Psalm 43 – 45

Psalm 43

43 Richte mich, o Gott,
Und führe doch meinen Rechtsfall gegen eine Nation, die nicht loyal ist.
Dem Mann des Truges und der Ungerechtigkeit mögest du mich entrinnen lassen.

2 Denn du bist der Gott meiner Festung.
Warum hast du mich verstoßen?
Warum gehe ich traurig einher wegen der Bedrückung durch den Feind?

3 Sende dein Licht und deine Wahrheit aus.
Mögen diese selbst mich leiten.
Mögen sie mich zu deinem heiligen Berg und zu deiner großartigen Wohnstätte bringen.

4 Und ich will zu dem Altar Gottes kommen,
Zu Gott, meiner Jubelfreude.
Und ich will dich lobpreisen auf der Harfe, o Gott, mein Gott.

5 Warum bist du in Verzweiflung, o meine Seele,
Und warum bist du ungestüm in mir?
Harre auf Gott,
Denn ich werde ihn noch lobpreisen als die großartige Rettung meiner Person und als meinen Gott.

Psalm 44

Dem Leiter. Von den Söhnen Korahs. Maskil.

44 O Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört,
Unsere Vorväter selbst haben es uns erzählt:
Die Taten, die du in ihren Tagen vollführt hast,
In den Tagen vor langer Zeit.

2 Du selbst vertriebst durch deine Hand sogar Nationen,
Und du pflanztest sie dann [an ihre Stelle].
Du gingst daran, Völkerschaften zu zerschlagen und sie wegzusenden.

3 Denn nicht durch ihr eigenes Schwert nahmen sie das Land in Besitz,
Und was ihnen Rettung brachte, war nicht ihr eigener Arm.
Denn deine Rechte war es und dein Arm und das Licht deines Angesichts,
Weil du Gefallen an ihnen fandest.

4 Du selbst bist mein König, o Gott.
Entbiete großartige Rettung für Jakob.

5 Durch dich werden wir unsere Widersacher stoßen;
In deinem Namen werden wir die niedertreten, die gegen uns aufstehen.

6 Denn nicht auf meinen Bogen vertraute ich fortwährend,
Und nicht mein Schwert war das, was mich rettete.

7 Denn du rettetest uns von unseren Widersachern.
Und die uns aufs tiefste haßten, machtest du zuschanden.

8 In Gott wollen wir Lobpreis darbringen den ganzen Tag,
Und auf unabsehbare Zeit werden wir deinen Namen preisen. Sela.

9 Jetzt aber hast du uns verstoßen und demütigst uns ständig,
Und du ziehst nicht aus mit unseren Heeren.

10 Du läßt uns fortwährend zurückweichen vor dem Widersacher,
Und gerade die, die uns aufs tiefste hassen, haben für sich geplündert.

11 Du gibst uns dahin wie Schafe, wie etwas zum Fraß,
Und unter die Nationen hast du uns zerstreut.

12 Du verkaufst dein Volk um gar nichts,
Und du hast kein Vermögen gewonnen durch den Preis für sie.

13 Du machst uns zur Schmach für unsere Nachbarn,
Zur Verspottung und Verhöhnung für die rings um uns her.

14 Du machst uns zum Sprichwort unter den Nationen,
Zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften.

15 Den ganzen Tag ist meine Demütigung vor mir,
Und die Schande meines eigenen Angesichts hat mich bedeckt
16 Zufolge der Stimme des Schmähenden und schimpflich Redenden,
Wegen des Feindes und dessen, der seine Rache nimmt.

17 All dies ist über uns gekommen, und wir haben dich nicht vergessen,
Und wir haben nicht falsch gehandelt in deinem Bund.

18 Unser Herz ist nicht treulos zurückgewichen,
Noch biegen unsere Fußstapfen von deinem Pfad ab.

19 Denn du hast uns am Ort der Schakale zermalmt,
Und du überdeckst uns mit tiefem Schatten.

20 Wenn wir den Namen unseres Gottes vergessen haben
Oder unsere Handflächen zu einem fremden Gott ausbreiten,
21 Wird Gott selbst dies nicht herausfinden?
Denn er weiß um die Geheimnisse des Herzens.

22 Doch um deinetwillen sind wir getötet worden den ganzen Tag;
Wir sind wie Schlachtschafe geachtet worden.

23 Rege dich! Warum schläfst du immerfort, o Jehova?
Erwache doch! Fahre nicht fort, für immer zu verstoßen.

24 Warum hältst du selbst dein Angesicht verborgen?
Warum vergißt du unsere Trübsal und unsere Bedrückung?

25 Denn bis in den Staub hat sich unsere Seele niedergebeugt;
An die Erde hat sich unser Leib geklammert.

26 Erhebe dich zu unserem Beistand,
Und erlöse uns um deiner liebenden Güte willen.

Psalm 45

Dem Leiter, auf den „Lilien“. Von den Söhnen Korahs. Maskil. Ein Lied der geliebten Frauen.

45 Es wallt mein Herz von einer guten Sache.
Ich sage: „Meine Werke betreffen einen König.“
Meine Zunge sei der Griffel eines geschickten Abschreibers.

2 Du bist wirklich schöner als die Menschensöhne.
Anmut ist über deine Lippen ausgegossen.
Darum hat Gott dich gesegnet auf unabsehbare Zeit.

3 Gürte dein Schwert an [deine] Hüfte, o Mächtiger,
[Mit] deiner Würde und deiner Pracht.

4 Und in deiner Pracht zieh hin zum Erfolg;
Fahre einher in der Sache der Wahrheit und Demut [und] Gerechtigkeit,
Und deine Rechte wird dich in furchteinflößenden Dingen unterweisen.

5 Deine Pfeile sind scharf – Völker fallen fortwährend unter dir –
Im Herzen der Feinde des Königs.

6 Gott ist dein Thron auf unabsehbare Zeit, ja für immer;
Das Zepter deines Königtums ist ein Zepter der Geradheit.

7 Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du haßt Bosheit.
Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen.

8 All deine Kleider sind Myrrhe und Aloeholz [und] Kassia;
Aus dem großartigen Elfenbeinpalast haben dich Saiteninstrumente erfreut.

