1. Mose

alle persönlichen Gedanken zu diesem Buch, Kommentare und ergänzenden Stoff findet ihr wie immer hier im Familienblog

Um aber ein späteres Suchen nach bestimmten Gedanken zu erleichtern, habe ich ein neues Projekt angefangen, indem ich thematisch mit den einzelnen Gedanken zu den gelesenen Kapiteln verlinkt habe. Wenn ihr also einen bestimmten Gedanken sucht, bitte hier in der Liste suchen und anklicken. Ausserdem könnt ihr so gezielt zu den Kapiteln Stoff und Gedanken suchen, die ihr gerade im Bibelleseprogramm der theokratischen Predigtdienstschule lest. Viel Freude dabei

Unter folgendem Link könnt ihr euch die mp3-Datei zum 1. Buch Mose direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen

1. Mose 1 – 2

1. Mose 3 – 5

1. Mose 6 – 9

1. Mose 10 -11

1. Mose 12 – 15

1. Mose 16 – 19

1. Mose 20 – 22

1. Mose 23 – 26

1. Mose 27 – 29

1. Mose 30 – 32

1. Mose 33 – 36

1. Mose 37 – 39

1. Mose 40 – 42

1. Mose 43 – 46

1. Mose 47 – 50

die „Höhepunkte zu dem Buch 1. Mose“ findet ihr im WT vom 01.01.04, im WT vom 15.01.04 und im WT vom 15.08.83

viel Freude beim Lesen und selbst über das Gelesene nachzudenken.

Sicherlich seid auch ihr stark motiviert, euch bei dem entsprechenden Programmpunkt in der theokratischen Predigtdienst Schule mit eigenen Gedanken und Kommentaren einzubringen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir euch mit unseren Gedanken und Kommentaren dazu ermuntern und motivieren könnten *freu*

Jule | 01.30.11 | 1. Mose, thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Abel

1. [vielleicht: Hauch; Nichtigkeit]. Der zweite Sohn Adams und seiner Frau Eva und der jüngere Bruder ihres erstgeborenen Sohnes Kain (1Mo 4:2).

Es ist anzunehmen, daß Abel zu seinen Lebzeiten noch Schwestern hatte; der Bericht erwähnt, daß seinen Eltern auch Töchter geboren wurden, aber ihre Namen sind nicht aufgezeichnet worden (1Mo 5:1-4). Abel wurde, als er erwachsen war, Schafhirt und sein Bruder Landwirt (1Mo 4:2).

Nach einer unbestimmten Zeit brachte Abel Jehova Gott ein Opfer dar. Auch Kain opferte. Jeder brachte etwas von dem dar, was er hatte: Abel von den Erstlingen seiner Herde, Kain von seinem Ernteertrag (1Mo 4:3, 4). Sie glaubten beide an Gott. Durch ihre Eltern hatten sie zweifellos von ihm gehört und erfahren, weshalb sie sich alle außerhalb des Gartens Eden befanden und warum ihnen der Zutritt zu diesem Garten verwehrt war. Ihre Opfergaben waren ein Zeichen dafür, daß sie ihre Gottentfremdung erkannt hatten und gern Gottes Gunst erlangt hätten. Gott gab zu erkennen, daß ihm Abels Opfer wohlgefällig war, Kains dagegen nicht. Wie die Anerkennung und die Ablehnung feststellbar waren, geht aus dem Bericht nicht hervor, doch beiden Männern war dies zweifellos klar. Warum Gott nur Abels Opfer anerkannte, ist aus späteren Schriften deutlich ersichtlich. Der Apostel Paulus führt gemäß Hebräer 11:4 Abel als ersten Glaubenszeugen an und zeigt, daß dessen Opfer wegen seines Glaubens „wertvoller“ war als das Kains. Dagegen wird in 1. Johannes 3:11, 12 gezeigt, daß Kain im Grunde seines Herzens schlecht war. Das bewiesen seine spätere Mißachtung des göttlichen Rates und der göttlichen Warnung sowie sein vorsätzlicher Mord an seinem Bruder Abel.

Wenn auch nicht gesagt werden kann, Abel habe schon gewußt, wie sich die in 1. Mose 3:15 erwähnte göttliche Verheißung des „Samens“ schließlich erfüllen werde, so muß er vermutlich doch viel über diese Verheißung nachgedacht und geglaubt haben, daß Blut vergossen werden müsse, daß jemandem die ‘Ferse zermalmt’ werden müsse, damit die Menschheit wieder die Vollkommenheit erlange, die Adam und Eva vor ihrer Rebellion besaßen (Heb 11:4). Aus dieser Sicht war es angebracht, daß Abel von den Erstlingen seiner Herde opferte, und es trug zweifellos dazu bei, daß Gott das Opfer anerkannte. Abel brachte dem Geber des Lebens als Gabe Leben dar, wenn auch lediglich Leben von seiner Herde. (Vgl. Joh 1:36.)

Jesus zeigte, daß Abel der erste Märtyrer und Gegenstand religiöser Verfolgung war, die von seinem intoleranten Bruder Kain ausging. Er sprach in diesem Zusammenhang davon, daß Abel zur Zeit der „Grundlegung der Welt“ gelebt habe (Luk 11:48-51). Das griechische Wort für „Welt“ ist kósmos, und in diesem Text bezieht es sich auf die „Menschenwelt“. Der Ausdruck „Grundlegung“ ist eine Wiedergabe des griechischen Wortes katabolḗ und bedeutet wörtlich „ein Hinabwerfen [von Samen]“ (Luk 11:50, Fn.; Heb 11:11, Int). Mit dem Ausdruck „Grundlegung der Welt“ bezog sich Jesus offensichtlich darauf, daß Adam und Eva Kinder geboren wurden und so eine Menschenwelt ins Dasein kam. Paulus rechnete Abel zu der „Wolke von Zeugen“, die in der vorchristlichen Zeit lebten (Heb 11:4; 12:1).

Inwiefern redet das Blut Jesu ‘auf bessere Weise als Abels Blut’?

Es konnte gesagt werden, daß Abel ‘noch redet, obwohl er gestorben ist’, weil der Bericht über seinen Glauben und darüber, daß er Gottes Anerkennung hatte, immer noch Zeugnis ablegt (Heb 11:4). Gemäß Hebräer 12:24 sprach der Apostel von „Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut“. Abels Blut — obwohl er als Märtyrer starb — vermochte ebensowenig jemand loszukaufen oder zu erlösen wie das Blut seiner geopferten Schafe. Sein Blut schrie zu Gott nach Rache an dem Mörder Kain. Das Blut Jesu, das hier als das Mittel dargestellt wird, das den neuen Bund rechtskräftig macht, redet auf bessere Weise als das Blut Abels, indem es zu Gott um Barmherzigkeit schreit für alle Menschen, die einen ähnlichen Glauben haben wie Abel, und weil es das Mittel ist, durch das ihr Loskauf möglich ist.

Da Seth offenbar kurz nach Abels Tod geboren wurde und Adam damals 130 Jahre alt war, könnte Abel bei seinem Tod als Märtyrer ungefähr 100 Jahre alt gewesen sein (1Mo 4:25; 5:3).

Jule | 01.05.11 | 1. Mose, biblische Personen | 7 Comments |

1. Mose flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein

WT vom 15. August 1983

Im August werden Jehovas Zeugen mit dem Studium des Bibelbuches 1. Mose beginnen. Der bewegende Bericht steht einige Wochen lang auf dem Programm ihrer Theokratischen Predigtdienstschule. Dieser Artikel wird jetzt als eine Hilfe zum besseren Verständnis veröffentlicht, und wir hoffen, daß er Fragen beantwortet, die bei dir über 1. Mose, ein wirklich fesselndes und glaubensstärkendes Buch der Heiligen Schrift, aufsteigen mögen.

JEHOVA hat nur Wohlgefallen an Menschen, die vorbehaltlos an ihn glauben. Und diese haben gewiß allen Grund, auf ihn zu vertrauen, denn er ist „der Gott, der Hoffnung gibt“, und seine wunderbaren Verheißungen bleiben nie unerfüllt. Freilich kann es sein, daß Gläubige, während sie auf die Erfüllung warten, Härten und Prüfungen durchzumachen haben. Doch alle, ‘die auf Jehova harren’, können unerschütterlichen Mut haben, weil er seine treuen Diener stets beschützt (Römer 15:13; Psalm 31:23, 24; Hebräer 11:6).

Beweise für all das sind im ersten Buch Mose zu finden. Dieser wertvolle Teil des Wortes Gottes flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein. Moses schrieb dieses Bibelbuch 1513 v. u. Z. in der Wildnis Sinai.

Das Buch kurz zusammengefaßt

Das erste Buch Mose blendet mit den ersten Worten Milliarden Jahre zurück: „Am Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ — himmlische und irdische Dinge. Die Erde wird als menschliche Wohnstätte zubereitet, und schließlich stehen vollkommene Menschen vor dem Schöpfer. Obschon das Paradies aufgrund der Sünde verlorengeht, gibt Jehova Hoffnung, indem er einen „Samen“ vorhersagt, der den Kopf der Schlange zermalmen soll. Im Glauben bringt der gerechte Abel ein Opfer dar, das für Gott annehmbar ist, stirbt jedoch als erster Zeuge Jehovas den Märtyrertod, und zwar durch die Hand seines Bruders (1. Mose 1:1 bis 4:26).

Henoch ‘wandelt mit Gott’, indem er im Einklang mit dem Willen Gottes handelt. Doch die Verhältnisse verschlechtern sich, als sich ungehorsame Engel, ‘Söhne Gottes’, Frauen nehmen und die Nephilim hervorbringen. Aber Noah baut voll Glauben, Hoffnung und Mut die Arche, warnt vor der bevorstehenden Sintflut und entrinnt letzten Endes mit seiner Familie der Vernichtung. Nachdem die vorsintflutliche Welt verschwunden ist, tritt die Menschheit in eine neue Ära ein. Schließlich versuchen die Erbauer des Turmes von Babel, sich selbst einen Namen zu machen. Ihr Versuch wird von Jehova vereitelt, der ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut (1. Mose 5:1 bis 11:9).

Abram verläßt im Glauben und auf das Geheiß Gottes das Ur der Chaldäer und wird ein Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen zu geben verheißt. Gott geht gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vor. Durch die Geburt Isaaks erfüllt sich eine Verheißung Gottes. Aber Abraham wird Jahre danach einer großen Prüfung unterzogen, als Jehova ihn anweist, seinen Sohn als Opfer darzubringen. Ein Engel greift ein und erspart dem betagten Patriarchen die Ausführung dieser Tat. Doch nun gibt es keinen Zweifel mehr, daß er ein Mann des Glaubens ist, und es wird ihm zugesichert, daß sich alle Nationen durch seinen Samen segnen werden. Abraham trauert beim Tod Saras, seiner geliebten Frau, aber er kann aufgrund der gesicherten Hoffnung auf die Auferstehung vorwärtsschauen (1. Mose 11:10 bis 23:20; Hebräer 11:8-19).

Durch seinen Diener sorgt Abraham dafür, daß Isaak heiratet, und zwar Rebekka, eine Frau, die an Jehova glaubt. Sie schenkt Zwillingen das Leben — Esau und Jakob. Esau verachtet das Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters empfängt. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Lea und Rahel heiratet und 20 Jahre lang die Herden Labans, ihres Vaters, hütet, bevor er mit seiner Familie wegzieht. Später ringt er mit einem Engel, wird gesegnet, und sein Name wird auf Israel abgeändert. Als ein Mann des Glaubens, der eine gesicherte Hoffnung hat, wohnt Israel weiterhin als Fremdling in Kanaan, dem Land der Verheißung (1. Mose 24:1 bis 37:1).

Neid veranlaßt die Söhne Jakobs, ihren jüngeren Bruder Joseph als Sklaven zu verkaufen. In Ägypten führt Josephs treues und mutiges Festhalten an den hohen Sittenmaßstäben Gottes dazu, daß er ins Gefängnis geworfen wird. Doch schließlich wird er freigelassen und deutet mit der Hilfe Jehovas die Träume Pharaos, in denen sieben Jahre der Fülle und sieben nachfolgende Jahre des Hungers vorhergesagt werden. Er wird zum Nahrungsmittelverwalter Ägyptens ernannt. Josephs Brüder versuchen, in Ägypten Lebensmittel zu erhalten, erkennen ihn aber nicht. Er stellt sie zunächst auf die Probe, und schließlich enthüllt er ihnen, wer er wirklich ist. Jakob erhält seinen lange Zeit verschollenen Sohn wieder zurück, und die Familie des Patriarchen siedelt sich in dem fruchtbaren Land Gosen an. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und wird zu der Prophezeiung inspiriert, daß das Zepter und der Befehlshaberstab nicht von Juda weichen werden, bis Schilo kommt — eine Prophezeiung, die die sichere Hoffnung auf große Segnungen in kommenden Jahrhunderten verleiht. Die Überreste Jakobs werden nach Kanaan zur Beerdigung gebracht, und als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, um eines Tages in das Verheißene Land überführt werden zu können (1. Mose 37:2 bis 50:26; 2. Mose 13:19).

Wenn du 1. Mose sorgfältig liest, wirst du aus diesem Bericht, der von Glauben, Hoffnung und Mut zeugt, großen Nutzen ziehen. Doch vielleicht steigen dir dabei gewisse Fragen auf. Einige davon mögen beantwortet werden, wenn wir uns das erste Buch der Bibel etwas genauer ansehen.

Die vorsintflutliche Welt

1:26 — Inwiefern wurde der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen?
Wie Gott aussieht, wissen wir nicht (5. Mose 4:15-20). Aber der Mensch wurde insofern im Bilde und Gleichnis Gottes gemacht, als er mit Eigenschaften Gottes erschaffen wurde wie Gerechtigkeit, Weisheit, Macht und Liebe (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; 1. Johannes 4:8). Da auch der Sohn Gottes, das Wort, diese Eigenschaften besitzt, sagte Jehova passenderweise zu ihm: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis“ (Johannes 1:1-3, 14).

4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm also eine seiner Schwestern zur Frau. Später gestattete das Gesetz, das Gott den Israeliten gab, nicht mehr, einen leiblichen Bruder oder eine leibliche Schwester zu heiraten (3. Mose 18:9).

6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Gott, daß er Menschen gemacht hatte?
Das hier mit „bedauerte“ wiedergegebene hebräische Wort bezieht sich auf eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und machte daher keinen Fehler, als er den Menschen erschuf. Doch änderte sich seine geistige Einstellung gegenüber der Generation vor der Sintflut. Gottes Einstellung als Schöpfer des Menschen wandelte sich zu der Einstellung eines Vernichters der Menschen, weil ihm ihre Schlechtigkeit mißfiel. Jehova tat es leid, daß die Schlechtigkeit des Menschen die Vernichtung von Leben in einem so großen Ausmaß erforderte, aber er war verpflichtet zu handeln, um seine gerechten Maßstäbe aufrechtzuerhalten. Der Umstand, daß er einige Menschen bewahrte, zeigt, daß sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich in Wort und Tat verderbt hatten (2. Petrus 2:5, 9).

Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein

8:11 — Woher hatte die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume in der Sintflut vernichtet wurden?
Durch die Wasser der Sintflut wurden viele Bäume zweifellos stark beschädigt. Doch der griechische Philosoph und Wissenschaftler Theophrastus und der römische Naturforscher Plinius der Ältere berichteten, daß der Ölbaum im Roten Meer unter Wasser wuchs und dort sogar seine Blätter behielt. Somit mag ein Ölbaum während der Sintflut einige Monate unter Wasser unversehrt geblieben sein. Als das Wasser abfloß, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können, von denen die Taube mit Leichtigkeit eines abreißen konnte.

9:24, 25 — Warum verfluchte Noah Kanaan, wenn doch Ham der Missetäter war?
Kanaan hatte sich sehr wahrscheinlich eines gewissen Mißbrauchs oder einer Perversität an der Person seines Großvaters Noah schuldig gemacht, und Ham war davon Zeuge gewesen, ohne einzuschreiten. Ham, der Sohn Noahs, scheint die Geschichte verbreitet zu haben, während Sem und Japhet ihren Vater zudeckten. Daher wurden sie gesegnet, der wahrscheinliche Missetäter Kanaan wurde verflucht, und der Beobachter und Ausplauderer Ham mußte unter der Schande leiden, die über seine Nachkommen kam. Die Heilige Schrift enthält zwar nicht alle Einzelheiten, doch wird der wichtigste Punkt erwähnt, nämlich daß Jehova Noah die Prophezeiung äußern ließ und Gott ihre Erfüllung herbeiführte, als die Kanaaniter, die nicht von den Israeliten vernichtet worden waren, für diese Nachkommen Sems Zwangsarbeit zu leisten hatten (Josua 9:23; 1. Könige 9:21).

10:25 — Inwiefern wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“?
Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. Sein Name bedeutet „Teilung“, und falls ihm dieser Name bei der Geburt gegeben wurde, deutete er prophetisch auf eine große Teilung hin, die zu seinen Lebzeiten eintrat. Damals „wurde die Erde [oder die Bevölkerung der Erde] geteilt“. Der Bibelbericht läßt erkennen, daß Jehova „in seinen Tagen“ eine große Teilung herbeiführte, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und ‘sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute’ (1. Mose 11:9; siehe auch 10:1, 6, 8-10; 11:10-17).

Patriarchen mit festem Glauben

15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrahams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
Diese Zeitspanne dauerte von 1913 bis 1513 v. u. Z. Als Abrahams Sohn Isaak im Jahre 1913 v. u. Z. im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde, sah Sara, wie sein Halbbruder Ismael (der damals etwa 19 Jahre alt war) über ihn „spottlachte“. Der Ernst dieser Verspottung des Erben Abrahams wird an der Reaktion Saras deutlich und daran, daß Jehova ihr Drängen guthieß, Hagar und ihren Sohn Ismael wegzusenden (1. Mose 21:8-14; Galater 4:29). Diese 400 Jahre der Bedrückung endeten mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahre 1513 v. u. Z.

