Psalm 76 – 78

Psalm 76

Dem Leiter auf Saiteninstrumenten. Eine Melodie. Von Asaph. Ein Lied.

76 Gott ist bekannt in Juda;
In Israel ist sein Name groß.

2 Und es erweist sich, daß in Salem seine Hütte ist
Und seine Wohnstätte in Zion.

3 Dort zerbrach er die flammenden Pfeile des Bogens,
Den Schild und das Schwert und den Kampf. Sela.

4 Du bist mit Licht umhüllt, majestätischer als die Berge des Raubes.

5 Die im Herzen Starken sind ausgeplündert worden,
Sie sind entschlummert zu ihrem Schlaf,
Und keine von all den tapferen Männern haben ihre Hände gefunden.

6 Vor deinem Schelten, o Gott Jakobs, sind sowohl der Wagenlenker als auch das Roß fest eingeschlafen.

7 Du – furchteinflößend bist du,
Und wer kann vor dir bestehen wegen der Stärke deines Zorns?

8 Vom Himmel her ließest du den Rechtsstreit hören;
Die Erde selbst fürchtete sich und blieb still,
9 Als Gott aufstand zum Gericht,
Um alle Sanftmütigen der Erde zu retten. Sela.

10 Denn sogar des Menschen Grimm wird dich lobpreisen;
Den Rest des Grimmes wirst du dir selbst umgürten.

11 Gelobt und bezahlt Jehova, eurem Gott, ihr alle, die ihr rings um ihn seid.
Laßt sie in Furcht eine Gabe bringen.

12 Er wird den Geist von Führern demütigen;
Furchteinflößend ist er für die Könige der Erde.

Psalm 77

Dem Leiter, auf Jeduthun. Von Asaph. Eine Melodie.

77 Mit meiner Stimme will ich sogar zu Gott selbst schreien,
Mit meiner Stimme zu Gott, und er wird mir gewiß Gehör schenken.

2 Am Tag meiner Bedrängnis habe ich Jehova gesucht.
Nachts ist meine Hand selbst ausgestreckt gewesen und ist nicht erschlafft;
Meine Seele hat sich geweigert, getröstet zu werden.

3 Ich will Gottes gedenken und unruhvoll sein;
Ich will Besorgnis bekunden, daß mein Geist schwach wird. Sela.

4 Du hast meine Augenlider festgehalten;
Ich bin in Unruhe geraten, und ich kann nicht reden.

5 Ich habe nachgedacht über die Tage der Vorzeit,
Über die Jahre in der unabsehbaren Vergangenheit.

6 Ich will meines Saitenspiels gedenken in der Nacht;
Mit meinem Herzen will ich Besorgnis bekunden,
Und mein Geist wird gründlich nachforschen.

7 Wird es auf unabsehbare Zeiten sein, daß Jehova fortwährend verstößt?
Und wird er nie mehr wieder Gefallen haben?

8 Ist seine liebende Güte für immer zu Ende?
Ist [sein] Wort zunichte geworden Generation um Generation?

9 Hat Gott vergessen, Gunst zu erweisen,
Oder hat er seine Erbarmungen im Zorn verschlossen? Sela.

10 Und soll ich fortwährend sagen: „Dies ist, was mich durchbohrt,
Daß die Rechte des Höchsten sich verändert.“?

11 Ich werde der Handlungen Jahs gedenken;
Denn ich will deines wunderbaren Tuns der Vorzeit gedenken.

12 Und ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun,
Und mit deinen Handlungen will ich mich befassen.

13 O Gott, dein Weg ist in der heiligen Stätte.
Wer ist ein großer Gott wie Gott?

14 Du bist der [wahre] Gott, der Wunderbares wirkt.
Unter den Völkern hast du deine Stärke bekanntgemacht.

15 Mit [deinem] Arm hast du dein Volk zurückgebracht,
Die Söhne Jakobs und Josephs. Sela.

16 Die Wasser haben dich gesehen, o Gott,
Die Wasser haben dich gesehen; sie begannen sich vor Schmerzen zu winden.
Auch erbebten die Wassertiefen.

17 Die Wolken haben donnernd Wasser herabgegossen;
Eine Stimme haben die Wolkenhimmel erschallen lassen.
Auch sind deine eigenen Pfeile dann hierhin und dorthin gefahren.

18 Der Schall deines Donners war wie Wagenräder;
Blitze haben das ertragfähige Land erleuchtet;
Die Erde erbebte und begann zu schaukeln;

19 Durch das Meer ging dein Weg
Und durch viele Wasser dein Pfad;
Und selbst deine Fußspuren sind nicht bekanntgeworden.

20 Du hast dein Volk geleitet wie eine Kleinviehherde,
Durch die Hand Mose und Aarons.

Psalm 78

Maskil. Von Asaph.

78 Schenke Gehör, o mein Volk, meinem Gesetz;
Neigt euer Ohr zu den Reden meines Mundes.

2 In einem Sprichwort will ich meinen Mund auftun;
Ich will Rätsel aus der Vorzeit hervorsprudeln lassen,
3 Die wir gehört haben und kennen
Und die unsere eigenen Väter uns erzählt haben,
4 Die wir ihren Söhnen nicht verhehlen,
Indem wir [sie] auch der künftigen Generation erzählen,
Die Lobpreisungen Jehovas und seine Stärke
Und seine wunderbaren Dinge, die er getan hat.

5 Und er ging daran, eine Mahnung in Jakob aufzurichten,
Und ein Gesetz setzte er in Israel,
Dinge, die er unseren Vorvätern gebot,
Um sie ihren Söhnen bekanntzumachen,
6 Damit die künftige Generation [sie] kennen könnte, die Söhne, die geboren werden sollten,
Damit sie aufständen und [sie] ihren Söhnen erzählten
7 Und damit sie auf Gott selbst ihre Zuversicht setzten
Und die Handlungen Gottes nicht vergäßen, sondern seine eigenen Gebote hielten.

8 Und sie sollten nicht wie ihre Vorväter werden,
Eine Generation, störrisch und rebellisch,
Eine Generation, die ihr Herz nicht bereitet hatte
Und deren Geist Gott gegenüber nicht zuverlässig war.

9 Die Söhne Ephraims, obwohl bewaffnete Bogenschützen,
Zogen sich zurück am Tag des Kampfes.

10 Sie hielten den Bund Gottes nicht,
Und in seinem Gesetz zu wandeln, weigerten sie sich.

11 Auch begannen sie, seine Handlungen zu vergessen
Und seine wunderbaren Werke, die er sie sehen ließ.

12 Vor den Augen ihrer Vorväter hatte er auf wunderbare Weise gehandelt
In dem Land Ägypten, dem Feld Zoans.

13 Er spaltete das Meer, um sie hinüberziehen zu lassen,
Und er ließ die Wasser stehen wie einen Damm.

14 Und er führte sie weiterhin bei Tag mit einer Wolke
Und die ganze Nacht mit Feuerschein.

15 Er spaltete dann Felsen in der Wildnis,
Um [sie] in Fülle trinken zu lassen wie [aus] Wassertiefen.

16 Und er brachte dann Bäche hervor aus einem zerklüfteten Felsen
Und ließ Wasser herabfließen wie Ströme.

17 Und sie fuhren fort, noch mehr gegen ihn zu sündigen,
Indem sie gegen den Höchsten rebellierten in der wasserlosen Gegend;
18 Und sie stellten dann Gott in ihrem Herzen auf die Probe,
Indem sie für ihre Seele etwas zum Essen forderten.