9 Die Töchter des Königs sind unter deinen kostbaren Frauen.
Die königliche Gemahlin hat sich zu deiner Rechten gestellt in Gold aus Ophir.

10 Höre, o Tochter, und sieh, und neige dein Ohr;
Und vergiß dein Volk und deines Vaters Haus.

11 Und der König wird nach deiner Schönheit verlangen,
Denn er ist dein Herr,
So beuge dich vor ihm nieder.

12 Die Tochter von Tyrus ebenfalls mit einer Gabe –
Dein Angesicht werden die Reichen des Volkes besänftigen.

13 Des Königs Tochter ist ganz herrlich innerhalb [des Hauses];
Ihre Kleidung ist in Gold eingefaßt.

14 In gewirktem Gewand wird sie zum König gebracht werden.
Die Jungfrauen in ihrem Gefolge als ihre Gefährtinnen werden zu dir hereingebracht.

15 Sie werden mit Freuden und Frohlocken gebracht werden;
Sie werden einziehen in den Palast des Königs.

16 An Stelle deiner Vorväter werden deine Söhne sein,
Die du zu Fürsten einsetzen wirst auf der ganzen Erde.

17 Ich will deinen Namen erwähnen durch alle künftigen Generationen hindurch.
Darum werden die Völker selbst dich lobpreisen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

Jule | 04.25.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel |

10 Comments »

  1. Thomas

    Pslam 43

    Wer sich verstoßen fühlt, was kann dieser tun?

    Ein weltliches Sprichwort lautet „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“. So leben viele, die sich innerhalb der Kirche befinden in offenen Beziehungen, betügen ihren Ehepartner, haben uneheliche Kinder und ständig welchselne Lebensabschnittspartner.
    Doch was sagt uns der heutige Lesetext? Der Schreiber fühlte sich von Gott verlassen – und trotzdem suchte er den Rat bei ihm, ja er bat eindringlich, wieder zurück in das Haus des wahren Gottes kommen zu können. Obwohl er das Gefühl hatte, Gott hätte ihn verlassen, so hatte der Schreiber Gott nicht verlassen!
    Es kommt also nicht darauf an, wie es nach außen aussieht, sondern was man im Herzen mit dem Allmächtigen bespricht – was für Wesenszüge man in sich trägt, und inwieweit man bereit ist, an sich – und nicht an anderen oder den Umständen – zu ändern.

    Schaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit wider eine lieblose Nation! Von dem Manne des Trugs und des Unrechts errette mich!
    Denn du bist der Gott meiner Stärke. Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd einher wegen der Bedrückung des Feindes?
    Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und zu deinen Wohnungen.
    So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Jubelfreude ist, und werde dich preisen mit der Laute, Gott, mein Gott!
    Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihn noch preisen, der das Heil meines Angesichts und mein Gott ist.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Psalm 43 ist eine Ergänzung des vorhergehenden, nur mit dem Unterschiede, dass hier die lieblose Nation, die Juden, und der Mann des Trugs und des Unrechts, der Böse, vor unseren Blicken stehen, obwohl auch der heidnische Bedrücker da ist (V. 2).
    Wir wissen, dass in jenen Tagen beide da sein werden.

    Kommentar — 25. April 2009 @ 09:32

  2. Thomas

    Psalm 44

    Was hat der erhabene Schöpfer für sein Volk nicht alles getan?

    In diesem Psalm geht der Schreiber auf die Urzeiten des Volkes zurück, zeigt welche Wunderwerke für das Volk getan wurden, und auch, wie undankbar diese Menschen sind. Nun hat Gott sie wieder verworfen, hat seinen Segen entzogen. Nun ist der Ruf nach ihm wieder groß! Wird er hören? Der Pslamenschreiber gehört wohl zu den wenigen , die sich nach Gottes Maßstäben ausrichtet, und muss trotzdem unter den Fehlern seiner Mitmenschen leiden. Er harrte aber darauf, dass der Allmächtige wieder einmal für sein Volk aufstehen würde.

    Da die Zeiten heute ähnlich schlecht sind, und die Last unter denen die Freunde Gottes zu leiden haben immer größer werden, ist es eine Herausforderung auch heute nicht selbst tätig zu werden, sondern auf die rettende Hand Gottes zu warten. Noch einmal wird er eingreifen, und so die in diesem Psalm aufgeführten Handlungen für sein Volk auf einen Höhepunkt führen.

    Wir sehen also gut in diesem Psalm, dass es nicht nur wichtig ist, zu sagen, ich glaub an Gott, sóndern seine eigenen Gedanken und Gefühle nicht auf das Schlechte das man erlebt zu konzentrieren. Nein, unsere Gedanken und Gefühle können wir auf die Wunderwerke Gottes richten und so in der Hoffnung bleiben dass greifbar nahe die Rettung ist.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Psalm 44 entwirft ein vollständiges und lebendiges Bild von dem Zustand der Nationen, wie dieser sich in dem Bewusstsein des Gläubigen darstellt. Mit ihren Ohren haben sie gehört; der Glaube ruht in dem Gedanken an all die herrlichen Rettungen, die Gott vor alters gewirkt hatte, und erinnert sich, wie Er durch Seine Macht, nicht durch die ihrige, Sein Volk in den Besitz des Landes gebracht hatte (V. 1 – 8).
    In den Versen 9 – 22 wird ihr jetziger Zustand geschildert. Sie sind verworfen und zerstreut. Der Feind und der Rachgierige befinden sich unter ihnen; sie sind unter die Heiden zerstreut, von Gott um ein Geringes verkauft.
    Dennoch haben sie sich in keiner Weise von ihrer Lauterkeit abgewandt; im Gegenteil, um Seinetwillen werden sie getötet den ganzen Tag und sind wie Schlachtschafe geachtet.
    In den Versen 23 – 26 rufen sie zu Gott, dass Er erwachen und sie erlösen möge um Seiner Güte willen. Warum sollte Er sie für immer vergessen?

    Kommentar — 25. April 2009 @ 09:33

  3. Thomas

    Psalm 45

    Wie sollte deiner Meinung nach ein Herrscher sein? Welche Eigenschaften würden dir an einem Regierenden gefallen? Welche Eigenschaften mögen dem Allmächtigen an einem Herrscher gefallen?

