1. Mose 12 – 15

Kapitel 12

12 Und Jehova sprach dann zu Abram: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; 2 und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. 3 Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.“

4 Darauf ging Abram, so wie Jehova zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Und Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran auszog. 5 So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, den Sohn seines Bruders, und alle Habe, die sie angesammelt hatten, und die Seelen, die sie in Haran erworben hatten, und sie machten sich auf den Weg, um in das Land Kanaan zu ziehen. Schließlich kamen sie in das Land Kanaan. 6 Und Abram durchzog nun das Land bis zur Stätte von Sichem bei den großen Bäumen von More; und zu jener Zeit war der Kanaaniter im Land. 7 Jehova erschien nun dem Abram und sprach: „Deinem Samen werde ich dieses Land geben.“ Danach baute er dort Jehova, der ihm erschienen war, einen Altar. 8 Später zog er von dort zur Berggegend östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, daß Bethel im Westen [lag] und Ai im Osten. Dann baute er dort Jehova einen Altar und begann den Namen Jehovas anzurufen. 9 Danach brach Abram das Lager ab und zog dann von Lagerplatz zu Lagerplatz zum Negeb.

10 Nun entstand eine Hungersnot im Land, und Abram zog nach Ägypten hinab, um dort als Fremdling zu weilen, denn die Hungersnot war schwer im Land. 11 Und es geschah, als er nahe daran war, Ägypten zu betreten, daß er dann zu Sarai, seiner Frau, sagte: „Siehe, bitte! Ich weiß wohl, daß du eine Frau von schönem Aussehen bist. 12 Somit wird es ganz bestimmt geschehen, daß die Ägypter dich sehen und sagen werden: ‚Das ist seine Frau.‘ Und sie werden mich gewiß töten, dich aber werden sie am Leben erhalten. 13 Sag bitte, du seist meine Schwester, damit es mir deinetwegen gutgeht und meine Seele um deinetwillen bestimmt lebt.“

14 So geschah es, daß die Ägypter, sobald Abram Ägypten betrat, die Frau zu sehen bekamen [und gewahrten], daß sie sehr schön war. 15 Und die Fürsten Pharaos bekamen sie ebenfalls zu sehen, und sie begannen sie Pharao zu preisen, so daß die Frau in das Haus Pharaos geholt wurde. 16 Und er behandelte Abram ihretwegen gut, und er bekam Schafe und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. 17 Dann schlug Jehova Pharao und seine Hausgenossen mit großen Plagen wegen Sarai, der Frau Abrams. 18 Hierauf rief Pharao Abram und sprach: „Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? 19 Warum sagtest du: ‚Sie ist meine Schwester‘, so daß ich im Begriff war, sie mir zur Frau zu nehmen? Und nun, hier ist deine Frau. Nimm sie und geh!“ 20 Und seinetwegen ordnete Pharao Männer ab, und sie gaben ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit.

Kapitel 13

13 Danach zog Abram aus Ägypten hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Negeb. 2 Und Abram war reich begütert an Viehherden und Silber und Gold. 3 Und er zog seines Weges von Lagerplatz zu Lagerplatz, vom Negeb bis nach Bethel, an den Ort, wo zuerst sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, 4 an den Ort des Altars, den er dort ursprünglich gemacht hatte; und dann rief Abram dort den Namen Jehovas an.

5 Lot nun, der mit Abram zog, besaß ebenfalls Schafe und Rinder und Zelte. 6 So ertrug das Land es nicht, daß sie alle beisammenwohnten, weil ihrer Habe viel geworden war, und sie vermochten nicht, alle beisammenzuwohnen. 7 Und ein Zank entstand zwischen den Hirten des Viehbestandes Abrams und den Hirten des Viehbestandes Lots; und zu jener Zeit wohnten der Kanaaniter und der Perisiter im Land. 8 Darum sprach Abram zu Lot: „Laß bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder. 9 Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.“ 10 Da erhob Lot seine Augen und sah den ganzen „Bezirk des Jordan“, daß er überall eine gut bewässerte Gegend war, bevor Jehova Verderben über Sodom und Gomorra brachte, wie der Garten Jehovas, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin. 11 Dann wählte sich Lot den ganzen „Bezirk des Jordan“, und Lot verlegte sein Lager nach Osten. So trennten sie sich einer von dem anderen. 12 Abram wohnte im Land Kanaan, Lot aber wohnte inmitten der Städte des „Bezirks“. Schließlich schlug er das Zelt in der Nähe von Sodom auf. 13 Und die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.

14 Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: „Erhebe bitte deine Augen, und schaue von dem Ort, wo du bist, nordwärts und südwärts und ostwärts und westwärts, 15 denn das ganze Land, das du siehst, dir und deinem Samen werde ich es bis auf unabsehbare Zeit geben. 16 Und ich will deinen Samen gleich den Staubkörnchen der Erde machen, so daß, falls ein Mensch die Staubkörnchen der Erde zu zählen vermöchte, auch dein Same gezählt werden könnte. 17 Steh auf, durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir werde ich es geben.“ 18 So lebte Abram weiterhin in Zelten. Später kam er und wohnte unter den großen Bäumen von Mamre, die in Hebron sind; und dort machte er sich daran, Jehova einen Altar zu bauen.

Kapitel 14

14 Nun geschah es in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Tidals, des Königs von Gojim, 2 daß diese Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, Schinab, dem König von Adma, und Schemeber, dem König von Zebojim, und dem König von Bela (das heißt Zoar). 3 Alle diese marschierten als Verbündete in die Tiefebene Siddim, das ist das Salzmeer.

4 Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, aber im dreizehnten Jahr rebellierten sie. 5 Und im vierzehnten Jahr kam Kedorlaomer und auch die Könige, die mit ihm waren, und sie besiegten die Rephaïm in Aschteroth-Karnajim und die Susim in Ham und die Emim in Schawe-Kirjathajim 6 und die Horiter in ihrer Berggegend Seir bis hinab nach El-Paran, das an der Wildnis [liegt]. 7 Dann kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und besiegten das ganze Feld der Amalekiter und auch die Amoriter, die in Hazazon-Tamar wohnten.

8 Dann setzte sich der König von Sodom in Marsch und auch der König von Gomorra und der König von Adma und der König von Zebojim und der König von Bela (das heißt Zoar), und sie stellten sich in der Tiefebene Siddim in Schlachtordnung gegen sie auf, 9 gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Tidal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Schinar, und Arjoch, den König von Ellasar; vier Könige gegen die fünf. 10 Nun waren in der Tiefebene Siddim Asphaltgruben an Asphaltgruben; und die Könige von Sodom und Gomorra ergriffen die Flucht und fielen dann dort hinein, und die Übriggebliebenen flohen in die Berggegend. 11 Dann nahmen die Sieger alle Habe von Sodom und Gomorra und all ihre Nahrung und gingen ihres Weges. 12 Sie nahmen auch Lot, den Sohn des Bruders Abrams, und seine Habe mit und zogen auf ihrem Weg weiter. Er wohnte damals in Sodom.

13 Nach diesem kam ein Entronnener und teilte es Abram, dem Hebräer, mit. Er zeltete damals unter den großen Bäumen des Amoriters Mamre, des Bruders von Eschkol und Bruders von Aner; und sie waren Abrams Bundesgenossen. 14 So bekam Abram zu hören, daß sein Bruder gefangengenommen worden war. Hierauf bot er seine geübten Männer auf, dreihundertachtzehn in seinem Haus geborene Sklaven, und jagte [ihnen] nach bis Dan. 15 Und bei Nacht ging er daran, gegen sie seine Streitkräfte zu teilen, er und seine Sklaven, und so besiegte er sie und jagte ihnen weiter nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. 16 Und er brachte dann die ganze Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe und auch die Frauen und das Volk brachte er zurück.

17 Dann kam der König von Sodom heraus, ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt war von der Besiegung Kedorlaomers und der Könige, die mit ihm waren, in die Tiefebene Schawe, das ist die Tiefebene des Königs. 18 Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. 19 Dann segnete er ihn und sprach:
„Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten,
dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat;
20 Und gesegnet sei Gott, der Höchste,
der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!“
Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.

21 Danach sagte der König von Sodom zu Abram: „Gib mir die Seelen, aber die Habe nimm für dich.“ 22 Hierauf sprach Abram zum König von Sodom: „Ich erhebe meine Hand [zum Eid] zu Jehova, [zu] Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat, 23 daß ich, vom Faden bis zum Sandalenriemen, bestimmt nichts von irgend etwas nehmen werde, was dein ist, damit du nicht sagen kannst: ‚Ich bin es gewesen, der Abram reich gemacht hat.‘ 24 Nichts für mich! Nur was die jungen Männer schon gegessen haben und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind, Aner, Eschkol und Mamre – sie mögen ihren Anteil nehmen.“

Kapitel 15

15 Nach diesen Dingen erging das Wort Jehovas in einer Vision an Abram und lautete: „Fürchte dich nicht, Abram. Ich bin dir ein Schild. Dein Lohn wird sehr groß sein.“ 2 Darauf sprach Abram: „Souveräner Herr Jehova, was wirst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe und der, der mein Haus besitzen wird, ein Mann von Damaskus, Elieser, ist?“ 3 Und Abram fügte hinzu: „Siehe! Du hast mir keinen Samen gegeben, und siehe, ein Sohn meiner Hausgemeinschaft folgt mir als Erbe.“ 4 Doch siehe, das Wort Jehovas [erging] an ihn und lautete: „Nicht dieser wird dir als Erbe folgen, sondern der aus deinem eigenen Innern hervorkommen wird, wird dir als Erbe folgen.“

5 Er brachte ihn nun hinaus und sagte: „Blicke bitte zu den Himmeln auf, und zähl die Sterne, wenn du sie zu zählen vermagst.“ Und er sprach ferner zu ihm: „So wird dein Same werden.“ 6 Und er setzte Glauben in Jehova; und er rechnete es ihm dann als Gerechtigkeit an. 7 Dann sprach er ferner zu ihm: „Ich bin Jehova, der dich aus [dem] Ur der Chaldaer herausgeführt hat, um dir dieses Land zu geben, damit [du] es in Besitz nimmst.“ 8 Hierauf sagte er: „Souveräner Herr Jehova, woran soll ich erkennen, daß ich es in Besitz nehmen werde?“ 9 Er sprach darauf zu ihm: „Nimm für mich eine dreijährige Färse und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube.“ 10 Da nahm er sich alle diese und schnitt sie entzwei und legte jeden Teil davon so, daß er zu dem anderen paßte, aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Und die Raubvögel begannen auf die Kadaver herabzukommen, Abram aber scheuchte sie immer wieder hinweg.

