1. Samuel 25 – 28
Kapitel 25
25 Nach einiger Zeit starb Samuel; und ganz Israel tat sich dann zusammen und klagte um ihn und begrub ihn bei seinem Haus in Rama. Dann machte sich David auf und zog zur Wildnis Paran hinab.
2 Nun war da ein Mann in Maon, und seinen Betrieb hatte er in Karmel. Und der Mann war sehr groß, und er hatte dreitausend Schafe und tausend Ziegen; und er war [damit beschäftigt], seine Schafe bei Karmel zu scheren. 3 Und der Name des Mannes war Nabal, und der Name seiner Frau war Abigail. Und die Frau war gut hinsichtlich Verständigkeit und schön von Gestalt, der Mann aber war hart und schlecht in seinen Handlungen; und er war ein Kalebiter. 4 Und David hörte nun in der Wildnis, daß Nabal dabei sei, seine Schafe zu scheren. 5 Da sandte David zehn junge Männer, und David sprach zu den jungen Männern: „Geht nach Karmel hinauf, und ihr sollt zu Nabal kommen und ihn in meinem Namen über sein Wohlergehen befragen. 6 Und dies ist, was ihr zu meinem Bruder sagen sollt: ‚Wohl dir, und auch wohl deinen Hausgenossen, und wohl allem, was du hast! 7 Und jetzt habe ich gehört, daß du Scherer [bei dir] hast. Die Hirten nun, die dir gehören, sind zufällig selbst bei uns gewesen. Wir haben sie nicht belästigt, und gar nichts von dem Ihrigen hat sich als vermißt erwiesen alle Tage, da sie sich in Karmel befanden. 8 Frag deine jungen Männer, und sie werden es dir mitteilen, damit meine jungen Männer in deinen Augen Gunst finden, denn auf einen guten Tag sind wir gekommen. Nur gib bitte, was immer deine Hand finden mag, deinen Knechten und deinem Sohn David.‘ “
9 Daher kamen Davids junge Männer und redeten zu Nabal im Namen Davids gemäß all diesen Worten und warteten dann. 10 Darauf antwortete Nabal den Knechten Davids und sprach: „Wer ist David, und wer ist der Sohn Isaïs? Heutzutage sind der Knechte, die ausreißen, jeder von seinem Herrn, viele geworden. 11 Und muß ich mein Brot und mein Wasser und mein geschlachtetes Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind?“
12 Darauf wandten sich Davids junge Männer auf ihren Weg und gingen zurück und kamen und berichteten ihm nach all diesen Worten. 13 Sofort sagte David zu seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ So gürteten sie ein jeder sein Schwert um, und auch David gürtete sein eigenes Schwert um; und sie begannen hinter David her hinaufzuziehen, etwa vierhundert Mann, während zweihundert beim Gepäck blieben.
14 Inzwischen berichtete einer der jungen Männer Abigail, der Frau Nabals, indem [er] sprach: „Siehe! David hat Boten aus der Wildnis gesandt, um unserem Herrn Gutes zu wünschen, er aber hat ihnen Scheltworte zugeschrien. 15 Und die Männer waren sehr gut zu uns, und sie belästigten uns nicht, und wir haben keine einzige Sache vermißt alle Tage, die wir mit ihnen umherzogen, während wir gerade auf dem Feld waren. 16 Als eine Mauer um uns her haben sie sich erwiesen bei Nacht wie bei Tag, alle Tage, die wir uns bei ihnen befanden und das Kleinvieh hüteten. 17 Und nun erkenne und sieh, was du tun wirst, denn Unglück ist gegen unseren Herrn und gegen sein ganzes Haus beschlossen, da er zu sehr ein Nichtsnutz ist, als daß man mit ihm reden könnte.“
18 Sogleich eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Preßfeigenkuchen und legte sie auf die Esel. 19 Dann sprach sie zu ihren Jünglingen: „Geht mir voraus. Siehe! Ich komme hinter euch her.“ Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit.
20 Und es geschah, während sie auf dem Esel ritt und heimlich den Berg hinabstieg, siehe, da kamen David und seine Männer herab, ihr entgegen. So begegnete sie ihnen. 21 Was David betrifft, so hatte er gesagt: „Es hat zu nichts als zur Enttäuschung gereicht, daß ich alles in der Wildnis bewachte, was diesem Gesellen gehört, und kein einziges Ding von allem, was ihm gehört, hat sich als vermißt erwiesen, und doch vergilt er mir Gutes mit Üblem. 22 So möge Gott den Feinden Davids tun und so möge er hinzufügen, wenn ich von allen, die sein sind, irgendeinen, der gegen eine Wand uriniert, bis zum Morgen übriglasse.“
23 Als Abigail David erblickte, beeilte sie sich sogleich und stieg vom Esel herab und fiel vor David auf ihr Angesicht und verbeugte sich zur Erde. 24 Dann fiel sie ihm zu Füßen und sprach: „Auf mir selbst, o mein Herr, sei das Vergehen; und laß bitte deine Sklavin vor deinen Ohren reden, und höre auf die Worte deiner Sklavin. 25 Mein Herr möge bitte sein Herz nicht auf diesen nichtsnutzigen Mann Nabal richten, denn wie sein Name ist, so ist er. Nabal ist sein Name, und Unverstand ist bei ihm. Was mich, deine Sklavin, betrifft, ich habe die jungen Männer meines Herrn, die du gesandt hattest, nicht gesehen. 26 Und nun, mein Herr, so wahr Jehova lebt und so wahr deine Seele lebt: Jehova hat dich davon abgehalten, in Blutschuld zu kommen und dir mit eigener Hand Rettung zu schaffen. Und nun mögen deine Feinde und die, die meinem Herrn zu schaden suchen, wie Nabal werden. 27 Und was nun diese Segensgabe betrifft, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat, sie soll den jungen Männern gegeben werden, die in den Fußstapfen meines Herrn einhergehen. 28 Verzeih bitte die Übertretung deiner Sklavin, denn Jehova wird für meinen Herrn unfehlbar ein dauerndes Haus schaffen, denn die Kriege Jehovas sind es, die mein Herr kämpft; und Schlechtigkeit, sie wird sich an dir durch deine Tage hindurch nicht finden. 29 Wenn ein Mensch sich aufmacht, um dir nachzujagen und nach deiner Seele zu trachten, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens bei Jehova, deinem Gott, eingewickelt ist; was aber die Seele deiner Feinde betrifft, er wird sie fortschleudern wie mitten aus der Höhlung der Schleuder. 30 Und es soll geschehen, weil Jehova meinem Herrn das Gute gegenüber dir tun wird, gemäß allem, was er geredet hat, daß er dich bestimmt zum Führer über Israel bestellen wird. 31 Und möge dies dir nicht ein Anlaß zum Stolpern noch dem Herzen meines Herrn eine Ursache zum Straucheln werden, sowohl dadurch, daß Blut ohne Ursache vergossen wird, als auch dadurch, daß [die Hand] meines Herrn sich selbst Rettung schafft. Und Jehova wird meinem Herrn bestimmt Gutes tun, und du sollst deiner Sklavin gedenken.“
32 Darauf sprach David zu Abigail: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! 33 Und gesegnet sei deine Verständigkeit, und gesegnet seist du, die du mich an diesem Tag davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu kommen und mir durch meine eigene Hand Rettung zu schaffen. 34 Und andererseits, so wahr Jehova, der Gott Israels, lebt, der mich davon zurückgehalten hat, dir Schaden zuzufügen, wenn du dich nicht beeilt hättest, mir entgegenzukommen, so wäre bestimmt dem Nabal bis zum Morgenlicht nicht einer übriggeblieben, der gegen eine Wand uriniert.“ 35 Darauf nahm David aus ihrer Hand das an, was sie ihm gebracht hatte, und er sagte zu ihr: „Geh in Frieden in dein Haus hinauf. Siehe, ich habe auf deine Stimme gehört, um auf deine Person Rücksicht zu nehmen.“
36 Später kam Abigail heim zu Nabal, und er hatte dort ein Festmahl in seinem Haus gleich dem Festmahl des Königs; und Nabals Herz war guter Dinge in ihm, und er war so betrunken, wie er nur sein konnte; und sie teilte ihm nichts mit, weder Kleines noch Großes, bis zum Morgenlicht. 37 Und es geschah am Morgen, als der Wein[rausch] von Nabal gewichen war, daß seine Frau ihm dann diese Dinge mitteilte. Und sein Herz erstarb in seinem Innern, und er selbst wurde wie ein Stein. 38 Danach vergingen etwa zehn Tage, und dann schlug Jehova Nabal, so daß er starb.
39 Und David bekam zu hören, daß Nabal gestorben sei, und so sprach er: „Gesegnet sei Jehova, der den Rechtsfall meiner Schmach geführt hat, [um mich zu befreien] von Nabals Hand, und seinen Knecht von Schlechtigkeit zurückgehalten hat, und Nabals Schlechtigkeit hat Jehova ihm auf den eigenen Kopf zurückkehren lassen!“ Und dann sandte David hin und ließ um Abigail werben, um sie sich zur Frau zu nehmen. 40 So kamen Davids Diener zu Abigail nach Karmel und redeten zu ihr, indem [sie] sagten: „David selbst hat uns zu dir gesandt, um dich ihm zur Frau zu nehmen.“ 41 Sogleich stand sie auf und verbeugte sich mit ihrem Angesicht zur Erde und sprach: „Hier ist deine Sklavin als Magd, um den Dienern meines Herrn die Füße zu waschen.“ 42 Dann beeilte sich Abigail und machte sich auf und ritt dann auf dem Esel, dabei fünf ihrer Mägde, die hinter ihr hergingen; und sie ging mit den Boten Davids und wurde dann seine Frau.