    In diesem Psalm werden die Eigenschaften und Wesenszüge eines Gesalbten Königs beschrieben. In vollkommenem Maße hat Jesus Christus als Messias von Jehova eingesetzt, diese Vorraussetzungen erfüllt. Aber wenn wir zurückblicken, so haben auch David und andere gute Könige sich diesem Muster angepasst. Können auch wir einen Teil der Wesenszüge zu den unseren machen? Mögen auch wir Bosheit HASSEN und Gerechtigkeit LIEBEN! Und lernen wir es, uns den Maßstäben des Allmächtigen und seines Königs unterzuordnen, oder ordnen wir uns lieber den „Maßstäben“ der uns umgebenen schlechten Menschen unter?

    Der Wachtturm schrieb in der Ausgabe vom 15.April 1979

    Jesus Christus — der siegreiche König, mit dem die Nationen rechnen müssen
    BEVOR Jerusalem im Jahre 70 u. Z. von den Römern zerstört wurde, sollte den Christen in jener Stadt anhand der inspirierten Hebräischen Schriften bewiesen werden, daß Jesus Christus, der Sohn Gottes, über die Engel im Himmel erhöht worden war. Als der Apostel Paulus daher jenen Christen des ersten Jahrhunderts schrieb, lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf die folgenden prophetischen Worte, die auf den verherrlichten Jesus Christus zutrafen: „Gott ist dein Thron für immer, und das Zepter deines Königreiches ist das Zepter der Geradheit. Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hast Gesetzlosigkeit gehaßt. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen“ .

    Das Königreich eines Herrschers, der Gerechtigkeit liebt und Gesetzlosigkeit haßt, wäre bestimmt für uns alle auf Erden sehr nützlich. Deshalb ist sein Zepter auch ein „Zepter der Geradheit“. Kein Wunder, daß Gott sein „Thron“ ist, denn Gott ist der einzige Quell seines Königreiches, und er unterstützt sein Königtum. Die Nationen dieser Welt können sein Königreich ebensowenig stürzen, wie sie Gott als Souverän des Universums und „König der Nationen“ stürzen können. Mit diesem inthronisierten Sohn müssen nun alle Nationen rechnen.
    Die Worte, die der Schreiber des Briefes an die christianisierten Hebräer auf den verherrlichten Sohn Gottes anwandte, zitierte er aus dem Bibelbuch der Psalmen, und zwar aus Psalm 45:6, 7. Das beweist, daß der ganze Psalm prophetisch ist. Wenn wir uns damit befassen, werden wir Näheres darüber erfahren, was Gottes gesalbter König zur Verherrlichung Gottes und zum ewigen Wohl des Menschen tun wird.
    Dieser Psalm stammt von Leviten, die offiziell in Gottes Tempel in Jerusalem dienten. Der ganze Psalm strahlt Begeisterung aus, nämlich Begeisterung über das Kommen einer guten Regierung, die in den Händen eines unbestechlichen, gerechten Herrschers liegen wird. Es ist eine herzergreifende Angelegenheit, denn der Psalmist sprudelte die Worte hervor: „Es wallt mein Herz von einer guten Sache. Ich sage: ,Meine Werke betreffen einen König.‘ Meine Zunge sei der Griffel eines geschickten Abschreibers“ (Ps. 45:1 und Überschrift).

    Die ‘gute Sache’ die das Herz des inspirierten Psalmisten bewegte, war das, was Jesus Christus als „die gute Botschaft vom Königreich“ bezeichnete. Die Königreichsbotschaft ist etwas so Gutes, daß sie es verdient, ‘auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt zu werden’, da das Ende dieser Nationen bevorsteht. Ist unser Herz auch von all dem Guten bewegt, was Gottes Königreich durch Christus mit sich bringen wird?

    Stimmen wir in die Worte des Psalmisten ein, und sagen wir zu allen, die uns hören können: „Meine Werke betreffen einen König.“? Wir haben keinen Grund, uns dieses Königs zu schämen, denn er ist Gottes Gesalbter. Unsere wichtigsten „Werke“ sollten daher darin bestehen, über diesen königlichen Messias zu reden, zu lehren und zu predigen. Wir sind hauptsächlich für die Interessen seines Königreiches tätig, nicht für die eines der weltlichen Königreiche, denen jetzt ein verheerendes Ende bevorsteht. Wir fühlen uns bewogen, unsere Zunge zu gebrauchen, um Gottes Königreich und seinen gesalbten König anzukündigen. Was unsere Zunge ausspricht, fließt von unseren Lippen, als würde ein Schriftgelehrter, der geübt ist, handschriftliche Abschriften der Heiligen Schrift anzufertigen, mit seinem Stift oder Griffel schreiben. Auch wir möchten das, was unsere Zunge ausspricht, niederschreiben, damit andere es lesen und sich daran erfreuen können. Wir sind sogar noch besser daran, weil wir es heutzutage mit schnellen Druckmaschinen in Millionen von Exemplaren und in vielen Sprachen für die Weltöffentlichkeit drucken können.