12 Nach einer Weile war die Sonne nahe daran unterzugehen, und ein tiefer Schlaf fiel auf Abram, und siehe, eine beängstigend große Finsternis überfiel ihn. 13 Und er begann zu Abram zu sprechen: „Wisse bestimmt, daß deine Nachkommen ansässige Fremdlinge werden in einem Land, das nicht das ihre ist, und sie werden ihnen dienen müssen, und diese werden sie bestimmt vierhundert Jahre lang niederdrücken. 14 Die Nation aber, der sie dienen werden, richte ich, und danach werden sie mit viel Habe ausziehen. 15 Du nun, du wirst in Frieden zu deinen Vorvätern gehen; du wirst in gutem Alter begraben werden. 16 Aber in der vierten Generation werden sie hierher zurückkehren, denn die Vergehung der Amoriter ist noch nicht vollendet.“

17 Die Sonne ging nun unter, und eine dichte Finsternis trat ein, und siehe, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag schloß Jehova mit Abram einen Bund, indem [er] sprach: „Deinem Samen will ich dieses Land geben, von dem Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat: 19 die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter 20 und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaïm 21 und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgaschiter und die Jebusiter.“

weiter geht es mit 1. Mose 16 – 19

Jule | 01.05.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Fragen, die ich mir gestellt habe, Text in der Bibel |

16 Comments »

  1. Jule

    1. Mose 12 – 15

    hier ist von der ersten List eines wahren Anbeters Jehovas die Rede. Aber wir sollen doch nicht lügen…

    Abram (hier noch nicht Abraham) hat nicht wirklich gelogen, denn Sarai war seine Halbschwester. Er hat hier nur eine Tatsache verschwiegen (dass sie auch seine Frau war) um sich und sein Leben zu schützen.

    Heisst das, dass ich mir einfach mit Halbwahrheiten Vorteile erscheichen kann (indem ich wichtige Details verschweige), ohne Jehovas Wohlgefallen zu verwirken?

    Gibt es so etwas wie eine Notlüge, die dann ihre Berechtigung hat?
    Ein Punkt, den ich gern noch etwas näher nachforschen will – weil das auch eine Frage ist, die ich schon öfters mit Fine besprochen habe.

    Ein anderer Punkt: Abram war voller Vertrauen in Jehova, denn er gab ohne zu zögern sein bequemes Leben in Ur auf, ohne zu wissen, wohin es eigentlich geht. Hätte ICH das auch getan?

    Kommentar — 5. Januar 2009 @ 18:10

  2. Thomas

    Zum Thema Lüge hab ich dir mal aus dem Buch „Einsichten in die Heilige Schrift“ wenige Sätze rauskopiert:
    it-2 S. 236-237 Lüge ***

    LÜGE.
    Das Gegenteil von Wahrheit. Das Lügen schließt im allgemeinen eine Falschaussage gegenüber einer Person ein, die berechtigt ist, die Wahrheit zu wissen, mit der Absicht, sie oder jemand anders zu täuschen oder ihr bzw. dem anderen zu schaden.

    …..

    Bösartiges Lügen wird zwar in der Bibel deutlich verurteilt, aber das bedeutet nicht, daß man verpflichtet ist, jemandem wahrheitsgemäß irgendwelche Informationen zu geben, die zu erhalten er kein Recht hat. Jesus Christus gab den Rat: „Gebt das Heilige nicht Hunden, noch werft eure Perlen Schweinen vor, damit sie sie nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen“ (Mat 7:6).

    Deshalb hielt sich Jesus bei gewissen Gelegenheiten zurück, eine vollständige Auskunft zu geben oder gewisse Fragen direkt zu beantworten, wenn er dadurch unnötigen Schaden angerichtet hätte (Mat 15:1-6; 21:23-27; Joh 7:3-10).

    Zweifellos muß die Art und Weise, wie Abraham, Isaak, Rahab und Elisa handelten, als sie Personen, die keine Anbeter Jehovas waren, irreführten oder ihnen gewisse Tatsachen verschwiegen, ebenso beurteilt werden (1Mo 12:10-19; Kap. 20; 26:1-10; Jos 2:1-6; Jak 2:25; 2Kö 6:11-23)……

    Kommentar — 5. Januar 2009 @ 18:50

  3. Jule

    so, hier der Artikel, von dem ich vorhin beim Kaffetrinken gesprochen habe. Am besten, ihr lest ihn direkt auf der Seite der Gesellschaft.

    Hier nur ganz kurz ein kleines Zitat, zum Neugierigmachen *grins*:

    ALS 18-Jähriger war Manfred Auszubildender in einem kaufmännischen Beruf.* An zwei Tagen in der Woche besuchte er mit mehreren anderen Auszubildenden aus seiner Firma die Berufsschule. Eines Tages endete der Unterricht für die Klasse schon vorzeitig. Laut innerbetrieblichen Anweisungen mussten die Auszubildenden in diesem Fall den Rest des Tages am Arbeitsplatz verbringen. Doch stattdessen machten sie sich alle einen schönen Tag — außer Manfred, der zur Arbeit ging. Zufällig kam der leitende Angestellte der Firma vorbei, der für die Auszubildenden zuständig war. Als er Manfred sah, fragte er: „Warum sind Sie heute nicht im Unterricht? Und wo sind die anderen?“ Was sollte Manfred antworten?

    Manfred befand sich in einer Zwickmühle: Sollte er die Wahrheit sagen oder sollte er seine Mitschüler decken? Durch eine wahrheitsgemäße Antwort würde er die anderen in Schwierigkeiten bringen und sich selbst unbeliebt machen. Wäre es unter den gegebenen Umständen in Ordnung gewesen, zu lügen? Was hätten wir getan? Wir werden später noch einmal auf Manfred zurückkommen, doch zunächst soll geklärt werden, worum es eigentlich geht, wenn man entscheiden muss, ob man die Wahrheit sagt oder nicht.

    Kommentar — 5. Januar 2009 @ 20:26

  4. Thomas

    Zwei Geschäftsleute kommen indirekt zum Streit, der ältere der Beiden löst die Situation. Wie? Heute ist es üblich, seine Muskeln spielen zu lassen. Nicht so unser älterer Geschäftsmann. Er lässt den jüngeren Geschäftsmann wählen, wohin sein Weg führen soll. Dieser wählt frech den scheinbar besseren Weg.

    Wiedererkannt. Abrams und Lots Hirten streiten. Als Geschäftsführer der jeweiligen Gruppe hätte Abram schnell und einfach ein Machtwort sprechen können. Doch er löst es friedlich, und wie es zuerst aussieht sogar zum eignen Nachteil!

    Wenn wir den Bericht lesen, und zählen, wie oft Gott mit Abram gesprochen hat, so war das nicht allzuhäufig, und es waren auch “nur Versprechungen” – Versprechungen die ihn – den Abram – eigentlich gar nicht direkt betrafen – “deinem Samen” “deinen Nachkommen” – na toll! Abram sollte hin und her ziehen, in Zelten leben, und dass nur, damit Generationen nach ihm mal…

    HÄTTEN WIR DAS auch getan? Heute, wo man seine Ziele nur direkt und gleich in der Hand haben will, und für ein paar Minuten “Freiheit” die Zukunft seiner Kinder zerstört

    Kommentar — 5. Januar 2009 @ 21:59

  5. Thomas

    In dem Artikel den du hier reinkopiert hast wird die Antwort ja schon gegeben, indem gesagt wird “ Zufällig kam der leitende Angestellte der Firma vorbei, der für die Auszubildenden zuständig war.“ – er war also DIESEM Mitarbeiter gegenüber eine richtige und wahre Antwort schuldig.

    Kommentar — 10. Januar 2009 @ 14:30

  6. Jule

    Auf einer anderen Website heißt es dazu:

    Warum folgte Abraham dem Befehl Gottes? War es das Versprechen ihn zu einer großen Nation zu machen oder gar seinen Namen groß zu machen? Oder war es der Segen der dem Gehorsam folgen sollte? (12:2-3) Immerhin war Abrahams Vater nach jüdischen Überlieferungen ein Götzenmacher.

    Warum also Abraham?

    Die Frage ist durchaus berechtigt, da gerade in dieser Wochenlesung Abraham im Grunde genommen nicht viel „richtig“ macht.

    Als Gott ihn aus seinem Vaterhaus ruft, war er ja schon auf dem halben Weg und befand sich an der Grenze zu Kanaan (oder schon darin, je nachdem wie damals die Grenze gezogen wurde). Als der erste Test in Vers 10-20 des 12. Kapitels kommt versagt er. Er geht nach Ägypten, das Sinnbild für die Welt und die Sünde, anstatt auf Gott zu vertrauen, ihn im Verheißenen Land zu versorgen. Doch nicht nur das, er gibt sogar seine Frau als seine Schwester aus und sieht mit an, wie sie in das Haus des Pharaos gebracht wird. Doch Gott greift nicht nur ein, sondern er segnet dazu Abraham über alle Maßen.