19:30-38 — Übersah Gott Lots Trunkenheit und die Tatsache, daß er mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
Jehova übersieht weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Außerdem mißbilligte Lot, der Neffe Abrahams, die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms und war über die unrechte Handlung, in die er verwickelt worden war, offensichtlich betrübt, denn der Herzensprüfer betrachtete ihn als einen „Gerechten“ (2. Petrus 2:8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, daß sie sich bewußt waren, daß er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen geschlechtliche Beziehungen zu haben. Doch als Fremdlinge in dem Land glaubten sie, dies sei die einzige Möglichkeit, das Aussterben der Familie Lots zu verhindern. Dieser Bericht wurde nicht in die Bibel aufgenommen, um erotische Gedanken zu wecken, sondern um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern und den Ammonitern und den Israeliten, den Nachkommen Abrahams, bestand.

28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
Diese „Leiter“ (die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag) deutete an, daß es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Sie zeigte, daß Engel als Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben. (Vergleiche Johannes 1:51.)

31:19 — Was waren die Teraphim, die Rahel Laban stahl?
Die Teraphim waren Familiengötter oder -götzen. Archäologische Funde in Mesopotamien lassen erkennen, daß der Besitz solcher Bilder dafür ausschlaggebend war, wer das Familienerbe empfing. Rahel hatte das möglicherweise im Sinn und folgerte, es sei ihr Recht, die Teraphim wegzunehmen, weil ihr Vater, Laban, an ihrem Mann, Jakob, trügerisch gehandelt hatte (1. Mose 31:14-16). Es gibt aber keinen Hinweis darauf, daß Jakob je versuchte, aufgrund der Teraphim das Familienerbe zu erlangen. Diese Götzen wurden spätestens dann beseitigt, als Jakob alle fremden Götter vergrub, die ihm von seinen Hausgenossen übergeben wurden (1. Mose 35:1-4).

44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
Joseph war entschlossen, seine Brüder, die ihn nicht erkannten, auf die Probe zu stellen. Daher befahl er seinem Diener, ihre Säcke mit Nahrung zu füllen, das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes zu legen und seinen Silberbecher in die Öffnung des Sackes Benjamins. Bei alldem gab sich Joseph als Verwalter eines heidnischen Landes aus. Der Becher und das, was darüber gesagt wurde, gehörten offensichtlich mit zu einer List. Als ein treuer Anbeter Jehovas benutzte Joseph in Wirklichkeit den Becher nicht, um Omen zu lesen, genausowenig wie Benjamin ihn tatsächlich gestohlen hatte.

49:10 — Besteht ein Unterschied zwischen einem Zepter und einem Befehlshaberstab?
Ja. Ein Zepter ist ein Stab, der von einem Herrscher als Symbol königlicher Gewalt getragen wird. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab, der als ein Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen, dient. Jakobs Hinweis auf beide läßt offensichtlich erkennen, daß bedeutende Gewalt und Macht bei dem Stamm Juda bleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, derjenige, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).

Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut

Das erste Buch Mose ist wirklich eine Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut. Es flößt uns Glauben an Jehova ein sowie die Hoffnung auf den verheißenen „Samen“, der den Menschen zum Segen gereichen soll (1. Mose 3:15; 22:18). Es hilft uns auch, wie frühe Zeugen Jehovas mutig in die Zukunft zu blicken.
Jene Diener Gottes strebten „nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört“ (Hebräer 11:15, 16). Mögen auch wir unsere Zuversicht auf die Königreichsvorkehrung setzen, die sie erwarteten. Und mögen wir wie jene Zeugen Jehovas wahren Glauben, echte Hoffnung und unerschütterlichen Mut haben.

Jule | 01.05.11 | 1. Mose, ergänzender Stoff | No Comments |

Januar

Bibellese-Programm für den Januar

  1. Januar 1. Mose 1 – 2
  2. Januar 1. Mose 3 – 5
  3. Januar 1. Mose 6 – 9
  4. Januar 1. Mose 10 – 11
  5. Januar 1. Mose 12 – 15
  6. Januar 1. Mose 16 – 19
  7. Januar 1. Mose 20 – 22
  8. Januar 1. Mose 23 – 26
  9. Januar 1. Mose 27 – 29
  10. Januar 1. Mose 30 – 32
  11. Januar 1. Mose 33 – 36
  12. Januar 1. Mose 37 – 39
  13. Januar 1. Mose 40 – 42
  14. Januar 1. Mose 43 – 46
  15. Januar 1. Mose 47 – 50
  16. Januar Hiob 1 – 4
  17. Januar Hiob 5 – 7
  18. Januar Hiob 8 – 10
  19. Januar Hiob 11 – 13
  20. Januar Hiob 14 – 17
  21. Januar Hiob 18 – 20
  22. Januar Hiob 21 – 24
  23. Januar Hiob 25 – 27
  24. Januar Hiob 28 – 31
  25. Januar Hiob 32 – 34
  26. Januar Hiob 35 – 37
  27. Januar Hiob 38 – 42
  28. Januar 2. Mose 1 – 4
  29. Januar 2. Mose 5 – 7
  30. Januar 2. Mose 8 – 10
  31. Januar 2. Mose 11 – 13

die passenden Hördateien findet ihr hier

Jule | 01.08.10 | 1. Mose, Bibelleseprogram, Mose, Text in der Bibel | 9 Comments |

1. Mose 47 -50

Kapitel 47

47 Demgemäß kam Joseph und erstattete Pharao Bericht und sprach: „Mein Vater und meine Brüder und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen, und siehe, sie sind im Land Gosen.“ 2 Und aus der Gesamtzahl seiner Brüder nahm er fünf Männer, damit er sie Pharao vorstellte.

3 Dann sagte Pharao zu seinen Brüdern: „Was ist eure Beschäftigung?“ Da sprachen sie zu Pharao: „Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Vorväter.“ 4 Darauf sagten sie zu Pharao: „Wir sind gekommen, um als Fremdlinge im Land zu weilen, weil es für das Kleinvieh, das deine Knechte haben, keine Weide gibt, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun, laß bitte deine Knechte im Land Gosen wohnen.“ 5 Hierauf sprach Pharao zu Joseph: „Dein Vater und deine Brüder sind hierher zu dir gekommen. 6 Das Land Ägypten steht dir zur Verfügung. Laß deinen Vater und deine Brüder im allerbesten Landesteil wohnen. Laß sie im Land Gosen wohnen, und wenn du weißt, daß es unter ihnen mutige Männer gibt, so sollst du sie als Oberste der Viehherden über das, was mir gehört, einsetzen.“

7 Dann brachte Joseph seinen Vater Jakob herein und stellte ihn Pharao vor, und Jakob segnete dann Pharao. 8 Pharao nun sagte zu Jakob: „Wie viele sind der Tage deiner Lebensjahre?“ 9 Da sprach Jakob zu Pharao: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft an verschiedenen Orten sind hundertdreißig Jahre. Als wenig und bedrängnisvoll haben sich die Tage meiner Lebensjahre erwiesen, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft an verschiedenen Orten.“ 10 Danach segnete Jakob Pharao und ging von Pharao hinaus.

11 Somit ließ Joseph seinen Vater und seine Brüder Wohnsitz nehmen, und er gab ihnen im Land Ägypten Besitz, im allerbesten Landesteil, im Land Ramses, so wie es Pharao geboten hatte. 12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und die ganze Hausgemeinschaft seines Vaters nach der Zahl der Kleinen weiterhin mit Brot.

13 Nun gab es im ganzen Land kein Brot, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan waren schließlich infolge der Hungersnot erschöpft. 14 Und Joseph holte nun alles Geld ab, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan für das Getreide finden ließ, das die Leute kauften; und Joseph brachte das Geld fortwährend in das Haus Pharaos. 15 Nach einiger Zeit war das Geld vom Land Ägypten und vom Land Kanaan ausgegeben, und alle Ägypter begannen zu Joseph zu kommen und zu sagen: „Gib uns Brot! Und warum sollten wir vor dir sterben, weil [uns] das Geld ausgegangen ist?“ 16 Dann sprach Joseph: „Gebt euren Viehbestand her, und ich werde euch Brot im Tausch für euren Viehbestand geben, wenn das Geld ausgegangen ist.“ 17 Und sie begannen ihr Vieh zu Joseph zu bringen; und Joseph gab ihnen fortgesetzt Brot im Tausch für ihre Pferde und den Bestand an Kleinvieh und den Bestand an Großvieh und an Eseln, und er versah sie während jenes Jahres fortlaufend mit Brot im Tausch für ihren ganzen Viehbestand.

18 Jenes Jahr ging allmählich zu Ende, und im nächsten Jahr begannen sie zu ihm zu kommen und zu ihm zu sprechen: „Wir werden es meinem Herrn nicht verhehlen, aber das Geld und der Bestand an Haustieren sind an meinen Herrn ausgegeben worden. Es verbleibt uns nichts vor meinem Herrn als unser Leib und unser Land. 19 Warum sollten wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kauf uns und unser Land um Brot, so wollen wir samt unserem Land Pharao zu Sklaven werden; und gib uns Saatgut, damit wir leben und nicht sterben und unser Land nicht verödet wird.“ 20 Da kaufte Joseph alles Land der Ägypter für Pharao, denn die Ägypter verkauften ein jeder sein Feld, denn die Hungersnot hatte sie mit festem Griff erfaßt; und das Land wurde Pharao zu eigen.

21 Was die Bevölkerung betrifft, so versetzte er sie in Städte, von einem Ende des Gebietes Ägyptens bis zu seinem anderen Ende. 22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Rationen für die Priester [kamen] von Pharao, und sie aßen ihre Rationen, die ihnen Pharao gab. Deshalb verkauften sie ihr Land nicht. 23 Dann sagte Joseph zum Volk: „Seht, ich habe heute euch und euer Land für Pharao gekauft. Hier ist Saatgut für euch, und ihr sollt das Land damit besäen. 24 Wenn es Ertrag gebracht hat, dann sollt ihr ein Fünftel Pharao geben, vier Teile aber werden euch gehören als Saatgut für das Feld und als Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und für eure Kleinen zum Essen.“ 25 Demzufolge sprachen sie: „Du hast uns am Leben erhalten. Laß uns in den Augen meines Herrn Gunst finden, und wir wollen Pharao zu Sklaven werden.“ 26 Und Joseph machte es dann zu einer Verordnung in bezug auf das Grundeigentum Ägyptens bis zum heutigen Tag, daß Pharao ein Fünftel haben soll. Nur das Land der Priester als einer besonderen Gruppe wurde nicht Pharao zu eigen.

27 Und Israel wohnte weiterhin im Land Ägypten, im Land Gosen; und sie wurden darin ansässig und wurden fruchtbar und wurden zu sehr vielen. 28 Und Jakob lebte noch siebzehn Jahre im Land Ägypten, so daß die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, sich auf hundertsiebenundvierzig Jahre beliefen.

29 Allmählich nahten die Tage, da Israel sterben sollte. Da rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, so leg bitte deine Hand unter meine Hüfte, und du sollst mir liebende Güte und Treue erweisen. (Bitte begrabe mich nicht in Ägypten.) 30 Und ich muß bei meinen Vätern liegen, und du sollst mich aus Ägypten hinaustragen und mich in ihrem Grab begraben.“ Demgemäß sagte er: „Ich selbst werde nach deinem Wort tun.“ 31 Dann sprach er: „Schwöre mir.“ Da schwor er ihm. Darauf neigte sich Israel über das Kopfende des Ruhebettes.

Kapitel 48

48 Und es geschah nach diesen Dingen, daß zu Joseph gesagt wurde: „Siehe, dein Vater wird schwach.“ Darauf nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. 2 Dann wurde Jakob berichtet und gesagt: „Siehe, dein Sohn Joseph ist zu dir gekommen.“ Da nahm Israel seine Kräfte zusammen und setzte sich in seinem Ruhebett auf. 3 Und Jakob sprach dann zu Joseph:

„Gott, der Allmächtige, ist mir in Lus im Land Kanaan erschienen, daß er mich segne. 4 Und er sagte dann zu mir: ‚Siehe, ich mache dich fruchtbar, und ich will dich zahlreich machen, und ich will dich zu einer Versammlung von Völkern werden lassen, und ich will dieses Land deinem Samen nach dir als Besitz auf unabsehbare Zeit geben.‘ 5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren worden sind, bevor ich hierher zu dir nach Ägypten kam, mein sind sie. Ephraim und Manasse werden mein werden wie Ruben und Simeon. 6 Deine Nachkommen aber, deren Vater du nach ihnen werden wirst, werden dir gehören. Zusammen mit dem Namen ihrer Brüder werden sie in ihrem Erbe genannt werden. 7 Und was mich betrifft, als ich aus Paddan kam, starb Rahel an meiner Seite im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine gute Strecke Landes war, bevor man nach Ephrath kommt, so daß ich sie dort am Weg nach Ephrath, das heißt Bethlehem, begrub.“

8 Dann sah Israel Josephs Söhne und sprach: „Wer sind diese?“ 9 Da sagte Joseph zu seinem Vater: „Sie sind meine Söhne, die Gott mir an diesem Ort gegeben hat.“ Darauf sprach er: „Bring sie bitte zu mir, damit ich sie segne.“ 10 Nun waren die Augen Israels schwer vom Alter. Er konnte nicht sehen. Daher brachte er sie zu ihm heran, und dann küßte er sie und umarmte sie. 11 Und Israel sagte ferner zu Joseph: „Ich hatte nicht gedacht, dein Angesicht zu sehen, doch siehe, Gott hat mich auch deine Nachkommen sehen lassen.“ 12 Danach führte Joseph sie von seinen Knien weg, und er beugte sich mit seinem Angesicht zur Erde nieder.

13 Joseph nahm nun sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm heran. 14 Doch streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims, obwohl er der Jüngere war, und seine Linke auf das Haupt Manasses. Er legte seine Hände absichtlich so, denn Manasse war der Erstgeborene. 15 Und er ging daran, Joseph zu segnen und zu sprechen:
„Der [wahre] Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isa·ak wandelten,
Der [wahre] Gott, der mich während meines ganzen Daseins bis zu diesem Tag als Hirte gehütet hat,
16 Der Engel, der mich von allem Unglück erlöst hat, segne die Knaben.
Und möge mein Name über ihnen genannt werden und der Name meiner Väter, Abraham und Isa·ak,
Und mögen sie sich zu einer Menge mehren mitten auf der Erde.“

17 Als Joseph sah, daß sein Vater seine Rechte auf Ephraims Haupt gelegt hielt, mißfiel es ihm, und er versuchte seines Vaters Hand zu ergreifen, um sie von Ephraims Haupt weg auf Manasses Haupt hinüberzulegen. 18 Folglich sagte Joseph zu seinem Vater: „Nicht so, mein Vater, denn dieser ist der Erstgeborene. Leg deine Rechte auf sein Haupt.“ 19 Doch sein Vater beharrte auf seiner Weigerung und sprach: „Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß werden. Aber trotzdem wird sein jüngerer Bruder größer werden als er, und seine Nachkommenschaft wird zu etwas werden, was einer Fülle von Nationen entspricht.“ 20 Und er fuhr fort, sie an jenem Tag zu segnen, indem [er] sagte:

„Durch dich möge Israel fortgesetzt Segenswünsche sprechen und sagen:

,Möge Gott dich wie Ephraim und wie Manasse machen.‘ “

So setzte er Ephraim immer wieder vor Manasse.

21 Danach sprach Israel zu Joseph: „Siehe, ich sterbe nun, aber Gott wird bestimmt weiterhin mit euch sein und euch in das Land eurer Vorväter zurückbringen. 22 Was mich betrifft, ich gebe dir einen Landrücken mehr als deinen Brüdern, den ich mit meinem Schwert und mit meinem Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.“

Kapitel 49

49 Später rief Jakob seine Söhne und sprach: „Versammelt euch, damit ich euch mitteile, was euch im Schlußteil der Tage widerfahren wird. 2 Kommt zusammen und hört zu, ihr Söhne Jakobs, ja hört auf Israel, euren Vater.

3 Ruben, du bist mein Erstgeborener, meine Kraft und der Anfang meiner Zeugungskraft, die Vorzüglichkeit an Würde und die Vorzüglichkeit an Stärke. 4 Bei [deiner] rücksichtslosen Zügellosigkeit gleich Wassern überhebe dich nicht, denn du hast das Bett deines Vaters bestiegen. Damals entweihtest du meine Lagerstätte. Er bestieg sie!

5 Simeon und Levi sind Brüder. Werkzeuge der Gewalt sind ihre Schlachtwaffen. 6 In ihre Gruppe von Vertrauten komme nicht, o meine Seele. Mit ihrer Versammlung werde nicht vereint, o mein Gemüt, denn in ihrem Zorn töteten sie Männer, und in ihrem Mutwillen durchschnitten sie Stieren die Sehnen. 7 Verflucht sei ihr Zorn, denn er ist grausam, und ihr Zornausbruch, denn er handelt hart. Ich will sie aufteilen in Jakob und will sie zerstreuen in Israel.