19 So begannen sie gegen Gott zu reden.
Sie sprachen: „Ist Gott imstande, einen Tisch in der Wildnis zuzurichten?“

20 Siehe! Er schlug einen Felsen,
Damit Wasser flossen und selbst Wildbäche hervorströmten.
„Ist er auch imstande, selbst Brot zu geben,
Oder kann er Lebensunterhalt für sein Volk bereiten?“

21 Darum hörte Jehova und geriet in heftigen Zorn;
Und Feuer, es entzündete sich gegen Jakob,
Und Zorn stieg auch auf gegen Israel.

22 Denn sie hatten keinen Glauben an Gott,
Und sie vertrauten nicht auf Rettung von ihm.

23 Und er ging daran, den Wolkenhimmeln droben zu gebieten,
Und er öffnete sogar die Türen des Himmels.

24 Und er ließ auf sie Manna zum Essen regnen,
Und das Korn des Himmels gab er ihnen.

25 Menschen aßen gar das Brot von Starken;
Zehrung sandte er ihnen zur Sättigung.

26 Er ließ einen Ostwind losbrechen in den Himmeln
Und ließ durch seine eigene Stärke einen Südwind wehen.

27 Und er ging daran, Lebensunterhalt wie Staub auf sie regnen zu lassen,
Ja geflügelte fliegende Geschöpfe gleich den Sandkörnern der Meere.

28 Und er ließ [sie] fortwährend mitten in sein Lager fallen,
Rings um seine Wohnstätten.

29 Und sie schickten sich an, zu essen und sich sehr zu sättigen,
Und was sie begehrten, führte er ihnen zu.

30 Sie hatten sich von ihrem Begehren nicht abgewandt,
Während ihre Speise noch in ihrem Mund war,
31 Als Gottes Zorn selbst gegen sie aufstieg.
Und er ging daran, unter ihren Wohlbeleibten zu töten;
Und die jungen Männer Israels ließ er zusammenbrechen.

32 Trotz all diesem sündigten sie weiterhin
Und glaubten nicht an seine wunderbaren Werke.

33 So ließ er ihre Tage wie bloßen Dunst ein Ende nehmen
Und ihre Jahre durch die Bestürzung.

34 Sooft er sie tötete, fragten sie auch nach ihm,
Und sie kehrten um und suchten Gott.

35 Und sie begannen zu gedenken, daß Gott ihr FELS sei
Und daß Gott, der Höchste, ihr Rächer sei.

36 Und sie versuchten, ihn mit ihrem Mund zu betören;
Und mit ihrer Zunge versuchten sie ihn zu belügen.

37 Und ihr Herz war nicht fest bei ihm;
Und sie erwiesen sich in seinem Bund nicht als treu.

38 Er aber war barmherzig; er deckte das Vergehen jeweils zu und verderbte nicht,
Und er wandte oftmals seinen Zorn ab,
Und er erweckte nicht seinen ganzen Grimm.

39 Und ständig gedachte er, daß sie Fleisch waren,
Daß der Geist ausgeht und nicht zurückkehrt.

40 Wie oft rebellierten sie gegen ihn in der Wildnis,
Immer wieder kränkten sie ihn in der Wüste!

41 Und immer wieder stellten sie Gott auf die Probe,
Und dem Heiligen Israels bereiteten sie Schmerz.

42 Sie gedachten nicht seiner Hand,
Des Tages, da er sie vom Widersacher erlöste,
43 Wie er in Ägypten seine Zeichen setzte
Und seine Wunder auf dem Feld Zoans
44 Und wie er ihre Nilkanäle in Blut zu verwandeln begann,
So daß sie von ihren eigenen Bächen nicht trinken konnten.

45 Er sandte dann Bremsen über sie, damit diese sie fräßen,
Und Frösche, damit diese ihnen Verderben brächten.

46 Und er begann, ihren Ertrag den Kakerlaken zu geben
Und ihre Mühe den Heuschrecken.

47 Er ging daran, durch Hagel ihren Weinstock zu töten
Und ihre Maulbeerfeigenbäume durch Hagelkörner.

48 Und er gab dann ihre Lasttiere sogar dem Hagel preis
Und ihren Viehbestand dem hitzigen Fieber.

49 Er sandte ferner seine Zornglut über sie,
Überwallenden Zorn und Strafankündigung und Bedrängnis,
Abordnungen von Engeln, die Unglück brachten.

50 Er ging daran, für seinen Zorn einen Pfad zu bereiten.
Er hielt vom Tod ihre Seele nicht zurück;
Und ihr Leben gab er sogar der Pest preis.

51 Schließlich schlug er alle Erstgeborenen in Ägypten nieder,
Den Anfang ihrer Zeugungskraft in den Zelten Hams.

52 Danach ließ er sein Volk wegziehen wie eine Kleinviehherde
Und leitete sie wie eine Herde in der Wildnis.

53 Und er führte sie weiterhin in Sicherheit, und sie empfanden keinen Schrecken;
Und ihre Feinde bedeckte das Meer.

54 Und er ging daran, sie zu seinem heiligen Gebiet zu bringen,
Dieser Berggegend, die seine rechte Hand erwarb.

55 Und ihretwegen trieb er allmählich die Nationen aus,
Und mit der Meßschnur teilte er ihnen dann durch das Los ein Erbe zu,
So daß er die Stämme Israels in ihren eigenen Heimstätten weilen ließ.

56 Und sie begannen Gott, den Höchsten, auf die Probe zu stellen und gegen [ihn] zu rebellieren,
Und seine Mahnungen beachteten sie nicht.

57 Auch wichen sie beständig zurück und handelten treulos wie ihre Vorväter;
Sie wandten sich um wie ein schlaffer Bogen.

58 Und ständig kränkten sie ihn mit ihren Höhen,
Und mit ihren gehauenen Bildern reizten sie ihn fortwährend zur Eifersucht.

59 Gott hörte [es] und geriet in heftigen Zorn,
Und so verachtete er Israel sehr.

60 Und er gab schließlich die Wohnstätte von Silo auf,
Das Zelt, in dem er unter Erdenmenschen weilte.

61 Und er gab dann seine Stärke sogar in Gefangenschaft
Und seine Schönheit in die Hand des Widersachers.

62 Und er lieferte fortgesetzt sein Volk selbst dem Schwert aus,
Und gegen sein Erbe geriet er in heftigen Zorn.

63 Seine jungen Männer verzehrte das Feuer,
Und seine Jungfrauen wurden nicht gepriesen.

64 Was seine Priester betrifft, sie fielen durch das Schwert selbst,
Und ihre Witwen, sie gaben nicht dem Weinen Raum.

65 Dann begann Jehova wie vom Schlaf zu erwachen,
Wie ein Mächtiger, der sich vom Wein ernüchtert.

66 Und er schlug dann seine Widersacher von hinten nieder;
Schmach von unabsehbarer Dauer ließ er über sie kommen.

67 Und er verwarf dann das Zelt Josephs;
Und den Stamm Ephraim erwählte er nicht.

68 Aber den Stamm Juda erwählte er,
Den Berg Zion, den er liebte.

69 Und er begann sein Heiligtum so wie Höhen zu bauen,
Wie die Erde, die er auf unabsehbare Zeit gegründet hat.

70 Und so erwählte er David, seinen Knecht,
Und nahm ihn von den Kleinviehhürden hinweg.

71 Von [der Stelle] hinter den säugenden Muttertieren
Brachte er ihn herein, damit er ein Hirte über Jakob, sein Volk,
Und über Israel, sein Erbe, sei.

