Psalm 73 – 75
(Psalm 73-89)
Psalm 73
Eine Melodie von Asaph.
73 Gott ist gegen Israel tatsächlich gut, gegen die, die reinen Herzens sind.
2 Was mich betrifft, meine Füße wären fast abgebogen,
Meine Schritte wären beinahe zum Ausgleiten gebracht worden.
3 Denn ich wurde neidisch auf die Prahler,
[Als] ich ständig den Frieden der Bösen sah.
4 Denn sie haben keine Todesqualen;
Und ihr Wanst ist fett.
5 Sie sind auch nicht im Ungemach des sterblichen Menschen,
Und sie werden nicht so geplagt wie andere Menschen.
6 Daher hat ihnen der Hochmut als Halskette gedient;
Gewalttat hüllt sie ein wie ein Gewand.
7 Aus Fett ist ihr Auge hervorgetreten;
Sie haben die Einbildungen des Herzens übertroffen.
8 Sie höhnen und reden über das, was schlecht ist;
Von Übervorteilung reden sie in hochtönender Weise.
9 Sie haben ihren Mund sogar in die Himmel gesetzt.
Und ihre Zunge, sie ergeht sich auf der Erde.
10 Darum bringt er sein Volk hierher zurück,
Und von dem, was voll ist, werden die Wasser für sie abgeleitet.
11 Und sie haben gesagt: „Wie ist Gott dazu gelangt, es zu wissen?
Und gibt es wirklich Kenntnis beim Höchsten?“
12 Siehe! Dies sind die Bösen, die auf unabsehbare Zeit unbesorgt sind.
Sie haben [ihre] Mittel des Unterhalts gemehrt.
13 Sicherlich ist es vergeblich, daß ich mein Herz gereinigt habe
Und daß ich in Unschuld meine Hände wasche.
14 Und ich wurde geplagt den ganzen Tag,
Und meine Zurechtweisung ist jeden Morgen [da].
15 Hätte ich gesagt: „Ich will eine Geschichte wie diese erzählen“,
Siehe, gegen die Generation deiner Söhne
Hätte ich treulos gehandelt.
16 Und ich habe ständig überlegt, um dies zu erkennen;
Es war Ungemach in meinen Augen,
17 Bis ich dann in das großartige Heiligtum Gottes kam.
Ich wollte ihre Zukunft wahrnehmen.
18 Sicherlich ist es schlüpfriger Boden, wohin du sie stellst,
Du hast sie in Trümmer fallen lassen.
19 O wie sind sie ein Gegenstand des Entsetzens geworden gleichsam in einem Augenblick!
[Wie] haben sie ihr Ende erreicht, sind dahin durch plötzliche Schrecken!
20 Wie einen Traum nach dem Erwachen, o Jehova,
[So] wirst du, wenn du [dich] aufmachst, selbst ihr Bild verachten.
21 Denn mein Herz war erbittert,
Und in meinen Nieren empfand ich stechenden Schmerz,
22 Und ich war vernunftlos und konnte nicht erkennen;
Ich wurde von deinem Standpunkt aus wie bloßes Vieh.
23 Ich aber bin beständig bei dir;
Du hast meine Rechte erfaßt.
24 Mit deinem Rat wirst du mich leiten,
Und danach wirst du mich sogar zu Ehren führen.
25 Wen habe ich in den Himmeln?
Und neben dir habe ich keine andere Lust auf der Erde.
26 Mein Organismus und mein Herz haben versagt.
Gott ist der Fels meines Herzens und mein Teil auf unabsehbare Zeit.
27 Denn siehe, gerade die, die dir fernbleiben, werden umkommen.
Du wirst bestimmt jeden zum Schweigen bringen, der dich unsittlicherweise verläßt.
28 Was aber mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen.
Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen,
Um all deine Werke zu verkünden.
Psalm 74
Ein Maskil. Von Asaph.
74 Warum, o Gott, hast du für immer verstoßen?
Warum raucht dein Zorn ständig gegen die Kleinviehherde deiner Weide?
2 Gedenke deiner Gemeinde, die du vor langem erworben hast,
Des Stammes, den du erlöstest als dein Erbe,
Dieses Berges Zion, auf dem du geweilt hast.
3 Erheb doch deine Schritte zu den langwährenden Verödungen.
Alles an der heiligen Stätte hat der Feind mißhandelt.
