich bei Gott einen guten Namen gemacht. Zwar stirbt man trotzdem, doch die Hoffnung auf eine Auferstehung – das war das, was den Psalmisten anregte, ein gottgefälliges Leben zu führen.
    Selbst die sogenannte „verewigung von Errungenschaften“, die der Psalmist hier beschreibt, wird ja in den letzten Jahren zerstört: Baudenkmäler werden ja nicht mehr geachtet. Was der eine aufgebaut hat, wird bald wieder zerstört. Selbst große Firmen, die es zu Ruhm und Namen gebracht hatten, sind innerhalb weniger Monate von anderen Firmen „geschluckt“. Wer sich ein Geschäft aufgebaut hatte – innerhalb weniger Monaten schlossen die guten Geschäfte, trotz teilweise über 100jähriger Tradition. Das zeigt, dass es sich wirklich nicht lohnt, menschliche Ziele anzustreben. Welchen Sinn macht es, das gute Verhältnis zu Gott aufzugeben, um für ein paar Monate menschliche Ziele zu erreichen? Ich werde solche Menschen wohl nie verstehen.

    Der Pslam 49 war in der Juliausgabe des Wachtturms 1979 Thema:

    Ein Rätsel und seine tröstliche Lösung
    IN DER ganzen Menschheitsgeschichte gab es schon immer Personen, die bestürzt waren, wenn sie die Wohlfahrt Gesetzloser beobachteten. Oft gelangen charakterlose Personen zu großer Macht und tyrannisieren dann die Armen und Niedergedrückten und beuten sie aus. Sollten wir uns aber vor korrupten Menschen fürchten? Hauptsächlich um diese Frage dreht sich ein Rätsel, das in Psalm 49 gelöst wird, einem Psalm, der von einem Leviten, einem der „Söhne Korahs“, geschrieben wurde.
    Die einleitenden Worte lauten: „Hört dies, all ihr Völker. Leiht das Ohr, all ihr Bewohner des Systems der Dinge, ihr Menschensöhne wie auch ihr Mannessöhne, du Reicher und du Armer zusammen“ (Ps. 49:1). Mit diesen Worten ruft der Psalmist alle auf achtzugeben — die „Menschensöhne“, die ‘Erdenmenschen’ in niedrigen Stellungen, und die „Mannessöhne“, Personen in höheren Stellungen. Ja, alle, ob reich oder arm, könnten aus dem Dargelegten Nutzen ziehen.
    Der Psalmist fährt fort: „Mein eigener Mund wird Dinge der Weisheit reden, und das Nachsinnen meines Herzens wird über Dinge des Verständnisses sein. Zu einer Sprichwortrede werde ich mein Ohr neigen; auf einer Harfe werde ich meine Rätsel eröffnen“ (Ps. 49:3, 4). Was der Psalmist zum Ausdruck bringen wollte, war das Produkt seines Nachsinnens unter der Leitung des Geistes Gottes. Es war keine menschliche Weisheit, denn der Psalmist sagte von sich, daß er ‘sein Ohr zu einer Sprichwortrede neigen werde’, einer Äußerung aus einer göttlichen Quelle. Sobald er diese inspirierte Äußerung empfange, werde er sein Rätsel oder sein verwirrendes Problem darlegen, und zwar unter Harfenbegleitung.
    Er stellt dann seine Rätselfrage: „Warum sollte ich mich fürchten in den Tagen des Übels, wenn selbst die Vergehung meiner Verdränger mich umgibt?“ (Ps. 49:5). Ja, sollte er in Furcht geraten, wenn er von bedrückenden Menschen zur Seite gedrängt würde, von Menschen, die ihn seiner von Gott verliehenen Rechte berauben würden? Wie die folgenden Verse andeuten, handelte es sich bei diesen „Verdrängern“ um wohlhabende Personen. Solche Personen mögen zwar ihre Stellung dazu ausnutzen, auf Kosten anderer ungerechten Gewinn zu machen, doch sollten wir weder in panische Furcht geraten noch auf die Wohlfahrt dieser egoistischen Menschen neidisch sein. Sie haben nichts anderes als ihren materiellen Reichtum. Statt den Schöpfer um Schutz und Sicherheit zu bitten, rühmen sie sich ihres Besitzes und vertrauen auf unsicheren materiellen Reichtum. Der Psalmist zeigt dann deutlich, weshalb wir keinen dieser Menschen fürchten oder beneiden sollten. Sie werden weder bis auf unabsehbare Zeit leben, noch ist ihr Reichtum ein dauerhafter Besitz. Er schreibt:
    „Die da auf ihre Mittel des Unterhalts vertrauen und die sich fortwährend der Fülle ihres Reichtums rühmen: Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen noch Gott ein Lösegeld für ihn geben (und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar, daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit), daß er immerdar fortleben und die Grube nicht sehen sollte. Denn er sieht, daß auch die Weisen sterben, der Törichte und der Vernunftlose kommen zusammen um, und sie müssen anderen ihre Mittel des Unterhalts hinterlassen“ (Ps. 49:6-10).
    Wie der Psalmist zeigte, kann man mit Reichtum einen Bruder nicht vor dem Tod retten. Aller Reichtum der Welt ergäbe keinen Loskaufspreis, dessen Wert auch nur für ein Menschenleben ausreichen würde. Es gibt keine Möglichkeit, den Tod aufzuhalten. Soweit es Menschen betrifft, ist ein solcher Loskaufspreis unerreichbar. Keiner kann eine bestimmte Geldsumme bezahlen, die es jemandem ermöglichen würde weiterzuleben und durch die es ihm erspart bliebe, ins Grab zu kommen. Der Weise, der Törichte und der Vernunftlose — sie alle müssen sterben. Was immer sie an Besitztümern während ihres Lebens erworben haben, müssen sie anderen hinterlassen.
    Natürlich möchten es die wohlhabenden Bedrücker gerne anders haben. Sie möchten zumindest die Erinnerung an sich über Generationen hinweg lebendig erhalten. Gelingt ihnen das aber? Beachten wir, was der Psalmist dazu sagt:
    „Ihr innerer Wunsch ist, daß ihre Häuser auf unabsehbare Zeit bleiben mögen, ihre Hütten Generation um Generation. Sie haben ihre Ländereien nach ihrem Namen genannt. Und doch kann der Erdenmensch, wenn auch in Ehren, nicht dauernd verweilen; er ist tatsächlich mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind. Dies ist der Weg derer, denen Unvernunft eigen ist, und derer, die nach ihnen kommen, die an ihrem eigenen Mundwerk Gefallen haben. . . . Wie Schafe sind sie für den Scheol selbst bestimmt worden; ja der Tod wird sie hüten, und die Rechtschaffenen werden sie am Morgen untertan halten, und ihre Gestalt muß verfallen; statt eines erhabenen Wohnsitzes gibt es für jeden den Scheol“ (Ps. 49:11-14).
    Beachten wir, was der Psalmist sagt. Wohlhabende, die auf krummen Wegen zu Reichtum gelangt sind, hoffen insgeheim, daß ihr Besitz für endlose Jahre von Bestand ist und von einer Generation auf die andere übergeht. Da sie ihre Besitztümer nach ihrem Namen genannt haben, glauben sie, die Erinnerung an sie werde fortbestehen. Doch sie übersehen, daß sie nur Erdenmenschen und aus Staub sind. Wenngleich egoistische Menschen wegen ihres Reichtums in Ehren gehalten werden, können sie doch nicht ewig auf der Erde leben. Alle Versuche, ihren Namen lebendig zu erhalten, sind zum Scheitern verurteilt. Sie sind nicht besser daran als vernunftlose Tiere, die umkommen.
    Gesetzlose Menschen finden trotz ihres Wohlstands ein Ende, das sich nicht von dem der Tiere unterscheidet, die entweder zu Nahrungszwecken getötet werden oder weil man sich vor ihren Raubzügen schützen will. Nichts in ihrem Leben erhebt solche Menschen über die niedrige animalische Schöpfung, da sie den Schöpfer, den ewigen Gott, völlig außer acht lassen. Es zeugt somit von Unvernunft ihrerseits, wenn sie meinen, ihren Namen verewigen zu können. Alle, die sich die Philosophie oder das „Mundwerk“ solch egoistischer Menschen zu eigen machen, sind ebenfalls unvernünftig und werden genauso unrühmlich enden. Sie müssen in den Scheol hinab und werden vom Tod gehütet oder dorthin geführt.
    Wie steht es aber mit denen, die auf Jehova vertrauen? Diese treuen Diener Gottes werden „am Morgen“ die Oberhand gewinnen. Das wird zu Beginn eines neuen Tages sein, nachdem sie aus Betrübnis und Unterdrückung befreit worden sind.
    Während sich gerechte Personen dann der Gunst Gottes erfreuen, werden die Bösen, obgleich sie Reichtum und Macht besaßen, im Staub vermodern. So wird ‘ihre Gestalt verfallen’. Statt eine palastartige Wohnung zu haben, werden sie in den Tiefen des Scheols verwesen.
    Die „Rechtschaffenen“, der Überrest der Königreichserben und die „große Volksmenge“, werden den Krieg von Har-Magedon überleben und die verheißene Befreiung erfahren, während die Gesetzlosen vernichtet sein werden. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden alle Toten, die sich im Scheol befinden, auferstehen.
    Der Psalmist aus dem Hause Levi vergleicht sein Geschick mit dem charakterlosen Menschen und sagt weiter:
    „Indes wird Gott selbst meine Seele aus der Hand des Scheols erlösen, denn er wird mich aufnehmen. . . . Fürchte dich nicht, weil ein Mann Reichtum erlangt, weil seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt, denn bei seinem Tod kann er gar nichts mitnehmen; seine Herrlichkeit wird nicht mit ihm selbst hinabfahren. Denn zu seinen Lebzeiten segnete er seine eigene Seele ständig (und man wird dich lobpreisen, weil du dir selbst Gutes tust); seine Seele kommt schließlich nur so weit wie die Generation seiner Vorväter. Nie mehr werden sie das Licht sehen. Der Erdenmensch, der keinen Verstand hat, ist tatsächlich, obwohl in Ehren, mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind“ (Ps. 49:15-20).
    Wie der Psalmist machen wir richtigerweise das Tun des Willens Gottes zum Mittelpunkt unseres Lebens. Da dieser Levit völlig auf seinen Gott vertraute, konnte er überzeugt sein, daß ihn Jehova vom Scheol erlösen und ihn nicht eines vorzeitigen Todes sterben lassen würde. Er würde daher nicht vom Scheol, sondern von Jehova, seinem Befreier, aufgenommen werden. Wenn Jehova unser Gott ist, haben wir keinen Grund, uns vor einem bösen Menschen zu fürchten oder ihn zu beneiden. Sein Reichtum mag sich mehren, und sein Haus und seine anderen Besitztümer mögen immer herrlicher werden. Vielleicht hat er sich in seinem Leben zu der Stellung und zu dem Reichtum, den er sich schaffen konnte, selbst gratuliert. Auch die Menschen im allgemeinen mögen ihn gelobt haben, weil es ihm in materieller Hinsicht gutging, und sie mögen sich seinen Wünschen gefügt haben.
    Im Grunde erreicht er jedoch nicht mehr als seine Vorväter, denn auch er wird sterben. Seine Welt ist somit nur Finsternis, nicht Licht. Ein Erdenmensch, der geistige Dinge nicht versteht oder schätzt und in seinem Leben keinen Raum für den Schöpfer macht, gleicht daher — ungeachtet, wie sehr er in diesem System der Dinge geehrt werden mag — einem Tier, das unfähig ist, den Schöpfer anzubeten. Ein wohlhabender, egoistischer Mensch lebt und stirbt folglich wie ein Tier.
    Die Lösung des Rätsels über die Furcht vor der Unterdrückung durch Böse sollte uns gewiß erkennen helfen, was wir in unserem Leben weiterhin an die erste Stelle setzen sollten. Etwas Materielles ist nicht von Bestand. Wenn wir uns eine ewige Zukunft wünschen, müssen wir auf den ewigen Gott vertrauen, der sogar die Toten ins Leben zurückrufen kann.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Psalm 49 enthält die Moral oder die Folgerung, die für alle aus diesen Gerichten Gottes hervorgeht.
    Wohlfahrt, Hoheit, alles was hoch und erhaben im Menschen ist, ist nichts. Der Mensch erwartet, dass er bleiben werde; er nennt Ländereien nach seinem Namen, er segnet seine Seele, wird gelobt von seinen Nachkommen und gerühmt als klug und weise, weil er sich selbst gütlich getan hat.
    Doch er wird in den Scheol gelegt gleich Schafen; die Hoffnung des Menschen dieser Welt geht verloren. Er verlässt die Welt, in der er in Ansehen war, das Gedächtnis, das von ihm bleibt, ist nichts für ihn und dient nur zum Betrug für andere.
    Satans Macht ist nur für dieses Leben, nach diesem gibt es keinen Betrug mehr.
    Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird; aber der gerechte Überrest vertraut auf Gott: seine Seele wird erlöst von der Gewalt des Scheols; Gott wird ihn aufnehmen. Die Bewahrung auf der Erde oder die himmlische Segnung werden hier nicht genau unterschieden. Die unmittelbare Hoffnung der Treuen möchte sich eher darauf richten, dass sie am Leben erhalten bleiben, aber sie
    gibt denen, die getötet werden sollten, die völligste und gewisseste Hoffnung.