72 Und er begann sie zu hüten gemäß der unversehrten Lauterkeit seines Herzens,
Und mit seiner Hände Geschicklichkeit begann er sie zu führen.

Jule | 05.06.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Psalmen, Text in der Bibel |

8 Comments »

  1. Jule

    Psalm 76 – 79

    Psalm 77:1,2

    Mit meiner Stimme will ich sogar zu Gott selbst schreien,
    Mit meiner Stimme zu Gott, und er wird mir gewiß Gehör schenken.

    2 Am Tag meiner Bedrängnis habe ich Jehova gesucht.
    Nachts ist meine Hand selbst ausgestreckt gewesen und ist nicht erschlafft;
    Meine Seele hat sich geweigert, getröstet zu werden.

    wie sollten wir auf Schwierigkeiten reagieren?

    Ist es verkehrt, wenn wir in unserer Not nicht nur mit Jehova reden oder ihn anrufen – sondern zu ihm schreien? So, dass alle Umstehenden es hören können? (Vers 1)

    Wie sollten wir handeln, wenn wir das Gefühl haben, es nicht mehr ertragen zu können? Sollten wir zu unfairen Mitteln greifen, um uns selbst zu befreien? Sollten wir jedem der es hören will, von unserem Rechtsfall erzählen? Sollten wir unsere Brüder in Unruhe versetzen, weil wir uns von ihnen Bestätigung oder gar Befreiung erhoffen?

    Was hatte Asaph getan? Ist das eine Möglichkeit für uns, um mit Ungerechtigkeit umzugehen?

    Psalm 77:5,6

    Ich habe nachgedacht über die Tage der Vorzeit,
    Über die Jahre in der unabsehbaren Vergangenheit.

    6 Ich will meines Saitenspiels gedenken in der Nacht;
    Mit meinem Herzen will ich Besorgnis bekunden,
    Und mein Geist wird gründlich nachforschen.

    Was ist damit gemeint, „gründlich nachzuforschen“?

    Wir haben ja jetzt den „“Studierabend“ als Ersatz für das Buchstudium der letzten Jahre bekommen. Nutzen wir ihn?

    Wie nutzen wir ihn?

    Wenn wir ihn tatsächlich für theokratische Belange nutzen –
    welche sind das dann? Besteht unser „persönliches Studium“ darin, dass wir uns nun an diesem Abend auf das WT-Studium vorbereiten – oder ist es wirklich „persönliches“ Studium?

    Forschen wir persönlich nach, zu Themen, die uns persönlich betreffen?

    Diese Fragen kann sich nur jeder selbst beantworten und ganz gewiss sind es Gewissensentscheidungen – wie alles, was wir in dem neuen Buch „“Bewahrt euch in Gottes Liebe“ finden. Aber wenn wir es bereits einmal durchgelesen haben, dann haben wir erkannt, dass alles was wir tun – auch, oder ganz besonders – unsere Gewissensentscheidungen ausschlaggebend dafür sind, ob wir uns von Gottes Liebe trennen oder uns in ihr bewahren!

    Psalm 77:11,12

    Ich werde der Handlungen Jahs gedenken;
    Denn ich will deines wunderbaren Tuns der Vorzeit gedenken.

    12 Und ich werde bestimmt nachsinnen über all dein Tun,
    Und mit deinen Handlungen will ich mich befassen.

    Können wir die Verse 11 und 12 auch von uns sagen?

    Erinnern wir uns an all die wunderbaren Dinge, die Jehova bereits für uns getan hat?

    Befassen wir uns mit seinen Handlungen und sinnen wir darüber nach? Oder sind wir in den Zusammenkünften nur körperlich anwesend, weil wir es halt so gewohnt sind und es dazu gehört, wenn wir ein Zeuge Jehovas sind?

    Sind wir nur dem Namen nach ein Zeuge Jehovas, oder sind wir
    wirklich seine Diener?

    Wie könnten wir das herausfinden?

    Ganz einfach:

    Halten wir die Gebote Gottes ein, nicht nur aus Angst vor Strafe – sondern weil wir erkannt haben, welcher Sinn dahinter steckt und weil wir gelernt zu hassen, was Jehova hasst?

    Ist das Lesen von Gottes Wort und das Nachsinnen darüber wirklich „eine Speise“ für uns? Lieben wir es?

    Warum beschäftigen wir uns mit der Bibel und den Publikationen, die uns „der treue und verständige Sklave“ zur Verfügung stellt? Weil wir Informationen sammeln und gern belehrt sein wollen? Oder, weil wir Jehova ganz genau kennen lernen wollen? Weil wir gerne erkennen wollen, wie unser Gott denkt und warum? Weil wir ihm nacheifern wollen? Weil wir gern selbst so denken und handeln wollen, wie ER?

    Wie gesagt: das sind alles Fragen, die sich jeder selbst beantworten muß. Die Dinge, die damit zu tun haben, sind Gewissensentscheidungen, d.h. sie haben jetzt und hier von Menschen keine Konsequenzen. Aber sie beeinflussen, wie Jehova von uns denkt, wie er uns sieht.

    Und sie beeinflussen, ob wir uns selbst in Gottes Liebe bewahren – oder halt auch nicht!

    Kommentar — 21. Mai 2009 @ 17:05

  2. Thomas

    Psalm 76-78
    Zitate von J.N.Darby


    Die Anwendung dieses Psalmes auf das Gericht der Könige, die in ihrem Hochmut gegen Jerusalem heraufziehen und dort unerwartet den Herrn finden, ist sehr einfach. Das Gericht Gottes wird erzählt, und Gott wird jetzt gepriesen als Der, der Seine Wohnung in Zion hat. Er ist der Gott Jakobs und bekannt in Juda: Sein Gericht wurde von den Himmeln her gehört. Das lange verachtete Zion ist herrlicher als die Berge des Raubes, die Höhen der Gewalttat des Menschen. „Die Erde fürchtete sich und ward stille, als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes.“

    Psalm 77 stellt uns geistliche Befreiung und die Wiederherstellung des Vertrauens dar. Der Gerechte schreit zu Gott, und Gott schenkt ihm Gehör. Schreien ist mehr, als einen Wunsch äußern. Ein Schrei ist der Ausdruck der Schwachheit, der Abhängigkeit, des Zufluchtnehmens der Seele zu Gott, ja, auch der Aufrichtigkeit des Herzens. Am Tage der Drangsal war nicht nur Klagen, Stöhnen und Schmerz in dem Herzen gewesen, sondern der Psalmist sagt. „ich suchte den Herrn“ (Adonai, nicht Jehova). Sein erster Gedanke war gewesen, ob der Herr auf ewig verwerfen werde (V. 7-9); denn er verfolgt hier, wie wir das in den Psalmen oft beobachtet haben, im Geiste den ganzen Weg, der ihn zu dem geführt hat, was sich in den ersten Versen ausgedrückt findet. In Vers 10 verurteilt er diesen Gedanken und gedenkt jener Jahre, in denen die Macht Jehovas, des Bundesgottes Israels, der den Vätern als „der Höchste“ bekannt war, sich offenbart hatte (vgl. auch V. 5). Der Weg Gottes entspricht stets und notwendigerweise Seiner eigenen gesegneten und heiligen Natur und wird im Heiligtum verstanden, in dem Er Seine Gedanken denen bekannt gibt, die mit Ihm in Gemeinschaft sind. Sein Weg ist in Übereinstimmung mit dem Platze, an dem Er Sein Volk richtet, der Beziehung gemäß, in der Er zu diesem steht. Die Wege Gottes bestehen in der Anwendung der göttlichen Grundsätze Seiner heiligen Natur, insoweit Er dieser Natur gemäß zu Seinem Volke in Beziehung tritt; diese Beziehung muss jenen Grundsätzen entsprechend aufrechtgehalten werden. … Der Mensch, der in einer bestimmten Beziehung zu Ihm steht, muss sich derselben anpassen, muss im Innern seines Herzens mit Ihm darin wandeln; aber wenn Gott dieser Beziehung entsprechend handelt, so reinigt Er den Menschen für sie, zeigt ihm das Böse, entfernt den Stolz von ihm, um ihn zu segnen, aber hält Seine Majestät stets aufrecht. Daher erinnert sich das Herz, das sich inmitten des Bösen befindet, an das, wodurch diese Beziehung in der Erlösung entstanden ist (V. 14-18).