    Sagt uns der von Gott gesalbte König zu? Das müßte eigentlich der Fall sein, wenn uns die Beschreibung des Psalmisten gefällt. Dieser inspirierte Schreiber redet ihn an und vergleicht ihn mit den früheren Königen der königlichen Linie Davids, indem er sagt: „Du bist in der Tat schöner als die Menschensöhne. Anmut ist über deine Lippen ausgegossen. Darum hat Gott dich gesegnet auf unabsehbare Zeit“ (Ps. 45:2).
    Jesus Christus war ein vollkommener Mensch; er war genauso vollkommen wie der erste Mensch im Garten Eden, Adam. Bilder, die die Künstler der Christenheit von ihm gemalt haben, verfehlen die Wirklichkeit bestimmt bei weitem. Die Beschreibung des Psalmisten unterscheidet sich völlig von der aus Jesaja, Kapitel 53, in der Christus als der leidende Knecht Gottes dargestellt wird. Aber wenn wir ihn im Lichte dessen sehen, was er wirklich ist und tut, nimmt er eine Schönheit an, die nicht von den Gesichtszügen abhängt und die die Schönheit anderer Männer, auch die Adams, bei weitem übertrifft.
    Die Lippen des Königs waren wohlgeformt. Aber das, was über seine Lippen kam, erhöhte ihre Anmut noch, und diese Anmut war von Gott. Übelgesinnte Feinde klagten ihn an, mit seinen Lippen Gott zu lästern. Doch sogar Polizeibeamte, die ausgesandt worden waren, ihn zu verhaften und vor Gericht zu bringen, sahen sich gezwungen, Kritikern zu sagen: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“. Die Botschaft von Gottes Königreich, von der er sprach, verlieh seinen Lippen Anmut. Wir, die wir ihn als unseren Lehrer anerkennen, sind von dem, was er sagt, angetan. Als seine Jünger fügen wir unseren Lippen Anmut hinzu, indem wir das wiederholen, was er sagte.
    Dieser schöne und anmutige König wird von Gott auf unabsehbare Zeit gesegnet, denn er hat das ausgesprochen, was Gott ihn gelehrt hatte. Er predigte und lehrte Gottes Wahrheit über die theokratische Regierung, durch die alle Menschen gesegnet werden sollen. Als Jesus Christus vor Gericht stand und ihn der römische Statthalter Pontius Pilatus fragte, ob er ein König sei, antwortete er furchtlos: „Du selbst sagst, daß ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Joh. 18:37). Dafür, daß er die Wahrheit über das Königreich getreulich verkündigte, segnete ihn Gott mit einer Auferstehung von den Toten. Darüber hinaus gab Gott ihm ein himmlisches Königtum, und zwar nicht nur über die israelitischen Untertanen König Davids, sondern über die ganze Menschheit. Daß Gottes ewiger Segen auf ihm ruht, bedeutet für uns alle Gutes.

    Als Jesus Christus als vollkommener Mensch auf der Erde lebte, hatte er Feinde. Es ist daher nicht verwunderlich, daß er nach seiner Einsetzung als König im Himmel, nachdem im Jahre 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ zu Ende waren, immer noch Feinde auf der Erde hat. Einige Stunden vor seinem Märtyrertod sagte er zu seinen Jüngern: „Wenn die Welt euch haßt, wißt ihr, daß sie mich gehaßt hat, bevor sie euch haßte“. Die Welt hat sich inzwischen nicht geändert. Sie liebt Jesus Christus nicht. Nicht einmal die Christenheit liebt ihn. Die Tatsache, daß sie wahre Jünger Christi verfolgt, beweist dies. Die weltlichen Nationen würden den inthronisierten Jesus Christus gern davon abhalten, über die Menschheit zu regieren. Sie möchten, daß sich seine Herrschaft auf den Himmel beschränken würde und sie ihre eigene Herrschaft auf der Erde für immer behalten könnten. Wahrheit, Demut und Gerechtigkeit sind also mit im Spiel. Da die Nationen seit dem Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 eine solch unnachgiebige Haltung gezeigt haben, werden sie sich mit Jesus Christus in einem gewaltigen Krieg auseinandersetzen müssen.

    Was der neuinthronisierte messianische König zu erwarten hatte, sah der Psalmist unter Inspiration voraus. Daher schrieb er weiter wie mit dem „Griffel eines geschickten Abschreibers“: „Gürte dein Schwert an deine Hüfte, o Mächtiger, mit deiner Würde und deiner Pracht. Und in deiner Pracht zieh hin zum Erfolg; fahre einher in der Sache der Wahrheit und Demut und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich in furchteinflößenden Dingen unterweisen. Deine Pfeile sind scharf — Völker fallen fortwährend unter dir — im Herzen der Feinde des Königs“ (Ps. 45:3-5).

    Wo stehe ich wirklich? Auf welcher Seite will ich stehen? Und was sagen meine Taten? Wird ein gerechter König mich als gerecht bezeichnen? oder doch eher als ein mit bosheit beladenen Menschen?
    Worüber rede ich? Was für Freunde habe ich? Nur wer in den Augen Gottes und seines Königs ein gutes Zeugnis erhält, kann hoffen auch von ihm gesegnet zu werden.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Psalm 45 führt den Messias ein, und damit ändert sich alles, wie wir sehen werden.
    Der Messias ist da, um Gericht auszuüben und von dem Thron Besitz zu nehmen. Er hatte bereits bewiesen, dass Er Gerechtigkeit liebte und Gesetzlosigkeit hasste, mit anderen Worten, dass Er zum Herrscher passend war. Er wird als Gott begrüßt; doch werden Seine Jünger Seine Genossen genannt.

    Kommentar — 25. April 2009 @ 09:35

  4. Jule

    Psalm 43 – 45

    Psalm 43:5

    Warum bist du in Verzweiflung, o meine Seele,
    Und warum bist du ungestüm in mir?
    Harre auf Gott,
    Denn ich werde ihn noch lobpreisen als die großartige Rettung meiner Person und als meinen Gott.

    Psalm 42 und 43 sind ein Lied, das zusammen gehört. Auffällig hierbei ist, dass der obige Text in den beiden Psalmen drei Mal vorkommt und es eigentlich in dem ganzen Lied darum geht, dass der Levit verzweifelt über seine scheinbar aussichtslose Lage ist. Es macht ihn traurig, dass er so unglücklich ist. Ja, er fragt seinen Gott, wo er ist und warum er nichts tut – aber eigentlich ist er eher darüber besorgt, dass er trotz seines Glaubens und trotz seines guten Verhältnisses zu Jehova so verzweifelt ist.

    Also eine rein menschliche Regung, die nichts damit zu tun hat, ob man psychisch krank ist, oder gar seinen Glauben an Jehova verloren hat.

    Mein Liebster hatte mir ja ein Ziel für die diesjährige Bibellesung vorgeschlagen: ich sollte auf die Gedanken und die Gefühle der Personen achten – damit ich sehe, dass ich völlig normal bin und völlig normal denke, fühle und reagiere.

    Recht hat er! Danke mein Schatz für diese Anregung!

    Psalm 44:7,8

    Denn du rettetest uns von unseren Widersachern.
    Und die uns aufs tiefste haßten, machtest du zuschanden.

