Hiob 28 – 31
Kapitel 28
hier redet die ganze Zeit immer noch Hiob
28 Tatsächlich gibt es für Silber einen Fundort
Und eine Stätte für Gold, das man läutert;
2 Eisen selbst wird direkt aus dem Staub genommen,
Und [aus] Gestein wird Kupfer ausgegossen.
3 Der Finsternis hat er ein Ende gesetzt;
Und bis an jede Grenze durchforscht er
Gestein im Dunkel und im tiefen Schatten.
4 Er hat einen Schacht gegraben, fern von dort, wo [Leute] als Fremdlinge weilen,
Vergessene Stellen, fern vom Fuß;
Einige sterbliche Menschen haben sich hinabgeschwungen, sie schweben.
5 Was die Erde betrifft, Nahrung geht daraus hervor;
Doch darunter ist sie wie durch Feuer umgewühlt worden.
6 Ihr Gestein ist der Ort des Saphirs,
Und Goldstaub enthält sie.
7 Ein Pfad – kein Raubvogel hat ihn gekannt,
Auch hat das Auge eines Schwarzen Milans ihn nicht zu Gesicht bekommen.
8 Die majestätischen wilden Tiere haben ihn nicht festgetreten;
Der junge Löwe ist nicht darüber hingeschritten.
9 Über den Kiesel hat er seine Hand ausgestreckt;
Er hat Berge umgekehrt von [ihrer] Wurzel aus;
10 In den Felsen hat er wasserführende Stollen ausgehöhlt,
Und alle kostbaren Dinge hat sein Auge gesehen.
11 Die Orte, von denen Ströme sickerten, hat er eingedämmt,
Und das Verborgene bringt er hervor ans Licht.
12 Aber Weisheit – wo kann sie gefunden werden,
Und wo ist nun die Stätte des Verstandes?
13 Der sterbliche Mensch hat ihre Bewertung nicht erkannt,
Und sie wird nicht gefunden im Land der Lebenden.
14 Die Wassertiefe selbst hat gesagt:
‚Sie ist nicht in mir!‘
Auch das Meer hat gesagt: ‚Sie ist nicht bei mir!‘
15 Pures Gold kann nicht als Tausch dafür gegeben werden,
Und Silber kann nicht als ihr Preis dargewogen werden.
16 Sie kann nicht mit Gold aus Ophir bezahlt werden,
Mit dem seltenen Onyxstein und dem Saphir.
17 Gold und Glas können nicht mit ihr verglichen werden,
Noch ist irgendein Gefäß aus geläutertem Gold ein Tausch für sie.
18 Koralle und Bergkristall selbst werden nicht erwähnt werden,
Doch ein Beutel mit Weisheit ist mehr wert als [ein Beutel voll] Perlen.
19 Der Topas von Kusch kann nicht mit ihr verglichen werden;
Selbst mit Gold in seiner Reinheit kann sie nicht bezahlt werden.
20 Die Weisheit aber – woher kommt sie,
Und wo nun ist die Stätte des Verstandes?
21 Sie ist ja vor den Augen alles Lebendigen verhüllt worden,
Und vor den fliegenden Geschöpfen der Himmel ist sie verborgen worden.
22 Vernichtung und Tod selbst haben gesagt:
,Mit unseren Ohren haben wir einen Bericht von ihr gehört.‘
23 Gott ist es, der ihren Weg verstanden hat,
Und er selbst hat ihre Stätte gekannt,
24 Denn er selbst schaut direkt bis zu den Enden der Erde;
Unter dem ganzen Himmel sieht er,
25 Um dem Wind ein Gewicht zu geben,
Während er die Wasser selbst nach Maß abgeteilt hat,
26 Als er für den Regen eine Bestimmung festlegte
Und einen Weg für die donnernde Gewitterwolke;
27 Damals war es, daß er [die Weisheit] sah und dann darüber erzählte;
Er bereitete sie und durchforschte sie auch.
28 Und er sprach darauf zum Menschen:
,Siehe! Die Furcht Jehovas – das ist Weisheit,
Und sich vom Schlechten abwenden ist Verstand.‘ “
Kapitel 29
29 Und Hiob ging wieder daran, seinen Spruch anzuheben, und sagte weiter:
2 „O daß ich wie in den Mondmonaten vor alters wäre,
Wie in den Tagen, als Gott mich behütete;
3 Als er seine Lampe über meinem Haupt leuchten ließ,
[Als] ich bei seinem Licht [durch] Finsternis zu wandeln pflegte;
4 So wie ich in den Tagen meiner Vollreife war,
Als es trauten Umgang mit Gott in meinem Zelt gab,
5 Als der Allmächtige noch bei mir war,
[Als] meine Bediensteten rings um mich her waren!
