Hiob 14 – 17
Kapitel 14
(hier spricht immer noch Hiob)
14 Der Mensch, von einer Frau geboren,
Ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt.
2 Wie eine Blüte ist er hervorgekommen und wird abgeschnitten,
Und er enteilt wie der Schatten und bleibt nicht bestehen.
3 Ja, über diesen hast du dein Auge geöffnet,
Und mich bringst du ins Gericht mit dir.
4 Wer kann einen Reinen aus einem Unreinen hervorbringen?
Da ist nicht einer.
5 Wenn seine Tage beschlossen sind,
Ist die Zahl seiner Monate bei dir;
Du hast für ihn eine Verordnung erlassen, daß er nicht darüber hinausgehe.
6 Wende deinen Blick von ihm ab, damit er Ruhe habe,
Bis er wie ein Lohnarbeiter an seinem Tag Gefallen findet.
7 Denn es gibt Hoffnung selbst für einen Baum.
Wenn er umgehauen wird, wird er nämlich wieder sprossen,
Und sein Schößling, er wird nicht aufhören zu bestehen.
8 Wenn seine Wurzel in der Erde altert
Und sein Stumpf im Staube stirbt,
9 Wird er beim Geruch des Wassers sprossen
Und wird bestimmt wie eine neue Pflanze einen Zweig hervorbringen.
10 Doch ein kräftiger Mann stirbt und liegt besiegt da;
Und ein Erdenmensch verscheidet, und wo ist er?
11 Wasser schwinden tatsächlich aus einem Meer,
Und ein Strom, er versiegt und trocknet aus.
12 Auch der Mensch muß sich niederlegen und steht nicht auf.
Bis der Himmel nicht mehr ist, werden sie nicht erwachen,
Noch werden sie aus ihrem Schlaf aufgeweckt werden.
13 O daß du mich im Scheol verbärgest,
Daß du mich verborgen hieltest, bis dein Zorn sich abwendet,
Daß du mir eine Zeitgrenze setztest und meiner gedächtest!
14 Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben?
Alle Tage meiner Fronarbeit werde ich warten,
Bis meine Ablösung kommt.
15 Du wirst rufen, und ich, ich werde dir antworten.
Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen.
16 Denn jetzt zählst du unablässig selbst meine Schritte;
Du gibst auf nichts acht als auf meine Sünde.
17 Versiegelt in einem Beutel ist meine Auflehnung,
Und du überklebst mein Vergehen.
18 Doch selbst ein Berg wird im Stürzen zerbröckeln,
Und sogar ein Fels wird von seiner Stelle gerückt werden.
19 Wasser zerreibt zweifellos sogar Steine;
Sein Sturzregen schwemmt den Staub der Erde weg.
So hast du gar die Hoffnung des sterblichen Menschen vernichtet.
20 Du überwältigst ihn für immer, so daß er dahingeht;
Du entstellst sein Angesicht, so daß du ihn wegsendest.
21 Seine Söhne werden geehrt, doch weiß er [es] nicht;
Und sie werden unbedeutend, doch achtet er nicht auf sie.
22 Nur sein eigenes Fleisch, während es an ihm ist, wird weiter schmerzen,
Und seine eigene Seele, während sie in ihm ist, wird weiter trauern.“
Kapitel 15
15 Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach dann:
2 „Wird ein Weiser selbst mit windigem Wissen antworten,
Oder wird er seinen Bauch mit Ostwind füllen?
3 Lediglich mit einem Wort zurechtzuweisen wird von keinem Nutzen sein,
Und bloße Äußerungen an sich werden nichts nützen.
4 Indes machst du selbst die Furcht [vor Gott] kraftlos,
Und irgendwelche Besorgtheit vor Gott verminderst du.
5 Denn dein Vergehen schult deinen Mund,
Und du wählst die Zunge listiger Leute.
6 Dein Mund erklärt dich für schuldig und nicht ich;
Und deine eigenen Lippen antworten gegen dich.
7 Wurdest du als der allererste Mensch geboren,
Oder wurdest du vor den Hügeln mit Wehen hervorgebracht?
8 Hörst du dem vertraulichen Gespräch Gottes zu,
Und beschränkst du Weisheit auf dich selbst?
