Psalm 109 – 111
Psalm 109
Dem Leiter. Von David. Eine Melodie.
109 O Gott meiner Lobpreisung, bewahre nicht Schweigen.
2 Denn der Mund des Bösen und der Mund des Truges haben sich gegen mich geöffnet.
Sie haben mit der Zunge der Falschheit über mich geredet;
3 Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben,
Und sie bekämpfen mich ständig ohne Ursache.
4 Für meine Liebe widerstehen sie mir fortwährend;
Doch meinerseits, da ist Gebet.
5 Und sie erstatten mir Böses für Gutes
Und Haß für meine Liebe.
6 Bestelle einen Bösen über ihn,
Und möge ein Widerstandleistender selbst fortwährend zu seiner Rechten stehen.
7 Wenn er gerichtet wird, gehe er als ein Böser hervor;
Und möge selbst sein Gebet zur Sünde werden.
8 Seine Tage mögen sich als wenige erweisen;
Sein Aufsichtsamt übernehme ein anderer.
9 Mögen seine Söhne vaterlose Knaben werden,
Und seine Frau sei eine Witwe.
10 Und seine Söhne laß ganz gewiß umherirren;
Und sie sollen betteln gehen,
Und sie sollen von ihren öden Stätten aus nach [Nahrung] suchen.
11 Der Wucherer lege Fallstricke für alles, was er hat,
Und mögen Fremde das Erzeugnis seiner Mühe plündern.
12 Möge er schließlich niemand haben, der ihm liebende Güte erzeigt,
Und möge sich niemand finden, der seinen vaterlosen Knaben Gunst erweist.
13 Seine Nachkommenschaft sei zur Abschneidung [bestimmt].
In der folgenden Generation werde ihr Name ausgetilgt.
14 Der Vergehung seiner Vorväter werde vor Jehova gedacht,
Und die Sünde seiner Mutter — möge sie nicht ausgetilgt werden.
15 Laß sie beständig vor Jehova sein;
Und möge er von der Erde die Erinnerung an sie wegtilgen;
16 Darum, weil er nicht gedachte, liebende Güte zu üben,
Sondern er jagte dem niedergedrückten und armen Mann unablässig nach
Und dem, der niedergeschlagenen Herzens war, um [ihn] zu Tode zu bringen.
17 Und er liebte fortwährend den Fluch, so daß er auf ihn kam;
Und er fand kein Gefallen an dem Segen,
So daß er von ihm weit entfernt wurde;
18 Und er wurde mit Fluch als seinem Gewand bekleidet.
So kam er wie Wasser in sein Inneres
Und wie Öl in seine Gebeine.
19 Möge er sich für ihn wie ein Kleid erweisen, mit dem er sich umhüllt,
Und wie ein Gürtel, mit dem er sich beständig umgürtet hält.
20 Dies ist der Lohn von Jehova für den mir Widerstehenden
Und für die gegen meine Seele übel Redenden.
21 Du aber bist Jehova, der Souveräne Herr.
Handle mit mir um deines Namens willen.
Weil deine liebende Güte gut ist, befreie mich.
22 Denn ich bin niedergedrückt und arm,
Und mein Herz, es ist in meinem Innern durchbohrt worden.
23 Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, muß ich dahingehen.
Ich bin abgeschüttelt worden wie eine Heuschrecke.
24 Meine Knie selbst haben geschlottert vom Fasten,
Und mein Fleisch, es ist abgemagert, ohne Öl.
25 Und ich selbst bin ihnen zu etwas Schmählichem geworden.
Sie sehen mich — sie beginnen ihren Kopf zu schütteln.
26 Hilf mir, o Jehova, mein Gott;
Rette mich gemäß deiner liebenden Güte.
27 Und mögen sie erkennen, daß dies deine Hand ist,
Daß du selbst, o Jehova, es getan hast.
28 Laß sie ihrerseits einen Fluch aussprechen,
Du aber mögest deinerseits einen Segen aussprechen.
Sie haben sich erhoben, doch laß sie beschämt werden,
Und dein Knecht möge sich freuen.
29 Laß die mir Widerstehenden mit Demütigung bekleidet werden,
Und laß sie sich mit ihrer Schande umhüllen wie mit einem ärmellosen Obergewand.
30 Ich werde Jehova sehr lobpreisen mit meinem Mund,
Und inmitten vieler werde ich ihn preisen.
31 Denn er wird zur Rechten des Armen stehen,
Um [ihn] vor denen zu retten, die seine Seele richten.
Psalm 110
Von David. Eine Melodie.
