Kain und Abel

*** w08 1. 7. S. 31 Der Zorn eines Bruders ***
Für unsere jungen Leser

Der Zorn eines Bruders

 

 

So geht es: Am besten, du suchst dir für dieses Projekt eine ruhige Ecke. Stell dir beim Lesen der Bibeltexte vor, du wärst dabei gewesen. Mal dir die Situation aus: Hörst du, wie die Leute miteinander reden? Kannst du dich in die Hauptpersonen hineinversetzen? Überleg dir, wie es gewesen sein könnte.

 

 

FINDE HERAUS, WORUM ES GEHT. LIES 1. MOSE 4:1-12.


Beschreib doch mal, wie du dir Kain vorstellst, wie er aussah und was in ihm vor sich ging. Und wie stellst du dir Abel vor?
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Welche „Werke des Fleisches“ zeigten sich bei Kain, und wozu führte das? (Galater 5:19-21).
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DENK DICH NOCH MEHR HINEIN. LIES DIE VERSE 4 BIS 7 NOCH EINMAL.
Waren es nur die Opfer, die Jehova annahm oder verwarf? Oder ging es um mehr? (Sprüche 21:2).
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Wann darf man zornig sein? Aber warum war es falsch, dass Kain „in Zorn entbrannt“, das heißt furchtbar wütend war?
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Was hätte Kain geholfen, „die Herrschaft“ über seinen Zorn zu erlangen oder ihn zu besiegen?
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WAS HAST DU FÜR DICH GELERNT? SCHREIB DOCH MAL AUF, WAS BEI DIESEN PUNKTEN NEU FÜR DICH WAR:
Zorn.
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Wie man „die Herrschaft“ über verkehrte Wünsche erlangt.
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WAS BEEINDRUCKT DICH IN DIESEM BERICHT AM MEISTEN, UND WARUM?
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Jule | 03.28.11 | biblische Personen | 1 Comment |

Ruth – thematische Verlinkung

alle Gedanken, ergänzenden Stoff und Kommentare zu Ruth findet ihr hier auf der Seite der Familie

 

Ruth 1 – 4

 

Die Höhepunkte zum Bibelbuch Ruth finden wir im WT vom 01.03.2005

 

 

Jule | 03.28.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Ruth

*** w03 15. 4. S. 23-26 Eine Ehe gegen alle Erwartungen — Boas und Ruth ***

Eine Ehe gegen alle Erwartungen — Boas und Ruth

ES IST Frühling. Auf der Dreschtenne unweit von Bethlehem herrscht das für diese Jahreszeit übliche geschäftige Treiben. Der Tag ist lang gewesen. Der Duft frisch gerösteten Getreides liegt in der Luft und verrät den hungrigen Arbeitern, dass es Zeit zum Essen ist. Sie alle werden die Früchte ihrer mühevollen Arbeit genießen können.

Boas, ein wohlhabender Grundbesitzer, trinkt und isst sich satt und ruht sich neben einem großen Getreidehaufen aus. Als der Erntetag zur Neige geht, sucht sich jeder Mann ein bequemes Plätzchen zum Schlafen. Boas, rundum zufrieden, deckt sich zu und versinkt langsam in tiefen Schlaf.

Eine heimliche Begegnung

Um Mitternacht wacht Boas frierend und zitternd auf. Kein Wunder — seine Füße sind absichtlich aufgedeckt worden, und jemand hat sich genau dort hingelegt! Boas kann die Person in der Dunkelheit nicht erkennen und fragt: „Wer bist du?“ Eine Frauenstimme antwortet: „Ich bin Ruth, deine Sklavin, und du sollst deinen Rocksaum über deine Sklavin ausbreiten, denn du bist ein Rückkäufer“ (Ruth 3:1-9).

Unter vier Augen unterhalten sich die beiden in der Dunkelheit. Frauen halten sich zu dieser Zeit gewöhnlich nicht auf der Dreschtenne auf (Ruth 3:14). Auf Boas’ Geheiß jedoch bleibt Ruth bis kurz vor Anbruch der Dämmerung zu seinen Füßen liegen. Dann steht sie auf und geht, um keine unbegründete Kritik aufkommen zu lassen.