    Israel, oder der treue Überrest, befindet sich hier nicht im Genuss der Bundessegnungen; es befindet sich vielmehr in der Drangsal, aber durch den Glauben blickt es auf eine Zeit zurück, die an die Macht Dessen erinnert, der Sich nie verändern kann. Die Seele findet Trost in der Tatsache, dass Gottes Weg im Heiligtum ist, entsprechend der Natur und den Wegen Gottes Selbst, soweit Er offenbart ist. …

    Für das praktische Leben ist dieser Psalm sehr interessant und belehrend. Die den Genuss der göttlichen Segnung entbehrende Seele ist durch die Gnade aufgeweckt worden, zu Gott zu schreien, indem das Gefühl des Verlustes dieser Segnungen auf ihr lastet. Der Gläubige sucht den Herrn, und dies lässt ihn, wie es immer der Fall ist, die Trübsal nur noch mehr empfinden. Er fühlt, wo er steht; seine Seele weist den Trost zurück. Der Gedanke an Gott ist eine, Quelle der Unruhe für ihn; denn wenn der Glaube aufgewacht ist, so ist das Gewissen es gleichfalls, und dies vermischt sich mit dem Verlust der Segnungen, und der Geist ist ermattet. Die Seele wird in dem lebendigen Bewusstsein dessen erhalten, wo sie steht. Der Gläubige gedenkt der herrlichen Tage vor alters, als das Licht des Herrn über ihn leuchtete. Hat Gott ihn aufgegeben, hat Er vergessen, gnädig zu sein? Hat Er Seine Erbarmungen im Zorn verschlossen? Wäre es möglich, dass Gott ihn, einen von Seinem Volke, aufgegeben hätte? Das lenkt seine Gedanken auf Gott Selbst hin. Sollte wirklich mit ihm alles zu Ende sein? Nein, es war nichts als sein Kranksein; und nun wendet er seinen Blick zurück auf die Jahre der Rechten des Höchsten. Er gedenkt der Taten Jehovas. Und nachdem sein eigener gebeugter Geist Jehova erreicht hat, ist er bei Einem angelangt, der stets für Sein Volk war, und der von alters her für dasselbe gewirkt, ja, der es erlöst hat. Er, ihr Gott, wird nun die Quelle seiner Gedanken, nicht mehr seine eigene Lage Ihm gegenüber. Dass Er ihr Gott ist, machte sie so schrecklich. Nun kann er auch Seine Wege richtig überdenken und beurteilen. Sie sind im Meere, und keines Menschen Fuß kann ihrer Spur folgen; aber im Heiligtum sind sie stets in Übereinstimmung mit Seiner Natur und Seinem Charakter und erfüllen Seine Segensabsichten.

    In Psalm 78 wird das Verhalten Israels anhand der Geschichte des ganzen Volkes durch die göttliche Weisheit erörtert, während zugleich sehr Wichtige Grundsätze vorgestellt werden. Es hatte vor alters nicht nur eine Erlösung stattgefunden, zu der der Glaube seine Zuflucht nahm, sondern es war auch ein Zeugnis gegeben worden und ein Gesetz, um die Wege Israels zu leiten und zu dem Zwecke, dass die Väter sie ihren Kindern kundtun sollten. Doch die Väter waren ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht gewesen. Nun, das Gesetz und das Zeugnis waren gegeben worden, damit die Kinder ihren Vätern nicht gleich werden möchten; aber sie waren ihnen gleich geworden, und ihre Geschichte wird hier dargestellt. Darum züchtigte Gott sie; es gab eine direkte, offenbare Regierung hinsichtlich ihrer Wege. Trotz alledem fuhren sie fort zu sündigen. In dem Augenblick, da sie gestraft wurden, wandten sie sich zu Ihm zurück, aber sie heuchelten Ihm nur mit ihrem Munde, ihr Herz war nicht fest gegen Ihn, und sie hielten nicht treulich an Seinem Bunde. Er aber war barmherzig und vergab ihnen, Er gedachte daran, dass sie nur Fleisch waren. Doch selbst nach den Wundertaten in Ägypten vergaßen sie Ihn; und als Gott sie in das Land Kanaan gebracht hatte, wandten sie sich dem Götzendienst zu. Als Gott das hörte, ergrimmte Er und verachtete Israel sehr. Auf dem Boden dieser Regierung, unter dem Gesetz und dem Zeugnis, verbunden mit Gnade und Barmherzigkeit, wurde Israel gänzlich aufgegeben, die Wohnung Gottes verlassen, die Bundeslade der Gefangenschaft und den Händen der Feinde überliefert. Auch das Volk wurde dem Gericht preisgegeben. Doch Jehovas Liebe zu Seinem Volke aufgrund der Gnade war nicht vermindert, und das Elend, in das sie geraten waren, ließ diese Liebe hervortreten. Er erwachte gleich einem Schlafenden und schlug Seine Feinde von hinten und gab ihnen ewige Schmach. Aber das war ein Eintreten in Gnade aufgrund Seiner Liebe zu Seinem Volke. Es war nicht Segnung unter Seiner Regierung aufgrund ihres erfüllten Gehorsams, sondern ein Einschreiten der Gnade, nachdem der Ungehorsam auf dem Grundsatz der Regierung, trotz des Mitgefühls und des Erbarmens Gottes, ein völliges Gericht herbeigeführt hatte. Unumschränkte Gnade trat jetzt auf den Schauplatz. Frühere Segnungen hatten Joseph zum natürlichen Erben gemacht; er besaß ein reiches und doppeltes Teil. Doch Gott erwählte Juda, Er erwählte Zion. Das gab diesem Ort seine Wichtigkeit. Es ist der Ort, wo die Liebe in Gnade sich zeigte als alles unter dem Gesetz gefehlt hatte, trotzdem Gott mit der größten erbarmenden Langmut handelte. Er baute Sein Heiligtum. Das wird nicht gerade als Gegenstand der erwählenden Gnade dargestellt; aber Gott erwählte David, als er in den niedrigsten Verhältnissen war, um Sein Volk zu weiden.

