4. Mose

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4. Mose 1 – 3

4. Mose 4 – 6

4. Mose 7 – 10

4. Mose 11 – 14

4. Mose 15 – 17

4. Mose 18 – 20

4. Mose 21 – 24

4. Mose 25 – 27

4. Mose 28 – 30

4. Mose 31 – 33

4. Mose 34 – 36

Die Höhepunkte zum 4. Buch Mose findet ihr im WT vom 01.08.2004

Jule | 03.26.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

3. Mose

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3. Mose 1 – 4

3. Mose 5 – 7

3. Mose 8 – 10

3. Mose 11 – 13

3. Mose 14 – 16

3. Mose 17 – 19

3. Mose 20 – 23

3. Mose 24 – 27

auf der Wtlib findet ihr im WT vom 15.05.2004 die „Höhepunkte zum Buch 3. Mose“


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Hiob

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Hiob 1 – 4

 

Hiob 5 – 7

 

Hiob 8 – 10

 

Hiob 11 – 13

 

Hiob 14 – 17

 

Hiob 18 – 20

 

Hiob 21 – 24

 

Hiob 25 – 27

 

Hiob 28 – 31

 

Hiob 32 – 34

 

Hiob 35 – 37

 

Hiob 38 – 42

 

die „Höhepunkte zu dem Buch Hiob“ finden wir in dem WT vom 15.03.2006

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2. Mose

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2. Mose 5 – 7

2. Mose 8 – 10

2. Mose 11 – 13

2. Mose 14 – 17

2. Mose 18 – 20

2. Mose 21 – 24

2. Mose 25 – 27

2. Mose 28 – 31

2. Mose 32 – 34

2. Mose 35 – 37

2. Mose 38 – 40

die „Höhepunkte von Buch 2. Mose“ finden wir im WT vom 15.03.04

Jule | 03.26.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Simson

Simsons Siege in der Kraft Jehovas

MAN hat ihn gefangen genommen, ihm aus Rache die Augen ausgestochen und ihm schwere Zwangsarbeit auferlegt. Jetzt wird er zur Belustigung der Massen aus dem Gefängnis in einen heidnischen Tempel gebracht. Vor Tausenden von Zuschauern führt man ihn vor und macht ihn lächerlich. Er ist weder ein Verbrecher noch der Anführer einer feindlichen Armee, sondern ein Anbeter Jehovas, der Israel 20 Jahre lang gerichtet hat.

Wie konnte Simson — der stärkste Mann, der je lebte — in eine so demütigende Lage geraten? Würde ihn seine außergewöhnliche Kraft retten? Worin lag überhaupt das Geheimnis seiner Kraft? Können wir etwas aus seinem Leben lernen? Wenn ja, was?

Er wird ‘die Führung übernehmen, um Israel zu retten’

Immer wieder hatten die Israeliten der wahren Anbetung den Rücken gekehrt. Als sie einmal mehr ‘taten, was böse war in Jehovas Augen, gab sie Jehova vierzig Jahre lang in die Hand der Philister’ (Richter 13:1).

Simsons Geschichte begann damit, dass ein Engel Jehovas der unfruchtbaren Frau des Israeliten Manoach erschien und ihr mitteilte, sie werde einen Sohn bekommen. Er gab ihr die Anweisung: „Kein Schermesser sollte auf sein Haupt kommen, denn ein Nasiräer Gottes wird das Kind werden vom Mutterleib an; und er seinerseits wird die Führung übernehmen, um Israel aus der Hand der Philister zu retten“ (Richter 13:2-5). Noch vor Simsons Empfängnis hatte ihn Jehova also für eine besondere Aufgabe bestimmt. Vom Augenblick seiner Geburt an sollte er ein Nasiräer sein: ausgesondert für einen besonderen heiligen Dienst.