6 Als ich meine Schritte in Butter wusch
Und der Fels fortwährend Bäche von Öl für mich ausgoß;
7 Als ich hinausging zum Tor bei der Stadt,
Stellte ich auf dem öffentlichen Platz gewöhnlich meinen Sitz bereit!
8 Die Knaben sahen mich und versteckten sich,
Und sogar die Betagten erhoben sich, sie standen.
9 Fürsten selbst hielten die Worte zurück,
Und die Handfläche legten sie jeweils auf ihren Mund.
10 Die Stimme der Führer, sie verbarg sich,
Und ihre Zunge, sie klebte an ihrem Gaumen.
11 Denn das Ohr, es hörte zu und pries mich dann glücklich,
Und das Auge, es sah und legte dann Zeugnis für mich ab.
12 Denn stets befreite ich den Niedergedrückten, der um Hilfe rief,
Und den vaterlosen Knaben und den, der keinen Helfer hatte.
13 Der Segen dessen, der im Begriff war umzukommen – auf mich kam er jeweils,
Und das Herz der Witwe pflegte ich fröhlich zu machen.
14 Mit Gerechtigkeit bekleidete ich mich, und sie bekleidete mich,
Meine Rechtsprechung war gleich einem ärmellosen Obergewand – und einem Turban.
15 Augen wurde ich dem Blinden;
Und Füße war ich dem Lahmen.
16 Ich war ein wirklicher Vater für die Armen;
Und den Rechtsfall eines mir Unbekannten – ich untersuchte ihn jeweils.
17 Und ich pflegte die Kinnladen des Missetäters zu zerbrechen,
Und seinen Zähnen entriß ich jeweils den Raub.
18 Und ich sagte gewöhnlich: ‚In meinem Nest werde ich verscheiden,
Und wie die Sandkörner werde ich [meine] Tage vermehren.
19 Meine Wurzel ist für die Wasser offen,
Und Tau, er wird auf meinem Zweig nächtigen.
20 Meine Herrlichkeit ist frisch bei mir,
Und mein Bogen in meiner Hand wird wiederholt schießen.‘
21 Auf mich hörten sie; und sie harrten,
Und sie schwiegen still zu meinem Rat.
22 Nach meinem Wort pflegten sie nicht wieder zu reden,
Und auf sie träufelte jeweils mein Wort.
23 Und sie harrten auf mich wie auf den Regen,
Und sie sperrten ihren Mund auf für den Frühlingsregen.
24 Ich lächelte ihnen jeweils zu – sie glaubten [es] gewöhnlich nicht -,
Und das Licht meines Angesichts brachten sie nicht zum Sinken.
25 Ich wählte jeweils den Weg für sie, und ich saß als Haupt da;
Und ich weilte wie ein König unter [seinen] Truppen,
Wie einer, der die Trauernden tröstet.
Kapitel 30
30 Und jetzt haben sie über mich gelacht,
Diese an Tagen Jüngeren als ich,
Deren Väter den Hunden meiner Kleinviehherde
Beizugesellen ich abgelehnt hätte.
2 Selbst die Kraft ihrer Hände – von welchem Nutzen war sie mir?
In ihnen ist die volle Kraft geschwunden.
3 Durch Mangel und Hunger sind sie unfruchtbar,
Benagen eine wasserlose Gegend,
[Wo] es gestern Sturm und Verödung gab.
4 Sie pflückten das Salzkraut beim Gesträuch,
Und die Wurzel von Ginstersträuchern war ihre Speise.
5 Aus der Gemeinschaft wurden sie jeweils vertrieben;
Man schrie ihnen stets nach wie einem Dieb.
6 Am Abhang von Wildbachtälern [müssen sie] weilen,
In Staublöchern und in Felsen.
7 Inmitten der Sträucher pflegten sie zu schreien;
Unter den Nesseln drängten sie sich jeweils zusammen.
8 Söhne des Unverständigen, auch Söhne des Namenlosen,
Sie sind aus dem Land hinausgepeitscht worden.