    Kommentar — 24. Mai 2010 @ 16:34

  3. Jule

    Psalm 76 – 78

    Psalm 76 – Gottes Zorn

    1 Ein Lied Asafs, mit Saiteninstrumenten zu begleiten.

    2 Gott ist in Juda jedem bekannt, in ganz Israel wird sein Name geehrt.

    3 In Jerusalem wurde sein Heiligtum errichtet; sein Tempel steht auf dem Berg Zion.

    4 Dort zerbrach er Pfeile, Schilde und Schwerter, ja, alles Kriegsgerät!

    5 Du bist glanzvoller und mächtiger als die Feinde in den Bergen, die von dort aus ihre Raubzüge unternahmen.

    6 Diese stolzen Krieger – nun sind sie ihrer Waffen beraubt! Sie schlafen den Todesschlaf, und niemals werden sie wieder zur Waffe greifen.

    7 Du, Gott Jakobs, brauchtest nur zu drohen, und schon fielen Ross und Reiter.

    8 Furchterregend bist du, o Gott! Wer kann vor dir bestehen, wenn dein Zorn losbricht?

    9 Die Menschen auf der Erde erstarrten vor Schreck und wurden stumm, als dein Richterspruch vom Himmel ertönte,

    10 als du dich erhobst, um Gericht zu halten und den Entrechteten im Land zu helfen.

    11 Das Wüten der Feinde vermehrt deinen Ruhm, selbst ihr verzweifeltes Toben machst du dir zunutze!

    12 Gebt Gott, dem Herrn, Versprechen und haltet sie! Ihr Völker rings um Israel – bringt ihm eure Gaben, denn groß und gewaltig ist er!

    13 Er bricht den Stolz der hochmütigen Herrscher, die Mächtigen dieser Welt müssen ihn fürchten!

    Warum erschrecken und erstarren sie denn, als Gott Gericht übt?

    Weil sie nicht geglaubt hatten, dass IHN interessiert was sie tun und dass er sie dafür zur Rechenschaft ziehen würde?

    Oder ist hier die Rede vom und zum untreuen Volk? Hatten sie gehofft, noch rechtzeitig auf die richtige Seite zu springen?

    Wir erinnern uns noch an die Kindersendung der 80er Jahre mit Michael Schanze „eins zwei oder drei“?

    Die Kinder bekamen eine Frage und drei mögliche Antworten. Wer auf die richtige sprang, bekam einen Punkt und die mit den meisten Punkten hatten dann am Ende gewonnen. Sie machten sich einen Spaß daraus, hin und her zu springen, um die anderen zu verwirren. Vielleicht würden sie dann als Einzige den Punkt für die richtige Antwort bekommen. Es kam dabei dann nur darauf an, dass sie rechtzeitig auf die richtige Antwort springen. Dabei wurde immer das Lied gesungen: „Eins, zwei, oder drei? Letzte Chance – vorbei!“ Und dann mussten sie halt „auf der richtigen Seite“ stehen.

    Hatten die hier im Psalm Angesprochenen vielleicht nicht rechtzeitig Stellung auf der richtigen Seite bezogen? Waren sie noch „herum gesprungen“ und dachten, sie hätten noch Zeit und hatten dadurch die „letzte Chance“ verpasst? Waren sie deshalb überrascht und geschockt?

    Wo stehen wir heute?

    Haben wir Stellung bezogen und harren „auf der richtigen Seite“ aus – auch wenn das für uns Einbußen bedeutet – oder leben wir so wie es uns passt und glauben, wir würden noch rechtzeitig die „letzte Chance“ nutzen können?

    Glauben wir vielleicht wirklich, wir könnten so ein Spielchen mit Jehova spielen?

    Oder haben wir Jehova nicht nur kennen sondern auch lieben gelernt und betrachten seine Freundschaft als das kostbarste Gut auf Erden? Dann werden wir weder überrascht von „großen Tag Jehovas“, wenn dieser „in einem Augenblick‘ über die Menschen kommt, noch werden wir über sein Urteil geschockt sein.

    Denn wir haben ein gutes Gewissen, den Segen Jehovas und sogar die Gewißheit, dass nicht nur wir Jehova als unseren Freund betrachten – sondern auch er uns als seine Freunde sieht.

    Wir sehen: es liegt an uns!

    „Jehova hat keinen Gefallen am Tod des Bösen“, er will, dass wir von unseren verkehrten Wegen umkehren, damit er sich unser erbarmen kann und uns nicht so strafen muss, wie er die Geschockten hier im Psalm straft.

    Lassen wir die Rumspringerei – nutzen wir die Chance, sonst heißt es vielleicht für uns bald: „vorbei!“

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 18:46

  4. Jule

    Psalm 77 – Gott, hast du uns für immer verstoßen?

    1 Ein Lied Asafs. Für Jedutun.

    2 Ich rufe zu Gott, ja, ich schreie immer wieder, damit er mich endlich hört.

    3 Ich habe große Angst und sehe keinen Ausweg mehr. Unaufhörlich bete ich zu Gott – sogar in der Nacht strecke ich meine Hände nach ihm aus. Ich bin untröstlich.

    4 Wenn ich an Gott denke, fange ich an zu seufzen; grüble ich über meine Lage nach, so verliere ich allen Mut.

    5 Ich kann nicht schlafen, weil er mich wach hält; die Unruhe treibt mich umher, ich finde keine Worte mehr.

    6 Ich erinnere mich an frühere Zeiten, an Jahre, die längst vergangen sind,

    7 als ich beim Spiel auf der Harfe noch fröhlich sein konnte. Jede Nacht grüble ich nach; das Herz wird mir schwer, weil meine Gedanken immer um die gleichen Fragen kreisen:

    8 Hat der Herr uns für alle Zeiten verstoßen? Wird er nie wieder freundlich zu uns sein?

    9 Ist seine Gnade für immer zu Ende? Gelten seine Zusagen nicht mehr?

    10 Hat Gott vergessen, uns gnädig zu sein? Warum verschließt er uns im Zorn sein Herz?

    11 Das ist es, was mich am meisten schmerzt: Gott, der Höchste, verhält sich jetzt anders als vorher – er setzt sich nicht mehr für uns ein!

    12 Ich erinnere mich an deine großen Taten, Herr, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast.

    13 Ich führe mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst.

    14 O Gott, heilig ist alles, was du tust. Kein anderer Gott ist so mächtig wie du!

    15 Du allein bist der Gott, der Wunder vollbringt; du hast die Völker deine Macht spüren lassen.

    16 Mit starker Hand hast du dein Volk aus der Gefangenschaft in Ägypten befreit, die Nachkommen Jakobs und Josefs.

    17 Als dich die Wasserfluten sahen, begannen sie zu brodeln, sogar die Tiefen des Meeres erzitterten.

    18 Aus den Wolken goss strömender Regen, gewaltige Donnerschläge krachten, und deine Blitze durchzuckten die Luft.

    19 Ja, im Sturm donnerte deine Stimme; grelle Blitze erhellten die Erde, sie zitterte und bebte.

    20 Du bahntest dir einen Weg mitten durch das Meer. Dein Pfad führte durch mächtige Fluten, doch deine Spuren konnte niemand erkennen.

    21 Durch Mose und Aaron, deine Diener, hast du dein Volk wie ein Hirte geführt.

    Der Anfang erinnert an Hiob:

    Auch er konnte nicht verstehen, warum ihn Jehova anscheinend verlassen hatte. Wehmütig erinnerte er sich an die Zeiten, da er noch „trauten Umgang“ mit seinem Gott hatte. Er vermißte das Gefühl, dass ihm Gott ganz nahe war.