8 Dich, Juda, dich werden deine Brüder lobpreisen. Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Die Söhne deines Vaters werden sich vor dir niederwerfen. 9 Ein Löwenjunges ist Juda. Vom Raub wirst du, mein Sohn, gewiß emporsteigen. Er hat sich niedergekauert, er hat sich ausgestreckt wie ein Löwe, und, wie ein Löwe, wer wagt es, ihn aufzustören? 10 Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören. 11 An einen Weinstock bindet er seinen ausgewachsenen Esel und an eine Edelrebe das Junge seiner eigenen Eselin; seine Kleidung wird er bestimmt im Wein waschen und sein Gewand im Blut der Trauben. 12 Dunkelrot sind seine Augen von Wein und weiß seine Zähne von Milch.

13 Sebulon wird am Gestade des Meeres weilen, und er wird am Gestade sein, wo die Schiffe verankert liegen; und seine entlegene Seite wird gegen Sidon hin sein.

14 Issachar ist ein starkknochiger Esel, der sich zwischen den beiden Sattelkörben lagert. 15 Und er wird sehen, daß der Ruheort gut und daß das Land lieblich ist; und er wird seine Schulter zum Lasttragen beugen, und er wird sklavischer Zwangsarbeit unterworfen werden.

16 Dan wird sein Volk richten wie einer der Stämme Israels. 17 Dan erweise sich als eine Schlange am Wegesrand, eine Hornschlange am Pfad, die dem Roß in die Fersen beißt, so daß sein Reiter rückwärts fällt. 18 Ich werde tatsächlich Rettung von dir, o Jehova, erwarten.

19 Was Gad betrifft, eine Plündererstreifschar wird ihn überfallen, er aber wird den äußersten Nachtrab überfallen.

20 Aus Ascher wird sein Brot fett sein, und er wird Königsleckerbissen geben.

21 Naphtali ist eine schlanke Hindin. Er gibt Worte von Eleganz.

22 Schößling eines Fruchtbaums ist Joseph, der Schößling eines Fruchtbaums am Quell, der seine Zweige über eine Mauer emportreibt. 23 Aber die Bogenschützen befehdeten ihn und beschossen ihn und feindeten ihn fortwährend an. 24 Und doch blieb sein Bogen an einem ständigen Platz, und seiner Hände Kraft war gelenkig. Von den Händen des Starken Jakobs her, von dorther ist der Hirte, der Stein Israels. 25 Er ist von dem Gott deines Vaters, und er wird dir helfen; und er ist mit dem Allmächtigen, und er wird dich segnen mit den Segnungen der Himmel droben, mit den Segnungen der Wassertiefe, die unten liegt, mit den Segnungen von Brüsten und Mutterschoß. 26 Die Segnungen deines Vaters werden tatsächlich die Segnungen der ewigwährenden Berge übertreffen, die Zierde der auf unabsehbare Zeit dauernden Hügel. Sie werden weiterhin auf dem Haupt Josephs sein, ja auf dem Scheitel des aus seinen Brüdern Ausgesonderten.

27 Benjamin wird, einem Wolf gleich, beständig zerreißen. Am Morgen wird er das erbeutete Tier fressen, und am Abend wird er Beute verteilen.“

28 Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und dies redete ihr Vater zu ihnen, als er sie segnete. Er segnete sie, einen jeden gemäß seinem eigenen Segen.

29 Danach gebot er ihnen und sprach zu ihnen: „Ich werde zu meinem Volk versammelt. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die sich auf dem Feld Ephrons, des Hethiters, befindet, 30 in der Höhle, die sich auf dem Feld von Machpela befindet, das vor Mamre im Land Kanaan liegt, dem Feld, das Abraham von Ephron, dem Hethiter, als Grabstättenbesitz durch Kauf erworben hat. 31 Dort begrub man Abraham und Sara, seine Frau. Dort begrub man Isa·ak und Rebekka, seine Frau, und dort begrub ich Lea. 32 Das [durch Kauf] erworbene Feld und die Höhle, die darauf ist, waren von den Söhnen Heths.“

33 So kam Jakob mit den Befehlen an seine Söhne zu Ende. Dann zog er seine Füße auf das Ruhebett zurück und verschied und wurde zu seinem Volk versammelt.

Kapitel 50

50 Dann fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und brach über ihm in Tränen aus und küßte ihn. 2 Hierauf gebot Joseph seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Da balsamierten die Ärzte Israel ein, 3 und sie brauchten für ihn volle vierzig Tage, denn so viele Tage braucht man gewöhnlich für das Einbalsamieren, und die Ägypter vergossen seinetwegen fortgesetzt Tränen, siebzig Tage lang.

4 Schließlich waren die Tage seines Beweinens vergangen, und Joseph redete zu den Hausgenossen Pharaos, indem [er] sprach: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet bitte vor den Ohren Pharaos und sagt: 5 ‚Mein Vater hat mich schwören lassen, indem [er] sagte: „Siehe! Ich sterbe nun. In meiner Grabstätte, die ich mir im Land Kanaan ausgehoben habe, dort sollst du mich begraben.“ Und nun, laß mich bitte hinaufziehen und meinen Vater begraben, danach will ich zurückkehren.‘ “ 6 Demgemäß sprach Pharao: „Zieh hinauf, und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen.“

7 Da zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben, und mit ihm zogen alle Diener Pharaos hinauf, die älteren Männer seiner Hausgemeinschaft und alle älteren Männer des Landes Ägypten 8 und alle Hausgenossen Josephs und seine Brüder und die Hausgenossen seines Vaters. Nur ihre Kleinkinder und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden ließen sie im Land Gosen zurück. 9 Ebenso zogen mit ihm sowohl Wagen als auch Reiter hinauf, und das Lager wurde sehr zahlreich. 10 Dann kamen sie zur Dreschtenne Atad, die sich in der Gegend des Jordan befindet, und dort hielten sie eine sehr große und schwere Klage; und er setzte die Trauerfeierlichkeiten für seinen Vater sieben Tage fort. 11 Und die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, gewahrten die Trauerfeierlichkeiten auf der Dreschtenne Atad, und sie riefen aus: „Das ist eine schwere Trauer für die Ägypter!“ Deshalb wurde ihr der Name Abel-Mizrajim gegeben, das in der Gegend des Jordan ist.

12 Und seine Söhne gingen daran, mit ihm genauso zu tun, wie er es ihnen geboten hatte. 13 Somit trugen ihn seine Söhne in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes von Machpela, des Feldes, das Abraham als Grabstättenbesitz von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre durch Kauf erworben hatte. 14 Danach kehrte Joseph, nachdem er seinen Vater begraben hatte, nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.

15 Als die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater tot war, begannen sie zu sagen: „Es könnte sein, daß Joseph uns anfeindet, und er wird uns bestimmt all das Üble vergelten, das wir ihm angetan haben.“ 16 Somit entboten sie Joseph diese Worte: „Dein Vater hat uns vor seinem Tod Befehl gegeben und gesagt: 17 ‚So sollt ihr zu Joseph sprechen: „Ich bitte dich, verzeih doch die Auflehnung deiner Brüder und ihre Sünde, daß sie dir Übles angetan haben.“ ‚ Und nun, verzeih bitte die Auflehnung der Knechte des Gottes deines Vaters.“ Und Joseph brach in Tränen aus, als sie zu ihm redeten. 18 Darauf kamen auch seine Brüder und fielen vor ihm nieder und sagten: „Hier sind wir als deine Sklaven!“ 19 Da sprach Joseph zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn bin ich an Gottes Statt? 20 Was euch betrifft, ihr hattet Übles gegen mich im Sinn. Gott hatte es zum Guten im Sinn, um so zu handeln wie an diesem Tag, um viele Menschen am Leben zu erhalten. 21 So fürchtet euch jetzt nicht. Ich selbst werde euch und eure Kleinkinder fortwährend mit Nahrung versorgen.“ So tröstete er sie und redete ihnen beruhigend zu.

22 Und Joseph wohnte weiterhin in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte hundertzehn Jahre. 23 Und Joseph bekam Ephraims Söhne der dritten Generation zu sehen, auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses. Sie wurden auf den Knien Josephs geboren. 24 Zuletzt sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich sterbe nun; aber Gott wird euch ganz gewiß seine Aufmerksamkeit zuwenden, und er wird euch bestimmt aus diesem Land hinaufbringen in das Land, das er Abraham, Isa·ak und Jakob zugeschworen hat.“ 25 Deshalb ließ Joseph die Söhne Israels schwören, indem [er] sagte: „Gott wird euch ganz gewiß seine Aufmerksamkeit zuwenden. Demgemäß sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen.“ 26 Danach starb Joseph im Alter von hundertzehn Jahren; und sie ließen ihn einbalsamieren, und er wurde in Ägypten in einen Sarg gelegt.

Tja, und morgen geht’s weiter. Aber nicht mit 2. Mose, wie ihr nun vielleicht denkt – denn dazwischen kommt erst mal Hiob.
Wir erinnern uns?

Wir wollten die Bibel in diesem Jahr mal so lesen, wie sich die Dinge ereignet haben…

passender Stoff dazu: der 2. Teil der Höhepunkte aus 1. Mose und ein ergänzender Artikel, der die Geschichte mit Joseph in prophetischer Hinsicht erklärt Das „Josef-Drama“

Jule | 01.15.09 | 1. Mose, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 12 Comments |

1. Mose 43 – 46

Kapitel 43

43 Und die Hungersnot war schwer im Land. 2 Und es geschah, sobald sie das aus Ägypten gebrachte Getreide ganz aufgegessen hatten, daß ihr Vater dann zu ihnen sagte: „Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.“ 3 Dann sprach Juda zu ihm: „Der Mann hat uns unmißverständlich bezeugt und gesagt: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ 4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabgehen und Nahrung für dich kaufen. 5 Aber wenn du ihn nicht sendest, werden wir nicht hinabziehen, denn der Mann sprach doch zu uns: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ “ 6 Und Israel rief aus: „Warum mußtet ihr mir das zuleide tun, indem ihr dem Mann mitteiltet, daß ihr noch einen Bruder habt?“ 7 Darauf sagten sie: „Der Mann erkundigte sich ausdrücklich nach uns und unseren Verwandten, indem [er] sprach: ‚Ist euer Vater noch am Leben? Habt ihr noch einen Bruder?‘, und wir gaben ihm dann gemäß diesen Tatsachen Bescheid. Wie konnten wir mit Bestimmtheit wissen, daß er sagen würde: ‚Bringt euren Bruder herab.‘?“

8 Schließlich sprach Juda zu Israel, seinem Vater: „Sende den Knaben mit mir, so wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, weder wir noch du, noch unsere Kleinkinder. 9 Ich werde für ihn Bürge sein. Aus meiner Hand kannst du die Strafe für ihn fordern. Wenn ich verfehle, ihn dir zu bringen und ihn vor dich hinzustellen, so werde ich mich für alle Zeit an dir versündigt haben. 10 Doch hätten wir nicht so lange gezögert, wären wir bis jetzt diese zwei Mal [dort und wieder] zurück gewesen.“

11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: „Wenn das also der Fall ist, so tut dies: Nehmt die vortrefflichsten Erzeugnisse des Landes in eure Behälter, und tragt sie als eine Gabe zu dem Mann hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Ladanum und harzreiche Rinde, Pistaziennüsse und Mandeln. 12 Nehmt auch doppelt soviel Geld in eure Hand; und das in der Öffnung eurer Säcke zurückgekommene Geld werdet ihr in eurer Hand zurücknehmen. Vielleicht war es ein Versehen. 13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück. 14 Und Gott, der Allmächtige, gewähre euch Erbarmen vor dem Mann, so daß er euch euren anderen Bruder und Benjamin bestimmt freigibt. Ich aber, falls ich der Kinder beraubt sein soll, so werde ich eben der Kinder beraubt sein!“

15 Demgemäß nahmen die Männer diese Gabe, und sie nahmen doppelt soviel Geld in ihre Hand, dazu den Benjamin. Dann erhoben sie sich und gingen ihres Weges nach Ägypten hinab und traten schließlich vor Joseph. 16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er sofort zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war: „Nimm die Männer ins Haus und schlachte Tiere und rüste zu, denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.“ 17 Sogleich tat der Mann so, wie Joseph gesagt hatte. Der Mann nahm also die Männer mit in Josephs Haus. 18 Aber die Männer gerieten in Furcht, weil sie in Josephs Haus gebracht worden waren, und sie begannen zu sagen: „Wegen des Geldes, das zu Beginn mit uns in unseren Säcken zurückging, werden wir hierhergebracht, damit man über uns herfällt und uns angreift und uns zu Sklaven macht samt unseren Eseln!“

19 Sie näherten sich daher dem Mann, der über Josephs Haus [gesetzt] war, und redeten am Eingang des Hauses mit ihm, 20 und sie sprachen: „Entschuldige, mein Herr! Wir sind bestimmt zu Beginn herabgekommen, um Nahrung zu kaufen. 21 Doch geschah es, als wir in das Nachtlager kamen und unsere Säcke zu öffnen begannen, daß, siehe da, eines jeden Geld in der Öffnung seines Sackes war, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. Somit möchten wir es mit unseren eigenen Händen zurückgeben. 22 Und wir haben noch mehr Geld in unseren Händen herabgebracht, um Nahrung zu kaufen. Wir wissen gar nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“ 23 Dann sagte er: „Es ist alles in Ordnung mit euch! Fürchtet euch nicht. Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist zuerst mir zugekommen.“ Danach brachte er Simeon zu ihnen heraus.

24 Dann führte der Mann die Männer in Josephs Haus und gab Wasser, damit ihnen die Füße gewaschen würden, und für ihre Esel gab er Futter. 25 Und sie gingen daran, die Gabe bereitzumachen, bis Joseph am Mittag kam, denn sie hatten gehört, daß sie dort Brot essen würden. 26 Als Joseph nun ins Haus kam, brachten sie dann die Gabe, die in ihrer Hand war, zu ihm in das Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 27 Danach erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen und sprach: „Geht es eurem Vater, dem betagten Mann, von dem ihr geredet habt, gut? Ist er noch am Leben?“ 28 Darauf sagten sie: „Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut. Er ist noch am Leben.“ Dann verneigten sie sich und warfen sich nieder.

29 Als er seine Augen erhob und Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, sah, sprach er weiter: „Ist dies euer Bruder, der jüngste, von dem ihr zu mir geredet habt?“ Und er fügte hinzu: „Gott erweise dir seine Gunst, mein Sohn.“ 30 Joseph war nun in Eile, denn seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber waren erregt, so daß er [einen Ort] suchte, um zu weinen, und er ging in eine Innenkammer und ließ dort den Tränen freien Lauf. 31 Danach wusch er sein Angesicht und ging hinaus, und sich beherrschend, sagte er: „Tragt das Essen auf.“ 32 Und sie gingen daran, es für ihn besonders aufzutragen und für sie besonders und für die Ägypter besonders, die mit ihm aßen; denn die Ägypter konnten kein Mahl mit den Hebräern essen, weil das für die Ägypter eine Abscheulichkeit ist.

33 Und man setzte sie vor ihn, den Erstgeborenen gemäß seinem Recht als Erstgeborener und den Jüngsten gemäß seiner Jugend; und die Männer schauten einander immer wieder staunend an. 34 Und er ließ ständig Portionen von dem, was vor ihm war, zu ihnen tragen, doch mehrte er jeweils Benjamins Portion um das Fünffache der Größe der Portionen aller anderen. So fuhren sie fort, Festmahl zu halten und sich mit ihm satt zu trinken.

Kapitel 44

44 Später gebot er dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, indem [er] sprach: „Füll die Säcke der Männer mit Nahrung in dem Maße, wie sie es zu tragen vermögen, und leg das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes. 2 Doch sollst du meinen Becher, den Silberbecher, in die Öffnung des Sackes des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.“ Da tat er gemäß dem Wort Josephs, das er geredet hatte.

3 Der Morgen war hell geworden, als die Männer weggesandt wurden, sie und auch ihre Esel. 4 Sie gingen aus der Stadt hinaus. Sie waren nicht weit gegangen, als Joseph zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, sagte: „Mache dich auf! Jag den Männern nach, und hol sie unbedingt ein, und sprich zu ihnen: ‚Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 5 Ist das nicht das, woraus mein Herr trinkt und wodurch er Omen lesen kann? Ihr habt eine schlechte Tat begangen.‘ “

6 Schließlich holte er sie ein und redete diese Worte zu ihnen. 7 Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden. 8 Ja, das Geld, das wir in der Öffnung unserer Säcke fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir denn aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 9 Derjenige von deinen Sklaven, bei dem er gefunden werden mag, der sterbe, und auch wir selbst wollen Sklaven meines Herrn werden.“ 10 Da sagte er: „Nun, es sei genau nach euren Worten. Also wird der, bei dem er gefunden wird, mir zum Sklaven, ihr selbst aber werdet als unschuldig befunden werden.“ 11 Darauf ließen sie rasch ein jeder seinen Sack auf die Erde hinab, und sie öffneten ein jeder seinen eigenen Sack. 12 Und er suchte nun sorgfältig. Bei dem Ältesten fing er an, und bei dem Jüngsten kam er zu Ende. Zuletzt wurde der Becher in Benjamins Sack gefunden.