43 David hatte sich auch Ahinoam aus Jesreël genommen; und die Frauen, ja sie beide, wurden seine Ehefrauen.
44 Was Saul betrifft, er hatte Michal, seine Tochter, Davids Frau, Palti, dem Sohn des Lajisch, der aus Gallim war, gegeben.
Kapitel 26
26 Im Laufe der Zeit kamen die Siphiter zu Saul nach Gibea und sprachen: „Verbirgt sich David nicht am Hügel Hachila gegenüber Jeschimon?“ 2 Und Saul machte sich dann auf und zog zur Wildnis Siph hinab und mit ihm dreitausend Mann, die Auserlesenen Israels, um David in der Wildnis Siph zu suchen. 3 Und Saul schlug das Lager am Hügel Hachila auf, der Jeschimon gegenüber ist, am Weg, während David in der Wildnis wohnte. Und er sah dann, daß Saul hinter ihm her in die Wildnis gekommen war. 4 Da sandte David Kundschafter aus, damit er erkennen könnte, daß Saul wirklich gekommen war. 5 Später machte sich David auf und begab sich an den Ort, wo sich Saul gelagert hatte, und David konnte den Ort sehen, wo sich Saul wie auch Abner, der Sohn Ners, sein Heeroberster, hingelegt hatten; und Saul lag innerhalb der Lagerumzäunung, und das Volk lagerte rings um ihn her. 6 Dann antwortete David und sagte zu Ahimelech, dem Hethiter, und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: „Wer wird mit mir zu Saul ins Lager hinabgehen?“ Darauf sprach Abischai: „Ich selbst werde mit dir hinabgehen.“ 7 Und David kam mit Abischai bei Nacht zum Volk hin; und siehe, Saul lag schlafend innerhalb der Lagerumzäunung, sein Speer bei seinem Kopf in die Erde gesteckt, und Abner und das Volk lagen rings um ihn her.
8 Abischai sagte nun zu David: „Gott hat heute deinen Feind in deine Hand geliefert. Und nun laß mich ihn bitte mit dem Speer an die Erde spießen, nur einmal, und ich werde es ihm nicht zweimal tun.“ 9 David jedoch sprach zu Abischai: „Bring ihn nicht ins Verderben, denn wer ist es, der seine Hand gegen den Gesalbten Jehovas ausgestreckt hat und schuldlos geblieben ist?“ 10 Und David sagte weiter: „So wahr Jehova lebt, Jehova selbst wird ihn schlagen; oder sein Tag wird kommen, und er wird sterben müssen, oder er wird in die Schlacht hinabziehen, und er wird gewiß weggerafft werden. 11 Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, meine Hand gegen den Gesalbten Jehovas auszustrecken! So nimm nun bitte den Speer, der bei seinem Kopf ist, und den Wasserkrug, und laß uns unseres Weges gehen.“ 12 Demgemäß nahm David den Speer und den Wasserkrug von der Stelle bei Sauls Kopf, und dann machten sie sich auf ihren Weg; und da war keiner, der [es] sah, und keiner, der es merkte, und keiner, der aufwachte, denn sie waren alle eingeschlafen, weil ein tiefer Schlaf von Jehova aus auf sie gefallen war. 13 Dann ging David auf die andere Seite hinüber und stand in einiger Entfernung auf dem Gipfel des Berges, so daß der Raum zwischen ihnen groß war.
14 Und David begann dem Volk und Abner, dem Sohn Ners, zuzurufen, indem [er] sprach: „Willst du nicht antworten, Abner?“ Und Abner begann zu antworten und zu sagen: „Wer bist du, daß du dem König zugerufen hast?“ 15 Und David sprach weiter zu Abner: „Bist du nicht ein Mann? Und wer ist dir gleich in Israel? Warum hast du denn über deinen Herrn, den König, nicht gewacht? Denn es ist einer von dem Volk gekommen, um den König, deinen Herrn, ins Verderben zu bringen. 16 Diese Sache, die du getan hast, ist nicht gut. So wahr Jehova lebt, ihr Männer verdient zu sterben, weil ihr über euren Herrn, über den Gesalbten Jehovas, nicht gewacht habt. Und nun, sieh, wo des Königs Speer und der Wasserkrug sind, die bei seinem Kopf waren.“
17 Und Saul begann die Stimme Davids zu erkennen und zu sagen: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Darauf sprach David: „Es ist meine Stimme, mein Herr und König.“ 18 Und er fügte hinzu: „Warum denn jagt mein Herr hinter seinem Knecht her, denn was habe ich getan, und welche Schlechtigkeit ist an meiner Hand? 19 Und nun möge mein Herr und König bitte auf die Worte seines Knechtes hören: Wenn Jehova es ist, der dich gegen mich aufgereizt hat, so laß ihn ein Getreideopfer riechen. Wenn es aber Menschensöhne sind, sie sind verflucht vor Jehova, denn sie haben mich heute davon vertrieben, mich als dem Erbe Jehovas zugehörig zu fühlen, indem [sie] sagen: ‚Geh, diene anderen Göttern!‘ 20 Und nun laß mein Blut nicht vor dem Angesicht Jehovas zur Erde fallen; denn der König Israels ist ausgezogen, um einen einzigen Floh zu suchen, so wie man ein Rebhuhn auf den Bergen jagt.“
21 Saul sprach darauf: „Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David, denn ich werde dir keinen Schaden mehr zufügen angesichts der Tatsache, daß meine Seele an diesem Tag kostbar gewesen ist in deinen Augen. Siehe! Ich habe töricht gehandelt und sehr gefehlt.“ 22 Da antwortete David und sagte: „Hier ist der Speer des Königs, und laß einen von den jungen Männern herüberkommen und ihn holen. 23 Und Jehova ist es, der jedem seine eigene Gerechtigkeit und seine eigene Treue vergelten wird, indem Jehova dich heute in meine Hand gegeben hat und ich meine Hand nicht gegen den Gesalbten Jehovas ausstrecken wollte. 24 Und siehe, so, wie deine Seele an diesem Tag groß war in meinen Augen, so möge meine Seele groß sein in den Augen Jehovas, damit er mich aus aller Bedrängnis befreie.“ 25 Darauf sprach Saul zu David: „Gesegnet seist du, mein Sohn David. Du wirst es nicht nur ganz bestimmt schaffen, sondern du wirst auch unfehlbar als Gewinner hervorgehen.“ Und David ging dann seines Weges; und was Saul betrifft, er kehrte an seinen Ort zurück.
Kapitel 27
27 David sagte indes in seinem Herzen: „Nun werde ich eines Tages durch Sauls Hand weggerafft werden. Es gibt nichts Besseres für mich, als daß ich unbedingt in das Land der Philister entrinne; und Saul soll verzweifeln an mir, wenn er mich weiterhin im ganzen Gebiet Israels sucht, und ich werde seiner Hand bestimmt entrinnen.“ 2 Somit machte sich David auf, und er und sechshundert Mann, die mit ihm waren, gingen zu Achisch, dem Sohn Maochs, dem König von Gath, über. 3 Und David wohnte fortan bei Achisch in Gath, er und seine Männer, jeder mit seinen Hausgenossen, David und seine beiden Frauen, Ahinoam, die Jesreëliterin, und Abigail, Nabals Frau, die Karmeliterin. 4 Im Laufe der Zeit wurde dem Saul berichtet, daß David nach Gath weggeeilt sei, und so setzte er die Suche nach ihm nicht weiter fort.
5 Dann sprach David zu Achisch: „Wenn ich nun Gunst in deinen Augen gefunden habe, so gebe man mir einen Ort in einer der Landstädte, damit ich dort wohne; denn warum sollte dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?“ 6 Demzufolge gab ihm Achisch an jenem Tag Ziklag. So kam es dazu, daß Ziklag den Königen Judas gehört bis auf diesen Tag.
7 Und die Zahl der Tage, die David im Landgebiet der Philister wohnte, belief sich auf ein Jahr und vier Monate. 8 Und David ging daran, mit seinen Männern hinaufzuziehen, um Einfälle zu machen bei den Geschuritern und den Girsitern und den Amalekitern; denn sie bewohnten das Land, das [sich] von Telam bis nach Schur und bis zum Land Ägypten hinab [erstreckte]. 9 Und David schlug das Land, ließ aber weder Mann noch Frau am Leben; und er nahm Kleinviehherden und Rinderherden und Esel und Kamele und Kleider mit, wonach er zurückkehrte und zu Achisch kam. 10 Dann sprach Achisch: „Wohin habt ihr heute einen Einfall gemacht?“ Darauf sagte David: „In den Süden von Juda und in den Süden der Jerachmeëliter und in den Süden der Keniter.“ 11 Was Mann und Frau betrifft, so erhielt David keine am Leben, um sie nach Gath zu bringen, indem [er] sprach: „Damit sie nicht über uns berichten und sagen: ‚Auf diese Weise hat David getan.‘ “ (Und so war sein Verfahren alle Tage, die er im Landgebiet der Philister wohnte.) 12 Folglich glaubte Achisch David und sagte bei sich: „Er ist zweifellos zum Gestank geworden unter seinem Volk Israel; und er wird mein Knecht werden müssen auf unabsehbare Zeit.“
Kapitel 28
28 Und es geschah in jenen Tagen, daß die Philister ihre Heerlager zusammenzubringen begannen, um gegen Israel Krieg zu führen. Da sprach Achisch zu David: „Du weißt zweifellos, daß du mit mir ins Lager ausziehen solltest, du und deine Männer.“ 2 Darauf sagte David zu Achisch: „Deshalb weißt du selbst, was dein Knecht zu tun hat.“ Somit sprach Achisch zu David: „Darum werde ich dich allezeit zum Hüter meines Hauptes einsetzen.“
3 Nun war Samuel ja gestorben, und ganz Israel hatte dann um ihn geklagt und ihn in Rama, seiner eigenen Stadt, begraben. Was Saul betrifft, er hatte die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Land entfernt.