    Kommentar — 28. April 2009 @ 09:44

  2. Thomas

    Psalm 50

    Jehova wird zu Gericht sitzen, und wird Recht sprechen. Darum geht es in Psalm 50. Aber in erster Linie wird er über „sein Volk“ Recht sprechen!

    Oh wie töricht diejenigen, die den Namen des Höchsten in ihren Glaubensansichten ständig wiederholen, aber die einfachsten Regeln und Maßstäbe nicht beachten: so wird der Ehepartner verlassen, faul auf der Haut gelegen und auf Kosten anderer gelebt, betrügerisch gegen Untadelige vorgegangen, man lebt zeitweilig mit dem einen oder anderen Lebensabschnittsgefährten zusammen, bekommt uneheliche Kinder und brüstet sich der vielen Partner …. und geht dabei fleißig in die Kirche/Versammlung und bringt den nötigen „Opferbericht regelmäßig“ dar.

    Aber Psalm 50 zeigt, dass alles Getue und Gehabe unnötig ist, wenn wir nicht seinen Geboten folgen und nicht unser Herz rein und unbefleckt an Jehova hängt.

    Nicht nötig, weil ja Gott momentan zu schweigen scheint? Dann lies den Psalm des Asaphs:

    Der Mächtige, Gott, Jehova, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
    Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt.
    Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frißt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig.

    Er ruft dem Himmel droben und der Erde, um sein Volk zu richten:
    5Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!“
    Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet. (Sela.)

    „Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will wider dich zeugen! Ich, ich bin Gott, dein Gott.
    Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir.
    Nicht werde ich Farren nehmen aus deinem Hause, noch Böcke aus deinen Hürden.
    Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen.
    Ich kenne alles Gevögel der Berge, und das Wild des Gefildes ist mir bekannt.
    Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen: denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle.
    Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?

    Opfere Gott Lob, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde;
    Und rufe mich an am Tage der Bedrängnis: ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!“

    Zu dem Gesetzlosen aber spricht Gott: „Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen?
    Du hast ja die Zucht gehaßt und hinter dich geworfen meine Worte.
    Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern.
    Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge.
    Du saßest da, redetest wider deinen Bruder, wider den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus.
    Solches hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen und es dir vor Augen stellen.“

    Merket doch dieses, die ihr Gottes vergesset, damit ich nicht zerreiße, und kein Erretter sei da!
    Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer seinen Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Psalm 50 führt uns auf einen neuen Boden; er zeigt das Gericht Gottes über das Volk. Jehova, der mächtige Gott, ruft die ganze Erde zusammen. Die Einleitung zu diesem Psalm ist herrlich; sie bedarf weniger Erklärung. Gott strahlt hervor aus Zion, der Schönheit Vollendung.
    Die beiden ersten Verse fassen den Hauptinhalt des Psalmes zusammen; von Vers 3 an folgt dann die weitere Entwicklung. Der Himmel wird aufgefordert, als ein Zeuge der Gerechtigkeit zugegen zu sein, ebenso die Erde; doch betrifft das Gericht in besonderer Weise das Volk Israel. In den Versen 5 und 6 nimmt Gott die Sache des Gerchten in Seine Hand und versammelt Seine Frommen, die jetzt beim Opfer einen Bund mit Ihm geschlossen haben. …
    Gott Selbst ist jetzt der Richter; deshalb versammelt Er auch Seine Frommen. In Vers 7 empfängt das Volk sein Urteil. Gott will nicht Opfer, Er will Gerechtigkeit. Er kann die Bosheit nicht dulden, noch erlauben, dass die Bösen länger unter Seinem Volke seien.
    Der Mensch meint, Gott sei wie er; aber alles wird vor Ihm in Ordnung gebracht werden. Das ist Gottes Urteil.

    Kommentar — 28. April 2009 @ 09:45

  3. Thomas

    Pslam 51

    Ein Psalm von David, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Bathseba eingegangen war

    Unrecht getan – und nun? Einfach zudecken? Die Schuld bei anderen suchen? David hatte ja versucht, die Sünde mit Bathseba zu vertuschen und abzulenken – aber der Allmächtige hatte es doch gesehen und reagiert. Ja, spät, aber er hat reagiert! Glaubst du, er würde bei dir nicht reagieren? Nein! Es ist besser, gleich wie in diesem Psalm zu reagieren, und sofort mit dem Allmächtigen wieder ins Reine zu kommen. David bat Jehova darum, dass dieser sein Angesicht vor den Sünden Davids verbergen möge und alle Sünden von ihm wegwaschen möge. Wer seine Fehler dem Allmächtigen kundtut, bereut und seine Fehler widergutmacht, der kann auf Barmherzigkeit hoffen – und ein gutes Verhältnis zu ihm.

    Sei mir gnädig, o Gott, nach deiner Güte: nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen!
    Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde!
    Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir.
    Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertigt werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest.
    Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter.
    Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mich Weisheit kennen lehren.
    Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.
    Laß mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
    Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Ungerechtigkeiten!

    Schaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Innern einen festen Geist!
    Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!
    Laß mir wiederkehren die Freude deines Heils, und mit einem willigen Geiste stütze mich!
    Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren.
    Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit.
    Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkünden.

    Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich sie; an Brandopfern hast du kein Wohlgefallen.
    Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
    Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems!
    Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar

    1993 gab es einen interessanten Wachtturmartikel, der zeigt DAS, aber auch WIE man Barmherzigkeit erlangen kann

    Jehovas Barmherzigkeit bewahrt uns davor zu verzweifeln
    „Erweise mir Gunst, o Gott, gemäß deiner liebenden Güte. Gemäß der Fülle deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen aus“ (PSALM 51:1).