War das ein romantisches Rendezvous? Erlag jener reiche ältere Mann den geschickten Verführungskünsten einer armen jungen Witwe aus einem heidnischen Land? Oder nutzte Boas in jener Nacht Ruths Lage und ihre Einsamkeit aus? Nein, sondern es geht hier einzig und allein um Loyalität und Liebe zu Gott. Und auch die Hintergründe sind äußerst zu Herzen gehend.

Doch wer ist Ruth eigentlich? Was veranlasst sie zu ihrem Handeln? Und wer ist dieser reiche Mann, Boas?

„Eine tüchtige Frau“

Viele Jahre vor dieser Begebenheit wurde Juda von einer Hungersnot heimgesucht. Eine vierköpfige israelitische Familie — Elimelech, seine Frau Noomi und ihre beiden Söhne Machlon und Kiljon — wanderte in das fruchtbarere Land Moab aus. Dort heirateten die Söhne die Moabiterinnen Ruth und Orpa. Nachdem die drei Männer in Moab gestorben waren, erfuhren die drei Frauen, dass sich die Verhältnisse in Israel gebessert hatten. Daraufhin beschloss Noomi — mittlerweile verwitwet, verbittert und ohne Kinder oder Enkel —, in ihre Heimat zurückzukehren (Ruth 1:1-14).

Auf dem Weg nach Israel überzeugte Noomi Orpa, zu ihrem Volk heimzukehren. Dann sagte Noomi zu Ruth: „Siehe! Deine verwitwete Schwägerin ist zu ihrem Volk und ihren Göttern zurückgekehrt. Kehr mit deiner verwitweten Schwägerin zurück.“ Doch Ruth erwiderte: „Dränge mich nicht, dich zu verlassen, . . . denn wohin du gehst, werde ich gehen . . . Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott mein Gott. Wo du stirbst, werde ich sterben, und dort werde ich begraben werden“ (Ruth 1:15-17). So kamen die beiden mittellosen Witwen schließlich nach Bethlehem.

Dort sind die Nachbarinnen derart von der Liebe und Fürsorge Ruths für ihre Schwiegermutter beeindruckt, dass sie über Ruth sagen, sie sei für Noomi ‘besser als sieben Söhne’. Andere nennen Ruth „eine tüchtige Frau“ (Ruth 3:11; 4:15).

Als in Bethlehem die Gerstenernte beginnt, sagt Ruth zu Noomi: „Lass mich bitte aufs Feld gehen und unter den Ähren auflesen, hinter jemandem her, in dessen Augen ich Gunst finden mag“ (Ruth 2:2).

Durch Zufall gerät Ruth auf das Feld, das Boas gehört, einem Verwandten ihres Schwiegervaters Elimelech. Sie bittet den Vorarbeiter um Erlaubnis, Ähren aufzulesen. Dabei erweist sie sich als ungewöhnlich fleißig, sodass der Aufseher sie Boas gegenüber lobt (Ruth 1:22 bis 2:7).

Ein Beschützer und Wohltäter

Boas ist ein ergebener Anbeter Jehovas. Jeden Morgen grüßt er seine Erntearbeiter mit den Worten: „Jehova sei mit euch“, und sie erwidern ihm: „Jehova segne dich“ (Ruth 2:4). Boas beobachtet, wie fleißig Ruth arbeitet; auch hat er erfahren, wie loyal sie sich gegenüber Noomi verhält. Daraufhin sorgt er dafür, dass sie bei der Nachlese bevorzugt behandelt wird. Er sagt ihr, sie solle nirgendwo anders hingehen, sondern auf seinen Feldern bleiben und sich dicht zu seinen jungen Frauen halten, denn bei ihnen wäre sie sicher. Auch habe er den jungen Männern geboten, sie nicht anzutasten. Wenn sie durstig sei, würden diese frisches Wasser für sie schöpfen (Ruth 2:8, 9).