    Lange habe ich darüber nachgedacht, warum Abraham ohne Murren und Nachfragen Gott nachgefolgt ist.

    Am wahrscheinlichsten erscheint mir die Möglichkeit, das er die „alten Geschichten“ von Opa Noah und Sem hörte, die aus erster Hand erzählten wie Gott den Ungehorsam der Menschen strafte. Noah, der ja schon vor der Flut Gerechtigkeit predigte, wird dies sicherlich auch noch die Zeit danach getan haben, als er die Möglichkeit hatte, seinen Kindern und Kindeskindern die Wege Gottes zu lehren. Durch das Geschlechtsregister in Kapitel 11:10-32 erfahren wir, das Sem 2 Jahre nach der Flut seinen ersten Sohn zeugte und sein Nachkomme Abraham 292 Jahre nach der Flut gezeugt wurde. Noah starb, als Abraham 58 Jahre alt war. Sem erlebte sogar noch die Geburt Isaaks und Jakobs!

    Abrahams Herz war vorbereitet! Er verließ nicht einfach mal sein Haus und sein Land, sondern er folgte einem Gott, dessen glorreiche Taten er hörte und glaubte. Er war vielleicht nicht der Vollkommenste, aber er glaubte Gott, und dies wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. (15:6)

    Wie sehr reflektiert Abraham unsere eigene Persönlichkeit! Wir haben von Gott gehört und haben Ihm geglaubt und dann… Eines Tages spricht Gott zu uns und gibt uns eine Aufgabe. Und was machen wir? Bei den ersten Anzeichen von Problemen gehen wir nach „Ägypten“. Wir greifen zu weltlichen Methoden und Halbwahrheiten und genießen damit sogar einen kurz- oder langfristigen finanziellen Segen!

    Kommentar — 5. Januar 2010 @ 13:29

  7. Thom

    Kapitel 12-14

    Ein neues System: Abraham, berufen und auserwählt durch Gnade
    Hier verändern wir also das ganze System und die ganze Ordnung des Denkens völlig, und ein Grundsatz, der zweifellos in bezug auf die Errettung des einzelnen von Anfang an gewirkt haben mag, jedoch in der damaligen Ordnung der Dinge nicht offenbar war, offenbart sich nun und tritt in der Geschichte der Erde an den Tag. Abraham wird berufen, auserwählt und persönlich zum Verwahrer der Verheißungen gemacht. Man beachte aber, daß die hier gegebene Gelegenheit in der Tatsache, auf die wir uns bezogen haben, nicht erwähnt wird, damit dieser große Grundsatz in seiner eigenen Reinheit als eine Handlung Gottes bewahrt werde. Wir finden sie in Jos 24. Nach dem Gericht neigt Sich Gott in unumschränkter Gnade hernieder, um durch die Berufung der Gnade eine eigene Familie zu haben – ein sehr großer Grundsatz.

    Abraham der Vater der Glaubenden, das Haupt des angenommenen Geschlechts Gottes auf der Erde
    … Doch war Abraham in den Wegen Gottes auf Erden das Haupt des angenommenen Geschlechts. Wie wir gesehen haben, hatte der Götzendienst zu der Zeit in der Familie Sems selbst Fuß gefasst. Josua sagt: „Eure Väter wohnten vor alters jenseits des Stromes, Tarah, der Vater Abrahams und der Vater Nahors, und sie dienten anderen Göttern“ Jos 24, 2. Nun waren diese Götter Dämonen 1.Kor 10, 20 : dies ist angeführt aus 5.Mose 32, 17. Als Gott nun in Gericht und Macht eingegriffen hatte, hatten diese Dämonen von dieser Stellung im Geiste des Menschen Besitz ergriffen und in seinen Gedanken den Platz des Ursprungs der entfalteten Autorität und der immer noch gewährten Segnung eingenommen. Sie stellten sich ihm als die Urheber dieser Gerichte und auch alles dessen dar, was die Anbetung, die Dankbarkeit und die Furcht des natürlichen Herzens des verderbten Menschen hervorrief, die er in seiner Anbetung zum Ausdruck brachte, und zwar nach den Grundsätzen, auf denen er in Beziehung zu jenen höheren Wesen stand und einzig und allein stehen konnte, denen er die Macht zuschrieb, seine Wünsche zu befriedigen oder die von ihm gefürchteten Dinge abzuwenden. Es ging nicht bloß um den verderbten und sich wider Gott empörenden Menschen, es war seine Religion selbst, die ihn verderbte; und aus seiner Verderbtheit machte er eine Religion. Die Dämonen hatten in seinen Gedanken den Platz Gottes eingenommen, und sich seines Gewissens bemächtigend (falls der Mensch es nicht vergaß) verhärteten oder verführten sie es. Religiös war er schlecht; es gibt keine Erniedrigung wie diese. Welch ein Zustand! Welche Torheit! Wie lange, o Herr?

    Gottes Einführung in seine eigenen Gedanken
    Während sich aber das Menschengeschlecht so in die Finsternis hinabstürzt, indem es Dämonen als seinen Gott nimmt, und, unfähig zur Selbsterhaltung, an die Stelle ihrer eigenen Empörung wider Gott die Knechtschaft demgegenüber setzt, was in der Empörung höher steht, und sich dabei in eine elende Abhängigkeit davon bringt, erweckt und hebt uns Gott über all dieses Böse und führt uns durch Seine Berufung in Seine eigenen Gedanken ein – Gedanken, die weit kostbarer sind, als die Wiederherstellung des Gefallenen. Er sondert ein Volk zu Hoffnungen ab, die der Majestät und Liebe Dessen, der sie beruft, angemessen sind, und Er gibt ihnen eine Stellung in Seiner Nähe, die ihnen die Segnung dieser Welt unter Seiner Regierung niemals gegeben hätte. Er ist ihr Gott. Er pflegt Umgang mit ihnen auf eine Weise, die dieser trauten Nähe entspricht, und zum ersten Male hören wir vom Glauben reden (1.Mo 15, 6), der sich auf diese Mitteilungen und auf diese direkten Zeugnisse Gottes gründet, obwohl er von Anfang an gewirkt haben mag.

    Eine Neuordnung der Ereignisse
    Von 1.Mo 12 an wird also eine völlige Neuordnung der Ereignisse entwickelt, die sich auf die Berufung Gottes beziehen, auf Seine Bündnisse, auf Seine Verheißungen, auf die Kundmachung Seines Volkes als eines sich unterscheidenden Volkes auf Erden, und auf die Ratschlüsse Gottes. Vor der Flut war es der Mensch, wie er war – vor Gott gefallen; und obwohl es von Anfang an ein Zeugnis gegeben hatte, so gab es doch noch kein zeitverwaltungsmäßiges Eingreifen Gottes in Seinen eigenen Wegen, sondern der Mensch, mit jenem Zeugnis über göttliche Verordnungen, der sich selbst überlassen war, gelangte zu solcher Gewalttat und Verderbtheit, daß es die Flut und das Gericht über die Welt brachte. Späterhin, nachdem Gott im Gericht eingegriffen und die jetzt bestehende neue Welt begonnen hatte, haben wir die Regierung jener Welt und ihr Versagen und die Folgen dieses Versagens. Indem aber die Nationen gegründet waren und sich der Macht der Dämonen hingegeben hatten, erstehen vor unseren Augen die Berufung Gottes, die Hinterlegung der Verheißung in dem Auserwählten Gottes, Seine Auserwählten (der Same des Verwahrers der Verheißungen), und schließlich Sein Volk.

    Der Ruf sich abzusondern
    Deshalb finden wir, daß sie sofort berufen werden, sich völlig von dem abzusondern, was sie mit ihrer Stellung der Natur nach auf Erden verband, um Gott aufgrund der Verheißung und des Vertrauens auf Sein Wort zu gehören. „Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das ich dir zeigen werde.“ Dies war ein ernstes Ereignis. Dem Grundsatze nach war es das Gericht der Welt, jedoch auf dem Wege der Gnade zu denen hin, die aus ihr herausgerufen wurden.

    Die Welt und seine Fürsten und Abram, die Wurzel der Verheißung
    Auf daß wir dies völlig verstehen können, müssen wir dessen eingedenk sein, daß die Welt durch das Gericht Gottes über das Unternehmen, den Turm zu bauen, gestaltet worden war. Länder und Nationen wurden gestaltet, wie es bis zum heutigen Tage ist. Das war die Welt. Satan hatte sie völlig in seiner Macht, und eben diese Welt, die Gott durch Seine Vorsehung gebildet hatte, musste Abram verlassen. Gott wollte eine Familie haben, ein Volk für Sich, und zwar nicht vonder Welt, obwohl aus ihr. Noch eine Tatsache erhöht die Bedeutung Abrams. Es hatte einzelne Heilige gegeben, bekannte und unbekannte, aber seit Adam war kein Haupt eines Geschlechts gewesen. Als gefallen war Adam das Haupt eines gefallenen Geschlechts. Abram wurde berufen, um die Wurzel des Baumes der Verheißung zu sein – die Wurzel des natürlichen oder geistlichen Volkes Gottes. Er war der Vater der Beschneidung und aller Glaubenden.