13 Da zerrissen sie ihre Überwürfe und luden ein jeder seine Last wieder auf seinen Esel und kehrten in die Stadt zurück. 14 Und Juda und seine Brüder gingen in das Haus Josephs, und er war noch dort; und sie fielen dann vor ihm zur Erde nieder. 15 Joseph sprach nun zu ihnen: „Was für eine Tat habt ihr da getan? Wußtet ihr nicht, daß ein Mann wie ich Omen lesen kann?“ 16 Da rief Juda aus: „Was können wir zu meinem Herrn sagen? Was können wir reden? Und wie können wir uns als gerecht erweisen? Der [wahre] Gott hat die Vergehung deiner Sklaven herausgefunden. Siehe, wir sind Sklaven meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde!“ 17 Er aber sprach: „Es ist für mich undenkbar, das zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, der wird mir zum Sklaven werden. Ihr übrigen zieht in Frieden zu eurem Vater hinauf.“

18 Nun trat Juda zu ihm heran und sagte: „Ich bitte dich, mein Herr, laß doch deinen Sklaven ein Wort vor den Ohren meines Herrn reden, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Sklaven, denn es ist bei dir gleichwie bei Pharao. 19 Mein Herr fragte seine Sklaven, indem [er] sprach: ‚Habt ihr einen Vater oder einen Bruder?‘ 20 Da sagten wir zu meinem Herrn: ‚Wir haben tatsächlich einen betagten Vater und ein Kind seines Alters, den Jüngsten. Sein Bruder aber ist tot, so daß er von seiner Mutter allein übriggeblieben ist, und sein Vater liebt ihn wirklich.‘ 21 Danach sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Bringt ihn zu mir herab, damit ich mein Auge auf ihn richte.‘ 22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: ‚Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Wenn er seinen Vater verließe, würde dieser gewiß sterben.‘ 23 Dann sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dürft ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.‘

24 Und es geschah, daß wir zu deinem Sklaven, meinem Vater, hinaufkamen und ihm dann die Worte meines Herrn mitteilten. 25 Später sagte unser Vater: ‚Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.‘ 26 Wir aber sprachen: ‚Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, werden wir hinabziehen, denn wir können das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.‘ 27 Dann sagte dein Sklave, mein Vater, zu uns: ‚Ihr selbst wißt wohl, daß meine Frau mir nur zwei Söhne geboren hat. 28 Später ging der eine aus meiner Gesellschaft weg, und ich rief aus: „Oh, er ist bestimmt zerrissen worden!“, und ich habe ihn bis jetzt nicht gesehen. 29 Wenn ihr mir auch diesen aus den Augen nehmen solltet, und es sollte ihm ein tödlicher Unfall zustoßen, so würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinabbringen.‘

30 Und nun, sobald ich zu deinem Sklaven, meinem Vater, kommen sollte, ohne daß der Knabe bei uns ist, mit dessen Seele doch seine Seele verbunden ist, 31 dann wird es gewiß geschehen, daß er stirbt, sobald er sieht, daß der Knabe nicht da ist, und deine Sklaven werden bestimmt das graue Haar deines Sklaven, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabbringen. 32 Denn dein Sklave wurde für den Knaben Bürge, solange er von seinem Vater weg wäre, indem [er] sprach: ‚Wenn ich verfehle, ihn dir zurückzubringen, so werde ich mich für immer an meinem Vater versündigt haben.‘ 33 So laß nun bitte deinen Sklaven an Stelle des Knaben als Sklave meines Herrn dableiben, damit der Knabe mit seinen Brüdern hinaufziehe. 34 Denn wie kann ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne daß der Knabe bei mir ist, da ich dann das Unglück nicht ansehen mag, das meinen Vater treffen wird?“

Kapitel 45

45 Darauf konnte sich Joseph vor allen bei ihm Stehenden nicht länger beherrschen. So rief er aus: „Laßt jedermann von mir hinausgehen!“ Und niemand anders stand bei ihm, als sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Und er begann seine Stimme mit Weinen zu erheben, so daß die Ägypter es zu hören bekamen, und das Haus Pharaos bekam es zu hören. 3 Schließlich sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich bin Joseph. Ist mein Vater noch am Leben?“ Aber seine Brüder vermochten ihm überhaupt nicht zu antworten, denn sie waren seinetwegen bestürzt. 4 Da sagte Joseph zu seinen Brüdern: „Tretet bitte zu mir heran.“ Darauf traten sie zu ihm heran.

Dann sprach er: „Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5 Jetzt aber grämt euch nicht, und seid nicht zornig auf euch, weil ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebenserhaltung hat Gott mich vor euch hergesandt. 6 Denn dies ist das zweite Jahr der Hungersnot auf der Erde, und noch sind fünf Jahre, in denen es weder Pflügen noch Ernten geben wird. 7 Daher hat Gott mich vor euch hergesandt, um für euch einen Überrest auf die Erde zu setzen und euch durch ein großes Entrinnen am Leben zu erhalten. 8 Somit habt nun nicht ihr mich hierhergesandt, sondern der [wahre] Gott, damit er mich für Pharao zu einem Vater und für sein ganzes Haus zu einem Herrn und über das ganze Land Ägypten zum Herrscher einsetze.

9 Zieht eilends zu meinem Vater hinauf, und ihr sollt zu ihm sagen: ‚Dies ist, was dein Sohn Joseph gesagt hat: „Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten eingesetzt. Komm zu mir herab. Zaudere nicht. 10 Und du sollst im Land Gosen wohnen, und du sollst mir nahe bleiben, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und deine Kleinviehherden und deine Rinderherden und alles, was du hast. 11 Und ich will dich dort mit Nahrung versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.“ ‚ 12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, daß mein Mund es ist, der zu euch redet. 13 So sollt ihr meinem Vater Bescheid geben über all meine Herrlichkeit in Ägypten und über alles, was ihr gesehen habt; und ihr sollt euch beeilen und meinen Vater hierher herabbringen.“

14 Dann fiel er Benjamin, seinem Bruder, um den Hals und brach in Weinen aus, und Benjamin weinte an seinem Hals. 15 Und er ging daran, alle seine Brüder zu küssen und über ihnen zu weinen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.

16 Und die Nachricht wurde im Haus Pharaos gehört, indem [man] sprach: „Josephs Brüder sind gekommen!“ Und es erwies sich als gut in den Augen Pharaos und seiner Diener. 17 Daher sagte Pharao zu Joseph: „Sprich zu deinen Brüdern: ‚Tut dies: Beladet eure Lasttiere und geht, zieht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Hausgemeinschaften und kommt hierher zu mir, damit ich euch das Gute des Landes Ägypten gebe; und eßt das Fette des Landes. 19 Und dir selbst wird geboten: „Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und eure Frauen, und ihr sollt euren Vater auf einen [solchen] heben und hierherkommen. 20 Und laßt es eurem Auge nicht leid sein um eure Ausrüstung, denn das Gute des ganzen Landes Ägypten ist euer.“ ‚ “

21 Daraufhin taten die Söhne Israels so, und Joseph gab ihnen Wagen gemäß den Befehlen Pharaos und gab ihnen Proviant mit auf den Weg. 22 Jedem von ihnen gab er für sich persönlich Überwürfe zum Wechseln, Benjamin aber gab er dreihundert Silberstücke und fünf Überwürfe zum Wechseln. 23 Und seinem Vater sandte er folgendes: zehn Esel, die gute Dinge aus Ägypten trugen, und zehn Eselinnen, die Getreide und Brot und Zehrung für seinen Vater für unterwegs trugen. 24 So sandte er seine Brüder weg, und sie gingen dann. Er sagte jedoch zu ihnen: „Erregt euch nicht gegeneinander auf dem Weg.“

25 Und sie zogen nun aus Ägypten hinauf und kamen schließlich in das Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater. 26 Dann berichteten sie ihm, indem [sie] sprachen: „Joseph ist noch am Leben, und er ist es, der über das ganze Land Ägypten herrscht!“ Aber sein Herz wurde empfindungslos, denn er glaubte ihnen nicht. 27 Als sie fortfuhren, alle Worte Josephs zu ihm zu reden, die er zu ihnen geredet hatte, und er die Wagen zu sehen bekam, die Joseph gesandt hatte, um ihn hinzutragen, da begann der Geist Jakobs, ihres Vaters, aufzuleben. 28 Dann rief Israel aus: „Es ist genug! Joseph, mein Sohn, ist noch am Leben! Oh, laßt mich gehen und ihn sehen, ehe ich sterbe!“

Kapitel 46

46 Demgemäß zog Israel mit allen, die sein waren, weg und kam nach Beërscheba, und er ging daran, dem Gott seines Vaters Isa·ak Schlachtopfer zu opfern. 2 Dann sprach Gott in Visionen der Nacht zu Israel und sagte: „Jakob, Jakob!“, worauf er sprach: „Hier bin ich!“ 3 Und er sagte weiter: „Ich bin der [wahre] Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn ich werde dich dort zu einer großen Nation machen. 4 Ich selbst werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich bestimmt auch selbst heraufbringen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.“

5 Danach machte sich Jakob aus Beërscheba auf, und die Söhne Israels fuhren dann Jakob, ihren Vater, und ihre Kleinen und ihre Frauen in den Wagen fort, die Pharao gesandt hatte, um ihn hinzufahren. 6 Ferner nahmen sie ihre Viehherden und ihre Habe mit, die sie im Land Kanaan angesammelt hatten. Schließlich kamen sie nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm. 7 Er brachte seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, ja alle seine Nachkommen, mit sich nach Ägypten.

8 Dies nun sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne: Jakobs Erstgeborener war Ruben.

9 Und die Söhne Rubens waren Hanoch und Pallu und Hezron und Karmi.

10 Und die Söhne Simeons waren Jemuël und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn einer Kanaaniterin.

11 Und die Söhne Levis waren Gerschon, Kehath und Merari.

12 Und die Söhne Judas waren Er und Onan und Schela und Perez und Serach. Indes starben Er und Onan im Land Kanaan.

Und die Söhne des Perez waren dann Hezron und Hamul.

13 Und die Söhne Issachars waren Tola und Puwa und Job und Schimron.

14 Und die Söhne Sebulons waren Sered und Elon und Jachleël.

15 Dies sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, samt seiner Tochter Dina. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren [ihrer] dreiunddreißig.

16 Und die Söhne Gads waren Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.

17 Und die Söhne Aschers waren Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und da war Serach, ihre Schwester.

Und die Söhne Berias waren Heber und Malkiël.

18 Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit: sechzehn Seelen.

19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs, waren Joseph und Benjamin.

20 Und Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar.

21 Und die Söhne Benjamins waren Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.

22 Dies sind die Söhne Rahels, die Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren [ihrer] vierzehn.

23 Und die Söhne Dans: Huschim.

24 Und die Söhne Naphtalis waren Jachzeël und Guni und Jezer und Schillem.

25 Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit; alle Seelen waren [ihrer] sieben.

26 Alle Seelen, die zu Jakob nach Ägypten kamen, waren die, die aus seiner Hüfte hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren [ihrer] sechsundsechzig. 27 Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren [ihrer] siebzig.

28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, daß er vor ihm her nach Gosen Weisung gebe. Danach kamen sie in das Land Gosen. 29 Dann ließ Joseph seinen Wagen bereitmachen und ging hinauf, Israel, seinem Vater, nach Gosen entgegen. Als er vor ihm erschien, fiel er ihm sogleich um den Hals und ließ an seinem Hals den Tränen immer wieder freien Lauf. 30 Schließlich sagte Israel zu Joseph: „Diesmal bin ich bereit zu sterben, nun, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, da du noch am Leben bist.“

31 Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern und zu den Hausgenossen seines Vaters: „Ich will hinaufgehen und Pharao berichten und ihm sagen: ‚Meine Brüder und die Hausgenossen meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind hierher zu mir gekommen. 32 Und die Männer sind Hirten, denn sie sind Viehzüchter geworden; und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, haben sie hierhergebracht.‘ 33 Und es soll geschehen, wenn euch Pharao rufen und tatsächlich sagen wird: ‚Was ist eure Beschäftigung?‘, 34 so sollt ihr sagen: ‚Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, sowohl wir als auch unsere Vorväter‘, damit ihr im Land Gosen wohnen dürft, denn jeder Schafhirte ist für Ägypten eine Abscheulichkeit.“

Hier bibt es wieder ein passendes Drama: Leben retten in einer Zeit des Hungers

oder direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 47 – 50

Jule | 01.14.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 22 Comments |

1. Mose 40 – 42

Kapitel 40

40 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, sündigten. 2 Und Pharao wurde auf seine beiden Beamten zornig, auf den Obersten der Mundschenken und auf den Obersten der Bäcker. 3 So setzte er sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnishaus, an den Ort, wo Joseph Gefangener war. 4 Dann bestellte der Oberste der Leibwache Joseph zu ihnen, daß er sie bediente; und sie waren weiterhin einige Tage in Haft.

5 Und dann hatten sie beide einen Traum, ein jeder seinen eigenen Traum in der e i n e n Nacht, ein jeder seinen Traum mit dessen eigener Deutung, der Mundschenk und der Bäcker, die dem König von Ägypten gehörten, die im Gefängnishaus Gefangene waren. 6 Als Joseph am Morgen zu ihnen hereinkam und sie sah, siehe, da schauten sie niedergeschlagen aus. 7 Und er begann sich bei den Beamten Pharaos, die mit ihm im Hause seines Herrn in Haft waren, zu erkundigen, indem [er] sprach: „Warum sind heute eure Angesichter so düster?“ 8 Darauf sagten sie zu ihm: „Wir haben einen Traum gehabt, und da ist kein [Traum]deuter bei uns.“ Da sprach Joseph zu ihnen: „Sind Deutungen nicht [Sache] Gottes? Erzählt es mir, bitte.“

9 Und der Oberste der Mundschenken ging daran, Joseph seinen Traum zu erzählen und zu ihm zu sagen: „In meinem Traum, nun, da war ein Weinstock vor mir. 10 Und am Weinstock, da waren drei Ranken, und er schien Schößlinge zu treiben. Seine Blüten brachen hervor. Seine Traubenkämme reiften zu Trauben heran. 11 Und Pharaos Becher war in meiner Hand, und ich ging daran, die Trauben zu nehmen und sie in Pharaos Becher auszupressen. Danach gab ich den Becher in Pharaos Hand.“ 12 Da sprach Joseph zu ihm: „Dies ist seine Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage. 13 Von nun an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben, und er wird dich bestimmt wieder in dein Amt einsetzen; und du wirst gewiß den Becher Pharaos in seine Hand geben gemäß dem früheren Brauch, als du sein Mundschenk warst. 14 Doch sollst du meiner gedenken, sobald es dir gutgeht, und du solltest mir bestimmt liebende Güte erweisen, bitte, und mich bei Pharao erwähnen, und du sollst mich aus diesem Haus herausbringen. 15 Denn ich bin tatsächlich aus dem Land der Hebräer entführt worden, und auch hier habe ich gar nichts getan, wofür man mich in das Kerkerloch stecken sollte.“

16 Als der Oberste der Bäcker sah, daß er etwas Gutes gedeutet hatte, sagte er seinerseits zu Joseph: „Auch ich hatte einen Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb waren allerlei Eßwaren für Pharao, wie der Bäcker sie macht, und Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf.“ 18 Da antwortete Joseph und sprach: „Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 Von jetzt an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir hinweg erheben und wird dich bestimmt an einen Stamm hängen; und die Vögel werden gewiß dein Fleisch von dir wegfressen.“

20 Es stellte sich nun heraus, daß am dritten Tag Pharaos Geburtstag war, und er ging daran, für alle seine Diener ein Festmahl zu machen und das Haupt des Obersten der Mundschenken zu erheben und das Haupt des Obersten der Bäcker inmitten seiner Diener. 21 Demgemäß setzte er den Obersten der Mundschenken wieder in sein Mundschenkenamt ein, und er gab den Becher weiterhin in Pharaos Hand. 22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er aufhängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte. 23 Der Oberste der Mundschenken gedachte Josephs jedoch nicht und vergaß ihn dann.

Kapitel 41

41 Und es geschah am Ende von zwei vollen Jahren, daß Pharao träumte, und siehe, er stand am Nil. 2 Und da stiegen aus dem Nil sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fettfleischig, und sie gingen daran, im Nilgras zu weiden. 3 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen aus dem Nil heraufstiegen, häßlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie traten neben die Kühe am Ufer des Nil. 4 Dann begannen die Kühe, die häßlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, die sieben Kühe aufzufressen, die schön von Aussehen und fett waren. Hierauf erwachte Pharao.

5 Er schlief jedoch wieder ein und träumte ein zweites Mal. Und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, fett und gut. 6 Und siehe, da waren sieben Ähren, dünn und vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 7 Und die dünnen Ähren begannen die sieben fetten und vollen Ähren zu verschlingen. Darauf erwachte Pharao, und da war es ein Traum.

8 Und es geschah am Morgen, daß sein Geist beunruhigt wurde. Da sandte er hin und rief alle Magie treibenden Priester Ägyptens und all seine Weisen, und Pharao erzählte ihnen dann seine Träume. Doch da war keiner, der sie für Pharao deutete.

9 Dann redete der Oberste der Mundschenken mit Pharao, indem [er] sprach: „Meine Sünden erwähne ich heute. 10 Pharao war zornig auf seine Diener. So setzte er mich in Haft im Haus des Obersten der Leibwache, sowohl mich als auch den Obersten der Bäcker. 11 Danach hatten wir beide in der e i n e n Nacht einen Traum, sowohl ich als auch er. Wir hatten ein jeder seinen Traum mit seiner eigenen Deutung. 12 Und dort war ein junger Mann bei uns, ein Hebräer, ein Diener des Obersten der Leibwache. Als wir sie ihm erzählten, deutete er uns dann unsere Träume. Er deutete einem jeden nach seinem Traum. 13 Und es stellte sich heraus, daß es geradeso geschah, wie er es uns gedeutet hatte. Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, ihn aber hat man aufgehängt.“

14 Und Pharao sandte dann hin und ließ Joseph rufen, damit man ihn eilends aus dem Kerkerloch hole. Somit rasierte er sich und wechselte seine Überwürfe und ging zu Pharao hinein. 15 Dann sprach Pharao zu Joseph: „Ich habe einen Traum gehabt, doch da ist niemand, der ihn deutet. Nun habe ich selbst von dir sagen hören, daß du einen Traum hören und ihn deuten kannst.“ 16 Darauf antwortete Joseph Pharao, indem [er] sagte: „Das steht nicht bei mir! Gott wird Pharao Wohlergehen ankündigen.“

17 Und weiter redete Pharao zu Joseph: „In meinem Traum, da stand ich am Ufer des Nil. 18 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben Kühe herauf, fettfleischig und schön von Gestalt, und sie begannen im Nilgras zu weiden. 19 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, gering und sehr schlecht von Gestalt und mager an Fleisch. Etwas so Schlechtes wie sie habe ich im ganzen Land Ägypten nicht gesehen. 20 Und die hageren und schlechten Kühe begannen die sieben ersten, fetten Kühe aufzufressen. 21 So kamen diese in ihren Bauch, und doch konnte man nicht erkennen, daß sie in ihren Bauch gekommen waren, da ihr Aussehen ebenso schlecht war wie zu Beginn. Darauf erwachte ich.

