Psalm 22 – 24

Psalm 22

Dem Leiter, nach „Hindin der Morgenröte“. Eine Melodie von David.

22 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
[Warum bist du] fern davon, mich zu retten,
[Fern von] den Worten meines Schreiens?

2 O mein Gott, ständig rufe ich bei Tag, und du antwortest nicht,
Und bei Nacht, und da ist kein Schweigen meinerseits.

3 Du aber bist heilig,
Bewohnst die Lobpreisungen Israels.

4 Auf dich vertrauten unsere Väter;
Sie vertrauten, und du sorgtest ständig für ihr Entrinnen.

5 Zu dir schrien sie, und sie kamen sicher davon;
Auf dich vertrauten sie, und sie sind nicht zuschanden geworden.

6 Ich aber bin ein Wurm und kein Mann,
Eine Schmach für Menschen und verächtlich für das Volk.

7 Alle, die mich sehen, sie verspotten mich;
Sie sperren ihren Mund ständig auf, sie schütteln [ihren] Kopf immer wieder:

8 „Er hat sich Jehova anbefohlen. Möge ER für sein Entrinnen sorgen!
Er befreie ihn, da er Gefallen an ihm gefunden hat!“

9 Denn du warst es, der mich aus dem Leib hervorzog,
Der mir an den Brüsten meiner Mutter Vertrauen einflößte.

10 Auf dich bin ich von Mutterschoß an geworfen;
Vom Leib meiner Mutter an bist du mein Gott gewesen.

11 Bleib nicht fern von mir, denn Bedrängnis ist nahe,
Denn da ist kein anderer Helfer.

12 Viele junge Stiere haben mich umgeben;
Die Starken Baschans selbst haben mich umringt.

13 Sie haben ihr Maul gegen mich aufgetan,
Wie ein Löwe zerreißt und brüllt.

14 Wie Wasser bin ich ausgeschüttet,
Und alle meine Gebeine sind voneinander getrennt worden.
Mein Herz ist wie Wachs geworden;
Es ist geschmolzen tief in meinem Innern.

15 Meine Kraft ist ausgetrocknet wie eine Tonscherbe,
Und meine Zunge bleibt an meinem Gaumen kleben;
Und in den Staub des Todes legst du mich.

16 Denn Hunde haben mich umgeben;
Die Gemeinde der Übeltäter, sie hat mich umschlossen.
Wie ein Löwe [sind sie an] meinen Händen und meinen Füßen.

17 Ich kann alle meine Knochen zählen.
Sie selbst schauen, sie richten den Blick auf mich.

18 Sie verteilen meine Kleider unter sich.
Und über meine Kleidung werfen sie Lose.

19 Du aber, o Jehova, o bleib nicht fern.
O du meine Stärke, eil doch zu meinem Beistand.

20 Befrei doch vom Schwert meine Seele,
Meine einzige von der Pfote des Hundes selbst;
21 Rette mich aus dem Maul des Löwen,
Und vor den Hörnern der Wildstiere sollst du mir antworten [und mich retten].

22 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden;
Inmitten der Versammlung werde ich dich preisen.

23 Ihr, die ihr Jehova fürchtet, preist ihn!
Ihr alle, du Same Jakobs, verherrlicht ihn!
Und erschauert vor ihm, ihr alle, du Same Israels.

24 Denn er hat weder verachtet
Noch verabscheut die Trübsal des Niedergedrückten;
Und er hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen,
Und als er zu ihm um Hilfe rief, hörte er.

25 Von dir her wird mein Lobpreis sein in der großen Versammlung;
Meine Gelübde werde ich bezahlen vor denen, die ihn fürchten.

26 Die Sanftmütigen werden essen und gesättigt werden;
Die ihn suchen, werden Jehova preisen.
Möge euer Herz immerdar leben.

27 Es werden sich erinnern und zu Jehova umkehren alle Enden der Erde.
Und alle Familien der Nationen werden sich vor dir niederbeugen.

28 Denn das Königtum gehört Jehova,
Und er herrscht über die Nationen.

29 Alle Fetten der Erde werden essen und werden sich niederbeugen;
Vor ihm werden sich alle niederbeugen, die zum Staub hinabfahren,
Und niemand wird je seine eigene Seele am Leben erhalten.

30 Ein Same, er wird ihm dienen;
Von Jehova wird der Generation verkündet werden.

31 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit kundtun
Dem Volk, das geboren werden soll, daß er [dies] getan hat.

Psalm 23

Eine Melodie von David.

23 Jehova ist mein Hirte.
Mir wird nichts mangeln.

2 Auf grasreichen Weiden läßt er mich lagern;
An gut bewässerte Ruheorte geleitet er mich.

3 Meine Seele erquickt er.
Er führt mich auf den Spuren der Gerechtigkeit um seines Namens willen.

4 Auch wenn ich im Tal tiefen Schattens wanderte,
Fürchte ich nichts Böses,
Denn du bist bei mir;
Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.

5 Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber denen, die mich befeinden.
Du hast mein Haupt mit Öl eingefettet;
Mein Becher ist wohlgefüllt.

6 Sicherlich wird mir lauter Gutes und liebende Güte folgen alle Tage meines Lebens;
Und ich werde wohnen im Haus Jehovas für die Länge der Tage.

Psalm 24

Von David. Eine Melodie.

24 Jehova gehört die Erde und das, was sie erfüllt,
Das ertragfähige Land und die, die darauf wohnen.

2 Denn auf den Meeren hat er selbst sie fest erstellt,
Und auf den Strömen hält er sie befestigt.

3 Wer darf auf den Berg Jehovas steigen,
Und wer darf an seiner heiligen Stätte aufstehen?

4 Wer unschuldiger Hände und reinen Herzens ist,
Wer MEINE Seele nicht zu eitel Nichtswürdigem erhoben
Noch trügerisch geschworen hat.

5 Er wird Segen von Jehova davontragen
Und Gerechtigkeit von seinem Gott der Rettung.

6 Dies ist die Generation derer, die ihn suchen,
Derer, die nach deinem Angesicht suchen, o [Gott] Jakobs. Sela.

7 „Erhebt eure Häupter, o ihr Tore,
Und hebt euch empor, o ihr langwährenden Pforten,
Damit der König der Herrlichkeit einziehe!“

8 „Wer ist denn dieser König der Herrlichkeit?“
„Jehova, stark und mächtig,
Jehova, mächtig in der Schlacht.“

9 „Erhebt eure Häupter, o ihr Tore;
Ja hebt [sie] empor, o ihr langwährenden Pforten,
Damit der König der Herrlichkeit einziehe!“

10 „Wer ist er denn, dieser König der Herrlichkeit?“
„Jehova der Heerscharen – er ist der König der Herrlichkeit.“ Sela.

Jule | 04.18.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel |

12 Comments »

  1. Thomas

    Psalm 22

    Hatte Gott David verlassen?
    Nein, aber als David unter starkem Druck von seiten seiner Feinde stand, hatte es diesen Anschein. Allerdings verriet Davids menschliche Reaktion auf seine große Bedrängnis nicht einen Mangel an Glauben, denn er betete weiterhin vertrauensvoll um Befreiung (Vers 16-19). Interessanterweise zitierte Jesus diesen Psalm, bevor er am Marterpfahl starb. Durch die Frage warum? brachte Jesus die extreme Belastung zum Ausdruck, während er gleichzeitig seine Unschuld in bezug auf die falschen Anklagen kundtat, die zu seiner Hinrichtung führten.

    So kann es gehen – man tut alles für den Allmächtigen, und dann hat man plötzlich das Gefühl von allen und allem verlassen zu sein. Alle Sorgen brechen auf einen ein, und man hat das Gefühl, keinen Schirm, keinen Schutz zu haben. Aber wir lernen von David, dass wir uns weiterhin an den Schöpfer wenden können und müssen, da dieses „Alleingelassen zu sein“ nur eine kurzer Zeitraum ist. Wer sich nicht vom Allmächtigen entfernt, kann sicher sein, dass Gott ihn weiterhin behüten wird.

