1. Mose 47 -50

Kapitel 47

47 Demgemäß kam Joseph und erstattete Pharao Bericht und sprach: „Mein Vater und meine Brüder und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen, und siehe, sie sind im Land Gosen.“ 2 Und aus der Gesamtzahl seiner Brüder nahm er fünf Männer, damit er sie Pharao vorstellte.

3 Dann sagte Pharao zu seinen Brüdern: „Was ist eure Beschäftigung?“ Da sprachen sie zu Pharao: „Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Vorväter.“ 4 Darauf sagten sie zu Pharao: „Wir sind gekommen, um als Fremdlinge im Land zu weilen, weil es für das Kleinvieh, das deine Knechte haben, keine Weide gibt, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun, laß bitte deine Knechte im Land Gosen wohnen.“ 5 Hierauf sprach Pharao zu Joseph: „Dein Vater und deine Brüder sind hierher zu dir gekommen. 6 Das Land Ägypten steht dir zur Verfügung. Laß deinen Vater und deine Brüder im allerbesten Landesteil wohnen. Laß sie im Land Gosen wohnen, und wenn du weißt, daß es unter ihnen mutige Männer gibt, so sollst du sie als Oberste der Viehherden über das, was mir gehört, einsetzen.“

7 Dann brachte Joseph seinen Vater Jakob herein und stellte ihn Pharao vor, und Jakob segnete dann Pharao. 8 Pharao nun sagte zu Jakob: „Wie viele sind der Tage deiner Lebensjahre?“ 9 Da sprach Jakob zu Pharao: „Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft an verschiedenen Orten sind hundertdreißig Jahre. Als wenig und bedrängnisvoll haben sich die Tage meiner Lebensjahre erwiesen, und sie haben nicht erreicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft an verschiedenen Orten.“ 10 Danach segnete Jakob Pharao und ging von Pharao hinaus.

11 Somit ließ Joseph seinen Vater und seine Brüder Wohnsitz nehmen, und er gab ihnen im Land Ägypten Besitz, im allerbesten Landesteil, im Land Ramses, so wie es Pharao geboten hatte. 12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und die ganze Hausgemeinschaft seines Vaters nach der Zahl der Kleinen weiterhin mit Brot.

13 Nun gab es im ganzen Land kein Brot, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan waren schließlich infolge der Hungersnot erschöpft. 14 Und Joseph holte nun alles Geld ab, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan für das Getreide finden ließ, das die Leute kauften; und Joseph brachte das Geld fortwährend in das Haus Pharaos. 15 Nach einiger Zeit war das Geld vom Land Ägypten und vom Land Kanaan ausgegeben, und alle Ägypter begannen zu Joseph zu kommen und zu sagen: „Gib uns Brot! Und warum sollten wir vor dir sterben, weil [uns] das Geld ausgegangen ist?“ 16 Dann sprach Joseph: „Gebt euren Viehbestand her, und ich werde euch Brot im Tausch für euren Viehbestand geben, wenn das Geld ausgegangen ist.“ 17 Und sie begannen ihr Vieh zu Joseph zu bringen; und Joseph gab ihnen fortgesetzt Brot im Tausch für ihre Pferde und den Bestand an Kleinvieh und den Bestand an Großvieh und an Eseln, und er versah sie während jenes Jahres fortlaufend mit Brot im Tausch für ihren ganzen Viehbestand.

18 Jenes Jahr ging allmählich zu Ende, und im nächsten Jahr begannen sie zu ihm zu kommen und zu ihm zu sprechen: „Wir werden es meinem Herrn nicht verhehlen, aber das Geld und der Bestand an Haustieren sind an meinen Herrn ausgegeben worden. Es verbleibt uns nichts vor meinem Herrn als unser Leib und unser Land. 19 Warum sollten wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kauf uns und unser Land um Brot, so wollen wir samt unserem Land Pharao zu Sklaven werden; und gib uns Saatgut, damit wir leben und nicht sterben und unser Land nicht verödet wird.“ 20 Da kaufte Joseph alles Land der Ägypter für Pharao, denn die Ägypter verkauften ein jeder sein Feld, denn die Hungersnot hatte sie mit festem Griff erfaßt; und das Land wurde Pharao zu eigen.

21 Was die Bevölkerung betrifft, so versetzte er sie in Städte, von einem Ende des Gebietes Ägyptens bis zu seinem anderen Ende. 22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Rationen für die Priester [kamen] von Pharao, und sie aßen ihre Rationen, die ihnen Pharao gab. Deshalb verkauften sie ihr Land nicht. 23 Dann sagte Joseph zum Volk: „Seht, ich habe heute euch und euer Land für Pharao gekauft. Hier ist Saatgut für euch, und ihr sollt das Land damit besäen. 24 Wenn es Ertrag gebracht hat, dann sollt ihr ein Fünftel Pharao geben, vier Teile aber werden euch gehören als Saatgut für das Feld und als Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und für eure Kleinen zum Essen.“ 25 Demzufolge sprachen sie: „Du hast uns am Leben erhalten. Laß uns in den Augen meines Herrn Gunst finden, und wir wollen Pharao zu Sklaven werden.“ 26 Und Joseph machte es dann zu einer Verordnung in bezug auf das Grundeigentum Ägyptens bis zum heutigen Tag, daß Pharao ein Fünftel haben soll. Nur das Land der Priester als einer besonderen Gruppe wurde nicht Pharao zu eigen.

27 Und Israel wohnte weiterhin im Land Ägypten, im Land Gosen; und sie wurden darin ansässig und wurden fruchtbar und wurden zu sehr vielen. 28 Und Jakob lebte noch siebzehn Jahre im Land Ägypten, so daß die Tage Jakobs, seine Lebensjahre, sich auf hundertsiebenundvierzig Jahre beliefen.

29 Allmählich nahten die Tage, da Israel sterben sollte. Da rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, so leg bitte deine Hand unter meine Hüfte, und du sollst mir liebende Güte und Treue erweisen. (Bitte begrabe mich nicht in Ägypten.) 30 Und ich muß bei meinen Vätern liegen, und du sollst mich aus Ägypten hinaustragen und mich in ihrem Grab begraben.“ Demgemäß sagte er: „Ich selbst werde nach deinem Wort tun.“ 31 Dann sprach er: „Schwöre mir.“ Da schwor er ihm. Darauf neigte sich Israel über das Kopfende des Ruhebettes.

