„Leben retten in einer Zeit des Hungers“

hier das passende Drama von der Gesellschaft

Leben retten in einer Zeit des Hungers

direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 47 – 50

Jule | 01.15.09 | Drama, Josef, Josef, , , , , , | 1 Comment |

1. Mose 43 – 46

Kapitel 43

43 Und die Hungersnot war schwer im Land. 2 Und es geschah, sobald sie das aus Ägypten gebrachte Getreide ganz aufgegessen hatten, daß ihr Vater dann zu ihnen sagte: „Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.“ 3 Dann sprach Juda zu ihm: „Der Mann hat uns unmißverständlich bezeugt und gesagt: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ 4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabgehen und Nahrung für dich kaufen. 5 Aber wenn du ihn nicht sendest, werden wir nicht hinabziehen, denn der Mann sprach doch zu uns: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ “ 6 Und Israel rief aus: „Warum mußtet ihr mir das zuleide tun, indem ihr dem Mann mitteiltet, daß ihr noch einen Bruder habt?“ 7 Darauf sagten sie: „Der Mann erkundigte sich ausdrücklich nach uns und unseren Verwandten, indem [er] sprach: ‚Ist euer Vater noch am Leben? Habt ihr noch einen Bruder?‘, und wir gaben ihm dann gemäß diesen Tatsachen Bescheid. Wie konnten wir mit Bestimmtheit wissen, daß er sagen würde: ‚Bringt euren Bruder herab.‘?“

8 Schließlich sprach Juda zu Israel, seinem Vater: „Sende den Knaben mit mir, so wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, weder wir noch du, noch unsere Kleinkinder. 9 Ich werde für ihn Bürge sein. Aus meiner Hand kannst du die Strafe für ihn fordern. Wenn ich verfehle, ihn dir zu bringen und ihn vor dich hinzustellen, so werde ich mich für alle Zeit an dir versündigt haben. 10 Doch hätten wir nicht so lange gezögert, wären wir bis jetzt diese zwei Mal [dort und wieder] zurück gewesen.“

11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: „Wenn das also der Fall ist, so tut dies: Nehmt die vortrefflichsten Erzeugnisse des Landes in eure Behälter, und tragt sie als eine Gabe zu dem Mann hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Ladanum und harzreiche Rinde, Pistaziennüsse und Mandeln. 12 Nehmt auch doppelt soviel Geld in eure Hand; und das in der Öffnung eurer Säcke zurückgekommene Geld werdet ihr in eurer Hand zurücknehmen. Vielleicht war es ein Versehen. 13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück. 14 Und Gott, der Allmächtige, gewähre euch Erbarmen vor dem Mann, so daß er euch euren anderen Bruder und Benjamin bestimmt freigibt. Ich aber, falls ich der Kinder beraubt sein soll, so werde ich eben der Kinder beraubt sein!“

15 Demgemäß nahmen die Männer diese Gabe, und sie nahmen doppelt soviel Geld in ihre Hand, dazu den Benjamin. Dann erhoben sie sich und gingen ihres Weges nach Ägypten hinab und traten schließlich vor Joseph. 16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er sofort zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war: „Nimm die Männer ins Haus und schlachte Tiere und rüste zu, denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.“ 17 Sogleich tat der Mann so, wie Joseph gesagt hatte. Der Mann nahm also die Männer mit in Josephs Haus. 18 Aber die Männer gerieten in Furcht, weil sie in Josephs Haus gebracht worden waren, und sie begannen zu sagen: „Wegen des Geldes, das zu Beginn mit uns in unseren Säcken zurückging, werden wir hierhergebracht, damit man über uns herfällt und uns angreift und uns zu Sklaven macht samt unseren Eseln!“

19 Sie näherten sich daher dem Mann, der über Josephs Haus [gesetzt] war, und redeten am Eingang des Hauses mit ihm, 20 und sie sprachen: „Entschuldige, mein Herr! Wir sind bestimmt zu Beginn herabgekommen, um Nahrung zu kaufen. 21 Doch geschah es, als wir in das Nachtlager kamen und unsere Säcke zu öffnen begannen, daß, siehe da, eines jeden Geld in der Öffnung seines Sackes war, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. Somit möchten wir es mit unseren eigenen Händen zurückgeben. 22 Und wir haben noch mehr Geld in unseren Händen herabgebracht, um Nahrung zu kaufen. Wir wissen gar nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“ 23 Dann sagte er: „Es ist alles in Ordnung mit euch! Fürchtet euch nicht. Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist zuerst mir zugekommen.“ Danach brachte er Simeon zu ihnen heraus.

24 Dann führte der Mann die Männer in Josephs Haus und gab Wasser, damit ihnen die Füße gewaschen würden, und für ihre Esel gab er Futter. 25 Und sie gingen daran, die Gabe bereitzumachen, bis Joseph am Mittag kam, denn sie hatten gehört, daß sie dort Brot essen würden. 26 Als Joseph nun ins Haus kam, brachten sie dann die Gabe, die in ihrer Hand war, zu ihm in das Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 27 Danach erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen und sprach: „Geht es eurem Vater, dem betagten Mann, von dem ihr geredet habt, gut? Ist er noch am Leben?“ 28 Darauf sagten sie: „Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut. Er ist noch am Leben.“ Dann verneigten sie sich und warfen sich nieder.