    Dazu passend auch folgende Geschichte:

    Ich träumte mal – und schau –
    ich lief am Strand bei Ebbe, durch die Weite.
    Ich war da aber nicht alleine,
    denn auch Jehova lief an meiner Seite.
    Wir liefen so gemeinsam durch den feinen Sand,
    eine Spur von Schritten, zwei an zwei,
    Jehova Gott lief an meiner Hand.
    Dann hielt ich an und schaute hinter mich
    und betrachte meinen Lebenspfad,
    die Zeiten voll Glück und Freude,
    von tiefem Schmerz und ohne Rat.

    Ich schaute genau auf die Spuren hin,
    ich sah den ganzen Weg entlang dahin,
    wo es gerade; am Schwersten war
    war der Schritte nur ein Paar.
    Ich sagte dann: „Oh, Jehova warum? Warum gerade da,
    als ich selbst keinen Ausweg mehr sah,
    als ich dich brauchte, zu jeder Zeit des Tages,
    auf dem schwierigsten Teil des Pfades?“
    Jehova blickt mich an voll Liebe,
    und antwortet auf mein Fragen:

    „Mein liebes Kind, als es dir am Schwersten war,
    …… da hab ich dich getragen!

    Kommentar — 19. April 2009 @ 08:06

  2. Thomas

    Psalm 23

    Den Schöpfer nie wirklich gefühlt? Nie wirklich mit ihm gewandelt, weil man in schlechten Zeiten zu eigenen Mitteln greift?
    Nur wer wirkliche „Notzeiten“ durchstanden hat, und sich auf den Allmächtigen verlassen hat, kann wirklich sagen, dass er im Höchsten einen Freund hat. Wer dagegen immer auf dem „Breiten Weg“ mit der Allgemeinheit gegangen ist, wird nicht verstehen, was es heißt, mit Jehova zu wandeln.

    Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
    Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern.
    Er erquickt meine Seele, er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
    Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
    Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
    Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar.

    In einem Nachschlagewerk heißt es

    Betrachten wir jedoch diese Psalmen etwas näher. Der Trost, den Psalm 23 darreicht, besteht nicht in den Gaben Jehovas, sondern in Ihm Selbst. Er lagert uns auf grünen Auen, und zwar ist das die natürliche Frucht Seiner Gnade, und so wird es bis zum Ende sein, und Er führt uns zu stillen
    Wassern. Da ist liebliche Weide, und es gibt keine Dürre, die Seele kann in Sicherheit genießen und wird in Frieden zu göttlichen Erfrischungen geleitet. Das ist das Teil, das Seine Hirtensorge uns gibt; aber was Vertrauen hervorruft und die Sorge fortnimmt, das ist Er Selbst. Doch das Böse ist in die Weit gekommen, und wir müssen es fühlen – wir in uns selbst, Christus in allem, was Ihn umgab, so dass Er mit Schmerz und Betrübnis erfüllt sein konnte; bei uns geht es leider noch
    weiter. Der gute Hirte erquickt die Seele, stellt sie wieder her und leitet uns in Pfaden der Gerechtigkeit um Seines Namens willen.
    Die Segnung hängt ab von dem, was Er ist, nicht von dem, was wir empfangen haben. Ich habe ohne Zweifel Segen und finde
    denselben auf den grünen Auen, aber wenn ich in Leiden oder abgeirrt hin, so erquickt Er meine Seele, stellt sie wieder her. Aber nicht nur Kummer und Schmerz hat die Sünde im Gefolge gehabt, sondern auch den Tod; und nun kommt Er und leitet mich durch denselben und tröstet
    mich.
    Ferner gibt es Feinde auf meinem Wege; angesichts derselben bereitet Er mir einen Tisch, an dem ich mich sättige. Welch eine Ermunterung liegt hierin auch für den Christen! … Wenn ich all die Schmerzen und Schwierigkeiten des Weges gekostet habe, so steht Jehova Selbst als Segnung bestimmter vor meiner Seele. Darum kann ich für immer auf sie rechnen, denn Er verändert Sich nicht.
    Da ich in der Vergangenheit, in allen Wirkungen der Macht des Feindes, erfahren habe und nun weiß, was Er Selbst darin für mich gewesen ist, kann ich auch für die Zukunft und zu allen Zeiten darauf rechnen. Das Ende aller Wege des Herrn wird sein, dass wir für immer bei Ihm wohnen werden. – Die Segnung ist also am Ende weniger in die Augen fallend, aber weit tiefer und persönlicher als im Anfang; die Seele ruht, wie gesagt, in Jehova Selbst, den sie in allen Umständen kennen gelernt hat, und nicht in der Segnung, die Er ihr ganz selbstverständlich hat zuteil werden lassen.
    Eine geübte Seele besitzt schließlich eine viel tiefere Segnung als eine Seele, die äußerlich gesegnet ist.
    Das Ergebnis für Israel (und noch mehr für uns) ist deshalb mehr als die grünen Auen, in die Jehova es ursprünglich gebracht hatte. Es besteht in dem tiefen Bewusstsein, das ein geprüftes Herz von der Treue Jehovas hat; und so wird die Ruhe, entsprechend der Glückseligkeit Seiner eigenen Natur, Seine Ruhe sein.
    Die grünen Weiden waren passend für Schafe, aber das gesalbte Haupt, der überfließende Becher und das Haus Jehovas in Ewigkeit entsprachen Dem, der dort wohnte.

    In der Ausgabe vom 1.Juli 1988 war der Psalm 23 auch ein Artikel im Wachtturm. Dort hieß es

    „Jehova ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln“ (PSALM 23:1).
    STELLE dir folgende Szene vor: Philistäische Truppen stehen dem Heer Israels gegenüber. Goliath, ein Philisterriese, tritt als Herausforderer auf. Ein junger Mann, nur mit einer Schleuder und mit Steinen bewaffnet, läuft ihm entgegen. Da bohrt sich ein gutgezielter Stein in den Schädel des Riesen und tötet ihn. Wer war der junge Mann? Es war David, ein Hirte, der mit der Hilfe Jehovas diesen außergewöhnlichen Sieg errang .
    Der junge Mann wurde schließlich König über das Volk Israel und regierte 40 Jahre lang. Er spielte meisterhaft Harfe und verfaßte unter göttlicher Inspiration viele Gedichte. Auch schrieb David mehr als 70 herrliche Psalmen, durch die Jehovas Volk von heute Ermunterung und Anleitung erhält. Der bekannteste ist der 23. Psalm. Wir laden dich ein, deine Bibel aufzuschlagen und die folgende Vers-für-Vers-Betrachtung dieses Psalms zu verfolgen.

    Jehova, ein liebevoller Hirte

    „Jehova ist mein Hirte“ (Psalm 23:1). Als erfahrener Hirte wußte David, wie man Schafe führt, sie mit Nahrung versorgt und beschützt. Einmal beschützte er seine Schafe beispielsweise vor einem Löwen und ein andermal vor einem Bären (1. Samuel 17:34-36). Davids Schafe vertrauten ihrem Hirten uneingeschränkt. Doch im Verhältnis zu Jehova war er selbst ein Schaf. Da er sich unter Gottes liebevoller Fürsorge sicher fühlte, konnte er sagen: „Jehova ist mein Hirte.“ Fühlst du dich unter dem großen Hirten, Jehova Gott, genauso sicher? Zweifellos führt, ernährt und beschützt er heute seine schafähnlichen Anbeter. Zudem gibt es in den Versammlungen der Zeugen Jehovas treue, liebevolle Unterhirten, die sich als ernannte Älteste eifrig der Schafe annehmen (1. Petrus 5:1-4).