9 Und jetzt bin ich sogar das Thema ihres Liedes geworden,
Und ich diene ihnen zum Gerede.
10 Sie haben mich verabscheut, sie haben sich von mir ferngehalten;
Und von meinem Angesicht hielten sie [ihren] Speichel nicht zurück.
11 Denn er löste [meine] eigene Bogensehne und ging daran, mich zu demütigen,
Und den Zaum ließen sie meinetwegen los.
12 Zu [meiner] Rechten erheben sie sich wie eine Brut;
Meine Füße haben sie gehen lassen,
Doch warfen sie dann ihre Unheilsdämme gegen mich auf.
13 Sie haben meine Pfade aufgerissen;
Sie förderten nur Widriges gegen mich,
Ohne daß sie irgendeinen Helfer hatten.
14 Wie durch eine weite Bresche kamen sie dann;
Unter einem Sturm haben sie sich dahergewälzt.
15 Plötzliche Schrecken haben sich gegen mich gewandt;
Meine edle Haltung wird gejagt wie der Wind,
Und wie eine Wolke ist meine Rettung vorübergezogen.
16 Und nun ist meine Seele in mir ausgegossen,
Tage der Trübsal erfassen mich.
17 Nachts sind meine Gebeine selbst durchbohrt worden [und fielen] von mir ab,
Und [Schmerzen,] die an mir nagen, ruhen nicht.
18 Durch die Fülle von Kraft verändert sich mein Gewand;
Gleich dem Kragen meines langen Gewandes umgürtet es mich.
19 Er hat mich zum Lehm hinuntergebracht,
So daß ich mich wie Staub und Asche erweise.
20 Ich rufe zu dir um Hilfe, aber du antwortest mir nicht;
Ich habe dagestanden, daß du auf mich achten mögest.
21 Du wandelst dich, um gegen mich grausam zu werden;
Mit der Machtfülle deiner Hand feindest du mich an.
22 Du hebst mich zum Wind hinauf, du läßt mich [darauf] fahren;
Dann löst du mich auf mit Krachen.
23 Denn ich weiß wohl, daß du mich zum Tod zurückkehren lassen wirst
Und zum Haus der Zusammenkunft für jeden Lebenden.
24 Nur streckt keiner seine Hand gegen einen bloßen Trümmerhaufen aus,
Noch gibt es während jemandes Verfall wegen dieser Dinge einen Hilferuf.
25 Bestimmt habe ich geweint um den, der einen harten Tag hat;
Meine Seele ist um den Armen bekümmert gewesen.
26 Obwohl ich auf Gutes wartete, kam doch Schlechtes;
Und ich harrte auf das Licht, aber Dunkel kam.
27 Meine eigenen Eingeweide wurden zum Sieden gebracht und blieben nicht still;
Tage der Trübsal traten mir entgegen.
28 Traurig geworden, wanderte ich umher, als es kein Sonnenlicht gab;
Ich stand auf in der Versammlung, ich rief ständig um Hilfe.
29 Ein Bruder wurde ich den Schakalen
Und ein Gefährte den Töchtern des Straußes.
30 Sogar meine Haut wurde schwarz [und fiel] ab von mir,
Und mein Gebein, es wurde heiß vor Dürre.
31 Und meine Harfe war schließlich nur zum Trauern [da]
Und meine Pfeife für die Stimme der Weinenden.
Kapitel 31
31 Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen.
Wie also könnte ich mich einer Jungfrau gegenüber aufmerksam zeigen?
2 Und welchen Anteil gibt es von Gott droben
Oder [welches] Erbe vom Allmächtigen aus der Höhe?
3 Gibt es nicht Unheil für einen Missetäter
Und Mißgeschick für die Schadenstifter?
4 Sieht er nicht selbst meine Wege
Und zählt sogar alle meine Schritte?
5 Wenn ich mit [Menschen der] Unwahrheit gewandelt bin
Und mein Fuß zum Truge eilt,
6 Wird er mich auf genauer Waage wiegen,
Und Gott wird meine unversehrte Lauterkeit erkennen.
7 Wenn mein Schritt vom Weg abweicht
Oder mein Herz nur meinen Augen nachgegangen ist
Oder irgendein Makel an meinen eigenen Handflächen haftengeblieben ist,
8 So möge ich Samen säen und ein anderer [es] essen,
Und mögen meine eigenen Nachkommen entwurzelt werden.