    Ein neuer Grundsatz zu herschen
    Am Anfang jedoch hielt Abram noch zu seiner Familie, oder jedenfalls brach er das Verhältnis nicht ab, wenn sie zu ihm hielt; und obwohl er auf den Ruf Gottes hin sein Land verließ, blieb er ebenso weit vom verheißenen Lande entfernt wohnen wie früher. Denn also berufen, muß der Mensch nach einem neuen Grundsatz Gott völlig gehören. Schließlich macht er sich auf, wie Gott ihm gesagt hatte.
    Abram, berufen durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes Hier haben wir also Abram, als durch die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes für den Weg des Glaubens berufen (vgl. Apg. 7). Ihm werden die Verheißungen gegeben, sei es die einer zahlreichen Nachkommenschaft, oder die der Segnung aller Familien auf Erden in ihm . Er macht sich auf den Weg, er kommt an. Da sind nicht viel Erfahrungen, obwohl eine tiefere Erkenntnis Gottes auf einem Pfade, der ausschließlich aus dem Glauben ist, sein wird: da ist Kraft, und der Mensch wandelt mit Gott. In der Lebensgeschichte Jakobs haben wir viele Erfahrungen. In Kanaan angekommen, fällt Abraham gar kein Besitz zu, denn sein Leben muß immer noch ein Glaubensleben sein, …Im Gehorsam des Glaubens zieht Abraham in das Land der Verheißung, und dort besitzt er nicht so viel, um seine Fußsohle daraufzustellen; im Hinblick darauf aber – da Gott, obwohl Er ihn prüfen konnte, den Glauben nicht ohne Antwort lassen konnte, noch konnte Er es unterlassen, da wo Er prüfte, den Geprüften zur Erkenntnis weiterer Segnung zu leiten, denn Er versucht niemals – hat Abraham eine Stadt, die Grundlagen hat und ein Vaterland (ein besseres Land) vor sich. Die Lebenskraft des Glaubens durch Gnade versetzte ihn in solch eine Stellung, die, da er nicht zu Besitz gelangt war, ihn notwendigerweise mit höheren und besseren Dingen verband, denn er stand unter der persönlichen Berufung Gottes zum Segen: so gelangen wir praktisch in den Leib und zu den himmlischen Dingen hienieden. Da ist nun der Pfad des Glaubens – nicht des Besitzens -, und das himmlische Teil entfaltet sich vor uns. In Ur konnte Abraham das himmlische Teil nicht sehen; als Fremdling im Lande der Verheißung war es unter Gnade sein natürliches Ziel. Das ist auch unser Fall. Nur erhebt sich Abraham über seine Berufung; wir dringen in das, wozu wir berufen sind, durch den Geist ein.

    Abram und Lot
    Nach diesem 1.Mo 13 haben wir in dem Verhalten Abrams und Lots einerseits die Uneigennützigkeit und Selbstverleugnung des wahren Glaubens, und andererseits den, der, obwohl er ein Gläubiger ist, betreffs des Glaubenswandels bloß dem Wandel eines anderen gefolgt war und jetzt durch die aufkommenden Umstände auf die Probe gestellt wird; man beachte, daß dies geschieht, nachdem sie beide ihre ungläubige Verbindung mit der Welt als einer äußeren Zuflucht verlassen hatten. Lot hatte das mit Abram getan, aber sein inneres Herz und sein Wille klammerten sich an die Annehmlichkeit der Welt. Abram war wahrhaftig in seinem Geiste zu seinem Teil als Pilger in Kanaan, vielleicht mit einer tieferen Erfahrung, zurückgekehrt. Jedoch führten die Vorteile, die er dort besaß, zu der Schwierigkeit, denn Schätze hienieden sind nicht der Himmel, selbst wenn ihre Eigentümer himmlisch gesinnt sind: eine wichtige Belehrung. Doch verhält sich Abram schön. Lot wählte die so schön aussehende Welt, nicht als Ägypten, die Welt als solche, sondern die Bequemlichkeit dessen, was äußerlich nicht von Kanaan getrennt zu sein schien, was aber bald zum Schauplatz und Gegenstand dessen, was nicht augenscheinlich war – der sicheren Gerichte Gottes, wurde. Die Entsagung Abrams in einem gegenwärtigen Teil hienieden und seine Selbstverleugnung darin bieten ihm die Gelegenheit, viel deutlicher den Umfang der Verheißungzu erkennen und noch fester von ihrer Gewissheit überzeugt zu sein. Es geschah, als er dem Lot alles zur Wahl anbot, daß der Herr zu Abram sagte, er sollte von dem Orte, wo er war, gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten und gegen Westen schauen, und fügte hinzu, daß Er dieses Land ihm und seinem Samen auf ewig geben würde. Mit einem Wort, wir haben hier den Gläubigen, der in der Gesinnung der himmlischen Berufung handelt, also den treuen Gläubigen – und den weltlich gesinnten Gläubigen.

    Abrams eigentliches Teil und das Ergebnis der Wahl Lots
    Jetzt verfügt Abram über sein eigentliches Teil; er wohnt in Kanaan, zieht als Pilgrim mit seinem Zelt hierhin und dorthin und baut seinen Altar. Alles dieses war der Pfad des himmlischen Menschen: ein Fremdling und ein Anbeter – das war sein charakteristisches Teil auf Erden. Durch seinen Eigenwillen und seine Lust bewegt, hatte Lot seine Augen aufgehoben und gesehen, daß die ganze Ebene des Jordan ganz bewässert war: Warum sollte er sie nicht genießen? Gott läßt Abram seine Augen aufheben und zeigt ihm den ganzen Umfang der Verheißung, und bei der Verheißung heißt Er ihn das Ganze zu durchwandern, um in seiner Erfahrung und Erkenntnis des Umfangs der gegebenen Verheißung bewusst zu werden. Der Schauplatz ändert sich bald. Das, was mit der Welt verbunden ist, muß ihre Wechselhaftigkeiten erdulden. So kann sich der gottselige Mensch, obwohl ihm so manches zum Fallstrick wird, mit ihrem Übel zufrieden geben. Lot quält sich durch die Ruchlosigkeit ringsum 2.Pet 2,7.8, und er erleidet die Verwüstung der Macht der Welt, über die Abram Sieger ist und von der er nichts, um sich zu bereichern, empfangen will. Solcherart sind die gerechte Zucht und die treuen Wege Gottes. Das war aber noch nicht alles.

    Die Offenbarung Melchisedeks
    Diese letzten Umstände waren die Gelegenheit, den königlichen Priester, den König der Gerechtigkeit, den König des Friedens, d. h. Christum, den König der Welt im Tausendjährigen Reich kundzumachen, der den siegreichen Abram segnet und Abrams wegen Gott, den Höchsten, der seine Feinde in seine Hand gab, zu offenbaren.

    Kommentar — 10. Januar 2010 @ 03:21

  8. Jule

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 12:17-19
    für Jehova zählt schon das, was wir im Begriff zu tun sind. Wir müssen also auch auf unsere Gedanken, Wünsche und Gefühle achten

    1. Mose 13:18
    die Anbetung Jehovas stand bei Abraham immer im Vordergrund – denn egal, wo er auch Halt machte, baute er jeweils zuerst Jehova einen Altar

    1. Mose 14:23
    Demut und Genügsamkeit: er wollte nichts haben, er war glücklich mit dem, was er von Jehova erhalten hatte. Auch wir sollten zufrieden mit dem sein, was wir haben

    Kommentar — 12. Januar 2010 @ 11:03

  9. Jule

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 11:27-12:1

    Und dies ist die Geschichte Tẹrachs.

    Tẹrach wurde der Vater Ạbrams, Nạhors und Hạrans; und Hạran wurde der Vater Lots. 28 Später starb Hạran, während er mit Tẹrach, seinem Vater, in seinem Geburtsland, in [dem] Ur der Chaldạ̈er, zusammen war. 29 Und dann nahmen sich Ạbram und Nạhor Frauen. Der Name der Frau Ạbrams war Sạrai, während der Name der Frau Nạhors Mịlka war, [sie war] die Tochter Hạrans, des Vaters Mịlkas und des Vaters Jịskas. 30 Aber Sạrai war anhaltend unfruchtbar; sie hatte kein Kind.

    31 Danach nahm Tẹrach seinen Sohn Ạbram und Lot, den Sohn Hạrans, seinen Enkel, und Sạrai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Ạbram, und sie gingen mit ihm aus [dem] Ur der Chaldạ̈er hinaus, um in das Land Kạnaan zu ziehen. Nach einiger Zeit kamen sie nach Hạran und schlugen dort ihren Wohnsitz auf. 32 Und die Tage Tẹrachs wurden zweihundertfünf Jahre. Dann starb Tẹrach in Hạran.

    12 Und Jehova sprach dann zu Ạbram: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde;

    Wie denn nun? War es Terachs Entscheidung aus Ur wegzuziehen oder wurde Abraham von Jehova dazu aufgefordert?

    Kommentar — 7. Januar 2011 @ 14:20

  10. Thom

    1. Mose 12-15

    Abraham und Lot haben sich getrennt… und Lot scheint es in seiner Stadt, die er gewählt hat sehr gut zu gehen! Ah – da scheint er wohl Gottes Segen zu haben?

    Die Stadt wird angegriffen und Lot und alle anderen kommen in Gefangenschaft! Was geht das Abraham an? Sollte er sich “nicht einmischen”? Schließlich hatte sich ja Lot von ihm getrennt? Wie ist das heute? Ach, die betreffende Person hat sich von uns getrennt, also geht sie uns nichts mehr an? Soll doch selber sehen?? oder handeln wir wie Abraham und unterstützen und befreien wir Menschen, die unsere Hilfe benötigen?

    Abraham handelte richtig! Woher wissen wir das?? Obwohl er im Krieg nicht erfahren, besiegte sein “Heer” das militärisch geschulte Heer! Er hatte den Segen Jehovas.

