Psalm 88 – 90

Psalm 88

Ein Lied, eine Melodie von den Söhnen Korahs. Dem Leiter über Mahalath, zum Wechselgesang. Maskil von Heman, dem Esrachiter.

88 O Jehova, du Gott meiner Rettung,
Bei Tag habe ich geschrien,
[Auch] in der Nacht vor dir.

2 Vor dich wird mein Gebet kommen.
Neige dein Ohr zu meinem inständigen Ruf.

3 Denn meine Seele hat genug Unglücksschläge gehabt,
Und mein Leben, es ist sogar mit dem Scheol in Berührung gekommen.

4 Ich bin unter die gerechnet worden, die zur Grube hinabfahren;
Ich bin wie ein kräftiger Mann ohne Stärke geworden,
5 Unter den Toten freigelassen,
Wie Erschlagene, die in der Grabstätte liegen,
Deren du nicht mehr gedacht hast
Und die von deiner [helfenden] Hand abgetrennt sind.

6 Du hast mich in eine Grube der untersten Tiefen gelegt,
An finstere Stätten, in einen großen Abgrund.

7 Auf mich hat sich dein Grimm geworfen,
Und mit all deinen Brandungswogen hast du [mich] niedergedrückt. Sela.

8 Du hast meine Bekannten von mir entfernt;
Du hast mich als etwas für sie sehr Verabscheuungswürdiges hingestellt.
Ich bin unter Einschränkung und kann nicht hinaus.

9 Mein eigenes Auge hat wegen meiner Trübsal geschmachtet.
Ich habe dich angerufen, o Jehova, den ganzen Tag;
Zu dir habe ich meine Handflächen ausgebreitet.

10 Wirst du für die, die tot sind, ein Wunder tun?
Oder werden selbst die im Tode Kraftlosen aufstehen,
Werden sie dich lobpreisen? Sela.

11 Wird deine liebende Güte selbst in der Grabstätte verkündet werden,
Deine Treue an dem [Ort der] Vernichtung?

12 Wird in der Finsternis ein Wunder von dir bekanntwerden
Oder deine Gerechtigkeit im Land der Vergessenheit?

13 Und doch habe ich selbst zu dir, o Jehova, um Hilfe gerufen,
Und am Morgen kommt mein eigenes Gebet stets vor dich.

14 Wie kommt es, o Jehova, daß du meine Seele verstößt?
Warum hältst du dein Angesicht vor mir verborgen?

15 Ich bin niedergedrückt und von meiner Knabenzeit an am Verscheiden;
Ich habe von dir schreckliche Dinge in hohem Maße ertragen.

16 Über mich sind deine Zornesgluten hingegangen;
Schrecknisse von dir selbst her haben mich zum Schweigen gebracht.

17 Sie haben mich umgeben wie Gewässer den ganzen Tag;
Sie haben mich alle auf einmal umschlossen.

18 Du hast von mir Freund und Gefährte entfernt;
Meine Bekannten sind eine finstere Stelle.

Psalm 89

Maskil. Von Ethan, dem Esrachiter.

89 Jehovas Äußerungen liebender Güte will ich besingen selbst bis auf unabsehbare Zeit.
Generation um Generation werde ich deine Treue mit meinem Mund bekanntmachen.

2 Denn ich habe gesagt: „Liebende Güte wird ja auf unabsehbare Zeit gebaut bleiben;
Was die Himmel betrifft, du hältst deine Treue darin fest gegründet.“

3 „Ich habe gegenüber meinem Auserwählten einen Bund geschlossen;
Ich habe David, meinem Knecht, geschworen:
4 ‚Selbst bis auf unabsehbare Zeit werde ich deinen Samen festigen,
Und ich will deinen Thron für Generation um Generation bauen.‘ “ Sela.

5 Und die Himmel werden deine Wundertat lobpreisen, o Jehova,
Ja deine Treue in der Versammlung der Heiligen.

6 Denn wer in den Wolkenhimmeln kann mit Jehova verglichen werden?
Wer kann Jehova ähnlich sein unter den Söhnen Gottes?

7 Gott muß in Ehrfurcht gehalten werden unter der vertrauten Gruppe der Heiligen;
Er ist groß und furchteinflößend über alle, die rings um ihn her sind.

8 O Jehova, Gott der Heerscharen,
Wer ist kraftvoll wie du, o Jah?
Und deine Treue ist rings um dich her.

9 Du beherrschst das Anschwellen des Meeres;
Wenn es seine Wellen erhebt, bringst du selbst sie zur Ruhe.

10 Du selbst hast Rahab zermalmt, ja wie einen Erschlagenen.
Mit dem Arm deiner Stärke hast du deine Feinde zerstreut.

11 Dein ist der Himmel, dein ist auch die Erde;
Das ertragfähige Land und seine Fülle – du selbst hast sie gegründet.

12 Norden und Süden – du selbst hast sie erschaffen;
Tabor und Hermon – in deinem Namen jubeln sie.

13 Ein Arm mit Macht ist dein,
Deine Hand ist stark,
Deine Rechte ist erhaben.

14 Gerechtigkeit und Gericht sind die feste Stätte deines Thrones;
Liebende Güte und Wahrhaftigkeit, sie stellen sich vor deinem Angesicht ein.

15 Glücklich ist das Volk, das den Jubelschall kennt.
O Jehova, im Licht deines Angesichts wandeln sie fortwährend.

16 In deinem Namen frohlocken sie den ganzen Tag,
Und in deiner Gerechtigkeit sind sie erhöht.

17 Denn du bist die Schönheit ihrer Stärke;
Und durch dein Wohlwollen wird unser Horn erhöht.

18 Denn unser Schild gehört Jehova,
Und unser König gehört dem Heiligen Israels.

19 Damals redetest du in einer Vision zu deinen Loyalgesinnten,
Und du sprachst dann:
„Hilfe habe ich auf einen Mächtigen gelegt;
Ich habe einen Auserwählten aus den Reihen des Volkes erhöht.

20 Ich habe David, meinen Knecht, gefunden;
Mit meinem heiligen Öl habe ich ihn gesalbt,
21 Mit dem meine eigene Hand fest sein wird,
Den mein eigener Arm auch stärken wird.

22 Kein Feind wird ihn überfordern,
Noch wird irgendein Sohn der Ungerechtigkeit ihn niederdrücken.

23 Und vor ihm her zermalmte ich seine Widersacher,
Und denen, die ihn aufs tiefste haßten, teilte ich fortwährend Schläge aus.

24 Und meine Treue und meine liebende Güte sind mit ihm,
Und in meinem Namen wird sein Horn erhöht.

25 Und auf das Meer habe ich seine Hand gelegt
Und auf die Ströme seine Rechte.

26 Er selbst ruft mir zu: ‚Du bist mein Vater,
Mein Gott und der FELS meiner Rettung.‘

27 Auch werde ich selbst ihn als Erstgeborenen setzen,
Als den höchsten der Könige der Erde.

28 Auf unabsehbare Zeit werde ich ihm gegenüber meine liebende Güte bewahren,
Und mein Bund wird sich ihm gegenüber als zuverlässig erweisen.

29 Und ich werde seinen Samen gewiß für immer einsetzen
Und seinen Thron gleich den Tagen des Himmels.

30 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen
Und sie nicht in meinen richterlichen Entscheidungen wandeln,
31 Wenn sie meine eigenen Satzungen entweihen
Und sie meine eigenen Gebote nicht halten,
32 So muß ich auch meine Aufmerksamkeit ihrer Übertretung sogar mit einer Rute zuwenden
Und mit Schlägen ihrem Vergehen.

33 Aber meine liebende Güte werde ich ihm nicht entziehen,
Noch werde ich mich hinsichtlich meiner Treue als falsch erweisen.

34 Ich werde meinen Bund nicht entweihen,
Und die Äußerung meiner Lippen werde ich nicht ändern.

35 Einmal habe ich geschworen in meiner Heiligkeit,
David werde ich nicht belügen.

36 Sein Same, er wird sogar auf unabsehbare Zeit bestehen
Und sein Thron wie die Sonne vor mir.

37 Wie der Mond wird er auf unabsehbare Zeit festen Bestand haben
Und [wie] ein treuer Zeuge in den Wolkenhimmeln.“ Sela.

38 Du aber – du hast verstoßen, und du fährst fort zu verachten;
Du bist gegen deinen Gesalbten in heftigen Zorn geraten.

39 Du hast den Bund deines Knechtes mit Verachtung von dir gewiesen;
Du hast bis auf die Erde sein Diadem entweiht.

40 Du hast alle seine Steinhürden niedergerissen;
Du hast seine Festungen in Trümmer gelegt.

41 Alle, die des Weges vorübergehen, haben ihn geplündert;
Er ist seinen Nachbarn zur Schmach geworden.

42 Du hast die rechte Hand seiner Widersacher erhöht;
Alle seine Feinde hast du erfreut.

43 Außerdem behandelst du sein Schwert wiederum als einen Feind,
Und du hast ihn in der Schlacht keinen Boden gewinnen lassen.