29 Als er seine Augen erhob und Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, sah, sprach er weiter: „Ist dies euer Bruder, der jüngste, von dem ihr zu mir geredet habt?“ Und er fügte hinzu: „Gott erweise dir seine Gunst, mein Sohn.“ 30 Joseph war nun in Eile, denn seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber waren erregt, so daß er [einen Ort] suchte, um zu weinen, und er ging in eine Innenkammer und ließ dort den Tränen freien Lauf. 31 Danach wusch er sein Angesicht und ging hinaus, und sich beherrschend, sagte er: „Tragt das Essen auf.“ 32 Und sie gingen daran, es für ihn besonders aufzutragen und für sie besonders und für die Ägypter besonders, die mit ihm aßen; denn die Ägypter konnten kein Mahl mit den Hebräern essen, weil das für die Ägypter eine Abscheulichkeit ist.

33 Und man setzte sie vor ihn, den Erstgeborenen gemäß seinem Recht als Erstgeborener und den Jüngsten gemäß seiner Jugend; und die Männer schauten einander immer wieder staunend an. 34 Und er ließ ständig Portionen von dem, was vor ihm war, zu ihnen tragen, doch mehrte er jeweils Benjamins Portion um das Fünffache der Größe der Portionen aller anderen. So fuhren sie fort, Festmahl zu halten und sich mit ihm satt zu trinken.

Kapitel 44

44 Später gebot er dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, indem [er] sprach: „Füll die Säcke der Männer mit Nahrung in dem Maße, wie sie es zu tragen vermögen, und leg das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes. 2 Doch sollst du meinen Becher, den Silberbecher, in die Öffnung des Sackes des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.“ Da tat er gemäß dem Wort Josephs, das er geredet hatte.

3 Der Morgen war hell geworden, als die Männer weggesandt wurden, sie und auch ihre Esel. 4 Sie gingen aus der Stadt hinaus. Sie waren nicht weit gegangen, als Joseph zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, sagte: „Mache dich auf! Jag den Männern nach, und hol sie unbedingt ein, und sprich zu ihnen: ‚Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 5 Ist das nicht das, woraus mein Herr trinkt und wodurch er Omen lesen kann? Ihr habt eine schlechte Tat begangen.‘ “

6 Schließlich holte er sie ein und redete diese Worte zu ihnen. 7 Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden. 8 Ja, das Geld, das wir in der Öffnung unserer Säcke fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir denn aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 9 Derjenige von deinen Sklaven, bei dem er gefunden werden mag, der sterbe, und auch wir selbst wollen Sklaven meines Herrn werden.“ 10 Da sagte er: „Nun, es sei genau nach euren Worten. Also wird der, bei dem er gefunden wird, mir zum Sklaven, ihr selbst aber werdet als unschuldig befunden werden.“ 11 Darauf ließen sie rasch ein jeder seinen Sack auf die Erde hinab, und sie öffneten ein jeder seinen eigenen Sack. 12 Und er suchte nun sorgfältig. Bei dem Ältesten fing er an, und bei dem Jüngsten kam er zu Ende. Zuletzt wurde der Becher in Benjamins Sack gefunden.

13 Da zerrissen sie ihre Überwürfe und luden ein jeder seine Last wieder auf seinen Esel und kehrten in die Stadt zurück. 14 Und Juda und seine Brüder gingen in das Haus Josephs, und er war noch dort; und sie fielen dann vor ihm zur Erde nieder. 15 Joseph sprach nun zu ihnen: „Was für eine Tat habt ihr da getan? Wußtet ihr nicht, daß ein Mann wie ich Omen lesen kann?“ 16 Da rief Juda aus: „Was können wir zu meinem Herrn sagen? Was können wir reden? Und wie können wir uns als gerecht erweisen? Der [wahre] Gott hat die Vergehung deiner Sklaven herausgefunden. Siehe, wir sind Sklaven meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde!“ 17 Er aber sprach: „Es ist für mich undenkbar, das zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, der wird mir zum Sklaven werden. Ihr übrigen zieht in Frieden zu eurem Vater hinauf.“

18 Nun trat Juda zu ihm heran und sagte: „Ich bitte dich, mein Herr, laß doch deinen Sklaven ein Wort vor den Ohren meines Herrn reden, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Sklaven, denn es ist bei dir gleichwie bei Pharao. 19 Mein Herr fragte seine Sklaven, indem [er] sprach: ‚Habt ihr einen Vater oder einen Bruder?‘ 20 Da sagten wir zu meinem Herrn: ‚Wir haben tatsächlich einen betagten Vater und ein Kind seines Alters, den Jüngsten. Sein Bruder aber ist tot, so daß er von seiner Mutter allein übriggeblieben ist, und sein Vater liebt ihn wirklich.‘ 21 Danach sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Bringt ihn zu mir herab, damit ich mein Auge auf ihn richte.‘ 22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: ‚Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Wenn er seinen Vater verließe, würde dieser gewiß sterben.‘ 23 Dann sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dürft ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.‘

