Hiob 8 – 10

Kapitel 8

8 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach dann:

2 „Wie lange wirst du diese Dinge weiterhin äußern,
Wenn die Reden deines Mundes nur ein starker Wind sind?

3 Wird Gott selbst das Gericht verdrehen,
Oder wird der Allmächtige selbst die Gerechtigkeit verdrehen?

4 Wenn deine eigenen Söhne gegen ihn gesündigt haben,
So daß er sie in die Hand ihrer Auflehnung geraten läßt,
5 Wenn du selbst nach Gott ausschauen wirst
Und [wenn] du den Allmächtigen um Gunst anflehen wirst,
6 Wenn du lauter und rechtschaffen bist,
So würde er jetzt für dich erwachen,
Und er würde bestimmt deinen gerechten Aufenthaltsort wiederherstellen.

7 Auch mag sich dein Anfang als klein erwiesen haben,
Dein Ende danach aber würde sehr groß werden.

8 In der Tat, befrage bitte die frühere Generation,
Und richte [deine Aufmerksamkeit] auf die von ihren Vätern erforschten Dinge.

9 Denn nur gestern waren wir, und wir wissen nichts,
Denn unsere Tage auf der Erde sind ein Schatten.

10 Werden sie selbst dich nicht unterweisen, dir Bescheid geben,
Und werden sie aus ihrem Herzen nicht Worte hervorbringen?

11 Wird eine Papyruspflanze hochwachsen ohne einen Sumpf?
Wird ein Schilfrohr groß werden ohne Wasser?

12 Während es noch in seiner Knospe ist, nicht abgepflückt,
Ja vor allem anderen Gras wird es verdorren.

13 So sind die Pfade all derer, die Gott vergessen,
Und selbst die Hoffnung eines Abtrünnigen wird vergehen,
14 Dessen Zuversicht abgeschnitten ist
Und dessen Vertrauen ein Spinnenhaus ist.

15 Er wird sich auf sein Haus stützen, doch wird es nicht stehenbleiben;
Er wird sich daran festhalten, aber es wird nicht standhalten.

16 Er ist voll Saft vor der Sonne,
Und in seinem Garten kommt sein eigener Schößling hervor.

17 In einem Steinhaufen verflechten sich seine Wurzeln,
Ein Haus aus Steinen erblickt er.

18 Wenn man ihn von seiner Stätte verschlingt,
Wird sie ihn bestimmt auch verleugnen, [indem sie spricht]: ‚Ich habe dich nicht gesehen.‘

19 Siehe! Das ist die Auflösung seines Weges;
Und aus dem Staub sprießen andere auf.

20 Siehe! Gott selbst wird keinen Untadeligen verwerfen,
Noch wird er die Hand von Übeltätern fassen,
21 Bis er deinen Mund mit Lachen füllt
Und deine Lippen mit Jubelschall.

22 Die selbst, die dich hassen, werden mit Schande bekleidet werden,
Und das Zelt der Bösen wird nicht [mehr] sein.“

Kapitel 9

9 Und Hiob antwortete und sprach dann:

2 „In der Tat, ich weiß bestimmt, daß es so ist.
Wie aber kann der sterbliche Mensch in einem Fall mit Gott im Recht sein?

3 Wenn er Lust hätte, mit ihm zu streiten,
So kann er ihm nicht ein einziges [Mal] auf tausend antworten.

4 Er ist weisen Herzens und stark an Kraft.
Wer kann ihm Trotz bieten und unversehrt davonkommen?

5 Er versetzt Berge, so daß man nicht einmal [von ihrem Dasein] weiß,
Er, der sie umgekehrt hat in seinem Zorn.

6 Er läßt die Erde erbeben von ihrer Stätte,
So daß selbst ihre Säulen erschüttert werden.

7 Er spricht zur Sonne, daß sie nicht aufleuchten solle,
Und um Sterne herum legt er ein Siegel,
8 Der die Himmel ausspannt, er allein,
Und auf die hohen Wogen des Meeres tritt;
9 Der das Asch-Sternbild, das Kesil-Sternbild
Und das Kima-Sternbild und die Innenkammern des Südens macht;
10 Der große Dinge tut, unerforschliche,
Und wunderbare Dinge ohne Zahl.

11 Siehe! Er geht an mir vorüber, und ich sehe [ihn] nicht,
Und er zieht weiter, und ich bemerke ihn nicht.

12 Siehe! Er rafft dahin. Wer kann ihm widerstehen?
Wer wird zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?

13 Gott selbst wird seinen Zorn nicht abwenden;
Unter ihm müssen sich die Helfer eines Stürmers niederbeugen,

14 Wieviel mehr so in dem Fall, da ich ihm selbst antworte!
Ich will meine Worte ihm gegenüber wählen,
15 Dem ich, auch wenn ich wirklich im Recht wäre, nicht antworten würde.
Bei meinem Gegner im Rechtsstreit würde ich um Gunst flehen.

16 Wenn ich ihn riefe, würde er mir antworten?
Ich glaube nicht, daß er meiner Stimme Gehör schenken würde,
17 Der im Sturm mich zermalmt
Und bestimmt meine Wunden zahlreich macht ohne Grund.

18 Er wird mir nicht gewähren, daß ich frisch Atem hole,
Denn er sättigt mich weiter mit Bitternissen.

19 Wenn jemand stark ist an Kraft, da [ist er];
Und wenn [irgendeiner stark ist] an Rechtlichkeit, o daß ich vorgeladen werde!

20 Wenn ich im Recht wäre, würde mein eigener Mund mich schuldig sprechen;
Wäre ich untadelig, so würde er mich für verkehrt erklären.

21 Wäre ich untadelig, würde ich meine Seele nicht kennen;
Ich würde mein Leben ablehnen.

22 Eines gibt es. Ja darum sage ich:
,Einem Untadeligen, auch einem Bösen macht er ein Ende.‘

23 Wenn eine Sturzflut plötzlichen Tod verursachte,
Selbst der Verzweiflung der Unschuldigen würde er spotten.

24 Die Erde selbst ist in die Hand dessen gegeben worden, der böse ist;
Das Angesicht ihrer Richter bedeckt er.
Wenn nicht [er], wer ist es dann?