44 Du hast seinen Glanz aufhören lassen,
Und seinen Thron hast du direkt auf die Erde geworfen.

45 Du hast die Tage seiner Jugend verkürzt;
Du hast ihn mit Schande umhüllt. Sela.

46 Wie lange, o Jehova, wirst du dich verborgen halten? Für alle Zeit?
Wird dein Grimm weiterhin brennen wie ein Feuer?

47 Bedenke, was meine Lebensdauer ist.
Ist es ganz vergeblich, daß du alle Menschensöhne erschaffen hast?

48 Welcher kräftige Mann ist am Leben, der den Tod nicht sehen wird?
Kann er dafür sorgen, daß seine Seele der Hand des Scheols entrinnt? Sela.

49 Wo sind deine früheren Taten liebender Güte, o Jehova,
Worüber du David in deiner Treue geschworen hast?

50 Gedenke, o Jehova, der Schmach deiner Knechte,
Daß ich [die Schmähung] all der vielen Völker in meinem Busen trage,
51 Womit deine Feinde geschmäht haben, o Jehova,
Womit sie die Fußspuren deines Gesalbten geschmäht haben.

52 Gesegnet sei Jehova auf unabsehbare Zeit. Amen und amen.

VIERTES BUCH

(Psalm 90-106)

Psalm 90

Ein Gebet von Moses, dem Mann des [wahren] Gottes.

90 O Jehova, du selbst hast dich uns Generation um Generation
Als wirkliche Wohnung erwiesen.

2 Ehe selbst die Berge geboren wurden
Oder du darangingst, wie mit Geburtswehen die Erde und das ertragfähige Land hervorzubringen,
Ja von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit bist du Gott.

3 Du läßt den sterblichen Menschen zu Zermalmtem zurückkehren,
Und du sprichst: „Kehrt zurück, ihr Menschensöhne!“

4 Denn tausend Jahre sind in deinen Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist,
Und wie eine Wache während der Nacht.

5 Du hast sie weggefegt; ein Schlaf werden sie;
Am Morgen [sind sie] so wie grünes Gras, das sich verändert.

6 Am Morgen treibt es Blüten und muß sich verändern;
Am Abend verwelkt es und verdorrt bestimmt.

7 Denn wir sind zu Ende gekommen in deinem Zorn,
Und durch deinen Grimm sind wir bestürzt gewesen.

8 Du hast unsere Vergehungen direkt vor dich gesetzt,
Unsere verborgenen Dinge vor dein leuchtendes Angesicht.

9 Denn alle unsere Tage haben sich zu ihrem [Ende] geneigt in deinem Zornausbruch;
Wir haben unsere Jahre beendet so wie ein Geflüster.

10 Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre;
Und wenn sie zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre sind,
Geht ihr Drang doch nach Ungemach und schädlichen Dingen;
Denn es wird bestimmt schnell vorübergehen, und hinweg fliegen wir.

11 Wer kennt die Stärke deines Zorns
Und deinen Zornausbruch gemäß der Furcht vor dir?

12 Zeige [uns], wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen,
Daß wir ein Herz der Weisheit einbringen.

13 Kehre doch zurück, o Jehova! Wie lange wird es sein?
Und habe Bedauern mit deinen Knechten.

14 Sättige uns am Morgen mit deiner liebenden Güte,
Damit wir jubeln und uns freuen während all unserer Tage.

15 Erfreue uns entsprechend den Tagen, da du uns niedergebeugt hast,
Den Jahren, da wir Unglück gesehen haben.

16 Laß dein Tun deinen eigenen Knechten erscheinen
Und deine Pracht über ihren Söhnen.

17 Und möge die Lieblichkeit Jehovas, unseres Gottes, über uns sein.
Und befestige doch das Werk unserer Hände über uns.
Ja das Werk unserer Hände, befestige es doch.

Jule | 05.10.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |

13 Comments »

  1. Jule

    Psalm 88 – 90

    Psalm 89:15-18

    Glücklich ist das Volk, das den Jubelschall kennt.
    O Jehova, im Licht deines Angesichts wandeln sie fortwährend.

    16 In deinem Namen frohlocken sie den ganzen Tag,
    Und in deiner Gerechtigkeit sind sie erhöht.

    17 Denn du bist die Schönheit ihrer Stärke;
    Und durch dein Wohlwollen wird unser Horn erhöht.

    18 Denn unser Schild gehört Jehova,

    Auch wenn wir täglich von Schadenstiftern befeindet und niedergedrückt werden – so kann uns dennoch niemand unseren Glauben nehmen und auch nicht den inneren Frieden und die Freude, die es mit sich bringt, wenn wir ein enges herzliches persönliches Verhältnis zu unserem Gott haben!


    Psalm 90:12,14

    Zeige [uns], wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen,
    Daß wir ein Herz der Weisheit einbringen.
    Sättige uns am Morgen mit deiner liebenden Güte,
    Damit wir jubeln und uns freuen während all unserer Tage.

    Kommentar — 21. Mai 2009 @ 17:14

  2. Jule

    Psalm 89

    Von Ẹthan, dem Esrachịter.

    Wer war dieser Schreiber? Ich glaube nicht, dass dieser Name mir bekannt wäre, aber er weiss scheinbar sehr viel über David und spricht wohl auch teilweise prophetisch von Jesus.

    *** it-1 S. 694 Ethan ***

    (Ẹthan) [Dauerhaft; Immer fließend].
    1. Einer von vier Männern, die große Weisheit besaßen und doch von Salomo an Weisheit übertroffen wurden (1Kö 4:31). Dieser Ethan war vielleicht der Schreiber von Psalm 89, denn dort wird in der Überschrift Ethan, der Esrachiter, als Schreiber angegeben. Gemäß 1. Chronika 2:6 waren Ethan, Heman, Kalkol und Dara allesamt Söhne Serachs vom Stamm Juda, und sie sind möglicherweise identisch mit den Männern, die in 1. Könige erwähnt werden. Von Ethan heißt es, daß er der Vater Asarjas war (1Ch 2:8; siehe ESRACHITER).

    Kommentar — 13. Mai 2010 @ 23:58

  3. Jule

    Psalm 90:4

    Denn tausend Jahre sind in deinen Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist,
    Und wie eine Wache während der Nacht.

    Dies ist der Grund, warum mir unsere Prüfung oft so unerträglich lange vorkommt: ich sehe die Zeit aus dem Blickwinkel der Menschen und diese nun fast 5 Jahre kommen mir wie eine Ewigkeit vor. Für Jehova sind sie ein Klacks, nicht der Rede wert.

    Aber auch wenn mir die Zeit oft unendlich lange vorkommt und ich oft denke, ich halte es nicht einen Tag länger aus – so weiss ich doch, dass Jehova sieht, was passiert und dass es ihm nicht egal ist.

    Zu seiner Zeit wird er die Dinge richtig stellen – ach, wenn es doch nur endlich schon soweit wäre!!!

    Kommentar — 14. Mai 2010 @ 13:52

  4. Thomas

    Psalm 88-89
    Zitate von J.N.Darby


    Psalm 88 …
    „Jehova, Gott meiner Rettung!“ ist die Anrede in diesem Psalm. Das verleiht ihm seine Tragweite und drückt ihm sein wahres Gepräge auf; zugleich macht es ihn um so schrecklicher. Der volle Segen der Freiheit in Gnade mag nicht gekannt sein; aber die Beziehung zu dem Gott der Rettung, zu Ihm Selbst, das Bewusstsein, es mit Ihm zu tun zu haben, ist genügend gekannt, um das Entbehren Seiner Gunst und das Gefühl Seines Zornes zu dem Schrecklichsten alles Schrecklichen zu machen. Bei den Juden unter dem Gesetz mögen die Umstände und die Regierungswege Gottes dem hier beschriebenen Fall noch mehr entsprechen, weil ihre Beziehung zu Jehova mit diesen Dingen verbunden ist. Doch ist die Zornglut Jehovas die große und schreckliche Bürde; und diese Schrecknisse des Allmächtigen, oder genauer Jehovas, die den Geist verzehren, sind der Gegenstand unseres Psalmes. Es ist das Bewusstsein des Zornes unter einem gebrochenen Gesetz, das der Überrest in jenen Tagen haben wird. Leiden hatten sie schon früher erfahren; elend und verscheidend waren sie von Jugend auf gewesen. Das war in der Tat ihr Heil gewesen, als vertrieben aus Jerusalem; aber jetzt wiederhergestellt und insoweit in Verbindung gebracht mit Jehova, dem Gott ihrer Rettung, müssen sie die Tiefen ihrer moralischen Stellung zwischen Gott und ihnen allein fühlen – den Zorn Jehovas, den sie verdient haben. Ohne dies können sie nicht wirklich wiederhergestellt und gerechterweise des Segens teilhaftig werden. Das will nicht sagen, dass der Zorn wirklich auf ihnen bleiben soll. Daher finden wir in diesem Psalm Glauben und Hoffnung, obwohl keinen Trost; denn dieses Elend kommt über sie, nachdem die Gnade ihnen erwiesen und von ihnen erkannt worden ist, nachdem sie wieder in ihre Beziehung zu Gott eingetreten sind mittels jener Gnade, damit sie, wie gesagt, deren Wert fühlen möchten. Gerade wie bei Hiob: nachdem er gesegnet war, lernte er sich erkennen und verstehen, was der Mensch ist, indem er es mit Jehova zu tun hatte, als die Frage der Annahme und der Gerechtigkeit erhoben wurde. Der Zorn wird nicht auf den Treuen bleiben, weil Christus den wahren Kelch des Zornes getrunken hat; aber sie müssen zu dem Verständnis dieses Zornes gelangen, da sie unter Gesetz sind; denn sie haben unter dem Gesetz gestanden und unter ihm Anspruch auf Gerechtigkeit gemacht – wenigstens war diese Frage für sie nicht gelöst worden. In welch wahrhaftiger Weise Christus am Ende Seines Lebens hierin eingetreten ist, brauche ich nicht zu sagen. Es ist die eine wichtige Tatsache, die Seine ganze Geschichte kennzeichnet.