    Etwas, was für jeden schwer zu ertragen ist, der einmal ein enges, vertrautes Verhältnis zu Jehova hatte. Für König Saul war es so schrecklich, dass er David als Harfenspieler engagierte, damit dieser mit seinen Psalmen „den Bösen Geist“ vertrieb.

    Wenn wir einmal ein so inniges Verhältnis zu unserem Schöpfer hatten, ist es auch für uns schwer auszuhalten, wenn wir die Nähe unseres Gottes nicht mehr spüren. Vielleicht bekommen wir ja sogar Depressionen deswegen. Aber könnte uns in diesem Fall wirklich eine Therapie und Medikamente helfen – wenn die Depressionen darauf zurückzuführen sind, dass wir unseren Gott verlassen haben? Erfuhr Saul wirklich Heilung? Nein, es war nur eine vorübergehende Linderung. Eine wirkliche Heilung hätte es nur geben können, wenn er wieder zu seinem Gott Jehova umgekehrt wäre. So ist es auch mit uns.

    Wohlgemerkt: ich spreche nicht von Depressionen im Allgemeinen – sondern von denen, die uns überfallen, weil wir selbst uns von unserem Gott abgewandt haben. Für diesen Fall hat uns der Apostel Petrus ein Rezept in der Bibel hinterlassen: „naht euch Gott und er wird sich euch nahen!“

    Dieses Rezept hilft uns auch dann, wenn wir Jehova nicht verlassen haben, aber das Empfinden wie Hiob haben, es wäre so. Auch in diesem Fall hilft es uns, uns noch mehr Jehova zu nahen. Denn wenn wir in so einer Situation beten oder in der Bibel lesen, geben wir Jehova die Chance, uns in den Arm zu nehmen und uns zu trösten!

    Erinnern wir uns noch, was Hiob half? War es nicht genau das, was Petrus uns später riet? Vielleicht hatte der Apostel ja sogar genau diese Geschichte mit Hiob im Sinn, als er den Rat gab: denn als Hiob mit Jehova sprach, ihn nach dem „warum“ fragte, hörte er Jehova.

    Erst dann: zuerst war er zu sehr damit beschäftigt, auf das einzugehen, was seine „Freunde“ sagten. Ihre Anklagen gegen ihn „konnte“ er nicht so im Raum stehen lassen und er rechtfertigte sich, erklärte immer wieder, dass er sich nichts habe zu Schulden kommen lassen. Aber durch Elihu wurde er motiviert, sich direkt an Jehova zu wenden, IHN zu fragen, warum es ihm so schlecht geht. Und Jehova redete jetzt mit ihm. Durch das, was ER sagte, „konnte Hiob über den eigenen Tellerrand blicken“ und erkennen, dass Jehova ihn nicht zu Unrecht für irgendetwas strafte.

    Egal, was auch immer unser Problem ist: wenden wir uns direkt an unseren Gott. Reden wir mit IHM. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir vielleicht nicht würdig genug sind, um ihn um etwas zu bitten – so sind wir doch würdig genug, um in seinem Wort zu lesen. Und während wir das tun, geben wir ihm die Chance, zu uns zu reden!

    Dort sagt er uns, dass es nicht an uns liegt, sondern dass er die Schwierigkeiten noch eine Weile zuläßt. Ein Vortragsredner sagte in dem Zusammenhang mal: „Jehova sieht, was passiert. Er beobachtet uns. Er weiss, wieviel wir ertragen können. Er lässt uns nicht im Stich. Jehova greift immer dann ein, wenn er sieht, dass wir es allein jetzt nicht mehr schaffen,“

    Dieser Gedanke hat mich persönlich sehr berührt, denn ich bin ganz oft an einem Punkt, dass ich meine, „ich kann nicht mehr“ und denke „jetzt muss er aber endlich eingreifen“. Dass er es nicht tut, bedeutet also nicht, dass es ihn nicht interessiert – sondern, dass er mir viel mehr zutraut als ich selbst. Wir denken, wir haben unsere Grenzen bereits erreicht, aber Jehova weiss, dass wir noch viel mehr können. Mit seiner Hilfe „können wir eine Mauer erklimmen“. Wir müssen es uns nur zutrauen. Wenn es uns unser Gott schon zutraut…

    Das mit dem „naht euch Gott“ hilft also in jedem Fall. Auch der Böse darf sich Gott nahen. Dieser wird ihm dann schon durch die Bibel sagen, was er falsch macht und ändern müßte. Dann liegt es ganz an ihm, dies zu tun. Wenn er von seinen schlechten Wegen umkehrt, wird sich Jehova wieder ihm nahen und er wird wieder den wunderbaren „Frieden Gottes“ verspüren, „der alles Denken übertrifft“.

    Ist unser Gott nicht wundervoll? Er ist absolut gerecht und er strömt wirklich von Liebe und Barmherzigkeit über!

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 19:19

  5. Jule

    Psalm 78 – Israels Geschichte – Gott straft und rettet sein Volk

    1 Von Asaf, zum Nachdenken.
    Höre, mein Volk, auf meine Weisungen; gib Acht auf das, was ich dir sage!

    2 Ich will euch die Geschichte unseres Volkes vor Augen malen. Ihre dunklen Rätsel will ich euch erklären.

    3-4 Was wir gehört und erfahren haben, was schon unsere Väter uns erzählten, das wollen wir auch unseren Kindern nicht verschweigen. Jede Generation soll von den mächtigen Taten Gottes hören, von allen Wundern, die er vollbracht hat.

    5 Er gab Israel sein Gesetz, gab den Nachkommen Jakobs seine Gebote. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern bekannt zu machen.

    6 So soll jede Generation seine Weisungen kennen lernen – alle Kinder, die noch geboren werden. Auch diese sollen sie ihren Nachkommen einprägen.

    7 Sie alle sollen auf Gott ihr Vertrauen setzen und seine Machttaten nicht vergessen. Was er befohlen hat, sollen sie tun,

    8 und nicht so handeln wie ihre Vorfahren, die sich gegen Gott auflehnten und sich ihm widersetzten: Sie waren untreu und unbeständig.

    9 Die Ephraimiten besaßen starke und gut ausgerüstete Bogenschützen. Trotzdem flohen sie, als es zur Schlacht kam.

    10 Sie hatten den Bund gebrochen, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben.

    11 Sie vergaßen seine großen Taten – alle Wunder, die er sie mit eigenen Augen hatte sehen lassen.

    12 Ja, schon ihre Vorfahren hatten seine Wunder erlebt, damals in Ägypten im Gebiet von Zoan.

    13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, das Wasser türmte er auf wie einen Wall.

    14 Am Tage führte er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein.

    15 In der Wüste spaltete er Felsen und gab ihnen Wasser aus der Tiefe in Hülle und Fülle.

    16 Ganze Bäche brachen aus den Felsspalten hervor und stürzten herab wie ein Wasserfall.

    17 Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten, dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf.

    18 Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise, auf die sie gerade Lust hatten.

    19 Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken?