9 Was weißt du denn, was wir nicht wissen?
Was verstehst du, was uns nicht auch [bekannt] ist?
10 Sowohl der Ergraute als auch der Betagte sind bei uns,
Der an Tagen Größere als dein Vater.
11 Sind die Tröstungen Gottes nicht genug für dich
Oder ein Wort, sanft mit dir [geredet]?
12 Warum trägt dein Herz dich fort,
Und weshalb funkeln deine Augen?
13 Denn du wendest deinen Geist gegen Gott selbst,
Und du hast aus deinem eigenen Mund Worte ausgehen lassen.
14 Was ist der sterbliche Mensch, daß er rein sein sollte
Oder daß irgendein von einer Frau Geborener im Recht sein sollte?
15 Siehe! In seine Heiligen setzt er keinen Glauben,
Und selbst die Himmel sind bestimmt nicht rein in seinen Augen,
16 Wieviel weniger also, wenn einer abscheulich und verderbt ist,
Ein Mann, der Ungerechtigkeit so wie Wasser trinkt!
17 Ich werde es dir verkünden. Hör mir zu!
Auch dies habe ich erblickt, so laß [es] mich erzählen,
18 Das, was Weise selbst mitteilen
Und was sie nicht verhehlten, [da es] von ihren Vätern [ist].
19 Ihnen allein wurde das Land gegeben,
Und kein Fremder zog durch ihre Mitte.
20 Alle seine Tage leidet ein Böser Qual,
Ja, die Zahl der Jahre selbst, die für den Tyrannen aufbehalten worden sind.
21 Der Schall von Schrecknissen ist in seinen Ohren;
Während des Friedens kommt selbst ein Ausplünderer über ihn.
22 Er glaubt nicht, daß er aus der Finsternis zurückkehren wird,
Und er ist für ein Schwert aufbehalten.
23 Er irrt umher auf der Suche nach Brot – wo ist es?
Er weiß wohl, daß der Tag der Finsternis bereit ist bei seiner Hand.
24 Bedrängnis und Angst schrecken ihn beständig;
Sie überwältigen ihn wie ein König, bereit zum Sturmangriff.
25 Denn er streckt seine Hand gegen Gott selbst aus,
Und über den Allmächtigen sucht er sich zu überheben;
26 [Denn] halsstarrig rennt er gegen ihn an,
Mit den dicken Buckeln seiner Schilde;
27 Denn er bedeckt tatsächlich sein Gesicht mit seiner Fettigkeit,
Und er setzt Fett an um seine Lenden,
28 Er weilt nur in Städten, die auszutilgen sind,
In Häusern, wo man nicht dauernd wohnen wird,
Die gewiß dazu bestimmt sind, Steinhaufen zu werden.
29 Er wird nicht reich werden, und sein Vermögen wird nicht ansteigen,
Noch wird er den Erwerb davon über die Erde ausbreiten.
30 Er wird der Finsternis nicht entweichen;
Eine Flamme wird seinen Schößling ausdörren,
Und er wird durch einen Sturmhauch SEINES Mundes weichen.
31 Er setze keinen Glauben in Nichtswürdiges, da er irregeführt wird,
Denn das, was er im Tausch dafür erlangt, wird sich bloß als Nichtswürdiges erweisen;
32 Vor seinem Tag wird es erfüllt werden.
Und sein Schößling selbst wird bestimmt nicht üppig wachsen.
33 Er wird seine unreifen Trauben abstoßen so wie ein Weinstock
Und seine Blüten abwerfen so wie ein Olivenbaum.
34 Denn die Gemeinde der Abtrünnigen ist unfruchtbar,
Und Feuer selbst muß die Zelte der Bestechung fressen.
35 Da ist eine Empfängnis von Ungemach und eine Geburt von Schädlichem,
Und ihr Leib selbst bereitet Trug.“
Kapitel 16
16 Und Hiob antwortete und sprach dann:
2 „Ich habe viele Dinge wie diese gehört.
Ihr alle seid leidige Tröster!
3 Gibt es ein Ende für windige Worte?
Oder was ärgert dich, daß du antwortest?