25 Auch sind meine eigenen Tage schneller geworden als ein Läufer;
Sie sind enteilt, sie werden bestimmt das Gute nicht sehen.

26 Sie sind dahingefahren wie Schilfboote,
Wie ein Adler, der nach Fraß hin und her fliegt.

27 Wenn ich gesagt habe: ‚Laß mich meine Besorgnis vergessen,
Laß mich mein Gesicht verändern und aufgeheitert werden‘,

28 So ist mir bange vor all meinen Schmerzen;
Ich weiß doch, daß du mich nicht für schuldlos halten wirst.

29 Ich selbst muß schuldig werden.
Wozu mühe ich mich nur umsonst ab?

30 Wenn ich mich auch im Schneewasser wüsche
Und ich meine Hände tatsächlich in Pottasche reinigte,
31 Dann würdest du mich in eine Grube tauchen,
Und meine Kleider würden mich bestimmt verabscheuen.

32 Denn er ist nicht ein Mann wie ich, [daß] ich ihm antworten dürfte,
Daß wir miteinander vor Gericht treten könnten.

33 Da ist niemand, um zwischen uns zu entscheiden,
Daß er seine Hand auf uns beide legte.

34 Er möge seine Rute von mir entfernen,
Und seine Schrecklichkeit möge mich nicht erschrecken.

35 Ich will reden und mich nicht vor ihm fürchten,
Denn so bin ich nicht geneigt in mir.

Kapitel 10

10 Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben.
Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen.
Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!

2 Ich werde zu Gott sagen: ‚Erkläre mich nicht für schuldig.
Laß mich erkennen, warum es ist, daß du mit mir streitest.

3 Ist es gut für dich, daß du unrecht tust,
Daß du [das Erzeugnis] der harten Arbeit deiner Hände verwirfst
Und daß du über den Rat der Bösen tatsächlich strahlst?

4 Hast du Augen aus Fleisch,
Oder siehst du, wie ein sterblicher Mensch sieht?

5 Sind deine Tage gleich den Tagen des sterblichen Menschen
Oder deine Jahre so wie die Tage eines kräftigen Mannes,
6 Daß du versuchen solltest, mein Vergehen zu finden,
Und nach meiner Sünde fortgesetzt fahnden solltest?

7 Dies trotz deines eigenen Wissens, daß ich nicht im Unrecht bin
Und niemand da ist, der aus deiner eigenen Hand befreit?

8 Deine eigenen Hände haben mich gestaltet, so daß sie mich
Ganz und gar ringsum machten, und doch willst du mich verschlingen.

9 Bedenke bitte, daß du mich aus Ton gemacht hast,
Und zum Staub wirst du mich zurückkehren lassen.

10 Bist du nicht darangegangen, mich selbst wie Milch auszugießen
Und wie Käse mich gerinnen zu lassen?

11 Mit Haut und Fleisch hast du mich dann bekleidet
Und mit Gebein und Sehnen mich zusammengewoben.

12 Leben und liebende Güte hast du in bezug auf mich gewirkt;
Und deine eigene Obhut hat meinen Geist behütet.

13 Und diese Dinge hast du in deinem Herzen verborgen.
Ich weiß wohl, daß diese Dinge bei dir sind.

14 Wenn ich gesündigt habe und du fortwährend auf mich achtgegeben hast
Und du mich meines Vergehens nicht für schuldlos hältst,
15 Wenn ich wirklich im Unrecht bin, wehe mir!
Und bin ich tatsächlich im Recht, so darf ich mein Haupt nicht erheben,
Gesättigt mit Unehre und durchtränkt mit Trübsal.

16 Und handelt es überheblich, wirst du wie ein junger Löwe nach mir jagen,
Und du wirst dich in meinem Fall aufs neue als wunderbar erzeigen.

17 Du wirst neue von deinen Zeugen vor mich stellen,
Und du wirst deinen Verdruß gegen mich steigern;
Mühsal um Mühsal ist bei mir.

18 Warum also brachtest du mich aus einem Mutterschoß hervor?
Hätte ich verscheiden können, daß nicht einmal ein Auge mich hätte sehen können,
19 Als ob ich nicht geworden wäre, hätte ich werden sollen,
Vom [Mutter]leib weg hätte ich zur Grabstätte gebracht werden sollen.‘

20 Sind meiner Tage nicht wenige? Er möge ablassen,
Er wende seinen Blick ab von mir, damit ich mich ein wenig erheitere,
21 Ehe ich weggehe – und ich werde nicht zurückkommen –
In das Land der Finsternis und des tiefen Schattens,
22 In das Land der Dunkelheit gleich dem Dunkel, des tiefen Schattens
Und der Unordnung, wo es ebensowenig leuchtet wie das Dunkel.“

weiter geht es mit Hiob 11 – 13

Jule | 01.17.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, |

11 Comments »

  1. thomas

    Hiob 8-10

    “Dir geht es schlecht? Dann bist du selber Schuld, denn Gott würd es nie zulassen” ;-(
    Die “Ermunterungen” bringen Hiob soweit, dass er sich fragt, warum er lebt. Aber Hiob erkennt an, dass der Schöpfer alles in seiner Hand hat, dass er Sonne und Erde befiehlt. Er fordert vom Schöpfer “Erkläre mich nicht für schuldig. Laß mich erkennen, warum es ist, dass du mit mir streitest.”

    Wir wissen heute, warum es Hiob schlecht erging – dass Jehova nicht daran Schuld war. Aber wenn es uns heute schlecht geht, neigen auch wir heute dazu, mit dem Schöpfer zu hadern.
    Was aber, wenn wir bei anderen Menschen sehen, wie diese leiden? Sind wir dann wie Hiobs “Freunde” davon überzeugt, dass der Leidende Schuld hätte an seiner Situation? Sind wir wirkliche Tröster, oder machen wir uns zum willigen Werkzeug des Gegners?