9 Wenn sich mein Herz zu einer Frau hin hat betören lassen
Und ich ständig direkt am Eingangsweg meines Gefährten auf der Lauer gelegen habe,
10 So möge meine Frau für einen anderen Mann mahlen,
Und andere Männer mögen sich über sie niederknien.
11 Denn das wäre Zügellosigkeit,
Und das wäre ein Vergehen [zur Beachtung] für die Richter.
12 Denn das ist ein Feuer, das bis zur Vernichtung fressen würde,
Und unter all meinem Ertrag würde es Wurzel fassen.
13 Wenn ich das Recht meines Sklaven zu verweigern pflegte
Oder [das] meiner Sklavin in ihrem Rechtsfall mit mir,
14 Was kann ich dann tun, wenn Gott aufsteht?
Und wenn er eine Abrechnung verlangt, was kann ich ihm antworten?
15 Hat nicht der, der mich im Mutterleib machte, [auch] ihn gemacht,
Und ist nicht EINER darangegangen, uns im Mutterschoß zu bereiten?
16 Wenn ich die Geringen von dem, woran [sie] Gefallen [hatten], zurückzuhalten pflegte
Und die Augen der Witwe jeweils versagen ließ
17 Und ich meinen Bissen allein zu essen pflegte,
Während der vaterlose Knabe nicht davon aß
18 (Denn von meiner Jugend an wuchs er bei mir auf wie bei einem Vater,
Und vom Leib meiner Mutter an leitete ich sie fortwährend);
19 Wenn ich jeweils jemand umkommen sah, weil er kein Gewand hatte,
Oder daß der Arme keine Bedeckung hatte;
20 Wenn seine Lenden mich nicht segneten
Und er sich von der geschorenen Wolle meiner jungen Widder nicht erwärmte;
21 Wenn ich meine Hand gegen den vaterlosen Knaben schwang
Zu der Zeit, da ich [die Notwendigkeit] meines Beistandes im Tor sah,
22 So möge mein eigenes Schulterblatt aus seiner Schulter fallen,
Und möge mein eigener Arm von seinem Oberarmknochen abgebrochen werden.
23 Denn Unheil von Gott aus war mir ein Schrecken,
Und gegen seine Würde konnte ich nicht standhalten.
24 Wenn ich Gold zu meiner Zuversicht gesetzt habe
Oder zum Gold gesagt habe: ‚Du bist mein Vertrauen!‘,
25 Wenn ich mich zu freuen pflegte, weil meines Eigentums viel war
Und weil meine Hand eine Menge Dinge gefunden hatte;
26 Wenn ich jeweils das Licht sah, wenn es hervorleuchtete,
Oder den kostbaren Mond daherwandeln
27 Und mein Herz begann, sich im geheimen betören zu lassen,
Und meine Hand dann meinen Mund küßte:
28 Auch das wäre ein Vergehen [zur Beachtung] für die Richter,
Denn ich hätte den [wahren] Gott droben verleugnet.
29 Wenn ich mich beim Untergang eines mich heftig Hassenden jeweils gefreut hätte
Oder mich erregt fühlte, weil Übles ihn gefunden hatte –
30 Und ich gestattete meinem Gaumen nicht, zu sündigen,
Indem ich einen Fluch gegen seine Seele forderte.
31 Wenn die Leute meines Zeltes nicht sprachen:
,Wer kann jemand beibringen, der nicht von seiner Speise satt geworden ist?‘ –
32 Kein ansässiger Fremdling verbrachte gewöhnlich draußen die Nacht;
Meine Türen hielt ich gegen den Pfad hin offen.
33 Wenn ich gleich einem Erdenmenschen meine Übertretungen zudeckte,
Indem ich mein Vergehen in meiner Hemdtasche verbarg –
34 Weil ich mich bei einer großen Menge entsetzte
Oder die Verachtung von Familien mich erschreckte
Und ich still bliebe, würde ich nicht aus dem Eingang hinausgehen.
35 O daß ich jemand hätte, der mir zuhörte,
Daß gemäß meiner Unterschrift der Allmächtige selbst mir antworten würde!
Oder daß die Person im Rechtsfall mit mir doch ein Schriftstück geschrieben hätte!
36 Wahrlich, auf meiner Schulter würde ich es tragen;
Ich würde es mir umbinden gleich einer prächtigen Krone.