4 Die dich befeinden, haben gebrüllt inmitten deiner Zusammenkunftsstätte.
Sie haben ihre eigenen Zeichen als [die] Zeichen gesetzt.
5 Einer ist dafür bekannt, daß er dem gleich ist, der Äxte emporhebt gegen ein Dickicht von Bäumen.
6 Und nun schlagen sie ja mit Beil und Stangen mit Eisenspitzen selbst dessen Schnitzwerk insgesamt.
7 Ins Feuer haben sie dein Heiligtum gesteckt.
Sie haben die Stiftshütte deines Namens selbst bis zur Erde entweiht.
8 Sie, auch ihre Nachkommen, haben in ihrem eigenen Herzen zusammen gesagt:
„Alle Zusammenkunftsstätten Gottes sollen im Land verbrannt werden.“
9 Unsere Zeichen haben wir nicht gesehen; da ist kein Prophet mehr,
Und da ist niemand bei uns, der weiß, wie lange.
10 Wie lange, o Gott, wird der Widersacher weiterhin schmähen?
Wird der Feind deinen Namen stets respektlos behandeln für immer?
11 Warum hältst du deine Hand, ja deine Rechte, zurückgezogen
Aus der Mitte deines Busens, um [mit uns] ein Ende zu machen?
12 Und doch ist Gott mein König von alters her,
Der eine großartige Rettung schafft inmitten der Erde.
13 Du selbst störtest das Meer auf mit deiner Stärke;
Du zerbrachst die Häupter der Seeungetüme in den Wassern.
14 Du warst es, der die Häupter des Leviathans zerschmetterte.
Du gabst ihn dann als Speise dem Volk, denen, die die wasserlosen Gegenden bewohnen.
15 Du warst es, der den Quell und den Wildbach spaltete;
Du selbst trocknetest immerfließende Bäche aus.
16 Dir gehört der Tag; auch gehört dir die Nacht.
Du selbst bereitetest den Lichtkörper, ja die Sonne.
17 Du warst es, der alle Grenzen der Erde errichtete;
Sommer und Winter – du selbst bildetest sie.
18 Gedenke dessen: Der Feind selbst hat geschmäht, o Jehova,
Und ein unverständiges Volk hat deinen Namen respektlos behandelt.
19 Gib nicht dem wilden Tier die Seele deiner Turteltaube.
Das Leben deiner Niedergedrückten vergiß nicht für immer.
20 Wirf einen Blick auf den Bund,
Denn die dunklen Orte der Erde sind voll geworden von den Wohnsitzen der Gewalttat.
21 O möge der Unterdrückte nicht gedemütigt zurückkehren.
Mögen der Niedergedrückte und der Arme deinen Namen preisen.
22 Steh auf, o Gott, führe deinen eigenen Rechtsfall.
Gedenke deiner Schmach von seiten der Unverständigen den ganzen Tag.
23 Vergiß nicht die Stimme derer, die dich befeinden.
Der Lärm derer, die sich gegen dich erheben, steigt beständig auf.
Psalm 75
Dem Leiter. „Verdirb nicht.“ Eine Melodie. Von Asaph. Ein Lied.
75 Wir danken dir, o Gott; wir danken dir,
Und dein Name ist nahe.
Menschen müssen deine Wunderwerke verkünden.
2 „Denn ich ging daran, [mir] eine feste Zeit zu nehmen;
Ich selbst begann mit Geradheit zu richten.
3 Als die Erde und all ihre Bewohner in Auflösung begriffen waren,
War ich es, der ihre Säulen ausrichtete.“ Sela.
4 Ich sagte zu den Törichten: „Seid nicht töricht“
Und zu den Bösen: „Erhebt nicht das Horn.
5 Erhebt nicht euer Horn zur Höhe.
Redet nicht mit frechem Hals.
6 Denn weder vom Osten noch vom Westen,
Noch vom Süden her gibt es eine Erhöhung.
7 Denn Gott ist der Richter.
Diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er.
8 Denn da ist ein Becher in der Hand Jehovas,
Und der Wein schäumt, er ist voll Mischtrank.
Und er wird bestimmt seine Hefen daraus ausgießen;
Alle Bösen der Erde werden [sie] ausschlürfen, [sie] trinken.“
9 Was aber mich betrifft, ich werde [es] kundtun auf unabsehbare Zeit;
Ich will Melodien spielen dem Gott Jakobs.
10 Und alle Hörner der Bösen werde ich abhauen.
Die Hörner des Gerechten werden erhöht werden.