22 Danach sah ich in meinem Traum, und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, voll und gut. 23 Und siehe, da waren sieben Ähren, verdorrt, dünn, vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 24 Und die dünnen Ähren begannen die sieben guten Ähren zu verschlingen. So legte ich es den Magie treibenden Priestern dar, doch da war keiner, der [es] mir mitteilte.“

25 Dann sprach Joseph zu Pharao: „Der Traum Pharaos ist nur e i n e r. Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao mitgeteilt. 26 Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre. Ebenso sind die sieben guten Ähren sieben Jahre. Der Traum ist nur e i n e r. 27 Und die sieben hageren und schlechten Kühe, die nach ihnen heraufkamen, sind sieben Jahre; und die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren werden sich als sieben Jahre der Hungersnot erweisen. 28 Das ist die Sache, die ich zu Pharao geredet habe: Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao sehen lassen.

29 Siehe, es kommen sieben Jahre mit großem Überfluß im ganzen Land Ägypten. 30 Doch sieben Jahre der Hungersnot werden bestimmt danach entstehen, und aller Überfluß im Land Ägypten wird gewiß vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land einfach verzehren. 31 Und der einstige Überfluß im Land wird nicht [mehr] zu erkennen sein zufolge jener Hungersnot danach, denn sie wird zweifellos sehr schwer sein. 32 Und die Tatsache, daß sich der Traum für Pharao zweimal wiederholt hat, bedeutet, daß die Sache von seiten des [wahren] Gottes festgesetzt ist, und der [wahre] Gott eilt, sie zu tun.

33 So möge sich nun Pharao nach einem Mann umschauen, der verständig und weise ist, und ihn über das Land Ägypten setzen. 34 Möge Pharao handeln und Aufseher über das Land einsetzen, und er soll während der sieben Jahre des Überflusses ein Fünftel vom Land Ägypten erheben. 35 Und man sollte alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre sammeln, und man möge unter Pharaos Hand Getreide als Nahrungsmittel in den Städten aufhäufen, und man soll es aufbewahren. 36 Und die Nahrungsmittel sollen als Vorrat für das Land für die sieben Jahre Hungersnot dienen, die es im Land Ägypten geben wird, damit das Land nicht durch die Hungersnot weggetilgt wird.“

37 Nun, die Sache erwies sich in den Augen Pharaos und all seiner Diener als gut. 38 Da sagte Pharao zu seinen Dienern: „Kann ein anderer Mann gefunden werden gleich diesem, in welchem der Geist Gottes ist?“ 39 Danach sprach Pharao zu Joseph: „Da Gott dich all dies hat wissen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du wirst persönlich über mein Haus [gesetzt] sein, und mein ganzes Volk wird dir unbedingt gehorchen. Nur was den Thron betrifft, werde ich größer sein als du.“ 41 Und Pharao fügte gegenüber Joseph hinzu: „Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten.“ 42 Darauf nahm Pharao seinen Siegelring von seiner eigenen Hand ab und tat ihn an Josephs Hand und bekleidete ihn mit Kleidern aus feinem Leinen und legte eine Halskette aus Gold um seinen Hals. 43 Überdies ließ er ihn in dem zweiten Ehrenwagen fahren, den er hatte, so daß man vor ihm her ausrufen sollte: „Avréch!“, und setzte ihn so über das ganze Land Ägypten.

44 Und Pharao sprach ferner zu Joseph: „Ich bin Pharao, aber ohne deine Ermächtigung darf niemand seine Hand oder seinen Fuß im ganzen Land Ägypten erheben.“ 45 Danach gab Pharao Joseph den Namen Zaphenath-Paneach und gab ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Joseph begann über das Land Ägypten auszuziehen. 46 Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand.

Dann ging Joseph von Pharao fort und durchzog das ganze Land Ägypten. 47 Und das Land trug weiterhin während der sieben Jahre des Überflusses händevoll. 48 Und er sammelte unablässig alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, die über das Land Ägypten kamen, und er legte die Nahrungsmittel jeweils in die Städte. Die Nahrungsmittel des Feldes, das rings um eine Stadt war, legte er in deren Mitte. 49 Und Joseph häufte weiterhin Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man es schließlich aufgab, es zu zählen, denn es war ohne Zahl.

50 Und bevor das Jahr der Hungersnot gekommen war, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren, welche ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar. 51 Da gab Joseph dem Erstgeborenen den Namen Manasse, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich all mein Ungemach und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.“ 52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich im Lande meines Elends fruchtbar gemacht.“

53 Und die sieben Jahre des Überflusses, die im Land Ägypten geherrscht hatten, gingen allmählich zu Ende, 54 und die sieben Jahre der Hungersnot fingen ihrerseits an zu kommen, so wie es Joseph gesagt hatte. Und die Hungersnot entstand in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. 55 Zuletzt litt das ganze Land Ägypten Hunger, und das Volk begann zu Pharao um Brot zu schreien. Dann sprach Pharao zu allen Ägyptern: „Geht zu Joseph. Was immer er euch sagt, müßt ihr tun.“ 56 Und die Hungersnot herrschte auf der ganzen Oberfläche der Erde. Dann begann Joseph, alle Getreidespeicher zu öffnen, die in ihrer Mitte waren, und den Ägyptern [Getreide] zu verkaufen, da die Hungersnot das Land Ägypten mit festem Griff erfaßte. 57 Überdies kamen Leute von der ganzen Erde nach Ägypten, um von Joseph [Getreide] zu kaufen, denn die Hungersnot hatte die ganze Erde mit festem Griff erfaßt.

Kapitel. 42

42 Schließlich sah dann Jakob, daß es in Ägypten Getreide gab. Da sprach Jakob zu seinen Söhnen: „Warum schaut ihr einander ständig an?“ 2 Und er fügte hinzu: „Siehe, ich habe gehört, daß es in Ägypten Getreide gibt. Geht nach dort hinab und kauft für uns von dort, daß wir am Leben bleiben und nicht sterben.“ 3 Demgemäß gingen zehn Brüder Josephs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. 4 Jakob aber sandte Benjamin, Josephs Bruder, nicht mit seinen anderen Brüdern, denn er sagte: „Es mag ihm sonst ein tödlicher Unfall zustoßen.“

5 So kamen Israels Söhne zusammen mit den anderen, die zum Einkaufen kamen, weil im Land Kanaan Hungersnot herrschte. 6 Und Joseph war der Machthaber über das Land. Er war es, der den Verkauf an alles Volk der Erde tätigte. Demzufolge kamen Josephs Brüder und beugten sich vor ihm mit ihrem Angesicht zur Erde nieder. 7 Als Joseph seine Brüder zu sehen bekam, erkannte er sie sogleich, aber er machte sich für sie unkenntlich. So redete er hart mit ihnen und sprach zu ihnen: „Woher seid ihr gekommen?“, worauf sie sagten: „Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen.“

8 So erkannte Joseph seine Brüder, sie selbst aber erkannten ihn nicht. 9 Sogleich erinnerte sich Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte weiter zu ihnen: „Ihr seid Spione! Ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 10 Da sprachen sie zu ihm: „Nein, mein Herr, sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. 11 Wir alle miteinander sind Söhne eines einzigen Mannes. Wir sind rechtschaffene Männer. Deine Knechte handeln nicht als Spione.“ 12 Er aber sagte zu ihnen: „Nicht doch! Denn ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 13 Darauf sprachen sie: „Deine Knechte sind zwölf Brüder. Wir sind die Söhne eines einzigen Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserem Vater, während der andere nicht mehr ist.“

14 Joseph sprach jedoch zu ihnen: „Es ist so, wie ich zu euch geredet habe, indem [ich] sagte: ‚Ihr seid Spione!‘ 15 Daran werdet ihr geprüft werden. So wahr Pharao lebt, ihr werdet nicht von hier weggehen, wenn nicht euer jüngster Bruder hierherkommt. 16 Sendet einen von euch, daß er euren Bruder holt, während ihr gebunden seid, damit eure Worte in bezug auf die Wahrheit in eurem Fall geprüft werden. Und wenn nicht, dann seid ihr Spione, so wahr Pharao lebt.“ 17 Hierauf legte er sie miteinander drei Tage lang in Gewahrsam.

18 Danach sprach Joseph am dritten Tag zu ihnen: „Tut dies und bleibt am Leben. Ich fürchte den [wahren] Gott. 19 Wenn ihr rechtschaffen seid, so laßt einen eurer Brüder in eurem Haus des Gewahrsams gebunden bleiben, ihr übrigen aber geht, nehmt Getreide mit für den Hunger in euren Häusern. 20 Dann werdet ihr euren jüngsten Bruder zu mir bringen, damit eure Worte sich als zuverlässig erweisen; und ihr werdet nicht sterben.“ Und sie machten sich daran, so zu tun.

21 Und sie begannen zueinander zu sagen: „Wir sind zweifellos schuldig, was unseren Bruder betrifft, denn wir sahen die Bedrängnis seiner Seele, als er uns um Erbarmen anflehte, wir aber hörten nicht. Darum ist diese Bedrängnis über uns gekommen.“ 22 Dann antwortete ihnen Ruben, indem [er] sprach: „Sagte ich euch nicht: ‚Versündigt euch nicht an dem Kind‘, aber ihr hörtet nicht? Und nun, seht, sein Blut wird gewiß zurückgefordert.“ 23 Was sie betrifft, sie wußten nicht, daß Joseph zuhörte, denn es war ein Dolmetscher zwischen ihnen. 24 Er wandte sich deshalb von ihnen ab und begann zu weinen. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete mit ihnen und nahm Simeon von ihnen weg und band ihn vor ihren Augen. 25 Danach gab Joseph den Befehl, und man füllte dann ihre Behälter mit Getreide. Auch mußte man das Geld der Männer zurückgeben, jedem einzelnen in seinen Sack, und ihnen Proviant für die Reise geben. Und man tat ihnen so.

26 So luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen von dort weg. 27 Als einer seinen Sack öffnete, um im Nachtlager seinem Esel Futter zu geben, bemerkte er sein Geld, und siehe, es war in der Öffnung seines Sackes. 28 Darauf sagte er zu seinen Brüdern: „Mein Geld ist zurückgegeben worden, und nun, hier ist es in meinem Sack!“ Da entfiel ihnen ihr Herz, so daß sie sich zitternd einer zum anderen wandten und sprachen: „Was hat uns Gott da angetan?“

29 Endlich kamen sie zu Jakob, ihrem Vater, in das Land Kanaan und teilten ihm alle Dinge mit, die ihnen widerfahren waren, indem [sie] sprachen: 30 „Der Mann, welcher der Herr des Landes ist, redete hart mit uns, da er uns für Männer hielt, die das Land auskundschafteten. 31 Wir aber sagten zu ihm: ‚Wir sind rechtschaffene Männer. Wir handeln nicht als Spione. 32 Wir sind zwölf Brüder, die Söhne unseres Vaters. Einer ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan.‘ 33 Der Mann aber, welcher der Herr des Landes ist, sprach zu uns: ‚Daran werde ich erkennen, daß ihr rechtschaffen seid: Laßt einen von euch Brüdern bei mir bleiben. Dann nehmt etwas für den Hunger in euren Häusern und geht. 34 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, damit ich erkenne, daß ihr keine Spione seid, sondern daß ihr rechtschaffen seid. Euren Bruder werde ich euch zurückgeben, und ihr könnt im Land Handel treiben.‘ “

35 Und es ergab sich, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da war eines jeden Geldbündel in seinem Sack. Und sie wie auch ihr Vater bekamen ihre Geldbündel zu Gesicht, und sie gerieten in Furcht. 36 Da rief Jakob, ihr Vater, vor ihnen aus: „Mich habt ihr der Kinder beraubt! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin werdet ihr mitnehmen! Über mich sind alle diese Dinge gekommen!“ 37 Ruben aber sprach zu seinem Vater: „Meine eigenen beiden Söhne magst du zu Tode bringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Übergib ihn meiner Obhut, und ich werde es sein, der ihn dir zurückbringt.“ 38 Er aber sagte: „Mein Sohn wird nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben. Sollte ihm auf dem Weg, auf dem ihr gehen werdet, ein tödlicher Unfall zustoßen, dann würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.“

weiter geht es mit 1. Mose 43 -46

Jule | 01.13.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 9 Comments |

1. Mose 37 – 39

Kapitel 37

37 Und Jakob wohnte weiterhin im Land der Orte der Fremdlingschaft seines Vaters, im Land Kanaan.

2 Dies ist die Geschichte Jakobs.

Als Joseph siebzehn Jahre alt war, hütete er gerade mit seinen Brüdern inmitten der Kleinviehherde Schafe, und da er noch ein Knabe war, war er bei den Söhnen Bilhas und den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Da brachte Joseph ihrem Vater einen schlechten Bericht über sie. 3 Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne, denn er war der Sohn seines Alters; und er ließ ihm ein langes, gestreiftes hemdartiges Gewand machen. 4 Als dann seine Brüder sahen, daß ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, begannen sie ihn zu hassen, und sie vermochten nicht, friedlich mit ihm zu reden.

5 Später hatte Joseph einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit, und sie fanden weiteren Grund, ihn zu hassen. 6 Und er sprach dann zu ihnen: „Hört bitte diesen Traum, den ich gehabt habe. 7 Nun, hier banden wir Garben mitten auf dem Feld, als sich, siehe, meine Garbe aufrichtete und auch aufrecht stand und, siehe, eure Garben sich dann ringsum stellten und sich vor meiner Garbe niederbeugten.“ 8 Und seine Brüder begannen zu ihm zu sagen: „Wirst du wohl gar König über uns werden, oder wirst du wohl gar über uns herrschen?“ So fanden sie neuen Grund, ihn wegen seiner Träume und wegen seiner Worte zu hassen.

9 Danach hatte er noch einen anderen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: „Seht, ich habe nochmals einen Traum gehabt, und seht, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.“ 10 Dann erzählte er es seinem Vater wie auch seinen Brüdern, und sein Vater begann ihn zu schelten und zu ihm zu sagen: „Was bedeutet dieser Traum, den du gehabt hast? Werden wohl gar wir, ich und auch deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederbeugen?“ 11 Und seine Brüder wurden eifersüchtig auf ihn, aber sein Vater bewahrte das Gesagte.

12 Seine Brüder gingen nun hin, um die Kleinviehherde ihres Vaters nahe bei Sichem zu weiden. 13 Nach einiger Zeit sprach Israel zu Joseph: „Deine Brüder hüten [Kleinviehherden] nahe bei Sichem, nicht wahr? Komm, und laß mich dich zu ihnen senden.“ Darauf sagte er zu ihm: „Hier bin ich!“ 14 So sprach er zu ihm: „Geh, bitte. Sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Kleinviehherde, und bring mir Bescheid.“ Damit sandte er ihn aus der Tiefebene von Hebron weg, und er ging Sichem entgegen. 15 Später fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher. Dann erkundigte sich der Mann bei ihm, indem [er] sprach: „Was suchst du?“ 16 Darauf sagte er: „Meine Brüder suche ich. Teil mir bitte mit: Wo hüten sie die Kleinviehherden?“ 17 Und der Mann fuhr fort: „Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: ‚Laßt uns nach Dothan gehen.‘ “ Somit ging Joseph weiter seinen Brüdern nach und fand sie bei Dothan.

18 Nun erblickten sie ihn aus einiger Entfernung, und noch ehe er zu ihnen herankommen konnte, begannen sie, arglistig einen Anschlag gegen ihn zu planen, um ihn zu Tode zu bringen. 19 So sprachen sie zueinander: „Seht! Da kommt dieser Träumer. 20 Und nun kommt, und laßt uns ihn töten und ihn in eine der Wassergruben werfen; und sagen wir, ein bösartiges wildes Tier habe ihn gefressen. Dann laßt uns sehen, was aus seinen Träumen werden wird.“ 21 Als Ruben das hörte, suchte er ihn aus ihrer Hand zu befreien. Somit sprach er: „Laßt uns seine Seele nicht totschlagen.“ 22 Und Ruben sagte weiter zu ihnen: „Vergießt kein Blut. Werft ihn in diese Wassergrube, die in der Wildnis ist, und legt nicht Hand an ihn.“ Er wollte ihn aus ihrer Hand befreien, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.

23 So geschah es, daß sie, sobald Joseph zu seinen Brüdern kam, Joseph sein langes Gewand auszogen, ja das lange gestreifte Gewand, das er anhatte; 24 danach nahmen sie ihn und warfen ihn in die Wassergrube. Zu der Zeit war die Grube leer; es war kein Wasser darin.