37 Die Zahl meiner Schritte würde ich ihm mitteilen;
Einem Führer gleich würde ich mich ihm nahen.
38 Wenn gegen mich mein eigener Boden um Hilfe riefe
Und seine Furchen selbst zusammen weinten;
39 Wenn ich seinen Fruchtertrag ohne Geld gegessen habe
Und ich die Seele seiner Besitzer zum Keuchen gebracht habe,
40 So möge statt des Weizens dorniges Unkraut aufgehen
Und statt der Gerste stinkendes Unkraut.“
Die Worte Hiobs sind zu Ende.
weiter geht es mit dem Drama Fürchte Gott und weiche vom Schlechten
oder direkt mit Hiob 32 – 34
Jule
Hiob 28 – 31
nun ist Hiob an einem Punkt angelangt, der mich in den letzten Monaten viel Kraft gekostet hat:
er fühlt sich von Jehova verlassen. Das kommt besonders in Kapitel 29 immer wieder sehr gut heraus, wenn er sagt „dass ich wie in den Mondmonaten vor alters wäre, wie in den Tagen, als Gott mich behütete“ (Vers 2) und „als es trauten Umgang mit Gott in meinem Zelt gab“ (Vers 4) und „als der Allmächtige noch bei mir war“ (Vers 5).
Hier kann ich ihm gut nachfühlen, denn ich habe in den vergangenen Monaten auch änliche Sachen gesagt wie „wo ist Jehova? Ich sehe ihn nicht mehr?“, „mein Gott hat mich verlassen“ und sogar „Jehova hasst mich“.
Wie man hier sieht wohl eine normale Reaktion darauf, was zuvor passiert ist. Unter Dauerstress fühlt sich das dann genau so an.
In den Höhepunkten wird gesagt, dass ja Hiob nicht wusste, warum ihm das alles widerfährt und wir ihm Gegenüber da im Vorteil sind. Aber ehrlich gesagt, ich habe mich nicht im Vorteil gefühlt – im Gegenteil, ich habe ebenso empfunden wie er.
Wobei ich zugeben muss, dass das Wissen darum, was die Gegenseite damit bezwecken will, in mir sehr starke Wut weckt, die eine starke „jetzt erst recht“ Motivation antreibt….
Kommentar — 24. Januar 2009 @ 10:52
Jule
traurigerweise haben die „Tröster“ ihn verunsichert und so lässt er die Vergangenheit und sein gewöhnliches Verhalten noch mal Revue passieren. Vielleicht weil er denkt „vielleicht haben die doch Recht und ICH bin es, der im Unrecht ist“.
Auch das gehört scheinbar zu der Taktik der Gegenseite, um uns zu entmutigen und um Aufgeben zu motivieren.
Oft geht es mir ebenso. Einfach weil es nicht in meinen Kopf will, dass ein Mensch wirklich so bösartig sein kann, insbesondere ein Mensch, der vorgibt Jehova zu dienen.
Gut, dass es die Briefe gibt, all das Zeugs, was Ramona in schriftlicher Form von sich gegeben hat, weil sonst würde ich noch mehr an meinem Verstand zweifeln. Immer wieder rufe ich mir in den Sinn wie es war, was die Kinder mir z.B. dazu erzählt haben, wer sie schlägt. Und auch Jonny hatte mir das damals ganz klar und immer erzählt. Heute erzählt er bei Gericht das Gegenteil.
Auch die Aussagen von Ramona bei Gericht werden von ihren eigenen Worten in ihren Briefen, Gedichten usw. widersprochen.
Aber die Tatik ist echt genial und über die Jahrtausende hinweg sehr erfolgreich: man verunsichert den Gegner. Lässt ihn sogar an sich selbst, seinen eigenen Taten und seinen eigenen Beweggründen zweifeln, mit dem Ziel…
ja, mit welchem Ziel eigentlich?
Nichts ist für uns schlimmer als wenn wir denen, wir wären für Jehova nicht mehr annehmbar und hätten seine Liebe verloren.
Und weil die Gegenseite das weiß, was wir wissen „nichts kann uns von Gottes Liebe trennen – ausser wir selbst“, da sugeriert er uns halt, dass wir ebendies mit unseren schlechten Taten getan hätten….