4 Auch ich könnte so gut reden wie ihr.
Wenn nur eure Seele da wäre, wo meine Seele ist,
Würde ich in Worten gegen euch glänzen,
Und würde ich meinen Kopf über euch schütteln?
5 Ich würde euch mit den Worten meines Mundes stärken,
Und die Tröstung meiner eigenen Lippen würde sich zurückhalten –
6 Rede ich tatsächlich, so wird mein eigener Schmerz nicht zurückgehalten,
Und höre ich wirklich damit auf, was geht von mir weg?
7 Allein jetzt hat er mich ermüdet;
Er hat [den Kreis] aller, die mit mir zusammenkommen, verödet.
8 Auch packst du mich. Es ist ein Zeugnis geworden,
So daß meine Magerkeit sich gegen mich erhebt. Sie zeugt mir ins Angesicht.
9 Sein Zorn hat [mich] zerrissen, und er feindet mich an.
Er knirscht wirklich mit den Zähnen gegen mich.
Mein Widersacher, er schärft seine Augen gegen mich.
10 Sie haben ihren Mund gegen mich aufgesperrt,
Mit Schmähung haben sie meine Wangen geschlagen,
In großer Zahl rotten sie sich gegen mich zusammen.
11 Gott überliefert mich Buben,
Und in die Hände von Bösen wirft er mich kopfüber.
12 Ich war zur Ruhe gekommen, aber er scheuchte mich dann auf;
Und er packte mich beim Nacken und ging daran, mich zu zerschmettern,
Und er stellt mich als Zielscheibe für sich auf.
13 Seine Bogenschützen umringen mich;
Er spaltet meine Nieren auf und empfindet kein Mitleid;
Er schüttet meine Gallenblase direkt auf die Erde.
14 Er durchbricht mich ständig, Bresche auf Bresche;
Er rennt gegen mich an wie ein Gewaltiger.
15 Sacktuch habe ich um meine Haut zusammengenäht,
Und ich habe mein Horn in den Staub hineingesteckt.
16 Mein Angesicht, es hat sich gerötet vom Weinen,
Und auf meinen Augenlidern ist tiefer Schatten,
17 Obwohl keine Gewalttat an meinen Handflächen ist
Und mein Gebet lauter ist.
18 O Erde, bedecke nicht mein Blut!
Und es finde sich keine Stätte für mein Geschrei!
19 Auch jetzt, siehe, in den Himmeln ist einer, der von mir Zeugnis gibt,
Und mein Zeuge ist in den Höhen.
20 Meine Gefährten sind Wortführer gegen mich;
Zu Gott hat mein Auge schlaflos aufgeblickt.
21 Und die Entscheidung ist zwischen einem kräftigen Mann und Gott zu treffen,
Ebenso wie zwischen einem Menschensohn und seinem Mitmenschen.
22 Denn nur noch wenige Jahre werden kommen,
Und auf dem Pfad, auf dem ich nicht wiederkehren werde, werde ich weggehen.
Kapitel 17
17 Mein Geist selbst ist gebrochen, meine Tage, sie sind ausgelöscht;
Die Begräbnisstätte ist für mich.
2 Gewiß gibt es Spötterei über mich,
Und inmitten ihres rebellischen Benehmens verweilt mein Auge.
3 Bitte leiste doch für mich Bürgschaft bei dir selbst!
Wer sonst ist da, der mir zum Pfand den Handschlag geben wird?
4 Denn ihr Herz hast du der Verständigkeit verschlossen.
Darum erhöhst du sie nicht.
5 Er mag Gefährten mitteilen, daß sie ihre Anteile nehmen,
Aber selbst die Augen seiner Söhne werden versagen.
6 Und er hat mich als Sprichwort von Völkern hingestellt,
So daß ich jemand werde, dem man ins Gesicht speit.
7 Und von Verdruß wird mein Auge trüber,
Und meine Glieder sind allesamt gleich dem Schatten.
8 Rechtschaffene Menschen sind darüber starr vor Entsetzen,
Und auch der Unschuldige erregt sich über den Abtrünnigen.
9 Der Gerechte hält ständig an seinem Weg fest,
Und der mit reinen Händen nimmt an Stärke fortwährend zu.