    „Mir wird nichts mangeln.“ Denke über diese Worte sorgfältig nach. Bist du aufgrund der liebevollen Fürsorge Jehovas nicht von einer wohltuenden Ruhe und Zuversicht erfüllt? Was erlebten die Israeliten, als sie 40 Jahre lang in der Wildnis umherzogen? Gott sorgte für alle ihre Bedürfnisse. Genauso verhält es sich in der heutigen Zeit. Jehovas treuen Dienern mangelt es an nichts. Viele können die folgenden inspirierten Worte Davids aufgreifen und sagen: „Ein junger Mann bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen“ (Psalm 37:25). Durch den „treuen und verständigen Sklaven“ wird heute für eine Fülle geistiger Speise gesorgt (Matthäus 4:4; 24:45-47). Außer verschiedenen wöchentlichen Zusammenkünften haben wir die Bibel, die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sowie viele andere Publikationen. Selbst in Ländern, in denen das Predigtwerk der Zeugen Jehovas verboten ist, steht regelmäßig geistige Speise zur Verfügung. Den Schafen Jehovas mangelt es an nichts.

    „Auf grasreichen Weiden läßt er mich lagern“ (Psalm 23:2). Viele Städte im alten Israel waren von großen grasreichen Weiden umgeben. Wie ein liebevoller Hirte damals seine Schafe auf gute, sichere Weideplätze führte, so sorgt Jehova auch in unserer Zeit für seine Schafe. Der Psalmist sagte: „Wir sind das Volk seiner Weide“ (Psalm 79:13; 95:7). Buchstäblichen Schafen geht es gut, wenn ihre Bedürfnisse befriedigt worden sind und sie sich während der Hitze des Tages ausruhen können. Jehovas Schafe von heute sind friedsam und gelassen, weil sie reifen Hirten vertrauen — geschulten Aufsehern in den Versammlungen und Kreisen. Als Folge davon wachsen die geistigen Herden. Viele Menschen, die zuvor von den falschen Hirten Groß-Babylons schlecht behandelt wurden, sind jetzt als Schafe Jehovas glücklich und zufrieden.

    „An wohlbewässerte Ruheorte geleitet er mich.“ In Israel mußte ein Hirte seine Herde an einen Teich oder einen Fluß führen. Doch Wasser war in der Trockenzeit mitunter schwer zu finden. Heute ‘geleitet uns Jehova an wohlbewässerte Ruheorte’, indem er für Wasser der Wahrheit in Hülle und Fülle sorgt. (Vergleiche Hesekiel 34:13, 14.) Und der Prophet Jesaja läßt folgende aufrüttelnde Einladung ergehen: „Heda, all ihr Durstigen! Kommt zum Wasser!“ (Jesaja 55:1). Dadurch, daß die Schafe diese geistigen Wasser in sich aufnehmen, werden sie vor den feurigen Strafgerichten beschützt, die über diejenigen kommen, ‘die Gott nicht kennen und die der guten Botschaft nicht gehorchen’ (2. Thessalonicher 1:8; Offenbarung 7:16, 17).

    „Meine Seele erquickt er“ (Psalm 23:3). Wenn wir erschöpft, beunruhigt oder entmutigt sind oder ernsthaftem Widerstand begegnen, erquickt uns Jehova durch sein Wort. Daher tun Christen gut daran, es sich zur Gewohnheit zu machen, jeden Tag etwas in der Bibel zu lesen. Tust du das? Einige finden es hilfreich, Texte wie 2. Mose 34:6, 7 oder Sprüche 3:5, 6 auswendig zu lernen. Von welchem Nutzen ist dies? Nun, wenn eine kritische Lage entsteht und du keine Bibel zur Hand hast, kannst du sogleich durch biblische Gedanken gestärkt werden. Viele Brüder, die zu Haftstrafen verurteilt wurden, weil sie an gerechten Grundsätzen festhielten, wurden sehr erquickt und gestärkt, indem sie sich an auswendig gelernte Schriftstellen erinnerten. Ja, Gottes Wort kann ‘das Herz erfreuen und die Augen erleuchten’ (Psalm 19:7-10).

    „Er führt mich auf den Spuren der Gerechtigkeit.“ Den Spuren der Gerechtigkeit zu folgen ist schwierig, aber sie führen zum Leben. Jesus sagte: „Eng ist das Tor und eingeengt der Weg, der zum Leben führt“ (Matthäus 7:14). Der Apostel Paulus brachte einen ähnlichen Gedanken zum Ausdruck, als er Jüngern aus Lystra, Ikonion und Antiochia erklärte: „Wir müssen durch viele Drangsale in das Königreich Gottes eingehen.“ Und Paulus wußte sicherlich, wovon er sprach. Kurz zuvor hatte man ihn in Lystra gesteinigt und ihn liegen lassen in der Meinung, er sei tot (Apostelgeschichte 14:19-22).

    Jehova führt uns „auf den Spuren der Gerechtigkeit“, indem er uns durch sein Wort und seine Organisation leitet und unterweist. Aber die meisten Menschen folgen dem breiten und geräumigen Weg, „der in die Vernichtung führt“ (Matthäus 7:13). Die zügellose geschlechtliche Unreinheit und die sich schnell ausbreitende Seuche Aids unterstreichen die Notwendigkeit, schlechte Gesellschaft zu meiden (1. Korinther 15:33). Auch müssen wir darauf achten, daß wir gedanklich nicht auf Abwege geraten (Psalm 19:14). Deswegen sollten wir stets den ausgezeichneten Rat befolgen, den Gottes Wort zu dem Thema Sex gibt und dazu, wie wir die vielen Schlingen der Unmoral meiden können (1. Korinther 7:2-5; Epheser 5:5; 1. Thessalonicher 4:3-8).

    „Um seines Namens willen.“ Jehovas Zeugen haben die schwere Verantwortung, den Namen Gottes zu verherrlichen, und dürfen keine Schmach auf diesen Namen bringen (Matthäus 6:9; 2. Mose 6:3; Hesekiel 38:23). Viele Weltmenschen sind schnell dabei, den Finger anklagend auf Jehovas Volk zu richten. Geschieht dies, weil wir für biblische Grundsätze eintreten und beispielsweise unsere Neutralität bewahren oder uns des Blutes enthalten, so haben wir ein reines Gewissen. Wäre es aber auf ein Fehlverhalten unsererseits zurückzuführen, so würden wir Jehova Unehre bereiten (Jesaja 2:4; Apostelgeschichte 15:28, 29; 1. Petrus 4:15, 16). Hassen wir also das Böse! (Psalm 97:10). Wenn wir Verfolgung zu erdulden haben, wird uns Jehova um seines Namens willen immer helfen und beschützen.

    „Auch wenn ich im Tal tiefen Schattens wanderte, fürchte ich nichts Böses“ (Psalm 23:4). Die Wiedergabe der Elberfelder Bibel lautet: „Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles.“ Das erinnert uns vielleicht an die tiefen Schluchten oder Täler in den Bergen Judäas auf der Westseite des Toten Meeres. Ein Tal oder eine Schlucht, in der Raubtiere im Schatten auf der Lauer liegen, ist für Schafe ein gefährlicher Ort. David kam in seinem Leben durch viele Täler, in denen Gefahr lauerte und wo er dem Tod ins Angesicht sah. Da aber Gott ihn führte, war er zuversichtlich und hatte keine übertriebene Furcht. Wir sollten ebenso auf Jehova vertrauen. Der Hinweis auf „tiefen Schatten“ erinnert uns wahrscheinlich auch an die Prophezeiung Jesajas: „Was die im Land tiefen Schattens Wohnenden betrifft, Licht ist über ihnen aufgeleuchtet.“ Matthäus nahm auf diese Prophezeiung Bezug und wandte sie auf Jesus Christus an mit den Worten: „Das Volk, das in Finsternis saß, sah ein großes Licht, und denen, die in einer Gegend des Todesschattens saßen: Licht ging ihnen auf.“ Wodurch? Durch den großen Predigtfeldzug, den Jesus durchführte (Jesaja 9:2; Matthäus 4:13-16).