Ruth beugt sich zur Erde nieder und fragt Boas, wie es komme, dass sie Gunst in seinen Augen gefunden habe, wo sie doch eine Ausländerin sei. Boas antwortet, ihm sei eingehend über alles berichtet worden, was Ruth nach dem Tod ihres Mannes für ihre Schwiegermutter getan habe — wie sie ihren Vater, ihre Mutter, ihre Verwandten und ihr Heimatland verlassen habe, um bei einem Volk zu wohnen, das sie früher nicht gekannt hatte. Er wünscht Ruth einen vollkommenen Lohn von Jehova für ihre Handlungsweise (Ruth 2:10-12).

Boas versucht nicht, Ruth schmeichelnd zu umwerben. Sein Lob ist aufrichtig gemeint. In tiefer Demut bedankt sich Ruth bei ihm für seine beruhigenden und tröstenden Worte. Sie betrachtet seine Güte als unverdient und arbeitet umso fleißiger weiter. Später, zur Essenszeit, ruft Boas Ruth herbei und sagt ihr, sie solle etwas Brot essen und ihr Stück in den Essig tauchen. Sie isst sich satt und spart noch etwas auf, das sie mit nach Hause nimmt und Noomi bringt (Ruth 2:14).

Bis zum Abend hat Ruth rund 22 Liter Gerste aufgelesen. Zusammen mit dem aufgesparten Essen bringt sie alles Noomi mit (Ruth 2:15-18). Erfreut über die reichliche Ausbeute fragt diese ihre Schwiegertochter: „Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet werde der, der dich beachtet hat.“ Als Noomi erfährt, dass es sich um Boas handelt, sagt sie: „Gesegnet sei er von Jehova, der von seiner liebenden Güte gegenüber den Lebenden und den Toten nicht abgelassen hat. . . . Der Mann ist mit uns verwandt. Er ist einer unserer Rückkäufer“ (Ruth 2:19, 20).

Einen „Ruheort“ finden

Noomi ist daran gelegen, für ihre Schwiegertochter einen „Ruheort“ zu finden, das heißt ein Zuhause. Deshalb ergreift sie die Gelegenheit, um — entsprechend dem göttlichen Gesetz — eine Bitte um Rückkauf in die Wege zu leiten (3. Mose 25:25; 5. Mose 25:5, 6). Noomi entwirft einen höchst wirkungsvollen, fast dramatischen Plan, wie Ruth die Aufmerksamkeit des Boas auf sich lenken soll. Hervorragend instruiert begibt sich Ruth im Schutz der Dunkelheit zur Dreschtenne, die Boas gehört. Sie findet ihn schlafend vor, deckt ihn zu seinen Füßen auf und wartet, bis er aufwacht (Ruth 3:1-7).

Als Boas wach wird, hilft ihm zweifellos die symbolhafte Geste Ruths verstehen, was sie mit der Bitte meint, er solle ‘seinen Rocksaum über seine Sklavin ausbreiten’. Durch Ruths Vorgehen wird sich der bereits an Jahren vorgerückte Judäer seiner Verantwortung als Rückkäufer bewusst, ist er doch ein Verwandter von Machlon, Ruths verstorbenem Ehemann (Ruth 3:9).
Zwar kommt Ruths nächtlicher Besuch für Boas überraschend, aber ihre Bitte um Rückkauf trifft ihn nicht völlig unerwartet, wie seine Reaktion erkennen lässt. Boas ist bereit, auf Ruths Ersuchen hin zu handeln.

In Ruths Stimme schwingt wohl eine gewisse Unsicherheit mit, denn Boas fühlt sich veranlasst, sie mit den Worten zu beruhigen: „Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht. Alles, was du sagst, werde ich für dich tun, denn jeder im Tor meines Volkes weiß, dass du eine tüchtige Frau bist“ (Ruth 3:11).