10 Doch ihr, mögt ihr alle wieder beginnen. So kommt her, bitte,
Wenn ich auch keinen Weisen unter euch finde.
11 Meine eigenen Tage sind dahingegangen, meine eigenen Pläne sind zerrissen worden,
Die Wünsche meines Herzens.
12 Nacht geben sie ständig für Tag aus:
,Licht ist nahe wegen der Finsternis.‘
13 Wenn ich weiterhin warte, so ist der Scheol mein Haus;
In der Finsternis werde ich mein Lager ausbreiten müssen.
14 Der Grube werde ich zurufen müssen: ‚Du bist mein Vater!‘,
Der Made: ‚Meine Mutter und meine Schwester!‘
15 Wo also ist denn meine Hoffnung?
Und meine Hoffnung – wer ist es, der sie erblickt?
16 Zu den Riegeln des Scheols werden sie hinabfahren,
Wenn wir alle zusammen zum Staub selbst hinabsinken müssen.“
weiter geht es mit Hiob 18 – 20
Jule | 01.20.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, Hiob, Rechtfertigung |
Thomas
Hiob 14-17
Hiob empfindet das Leben als Mensch zu kurz und mit zu vielen Problemen beladen: “Der Mensch von einer Frau geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt”. Auch wir sind heute oft von den Sorgen des Alltags überbelastet. Hiob wünschte sich, dass der Schöpfer ihn für eine Weile “im Scheol verborgen halten würde”. Ein ähnlicher Gedanke könnte uns heute kommen “im Schlafwagen die große Drangsal überleben” zu dürfen. Doch sowohl Hiob als auch wir, werden uns freuen, wenn der Schöpfer uns am Leben erhält und der Ungerechtigkeit ein Ende bereitet, ohne uns im “Scheol zwischengeparkt zu haben”.
Hiob beklagt sich über seine “Tröster” – leider gibt es solche Menschen heute auch in großer Zahl, die nicht verstehen wollen, warum Sorgen und Probleme einen Menschen verfolgen könnten, und deshalb irrsinnige Ratschläge in Mass von sich geben. Glücklich diejenigen, die dem Schöpfer vertrauen können, und darauf vertrauen, dass ER eine Zeit festgelegt hat, wo Schmerzen und Ungerechtigkeit ein Ende haben werden.
“Der Gerechte hält STÄNDIG an seinem Weg fest ” – Hiob 17:8a
Kommentar — 20. Januar 2009 @ 18:53
Jule
Hiob 14 – 17
Hiob 15:7-9
Auch hier hat der falsche Tröster in dem Punkt Recht, dass alle Anbeter Gottes eigentlich von IHM unterwiesen werden und eigentlich alle das gleiche Wissen haben sollten.
Trotzdem weiß Hiob mehr als seine Freunde zusammen. Wie kann dies sein?
Seine Freunde kannten die Worte, hatten das Wort Gottes gehört, hatten vom Leben der treuen Männer gehört und wussten, wer wann und wo. Aber sie hatten es nicht wirklich begriffen. Sie begriffen den Zusammenhang nicht wirklich. Sie hatten zwar die einzelnen Puzzlesteine, aber sie hatten es versäumt, diese zu einem ganzen Bild zusammenzusetzen. So wussten sie nicht, wie herrlich das Bild des wahren Gottes war, wussten nicht wirklich um seine wundervolle Persönlichkeit und seine Eigenschaften.
Es ist immer ein Unterschied, ob wir nur das theoretische Wissen haben, oder ob wir es anwenden können, ob wir Unterscheidungsvermögen erlangt haben. Wie können wir dies erlangen?
Durch Gebrauch!
Hiob kannte nicht nur die Geschichten, sondern er hat sich wirkliche Gedanken gemacht, die Dinge hinterfragt. Er wusste nicht nur, wie Jehova mit Jakob gehandelt hatte, sondern auch warum.
Daher hatte er eine andere – eine weitaus größere, tiefere – Erkenntnis, als seine Freunde.
Aber das konnten diese wohl kaum verstehen
Kommentar — 29. Januar 2011 @ 22:03
Jule
Hiob 16:1-5
Oh ja, wie wahr diese Worte doch sind!