    David ‘fürchtete nichts Böses’. Genauso verhält es sich mit Jehovas Zeugen heute, obwohl sie in der von Satan beherrschten bösen Welt nicht beliebt sind (1. Johannes 5:19). Sie werden von vielen Menschen tatsächlich gehaßt und in einigen Ländern heftig verfolgt. Aber sie fahren fort, in diesen Ländern die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, wenn auch nicht so offen, wie sie es normalerweise tun würden. Sie wissen, daß Jehova mit ihnen ist und sie beschützen wird (Psalm 27:1). In zahlreichen Ländern, in denen das Königreichswerk im Untergrund verrichtet werden muß, sind gute Fortschritte zu verzeichnen. Wie der Psalmist sagen Zeugen Jehovas in solchen Ländern: „Jehova ist auf meiner Seite; ich werde mich nicht fürchten. Was kann ein Erdenmensch mir antun?“ (Psalm 118:6). Diese Zeugen befinden sich in einer ähnlichen Lage wie die ersten Christen, an die der Apostel Petrus folgende ermutigende Worte schrieb: „Wenn ihr auch um der Gerechtigkeit willen leiden solltet, seid ihr glücklich. Fürchtet jedoch nicht das, was sie fürchten, noch werdet erregt“ (1. Petrus 3:14).

    „Denn du bist bei mir.“ Übersieh in diesem Satz bitte nicht etwas sehr Interessantes. Der inspirierte Psalmist wechselt von der dritten Person zur zweiten Person. Statt für Jehova das Fürwort „er“ zu gebrauchen, verwendet David jetzt das Fürwort „du“. Warum? Weil es vertraulicher klingt. Gefahr bringt uns Jehova, unserem liebevollen Vater, näher. Wir erfreuen uns dann eines vertrauteren Verhältnisses zu ihm. Wir können zu ihm beten und ihn flehentlich um Schutz bitten, und dadurch überwinden wir unsere Furcht. (Vergleiche Zephanja 3:12.)

    „Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.“ Das hebräische Wort schévet, das mit „Stecken“ wiedergegeben wird, kann einen Hirten- oder Krummstab bezeichnen. Sowohl der Stecken als auch der Stab können der Verteidigung dienen und als Symbol von Macht oder Gewalt gebraucht werden. Diese Werkzeuge eigneten sich zweifellos sehr gut dazu, Räuber wie beispielsweise Wölfe und Schlangen zu vertreiben. Ein Hirtenstab konnte auch dazu benutzt werden, Schafe in die richtige Richtung zu lenken oder ein Schaf zurückzuholen, das sich zu sehr einer Stelle genähert hatte, wo es stürzen oder sich verletzen konnte. Heute sorgt Jehova für treue Hirten, Älteste in Versammlungen, die die Herde vor geistigen Räubern, wie zum Beispiel Abtrünnigen, schützen. Oder die Ältesten müssen womöglich denjenigen Rat erteilen, die im Besuch der Zusammenkünfte nachlassen oder es mit dem christlichen Lebenswandel nicht so genau nehmen.

    „Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber denen, die mich befeinden“ (Psalm 23:5). Hier stellen wir einen bedeutsamen Wechsel in der Veranschaulichung fest: vom Hirten zum Gastgeber. Jehova sorgt als sehr großzügiger Gastgeber durch die gesalbte „Sklaven“klasse für eine Fülle von geistiger Speise (Matthäus 24:45). Obwohl wir in einer feindseligen Welt leben, werden wir gut ernährt. Der Wachtturm erscheint in über hundert Sprachen, so daß Menschen, die in so unterschiedlichen Gebieten wie Südafrika, Grönland, Indien oder auf den Salomoninseln leben, geistig ernährt werden können. Außerdem verfügen die nahezu 55 000 Versammlungen auf der ganzen Erde über gut geschulte öffentliche Redner und Lehrer sowie über schöne Zusammenkunftsstätten, darunter Hunderte neuer Königreichssäle. Zur Zeit werden über 3 000 000 Heimbibelstudien durchgeführt, um schafähnlichen Menschen zu helfen. Dagegen bleibt der geistige Hunger derer ungestillt, die sich in Groß-Babylon, dem Weltreich der falschen Religion, befinden (Jesaja 65:13).

    „Du hast mein Haupt mit Öl eingefettet.“ Im alten Israel sorgte ein guter Gastgeber für Öl, mit dem das Haupt seiner Gäste eingerieben wurde. Als Jesus einmal bei einem Pharisäer zu Gast war, rieb ihm dieser den Kopf nicht mit Öl ein, noch sorgte er für Wasser, um ihm die Füße zu waschen. Damals benetzte eine Sünderin mit ihren Tränen die Füße Jesu und rieb sie mit einem besonderen wohlriechenden Öl ein (Lukas 7:36-38, 44-46). Aber Jehova ist ein sehr freundlicher Gastgeber. Er versorgt seine loyalen Diener mit dem geistigen „Öl des Frohlockens“ (Jesaja 61:1-3). Ja, Jehovas Volk frohlockt heute tatsächlich.

    „Mein Becher ist wohlgefüllt.“ Eine andere Wiedergabe lautet: „Mein Becher fließt über“ (Elberfelder Bibel). Das deutet auf geistige Fülle hin. Hier ist nicht von übermäßigem Trinken die Rede, sondern diese Worte lassen auf einen Becher guten Wein schließen. Wein hat heilende Eigenschaften, wie der Rat zeigt, den Paulus Timotheus gab: „Trink nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Erkrankungen willen“ (1. Timotheus 5:23). In geistigem Sinne erfreut Wein auch unser Herz (Psalm 104:15). Jehova, unser liebevoller Vater, bereitet seinen loyalen Dienern in großzügiger Weise ein geistiges Festmahl guter Dinge, zu denen auch ein ‘wohlgefüllter Becher’ Freude zählt.

    „Sicherlich wird mir lauter Gutes und liebende Güte folgen alle Tage meines Lebens“ (Psalm 23:6). Güte ist eine Frucht des heiligen Geistes Jehovas (Galater 5:22, 23). In den Genuß der Güte oder der liebenden Güte Gottes kommen diejenigen, die auf seinem Weg wandeln (Psalm 103:17, 18). Mit einem starken Glauben an Jehova können seine Diener jeder Prüfung gegenübertreten. Stets wird ihnen sein Segen und seine liebende Fürsorge zuteil. Und ihre Treue bis zum Ende bedeutet für sie ewiges Leben in der neuen Welt. Welch wunderbare Aussicht!

    „Und ich werde wohnen im Haus Jehovas für die Länge der Tage.“ In den Tagen Davids war die Stiftshütte das Heiligtum Gottes, denn der Tempel war noch nicht gebaut worden. Für den Psalmisten, der einen großzügigen Gastgeber im Sinn hatte, bedeutete ‘das Wohnen im Haus Jehovas’, als Gast ein gutes Verhältnis zu Gott zu haben (Psalm 15:1-5). Heute kann dieses Haus mit dem heiligen Tempel Jehovas — seiner Einrichtung für die wahre Anbetung — gleichgesetzt werden. König Salomo hatte das Vorrecht, den ersten materiellen Tempel zu bauen; dieser war reich mit Gold verziert und wurde zur Ehre Jehovas errichtet. Welch großes Vorrecht es doch war, dort zu dienen! Ein solcher Tempel besteht zwar nicht mehr, Gott hat aber eine heilige Organisation, die ihn ehrt und die wahre Anbetung fördert. Zu diesem Zweck sind von Jehovas Organisation in Dutzenden von Ländern Bethelheime eingerichtet worden. „Bethel“ bedeutet „Haus Gottes“. In solchen theokratischen Zentren dienen Tausende Gott hingegebener Menschen. Einige dieser Männer und Frauen haben so „für die Länge der Tage“ gedient, das heißt den größten Teil ihres Lebens im Betheldienst verbracht. Millionen weitere, die keine Glieder einer Bethelfamilie sind, sind ebenso entschlossen, Jehova bis in alle Ewigkeit zu dienen.