Kapitel 48

48 Und es geschah nach diesen Dingen, daß zu Joseph gesagt wurde: „Siehe, dein Vater wird schwach.“ Darauf nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. 2 Dann wurde Jakob berichtet und gesagt: „Siehe, dein Sohn Joseph ist zu dir gekommen.“ Da nahm Israel seine Kräfte zusammen und setzte sich in seinem Ruhebett auf. 3 Und Jakob sprach dann zu Joseph:

„Gott, der Allmächtige, ist mir in Lus im Land Kanaan erschienen, daß er mich segne. 4 Und er sagte dann zu mir: ‚Siehe, ich mache dich fruchtbar, und ich will dich zahlreich machen, und ich will dich zu einer Versammlung von Völkern werden lassen, und ich will dieses Land deinem Samen nach dir als Besitz auf unabsehbare Zeit geben.‘ 5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren worden sind, bevor ich hierher zu dir nach Ägypten kam, mein sind sie. Ephraim und Manasse werden mein werden wie Ruben und Simeon. 6 Deine Nachkommen aber, deren Vater du nach ihnen werden wirst, werden dir gehören. Zusammen mit dem Namen ihrer Brüder werden sie in ihrem Erbe genannt werden. 7 Und was mich betrifft, als ich aus Paddan kam, starb Rahel an meiner Seite im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine gute Strecke Landes war, bevor man nach Ephrath kommt, so daß ich sie dort am Weg nach Ephrath, das heißt Bethlehem, begrub.“

8 Dann sah Israel Josephs Söhne und sprach: „Wer sind diese?“ 9 Da sagte Joseph zu seinem Vater: „Sie sind meine Söhne, die Gott mir an diesem Ort gegeben hat.“ Darauf sprach er: „Bring sie bitte zu mir, damit ich sie segne.“ 10 Nun waren die Augen Israels schwer vom Alter. Er konnte nicht sehen. Daher brachte er sie zu ihm heran, und dann küßte er sie und umarmte sie. 11 Und Israel sagte ferner zu Joseph: „Ich hatte nicht gedacht, dein Angesicht zu sehen, doch siehe, Gott hat mich auch deine Nachkommen sehen lassen.“ 12 Danach führte Joseph sie von seinen Knien weg, und er beugte sich mit seinem Angesicht zur Erde nieder.

13 Joseph nahm nun sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm heran. 14 Doch streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims, obwohl er der Jüngere war, und seine Linke auf das Haupt Manasses. Er legte seine Hände absichtlich so, denn Manasse war der Erstgeborene. 15 Und er ging daran, Joseph zu segnen und zu sprechen:
„Der [wahre] Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isa·ak wandelten,
Der [wahre] Gott, der mich während meines ganzen Daseins bis zu diesem Tag als Hirte gehütet hat,
16 Der Engel, der mich von allem Unglück erlöst hat, segne die Knaben.
Und möge mein Name über ihnen genannt werden und der Name meiner Väter, Abraham und Isa·ak,
Und mögen sie sich zu einer Menge mehren mitten auf der Erde.“

17 Als Joseph sah, daß sein Vater seine Rechte auf Ephraims Haupt gelegt hielt, mißfiel es ihm, und er versuchte seines Vaters Hand zu ergreifen, um sie von Ephraims Haupt weg auf Manasses Haupt hinüberzulegen. 18 Folglich sagte Joseph zu seinem Vater: „Nicht so, mein Vater, denn dieser ist der Erstgeborene. Leg deine Rechte auf sein Haupt.“ 19 Doch sein Vater beharrte auf seiner Weigerung und sprach: „Ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß werden. Aber trotzdem wird sein jüngerer Bruder größer werden als er, und seine Nachkommenschaft wird zu etwas werden, was einer Fülle von Nationen entspricht.“ 20 Und er fuhr fort, sie an jenem Tag zu segnen, indem [er] sagte:

„Durch dich möge Israel fortgesetzt Segenswünsche sprechen und sagen:

,Möge Gott dich wie Ephraim und wie Manasse machen.‘ “

So setzte er Ephraim immer wieder vor Manasse.

21 Danach sprach Israel zu Joseph: „Siehe, ich sterbe nun, aber Gott wird bestimmt weiterhin mit euch sein und euch in das Land eurer Vorväter zurückbringen. 22 Was mich betrifft, ich gebe dir einen Landrücken mehr als deinen Brüdern, den ich mit meinem Schwert und mit meinem Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.“

Kapitel 49

49 Später rief Jakob seine Söhne und sprach: „Versammelt euch, damit ich euch mitteile, was euch im Schlußteil der Tage widerfahren wird. 2 Kommt zusammen und hört zu, ihr Söhne Jakobs, ja hört auf Israel, euren Vater.

3 Ruben, du bist mein Erstgeborener, meine Kraft und der Anfang meiner Zeugungskraft, die Vorzüglichkeit an Würde und die Vorzüglichkeit an Stärke. 4 Bei [deiner] rücksichtslosen Zügellosigkeit gleich Wassern überhebe dich nicht, denn du hast das Bett deines Vaters bestiegen. Damals entweihtest du meine Lagerstätte. Er bestieg sie!

5 Simeon und Levi sind Brüder. Werkzeuge der Gewalt sind ihre Schlachtwaffen. 6 In ihre Gruppe von Vertrauten komme nicht, o meine Seele. Mit ihrer Versammlung werde nicht vereint, o mein Gemüt, denn in ihrem Zorn töteten sie Männer, und in ihrem Mutwillen durchschnitten sie Stieren die Sehnen. 7 Verflucht sei ihr Zorn, denn er ist grausam, und ihr Zornausbruch, denn er handelt hart. Ich will sie aufteilen in Jakob und will sie zerstreuen in Israel.

8 Dich, Juda, dich werden deine Brüder lobpreisen. Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Die Söhne deines Vaters werden sich vor dir niederwerfen. 9 Ein Löwenjunges ist Juda. Vom Raub wirst du, mein Sohn, gewiß emporsteigen. Er hat sich niedergekauert, er hat sich ausgestreckt wie ein Löwe, und, wie ein Löwe, wer wagt es, ihn aufzustören? 10 Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören. 11 An einen Weinstock bindet er seinen ausgewachsenen Esel und an eine Edelrebe das Junge seiner eigenen Eselin; seine Kleidung wird er bestimmt im Wein waschen und sein Gewand im Blut der Trauben. 12 Dunkelrot sind seine Augen von Wein und weiß seine Zähne von Milch.

13 Sebulon wird am Gestade des Meeres weilen, und er wird am Gestade sein, wo die Schiffe verankert liegen; und seine entlegene Seite wird gegen Sidon hin sein.

14 Issachar ist ein starkknochiger Esel, der sich zwischen den beiden Sattelkörben lagert. 15 Und er wird sehen, daß der Ruheort gut und daß das Land lieblich ist; und er wird seine Schulter zum Lasttragen beugen, und er wird sklavischer Zwangsarbeit unterworfen werden.

16 Dan wird sein Volk richten wie einer der Stämme Israels. 17 Dan erweise sich als eine Schlange am Wegesrand, eine Hornschlange am Pfad, die dem Roß in die Fersen beißt, so daß sein Reiter rückwärts fällt. 18 Ich werde tatsächlich Rettung von dir, o Jehova, erwarten.