25 Dann setzten sie sich nieder, um Brot zu essen. Als sie ihre Augen erhoben und schauten, nun, da war eine Karawane Ismaeliter, die von Gilead her kam, und ihre Kamele trugen Ladanum und Balsam und harzreiche Rinde auf ihrem Weg, es nach Ägypten hinabzubringen. 26 Darauf sprach Juda zu seinen Brüdern: „Was für ein Gewinn wäre es, falls wir unseren Bruder töteten und sein Blut zudeckten? 27 Kommt, und laßt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen und unsere Hand nicht an ihn legen. Er ist ja doch unser Bruder, unser Fleisch.“ Da hörten sie auf ihren Bruder. 28 Nun gingen Männer, midianitische Kaufleute, vorbei. Daher zogen und hoben sie Joseph aus der Wassergrube herauf und verkauften dann Joseph für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Schließlich brachten diese Joseph nach Ägypten.

29 Später kehrte Ruben zur Wassergrube zurück, und siehe, Joseph war nicht in der Wassergrube. Daher zerriß er seine Kleider. 30 Als er zu seinen anderen Brüdern zurückkehrte, rief er aus: „Das Kind ist weg! Und ich – wohin soll ich denn gehen?“

31 Sie jedoch nahmen Josephs langes Gewand und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das lange Gewand wiederholt in das Blut. 32 Danach sandten sie das lange gestreifte Gewand hin und ließen es ihrem Vater bringen und sagen: „Dieses haben wir gefunden. Untersuche bitte, ob es das lange Gewand deines Sohnes ist oder nicht.“ 33 Und er ging daran, es zu untersuchen, und rief aus: „Es ist das lange Gewand meines Sohnes! Ein bösartiges wildes Tier muß ihn gefressen haben! Joseph ist bestimmt zerrissen worden!“ 34 Dabei zerriß Jakob seine Überwürfe und legte Sacktuch um seine Hüften und hielt viele Tage Trauer um seinen Sohn. 35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich wiederholt auf, ihn zu trösten, er aber weigerte sich immer wieder, sich trösten zu lassen, und sprach: „Denn ich werde trauernd zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren!“ Und sein Vater fuhr fort, um ihn zu weinen.

36 Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbeamten Pharaos, den Obersten der Leibwache.

Kapitel 38

38 Nun geschah es unterdessen, als Juda von seinen Brüdern hinabzog, daß er [sein Zelt] in der Nähe eines Mannes aufschlug, eines Adullamiters, und sein Name war Hira. 2 Und dort bekam Juda eine Tochter eines gewissen Kanaaniters zu sehen, und sein Name war Schua. Da nahm er sie und hatte Beziehungen mit ihr. 3 Und sie wurde schwanger. Später gebar sie einen Sohn, und er gab ihm den Namen Er. 4 Wieder wurde sie schwanger. Nach einiger Zeit gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Onan. 5 Sodann gebar sie noch ein weiteres Mal einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Nun war er gerade in Achsib zu der Zeit, da sie ihn gebar.

6 Nach einiger Zeit nahm Juda für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und ihr Name war Tamar. 7 Aber Er, Judas Erstgeborener, erwies sich als böse in den Augen Jehovas; folglich brachte Jehova ihn zu Tode. 8 Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan: „Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.“ 9 Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 10 Nun war das, was er tat, böse in den Augen Jehovas; folglich brachte er auch ihn zu Tode. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: „Wohne als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist.“ Denn er sagte sich: „Auch er mag sterben wie seine Brüder.“ Demgemäß ging Tamar hin und wohnte weiterhin im Haus ihres eigenen Vaters.

12 So vergingen viele Tage, und die Tochter Schuas, die Frau Judas, starb; und Juda beobachtete die Trauerzeit. Danach ging er zu den Scherern seiner Schafe nach Timna hinauf, er und Hira, sein Gefährte, der Adullamiter. 13 Dann wurde es Tamar mitgeteilt: „Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, seine Schafe zu scheren.“ 14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schal und verschleierte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie sah, daß Schela herangewachsen war, und doch war sie ihm nicht zur Frau gegeben worden.

15 Als Juda sie erblickte, hielt er sie sogleich für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. 16 Da bog er zu ihr ab an dem Weg und sagte: „Gestatte mir bitte, Beziehungen mit dir zu haben.“ Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sprach: „Was wirst du mir geben, damit du Beziehungen mit mir haben kannst?“ 17 Darauf sagte er: „Ich selbst werde ein Ziegenböckchen von der Herde senden.“ Sie aber sprach: „Wirst du ein Pfand geben, bis du es sendest?“ 18 Und er fuhr fort: „Was soll ich dir als Pfand geben?“, worauf sie sagte: „Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast.“ Da gab er sie ihr und hatte Beziehungen mit ihr, so daß sie von ihm schwanger wurde. 19 Danach stand sie auf und ging hin und legte ihren Schal von sich und bekleidete sich mit den Kleidern ihrer Witwenschaft.

20 Und Juda ging daran, das Ziegenböckchen durch die Hand seines Gefährten, des Adullamiters, zu senden, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzubekommen, aber er fand sie nie. 21 Und er erkundigte sich dann bei den Männern ihres Ortes, indem [er] sprach: „Wo ist jene Tempelprostituierte, die in Enajim am Weg war?“ Sie aber sagten immer wieder: „Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.“ 22 Schließlich kehrte er zu Juda zurück und sprach: „Ich fand sie nie, und außerdem sagten die Männer des Ortes: ‚Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.‘ “ 23 Da sprach Juda: „Sie möge es für sich nehmen, damit wir nicht zum Gespött werden. Auf jeden Fall habe ich dieses Böckchen gesandt, aber du – du hast sie ja nicht gefunden.“

24 Etwa drei Monate später jedoch geschah es, daß dem Juda mitgeteilt wurde: „Tamar, deine Schwiegertochter, hat die Hure gespielt, und siehe, sie ist durch ihre Hurerei auch schwanger.“ Darauf sprach Juda: „Bringt sie hinaus, und sie soll verbrannt werden.“ 25 Als sie hinausgebracht wurde, sandte sie ihrerseits zu ihrem Schwiegervater und ließ sagen: „Von dem Mann, dem diese [Dinge] gehören, bin ich schwanger.“ Und sie fügte hinzu: „Untersuche bitte, wem diese gehören, der Siegelring und die Schnur und der Stab.“ 26 Da untersuchte Juda sie und sprach: „Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.“ Und er hatte danach keinen weiteren Verkehr mit ihr.

27 Nun ergab es sich zu der Zeit, da sie gebar, daß, siehe da, Zwillinge in ihrem Leib waren. 28 Ferner geschah es, als sie gebar, daß einer seine Hand herausstreckte, und die Hebamme faßte sogleich zu und band ein Stück Karmesin um seine Hand, wobei [sie] sagte: „Dieser ist zuerst herausgekommen.“ 29 Schließlich geschah es, sobald er seine Hand zurückzog, daß, siehe da, sein Bruder herauskam, so daß sie ausrief: „Was bezweckst du damit, daß du dir einen Durchbruch gerissen hast?“ Folglich wurde ihm der Name Perez gegeben. 30 Und danach kam sein Bruder heraus, an dessen Hand das Stück Karmesin war, und ihm wurde der Name Serach gegeben.

Kapitel 39

39 Joseph nun wurde nach Ägypten hinabgebracht, und Potiphar, ein Hofbeamter Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn schließlich aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthinab gebracht hatten. 2 Es zeigte sich aber, daß Jehova mit Joseph war, so daß er sich als ein erfolgreicher Mann erwies und über das Haus seines Herrn, des Ägypters, [gesetzt] wurde. 3 Und sein Herr sah schließlich, daß Jehova mit ihm war und daß Jehova alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ.

4 Und Joseph fand fortwährend Gunst in seinen Augen und bediente ihn ständig, so daß er ihn über sein Haus einsetzte, und alles, was sein war, gab er in seine Hand. 5 Und die Folge war, daß von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alles einsetzte, was sein war, Jehova das Haus des Ägypters um Josephs willen fortgesetzt segnete, und so kam es, daß Jehovas Segen auf allem war, was er im Haus und auf dem Feld hatte. 6 Schließlich ließ er alles, was er hatte, in der Hand Josephs; und er wußte überhaupt nichts von dem, was bei ihm war, ausgenommen von dem Brot, das er aß. Überdies wurde Joseph schön von Gestalt und schön von Aussehen.

7 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß die Frau seines Herrn ihre Augen zu Joseph zu erheben und zu sagen begann: „Leg dich zu mir.“ 8 Er aber weigerte sich jeweils und sprach zu der Frau seines Herrn: „Siehe, mein Herr weiß nichts von dem, was bei mir im Haus ist, und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. 9 Da ist niemand größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie also könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“

10 So kam es, als sie Tag für Tag auf Joseph einredete, daß er nie auf sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu bleiben. 11 Es geschah aber, daß er an diesem Tag wie an anderen Tagen in das Haus ging, um seine Geschäfte zu besorgen, und da war keiner von den Männern des Hauses dort im Haus. 12 Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: „Leg dich zu mir!“ Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand und ergriff die Flucht und lief hinaus. 13 Da geschah es, sobald sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte, um ins Freie fliehen zu können, 14 daß sie begann, die Männer ihres Hauses zu rufen und zu ihnen zu sagen: „Seht! Er hat uns einen Mann, einen Hebräer, gebracht, um uns zum Gegenstand des Gelächters zu machen. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, ich aber habe mit lautester Stimme zu rufen begonnen. 15 Und es geschah, sobald er hörte, daß ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und die Flucht ergriff und hinauslief.“ 16 Danach ließ sie sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr in sein Haus kam.

17 Dann redete sie zu ihm gemäß diesen Worten, indem [sie] sprach: „Der hebräische Diener, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mich zum Gegenstand des Gelächters zu machen. 18 Doch geschah es, sobald ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und dann ins Freie floh.“ 19 Und es begab sich, sobald sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem [sie] sagte: „Das und das hat dein Diener mir angetan“, daß sein Zorn entbrannte. 20 Da nahm Josephs Herr ihn und übergab ihn dem Gefängnishaus, dem Ort, wo die Gefangenen des Königs in Arrest gehalten wurden, und er blieb dort im Gefängnishaus.

21 Jehova jedoch war weiterhin mit Joseph und erwies ihm fortwährend liebende Güte und ließ ihn Gunst finden in den Augen des obersten Beamten des Gefängnishauses. 22 So gab der oberste Beamte des Gefängnishauses alle Gefangenen, die sich im Gefängnishaus befanden, in die Hand Josephs; und es erwies sich, daß alles, was man dort tat, von ihm getan wurde. 23 Der oberste Beamte des Gefängnishauses kümmerte sich um gar nichts, was in seiner Hand war, denn Jehova war mit [Joseph], und was er tat, ließ Jehova gelingen.

weiter geht es mit 1. Mose 40 – 42

Jule | 01.12.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel | 9 Comments |

1. Mose 33 – 36

Kapitel 33

33 Nach einiger Zeit erhob Jakob seine Augen und schaute, und da kam Esau und mit ihm vierhundert Mann. Demzufolge verteilte er die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde, 2 und er stellte die Mägde und ihre Kinder zuvorderst und Lea und ihre Kinder hinter sie und Rahel und Joseph zuhinterst. 3 Und er seinerseits ging vor ihnen her und beugte sich dann siebenmal zur Erde nieder, bis er an seinen Bruder herankam.

4 Und Esau lief ihm entgegen, und er begann ihn zu umarmen und ihm um den Hals zu fallen und ihn zu küssen, und sie brachen in Tränen aus. 5 Dann erhob er seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sagte: „Wer sind diese bei dir?“, worauf er sprach: „Die Kinder, mit denen Gott durch seine Gunst deinen Knecht beschenkt hat.“ 6 Darauf traten die Mägde herzu, sie und ihre Kinder, und beugten sich nieder; 7 und auch Lea trat herzu und ihre Kinder, und sie beugten sich nieder, und danach trat Joseph herzu und Rahel, und sie beugten sich nieder.

8 Er sagte nun: „Was hast du mit diesem ganzen Wanderlager vor, dem ich begegnet bin?“ Darauf sprach er: „Um Gunst zu finden in den Augen meines Herrn.“ 9 Da sagte Esau: „Ich habe sehr vieles, mein Bruder. Was dein ist, bleibe dein.“ 10 Jakob aber sprach: „Nicht doch. Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, so sollst du meine Gabe aus meiner Hand nehmen, denn ihrem Zweck entsprechend habe ich dein Angesicht gesehen, als ob ich Gottes Angesicht sähe, indem du mich mit Wohlgefallen aufgenommen hast. 11 Nimm bitte meine Segensgabe, die dir gebracht worden ist, weil Gott mir Gunst erwiesen hat und weil ich alles habe.“ Und er drängte ihn weiterhin, so daß er es nahm.

12 Später sagte er: „Laß uns aufbrechen und gehen, und laß mich vor dir hergehen.“ 13 Er aber sprach zu ihm: „Mein Herr weiß, daß die Kinder zart sind; und Schafe und Rinder, die säugen, sind in meiner Obhut, und sollte man sie einen einzigen Tag zu schnell treiben, so würde gewiß die ganze Kleinviehherde sterben. 14 Mein Herr möge bitte seinem Knecht vorausziehen, doch mich laß nach meiner Gemächlichkeit weitergehen, gemäß dem Schritt des Viehs, das vor mir ist, und gemäß dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir kommen werde.“ 15 Da sagte Esau: „Laß mich dir bitte einige von den Leuten, die bei mir sind, zur Verfügung stellen.“ Darauf sprach er: „Wozu dies? Laß mich Gunst finden in den Augen meines Herrn.“ 16 Da kehrte Esau an jenem Tag seines Weges nach Seir zurück.

17 Und Jakob brach nach Sukkoth auf, und er baute sich dann ein Haus, und für seine Viehherde machte er Hütten. Darum gab er dem Ort den Namen Sukkoth.

18 Mit der Zeit kam Jakob wohlbehalten zur Stadt Sichem, die im Land Kanaan ist, als er von Paddan-Aram kam; und er schlug das Lager vor der Stadt auf. 19 Dann erwarb er sich für hundert Geldstücke von der Hand der Söhne Hamors, des Vaters Sichems, ein Stück Feld, wo er sein Zelt aufschlug. 20 Danach stellte er dort einen Altar auf und nannte ihn: Gott, der Gott Israels.

Kapitel 34

34 Dina nun, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, pflegte auszugehen, um die Töchter des Landes zu sehen. 2 Und Sichem, der Sohn Hamors, des Hiwiters, eines Vorstehers des Landes, bekam sie zu sehen, und dann nahm er sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. 3 Und seine Seele begann an Dina, der Tochter Jakobs, zu hängen, und er verliebte sich in die junge Frau und redete fortgesetzt überzeugend auf die junge Frau ein. 4 Schließlich sprach Sichem zu Hamor, seinem Vater: „Nimm mir dieses Mädchen zur Frau.“

5 Und Jakob hörte, daß er Dina, seine Tochter, verunreinigt hatte. Und seine Söhne waren gerade bei seiner Viehherde auf dem Feld; und Jakob schwieg, bis sie hereinkämen. 6 Später ging Hamor, Sichems Vater, zu Jakob hinaus, um mit ihm zu reden. 7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld herein, sobald sie davon hörten; und die Männer fühlten sich verletzt und wurden sehr zornig, weil er eine schändliche Torheit gegen Israel begangen hatte, indem er bei Jakobs Tochter lag, während nichts dergleichen getan werden durfte.

8 Und Hamor redete dann mit ihnen, indem [er] sagte: „Was Sichem, meinen Sohn, betrifft, seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm bitte zur Frau, 9 und geht Ehebündnisse mit uns ein. Eure Töchter werdet ihr uns geben, und unsere Töchter werdet ihr für euch nehmen. 10 Und ihr könnt bei uns wohnen, und das Land wird euch zur Verfügung stehen. Wohnt und treibt Handel darin, und werdet darin ansässig.“ 11 Dann sprach Sichem zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: „Möge ich Gunst finden in euren Augen, und was immer ihr mir sagen werdet, das werde ich geben. 12 Setzt das Heiratsgeld und die mir auferlegte Gabe recht hoch an, und ich will gemäß dem geben, was ihr mir sagt; nur gebt mir die junge Frau zur Ehefrau.“

13 Und Jakobs Söhne begannen, Sichem und Hamor, seinem Vater, trügerisch zu antworten und so zu reden, weil er Dina, ihre Schwester, verunreinigt hatte. 14 Und sie sprachen weiter zu ihnen: „Wir können so etwas unmöglich tun, unsere Schwester einem Mann zu geben, der eine Vorhaut hat, denn das ist eine Schmach für uns. 15 Nur unter dieser Bedingung können wir einwilligen, wenn ihr werdet wie wir, indem alles Männliche bei euch beschnitten wird. 16 Dann werden wir euch bestimmt unsere Töchter geben, und wir werden uns eure Töchter nehmen, und wir werden gewiß bei euch wohnen und e i n Volk werden. 17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, so werden wir unsere Tochter nehmen und gehen.“

18 Und ihre Worte schienen in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors, gut zu sein, 19 und der junge Mann zögerte nicht, die Bedingung zu erfüllen, denn er fand wirklich Gefallen an Jakobs Tochter, und er war der Ehrenwerteste des ganzen Hauses seines Vaters.

20 Da gingen Hamor und Sichem, sein Sohn, zum Tor ihrer Stadt und begannen zu den Männern ihrer Stadt zu reden, indem [sie] sprachen: 21 „Diese Männer sind uns gegenüber friedliebend. Somit mögen sie im Land wohnen und darin Handel treiben, da ja das Land vor ihnen weiträumig ist. Ihre Töchter können wir uns zu Frauen nehmen, und unsere eigenen Töchter können wir ihnen geben. 22 Nur unter dieser Bedingung werden die Männer einwilligen, bei uns zu wohnen und so e i n Volk zu werden, wenn alles Männliche bei uns beschnitten wird, so wie sie beschnitten sind. 23 Ihre Besitztümer und ihr Vermögen und all ihr Vieh, werden sie dann nicht uns gehören? Nur laßt uns einwilligen, damit sie bei uns wohnen.“ 24 Dann hörten alle, die durch das Tor seiner Stadt ausgingen, auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem, und alle Männlichen ließen sich beschneiden, alle, die durch das Tor seiner Stadt ausgingen.