Boas beurteilt Ruths Vorgehen als völlig tugendhaft; das wird an seiner Aussage deutlich: „Gesegnet seist du von Jehova, meine Tochter. Du hast deine liebende Güte im letzten Fall noch besser zum Ausdruck gebracht als im ersten Fall“ (Ruth 3:10). Im ersten Fall hat Ruth liebende Güte oder loyale Liebe Noomi gegenüber bewiesen, im letzten Fall dadurch, dass sie sich selbstlos Boas, einem wesentlich älteren Mann, zum Rückkauf zur Verfügung gestellt hat. Sie ist bereit, im Namen Machlons, ihres verstorbenen Mannes, und zugunsten von Noomi Kinder zu bekommen.

Ein Rückkäufer entzieht sich seiner Verpflichtung

Am darauf folgenden Morgen lässt Boas einen Verwandten kommen, der als „Soundso“ bezeichnet wird und enger mit Noomi verwandt ist als Boas. Vor den Einwohnern und älteren Männern der Stadt offenbart ihm Boas, dass er das Recht habe, von Noomi das Feldstück zurückzukaufen, das ihrem Mann Elimelech gehörte und das sie verkaufen muss. Boas fragt den Mann, ob er es kaufen wolle, denn falls nicht, wäre Boas selbst dazu bereit.
Soundso erklärt sich daraufhin zum Rückkauf bereit (Ruth 4:1-4).

Allerdings steht dem Mann eine Überraschung bevor. Boas sagt nämlich als Nächstes vor allen Zeugen: „An dem Tag, an dem du das Feld aus Noomis Hand kaufst, sollst du es auch von Ruth, der Moabiterin, der Frau des Verstorbenen, kaufen, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbe erstehen zu lassen.“ Das allerdings lässt diesen nächsten Verwandten befürchten, sein eigenes Erbe zu verderben. Deshalb verzichtet er auf das Rückkaufsrecht und sagt: „Ich kann es nicht zurückkaufen“ (Ruth 4:5, 6).

Nach dem Brauch muss jemand, der den Rückkauf verweigert, seine Sandale ausziehen und sie dem anderen geben. Als der Rückkäufer zu Boas sagt: „Kauf es für dich“, zieht er dabei seine Sandale aus. Darauf sagt Boas zu den älteren Männern und dem ganzen Volk: „Ihr seid heute Zeugen, dass ich aus der Hand Noomis tatsächlich alles kaufe, was Elimelech gehörte, und alles, was Kiljon und Machlon gehörte. Und auch Ruth, die Moabiterin, die Frau Machlons, erkaufe ich mir in der Tat zur Frau, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbe erstehen zu lassen . . . Ihr seid heute Zeugen“ (Ruth 4:7-10).

Alles Volk, das im Tor ist, sagt darauf zu Boas: „Möge Jehova der Frau, die in dein Haus kommt, gewähren, wie Rahel und wie Lea zu sein, die beide das Haus Israel erbaut haben; und du, beweise deine Würdigkeit in Ephratha, und mache dir einen beachtenswerten Namen in Bethlehem“ (Ruth 4:11, 12).
Mit dem Segen des Volkes nimmt Boas Ruth zur Frau. Sie schenkt ihm einen Sohn mit Namen Obed, und durch ihn werden Ruth und Boas zu Vorfahren König Davids und damit auch Vorfahren Jesu Christi (Ruth 4:13-17; Matthäus 1:5, 6, 16).

„Ein vollkommener Lohn“

Überall, wo uns Boas in der Erzählung begegnet, erscheint er als ein außergewöhnlicher Mann — angefangen von der freundlichen Begrüßung seiner Arbeiter bis zu seiner Zusage, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass der Name Elimelechs erhalten bleibe. Er ist ein Mann der Tat, der große Autorität besitzt und dem es dennoch nicht an Selbstbeherrschung, Freigebigkeit und Freundlichkeit mangelt; er zeichnet sich durch ein sittlich einwandfreies Verhalten, durch Glauben und Integrität aus. Ja, er ist ein Mann, der den Geboten Jehovas in jeder Hinsicht gehorsam nachkommt.