4 Danach taten sich die Philister zusammen und kamen und schlugen das Lager in Sunem auf. Da brachte Saul ganz Israel zusammen, und sie schlugen das Lager in Gilboa auf. 5 Als Saul das Lager der Philister zu sehen bekam, geriet er in Furcht, und sein Herz begann sehr zu zittern. 6 Obwohl Saul Jehova jeweils befragte, antwortete Jehova ihm nie, weder durch Träume noch durch die Urim, noch durch die Propheten. 7 Schließlich sagte Saul zu seinen Dienern: „Sucht mir eine Frau, die eine Meisterin im Verkehr mit Geistern ist, und ich will zu ihr gehen und sie befragen.“ Da sprachen seine Diener zu ihm: „Siehe! In En-Dor gibt es eine Frau, die eine Meisterin im Verkehr mit Geistern ist.“
8 Da verstellte sich Saul und kleidete sich in andere Kleider und ging, er und zwei Männer mit ihm; und sie kamen nachts zu der Frau. Er sagte nun: „Wahrsage mir bitte durch Verkehr mit Geistern, und bringe mir den herauf, den ich dir bezeichnen werde.“ 9 Die Frau sprach jedoch zu ihm: „Siehe, du selbst weißt wohl, was Saul getan hat, wie er die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen vom Land abgeschnitten hat. Warum also handelst du wie einer, der meiner Seele eine Falle stellt, um mich zu Tode bringen zu lassen?“ 10 Sofort schwor Saul ihr bei Jehova, indem [er] sagte: „So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für Vergehen in dieser Sache treffen!“ 11 Da sprach die Frau: „Wen soll ich dir heraufbringen?“ Hierauf sagte er: „Bring mir Samuel herauf.“ 12 Als die Frau „Samuel“ sah, begann sie mit lautester Stimme zu schreien; und die Frau sprach weiter zu Saul: „Warum hast du mich hintergangen, da du selbst Saul bist?“ 13 Der König aber sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht, doch was sahst du?“ Und die Frau sprach weiter zu Saul: „Einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.“ 14 Sogleich sagte er zu ihr: „Was ist seine Gestalt?“, worauf sie sprach: „Es ist ein alter Mann, der heraufkommt, und er hat sich mit einem ärmellosen Obergewand bedeckt.“ Da erkannte Saul, daß es „Samuel“ war, und er ging daran, sich mit seinem Angesicht tief zur Erde zu beugen und sich niederzuwerfen.
15 Und „Samuel“ begann zu Saul zu sprechen: „Warum hast du mich beunruhigt, indem du mich heraufbringen läßt?“ Darauf sagte Saul: „Ich bin in großer Bedrängnis, da die Philister gegen mich kämpfen, und Gott selbst ist von mir gewichen und hat mir nicht mehr geantwortet, weder durch die Propheten noch durch Träume, so daß ich dich rufen ließ, um mich wissen zu lassen, was ich tun soll.“
16 Und „Samuel“ sprach weiter: „Warum fragst du mich denn, da doch Jehova selbst von dir gewichen ist und sich als dein Widersacher erweist? 17 Und Jehova wird für sich so tun, wie er durch mich geredet hat, und Jehova wird das Königtum aus deiner Hand wegreißen und es deinem Mitmenschen David geben. 18 Weil du der Stimme Jehovas nicht gehorcht und seinen glühenden Zorn gegen Amalek nicht vollstreckt hast, darum wird Jehova dir an diesem Tag die Sache bestimmt antun. 19 Und Jehova wird auch Israel samt dir in die Hand der Philister geben, und morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Lager Israels wird Jehova in die Hand der Philister geben.“
20 Darauf fiel Saul sogleich seiner ganzen Länge nach zur Erde und geriet in große Furcht wegen der Worte „Samuels“. Auch war in ihm keine Kraft mehr, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht keine Speise gegessen. 21 Die Frau kam nun zu Saul und sah, daß er sehr bestürzt war. So sprach sie zu ihm: „Siehe, deine Magd hat deiner Stimme gehorcht, und ich habe dann meine Seele in meine hohle Hand gelegt und den Worten gehorcht, die du zu mir geredet hast. 22 Und nun gehorche du bitte deinerseits der Stimme deiner Magd; und laß mich dir ein Stück Brot vorsetzen, und du, iß, damit du zu Kraft kommst, weil du deines Weges weitergehen wirst.“ 23 Er aber weigerte sich und sagte: „Ich werde nicht essen.“ Seine Diener jedoch und auch die Frau drangen weiter in ihn. Schließlich gehorchte er ihrer Stimme und stand auf von der Erde und setzte sich auf das Ruhebett. 24 Die Frau nun hatte ein gemästetes Kalb im Haus. So schlachtete sie es rasch und nahm Mehl und knetete Teig und backte daraus ungesäuerte Kuchen. 25 Dann setzte sie es Saul und seinen Dienern vor, und sie aßen. Danach erhoben sie sich und gingen in jener Nacht fort.
Jule | 04.02.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, Text in der Bibel, Abigail, Naban |
Jule
1. Samuel 25 – 28
Vers 28 und 29
das trifft auch auf meinen Mann zu *freu*
Kapitel 26 ab Vers 18
Kommentar — 6. April 2009 @ 15:04
Thomas
1.Samuel 25
Nabal – ein Mann der wohl gut und gern in unsere heutige Zeit passen würde. Wo war sein Problem? Nun, David und seine Männer hatten auf die Herden gewacht – es gab keine Überfälle in dieser Zeit auf Nabals Herden. “na das gehört sich doch auch so, dass man auf die Herden seines Nachbarn ein wachsames Auge wirft!” wirst du sagen. Ja, aber es gehörte sich auch, zum Scheren ein Fest zu begehen – dies tat ja Nabal auch gemäß dem Bericht – UND die Nachbarn und Helfer mit zu diesem Fest einzuladen. Und hier hapert es bei Nabal. “Nehmen ja, aber Geben das ist nicht meine Sache – oder wäre ich sonst so reich?”
Außerdem erkennt er die Stellung Davids, in die Gott diesen eingesetzt hat, nicht an. Sondern er sagt:
Wie würden wir reagieren, wenn wir solche Provokationen hören würden? Nun schauen wir, wie drei Personen im biblischen Bericht reagieren:
zuerst David:
die Diener des Nabal:
und zum Schluß Labans Frau Abigail:
Wir erkennen, dass jeder das tat, was scheinbar aus seiner Sicht das Richtigste war. Doch hätte David an Nabal Rache geübt, hätte er Blutschuld auf sich geladen. Nur durch die weise Entscheidung des Dieners und der Frau Nabals, konnte dies verhindert werden!
Und wie sah der Allmächtige die Situation? Fand er die hochnäsige Art von Nabal gut? Schauen wir, was passierte, als Abigail dem Nabal berichtet, was geschehen war:
Möge unser Herz niemals so kaltherzig sein, wie das eines Nabal! Möge unser Herz uns immer dazu drängen, anderen zu vergeben, anstatt zornig auf andere zu werden, wie dies in diesem Fall dem David beinahe zum Verhängnis geworden wäre! Seien wir dagegen ständig so weise, wie der Diener und Abigail!
Welchen Nutzen hatte Abigail aus ihrer Handlung? Sie wurde eine Frau Davids, und war später mit in Jerusalem. Sie blieb dem David eine treue Gefährtin.
Kommentar — 13. April 2009 @ 12:56
Thomas
1.Samuel 26
Wir erleben wieder einmal, dass Saul den David verfolgt, und scheinbar der Allmächtige dafür sorgt, dass David den Saul töten könnte. Aber David tut es wieder nicht! Er nimmt zwar den Krug und den Speer, aber er tut dem Saul nichts.
Wie würden wir uns verhalten, wenn ein “Feind uns bedrängt”? Würden wir dazu bereit sein, ihm ebenso zu tun, wie er uns getan hat oder hätte? Wäre dies dann die Haltung eines Christen oder eines Anbeters des wahren Gottes? Oder ist es nicht so, dass Anbeter Jehovas geduldig auf ihn warten, und ihn das Gericht vollziehen lassen? Urteile selbst, wenn du das Kapitel 26 liest, und bedenke auch, wie sehr David gesündigt hätte, wenn er im Kapitel 25 nicht aufgehalten worden wäre.
Kommentar — 13. April 2009 @ 12:56
Thomas
1.Samuel 27-28
David begibt sich aus Furcht vor Saul zu den Philistern.