24 Und es geschah, daß wir zu deinem Sklaven, meinem Vater, hinaufkamen und ihm dann die Worte meines Herrn mitteilten. 25 Später sagte unser Vater: ‚Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.‘ 26 Wir aber sprachen: ‚Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, werden wir hinabziehen, denn wir können das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.‘ 27 Dann sagte dein Sklave, mein Vater, zu uns: ‚Ihr selbst wißt wohl, daß meine Frau mir nur zwei Söhne geboren hat. 28 Später ging der eine aus meiner Gesellschaft weg, und ich rief aus: „Oh, er ist bestimmt zerrissen worden!“, und ich habe ihn bis jetzt nicht gesehen. 29 Wenn ihr mir auch diesen aus den Augen nehmen solltet, und es sollte ihm ein tödlicher Unfall zustoßen, so würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinabbringen.‘

30 Und nun, sobald ich zu deinem Sklaven, meinem Vater, kommen sollte, ohne daß der Knabe bei uns ist, mit dessen Seele doch seine Seele verbunden ist, 31 dann wird es gewiß geschehen, daß er stirbt, sobald er sieht, daß der Knabe nicht da ist, und deine Sklaven werden bestimmt das graue Haar deines Sklaven, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabbringen. 32 Denn dein Sklave wurde für den Knaben Bürge, solange er von seinem Vater weg wäre, indem [er] sprach: ‚Wenn ich verfehle, ihn dir zurückzubringen, so werde ich mich für immer an meinem Vater versündigt haben.‘ 33 So laß nun bitte deinen Sklaven an Stelle des Knaben als Sklave meines Herrn dableiben, damit der Knabe mit seinen Brüdern hinaufziehe. 34 Denn wie kann ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne daß der Knabe bei mir ist, da ich dann das Unglück nicht ansehen mag, das meinen Vater treffen wird?“

Kapitel 45

45 Darauf konnte sich Joseph vor allen bei ihm Stehenden nicht länger beherrschen. So rief er aus: „Laßt jedermann von mir hinausgehen!“ Und niemand anders stand bei ihm, als sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Und er begann seine Stimme mit Weinen zu erheben, so daß die Ägypter es zu hören bekamen, und das Haus Pharaos bekam es zu hören. 3 Schließlich sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich bin Joseph. Ist mein Vater noch am Leben?“ Aber seine Brüder vermochten ihm überhaupt nicht zu antworten, denn sie waren seinetwegen bestürzt. 4 Da sagte Joseph zu seinen Brüdern: „Tretet bitte zu mir heran.“ Darauf traten sie zu ihm heran.

Dann sprach er: „Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5 Jetzt aber grämt euch nicht, und seid nicht zornig auf euch, weil ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebenserhaltung hat Gott mich vor euch hergesandt. 6 Denn dies ist das zweite Jahr der Hungersnot auf der Erde, und noch sind fünf Jahre, in denen es weder Pflügen noch Ernten geben wird. 7 Daher hat Gott mich vor euch hergesandt, um für euch einen Überrest auf die Erde zu setzen und euch durch ein großes Entrinnen am Leben zu erhalten. 8 Somit habt nun nicht ihr mich hierhergesandt, sondern der [wahre] Gott, damit er mich für Pharao zu einem Vater und für sein ganzes Haus zu einem Herrn und über das ganze Land Ägypten zum Herrscher einsetze.

9 Zieht eilends zu meinem Vater hinauf, und ihr sollt zu ihm sagen: ‚Dies ist, was dein Sohn Joseph gesagt hat: „Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten eingesetzt. Komm zu mir herab. Zaudere nicht. 10 Und du sollst im Land Gosen wohnen, und du sollst mir nahe bleiben, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und deine Kleinviehherden und deine Rinderherden und alles, was du hast. 11 Und ich will dich dort mit Nahrung versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.“ ‚ 12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, daß mein Mund es ist, der zu euch redet. 13 So sollt ihr meinem Vater Bescheid geben über all meine Herrlichkeit in Ägypten und über alles, was ihr gesehen habt; und ihr sollt euch beeilen und meinen Vater hierher herabbringen.“

14 Dann fiel er Benjamin, seinem Bruder, um den Hals und brach in Weinen aus, und Benjamin weinte an seinem Hals. 15 Und er ging daran, alle seine Brüder zu küssen und über ihnen zu weinen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.