    Kommentar — 21. Januar 2011 @ 20:33

  11. Jule

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 13:5-11

    Wie Abram war auch Lot sehr reich: Er besaß viele Schafe, Ziegen und Rinder und eine große Anzahl Diener und Mägde. 6 Darum gab es nicht genug Weideplätze für alle Viehherden. Sie konnten unmöglich zusammenbleiben, 7 zumal die Kanaaniter und die Perisiter noch im Land wohnten. Immer wieder gerieten Abrams und Lots Hirten aneinander. 8 Abram besprach das mit Lot: »Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! 9 Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du den Westen wählst, gehe ich nach Osten. Wenn du lieber nach Osten ziehst, gehe ich nach Westen.«

    10 Lot betrachtete das Land genau und sah die fruchtbare Jordanebene – überall reich bewässert, bis nach Zoar hin. Später veränderte sich die Landschaft, nachdem der Herr Sodom und Gomorra vernichtet hatte. Die Jordanebene sah aus wie der Garten des Herrn oder das Niltal in Ägypten. 11 Darum wählte Lot diese Gegend. Er verabschiedete sich von Abram und machte sich auf den Weg nach Osten.

    Ein Gedanke, den wir erst vor einiger Zeit im Studienartikel hatten, als es um ein friedliches Miteinander ging:

    Die nahe liegende Lösung? Abraham und Lot gehen getrennte Wege. Wie verhält sich Abraham in dieser heiklen Situation?

    Pocht er auf sein Alter und seine besondere Freundschaft mit Jehova und nimmt deshalb für sich in Anspruch, als erster entscheiden zu dürfen?

    Nein. Er handelt wie ein echter Friedensstifter und sagt zu seinem Neffen: “Lass bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder.” Er bietet ihm an: “Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.”

    Abraham stellte sich und seine eigenen Interessen zurück – weil ihm der Frieden wichtiger war, als Recht zu haben! Er ließ Lot großzügig den Vortritt.

    Wie wichtig ist uns der Frieden in der Versammlung und in der Familie?

    Wir sind zur Zeit gastgebende Versammlung und haben daher Besuch vom Kreisaufseher und vom Bezirksaufseher. Zu Beginn seiner Ansprache erwähnt er viel Lobenswertes über die Versammlung – aber besonders beeindruckt hatte ihn, dass „in der Versammlung im großen und ganzen Frieden herrscht„.

    Etwas, was Jehova von seinen Anbetern und Jesus zu Recht von seinen Nachfolgern erwartet!

    Kommentar — 6. Januar 2012 @ 00:51

  12. Jule

    1. Mose 14:1-16 – Abram setzt sich für Lot ein

    1 Im Land Kanaan brach Krieg aus: Amrafel, König von Schinar, Arjoch, König von Ellasar, Kedor-Laomer, König von Elam, und Tidal, König von Gojim, 2 kämpften gegen Bera, König von Sodom, Birscha, König von Gomorra, Schinab, König von Adma, Schemeber, König von Zebojim, und gegen den König von Bela, das später Zoar hieß.

    3 Diese zuletzt genannten fünf Könige hatten sich verbündet und zogen mit ihren Truppen zum Tal Siddim, wo später das Tote Meer entstand. 4 Zwölf Jahre lang hatte Kedor-Laomer die Oberherrschaft über sie ausgeübt, aber im dreizehnten Jahr lehnten sie sich gegen ihn auf.

    5 Jetzt, ein Jahr später, marschierten Kedor-Laomer und seine Verbündeten auf, und der Krieg begann. Zuerst schlugen sie folgende Völkerstämme: die Refaªter bei Aschterot-Karnajim, die Susiter bei Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim 6 und die Horiter im Gebirge Seªr bis nach El-Paran am Rande der Wüste. 7 Danach kehrten sie zurück nach En-Mischpat, dem späteren Kadesch. Sie verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Gegend um Hazezon-Tamar, die von den Amoritern bewohnt wurde. 8 Doch dann stellten sich ihnen im Tal Siddim die Heere der abtrünnigen Könige entgegen: der Könige von Sodom, von Gomorra, von Adma, von Zebojim und von Bela, dem späteren Zoar. 9 Diese kämpften nun gegen Kedor-Laomer und seine Verbündeten, vier Könige gegen fünf. 10 Das Tal war voller Asphaltgruben. Als die Könige von Sodom und Gomorra in die Flucht geschlagen wurden, stürzten sie hinein, die anderen entkamen ins Gebirge. 11 Die Sieger plünderten Sodom und Gomorra, sie raubten wertvolle Gegenstände und die Lebensmittelvorräte. 12 Auch Lot, den Neffen Abrams, der in Sodom wohnte, verschleppten sie, dazu seinen gesamten Besitz.

    13 Ein Flüchtling aber konnte sich zu Abram durchschlagen, der zu der Zeit bei den Terebinthen des Amoriters Mamre wohnte. Mamre und seine Brüder Eschkol und Aner waren mit Abram verbündet. 14 Als Abram erfuhr, dass Lot verschleppt worden war, bewaffnete er alle kampferprobten Leute, die in seinem Lager geboren waren – 318 Männer -, und jagte den vier Königen hinterher. Bei Dan im Norden holte er sie ein, 15 teilte seine Leute in zwei Gruppen auf und überfiel die Feinde bei Nacht. Er schlug sie in die Flucht und verfolgte sie bis nach Hoba, nördlich von Damaskus. 16 Das Erbeutete nahm er ihnen wieder ab; er befreite Lot, die Frauen und alle anderen Gefangenen.

    Was für ein liebevoller und gültiger Mensch Abraham doch war! Lot war doch durch eigene Schuld in diese missliche Lage geraten: er hatte sich diese Gegend doch selbst ausgewählt, hatte sich vom bloßen Schein blenden lassen und wohnte in der Stadt, obwohl er dort unter ausschliesslich gottlosen Menschen weilte. Diesem Umgang hatte er sich freiwillig ausgesetzt, weil er sich guten Gewinn davon versprach.

    Ja, er hatte bei dem Streit mit seinen und den Hirten seines Onkels die Demut und den noetigen Respekt vermissen lassen – er hatte nicht demütig gesagt: „du bist der Patriarch, du bist das Oberhaupt, bitte teile du mir das Land zu“, sondern hatte ganz bewußt das größte Stück vom Kuchen ausgewählt. Er wurde verschleppt, weil der König, unter dessen Obhut er sich freiwillig begeben hatte – den er bewußt gegen die Obhut seines gottesfuerchtigen Onkels eingetauscht hatte – weil dieser gottlose König einen Krieg angezettelt hatte.

    Aber Abraham war nicht sauer oder nachtragend wegen Lots dummer und undankbaren Entscheidung, sondern er eilte sofort los, als er die Nachricht davon erhielt, dass sein Neffe in Not war.

    Was für ein Charakter – bewundernswert!

    Dieser Mann ist wirklich demütig, friedfertig und weise und auch gottesfüchtig. Kein Wunder, dass Jehova ihn seinen Freund nannte

    Kommentar — 6. Januar 2012 @ 01:06

  13. Jule

    1. Mose 12 – 15

    1. Mose 12 – zeigt Abraham hier Unglauben, weil er während der Hungersnot Zuflucht in Ägypten sucht?

    Die Zeit der Patriarchen: Von Abraham bis Josef

    Gott beruft Abram und sendet ihn nach Kanaan

    1 Der Herr aber hatte zu Abram gesprochen: Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen , die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!

    4 Da ging Abram, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er von Haran auszog. 5 Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, samt all ihrer Habe , die sie erworben hatten, und den Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten; und sie zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan. 6 Und Abram durchzog das Land bis zur Ortschaft Sichem , bis zur Terebinthe Mores . Damals aber waren die Kanaaniter im Land. 7 Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben! Und er baute dort dem Herrn , der ihm erschienen war, einen Altar . 8 Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an. 9 Danach brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden.

    Abram in Ägypten

    10 Da aber eine Hungersnot im Land herrschte, zog Abram nach Ägypten hin-ab, um sich dort aufzuhalten; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land. 11 Und es geschah, als er sich Ägypten näherte, da sprach er zu seiner Frau Sarai: Sieh doch, ich weiß, dass du eine Frau von schöner Gestalt bist. 12 Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau! Und sie werden mich töten und dich leben lassen. 13 So sage doch, du seist meine Schwes-ter , damit es mir um deinetwillen gut geht und meine Seele am Leben bleibt um deinetwillen!

    14 Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war. 15 Und als die Fürsten des Pharao sie sahen, priesen sie sie vor dem Pharao. Da wurde die Frau in das Haus des Pharao gebracht. 16 Und es ging Abram gut um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 17 Aber der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, der Frau Abrams, willen. 18 Da rief der Pharao den Abram und sprach: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist? 19 Warum hast du gesagt: »Sie ist meine Schwester«, sodass ich sie mir zur Frau nehmen wollte? Und nun siehe, da ist deine Frau; nimm sie und geh! 20 Und der Pharao bestimmte seinetwegen Männer, die ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit gaben.

     

    Man achte hier mal auf die Altersangabe: Abraham war 75, als Jehova ihn segnete und einen Bund mit ihm schloss, der seinen zahlreichen Nachkommen zugute kommen sollte. Das bedeutet, dass er 25 Jahre warten mußte, bis er endlich den hier verheißenen Samen in den Armen halten konnte.