Doch dieser Schritt scheint nicht weise durchdacht gewesen zu sein. Nun steckt er in der Klemme. Denn auf der einen Seite lebt er bei dem Feind des Volkes, und auf der anderen Seite muß er als gesalbter König eigentlich für sein Volk kämpfen.
Saul sucht nach Anleitung. Er findet keinen der ihm Hilfe und Richtschnur bietet. Er suchte nach Gott – aber dieser antwortet keinem, der seine Maßstäbe mit Füßen tritt und wie im Falle Sauls sogar die wahren Anbeter verfolgt. Deshalb lesen wir:
Und Saul befragte Jehova; aber Jehova antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim, noch durch die Propheten.
“Was tun? Sollte ich mich etwa ändern, damit Jehova wieder Wohlgefallen an mir hat? Warum sollte ich? Ich kann ja auch Gott dazu zwingen, sich mit mir zu unterhalten. So werd ich es machen: ich befrage eine Wahrsagerin, und laß mich durch diese mit einem Propheten des wahren Gottes verbinden. Dann muss er mit mir reden!” Was für ein Narr! Niemals mehr hatte Samuel zu seinen Lebzeiten mit ihm gesprochen. Und Saul glaubt tatsächlich, diesen Weg gehen zu können? Versteht er wirklich nicht, mit wem er sich da einläßt? Und das es durch den Kontakt zu den Geistern keinen Weg mehr zurück zum Allmächtigen gibt? Versteht er nicht, dass er Kontakt zu dem Teufel und seinen Dämonen aufnimmt, wenn er die Toten befragt? Glaubt er, dass diese ihm nicht sagen könnten, was der Allmächtige vor hat? Doch, sie wissen es, und teilen es ihm auch mit! Und was hat er nun gewonnen, außer das er nun das Wissen um den Tod seiner Söhne und seines Todes Gewissheit hat?
Und wie ist das heute? Kann man in verzweifelten Situationen zu Literatur und Unterhaltung greifen, in denen Wahrsagerei gepriesen oder gar vollführt werden? Sollte man, wenn der Allmächtige nicht sofort hilft, vielleicht die Geister befragen oder sich Schutz bei diesen holen? Es ist wirklich unweise, sich so sehr vom Allmächtigen zu entfernen. Niemals wird er erlauben, das Menschen, die sich mit seinen Gegenspielern einlassen, weiterhin mit ihm Kontkat haben können. Er wird diese unweigerlich verwerfen. Saul konnte nun nicht mehr zurück. Und sein Fehlverhalten kostete seinen Söhnen und noch vielen anderen aus dem Volk, das Leben. Sei also weiser – und lerne aus dem was Saul passierte.
Kommentar — 13. April 2009 @ 12:57
Jule
1. Samuel 24 – 28
1. Samuel 25:24
Wie konnte Saul seine Tochter Michal einem anderen zur Frau geben – wo sie doch Davids Frau war?
Kommentar — 7. April 2010 @ 09:50
Jule
Kapitel 28
Saul und das Medium von Door
Da wir ja wissen, dass man nach dem Tod nicht weiterlebt, auch unsere Seele nicht, kann Saul ja unmöglich mit Samuel gesprochen haben. Aus unserer Literatur wissen wir, dass sich das Medium der Hilfe der Dämonen bedient hat. Das wirft dann aber folgende Frage auf:
Wie kommt es, dass es Saul sagt, wie Jehova über ihn denkt und ihm gewissermaßen den Willen Jehovas ihn betreffend mitteilt?
Kommentar — 7. April 2010 @ 09:51
thom
1.Samuel 25-28
Zitate von J.N.Darby
Kommentar — 8. April 2010 @ 02:19
Jule
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25:11
Er sah nicht ein, einem Fremden soviel zu geben – warum war dies schlecht?
Würden wir einem völlig Fremden alles geben? Einfach so, weil er es einfordert?
Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:
Kommentar — 3. April 2011 @ 06:53
Jule
1. Samuel 25:17
„Weil er zu sehr ein Nichtsnutz ist‘
War es nicht respektlos, so von seinem Chef zu reden?
Wie fand Jehova dies? Ebenso wie Davids Vorhaben, Nabal zu vernichten?
Wird irgendwo in der Bibel gesagt, dass ER dieses Verhalten gutheißen würde??
Kommentar — 3. April 2011 @ 06:57
Jule
1. Samuel 25:21-22
David beschwert sich, dass Nabal ihn nicht für seine guten Taten entlohnt. Hat er damit Recht?
Wieso dachte er dies? Hatte er mit Nabal eine Vereinbarung getroffen, von Nabal den Auftrag? Wußte Nabal davon?
Warum hatte David die Männer geschützt? Weil er sich eine Gegenleistung erwartet hatte? Oder aus Nächstenliebe?
Aber habe ich dann das Recht, eine Gegenleistung einzufordern?
Im WT vom 01.07.2009 heißt es hierzu auszugsweise:
War Jehova mit seinem Verhalten einverstanden?
Hierzu heißt es im o.g. WT weiter:
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:02
Jule
1. Samuel 25:25
Auch Abigail bezeichnet Nabal als „nichtsnutzigen Mann“.
Kann man sagen, dass sie sich ihrem Mann als gottgefällige Frau unterordnete?
im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:
Durfte sie trotzdem so respektlos von ihrem Mann reden?
Sagte Paulus nicht zu uns christlichen Frauen, wir sollten uns unserem Mann in gottgefälliger Weise unterordnen, auch wenn sie nicht – wie wir – in der Wahrheit sind?
Und wie passt dies zu dem Grundsatz, dass ich als christliche Ehefrau die Entscheidungen respektieren soll, selbst, wenn ich selbst nicht mit ihnen einverstanden bin?
Hatte Nabal denn gegen Gottes Maßstäbe verstoßen, so dass sie das Recht hatte, so von ihrem Mann zu reden?
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:05
Jule
1. Samuel 25:28-31
War dies vielleicht der Grund dafür, warum sie meinte, so respektlos von ihrem Mann reden zu dürfen?
im o.g. WT heißt es hierzu auszugsweise:
Wußte Abigail denn, dass David von Jehova zum König gesalbt war?
weiter heißt es in dem WT:
War dies nicht eher im Geheimen! Wer wußte alles davon?
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:08
Jule
1. Samuel 26:2-4
Wieso fühlte sich David von Saul hier verfolgt? Es wird doch gar nicht gesagt, dass er wegen David da war?
Wieso sandte er Späher aus um zu sehen, ob Saul wirklich da war?
Wollte er sehen, ob er wegen ihm da war?
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:13
Jule
1. Samuel 28:10
„So schwor Saul vor Jehova“, dass sie keine Schuld in dieser Sache treffen würde.
Geht das überhaupt?
Es war doch ein Vergehen vor Jehova, die Geistermedien zu befragen. Wie kann ich dann in Jehovas Namen einen Freibrief für etwas geben, was Jehova verabscheut?
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:26
Jule
1. Samuel 28:12
Wieso erkannte sie, dass er selbst Saul war – nur, weil sie Samuel sah?
Wo ist da der Zusammenhang?
Hatte es ihr der Dämon mitgeteilt, der ihr die Vision eingab?
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:28
Jule
1. Samuel 28:13
Sie sah einen Gott heraufkommen, in der Gestalt eines alten Mannes – warum erkannte Saul, dass es Samuel war
In der Luther-Bibel heisst es „ich sah einen Geist heraufkommen“. Warum dieser Unterschied?
hier die Querverweise zu dieser Textstelle:
Kommentar — 3. April 2011 @ 07:30
WT 01.07.1997
Im WT vom 01.07.1997 heißt es hierzu auszugsweise:
Kommentar — 5. April 2011 @ 16:19
WT 15.12.1991
Abigail, die zur Zeit König Davids lebte, war mit Nabal verheiratet, einem Mann, der göttliche Grundsätze nicht achtete. David hatte mit seinen Männern Nabals Herden — Tausende von Schafen und Ziegen — beschützt, doch als er ihn um Lebensmittel bat, reagierte er grob und lieblos und lehnte das Anliegen rundweg ab.
Sobald Abigail erfuhr, daß ihr Mann durch seinen Geiz die ganze Hausgemeinschaft ins Unglück zu stürzen drohte, beschloß sie von sich aus, David mit Lebensmitteln zu versorgen. „Sogleich eilte Abigail und nahm zweihundert Brote und zwei große Krüge Wein und fünf hergerichtete Schafe und fünf Sea-Maß geröstetes Korn und hundert Rosinenkuchen und zweihundert Preßfeigenkuchen und legte sie auf die Esel. Dann sprach sie zu ihren Jünglingen: ‚Geht mir voraus. Siehe! Ich komme hinter euch her.‘ Ihrem Mann Nabal aber teilte sie nichts mit“ (1. Samuel 25:18, 19).
War es verkehrt, daß Abigail gegen den Willen ihres Mannes handelte? In diesem Fall nicht. Abigails Unterordnung verlangte von ihr nicht, so lieblos wie ihr Mann zu sein, vor allem weil Nabal durch sein unkluges Handeln die gesamte Hausgemeinschaft in Gefahr gebracht hatte. David sagte deshalb zu ihr: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, der dich mir an diesem Tag entgegengesandt hat! Und gesegnet sei deine Verständigkeit“ (1. Samuel 25:32, 33). Eine christliche Ehefrau darf heute ebenfalls nicht die Stellung ihres Mannes als Haupt untergraben oder dagegen rebellieren. Sollte er aber einen unchristlichen Lauf einschlagen, wird sie sich ihm nicht anschließen.