    Kommentar — 18. Januar 2009 @ 21:54

  2. Jule

    Kapitel 8

    4 Wenn deine eigenen Söhne gegen ihn gesündigt haben,
    So daß er sie in die Hand ihrer Auflehnung geraten läßt,

    ja, ja, Hiobs Söhne sind gestorben, weil sie gegen Jehova gesündigt habe und er sie deshalb vernichtet hat, ebenso wie die beiden ältesten Söhne von Juda.

    Und Hiob muss leiden, weil er selbst auch schlecht gehandelt hat, darum straft ihn Gott und er ist nunmal selbst Schuld an dem, was ihm gerade widerfährt.

    5 Wenn du selbst nach Gott ausschauen wirst
    Und [wenn] du den Allmächtigen um Gunst anflehen wirst,
    6 Wenn du lauter und rechtschaffen bist,
    So würde er jetzt für dich erwachen,
    Und er würde bestimmt deinen gerechten Aufenthaltsort wiederherstellen.

    Denn, wir wissen ja: wer Jehova treu dient, der wird mit tollem Segen belohnt und wer ihm nicht dient, der wird halt vernichtet.

    12 Während es noch in seiner Knospe ist, nicht abgepflückt,
    Ja vor allem anderen Gras wird es verdorren.

    13 So sind die Pfade all derer, die Gott vergessen,
    Und selbst die Hoffnung eines Abtrünnigen wird vergehen,

    Also ganz eindeutig, oder? Wer ein ruhiges gutes Leben hat und in materiellen Dingen gut ausgesorgt hat, der hat Jehovas Wohlgefallen – wem es schlecht geht, wer wenig Materielles hat (halt nur das Lebensnotwendige), der wird von Jehova verflucht.

    Ach ja, wie war das noch vor einigen Jahren?
    „Hans-Jürgen hat jetzt noch mehr Vorrechte in der Versammlung bekommen. Daran kann man ja sehen, dass Jehova uns segnet, weil wir ihm wohlgefallen“, und Thomas und Jule? Naja, sieht man ja, wie es denen geht, die sind nicht nur ausgeschlossen worden, sondern haben sogar noch Hausverbot bekommen…

    Tja, liebe Leute, wir sind Jehova echt nicht mehr wohlgefällig, das sieht man ja wohl daran, unter welchen bedrückenden Umständen wir momentan leben.

    Das steht doch schon so in der Bibel, also wird es doch stimmen!

    Jawohl, das steht schon in der Bibel. Aber in der Bibel steht auch „es gibt keinen Gott“. Hm, hä???

    Hier erkennen wir, wie wichtig es ist, den Zusammenhang zu sehen und zu sehen, wer hier zu wem spricht und mit welchem Ziel.

    Nach Aussage des Bezirksaufsehers beim Kreiskongress Bingen waren die drei falschen Freunde alle Dämonenanbeter…

    noch Fragen?

    Kommentar — 18. Januar 2009 @ 22:35

  3. Jule

    Hiob 8:6

    Wenn du lauter und rechtschaffen bist,
    So würde er jetzt für dich erwachen,
    Und er würde bestimmt deinen gerechten Aufenthaltsort wiederherstellen.

    kommt uns das irgendwie bekannt vor?

    Genau das hatte ich gehofft und geglaubt, dass Jehova für uns einschreiten würde, ja, dass er uns das sogar schuldig wäre. Nach dem Urteil bin ich nicht mehr klar gekommen, habe heftig mit Jehova gehadert, weil „das geht doch net, dass er das zulässt und die Schadenstifter damit durchkommen“

    Wie der Bezirksaufseher in einem seiner Vorträge in Bingen sagte, ist so eine Reaktion, so ein Empfinden völlig normal. Nur: wir dürfen in diesem Zustand nicht verharren, denn sonst werden wir entmutigt und wir werden geschwächt.

    Gut, wenn man dann gute Freunde hat, die kommen um einem Trost zu spenden.

    So hat sich Marianne extra von Yve unsere Telefonnummer geben lassen, weil sie mich ermuntern wollte. Leider ging das dann völlig daneben, denn mit eine Aussage von ihr war: „naja, da ist ja Thomas auch selbst dran schuld, was musste der auch eine Frau heiraten, die mit Dämonen zu tun hatte?“

    Wahrlich, sehr tröstlich…

    Bei Hiob haben die Tröster ihr Ziel erreicht. Hiob war wirlich entmutigt und fragte sich, warum Jehova ihn so straft. Er kramt in seiner Erinnerung nach Dingen, die er getan haben könnte, die seinen Gott vielleicht erzürnt hätten. Aber er findet nichts und so fängt er an, mit Gott zu hadern, denn er ist der Ansicht, dass er das ganze Elend nicht verdient hat.

    Hiob ist oft als Beispiel hingestelllt worden. Nicht nur als Gutes, denn ich kann mich auch an mein Rechtskommitee erinnern, die mich davor gewarnt hatten, wie Hiob mit Gott zu streiten und mich selbst als gerechter als er hinzustellen

    Das habe ich meiner Ansicht nach nicht getan. Aber leider fehlt oft das Verständnis, wenn wir niemals in ähnlichen Situationen waren. In DIESER Hinsicht sind Thom und ich in den letzten Jahren reichlich gesegnet worden, denn wir können uns nun in viele Dinge hineinversetzen, die uns vorher schleierhaft waren.

    Heute kann ich z. B nachempfinden, warum die Israeliten nicht auf Jehova vertrauten, als Moses nicht so schnell wieder vom Berg herunter kam.

    Als ich die Geschichte mit dem goldenen Kalb vor vielen Jahren mit Nina studiert hatte, war sie ganz entsetzt über das mangelnde Vertrauen, immerhin hatte Jehova sie gerade durch ein Wunder durch das Rote Meer ziehen lassen und sie so aus einer scheinbar aussichtslosen Situation vor den Ägyptern gerettet. Damals hatte ich auch keine Erklärung für das Verhalten.