19 Was Gad betrifft, eine Plündererstreifschar wird ihn überfallen, er aber wird den äußersten Nachtrab überfallen.

20 Aus Ascher wird sein Brot fett sein, und er wird Königsleckerbissen geben.

21 Naphtali ist eine schlanke Hindin. Er gibt Worte von Eleganz.

22 Schößling eines Fruchtbaums ist Joseph, der Schößling eines Fruchtbaums am Quell, der seine Zweige über eine Mauer emportreibt. 23 Aber die Bogenschützen befehdeten ihn und beschossen ihn und feindeten ihn fortwährend an. 24 Und doch blieb sein Bogen an einem ständigen Platz, und seiner Hände Kraft war gelenkig. Von den Händen des Starken Jakobs her, von dorther ist der Hirte, der Stein Israels. 25 Er ist von dem Gott deines Vaters, und er wird dir helfen; und er ist mit dem Allmächtigen, und er wird dich segnen mit den Segnungen der Himmel droben, mit den Segnungen der Wassertiefe, die unten liegt, mit den Segnungen von Brüsten und Mutterschoß. 26 Die Segnungen deines Vaters werden tatsächlich die Segnungen der ewigwährenden Berge übertreffen, die Zierde der auf unabsehbare Zeit dauernden Hügel. Sie werden weiterhin auf dem Haupt Josephs sein, ja auf dem Scheitel des aus seinen Brüdern Ausgesonderten.

27 Benjamin wird, einem Wolf gleich, beständig zerreißen. Am Morgen wird er das erbeutete Tier fressen, und am Abend wird er Beute verteilen.“

28 Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und dies redete ihr Vater zu ihnen, als er sie segnete. Er segnete sie, einen jeden gemäß seinem eigenen Segen.

29 Danach gebot er ihnen und sprach zu ihnen: „Ich werde zu meinem Volk versammelt. Begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die sich auf dem Feld Ephrons, des Hethiters, befindet, 30 in der Höhle, die sich auf dem Feld von Machpela befindet, das vor Mamre im Land Kanaan liegt, dem Feld, das Abraham von Ephron, dem Hethiter, als Grabstättenbesitz durch Kauf erworben hat. 31 Dort begrub man Abraham und Sara, seine Frau. Dort begrub man Isa·ak und Rebekka, seine Frau, und dort begrub ich Lea. 32 Das [durch Kauf] erworbene Feld und die Höhle, die darauf ist, waren von den Söhnen Heths.“

33 So kam Jakob mit den Befehlen an seine Söhne zu Ende. Dann zog er seine Füße auf das Ruhebett zurück und verschied und wurde zu seinem Volk versammelt.

Kapitel 50

50 Dann fiel Joseph auf das Angesicht seines Vaters und brach über ihm in Tränen aus und küßte ihn. 2 Hierauf gebot Joseph seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Da balsamierten die Ärzte Israel ein, 3 und sie brauchten für ihn volle vierzig Tage, denn so viele Tage braucht man gewöhnlich für das Einbalsamieren, und die Ägypter vergossen seinetwegen fortgesetzt Tränen, siebzig Tage lang.

4 Schließlich waren die Tage seines Beweinens vergangen, und Joseph redete zu den Hausgenossen Pharaos, indem [er] sprach: „Wenn ich nun Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet bitte vor den Ohren Pharaos und sagt: 5 ‚Mein Vater hat mich schwören lassen, indem [er] sagte: „Siehe! Ich sterbe nun. In meiner Grabstätte, die ich mir im Land Kanaan ausgehoben habe, dort sollst du mich begraben.“ Und nun, laß mich bitte hinaufziehen und meinen Vater begraben, danach will ich zurückkehren.‘ “ 6 Demgemäß sprach Pharao: „Zieh hinauf, und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen.“

7 Da zog Joseph hinauf, um seinen Vater zu begraben, und mit ihm zogen alle Diener Pharaos hinauf, die älteren Männer seiner Hausgemeinschaft und alle älteren Männer des Landes Ägypten 8 und alle Hausgenossen Josephs und seine Brüder und die Hausgenossen seines Vaters. Nur ihre Kleinkinder und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden ließen sie im Land Gosen zurück. 9 Ebenso zogen mit ihm sowohl Wagen als auch Reiter hinauf, und das Lager wurde sehr zahlreich. 10 Dann kamen sie zur Dreschtenne Atad, die sich in der Gegend des Jordan befindet, und dort hielten sie eine sehr große und schwere Klage; und er setzte die Trauerfeierlichkeiten für seinen Vater sieben Tage fort. 11 Und die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, gewahrten die Trauerfeierlichkeiten auf der Dreschtenne Atad, und sie riefen aus: „Das ist eine schwere Trauer für die Ägypter!“ Deshalb wurde ihr der Name Abel-Mizrajim gegeben, das in der Gegend des Jordan ist.

12 Und seine Söhne gingen daran, mit ihm genauso zu tun, wie er es ihnen geboten hatte. 13 Somit trugen ihn seine Söhne in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes von Machpela, des Feldes, das Abraham als Grabstättenbesitz von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre durch Kauf erworben hatte. 14 Danach kehrte Joseph, nachdem er seinen Vater begraben hatte, nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.

15 Als die Brüder Josephs sahen, daß ihr Vater tot war, begannen sie zu sagen: „Es könnte sein, daß Joseph uns anfeindet, und er wird uns bestimmt all das Üble vergelten, das wir ihm angetan haben.“ 16 Somit entboten sie Joseph diese Worte: „Dein Vater hat uns vor seinem Tod Befehl gegeben und gesagt: 17 ‚So sollt ihr zu Joseph sprechen: „Ich bitte dich, verzeih doch die Auflehnung deiner Brüder und ihre Sünde, daß sie dir Übles angetan haben.“ ‚ Und nun, verzeih bitte die Auflehnung der Knechte des Gottes deines Vaters.“ Und Joseph brach in Tränen aus, als sie zu ihm redeten. 18 Darauf kamen auch seine Brüder und fielen vor ihm nieder und sagten: „Hier sind wir als deine Sklaven!“ 19 Da sprach Joseph zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn bin ich an Gottes Statt? 20 Was euch betrifft, ihr hattet Übles gegen mich im Sinn. Gott hatte es zum Guten im Sinn, um so zu handeln wie an diesem Tag, um viele Menschen am Leben zu erhalten. 21 So fürchtet euch jetzt nicht. Ich selbst werde euch und eure Kleinkinder fortwährend mit Nahrung versorgen.“ So tröstete er sie und redete ihnen beruhigend zu.