Kommentar — 24. Januar 2009 @ 11:07
Thomas
Hiob 28-31
Hiobs Freunde haben es geschafft, Hiob zu entmutigen. Er glaubt, dass der Schöpfer nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Leider versucht man heute genau das, auch weiterhin den Dienern unseres Schöpfers einzureden. Aber wie Hiob, können wir auf reichhaltige Erfahrungen mit unserem Gott zurückgreifen – und können damit aus ehrlichem Herzen sagen ” nein, ich GLAUBE nicht, dass es Gott gibt, ich WEISS es.”
Hiob 31
Hiob hatte noch Maßstäbe, die er einhielt. Heute beobachte ich leider Mitmenschen, die sich an die Ehefrau ihres Mitmenschen heranmachen, ihnen schöne Augen machen und sich heimlich mit ihnen treffen. “nein – heiraten will ich sie nicht, aber warum nicht ab-und-zu mal treffen?!” Hiobs Worte zu solchen zügellosen Heuchlern ist klar und deutlich.
Kommentar — 27. Januar 2009 @ 16:46
Jule
Hiob 28 – 31
Hiob 30:5
und solche Personen erheben sich jetzt gegen ihn – unfassbar!
Kommentar — 24. Januar 2010 @ 14:05
Jule
Hiob 28 – 31
Hiob 29:2-5, 11-12
Lohnt es sich, sich für andere zu verausgaben? Oder ist es sinn- und zwecklos, denn: „Undank ist der Welten Lohn“!?
Hiob 30:1, 5-13,
Kommentar — 31. Januar 2011 @ 22:46
Jule
Hiob 30:16-19
eine verständliche Reaktion für jemand, der für andere immer sein letztes Hemd gegeben hat. Er hat sich damit abgefunden, dass kein Dank zurückkommt, damit kann er laben. Aber dass sich nun diejenigen, denen er alles gegeben hatte, sich nun gegen ihn wenden, ihn verhöhnen und verspotten?
Dass Personen, die eigentlich innerhalb von Jehovas Volk nichts zu suchen haben, ihn nicht nur verspotten, sondern auch alles tun, um ihn aus der Gemeinschaft seiner Brüder hinaus zu drängen?
Kommentar — 31. Januar 2011 @ 23:03
Jule
Hiob 30:25-26
und hier sind wir wieder an dem Punkt, an dem ich selbst schon so oft verzweifelt bin, da ich der selben Ansicht war wie Hiob:
Wer gut zu anderen ist – der wird von anderen auch gut behandelt!
Nix ist. Undank ist leider der Welten Lohn.
Wenn ich diese Verse lese, dann tut mir Hiob immer wieder in der Seele leid. Dann muss ich aber auch an das denken, was mein Therapeut mir mal vor Jahren sagte: „Sie sind zu gut für diese Welt. Sie glauben immer noch an das Gute im Menschen“ und auch daran, was eine liebe Freundin vor kurzem sagte „vielleicht muss ich einfach lernen, selbst auch hart und egoistisch zu werden, damit ich in diesem System überlebe.“
Dieser Verzweifelten habe ich dann gesagt, dass ich lieber an diesem System verzweifeln werde, als ebenso zu werden, wie solche Menschen!
Egal, wie hart alles ist und egal wie undankbar die anderen sein mögen und wie sehr wir oft darüber verzweifeln, so haben wir doch die Gewißheit, dass wir unserem Gott gefallen. Und dies ist doch das Einzige, was wirklich zählt – oder?
Ich glaube, dass Hiob das genauso sehen würde…
Außerdem bin ich der Überzeugung, dass wir gerade an unserer Reaktion auf solche Personen zeigen, wo wir wirklich stehen: ob wir unsere Hingabe an Jehova ernst meinen und Christen vom Herzen her sind – oder nur der Form halber!
Kommentar — 31. Januar 2011 @ 23:10
Jule
Hiob 28 – 31
AHiob 30:1-16
Selbst, wenn Jehova Hiob tatsächlich verworfen hätte – ist ihr Verhalten dann gerechtfertigt?
Was, wenn jemanden die Gemeinschaft entzogen werden mußte: wäre dieses Verhalten ihm gegenüber dann gerechtfertigt?
Wie mag wohl Jehova über solche Personen aus seinem Volk denken, die einen Ausgeschlossenen so behandeln, wie Hiob es hier beschreibt? Würde ER es gut finden?
Kommentar — 25. Januar 2012 @ 13:09
Jule
Hiob 28 – 31
Hiob 28 – Was ist Weisheit und wie bekommt man sie?