16 Und die Nachricht wurde im Haus Pharaos gehört, indem [man] sprach: „Josephs Brüder sind gekommen!“ Und es erwies sich als gut in den Augen Pharaos und seiner Diener. 17 Daher sagte Pharao zu Joseph: „Sprich zu deinen Brüdern: ‚Tut dies: Beladet eure Lasttiere und geht, zieht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Hausgemeinschaften und kommt hierher zu mir, damit ich euch das Gute des Landes Ägypten gebe; und eßt das Fette des Landes. 19 Und dir selbst wird geboten: „Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und eure Frauen, und ihr sollt euren Vater auf einen [solchen] heben und hierherkommen. 20 Und laßt es eurem Auge nicht leid sein um eure Ausrüstung, denn das Gute des ganzen Landes Ägypten ist euer.“ ‚ “

21 Daraufhin taten die Söhne Israels so, und Joseph gab ihnen Wagen gemäß den Befehlen Pharaos und gab ihnen Proviant mit auf den Weg. 22 Jedem von ihnen gab er für sich persönlich Überwürfe zum Wechseln, Benjamin aber gab er dreihundert Silberstücke und fünf Überwürfe zum Wechseln. 23 Und seinem Vater sandte er folgendes: zehn Esel, die gute Dinge aus Ägypten trugen, und zehn Eselinnen, die Getreide und Brot und Zehrung für seinen Vater für unterwegs trugen. 24 So sandte er seine Brüder weg, und sie gingen dann. Er sagte jedoch zu ihnen: „Erregt euch nicht gegeneinander auf dem Weg.“

25 Und sie zogen nun aus Ägypten hinauf und kamen schließlich in das Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater. 26 Dann berichteten sie ihm, indem [sie] sprachen: „Joseph ist noch am Leben, und er ist es, der über das ganze Land Ägypten herrscht!“ Aber sein Herz wurde empfindungslos, denn er glaubte ihnen nicht. 27 Als sie fortfuhren, alle Worte Josephs zu ihm zu reden, die er zu ihnen geredet hatte, und er die Wagen zu sehen bekam, die Joseph gesandt hatte, um ihn hinzutragen, da begann der Geist Jakobs, ihres Vaters, aufzuleben. 28 Dann rief Israel aus: „Es ist genug! Joseph, mein Sohn, ist noch am Leben! Oh, laßt mich gehen und ihn sehen, ehe ich sterbe!“

Kapitel 46

46 Demgemäß zog Israel mit allen, die sein waren, weg und kam nach Beërscheba, und er ging daran, dem Gott seines Vaters Isa·ak Schlachtopfer zu opfern. 2 Dann sprach Gott in Visionen der Nacht zu Israel und sagte: „Jakob, Jakob!“, worauf er sprach: „Hier bin ich!“ 3 Und er sagte weiter: „Ich bin der [wahre] Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn ich werde dich dort zu einer großen Nation machen. 4 Ich selbst werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich bestimmt auch selbst heraufbringen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.“

5 Danach machte sich Jakob aus Beërscheba auf, und die Söhne Israels fuhren dann Jakob, ihren Vater, und ihre Kleinen und ihre Frauen in den Wagen fort, die Pharao gesandt hatte, um ihn hinzufahren. 6 Ferner nahmen sie ihre Viehherden und ihre Habe mit, die sie im Land Kanaan angesammelt hatten. Schließlich kamen sie nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm. 7 Er brachte seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, ja alle seine Nachkommen, mit sich nach Ägypten.

8 Dies nun sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne: Jakobs Erstgeborener war Ruben.

9 Und die Söhne Rubens waren Hanoch und Pallu und Hezron und Karmi.

10 Und die Söhne Simeons waren Jemuël und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn einer Kanaaniterin.

11 Und die Söhne Levis waren Gerschon, Kehath und Merari.

12 Und die Söhne Judas waren Er und Onan und Schela und Perez und Serach. Indes starben Er und Onan im Land Kanaan.

Und die Söhne des Perez waren dann Hezron und Hamul.

13 Und die Söhne Issachars waren Tola und Puwa und Job und Schimron.

14 Und die Söhne Sebulons waren Sered und Elon und Jachleël.

15 Dies sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, samt seiner Tochter Dina. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren [ihrer] dreiunddreißig.

16 Und die Söhne Gads waren Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.

17 Und die Söhne Aschers waren Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und da war Serach, ihre Schwester.

Und die Söhne Berias waren Heber und Malkiël.

18 Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit: sechzehn Seelen.

19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs, waren Joseph und Benjamin.

20 Und Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar.

21 Und die Söhne Benjamins waren Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.

22 Dies sind die Söhne Rahels, die Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren [ihrer] vierzehn.

23 Und die Söhne Dans: Huschim.

24 Und die Söhne Naphtalis waren Jachzeël und Guni und Jezer und Schillem.

25 Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit; alle Seelen waren [ihrer] sieben.

26 Alle Seelen, die zu Jakob nach Ägypten kamen, waren die, die aus seiner Hüfte hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren [ihrer] sechsundsechzig. 27 Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren [ihrer] siebzig.