22 Und Joseph wohnte weiterhin in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte hundertzehn Jahre. 23 Und Joseph bekam Ephraims Söhne der dritten Generation zu sehen, auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses. Sie wurden auf den Knien Josephs geboren. 24 Zuletzt sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich sterbe nun; aber Gott wird euch ganz gewiß seine Aufmerksamkeit zuwenden, und er wird euch bestimmt aus diesem Land hinaufbringen in das Land, das er Abraham, Isa·ak und Jakob zugeschworen hat.“ 25 Deshalb ließ Joseph die Söhne Israels schwören, indem [er] sagte: „Gott wird euch ganz gewiß seine Aufmerksamkeit zuwenden. Demgemäß sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen.“ 26 Danach starb Joseph im Alter von hundertzehn Jahren; und sie ließen ihn einbalsamieren, und er wurde in Ägypten in einen Sarg gelegt.

Tja, und morgen geht’s weiter. Aber nicht mit 2. Mose, wie ihr nun vielleicht denkt – denn dazwischen kommt erst mal Hiob.
Wir erinnern uns?

Wir wollten die Bibel in diesem Jahr mal so lesen, wie sich die Dinge ereignet haben…

passender Stoff dazu: der 2. Teil der Höhepunkte aus 1. Mose und ein ergänzender Artikel, der die Geschichte mit Joseph in prophetischer Hinsicht erklärt Das „Josef-Drama“

Jule | 01.15.09 | 1. Mose, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 12 Comments |

1. Mose 43 – 46

Kapitel 43

43 Und die Hungersnot war schwer im Land. 2 Und es geschah, sobald sie das aus Ägypten gebrachte Getreide ganz aufgegessen hatten, daß ihr Vater dann zu ihnen sagte: „Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.“ 3 Dann sprach Juda zu ihm: „Der Mann hat uns unmißverständlich bezeugt und gesagt: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ 4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabgehen und Nahrung für dich kaufen. 5 Aber wenn du ihn nicht sendest, werden wir nicht hinabziehen, denn der Mann sprach doch zu uns: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ “ 6 Und Israel rief aus: „Warum mußtet ihr mir das zuleide tun, indem ihr dem Mann mitteiltet, daß ihr noch einen Bruder habt?“ 7 Darauf sagten sie: „Der Mann erkundigte sich ausdrücklich nach uns und unseren Verwandten, indem [er] sprach: ‚Ist euer Vater noch am Leben? Habt ihr noch einen Bruder?‘, und wir gaben ihm dann gemäß diesen Tatsachen Bescheid. Wie konnten wir mit Bestimmtheit wissen, daß er sagen würde: ‚Bringt euren Bruder herab.‘?“

8 Schließlich sprach Juda zu Israel, seinem Vater: „Sende den Knaben mit mir, so wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, weder wir noch du, noch unsere Kleinkinder. 9 Ich werde für ihn Bürge sein. Aus meiner Hand kannst du die Strafe für ihn fordern. Wenn ich verfehle, ihn dir zu bringen und ihn vor dich hinzustellen, so werde ich mich für alle Zeit an dir versündigt haben. 10 Doch hätten wir nicht so lange gezögert, wären wir bis jetzt diese zwei Mal [dort und wieder] zurück gewesen.“

11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: „Wenn das also der Fall ist, so tut dies: Nehmt die vortrefflichsten Erzeugnisse des Landes in eure Behälter, und tragt sie als eine Gabe zu dem Mann hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Ladanum und harzreiche Rinde, Pistaziennüsse und Mandeln. 12 Nehmt auch doppelt soviel Geld in eure Hand; und das in der Öffnung eurer Säcke zurückgekommene Geld werdet ihr in eurer Hand zurücknehmen. Vielleicht war es ein Versehen. 13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück. 14 Und Gott, der Allmächtige, gewähre euch Erbarmen vor dem Mann, so daß er euch euren anderen Bruder und Benjamin bestimmt freigibt. Ich aber, falls ich der Kinder beraubt sein soll, so werde ich eben der Kinder beraubt sein!“

15 Demgemäß nahmen die Männer diese Gabe, und sie nahmen doppelt soviel Geld in ihre Hand, dazu den Benjamin. Dann erhoben sie sich und gingen ihres Weges nach Ägypten hinab und traten schließlich vor Joseph. 16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er sofort zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war: „Nimm die Männer ins Haus und schlachte Tiere und rüste zu, denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.“ 17 Sogleich tat der Mann so, wie Joseph gesagt hatte. Der Mann nahm also die Männer mit in Josephs Haus. 18 Aber die Männer gerieten in Furcht, weil sie in Josephs Haus gebracht worden waren, und sie begannen zu sagen: „Wegen des Geldes, das zu Beginn mit uns in unseren Säcken zurückging, werden wir hierhergebracht, damit man über uns herfällt und uns angreift und uns zu Sklaven macht samt unseren Eseln!“

19 Sie näherten sich daher dem Mann, der über Josephs Haus [gesetzt] war, und redeten am Eingang des Hauses mit ihm, 20 und sie sprachen: „Entschuldige, mein Herr! Wir sind bestimmt zu Beginn herabgekommen, um Nahrung zu kaufen. 21 Doch geschah es, als wir in das Nachtlager kamen und unsere Säcke zu öffnen begannen, daß, siehe da, eines jeden Geld in der Öffnung seines Sackes war, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. Somit möchten wir es mit unseren eigenen Händen zurückgeben. 22 Und wir haben noch mehr Geld in unseren Händen herabgebracht, um Nahrung zu kaufen. Wir wissen gar nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“ 23 Dann sagte er: „Es ist alles in Ordnung mit euch! Fürchtet euch nicht. Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist zuerst mir zugekommen.“ Danach brachte er Simeon zu ihnen heraus.

24 Dann führte der Mann die Männer in Josephs Haus und gab Wasser, damit ihnen die Füße gewaschen würden, und für ihre Esel gab er Futter. 25 Und sie gingen daran, die Gabe bereitzumachen, bis Joseph am Mittag kam, denn sie hatten gehört, daß sie dort Brot essen würden. 26 Als Joseph nun ins Haus kam, brachten sie dann die Gabe, die in ihrer Hand war, zu ihm in das Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 27 Danach erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen und sprach: „Geht es eurem Vater, dem betagten Mann, von dem ihr geredet habt, gut? Ist er noch am Leben?“ 28 Darauf sagten sie: „Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut. Er ist noch am Leben.“ Dann verneigten sie sich und warfen sich nieder.