    Hatte ich da im vergangenen Jahr etwas davon „gesagt“, dass er und Sara nicht auf Jehova gewartet hatten? 25 Jahre ist eine sehr lange Zeit. Wir selbst knabbern bereits an lächerlichen 7 Jahren und haben oft den Text aus Sprüche im Sinn, wo es heißt, dass hinausgeschobene Erwartung das Herz krank macht. Aber was ist das schon im Vergleich zu 25 Jahren? Und immerhin ging es ja bei Abraham und Sarah nicht so sehr um ihre eigenen persönlichen Befindlichkeiten, sondern um eine Verheißung Jehovas.

    In dem von Darby zitierten Kommentar wird Abraham für seinen mangelnden Glauben gerügt, den er hier in diesem Kapitel zeigt. Unter der Überschrift „Abrahams fehlender Glaube“ kritisiert er die Entscheidung, während der Hungersnot nach Ägypten zu gehen. Er hätte sich seiner Ansicht nach lieber darauf verlassen sollen, dass Jehova für ihn sorgen würde. Vielleicht war ja hier seine Überlegung, dass er selbst ja diesen Samen noch nicht hervorgebracht hätte und deshalb besonders auf sich achten müsse. Wie sah Jehova diese Entscheidung?

    Er lässt fast zu, dass ihm ein anderer die Frau nimmt und greift dann im letzten Moment ein. Will Jehova ihm hier vielleicht deutlich machen, dass er besser auf IHN vertraut hätte? Zwar wird Abraham zum Schluß gesegnet, aber er wird sicherlich beschämt gewesen sein. Könnte es sein, dass sein langes Warten auf den Samen ein Ergebnis dieser „Fehlentscheidung“ sein sollte?

    Wird eigentlich irgendwo in der Bibel ganz deutlich gesagt, wie Jehova die Sache beurteilte? Ist der nachherige Segen eine Bestätigung dafür, dass er richtig gehandelt hatte, sein Heil in Ägypten zu suchen – oder das lange Warten ein Ausdruck des Missfallens?

    Was passt eigentlich besser zu der Persönlichkeit Jehovas? Würde ER einen seiner treuen Anbeter wirklich so hart strafen, weil er einer Schwäche nachgegeben hatte? Sicherlich hatte Abraham doch gute Absichten bei seiner Entscheidung…

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

    Kommentar — 6. Januar 2013 @ 21:24

  14. Jule

    1. Mose 13 – unsere Entscheidungen gut abwägen und dabei unser Verhältnis zu Jehova nicht außer Acht lassen

    Abrams Rückkehr nach Kanaan. Trennung von Lot

    1 Und Abram zog mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, auch mit Lot, von Ägypten hinauf in den Negev . 2 Und Abram war sehr reich geworden an Vieh, Silber und Gold. 3 Und er zog weiter von einem Lagerplatz zum anderen, vom Negev her bis nach Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt zuerst gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai, 4 an die Stätte des Altars , den er dort zuerst errichtet hatte; und Abram rief dort den Namen des Herrn an. 5 Aber auch Lot , der mit Abram ging, hatte Schafe, Rinder und Zelte. 6 Und das Land ertrug es nicht, dass sie beieinanderwohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinanderbleiben.

    7 Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Land. 8 Da sprach Abram zu Lot: Es soll doch nicht Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten! Denn wir sind Brüder . 9 Steht dir nicht das ganze Land offen? Trenne dich von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten; und willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken! 10 Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Jordanaue; denn sie war überall bewässert, wie der Garten des Herrn , wie das Land Ägypten , bis nach Zoar hinab, bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte. 11 Darum erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und zog gegen Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen. 12 Abram wohnte im Land Kanaan , und Lot wohnte in den Städten der Aue , und er schlug sein Zelt auf bis nach Sodom hin. 13 Aber die Leute von Sodom waren sehr böse und sündigten schlimm gegen den Herrn .

    Gott erneuert seine Verheißungen an Abram

    14 Der Herr aber sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen! 15 Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig. 16 Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf der Erde; wenn ein Mensch den Staub auf der Erde zählen kann, so soll man auch deinen Samen zählen können. 17 Mach dich auf, durchziehe das Land seiner Länge und Breite nach! Denn dir will ich es geben. 18 Da brach Abram auf, kam und wohnte bei den Terebinthen Mamres in Hebron und baute dort dem Herrn einen Altar .

     

    Erneuert Jehova hier seinen Bund mit Abraham, weil dieser Lot bereitwillig den Vortritt gelassen hatte? Oder weil er das bessere Los gewählt hatte?

    Wir wissen ja, dass diese Entscheidung von Lot nicht besonders weise gewesen ist, denn er wählte nach dem äußeren Anschein. Es sah verlockend aus und versprach, ein gutes und leichteres Leben, als das Gebiet, das dann Abraham nahm. Es sah nach einem 6er im Lotto aus und Lot muss überglücklich gewesen sein, dass er tatsächlich Abrahams Zustimmung bekam. Leider hatte er die Menschen nicht mit in Betracht gezogen, die nichts mit Gott gemein hatten. Später muss er mehrfach unter dieser Entscheidung leiden.

    Es zeigt uns, dass wir besser keine übereilte Entscheidungen treffen sollten und uns Zeit und Musse nehmen sollten, alle Faktoren abzuwägen. Ganz besonders sollten wir bei jeder Entscheidung darauf achten, dass uns unser Umgang unseren Gott näher bringt. Jede Entscheidung, durch die wir uns noch mehr gottlosen Menschen – und auch solchen, die Gott durch ihre Handlungen verspotten – aussetzen, kann nur verkehrt sein. Ganz egal, wie gut und richtig es uns in diesem Moment erscheinen mag. Wir werden nur verlieren können: den Segen und die Freundschaft Jehovas!

    Aber hier kommt dann noch eine andere Frage auf: was wäre denn gewesen, wenn Lot den anderen Teil gewählt hätte? Dann hätte Abraham dort wohnen müssen, denn er hatte ja Lot den Vortritt gelassen. Hätte Jehova ihm dann den Segen entzogen? Aber hätte Abraham seine Zelte wirklich so dicht bei der Stadt aufgeschlagen?

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

    Kommentar — 6. Januar 2013 @ 21:43

  15. Jule

    1. Mose 14 – was hat es mit Melchisedek auf sich – warum ist er Hohepriester?

    Abram rettet Lot

    1 Und es geschah zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinear , Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam , und Tideals, des Königs der Gojim , 2 dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sinab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim , und mit dem König von Bela, das ist Zoar. 3 Diese verbündeten sich im Tal Siddim, wo [jetzt] das Salzmeer ist. 4 Sie waren zwölf Jahre lang Kedor-Laomer untertan gewesen, aber im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab. 5 Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die es mit ihm hielten, im vierzehnten Jahr und schlugen die Rephaiter in Astarot-Karnaim , und die Susiter in Ham und die Emiter in der Ebene Kirjataim , 6 auch die Horiter auf ihrem Bergland Seir , bis nach El-Paran , das an der Wüste liegt. 7 Danach kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch , und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter , dazu die Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten. 8 Da zogen der König von Sodom, der König von Gomorra , der König von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, das Zoar ist, [zum Kampf] aus, und sie stellten sich gegen sie zur Schlacht auf im Tal Siddim, 9 gegen Kedor-Laomer, den König von Elam, und Tideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen fünf. 10 Das Tal Siddim hatte aber viele As-phaltgruben ; und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen dort, und wer übrig blieb, floh ins Bergland . 11 Und jene nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Nahrung und zogen davon.

    12 Sie nahmen auch Lot mit sich, den Sohn von Abrams Bruder, und seine Habe – denn er wohnte in Sodom -, und zogen davon. 13 Es kam aber ein Entflohener und sagte es Abram, dem Hebräer , der bei den Terebinthen Mamres wohnte, des Amoriters, der ein Bruder von Eschkol und Aner war; diese waren Abrams Bundesgenossen. 14 Als nun Abram hörte, dass sein Bruder gefangen sei, bewaffnete er seine 318 erprobten Knechte, die in seinem Haus geboren waren, und jagte jenen nach bis Dan . 15 Und er teilte seine Schar nachts auf und überfiel sie mit seinen Knechten und schlug sie und verfolgte sie bis nach Hoba, das zur Linken von Damaskus liegt. 16 Und er brachte alle Habe wieder; auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe, die Frauen und das Volk brachte er wieder.

    Melchisedek segnet Abram

    17 Als aber [Abram] von der Schlacht gegen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm waren, zurückkehrte, ging ihm der König von Sodom entgegen in das Tal Schaweh, das ist das Königstal. 18 Aber Melchisedek , der König von Salem , brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchs-ten. 19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchs-ten , dem Besitzer des Himmels und der Erde! 20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem. 21 Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe behalte für dich! 22 Abram aber sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Herrn , zu Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde, 23 dass ich von allem, was dir gehört, nicht einen Faden noch Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagen kannst: »Ich habe Abram reich gemacht«! 24 Nichts für mich! Nur was die Knechte gegessen haben, und den Teil der Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind – sie sollen ihren Anteil nehmen!

     

    Warum eigentlich geht ihm Melchisedek entgegen? Hat Jehova ihn dazu aufgefordert? Er wird doch nicht selbst einem Fremden entgegen gehen, um ihm und seinem Heer zu Essen zu bringen – dazu hat er ja sicherlich bedienstete.

    Hier wird gesagt, er sei ein Hoherpriester Jehovas. Dieses Amt gab es doch damals noch gar nicht? Wurde es nicht erst mit der Stiftshütte ins Leben gerufen?