    Heute sehe ich das anders. Habe selbst erlebt, wie schnell ich immer wieder in Panik geraten bin, obwohl uns Jehova kurz davor ganz deutlich gezeigt hat, dass er mit uns ist.

    Und ich habe am eigenen Leib verspürt, wie leicht man in die Falle tapppen kann, was Jehovas Schutz angeht.

    Als mich Fine da mit Hiob und der Streitfrage trösten wollte, bin ich total wütend geworden, denn genau in dem Moment waren das für mich nur Worte, ohne jeglichen Trost.

    Wie tröstlich in dem Zusammenhang, dass Bruder Kreuzer in seinem öffentlichen Vortrag sagte, dass auch dies eine völlig normale Reaktion sei – dass wir so etwas erst mal verarbeiten müssten, bis die Hoffnung wieder greift…

    Kommentar — 18. Januar 2009 @ 23:18

  4. Jule

    Hiob 8 – 10

    Hiob 8:21

    Bis er deinen Mund mit Lachen füllt
    Und deine Lippen mit Jubelschall.

    (2005 zu einem Zeitpunkt, wo es mir sehr schlecht ging)
    nur noch eine kleine Weile. Wenn ich auf Jehova vertraue und mich aufrichtig um sein Wohlwollen bemühe – werde ich auch wieder von Herzen lachen (was dann auch eintraf)

    Kommentar — 24. Januar 2010 @ 13:26

  5. Jule

    Hiob 8 – 10

    Hiob 8:5-6

    Wenn du selbst nach Gott ausschauen wirst
    Und [wenn] du den Allmächtigen um Gunst anflehen wirst,
     6 Wenn du lauter und rechtschaffen bist,
    So würde er jetzt für dich erwachen,
    Und er würde bestimmt deinen gerechten Aufenthaltsort wiederherstellen

    Ja, bitte lesen wir die Bibel immer im Zusammenhang!

    Was lehrt uns dieser Text im Zusammenhang mit der Geschichte um Hiob? Es ist nicht wahr!

    Wenn wir dies nämlich glauben, dann werden wir straucheln, wenn es zu wirklicher Bedrängnis kommt.

    Mein Vater hat uns Kindern bereits sehr früh folgenden Grundsatz mitgegeben: „Behandle andere immer so, wie du selbst behandelt werden möchtest“. Ihr kennt diesen Grundsatz sicherlich in ähnlicher Form als die „goldene Regel“

    Leider habe ich dies falsch verstanden. Ich hatte es so verstanden, dass wenn ich andere gut behandle, mit Liebe und Respekt, so müssten sie mich ebenso behandeln.

    Und bin dabei leider in den letzten Jahren fürchterlich auf die Nase gefallen. Stehe oftmals fassungslos vor den Scherben und kann nicht glauben, wie Personen, denen ich alles gegeben habe, für die ich alles verloren habe, uns nun mit Füßen treten. Sich nicht nur von uns abwenden und nichts mehr mit uns zu tun haben wollen, sondern sie reden schlecht von uns und unterstützen damit diejenigen, die so erfolgreich mit ihrem Rufmord waren.

    Wenn Bildad nun zu Hiob sagt, dass Jehova ganz sicherlich dafür sorgen würde, dass es ihm wieder gut ginge und sein Leid beendet wäre – wenn er nur die Gebote Jehovas halten würde – dann malt er ein falsches Bild von Gott.

    Wir heute wissen zwar darum, dass Gott Leid zulässt und auch warum, aber wenn wir auf diese Lüge hereinfallen würden, dann würden wir wohl den letzten Mut verlieren. Denn dann sind wir an dem Punkt, dass wir unserem Gott am liebsten anschreien würden „warum hilfst du mir denn nicht? Du hattest es doch versprochen!“

    Dann kann man nicht ruhig bleiben, wenn Jehova die Dinge immer weiter zulässt, obwohl wir meinen, wir könnten es keine Sekunde mehr länger aushalten. Dann würden wir nämlich dem Satan in die Falle gehen und uns vielleicht von unserem Gott abwenden.

    Ganz ganz wichtig, dass wir den ergänzenden Bibeltext dabei immer mit im Sinn behalten:

    2. Timotheus 3:12

    Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden.

    Am Besten erinnern wir uns nochmal an den Schluß von dem Vortrag „Die letzten Stunden im Leben Jesu“, wo der Bruder zum Abschluß sagt:

    Hast du einen sicheren und gemütlichen Platz in der Versammlung? Geht es dir gut? Hast du keine Probleme?

    Dann bist du nicht wirklich in der Wahrheit.

    Denn wer Gott wirklich dient, der wird auch mit Drangsal zu kämpfen haben!

    Also behalten wir dieses Wechselspiel immer im Hinterkopf – wenn wir unter Drangsal leiden, aber ebenso, wenn wir andere trösten

    Kommentar — 27. Januar 2011 @ 23:58

  6. Jule

    Hiob 8:11-13

    Wird eine Papyruspflanze hochwachsen ohne einen Sumpf?
    Wird ein Schilfrohr groß werden ohne Wasser?

    12 Während es noch in seiner Knospe ist, nicht abgepflückt,
    Ja vor allem anderen Gras wird es verdorren.

    13 So sind die Pfade all derer, die Gott vergessen,
    Und selbst die Hoffnung eines Abtrünnigen wird vergehen,

    wahre Worte – aber im falschen Zusammenhang!

    Es stimmt, was Bildad sagt: der Böse wird auf Dauer kein Gelingen haben. Aber der Umkehrschluß ist verkehrt:

    Es stimmt nämlich nicht, dass diejenigen, denen es schlecht geht und die unter Drangsal jeglicher Art zu leiden haben, den Segen Jehovas verloren haben!

    Erinnern wir uns an den Studienartikel, den wir am 1. Januar zum Tagestext gelesen haben: hier wird uns gezeigt, wie wichtig es ist, zu erkennen, wer wirklich hinter der Drangsal steht.