Ruth zeichnet sich durch Liebe zu Jehova, loyale Liebe zu Noomi sowie durch Fleiß und Demut aus. Kein Wunder, dass die Leute sie als „eine tüchtige Frau“ bezeichnen! Von Ruth kann wirklich gesagt werden: „Das Brot der Faulheit isst sie nicht“, und dank ihrer harten Arbeit hat sie auch etwas, was sie mit ihrer bedürftigen Schwiegermutter teilen kann (Sprüche 31:27, 31). Außerdem muss Ruth dadurch, dass sie sich Noomis annahm, das Glück verspürt haben, das Geben mit sich bringt (Apostelgeschichte 20:35; 1. Timotheus 5:4, 8).

Im Bibelbuch Ruth finden wir wirklich ausgezeichnete Vorbilder. Noomi wird von Jehova nicht vergessen. Ruth erhält einen „vollkommenen Lohn“ als Vorfahrin Jesu Christi. Boas wird mit einer ‘tüchtigen Frau’ gesegnet. Bestimmt können wir uns an diesen Glaubensmenschen ein Beispiel nehmen.

[Kasten auf Seite 26]
Grund zur Hoffnung

Falls wir jemals den Eindruck haben, vom Unglück heimgesucht zu werden, kann uns die Geschichte Ruths Hoffnung machen. Sie ragt hervor als bedeutendes Nachspiel zum Bibelbuch Richter. Im Buch Ruth erfahren wir, wie Jehova eine einfache Witwe aus der fremden Nation Moab dazu gebrauchte, einen König für sein Volk zu beschaffen. Vor dem Hintergrund des Buches Richter ist Ruths Glaube ein leuchtendes Vorbild jener Epoche.

Ruths Erlebnisse bestärken uns in der Gewissheit, dass Gott auch in den schwierigsten Zeiten immer für seine Diener sorgt und seine Vorsätze verwirklicht.

Jule | 03.28.11 | Ruth | 7 Comments |

Höhepunkte zu Ruth

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Ruth

EINE zu Herzen gehende Beschreibung einer loyalen Freundschaft zwischen zwei Frauen. Ein Bericht, aus dem große Hochachtung vor Jehova Gott und volles Vertrauen in seine Richtlinien spricht. Eine Geschichte, die zeigt, wie stark Jehovas Interesse an der Abstammungslinie des Messias war. Die bewegende Erzählung von einer Familie und ihren Freuden und Sorgen. Das alles und noch viel mehr ist das Bibelbuch Ruth.

Das Buch Ruth umfasst einen Zeitraum von 11 Jahren „in den Tagen, als die Richter [in Israel] Recht sprachen“ (Ruth 1:1). Abgespielt haben sich die im Buch Ruth geschilderten Ereignisse wohl zu Anfang der Richterzeit. Denn der Landbesitzer Boas, eine der Hauptfiguren in dieser wahren Geschichte, war der Sohn Rahabs, und sie lebte zur Zeit Josuas (Josua 2:1, 2; Ruth 2:1; Matthäus 1:5). Festgehalten wurde die Geschichte wahrscheinlich von dem Propheten Samuel im Jahr 1090 v. u. Z. Es ist das einzige Bibelbuch, das den Namen einer nichtisraelitischen Frau trägt. Dieses Buch besitzt große Aussagekraft und „ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

„WOHIN DU GEHST, WERDE ICH GEHEN“
(Ruth 1:1 bis 2:23)

Als Noomi und Ruth in Bethlehem ankommen, herrscht große Aufregung. Die Frauen der Stadt zeigen auf die ältere der beiden und fragen immer wieder: „Ist das Noomi?“ Noomi antwortet darauf: „Nennt mich nicht Noomi. Nennt mich Mara, denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht. Voll bin ich ausgezogen, und mit leeren Händen hat Jehova mich zurückkehren lassen“ (Ruth 1:19-21).