Jule
Psalm 73 – 75
Psalm 73:2-3,8,11-14,
Kennst du dieses Gefühl?
Wenn nicht, dann sei froh, dass dein Glaube bisher noch nicht durch den
scheinbaren Frieden des Bösen ins Wanken geriet.
Ich persönlich kenne dieses Gefühl nur zu gut und immer, wenn die Probleme überhand nehmen, springt es mich wieder an. Wenn ich sehe, dass unser Gott weiterhin zusieht, nichts tut, die Wahrheit endlich ans Licht zu bringen – und dann im Gegenzug dazu sehe, dass der Gott des Bösen (der Widersacher Jehovas) seinen Dienern aber immer und immer wieder weiterhin Gelingen schenkt! Dann frage ich mich oft, „warum?“.
Mein Mann hört dann häufig von mir die Worte „der Gott der Schadenstifter tut aber wenigstens was für seine Anbeter, er gibt ihrem Tun Gelingen!“
Bedeuten solche Gefühle, dass ich im Glauben schwach geworden bin? Dass ich lieber dem Gott der Gegenseite dienen würde, weil ich von meinem Gott enttäuscht bin und endlich auch mal in solchem Ausmaß Gelingen haben wolle?
Nein! Sicherlich bin ich enttäuscht, denn ich weiß ja, dass der Gott, dem wir hier als Familie dienen, mächtiger ist, als alle anderen zusammen. Wenn er wollte, könnte er die Situation in einem Nu wenden, alles zum Guten und zur Wahrheit hin verändern.
Dann kommt in solchen Momenten oft der Gedanke der Wertlosigkeit auf.
Bin ich denn meinem Gott weniger wert, als die Schadenstifter
ihrem? Wie kann das sein, wo mein Gott doch Liebe ist?
Dann sagt unser tapferes Finchen zu mir „aber du weißt doch, warum Gott das Böse zuläßt. Hast doch die Erklärung in der Bibel gefunden und verstanden. Und außerem: wenn Gott allen seinen Dienern Leid und Schmerz vom Leib hielte, dann würde ja jeder Jehova dienen!“
Recht hat sie, trotzdem gibt es Momente, wo so etwas zutiefst schmerzhaft ist!
Aber nie bin ich auf die Idee gekommen, „das Lager zu wechseln“ und nunmehr dem Widersacher Jehovas zu dienen, denn dieser ist nichts und niemand, der erstrebenswert ist.
Dieser Gott – Satan der Teufel – ist es in meinen Augen nicht wert, angebetet zu werden, er hat nichts Schönes und nichts Liebenswertes an sich! Und auch, wenn ich für nur einen ganz winzigen Akt der Anbetung von ihm den Frieden bekommen könnte, den ich mir so sehr ersehne – nicht um diesen Preis! Da erdulde ich die Situation lieber noch einige Jahrzehnte. Aber diesem häßlichen Gott, Satan, dem Teufel, diesem werde ich niemals dienen.
Denn wenn man genau hinguckt, kommt von ihm nichts Gutes. Er hilft seinen Dienern nur bei schlechten Dingen. Niemals geht von ihm oder seinen Dienern Frieden aus. Einzig und allein Unfrieden, Lügen, Intrigen und Schadenstiften kommt von ihm und findet seine Unterstützung. Nichts, was wirklich erstrebenswert wäre.
Wenn es hier in Vers 3 heißt, dass Asaph neidisch auf die Prahler wurde und in Vers 13, dass er meint, es sei sicherlich vergeblich, dass er Jehova gedient habe, meint er daher sicherlich ähnliche Gedanken und Gefühle, wie ich sie selbst nur zu gut kenne.
Psalm 73:16-17,19
Wenn wir genau über die Situation nachdenken, so erkennen wir schnell,dass der Frieden des Bösen nur ein scheinbarer Friede ist. Es ist nur ein Haschen nach Wind, bezeichnend für den großen Lügner – dem Teufel. Jesus bezeichnete ihn ja als „Vater der Lüge“.
Er will uns glauben machen, dass er der bessere Gott ist, dass er würdiger als Jehova sei, angebetet zu werden. Hierzu habe ich am Mittwoch beim Kommentar zum Tagestext einen aussagekräftigen Satz gelesen, der es auf den Punkt bringt:
Gerade darum geht es ja hier!