    8 In Gott wollen wir Lobpreis darbringen den ganzen Tag,
    Und auf unabsehbare Zeit werden wir deinen Namen preisen.

    Eigentlich geht es ja in diesem Psalm darum, wie Jehova in der Vergangenheit der Nation Israel geholfen hat. Aber gehen wir ruhig einen Schritt weiter und sinnen doch darüber nach, wie Jehova bereits uns geholfen hat.

    Wenn wir wirklich ernsthaft und gebetsvoll darüber nachdenken, wird uns sicherlich jede Menge einfallen. Füllen wir doch einmal die Seiten unseres ganz persönlichen Buches „Erfahrungen mit Jehova“ und das im buchstäblichen Sinne. Schreiben wir doch mal alles auf!

    Wozu das Ganze?

    Es wird uns Mut und Kraft geben und unser Vertrauen in Jehova stärken und das in zweierlei Hinsicht. Wenn wir uns an all diese Begebenheiten erinnern, wird unser Herz voller Dankbarkeit und Liebe zu Jehova überfliessen und wir richten dabei unseren Sinn auf diese positiven Erfahrungen. Zeit, die wir nicht mit negativen Dingen verplempern können und zudem preisen wir unseren Gott damit.

    Auf der anderen Seite wird uns das Wissen um diese wundervollen Erfahrungen in einer bedrängten Situation (die mit Sicherheit immer mal wieder kommen mag) viel Kraft geben.

    Außerdem werden wir so sensibel für Erfahrungen, die wir mit Jehova gemacht haben. Mein Mann und ich haben bereits ein ganz dickes und wohlgefülltes Buch „Erfahrungen mit Jehova“ und wir sind bemüht, auch unsere Töchter dafür zu sensibilisieren, ihre eigenen Erfahrungen, die sie mit ihm gemacht haben, zu erkennen und sich immer wieder daran zu erinnern.

    In den folgenden Versen klagt der Verfasser wieder sein Leid und ruft Jehova an, doch zu seinem Beistand aufzustehen. Super Erfahrungen, die er da mit seinem Gott macht – oder?

    Ja, er macht gerade eine super Erfahrung mit seinem Gott, denn er ist noch mitten drin. Im Moment tut es saumäßig weh und ist nichts, was wir uns für uns selbst wünschen würden. Aber wenn Jehova die Situation dann zum Guten gewandt hat, dann hat der Schreiber dieses Psalms eine wunderbare Geschichte, die er seinem Buch hinzufügen kann.

    So ist das ja leider: um Erfahrungen mit unserem Gott machen zu können, müssen wir erst mal durch mancherlei Bedrängnis hindurch. Und zwar so aussichtslos, dass ganz klar ist, dass es Jehova war, der uns da befreit hat.

    Denken wir an die ganzen Lebensberichte unserer Brüder und Schwestern, die wir so in unseren Publikationen finden. Ich lese sie immer wieder gern, denn sie zeigen, dass Jehova immer wieder befreit, wenn wir nur auf ihn vertrauen. Da schreibt keiner von unseren lieben Brüdern, dass sein Leben ganz easy und leicht war, dass er so ganz gemütlich den „besten Lebensweg“ langgeschlendert ist. Nein, immer stand ihr Leben irgendwie auf der Kippe – aber immer hat Jehova sie irgendwie daraus befreit!

    Das gibt Mut.

    Haben wir persönlich den Mut, uns auf derartige Erfahrungen einzulassen? Oder gehen wir den Weg des geringsten Widerstandes und laufen vor der Prüfung davon oder suchen uns mit unlauteren Mitteln aus einer bedrängten Lage selbst zu befreien?

    Wenn wir nicht den Mut aufbringen, werden wir niemals wirkliche Erfahrungen mit Jehova machen!

    Dann werden wir vielleicht ein bequemeres Leben führen, als diejenigen, die sich darauf einlassen, sich vertrauensvoll in Jehovas Hand zu begeben – aber wir verpassen dann auch die wundervollste Erfahrung, die wir in unserem Leben machen können.

    Denn nur so kommen wir unserem Gott ganz nahe!

    Und diese Erfahrung wiegt alles andere auf. Das kann ich aus jahrelanger persönlicher Erfahrungen mit Jehova sagen.

    Um keinen Preis der Welt möchte ich diese Erfahrungen missen!

    Psalm 45:7

    Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du haßt Bosheit.
    Darum hat dich Gott, dein Gott, mit dem Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen.

    Das ist unser Lebensmotto und daran werden wir auch weiterhin festhalten – komme, was da wolle…

    Kommentar — 26. April 2009 @ 08:42

  5. Jule

    Psalm 43 – 45

    Psalm 43

    1 O Gott, verschaffe mir Recht und verteidige mich gegen die Menschen, denen nichts heilig ist! Befreie mich von diesen Lügnern und Betrügern!

    2 Du bist doch mein Beschützer. Warum lässt du mich jetzt fallen? Warum muss ich leiden unter der Gewalt meiner Feinde?

    3 Gib mir dein Licht und deine Wahrheit! Sie sollen mich zurückführen zu deinem heiligen Berg, zu dem Tempel, wo du wohnst!

    4 An deinem Altar will ich dich anbeten, will mich über dich freuen und dir zujubeln. Dankbar spiele ich dir auf der Zither, dir, meinem Gott!

    5 Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!

    Kommentar — 26. April 2012 @ 15:45

  6. Jule

    Psalm 44 – Herr, hast du uns vergessen?

    1 Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken.

    2 Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir’s gehört; unsere Väter haben uns erzählt, was für große Taten du zu ihrer Zeit vollbracht hast – doch das liegt schon lange zurück!

    3 Du selbst hast fremde Völker aus dem Land vertrieben und es unseren Vorfahren überlassen. Die Völker, die dort wohnten, hast du zerschlagen, damit unser Volk aufblühen und sich entfalten konnte.

    4 Unsere Vorväter haben das Land in Besitz genommen. Aber nicht ihre Schwerter, nicht ihre eigene Kraft verhalf ihnen zum Sieg. Nein, du hast machtvoll eingegriffen und für sie gekämpft. Du hast sie durch deine Gegenwart gestärkt und ihnen deine Liebe gezeigt.