29 Als er seine Augen erhob und Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, sah, sprach er weiter: „Ist dies euer Bruder, der jüngste, von dem ihr zu mir geredet habt?“ Und er fügte hinzu: „Gott erweise dir seine Gunst, mein Sohn.“ 30 Joseph war nun in Eile, denn seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber waren erregt, so daß er [einen Ort] suchte, um zu weinen, und er ging in eine Innenkammer und ließ dort den Tränen freien Lauf. 31 Danach wusch er sein Angesicht und ging hinaus, und sich beherrschend, sagte er: „Tragt das Essen auf.“ 32 Und sie gingen daran, es für ihn besonders aufzutragen und für sie besonders und für die Ägypter besonders, die mit ihm aßen; denn die Ägypter konnten kein Mahl mit den Hebräern essen, weil das für die Ägypter eine Abscheulichkeit ist.

33 Und man setzte sie vor ihn, den Erstgeborenen gemäß seinem Recht als Erstgeborener und den Jüngsten gemäß seiner Jugend; und die Männer schauten einander immer wieder staunend an. 34 Und er ließ ständig Portionen von dem, was vor ihm war, zu ihnen tragen, doch mehrte er jeweils Benjamins Portion um das Fünffache der Größe der Portionen aller anderen. So fuhren sie fort, Festmahl zu halten und sich mit ihm satt zu trinken.

Kapitel 44

44 Später gebot er dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, indem [er] sprach: „Füll die Säcke der Männer mit Nahrung in dem Maße, wie sie es zu tragen vermögen, und leg das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes. 2 Doch sollst du meinen Becher, den Silberbecher, in die Öffnung des Sackes des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.“ Da tat er gemäß dem Wort Josephs, das er geredet hatte.

3 Der Morgen war hell geworden, als die Männer weggesandt wurden, sie und auch ihre Esel. 4 Sie gingen aus der Stadt hinaus. Sie waren nicht weit gegangen, als Joseph zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, sagte: „Mache dich auf! Jag den Männern nach, und hol sie unbedingt ein, und sprich zu ihnen: ‚Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 5 Ist das nicht das, woraus mein Herr trinkt und wodurch er Omen lesen kann? Ihr habt eine schlechte Tat begangen.‘ “

6 Schließlich holte er sie ein und redete diese Worte zu ihnen. 7 Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden. 8 Ja, das Geld, das wir in der Öffnung unserer Säcke fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir denn aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 9 Derjenige von deinen Sklaven, bei dem er gefunden werden mag, der sterbe, und auch wir selbst wollen Sklaven meines Herrn werden.“ 10 Da sagte er: „Nun, es sei genau nach euren Worten. Also wird der, bei dem er gefunden wird, mir zum Sklaven, ihr selbst aber werdet als unschuldig befunden werden.“ 11 Darauf ließen sie rasch ein jeder seinen Sack auf die Erde hinab, und sie öffneten ein jeder seinen eigenen Sack. 12 Und er suchte nun sorgfältig. Bei dem Ältesten fing er an, und bei dem Jüngsten kam er zu Ende. Zuletzt wurde der Becher in Benjamins Sack gefunden.

13 Da zerrissen sie ihre Überwürfe und luden ein jeder seine Last wieder auf seinen Esel und kehrten in die Stadt zurück. 14 Und Juda und seine Brüder gingen in das Haus Josephs, und er war noch dort; und sie fielen dann vor ihm zur Erde nieder. 15 Joseph sprach nun zu ihnen: „Was für eine Tat habt ihr da getan? Wußtet ihr nicht, daß ein Mann wie ich Omen lesen kann?“ 16 Da rief Juda aus: „Was können wir zu meinem Herrn sagen? Was können wir reden? Und wie können wir uns als gerecht erweisen? Der [wahre] Gott hat die Vergehung deiner Sklaven herausgefunden. Siehe, wir sind Sklaven meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde!“ 17 Er aber sprach: „Es ist für mich undenkbar, das zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, der wird mir zum Sklaven werden. Ihr übrigen zieht in Frieden zu eurem Vater hinauf.“

18 Nun trat Juda zu ihm heran und sagte: „Ich bitte dich, mein Herr, laß doch deinen Sklaven ein Wort vor den Ohren meines Herrn reden, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Sklaven, denn es ist bei dir gleichwie bei Pharao. 19 Mein Herr fragte seine Sklaven, indem [er] sprach: ‚Habt ihr einen Vater oder einen Bruder?‘ 20 Da sagten wir zu meinem Herrn: ‚Wir haben tatsächlich einen betagten Vater und ein Kind seines Alters, den Jüngsten. Sein Bruder aber ist tot, so daß er von seiner Mutter allein übriggeblieben ist, und sein Vater liebt ihn wirklich.‘ 21 Danach sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Bringt ihn zu mir herab, damit ich mein Auge auf ihn richte.‘ 22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: ‚Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Wenn er seinen Vater verließe, würde dieser gewiß sterben.‘ 23 Dann sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dürft ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.‘

24 Und es geschah, daß wir zu deinem Sklaven, meinem Vater, hinaufkamen und ihm dann die Worte meines Herrn mitteilten. 25 Später sagte unser Vater: ‚Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.‘ 26 Wir aber sprachen: ‚Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, werden wir hinabziehen, denn wir können das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.‘ 27 Dann sagte dein Sklave, mein Vater, zu uns: ‚Ihr selbst wißt wohl, daß meine Frau mir nur zwei Söhne geboren hat. 28 Später ging der eine aus meiner Gesellschaft weg, und ich rief aus: „Oh, er ist bestimmt zerrissen worden!“, und ich habe ihn bis jetzt nicht gesehen. 29 Wenn ihr mir auch diesen aus den Augen nehmen solltet, und es sollte ihm ein tödlicher Unfall zustoßen, so würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinabbringen.‘

30 Und nun, sobald ich zu deinem Sklaven, meinem Vater, kommen sollte, ohne daß der Knabe bei uns ist, mit dessen Seele doch seine Seele verbunden ist, 31 dann wird es gewiß geschehen, daß er stirbt, sobald er sieht, daß der Knabe nicht da ist, und deine Sklaven werden bestimmt das graue Haar deines Sklaven, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabbringen. 32 Denn dein Sklave wurde für den Knaben Bürge, solange er von seinem Vater weg wäre, indem [er] sprach: ‚Wenn ich verfehle, ihn dir zurückzubringen, so werde ich mich für immer an meinem Vater versündigt haben.‘ 33 So laß nun bitte deinen Sklaven an Stelle des Knaben als Sklave meines Herrn dableiben, damit der Knabe mit seinen Brüdern hinaufziehe. 34 Denn wie kann ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne daß der Knabe bei mir ist, da ich dann das Unglück nicht ansehen mag, das meinen Vater treffen wird?“

Kapitel 45

45 Darauf konnte sich Joseph vor allen bei ihm Stehenden nicht länger beherrschen. So rief er aus: „Laßt jedermann von mir hinausgehen!“ Und niemand anders stand bei ihm, als sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Und er begann seine Stimme mit Weinen zu erheben, so daß die Ägypter es zu hören bekamen, und das Haus Pharaos bekam es zu hören. 3 Schließlich sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich bin Joseph. Ist mein Vater noch am Leben?“ Aber seine Brüder vermochten ihm überhaupt nicht zu antworten, denn sie waren seinetwegen bestürzt. 4 Da sagte Joseph zu seinen Brüdern: „Tretet bitte zu mir heran.“ Darauf traten sie zu ihm heran.