Kennen wir dies, dass wir für andere immer die richtigen Worte haben, sie für uns selbst aber niemals finden? Und mit der Anwendeung…
Ich erinnere mich immer noch sehr gut an die Geburt meiner Tochter. Ich hatte mich überfordert gefühlt und viele Ängste. Dadurch hatte ich mich verkrampft und habe es nicht geschafft, so zu atmen, wie von der Hebamme „angeordnet“. Als sie dann noch sagte „machen Sie das mal wie Ihr Mann, der macht das richtig“, bin ich fast ausgeflippt. Ja, wenn ich neben ihm gesessen hätte und nur mit ihm hätte mitatmen müssen – dann hätte ich das sicherlich auch ganz toll gemacht!
Ob diese leidigen Tröster ebenso eine „ausgeglichene und entspannte Einstellung“ gehabt hätten, wenn sie selbst an Hiobs Stelle krank und elend da gesessen hätten, alles verloren, was ihnen wichtig war? Wenn sie der Leidende wäre nund Hiob lediglich anwesend wäre, um sie zu trösten?
Auf einem Kongress habe ich mal einen sehr schönen Vergleich gehört, warum Leiden erdulden nicht immer nur schlecht ist: Es war die Veranschaulichung mit der Muschel und der Perle, die Bruder Wagemann so anschaulich erzählt hat:
Leid bewirkt auch bei uns etwas Positives. Wir haben die Möglichkeit, zu beweisen, dass wir treu zu Jehova stehen, auch wenn es nicht leicht ist und unser Glaube wird geläutert – und ist danach „viel wertvoller als Gold“.
Aber es bewirkt noch etwas: Verständnis!
Dadurch, dass wir durch ein ganz tiefes Tal gehen und dies nicht nur kurz andauert, erleben wir, was Leid und Schmerz bedeutet und wie schwer es sein kann, unter solchen Umständen den Glauben zu bewahren und nicht mit unserem Gott zu hadern. Dadurch werden wir verständnisvoller und urteilen vielleicht nicht mehr so schnell über andere, weil wir nur den äußeren Anschein wahrnehmen.
Die Indianer haben da einen sehr schönen Spruch: „Bilde dir erst dann ein Urteil über deinen Bruder, wenn du viele Meilen in seinen Schuhen gelaufen bist“.
Sicherlich wird Hiob nach seiner Leidensphase noch viel verständnisvoller, mitfühlender und liebevoller gewesen sein, als er es bereits vorher schon war
Kommentar — 29. Januar 2011 @ 22:20
Jule
Kapitel 16 – 17
gestern hatte ich meinen Mann gefragt, warum eigentlich dieser Wortwechsel zwischen Hiob und den „Tröstern“ so ausführlich in der Bibel stehen mag, denn er ist für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Nicht nur, dass man darauf achten muss, wer gerade redet – sondern auch zu wem! Einfacher ist es da, sich das biblische Drama dazu anzuhören, denn da wird deutlicher, wer zu wem spricht und worum es geht – „Fürchte Gott und weiche vom Schlechten“.
Die Rede Hiobs in Kapitel fängt damit an, dass er zu den „Tröstern“ spricht, aber mittendrin redet er wieder mit Jehova (ab Vers 8). Daher kann es sehr verwirrend sein und man muss gut aufpassen und aufmerksam mit verfolgen wer gerade zu wem redet.
Die Antwort war: es kann als Filter dienen!
Als Filter? Um auszufiltern, wer ehrlich und aufrichtig nach der Erkenntnis Gottes sucht und um auszufiltern, ob etwas stimmt, was andere zu uns sagen, oder auch nicht.
So werden wir ja immer wieder auf unseren echten Glauben geprüft. z.B. im Predigtdienst, wenn wir auf Personen treffen, die auch die Bibel lesen. Denken wir bitte nicht, Zeugen Jehovas seien die Einzigen, die regelmäßig in der Bibel lesen. Manche Menschen an den Türen kennen die Bibel besser als so mancher Bruder im Predigtdienst; da sie sich intensiv mit der Bibel beschäftigen, aus welchen Gründen auch immer. So lassen manche Personen uns einfach nur aus dem Grund herein, um uns anhand der Bibel zu beweisen, dass wir auf dem Holzweg sind.