    Und wir wissen ja: der Satan kann uns als Werkzeug mißbrauchen, um andere zu entmutigen. Also achten wir bitte immer auf unser Handeln, aber auch auf unsere Worte.

    Bitte geben wir niemandem Anlaß zum Straucheln – indem wir Gottes Wort aus dem Zusammenhang reißen, sondern vermitteln wir den Gedanken, wie es gemeint war von Jehova

    Kommentar — 28. Januar 2011 @ 00:08

  7. Jule

    Kapitel 9 – Hiob weiß es ansatzweise richtig

    Er weiß, dass Jehova machtvoll ist, alles tun kann, was er nur möchte und er erkennt auch an, dass Jehova immer und in allem gerecht ist. Daher diskutiert er auch nicht mit IHM, sondern antwortet nur auf die falschen Anschuldigungen seiner Freunde, die eigentlich als Trost gedacht waren. Er würde sich niemals anmaßen, respektlos mit seinem Gott zu reden!

    Hiob 9:12-15

    Wer wird zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?

    13 Gott selbst wird seinen Zorn nicht abwenden;
    Unter ihm müssen sich die Helfer eines Stürmers niederbeugen,

    14 Wieviel mehr so in dem Fall, da ich ihm selbst antworte!
    Ich will meine Worte ihm gegenüber wählen,
    15 Dem ich, auch wenn ich wirklich im Recht wäre, nicht antworten würde.
    Bei meinem Gegner im Rechtsstreit würde ich um Gunst flehen.

    Hiob 9:32-33

    Denn er ist nicht ein Mann wie ich, [daß] ich ihm antworten dürfte,
    Daß wir miteinander vor Gericht treten könnten.

    33 Da ist niemand, um zwischen uns zu entscheiden,
    Daß er seine Hand auf uns beide legte.

    Aber er hat auch erkannt, dass es nicht wirklich Jehova ist, der ihn prüft, denn er wusste damals schon, dass die Erde in der Hand Satans war:

    Hiob 9:24

    Die Erde selbst ist in die Hand dessen gegeben worden, der böse ist;
    Das Angesicht ihrer Richter bedeckt er.
    Wenn nicht [er], wer ist es dann?

    Hiob hatte bereits einige Puzzleteile, aber noch nicht alle und daher konnte er das ganze Bild noch nicht so richtig erkennen. Er konnte nicht wissen, dass er ein Streitobjekt geworden war, dass der Widersacher seine Lauterkeit in Frage zog und versuchte, am Beispiel Hiobs Jehova zu beweisen, dass er mit seinen unverschämten Unterstellung im Recht sei.

    Ob er wohl ebenso wütend geworden wäre wie ich, wenn er es gewußt hätte?

    Wissen wir persönlich es eigentlich zu schätzen, dass wir heute die Bibel haben und die Dinge verstehen können?

    Nutzen wir sie wirklich gut, indem wir die Zeit für die wichtigeren Dinge auskaufen – oder haben wir vielleicht keine Zeit dazu?

    Gerade in den letzten Jahren ist mir erst so richtig bewußt geworden, wie wichtig es eigentlich ist, täglich in der Bibel zu lesen. Damit meine ich nicht, jeden Tag den Tagestext zu lesen. Auch wenn einige meinen, dass sie damit täglich in der Bibel lesen, immerhin ist jeden Tag ein anderer Bibeltext dran.

    Ich meine „wirklich in der Bibel lesen“, damit wir alle Puzzleteile richtig zusammensetzen können. Dann wissen wir, wie Jehova denkt und fühlt und dann können wir auch die richtigen Entscheidungen treffen.

    Wir machen dieses Programm „Wir lesen die Bibel in einem Jahr ganz durch – so wie die Dinge zeitlich passiert sind“ nun bereits das dritte Jahr und ich muss ganz ehrlich sagen: wenn wir es nicht getan hätten, hätte ich nicht die Kraft gehabt, weiterhin treu im Glauben auszuharren!

    Kommentar — 28. Januar 2011 @ 00:25

  8. Jule

    Hiob 8 – 10

    Hiob 8:5-7

    Du aber solltest unermüdlich nach Gott suchen und zum Allmächtigen um Gnade flehen. 6 Wenn du aufrichtig und ehrlich bist, dann wird er sich noch heute um dich kümmern und Haus und Hof dir wiedergeben, wie du es verdienst. 7 Was du früher besessen hast, wird dir gering erscheinen verglichen mit dem, was Gott dir schenken wird!

    Achtung! Fallen wir bitte nicht darauf herein!

    So einfach ist das nicht. Wir wissen, dass Jehova nicht für jeden seiner Diener jetzt und sofort ein Wunder wirkt.

    Sicherlich hat er dies in der Vergangenheit auch immer wieder getan. Wenn wir nut an die drei jungen Hebräer denken, die er im Feuerofen bewahrt hatte – sie rochen nicht einmal nach Rauch. Oder erinnern wir uns an Daniel: er war eine ganze Nacht mit hungrigen Löwen in einer Grube und ihm ist nichts passiert.

    Aber wir wissen auch, dass es bei einigen seiner Diener sehr lange dauerte, bis er eingriff: denken wir hier an Hiob und dass seine Kinder erst in der Auferstehung nach Harmagedon wieder zum Leben kommen werden. Jakob wurde über 20 Jahre von seinem Schwiegervater mißbraucht. Denken wir an David und die vielen Jahre, die er vor Saul auf der Flucht war und an seinen so geliebten Sohn Jesus Christus, wo er zuließ, dass er einen schändlichen und qualvollen Tod starb. Denken wir auch an die treuen Christen wie Stephanus, der wegen seines Glaubens gesteinigt wurde und an die, die von den Nazis im KZ gequält und dann getötet wurden.

    Richtig ist: Jehova kann jetzt und hier eingreifen, aber er muss es nicht.