    5 Du bist mein Gott und mein König. Auf deinen Befehl erringt Israel den Sieg.

    6 Mit deiner Hilfe unterwerfen wir die Feinde; in deinem Namen bezwingen wir die Gegner.

    7 Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, mein Schwert garantiert mir nicht den Sieg.

    8 Du allein befreist uns aus der Gewalt unserer Feinde; du lässt alle scheitern, die uns mit ihrem Hass verfolgen.

    9 Wir sind stolz auf unseren Gott. Darum hören wir nicht auf, dir zu danken, Herr.

    10 Und dennoch hast du uns jetzt verstoßen: Mit einer Niederlage hast du Schande über uns gebracht. Als unsere Truppen zum Kampf ausrückten, zogst du nicht mit.

    11 Der Ansturm der Feinde war zu stark – wir mussten fliehen, und in ihrem Hass haben sie uns ausgeplündert.

    12 Du hast uns ans Messer geliefert; sie haben uns abgeschlachtet wie Schafe. Wer mit dem Leben davonkam, wurde unter fremde Völker zerstreut.

    13 Du hast dein Volk zu einem Spottpreis verkauft, und was hast du nun davon? Nichts!

    14 Mit Hohn und Spott werden wir von unseren Nachbarn überschüttet; alle lachen über uns.

    15 Unter den fremden Völkern ist unsere Niederlage schon sprichwörtlich, sie schütteln den Kopf über uns.

    16 Täglich habe ich meine Schande vor Augen. Die Schamröte steigt mir ins Gesicht,

    17 wenn ich höre, wie uns die Feinde demütigen, wie diese Rachgierigen über uns lästern.

    18 Das Unglück ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben, nie haben wir deinen Bund mit uns gebrochen!

    19 Niemals sind wir dir untreu geworden, auch deine Gebote haben wir befolgt.

    20 Und doch hast du uns zerschlagen, wie Schakale hausen wir in Ruinen, in tiefer Dunkelheit hältst du uns gefangen.

    21 Hätten wir dich, unseren Gott, vergessen und fremde Götter angebetet,

    22 dann hättest du es ja sofort bemerkt. Denn du kennst unsere geheimsten Gedanken!

    23 Aber unser Unglück hat einen anderen Grund: Weil wir zu dir gehören, werden wir überall verfolgt und getötet – wie Schafe werden wir geschlachtet!

    24 Wach auf, Herr! Warum schläfst du? Wach auf, und verstoße uns nicht für immer!

    25 Warum verbirgst du dich vor uns? Hast du unsere Not und unser Elend vergessen?

    26 Die Schande drückt uns zu Boden, besiegt liegen wir im Staub.

    27 Greif ein, und komm uns zu Hilfe! Erlöse uns, weil du uns liebst!

    Ein durch und durch abgerundeter Psalm:

    Zuerst fragt man sich, ob es wirklich Jehova ist, der sie straft, ob ER sie wirklich verlassen hat. Aber dann sagt es der Psalmist selbst:

    Aber unser Unglück hat einen anderen Grund: Weil wir zu dir gehören, werden wir überall verfolgt und getötet (Vers 23)

    Ja, unser Unglück ist keine Strafe von Jehova, weil wir ihn verlassen hätten. Auch, wenn es auf dem ersten Blick diesen Anschein hat, so ist doch das genaue Gegenteil der Fall: es geht uns schlecht, weil wir „um der Gerechtigkeit willen“ verfolgt und angegriffen werden.

    Genau dies will uns der Widersacher einreden: dass wir von Jehova verlassen wären. Ebenso wie die falschen Tröster Hiob damit entmutigt haben. Besonders, wenn wir „wissen“, dass es eigentlich nicht verdient ist, dann tut es noch mehr weh. Weil wir nicht begreifen, warum uns unser Gott straft oder sogar verlässt.

    Aber wir kennen ja die Geschichte mit Hiob und wir kennen auch die „Spuren im Sand“ und „Satans Ausverkauf“.

    Also lassen wir uns nicht davon entmutigen!

    Kommentar — 26. April 2012 @ 15:56

  7. Jule

    Psalm 45 – Zur Hochzeit des Königs

    1 Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken. Nach der Melodie »Lilie«, ein Liebeslied.

    2 Mein Herz ist von Freude erfüllt, ein schönes Lied will ich für den König singen. Wie ein Dichter seine Feder, so gebrauche ich meine Zunge für ein kunstvolles Lied:

    3 Du bist schön und stattlich wie kein anderer! Freundlich und voller Güte sind deine Worte. Jeder kann sehen, dass Gott dich für immer reich beschenkt hat.

    4 Gürte dein Schwert um, du tapferer Held! Zeige deine königliche Majestät und Pracht!

    5 Sei stark und kämpfe für die Wahrheit; regiere dein Volk umsichtig und gerecht! Deine kühnen Taten sollen dir zum Sieg verhelfen.

    6 Deine spitzen Pfeile durchbohren das Herz deiner Feinde. Ja, du wirst die Völker unterwerfen!

    7 Deine Herrschaft, o König, hat Gott dir übertragen; darum bleibt sie für immer bestehen. In deinem Reich herrscht Gerechtigkeit,

    8 du liebst das Recht und hasst die Bosheit. Darum hat dich dein Gott als Herrscher eingesetzt und mehr als alle anderen mit Freude beschenkt.

    9 Alle deine Gewänder duften nach kostbarem Parfüm. Aus Palästen, mit Elfenbein verziert, erklingt Musik, um dich zu erfreuen.

    10 Königstöchter sind unter deinen Geliebten, den Ehrenplatz zu deiner Rechten aber nimmt die Gemahlin ein, geschmückt mit feinstem Gold.

    11 Höre, Königstochter, und nimm dir zu Herzen, was ich sage! Vergiss dein Volk und deine Verwandten!

    12 Du bist wunderschön, und der König begehrt dich! Verneige dich vor ihm, denn er ist dein Herr und Gebieter!

    13 Die Bewohner der Stadt Tyrus kommen mit Geschenken, die Vornehmen und Reichen suchen deine Gunst.

    14 Seht, wie prachtvoll zieht die Königstochter in den Festsaal ein! Ihr Kleid ist mit Gold durchwebt,

    15 in ihrem farbenfrohen Gewand wird sie zum König geführt; und Jungfrauen, ihre Freundinnen, begleiten sie.