Darum all die Anfeindungen und darum wartet Jehova auch ab und greift nicht ein: er will dem Satan beweisen, dass es Menschen gibt, die IHN so sehr lieben, achten und respektieren, dass sie auf diese große Lüge nicht reinfallen!
Hier kommt wieder der Vers 13 ins Spiel. Klar, dass wir in einer derart
bedrückenden und scheinbar aussichtslosen Situation darüber nachdenken. Die Schadenstifter haben einzig und allein aus diesem Grund Erfolg, weil sie mit den Waffen ihres Gottes vorgehen und sein Verhalten nachahmen: Lug, Trug und Intrigen und Rufmord. Was wollen wir denn dagegen setzen? Die Wahrheit?
Was, wenn sich niemand für die Wahrheit interessiert? Was, wenn die Leute, die entscheiden sollen, durch „das Gewäsch“ der Schadenstifter bereits zu sehr eingewickelt sind und wenn wir für die Wahrheit keine Beweise haben, die uns wieder Bewegung und Luft verschaffen würden?
Hier kommt ja dann die große Frage ins Spiel: Lassen wir uns auf das Niveau des Bösen herab?
Greifen wir nun zu gleichen Mitteln und verbreiten nun unsererseits Lügen über ihn? Schaffen wir vielleicht falsche Beweismittel, weil wir vielleicht die nötigen Kenntnisse haben, um Dokumente zu fälschen? Bringen auch wir falsche Zeugenaussagen?
Oder vertrauen wir trotzdem auch hier noch auf Jehova?
Hier ist dann die richtige Bedeutung von „sicherlich ist es vergeblich, dass ich mein Herz gereinigt gabe und dass ich in Unschuld meine Hände wasche“ – denn unser moralisch einwandfreies Verhalten hat es dem Schadenstifter erst ermöglicht, uns soweit an die Wand zu drücken. Hätten wir mit seinen Mitteln gekämpft, dann hätten wir verhindern können, dass sein Rufmord erfolgreich war.
In diesem Sinne sind wir manchmal „neidisch auf die Prahler“ und
Schadenstifter: weil ihr Gott (wohlgemerkt, das ist Satan der Teufel, nicht Jehova) ihnen Gelingen schenkt, unser Gott hingegen zwar die Macht hat, aber sie (noch) nicht nutzt!
Wie wir sehen, bedeuten die Worte Asaphs also nicht das, wonach sie auf dem ersten Blick aussehen.
Psalm 72:27,28
Natürlich ist sich Asaph darüber im Klaren, wie die Situation ausgeht.
Er weiß, dass der Satan ein Verleumder ist. Er weiß, dass Jehova ein
liebevoller Gott ist, der seine Anbeter letztendlich belohnen wird, dass er
nicht aus Desinteresse nicht eingreift, sondern einen guten Grund hat, das Unrecht noch eine Weile zuzulassen.
Auch wir wissen dies. Auch wir wissen um die Streitfrage und oft stelle ich mir das, was hier in Wirklichkeit abgeht, plastisch vor. Denn worum geht es denn? Wie sagte Satan damals zu Jehova? „Haut um Haut und alles was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben“.
Wer wird sich über uns und unser Verhalten freuen?
Würde der Widersacher Gottes nicht jubeln, sollten wir endlich von Jehova und der Wahrheit ablassen – und sei es nur, indem wir „endlich“ auch zu unfairen und unmoralischen Mitteln greifen? Immerhin tut Jehova ja nichts, guckt nur zu und wenn wir nicht endlich die Sache selbst in die Hand nehmen, dann wars das.?
Heißt das aber, dass wir die Hände in den Schoß legen könnten und einfach abwarten sollen, bis Jehova irgendwann die Dinge umkehrt? „Wir haben ja Vertrauen in Jehova“?
Und wenn wir nicht selbst in einer derart aussichtslosen Situation sind, aber zusehen, wie in unserer nächsten Nähe sich ein solches Drama abspielt – sagen wir dann „Jehova wird es schon richten“? Auch wenn wir die Möglichkeit hätten, helfend einzugreifen,z.B. indem wir bei der Polizei eine wahrheitsgemäße Aussage machen könnten, die die Wahrheit aufdecken würde?
Sagen wir dann: „Vertraue auf Jehova, er selbst wird dir helfen“?
Bedeutet ein solches Verhalten den tieferen Sinn von „Vertraue auf Jehova“?
Ja, das tut es wirklich!