    Die drei Hebräer hatten dies erkannt, denn sie sagten genau dies zu Nabukadnezar:

    sie sprachen zum König: „O Nebukadnẹzar, es besteht für uns keine Notwendigkeit, dir in dieser Hinsicht ein Wort zu erwidern. 17 Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er [uns] befreien. 18 Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten.“
    (Daniel 3:16-18)

    Das Gemeine an dem, was dieser sogenannte Freund zu Hiob sagt, ist die Entmutigung, die zwangsläufig kommen muss, wenn Jehova dann doch nicht eingreift. Weil wir dann denken könnten, das mit uns etwas nicht stimmt. Dass wir vielleicht den Segen Jehovas verloren hätten.

    Denn das Einzige, was mich seit Jahren noch aufrecht hält, ist der Gedanke, dass Jehova mich kennt und liebt und dass er voller Freude auf mich runter blickt, weil ich alles tue, um ihm zu gefallen.

    Genau diese Zuversicht will der Satan durch Entmutigung zerstören – damit er uns doch noch zu Fall bringen kann.

    Also lassen wir uns nicht entmutigen, fallen wir nicht auf seine Lügen herein!

    Kommentar — 18. Januar 2012 @ 22:44

  9. Jule

    Hiob 8:13-14

    Genauso geht es dem, der Gott vergisst; wer ihm die Treue bricht, hat keine Hoffnung mehr. 14 Worauf er sich stützte, das zerbricht, und seine Sicherheit zerreißt wie ein Spinnennetz.

    Dies erinnert mich an einen sehr guten Vergleich, den ich vor kurzem gehört hatte. Es ging um Sprüche 3:5, dass wir uns nicht auf unseren eigenen Verstand stützen sollten:

    Unser Verstand ist wie ein Blindenstock – dazu da, um sich tastend fortzubewegen. Wenn wir uns darauf abstützen würden wie auf einer Krücke, dann würde der Stock zusammenbrechen und wir hinfallen.

    Ähnlich sind solche Gedanken wie der vorherige, dass Jehova uns sofort durch ein Wunder helfen würde, wenn wir nur so lebten, wie es IHM gefällt.

    Richtig ist aber auch der Gedanke, dass derjenige, der nicht mit Jehova in Übereinstimmung lebt, nicht von Bestand ist. Da aber die Strafe nicht sofort folgt, wiegt sich der Übeltäter in falscher Sicherheit. Noch mag es ihm gut gehen, aber zu SEINER Zeit wird Jehova die Strafe verhängen.

    Es gibt ein weltliches Sprichwort: „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.

    Dieser Gedanke macht wiederum denen Mut, die mit unserem Gott Jehova wandeln

    Kommentar — 18. Januar 2012 @ 23:14

  10. Jule

    Kapitel 9 – der Widersacher scheint es geschafft zu haben:

    Hiob erwiderte:

    2 »Das alles weiß ich doch schon längst! Nur eins verrate mir: Wie kann ein Mensch vor Gott sein Recht bekommen? 3 Wenn er dich vor Gericht zieht und Anklage erhebt, weißt du auf tausend Fragen keine Antwort. 4 Gott ist weise, stark und mächtig! Wer hat sich je erfolgreich gegen ihn gestellt?

    5 Ohne Vorwarnung verrückt er Berge, und wenn er zornig wird, zerstört er sie. 6 Er lässt die Erde zittern und beben, so dass ihre Säulen schwanken. 7 Er spricht nur ein Wort – schon verfinstert sich die Sonne, die Sterne dürfen nicht mehr leuchten. 8 Er allein hat den Himmel ausgebreitet, ist über die Wogen der Meere geschritten. 9 Den großen Wagen hat er geschaffen, den Orion, das Siebengestirn und auch die Sternbilder des Südens. 10 Er vollbringt gewaltige Taten; unzählbar sind seine Wunder, kein Mensch kann sie begreifen!

    11 Unbemerkt zieht er an mir vorüber; er geht vorbei, er streift mich, und ich nehm es gar nicht wahr! 12 Niemand kann ihn hindern, wenn er einen Menschen aus dem Leben reißt. Wer wagt es, ihn zu fragen: ›Halt! Was tust du da?‹? 13 Gott lässt seinem Zorn freien Lauf; er unterwarf sich seine Feinde, die dem Meeresungeheuer halfen, als es sich ihm widersetzte. 14 Und ich? Was kann ich denn erwidern, mit welchen Worten ihm entgegentreten? 15 Auch wenn ich schuldlos wäre, könnte ich ihm nichts entgegnen, nein, ich müsste ihn als meinen Richter noch um Gnade anflehen!

    16 Selbst wenn ich darauf drängte, dass er mir endlich eine Antwort gibt, würde er mich kaum beachten. 17 Im Gegenteil: Er würde im Orkan mich packen und grundlos meine Qual vermehren. 18 Er gönnt mir keine Atempause und sättigt mich mit Bitterkeit. 19 Wollte ich meine Kraft mit ihm messen – er ist der Stärkere! Aber es geht ums Recht! Warum lädt er mich nicht vor, damit ich mich verteidigen kann? 20 Selbst wenn ich Recht hätte, würde Gott mich zum Geständnis zwingen; ich müsste mich vor ihm für schuldig erklären, auch wenn ich schuldlos wäre. 21 Ja, ich bin unschuldig! Aber es ist mir völlig gleichgültig, so sehr hasse ich mein Leben! 22 Es ist alles einerlei; deshalb sage ich: Egal, ob du gottlos bist oder fromm – er bringt dich doch um! 23 Und wenn sein Schlag plötzlich Unschuldige trifft, dann spottet er noch über ihren Schmerz! 24 Fällt ein Land Tyrannen in die Hände und werden alle Richter blind für das Recht, so hat Gott das getan! Wenn nicht er – wer sonst?

    25 Meine Jahre sind vorbeigeeilt, schneller als ein Läufer, verschwunden sind sie ohne eine Spur von Glück. 26 Sie gleiten dahin, geschwind wie ein Boot, fliegen rascher als ein Adler, der sich auf die Beute stürzt. 27 Wenn ich mir sage: Jetzt will ich mein Klagen vergessen, will glücklich sein und mich freuen,

    28 dann packt mich doch die Angst, dass meine Schmerzen wiederkommen.
    O Gott, ich weiß es: Du hältst mich für schuldig! 29 Ich bin ja schon verurteilt – wozu soll ich mich noch abmühen? 30 Wenn ich meine Hände mit Schneewasser wüsche oder mit Lauge reinigte, als Zeichen meiner Unschuld, 31 dann würdest du mich doch in eine Jauchegrube tauchen, dass sich selbst meine Kleider vor mir ekelten!