Als Noomi mit der Familie wegen einer Hungersnot in Israel von Bethlehem nach Moab zieht, hat sie einen Mann und zwei Söhne. Deswegen sagt sie später: „Voll bin ich ausgezogen“. Doch einige Zeit nach dem Umzug stirbt Elimelech, ihr Mann. Danach heiraten ihre beiden Söhne die Moabiterinnen Orpa und Ruth. Zehn Jahre verstreichen. Beide Söhne sterben, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Damit sind die drei Frauen ganz auf sich allein gestellt. Als Noomi beschließt, nach Juda zurückzukehren, gehen ihre verwitweten Schwiegertöchter mit ihr. Unterwegs dringt Noomi jedoch in ihre Schwiegertöchter, nach Moab zurückzugehen und dort jemand aus ihrem eigenen Volk zu heiraten. Orpa lässt sich darauf ein. Ruth allerdings hält fest zu Noomi und sagt: „Wohin du gehst, werde ich gehen, und wo du die Nacht verbringst, werde ich die Nacht verbringen. Dein Volk wird mein Volk sein und dein Gott mein Gott“ (Ruth 1:16).

Die beiden Witwen, Noomi und Ruth, kommen in Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte an. Wie in Gottes Gesetz vorgesehen, liest Ruth Ähren auf einem Feld. Zufällig gehört es einem Verwandten Elimelechs, einem älteren jüdischen Mann namens Boas. Ruth gewinnt Boas’ Sympathie und liest auf seinem Feld weiter, „bis die Gerstenernte und die Weizenernte zu Ende“ sind (Ruth 2:23).

Antworten auf biblische Fragen:

1:8 — Warum sagte Noomi zu ihren Schwiegertöchtern, sie sollten „jede in das Haus ihrer Mutter“ zurückkehren statt in das Haus ihres Vaters?
Es wird nichts darüber gesagt, ob Orpas Vater zu dem Zeitpunkt noch lebte. Ruths Vater war jedoch noch am Leben (Ruth 2:11). Dennoch hat Noomi vom Haus der Mutter gesprochen, vielleicht weil sie dadurch die beiden Frauen an die Geborgenheit erinnern wollte, die sie bei ihren Müttern finden könnten. Diese Geborgenheit könnte ihnen besonders jetzt über den schweren Abschied von ihrer geliebten Schwiegermutter hinweghelfen. Möglicherweise wollte sie damit auch sagen, dass die Mütter von Ruth und Orpa im Gegensatz zu ihr ein wohl behütetes Heim hatten.

1:13, 21 — Hat Jehova Noomi das Leben bitter gemacht und ihr Unglück zugefügt?
Nein, und Noomi schob Gott damit kein Unrecht zu. Allerdings hatte sie bei all dem, was passiert war, das Gefühl, dass Jehova gegen sie war. Sie wurde bitter und desillusioniert. In der damaligen Zeit wurde Fruchtbarkeit als Segen von Gott und Unfruchtbarkeit als Fluch angesehen. Noomi hatte keine Enkelkinder und beide Söhne waren gestorben. Deshalb glaubte sie vielleicht, mit Recht sagen zu können, dass Jehova sie „erniedrigt“ hatte.

2:12 — Was war der ‘vollkommene Lohn’, den Ruth von Jehova erhielt?
Ruth bekam einen Sohn und hatte die Ehre, ein Bindeglied in der wichtigsten Abstammungslinie der Geschichte zu werden — der von Jesus Christus (Ruth 4:13-17; Matthäus 1:5, 16).

Lehren für uns:

1:8; 2:20. Trotz der tragischen Ereignisse in ihrem Leben verlor Noomi nicht das Vertrauen in Jehovas liebende Güte. Wir wollen das auch nicht, vor allem in schweren Zeiten.

1:9. Das Zuhause sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man gemeinsam als Familie isst und schläft. Es sollte ein Ort des Friedens, der Ruhe und der Geborgenheit sein.