    NIEMAND kann Jehovas Gesetz ungestraft übertreten. Wie deutlich das doch zutage tritt, wenn wir eine schwere Sünde gegen Gott begehen! Selbst wenn wir Jehova jahrelang treu gedient haben, kann eine Übertretung seines Gesetzes große Besorgnis oder Niedergeschlagenheit auslösen. Wir mögen das Empfinden haben, Jehova habe uns verlassen und wir seien nicht mehr würdig, ihm zu dienen. Es mag uns so vorkommen, als würde sich die Sünde gleich einer großen Wolke vor das Licht der Gunst Jehovas schieben.
    König David von Israel geriet einmal in eine solche Lage. Wie kam es dazu?

    David liebte Gott, er beging jedoch Fehltritte, die zu schweren Sünden führten. Das kann jedem unvollkommenen Menschen passieren, vor allem wenn er eine übergeordnete Stellung einnimmt. Als erfolgreicher König stand David in gutem Ruf, und er hatte Macht. Wer hätte es gewagt, sich seinem Wort zu widersetzen? Fähige Männer gehorchten ihm auf den leisesten Wink hin, und man führte willig seine Befehle aus. Allerdings handelte David verkehrt, indem er sich viele Frauen nahm und das Volk zählte.
    In einer Zeit materieller Wohlfahrt beging David schwere Sünden gegen Gott und Menschen. Ja, wie miteinander verwobene Fäden eines von Satan gewirkten Gewebes, so führte eine Sünde zur nächsten. Während seine israelitischen Brüder gegen die Ammoniter kämpften, beobachtete David vom Dach seines Hauses aus Bathseba, die schöne Frau Urias, beim Baden. Da Uria an dem Feldzug teilnahm, ließ der König die Frau in seinen Palast bringen und beging mit ihr Ehebruch. Welch ein Schock muß es für ihn gewesen sein, als er später erfuhr, daß sie schwanger war! David ließ Uria holen in der Hoffnung, er werde die Nacht mit Bathseba verbringen und das Kind für sein eigenes halten. Obwohl David ihn betrunken machte, weigerte sich Uria, bei seiner Frau zu schlafen. In seiner Verzweiflung übermittelte David Joab, dem Befehlshaber, die geheime Anweisung, Uria an die vorderste Front zu stellen, wo er auf jeden Fall getötet werden würde. Nachdem Uria in der Schlacht umgekommen war, hielt seine Witwe die übliche Trauerzeit ein; anschließend heiratete David sie, ehe offenkundig wurde, daß sie schwanger war.
    Gott deckte durch den Propheten Nathan Davids Sünden auf und sagte: „Ich erwecke Unglück gegen dich aus deinem eigenen Hause.“ Dementsprechend starb das Kind, das Bathseba gebar. Amnon, Davids Erstgeborener, vergewaltigte seine Halbschwester Tamar und wurde von deren Bruder Absalom ermordet. Dieser Königssohn versuchte den Thron an sich zu reißen und brachte Schande über seinen Vater, indem er mit Davids Nebenfrauen Geschlechtsbeziehungen hatte. Der Bürgerkrieg endete mit dem Tod Absaloms, was David in tiefe Trauer stürzte. Doch David lernte durch seine Sünden Demut, und sie führten ihm die Notwendigkeit vor Augen, eng mit seinem mitfühlenden Gott verbunden zu bleiben. Falls wir sündigen, sollten wir demütig bereuen und uns eng an Jehova halten.

    Davids Schuld war auch deshalb so schwerwiegend, weil er als israelitischer Herrscher Gottes Gesetz genau kannte. Er war weder ein ägyptischer Pharao noch ein babylonischer König, die von Gottes Gesetz keinerlei Kenntnis hatten und wahrscheinlich regelmäßig Dinge taten, die Gott mißbilligte. David wußte als Angehöriger einer Jehova hingegebenen Nation, daß Ehebruch und Mord schwere Sünden sind. Auch Christen kennen Gottes Gesetz. Doch wie David brechen es einige von ihnen aufgrund der ererbten Sündhaftigkeit, aus menschlicher Schwäche oder weil sie einer Versuchung nicht widerstehen. Sollte uns das passieren, müssen wir nicht in einem verfinsterten Zustand bleiben, in dem unsere geistige Vision getrübt ist und wir in tiefe Verzweiflung gehüllt sind.
    Bekenntnis schafft Erleichterung
    Wenn wir uns einer schwerwiegenden Übertretung des Gesetzes Jehovas schuldig gemacht haben, wird es uns möglicherweise schwerfallen, — selbst Jehova — unsere Sünden zu bekennen. Was kann unter solchen Umständen geschehen? David gestand in Psalm 32: „Als ich stillschwieg [statt zu bekennen], verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht war deine [Jehovas] Hand schwer auf mir. Mein Lebenssaft ist verwandelt worden wie in der trockenen Sommerhitze“ (Vers 3, 4). Der Versuch, seine Sünde zu verheimlichen und sein schuldbeladenes Gewissen zu unterdrücken, erschöpfte den auf Abwege geratenen David. Die Angst zehrte so sehr an seiner Kraft, daß er einem vertrockneten Baum ohne lebenspendenden Saft glich. Vielleicht mußte er sogar in psychischer und physischer Hinsicht die schlimmen Auswirkungen verspüren. Auf jeden Fall verlor er seine Freude. Was sollten wir in einer vergleichbaren Lage tun?

    Gott seine Schuld zu bekennen kann zur Vergebung führen und Erleichterung bringen. „Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt“, sang David. „Ich sagte: ‚Ich werde meine Übertretungen Jehova bekennen.‘ Und du selbst hast das durch meine Sünden verursachte Vergehen verziehen“. Bist du bedrückt wegen irgendwelcher verheimlichter Sünden? Wäre es nicht das beste, sie zu bekennen und sie zu lassen, damit dir Gottes Barmherzigkeit zuteil wird? Warum nicht die Versammlungsältesten rufen und um geistige Heilung bitten? Deine reumütige Einstellung wird anerkannt werden, und zu gegebener Zeit wirst du wieder die für Christen charakteristische Freude verspüren können. „Glücklich ist der, dessen Auflehnung verziehen, dessen Sünde zugedeckt ist“, sagte David. „Glücklich ist der Mensch, dem Jehova Vergehung nicht anrechnet und in dessen Geist kein Trug ist“.
    David und Bathseba waren Jehova Gott für ihr Fehlverhalten verantwortlich. Sie hätten aufgrund ihrer Sünden zu Tode gebracht werden können; Gott erwies ihnen jedoch Barmherzigkeit. Wegen des Königreichsbundes war er vor allem gegenüber David barmherzig. Davids Reue über seine Sünden in Verbindung mit Bathseba geht aus Psalm 51 hervor. Dieser zu Herzen gehende Psalm wurde von dem reumütigen König komponiert, nachdem der Prophet Nathan Davids Gewissen wachgerüttelt hatte, indem er ihm die Ungeheuerlichkeit seiner Übertretung des göttlichen Gesetzes bewußtmachte. Es erforderte von Nathan Mut, David auf dessen Sünden aufmerksam zu machen, und auch heute müssen ernannte christliche Älteste den Mut haben, dies nötigenfalls zu tun. Statt die Anschuldigung zurückzuweisen und Nathans Hinrichtung anzuordnen, bekannte der König demütig seine Sünden. Psalm 51 zeigt, was er im Gebet zu Gott in bezug auf seine ruchlosen Handlungen sagte; auch eignet sich der Psalm hervorragend für eine ernsthafte Betrachtung, besonders wenn wir gefehlt haben und uns nach der Barmherzigkeit Jehovas sehnen.

    David versuchte nicht, seine Sünde zu entschuldigen, sondern bat: „Erweise mir Gunst, o Gott, gemäß deiner liebenden Güte. Gemäß der Fülle deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen aus“ (Psalm 51:1). Durch seine Übertretungen hatte David die Grenzen des Gesetzes Gottes verletzt. Es gab jedoch Hoffnung auf eine geistige Wiederherstellung, wenn Gott, entsprechend seiner liebenden Güte oder loyalen Liebe, ihm Gunst erwies. Die Fülle der Barmherzigkeit Gottes in der Vergangenheit gab dem reumütigen König Grund zu der Hoffnung, daß der Schöpfer seine Übertretungen austilgen würde.
    Durch die als prophetische Schattenbilder dienenden Schlachtopfer am Sühnetag deutete Jehova an, daß er über eine Möglichkeit verfügte, Bereuende von ihren Sünden zu reinigen. Wir wissen, daß er uns gegenüber auf der Grundlage unseres Glaubens an das Loskaufsopfer Jesu Christi Barmherzigkeit und Vergebung übt. Wenn David, der nur die Muster oder Schattenbilder dieses Opfers kannte, auf Jehovas liebende Güte und Barmherzigkeit vertrauen konnte, wieviel mehr sollten Gottes heutige Diener Glauben an das Lösegeld ausüben, für das er sorgte, um ihre Rettung zu ermöglichen!
    David flehte Gott an: „Wasch mich gründlich von meinem Vergehen, und reinige mich auch von meiner Sünde. Denn meine Übertretungen erkenne ich selbst, und meine Sünde ist beständig vor mir“ (Psalm 51:2, 3). Zu sündigen bedeutet, das durch die Maßstäbe Jehovas vorgegebene Ziel zu verfehlen. Das hatte David zweifellos getan. Er glich aber nicht einem Mörder oder einem Ehebrecher, dem sein Vergehen gleichgültig ist und der allein Angst davor hat, bestraft zu werden oder sich möglicherweise mit einer Krankheit infiziert zu haben. David, der Jehova liebte, haßte das Böse. Ihn ekelte seine Sünde an, und er wünschte, von Gott vollständig davon gereinigt zu werden. Er war sich seiner Übertretungen völlig bewußt und war tieftraurig darüber, daß er zugelassen hatte, von seiner sündhaften Begierde übermannt zu werden. Seine Sünde war ständig vor ihm, da ein gottesfürchtiger Mensch sein schuldbeladenes Gewissen erst dann wieder beruhigen kann, wenn er bereut und seine Sünden bekennt und wenn ihm von Jehova vergeben wird.
    In Anerkennung seiner Verantwortung gegenüber Jehova sagte David: „Gegen dich, dich allein, habe ich gesündigt, und was böse ist in deinen Augen, habe ich getan, damit du dich als gerecht erweist, wenn du redest, daß du rein dastehst, wenn du richtest“ (Psalm 51:4). David hatte Gottes Gesetze gebrochen, das Königsamt in Unehre gebracht und „ohne Zweifel Jehova gegenüber respektlos gehandelt“, wodurch er Schmach auf ihn gebracht hatte. Außerdem waren Davids sündige Taten ein Vergehen gegen die israelitische Gesellschaft und gegen Mitglieder seiner Familie, und auch heute verursacht ein getaufter Missetäter Trauer und Kummer in der Christenversammlung und unter seinen Angehörigen. Dem reumütigen König war zwar bewußt, daß er gegen Mitmenschen — wie zum Beispiel Uria — gesündigt hatte, er erkannte allerdings seine größere Verantwortung Jehova gegenüber. David war davon überzeugt, daß das Gericht Jehovas gerecht ist. Christen, die gesündigt haben, müssen genauso eingestellt sein.