Genau so, wie in dem Fall, wo dein Haus
brennt. Du hast es geschafft, aus den Flammen zu fliehen. Aber im brennenden Haus befinden sich noch Menschen.
Gut, dass wir in jeder Hinsicht auf Jehova vertrauen können, er wird schon helfen!
Da lehnen wir uns zurück und lassen Jehova machen. Wozu die Feuerwehr rufen oder versuchen, die anderen aus dem Feuer zu holen?
„Vertraue auf Jehova“!
Haben wir den wirklichen Sinn dieser Worte verstanden?
Könnte es sein, dass Jesus im Schlußteil der Tage zu uns sagt:
Wir für unseren Fall – wir werden auch weiterhin bei Jehova Zuflucht suchen, denn wir wissen: es gibt nichts Besseres!
Kommentar — 21. Mai 2009 @ 16:59
Thomas
Psalm 73-75
Zitate von J.N.Darby
Im Wachtturm hieß es einmal:
Im Wachtturm hieß es einmal:
Kommentar — 24. Mai 2010 @ 16:15
Jule
Psalm 73 – 75
Psalm 73 – Handelt so ein gerechter Gott?
Wir haben ja in den letzten Jahren viel zu Psalm 73 zusammen getragen und wenn wir auf der Wtlib suchen, werden wir noch viel mehr finden.
Aber egal, wer sich dazu äußert: die leitende Körperschaft oder Kommentatoren der alten Zeit – alle haben sie ein Grundthema:
Es kommt ganz entscheidend auf unsere Motivation an. Worum geht es uns, warum dienen wir Jehova?
Geht es um den Lohn, den wir erlangen könnten – oder geht es um unsere Freundschaft mit Gott?
Was ist uns das Wichtigste im Leben?
Wenn für uns persönlich das Kostbarste, was wir je besitzen könnten, die Freundschaft und das innige Verhältnis zu Gott ist – dann wird uns nichts vom Glauben abbringen können!
Denn was nutzt dem Bösen denn schon sein Erfolg, sein Reichtum und sein Ansehen? Die Freundschaft Jehovas erlangt er damit ganz bestimmt nicht – sondern das genaue Gegenteil!
Und was wären uns denn alle seine sogenannten Segnungen wert – wenn wir sie ohne die Freundschaft mit Gott hätten? Wäre das für uns wirklich erstrebenswert?
Ist der Böse da nicht eher zu bedauern? Weil er niemals in den Genuß dessen kommt, was uns „so köstlich ist“?
Sind nicht eher wir diejenigen, die reich und überaus gesegnet sind – und das, obwohl wir so niedergedrückt werden und eigentlich bedauernswert sind? Wir haben ein enges Verhältnis mit Jehova. Was könnte es Besseres auf der Welt geben?
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 17:49
Jule
Psalm 74 – Gottes Tempel – ein Trümmerhaufen!
Das war mir überhaupt nicht so bewußt, dass die Psalmen eigentlich unserem heutigen Liederbuch entsprechen und „in den Zusammenkünften“ von allen gesungen wurden.
Das war sicherlich sehr ermunternd, von Jehovas Machttaten zu singen und sich dabei daran zu erinnern, was Jehova bereits alles für sein Volk getan hatte und die Hoffnung dabei im Auge zu haben.
Geht es uns nicht beim Singen unserer Königreichslieder oftmals ebenso?
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 17:55
Jule
Psalm 75 – Schluss mit euren großen Worten!
Was, wenn wir dieses Lied „in den Zusammenkünften“ gesungen hätten – und selbst so gehandelt hätte, wie es Gott verurteilt?
Hätte ich dann einfach nicht mitgesungen, oder wäre mir der Widerspruch gar nicht aufgefallen?
Denn wie kann ich singen „bitte befreie die Welt von den Schadenstiftern“, wenn ich selbst einer bin? Würde ich dann Jehova nicht gleichsam bitten, mich persönlich zu vernichten?
Aber was ist mit denen, die heute ein Doppelleben führen? „Singen“ die dann an dieser Stelle nicht mit? Lesen sie die entsprechenden Artikel nicht?
Lesen sie nicht mehr in der Bibel, obwohl sie das früher mal gern getan haben? Wäre dies dann nicht für sie ein Indiz dafür, dass sie sich schleunigst einer ehrlichen Selbstprüfung unterziehen sollten und die entsprechenden Änderungen vorzunehmen?