    20 Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus – aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?«

    21 Als der Herr das hörte, wurde er zornig; sein Zorn entflammte über Israel wie ein zerstörendes Feuer.

    22 Denn sie glaubten ihm nicht und rechneten nicht mit seiner Hilfe.

    23 Dennoch gab er den Wolken Anweisungen und öffnete die Schleusen des Himmels.

    24 Er ließ das Manna auf sie herabregnen, Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen.

    25 Sie aßen das Brot der Engel, und Gott gab ihnen genug zum Sattwerden.

    26 Dann ließ er den Ostwind losbrausen und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise.

    27 Er ließ Fleisch auf sie regnen: Vögel, so zahlreich wie Sand am Meer.

    28 Mitten ins Lager seines Volkes ließ er sie fallen, ihr Zeltplatz war mit ihnen bedeckt.

    29 Sie aßen davon und wurden mehr als satt; Gott gab ihnen alles, was sie verlangten.

    30 Doch ihre Gier war immer noch nicht gestillt, hemmungslos fraßen sie alles in sich hinein.

    31 Da wurde Gott aufs Neue zornig und brachte ihre stärksten Männer um, er vernichtete die jungen Krieger Israels.

    32 Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte.

    33 Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen, von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin.

    34 Immer wenn Gott einige von ihnen tötete, fragten sie wieder nach ihm, von Reue ergriffen suchten sie Gott.

    35 Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war, dass er, der Höchste, sie befreit hatte.

    36 Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich.

    37 Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig; sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.

    38 Trotzdem blieb er barmherzig, vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück, anstatt ihm freien Lauf zu lassen.

    39 Er wusste ja, wie vergänglich sie waren – flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt.

    40 Wie oft boten sie Gott die Stirn, wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste!

    41 Immer wieder forderten sie ihn heraus, sie beleidigten den heiligen Gott Israels.

    42 Sie vergaßen seine Macht und den Tag, an dem er sie von ihren Feinden befreit hatte.

    43 Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten.

    44 Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte.

    45 Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.

    46 Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten.

    47 Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört.

    48 Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch Seuchen um.

    49 Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie und schickte Scharen von Unglücksengeln gegen sie.

    50 Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen.

    51 Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, der Nachkommen Hams.

    52 Dann ließ er sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe.

    53 Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab.

    54 Bis ins heilige Land brachte er sein Volk, bis zu dem Berg Zion, den er zu seinem Heiligtum erklärte.

    55 Ganze Völker vertrieb er aus dem Land und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der vertriebenen Völker waren nun ihre Wohnungen.

    56 Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig.

    57 Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein Bogen, dessen Sehne reißt.

    58 Sie erzürnten Gott, denn sie errichteten auf den Bergen Heiligtümer für fremde Götter; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn.

    59 Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf.

    60 Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war.

    61 Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde.

    62 Er war zornig über sein Volk und ließ es durch das Schwert der Gegner umkommen.

    63 Die jungen Männer fielen im Krieg, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr.

    64 Die Priester wurden mit dem Schwert umgebracht, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen.

    65 Doch dann erhob sich der Herr, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht.

    66 Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött.

    67 Die Nachkommen Josefs ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen.

    68 Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört.

    69 Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da.

    70 Er wählte David aus, ihm zu dienen; von den Weiden holte er ihn weg,

    71 wo er die Schafe hütete. Gott machte ihn zum Hirten über Israel, über sein erwähltes Volk.

    72 David regierte es mit aufrichtigem Herzen und führte es mit kluger Hand.

    Wenn wir im Sinn behalten, dass diese Psalmen von Asaph zum Singen während der Zusammenkünfte des Volkes geschrieben wurden – warum fasst er hier die Geschichte des Volkes zusammen?

    Es ist ja ein sehr langes Lied und offensichtlich haben die Eltern bereits ihre Kinder den Text des Liedes gelehrt, bevor sie in Jerusalem zusammen kamen. Also warum so ein langes Lied? Das war doch sicherlich sehr mühsam, den langen Text auswendig zu lernen…

    In 1. Korinther wird uns gesagt, warum Jehova diese Worte für uns hat aufschreiben lassen:

    1. Korinther 10:11
    Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie sind zur Warnung für uns geschrieben worden, auf welche die Enden der Systeme der Dinge gekommen sind.

    Römer 15:4
    Denn alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.

    Das Selbe gilt auch für sein Volk. Auch sie würden durch das Singen dieses Liedes daran erinnert werden, wie Jehova mit seinem Volk gehandelt hat und so würden sie ihn und seine Handlungsweise sicherlich besser verstehen lernen. Was letztendlich jeder aus diesem Wissen macht, ist ja eine Gewissensentscheidung. Wer Jehova nicht nur kennen sondern auch lieben lernt, der wird sich bemühen, so zu leben, dass er seinem Gott Jehova Freude bereitet.

    Die anderen „dürfen“ ihre Willensfreiheit gebrauchen und können ruhig so leben, wie es ihnen in den Kram passt. Aber sie wissen nun, wie Jehova darüber denkt und dass ihr Verhalten eines Tages Konsequenzen haben wird. Niemand wird sagen können, man habe ihn nicht gewarnt.

    Aber diese Personen werden nie verspüren, wie wahr die Worte sind: „der Segen Jehovas macht reich“. Sie werden nie erleben, wie beglückend es ist, sich einer engen Freundschaft mit Jehova zu erfreuen. Aber die Chance hätten sie gehabt!

    Jeder hat die Chance, sich Gott zu nahen und ein Freund Gottes zu werden. Ob er sie nutzt, liegt ganz bei ihm

    Kommentar — 7. Mai 2012 @ 19:40

  6. Jule

    Psalm 76 – 78

    Psalm 76 – „wer kann vor deinem Angesicht bestehen?“

    1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Ein Psalmlied, von Asaph.

    2 Gott ist in Juda bekannt, sein Name ist groß in Israel; 3 in Salem ist sein Zelt und seine Wohnung in Zion. 4 Dort zerbricht er die Blitze des Bogens, Schild, Schwert und Kriegsgerät.

    (Sela.)

    5 Glanzvoll bist du, Mächtiger, Über den Bergen von Beute!

    6 Die Tapferen werden ausgeplündert; sie sinken in ihren Schlaf, und den Kriegsleuten versagen die Hände.

    7 Von deinem Schelten, o Gott Jakobs, sinken Ross und Reiter in tiefen Schlaf! 8 Du bist zu fürchten , und wer kann vor deinem Angesicht bestehen, wenn dein Zorn entbrennt? 9 Wenn du das Urteil vom Himmel erschallen lässt, erschrickt die Erde und hält sich still, 10 wenn Gott sich erhebt zum Gericht, um zu retten alle Elenden im Land.

    (Sela.)

    11 Denn der Zorn des Menschen muss dich preisen, mit dem Rest der Zornesflammen gürtest du dich.

    12 Legt Gelübde ab und erfüllt sie dem Herrn , eurem Gott; von allen Seiten soll man Geschenke bringen dem Furchtgebietenden! 13 Er beschneidet den Mut der Fürsten und ist furchtbar gegen die Könige auf Erden.

    hier findete ihr einige Gedanken der Vorjahre dazu:

    Kommentar — 22. Mai 2013 @ 17:03

  7. Jule

    Psalm 77 – eigentlich müssten wir hier den nächsten Psalm gleich mitlesen

    1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Asaphs.

    2 Ich rufe zu Gott und will schreien; zu Gott rufe ich, und er wolle auf mich hören!

    3 Zur Zeit meiner Not suche ich den Herrn; meine Hand ist bei Nacht ausgestreckt und ermüdet nicht, meine Seele will sich nicht trösten lassen. 4 Denke ich an Gott, so muss ich seufzen, sinne ich nach, so ermattet mein Geist.

    (Sela.)