110 Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist:
„Setze dich zu meiner Rechten,
Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“
2 Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, [indem er spricht:]
„Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.“
3 Dein Volk wird sich willig darbieten am Tag deiner Streitmacht.
In der Pracht der Heiligkeit, aus dem Schoß der Morgenröte
Hast du, Tautropfen gleich, deine Jungmannschaft.
4 Jehova hat geschworen — und er wird es nicht bedauern —:
„Du bist Priester auf unabsehbare Zeit
Nach der Weise Melchisedeks!“
5 Jehova selbst zu deiner Rechten
Wird gewiß Könige zerschmettern am Tag seines Zorns.
6 Er wird Gericht üben unter den Nationen;
Er wird eine Fülle von Leichen verursachen.
Er wird bestimmt das Haupt über ein volkreiches Land zerschmettern.
7 Aus dem Wildbach wird er unterwegs trinken.
Darum wird er [sein] Haupt hoch erheben.
Psalm 111
Preiset Jah!
? (´Áleph)
Ich werde Jehova lobpreisen mit [meinem] ganzen Herzen
? (Beth)
In der vertrauten Gruppe der Rechtschaffenen und der Gemeinde.
? (Gímel)
2 Die Werke Jehovas sind groß,
? (Dáleth)
Erforscht von allen, die Lust daran haben.
? (He´)
3 Lauter Würde und Pracht ist sein Tun,
? (Waw)
Und seine Gerechtigkeit besteht für immer.
? (Sájin)
4 Ein Gedächtnis hat er gestiftet seinen wunderbaren Werken.
? (Cheth)
Jehova ist gnädig und barmherzig.
? (Teth)
5 Nahrung hat er denen gegeben, die ihn fürchten.
? (Jodh)
Auf unabsehbare Zeit wird er seines Bundes gedenken.
? (Kaph)
6 Die Kraft seiner Werke hat er seinem Volk kundgetan,
? (Lámedh)
Indem er ihnen das Erbe der Nationen gegeben hat.
? (Mem)
7 Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht;
? (Nun)
Zuverlässig sind alle Befehle, die er gibt,
? (Ssámech)
8 Gut gestützt für immer, auf unabsehbare Zeit,
? (`Ájin)
Ausgeführt in Wahrheit und Geradheit.
? (Pe´)
9 Erlösung selbst hat er seinem Volk gesandt.
? (Za·dhe)
Auf unabsehbare Zeit hat er seinen Bund geboten.
? (Qoph)
Sein Name ist heilig und furchteinflößend.
? (Resch)
10 Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang.
? (Ssin)
Alle, die sie üben, haben gute Einsicht.
? (Taw)
Sein Lobpreis besteht für immer.
Jule
Psalm 109 – 111
Psalm 110:3
Wenn wir hier wieder den Grundsatz „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ anwenden, dann ist ja wohl klar, warum es ein großes Heer ist, das die Herrlichkeit Jehovas verkündet.
Sein Volk wird sich „willig darbieten“ – oder hat man schon mal davon gehört, dass man jemanden, der frisch verliebt ist, auffordern müsse, über den Herzensallerliebsten zu reden?
Nein, eher im Gegenteil!
Kommentar — 21. Mai 2009 @ 17:41
Jule
Psalm 109 – 111
Psalm 109 – der Fluch über die Bösen
Kann man aus diesem Psalm schließen, es sei richtig die Menschen zu verfluchen, die uns Böses wollen und es sei richtig, ihnen die Pest an den Hals zu wünschen?
Wie passt das zu dem Punkt, dass wir für unsere Feinde beten sollen?
Kommentar — 19. Mai 2010 @ 18:38
Thomas
Psalm 109-111
Zitate von J.N.Darby
Kommentar — 25. Mai 2010 @ 13:51
Jule
Psalm 109 – 111
Psalm 109 – Herr, bestrafe meine Feinde!
In den vergangenen Jahren hatte ich mich gefragt, ob es angebracht ist, seine Feinde zu verfluchen. Denn dieser Psam hört sich wie ein einziger Fluch an.
Aber wenn wir den ganzen Psalm aufmerksam lesen, dann stellen wir fest, dass die Feinde, von denen hier die Rede ist, auch Gottes Feinde sind und den Psalmisten befeinden und verspotten, weil er noch immer an seinem Glauben festhält.
Hier geht es dem Schreiber also nicht nur um sich selbst, sondern um Jehova und seinen Namen.
Teilweise kommen uns die Bilder von Hiob und David beim Lesen hoch, wenn er hier im übertragenen Sinne sagt: „Undank ist der Welten Lohn“!
Aber er hat auch verstanden, worum es wirklich geht und was wirklich wichtig ist:
Dann kann uns nichts und niemand die Freude und den inneren Frieden rauben! Denn diese hängen nicht von irgendwelchen äußeren Umständen ab, sondern von dem heiligen Geist. Und diesen gibt ER, wem er will und seinen Freunden, die sich von Herzen bemühen, ihm Freude zu bereiten, gibt er ihn umso lieber.