Kommentar — 5. April 2011 @ 16:36
Jule
Von Darby:
Das erinnert mich stark an Jonny und Fine – und dann auch später an Yve
Kommentar — 4. April 2012 @ 19:46
Jule
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25:22
War dies ein Gelübde?
Wenn ja: wie konnte er dann anders handeln und trotzdem Jehovas Segen haben? Weil dieses „Gelübde“ entgegen dem Willen Jehovas war? (Vers 26)
Kommentar — 4. April 2012 @ 19:56
Jule
1. Samuel 25:36-37
Wie David bereits sagte, war Abigail eine sehr kluge Frau:
Sie ging nicht sofort erbost auf ihren Mann zu, sondern hielt sich zurück. Sie wußte, dass man mit ihm sowieso nicht vernünftig reden kann, solange er betrunken ist. Wie Salomo später sagt, ‚gibt es für alles seine Zeit, eine Zeit zum Reden und eine Zeit zum Schweigen‘.
Wenn wir ein Problem ansprechen müssen, sollten auch wir den Zeitpunkt sorgfältig auswählen. Wenn einer von beiden gereizt und zornig ist, bringt ein Gespräch keinen positiven Erfolg. Da sollten wir lieber abwarten, bis sich die erste Erregung gelegt hat.
Auf dem BZK im Sommer 2010 hatten wir extra einen Programmpunkt zum Thema Kommunikation. Erinnern wir uns noch? Haben die Gedanken daraus unseren Umgang mit anderen beeinflusst?
Haben wir hier von Abigail gelernt?
Kommentar — 4. April 2012 @ 20:08
Jule
1. Samuel 25:39-42
Bisher hatte ich immer angenommen, David habe sich seinerzeit in die kluge Frau verliebt.
Nun kommt mir der Gedanke, dass er es vielleicht auch aus einem Gefühl der Verantwortung ihr gegenüber tat. Immerhin war ihr Mann ihr Versorger und Ernährer und hier wird nichts davon gesagt, dass sie Kinder gehabt hätte.
Durch eine neue Heirat war ihr Lebensunterhalt für immer gesichert. Vielleicht fühlte er sich auch verantwortlich für den Tod ihres Mannes. Immerhin hatte er mit seinem Ansinnen erst seine hartherzige Reaktion provoziert. Vielleicht auch die Rache Jehovas.
Zwar ist jeder für sein eigenes Tun verantwortlich, auch Nabal, aber Abigal war nun unverschuldet in Not geraten.
Dadurch, dass sie schön und sehr klug war, war es vielleicht kein so großes Opfer für ihn, aber es muss nicht unbedingt „Liebe auf dem ersten Blick“ gewesen sein.
Kommentar — 4. April 2012 @ 20:16
Jule
1. Samuel 26:18-19
Wie mag Jehova wohl über diejenigen denken, die heute Gottes Diener von seinem Volk und seinem Haus fernhalten wollen?
Vers 23-24
Kommentar — 4. April 2012 @ 20:23
Jule
1. Samuel 25 – 28
1. Samuel 25 – wieso nimmt sich David andere Frauen, während er auf der Flucht ist?
Da wir uns in den vergangenen Jahren wirklich sehr ausgiebig mit Nabal, David und Abigail beschäftigt haben (s.u.), heute nur eine kurze Frage:
Warum hat sich David zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Frauen genommen? Liebte er seine Frau Michal nicht mehr oder wusste er da bereits, dass ihr Vater sie einem anderen gegeben hatte?
Wo befinden wir uns hier im Strom der Zeit?
Zu Anfang wird gesagt, dass Samuel nun gestorben ist und morgen beenden wir mit Sauls Tod das Buch 1. Samuel und die Regierungszeit Sauls. Welche Zeitspanne liegt dazwischen?
Könnte es sein, dass David zu dieser Zeit bereits viele Jahre auf der Flucht war und er sich die anderen Frauen genommen hatte, um zu vermeiden, dass er Jehova kränkt, indem er Hurerei begeht? Wir wissen ja, dass ihm auf der Flucht viele Kinder geboren werden, die ihm dann mit ihren Müttern ins Königshaus folgen – oder habe ich hier etwas falsch verstanden?
Die Gedanken aus den Vorjahren hierzu finden wir hier:
Kommentar — 18. April 2013 @ 19:41
Jule
1. Samuel 26 – dies zeigt uns, warum es so gefährlich ist, Groll zu hegen und unsere Beziehungen nicht zu klären
Wieder stellt sich mir die Frage, warum David zu Saul geht, anstatt sich zu verstecken? Was will er von ihm? Er hatte ja bereits davor gesagt, dass er niemals die Hand gegen den Gesalbten Jehovas erheben wolle. Warum schleicht er sich dann zu ihm ins Lager?
Ist er es einfach leid, ständig auf der Flucht zu sein, dass die Angst und ständige Flucht vor Saul sein Leben beherrscht?
Will er seiner Angst mutig begegnen? Denn solange wir vor unserer Angst weglaufen, wird sie nicht fliehen, sondern uns immer mehr umklammern. Wenn wir ihr mutig entgegentreten – dann wird sie vor uns fliehen!
Hat er von vornherein diese Aktion vor? Weil er ja schon einmal damit Saul besänftigen konnte?
Wie lange ist dies her? Wir haben es erst gestern gelesen, aber wir wissen ja, dass dies nicht heißen muss, dass auch in Wirklichkeit nur Stunden oder Tage vergangen sind. Wie lange hatte die Demonstration bei Saul vorgehalten?
Warum muss er Saul immer wieder daran erinnern, dass er ihm nichts Böses will? Schließlich braucht es beide Male nicht viel, Saul erkennt auch jetzt wieder sofort, dass er David Unrecht getan hat.
Hat dies wieder mit „dem Bösen Geist“ zu tun, den Jehova nicht wegnahm und der damit zu tun hatte, dass er Jehovas Segen am falschen Ort suchte? Wir hatten ja gestern länger darüber nachgesonnen, was Saul fehlte und wie er es hätte auf die richtige Weise suchen können.
Diese Geschichte sollte uns daran erinnern, wie gefährlich es ist, Groll gegen einen anderen zu hegen, der uns unserer Ansicht nach weh getan hat und wie gefährlich auch, wenn wir die Schuld beim anderen suchen – anstatt aufrichtig unter Gebet mit Jehova darüber zu reden.
Thom erzählte heute von einer Ansprache, die er Nachts gehört hatte, wo der Redner sagte, dass er von Jehova dazu aufgefordert worden sei, sein Verhältnis mit seinem Vater in Ordnung zu bringen. Diesen Gedanken habe ich in den vergangenen Monaten schon öfters in Ansprachen von Bayless Conley gehört. Gerade erst zu Anfang diesen Jahres hat er eine zweiteilige Ansprache dazu gehalten: „Gesunde Beziehungen leben“. Da war dieser Gedanke wieder Gegenstand und Grundlage der Ansprache. Hier erklärt er auch, warum Jehova dies immer wieder von seinen Anbetern fordert:
ER ist ein Gott des Friedens und der Ordnung. Er erwartet von seinen Anbetern, dass sie ihn auch in dieser Hinsicht nachahmen. Wir können nicht sagen, dass wir Jehova lieben und Christus nachfolgen und gleichzeitig Groll gegen andere hegen. Egal, was auch passiert ist, so erwartet Jehova doch von uns, dass wir „mit anderen Frieden halten, soweit dies von uns abhängt“ und dass wir Streitigkeiten im Lichte von Gottes Wort bereinigen. Jesus sagte: „wenn du deine Gabe vor den Altar bringst und dich erinnerst, dass ein anderer etwas gegen dich hat, dann gehe hin und schließe zuerst Frieden und dann komm wieder und bringe deine Gabe dar“. Auch sagte Paulus: „wer sagt, dass er Gott liebt, den er nicht gesehen hat und seinen Bruder hasst, der lügt“. Jesus hatte gesagt, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollten, „denn wenn wir nur die lieben, die uns Gutes tun, dann tun wir nichts Besonderes. Die Menschen, die ohne Gott leben, tun dies ebenso“. Wir sollten sogar unsere Feinde lieben und von uns als seinen Anbetern erwartet Jehova, dass wir unsere Eltern lieben und achten.
Es kann also mit uns und der wahren Anbetung nicht zusammen passen, dass wir ungeklärte Beziehungen haben. Es liegt also an uns, diese zu klären. Erst dann sind wir wirklich Diener Jehovas, auf die er auch stolz sein kann.
Jehova ist ein Gott der Vergebung. Er sucht nach Gründen, warum er uns vergeben kann, wenn wir gegen ihn gesündigt haben. Bereits beim kleinsten Anzeichen kommt er uns mit weit geöffneten Armen entgegen. Er will uns vergeben.
Auf der anderen Seite erwartet er auch von uns, dass wir denen vergeben, die gegen uns gesündigt haben. Dies ist sogar Teil des „Vaterunsers“, dass Christen auf der ganzen Erde beten. Jesus sagte sogar, dass wir nicht richten sollten, denn „in dem Masse, wie wir andere richten, werden wir von Jehova ebenso gerichtet werden“. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang bitte auch an das Gleichnis vom unbarmherzigen Sklaven. Ein solcher wollen wir ganz bestimmt nicht sein – oder?