28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, daß er vor ihm her nach Gosen Weisung gebe. Danach kamen sie in das Land Gosen. 29 Dann ließ Joseph seinen Wagen bereitmachen und ging hinauf, Israel, seinem Vater, nach Gosen entgegen. Als er vor ihm erschien, fiel er ihm sogleich um den Hals und ließ an seinem Hals den Tränen immer wieder freien Lauf. 30 Schließlich sagte Israel zu Joseph: „Diesmal bin ich bereit zu sterben, nun, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, da du noch am Leben bist.“

31 Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern und zu den Hausgenossen seines Vaters: „Ich will hinaufgehen und Pharao berichten und ihm sagen: ‚Meine Brüder und die Hausgenossen meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind hierher zu mir gekommen. 32 Und die Männer sind Hirten, denn sie sind Viehzüchter geworden; und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, haben sie hierhergebracht.‘ 33 Und es soll geschehen, wenn euch Pharao rufen und tatsächlich sagen wird: ‚Was ist eure Beschäftigung?‘, 34 so sollt ihr sagen: ‚Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, sowohl wir als auch unsere Vorväter‘, damit ihr im Land Gosen wohnen dürft, denn jeder Schafhirte ist für Ägypten eine Abscheulichkeit.“

Hier bibt es wieder ein passendes Drama: Leben retten in einer Zeit des Hungers

oder direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 47 – 50

Jule | 01.14.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 22 Comments |

1. Mose 40 – 42

Kapitel 40

40 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, sündigten. 2 Und Pharao wurde auf seine beiden Beamten zornig, auf den Obersten der Mundschenken und auf den Obersten der Bäcker. 3 So setzte er sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnishaus, an den Ort, wo Joseph Gefangener war. 4 Dann bestellte der Oberste der Leibwache Joseph zu ihnen, daß er sie bediente; und sie waren weiterhin einige Tage in Haft.

5 Und dann hatten sie beide einen Traum, ein jeder seinen eigenen Traum in der e i n e n Nacht, ein jeder seinen Traum mit dessen eigener Deutung, der Mundschenk und der Bäcker, die dem König von Ägypten gehörten, die im Gefängnishaus Gefangene waren. 6 Als Joseph am Morgen zu ihnen hereinkam und sie sah, siehe, da schauten sie niedergeschlagen aus. 7 Und er begann sich bei den Beamten Pharaos, die mit ihm im Hause seines Herrn in Haft waren, zu erkundigen, indem [er] sprach: „Warum sind heute eure Angesichter so düster?“ 8 Darauf sagten sie zu ihm: „Wir haben einen Traum gehabt, und da ist kein [Traum]deuter bei uns.“ Da sprach Joseph zu ihnen: „Sind Deutungen nicht [Sache] Gottes? Erzählt es mir, bitte.“

9 Und der Oberste der Mundschenken ging daran, Joseph seinen Traum zu erzählen und zu ihm zu sagen: „In meinem Traum, nun, da war ein Weinstock vor mir. 10 Und am Weinstock, da waren drei Ranken, und er schien Schößlinge zu treiben. Seine Blüten brachen hervor. Seine Traubenkämme reiften zu Trauben heran. 11 Und Pharaos Becher war in meiner Hand, und ich ging daran, die Trauben zu nehmen und sie in Pharaos Becher auszupressen. Danach gab ich den Becher in Pharaos Hand.“ 12 Da sprach Joseph zu ihm: „Dies ist seine Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage. 13 Von nun an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben, und er wird dich bestimmt wieder in dein Amt einsetzen; und du wirst gewiß den Becher Pharaos in seine Hand geben gemäß dem früheren Brauch, als du sein Mundschenk warst. 14 Doch sollst du meiner gedenken, sobald es dir gutgeht, und du solltest mir bestimmt liebende Güte erweisen, bitte, und mich bei Pharao erwähnen, und du sollst mich aus diesem Haus herausbringen. 15 Denn ich bin tatsächlich aus dem Land der Hebräer entführt worden, und auch hier habe ich gar nichts getan, wofür man mich in das Kerkerloch stecken sollte.“

16 Als der Oberste der Bäcker sah, daß er etwas Gutes gedeutet hatte, sagte er seinerseits zu Joseph: „Auch ich hatte einen Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb waren allerlei Eßwaren für Pharao, wie der Bäcker sie macht, und Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf.“ 18 Da antwortete Joseph und sprach: „Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 Von jetzt an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir hinweg erheben und wird dich bestimmt an einen Stamm hängen; und die Vögel werden gewiß dein Fleisch von dir wegfressen.“

20 Es stellte sich nun heraus, daß am dritten Tag Pharaos Geburtstag war, und er ging daran, für alle seine Diener ein Festmahl zu machen und das Haupt des Obersten der Mundschenken zu erheben und das Haupt des Obersten der Bäcker inmitten seiner Diener. 21 Demgemäß setzte er den Obersten der Mundschenken wieder in sein Mundschenkenamt ein, und er gab den Becher weiterhin in Pharaos Hand. 22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er aufhängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte. 23 Der Oberste der Mundschenken gedachte Josephs jedoch nicht und vergaß ihn dann.

Kapitel 41

41 Und es geschah am Ende von zwei vollen Jahren, daß Pharao träumte, und siehe, er stand am Nil. 2 Und da stiegen aus dem Nil sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fettfleischig, und sie gingen daran, im Nilgras zu weiden. 3 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen aus dem Nil heraufstiegen, häßlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie traten neben die Kühe am Ufer des Nil. 4 Dann begannen die Kühe, die häßlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, die sieben Kühe aufzufressen, die schön von Aussehen und fett waren. Hierauf erwachte Pharao.