Dann sprach er: „Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5 Jetzt aber grämt euch nicht, und seid nicht zornig auf euch, weil ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebenserhaltung hat Gott mich vor euch hergesandt. 6 Denn dies ist das zweite Jahr der Hungersnot auf der Erde, und noch sind fünf Jahre, in denen es weder Pflügen noch Ernten geben wird. 7 Daher hat Gott mich vor euch hergesandt, um für euch einen Überrest auf die Erde zu setzen und euch durch ein großes Entrinnen am Leben zu erhalten. 8 Somit habt nun nicht ihr mich hierhergesandt, sondern der [wahre] Gott, damit er mich für Pharao zu einem Vater und für sein ganzes Haus zu einem Herrn und über das ganze Land Ägypten zum Herrscher einsetze.

9 Zieht eilends zu meinem Vater hinauf, und ihr sollt zu ihm sagen: ‚Dies ist, was dein Sohn Joseph gesagt hat: „Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten eingesetzt. Komm zu mir herab. Zaudere nicht. 10 Und du sollst im Land Gosen wohnen, und du sollst mir nahe bleiben, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und deine Kleinviehherden und deine Rinderherden und alles, was du hast. 11 Und ich will dich dort mit Nahrung versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.“ ‚ 12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, daß mein Mund es ist, der zu euch redet. 13 So sollt ihr meinem Vater Bescheid geben über all meine Herrlichkeit in Ägypten und über alles, was ihr gesehen habt; und ihr sollt euch beeilen und meinen Vater hierher herabbringen.“

14 Dann fiel er Benjamin, seinem Bruder, um den Hals und brach in Weinen aus, und Benjamin weinte an seinem Hals. 15 Und er ging daran, alle seine Brüder zu küssen und über ihnen zu weinen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.

16 Und die Nachricht wurde im Haus Pharaos gehört, indem [man] sprach: „Josephs Brüder sind gekommen!“ Und es erwies sich als gut in den Augen Pharaos und seiner Diener. 17 Daher sagte Pharao zu Joseph: „Sprich zu deinen Brüdern: ‚Tut dies: Beladet eure Lasttiere und geht, zieht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Hausgemeinschaften und kommt hierher zu mir, damit ich euch das Gute des Landes Ägypten gebe; und eßt das Fette des Landes. 19 Und dir selbst wird geboten: „Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und eure Frauen, und ihr sollt euren Vater auf einen [solchen] heben und hierherkommen. 20 Und laßt es eurem Auge nicht leid sein um eure Ausrüstung, denn das Gute des ganzen Landes Ägypten ist euer.“ ‚ “

21 Daraufhin taten die Söhne Israels so, und Joseph gab ihnen Wagen gemäß den Befehlen Pharaos und gab ihnen Proviant mit auf den Weg. 22 Jedem von ihnen gab er für sich persönlich Überwürfe zum Wechseln, Benjamin aber gab er dreihundert Silberstücke und fünf Überwürfe zum Wechseln. 23 Und seinem Vater sandte er folgendes: zehn Esel, die gute Dinge aus Ägypten trugen, und zehn Eselinnen, die Getreide und Brot und Zehrung für seinen Vater für unterwegs trugen. 24 So sandte er seine Brüder weg, und sie gingen dann. Er sagte jedoch zu ihnen: „Erregt euch nicht gegeneinander auf dem Weg.“

25 Und sie zogen nun aus Ägypten hinauf und kamen schließlich in das Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater. 26 Dann berichteten sie ihm, indem [sie] sprachen: „Joseph ist noch am Leben, und er ist es, der über das ganze Land Ägypten herrscht!“ Aber sein Herz wurde empfindungslos, denn er glaubte ihnen nicht. 27 Als sie fortfuhren, alle Worte Josephs zu ihm zu reden, die er zu ihnen geredet hatte, und er die Wagen zu sehen bekam, die Joseph gesandt hatte, um ihn hinzutragen, da begann der Geist Jakobs, ihres Vaters, aufzuleben. 28 Dann rief Israel aus: „Es ist genug! Joseph, mein Sohn, ist noch am Leben! Oh, laßt mich gehen und ihn sehen, ehe ich sterbe!“

Kapitel 46

46 Demgemäß zog Israel mit allen, die sein waren, weg und kam nach Beërscheba, und er ging daran, dem Gott seines Vaters Isa·ak Schlachtopfer zu opfern. 2 Dann sprach Gott in Visionen der Nacht zu Israel und sagte: „Jakob, Jakob!“, worauf er sprach: „Hier bin ich!“ 3 Und er sagte weiter: „Ich bin der [wahre] Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn ich werde dich dort zu einer großen Nation machen. 4 Ich selbst werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich bestimmt auch selbst heraufbringen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.“

5 Danach machte sich Jakob aus Beërscheba auf, und die Söhne Israels fuhren dann Jakob, ihren Vater, und ihre Kleinen und ihre Frauen in den Wagen fort, die Pharao gesandt hatte, um ihn hinzufahren. 6 Ferner nahmen sie ihre Viehherden und ihre Habe mit, die sie im Land Kanaan angesammelt hatten. Schließlich kamen sie nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm. 7 Er brachte seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, ja alle seine Nachkommen, mit sich nach Ägypten.

8 Dies nun sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne: Jakobs Erstgeborener war Ruben.

9 Und die Söhne Rubens waren Hanoch und Pallu und Hezron und Karmi.

10 Und die Söhne Simeons waren Jemuël und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn einer Kanaaniterin.

11 Und die Söhne Levis waren Gerschon, Kehath und Merari.

12 Und die Söhne Judas waren Er und Onan und Schela und Perez und Serach. Indes starben Er und Onan im Land Kanaan.

Und die Söhne des Perez waren dann Hezron und Hamul.

13 Und die Söhne Issachars waren Tola und Puwa und Job und Schimron.

14 Und die Söhne Sebulons waren Sered und Elon und Jachleël.

15 Dies sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, samt seiner Tochter Dina. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren [ihrer] dreiunddreißig.

16 Und die Söhne Gads waren Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.

17 Und die Söhne Aschers waren Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und da war Serach, ihre Schwester.

Und die Söhne Berias waren Heber und Malkiël.

18 Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit: sechzehn Seelen.

19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs, waren Joseph und Benjamin.

20 Und Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar.

21 Und die Söhne Benjamins waren Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.

22 Dies sind die Söhne Rahels, die Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren [ihrer] vierzehn.

23 Und die Söhne Dans: Huschim.

24 Und die Söhne Naphtalis waren Jachzeël und Guni und Jezer und Schillem.

25 Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit; alle Seelen waren [ihrer] sieben.