Sind wir nicht froh und glücklich darüber, dass unser Gott uns nicht unbarmherzig verstösst, wenn wir ihn – wieder einmal – enttäuscht haben, sondern uns voller Liebe entgegen kommt, wenn er sieht, dass es uns wirklich leid tut?
Gerade innerhalb der eigenen Familie sollte es einen solchen Groll nicht geben. Oftmals entsteht so eine Situation auch aus Mißverständnissen heraus und wir sollten dem anderen die Gelegenheit geben, dies aufzuklären. Ich denke hier auch an die Ansprache „Frieden in Gottes Haus – Friede in unserem Haus“ von Bayless Conley, wo er sich mit Abraham beschäftigt und wie er oftmals in solche Situationen geriet.
Außerdem haben wir ja in den vergangenen Jahren gelernt, dass uns unsere Erinnerung oftmals einen Streich spielt. Wenn ich mich mit meinen Eltern über meine Kindheit unterhalte, sehe ich oft, dass wir die gleichen Situationen unterschiedlich erlebt haben. Teilweise reichen sogar Fotos von damals, um mir zu zeigen, dass die Dinge nicht so waren, wie ich sie viele Jahre schmerzlich in meinem Herzen getragen habe.
Geben wir einander eine Chance und lassen wir uns bitte nicht gegeneinander erbittern. Hegen wir keinen Groll und unternehmen wir von uns aus Schritte, um unsere Beziehungen zu klären!
Wir sehen hier bei Saul, wie sehr dies alles sein ganzes Leben vergiftet. Und ganz besonders, dass er sich damit immer mehr von Jehova entfernt und seine Beziehung zu Jehova selbst zerstört. Er denkt, dass David daran Schuld trägt – dabei ist er selbst es, der sein Leben und seine Freundschaft zu Jehova zerstört.
In einigen Ansprachen von Bayless Conley zum Thema Ehe wirft er einen weiteren Gedanken auf, der mich sehr betroffen macht. Er erwähnt, dass wir innerlich Mauern aufbauen könnten, ohne es zu bemerken und damit unsere Ehe in Gefahr bringen. Er erzählt von seiner eigenen Ehe und dass eine ungeklärte Sache seiner Frau mit ihrem Vater ein großes Problem für die Beziehung der Eheleute darstellte. Ein bestimmtes Verhalten ihres Mannes erinnerte an ein Verhalten ihres Vaters, dass sie als Kind sehr geschmerzt hatte, daher flippte sie regelrecht aus, wenn ihr Mann es tat – ohne dass es in der aktuellen Situation Sinn machte und sie sich dessen bewusst war. Dies war ganz zu Anfang der Ehe und sie war sich dessen nicht einmal bewußt. Aber als sie ihre Beziehung mit ihrem Vater klärte, war das Problem verschwunden!
Dies hat mich persönlich sehr betroffen gemacht.
Es zeigt wirklich, wie wichtig es für uns ist, unsere persönlichen Beziehungen zu klären! Denn ansonsten wird es uns unser ganzes Leben verfolgen und unsere Beziehungen vergiften und wir selbst begreifen nicht, was hier eigentlich passiert.
Ja, hätte Saul nur so gedacht und gehandelt, sein Leben hätte anders verlaufen können.
Die Gedanken und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren dazu finden wir hier:
Kommentar — 18. April 2013 @ 20:39
Jule
1. Samuel 27 – warum lässt Saul David in Ruhe, nachdem dieser zu den Philistern „übergelaufen“ ist?
Aus den Kommentaren von Darby und Rosier geht hervor, dass dies kein guter Schachzug war. Er ist zwar vor Saul in Sicherheit, aber er bringt sich auch in eine prekäre Lage – denn er ist laufend gezwungen zu lügen.
Aber warum lässt Saul von David ab, als er zu den Philistern ‚übergelaufen‘ ist?
Stellt er dort keine Bedrohung mehr für ihn dar? Denkt er, damit habe sich David bei Jehova stinkend gemacht und sei deshalb nicht mehr im Rennen, was ein Amt als König betrifft?
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 19. April 2013 @ 07:38
Jule
1. Samuel 28 – Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?
In den vergangenen Jahren hatten wir uns gefragt, wieso der von der Wahrsagerin „heraufgerufene Samuel“ Saul die Worte Jehovas verkündet. Denn es war ja ganz bestimmt nicht Samuel selbst, denn dieser „schlief im Tod“. Wieso verkünden also Dämonen die Worte Jehovas, wenn sie doch auf der Gegenseite bei Satan stehen?
Aber wir kennen Ähnliches aus den Evangelien – dass Personen, die von Dämonen besessen waren, Jesus und den Jüngern nachliefen und verkündeten, dass dieser der verheißene Messias sei.
Auch haben wir vor einigen Wochen von Bileam gelesen, der das Volk Israel verfluchen wollte – und statt dessen die Worte Jehovas redete.
Jehova kann gebrauchen, wen er will. Hier zeigt er Saul, wie unsinnig sein Ansinnen eigentlich ist. Er kann sich auf den Kopf stellen, wenn er will, aber er kann Jehova nicht zwingen, mit ihm zu sein und ihn zu segnen.
Also legt ER dem Wahrsagedämon die Worte in den Sinn, die er Saul bereits durch Samuel hatte mitteilen lassen. Daran hatte sich nichts geändert, schon gar nicht die Tatsache, dass er den künftigen König David mit aller Kraft verfolgt hatte.
Er zeigt ihm auf, dass er selbst es war, der sich von Jehova abgewandt hatte und dass er nun lediglich das erntet, was er gesät hatte.
Interessanterweise tut Jehova auch genau das, was David ihm die beiden Male gesagt hatte, als dieser ihm bewies, dass er nichts gegen Saul hat: er richtet nun zwischen Saul und David und zeigt dem König ganz deutlich, dass er dies besser gelassen hätte.
Wie wir sehen, hatte Saul seine Energie die ganzen Jahre sinnlos mit dieser Verfolgung verpulvert, denn was er letztlich erreicht, ist nur das Gegenteil.
Wenn wir Jehovas Segen und Freundschaft verloren haben, dann machen wir es nicht damit besser, dass wir andere mit unserem Hass verfolgen, die offensichtlich SEINE Freundschaft haben. Besser wäre es, in uns zu gehen, zu sehen, was uns eigentlich von Jehova entfernt und dann von unseren schlechten Wegen umzukehren. Nur so können wir wieder eine gute Beziehung zu Gott aufbauen!
weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 19. April 2013 @ 08:01
James Butler Stoney
1. Samuel 25.
Dies Kapitel zeigt uns einen anderen Pfad der Erfahrung. Hier werden wir finden, daß David für einen Augenblick die Lektion über die Macht der Gnade außer Acht läßt, die sein Handeln vorher so bedeutsam gekennzeichnet hatte. Dies ist für uns eine Warnung betreffs der Tücke unserer Natur, die uns zu einer Handlungsweise verleiten kann, die der kurz vorher noch gezeigten Weise völlig widerspricht. Überdies lernen wir hier, daß wir eher jemand gegenüber aus der Gnade fallen, auf dessen Freundschaft und Dankbarkeit wir einen Anspruch haben, als einem offenen Feinde gegenüber. David wird durch Nabals unbarmherziges Verhalten so gereizt, daß er sich zu sofortiger Rache an ihm entschließt. Er wird von seinem rachesüchtigen Pfad durch die lehrreichste Begebenheit und Verbindung zurückgehalten, die Gottes Knechte je in dieser Christus verwerfenden Welt erfahren können.
Abigail stellt im Bilde die Kirche dar. Und wenn wir David als ein Vorbild des Herrn ansehen, so stellt Abigail den Ausgleich am Tage seiner Verwerfung dar für alles, was er in dem Königtum verloren hatte. Sie ist selbst dort bei ihm, wo ein Jonathan ihm nicht folgen konnte, und nachdem sie seine Gefährtin in den Leiden gewesen war, teilt sie mit ihm Thron und Herrlichkeit. Wir müssen aber David auch als den treuen Knecht betrachten, nicht als einen vollkommenen, wie den Herrn, sondern als unter Gottes Zucht und Erziehung stehend.
Bei dieser Betrachtungsweise stellt Abigails Einfluß auf ihn vorbildlich den der Kirche dar, deren Stellung und Gefühle, wenn sie zum Ausdruck kommen, alle Rachevorstellungen unterdrücken. Nabal bleibt um Abigails willen verschont, die in Davids Seele die gesegnete und erhabene Stellung der Gnade wachrief und bestärkte, die ihm in seiner Verwerfung geziemte. Sie ist es, die auch freudig Mühe und Sorge mit ihm teilt. So wurde die Wüste Maon zu einem ereignisreichen Schauplatz für David, gerade so, wie es ein großer Tag in unserem Leben als Christen ist, wenn uns die Kirche in ihrer Berufung und ihrem Wesen erstmalig vor Augen gestellt wird. Denn mancher Gottesknecht, der die Anmaßung der religiösen Welt empfindet (wie David sie in der Person Sauls empfand), hat Abigail nicht gefunden, hat nicht völlig erfaßt, was die Kirche in den Gedanken Christi ist, um dann darin einen Gegenstand des Interesses, der Zuneigung und der Gemeinschaft zu finden, ja, eine Stütze auf dem Pfad der Gnade beim Durchschreiten dieser Welt. Wie Abigail für David eine Oase in der Wüste war, so ist die Kirche die einzige Oase sowohl für das Herz Christi als auch für Seine Knechte jetzt auf dieser Erde, sie ist der Mittelpunkt und Gegenstand Seiner Zuneigung.