    16 Mit Freudenrufen und hellem Jubel wird der feierliche Brautzug in den Palast geleitet.

    17 O König! Du wirst viele Söhne haben; auch sie werden regieren wie deine Vorfahren. In allen Ländern wirst du sie zu Herrschern einsetzen.

    18 Mein Lied wird deinen Ruhm durch alle Generationen tragen, darum werden die Völker dich allezeit preisen.

    Ist dies eine fiktive Geschichte oder wird ein realer Anlass besungen?

    Als erstes fiel mir die Sulamitin aus dem Hohenlied ein, später mußte ich an Esther denken.

    Hat dieses Lied einen realen Hintergrund?

    Kommentar — 26. April 2012 @ 16:01

  8. Jule

    Psalm 43 – 45

    Psalm 43 – der Anfang aller Dinge ist Gott!

    1 Schaffe mir Recht , o Gott, und führe meine Sache gegen ein unbarmherziges Volk; errette mich von dem Mann der Lüge und des Unrechts!

    2 Denn du bist der Gott, der mich schützt ; warum verwirfst du mich? Warum muss ich trauernd einhergehen, weil mein Feind mich bedrängt?

    3 Sende dein Licht und deine Wahrheit , dass sie mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen , 4 dass ich komme zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dich preise auf der Laute , o Gott, mein Gott!

    5 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?

    Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, dass er meine Rettung und mein Gott ist!

    Auch dies ist wie ein roter Faden, der sich durch alle Psalmen zieht: ein starker Glaube an Gott und der innige Wunsch, diesem ganz nah zu bleiben.

    Scheinbar ergibt sich genau aus diesem Wunsch auch die Zuversicht, dass wir nicht gänzlich von Jehova verlassen sind und aus diesem Wissen heraus wollen wir ihn preisen – auch, wenn die Umstände sehr schlecht sind.

    Der Anfang aller Dinge ist also Gott!

    Ein Gedanke, den ich gestern Abend auch in einer Ansprache von Dieter Schade gehört habe: wir müssen zuerst unseren Gott lieben und ein inniges Verhältnis zu IHM haben – dann werden wir auch das Richtige aus der richtigen Motivation heraus tun!

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 15. Mai 2013 @ 08:25

  9. Jule

    Psalm 44 – was sollten wir aus diesem Psalm lernen?

    1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Maskil.

    2 O Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns erzählt, was du für Taten getan hast zu ihrer Zeit, in den Tagen der Vorzeit!

    3 Du hast mit deiner Hand die Heidenvölker vertrieben, sie aber gepflanzt; du hast Völker zerschmettert, sie aber ausgebreitet.

    4 Denn nicht mit ihrem Schwert haben sie das Land gewonnen, und nicht ihr Arm hat ihnen geholfen, sondern deine rechte Hand und dein Arm und das Licht deines Angesichts ; denn du hattest Wohlgefallen an ihnen.

    5 Du bist derselbe, mein König , o Gott; gebiete du Rettung für Jakob!

    6 Durch dich wollen wir unsere Feinde niederstoßen; in deinem Namen wollen wir unsere Widersacher zertreten.

    7 Denn ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, und mein Schwert kann mir nicht helfen; 8 sondern du rettest uns von unseren Feinden und machst zuschanden , die uns hassen. 9 In Gott rühmen wir uns alle Tage, und deinen Namen loben wir ewiglich.

    (Sela.)

    10 Und doch hast du uns verworfen und zuschanden werden lassen und bist nicht ausgezogen mit unseren Heerscharen. 11 Du hast uns zurückweichen lassen vor dem Feind, und die uns hassen, haben sich Beute geraubt. 12 Du hast uns wie Schafe zum Fraß hingegeben und hast uns unter die Heiden zerstreut .

    13 Du hast dein Volk um ein Geringes verkauft und hast nicht viel dafür verlangt. 14 Du hast uns der Beschimpfung unserer Nachbarn ausgesetzt, dem Spott und Hohn derer, die uns umgeben. 15 Du hast uns zum Sprichwort unter den Heiden gemacht, dass die Völker den Kopf über uns schütteln.

    16 Alle Tage ist meine Schmach vor mir, und Scham bedeckt mein Angesicht 17 wegen der Stimme des Spötters und Lästerers, wegen des Feindes, des Rachgierigen.

    18 Dies alles ist über uns gekommen, und doch haben wir dich nicht vergessen , noch treulos gehandelt gegen deinen Bund. 19 Unser Herz hat sich nicht zurückgewandt, noch sind unsere Schritte abgewichen von deinem Pfad; 20 dennoch hast du uns zermalmt am Ort der Schakale und uns mit Todesschatten bedeckt.

    21 Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und unsere Hände ausgestreckt zu einem fremden Gott, 22 würde Gott das nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens.

    23 Ja, um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet.

    24 Herr, erhebe dich! Warum schläfst du? Wache auf und verstoße uns nicht für immer! 25 Warum verbirgst du dein Angesicht und vergisst unser Elend und unsere Bedrängnis?

    26 Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, und unser Leib klebt am Erdboden.

    27 Mache dich auf und komm uns zu Hilfe, und erlöse uns um deiner Gnade willen!

    In der Überschrift wird gesagt, dass dies ein Maskil ist – ein Lied zur Unterweisung, um etwas zu lehren oder verständlich zu machen.

    Was sollen wir aus diesem Psalm lernen? Entmutigt er uns nicht viel eher, wenn wir lesen, dass sie von ihrem Gott verlassen sind, obwohl sie selbst sich nicht von ihm abgewandt haben?