Kommentar — 18. Mai 2012 @ 18:08
Jule
Psalm 110 – König und Priester in einer Person
Eindeutig eine Vorschau auf Jesus, wenn er endlich sein Königtum antreten kann, was er im Himmel und über die Christenversammlung bereits getan hat.
Interessant hier, wie der erste Vers übersetzt wird. Hier wird ganz klar, dass „Gott der Herr“ und „der Herr“ unterschiedliche Personen sind
Zum Thema der Überschrift hatten wir ja gerade erst einen Studienartikel betrachtet: „Eine königliche Priesterschaft zum Nutzen der Menschheit“, wo genau der Punkt behandelt wird
Kommentar — 18. Mai 2012 @ 18:17
Jule
Psalm 111 – Was Gott tut, ist einzigartig!
Unser Gott ist wirklich einzigartig. Ganz besonders anziehend finde ich seine Gerechtigkeit.
Hierzu ganz interessant war ein Artikel in einer evangelischen Kirchenzeitung, wo es in der letzten Ausgabe unter der Überschrift „Gott ist kein Vergebungsapperat“ darum ging, ob Jehova alle Sünden vergibt und ob darunter auch der Attentäter zählt.
Sehr gut herausgearbeitet war, dass es Jehova ist, der entscheidet, ob er vergibt und nicht wir Menschen. Wir haben nicht das Recht, dies zu beurteilen. Aber wir können absolut sicher sein, dass Jehova in jedem Fall absolut gerecht entscheidet und handelt.
Wir wissen ja durch unser Bibelstudium, dass es bestimmte Voraussetzungen für Gottes Vergebung gibt:
Ob derjenige wirklich bereut, können wir ja gar nicht entscheiden, da wir ihm nicht ins Herz sehen können. Aber Jehova kann es und er tut es auch in so einem Fall.
Wenn Jehova also vergibt, dann hat das Hand und Fuß. Er weiss, ob der Übeltäter wirklich aufrichtig bereut. Wenn Jehova also jemandem vergeben hat, der uns sein ganzes Leben lang massiv geschadet hat und wir treffen ihn nach Harmagedon wieder, dann können wir ihm getrost auch vergeben und voller Freude dort im Paradies begrüßen. Voller Freude darüber, dass er noch zur Besinnung gekommen ist. Denn dass dies wirklich der Fall ist, hat Jehova ja bereits geprüft und IHM kann niemand etwas vormachen.
Bei Jehova erreichen wir nichts mit Lügen, Intrigen, Erpressung oder Bestechung. Er durchschaut alles und wenn ER jemand vergeben hat, weil es ihm wirklich leid tut – dann können wir das auch.
Jehova ist absolut gerecht und er ist für jeden Menschen, der sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnt, sehr anziehend. Und genau diese Menschen sucht Jehova. Diese will er in seinem Königreich haben. Darum hat uns Jesus losgeschickt, diese zu suchen, damit sie von IHM und SEINEM Vorhaben erfahren und damit eine echte Hoffnung haben.
Was für ein wundervoller Gott!
Kommentar — 18. Mai 2012 @ 18:31
Jule
Psalm 109 – 111
Psalm 109 – Wie passt das zu dem Punkt, dass wir für unsere Feinde beten sollen?
Kann man aus diesem Psalm schließen, es sei richtig die Menschen zu verfluchen, die uns Böses wollen und es sei richtig, ihnen die Pest an den Hals zu wünschen?
Wie passt das zu dem Punkt, dass wir für unsere Feinde beten sollen?
Wir würden ihn ja nicht verfluchen, sondern Jehova bitten, dass er demjenigen gemäß seiner Taten vergilt. Jehova selbst hatte ja den Segen und den Fluch festgelegt und sie aufgefordert, das Leben zu wählen
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 28. Mai 2013 @ 18:26
Jule
Psalm 110 – noch ist nicht die Zeit für den Messias!
Hier ist von dem Messias die Rede: noch sind die Feinde nicht besiegt, noch ist nicht die Zeit Jehovas, daher soll er solange abwarten, bis es soweit ist.
Aber dann wird es kein Entrinnen mehr für die Gottlosen geben, dann wird der weiße Reiter ausziehen um zu siegen und danach wird Ruhe vor dem Bösen sein!
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 28. Mai 2013 @ 22:26
Jule
Psalm 111 – Jehova ist treu und wahrhaftig
hier finden wir einen Gedanken aus dem vergangenen Jahr dazu:
Kommentar — 28. Mai 2013 @ 22:31