Bei der Betrachtung der Pfade, auf denen Gott Seinen Knecht erzieht, ist es wichtig, daran zu denken, daß die Erziehung immer im Hinblick auf die Stellung stattfindet, für die der Knecht bestimmt ist. David ist jetzt in der Vorbereitung für seinen großen Wirkungskreis. Ehe er in diesen Dienst eintritt, ist es nötig, daß er die Gnade des Herrn auf ihren verschiedenen Pfaden kennenlernt.
Wir haben gerade gesehen, wie der Herr ihm in der Wüste half und ihn auf eine von ihm ganz unerwartete Weise ermunterte, wobei alle Umstände auf wunderbare Art die zarte und überströmende Liebe des Herrn kundmachten. Wenn Adam im Garten Eden der Gemeinschaft und Hilfe durch Eva bedurfte, wieviel mehr bedurfte David einer Abigail in der Wüste! Je größer die Not, umso größer der Segen der Durchhilfe.“ Diese Erfahrung muß Davids Seele gemacht haben.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:27
James Butler Stoney
1. Samuel 26.
Doch nach diesem lichten Punkt umringen ihn wieder die Wasser der Verfolgung. Durch die Siphiter angestachelt, verfolgt Saul ihn wieder in der Wüste. David ersah daraus, daß der schreckliche Ausgang nahe bevorstand. Dem geistlichen Menschen, der von der Welt verfolgt wird, wird immer ein sehr klares Empfinden über Art und Wesen der Macht gegeben, die ihm gegenübersteht. Dies geschah auch jetzt bei David. Er kundschaftet Saul und sein Heer aus, erkennt den Weg, den er selbst gehen muß, und betritt diesen ohne Zaudern, nachdem er sich einen Gefährten gesucht hat. Und zu welchem Zweck? Einfach dazu, zu zeigen, daß er seinem Feind kein Leid zufügen würde, selbst wenn dieser sich in seiner Macht befände. „Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt zu seinen Häupten… „, als David und Abisai herzunahten. Abisai wollte den schlafenden König töten, aber David verhinderte es, indem er sehr bestimmt und feierlich sein Vertrauen bezeugt, daß Gott sein Rächer sein würde. Die einzigen Trophäen, die er mitnimmt, sind der Speer und der Wasserkrug, ein Beweis der Art seines Unternehmens. Der Speer (das Werkzeug des Krieges) wurde zurückgegeben, aber wir hören nicht von der Rückgabe des Kruges. Saul erkennt zum zweiten Male Davids Sieg der Gnade an und sagt als Antwort auf Davids Vorhaltung: „Ich habe gesündigt; kehre zurück, mein Sohn David! denn ich will dir nichts übles mehr tun, darum, daß mein Leben an diesem Tage teuer gewesen ist in deinen Augen.“ Welch einen Beweis der mächtigen Kraft Gottes durfte David in diesem Falle schauen! So erfuhr er, was er nach seiner endgültigen Befreiung ausrufen konnte: „Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus großen Wassern!“
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:28
James Butler Stoney
1. Samuel 27.
Aber ach, in unseren größten Rettungen sind wir uns oft der erwiesenen Gnade am wenigsten bewußt. Gerade die Undankbarkeit unserer Feinde ruft eine Reaktion in uns hervor, wenn wir nicht derartig gedemütigt und zerbrochen sind, daß wir mit dem Lobpreis des Herrn anstatt mit uns selbst beschäftigt sind. Nachdem wir so in der Hand des Herrn gelegen haben, sind wir uns unserer eigenen Kraftlosigkeit umso mehr bewußt, wenn wir nicht in Seiner Hand, im Preisen Ihm ergeben, verbleiben. Kraftlosigkeit mit Glauben verbunden bindet uns umso stärker an Gott als den sicheren Fels unserer Kraft und die Quelle, die uns versorgt.
Kraftlosigkeit ohne Glauben aber treibt uns stets dazu, menschliche Hilfe zu suchen. Nach großen göttlichen Durchhilfen gehen wir oft einen verkehrten Schritt, teils deswegen, weil wir die Glaubensenergie aufgegeben haben, die durch die Notlage hervorgerufen wurde, teils weil unsere Natur trachtet, der durch den Glauben bedingten Einengung ihrer Triebe zu entfliehen. Das Fleisch begehrt in Umstände zu kommen, die keine Glaubensenergie notwendig machen. So wird David nach seinem großen Sieg über Saul eine Beute seiner eigenen Gefühle und Befürchtungen und spricht in seinem Herzen: „Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen; mir ist nichts besser, als daß ich eilends in das Land der Philister entrinne…“ Dieser Plan steht in offenbarem Gegensatz zu den Worten, die er vor so kurzer Zeit zu Saul gesprochen hatte. Aber wie bald vergißt man die Überzeugungen des Glaubens wenn man sich an das Fleisch wendet! Eben hatte er noch gesagt: „Also möge meine Seele hochgeachtet sein in den Augen Jehovas, und er möge mich erretten aus aller Bedrängnis!“ Jetzt aber ist er so verzagt, daß er bereit ist, das Erbteil Jehovas aufzugeben. „Und David machte sich auf und ging hinüber, er und sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achis, dem Sohne Maoks, dem König von Gath.“ Wir haben gesehen, daß er schon einmal Schutz bei Achis gesucht hatte und damals froh war, sich unter Demütigung wieder zu entfernen. Warum begibt er sich nun erneut dorthin? Er veranschaulicht hier praktisch die besondere und sehr notwendige Zucht, unter die eine Seele leicht kommen kann. Welches auch die Ursache unseres Versagens zu Anfang sein mag, und selbst wenn wir sie zeitweilig überwinden, sie wird uns unweigerlich wieder entgegentreten, und wenn wir nicht wirksam von ihr befreit sind, wird sie uns in noch bitterer und schlimmerer Form zu Fall zu bringen suchen. Denn wenn ein bestimmter Schößling meiner alten Natur weiter treiben will, so muß sicherlich die göttliche Zucht zu seiner Unterdrückung angewendet werden. Wird er nicht in Kürze beseitigt, so wird er sich bestimmt immer wieder zeigen, und bei jedem erneuten Aufleben (weil eine gründliche Abtötung nicht stattfand) muß als Folge eine um so strengere Zucht einsetzen. David tritt in nähere Beziehungen zu Achis, und erhält Ziklag von ihm. Es ist wunderbar, zu sehen, wie der Herr Seinen Knechten gestattet ihre eigenen Pläne auszuarbeiten. Nachdem sie aber zurechtgewiesen sind und das Ende der eigenen Planungen gesehen haben, führt Er sie hinauf zu einem größeren und erhabenerem Dienst, vorausgesetzt, daß sie Ihm im Prinzip treu geblieben sind. Ich glaube, daß dies auch bei David der Fall war, so tief sein Versagen an dieser Stelle auch sein mochte. Wir hören nichts davon, daß er Götzendienst trieb oder daß er vergaß, daß Israel das Volk Gottes war. Er betrog Achis und erniedrigte sich dadurch in moralischer Weise, aber er blieb im Prinzip Gott treu, und als seine Natur unterworfen worden war, wurde er aus seiner demütigenden Stellung heraus und zum öffentlichen und aktiven Dienst geführt. Ziklag bedeutete den letzten Strich der Meisterhand, um David für den Thron zuzubereiten, und es muß uns daher besonders interessieren. David zieht im Unglauben dorthin, bleibt dort über ein Jahr, gewinnt die Zuneigung des Achis durch falsche Vorstellungen.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:29