    5 Du hältst meine Augenlider offen; ich werfe mich hin und her und kann nicht reden. 6 Ich gedenke an die alte Zeit, an die Jahre der Urzeit; 7 ich gedenke an mein Saitenspiel in der Nacht, ich sinne in meinem Herzen nach, und es forscht mein Geist:

    8 Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und niemals wieder gnädig sein?
    9 Ist“s denn ganz und gar aus mit seiner Gnade , und ist die Verheißung zunichte für alle Geschlechter?
    10 Hat denn Gott vergessen , gnädig zu sein, und im Zorn seine Barmherzigkeit verschlossen?

    (Sela.)

    11 Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat.

    12 Ich will gedenken an die Taten des Herrn ; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, 13 und ich sinne nach über alle deine Werke und erwäge deine großen Taten:

    14 O Gott, dein Weg ist heilig! Wer ist ein so großer Gott wie du, o Gott?

    15 Du bist der Gott, der Wunder tut; du hast deine Macht erwiesen an den Völkern! 16 Du hast dein Volk erlöst mit deinem Arm, die Kinder Jakobs und Josephs.

    (Sela.)

    17 Als dich, o Gott, die Wasser sahen, als dich die Wasser sahen, da brausten sie; ja, das Meer wurde aufgeregt. 18 Die Wolken gossen Wasser aus, es donnerte im Gewölk, und deine Pfeile fuhren daher. 19 Deine Donnerstimme erschallte im Wirbelwind, Blitze erhellten den Erdkreis; die Erde erbebte und zitterte. 20 Dein Weg führte durch das Meer und dein Pfad durch gewaltige Fluten, und deine Fußstapfen waren nicht zu erkennen. 21 Du führtest dein Volk wie eine Herde durch die Hand von Mose und Aaron.

    Nanu, warum endet dies hier so abrupt?

    Ich hatte beim Lesen das Gefühl, es müsse noch mehr kommen, denn die Geschichte geht doch noch weiter. Hatte ich nicht vorhin beim Lesen des Stoffes der Vorjahre die ganze lange Geschichte gelesen?

    Scheinbar geht es im nächsten Psalm weiter.

    Trotzdem hier einige Gedanken der Vorjahre zu diesem Psalm:

    Kommentar — 22. Mai 2013 @ 17:12

  8. Jule

    hier kommt die Fortsetzung:

    Psalm 78 – die unverdiente Güte im Alten Testament

    1 Ein Maskil; von Asaph.

    Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! 2 Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit.

    3 Was wir gehört und gelernt haben und was unsere Väter uns erzählt haben, 4 das wollen wir ihren Kindern nicht vorenthalten , sondern den Ruhm des Herrn erzählen dem späteren Geschlecht, seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.

    5 Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gegeben in Israel; und er gebot unseren Vätern, es ihren Kindern zu verkünden, 6 damit das spätere Geschlecht es wisse, die Kinder, die noch geboren werden sollten, damit auch sie aufständen und es ihren Kindern erzählten; 7 damit diese auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten 8 und nicht würden wie ihre Väter, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.

    9 Die Söhne Ephraims [waren wie] gerüstete Bogenschützen, die sich umwenden am Tag der Schlacht. 10 Sie bewahrten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln.

    11 Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen.

    12 Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gebiet von Zoan . 13 Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm. 14 Er leitete sie bei Tag mit einer Wolke und mit dem Licht eines Feuers durch die ganze Nacht.

    15 Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten; 16 er ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen

    17 Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste. 18 Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste.

    19 Und sie redeten gegen Gott und sprachen: » Kann Gott uns wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? 20 Siehe, er hat den Felsen geschlagen , dass Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?«

    21 Darum, als der Herr das hörte, da wurde er zornig, und Feuer entbrannte gegen Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel, 22 weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Rettung vertrauten.

    23 Und doch hatte er den Wolken droben geboten und die Türen des Himmels geöffnet; 24 und hatte Manna auf sie regnen lassen zum Essen und ihnen Himmelskorn gegeben. 25 Der Mensch aß das Brot der Starken; er sandte ihnen Speise, bis sie satt waren.

    26 Er ließ den Ostwind am Himmel hinfahren und führte durch seine Kraft den Südwind herbei; 27 er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Geflügel wie Sand am Meer, 28 und ließ sie mitten in ihr Lager fallen, rings um ihre Wohnung her. 29 Da aßen sie und wurden völlig satt; er gewährte ihnen, wonach sie gelüstet hatten.

    30 Sie hatten ihre Begierde noch nicht gestillt, und ihre Speise war noch in ihrem Mund, 31 da erhob sich der Zorn Gottes gegen sie; und er tötete die Vornehmsten unter ihnen, und die auserwählten [Krieger] Israels streckte er nieder.

    32 Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder . 33 Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre in Schrecken.

    34 Wenn er sie schlug, so fragten sie nach ihm und kehrten wieder um und suchten Gott; 35 und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels ist, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser .

    36 Aber sie heuchelten vor ihm mit ihrem Mund und logen mit ihren Zungen; 37 denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund fest.

    38 Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und erweckte nicht seinen ganzen Grimm; 39 denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.

    40 Wie oft lehnten sie sich gegen ihn auf in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde! 41 Und sie versuchten Gott immer wieder und bekümmerten den Heiligen Israels.

    42 Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag , als er sie von dem Feind erlöste; 43 als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet von Zoan; 44 als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, sodass man nicht trinken konnte; 45 als er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten; 46 als er dem Vertilger ihren Ertrag gab und der Heuschrecke die Frucht ihrer Arbeit; 47 als er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume durch eine verheerende Wasserflut, 48 und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Blitzen; 49 als er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Wut und Grimm und Drangsal, eine ausgesandte Schar Verderben bringender Engel; 50 als er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte , sondern ihr Leben der Pest preisgab; 51 als er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams .

    52 Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste 53 und führte sie sicher, dass sie sich nicht fürchteten ; ihre Feinde aber bedeckte das Meer.

    54 Und er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. 55 Und er vertrieb die Heiden vor ihnen her und teilte ihnen das Erbe aus mit der Messschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen.

    56 Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn und bewahrten seine Zeugnisse nicht, 57 sondern sie wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen.

    58 Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzenbilder. 59 Gott hörte es und geriet in Zorn, und er verabscheute Israel sehr.

    60 Und er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte; 61 und er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand. 62 Er überlieferte sein Volk dem Schwert und war zornig über sein Erbe . 63 Seine jungen Männer verzehrte das Feuer, und seine Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben. 64 Seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten.

    65 Da erwachte der Herr wie ein Schlafender , wie ein Held , der aufjauchzt vom Wein.

    66 Und er schlug seine Feinde in die Flucht, ewige Schande fügte er ihnen zu.

    67 Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, 68 sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion , den er liebt.

    69 Und er baute sein Heiligtum gleich Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.

    70 Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg. 71 Als er den tragenden Schafen nachging, holte Er ihn, Dass er Jakob weiden sollte, sein Volk, und Israel, sein Erbe.

    72 Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit weiser Hand.

    Hier haben wir also ein ganz deutliches Beispiel von unverdienter Güte im Alten Testament – aus der Zeit, als das Gesetz noch galt:

    Wenn sie sich gegen Jehova auflehnten, hatten sie schwere Strafe verdient. Es war ja in dem Bund mit Jehova festgehalten. So erhielten sie also ihre gerechte Strafe.

    Dennoch erbarmte sich Jehova immer wieder und kam ihnen zur Hilfe, sorgte für sie und befreite sie. Dies hatten sie nicht verdient – aber ER tat es trotzdem. Weil er sie liebte!

    einen weiteren Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 22. Mai 2013 @ 17:28

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