26 Alle Seelen, die zu Jakob nach Ägypten kamen, waren die, die aus seiner Hüfte hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren [ihrer] sechsundsechzig. 27 Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren [ihrer] siebzig.

28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, daß er vor ihm her nach Gosen Weisung gebe. Danach kamen sie in das Land Gosen. 29 Dann ließ Joseph seinen Wagen bereitmachen und ging hinauf, Israel, seinem Vater, nach Gosen entgegen. Als er vor ihm erschien, fiel er ihm sogleich um den Hals und ließ an seinem Hals den Tränen immer wieder freien Lauf. 30 Schließlich sagte Israel zu Joseph: „Diesmal bin ich bereit zu sterben, nun, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, da du noch am Leben bist.“

31 Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern und zu den Hausgenossen seines Vaters: „Ich will hinaufgehen und Pharao berichten und ihm sagen: ‚Meine Brüder und die Hausgenossen meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind hierher zu mir gekommen. 32 Und die Männer sind Hirten, denn sie sind Viehzüchter geworden; und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, haben sie hierhergebracht.‘ 33 Und es soll geschehen, wenn euch Pharao rufen und tatsächlich sagen wird: ‚Was ist eure Beschäftigung?‘, 34 so sollt ihr sagen: ‚Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, sowohl wir als auch unsere Vorväter‘, damit ihr im Land Gosen wohnen dürft, denn jeder Schafhirte ist für Ägypten eine Abscheulichkeit.“

Hier bibt es wieder ein passendes Drama: Leben retten in einer Zeit des Hungers

oder direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 47 – 50

Jule | 01.14.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 22 Comments |

Rebekka – Gottergeben und tatkräftig

ANGENOMMEN, man könnte für seinen Sohn eine Frau auswählen. Wie sollte sie sein? Welche Voraussetzungen sollte sie haben? Sähe man sich nach einer jungen Frau um, die körperlich anziehend, intelligent, liebenswürdig und fleißig ist? Oder wäre einem zuerst etwas anderes wichtig?

Abraham befand sich in solch einer schwierigen Lage. Jehova hatte ihm verheißen, seinen Sohn Isaak und dessen Nachkommen zu segnen. Zu dem Zeitpunkt, wo wir uns in den Bericht einblenden, ist Abraham bereits alt, aber sein Sohn ist noch ledig (1. Mose 12:1-3, 7; 17:19; 22:17, 18; 24:1). Da Isaaks künftige Frau und dann auch ihre Nachkommen den Segen ebenfalls erhalten werden, lässt Abraham für ihn eine Frau suchen, die dessen würdig ist. Sie muss vor allem Jehova dienen. In Kanaan, wo Abraham wohnt, gibt es keine Anbeterin Jehovas, deshalb muss er woanders suchen. Schließlich fällt die Wahl auf Rebekka. Wie wird sie gefunden? Ist sie geistig gesinnt? Was können wir aus ihrem Beispiel lernen?

Die Suche nach der geeigneten Frau

Abraham schickt seinen ältesten Diener, wahrscheinlich Elieser, in das ferne Mesopotamien. Dort soll er unter Abrahams Verwandten, die wie er Jehova anbeten, eine Braut für Isaak auswählen. Die Sache ist so ernst, dass Elieser schwören muss, für Isaak keine Frau von den Kanaanitern zu nehmen. Es ist beachtenswert, wie sehr Abraham darauf besteht (1. Mose 24:2-10).

Nachdem Elieser am Rand der Stadt, wo Abrahams Verwandte wohnen, angekommen ist, bringt er seine zehn Kamele an einen Brunnen. Man muss sich die Szene einmal vorstellen. Es ist Abend, und Elieser betet: „Hier habe ich mich an eine Wasserquelle gestellt, und die Töchter der Männer der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. Es soll geschehen, dass die junge Frau, zu der ich sagen werde: ‚Lass bitte deinen Wasserkrug herab, damit ich trinke‘, und die tatsächlich sagen wird: ‚Trink, und ich werde auch deine Kamele tränken‘, diese sollst du deinem Knecht, dem Isaak, bestimmen“ (1. Mose 24:11-14).

Wie jede einheimische Frau bestimmt weiß, kann ein durstiges Kamel eine Menge Wasser trinken (bis zu 100 Liter). Eine Frau, die anbietet zehn Kamele zu tränken, muss also bereit sein, hart zu arbeiten. Das zu tun, während andere nur tatenlos zusehen, wäre ein klarer Beweis dafür, dass sie tatkräftig, ausdauernd, demütig und zu Mensch und Tier gütig ist.

Was passiert? „Nun geschah es, noch ehe er zu Ende geredet hatte, dass, siehe da, Rebekka herauskam, die dem Bethuel, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, geboren worden war, und ihr Wasserkrug war auf ihrer Schulter. Die junge Frau nun war eine sehr anziehende Erscheinung, eine Jungfrau, . . . und sie begab sich zur Quelle hinab und begann ihren Wasserkrug zu füllen und kam dann herauf. Sofort lief der Diener ihr entgegen und sagte: ‚Gib mir bitte einen kleinen Schluck Wasser aus deinem Krug.‘ Sie sprach darauf: ‚Trink, mein Herr.‘ Damit ließ sie ihren Krug rasch auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken“ (1. Mose 24:15-18).

Ist Rebekka die Richtige?

Rebekka ist Abrahams Großnichte und sie ist nicht nur schön, sondern auch tugendhaft. Sie ist nicht zu schüchtern, um mit einem Fremden zu sprechen, aber sie ist auch nicht zu vertraulich. Als Elieser sie um etwas zu trinken bittet, erfüllt sie seinen Wunsch. Das ist nichts Besonderes, es ist nur die übliche Höflichkeit. Aber was ist mit der zweiten Bitte, die Elieser in seinem Gebet erwähnt hat?

Rebekka erwidert: „Trink, mein Herr.“ Doch dann sagt sie noch etwas: „Auch für deine Kamele werde ich Wasser schöpfen, bis sie mit Trinken fertig sind.“ Ohne zu zögern, tut sie mehr, als man normal erwartet. Der Bericht sagt: „Sie [leerte] ihren Krug rasch in den Tränktrog und lief immer wieder von neuem zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, und schöpfte fortgesetzt für alle seine Kamele.“ Sie sprudelt über vor Tatkraft. Weiter heißt es: „Die ganze Zeit über staunte der Mann sie . . . an“ (1. Mose 24:19-21).