    32 Wärst du ein Mensch wie ich, dann könnte ich dir antworten! Wir würden beide vor Gericht gehen, damit der Streit entschieden wird. 33 Aber es gibt keinen, der zwischen dir und mir entscheidet und für Recht sorgt. 34 Hör auf, mich zu bestrafen! Halte deine Schrecken von mir fern!

    35 Dann kann ich endlich frei und furchtlos reden, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst!«

    Das hört sich wirklich nicht gut an. Eigentlich weiss Hiob ja, dass dies so nicht stimmt.

    Ein Gedanke aus Prediger könnte glatt von ihm sein, so als habe Hiob ihn im Nachhinein aufgeschrieben: „allein Bedrückung kann bewirken, dass ein Weiser unsinnig handelt.“ (Prediger 7:7)

    Etwas ähnliches erlebten Moses und Aaron später, als sie von dem ständigen Rumgejammer der Israeliten so genervt sind, dass sie vergessen, Jehova die Ehre für das Wunder zu geben.

    Trotzdem verurteilt Jehova Hiob nicht hart, denn er weiss, dass es die Situation war, die ihn so zermürbt hatte. Allerdings wird ER sicherlich nicht so milde über „den guten Freund“ denken, der Hiob mit seinem Gerede in die Ecke gedrängt hatte.

    Jesus sagte, dass wir uns davor hüten sollten, andere zum Straucheln zu bringen, sonst würde uns ein hartes Gericht treffen. (Matthäus 18:6)

    Wer immer aber einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, straucheln macht, für den ist es nützlicher, daß ihm ein Mühlstein, wie er von einem Esel gedreht wird, um den Hals gehängt und er ins weite, offene Meer versenkt werde.

    Warum dies eine ernste Angelegenheit ist, sehen wir hier an Hiob. Denn wenn er entmutigt aufgegeben hätte, dann hätte sein Freund Blutschuld auf sich geladen.

    Vielleicht ist es deshalb auch ganz wichtig, dies immer im Sinn zu behalten und darauf zu achten was und wie wir reden.

    Mein Vater sagte immer scherzhaft: „vor Inbetriebnahme des Mundes bitte immer zuerst das Gehirn einschalten“.

    Kommentar — 18. Januar 2012 @ 23:34

  11. Jule

    Hiob 8 – 10

    Hiob 8 – Bildad antwortet

    1 Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach: 2 Wie lange willst du solche Reden führen, [wie lange] sollen die Worte deines Mundes wie heftiger Wind sein? 3 Beugt denn Gott das Recht, oder verkehrt der Allmächtige die Gerechtigkeit? 4 Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Missetat. 5 Bist du es aber, so suche Gott ernstlich und flehe um Gnade zu dem Allmächtigen! 6 Wenn du lauter und aufrichtig bist, so wird er sich um deinetwillen aufmachen und dein gerechtes Heim wiederherstellen. 7 Da wird dein früheres Glück im Vergleich zu deinem späteren klein sein!

    8 Denn frage doch das frühere Geschlecht und beherzige das, was ihre Väter erforscht haben! 9 Denn von gestern sind wir und wissen nichts; ein Schatten nur sind unsere Tage auf Erden. 10 Sind sie es nicht, die dich belehren , es dir sagen und Sprüche hervorholen aus ihrem Herzen ? 11 Schießt der Papyrus ohne Sumpf empor, oder gedeiht das Riedgras ohne Wasser? 12 Noch steht es in vollem Trieb, ist nicht zum Schneiden reif – da verdorrt es schon vor allem anderen Gras. 13 Das ist der Weg all derer, die Gott vergessen ; ja, die Hoffnung des Ruchlosen geht zugrunde! 14 Seine Zuversicht wird abgeschnitten, und sein Vertrauen ist ein Spinngewebe. 15 Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen. 16 Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Ranken überziehen seinen Garten; 17 über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln , auf ein Haus von Steinen schaut er hin. 18 Doch wenn man ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet sie ihn: »Ich habe dich nie gesehen!«

    19 Siehe, das ist die Freude seines Weges, und aus dem Staub werden andere wachsen. 20 Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand; 21 während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Freudengeschrei, 22 werden deine Hasser mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein!

    Hiob 9 – Hiob fült sich zu einer Antwort gedrängt

    1 Da antwortete Hiob und sprach: 2 Wahrhaftig, ich weiß, dass es sich so verhält; und wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? 3 Wenn er mit Ihm rechten wollte, so könnte er Ihm auf tausend nicht eins antworten. 4 Er hat ein weises Herz und ist von ungebrochener Kraft ; wer hat ihm je getrotzt und ist heil davongekommen? 5 Er versetzt Berge, und man merkt es nicht; er, der sie umkehrt in seinem Zorn. 6 Er stört die Erde auf von ihrem Ort, sodass ihre Säulen erzittern. 7 Er gebietet der Sonne, und sie geht nicht auf; er verschließt die Sterne mit einem Siegel . 8 Er allein spannt den Himmel aus und schreitet auf Meereswogen einher. 9 Er machte den Großen Bären, den Orion und das Siebengestirn, samt den Kammern des Südens. 10 Er tut große Dinge, die unerforschlich sind, und Wunderwerke ohne Zahl. 11 Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht; er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht.

    12 Siehe, wenn er dahinrafft, wer kann ihn hindern? Wer kann ihm zurufen: Was machst du da? 13 Gott lässt von seinem Zorn nicht ab; selbst Rahabs Helfer müssen sich unter ihn beugen . 14 Wie viel weniger könnte ich ihm da antworten, und Worte finden, um mit ihm zu reden! 15 Auch wenn ich im Recht wäre, könnte ich ihm nichts erwidern, sondern müsste meinen Richter um Gnade anflehen. 16 Wenn ich rufe, wird er mir antworten? Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört; 17 denn im Sturm zermalmt er mich und fügt mir ohne Ursache viele Wunden zu.