    Und: warum gibt ihm Abraham hier den Zehnten? Im Einsichtenbuch habe ich dazu folgendes gefunden:

    Das Priestertum Melchisedeks
    Der erste Priester, der in der Bibel erwähnt wird, ist Melchisedek, der sowohl „Priester Gottes, des Höchsten“, als auch König von Salem (Jerusalem) war. Abraham traf auf diesen Priesterkönig, als er von der Besiegung der drei mit dem elamitischen König Kedorlaomer verbündeten Könige zurückkehrte. Abraham erkannte den göttlichen Ursprung der Autorität Melchisedeks an, indem er ihm den Zehnten seiner Beute gab und sich von ihm segnen ließ. Die Bibel berichtet weder von Melchisedeks Vorfahren noch von seiner Geburt oder seinem Tod. Auch hatte er weder Vorgänger noch Nachfolger (1Mo 14:17-24; siehe MELCHISEDEK).

    Weitere Gedanken zu Abrahams Rettung von Lot findet ihr hier:

    Kommentar — 6. Januar 2013 @ 21:53

  16. Jule

    1. Mose 15 – Glauben bekunden wie Abraham

    Gott verheißt Abram einen Sohn und schließt einen Bund mit ihm

    1 Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass das Wort des Herrn an Abram in einer Offenbarung erging: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn ! 2 Abram aber sprach: O Herr, Herr , was willst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe? Und Erbe meines Hauses ist Elieser von Damaskus! 3 Und Abram sprach weiter: Siehe, du hast mir keinen Samen gegeben, und siehe, ein Knecht , der in meinem Haus geboren ist, soll mein Erbe sein! 4 Doch siehe, das Wort des Herrn erging an ihn: Dieser soll nicht dein Erbe sein, sondern der aus deinem Leib hervorgehen wird, der soll dein Erbe sein! 5 Und er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So soll dein Same sein! 6 Und [Abram] glaubte dem Herrn , und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an. 7 Und Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr , der dich von Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zum Erbbesitz zu geben. 8 [Abram] aber sprach: Herr, Herr , woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde?

    9 Und Er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube! 10 Und er brachte das alles und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Da stießen die Raubvögel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie. 12 Und es geschah, als die Sonne anfing sich zu neigen, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn. 13 Da sprach Er zu Abram: Du sollst mit Gewissheit wissen, dass dein Same ein Fremdling sein wird in einem Land, das ihm nicht gehört; und man wird sie dort zu Knechten machen und demütigen 400 Jahre lang. 14 Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich richten ; und danach sollen sie mit großer Habe ausziehen. 15 Und du sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in gutem Alter begraben werden. 16 Sie aber sollen in der vierten Generation wieder hierherkommen; denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll.

    17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war – siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag machte der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat: 19 die Keniter , die Kenisiter, die Kadmoniter, 20 die Hetiter, die Pheresiter , die Rephaiter , 21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter .

    Zu diesen drei Kapiteln passt auch der folgende Studienartikel:

    Glauben bekunden wie Abraham
    „Die, die am Glauben festhalten, [sind] die Söhne Abrahams“ (GALATER 3:7).

    IM Gehorsam gegenüber dem Befehl Jehovas hatte Abram ein bequemes Leben in Ur hinter sich gelassen. Die Unannehmlichkeiten, denen er in den darauffolgenden Jahren begegnete, waren lediglich der Auftakt zu einer Glaubensprüfung, die in Ägypten auf ihn wartete. Der Bibelbericht sagt: „Nun entstand eine Hungersnot im Land.“ Nur allzuleicht hätte Abram über seine Lage verbittert sein können, doch er unternahm praktische Schritte, um für seine Familie zu sorgen. „Abram zog nach Ägypten hinab, um dort als Fremdling zu weilen, denn die Hungersnot war schwer im Land.“ Abrams große Hausgemeinschaft konnte in Ägypten kaum unbemerkt bleiben. Würde Jehova sein Versprechen wahr machen und Abram vor allem Schaden bewahren? (1. Mose 12:10; 2. Mose 16:2, 3).

    2 In 1. Mose 12:11-13 lesen wir: „Es geschah, als er nahe daran war, Ägypten zu betreten, daß er dann zu Sarai, seiner Frau, sagte: ‚Siehe, bitte! Ich weiß wohl, daß du eine Frau von schönem Aussehen bist. Somit wird es ganz bestimmt geschehen, daß die Ägypter dich sehen und sagen werden: „Das ist seine Frau.“ Und sie werden mich gewiß töten, dich aber werden sie am Leben erhalten. Sag bitte, du seist meine Schwester, damit es mir deinetwegen gutgeht und meine Seele um deinetwillen bestimmt lebt.‘ “ Trotz ihres Alters von mehr als 65 Jahren war Sarai auffallend schön. Dadurch war Abrams Leben in Gefahr (1. Mose 12:4, 5; 17:17).* Aber noch bedeutsamer war, daß die Interessen Jehovas auf dem Spiel standen, denn er hatte gesagt, durch Abrams Samen würden sich alle Nationen der Erde segnen (1. Mose 12:2, 3, 7). Da Abram immer noch kinderlos war, kam es darauf an, daß er am Leben blieb.

    3 Abram griff zu einer Taktik, auf die er sich mit seiner Frau bereits früher geeinigt hatte: Sie sollte sich als seine Schwester ausgeben. Beachten wir, daß er sich, obwohl er über patriarchalische Gewalt verfügte, um Sarais Zustimmung und Unterstützung bemühte und nicht etwa seine Stellung mißbrauchte (1. Mose 12:11-13; 20:13). Abram gab damit Ehemännern ein gutes Beispiel, indem er seine Autorität als Haupt liebevoll ausübte, und Sarais Unterwürfigkeit ist für Ehefrauen heute ein nachahmenswertes Beispiel (Epheser 5:23-28; Kolosser 4:6).

    4 Sarai konnte ohne weiteres sagen, sie sei Abrams Schwester, da sie seine Halbschwester war (1. Mose 20:12). Überdies war er nicht verpflichtet, Unbefugten Auskunft zu geben (Matthäus 7:6). Treue Diener Gottes der heutigen Zeit halten sich an das biblische Gebot der Ehrlichkeit (Hebräer 13:18). Sie würden beispielsweise niemals vor Gericht einen Meineid schwören. Wenn jedoch das Leben ihrer Brüder in Gefahr ist — ob in buchstäblicher oder geistiger Hinsicht —, was in Verfolgungszeiten oder bei Bürgerunruhen der Fall sein kann, befolgen sie Jesu Rat, „vorsichtig wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben“ zu sein (Matthäus 10:16; siehe Wachtturm, 1. November 1996, Seite 18, Absatz 19).

    5 Wie reagierte Sarai auf Abrams Bitte? Der Apostel Petrus spricht von Frauen, die wie sie „auf Gott hofften“. Sarai konnte somit verstehen, daß geistige Gesichtspunkte eine Rolle spielten. Außerdem liebte und respektierte sie ihren Mann. Daher traf sie die Wahl, ‘sich ihrem Mann zu unterwerfen’, und verschwieg, daß sie verheiratet war (1. Petrus 3:5). Natürlich ging sie damit ein gewisses Risiko ein. „Es [geschah], daß die Ägypter, sobald Abram Ägypten betrat, die Frau zu sehen bekamen und gewahrten, daß sie sehr schön war. Und die Fürsten Pharaos bekamen sie ebenfalls zu sehen, und sie begannen sie Pharao zu preisen, so daß die Frau in das Haus Pharaos geholt wurde“ (1. Mose 12:14, 15).

    Von Jehova befreit

    6 Wie belastend dies für Abram und Sarai gewesen sein mußte! Es sah so aus, als würde sich Pharao an Sarai vergehen. Denn ihm war nicht bekannt, in welchem Stand sich Sarai eigentlich befand. Zudem überhäufte er Abram mit Geschenken, so daß er „Schafe und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele“ bekam (1. Mose 12:16).* Doch wie sehr Abram diese Geschenke verachtet haben muß! So schlecht die Situation auch aussah, Jehova hatte Abram nicht im Stich gelassen.

    7 „Dann schlug Jehova Pharao und seine Hausgenossen mit großen Plagen wegen Sarai, der Frau Abrams“ (1. Mose 12:17). Auf eine nicht genannte Art und Weise wurde Pharao die wahre Ursache dieser „Plagen“ enthüllt. Er reagierte unverzüglich: „Hierauf rief Pharao Abram und sprach: ‚Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? Warum sagtest du: „Sie ist meine Schwester“, so daß ich im Begriff war, sie mir zur Frau zu nehmen? Und nun, hier ist deine Frau. Nimm sie und geh!‘ Und seinetwegen ordnete Pharao Männer ab, und sie gaben ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit“ (1. Mose 12:18-20; Psalm 105:14, 15).

    8 Jehova garantiert uns heute nicht, vor Tod, Verbrechen, Hunger oder Naturkatastrophen bewahrt zu werden. Wir haben aber die Zusicherung, daß Jehova immer für Schutz vor Dingen sorgt, die unser Geistiggesinntsein gefährden könnten (Psalm 91:1-4). Das tut er, indem er uns vor allem durch sein Wort und durch den „treuen und verständigen Sklaven“ zeitgemäße Warnungen zukommen läßt (Matthäus 24:45). Wie steht es mit der Todesandrohung unter Verfolgung? Gott läßt möglicherweise zu, daß einzelne den Tod finden, doch er wird niemals zulassen, daß sein ganzes Volk ausgerottet wird (Psalm 116:15). Und wenn Treue sterben, dürfen wir davon überzeugt sein, daß sie auferweckt werden (Johannes 5:28, 29).