25 Es geschah jedoch, daß am dritten Tag, als sie dann Schmerzen erlitten, die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, Brüder der Dina, jeder daranging, sein Schwert zu nehmen und unvermutet in die Stadt zu gehen und alles Männliche zu töten. 26 Und Hamor und Sichem, seinen Sohn, töteten sie mit der Schärfe des Schwertes. Dann holten sie Dina aus dem Haus Sichems und gingen hinaus. 27 Die anderen Söhne Jakobs griffen die tödlich Verwundeten an und gingen daran, die Stadt zu plündern, weil man ihre Schwester verunreinigt hatte. 28 Ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und ihre Esel und was in der Stadt war und was auf dem Feld war nahmen sie mit. 29 Und alle ihre Mittel des Unterhalts und alle ihre Kleinkinder und ihre Frauen führten sie gefangen weg, so daß sie alles plünderten, was in den Häusern war.

30 Darauf sprach Jakob zu Simeon und zu Levi: „Ihr habt mich in Verruf gebracht, indem ihr mich bei den Bewohnern des Landes zu einem Gestank macht, bei den Kanaanitern und den Perisitern, während ich an Zahl gering bin, und sie werden sich gewiß gegen mich versammeln und über mich herfallen, und ich werde bestimmt vertilgt werden, ich und mein Haus.“ 31 Darauf sagten sie: „Sollte jemand unsere Schwester wie eine Prostituierte behandeln?“

Kapitel 35

35 Nach diesem sprach Gott zu Jakob: „Steh auf, geh nach Bethel hinauf und wohne dort, und mache dort dem [wahren] Gott, der dir erschienen ist, als du von Esau, deinem Bruder, weggelaufen bist, einen Altar.“

2 Dann sagte Jakob zu seinen Hausgenossen und zu allen, die mit ihm waren: „Schafft die fremdländischen Götter weg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Überwürfe, 3 und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufgehen. Und dort werde ich dem [wahren] Gott, der mir am Tag meiner Bedrängnis geantwortet hat, einen Altar machen, da er sich als der erwiesen hat, der auf dem Weg, den ich gegangen bin, mit mir gewesen ist.“ 4 So gaben sie Jakob alle fremdländischen Götter, die in ihren Händen waren, und die Ohrringe, die an ihren Ohren waren, und Jakob verbarg sie unter dem großen Baum, der nahe bei Sichem war.

5 Danach brachen sie auf, und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. 6 Schließlich kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan ist, das heißt Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. 7 Dann baute er dort einen Altar und begann den Ort El-Bethel zu nennen, weil sich ihm dort der [wahre] Gott zu der Zeit geoffenbart hatte, als er von seinem Bruder weglief. 8 Später starb Debora, die Amme Rebekkas, und wurde unterhalb von Bethel unter einem stattlichen Baum begraben. Demzufolge gab er ihm den Namen Allon-Bachuth.

9 Gott erschien nun dem Jakob wiederum, während er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 10 Und Gott sagte dann zu ihm: „Dein Name ist Jakob. Nicht länger werde dein Name Jakob genannt, sondern Israel wird dein Name werden.“ Und er begann seinen Namen Israel zu nennen. 11 Und Gott sprach ferner zu ihm: „Ich bin Gott, der Allmächtige. Sei fruchtbar und werde zu vielen. Nationen und eine Versammlung von Nationen werden aus dir hervorgehen, und Könige werden aus deinen Lenden kommen. 12 Was das Land betrifft, das ich Abraham und Isa·ak gegeben habe, dir werde ich es geben, und deinem Samen nach dir werde ich das Land geben.“ 13 Danach fuhr Gott von ihm auf, an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte.

14 Demzufolge stellte Jakob eine Säule an den Ort, wo er mit ihm geredet hatte, eine Säule aus Stein, und er goß ein Trankopfer darauf aus und goß Öl darauf. 15 Und Jakob nannte den Namen des Ortes, wo Gott mit ihm geredet hatte, weiterhin Bethel.

16 Dann brachen sie von Bethel auf. Und als es noch eine gute Strecke Landes war, ehe man nach Ephrath kam, war Rahel im Begriff zu gebären, und sie hatte eine schwere Geburt. 17 Es geschah aber, als sie es schwer hatte bei der Geburt, daß die Hebamme zu ihr sagte: „Fürchte dich nicht, denn du wirst auch diesen Sohn haben.“ 18 Und als ihre Seele ausging (weil sie starb), gab sie ihm demzufolge den Namen Ben-Oni; aber sein Vater nannte ihn Benjamin. 19 So starb Rahel und wurde am Weg nach Ephrath, das heißt Bethlehem, begraben. 20 Daher stellte Jakob über ihrem Grab eine Säule auf. Das ist die Säule des Grabes Rahels bis auf diesen Tag.

21 Danach brach Israel auf und schlug sein Zelt in einiger Entfernung jenseits des Turms Eder auf. 22 Und es geschah, während Israel in jenem Land zeltete, daß Ruben einmal hinging und sich zu Bilha, der Nebenfrau seines Vaters, legte, und Israel erfuhr es.

So gab es denn zwölf Söhne Jakobs. 23 Die Söhne von Lea waren Ruben, Jakobs Erstgeborener, und Simeon und Levi und Juda und Issachar und Sebulon. 24 Die Söhne von Rahel waren Joseph und Benjamin. 25 Und die Söhne von Bilha, der Magd Rahels, waren Dan und Naphtali. 26 Und die Söhne von Silpa, der Magd Leas, waren Gad und Ascher. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.

27 Schließlich kam Jakob zu Isa·ak, seinem Vater, nach Mamre, nach Kirjath-Arba, das heißt Hebron, wo Abraham und auch Isa·ak als Fremdlinge geweilt hatten. 28 Und die Tage Isa·aks wurden hundertachtzig Jahre. 29 Danach verschied Isa·ak und starb und wurde zu seinem Volk versammelt, alt und mit Tagen gesättigt, und seine Söhne, Esau und Jakob, begruben ihn.

Kapitel 36

36 Und dies ist die Geschichte Esaus, das heißt Edoms.

2 Esau nahm sich Frauen von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons, des Hethiters, und Oholibama, die Tochter Anas, die Enkelin Zibeons, des Hiwiters, 3 und Basemath, Ismaels Tochter, die Schwester Nebajoths.

4 Und Ada gebar dann dem Esau Eliphas, und Basemath gebar Reuël,
5 und Oholibama gebar Jeusch und Jalam und Korah.

Dies sind die Söhne Esaus, die ihm im Land Kanaan geboren wurden. 6 Danach nahm Esau seine Frauen und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Viehherde und alle seine anderen Tiere und sein ganzes Vermögen, das er im Land Kanaan angesammelt hatte, und ging in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg, 7 denn ihre Habe war für sie zu groß geworden, um beisammenzuwohnen, und das Land der Orte ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen ihrer Viehherden nicht erhalten. 8 So schlug Esau [seinen] Wohnsitz in der Berggegend Seir auf. Esau ist Edom.

9 Und dies ist die Geschichte Esaus, des Vaters Edoms, in der Berggegend Seir.

10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reuël, der Sohn Basemaths, der Frau Esaus.

11 Und die Söhne des Eliphas wurden Teman, Omar, Zepho und Gatam und Kenas. 12 Und Timna wurde die Nebenfrau des Eliphas, des Sohnes Esaus. Nach einiger Zeit gebar sie dem Eliphas den Amalek. Dies sind die Söhne Adas, der Frau Esaus.

13 Dies sind die Söhne Reuëls: Nahath und Serach, Schamma und Misa. Diese wurden die Söhne Basemaths, der Frau Esaus.

14 Und diese wurden die Söhne Oholibamas, der Tochter Anas, der Enkelin Zibeons, der Frau Esaus, indem sie dem Esau Jeusch und Jalam und Korah gebar.

15 Dies sind die Scheiche der Söhne Esaus: die Söhne des Eliphas, des Erstgeborenen Esaus: Scheich Teman, Scheich Omar, Scheich Zepho, Scheich Kenas, 16 Scheich Korah, Scheich Gatam, Scheich Amalek. Dies sind die Scheiche des Eliphas im Land Edom. Dies sind die Söhne von Ada.

17 Dies sind die Söhne Reuëls, des Sohnes Esaus: Scheich Nahath, Scheich Serach, Scheich Schamma, Scheich Misa. Dies sind die Scheiche Reuëls im Land Edom. Dies sind die Söhne von Basemath, der Frau Esaus.

18 Schließlich sind dies die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: Scheich Jeusch, Scheich Jalam, Scheich Korah. Dies sind die Scheiche von Oholibama, der Tochter Anas, der Frau Esaus.

19 Dies sind die Söhne Esaus, und dies sind ihre Scheiche. Er ist Edom.

20 Dies sind die Söhne Seirs, des Horiters, die Bewohner des Landes: Lotan und Schobal und Zibeon und Ana 21 und Dischon und Ezer und Dischan. Dies sind die Scheiche des Horiters, die Söhne Seirs, im Land Edom.

22 Und die Söhne Lotans wurden Hori und Hemam; und Lotans Schwester war Timna.

23 Und dies sind die Söhne Schobals: Alwan und Manahath und Ebal, Schepho und Onam.

24 Und dies sind die Söhne Zibeons: Aja und Ana. Das ist der Ana, der die heißen Quellen in der Wildnis fand, während er die Esel für Zibeon, seinen Vater, hütete.

25 Und dies sind die Kinder Anas: Dischon und Oholibama, die Tochter Anas.

26 Und dies sind die Söhne Dischons: Hemdan und Eschban und Jithran und Keran.

27 Dies sind die Söhne Ezers: Bilhan und Saawan und Akan.

28 Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran.

29 Dies sind die Scheiche des Horiters: Scheich Lotan, Scheich Schobal, Scheich Zibeon, Scheich Ana, 30 Scheich Dischon, Scheich Ezer, Scheich Dischan. Dies sind die Scheiche des Horiters gemäß ihren Scheichen im Land Seir.

31 Dies nun sind die Könige, die im Land Edom regierten, bevor irgendein König über die Söhne Israels regierte. 32 Und Bela, der Sohn Beors, regierte dann in Edom, und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 33 Als Bela starb, begann Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra an seiner Statt zu regieren. 34 Als Jobab starb, begann Huscham vom Land der Temaniter an seiner Statt zu regieren. 35 Als Huscham starb, begann Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter auf dem Feld von Moab besiegte, an seiner Statt zu regieren, und der Name seiner Stadt war Awith. 36 Als Hadad starb, begann Samla aus Masreka an seiner Statt zu regieren. 37 Als Samla starb, begann Schaul aus Rehoboth am STROM an seiner Statt zu regieren. 38 Als Schaul starb, begann Baal-Hanan, der Sohn Achbors, an seiner Statt zu regieren. 39 Als Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, begann Hadar an seiner Statt zu regieren; und der Name seiner Stadt war Pau, und der Name seiner Frau war Mehetabel, die Tochter Matreds, der Tochter Mesahabs.

40 Dies also sind die Namen der Scheiche Esaus gemäß ihren Familien, gemäß ihren Orten, nach ihren Namen: Scheich Timna, Scheich Alwa, Scheich Jetheth, 41 Scheich Oholibama, Scheich Ela, Scheich Pinon, 42 Scheich Kenas, Scheich Teman, Scheich Mibzar, 43 Scheich Magdiël, Scheich Iram. Das sind die Scheiche Edoms gemäß ihren Wohnsitzen im Land ihres Besitzes. Das ist Esau, der Vater Edoms.

weiter geht es mit 1. Mose 37 – 39

Jule | 01.11.09 | 1. Mose, ergänzender Stoff, Text in der Bibel | 11 Comments |

1. Mose 30 – 32

Kapitel 30

30 Als Rahel nun sah, daß sie dem Jakob kein [Kind] geboren hatte, wurde Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und begann zu Jakob zu sagen: „Gib mir Kinder, oder ich werde sonst eine Tote sein.“ 2 Hierauf entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sprach: „Bin ich an Gottes Stelle, der dir die Leibesfrucht vorenthalten hat?“ 3 Da sagte sie: „Hier ist meine Sklavin Bilha. Habe Beziehungen mit ihr, daß sie auf meinen Knien gebäre und daß ich, auch ich, durch sie zu Kindern komme.“ 4 Damit gab sie ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob hatte Beziehungen mit ihr. 5 Und Bilha wurde schwanger und gebar dem Jakob nach einiger Zeit einen Sohn. 6 Dann sprach Rahel: „Gott hat als mein Richter geamtet und hat auch auf meine Stimme gehört, so daß er mir einen Sohn gegeben hat.“ Darum gab sie ihm den Namen Dan. 7 Und Bilha, Rahels Magd, wurde nochmals schwanger und gebar dem Jakob nach einiger Zeit einen zweiten Sohn. 8 Dann sagte Rahel: „Unter mühevollem Ringen habe ich mit meiner Schwester gerungen. Ich bin auch als Gewinner hervorgegangen!“ So gab sie ihm den Namen Naphtali.

9 Als Lea nun sah, daß sie zu gebären aufgehört hatte, nahm sie dann Silpa, ihre Magd, und gab sie Jakob zur Frau. 10 Nach einiger Zeit gebar Silpa, Leas Magd, dem Jakob einen Sohn. 11 Dann sprach Lea: „Mit Glück!“ Somit gab sie ihm den Namen Gad. 12 Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob einen zweiten Sohn. 13 Dann sagte Lea: „Mit meiner Glückseligkeit! Denn die Töchter werden mich gewiß glücklich preisen.“ Somit gab sie ihm den Namen Ascher.

14 Nun ging Ruben in den Tagen der Weizenernte aus und fand schließlich Mandragoren auf dem Feld. Da brachte er sie Lea, seiner Mutter. Dann sprach Rahel zu Lea: „Gib mir bitte einige von den Mandragoren deines Sohnes.“ 15 Darauf sagte sie zu ihr: „Ist es etwa eine Kleinigkeit, daß du meinen Mann genommen hast, und du nimmst nun auch die Mandragoren meines Sohnes?“ Da sprach Rahel: „Aus diesem Grund wird er heute nacht zum Tausch für die Mandragoren deines Sohnes bei dir liegen.“

16 Als Jakob am Abend vom Feld kam, ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte dann: „Mit mir wirst du Beziehungen haben, denn ich habe dich um die Mandragoren meines Sohnes direkt gedungen.“ Somit legte er sich jene Nacht zu ihr. 17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar Jakob nach einiger Zeit einen fünften Sohn. 18 Dann sprach Lea: „Gott hat mir den Lohn [eines Lohnarbeiters] gegeben, weil ich meine Magd meinem Mann gegeben habe.“ Da gab sie ihm den Namen Issachar. 19 Und Lea wurde nochmals schwanger und gebar Jakob nach einiger Zeit einen sechsten Sohn. 20 Dann sagte Lea: „Gott hat mich, ja mich, mit einem guten Geschenk beschenkt. Endlich wird mein Mann mich dulden, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.“ So gab sie ihm den Namen Sebulon. 21 Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr dann den Namen Dina.

22 Schließlich gedachte Gott Rahels, und Gott erhörte sie, indem er ihren Mutterschoß öffnete. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach sie: „Gott hat meine Schmach weggenommen!“ 24 So gab sie ihm den Namen Joseph, indem [sie] sagte: „Jehova fügt mir einen weiteren Sohn hinzu.“

25 Und es geschah, daß Jakob, als Rahel Joseph geboren hatte, sogleich zu Laban sprach: „Sende mich weg, damit ich an meinen Ort und in mein Land gehe. 26 Übergib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich bei dir gedient habe, damit ich gehen kann; denn du selbst kennst ja meinen Dienst, den ich dir geleistet habe.“ 27 Dann sagte Laban zu ihm: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen – ich habe die Omen in dem Sinne aufgefaßt, daß Jehova mich deinetwegen segnet.“ 28 Und er fügte hinzu: „Setze mir deinen Lohn fest, und ich werde ihn geben.“ 29 Da sprach er zu ihm: „Du selbst weißt ja, wie ich dir gedient habe und wie es deiner Viehherde bei mir ergangen ist, 30 daß du vor meinem Kommen tatsächlich wenig hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, indem Jehova dich seit meinem Eintritt gesegnet hat. Und nun, wann soll ich auch für mein eigenes Haus etwas tun?“

31 Dann sagte er: „Was soll ich dir geben?“ Und weiter sprach Jakob: „Du wirst mir gar nichts geben! Wenn du mir dieses tun wirst, werde ich deine Kleinviehherde von neuem hüten. Ich werde sie weiterhin bewachen. 32 Ich will heute durch deine ganze Kleinviehherde gehen. Du setzt von dort jedes gesprenkelte und scheckige Schaf beiseite und jedes dunkelbraune Schaf unter den jungen Widdern und jede scheckige und gesprenkelte unter den Ziegen. Danach sollen solche mein Lohn sein. 33 Und mein Rechttun soll sich für mich verantworten, an welch künftigem Tag du auch kommen magst, um meinen Lohn zu überprüfen; alles, was nicht gesprenkelt und scheckig ist unter den Ziegen und dunkelbraun unter den jungen Widdern, ist etwas Gestohlenes, wenn es bei mir ist.“

34 Darauf sagte Laban: „Nun, das ist vortrefflich! Es sei gemäß deinem Wort.“ 35 Dann sonderte er an jenem Tag die gestreiften und scheckigen Ziegenböcke und alle gesprenkelten und scheckigen Ziegen ab, alles, woran irgend etwas Weißes war, und jeden dunkelbraunen unter den jungen Widdern, doch übergab er sie den Händen seiner Söhne. 36 Danach legte er einen Abstand von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob, und Jakob hütete die Kleinviehherden Labans, die übrigblieben.