    18 Er lässt mich nicht einmal Atem holen, sondern sättigt mich mit bitteren Leiden. 19 Kommt“s auf die Kraft des Starken an, siehe, er hat sie, und wenn aufs Recht, wer lädt mich vor? 20 Wenn ich mich auch rechtfertige, so wird mich doch mein Mund verurteilen, und bin ich auch untadelig, so wird er mich doch für verkehrt erklären. 21 Ich bin untadelig, dennoch kümmert mich meine Seele nicht; ich verachte mein Leben. 22 Darum sage ich: Es ist einerlei; Untadelige und Gottlose bringt er gleicherweise um! 23 Wenn die Geißel plötzlich tötet, so lacht er über die Prüfung der Unschuldigen.

    24 Die Erde ist in die Gewalt des Frevlers gegeben ; das Angesicht ihrer Richter verhüllt Er; wenn nicht Er, wer dann? 25 Und meine Tage sind schneller dahingeeilt als ein Läufer; sie sind entflohen und haben nichts Gutes gesehen; 26 sie sind vorbeigezogen wie Rohrschiffe, wie ein Adler, der sich auf Beute stürzt. 27 Wenn ich denke: »Ich will meine Klage vergessen, meine Miene ändern und heiter dreinschauen!«, 28 so muss ich meine vielen Schmerzen fürchten; denn ich weiß, dass du mich nicht freisprechen wirst! 29 Soll ich denn schuldig sein, was mühe ich mich vergeblich ab? 30 Wenn ich mich auch mit Schnee waschen würde und meine Hände mit Lauge reinigte, 31 so würdest du mich doch in die Grube tauchen, sodass sich meine eigenen Kleider vor mir ekelten! 32 Denn Er ist nicht ein Mann wie ich, dass ich Ihm antworten dürfte, dass wir miteinander vor Gericht gehen könnten; 33 es gibt auch keinen Mittler zwischen uns, der seine Hand auf uns beide legen könnte. 34 Er nehme aber seine Rute von mir, und sein Schrecken ängstige mich nicht mehr, 35 so wollte ich reden und keine Angst vor Ihm haben – aber so ist es bei mir nicht.

    Hiob 10

    1 Meine Seele ekelt’s vor meinem Leben; ich will mich meiner Klage überlassen, will reden in der Betrübnis meiner Seele. 2 Ich spreche zu Gott: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, weshalb du mich befehdest! 3 Gefällt es dir wohl, dass du bedrückst, dass du das Werk deiner Hände verwirfst, während du über den Rat der Gottlosen dein Licht leuchten lässt? 4 Hast du Fleischesaugen, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? 5 Sind denn deine Tage wie Menschentage, deine Jahre den Jahren eines Mannes gleich, 6 dass du nach meiner Schuld forschst und nach meiner Sünde fragst, 7 obwohl du doch weißt, dass ich unschuldig bin, und mich niemand aus deiner Hand erretten kann? 8 Deine Hände haben mich als Ganzes gebildet und rundum gestaltet, und nun verschlingst du mich? 9 Gedenke doch, dass du mich wie Ton gebildet hast; und nun willst du mich wieder in Staub verwandeln! 10 Hast du mich nicht wie Milch hingegossen und wie Käse mich gerinnen lassen, 11 mit Haut und Fleisch mich bekleidet, mit Gebeinen und Sehnen mich durchwoben?

    12 Leben und Gnade hast du mir gewährt, und deine Fürsorge bewahrte meinen Geist. 13 Doch dieses verbargst du in deinem Herzen; ich weiß, dass es bei dir so beschlossen war: 14 Wenn ich sündigte, so würdest du darauf achten und mich nicht freisprechen von meiner Missetat. 15 Habe ich Böses getan, dann wehe mir! Und bin ich im Recht , so darf ich mein Haupt doch nicht erheben; ich bin ja gesättigt mit Schande und muss mein Elend ansehen! 16 Wagt [mein Haupt] es aber, sich zu erheben, so verfolgst du mich wie ein Löwe und handelst noch unbegreiflicher mit mir. 17 Du stellst neue Zeugen gegen mich auf und mehrst deinen Zorn gegen mich; du bietest stets frische Scharen, ja ein Heer gegen mich auf!

    18 Warum hast du mich aus dem Mutterleib hervorgebracht? Wäre ich doch dabei umgekommen, ohne dass mich ein Auge gesehen hätte! 19 So würde ich sein, als wäre ich niemals gewesen, vom Mutterleib weg ins Grab gelegt. 20 Ist meine Lebenszeit nicht kurz genug? Er höre doch auf, lasse ab von mir, dass ich mich ein wenig erhole, 21 ehe ich dahinfahre auf Nimmerwie-derkehren in das Land der Düsternis und des Todesschattens , 22 in das Land, das schwarz ist wie die Finsternis, [das Land] des Todesschattens, wo keine Ordnung herrscht, wo das Licht wie tiefe Finsternis ist!

    Lassen wir uns bitte niemals einreden, dass uns unser Schöpfer nicht liebt, oder dass er nach unseren Sünden Ausschau hält. Dies ist das, was uns der Widersacher einreden will, um uns zu entmutigen!

    Dies ist auch der Grund dafür, warum es so wichtig ist, dass wir Gottes Wort verkünden. Es ist keine Botschaft der Rache – sondern eine Gute Botschaft: Gott liebt uns und will, dass wir alle mit ihm versöhnt werden. Falls wir gerade falsch laufen, dann kehren wir doch bitte um zu unserem Gott. Er wartet schon auf uns.

    In diesem Zusammenhang ist auch die Ansprache „Erstaunliche Gnade“ von Bayless Conley sehr interessant.

    Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:

    Kommentar — 20. Januar 2013 @ 17:55

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