    Ohne sich rechtfertigen zu wollen, wies David auf folgendes hin: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). David wurde in Vergehen hervorgebracht, und aufgrund der ererbten Sündhaftigkeit spürte seine Mutter Geburtsschmerzen. Seine Worte bedeuten nicht, daß der normale eheliche Verkehr, die Empfängnis und die Geburt etwas Sündiges sind, da die Ehe und das Kindergebären ja von Gott vorgesehen wurden; David bezog sich auch nicht auf eine spezielle Sünde seiner Mutter. Er war in Sünde empfangen worden, weil seine Eltern wie alle unvollkommenen Menschen sündig waren.
    Wenn wir gesündigt haben, können wir Gott im Gebet alle mildernden Umstände darlegen, die zu unserer Sünde beigetragen haben mögen. Aber wir dürfen weder Gottes unverdiente Güte zu einer Entschuldigung für Zügellosigkeit verkehren noch unsere ererbte Sündhaftigkeit zum Vorwand nehmen, um uns der Verantwortung für unsere Sünde zu entziehen. David übernahm die Verantwortung dafür, daß er sich unreiner Gedanken hingegeben und der Versuchung nachgegeben hatte. Beten wir darum, mit einer Versuchung nicht allein gelassen zu werden, und handeln wir dann auch in Übereinstimmung mit unserem Gebet.

    Manche mögen den Anschein erwecken, gute, gottergebene Menschen zu sein; Jehova schaut jedoch hinter die Fassade und erkennt, wie es in den Betreffenden aussieht. David sagte: „Siehe! Du [Jehova] hast Gefallen gefunden an Wahrhaftigkeit selbst im Innern; und im geheimen Ich mögest du mich wahre Weisheit erkennen lassen“ (Psalm 51:6). David hatte sich der Falschheit und der Täuschung schuldig gemacht, als er Urias Tod veranlaßte und zu verbergen suchte, wie es sich mit Bathsebas Schwangerschaft wirklich verhielt. Trotzdem wußte er, daß Gott Freude hat an Wahrhaftigkeit und Heiligkeit. Das sollte auch unseren Lebenswandel positiv beeinflussen, denn Jehova müßte uns verurteilen, wenn wir auf Abwegen gingen. Zudem erkannte David, daß er als reumütiger König künftig den Maßstäben Gottes entsprechen könnte, wenn dieser ihn „wahre Weisheit erkennen lassen“ würde.
    Da der Psalmist einsah, daß er Gottes Hilfe benötigte, um sündige Neigungen zu überwinden, bat er weiter: „Mögest du mich mit Ysop von Sünde reinigen, damit ich rein sei; mögest du mich waschen, daß ich weißer werde sogar als Schnee“ (Psalm 51:7). Die Ysoppflanze (möglicherweise Majoran, Origanum maru) spielte unter anderem in der Reinigungszeremonie bei Personen eine Rolle, die von Aussatz befallen gewesen waren. Es war daher passend, daß David darum betete, mit Ysop von Sünden gereinigt zu werden. Die Vorstellung der Reinheit steht auch mit seiner Bitte in Verbindung, Jehova möge ihn waschen, damit er völlig rein werde, weißer selbst als Schnee, der nicht mit Ruß oder anderen Schmutzpartikeln bedeckt ist. Falls wir gegenwärtig wegen irgendwelcher Sünden von Gewissensbissen geplagt werden, sollten wir den Glauben haben, daß Gott uns auf der Grundlage des Loskaufsopfers Jesu reinigen kann, wenn wir reumütig seine Vergebung zu erlangen suchen.

    Jeder Christ, der schon einmal von einem schuldbeladenen Gewissen geplagt wurde, wird folgende Worte Davids verstehen: „Mögest du [Jehova] mich Frohlocken und Freude hören lassen, daß die Gebeine, die du zerschlagen hast, frohlocken“ (Psalm 51:8). Bevor David seine Sünden bereute und bekannte, machte ihm sein beunruhigtes Gewissen schwer zu schaffen. Er fand nicht einmal Freude an fröhlichen Liedern, die von hervorragenden Sängern und talentierten Musikern dargeboten wurden. Den sündigen David schmerzte Gottes Mißbilligung so sehr, daß er einem Mann glich, dessen Gebeine zerschlagen worden waren, was große Schmerzen bereitet. Er sehnte sich nach Vergebung, nach geistiger Genesung und nach der Wiederherstellung der Freude, die er zuvor verspürt hatte. Auch heute benötigt ein reumütiger Missetäter die Vergebung Jehovas, um die Freude zurückzuerlangen, die er hatte, bevor er durch sein Tun sein Verhältnis zu Gott in Gefahr brachte. Die Wiederherstellung der „Freude des heiligen Geistes“ bei einem Bereuenden zeigt, daß Jehova ihm vergeben hat und ihn liebt . Welch ein Trost!
    David betete weiter: „Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge selbst all meine Vergehungen aus“ (Psalm 51:9). Von Jehova darf nicht erwartet werden, daß er Sünden billigt. Daher die Bitte an ihn, sein Angesicht vor Davids Sünden zu verbergen. Der König bat Gott außerdem, all seine Vergehungen auszutilgen, seine Ungerechtigkeit auszulöschen. Wenn Jehova das doch tun würde! Es würde Davids Geist beleben, die Last eines schuldbeladenen Gewissens von ihm nehmen und den jetzt reumütigen König erkennen lassen, daß sein liebevoller Gott ihm vergeben hätte.

    Psalm 51 zeigt, daß jeder getaufte Diener Jehovas, der eine schwere Sünde begangen hat, aber bereut, Jehova zuversichtlich bitten kann, ihm Gunst zu erweisen und ihn von seinen Sünden zu reinigen. Warum sollte ein Christ, der in dieser Weise gesündigt hat, also nicht in einem demütigen Gebet die Vergebung unseres himmlischen Vaters suchen? Akzeptiere, daß du Gottes Hilfe benötigst, um seine Anerkennung zu erlangen, und bitte ihn, deine frühere Freude wiederherzustellen. Ein reumütiger Christ kann sich zuversichtlich mit solchen Bitten an Gott wenden, denn „er wird in großem Maße vergeben“. …Jehovas Barmherzigkeit bewahrt sein Volk davor zu verzweifeln. Wir möchten jedoch noch die weiteren von Herzen kommenden Bitten Davids betrachten, die in Psalm 51 erwähnt werden. Unser Studium wird zeigen, daß Jehova ein gebrochenes Herz nicht verachtet.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Es konnte durch die Heiligen des Alten Testamentes nichts Gutes vollbracht werden ohne den Heiligen Geist; wenn dieser von ihnen genommen wurde, so hörten all ihre Freude und ihr Trost auf und machten der Finsternis Platz. Dass dies nicht geschehen möge, bittet der
    Gläubige. …

    Kommentar — 28. April 2009 @ 09:48

  4. Jule

    Psalm 49 – 51

    Psalm 50:8,14-15

    Nicht hinsichtlich deiner Schlachtopfer weise ich dich zurecht
    Noch [hinsichtlich] deiner Ganzbrandopfer, [die] beständig vor mir [sind].

    14 Bring als dein Schlachtopfer Gott Dank dar,
    Und bezahl dem Höchsten deine Gelübde;
    15 Und rufe mich an am Tag der Bedrängnis.
    Ich werde dich befreien, und du wirst mich verherrlichen.“

    das ist es, worauf es Jehova ankommt. Wir können ihn nicht beeindrucken, wenn wir eine Show abziehen und super fromm tun – Jehova will, dass wir uns ihm als dankbar erweisen, unsere Gelübde erfüllen, auch wenn uns das weh tun sollte und uns in unserer Not an ihn wenden.

    Dann sind wir Jehovas Herzen annehmbar.

    Im Gegenzug dazu sagt er zu denen, die das nicht tun:

    Psalm 50:16-21

    16 Aber zu dem Bösen wird Gott sagen müssen:
    „Welches Recht hast du, meine Bestimmungen aufzuzählen
    Und meinen Bund in deinem Mund zu führen?