    Beachten wir auch in Verbindung mit dem unmittelbaren Gegenstand dieses Psalmes, dass jene Schrecknisse nicht immer auf dem Leidenden gelegen haben. Elend und verscheidend war er immer gewesen, so hatte sich sein Leben abgewickelt. Aber jetzt fühlte er sich verstoßen; selbst Freund und Genossen, die er einst gehabt, waren durch die Hand Gottes von ihm entfernt. So ist es in der Tat mit Christo gewesen. Seine Jünger konnten da nicht mit Ihm in Seinen Versuchungen ausharren. Er bezeugte ihnen, dass sie es bis dahin getan hatten, aber jetzt wurden sie gesichtet wie der Weizen, und die Besten unter ihnen sollten Ihn verlassen oder verleugnen. Das war das Teil unseres Heilandes, nur mit dem Unterschiede gegenüber dem Überrest, dass Er nicht verschont und nicht gerettet wurde, sondern den Kelch trank, wodurch jene dem Tode, den sie fürchten, entrinnen werden. Jenes Teil mag auf ihnen lasten, damit sie die Gerechtigkeit und die Rettung kennenlernen, aber den Kelch des Zornes werden sie niemals trinken. Sie werden erhört und befreit werden auf der Erde. Unser Psalm stellt uns also den Zorn unter dem Gesetz vor; in dem folgenden finden wir Gnade und Gunst in Christo, jedoch noch als etwas Verheißenes. Die tatsächliche Rettung kommt erst im folgenden Buche durch die volle Einführung des Jehova-Messias für die Welt und der Sabbath Israels.

    Die beiden letzten Psalmen des Buches stellen den ganzen Druck vor, den diese Sachlage auf den Geist der Treuen ausübt. Statt eines gesegneten Volkes finden wir Verlassensein unter dem Zorn. Dennoch ist Jehova der Gott ihrer Rettung. …

    Schließlich noch einige Worte über die Einzelheiten des 89. Psalmes. Er redet von den Gütigkeiten Jehovas (Seiner Huld gegen Israel) und ihrer Unveränderlichkeit – von den gewissen Gnaden Davids. Es war Glaube vorhanden, um zu sagen: „Auf ewig wird die Güte gebaut werden“, denn das war Gnade. Daher konnte man sich auch auf Gott berufen, wie vorhin erwähnt. Bis wann sollte es anders sein? ja, scheinbar auf immer! Jehova war treu; denn der Gläubige hatte im Glauben gesagt: Die Huld, die offenbarte Güte, wird auf ewig gebaut werden; und die Treue war da festgestellt, wo nichts sie antasten konnte. Und so wird es sein, wenn Satan aus dem Himmel herabgeworfen ist. Es ist die wahre Beschreibung des Tausendjährigen Reiches. Sodann berichtet der Psalmist von dem Bunde, der ursprünglich mit David gemacht worden war und der Ausdruck der Güte ist, dem gegenüber Jehova treu sein musste: die gewissen Gnaden Davids. Dann beginnt er von neuem, Jehova zu preisen (V. 5-18), indem er an die einstige Errettung aus Ägypten erinnert und daran gedenkt, dass das Lob Jehovas notwendigerweise hervorkommt aus dem, was Er ist, und aus der Segnung des Volkes, das den Jubelschall kennt. In Seinem Namen würden sie frohlocken den ganzen Tag, und durch Seine Gerechtigkeit (denn wir befinden uns hier auf dem Boden der Gnade) erhöht werden. Er ist die Zierde ihrer Stärke, und durch Seine Gunst wird ihr Horn erhöht werden.

    Das ist die Segnung, die in der Verbindung mit Jehova in Gunst gefunden wird. Aber diese Segnung beruhte in der gewissen Gnade gegen David. Und wie soll diese erfüllt werden? Dadurch, dass Jehova, der kodesch (Heilige) Israels, ihr König sein wird. Aber dann hatte Gott nicht von einem kodesch, sondern von einem Frommen geredet, in welchem all die Gnaden vereinigt sein sollten, und dem Jehova eine unwandelbare Treue erweisen wird – die gewissen Gnaden Davids. Dann kommt der Psalmist nochmals auf den mit David gemachten Bund zurück und zeigt, dass er nie geändert werden sollte (V. 34-37). Tatsächlich befand sich indes alles in einem anderen Zustand. Aber es war auch, gegründet auf diese Verheißung, Glaube vorhanden, um zu sagen: „Bis wann, Jehova?“ Wenn Er Sich für immer verbirgt, und Sein Grimm brennt wie Feuer, was ist der Mensch, um das zu ertragen und nicht in den Tod hinabzusinken (V. 48)?

    Kommentar — 24. Mai 2010 @ 17:18

  5. Thomas

    Psalm 90
    Zitate von J.N.Darby


    Der erste Psalm dieses Buches, Psalm 90, stellt also das Volk, d. h. den gläubigen, frommen Teil desselben, auf den Boden des Glaubens an Jehova und gibt dem Sehnen nach Befreiung und Segnung durch Seine Hand Ausdruck. Zunächst erkennt der gläubige Israelit Jehova an als die Wohnung Israels von Geschlecht zu Geschlecht, als ihre Zuflucht und Heimat. Sodann war Er der ewige Gott, ehe die Welt war, und Er lässt den Menschen kommen und gehen in einem Augenblick, wie es Ihm gefällt; für Ihn gibt es keine Zeit. Israel war verzehrt worden durch seinen Grimm. Doch das war noch nicht alles; obwohl Seine Macht unumschränkt war, handelte Er doch nicht nach Willkür, sondern Seine Wege waren der Ausdruck einer wahren und heiligen sittlichen Regierung. Und so finden wir in unserem Psalm nicht nur ein unumwundenes Bekenntnis offenbarer Sünden und Fehltritte, sondern die Anerkennung der heiligen Regierung Gottes, die auch das verborgene Tun des Menschen vor das Licht Seines Angesichts stellt (denn so handelt Gott, Ihm sei Dank dafür, dass Er es tut!); ihre Tage schwanden dahin durch Seinen Grimm. Aber sie wünschen, dass der Stolz ihres Herzens dadurch gebrochen werde und sie ihrer Schwachheit und Sterblichkeit eingedenk sein mögen, damit alle Selbstzufriedenheit, die dem natürlichen Herzen so eigen ist, für immer abgetan sei und das Herz sich der Weisheit, der Furcht Gottes, zuwende. Dass der Mensch so an seinen wahren Platz gestellt und Gott Sein Platz eingeräumt wird, und zwar in Verbindung mit einem Glauben, wie derjenige Israels an Jehova, das ist reich an Unterweisung im Blick auf die moralische Stellung, die sich für den Überrest in den letzten Tagen geziemt; dem Grundsatz nach ist es stets wahr. So schaut also der Überrest nach Jehova aus, dass Er zurückkehre und sie befreie – der Glaube fragt: bis wann? – und dass Seinen Knechten Sein Tun erscheinen möge, wie auch die Prüfung von Ihm gekommen war; ja, dass die Huld Jehovas, ihres Gottes, über ihnen sein und das Werk ihrer Hände durch Ihn befestigt werden möge. Es ist wahrer Glaube infolge der Beziehung zu Gott, jedoch zu Gott als dem Höchsten in Seiner heiligen Regierung auf Erden; als solcher aber ist Er der Gott Israels.

    Im Wachtturm hieß es einmal:

    Jehova zeigt uns, wie wir unsere Tage zählen sollen
    „Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, daß wir ein Herz der Weisheit einbringen“ (PSALM 90:12).
    JEHOVA GOTT ist unser Schöpfer und Lebengeber (Psalm 36:9; Offenbarung 4:11). Daher kann er uns besser als jeder andere zeigen, was wir tun müssen, um unsere Lebensjahre weise zu nutzen. Es war somit passend, daß der Psalmist an Gott die Bitte richtete: „Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, daß wir ein Herz der Weisheit einbringen“ (Psalm 90:12). Bestimmt ist es angebracht, uns einmal mit dem 90. Psalm, in dem wir diese Bitte finden, eingehend zu befassen. Verschaffen wir uns jedoch zunächst einen kurzen Überblick über dieses von Gott inspirierte Lied.
    2 Überschrieben ist der 90. Psalm mit „Ein Gebet von Moses, dem Mann des wahren Gottes“. Da in diesem Psalm betont wird, wie vergänglich das menschliche Leben ist, vermutet man, daß er nach der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft komponiert wurde, also während ihrer 40jährigen Wanderung durch die Wildnis, als eine treulose Generation durch den Tod von Tausenden ein Ende fand (4. Mose 32:9-13). Doch wie dem auch sei, in Psalm 90 wird gezeigt, daß das Leben unvollkommener Menschen kurz ist. Schon deshalb sollten wir unsere kostbaren Tage weise nutzen.
    3 In Psalm 90, Vers 1 bis 6 wird Jehova als unsere ewige Wohnung beschrieben. Die Verse 7 bis 12 zeigen, was wir benötigen, damit wir unsere schnell dahineilenden Lebensjahre auf eine für ihn annehmbare Weise nutzen können. Und aus den Versen 13 bis 17 geht der sehnliche Wunsch hervor, in den Genuß der liebenden Güte und des Segens Jehovas zu kommen. Freilich wird in diesem Psalm nicht vorausgesagt, was wir persönlich als Diener Jehovas erleben werden. Dennoch sollten wir uns die darin zum Ausdruck gebrachten ehrfurchtsvollen Gedanken zu Herzen nehmen. Sehen wir uns also mit den Augen Gott hingegebener Menschen den 90. Psalm näher an.
    Jehova — unsere „wirkliche Wohnung“
    4 Der Psalmist sagt einleitend: „O Jehova, du selbst hast dich uns Generation um Generation als wirkliche Wohnung erwiesen. Ehe selbst die Berge geboren wurden oder du darangingst, wie mit Geburtswehen die Erde und das ertragfähige Land hervorzubringen, ja von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit bist du Gott [oder: „der Göttliche“]“ (Psalm 90:1, 2, Fußnote).
    5 Für uns ist Jehova, der „ewige Gott“, eine „wirkliche Wohnung“ — ein geistiger Zufluchtsort (Römer 16:26). Wir fühlen uns sicher, weil er als „Hörer des Gebets“ immer bereit ist, uns zu helfen (Psalm 65:2). Wenn wir unsere Sorgen durch Gottes geliebten Sohn auf unseren himmlischen Vater werfen, ‘behütet der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, unser Herz und unsere Denkkraft’ (Philipper 4:6, 7; Matthäus 6:9; Johannes 14:6, 14).
    6 Da Jehova, bildlich gesprochen, für uns eine „wirkliche Wohnung“ ist, genießen wir geistige Sicherheit.
    7 Jehova existierte bereits, bevor die Berge „geboren“ wurden oder die Erde wie mit „Geburtswehen“ hervorgebracht wurde. Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, erforderte das Hervorbringen der Erde mit all ihren Besonderheiten, ihrem chemischen Aufbau und ihren komplizierten Abläufen große Anstrengungen. Und wenn der Psalmist davon spricht, daß die Berge „geboren“ wurden und die Erde wie mit „Geburtswehen“ hervorgebracht wurde, läßt er hohe Achtung davor erkennen, welch enorme Arbeit Jehova bei der Erschaffung dieser Dinge zu bewältigen hatte. Sollten wir in bezug auf das Werk des Schöpfers nicht ebensoviel Achtung und Wertschätzung zeigen?
    Jehova ist immer für uns da
    8 „Ja von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit bist du Gott“, singt der Psalmist. Der Ausdruck „unabsehbare Zeit“ bezieht sich mitunter auf Dinge, die zwar ein Ende haben, das aber zeitlich nicht erwähnt worden ist (2. Mose 31:16, 17; Hebräer 9:15). Doch in Psalm 90:2 und an anderen Stellen der Hebräischen Schriften bedeutet „unabsehbare Zeit“ „ewig“ (Prediger 1:4). Mit unserem Verstand können wir nicht begreifen, wie es möglich ist, daß Gott schon immer existiert hat. Aber Jehova hat keinen Anfang und wird auch kein Ende haben (Habakuk 1:12). Er wird immer leben und immer bereit sein, uns zu helfen.
    9 Vom Standpunkt des ewigen Schöpfers aus sind tausend Jahre menschlicher Existenz, wie der Psalmist unter Inspiration zeigt, eine sehr kurze Zeit. An Gott gewandt, schreibt er: „Du läßt den sterblichen Menschen zu Zermalmtem zurückkehren, und du sprichst: ‚Kehrt zurück, ihr Menschensöhne!‘ Denn tausend Jahre sind in deinen Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache während der Nacht“ (Psalm 90:3, 4).
    10 Der Mensch ist sterblich, und Gott läßt ihn „zu Zermalmtem zurückkehren“. Das heißt, der Mensch kehrt zum „Staub“ zurück, zu zermalmter oder zerriebener Erde. Jehova sagt dem Sinne nach: „Kehr zum Staub des Erdbodens zurück, aus dem du gemacht wurdest“ (1. Mose 2:7; 3:19). Das trifft auf alle zu — Starke und Schwache, Reiche und Arme —, denn kein unvollkommener Mensch ‘kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen noch Gott ein Lösegeld für ihn geben, daß er immerdar weiterleben sollte’ (Psalm 49:6-9). Aber wie dankbar sind wir doch, daß ‘Gott seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, ewiges Leben habe’! (Johannes 3:16; Römer 6:23).
    11 Von Gottes Standpunkt aus gesehen, lebte selbst Methusalah, der 969 Jahre alt wurde, weniger als einen Tag (1. Mose 5:27). Für Gott sind tausend Jahre nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist — eine Zeitspanne von lediglich 24 Stunden. Wie der Psalmist ebenfalls bemerkt, sind tausend Jahre in Gottes Augen auch nur wie eine vierstündige Nachtwache in einem Lager (Richter 7:19). Was für uns also eine lange Zeit ist, ist für Jehova, den ewigen Gott, offensichtlich sehr kurz.
    12 Im Gegensatz zu Gottes ewigem Dasein ist das gegenwärtige Leben des Menschen tatsächlich kurz. Der Psalmist sagt: „Du hast sie weggefegt; ein Schlaf werden sie; am Morgen sind sie so wie grünes Gras, das sich verändert. Am Morgen treibt es Blüten und muß sich verändern; am Abend verwelkt es und verdorrt bestimmt“ (Psalm 90:5, 6). Moses sah, daß Tausende von Israeliten in der Wildnis starben, „weggefegt“ von Gott wie von einer Flut. Dieser Teil des Psalms ist auch wie folgt übersetzt worden: „Du fegst die Menschen hinweg in den Todesschlaf“ (New International Version). Andererseits ist die Lebensspanne unvollkommener Menschen an sich nur „ein Schlaf“, nur von kurzer Dauer — vergleichbar mit dem Schlummer in einer einzigen Nacht.
    13 Wir sind ‘wie grünes Gras, das am Morgen Blüten treibt’, aber bis zum Abend in der Sonnenhitze verdorrt ist. Ja, unser Leben ist so vergänglich wie Gras, das an einem einzigen Tag verdorrt. Verschwenden wir deshalb dieses kostbare Gut nicht, sondern lassen wir uns von Gott dabei anleiten, wie wir die uns verbleibenden Jahre im gegenwärtigen System der Dinge nutzen sollten.
    Jehova hilft uns, ‘unsere Tage zu zählen’
    14 Was Gott betrifft, fügt der Psalmist hinzu: „Wir sind zu Ende gekommen in deinem Zorn, und durch deinen Grimm sind wir bestürzt gewesen. Du hast unsere Vergehungen direkt vor dich gesetzt, unsere verborgenen Dinge vor dein leuchtendes Angesicht. Denn alle unsere Tage haben sich zu ihrem Ende geneigt in deinem Zornausbruch; wir haben unsere Jahre beendet so wie ein Geflüster“ (Psalm 90:7-9).
    15 Untreue Israeliten ‘kamen in Gottes Zorn zu Ende’. Sie waren ‘durch seinen Grimm bestürzt’ oder ‘durch seine Entrüstung verängstigt’ (New International Version). Einige wurden als Ergebnis göttlicher Strafgerichte „in der Wildnis niedergestreckt“ (1. Korinther 10:5). Jehova ‘setzte ihre Vergehungen direkt vor sich’. Er zog sie für ihre offenkundigen Missetaten zur Rechenschaft, aber auch ihre „verborgenen Dinge“ oder heimlichen Sünden waren ‘vor seinem leuchtenden Angesicht’ (Sprüche 15:3). Da sich die reuelosen Israeliten den göttlichen Zorn zugezogen hatten, ‘beendeten sie ihre Jahre so wie ein Geflüster’. Eigentlich gleicht auch unsere kurze Lebensspanne einem Hauch, der über die Lippen streicht, einem Geflüster.
    16 Sollte jemand von uns im geheimen Sünde treiben, kann er dies vielleicht eine Zeitlang vor Mitmenschen verbergen. Aber seine verborgene Missetat wäre ‘vor Jehovas leuchtendem Angesicht’, und sein Tun würde sein Verhältnis zu Jehova zerstören. Um sein vertrautes Verhältnis zu ihm wiederherzustellen, müßte er ihn um Vergebung bitten, seine Übertretungen lassen… Wäre das nicht viel besser, als ‘seine Jahre so wie ein Geflüster zu beenden’ und seine Hoffnung auf ewiges Leben zu gefährden?
    17 Über die Lebensdauer unvollkommener Menschen sagt der Psalmist: „Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre; und wenn sie zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre sind, geht ihr Drang doch nach Ungemach und schädlichen Dingen; denn es wird bestimmt schnell vorübergehen, und hinweg fliegen wir“ (Psalm 90:10). 70 Jahre sind eine durchschnittliche Lebensdauer. Kaleb zum Beispiel bezeichnete seine Kraft im Alter von 85 Jahren als außergewöhnlich. Freilich gab es auch Ausnahmen wie Aaron (123 Jahre), Moses (120 Jahre) und Josua (110 Jahre) (4. Mose 33:39; 5. Mose 34:7; Josua 14:6, 10, 11; 24:29). Aber von der Generation, die Ägypten verließ und sich dann als ungläubig erwies, starben die Eingeschriebenen im Alter von 20 Jahren und darüber innerhalb von 40 Jahren (4. Mose 14:29-34). In vielen Ländern liegt heute die allgemeine menschliche Lebensdauer in der von dem Psalmisten genannten Spanne. Unsere Jahre sind angefüllt mit „Ungemach und schädlichen Dingen“. Sie vergehen schnell, „und hinweg fliegen wir“ (Hiob 14:1, 2).
    18 In dem Lied des Psalmisten heißt es anschließend: „Wer kennt die Stärke deines Zorns und deinen Zornausbruch gemäß der Furcht vor dir? Zeige uns, wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen sollen, daß wir ein Herz der Weisheit einbringen“ (Psalm 90:11, 12). Keiner von uns kennt die Stärke des Zorns Gottes oder das Ausmaß seines Zornausbruchs, und das sollte uns noch größere Ehrfurcht vor Jehova einflößen. Es sollte uns eigentlich veranlassen, ihn zu fragen, „wie wir unsere Tage auf eine Weise zählen . . . [können], daß wir ein Herz der Weisheit einbringen“.
    19 Die Worte des Psalmisten sind ein Gebet, eine Bitte an Jehova, sein Volk zu lehren, wie man im Bewerten der verbleibenden Tage Weisheit walten lassen und diese Zeit auf gottgefällige Weise nutzen kann. Bei einer Lebenserwartung von 70 Jahren stehen uns insgesamt etwa 25 500 Tage zur Verfügung. Doch ungeachtet unseres Alters ‘wissen wir nicht, was unser Leben morgen sein wird, denn wir sind ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet’ (Jakobus 4:13-15). Da ‘Zeit und unvorhergesehenes Geschehen uns alle trifft’, können wir nicht sagen, wie lange wir noch leben werden. Beten wir daher um Weisheit, damit wir gegenwärtig, ja heute mit Prüfungen fertig werden, andere richtig behandeln und im Dienst Jehovas unser Bestes tun (Prediger 9:11; Jakobus 1:5-8). Jehova leitet uns durch sein Wort, seinen Geist und seine Organisation (Matthäus 24:45-47; 1. Korinther 2:10; 2. Timotheus 3:16, 17). Weisheit veranlaßt uns, zuerst Gottes Königreich zu suchen und unsere Tage auf eine Weise zu nutzen, die Jehova verherrlicht und sein Herz erfreut (Matthäus 6:25-33; Sprüche 27:11). Uns voll und ganz dem Dienst für ihn zu widmen wird natürlich nicht alle unsere Probleme beseitigen, es wird uns aber große Freude eintragen.
    Jehovas Segen bringt Freude
    20 Wie schön wäre es, wenn wir uns, solange wir noch leben, freuen könnten! Moses fleht in dieser Hinsicht: „Kehre doch zurück, o Jehova! Wie lange wird es sein? Und habe Bedauern mit deinen Knechten. Sättige uns am Morgen mit deiner liebenden Güte [oder: „loyalen Liebe“], damit wir jubeln und uns freuen während all unserer Tage“ (Psalm 90:13, 14; Fußnote). Gott macht keinen Fehler. Dennoch hat er „Bedauern“ und ‘kehrt um’ oder wendet sich ab von seinem Zorn und vom Bestrafen, wenn seine Warnung vor schlechten Handlungen bei reumütigen Missetätern eine Änderung der Einstellung und des Verhaltens bewirkt (5. Mose 13:17). Selbst wenn wir also eine schwerwiegende Sünde begangen hätten, aber wahre Reue zeigen würden, würde Jehova ‘uns mit seiner liebenden Güte sättigen’, und wir hätten allen Grund zu „jubeln“ (Psalm 32:1-5). Und wenn wir einen gerechten Weg einhalten, werden wir Gottes loyale Liebe uns gegenüber spüren und werden „uns freuen während all unserer Tage“ — in der uns noch verbleibenden Zeit unseres Lebens.
    21 Der Psalmist betet inständig zu Jehova: „Erfreue uns entsprechend den Tagen, da du uns niedergebeugt hast, den Jahren, da wir Unglück gesehen haben. Laß dein Tun deinen eigenen Knechten erscheinen und deine Pracht über ihren Söhnen“ (Psalm 90:15, 16). Moses bat Gott möglicherweise, Israel mit Freude zu segnen entsprechend den Tagen, die es niedergebeugt worden war, oder entsprechend den Jahren, in denen Unglück über Israel gekommen war. Er betete darum, daß Gottes „Tun“ oder Segen, der auf den Israeliten ruhte, seinen Dienern deutlich werden möge sowie seine Pracht über ihren Söhnen oder Nachkommen. Wir können passenderweise darum beten, daß in der von Gott verheißenen neuen Welt Segnungen über die gehorsame Menschheit ausgegossen werden (2. Petrus 3:13).
    22 Der 90. Psalm schließt mit den Worten: „Möge die Lieblichkeit Jehovas, unseres Gottes, über uns sein. Und befestige doch das Werk unserer Hände über uns. Ja das Werk unserer Hände, befestige es doch“ (Psalm 90:17). Wie diese Worte zeigen, dürfen wir zu Recht darum beten, daß Gott unsere Bemühungen im Dienst für ihn segnet. Als gesalbte Christen oder als ihre Gefährten, die „anderen Schafe“, freuen wir uns, daß sich die „Lieblichkeit Jehovas“ über uns befindet (Johannes 10:16). Wie glücklich wir sind, daß Gott „das Werk unserer Hände“ als Königreichsverkündiger und in anderer Hinsicht ‘befestigt’ hat!
    Zählen wir weiterhin unsere Tage
    23 Das Nachsinnen über den 90. Psalm sollte bewirken, daß wir uns noch abhängiger von Jehova, unserer „wirklichen Wohnung“, fühlen. Wenn wir über die darin angesprochene Kürze des Lebens nachdenken, sollte uns noch bewußter werden, wie sehr wir Gottes Anleitung benötigen, um unsere Tage zu zählen. Und wenn wir beharrlich göttliche Weisheit suchen und entsprechend handeln, wird uns gewiß Jehovas liebende Güte und sein Segen zuteil werden.
    24 Jehova wird uns weiterhin zeigen, wie wir unsere Tage zählen sollen. Dadurch, daß wir uns an seine Anleitung halten, können wir unsere Tage sogar bis in alle Ewigkeit zählen (Johannes 17:3). Möchten wir wirklich ewiges Leben erlangen, dann müssen wir Jehova zu unserer Zuflucht machen (Judas 20, 21).

    Kommentar — 24. Mai 2010 @ 18:17

  6. Jule

    Psalm 88 – 90

    Psalm 88 – Am Rande des Todes – völlig allein!

    1 Ein Lied der Korachiter. Der Esrachiter Heman verfasste es zum Nachdenken.

    2 Herr, mein Gott, du allein kannst mir noch helfen! Tag und Nacht schreie ich zu dir!

    3 Höre mein Gebet, vernimm mein Flehen!

    4 Schweres Leid drückt mich nieder, ich bin dem Tod schon näher als dem Leben.

    5 Jeder rechnet damit, dass ich bald sterbe, so schwach bin ich.

    6 Es geht mir wie den Toten, wie den Erschlagenen in ihrem Grab, die du vergessen hast, die von dir verlassen sind.

    7 Du hast mich in den tiefsten Abgrund gestoßen, in unergründliche Finsternis.

    8 Dein schwerer Zorn lastet auf mir, er wirft mich um wie hohe Brandungswellen.

    9 Meine Freunde haben sich von mir abgewandt. Du hast erreicht, dass sie mich voller Abscheu verlassen haben. Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.

    10 Meine Augen sind vom Weinen ganz verquollen. Jeden Tag rufe ich zu dir, Herr, im Gebet strecke ich die Hände nach dir aus.

    11 Wirst du an den Toten noch ein Wunder tun? Kommen sie etwa aus ihren Gräbern, um dich zu loben?

    12 Erzählt man im Totenreich von deiner Gnade, in der Gruft von deiner Treue?

    13 Sind deine Wunder am Ort der Finsternis noch bekannt? Denken die Toten, die man vergessen hat, noch daran, dass du deine Versprechen hältst?

    14 Herr, ich schreie zu dir um Hilfe. Schon früh am Morgen klage ich dir mein Leid.

    15 Warum hast du mich aufgegeben, Herr? Warum verbirgst du dich vor mir?

    16 Schon seit meiner Jugend bin ich schwer krank und dem Tode nah, du hast mir diese schreckliche Last auferlegt – und jetzt bin ich am Ende!

    17 Dein strafender Zorn hat mich zu Boden geschmettert, ich bin vernichtet!

    18 Die Angst bedrängt mich von allen Seiten wie todbringende Wasserwogen, denen ich nicht mehr entrinnen kann.

    19 Du hast erreicht, dass meine Freunde und Nachbarn nichts mehr mit mir zu tun haben wollen! Alle, die mich gekannt haben, kennen mich jetzt nicht mehr.

    Ein Psalm, der betroffen und traurig macht.

    Einige Passagen erinnern mich in erster Linie an Hiob, denn er scheint zu meinen, dass es Jehova ist, der das Unglück herbei geführt hat. Auch die Bekannten und Freunde, die ihn verlassen haben, erinnern an Hiob. Aber auch an David und Jesus (wie Darby in seinem Kommentar dazu anführt).

    Betroffen bin ich von der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die herausklingt. Daher können die Worte doch unmöglich Jesus vorschatten? Sie passen eher zu Hiob, der ja im Gegensatz zu uns und David den Zusammenhang noch nicht kannte.

    Zählte dieser Psalm auch zu denen, die während der Zusammenkünfte gesungen wurden? War er hierfür nicht ZU hoffnungslos?

    Kommentar — 10. Mai 2012 @ 16:45

  7. Jule

    Psalm 89 – Hat Gott sein Wort gebrochen?

    1 Von Etan, dem Esrachiter. Zum Nachdenken.

    2 Herr, von deiner Gnade will ich singen ohne Ende; allen kommenden Generationen will ich erzählen, wie treu du bist.

    3 Ich weiß: Deine Gnade gilt für alle Zeiten und deine Treue, solange der Himmel besteht.

    4 Du hast gesagt: »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählte. Ich schwor David, der mir von ganzem Herzen diente:

    5 Für alle Zeiten sollen deine Nachkommen herrschen, für immer wird dein Königshaus bestehen!«

    6 Herr, der Himmel lobt dich, denn du tust Wunder; die Schar deiner heiligen Engel preist deine Treue.

    7 Denn wer im Himmel ist dir gleich? Kein himmlisches Wesen ist so mächtig wie du!

    8 In der himmlischen Ratsversammlung fürchten sie Gott mit heiliger Scheu; ja, Ehrfurcht ergreift alle, die um ihn sind.

    9 Herr, du Gott über Himmel und Erde! Niemand ist so mächtig wie du! Was du auch tust: Auf dich ist Verlass!

    10 Du hast Gewalt über die Meere, und wenn sich die Wellen auftürmen wie gewaltige Mauern, bändigst du sie!

    11 Du hast das Meerungeheuer besiegt und zermalmt; machtvoll hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.

    12 Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde, das weite Land und was darauf lebt: Du hast alles geschaffen.

    13 Norden und Süden legtest du fest; der Berg Tabor und das Hermongebirge jubeln dir zu.

    14 Wie stark ist dein Arm, wie gewaltig deine Hand! Du erhebst sie zum Zeichen deines Sieges!

    15 Gerechtigkeit und Recht sind die Säulen deiner Herrschaft; alles, was du tust, zeigt deine Liebe und Treue.

    16 Herr, glücklich ist das Volk, das dich jubelnd als König feiert! Du selbst bist unter ihnen und bringst Licht in ihr Leben.

    17 Sie freuen sich jeden Tag über dich und sind fröhlich, weil du deine Versprechen hältst.

    18 Du allein machst sie stark, durch deine Liebe gelangen sie zu Ansehen und Macht.

    19 Herr, du Heiliger Israels, dir gehört unser König, der uns beschützt.

    20 Gott, vor langer Zeit hast du in einer Vision zu denen geredet, die dir vertrauten. Du sprachst: »Ich habe mir einen jungen Mann aus dem Volk ausgewählt, den ich zu einem starken Helden machen will.

    21 David ist sein Name, ihn habe ich gefunden und mit heiligem Öl zum König gesalbt.

    22 Ich werde ihn mit meiner Kraft begleiten, stark soll er werden, weil ich ihn stütze.

    23 Kein Feind wird ihn jemals überwältigen, und kein Aufstand kann ihn stürzen.

    24 Vor seinen Augen werde ich seine Feinde niedermachen; alle, die ihn hassen, will ich vernichtend schlagen.

    25 Immer will ich treu zu ihm stehen; und durch mich wird er mächtig werden.

    26 Ich werde seine Herrschaft bis zum Meer ausdehnen – ja, über die großen Ströme wird er gebieten.

    27 Wenn er betet, wird er mir sagen: ›Du bist mein Vater, mein Gott, mein Fels, der mich schützt, mein starker Helfer!‹

    28 Und ich statte ihn mit allen Rechten eines erstgeborenen Sohnes aus; ich mache ihn zum größten aller Könige der Welt!

    29 Für alle Zeiten darf er wissen: Ich bin ihm gnädig, mein Bund mit ihm wird für immer bestehen.

    30 Nie wird sein Königsgeschlecht aussterben, sein Thron wird bleiben, solange der Himmel besteht.

    31 Wenn aber seine Nachkommen meinem Gesetz nicht gehorchen und meine Weisungen in den Wind schlagen,

    32 wenn sie meine Ordnungen missachten und meine Gebote nicht halten,

    33 dann werde ich sie für ihre Treulosigkeit bestrafen und ihnen ihre Schuld mit Schlägen heimzahlen.

    34 Aber meine Gnade will ich David nie entziehen, meine Zusagen werde ich halten.

    35 Meinen Bund mit ihm werde ich niemals brechen, versprochen ist versprochen!

    36 Ein für alle Mal habe ich einen Eid geschworen, ich, der Heilige: Nie werde ich David täuschen!

    37-38 Seine Nachkommen werden für alle Zeiten den Thron besitzen. Ihre Herrschaft soll so beständig sein wie Sonne und Mond – die treuen Zeugen in den Wolken!«

    39 Nun aber hast du deinen König doch aufgegeben und verstoßen, dein Auserwählter bekommt deinen großen Zorn zu spüren.

    40 Du hast deinem Diener den Bund aufgekündigt, seine Krone in den Schmutz getreten und entweiht.

    41 Die schützenden Mauern seiner Stadt hast du niedergerissen und alle seine Festungen in Trümmer gelegt.

    42 Jeder, der vorüberzog, hat ihn ausgeplündert, und bei den Nachbarvölkern erntet er nur Hohn und Spott.

    43 Seinen Feinden hast du den Sieg ermöglicht, ihre Schadenfreude ist groß.

    44 Die starken Streitkräfte des Königs hast du zerschlagen, im Kampf hast du ihn im Stich gelassen.

    45 Seinen Glanz und sein Ansehen hast du zerstört und seinen Thron zu Boden gestoßen.

    46 Du hast ihn vorzeitig alt werden lassen; ja, mit Schimpf und Schande hast du ihn bedeckt.

    47 Herr, willst du dich für immer verbergen? Wie lange soll dein Zorn noch brennen?

    48 Bedenke doch, wie kurz mein Leben ist! Nur für einen flüchtigen Augenblick hast du uns Menschen geschaffen.

    49 Welcher Mensch ist unsterblich? Wer kann dem Tod entrinnen?

    50 Herr, wo sind die Beweise deiner Liebe geblieben? Du hast doch David deine Treue zugesichert und einen Eid darauf geschworen!

    51 Höre doch, wie deine Diener beschimpft werden! Ich leide darunter, dass die Völker uns verachten!

    52 Deine Feinde verspotten den König, den du erwählt hast; sie verhöhnen ihn auf Schritt und Tritt.

    53 Lobt den Herrn allezeit! Amen, so soll es sein!

    Wow! Eine Achterbahn der Gefühle:

    Zuerst habe ich mich gefragt, wie dieser und der vorherige Psalm zusammenpassen. Der erstere voller Hoffnungslosigkeit und der hier voller Hoffnung. Gehörten sie vielleicht einmal zusammen?

    Dagegen spricht, dass jeder eine eigene Überschrift für sich hat. Oder ist dies nur in der Hoffnung für alle so?

    Kommentar — 10. Mai 2012 @ 16:56

  8. Jule

    Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt

    Auf dem ersten Blick widersprechen sich Psalm 88 und 89. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es unterschiedliche Schreiber waren.

    Auf der anderen Seite kenne ich das von mir auch: gestern noch total entmutigt und der Meinung, ich hätte keine Kraft mehr und bereits einen Tag später voller Jubel für meinen wundervollen Gott. Auch Jeremia kannte dies! Erinnern wir uns nur an folgendes Zitat aus dem Buch „Was uns Jehova durch Jeremia sagenlässt“:

    Jeremia wußte, was es bedeutet, verzweifelt zu sein. Warst du auch schon einmal so am Boden, dass du an dir selbst und an deinen Fähigkeiten gezweifelt hast und am liebsten alles hingeworfen hättest? Dann kann es dir Mut machen zu sehen, wie sich die Dinge für Jeremia immer wieder zum Positiven gewendet haben.

    Einmal forderte Jeremia dazu auf, Jehova mit Lobliedern zu preisen. Doch im nächsten Moment rief er die verzweifelten Worte aus, die wir in Jeremia 20:14-18 finden. Kennst du auch das Gefühl, dass deine Stimmung manchmal ganz plötzlich umschlägt? Eben noch hättest du die ganze Welt umarmen können und im nächsten Moment sieht alles nur noch schwarz aus. Wahrscheinlich werden sich die meisten von uns mit Jeremia identifizieren können, denn er hatte Gefühle, wie sie jeder kennt…

    Wie kommt das und dann so zeitnah?

    Ich denke, es hat mit Jehova und seinem Geist zu tun, den er uns zur Hilfe schickt. Er lässt eine ganze Menge zu. Aber er kennt auch unsere Grenzen.

    Wie ein Bruder mal sagte, greift er genau in dem Moment ein, wo wir es wirklich nicht mehr schaffen. Dann schickt er und den Helfer, von dem Jesus später zu seinen Jüngern gesprochen hat. Wir haben ja erst vor kurzem im WT-Studium behandelt, dass dieser auf unterschiedliche Weise wirkt.

    Dieser Geist hilft uns die gottgefällige Frucht – die Frucht des Geistes – hervorzubringen. Und dazu zählen auch Glauben, Frieden und Langmut (Geduld), die wir für unser Ausharren benötigen.

    Wenn ich also gestern ohne jegliche Hoffnung war und heute voller Begeisterung über Jehova juble – dann hat Jehova wohl bemerkt, dass ich wirklich Hilfe brauche und hat mir seinen Helfer „vorbei geschickt“ damit ich als seine Frucht die Freude wieder finde.

    Ist das nicht sehr liebevoll und barmherzig?

    Kommentar — 10. Mai 2012 @ 17:06

  9. Jule

    Erst versprochen und dann doch nicht gehalten?

    Wenn ich daran denke, dass dies ein Lied war, dass von den Gläubigen gesungen wurde – ob in der Versammlung oder allein – ist das dann nicht eher entmutigend?

    Erst ist die Rede davon, dass Jehova David versprochen hatte, ihn und seine Nachkommen nicht zu verlassen und einige Verse weiter beweint der Schreiber sein Schicksal, welches ihm zu Unrecht widerfährt.

    War dies wirklich unverschuldet? Hatte er sein Unglück ebenso wenig verdient, wie Hiob – oder glich er eher Saul, der seinen Eigenanteil nicht sehen wollte?

    Und wir?

    Jammern und weinen wir wegen Problemen, die sich als Konsequenz aus unserem verkehrten Handeln ergeben?

    Kommentar — 10. Mai 2012 @ 17:12

  10. Jule

    Psalm 90 – Ist denn alles vergeblich?

    1 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes.
    Herr, solange es Menschen gibt, bist du unsere Zuflucht!

    2 Ja, bevor die Berge geboren wurden, noch bevor Erde und Weltall unter Wehen entstanden, warst du, o Gott. Du bist ohne Anfang und Ende.

    3 Du lässt den Menschen wieder zu Staub werden. »Kehr zurück!«, sprichst du zu ihm.

    4 Tausend Jahre sind für dich wie ein einziger Tag, wie ein Tag, der im Flug vergangen ist, wie eine Stunde Schlaf.

    5 Du reißt die Menschen hinweg, sie verschwinden so schnell wie ein Traum nach dem Erwachen. Sie vergehen wie das Gras:

    6 Morgens sprießt es und blüht auf, doch schon am Abend welkt und verdorrt es im heißen Wüstenwind.

    7 Ja, durch deinen Zorn vergehen wir, schnell geht es mit uns zu Ende!

    8 Unsere Schuld liegt offen vor dir, auch unsere geheimsten Verfehlungen bringst du ans Licht.

    9 Dein Zorn lässt unser Leben verrinnen – schnell wie ein kurzer Seufzer ist es vorbei!

    10 Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon!

    11 Doch wer kann begreifen, wie gewaltig dein Zorn ist? Wer fürchtet sich schon davor?

    12 Mach uns bewusst, wie kurz unser Leben ist, damit wir endlich zur Besinnung kommen!

    13 Herr, wende dich uns wieder zu! Wie lange soll dein Zorn noch dauern? Hab Erbarmen mit uns, wir gehören doch zu dir!

    14 Herr, schenke uns deine Liebe jeden Morgen neu! Dann können wir singen und uns freuen, solange wir leben!

    15 So viele Jahre litten wir unter Not und Bedrückung; lass uns nun ebenso viele Jahre Freude erleben!

    16 Zeige uns, wie machtvoll du eingreifst; auch unsere Kinder sollen deine mächtigen Taten sehen!

    17 Herr, unser Gott! Zeige uns deine Güte! Lass unsere Mühe nicht vergeblich sein! Ja, lass unsere Arbeit Früchte tragen!

    Wenn wir unser Leben nutzen, um eine Freundschaft mit unserem Gott Jehova aufzubauen und zu pflegen – dann war nichts davon umsonst!

    Kommentar — 10. Mai 2012 @ 17:16

  11. Jule

    Psalm 88 – 90

    Psalm 88 – könnte glatt von Hiob stammen

    1 Ein Psalmlied. Von den Söhnen Korahs. Dem Vorsänger. Nach Machalat-Leannot . Ein Maskil Hemans, des Esrachiters.

    2 O Herr , du Gott meines Heils , ich schreie Tag und Nacht vor dir! 3 Lass mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr zu meinem Flehen!

    4 Denn meine Seele ist gesättigt vom Leiden, und mein Leben ist dem Totenreich nahe . 5 Ich werde schon zu denen gerechnet, die in die Grube hinabfahren; ich bin wie ein Mann, der keine Kraft mehr hat. 6 Ich liege unter den Toten, bin den Erschlagenen gleich, die im Grab ruhen, an die du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand abgeschnitten sind. 7 Du hast mich in die unterste Grube gelegt, in die Finsternis, in die Tiefen.

    8 Auf mir lastet dein Grimm , und du bedrängst mich mit allen deinen Wogen .

    (Sela.)

    9 Du hast meine Bekannten von mir entfremdet , du hast mich ihnen zum Abscheu gemacht; ich bin eingeschlossen und kann nicht heraus .

    10 Mein Auge ist verschmachtet vor Elend; ich rufe dich, Herr , täglich an, strecke meine Hände aus nach dir. 11 Wirst du an den Toten Wunder tun, oder werden die Schatten auferstehen und dich preisen ?

    (Sela.)

    12 Wird man im Grab deine Gnade verkündigen, deine Wahrheit im Abgrund ? 13 Werden deine Wunder in der Finsternis bekannt, deine Gerechtigkeit im Land der Vergessenheit?

    14 Ich aber schreie zu dir, Herr , und am Morgen kommt dir mein Gebet entgegen.

    15 Warum, o Herr , verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir? 16 Von Jugend auf bin ich elend und dem Tod nahe, ich trage deine Schrecken und weiß mir keinen Rat.

    17 Deine Zorngerichte ergehen über mich, deine Schrecknisse vernichten mich. 18 Sie umgeben mich wie Wasser den ganzen Tag, sie umringen mich allesamt.

    19 Freunde und Gefährten hast du von mir weggetan, meine Vertrauten [in die] Finsternis.

    Das hört sich fast so an, als wäre es von Hiob. Hier finden wir einige Gedanken dazu aus den Vorjahren:

    Kommentar — 26. Mai 2013 @ 20:12

  12. Jule

    Psalm 89 – wieder einmal geht es um unser Verhältnis zu Jehova Gott

    1 Ein Maskil. Von Etan, dem Esrachiter.

    2 Die Gnadenerweise des Herrn will ich ewiglich besingen, von Geschlecht zu Geschlecht deine Treue mit meinem Mund verkünden. 3 Ich sage: Auf ewig wird die Gnade gebaut, deine Treue gründest du fest in den Himmeln:

    4 »Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten , habe meinem Knecht David geschworen: 5 Auf ewig will ich deinen Samen fest gründen und für alle Geschlechter deinen Thron bauen!«

    (Sela.)