    Der 23. Psalm gleicht einem Edelstein mit vielen leuchtenden Facetten. Er erhebt den herrlichen Namen Jehovas, unseres liebevollen himmlischen Vaters, und offenbart, wie er seine Schafe leitet, beschützt und für sie sorgt. Als Folge davon sind seine Diener glücklich, sie sind geistig gut genährt und nehmen schnell an Zahl zu — selbst in Ländern, wo sie heftigem Widerstand begegnen. Der 23. Psalm hilft uns auch, ein herzliches, vertrautes Verhältnis zu unserem Schöpfer zu entwickeln. Und wenn wir zum Sternenhimmel aufblicken — was David oft tat, während er seine Kleinviehherde bewachte —, sind wir dankbar dafür, daß der Schöpfer dieses ehrfurchtgebietenden Universums für uns wie ein liebevoller Hirte sorgt. In seiner Liebe stellt er uns auch ewiges Leben in der neuen Welt in Aussicht, wenn wir unsere Lauterkeit ihm gegenüber bewahren. Welch wundervolles Erlebnis wird es dann sein, solch treue Diener Gottes wie David nach ihrer Auferstehung kennenzulernen! Und welch ein Vorrecht, Jehova, dem großen Hirten, bis in alle Ewigkeit zu dienen!

    Kommentar — 19. April 2009 @ 08:07

  3. Thomas

    Psalm 24

    Da Jehova als dem Schöpfer alles gehört, bestimmt er, wer in Zukunft auf dieser Erde leben darf, wenn er, der alles gemacht hat, auch die Erde wieder reinigen wird.
    Wer wird nicht dort leben dürfen? In Vers 4 wird gesagt, das dort nicht leben dürfen, Menschen:
    * die schuldige Hände haben
    * die ein unreines Herz haben
    * die trügerisch geschworen haben (auch wenn sie dabei den Namen Jehovas in ihrem Mund geführt haben sollten)
    * die auf Jehova zu etwas nichtswürdiges gemacht haben, indem sie ihn in ihre Lügen mit einbezogen haben

    Hüten wir uns vor Menschen, die nach Außen vorgeben Christen zu sein, die aber nicht im Hause Jehovas weilen dürften. Da Jehova die Erde gehört, wird er für Gerechtigkeit Sorge tragen. Wie wohltuend!

    In dem schon oft zitierten Nachschlagewerk heißt es zu Psalm 24 auszugsweise:

    Jehova war der Hirte auf dem ganzen Wege. Am Ende gehört Ihm die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. Von dem Himmel wird hier nicht unmittelbar gesprochen, weder während des Weges noch am Ende desselben; doch hat Jehova eine besondere Stätte auf der Erde, einen Berg, der in hervorragender Weise Sein Berg genannt wird.
    Wer wird da hinaufsteigen? „Der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge.“ Solche werden Segen empfangen.

    Kommentar — 19. April 2009 @ 08:09

  4. Jule

    Psalm 22 – 24

    Psalm 22

    Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? [Warum bist du] fern davon, mich zu retten, [Fern von] den Worten meines Schreiens? 2 O mein Gott, ständig rufe ich bei Tag, und du antwortest nicht, Und bei Nacht, und da ist kein Schweigen meinerseits.
    Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, Eine Schmach für Menschen und verächtlich für das Volk. 7 Alle, die mich sehen, sie verspotten mich; Sie sperren ihren Mund ständig auf, sie schütteln [ihren] Kopf immer wieder: 8 „Er hat sich Jehova anbefohlen. Möge ER für sein Entrinnen sorgen! Er befreie ihn, da er Gefallen an ihm gefunden hat!“
    Bleib nicht fern von mir, denn Bedrängnis ist nahe, Denn da ist kein anderer Helfer.
    Denn Hunde haben mich umgeben; Die Gemeinde der Übeltäter, sie hat mich umschlossen. Wie ein Löwe [sind sie an] meinen Händen und meinen Füßen.
    Du aber, o Jehova, o bleib nicht fern. O du meine Stärke, eil doch zu meinem Beistand.
    Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden; Inmitten der Versammlung werde ich dich preisen.
    Denn er hat weder verachtet Noch verabscheut die Trübsal des Niedergedrückten; Und er hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, Und als er zu ihm um Hilfe rief, hörte er. 25 Von dir her wird mein Lobpreis sein in der großen Versammlung; Meine Gelübde werde ich bezahlen vor denen, die ihn fürchten.

    ohne Kommentar. Das hier spricht ja wohl für sich, oder?

    Psalm 23

    Jehova ist mein Hirte.
    Mir wird nichts mangeln.

    2 Auf grasreichen Weiden läßt er mich lagern;
    An gut bewässerte Ruheorte geleitet er mich.

    3 Meine Seele erquickt er.
    Er führt mich auf den Spuren der Gerechtigkeit um seines Namens willen.

    4 Auch wenn ich im Tal tiefen Schattens wanderte,
    Fürchte ich nichts Böses,
    Denn du bist bei mir;
    Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.

    5 Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber denen, die mich befeinden.
    Du hast mein Haupt mit Öl eingefettet;
    Mein Becher ist wohlgefüllt.

    6 Sicherlich wird mir lauter Gutes und liebende Güte folgen alle Tage meines Lebens;
    Und ich werde wohnen im Haus Jehovas für die Länge der Tage.

    dieser Psalm war mal Grundlage einer Pionierbesprechung, an der ich 1992 teilgenommen habe und er hat mich sehr ermuntert!

    Im letzten Jahr habe ich ihn in meine Gallery „gefällige Worte der Wahrheit“ eingebastelt, um die schönen Gedanken noch mal zur Ermunterung wieder hervorzuholen. Ihr könnt ihn euch dort gern ansehen – denn ich habe wie immer die Hauptgedanken für mich hervorgehoben (wenn ihr die einzelnen Fotos anlickt, könnt ihr den entsprechenden Text dahinter lesen):

    w88 1. 7. S. 23 „Jehova ist mein Hirte“

    Kommentar — 19. April 2009 @ 08:19

  5. Thomas

    Psalm 22 – 24
    Zitate von J.N.Darby


    Psalm 23 und Psalm 24 sind leicht zu verstehen. Wir finden darin das völlige Vertrauen auf den Hirten, Jehova, gegründet auf die Erfahrung von dem, was Er in allen Umständen ist; und ferner den Charakter derer, die mit Jakob teilhaben….
    Betrachten wir jedoch diese Psalmen etwas näher. Der Trost, den Psalm 23 darreicht, besteht nicht in den Gaben Jehovas, sondern in Ihm Selbst. Er lagert uns auf grünen Auen, und zwar ist das die natürliche Frucht Seiner Gnade, und so wird es bis zum Ende sein, und Er führt uns zu stillen Wassern. Da ist liebliche Weide, und es gibt keine Dürre, die Seele kann in Sicherheit genießen und wird in Frieden zu göttlichen Erfrischungen geleitet. Das ist das Teil, das Seine Hirtensorge uns gibt; aber was Vertrauen hervorruft und die Sorge fortnimmt, das ist Er Selbst. Doch das Böse ist in die Weit gekommen, und wir müssen es fühlen – wir in uns selbst,…; bei uns geht es leider noch weiter. Der gute Hirte erquickt die Seele, stellt sie wieder her und leitet uns in Pfaden der Gerechtigkeit um Seines Namens willen. Die Segnung hängt ab von dem, was Er ist, nicht von dem, was wir empfangen haben. Ich habe ohne Zweifel Segen und finde denselben auf den grünen Auen, aber wenn ich in Leiden oder abgeirrt hin, so erquickt Er meine Seele, stellt sie wieder her. Aber nicht nur Kummer und Schmerz hat die Sünde im Gefolge gehabt, sondern auch den Tod; und nun kommt Er und leitet mich durch denselben und tröstet mich. Ferner gibt es Feinde auf meinem Wege; angesichts derselben bereitet Er mir einen Tisch, an dem ich mich sättige. Welch eine Ermunterung liegt hierin auch für den Christen! Weil wir berufen sind, von Jehova Selbst und nicht von unseren Umständen abhängig zu sein, kann die Seele sagen: „Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.“ Wenn ich all die Schmerzen und Schwierigkeiten des Weges gekostet habe, so steht Jehova Selbst als Segnung bestimmter vor meiner Seele. Darum kann ich für immer auf sie rechnen, denn Er verändert Sich nicht. Da ich in der Vergangenheit, in allen Wirkungen der Macht des Feindes, erfahren habe und nun weiß, was Er Selbst darin für mich gewesen ist, kann ich auch für die Zukunft und zu allen Zeiten darauf rechnen. Das Ende aller Wege des Herrn wird sein, dass wir für immer bei Ihm wohnen werden. – Die Segnung ist also am Ende weniger in die Augen fallend, aber weit tiefer und persönlicher als im Anfang; die Seele ruht, wie gesagt, in Jehova Selbst, den sie in allen Umständen kennen gelernt hat, und nicht in der Segnung, die Er ihr ganz selbstverständlich hat zuteil werden lassen.
    Eine geübte Seele besitzt schließlich eine viel tiefere Segnung als eine Seele, die äußerlich gesegnet ist. Das Ergebnis für Israel (und noch mehr für uns) ist deshalb mehr als die grünen Auen, in die Jehova es ursprünglich gebracht hatte. Es besteht in dem tiefen Bewusstsein, das ein geprüftes Herz von der Treue Jehovas hat; und so wird die Ruhe, entsprechend der Glückseligkeit Seiner eigenen Natur, Seine Ruhe sein.
    Die grünen Weiden waren passend für Schafe, aber das gesalbte Haupt, der überfließende Becher und das Haus Jehovas in Ewigkeit entsprachen Dem, der dort wohnte. Das ist das Ergebnis des Vertrauens auf Jehova für den Überrest, wenn die grünen Auen, wenigstens für eine Zeit, verloren sind; jene Gläubigen werden dem Lamme folgen. …