    17 Ja du – du hast Zucht gehaßt,
    Und du wirfst meine Worte ständig hinter dich.

    18 Wann immer du einen Dieb sahst, hattest du sogar Gefallen an ihm;
    Und dein Teil war bei Ehebrechern.

    19 Deinem Mund hast du freien Lauf zu Schlechtem gelassen.
    Und deine Zunge hältst du an Trug geheftet.

    20 Du sitzt [und] redest gegen deinen eigenen Bruder,
    Gegen den Sohn deiner Mutter gibst du einen Fehler preis.

    21 Diese Dinge hast du getan, und ich schwieg still.
    Du nahmst an, daß ich ganz bestimmt dir gleich werden würde.
    Ich werde dich zurechtweisen, und ich will [die] Dinge vor deinen Augen in Ordnung bringen.

    Dieser Text spricht ja wohl für sich – oder?

    Aber wir wissen auch, dass Jehova keinen Gefallen am Tod irgendeines Menschen hat, nicht mal am Tod des Bösen! Und so bittet er auch hier wieder darum, dass die Bösen von ihrem verderblichen Weg umkehren, damit er ihnen Barmherzigkeit erweisen kann.

    Wissen wir diese Güte Jehovas zu schätzen? Dass er uns immer wieder entgegenommt und uns anbietet, die Dinge zwischen ihm und uns wieder richtig zu stellen?

    Oder verharren wir auch weiterhin in unserem verkkehrten Tun?

    Wir haben im Sommer 2006 das wunderschöne Buch „Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen“ bekommen, indem uns ganz klar gesagt wurde, dass jetzt die Zeit für eine ehrliche Selbstprüfung ist. Dass wir gucken sollten, wo wir uns noch verbessern müssten und dies dann sofort in Angriff nehmen sollten.

    Haben wir dieses Buch gelesen?

    Haben wir an uns selbst nach Punkten gesucht, die wir ändern sollten – oder verharren wir in unseren schlechten Gewohnheiten und gucken lieber, wo unser Bruder sich ändern müsste und machen dies publik?

    Aber Jehova ist sehr geduldig mit uns. Ein Jahr später gab es auf dem Sommerkongress das Buch „Komm, folge mir nach“ und wir konnten erkennen, wie wir unserem liebevollen Führer – Jesus Christus – noch besser nachahmen können und so für Jehova wohlgefällig werden.

    Im letzten Jahr gab es dann das begeisternde Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ und darin redet Jehova noch viel eindringlicher mit uns. Zeigt uns immer wieder auf, wie er denkt und fühlt und was er sich von uns wünscht. Wenn wir dieses Buch mit einem aufrichtigen und aufnahmebereiten Herzen lesen, werden wir immer wieder über Punkte stolpern, wo wir uns noch mehr verbessern können.

    Nutzen wir diese liebevollen Worte von Jehova, indem wir uns wirklich damit beschäftigen und dann das Gelesene auch in unserem Leben anwenden?

    Oder haben wir für sowas keine Zeit – weil wir uns ja um die Fehler und Schwächen unserer Brüder kümmern müssen?

    Bei uns stimmt ja alles, auf uns trifft das ja nicht zu?

    Wenn wir so denken, sitzen wir einem Irrtum auf, denn „alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, so dass jeder irgendeinen Punkt findet, an dem er sich noch verbessern kann.

    Ist das das Ziel, auf das wir ausgerichtet sind?

    Psalm 51:10

    Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott,
    Und leg einen neuen, einen festen Geist in mich.

    Können wir Jehova aufrichtig darum bitten?

    Tun wir das auch?

    Und handeln wir dann auch danach?

    Kommentar — 28. April 2009 @ 09:49

  5. Jule

    Aus einem älteren WT

    Bevor David seine Sünden bereute und bekannte, machte ihm sein beunruhigtes Gewissen schwer zu schaffen. Er fand nicht einmal Freude an fröhlichen Liedern, die von hervorragenden Sängern und talentierten Musikern dargeboten wurden. Den sündigen David schmerzte Gottes Mißbilligung so sehr, daß er einem Mann glich, dessen Gebeine zerschlagen worden waren, was große Schmerzen bereitet.

    Erinnert mich grad irgendwie an den emotionalen Zustand Sauls, nachdem ihn Jehova verworfen hatte und in dem er sich David „als Stimmungsaufheller“ ins Haus holte…

    Er sehnte sich nach Vergebung, nach geistiger Genesung und nach der Wiederherstellung der Freude, die er zuvor verspürt hatte. Auch heute benötigt ein reumütiger Missetäter die Vergebung Jehovas, um die Freude zurückzuerlangen, die er hatte, bevor er durch sein Tun sein Verhältnis zu Gott in Gefahr brachte.

    Der Grund dafür, warum Ramona so ruhelos ist und alles daran setzt, um uns zu vernichten? Ebenso wie Saul sein restliches Leben dafür verwandte, um David zu verfolgen.

    Dabei wäre es so einfach: man müßte nur erkennen, dass man selbst falsch gehandelt hat. Die Verantwortung fuers eigene Handeln übernehmen und einsehen, dass es falsch war und es bereuen. Mit dem aufrichtigen Wunsch, es niemals wieder zu tun Jehova um Verzeihung bitten.

    Und hier dann der Punkt, der zeigt, dass ich nicht irre, wenn ich sage, dass wir mit Jehova längst wieder im Reinen sind

    Die Wiederherstellung der „Freude des heiligen Geistes“ bei einem Bereuenden zeigt, daß Jehova ihm vergeben hat und ihn liebt . Welch ein Trost!

    Denn unsere Freude an Jehova haben wir schon sehr sehr lange wieder!

    Kommentar — 26. April 2012 @ 19:44

  6. Jule

    Psalm 49 – 51

    Psalm 49 – Das Leben ist nicht käuflich!

    1 Ein Lied der Nachkommen Korachs.

    2 Hört zu, all ihr Völker! Horcht auf, ihr Bewohner der Erde!

    3 Ob ihr einfache oder vornehme Leute seid, ob arm oder reich –

    4 ich habe euch Wichtiges zu sagen! Meine Worte sind die Worte eines Weisen, tiefe Einsicht spricht aus ihnen,

    5 denn von Gott empfange ich Sprüche der Weisheit. Wenn ich auf der Zither spiele, will ich ihre Bedeutung enträtseln.

    6 Warum sollte ich mich fürchten, wenn ein Unglück naht, wenn ich umgeben bin von boshaften und hinterhältigen Menschen?

    7 Sie verlassen sich auf ihren Reichtum, mit Geld und Luxus protzen sie.

    8 Doch niemand kann für das Leben seines Freundes bezahlen, niemand kann ihn bei Gott vom Tod freikaufen.

    9 Denn ein Menschenleben kann man nicht mit Gold aufwiegen – aller Reichtum dieser Welt wäre noch zu wenig!

    10 Keiner lebt hier ewig, niemand kann dem Grab entrinnen.

    11 Jeder kann es sehen: Auch einsichtige und vernünftige Menschen werden vom Tod ereilt, genauso wie Tagträumer und Dummköpfe. Ihren Besitz müssen sie zurücklassen – für andere!

    12 Sie bilden sich ein, dass ihre Häuser für alle Ewigkeit gebaut sind und alle Generationen überdauern. Aber es hilft ihnen nichts, selbst wenn sie ganze Länder besessen haben.

    13 Reichtum und Ansehen erhalten keinen Menschen am Leben; er verendet wie das Vieh.

    14 Dieses Schicksal trifft alle, die auf sich selbst vertrauen und sich in ihrem überheblichen Gerede gefallen:

    15 Ahnungslos wie Schafe trotten sie in die Totenwelt; ihr Hirte dort ist der Tod. Ihr Körper verwest im Grab und ihre Villen zerfallen. Aufrichtige Menschen werden an ihre Stelle treten – und das schon am nächsten Tag.

    16 Ich aber bin gewiss: Gott wird mich erlösen, er wird mich den Klauen des Todes entreißen.

    17 Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird und sein Haus immer prachtvoller ausstattet!

    18 Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er stirbt; was er angehäuft hat, folgt ihm nicht ins Grab.

    19 Er preist sich selbst: »Ich bin meines Glückes Schmied!«, und man schmeichelt ihm, weil er so erfolgreich ist.

    20 Und doch kommt auch er dorthin, wo seine Vorfahren sind, die nie mehr das Licht sehen.

    21 Ein Mensch mag zu Reichtum und Ansehen kommen; aber wenn er keine Einsicht erlangt, verendet er wie das Vieh.

    Das ist ja auch irgendwie ein sehr tröstlicher Gedanke:

    So sind vor Jehova alle Menschen gleich. Für IHN zählt nicht, was du hast oder was du im Hier und Jetzt bist – für ihn zählt der innere Mensch. Für ihn zählt, ob wir ein gutes Herz haben und ob wir ihm aus dem richtigen Beweggrund dienen. Alles andere interessiert ihn nicht! Wenn wir reich sind vor Gott – dann sind wir wirklich wer. Alles andere ist nur Flitter und Tand.

    Stellen wir uns nur einmal vor, es wäre anders: Da bist du zur falschen Zeit am falschen Ort geboren – und schon ist dein Leben nicht viel wert. Da bist du als Kind von Sklaven geboren und mußt dein Leben lang hart arbeiten und hast kaum etwas. Du kannst froh sein, wenn du jeden Tag etwas zu Essen hast. Ein anderer hingegen ins „mit einem goldenen Löffel im Mund“ geboren. Seine Familie hat Rang und Ansehen und Reichtum. Er selbst ist vielleicht stinkfaul und er hat einen hässlichen Charakter. Trotzdem hat er mehr als genug und es fehlt ihm auch noch das gute Herz, es mit Bedürftigen zu teilen.