5 Er schlief jedoch wieder ein und träumte ein zweites Mal. Und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, fett und gut. 6 Und siehe, da waren sieben Ähren, dünn und vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 7 Und die dünnen Ähren begannen die sieben fetten und vollen Ähren zu verschlingen. Darauf erwachte Pharao, und da war es ein Traum.

8 Und es geschah am Morgen, daß sein Geist beunruhigt wurde. Da sandte er hin und rief alle Magie treibenden Priester Ägyptens und all seine Weisen, und Pharao erzählte ihnen dann seine Träume. Doch da war keiner, der sie für Pharao deutete.

9 Dann redete der Oberste der Mundschenken mit Pharao, indem [er] sprach: „Meine Sünden erwähne ich heute. 10 Pharao war zornig auf seine Diener. So setzte er mich in Haft im Haus des Obersten der Leibwache, sowohl mich als auch den Obersten der Bäcker. 11 Danach hatten wir beide in der e i n e n Nacht einen Traum, sowohl ich als auch er. Wir hatten ein jeder seinen Traum mit seiner eigenen Deutung. 12 Und dort war ein junger Mann bei uns, ein Hebräer, ein Diener des Obersten der Leibwache. Als wir sie ihm erzählten, deutete er uns dann unsere Träume. Er deutete einem jeden nach seinem Traum. 13 Und es stellte sich heraus, daß es geradeso geschah, wie er es uns gedeutet hatte. Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, ihn aber hat man aufgehängt.“

14 Und Pharao sandte dann hin und ließ Joseph rufen, damit man ihn eilends aus dem Kerkerloch hole. Somit rasierte er sich und wechselte seine Überwürfe und ging zu Pharao hinein. 15 Dann sprach Pharao zu Joseph: „Ich habe einen Traum gehabt, doch da ist niemand, der ihn deutet. Nun habe ich selbst von dir sagen hören, daß du einen Traum hören und ihn deuten kannst.“ 16 Darauf antwortete Joseph Pharao, indem [er] sagte: „Das steht nicht bei mir! Gott wird Pharao Wohlergehen ankündigen.“

17 Und weiter redete Pharao zu Joseph: „In meinem Traum, da stand ich am Ufer des Nil. 18 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben Kühe herauf, fettfleischig und schön von Gestalt, und sie begannen im Nilgras zu weiden. 19 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, gering und sehr schlecht von Gestalt und mager an Fleisch. Etwas so Schlechtes wie sie habe ich im ganzen Land Ägypten nicht gesehen. 20 Und die hageren und schlechten Kühe begannen die sieben ersten, fetten Kühe aufzufressen. 21 So kamen diese in ihren Bauch, und doch konnte man nicht erkennen, daß sie in ihren Bauch gekommen waren, da ihr Aussehen ebenso schlecht war wie zu Beginn. Darauf erwachte ich.

22 Danach sah ich in meinem Traum, und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, voll und gut. 23 Und siehe, da waren sieben Ähren, verdorrt, dünn, vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 24 Und die dünnen Ähren begannen die sieben guten Ähren zu verschlingen. So legte ich es den Magie treibenden Priestern dar, doch da war keiner, der [es] mir mitteilte.“

25 Dann sprach Joseph zu Pharao: „Der Traum Pharaos ist nur e i n e r. Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao mitgeteilt. 26 Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre. Ebenso sind die sieben guten Ähren sieben Jahre. Der Traum ist nur e i n e r. 27 Und die sieben hageren und schlechten Kühe, die nach ihnen heraufkamen, sind sieben Jahre; und die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren werden sich als sieben Jahre der Hungersnot erweisen. 28 Das ist die Sache, die ich zu Pharao geredet habe: Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao sehen lassen.

29 Siehe, es kommen sieben Jahre mit großem Überfluß im ganzen Land Ägypten. 30 Doch sieben Jahre der Hungersnot werden bestimmt danach entstehen, und aller Überfluß im Land Ägypten wird gewiß vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land einfach verzehren. 31 Und der einstige Überfluß im Land wird nicht [mehr] zu erkennen sein zufolge jener Hungersnot danach, denn sie wird zweifellos sehr schwer sein. 32 Und die Tatsache, daß sich der Traum für Pharao zweimal wiederholt hat, bedeutet, daß die Sache von seiten des [wahren] Gottes festgesetzt ist, und der [wahre] Gott eilt, sie zu tun.

33 So möge sich nun Pharao nach einem Mann umschauen, der verständig und weise ist, und ihn über das Land Ägypten setzen. 34 Möge Pharao handeln und Aufseher über das Land einsetzen, und er soll während der sieben Jahre des Überflusses ein Fünftel vom Land Ägypten erheben. 35 Und man sollte alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre sammeln, und man möge unter Pharaos Hand Getreide als Nahrungsmittel in den Städten aufhäufen, und man soll es aufbewahren. 36 Und die Nahrungsmittel sollen als Vorrat für das Land für die sieben Jahre Hungersnot dienen, die es im Land Ägypten geben wird, damit das Land nicht durch die Hungersnot weggetilgt wird.“