    Psalm 24 zeigt uns, wie wir gesehen haben, die andere Seite des Zustandes des Überrestes, nämlich das in ihnen wirksame Gute, das die Gnade in ihnen hervorgebracht hat. Jehova war der Hirte auf dem ganzen Wege. Am Ende gehört Ihm die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und die darauf wohnen. Von dem Himmel wird hier nicht unmittelbar gesprochen, weder während des Weges noch am Ende desselben; doch hat Jehova eine besondere Stätte auf der Erde, einen Berg, der in hervorragender Weise Sein Berg genannt wird. Wer wird da hinaufsteigen? „Der unschuldiger Hände und reinen Herzens ist, der nicht zur Falschheit erhebt seine Seele und nicht schwört zum Truge.“ Solche werden Segen empfangen. Das ist das Geschlecht und das der Charakter derer, die Jakob suchen, denn in Jakob hat Gott Seinen Wohnsitz. Sie suchen Jakob als das gesegnete Volk Jehovas, doch wenn sie auf den heiligen Berg steigen und die heilige Stätte betreten, so wird ihre höchste Segnung darin bestehen, dass Jehova Selbst durch die geöffneten Tore eintritt, um da zu wohnen. Der siegreiche Herr, Jehova der Heerscharen, zieht ein….

    Kommentar — 23. April 2010 @ 10:14

  6. Jule

    Psalm 22 – 24

    Psalm 22:1-2

    Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
    [Warum bist du] fern davon, mich zu retten,
    [Fern von] den Worten meines Schreiens?

    2 O mein Gott, ständig rufe ich bei Tag, und du antwortest nicht,
    Und bei Nacht, und da ist kein Schweigen meinerseits.

    hierzu eine interessante Antwort auf biblische Fragen:

    22:1, 2 — Wieso könnte David gedacht haben, Jehova hätte ihn verlassen?

    David wurde dermaßen von Feinden bedrängt, dass sein ‘Herz wie Wachs wurde und tief in seinem Innern schmolz’ (Psalm 22:14). Für ihn könnte es so ausgesehen haben, als hätte Jehova ihn verlassen. Jesus empfand am Pfahl ebenso (Matthäus 27:46).

    Davids Worte lassen erkennen, wie menschlich er in der verzweifelten Lage reagierte. Durch das in Psalm 22:16-21 aufgezeichnete Gebet Davids wird jedoch klar, dass er seinen Glauben an Gott nie verlor.

    (Quelle: WT vom 15.05.2006)

    wie wir sehen, ist es also keine Frage von Glaubensschwäche, wenn wir uns zeitweise von Gott verlassen fühlen – sondern zeigt lediglich das Maß der Bedrückung an

    Kommentar — 13. Mai 2011 @ 17:28

  7. Jule

    Psalm 22 – 24

    Psalm 22 – Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

    1 Ein Lied Davids, nach der Melodie: »Eine Hirschkuh früh am Morgen.«

    2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bist du so weit weg und hörst mein Stöhnen nicht?

    3 Mein Gott! Den ganzen Tag rufe ich, aber du gibst mir keine Antwort. Ich rufe in schlaflosen Nachtstunden, aber ich finde keine Ruhe.

    4 Du bist doch der heilige Gott! Dein Volk Israel lobt dich mit seinen Liedern.

    5 Unsere Vorfahren haben dir vertraut, und du hast ihnen immer wieder geholfen.

    6 Zu dir schrien sie und wurden errettet. Sie vertrauten dir, und du hast sie nicht enttäuscht.

    7 Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr – Gespött der Leute, alle behandeln mich wie Dreck.

    8 Von allen Seiten werde ich verspottet. Wer mich sieht, verzieht sein Gesicht und grinst schadenfroh.

    »Überlass Gott deine Not!«, lästern sie, »der soll dir helfen! Er wird dich schon nicht sitzen lassen! Du bist ja sein Liebling!«

    10 Herr, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Schon an ihrer Brust hast du mir Geborgenheit geschenkt.

    11 Du bist mein Gott, seitdem mein Leben im Mutterleib begann. Seit der Stunde meiner Geburt bin ich auf dich angewiesen.

    12 Wende dich jetzt nicht ab von mir! Groß ist meine Angst! Weit und breit gibt es keinen, der mir hilft.

    13 Viele Feinde kesseln mich ein, umringen mich wie wilde Stiere.

    14 Sie reißen ihr Maul auf wie brüllende Löwen, die ihre Beute zerfleischen wollen.

    15 Meine Kraft schwindet wie Wasser, das versickert, und alle meine Knochen lösen sich voneinander. Mein Herz verkrampft sich vor Angst,

    16 und meine ganze Kraft ist dahin. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du lässt mich im Tode versinken.

    17 Eine Meute übler Verbrecher umkreist mich, gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt.

    18 Ich kann alle meine Knochen zählen. Sie aber starren mich an, diese schaulustigen Gaffer!

    19 Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand!

    20 Herr, wende dich nicht länger von mir ab! Nur du kannst mir neue Kraft geben, komm mir schnell zu Hilfe!

    21 Rette mich vor dem tödlichen Schwert, bewahre mich vor der wilden Hundemeute! Ich habe doch nur ein Leben!

    22 Reiß mich aus dem Rachen der Löwen und rette mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere!
    Herr, du hast mich erhört!

    23 Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen, vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben und ehren.

    24 Alle, die ihr den Herrn achtet, preist ihn! Ihr Nachkommen Jakobs, ehrt ihn! Begegne ihm in Ehrfurcht, Volk Israel!

    25 Er hat den Hilflosen nicht verachtet, über sein Elend setzte er sich nicht hinweg. Nie wandte er sich von ihm ab! Er hat ihm geantwortet, als er um Hilfe schrie.

    26 Herr, jetzt habe ich allen Grund, dir vor der großen Gemeinde ein Loblied zu singen. Was ich in meiner Not versprochen habe, löse ich jetzt ein; alle, die dich ehren, sind meine Zeugen.

    27 Die Armen werden sich wieder satt essen. Alle, die den Herrn kennen, sollen ihn loben. Euer Leben lang werdet ihr nicht mehr zu kurz kommen!

    28 Auch in den fernsten Ländern werden Menschen Gott erkennen und zu ihm umkehren, ja, alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.

    29 Denn der Herr regiert als König und herrscht über alle Völker.

    30 Auch die Großen dieser Erde müssen sich niederwerfen vor ihm, sie, die immer mehr als genug zu essen hatten. Vor ihm werden alle sterblichen Menschen ihre Knie beugen.

    31 Alle kommenden Generationen werden ihm dienen. Eine erzählt der nächsten von Gott und von dem, was er Gutes getan hat.