Als Elieser erfährt, dass die junge Frau mit Abraham verwandt ist, ist er so erleichtert, dass er sich vor Jehova niederwirft. Er erkundigt sich, ob im Haus ihres Vaters für ihn und seine Begleiter Platz zum Übernachten ist. Rebekka bejaht es und läuft heim, um Bescheid zu sagen (1. Mose 24:22-28).

Als sich Rebekkas Bruder Laban und ihr Vater Bethuel anhören, was Elieser berichtet, erkennen sie darin Gottes Leitung. Rebekka ist sicher für Isaak bestimmt. Laban und Bethuel sagen: „Nimm sie und geh, und lass sie die Frau des Sohnes deines Herrn werden, so wie Jehova geredet hat.“ Was meint Rebekka dazu? Als man sie fragt, ob sie sofort mitkommen will, antwortet sie: „Ich will gehen“ – auf Hebräisch ist das nur ein Wort. Sie ist nicht gezwungen, zuzustimmen. Wie Abraham gesagt hat, wäre Elieser von seinem Eid befreit, falls die Frau nicht mitgehen möchte. Doch auch Rebekka sieht Jehovas Hand in der Sache. Sie verlässt daher sogleich ihre Familie, um einen Mann zu heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Diese mutige Entscheidung zeugt von außergewöhnlichem Glauben. Rebekka ist wirklich die Richtige (1. Mose 24:29-59).

Als Rebekka auf Isaak zugeht, verschleiert sie sich zum Zeichen ihrer Unterwürfigkeit. Isaak heiratet sie und gewinnt sie lieb – sicher wegen ihrer guten Eigenschaften (1. Mose 24:62-67).

Zwillinge

Rebekka bleibt 19 Jahre kinderlos. Schließlich ist sie mit Zwillingen schwanger. Die Schwangerschaft verläuft nicht ungetrübt, da sich die Kinder gegenseitig stoßen. Daher klagt sie Gott ihr Leid. Bedrückt uns etwas sehr, handeln wir wahrscheinlich ebenso. Jehova hört Rebekka zu und beruhigt sie. Sie soll die Mutter von zwei Nationen werden, und „der Ältere wird dem Jüngeren dienen“ (1. Mose 25:20-26).

Diese Worte sind vielleicht nicht der einzige Grund, weshalb Rebekka ihren jüngeren Sohn Jakob mehr liebt. Die Jungen sind völlig gegensätzlich. Jakob ist „ohne Tadel“. Esau jedoch ist alles Geistige dermaßen gleichgültig, dass er Jakob sein Erstgeburtsrecht, sein Recht, die Verheißung Gottes zu erben, für ein einziges Mahl verkauft. Er missachtet – oder gar verachtet – geistige Werte, als er zwei Hethiterinnen heiratet. Das schmerzt seine Eltern sehr (1. Mose 25:27-34; 26:34, 35).

Den Segen für Jakob erwirken

Esau wird Jakob dienen müssen. Ob Isaak das weiß, sagt die Bibel nicht. Jedenfalls wissen sowohl Rebekka als auch Jakob, dass der Segen ihm gehört. Rebekka unternimmt etwas, als sie hört, dass Isaak vorhat, Esau zu segnen, sobald dieser ihm Wildbret gebracht hat. Sie ist immer noch genauso beherzt und tatkräftig wie in ihrer Jugend. Sie ‚gebietet‘ Jakob, ihr zwei Ziegenböckchen zu holen. Sie will ein Gericht zubereiten, wie ihr Mann es liebt. Dann soll Jakob sich für Esau ausgeben, um den Segen zu erlangen. Jakob ist dagegen. Sein Vater würde sicher dahinter kommen und ihn verfluchen! Rebekka bleibt jedoch beharrlich. Sie sagt: „Auf mich komme der dir zugedachte Fluch, mein Sohn.“ Dann bereitet sie das Gericht zu, verkleidet Jakob und schickt ihn zu ihrem Mann (1. Mose 27:1-17).

Es wird nicht gesagt, warum Rebekka so handelt. Viele verurteilen ihr Handeln. Aber weder die Bibel tut das noch Isaak, als er erfährt, dass er Jakob gesegnet hat. Er äußert sich sogar noch ausführlicher über den Segen (1. Mose 27:29; 28:3, 4). Rebekka weiß, was Jehova für ihre Söhne vorhergesagt hat. Daher unternimmt sie etwas, damit Jakob den Segen bekommt, der ihm zusteht. Das stimmt eindeutig mit Gottes Willen überein (Römer 9:6-13).

Jakob wird nach Haran gesandt

Rebekka drängt Jakob wegzugehen, bis sich der Grimm seines Bruders gelegt hat, und durchkreuzt damit Esaus Pläne. Sie sucht Isaaks Zustimmung für ihr Vorhaben zu gewinnen, lässt jedoch rücksichtsvoll Esaus Zorn unerwähnt. Sie appelliert lieber taktvoll an ihren Mann, indem sie sich besorgt darüber äußert, Jakob könnte eine Kanaaniterin heiraten. Allein der Gedanke daran bewegt Isaak, etwas zu unternehmen. Er sagt Jakob, er solle keine solche Ehe eingehen, sondern sich eine gottesfürchtige Frau aus der Familie Rebekkas suchen. Es wird nicht berichtet, ob Rebekka Jakob jemals wiedersieht. Rebekkas Mühe lohnt sich jedoch für die Nation Israel, die später entsteht (1. Mose 27:43 bis 28:2).

Was wir über Rebekka wissen, weckt unsere Bewunderung. Sie hatte ein außergewöhnlich anziehendes Äußeres, aber ihre wahre Schönheit war ihre Gottergebenheit. Das war Abraham bei einer Schwiegertochter wichtig. Ihre anderen guten Eigenschaften haben Abrahams Erwartungen weit übertroffen. Wie nachahmenswert sie doch für alle Christinnen sind: ihr Glaube und ihr Mut der Leitung Gottes zu folgen sowie ihr Eifer, ihr schickliches Benehmen und ihre großzügige Gastfreundschaft. Danach sucht Jehova bei einer wahrhaft vorbildlichen Frau.

weiter in der Bibel geht es mit 1. Mose 30 – 32

Jule | 01.10.09 | biblische Personen, Nachforschungen zum Bibellesen, , , , , , , , , | No Comments |

„Wie verwendest du dein Leben?“

ein passendes Drama, das fast das ganze Leben von Abraham zusammenfasst. Ihr könnt es hier direkt vom Server des Forums runterladen:

Wie verwendest du dein Leben?

Jule | 01.09.09 | Abraham, Abraham, Drama, Jakob, Jakob, , , , | 1 Comment |

„Unser geistiges Erbe schätzen“

hier das passende offizielle Drama der Gesellschaft zum Hören

Unser geistiges Erbe schätzen

weiter in der Bibel mit 1. Mose 27 – 29

Jule | 01.08.09 | Drama, Jakob, Jakob, Prioritäten, , , | No Comments |