Wie kommt er hier plötzlich auf die Weisheit?
Aber er hat ja Recht: Weisheit kann man nicht kaufen, mit keinem Gold der Welt. Aber was ist denn eigentlich Weisheit und warum ist sie so kostbar?
Kommentar — 25. Januar 2013 @ 00:04
Jule
Hiob 29 und 30 – das Blatt wendet sich für Hiob:
Kein Wunder, dass er nun das Gefühl hat, dass Jehova ihn verlassen hat. Vergessen wir hierbei bitte auch nicht den Einwand des Widersachers: „ist es etwas umsonst … Hast nicht du um ihn und um alles, was er hat, eine Mauer aufgerichtet?“.
Hiob hatte Jehovas Segen, der auf einmal weg ist und er weiss nicht, warum. Wahrscheinlich hatte er ebenso wie seine Freunde seinen Lebenswandel als Grund für diesen Segen angesehen. Also wieso ist er auf einmal weg, wo er sich doch nicht geändert hatte?
Hierzu habe ich gestern einen interessanten Gedanken in der Ansprache „Begegne dem Sturm“ von Bayless Conley gelesen. Es ist eine Abhandlung in mehreren Teilen und im 3. Abschnitt kommt er auf die Jünger im Sturm zu sprechen. Zuerst da, wo Jesus trotz Sturm schläft und später, wo sie allein unterwegs sind und Jesus später über das Wasser auf sie zukommt. Hier sagt er auszugsweise:
Ich habe in den letzten Monaten die verschiedensten Ansprachen von unterschiedlichen Christlichen Gruppierungen gehört und alle haben das selbe Thema: wer Jehova und Jesus wahrhaftig nachfolgt und aufrichtig bemüht ist, so zu leben, dass er seinen Schöpfer erfreut, der muss mit Schwierigkeiten rechnen. Einfach aus dem Grund, denn darum sind wir dem Widersacher ein Dorn im Auge.
Und weil wir genau aus diesem Grund leiden, darum lässt uns unser Gott auch nicht allein. Auch wenn er nicht die komplette schützende Mauer aufbauen kann, die er am liebsten möchte, sondern dem Widersacher eine gewisse freie Hand lassen muss, so sichert ER uns dennoch seine Hilfe, seine Kraft und seinen inneren Frieden zu.
Wie zu Anfang in dem zitierten Text von Pastor Conley gesagt: wenn Jehova uns zusichert, dass er mit uns ist und uns hilft, unsere „unversehrte Lauterkeit“ zu bewahren, dann wird er das auch tun. Dann werden wir auch an dem sicheren Ufer ankommen, ganz egal wie sehr es stürmt und ganz egal, wie aussichtlos uns die Situation auch erscheinen mag.
Und hier bin ich dann wieder an dem Punkt, warum ich Ruth Lapide bei ihrer Einschätzung vom Bibelbuch Hiob heftig widersprechen muss: denn nur dann, wenn wir die Zusammenhänge verstehen, nur dann schaffen wir es auch, ruhig zu bleiben und auf unseren Gott zu vertrauen. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn es andere schaffen, uns einzureden, dass wir unseren eigenen liebevollen Gott gegen uns hätten!
Weitere Gedanken zu diesen beiden Kapiteln findet ihr hier:
Kommentar — 25. Januar 2013 @ 00:22
Jule
Hiob 31 – sagt Hiob hier wirklich, er sei „gerechter als Gott“?
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hier vielleicht um einen Übersetzungsfehler handelt. Denn Hiob führt hier ja nur die Dinge auf, von denen er weiss, dass Jehova sie verabscheut. Er geht in sich und überprüft jeden einzelnen Punkt, ob er nicht vielleicht doch dagegen verstoßen hat. Aber er sieht nicht, wo sein Fehler liegt.
Was ist daran so schlimm, dass er nicht versteht, womit er das ganze Unglück verdient hat – wenn er sich doch keiner Schuld bewußt ist?
Die ganze Zeit ging es ja seinen Freunden darum zu beweisen, dass sein Unglück Gottes Strafe für sein Unrecht sei. Und so überprüft er dies, weil er es nicht leichtfertig zurück weisen will. Er wägt alles ab, aber sieht nicht, womit er es verdient hat.
Aber dazu kommen wir ja dann morgen. Weitere Gedanken hierzu findet ihr hier:
Kommentar — 25. Januar 2013 @ 00:34