    32 Die noch nicht geboren sind, werden es hören und weitersagen: Gott ist treu, auf seine Hilfe ist Verlass!

    haben wir es bemerkt – die ganzen Bezugnahmen auf den Messias?

    Kommentar — 19. April 2012 @ 17:15

  8. Jule

    Psalm 23 – Der gute Hirte

    1 Ein Lied Davids.
    Der Herr ist mein Hirte. Nichts wird mir fehlen.

    2 Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen.

    3 Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen, weil er der gute Hirte ist.

    4 Und geht es auch durch dunkle Täler, fürchte ich mich nicht, denn du, Herr, bist bei mir. Du beschützt mich mit deinem Hirtenstab.

    5 Du lädst mich ein und deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du begrüßt mich wie ein Hausherr seinen Gast und gibst mir mehr als genug.

    6 Deine Güte und Liebe werden mich begleiten mein Leben lang; in deinem Haus darf ich für immer bleiben.

    Wenn hier die Rede davon ist, dass wir mehr als genug haben und dass es uns an nichts mangeln würde – dann ist nicht die Rede von den neuesten technischen Errungenschaften oder sonstigem Luxus.

    Hier ist in erster Linie das gemeint, was wir brauchen, um unsere Freundschaft mit Gott pflegen zu können: geistige Speise. Und diese haben wir wirklich im Überfluß. Sind wir mit allen Publikationen des treuen und verständigen Sklaven vertraut? Sind wir auf dem Laufenden, was die Zeitschriften angeht? Haben wir uns schon an diejenigen herangewagt, die „vor unserer Zeit‘ herausgegeben wurden?

    Auch an materiellen Dingen wird es uns nicht mangeln. In dem Sinne, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, nicht nackt umhergehen müssen und dass wir etwas zu Essen haben. Das müssen keine Delikatessen sein, aber wir haben zu Essen und müssen nicht verhungern.

    Wenn wir aus der richtigen Motivation heraus ein Zeuge Jehovas sind, dann werden wir dafür dankbar und „mit den vorhandenen Dingen zufrieden sein“.

    Dann fühlen wir uns durch unsere Freundschaft mit Jehova so reich beschenkt, dass wir auch mit etwas Brot und Wasser glücklich sind. Denken wir dabei auch nur an die Brüder, die wegen ihres Glaubens verfolgt und inhaftiert wurden. Zu KZ-Zeiten teilten sie selbst noch ihre sehr dürftige Brotration mit anderen und fühlten sich dabei sehr reich – weil sie alle zu Essen hatten. Darin sahen sie die Liebe und Fürsorge ihres Gottes.

    Interessanterweise scheinen in den Ländern und zu den Zeiten, wo die Brüder unter Verfolgung zu leiden haben, der Eifer für Jehova und die wahre Anbetung am größten. Warum?

    Weil wir erst unter Mangel lernen, uns auf unseren Gott zu verlassen und dankbar zu sein?

    Kommentar — 21. April 2012 @ 18:03

  9. Jule

    Psalm 24

    Der König kommt!

    1 Ein Lied Davids.
    Dem Herrn gehört die ganze Welt und alles, was auf ihr lebt.

    2 Die Erde befestigte er über dem Wasser, ihre Fundamente legte er auf Meeresgrund.

    3 »Wer darf auf den Berg des Herrn gehen und seinen heiligen Tempel betreten?«

    4 »Jeder, der kein Unrecht tut und ein reines Gewissen hat. Jeder, der keine fremden Götter anbetet und keinen falschen Eid schwört.

    5 Einen solchen Menschen wird Gott reich beschenken und für schuldlos erklären; der Herr ist sein Helfer!

    6 Das gilt den Menschen, die sich nach dir richten und im Gebet deine Nähe suchen, du Gott Jakobs.«

    7 »Hebt euch aus den Angeln, ihr Tore! Öffnet euch weit, ihr alten Portale, denn der König will einziehen, die höchste Majestät!«

    8 »Wer ist denn dieser mächtige König?« »Es ist Gott, der Herr, der Starke, der Held. Es ist der Herr, der siegreiche König!«

    9 »Hebt euch aus den Angeln, ihr Tore! Öffnet euch weit, ihr alten Portale, denn der König will einziehen, die höchste Majestät!«

    10 »Wer ist denn dieser mächtige König?« »Es ist der Herr über Himmel und Erde. Er ist der mächtige König!«

    Nanu? Zum Schluss werden die beiden Verse noch mal wiederholt?

    Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Warum diese Wiederholung? Nachdruck durch Wiederholung?

    Kommentar — 21. April 2012 @ 18:09

  10. Jule

    Psalm 22 – 24

    Psalm 22 – fühlen wir uns gedrängt, über all das Gute zu reden, was unser Gott bereits für uns getan hat?

    1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Hindin der Morgenröte«. Ein Psalm Davids.

    2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bleibst du fern von meiner Rettung, von den Worten meiner Klage? 3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du antwortest nicht, und auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe.

    4 Aber du bist heilig , der du wohnst unter den Lobgesängen Israels!

    5 Auf dich haben unsere Väter vertraut; sie vertrauten, und du hast sie errettet. 6 Zu dir riefen sie und haben Rettung gefunden; auf dich vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.

    7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. 8 Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reißen den Mund auf und schütteln den Kopf: 9 »Er soll doch auf den Herrn vertrauen; der soll ihn befreien; der soll ihn retten, er hat ja Lust an ihm! «

    10 Ja, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen, du warst meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust. 11 Auf dich bin ich geworfen vom Mutterschoß an; vom Leib meiner Mutter her bist du mein Gott.

    12 Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, und kein Helfer ist da. 13 Es umringen mich große Stiere, mächtige [Stiere] von Baschan umzingeln mich. 14 Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und brüllender Löwe .

    15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser , und alle meine Gebeine sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs , zerschmolzen in meinem Innern. 16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des Todes.

    17 Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben . 18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und sehen mich [schadenfroh] an. 19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand.

    20 Du aber, o Herr , sei nicht ferne ! O meine Stärke , eile mir zu Hilfe! 21 Errette meine Seele von dem Schwert , meine einsame von der Gewalt der Hunde !

    22 Errette mich aus dem Rachen des Löwen! – Ja, du hast mich erhört [und gerettet] von den Hörnern der Büffel!

    23 So will ich meinen Brüdern deinen Namen verkündigen; inmitten der Gemeinde will ich dich loben ! 24 Die ihr den Herrn fürchtet , lobt ihn! Ihr alle vom Samen Jakobs, ehrt ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same Israels!

    25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen, und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und als er zu ihm schrie, erhörte er ihn.

    26 Von dir soll mein Loblied handeln in der großen Gemeinde; ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten!

    27 Die Elenden sollen essen und satt werden; die den Herrn suchen, werden ihn loben; euer Herz soll ewiglich leben !

    28 Daran werden gedenken und zum Herrn umkehren alle Enden der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der Heiden.

    29 Denn das Königreich gehört dem Herrn , und er ist Herrscher über die Nationen. 30 Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann.

    31 Ein Same wird ihm dienen, wird dem Herrn als Geschlecht zugezählt werden.

    32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkündigen dem Volk, das geboren wird, dass er es vollbracht hat.

    Es ist schon interessant, in wieviele Richtungen wir das, was wir in der Bibel lesen, anwenden können:

    Wir sind jetzt bereits im 5. Jahr und jedesmal gehen die Gedanken in eine andere Richtung. Angefangen mit dem Gefühl, von Gott verlassen zu sein, wenn der Druck zu groß wird – bis hin zum Bezug auf den Messias, den wir im vergangenen Jahr hergestellt haben.

    Heute ist es eine ganz andere Richtung, wieder beeinflusst von aktuellen Ereignissen und persönlichem Erleben. In ein paar Tagen beginnt die besondere Besuchswoche und sie wird mit den unterschiedlichsten Emotionen erwartet. Die einen sind voller Freude, dass es endlich losgeht, endlich Anregungen kommen, wie man den Wunsch, mit anderen über die Gute Botschaft zu reden, umsetzen kann. Einige sind neugierig und andere sind beunruhigt. Ihnen macht der Gedanke Angst. Sie wissen, dass sie es eigentlich tun sollten, denn schließlich war dies das letzte, was Jesus zu seinen Jüngern sagte, bevor er in den Himmel auffuhr. Interessanterweise hatten wir gestern „Himmelfahrt“, einen gesetzlichen Feiertag, der genau damit zu tun hat (am 9. Mai, die Kommentare haben einige Zeit auf das Veröffentlichen gewartet, sorry).