„Gerade sie ist recht in meinen Augen“

Während Simson heranwuchs, segnete ihn Jehova beständig (Richter 13:24). Eines Tages kam Simson zu seinem Vater und seiner Mutter und sagte: „Da ist eine Frau von den Töchtern der Philister, die ich in Timna gesehen habe, und nun, nehmt sie mir zur Frau“ (Richter 14:2). Das muss Simsons Eltern ziemlich schockiert haben. Statt Israel aus der Hand der Unterdrücker zu befreien, wollte sich ihr Sohn auf einmal mit ihnen verschwägern.
Eine Anbeterin heidnischer Götter zu heiraten war nach Gottes Gesetz nicht erlaubt (2. Mose 34:11-16). Deshalb wandten Simsons Eltern ein: „Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, sodass du hingehst, um eine Frau von den unbeschnittenen Philistern zu nehmen?“ Aber Simson bestand darauf und verlangte von seinem Vater: „Diese nimm mir, denn gerade sie ist recht in meinen Augen“ (Richter 14:3).

Wieso war ausgerechnet diese Philisterin Simson ‘gerade recht’? Nicht weil sie „besonders hübsch, charmant, attraktiv“ gewesen wäre, heißt es in der Cyclopedia von McClintock und Strong, sondern „gerade recht für ein bestimmtes Ziel, eine Absicht, einen Zweck“. Welchen Zweck? Richter 14:4 erklärt, dass Simson „nach einem Anlass gegen die Philister suchte“. Mit dieser Absicht interessierte er sich für die Frau. Während Simson allmählich erwachsen geworden war, hatte ‘der Geist Jehovas angefangen, ihn umherzutreiben’ oder zum Handeln anzuspornen (Richter 13:25). Die treibende Kraft hinter dem ungewöhnlichen Heiratswunsch — wie hinter seiner ganzen Laufbahn als Richter über Israel — war also der Geist Jehovas. Bot sich Simson der Anlass, den er suchte? Bevor wir darauf eingehen, wollen wir sehen, wie ihm Jehova seine Unterstützung zusicherte.

Simson war auf dem Weg nach Timna, der Heimatstadt seiner zukünftigen Frau. Die Bibel berichtet: „Als er bis an die Weingärten von Timna kam, siehe, da brüllte ihm ein mähniger junger Löwe entgegen. Da wurde Jehovas Geist über ihm wirksam, sodass er ihn entzweiriss.“ Bei diesem außergewöhnlichen Erlebnis war Simson ganz allein. Niemand sah zu, als er so viel Kraft entfaltete. Wollte Jehova ihm dadurch versichern, er werde als Nasiräer seiner Aufgabe gewachsen sein? Die Bibel sagt dazu nichts, aber Simson muss wohl klar gewesen sein, dass diese ungewöhnliche Kraft nicht in ihm selbst steckte. Sie musste von Gott kommen. Demnach konnte er sich bei seinem Auftrag auf Jehovas Unterstützung verlassen. Gestärkt durch den Vorfall mit dem Löwen zog Simson „weiter hinab und begann zu der Frau zu reden, und sie war immer noch recht in Simsons Augen“ (Richter 14:5-7).

Als Simson später wiederkam, um die Frau heimzuführen, „bog er ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu schauen, und da war ein Bienenschwarm im toten Körper des Löwen und Honig“. Das veranlasste ihn bei seiner Hochzeit, den 30 Philistern, die man ihm als Brautführer beigesellt hatte, folgendes Rätsel aufzugeben: „Aus dem Fresser kam etwas zum Essen hervor, und aus dem Starken kam etwas Süßes hervor.“ Konnten sie es lösen, wollte Simson ihnen 30 Unterkleider und Kleiderausstattungen geben. Wenn nicht, sollte er dasselbe von ihnen bekommen. Drei Tage lang rätselten die Philister vergeblich. Am vierten Tag halfen sie sich damit, die Frau zu bedrohen: „Betöre deinen Mann, damit er uns das Rätsel mitteilt. Sonst werden wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen.“ Wie brutal! Wenn die Philister mit ihren eigenen Landsleuten so umgingen, wie müssen sie dann erst die Israeliten unterdrückt haben! (Richter 14:8-15).

Die verängstigte Frau bohrte so lange, bis Simson ihr die Lösung verriet. Statt zu ihm zu halten, erzählte sie sie dann prompt den Brautführern weiter, was zeigte, dass sie Simson nicht liebte. Die Philister konnten jetzt mit der Lösung aufwarten, und Simson wusste genau, warum. Er sagte zu ihnen: „Hättet ihr nicht mit meiner jungen Kuh gepflügt, so hättet ihr mein Rätsel nicht gelöst.“ Das war die Gelegenheit, auf die Simson gewartet hatte. „Jehovas Geist wurde über ihm wirksam, sodass er nach Askalon hinabging und dreißig Mann von ihnen niederschlug und das, was er ihnen abstreifte, nahm und die Ausstattungen denen gab, die das Rätsel mitgeteilt hatten“ (Richter 14:18, 19).