James Butler Stoney
1. Samuel 28,1+2 u. 29+30.
David versucht sogar, mit Achis in den Kampf gegen Israel zu ziehen. In Anbetracht seines früheren Weges müssen wir wohl annehmen, daß die Fürsten der Philister diesen Versuch Davids richtig deuteten. Denn wenn David auch betrügen konnte, so hätte er doch nie das Schwert gegen sein eigenes Volk ergriffen außer mit der Absicht, ihm schließlich eine Hilfe zu sein. Dies wird vorausgesehen, und Achis ist gegen seinen Willen gezwungen, Davids Dienste abzulehnen und ihn fortzuschicken. Und nun, durch indirektes Eingreifen des Herrn aus seiner falschen und bedrückenden Stellung befreit, muß er die nachfolgende Zucht erfahren. Während seines Doppelspiels fällt das Gericht auf Ziklag, und David und seine Gefährten finden es bei ihrer Rückkehr mit Feuer verbrannt und ihre Frauen, Söhne und Töchter gefangen weggeführt! Wir wissen heute, was David in jenem niederschmetternden Augenblick nicht wußte, nämlich, daß der gleiche Gott, der ihn so schwer züchtigte, ihm das Königtum bereitete. Denn zur gleichen Stunde wurde Saul auf dem Gebirge Gilboa getötet. David aber war nicht passend für den Thron oder für irgendwelche diesbezügliche Botschaft, bis er gezüchtigt und in wahre Abhängigkeit zu Gott gebracht worden war. Der erste und letzte Schritt zum Thron hin ist die Abhängigkeit, sie ist das einzige von Gott anerkannte Recht auf diesen hohen Platz. Infolgedessen wird David in Ziklag mehr gedemütigt und verlassen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seines Lebens. Nicht nur war sein eigener Schmerz im Blick auf seinen großen Verlust sehr tief, das Versagen auf dem bisherigen Weg muß (wie stets bei einem derartigen Schmerz) sein Elend noch vergrößert haben. Endlich kam noch als größter Schlag hinzu, daß seine alten, ihm so eng verbundenen Gefährten davon sprachen, ihn zu steinigen. Solch einen Augenblick hatte er noch nie durchgemacht und erlebte ihn auch nie wieder. Seine Feinde (die Amalekiter) hatten ihn überlistet, und befanden sich außer Reichweite; und was mußte dem Kriegsmann schlimmer sein, als sich hintergangen zu wissen, ohne eine Möglichkeit der Vergeltung zu haben? Er befand sich wahrlich unter den Pfeilen des Allmächtigen, er musste die züchtigende Rute fühlen um der falschen Stellung willen, die er außerhalb des Landes und der Stätte des Vorrechtes eingenommen hatte. Menschliche Hilfe oder Stütze war nicht vorhanden; im Gegenteil, Gefahr und Verschwörung umlauerten ihn. Gott züchtigte ihn, seine Freunde zürnten ihm, der Feind war unerreichbar. Was aber war die Folge? „Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.“ Es ist sehr anregend, wenn wir uns ab und zu den Psalmen zuwenden und den Atemzügen der Seele Davids unter den verschiedenen Umständen lauschen, deren Beschreibung uns in seiner Lebensgeschichte gegeben ist. Wir finden, daß der Psalm 56 der Not seiner Seele Ausdruck verlieh, verursacht durch seinen verkehrten und demütigenden Aufenthalt in Gath. Ob der Psalm in jenen Zeitraum fällt, den wir gerade betrachten, oder nicht, so drückt er doch in einer Fülle das aus, was damals auf ihn einstürmte. Alles menschlichen Vertrauens beraubt, wendet er sich zu Gott, in vollem Bewußtsein seines eigenen Versagens. „Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun? Auf mir, o Gott, sind deine Gelübde, ich werde dir Dankopfer entrichten. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, ja, meine Füße vom Sturz.“ Es ist gesegnet zu irgendeiner Zeit eine richtige Erkenntnis Gottes erlangt zu haben. Denn wenn wir diese besitzen, werden wir auf der Höhe unseres eigenen Versagens am besten wissen, daß Gott unsere einzige Zuflucht ist möge auch Seine Züchtigung schmerzhaft sein und mögen wir uns auch verlassen und hilflos befinden. Jetzt gibt es für David keine Furcht mehr. Er ist „erwacht“ und wird „erleuchtet“ (vergl. Eph 5,14). „Bringe mir doch das Ephod her“ sagt er zu Abjathar, dem Priester. Denn wenn die Seele den Pfad des Glaubens von neuem betritt, so ist sie sich der Notwendigkeit ihrer Annahme bei Gott besonders bewußt. Und nun hat er seinen alten Kurs des Vertrauens eingeschlagen, zweifellos mit neuer Kraft. Wie bei Kehila, so fragt er auch hier den Herrn: „Soll ich dieser Schar nachjagen? werde ich sie erreichen?“ Und Er antwortete ihm in besonders zusichernder und ermutigender Weise: jage nach, denn du wirst sie gewißlich erreichen und wirst gewißlich erretten.“ So hat die aufrichtige Seele innerhalb eines Augenblicks ihre richtige Stellung vor Gott wieder eingenommen. „Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren“; zweihundert aber blieben am Bache Besor zurück, weil sie zu ermattet waren. Der Pfad des Glaubens stellt stets unsere Kraft auf die Probe, und jede Verlegenheit bietet nur eine Gelegenheit für eine größere Entfaltung der Gnade, die uns aufrecht erhält. Die Begebenheit gibt Veranlassung zu einer „Satzung für Israel bis auf diesen Tag“, die charakteristisch für die Gnade ist die die Verfolger im Augenblick geleitete.
David versagt nicht. Weise und gnädig (wie der es stets ist, der nach Gottes Ratschluß wandelt), vermag er, jedes Vorkommnis zum Nutzen zu gebrauchen. Der fast verhungerte Ägypter erregt seine Aufmerksamkeit; auf jeden Fall durfte er ihn nicht in seinem Zustand lassen, wie wir es oft in unserer Eile bereit sind, zu tun. Hätte er ihn aber unbeachtet gelassen, so wäre ihm der richtige Fingerzeig zum erwünschten Ziel verlorengegangen. Der aufgefundene Ägypter führt David zum Lager seiner Feinde, und er schlug die ganze Schar, gewann alles zurück, was sie mitgenommen hatten, rettete seine beiden Frauen und alle anderen. Und nun, zum Bache Besor zurückgekehrt, veranschaulicht er, wie eine im Genuß der Gnade stehende Seele befähigt ist, diese Gnade anderen zu bezeugen. Er setzt die Selbstsucht des natürlichen Herzens beiseite und stellt jenen göttlichen Grundsatz auf: „Wie das Teil dessen, der in den Streit hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei dein Geräte bleibt; gemeinsam sollen sie teilen. Und so geschah es von jenem Tage an und hinfort; und er machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag“. Welch ein Denkmal, welches Andenken an die letzten Stunden der Verwerfung Davids! Und welche Ankündigung der Herrschaft, die er nunmehr antreten sollte! Diese Satzung des siegreichen aber ungekrönten David (in der gleichen Stellung, die der Herr jetzt Seinem Volk gegenüber einnimmt) hat einen sehr bedeutsamen Inhalt und verkörpert den Grundsatz, der heute für die Kirche gilt, daß jedes Glied am Leibe in bezug auf Verlust oder Gewinn von den anderen Gliedern abhängig ist. Ein neuer und wunderbarer Grundsatz, würdig der Stunde, in der er eingesetzt wurde! Es ist der Heilige Geist, der die Glieder des abwesenden Herrn in einem Leibe vereinigt und sie voneinander abhängig und untrennbar voneinander einsetzt. Mögen wir unsere Herzen der Weisheit öffnen, um die tiefen Gedanken Gottes zu verstehen.
Wir haben nun das Ende des dritten Abschnitts oder Kreises in Davids ereignisreichem Leben erreicht, und damit den Abschluß jenes wunderbaren Zubereitungsvorganges, der nötig war, um ihn für die hohe und ehrenvolle Stellung zuzubereiten, zu der er schon so früh erwählt und gesalbt worden war. Wir treten nun in ein neues Kapitel seiner Geschichte ein. Die Zeit seiner Verwerfung ist vorüber, und die neue, glorreiche Stellung, die er einnehmen soll, wird für ihn zubereitet. Der Erziehungsweg des Flüchtenden und Leidenden, des zwar rechtmäßigen Erben des Thrones, endete zu Ziklag, das für ihn der Schauplatz bitterer Trauer und Enttäuschung war, aber auch wunderbarer Errettung und Wiederherstellung. Und gerade an jenem Ort, nach seiner Rückkehr von der Vernichtung der Amalekiter, und nachdem er Geschenke aus der Beute „der Feinde Jehovas“ allen Orten gesandt hatte, an denen er und seine Männer sich aufgehalten hatten, erreicht ihn die bedeutsame Kunde vom Tode des Mannes, dessen Platz auf dem Thron er einnehmen sollte! Welch ein bemerkenswertes Zusammentreffen von Umständen! Die verkohlten Ruinen von Ziklag zeugten von der Zucht, die er so tief empfunden aber auch nötig gehabt hatte, während die Geschenke, die er hierhin und dorthin sandte, von dem Ersatz und dem Siege sprachen, die ihm geschenkt wurden. Der Kontrast zwischen diesen beiden Zeugnissen ist eindrucksvoll, das eine sein eigenes Versagen darstellend, das andere in noch weiterem und bestimmteren Sinn die Güte und Gnade des Herrn.
In wahrhaft königlicher Weise handelte David, ehe er noch wußte, daß er bereits König war und daß der, der ihm den Weg zum Thron verwehrt hatte, auf dem Gebirge Gilboa gefallen war. Es entspricht den Wegen Gottes, daß wir die geistige Bereitschaft für unsere Stellung besitzen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sie einzunehmen, denn der Zustand bezeichnet die Stellung. Oder richtiger, der Zustand ist unbefriedigt, bis er die Stellung erreicht, die ihm entspricht. Die Zubereitung seines Herzens erfolgt von Gott aus, und wir können sicher sein, daß wir für eine gewünschte Stellung nur zubereitet sind, wenn wir im Geiste dieser Stellung handeln, andernfalls würden wir, in die Stellung gebracht, ungeeignet für diese erfunden werden. Es ist zwar richtig, daß wir nicht wissen und nicht zu wissen brauchen, wie wir in der verheißenen Stellung zu handeln haben, ehe wir nicht die Stellung tatsächlich eingenommen haben, denn die Tätigkeit des Glaubens wirkt sich in der Gegenwart aus. Wir können und sollten aber bereits im Geiste der besseren Stellung entsprechend handeln, und wenn wir darin keine Freude finden, so ist das göttliche Leben in uns nicht befriedigt, denn dieses sucht den ihm entsprechenden Lebensbereich auf, und die aus diesem Leben hervorgebrachten Gefühle sind ein Beweis seines Vorhandenseins.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:31