    6 Und die Himmel werden deine Wundertat preisen , o Herr , ja, deine Treue in der Gemeinde der Heiligen!

    7 Denn wer in den Wolken ist dem Herrn zu vergleichen , wer ist dem Herrn ähnlich unter den Göttersöhnen ? 8 Gott ist sehr gefürchtet im Kreis der Heiligen und furchtgebietend über alle um ihn her.

    9 O Herr , Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie du, Herr ? Und deine Treue ist um dich her!

    10 Du beherrschst das ungestüme Meer; wenn sich seine Wogen erheben, so stillst du sie. 11 Du hast Rahab zermalmt wie einen Erschlagenen, deine Feinde zerstreut mit deinem starken Arm .

    12 Dein sind die Himmel, dir gehört auch die Erde, der Erdkreis und was ihn erfüllt; du hast es alles gegründet. 13 Norden und Süden hast du erschaffen , Tabor und Hermon jauchzen über deinen Namen. 14 Du hast einen Arm voll Kraft; stark ist deine Hand, hoch erhoben deine Rechte.

    15 Recht und Gerechtigkeit sind die Grundfeste deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.

    16 Wohl dem Volk, das den Jubelschall kennt! O Herr , im Licht deines Angesichts wandeln sie; 17 Über deinen Namen frohlocken sie allezeit, und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht; 18 denn du bist ihr mächtiger Ruhm, und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht.

    19 Denn der Herr ist unser Schild , ja, der Heilige Israels ist unser König .

    20 Damals hast du durch ein Gesicht geredet mit deinem Getreuen, und gesprochen: »Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen, einen Auserwählten aus dem Volk erhöht; 21 ich habe meinen Knecht David gefunden und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt . 22 Meine Hand soll beständig mit ihm sein, und mein Arm soll ihn stärken. 23 Kein Feind soll ihn überlisten, und der Sohn der Ungerechtigkeit soll ihn nicht unterdrücken; 24 sondern ich will seine Widersacher vor ihm zermalmen und niederstoßen, die ihn hassen.

    25 Und meine Treue und meine Gnade sollen mit ihm sein, und in meinem Namen soll sein Horn erhöht werden.

    26 Und ich will seine Hand auf das Meer legen und seine Rechte auf die Ströme. 27 Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater , mein Gott und der Fels meines Heils! 28 Und ich will ihn zum Erstgeborenen machen, zum Höchsten der Könige auf Erden. 29 Auf ewig bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben. 30 Und ich setze seinen Samen auf ewig ein und mache seinen Thron wie die Tage des Himmels

    31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht in meinen Verordnungen wandeln , 32 wenn sie meine Satzungen entheiligen und meine Gebote nicht beachten, 33 so will ich ihre Abtrünnigkeit mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Schlägen; 34 aber meine Gnade will ich ihm nicht entziehen und meine Treue nicht verleugnen; 35 meinen Bund will ich nicht ungültig machen und nicht ändern , was über meine Lippen gekommen ist.

    36 Einmal habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen; niemals werde ich David belügen! 37 Sein Same soll ewig bleiben und sein Thron wie die Sonne vor mir; 38 wie der Mond soll er ewig bestehen, und wie der Zeuge in den Wolken zuverlässig sein!«

    (Sela.)

    39 Und doch hast du verstoßen und verworfen und bist zornig geworden über deinen Gesalbten ; 40 du hast den Bund mit deinem Knecht preisgegeben und trittst seine Krone zu Boden; 41 du hast alle seine Mauern niedergerissen und seine Festungen in Trümmer gelegt. 42 Es berauben ihn alle, die vorüberziehen; er ist seinen Nachbarn zum Gespött geworden. 43 Du hast die rechte Hand seiner Widersacher erhöht, hast allen seinen Feinden Freude gemacht; 44 du ließest sein scharfes Schwert zurückweichen und schenktest ihm keinen Sieg im Krieg; 45 du hast seinem Glanz ein Ende gemacht und seinen Thron zu Boden gestürzt; 46 du hast die Tage seiner Jugend verkürzt und ihn mit Schande bedeckt.

    (Sela.)

    47 Wie lange, o Herr , willst du dich ständig verbergen, soll dein Zorn wie Feuer brennen?

    48 Gedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist! Wie vergänglich hast du alle Menschenkinder erschaffen! 49 Wer ist der Mann, der lebt und den Tod nicht sehen muss, und der seine Seele erretten könnte aus der Gewalt des Totenreichs?

    (Sela.)

    50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gnadenerweise, die du dem David in deiner Treue zugeschworen hast? 51 Gedenke , o Herr, an die Schmach , die deinen Knechten angetan wird, die ich in meinem Gewand trage von all den vielen Völkern, 52 mit der deine Feinde dich, Herr , schmähen , mit der sie schmähen die Fußstapfen deines Gesalbten!

    53 Gepriesen sei der Herr ewiglich! Amen, ja, Amen!

    Hier lesen wir, warum Jehova David nach dem Ehebruch mit Bathseba nicht zu Tode brachte: es ging um den Bund, den ER mit ihm geschlossen hatte. So strafte er ihn „nur“.

    einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Psalm finden wir hier:

    Kommentar — 26. Mai 2013 @ 21:28

  13. Jule

    Psalm 90 – für Jehova gilt eine andere Zeitrechnung

    1 Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes.

    Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht! 2 Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!

    3 Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache.

    5 Du lässt sie dahinfahren wie eine Wasserflut, sie sind wie ein Schlaf, wie das Gras, das am Morgen aufsprießt; 6 am Morgen blüht es und sprießt, am Abend welkt es und verdorrt.

    7 Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm. 8 Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unser geheimstes Tun in das Licht deines Angesichts.

    9 Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn; wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz . 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind“s achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.

    11 Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns, deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht? 12 Lehre uns unsere Tage richtig zählen, damit wir ein weises Herz erlangen!

    13 Kehre zurück, o Herr! Wie lange noch? Und hab Erbarmen mit deinen Knechten!

    14 Sättige uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück sahen. 16 Lass deinen Knechten dein Walten sichtbar werden, und deine Herrlichkeit ihren Kindern!

    17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände fördere du für uns, ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

    Ja, für Jehova gilt wirklich eine andere Zeitrechnung. Was sich für uns wie eine Ewigkeit anfühlt, ist für Jehova nur ein kurzer Augenblick.

    Ähnlich, wie ein sehr kleines Kind und ein Großvater die Zeit anders empfinden. Für das kleine Kind ist eine Woche endlos. Es denkt, es würde sie nie erleben. Wir kennen das, wenn sich ein Kind auf eine Party oder ein anderes schönes Ereignis freut. Für die Eltern oder Großeltern vergeht die Zeit viel schneller. Ich bin oftmals überrascht, dass wir schon wieder Mittwoch haben, war denn nicht gerade erst Sonntag?

    So ist es mit Jehova auch. Er lebt schon ewig. Was ist da für ihn eine Stunde oder einige wenige Jahre?

    Wenn wir uns auf etwas freuen, dann vergeht die Zeit viel langsamer, irgendwie quälend. Ich denke da an die Zeit, als ich noch nicht verheiratet war und noch einige hunderte Kilometer zwischen mir und meinem Mann lagen. Wenn er – aus Kostengründen – mit einem Wochenendticket von Berlin nach Iserlohn unterwegs war, dann waren das fast 8 Stunden fahrt. Für jeden von uns verging diese Zeit quälend lahm. Wir konnten es nicht erwarten.

    Wenn wir auf der anderen Seite eine unangenehme Sache vor uns haben, dann vergeht die Zeit rasend schnell. Dann kommt es uns oftmals so vor, als würden wir ungebremst auf einen Abgrund zurasen und würden am liebsten kräftig auf die Bremsen treten.

    Die Zeit ist aber die gleiche: eine Woche sind 7 Tage und ein Tag hat 7 Stunden. Trotzdem erlebt jeder sie anders und wir selbst erleben sie völlig entgegengesetzt, je nachdem, was auf uns zukommt.

    Für Jehova ist die Ewigkeit nichts. Er freut sich schon darauf, dass er bald eingreifen kann, ohne dass der Satan sagen kann: „zu früh, ich hatte noch nicht genug Gelegenheit, zu beweisen, dass die Menschen sich selbst regieren können und dass niemand dir aus Liebe dient, sondern nur deshalb, weil du ihn segnest“. Auch ER (Jehova) kann die Zeit nicht abwarten, denn es gefällt ihm überhaupt nicht, was heute auf der Erde passiert und ganz besonders nicht, dass Unschuldige leiden müssen. Aber er reisst sich zusammen, denn er hat das Große und Ganze vor Augen.

    Im Gegensatz zu uns hat Jehova jede Menge Geduld und auch ein anderes Zeitempfinden. Ansonsten würde ER es wohl kaum aushalten, weiterhin diesem schlechten Treiben auf der Erde zuzusehen und ganz besonders dem, was Personen tun, die von sich behaupten, sie würden Jehova dienen und dann seinen herrlichen heiligen Namen in den Schmutz ziehen!

    einige Gedanken aus den Vorjahren zu diesem Psalm finden wir hier:

    Kommentar — 26. Mai 2013 @ 22:14

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