Handelte Simson hier aus persönlicher Rachsucht? Nein. In Wirklichkeit gebrauchte Gott den von ihm erwählten Befreier. Durch Simson eröffnete Jehova den Kampf gegen die brutalen Unterdrücker seines Volkes. Dieser Krieg sollte fortgesetzt werden. Die nächste Gelegenheit dazu kam, als Simson seine Frau besuchen wollte.

Krieg im Alleingang

Als Simson wieder nach Timna kam, stellte er fest, dass sein Schwiegervater seine Frau an einen anderen verheiratet hatte in der Meinung, er hasse sie. Simson gab sich brüskiert. Er fing 300 Füchse, band je zwei an den Schwänzen zusammen, befestigte eine brennende Fackel dazwischen und ließ sie wieder frei. So setzte er die Felder, Weingärten und Olivenhaine der Philister in Brand, sodass die drei Haupternten des Jahres vernichtet wurden. Wahnsinnig vor Zorn schlugen die Philister grausam zurück. Sie gaben Simsons Frau und ihrem Vater die Schuld und verbrannten sie. Ihr barbarischer Racheakt kam Simsons Absichten entgegen, hatte er doch dadurch einen weiteren Grund, sie vernichtend zu schlagen (Richter 15:1-8).

Begriffen die Israeliten, dass Jehova Gott Simson segnete, und unterstützten sie ihn darin, die Herrschaft der Philister abzuschütteln? Im Gegenteil! Um Scherereien zu vermeiden, schickten die Männer von Juda 3 000 Soldaten los, die den von Gott erwählten Anführer gefangen nehmen und an seine Feinde ausliefern sollten. Durch diesen Verrat der Israeliten bot sich Simson allerdings die nächste Gelegenheit, den Philistern Verluste beizubringen. Als er ihnen gerade ausgeliefert werden sollte, wurde „Jehovas Geist . . . über ihm wirksam, und die Stricke, die an seinen Armen waren, wurden wie Leinenfäden, die vom Feuer versengt sind, sodass seine Fesseln von seinen Händen wegschmolzen“. Dann nahm er einen Eselskinnbacken und schlug tausend Feinde damit nieder (Richter 15:10-15).

Anschließend rief Simson Jehova an und sagte: „Du bist es gewesen, der diese große Rettung in die Hand deines Knechtes gegeben hat, und jetzt soll ich vor Durst sterben und muss in die Hand der Unbeschnittenen fallen?“ Jehova erhörte Simsons Gebet. Er „spaltete . . . eine mörserförmige Vertiefung auf . . ., und Wasser begann daraus hervorzukommen, und er trank dann, wonach sein Geist zurückkehrte und er wieder auflebte“ (Richter 15:18, 19).

Unbeirrbar verfolgte Simson sein Ziel: den Kampf gegen die Philister, Gottes Feinde. Das war auch der Grund, weshalb er in Gasa das Haus einer Prostituierten aufsuchte. Er brauchte in der feindlichen Stadt eine Übernachtungsmöglichkeit, und die gab es in so einem Haus. Aber Simson hatte keinerlei unsittliche Absichten. Um Mitternacht verließ er das Haus dieser Frau, packte die Flügel des Stadttors und die beiden Seitenpfosten und trug sie rund 60 Kilometer weit auf einen Berggipfel vor Hebron hinauf. Gott billigte seine Handlungsweise und gab ihm die Kraft dafür (Richter 16:1-3).

Wie der heilige Geist im Fall Simsons wirkte, war zwar einzigartig, weil die Umstände so ungewöhnlich waren. Auf den gleichen Geist können sich treue Diener Gottes aber auch heute verlassen, wenn sie Kraft brauchen. Jesus versicherte seinen Jüngern, Jehova werde „denen heiligen Geist geben, die ihn bitten“ (Lukas 11:13).

Warum ‘wich Jehova’ von Simson?