    Opfer bringen zur Wahrung des Friedens

    9 Als die Hungersnot in Kanaan offensichtlich vorüber war, „zog Abram aus Ägypten hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Negeb [das semiaride Gebiet südlich der Berge Judas]. Und Abram war reich begütert an Viehherden und Silber und Gold“ (1. Mose 13:1, 2). Einheimische lernten ihn so als einen mächtigen, einflußreichen Mann, einen bedeutenden Vorsteher, kennen (1. Mose 23:6). Abram hatte nicht den Wunsch, sich niederzulassen und sich an der Politik der Kanaaniter zu beteiligen, sondern „er zog seines Weges von Lagerplatz zu Lagerplatz, vom Negeb bis nach Bethel, an den Ort, wo zuerst sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai“. Wie immer und überall, wohin er kam, hatte für Abram die Anbetung Jehovas Priorität (1. Mose 13:3, 4).

    10 „Lot nun, der mit Abram zog, besaß ebenfalls Schafe und Rinder und Zelte. So ertrug das Land es nicht, daß sie alle beisammenwohnten, weil ihrer Habe viel geworden war, und sie vermochten nicht, alle beisammenzuwohnen. Und ein Zank entstand zwischen den Hirten des Viehbestandes Abrams und den Hirten des Viehbestandes Lots; und zu jener Zeit wohnten der Kanaaniter und der Perisiter im Land“ (1. Mose 13:5-7). Im Land gab es nicht so viel Wasser und Weideland, daß es für Abrams und Lots Herden gereicht hätte. Spannungen und Verärgerung unter den Hirten waren die Folge. Solches Gezänk schickte sich für Anbeter des wahren Gottes nicht. Falls die Streitereien anhielten, hätten sie zu einem dauerhaften Bruch führen können. Wie würde also Abram mit dieser Situation umgehen? Er hatte Lot nach dem Tod von dessen Vater adoptiert und ihn wahrscheinlich wie einen eigenen Sohn aufgezogen. Hätte es Abram als dem älteren von beiden nicht zugestanden, das Beste für sich zu nehmen?

    11 Doch „Abram [sprach] zu Lot: ‚Laß bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder. Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.‘ “ In der Nähe von Bethel befindet sich eine Stelle, die als „ein berühmter Aussichtspunkt Palästinas“ bezeichnet wird. Vielleicht an diesem Ort „erhob Lot seine Augen und sah den ganzen ‚Bezirk des Jordan‘, daß er überall eine gut bewässerte Gegend war, bevor Jehova Verderben über Sodom und Gomorra brachte, wie der Garten Jehovas, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin“ (1. Mose 13:8-10).

    12 Die Bibel bezeichnet Lot zwar als einen „gerechten“ Mann, doch aus irgendeinem Grund ließ er Abram in dieser Angelegenheit nicht den Vortritt, noch hat es den Anschein, daß er ihn als den Älteren um Rat bat (2. Petrus 2:7). „Lot [wählte sich] den ganzen ‚Bezirk des Jordan‘, und Lot verlegte sein Lager nach Osten. So trennten sie sich einer von dem anderen. Abram wohnte im Land Kanaan, Lot aber wohnte inmitten der Städte des ‚Bezirks‘. Schließlich schlug er das Zelt in der Nähe von Sodom auf“ (1. Mose 13:11, 12). Sodom war eine wohlhabende Stadt und bot viele materielle Vorteile (Hesekiel 16:49, 50). Vom materiellen Standpunkt aus gesehen, schien es vielleicht so, als hätte Lot eine kluge Wahl getroffen, doch geistig gesehen, war dem nicht so. Wieso nicht? In 1. Mose 13:13 heißt es: „Die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.“ Lots Entscheidung, dorthin zu ziehen, sollte seiner Familie schließlich großen Kummer bereiten.

    13 Abram hingegen bekundete Glauben an Jehovas Verheißung, daß sein Same einmal das ganze Land besitzen würde; er stritt sich nicht wegen eines schmalen Gebietsstreifens. Großzügig handelte er damals schon im Einklang mit dem Grundsatz, der heute in 1. Korinther 10:24 nachzulesen ist: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ Wer wegen finanzieller Angelegenheiten in Streit mit einem Mitgläubigen verwickelt werden könnte, ist gut beraten, sich daran zu erinnern. Einige sind mit ihren Brüdern vor Gericht gegangen, statt den Rat aus Matthäus 18:15-17 zu befolgen (1. Korinther 6:1, 7). Doch wie das Beispiel Abrams zeigt, ist es besser, einen finanziellen Verlust hinzunehmen, als auf Jehovas Namen Schmach zu bringen oder den Frieden der Christenversammlung zu gefährden (Jakobus 3:18).

    14 Abram sollte für seine Großzügigkeit gesegnet werden. Gott erklärte: „Ich will deinen Samen gleich den Staubkörnchen der Erde machen, so daß, falls ein Mensch die Staubkörnchen der Erde zu zählen vermöchte, auch dein Same gezählt werden könnte.“ Wie ermutigend diese Offenbarung für den kinderlosen Abram doch gewesen sein mußte! Anschließend gebot Gott ihm: „Steh auf, durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir werde ich es geben“ (1. Mose 13:16, 17). Nein, Abram würde nicht erlaubt werden, sich bequem in einer Stadt niederzulassen. Er sollte sich von den Kanaanitern getrennt halten. Christen heute müssen ebenfalls von der Welt getrennt bleiben. Sie halten sich nicht etwa für etwas Besseres, sondern sie möchten keinen engen Umgang mit Personen haben, durch die sie zu einem unbiblischen Lebenswandel verleitet werden könnten (1. Petrus 4:3, 4).

    15 Wer in biblischen Zeiten Land in Besitz nahm, war berechtigt, es vorher zu inspizieren. In dem Land umherzuwandern diente Abram möglicherweise als ständige Erinnerung daran, daß dieses Land eines Tages seinen Nachkommen gehören würde. Gehorsam „lebte Abram weiterhin in Zelten. Später kam er und wohnte unter den großen Bäumen von Mamre, die in Hebron sind; und dort machte er sich daran, Jehova einen Altar zu bauen“ (1. Mose 13:18). Erneut bewies Abram, daß er der Anbetung einen hohen Stellenwert beimaß. Räumen wir in unserer Familie dem Familienstudium, dem gemeinsamen Gebet und dem Zusammenkunftsbesuch hohe Priorität ein?

    Die Angriffe der Feinde

    16 „Nun geschah es in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam*, und Tidals, des Königs von Gojim, daß diese Krieg führten.“ Im Hebräischen lassen die ersten Worte („Nun geschah es in den Tagen . . .“) Schlimmes ahnen, denn sie weisen „auf eine Zeit der Prüfung hin, die segensreich ausgeht“ (1. Mose 14:1, 2, Fußnote). Zu dieser Prüfung kam es, als die erwähnten vier Könige des Ostens und ihre Heere einen folgenschweren Einfall in Kanaan unternahmen. Welches Ziel verfolgten sie? Sie wollten die Rebellion von fünf Städten — Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela — beenden. Sie überwanden allen Widerstand und „marschierten als Verbündete in die Tiefebene Siddim, das ist das Salzmeer“. In dieser Gegend lebte Lot mit seiner Familie (1. Mose 14:3-7).

    17 Die kanaanitischen Könige leisteten heftigen Widerstand, mußten aber eine demütigende Niederlage einstecken. „Dann nahmen die Sieger alle Habe von Sodom und Gomorra und all ihre Nahrung und gingen ihres Weges. Sie nahmen auch Lot, den Sohn des Bruders Abrams, und seine Habe mit und zogen auf ihrem Weg weiter. Er wohnte damals in Sodom.“ Schon recht bald erfuhr Abram von dem entsetzlichen Ereignis: „Nach diesem kam ein Entronnener und teilte es Abram, dem Hebräer, mit. Er zeltete damals unter den großen Bäumen des Amoriters Mamre, des Bruders von Eschkol und Bruders von Aner; und sie waren Abrams Bundesgenossen. So bekam Abram zu hören, daß sein Bruder gefangengenommen worden war“ (1. Mose 14:8-14). Welch eine Glaubensprüfung! Hegte er gegen seinen Neffen Groll, weil er den besseren Teil des Landes genommen hatte? Denken wir auch daran, daß die Eindringlinge aus Abrams Heimatland Schinar gekommen waren. Gegen sie zu kämpfen würde jede Möglichkeit zunichte machen, je wieder in die Heimat zurückzukehren. Was könnte Abram außerdem gegen ein Heer unternehmen, gegen das sich nicht einmal die vereinten Streitkräfte Kanaans hatten behaupten können?

    18 Wiederum vertraute Abram uneingeschränkt auf Jehova. „Hierauf bot er seine geübten Männer auf, dreihundertachtzehn in seinem Haus geborene Sklaven, und jagte ihnen nach bis Dan. Und bei Nacht ging er daran, gegen sie seine Streitkräfte zu teilen, er und seine Sklaven, und so besiegte er sie und jagte ihnen weiter nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. Und er brachte dann die ganze Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe und auch die Frauen und das Volk brachte er zurück“ (1. Mose 14:14-16). Abram bekundete starken Glauben an Jehova und führte seine zahlenmäßig weit unterlegenen Krieger zum Sieg, wobei er Lot und seine Angehörigen rettete. Jetzt begegnete Abram Melchisedek, dem König-Priester von Salem. „Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. Dann segnete er ihn und sprach: ‚Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat; und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!‘ Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem“ (1. Mose 14:18-20).

    19 Ja, der Sieg gehörte Jehova. Auf Grund seines Glaubens erlebte Abram wiederum Befreiung durch Jehova. Gottes Diener heute führen nicht buchstäblich Krieg, doch sie stehen vor vielen Prüfungen und Herausforderungen. Im nächsten Artikel wird gezeigt, wie Abrams Beispiel uns helfen kann, damit erfolgreich fertig zu werden.

    Kommentar — 6. Januar 2013 @ 22:09

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment