Hiob 25 – 27
Kapitel 25
25 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach dann:
2 „Herrschergewalt und Schrecklichkeit sind bei ihm;
Er macht Frieden auf seinen Höhen.
3 Gibt es irgendeine Zahl für seine Truppen?
Und über wem geht sein Licht nicht auf?
4 Wie also kann der sterbliche Mensch vor Gott im Recht sein,
Oder wie kann ein von einer Frau Geborener rein sein?
5 Siehe! Da ist sogar der Mond, und er ist nicht hell;
Und die Sterne selbst haben sich in seinen Augen nicht als rein erwiesen,
6 Wieviel weniger der sterbliche Mensch, der eine Made ist,
Und ein Menschensohn, der ein Wurm ist!“
Kapitel 26
26 Und Hiob antwortete und sprach dann:
2 „O wie sehr hast du doch einem Kraftlosen geholfen!
O [wie] hast du einen Arm gerettet, der ohne Stärke ist!
3 Wieviel hast du den beraten, der ohne Weisheit ist,
Und du hast praktische Weisheit selbst der Menge kundgetan!
4 Wem hast du Worte mitgeteilt,
Und wessen Odem ist von dir ausgegangen?
5 Die im Tode Kraftlosen zittern fortwährend
Unter den Wassern und ihren Bewohnern.
6 Nackt ist der Scheol vor ihm,
Und der [Ort der] Vernichtung hat keine Bedeckung.
7 Er spannt den Norden aus über dem leeren Raum,
Hängt die Erde auf an nichts;
8 Wickelt die Wasser in seine Wolken ein,
So daß die Wolkenmasse darunter nicht zerreißt;
9 Umschließt das Antlitz des Thrones,
Breitet darüber seine Wolke aus.
10 Er hat einen Kreis beschrieben auf der Fläche der Wasser,
Bis dahin, wo das Licht in Finsternis endet.
11 Selbst die Säulen des Himmels schwanken,
Und sie staunen über sein Schelten.
12 Durch seine Kraft hat er das Meer erregt,
Und durch seinen Verstand hat er den Stürmer zerschmettert.
13 Durch seinen Wind hat er den Himmel selbst blank gefegt,
Seine Hand hat die gleitende Schlange durchbohrt.
14 Siehe! Dies sind die Säume seiner Wege,
Und welch Geflüster von einer Sache wird von ihm gehört!
Doch wer kann zeigen, daß er den Donner seiner Macht versteht?“
Kapitel 27
27 Und Hiob ging wieder daran, seinen Spruch anzuheben, und sagte weiter:
2 „So wahr Gott lebt, der mein Recht weggenommen hat,
Und so wahr der Allmächtige [lebt], der meine Seele bitter gemacht hat,
3 Während mein Odem noch ganz in mir ist
Und der Geist Gottes in meiner Nase ist,
4 Werden meine Lippen keine Ungerechtigkeit reden
Und wird meine eigene Zunge keinen Trug murmeln!
5 Es ist für mich undenkbar, daß ich euch gerechtsprechen sollte!
Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen!
6 An meiner Gerechtigkeit habe ich festgehalten, und ich werde nicht davon ablassen;
Mein Herz wird [mich] nicht verhöhnen wegen irgendwelcher meiner Tage.
7 Möge mein Feind in jeder Hinsicht ein böser Mensch werden
Und der sich gegen mich auflehnt, tatsächlich ein Missetäter.
8 Denn was für eine Hoffnung hat ein Abtrünniger, falls er [ihn] abschneidet,
Falls Gott seine Seele von ihm wegführt?
9 Wird Gott seinen Schrei hören,
Falls Bedrängnis über ihn kommt?
10 Oder wird er am Allmächtigen Wonne haben?
Wird er allezeit Gott anrufen?
11 Ich werde euch durch die Hand Gottes unterweisen;
Was beim Allmächtigen ist, werde ich nicht verhehlen.
12 Siehe! Ihr selbst, ihr alle habt Visionen gesehen;
Warum also erweist ihr euch als gänzlich nichtig?
13 Dies ist der Anteil des bösen Menschen von Gott aus;
Und der Tyrannen Erbe werden sie vom Allmächtigen selbst erhalten.
14 Wenn seiner Söhne viele werden, ist es für ein Schwert;
Und seine Nachkommen selbst werden nicht genug Nahrung haben.
15 Seine eigenen Überlebenden werden während einer tödlichen Plage begraben werden,
Und ihre Witwen, sie werden nicht weinen.
16 Wenn er Silber wie Staub aufhäufen sollte
Und er so, als ob es Lehm wäre, Kleidung bereitete:
17 Er würde [es] bereiten, aber der Gerechte wäre es, der sich kleidete,
Und der Unschuldige wäre es, der am Silber Anteil hätte.
18 Er hat sein Haus gebaut wie eine bloße Motte
Und wie eine Hütte, die ein Wächter gemacht hat.
19 Reich wird er sich niederlegen, doch nichts wird gesammelt sein;
Seine Augen hat er geöffnet, doch nichts wird dasein.
20 Wie Wasser werden ihn plötzliche Schrecken einholen;
Nachts wird ein Sturmwind ihn bestimmt wegstehlen.
21 Ein Ostwind wird ihn wegtragen, und er wird vergehen,
Und er wird ihn fortwirbeln von seiner Stätte.
22 Und er wird sich auf ihn werfen und kein Mitleid haben;
Seiner Macht wird er ganz bestimmt zu enteilen suchen.
23 Man wird über ihn in die Hände klatschen
Und wird ihn auspfeifen von seinem Ort aus.
Weiter geht es mit Hiob 28 – 31
Jule | 01.23.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, Hiob, Jehova erkennen, Vertrauen auf Jehova |
Jule
Hiob 25 – 27
in 26:2 wird Hiob ironisch, wenn er sagt „O wie sehr hast du doch einem Kraftlosen geholfen“!
in 27:5 und 6 zeigt er, dass sich an seiner Einstellung durch all das Leid nichts geändert hat und sagt quasi „egal, was ihr euch noch einfallen lasst und egal, wieviel Leid mich noch treffen wird, das ändert nichts an meiner Einstellung und meinen Glauben an Jehova“
(siehe auch das ganz erste Bild in unserer Gallery samt Text)
Kommentar — 24. Januar 2009 @ 10:40
Thomas
Hiob 25-27
Woher wusste Hiob, dass die Erde durch Gravitation gehalten wird, und nicht durch irgendwelche sichtbaren Dinge? Hiob 26:7
Er spannt den Norden aus über dem leeren Raum,
Hängt die Erde auf an nichts;
Hiob 27:2-6
Nichts, aber auch nichts, was uns bedrückt wird uns von Gott trennen können. Wir bleiben seinen Geboten treu – egal was Heuchler und Lügner erzählen. Diese werden ihr Ziel nicht erreichen.
Kommentar — 27. Januar 2009 @ 16:44
Jule
Hiob 25 – 27
Hiob 26:2
pure Ironie
Hiob 27:5-6
„egal, was ihr ech sonst noch so alles einfallen lasst!“
Kommentar — 24. Januar 2010 @ 13:59
Jule
Hiob 25 – 27
Hiob 25:4
„Wie kann ein Mensch vor Gott stehen und behaupten, rein zu sein?“ – immerhin wissen wir ja, dass wir alle unvollkommen und daher nicht ohne Sünde sind.
Dies ist eigentlich richtig – aber wieder in einen falschen Zusammenhang gebracht:
Die falschen Trösten gehen ja davon aus, dass Hiob von Gott so bestraft wurde, weil er gesündigt habe. Hiob ist sich allerdings keiner Schuld bewußt. Trotzdem ist er sich darüber im Klaren, dass wir oftmals ohne es zu wissen und ohne es zu bemerken sündigen. Aus diesem Grund war es seine Gewohnheit für seine Kinder Schlacht-/Sündopfer darzubringen. Soweit ist das Ganze auch richtig.
Allerdings kollidiert diese Argumentation nun aber mit der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Jehovas!
Jehova sucht immer das Gute im Menschen. Er hat den Grundsatz:
Würde es zu so einem Gott passen, dass er Hiob so hart für etwas straft, dessen er sich nicht einmal bewußt ist?
Wir wissen, dass Hiob rechtschaffen, untadelig und vom Schlechten weichend war. Auch seine Freunde hätten ihn und seine Eigenschaften gut kennen müssen. Konnten sie sich wirklich vorstellen, dass dieser gerechte Mann im geheimen ein unmoralisches zügelloses Leben führen würde?
Oder waren sie wirklich im Glauben, dass Gott ihn für eine kleine unbewußte Übertretung so hart strafen würde?
Wußten sie nicht, dass oftmals der Gerechte leiden mußte?
Alles gerechte Männer (und Frauen), die viel erleiden mußten. Personen, die das Wohlgefallen und die Gunst Jehovas hatten.
Also was war ihr Problem? Warum diese Unterstellungen und immer wieder Argumente, die nicht trösteten, sondern niederrissen?
Kommentar — 29. Januar 2011 @ 23:32
Jule
Hiob 25 – 27
Hiob 26:1-4
Das erinnert mich an meine Frage von gestern – ob die „Freunde“ von Jehova zur Ermunterung, oder doch eher vom Widersacher geschickt wurden
Kommentar — 23. Januar 2012 @ 21:09
Jule
Hiob 25 – 27
Hiob 25 – geht es hier um die ganz normale menschliche Unvollkommenheit?
Redet Bildad hier wirklich von der menschlichen Unvollkommenheit und davon, dass kein Opfer wirklich bewirken kann, dass wir rein vor Gott sind – sondern dazu erst das Loskaufsopfer Jesu brauchen?
Ist es nicht merkwürdig, dass sich alle seine „Freunde“ in Gottes Wort gut auskennen und damit argumentieren? Aber dient dies wirklich zur Ermunterung Hiobs oder dazu, ihn „wieder auf den rechten Weg zu führen“?
An wen erinnert uns dies? Wen kennen wir aus der Bibel, der ebenso verschlagen argumentiert hatte? Erinnern wir uns daran, womit Satan Jesus dazu bewegen wollte, Jehova untreu zu werden?
Sind wir in der Lage zu erkennen, ob es Jehova ist, der hier zu uns redet – oder ob uns jemand aufs Glatteis führen will?
Einen weiteren Gedanken zu diesem kurzen Kapitel findet ihr hier:
Kommentar — 23. Januar 2013 @ 21:39
Jule
Hiob 26 – „Wessen Geistes Kind bist du?“
Interessant die Frage, die Hiob hier in Vers 4 stellt:
In der Hoffnung für Alle heißt es in diesem Vers:
Er will damit fragen, wessen Geistes Kind der Sprecher eigentlich ist. Hört sich dieser eigentlich selber zu? Bemerkt er nicht, dass er „Unsinn redet“?
Wer Jehova falsch darstellt, ist ganz bestimmt nicht in Gottes Liebe. Und Jehova ist kein kleinlicher Gott, der mit der Lupe nach unseren Fehlern sucht, um uns bestrafen zu können. Im Gegenteil: unser Gott ist barmherzig und möchte uns liebend gern vergeben – wenn wir ihn nur darum bitten.
Gestern in dem Film „Ein himmlischer Plan – wenn Gott dir eine zweite Chance gibt“, wird der Prediger zu einem Sterbenden gerufen, der seinen Frieden mit Gott machen will, sich selbst aber für unwürdig hält. Er erzählt diesem das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg, die alle den gleichen Lohn erhalten, auch die, die kurz vor Schluß zur Arbeit kommen. Auf den Einwand, dass er unwürdig sei, erzählt er von Judas, der den Herrn Jesus verriet. Gott und Jesus hätten auch diesem vergeben, wenn er nur darum gebeten hätte. Aber Judas hatte es nicht getan. Dann war es zu spät.
Der Prediger sagte abschließend, dass wohl niemand eine so große Sünde begehen könne wie Judas. Daher wird Jehova auch uns vergeben, wenn wir ihn demütig darum bitten.
Wenn Hiobs Freund hier so ein hartes Bild von Gott malt – dann kann er nicht den Geist Gottes haben. Wessen Geistes Kind ist er dann?
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:
Kommentar — 23. Januar 2013 @ 22:03
Jule
Hiob 27 – Achtung: Falle!
Hiob wünscht sich so sehr, nichts Verkehrtes zu sagen und merkt leider gar nicht, dass er den falschen Tröstern bereits in die Falle tappt.
Ist er zuvor noch felsenfest davon überzeugt, dass Jehova absolut gerecht ist und das Gute der Menschen zu würdigen weiß, so haben sie ihn scheinbar nun überzeugt, dass Gott gegen ihn ist, obwohl er selbst IHM aufrichtig dient. Wie konnten sie dies nur erreichen? Einfach nur dadurch, dass sie es immer wiederholten? Er hat doch ein reines Gewissen vor Gott und trotzdem…
Auf dem TSK „Behüte dein Gewissen“ geht es in der Schlußansprache um diesen Punkt: „Höre auf dein vom Geist geleitetes Gewissen“. Wir können es schulen, indem wir uns regelmäßig mit Gottes Wort ernähren und mit IHM reden und Zeit verbringen. Dies tut Hiob unnd daher darf er davon ausgehen, dass sein gutes Gewissen, das er vor seinem Gott hat, ein von Gottes Geist geleitetes Gewissen ist. Daher hat er sich nichts vorzuwerfen.
In diesem Punkt hat er Recht. Wenn er sich nur nicht weiter in dieses unsinnige Gespräch verwickeln lassen würde. Er weiß, dass er sich nichts hat zuschulden kommen lassen und zieht leider den falschen Schluß. Sollte es vielleicht doch Gott selbst sein, der ihn hier befeindet?
Stop!
Als eine eigentlich sehr liebe Schwester mich vor Jahren in so ein Gespräch verwickelt hatte, habe ich an einem gewissen Punkt „Stop!“ gesagt und das Gespräch beendet. Aber auch ich hätte schon viel eher die Notbremse ziehen sollen.
Vielleicht bringen uns unsere Brüder und Freunde nicht immer mit Absicht an diesen Punkt – aber die Situation ist gefährlich. Für beide, wie man anschließend an Jehovas Reaktion sieht. Weitere Gedanken findet ihr hier:
Kommentar — 23. Januar 2013 @ 22:18
Jule
Da der Text in Kapitel 28 für mich völlig überraschend ist, habe ich noch mal das vorherige Kapitel gelesen, um zu sehen, worum es eigentlich zum Schluß ging. Dabei bin ich über den Text in Hiob 27:5,6 gestolpert, der in der Schlachter 2000 so übersetzt wird:
Bei uns in der NW-Übersetzung heisst es hier: „ich werde nicht von meiner unversehrten Lauterkeit weichen“ – ist das wirklich das selbe? Wie übersetzen es die anderen?
Was ist eigentlich „unversehrte Lauterkeit“? Auf der Wtlib finden wir dazu Folgendes: unversehrte Lauterkeit – darunter auch den Artikel: „Wirst du Jehova vollständig ergeben bleiben?“
Kommentar — 25. Januar 2013 @ 13:49