Irgendwann verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila. Die fünf Achsenherren der Philister waren so erpicht darauf, Simson auszuschalten, dass sie versuchten, Delila für ihre Zwecke einzuspannen. Sie traten mit der Aufforderung an sie heran: „Betöre ihn, und sieh, worin seine große Kraft besteht und womit wir die Oberhand über ihn gewinnen . . . können.“ Als Bestechung bot ihr jeder der fünf Achsenherren „eintausendeinhundert Silberstücke“ an (Richter 16:4, 5).

Wenn es sich bei den Silberstücken um Schekel handelte, war die Summe von 5 500 Schekeln ein riesiges Bestechungsgeld. Abraham bezahlte 400 Schekel für die Grabstätte seiner Frau, und ein Sklave war gerade einmal 30 Schekel wert (1. Mose 23:14-20; 2. Mose 21:32). Dass die Achsenherren als Herrscher der fünf Philisterstädte nicht an den Patriotismus Delilas appellierten, sondern an ihre Habgier, lässt den Schluss zu, dass sie womöglich eine Israelitin war. Jedenfalls nahm sie das Angebot an.

Dreimal gab Simson eine falsche Antwort auf Delilas Fragen, und dreimal verriet sie ihn, indem sie versuchte, ihn an seine Feinde auszuliefern. Aber „es geschah, weil sie ihm mit ihren Worten die ganze Zeit zusetzte und ihn fortwährend drängte, dass seine Seele ungeduldig wurde bis zum Sterben“. Also offenbarte Simson ihr schließlich das Geheimnis: Sein Haar war nie abgeschnitten worden. Würde er geschoren, dann würde er schwach und allen anderen Menschen gleich werden (Richter 16:6-17).

Das war Simsons Verhängnis. Delila brachte ihn in eine Situation, in der sie sein Haupt scheren lassen konnte. Natürlich kam Simsons Kraft nicht buchstäblich aus seinem Haar. Es war lediglich ein Sinnbild für sein besonderes Verhältnis zu Gott als Nasiräer. Als sich Simson in eine Situation manövrieren ließ, die dieses Verhältnis beeinträchtigte, indem sein Haupt geschoren wurde, ‘wich Jehova von ihm’. Jetzt konnten ihn die Philister überwältigen. Sie bohrten ihm die Augen aus und steckten ihn ins Gefängnis (Richter 16:18-21).

Lassen wir uns das eine wichtige Lehre sein! Sollten wir unser Verhältnis zu Jehova nicht wie einen Schatz hüten? Können wir von Gott erwarten, uns weiter zu segnen, wenn wir uns irgendwie von unserem Versprechen abbringen lassen, als Christen ausschließlich ihm ergeben zu sein?

„Meine Seele sterbe mit den Philistern“

Jubelnde Philister dankten ihrem Gott Dagon für den Sieg über Simson. Um das zu feiern, ließen sie ihren Gefangenen in den Tempel Dagons bringen. Simson aber kannte den tatsächlichen Grund für seine Niederlage. Er wusste, warum Jehova ihn verlassen hatte, und er bereute seinen Fehler. Im Gefängnis war sein Haar wieder üppig gewachsen. Nun stand er vor Tausenden von Philistern. Was würde er tun?

Simson betete: „Souveräner Herr Jehova, gedenke bitte meiner, und stärke mich bitte nur dieses eine Mal, o du, der wahre Gott, und lass mich an den Philistern Rache nehmen, Rache für eines meiner beiden Augen.“ Dann stemmte er sich gegen die zwei Mittelsäulen des Gebäudes und ‘beugte sich mit Kraft’. Was passierte? Darauf „fiel das Haus auf die Achsenherren und auf alles Volk, das darin war, sodass der Toten, die er in seinem eigenen Tod tötete, mehr wurden als derer, die er zu seinen Lebzeiten zu Tode gebracht hatte“ (Richter 16:22-30).

Es hat nie einen Menschen gegeben, der es an Körperkraft mit Simson hätte aufnehmen können. Seine Machttaten waren wirklich beeindruckend. Am wichtigsten aber ist, dass Simson im Wort Jehovas zu denen gezählt wird, die einen starken Glauben hatten (Hebräer 11:32-34).

WT 15.03.2005

Jule | 03.26.11 | biblische Personen | No Comments |

Gideon

„Schwert Jehovas und Gideons!“

SIE sind so zahlreich wie Heuschrecken und verwandeln fruchtbare Felder in wüste Einöden. Es ist die Zeit der Richter, und die Israeliten sind in einer verzweifelten Lage. Seit sieben Jahren fallen plündernde Horden kamelreitender Midianiter, Amalekiter und Leute des Ostens immer dann ins Land ein, wenn die Saat auf den Feldern aufgegangen ist. Ihre Herden breiten sich auf der Suche nach Weideland überall aus und verzehren noch den letzten grünen Halm. Den verarmten Israeliten dagegen bleibt weder Schaf noch Stier noch Esel. Die Terrorherrschaft der Midianiter lastet so schwer auf ihnen, dass sie sich in Bergen, Höhlen und an schwer zugänglichen Orten unterirdische Vorratsstellen anlegen müssen.

Warum sind sie in so große Not geraten? Israel ist abtrünnig geworden und dient falschen Göttern. Daraufhin hat Jehova sie Unterdrückern preisgegeben. Als die Söhne Israels es nicht mehr aushalten können, rufen sie zu Jehova um Hilfe. Wird er sie erhören? Was können wir aus ihrer Erfahrung lernen? (Richter 6:1-6).

Vorsichtiger Landwirt oder „tapferer Starker“?

Normalerweise dreschen die Landwirte Israels den Weizen mit von Ochsen gezogenen Dreschschlitten auf offenen Dreschtennen, wo der Wind die Spreu erfassen und hinwegwehen kann. Aber solange Plünderer im Land sind und alles an sich reißen wollen, wäre das viel zu auffällig. Deshalb drischt Gideon seinen Weizen außer Sichtweite der Midianiter in einer Weinkelter — möglicherweise eine große in den Fels geschlagene, geschützt gelegene Kufe (Richter 6:11). Dort kann das Korn wahrscheinlich nur in kleinen Mengen mit einem Stock ausgeschlagen werden. Aber unter den gegebenen Umständen bleibt Gideon nichts anderes übrig.

Wie überrascht muss er sein, als ihm Jehovas Engel erscheint und zu ihm sagt: „Jehova ist mit dir, du tapferer Starker“! (Richter 6:12). Da er gerade heimlich Weizen in einer Weinkelter ausschlägt, kommt sich Gideon bestimmt ganz und gar nicht tapfer vor. Aber die Worte zeigen, dass Gott es Gideon zutraut, ein tapferer Führer der Israeliten zu werden. Gideon selbst muss davon allerdings erst noch überzeugt werden.

Als Jehova ihn beauftragt, ‘Israel aus der Faust Midians zu retten’, sagt Gideon bescheiden: „Entschuldige, Jehova. Womit soll ich Israel retten? Siehe! Meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Hause meines Vaters.“ Vorsichtig, wie Gideon ist, bittet er um ein Zeichen, dass Gott mit ihm sein wird, wenn er Midian niederschlägt, und Jehova ist bereit, ihm die Sicherheit zu geben, die er vernünftigerweise braucht. Als Gideon dem Engel eine Mahlzeit als Gabe vorsetzt, steigt Feuer aus einem Felsen auf und verzehrt sie. Gideon gerät deshalb in Furcht, wird aber von Jehova beruhigt und baut daraufhin an diesem Ort einen Altar (Richter 6:12-24).

„Möge Baal mit ihm rechten“

Das größte Problem der Israeliten ist nicht die Unterdrückung durch Midian, sondern ihre Verstrickung in die Baalsanbetung. Jehova ist „ein eifernder Gott“, und man kann ihm unmöglich auf annehmbare Weise dienen, wenn man gleichzeitig andere Götter verehrt (2. Mose 34:14). Deshalb gebietet Jehova Gideon, den Altar Baals zu zerstören, der seinem Vater gehört, und dessen heiligen Pfahl umzuhauen. Gideon fürchtet sich davor, wie sein Vater und andere reagieren werden, wenn er das am helllichten Tag tut. Also tut er es nachts mit der Hilfe von zehn Dienern.

Dass seine Vorsicht angebracht war, bestätigt sich am nächsten Tag: Als die ortsansässigen Baalsanbeter den „Frevel“ entdecken, fordern sie seinen Tod. Doch Joas, Gideons Vater, argumentiert mit unwiderlegbarer Logik, wenn Baal ein Gott sei, könne er sich selbst verteidigen. Dann gibt Joas seinem Sohn den passenden Namen Jerubbaal, der bedeutet „Möge Baal mit ihm rechten“ (Richter 6:25-32, Fußnote).

Gott segnet seine Diener immer, wenn sie mutig für die wahre Anbetung eintreten. Als die Midianiter und ihre Verbündeten wieder in das Gebiet Israels einfallen, ‘hüllt Jehovas Geist Gideon ein’ (Richter 6:34). Unter dem Einfluss des Geistes Gottes, seiner wirksamen Kraft, zieht Gideon Truppen aus den Stämmen Manasse, Ascher, Sebulon und Naphtali zusammen (Richter 6:35).

Vorbereitung für den Kampf

Gideon hat jetzt immerhin ein Heer von 32 000 Mann. Trotzdem bittet er Gott um ein Zeichen. Wenn Gott Israel durch ihn retten wird, dann soll ein Vlies, das er über Nacht auf der Dreschtenne ausgebreitet liegen lässt, von Tau bedeckt werden, während gleichzeitig der umliegende Boden trocken bleibt. Jehova bewirkt dieses Wunder, worauf Gideon um das Gegenteil bittet und auch das erhält: Der Boden wird nass und das Vlies bleibt trocken. Ist Gideon übervorsichtig? Offenbar nicht, denn Jehova gewährt ihm seine Bitte um wiederholte Bestätigung (Richter 6:36-40). Wir erwarten heute keine solchen Wunder. Aber durch Jehovas Wort erhalten auch wir von ihm Anleitung und beruhigende Bestätigung.

Gott erhebt nun den Einwand, Gideons Heer sei zu groß. Würden die Israeliten ihre Feinde mit so einer großen Streitmacht besiegen, könnten sie sich hinterher womöglich brüsten, sich selbst gerettet zu haben. Der bevorstehende Sieg muss aber Jehova zugeschrieben werden. Die Lösung? Gideon soll eine Regelung aus dem mosaischen Gesetz anwenden und denen, die sich fürchten, erlauben, nach Hause zu gehen. Davon machen 22 000 seiner Männer Gebrauch, sodass ihm nur noch 10 000 bleiben (5. Mose 20:8; Richter 7:2, 3).

Aus Gottes Sicht sind das immer noch zu viele. Gideon wird angewiesen, sie an ein Gewässer hinabgehen zu lassen. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus sagt, Gideon habe sein Heer an einen Fluss führen sollen, während die Hitze am größten war. Auf jeden Fall beobachtet Gideon, wie die Männer trinken. Nur 300 führen mit einer Hand Wasser zum Mund und lecken davon, während sie gleichzeitig auf der Hut bleiben vor einem möglichen feindlichen Angriff. Und nur diese 300 wachsamen Männer werden Gideon begleiten (Richter 7:4-8). Versetzen wir uns in ihre Lage. Uns stehen 135 000 Feinde gegenüber! Ein Sieg — so viel steht fest — kann nicht durch unsere eigene Kraft, sondern nur durch die Macht Jehovas möglich werden.

Gott sagt Gideon, er solle doch mit einem Bediensteten das Lager Midians ausspähen. Dort bekommt Gideon zu hören, wie ein Mann seinem Gefährten einen Traum erzählt und dieser ihn ohne zu zögern dahin gehend deutet, dass Gott beschlossen habe, Midian in die Hand Gideons zu geben. Genau das hat Gideon gebraucht. Er ist sicher, dass Jehova ihm und seinen 300 Männern den Sieg über die Midianiter schenken wird (Richter 7:9-15).

Strategie

Die 300 Männer werden in drei Trupps zu je 100 aufgeteilt. Jeder erhält ein Horn und einen großen, leeren Krug. Darin wird eine Fackel versteckt. Gideons erste Anweisung lautet: ‘Seht mir zu und tut ebenso. Sobald ich in das Horn stoße, stoßt auch ihr in die Hörner und ruft: „Schwert Jehovas und Gideons!“ ’ (Richter 7:16-18, 20).

Die 300 israelitischen Krieger schleichen sich an das feindliche Lager heran. Es ist jetzt etwa zehn Uhr abends. Gerade sind die Wachen abgelöst worden. Das ist offenbar genau der richtige Moment für den Angriff, denn die Augen der neuen Wachen müssen sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen.

Dann fährt den Midianitern der Schreck in die Glieder! Plötzlich wird die Stille zerrissen von dem Zerschmettern der 300 Krüge, dem Blasen der 300 Hörner und dem Geschrei der 300 Männer. Völlig verstört, vor allem von dem Ruf „Schwert Jehovas und Gideons!“, fangen auch die Midianiter an zu schreien. In dem allgemeinen Durcheinander können sie Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Die 300 Männer bleiben an ihrem zugewiesenen Platz stehen, während Gott die Feinde dazu bringt, die Schwerter gegeneinander zu richten und sich niederzumetzeln. Das Lager wird auseinander getrieben, die Fluchtwege werden abgeschnitten und die versprengten Midianiter in einer beschwerlichen Verfolgungsjagd aufgerieben, sodass sie keine Bedrohung mehr sind. Die lange und mörderische Besatzungszeit ist endlich vorbei (Richter 7:19-25; 8:10-12, 28).

Auch nach diesem Sieg bleibt Gideon bescheiden. Als die Ephraimiter — offenbar beleidigt, weil sie nicht zu der Schlacht gerufen wurden — einen Streit mit ihm anzetteln wollen, reagiert er sanftmütig. Seine milde Antwort wendet ihren Grimm ab und beruhigt sie (Richter 8:1-3; Sprüche 15:1).

Jetzt, wo wieder Frieden herrscht, drängen die Israeliten Gideon dazu, ihr König zu werden. Was für eine Versuchung! Aber Gideon lehnt ab. Er hat nicht vergessen, wer in Wirklichkeit den Sieg über Midian errungen hat, und erklärt: „Ich selbst werde nicht über euch herrschen, noch wird mein Sohn über euch herrschen. Jehova ist es, der über euch herrschen wird“ (Richter 8:23).

Allerdings ist auch Gideon unvollkommen und trifft eine unbedachte Entscheidung. Aus einem nicht genannten Grund lässt er aus der Kriegsbeute ein Ephod anfertigen und stellt es in seiner Stadt aus. Wie der Bericht sagt, fängt ganz Israel an, „unsittlichen Verkehr“ damit zu haben. Man betet es an und es wird sogar Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge. Er selbst wird jedoch kein Götzendiener, denn die Bibel erwähnt ihn anerkennend als einen Mann des Glaubens (Richter 8:27; Hebräer 11:32-34).

Lehren für uns

Die Erlebnisse Gideons enthalten sowohl eine Warnung als auch eine Ermunterung für uns. Wir werden warnend darauf aufmerksam gemacht, dass wir geistig in eine ähnliche Lage geraten würden wie die verarmten Bewohner eines von Heuschrecken heimgesuchten Landes, wenn uns Jehova seinen Geist und Segen entziehen müsste, weil wir eigenwillig handeln. Wir leben in kritischen Zeiten und sollten nie vergessen, dass nur ‘der Segen Jehovas reich macht und keinen Schmerz hinzufügt’ (Sprüche 10:22). Dienen wir Gott „mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust“, werden wir von ihm gesegnet. Ansonsten würde er uns verwerfen (1. Chronika 28:9).

Ermunternd ist der Bericht über Gideon, weil er beweist, dass Jehova sein Volk aus jeder Bedrohung retten und dabei sogar jemand gebrauchen kann, der schwach oder hilflos zu sein scheint. Dass Gideon und seine 300 Männer 135 000 Midianiter bezwingen konnten, ist ein Zeugnis für die unbegrenzte Macht Gottes. Es kann sein, dass wir in eine verzweifelte Lage geraten und einer scheinbar erdrückenden Überzahl von Feinden gegenüberstehen. Doch der Bibelbericht über Gideon ermuntert uns, auf Jehova zu vertrauen, denn er wird alle, die ihren Glauben auf ihn setzen, segnen und befreien.

WT 15.07.2005

Jule | 03.26.11 | Gideon | 3 Comments |