    Ist das wirklich gerecht? Wenn dies auch nach dem Tod so bleiben sollte, so wäre dies eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit!

    Auf der anderen Seite lebt ein Mensch in Gottergebenheit. Er hat vielleicht sehr wenig, kaum genug, um sich und seine Familie mit dem Nötigsten zu ernähren. Er arbeitet vielleicht sogar 12 Stunden am Tag. Aber das, was er hat, teilt er gern mit dem, der gar nichts hat und er nutzt jede freie Minute, um so zu leben, wie es Gott gefällt. Er nimmt sich die Zeit, in Gottes Wort zu lesen und darüber nachzudenken. Er redet viel über seinen Gott und teilt seine Hoffnung mit anderen gern. Sein ganzes Leben dreht sich um Jehova und die wahre Anbetung.

    So ist er zwar arm hier auf Erden vor den Menschen – aber reich Gott gegenüber. Er nutzt sein Leben sinnvoll und besitzt die Freude, die eine Facette von der Frucht des Geistes ist.

    Er ist glücklich, obwohl er vielleicht oftmals nicht weiß, wovon er seine Familie ernähren soll. Er hat keine Angst vor dem Tod, denn er weiss, dass er keine Angst vor dem Moment haben muss, wenn er vor seinem Gott steht und ihm Rechenschaft ablegen muss für sein Leben.

    Dies ist absolut gerecht!

    Es erinnert mich auch an Angelika Koch, die verstorbene Frau von unserem damaligen Kreisaufseher. Sie war noch relativ jung, ich schätze so Anfang 40. Sie hat ihren Mann voller Hingabe im Kreisdienst unterstützt und dies auch noch während ihrer Krebserkrankung. Selbst im Angesicht des Todes war sie zuversichtlich und auf das Wohl der anderen bedacht. Sie war es, die uns andere getröstet hat. Sie hatte sogar „letzte Worte an uns“, die auf ihrer Gedenkansprache gesagt werden sollten:

    wir sollten nicht um sie trauern. Sie hatte ein gutes und erfülltes Leben. Sie hat in denn wenigen Jahren, die sie hatte, ein reicheres Leben gehabt, als mancher, der über 90 Jahre wird.

    Was für eine Frau und was für ein Glaube. Sie war wirklich sehr sehr reich. Und auch wenn wir alle sehr traurig über ihren Tod waren, so hat es uns sehr getröstet, was sie uns hat ausrichten lassen!

    Ja, „das letzte Hemd hat keine Taschen“. Wir können nichts mitnehmen – nichts an materiellen Dingen. Aber wenn wir ein enges inniges Verhältnis zu unserem Gott haben, dann dürfen wir uns reich fühlen und dann haben wir Freude und Frieden – denn sie gehören zu der Frucht des Geistes.

    Dies ist wirklich gerecht und in dieser Hinsicht stimmt dann der Ausspruch „Jeder ist seines Glückes Schmied“ doch. Wir haben es selbst in der Hand und es ist nicht von den äußeren Umständen abhängig. Dabei ist völlig unwichtig, was wir haben und welches Ansehen wir bei Menschen haben.

    Ist dies nicht wirklich absolut gerecht? Und macht dies nicht Mut und Hoffnung?

    Erzählen wir dies weiter, damit auch andere dieses unfassbare Glück verspüren können?

    Kommentar — 27. April 2012 @ 07:47

  7. Jule

    Psalm 50 – Frömmigkeit ohne Selbstbetrug

    1 Ein Lied Asafs.
    Gott, der Herr, der Mächtige, spricht; er ruft die Welt vom Osten bis zum Westen.

    2 Auf dem Zion, dem schönsten Berg, erscheint Gott in strahlendem Glanz.

    3 Ja, unser Gott kommt, er kann nicht länger schweigen. Ein verheerendes Feuer lodert vor ihm her, um ihn tobt ein schwerer Sturm.

    4 Himmel und Erde ruft er zu Zeugen, denn über sein Volk hält er Gericht:

    5 »Versammelt alle, die zu mir gehören!«, verkündet er, »alle, die mit mir den Bund geschlossen haben! Damals schworen sie mir Treue und Gehorsam und bekräftigten es mit einem Opfer.«

    6 Der Himmel ist Zeuge dafür, dass Gott seinem Volk die Treue bewahrt hat. Deshalb kann er es jetzt zur Rechenschaft ziehen:

    7 »Höre, Israel, nun rede ich! Mein Volk, ich klage dich an, ich, dein Gott!

    8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer weise ich dich zurecht, auch deine Brandopfer bringst du mir regelmäßig.

    9 Doch ich nehme deine Opfer nicht an – weder die Stiere aus deinem Stall, noch die Böcke von deiner Weide.

    10 Denn alle Tiere gehören mir ohnehin: das Wild in Wald und Feld, die Tiere auf den Bergen und Hügeln.

    11 Ich kenne jeden Vogel unter dem Himmel und die vielen kleinen Tiere auf den Wiesen.

    12 Selbst wenn ich Hunger hätte, würde ich dich um nichts bitten; denn die ganze Welt gehört mir und alles, was auf ihr lebt.

    13 Denkst du wirklich, ich wollte Fleisch von Stieren essen und Blut von Böcken trinken?

    14 Dank ist das Opfer, das ich von dir erwarte; erfülle die Versprechen, die du mir, dem Höchsten, gegeben hast!

    15 Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen.«

    16 Wer aber Gott die Treue bricht, zu dem sagt er: »Was erlaubst du dir eigentlich? Du sagst immer wieder meine Gebote auf und berufst dich auf meinen Bund.

    17 Doch sagen lässt du dir nichts von mir; du tust, was du willst, und verwirfst meine Ordnungen.

    18 Mit Dieben machst du gemeinsame Sache, und mit Ehebrechern schließt du Freundschaft.

    19 Gemeine Reden kommen dir leicht über die Lippen, du betrügst schon, wenn du nur den Mund aufmachst!

    20 Deine Mitmenschen bringst du in Verruf, sogar deinen eigenen Bruder verleumdest du.

    21 Bis jetzt habe ich zu deinem Treiben geschwiegen, darum dachtest du, ich sei wie du. Aber nun weise ich dich zurecht und halte dir deine Untreue vor Augen.

    22 Ihr habt mich vergessen, euren Gott. Hört doch auf das, was ich sage; sonst werde ich euch vernichten. Dann kommt jede Rettung zu spät!

    23 Wer mir dankt, der bringt ein Opfer, das mich ehrt. Es gibt keinen anderen Weg, nur so kann ich ihn erretten!«

    Ja, „nicht jeder, der ‚Herr, Herr‘ ruft“, wird gerettet werden, sondern „der, der den Willen Gottes tut“. Ansonsten „kennt Jehova ihn nicht“.

    Wäre das nicht furchtbar, wenn wir unser Leben lang den äußeren Anschein gewahrt hätten – und dann wäre es nichts wert vor Gott? Alle Bemühungen umsonst?

    Wie gesagt: ich verstehe diese „Brüder“ nicht, die ein Doppelleben führen. Wenn sie Jehova nicht lieben und doch eh so leben, wie sie es wollen – warum verlassen diese dann nicht die Versammlung? Welchen Sinn macht das dann für sie, sich auch weiterhin den Anschein zu geben?

    Warum nehmen sie auch weiterhin all diese Opfer auf sich? Denn wir „dürfen“ ja kein Weihnachten und kein Geburtstag feiern, wir „dürfen“ keine Bluttransfusion für uns und unsere Familie akzeptieren, wir „müssen“ viel Zeit für den Besuch der Versammlung opfern und wir „müssen“ von Haus zu Haus gehen – etwas, was ja nicht jedem leicht fällt. Und so bringen wir ja auch Opfer, auch wenn es keine Tieropfer sind.

    Warum tut man sich das an, wenn einem doch eh egal ist, wie Jehova darüber denkt? Warum gehen diese „Brüder“ nicht einfach ganz in die Welt zurück, ohne diese ganzen Einschränkungen?

    Wie Jehova ihre halbherzigen Bemühungen sieht, wird ja hier in dem Psalm 50 sehr schön gesagt und auch die Worte in Matthäus sprechen eine sehr deutliche Sprache.

    Also warum leben einige trotzdem so?

    Kommentar — 27. April 2012 @ 08:03

  8. Jule

    Psalm 51 – Herr, vergib mir!

    1 Ein Lied Davids. 2 Er schrieb es, nachdem der Prophet Nathan ihn wegen seines Ehebruchs mit Batseba zurechtgewiesen hatte.

    3 Du großer, barmherziger Gott, sei mir gnädig, hab Erbarmen mit mir! Lösche meine Vergehen aus!

    4 Meine schwere Schuld – wasche sie ab, und reinige mich von meiner Sünde!

    5 Denn ich erkenne mein Unrecht, meine Schuld steht mir ständig vor Augen.

    6 Gegen dich habe ich gesündigt – gegen dich allein! Was du als böse ansiehst, das habe ich getan. Darum bist du im Recht, wenn du mich verurteilst, dein Urteil wird sich als wahr erweisen.