Kommentar — 7. Mai 2012 @ 18:04
Jule
Psalm 73 – 75
Psalm 73 – „Und dennoch…“ – woran erinnert uns diese Formulierung?
Was für ein wunderschöner Psalm!
Warum?
Weil hier jemand redet, der hart vom Schicksal gebeutelt wird. Er, der reinen Herzens seinen Gott sucht, erntet nur Schläge. Im Gegenzug dazu sieht er, wie diejenigen, die Gott nicht beachten und sogar noch verhöhnen, dass diejenigen Erfolg haben.
Warum empfinde ich diesen Psalm dann als wunderschön?
Weil der Schluß so herrlich ist: Asaph ist kein Tagträumer, kein naiver und unrealistischer Mensch. Er sieht die Dinge, wie sie sind. Aber in Vers 23 und 26 sagt er: „dennoch“ und „wenn mir auch Leib und Seele vergehen, so bleibt doch Gott ewiglich“ sein Retter und sein Halt.
Ist dies nicht wunderbar?
Wir haben die letzten Wochen ja die Psalmen Davids gelesen. Auch er hat sich über die Dinge beklagt, die ihm widerfahren und seinen Gott um Hilfe angerufen. Er war überzeugt, dass Jehova ihm zu seinem Recht verhelfen würde. Auch ein wunderschöner Trost.
Aber ich finde, Asaph geht hier noch einen Schritt weiter:
Er sieht das Übel und dass Jehova wohl zur Zeit nichts daran ändert und wohl auch nicht ändern wird. Aber dies ändert nichts an seiner Liebe zu Jehova und an seinem Vertrauen!
„Und dennoch…“ – woran erinnert uns diese Formulierung?
Nanu – warum wird das in den anderen Übersetzungen nicht so hervorgehoben? Bei der Suche nach einem Querverweis zu Daniel sehe ich, dass es bei uns in der Neue-Welt-Übersetzung heißt: „ich aber bin beständig bei dir“ und „mein Organismus und mein Herz haben versagt, Gott ist …“. Da kommt der Gedanke gar nicht so machtvoll rüber, denn bei Vers 23 entsteht der Eindruck einer Gegenüberstellung: „die anderen sind schlecht, aber ich bin gut weil…“. In der Schlachter 2000 ist der Gedanke eher „obwohl es so scheint, dass du das nicht änderst, halte ich an dir und an meinem Glauben und Vertrauen fest.“
Daher erinnerte es mich ja so stark an das, was die drei jungen Hebräer dem König antworteten: „wir wissen, dass uns unser Gott befreien kann. Wenn aber nicht, so werden wir uns trotzdem nicht vor dem Standbild nieder werfen“ (Daniel 3:17-18, siehe auch den Artikel „Unser Gott kann uns befreien“ im WT von 2006).
Ich persönlich empfinde diesen Gedanken sehr begeisternd!
Zum einen ist es einfach, Gott zu preisen, wenn es uns gut geht – aber es auch dann zu tun, wenn wir auf seine Hilfe harren müssen, da gehört schon sehr viel zu. Eine Steigerung ist für mich noch, es auch gerade dann zu tun, wenn ich weiss, dass es in diesem System keine Erleichterung oder Befreiung geben wird. Dies zeugt von wahrem Glauben und einem echten innigen Verhältnis zu unserem Schöpfer!
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 20:43
Jule
Psalm 74 – wann wurde dieser Psalm geschrieben – nach der ersten Zerstörung Jerusalems?
Beim Lesen dieses Psalms bekommen wir den Eindruck, dass Asaph diesen Psalm geschrieben hat, als Jerusalem das erste Mal zerstört worden war und das Volk ins Exil weg geführt.
Aber zu der Zeit gab es doch Propheten – oder nicht?
Oder liess Jehova diese nur vorher zur Warnung reden, liess sie im Unglück verstummen und erweckte dann erst später wieder welche, als sie sich bereits längere Zeit im Exil befanden?
Oder interpretiere ich den Psalm nur falsch?
einen weiteren Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 20:54
Jule
Psalm 75 – Segen und Fluch und „die unverdiente Güte“ Gottes
Wenn hier gute Taten und Segen den Schlechten und Fluch gegenüber gestellt werden – widerspricht dies dann dem Gedanken der unverdienten Güte?
Auf der anderen Seite hatte Jehova selbst dem Volk Segen und Fluch vorgelegt. Sie sollten das Leben wählen! (5. Mose 11)
einen weiteren Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 21. Mai 2013 @ 22:07