    Einige Gedanken zu diesem Psalm finden wir hier:

    Hierzu fällt mir auch der Film „Adams Äpfel“ ein, den wir gestern zusammen geguckt haben, hier ging es um einen ähnlichen Gedanken:

    Der Pastor leitet eine Einrichtung, wo ehemalige Straftäter resozialisiert werden. Der Film beginnt damit, dass er einen Rechtsradikalen vom Bus abholt und sich nun bemüht, diesen wieder auf den rechten Weg zu bringen. Allerdings reizt er diesen bis zum Wahnsinn damit, dass er ein Gut-Mensch ist und alles nur positiv sieht. Er vergilt immer Böses mit Gutem und damit kommt der ehemalige Straftäter nicht klar und so versucht er, diesen Mann Gottes zu knacken. Dabei kommen ihm übernatürliche Mächte zur Hilfe, die immer wieder dafür sorgen, dass seine Bibel, die unbeachtet auf seinem Nachtkasten liegt, exakt bei dem Bibelbuch Hiob aufgeschlagen liegen bleibt. Irgendwann beschäftigt er sich damit und merkt, was Hiob letztendlich so fertig gemacht hatte:

    Auch Hiob sah immer nur das Gute, er war völlig zuversichtlich, dass sein Gott mit ihm war und daher ließ er nichts an sich ran. Was diesen treuen Mann Gottes letztenlich fast kaputt gemacht hatte, waren die „tröstenden“ Worte „seiner Freunde“, die ihm immer wieder einredeten, dass es Gott selbst sei, der ihn hier angreift.

    Mit dieser Taktik gelingt es Adam, den Pastor zu zerstören. Er verliert Sinn und Freude am Leben. Wenn sein Gott gegen ihn ist, was macht da noch Sinn? Fast stirbt er daran. Iwan fragt, warum er ihm das antut und Adam antwortet: „Weil ich Böse bin und auch du kannst nichts daran ändern.“

    Aber irgendetwas passiert mit Adam und er bringt den sterbenden Pastor nicht nur in die Klinik, sondern erlebt einen inneren Wandel. Auf einmal übernimmt er Verantwortung für die anderen und bekommt eine ganz andere Einstellung. Auf einmal ist auch er gut und am Ende ist er der Assistent von Igor und beide holen gemeinsam die nächsten Kandidaten für die Resozialisierung vom Bus ab.

    Igor hat das Böse mit dem Guten besiegt. Nun ist auch Adam ein Mann, der mit Gott lebt. Unfassbar.

    Aber dieser Film zeigt, wie wichtig es für uns ist, dass wir ganz sicher sind, dass unser Gott uns liebt und mit uns ist. Auch uns will der Feind und all diejenigen, die nach seiner Pfeife tanzen, uns einreden, wir hätten das Wohlgefallen unseres Gottes verloren und das, was uns an Schlechtem widerfährt, käme von Gott – weil ER uns hasst.

    Wie können wir uns davor schützen, dass wir auf diese Lüge hereinfallen?

    Indem wir täglich in der Bibel lesen und uns vergewissern, wie unser Gott denkt und fühlt. Auch wenn wir uns bewusst sind, dass wir uns die Güte Gottes nicht verdienen können, so wissen wir doch, was Jehova gefällt und wer „Gast sein darf in seinem Zelt“ (Psalm 15). Sehen wir in diesen Spiegel immer wieder hinein und gucken wir, ob das auf uns passt. Wenn ja, dann liebt uns unser Gott auch weiterhin und wir können jede andere Behauptung ganz energisch von uns weisen – egal, von wem sie auch kommt!

    Kommentar — 15. Mai 2013 @ 09:25

  10. Jule

    Psalm 45 – ein Liebeslied, das auf den Messias hinweist

    1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Lilien«. Von den Söhnen Korahs. Ein Maskil; ein Lied der Liebe.

    2 Mein Herz fließt über mit einem lieblichen Lied. Ich sage: Meine Gedichte sind für den König bestimmt, meine Zunge ist der Griffel eines gewandten Schreibers .

    3 Du bist schöner als die Menschenkinder; Gnade ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet auf ewig.

    4 Gürte dein Schwert an die Seite, du Held , deine Majestät und deine Pracht! 5 In deiner Pracht fahre siegreich einher für die Sache der Wahrheit , der Sanftmut und Gerechtigkeit , und deine Rechte lehre dich furchterregende Taten!

    6 Deine Pfeile sind scharf, sie unterwerfen dir die Völker; sie dringen ins Herz der Feinde des Königs. 7 Dein Thron , o Gott, bleibt immer und ewig; das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts !

    8 Du liebst die Gerechtigkeit und hasst die Gesetzlosigkeit, darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl , mehr als deine Gefährten.

    9 Nach Myrrhe, Aloe und Kassia duften deine Kleider; Saitenspiel erfreut dich aus Palästen von Elfenbein. 10 Königstöchter stehen in deinem Schmuck, die Gemahlin zu deiner Rechten in Gold von Ophir.

    11 Höre, Tochter, schau her und neige dein Ohr; vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters! 12 Und wird der König deine Schönheit begehren – denn er ist dein Herr -, so huldige ihm!

    13 Und die Tochter Tyrus [wird kommen] mit Geschenken; die Reichsten des Volkes werden deine Gunst suchen.

    14 Ganz herrlich ist die Königstochter im Innern; aus gewirktem Gold ist ihr Gewand. 15 In gestickten Kleidern wird sie dem König zugeführt; die Jungfrauen, die sie begleiten, ihre Gefährtinnen, sie werden zu dir gebracht. 16 Man führt sie mit Freuden und Frohlocken, und sie ziehen ein in den Palast des Königs.

    17 An die Stelle deiner Väter werden deine Söhne treten, du wirst sie als Fürsten einsetzen im ganzen Land.

    18 Ich will deinen Namen verkünden in allen Geschlechtern; darum werden dich die Völker preisen immer und ewiglich.

    Was sich anhört wie ein Liebeslied für eine Braut ist nach Aussage der Kommentatoren ein prophetisches Lied auf den Messias.

    Einige Teile weisen schon auf ihn hin, aber andere hören sich wirklich wie ein Loblied auf eine wunderschöne Braut an.

    Aber viele der Prophezeiungen, die auf Jesus hinweisen, sind ja nicht gleich offensichtlich, sondern eher versteckt „untergebracht“. Warum?

    Damit nur die Aufrichtigen den Messias erkennen?

    weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 15. Mai 2013 @ 10:52

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