Was, wenn dir nun jemand Texte aus Hiob „um die Ohren haut“, um dich zum Wanken zu bringen und dich vielleicht davon zu überzeugen, in seine Religion zu wechseln? Es gibt tatsächlich einige freievangelische Richtungen, wo die Anhänger genau dazu geschult werden. Wenn ich die Bibel nun nicht gut kenne und nicht verstehe, worum es geht, könnte mich so eine Person aus dem Gleichgewicht bringen, denn ich sehe „es steht ja wirklich in der Bibel, dann muss derjenige ja Recht haben“, aber vergesse dabei, den Kontext zu sehen.
Immerhin steht in der Bibel auch „es gibt kein Jehova!“ – stimmt das dann? Gibt es wirklich Jehova Gott nicht? Nein! Wenn wir den Zusammenhang lesen, dann sehen wir, dass der Ungläubige so denkt.
Wenn wir also den Dialog in Hiob wirklich aufmerksam lesen, dann werden wir in unserem Glauben gefestigt und werden nicht zum Straucheln gebracht.
Sollte dies nicht unser Ziel sein?
Unser Bezirkskongress im letzten Sommer hieß „Bleibt Jehova nahe!“ und genau dies sollte unser Ziel sein. Es ist nicht damit getan, die Bibel zu studieren, sich Jehova hinzugeben und sich taufen zu lasssen – und dann gewohnheitsmäßig zu den Zusammenkünften und in den Predigtdienst zu gehen. Wir müssen auch daran arbeiten, Jehova nahe zu bleiben, so wie wir ja auch daran arbeiten müssen, dass unsere Ehe zu einem Erfolg wird. Nur mit der Heirat ist es da ja auch nicht getan. Wer nicht an seiner Beziehung arbeitet, wird sehr schnell vor den Scherben seiner Ehe stehen. Wollen wir das?
Wollen wir vielleicht eines Tages vor den Scherben unserer innigen Freundschaft mit Jehova stehen?
Also lesen wir immer aufmerksam in der Bibel. Nicht nur Worte und Sätze, sondern so, dass wir sie auch verstehen!
Kommentar — 29. Januar 2011 @ 22:38
Jule
Hiob 14 – 17
Hiob 14:10-12
Das hört sich zuerst mal so an, als würde Hiob nicht an die Auferstehung glauben. Aber schon der nächste Vers zeigt, dass dies so nicht stimmt:
Vers 13-17
hier können wir wieder sehen, wie wichtig es ist, die Bibel als Ganzes, im Zusammenhang zu lesen, und nicht nur einzelne Verse. Nur so können wir wirklich verstehen, was Jehova uns sagen will und wie er denkt und fühlt und was wirklich passiert ist
Kommentar — 20. Januar 2012 @ 00:45
Jule
Hiob 14 – 17
Hiob 14 – Hiob und die Auferstehung
einige interessante Gedanken der Vorjahre findet ihr hier:
Kommentar — 21. Januar 2013 @ 21:08
Jule
Hiob 15 – fallen wir nicht auf die Lügen von Satan und seinen Helfeshelfern herein
Was ist das für ein Mensch, der unseren liebevollen Gott als so unfair und hartherzig darstellt? Ist es noch derselbe Freund, der zu Anfang mit Hiob redet? Zu ihm hatten wir gestern etwas aus der Wtlib herausgesucht.
Kein Wunder, dass Bruder Kreutzer sagte, diese angeblichen Freunde wären in Wirklichkeit Anbeter von Dämonen.
Kennen wir unseren Gott gut genug, um auf solche Lügen nicht hereinzufallen – falls uns ein Bruder „so einen Unsinn“ erzählt?
Einige interessante Gedanken der Vorjahre findet ihr hier:
Kommentar — 21. Januar 2013 @ 21:17
Jule
Hiob 16 – Hiob verliert seine Freude
Hiob 17 – wenn sie ihn nur anklagen, können sie auch gehen…
hier findet ihr weitere Gedanken dazu:
Kommentar — 21. Januar 2013 @ 21:20