    7 Seit mein Leben im Leib meiner Mutter begann, liegt Schuld auf mir; von Geburt an bestimmt die Sünde mein Leben.

    8 Du freust dich, wenn ein Mensch von Herzen aufrichtig und ehrlich ist; verhilf mir dazu, und lass mich weise handeln!

    9 Reinige mich von meiner Schuld, dann bin ich wirklich rein; wasche meine Sünde ab, und mein Gewissen ist wieder weiß wie Schnee!

    10 Du hast mich hart bestraft; nun lass mich wieder Freude erfahren, damit ich befreit aufatmen kann!

    11 Sieh nicht länger auf meine Schuld, vergib mir alle meine Sünden!

    12 Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott; erneuere mich und gib mir Beständigkeit!

    13 Stoße mich nicht von dir, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!

    14 Schenk mir Freude über deine Rettung, und mach mich bereit, dir zu gehorchen!

    15 Dann will ich den Gottlosen deine Wege zeigen, damit sie zu dir zurückfinden.

    16 Herr, ich habe das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich von dieser Schuld, Gott, mein Helfer! Dann werde ich deine Gnade preisen und jubeln vor Freude.

    17 Herr, schenke mir die Worte, um deine Größe zu rühmen!

    18 Du willst kein Schlachtopfer, sonst hätte ich es dir gebracht. Dir gefällt nicht, dass man Tiere schlachtet und für dich verbrennt, um von der Sünde freizukommen.

    19 Ich bin zerknirscht und verzweifelt über meine schwere Schuld. Solch ein Opfer gefällt dir, du wirst es nicht ablehnen.

    20 Zeige Zion deine Liebe, und festige die Mauern Jerusalems!

    21 Dann werden dir unsere Opfer wieder gefallen, durch die wir bekennen: »Du bist unser Herr!« Dann werden wir Stiere schlachten und auf dem Altar verbrennen.

    Mein erster Gedanke war, wieso hier aufeinmal wieder ein Psalm von David kommt – schliesslich waren die ganzen anderen davor von den Söhnen Korahs. Aber es passt einfach vom Thema her:

    Der Psalm davor redet von Scheinheiligkeit, Jehova spricht zu denen, die ein Doppelleben führen. Er hätte so auch mit David gesprochen haben, denn dieser hatte ja sicherlich auch weiterhin die erforderlichen Opfer gebracht.

    Außerdem reicht er mit diesem Psalm auch denen, die grad ein Doppelleben führen, die Hand. Im Psalm zuvor klagt er diese Leute an und sagt ihnen, was er von ihrem Verhalten hält. Vielleicht berührt dies ja das Herz des einen oder anderen und er fragt sich, was er nun tun soll: „Wenn Jehova mein Verhalten so sehr hasst, ist dann nicht alles verloren? Könnte er mir dies jemals verzeihen?“

    Ja, er kann! Wir müssen nur die richtigen Schritte tun. Er hatte ja sogar den feigen Mord an Uria verziehen. Es kommt nur auf den richtigen Herzenszustand an und da können wir Jehova um Hilfe bitten. Jehova sagt dies bereits in Psalm 50:15

    Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen.«

    Wir können und dürfen Jehova freimütig darum bitten, uns zu helfen, unseren Herzensboden in den richtigen Zustand zu bringen. Wenn wir auf einem Beet etwas aussäen wollen, müssen wir auch zuerst den Boden vorbereiten: wir müssen das Unkraut raus reissen, damit es die jungen Pflanzen nicht erstickt und ihnen die Kraft nimmt, wir müssen die Erde umgraben und auflockern. Erst dann können wir das Saatgut einbringen. Ebenso müssen wir unser Herz bearbeiten, zum Neubeginn vorbereiten. Dazu benötigen wir die Hilfe Jehovas und diese wird er uns gern gewähren!

    Wir wissen ja: Jehova erhört gern unsere Gebete. Alles, was wir in Übereinmstimmung mit seinem Willen bitten, wird er uns gern gewähren. Und Jehova will ja, dass wir von unseren schlechten Wegen umkehren, er hat keinen Gefallen am Tod des Bösen.

    Darum wird er uns von Herzen gern helfen, nur den Entschluss fassen müssen wir schon selbst. Und dann zu ihm kommen, ihm sagen, dass es uns leid tut, ihm sagen, dass wir unbedingt umkehren wollen und ihn dann bitten, uns dabei zu helfen. So, wie es David hier getan hat.

    Es ist also noch nicht alles verloren, wir sind unseres eigenen Glückes Schmied und wir können das Ruder noch herumwerfen, auch wenn Jehova uns sagt, er habe uns verworfen, weil wir ein Doppelleben führen.

    Denn dies sagt er uns ja nicht, um uns für immer zu verdammen – sondern, um uns zur Umkehr zu bewegen.

    Dies war ja auch immer der Grund, warum er die Propheten zu seinem Volk geschickt hat: sie sollten ihnen sagen, was sie falsch machen, dass ER so ein Verhalten nicht dulden kann und sie dann in seinem Namen bitten, umzukehren und wieder den richtigen Weg zu gehen.

    Dass dies keine leeren Worte sind, sehen wir daran, wie er mit der Stadt Ninive handelte: erst schickte er ihnen Jona, damit er ihnen sagen sollte, ER würde sie wegen ihres Vergehens vernichten. Als sie aber bereuten und von ihren schlechten Wegen umkehrten – da vergab er ihnen und verzichtete auf die Vernichtung.

    Falls wir also heute der Stadt Ninive gleichen, falls Jehova uns für unser Tun am liebsten sofort vernichten würde, weil es so abscheulich ist – dann lernen wir von Ninive und David: kehren wir um, zurück zu Jehova!

    Kommentar — 27. April 2012 @ 08:33

  9. Jule

    Psalm 49 – 51

    Psalm 49 – können wir geduldig auf unseren Gott warten?

    1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.

    2 Hört dies, ihr Völker alle, horcht doch auf, alle Bewohner der Welt, 3 ihr Menschenkinder und Herrensöhne, alle miteinander, reich und arm!

    4 Mein Mund soll Weisheit reden und das Denken meines Herzens verständig sein.

    5 Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen.

    6 Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit, wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt? 7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen und prahlen mit ihrem großen Reichtum.

    8 Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen; er kann Gott das Lösegeld nicht geben 9 – zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen, er muss davon abstehen auf ewig! -, 10 damit er für immer leben könnte, die Grube nicht sähe.

    11 Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben; der Tor und der Narr kommen miteinander um und müssen ihr Vermögen andern überlassen.

    12 Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen, ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin; sie nennen Ländereien nach ihrem Namen. 13 Aber der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht; er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird.

    14 Dieser ihr Weg ist ihre Torheit , und doch haben ihre Nachkommen Wohlgefallen an ihren Worten.

    (Sela.)

    15 Herdenweise sinken sie ins Totenreich hinab; der Tod weidet sie, und die Redlichen werden am Morgen über sie herrschen. Das Totenreich verzehrt ihre Gestalt fern von ihrer Wohnung.

    16 Aber Gott wird meine Seele aus der Gewalt des Totenreichs erlösen ; denn er wird mich aufnehmen !

    (Sela.)

    17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird; 18 denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Herrlichkeit fährt ihm nicht nach!

    19 Denn er preist sich glücklich, solange er lebt – und man lobt dich, wenn es dir gut geht! -, 20 bis auch er eingehen wird zum Geschlecht seiner Väter, die in Ewigkeit das Licht nicht sehen.

    21 Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist, er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!

    Ist es nicht tröstlich, dass unser Gott unparteiisch ist? Dass wir uns seine Gunst nicht erkaufen können.

    Für Jehova kommt es nicht darauf an, was wir hier auf der Erde für uns erreicht haben, ihm ist es egal, welches Ansehen wir bei Menschen haben oder wie reich wir sind. Für ihn zählt nur unser Herz.

    Jesus sagt später in einem Gleichnis, dass wir Gott gegenüber reich sein sollen. Alles andere ist vergänglich! (Matthäus 6:19-20; Lukas 12:16-21, siehe auch den Studienartikel vom 01.08.2007 „Bist du reich Gott gegenüber?“)

    Warum ist dies so tröstlich?

    Weil wir heute in dieser Welt nicht wirklich weit kommen, wenn wir uns nach dem ausrichten, was Jehova gefällt. Denn dies ist Satans System und er bestimmt – noch – wo lang es geht. Er „belohnt“ die, die so leben, wie es ihm gefällt. Jehova belohnt uns in der Regel erst später. Daher kommt man in diesem System nur dann wirklich weiter, wenn man ebenso korrupt und intrigant ist, wie sein derzeitiger Herrscher. Man nennt es heute auch „Ellebogengesellschaft. Du musst über Leichen gehen, um wirklich etwas zu erreichen. Aber all diese Dinge sind vergänglich.

    Wie gut, dass das letzte Hemd keine Taschen hat und für Jehova nur unser Herz, der innere Mensch, zählt. Denn darauf haben wir selbst Einfluß. Das kann uns niemand nehmen, auch nicht durch Lügen und Intrigen. Niemand kann uns von Gottes Liebe trennen – nur wir selbst (Römer 8:35-39, siehe auch den Studienartikel vom 15.10.2001 „Wer wird uns von Gottes Liebe trennen?“)

    Was für ein wunderbarer Gott, der sich durch nichts und niemand gegen uns beeinflussen lässt. Auch wenn wir uns seine Güte nicht verdienen können (wir haben in den letzten Wochen öfter darüber nachgedacht), so haben wir es doch selbst in der Hand, wie er uns sieht.

    Er liebt uns und es liegt an uns, ob wir diese Liebe erwidern!

    Das Wissen darum hilft uns immer wieder über schwierige Zeiten hinweg, denn letztendlich werden wir ein gutes Leben haben. Dann, wenn wir den Preis erhalten. Wir müssen nur warten können.