37 Dann nahm Jakob für seinen Gebrauch Stäbe, die noch feucht waren, vom Storaxbaum und vom Mandelbaum und von der Platane und schälte weiße Schälungen daran, indem er das Weiße, das an den Stäben war, stellenweise bloßlegte. 38 Schließlich legte er die Stäbe, die er geschält hatte, vor die Kleinviehherde hin, in die Tränkrinnen, in die Wassertränktröge, wohin die Kleinviehherden jeweils zum Trinken kamen, daß sie vor ihnen brünstig würden, wenn sie zum Trinken kamen.

39 Demzufolge wurden die Kleinviehherden gewöhnlich vor den Stäben brünstig, und die Kleinviehherden brachten jeweils gestreifte, gesprenkelte und scheckige [Tiere] hervor. 40 Und Jakob schied die jungen Widder aus und kehrte dann das Gesicht des Kleinviehs zu den Gestreiften und allen Dunkelbraunen unter den Kleinviehherden Labans. Dann stellte er seine eigenen Herden für sich und stellte sie nicht zu den Kleinviehherden Labans. 41 Und es geschah fortan, daß Jakob, wann immer das kräftige Kleinvieh brünstig wurde, jeweils die Stäbe den Kleinviehherden vor die Augen in die Tränkrinnen legte, daß sie bei den Stäben brünstig würden. 42 Wenn sich aber das Kleinvieh schwächlich zeigte, legte er sie jeweils nicht dorthin. So wurden die schwächlichen [Tiere] stets diejenigen Labans, die kräftigen aber diejenigen Jakobs.

43 Und der Mann fuhr fort, sich immer mehr auszubreiten, und große Kleinviehherden und Mägde und Knechte und Kamele und Esel wurden ihm zu eigen.

Kapitel 31

31 Nach einiger Zeit bekam er die Worte der Söhne Labans zu hören, die sagten: „Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte, und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er all diesen Reichtum aufgehäuft.“ 2 Wenn Jakob das Angesicht Labans anschaute, siehe, so war es nicht wie früher mit ihm. 3 Schließlich sprach Jehova zu Jakob: „Kehr in das Land deiner Väter und zu deinen Verwandten zurück, und ich werde weiterhin mit dir sein.“ 4 Dann sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs Feld zu seiner Kleinviehherde hinaus, 5 und er sagte zu ihnen:

„Ich sehe es dem Angesicht eures Vaters an, daß er mir gegenüber nicht derselbe ist wie früher; aber es hat sich erwiesen, daß der Gott meines Vaters mit mir ist. 6 Und ihr wißt ja selbst, daß ich eurem Vater mit meiner ganzen Kraft gedient habe. 7 Und euer Vater hat mit mir sein Spiel getrieben, und er hat meinen Lohn zehnmal geändert, aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Schaden zuzufügen. 8 Wenn er einerseits jeweils sprach: ‚Die Gesprenkelten werden dein Lohn werden‘, dann brachte die ganze Kleinviehherde Gesprenkelte hervor; wenn er aber andererseits jeweils sprach: ‚Die Gestreiften werden dein Lohn werden‘, dann brachte die ganze Kleinviehherde Gestreifte hervor. 9 So nahm Gott die Viehherde eures Vaters fortwährend weg und gab sie mir. 10 Zuletzt geschah es zu der Zeit, als die Kleinviehherde brünstig wurde, daß ich meine Augen erhob und in einem Traumgesicht sah, und siehe, die Ziegenböcke, die das Kleinvieh besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und gefleckt. 11 Dann sagte der Engel des [wahren] Gottes im Traum zu mir: ‚Jakob!‘, worauf ich sprach: ‚Hier bin ich.‘ 12 Und er fuhr fort: ‚Erhebe bitte deine Augen und sieh: All die Ziegenböcke, die das Kleinvieh bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und gefleckt, denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. 13 Ich bin der [wahre] Gott von Bethel, wo du eine Säule gesalbt und wo du mir ein Gelübde abgelegt hast. Nun steh auf, zieh fort aus diesem Land, und kehr in das Land deiner Geburt zurück.‘ “

14 Darauf antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: „Gibt es für uns noch einen Erbanteil im Haus unseres Vaters? 15 Gelten wir ihm nicht tatsächlich als Ausländerinnen, da er uns verkauft hat, so daß er sogar fortwährend das Geld verzehrt, das für uns gegeben wurde? 16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater weggenommen hat, gehört uns und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt hat.“

17 Da machte sich Jakob auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele; 18 und er begann seine ganze Viehherde zu treiben samt aller Habe, die er angesammelt hatte, die Viehherde eigenen Erwerbs, den er in Paddan-Aram angesammelt hatte, um zu Isa·ak, seinem Vater, in das Land Kanaan zu ziehen.

19 Laban nun war hingegangen, seine Schafe zu scheren. Unterdessen stahl Rahel die Teraphim, die ihrem Vater gehörten. 20 So überlistete Jakob den Syrer Laban, denn er hatte ihm nicht mitgeteilt, daß er weglaufen würde. 21 Und er ging daran, wegzulaufen und sich aufzumachen und den STROM zu überschreiten, er und alles, was er hatte. Danach richtete er sein Angesicht zur Berggegend von Gilead. 22 Später, am dritten Tag, wurde Laban mitgeteilt, daß Jakob weggelaufen sei. 23 Darauf nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm dann sieben Tagereisen weit nach und holte ihn in der Berggegend von Gilead ein. 24 Da kam Gott in einem Traum bei Nacht zu Laban, dem Syrer, und sprach zu ihm: „Nimm dich in acht, daß du dann mit Jakob nicht redest, weder Gutes noch Böses.“

25 So näherte sich Laban Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Berg aufgeschlagen hatte, und Laban hatte seine Brüder in der Berggegend von Gilead lagern lassen. 26 Dann sagte Laban zu Jakob: „Was hast du getan, indem du darangingst, mich zu überlisten und meine Töchter wie mit dem Schwert Gefangene wegzutreiben? 27 Warum mußtest du heimlich weglaufen und mich überlisten und hast [es] mir nicht mitgeteilt, damit ich dich mit Freuden und mit Liedern, mit Tamburin und mit Harfe hätte wegsenden können? 28 Und du gabst mir keine Gelegenheit, meine Kinder und meine Töchter zu küssen. Nun, du hast töricht gehandelt. 29 Es steht in der Macht meiner Hand, euch Schaden zuzufügen, aber der Gott eures Vaters hat gestern nacht zu mir gesprochen und gesagt: ‚Nimm dich in acht, weder Gutes noch Böses mit Jakob zu reden.‘ 30 Nun bist du ja weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters gesehnt hast, warum aber hast du meine Götter gestohlen?“

31 Als Antwort sagte dann Jakob zu Laban: „Es war, weil ich mich fürchtete; denn ich sagte mir: ‚Du könntest mir deine Töchter entreißen.‘ 32 Wer immer es ist, bei dem du deine Götter findest: er möge nicht leben. Untersuche du selbst vor unseren Brüdern, was ich bei mir habe, und nimm [sie] an dich.“ Jakob wußte aber nicht, daß Rahel sie gestohlen hatte. 33 So ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Sklavinnen, fand [sie] aber nicht. Schließlich ging er aus Leas Zelt hinaus und kam in Rahels Zelt. 34 Nun hatte Rahel die Teraphim genommen und sie dann in den Frauensattelkorb des Kamels gelegt, und sie blieb darauf sitzen. Da machte sich Laban daran, das ganze Zelt zu durchtasten, fand [sie] aber nicht. 35 Dann sprach sie zu ihrem Vater: „Mögen die Augen meines Herrn nicht vor Zorn funkeln, weil ich nicht vor dir aufzustehen vermag, denn das bei Frauen Übliche [widerfährt] mir.“ Da suchte er sorgfältig weiter, fand die Teraphim aber nicht.

36 Und Jakob wurde zornig und begann mit Laban zu hadern, und Jakob fuhr fort, Laban zu antworten und zu sagen: „Was ist meine Auflehnung, was meine Sünde als Grund dafür, daß du mir so hitzig nachgejagt bist? 37 Nun, da du all meine Habe durchtastet hast, was hast du von all der Habe deines Hauses gefunden? Leg es hierhin vor meine Brüder und deine Brüder, und laß sie zwischen uns beiden entscheiden. 38 Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen. Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Kleinviehherde habe ich nie gegessen. 39 Irgendein zerrissenes Tier habe ich dir nicht gebracht. Ich selbst habe jeweils dessen Verlust getragen. Ob eins bei Tag gestohlen oder bei Nacht gestohlen worden war, du hast es stets von meiner Hand gefordert. 40 Meine Erfahrung war, daß bei Tag die Hitze mich verzehrte und bei Nacht die Kälte, und mein Schlaf entfloh gewöhnlich meinen Augen. 41 So bin ich zwanzig Jahre in deinem Haus gewesen. Ich habe dir vierzehn Jahre um deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre um deine Kleinviehherde, und du hast meinen Lohn immer wieder, zehnmal, geändert. 42 Wenn es sich nicht erwiesen hätte, daß der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der GEFÜRCHTETE Isa·aks, auf meiner Seite war, hättest du mich jetzt mit leeren Händen weggesandt. Gott hat mein Elend und die Mühe meiner Hände gesehen, und so hat er dich gestern nacht zurechtgewiesen.“

43 Dann gab Laban Jakob zur Antwort: „Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder meine Kinder, und die Kleinviehherde ist meine Kleinviehherde, und alles, was du anschaust, gehört mir und meinen Töchtern. Was kann ich heute gegen diese oder gegen ihre Kinder, die sie geboren haben, tun? 44 Und nun, komm, laß uns einen Bund schließen, ich und du, und er soll als Zeuge zwischen mir und dir dienen.“ 45 Somit nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Säule auf. 46 Dann sprach Jakob zu seinen Brüdern: „Lest Steine auf!“ Und sie gingen Steine holen und machten einen Haufen [davon]. Danach aßen sie dort auf dem [Stein]haufen. 47 Und Laban begann ihn Jegar-Sahadutha zu nennen, Jakob aber nannte ihn Galed.

48 Und Laban sprach dann: „Dieser Haufen ist heute ein Zeuge zwischen mir und dir.“ Darum gab er ihm den Namen Galed 49 und „Der Wachtturm“, denn er sagte: „Möge Jehova Wache halten zwischen mir und dir, wenn wir in einer Lage sind, in der der eine vom anderen nicht gesehen wird. 50 Wenn du je meine Töchter niederdrückst und wenn du zu meinen Töchtern Frauen hinzunehmen wirst, da ist kein Mensch bei uns. Siehe! Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.“ 51 Und Laban sagte weiter zu Jakob: „Da ist dieser Haufen, und da ist die Säule, die ich errichtet habe zwischen mir und dir. 52 Dieser Haufen ist ein Zeuge, und die Säule ist etwas, was Zeugnis dafür ablegt, daß ich nicht gegen dich über diesen Haufen hinausgehen werde und daß du nicht gegen mich über diesen Haufen und diese Säule hinausgehen wirst zum Schaden. 53 Möge der Gott Abrahams und der Gott Nahors zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters.“ Jakob aber schwor bei dem von seinem Vater Isa·ak GEFÜRCHTETEN.

54 Danach opferte Jakob auf dem Berg ein Schlachtopfer und lud seine Brüder ein, Brot zu essen. Demgemäß aßen sie Brot und verbrachten die Nacht auf dem Berg. 55 Laban jedoch stand am Morgen früh auf und küßte seine Kinder und seine Töchter und segnete sie. Dann machte sich Laban auf den Weg, um an seinen eigenen Ort zurückzukehren.

Kapitel 32

32 Und was Jakob betrifft, er begab sich auf seinen Weg, und die Engel Gottes begegneten ihm nun. 2 Als Jakob sie sah, sagte er sogleich: „Das ist das Lager Gottes!“ Daher gab er jenem Ort den Namen Mahanajim.

3 Dann sandte Jakob Boten vor sich her zu Esau, seinem Bruder, in das Land Seir, das Feld Edoms, 4 und er gebot ihnen, indem [er] sprach: „Dies ist, was ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen werdet: ‚So hat dein Knecht Jakob gesprochen: „Bei Laban habe ich als Fremdling geweilt und mich bis jetzt so lange aufgehalten. 5 Und ich habe Stiere und Esel, Schafe und Knechte und Mägde bekommen, und ich möchte hinsenden, um meinen Herrn zu benachrichtigen, damit ich Gunst finde in deinen Augen.“ ‚ “

6 Nach einiger Zeit kehrten die Boten zu Jakob zurück und sagten: „Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen, und er ist auch auf dem Weg, dir entgegen, und vierhundert Mann mit ihm.“ 7 Und Jakob geriet in große Furcht, und es wurde ihm angst. So teilte er die Leute, die bei ihm waren, und die Kleinviehherden und die Rinder und die Kamele in zwei Lager, 8 und er sprach: „Wenn Esau zu dem einen Lager kommen und darüber herfallen sollte, dann bleibt bestimmt ein Lager übrig zum Entrinnen.“

9 Danach sagte Jakob: „O Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isa·ak, o Jehova, du, der zu mir spricht: ‚Kehr in dein Land und zu deinen Verwandten zurück, und ich will gut an dir handeln‘, 10 ich bin all der liebenden Gütigkeiten und all der Treue nicht würdig, die du mir, deinem Knecht, erwiesen hast, denn nur mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gezogen, und jetzt bin ich zu zwei Lagern geworden. 11 Befreie mich, ich bitte dich, aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus, denn ich bin in Furcht vor ihm, daß er kommt und gewiß über mich herfällt, über die Mutter samt den Kindern. 12 Und du, du hast gesagt: ‚Ohne jede Frage werde ich es dir gutgehen lassen, und ich will deinen Samen gleich den Sandkörnern des Meeres machen, die man vor Menge nicht zählen kann.‘ “

13 Und er verbrachte jene Nacht dort. Und von dem, was ihm zur Hand kam, nahm er dann eine Gabe für Esau, seinen Bruder: 14 zweihundert Ziegen und zwanzig Ziegenböcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, 15 dreißig säugende Kamele und ihre Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn ausgewachsene Esel.

16 Dann übergab er seinen Knechten je eine Herde nach der anderen und sprach wiederholt zu seinen Knechten: „Geht vor mir her hinüber, und zwischen Herde und Herde müßt ihr einen Abstand lassen.“ 17 Ferner gebot er dem ersten und sagte: „Falls Esau, mein Bruder, dir begegnen und dich fragen sollte, indem [er] spricht: ‚Wem gehörst du, und wohin gehst du, und wem gehören diese vor dir?‘, 18 dann sollst du sagen: ‚Deinem Knecht, dem Jakob. Eine Gabe ist es, die meinem Herrn, dem Esau, gesandt wird, und siehe, er selbst ist auch hinter uns.‘ “ 19 Und er fuhr fort, auch dem zweiten zu gebieten, auch dem dritten, auch allen, die den Herden folgten, indem [er] sprach: „Gemäß diesem Wort müßt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihm begegnet. 20 Und ihr sollt auch sagen: ‚Siehe, dein Knecht Jakob ist hinter uns.‘ “ Denn er sagte sich: „Es mag sein, daß ich ihn beschwichtige durch die Gabe, die vor mir hergeht, und danach werde ich sein Angesicht sehen. Vielleicht wird er mich freundlich aufnehmen.“ 21 So ging die Gabe vor ihm her hinüber, er aber verbrachte jene Nacht im Lager.

22 Später in jener Nacht erhob er sich und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf jungen Söhne und überschritt die Furt des Jabbok. 23 So nahm er sie und brachte sie über das Wildbachtal, und er brachte hinüber, was er hatte.

24 Schließlich blieb Jakob allein zurück. Da begann ein Mann mit ihm zu ringen, bis die Morgenröte heraufkam. 25 Als er schließlich sah, daß er nicht die Oberhand über ihn gewonnen hatte, da berührte er seine Hüftgelenkpfanne, und die Hüftgelenkpfanne Jakobs wurde ausgerenkt, während er mit ihm rang. 26 Danach sprach er: „Laß mich gehen, denn die Morgenröte ist heraufgekommen.“ Daraufhin sagte er: „Ich lasse dich nicht gehen, es sei denn, du segnest mich zuvor.“ 27 Da sprach er zu ihm: „Wie ist dein Name?“, worauf er sagte: „Jakob.“ 28 Dann sprach er: „Dein Name wird nicht länger Jakob genannt werden, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten, so daß du zuletzt die Oberhand gewonnen hast.“ 29 Jakob seinerseits erkundigte sich und sprach: „Teil mir bitte deinen Namen mit.“ Er sagte jedoch: „Warum erkundigst du dich nach meinem Namen?“ Hierauf segnete er ihn dort. 30 Daher gab Jakob dem Ort den Namen Peniël, denn – um ihn anzuführen – : „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und doch ist meine Seele befreit worden.“

31 Und die Sonne begann über ihm aufzustrahlen, sobald er an Penuël vorüberkam, er aber hinkte an seiner Hüfte. 32 Darum sind es die Söhne Israels bis auf diesen Tag nicht gewohnt, die Sehne des Hüftnervs zu essen, der auf der Hüftgelenkpfanne [liegt], weil er die Hüftgelenkpfanne Jakobs an der Sehne des Hüftnervs berührt hatte.

weiter geht es mit 1. Mose 33 – 36

Jule | 01.10.09 | 1. Mose, ergänzender Stoff, Text in der Bibel | 16 Comments |