37 Nun, die Sache erwies sich in den Augen Pharaos und all seiner Diener als gut. 38 Da sagte Pharao zu seinen Dienern: „Kann ein anderer Mann gefunden werden gleich diesem, in welchem der Geist Gottes ist?“ 39 Danach sprach Pharao zu Joseph: „Da Gott dich all dies hat wissen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du wirst persönlich über mein Haus [gesetzt] sein, und mein ganzes Volk wird dir unbedingt gehorchen. Nur was den Thron betrifft, werde ich größer sein als du.“ 41 Und Pharao fügte gegenüber Joseph hinzu: „Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten.“ 42 Darauf nahm Pharao seinen Siegelring von seiner eigenen Hand ab und tat ihn an Josephs Hand und bekleidete ihn mit Kleidern aus feinem Leinen und legte eine Halskette aus Gold um seinen Hals. 43 Überdies ließ er ihn in dem zweiten Ehrenwagen fahren, den er hatte, so daß man vor ihm her ausrufen sollte: „Avréch!“, und setzte ihn so über das ganze Land Ägypten.

44 Und Pharao sprach ferner zu Joseph: „Ich bin Pharao, aber ohne deine Ermächtigung darf niemand seine Hand oder seinen Fuß im ganzen Land Ägypten erheben.“ 45 Danach gab Pharao Joseph den Namen Zaphenath-Paneach und gab ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Joseph begann über das Land Ägypten auszuziehen. 46 Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand.

Dann ging Joseph von Pharao fort und durchzog das ganze Land Ägypten. 47 Und das Land trug weiterhin während der sieben Jahre des Überflusses händevoll. 48 Und er sammelte unablässig alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, die über das Land Ägypten kamen, und er legte die Nahrungsmittel jeweils in die Städte. Die Nahrungsmittel des Feldes, das rings um eine Stadt war, legte er in deren Mitte. 49 Und Joseph häufte weiterhin Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man es schließlich aufgab, es zu zählen, denn es war ohne Zahl.

50 Und bevor das Jahr der Hungersnot gekommen war, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren, welche ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar. 51 Da gab Joseph dem Erstgeborenen den Namen Manasse, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich all mein Ungemach und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.“ 52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich im Lande meines Elends fruchtbar gemacht.“

53 Und die sieben Jahre des Überflusses, die im Land Ägypten geherrscht hatten, gingen allmählich zu Ende, 54 und die sieben Jahre der Hungersnot fingen ihrerseits an zu kommen, so wie es Joseph gesagt hatte. Und die Hungersnot entstand in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. 55 Zuletzt litt das ganze Land Ägypten Hunger, und das Volk begann zu Pharao um Brot zu schreien. Dann sprach Pharao zu allen Ägyptern: „Geht zu Joseph. Was immer er euch sagt, müßt ihr tun.“ 56 Und die Hungersnot herrschte auf der ganzen Oberfläche der Erde. Dann begann Joseph, alle Getreidespeicher zu öffnen, die in ihrer Mitte waren, und den Ägyptern [Getreide] zu verkaufen, da die Hungersnot das Land Ägypten mit festem Griff erfaßte. 57 Überdies kamen Leute von der ganzen Erde nach Ägypten, um von Joseph [Getreide] zu kaufen, denn die Hungersnot hatte die ganze Erde mit festem Griff erfaßt.

Kapitel. 42

42 Schließlich sah dann Jakob, daß es in Ägypten Getreide gab. Da sprach Jakob zu seinen Söhnen: „Warum schaut ihr einander ständig an?“ 2 Und er fügte hinzu: „Siehe, ich habe gehört, daß es in Ägypten Getreide gibt. Geht nach dort hinab und kauft für uns von dort, daß wir am Leben bleiben und nicht sterben.“ 3 Demgemäß gingen zehn Brüder Josephs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. 4 Jakob aber sandte Benjamin, Josephs Bruder, nicht mit seinen anderen Brüdern, denn er sagte: „Es mag ihm sonst ein tödlicher Unfall zustoßen.“

5 So kamen Israels Söhne zusammen mit den anderen, die zum Einkaufen kamen, weil im Land Kanaan Hungersnot herrschte. 6 Und Joseph war der Machthaber über das Land. Er war es, der den Verkauf an alles Volk der Erde tätigte. Demzufolge kamen Josephs Brüder und beugten sich vor ihm mit ihrem Angesicht zur Erde nieder. 7 Als Joseph seine Brüder zu sehen bekam, erkannte er sie sogleich, aber er machte sich für sie unkenntlich. So redete er hart mit ihnen und sprach zu ihnen: „Woher seid ihr gekommen?“, worauf sie sagten: „Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen.“

8 So erkannte Joseph seine Brüder, sie selbst aber erkannten ihn nicht. 9 Sogleich erinnerte sich Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte weiter zu ihnen: „Ihr seid Spione! Ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 10 Da sprachen sie zu ihm: „Nein, mein Herr, sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. 11 Wir alle miteinander sind Söhne eines einzigen Mannes. Wir sind rechtschaffene Männer. Deine Knechte handeln nicht als Spione.“ 12 Er aber sagte zu ihnen: „Nicht doch! Denn ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 13 Darauf sprachen sie: „Deine Knechte sind zwölf Brüder. Wir sind die Söhne eines einzigen Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserem Vater, während der andere nicht mehr ist.“