    Ich habe gestern abend einen Vortrag von John Goering zu Psalm 103 gehört und er sagt, wir bekommen von Gott immer drei Antworten: „Ja“, „Nein“ und „Warte“. Wenn wir ihn um Heilung bitten, dann sagt er niemals „Nein“, sondern höchstens „Warte“.

    Sind wir geduldig – oder wollen wir immer alles sofort haben?

    weitere Gedanken zu diesem Psalm finden wir hier:

    Kommentar — 16. Mai 2013 @ 06:34

  10. Jule

    Psalm 50 – unsere Motivation und der richtige Gebrauch des Lösegeldes

    1 Ein Psalm Asaphs .

    Der Mächtige, Gott der Herr , er redet und ruft die Erde vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. 2 Aus Zion, der Schönheit Vollendung, erscheint Gott im Lichtglanz .

    3 Unser Gott kommt und schweigt nicht; verzehrendes Feuer geht vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig. 4 Er ruft dem Himmel droben zu und der Erde, damit er sein Volk richte:

    5 »Versammelt mir meine Getreuen, die den Bund mit mir schlossen über dem Opfer!«

    6 Und der Himmel verkündet seine Gerechtigkeit, dass Gott selbst Richter ist.

    (Sela.)

    7 » Höre , mein Volk, so will ich reden; Israel, ich lege gegen dich Zeugnis ab! Ich bin Gott , dein Gott.

    8 Deiner Opfer wegen will ich dich nicht tadeln, sind doch deine Brandopfer stets vor mir.

    9 Ich will keinen Stier aus deinem Haus nehmen, keine Böcke aus deinen Hürden; 10 denn mir gehören alle Tiere des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. 11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und was sich auf dem Feld regt, ist mir bekannt.

    12 Wenn ich hungrig wäre, so würde ich es dir nicht sagen; denn mir gehört der Erdkreis und was ihn erfüllt. 13 Sollte ich etwa Stierfleisch essen oder Blut von Böcken trinken?

    14 Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde ; 15 und rufe mich an am Tag der Not , so will ich dich erretten , und du sollst mich ehren!«

    16 Zu dem Gottlosen aber spricht Gott:

    »Was zählst du meine Satzungen auf und nimmst meinen Bund in deinen Mund, 17 da du doch Zucht hasst und meine Worte verwirfst ? 18 Siehst du einen Dieb , so freundest du dich mit ihm an, und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft; 19 deinen Mund lässt du Böses reden, und deine Zunge knüpft Betrug. 20 Du sitzt da und redest gegen deinen Bruder; den Sohn deiner Mutter verleumdest du.

    21 Das hast du getan, und ich habe geschwiegen ; da meintest du, ich sei gleich wie du. Aber ich will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen!

    22 Seht doch das ein, die ihr Gott vergesst , damit ich nicht hinwegraffe , und keiner rettet!

    23 Wer Dank opfert, der ehrt mich, und wer [seinen] Weg [recht] ausrichtet, dem zeige ich das Heil Gottes!«

    Diese drei Psalmen, die wir da heute lesen, erinnern mich alle an die Gespräche, die wir gestern beim „Outreach“ mit Besuchern am See geführt haben.

    Dieser Psalm hier erinnert mich an das junge Ehepaar und das, was der moslemische Mann zum Thema Lösegeld gesagt hatte. Ihm als Moslem ist der Begriff „Erbsünde“ völlig fremd (was ich bisher noch nicht wußte) und er fand den Gedanken abstoßend, dass ein anderer für das bezahlen sollte, was er an schlechten Dingen tut. Man kann doch nicht tun und lassen, was man will, eine Bank ausrauben oder jemanden umbringen, weil „mir ist grad so“ und dann Jesus dafür bezahlen lassen!

    Damit hatte er Recht, in der Form ist der Gedanke ja auch abstoßend. Allerdings ist Jesus für so einen Fall nicht gestorben, dafür hat Jesus nicht bezahlt. Grundlage für die Vergebung ist aufrichtige Reue, dass wir selbst das verabscheuen, was wir getan haben. Das Lösegeld ist ganz sicher kein Freibrief für schlechtes Handeln.

    Dann sprachen wir in diesem Zusammenhang über die Motivation für unsere Anbetung. Es ging ja darum, dass Jehova ein persönliches Verhältnis zu uns Menschen will und wir im Gebet zu ihm kommen und wie zu einem Freund mit ihm reden dürfen.

    In diesem Zusammenhang erzählte er eine nette kleine Geschichte – vielleicht aus dem Koran? Aber sie bringt den Gedanken genau auf den Punkt.

    Ein einfacher und ungebildeter Beduine kommt nach Mekka und will anbeten. Ein Iman sagt ihm, in welche Richtung er dies tun solle und versucht, ihm den Text des Gebetes zu lehren. Aber der einfache Mann kann sich den Text nicht merken und sagt immer wieder nur; „Mein Mantel, mein Hirtenstab“ und zeigt jeweils darauf und fällt dann nieder und ruft aus vollem Herzen „Danke Allah“. Der Iman gibt sich viel Mühe, ihm den richtigen Text beizubringen, aber ohne Erfolg. Immer wieder betet der einfache Mann auf diese Weise. Da kommt ein weiser Mann herzu, der das beobachtet hat und sagt zu dem Iman, dass dieser einfache Mann auf bessere und wertvollere Weise Gott anbetet, als alle anderen – denn sein Dank kommt aus tiefstem Herzen.

    Hier sind wir wieder bei dem Punkt, der uns bereits viele Wochen beschäftigt: es kommt auf die Motivation an! Zuerst muss Liebe zum Schöpfer da sein – alles andere kommt dann von selbst. (((Viele Grüße an Dieter und seine Ansprache zum Bibelbuch Philemon 😉 )))

    Jehova sagt es hier wieder selbst: Opfergaben und Schlachtopfer braucht er nicht. Wir sollten nicht versuchen, uns damit freizukaufen oder das Loskaufsopfer Jesu zu missbrauchen, denn das nimmt er nicht an. Er will ein aufrichtiges Herz voller Liebe und Dankbarkeit. Damit können wir dem Schöpfer die größte Freude machen.

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 16. Mai 2013 @ 19:07

  11. Jule

    Psalm 51 – das Muster, wie und wann und warum Jehova vergibt:

    1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. 2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, weil er zu Bathseba eingegangen war:

    3 O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte; tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit ! 4 Wasche mich völlig [rein] von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde; 5 denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist allezeit vor mir.

    6 An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen, damit du recht behältst, wenn du redest, und rein dastehst, wenn du richtest.

    7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. 8 Siehe, du verlangst nach Wahrheit im Innersten : so lass mich im Verborgenen Weisheit erkennen! 9 Entsündige mich mit Ysop , so werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!

    10 Lass mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. 11 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten!

    12 Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz , und gib mir von Neuem einen festen Geist in meinem Innern!

    13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. 14 Gib mir wieder die Freude an deinem Heil, und stärke mich mit einem willigen Geist!

    15 Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.

    16 Errette mich von Blutschuld , o Gott , du Gott meines Heils, so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd rühmen . 17 Herr, tue meine Lippen auf, damit mein Mund dein Lob verkündige!

    18 Denn an Schlachtopfern hast du kein Wohlgefallen, sonst wollte ich sie dir geben; Brandopfer gefallen dir nicht. 19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten.

    20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern Jerusalems! 21 Dann wirst du Gefallen haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Stiere darbringen auf deinem Altar!

    Hier sehen wir also das perfekte Vorbild, wann und wie Jehova vergibt: wir müssen erkennen und auch anerkennen, dass das, was wir getan haben, falsch, böse und abstoßend war. Dann müssen wir es lassen und alles daransetzen, den entstandenen Schaden wieder gutzumachen.

    Dann können wir Jesu Loskaufsopfer für uns in Anspruch nehmen. Dann tritt Jesus für uns bei Jehova ein und dann können wir wieder in ein annehmbares Verhältnis zu Jehova gelangen.

    Aber dieser Psalm ist auch die Antwort auf den Einwurf einer anderen jungen Frau. Sie wollte sich Gott lieber als Kraft, anstatt als Person vorstellen. Zum einen, weil sie schon so oft von Menschen enttäuscht worden ist, aber auch weil sie gehört hat, dass ER sehr hart sei.

    Damit meinte sie die Tatsache, dass Jehova uns Menschen richtet und auch verurteilt. Das fand sie nicht so toll.

    Aber wir haben ja im Psalm zuvor gesehen, was und wen er verurteilt und sie musste zustimmen, dass sie selbst ja auch einen anderen verurteilen würde, der auf einmal mit einem Gewehr in den Park kommt und wild um sich schießt. Wobei: wir wüßten ja nicht, warum dieser das täte.

    Aber das ist ja gerade das Tolle, dass Jehova ja auch gerecht und barmherzig ist und dass es auch bei ihm mildernde Umstände gibt.

    Und dass wir jederzeit zu ihm kommen dürfen, egal, was wir getan haben. Wir denken hier auch an Jesus, dass er die Huren, Steuereinnehmer und andere verachtete Leute zu sich gerufen hat. Er hat niemanden verurteilt – solange dieser einsah, dass das, was er getan hatte, falsch war und sich ändern wollte.

    Sicherlich ist der Psalm 51 ein Text, den jeder Anbeter Gottes und ganz besonders jeder Christ gut kennen sollte! Nicht nur vom Wortlaut her, sondern vielmehr seine Bedeutung.

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 16. Mai 2013 @ 19:21

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