    Wie ich schon sagte, ist diese „Schwellenangst“ völlig normal. Wir sind nicht zum Helden geboren und es ist einfacher, mit dem Strom zu schwimmen, als dagegen. Oft kommt zu dem Gefühl der Unsicherheit auch eins der Überforderung hinzu. Wie soll das gehen, was soll ich sagen?

    Dabei hat eigentlich jeder von uns genügend Gesprächsstoff. Es geht ja nicht so sehr um Wissen, sondern darum, den Menschen zu helfen, ein eigenes persönliches Verhältnis zu unserem Schöpfer aufzubauen. Wenn ich selbst ein enges Verhältnis zu meinem Gott und zu Jesus Christus habe, dann kann ich von meinen eigenen Erfahrungen erzählen.

    Wie habe ich zu Gott und Jesus gefunden? Was hat dies in meinem Leben bewirkt?

    Gestern erzählte mir Lucy, dass jeder eine eigene kleine Geschichte mit Gott hat. Wie jeder auf seine eigene Weise durch Gott und sein Wort befreit wurde. Es war die Rede von Heilungen. Von Wunden der Vergangenheit, die heilen konnten, weil der Glaube Hoffnung gab und Vergebung möglich war, weil uns selbst durch Jesus Loskaufsopfer vergeben wurde.

    Ist dies nicht eine sehr gute Botschaft?

    Sie sagte auch, dass sie sehr viel Schmerz und Einsamkeit fühlt, wenn sie beim Spaziergang die Leute sieht. Sie sehen nach Außen hin fröhlich aus, aber in den Herzen ist Schmerz und Enttäuschung. Viele tragen auch eine zehrende Leere in ihrem Herzen und sie tun alles mögliche, um diese zu füllen. Sie wissen nicht, dass das, was ihnen fehlt, eine persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer ist und daher sind ihre Versuche, diese Leere zu schließen, von vornherein zum Scheitern verurteilt.

    Wir können diesen Menschen helfen. Haben wir Mitleid mit ihnen, so wie Jesus Mitleid mit den Volksmengen hatte (Markus 6:34) und helfen wir ihnen. Denken wir dabei daran, wie sehr es unser Leben bereichert hat, Gott, sein Wort, seinen Sohn und seinen Plan kennenzulernen. Wie befreit wir uns fühlen, seit wir eine persönliche Beziehung zu unserem Gott haben, wie sehr dies unser Leben verändert hat.

    Denken wir daran, wie Jesus das GESETZ in zwei Geboten zusammengefaßt hat: wir sollen unseren Gott und unseren Nächsten lieben (Matthäus 22:35-40).

    Fällt es uns eigentlich schwer, über etwas positives zu sprechen, was uns passiert ist und das uns begeistert hat? Begeistert uns dies nicht immer noch?

    Reden wir darüber und scheuen wir uns nicht. Wir haben uns ja auch nicht gescheut, über unseren Ehepartner anderen vorzuschwärmen, als wir uns verliebt haben. Ist unsere Beziehung zu unserem Schöpfer nicht ebenso eng?

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 10. Mai 2013 @ 20:36

  11. Jule

    Psalm 23 – was stellen wir uns darunter vor, was David tut, wenn er für immer im Hause seines Herrn und Gottes ist?

    1 Ein Psalm Davids.

    Der Herr ist mein Hirte ; mir wird nichts mangeln .

    2 Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern. 3 Er erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

    4 Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich.

    5 Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.

    6 Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar.

    Wieder der Gedanke, wie wunderbar unser Gott ist. Wie viel Gutes wir mit und durch IHN erlebt haben.

    Wenn David zum Schluß sagt, dass er für immer im Haus seines Herrn bleiben wolle – was stellen wir uns eigentlich vor, was er dort tut?

    Was tun wir, wenn wir uns mit unseren Glaubensbrüdern versammeln?

    Wir singen Lieder zum Lobpreis unseres Gottes. Lieder des Dankes für Dinge, die wir erhalten haben oder auf die wir hoffen dürfen. Lieder, die große Dankbarkeit und Begeisterung dafür ausdrücken, dass Jesus für uns gestorben ist, damit wir uns trotz unserer Fehler und Schwächen unserem Gott nahen dürfen. Einige finde ich so schön, dass sie noch Tage danach wie ein „Ohrwurm“ in meinem Inneren nachklingen. In meinem Herzen singe ich sie weiter – laut eher nicht, da ich nicht besonders schön singen kann 😉

    Wir werden aus Gottes Wort belehrt und dürfen uns dazu äußern. Wir tun es gern, denn wir reden gern über unseren Gott und sein Wort.

    Gehen wir nun „einfach“ den nächsten Schritt. Es wird unseren Schöpfer, seinen Sohn und alle Engel im Himmel ganz bestimmt begeistern!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 10. Mai 2013 @ 20:51

  12. Jule

    Psalm 24 – ist das Lied „Macht hoch die Tür“ diesem Psalm entnommen?

    1 Ein Psalm Davids.

    Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner; 2 denn Er hat ihn gegründet über den Meeren und befestigt über den Strömen.

    3 Wer darf auf den Berg des Herrn steigen? Und wer darf an seiner heiligen Stätte stehen?

    4 Wer unschuldige Hände hat und ein reines Herz , wer seine Seele nicht auf Trug richtet und nicht falsch schwört . 5 Der wird Segen empfangen von dem Herrn und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.

    6 Dies ist das Geschlecht derer, die nach ihm fragen , die dein Angesicht suchen – das ist Jakob !

    (Sela.)

    7 Hebt eure Häupter empor, ihr Tore , und hebt euch, ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe!

    8 Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Es ist der Herr , der Starke und Mächtige, der Herr , der Held im Streit!

    9 Hebt eure Häupter empor, ihr Tore, ja, hebt [eure Häupter], ihr ewigen Pforten, damit der König der Herrlichkeit einziehe! 10 Wer ist denn dieser König der Herrlichkeit? DerH err der Heerscharen , er ist der König der Herrlichkeit!

    (Sela)

    Dieser letzte Teil hier erinnert mich jedesmal an ein Lied, was wir in meiner Jugend in der Adventszeit immer in der Kirche gesungen haben:

    1) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
    es kommt der Herr der Herrlichkeit,
    ein König aller Königreich,
    ein Heiland aller Welt zugleich,
    der Heil und Leben mit sich bringt;
    derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Schöpfer reich von Rat.

    2) Er ist gerecht, ein Helfer wert;
    Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
    sein Königskron ist Heiligkeit,
    sein Zepter ist Barmherzigkeit;
    all unsre Not zum End er bringt,
    derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Heiland groß von Tat.

    3) O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
    so diesen König bei sich hat.
    Wohl allen Herzen insgemein,
    da dieser König ziehet ein.
    Er ist die rechte Freudensonn,
    bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
    Gelobet sei mein Gott,
    mein Tröster früh und spat.

    4) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
    eu’r Herz zum Tempel zubereit‘.
    Die Zweiglein der Gottseligkeit
    steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;
    so kommt der König auch zu euch,
    ja, Heil und Leben mit zugleich.
    Gelobet sei mein Gott,
    voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

    5) Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
    meins Herzens Tür dir offen ist.
    Ach zieh mit deiner Gnade ein;
    dein Freundlichkeit auch uns erschein.
    Dein Heilger Geist uns führ und leit
    den Weg zur ewgen Seligkeit.
    Dem Namen dein, o Herr,
    sei ewig Preis und Ehr.

    Scheinbar basiert dieses Lied auf diesem Psalm hier. Zumindest drücken beide die große Freude über das Kommen des Heilands aus!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 10. Mai 2013 @ 20:57

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