14 Joseph sprach jedoch zu ihnen: „Es ist so, wie ich zu euch geredet habe, indem [ich] sagte: ‚Ihr seid Spione!‘ 15 Daran werdet ihr geprüft werden. So wahr Pharao lebt, ihr werdet nicht von hier weggehen, wenn nicht euer jüngster Bruder hierherkommt. 16 Sendet einen von euch, daß er euren Bruder holt, während ihr gebunden seid, damit eure Worte in bezug auf die Wahrheit in eurem Fall geprüft werden. Und wenn nicht, dann seid ihr Spione, so wahr Pharao lebt.“ 17 Hierauf legte er sie miteinander drei Tage lang in Gewahrsam.

18 Danach sprach Joseph am dritten Tag zu ihnen: „Tut dies und bleibt am Leben. Ich fürchte den [wahren] Gott. 19 Wenn ihr rechtschaffen seid, so laßt einen eurer Brüder in eurem Haus des Gewahrsams gebunden bleiben, ihr übrigen aber geht, nehmt Getreide mit für den Hunger in euren Häusern. 20 Dann werdet ihr euren jüngsten Bruder zu mir bringen, damit eure Worte sich als zuverlässig erweisen; und ihr werdet nicht sterben.“ Und sie machten sich daran, so zu tun.

21 Und sie begannen zueinander zu sagen: „Wir sind zweifellos schuldig, was unseren Bruder betrifft, denn wir sahen die Bedrängnis seiner Seele, als er uns um Erbarmen anflehte, wir aber hörten nicht. Darum ist diese Bedrängnis über uns gekommen.“ 22 Dann antwortete ihnen Ruben, indem [er] sprach: „Sagte ich euch nicht: ‚Versündigt euch nicht an dem Kind‘, aber ihr hörtet nicht? Und nun, seht, sein Blut wird gewiß zurückgefordert.“ 23 Was sie betrifft, sie wußten nicht, daß Joseph zuhörte, denn es war ein Dolmetscher zwischen ihnen. 24 Er wandte sich deshalb von ihnen ab und begann zu weinen. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete mit ihnen und nahm Simeon von ihnen weg und band ihn vor ihren Augen. 25 Danach gab Joseph den Befehl, und man füllte dann ihre Behälter mit Getreide. Auch mußte man das Geld der Männer zurückgeben, jedem einzelnen in seinen Sack, und ihnen Proviant für die Reise geben. Und man tat ihnen so.

26 So luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen von dort weg. 27 Als einer seinen Sack öffnete, um im Nachtlager seinem Esel Futter zu geben, bemerkte er sein Geld, und siehe, es war in der Öffnung seines Sackes. 28 Darauf sagte er zu seinen Brüdern: „Mein Geld ist zurückgegeben worden, und nun, hier ist es in meinem Sack!“ Da entfiel ihnen ihr Herz, so daß sie sich zitternd einer zum anderen wandten und sprachen: „Was hat uns Gott da angetan?“

29 Endlich kamen sie zu Jakob, ihrem Vater, in das Land Kanaan und teilten ihm alle Dinge mit, die ihnen widerfahren waren, indem [sie] sprachen: 30 „Der Mann, welcher der Herr des Landes ist, redete hart mit uns, da er uns für Männer hielt, die das Land auskundschafteten. 31 Wir aber sagten zu ihm: ‚Wir sind rechtschaffene Männer. Wir handeln nicht als Spione. 32 Wir sind zwölf Brüder, die Söhne unseres Vaters. Einer ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan.‘ 33 Der Mann aber, welcher der Herr des Landes ist, sprach zu uns: ‚Daran werde ich erkennen, daß ihr rechtschaffen seid: Laßt einen von euch Brüdern bei mir bleiben. Dann nehmt etwas für den Hunger in euren Häusern und geht. 34 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, damit ich erkenne, daß ihr keine Spione seid, sondern daß ihr rechtschaffen seid. Euren Bruder werde ich euch zurückgeben, und ihr könnt im Land Handel treiben.‘ “

35 Und es ergab sich, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da war eines jeden Geldbündel in seinem Sack. Und sie wie auch ihr Vater bekamen ihre Geldbündel zu Gesicht, und sie gerieten in Furcht. 36 Da rief Jakob, ihr Vater, vor ihnen aus: „Mich habt ihr der Kinder beraubt! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin werdet ihr mitnehmen! Über mich sind alle diese Dinge gekommen!“ 37 Ruben aber sprach zu seinem Vater: „Meine eigenen beiden Söhne magst du zu Tode bringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Übergib ihn meiner Obhut, und ich werde es sein, der ihn dir zurückbringt.“ 38 Er aber sagte: „Mein Sohn wird nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben. Sollte ihm auf dem Weg, auf dem ihr gehen werdet, ein tödlicher Unfall zustoßen, dann würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.“

weiter geht es mit 1. Mose 43 -46

Jule | 01.13.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 9 Comments |