1:14-16. Orpa kehrte „zu ihrem Volk und ihren Göttern“ zurück. Ruth nicht. Sie verließ ihre Heimat, wo sie sich geborgen und sicher fühlte, und blieb Jehova treu. Wenn wir loyale Liebe zu Gott entwickeln und gern bereit sind, Opfer zu bringen, hilft uns das, egoistischen Wünschen nicht nachzugeben. Und es bewahrt uns davor, ‘zur Vernichtung zurückzuweichen’ (Hebräer 10:39).

2:2
.Im Gesetz war vorgesehen, dass Ausländer und Benachteiligte Ähren lesen durften. Ruth war bereit, sich das zunutze zu machen. Sie hatte ein demütiges Herz. Leidet ein Christ Not, sollte er nicht zu stolz sein, die liebevolle Hilfe seiner Glaubensbrüder anzunehmen oder sich staatliche Unterstützung zunutze zu machen, die ihm zusteht.

2:7. Obwohl Ruth das Recht hatte, Ähren zu lesen, fragte sie um Erlaubnis (3. Mose 19:9, 10). Damit zeigte sie, wie sanftmütig sie war. Es ist gut, wenn auch wir ‘Sanftmut suchen’, denn „die Sanftmütigen . . . werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Zephanja 2:3; Psalm 37:11).

2:11. Ruth war für Noomi nicht nur eine Verwandte. Sie war ihr auch eine treue Freundin (Sprüche 17:17). Ihre Freundschaft hielt, weil sie auf Liebe, Loyalität, Einfühlungsvermögen, Güte und Opferbereitschaft gegründet war. Und sie basierte vor allem auf ihrem Verhältnis zu Jehova — ihrem Wunsch, Jehova zu dienen und zu seinen Anbetern zu gehören. Auch wir können echte Freundschaften mit wahren Anbetern Jehovas aufbauen.

2:15-17. Selbst als Boas Ruth die Arbeit erleichterte, „las [sie] weiterhin auf dem Feld auf, bis zum Abend“. Ruth war fleißig. Auch ein Christ sollte für seinen Arbeitseifer bekannt sein.

2:19-22. Noomi und Ruth haben sich in den Abendstunden angeregt unterhalten und die Ältere hat sich für das, was die Jüngere erlebte und unternahm, interessiert. Beide haben offen über ihre Gedanken und Gefühle gesprochen. Sollte es in einer christlichen Familie nicht genauso sein?

2:22, 23. Im Gegensatz zu Jakobs Tochter Dina suchte Ruth Anschluss bei Dienern Jehovas. Ein sehr gutes Beispiel für uns! (1. Mose 34:1, 2; 1. Korinther 15:33).

NOOMI STEHT NICHT MEHR MIT LEEREN HÄNDEN DA
(Ruth 3:1 bis 4:22)

Noomi ist zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Sie wünscht sich daher, dass Ruth an ihrer Stelle eine so genannte Schwagerehe oder Ehe durch Rückkauf eingeht. Ruth macht alles so, wie Noomi es sagt, und bittet Boas, als Rückkäufer zu fungieren. Boas ist gern dazu bereit. Allerdings ist ein anderer Mann noch enger mit Noomi verwandt und eigentlich müsste ihm zuerst das Rückkaufsrecht eingeräumt werden.

Boas verliert keine Zeit, die Sache zu regeln. Gleich am nächsten Morgen trifft er sich in Begleitung von zehn älteren Männern aus Bethlehem mit dem Verwandten und fragt ihn, ob er der Rückkäufer sein wolle. Der Mann lehnt das Ganze schließlich ab. Also übernimmt Boas die Rolle als Rückkäufer und heiratet Ruth. Sie bekommen einen Sohn, Obed, der später der Großvater von König David wird. Die Frauen von Bethlehem sagen jetzt zu Noomi: „Gesegnet sei Jehova, . . . er ist ein Wiederhersteller deiner Seele und ein Ernährer deines Alters geworden, denn deine Schwiegertochter, die dich wirklich liebt, die für dich besser ist als sieben Söhne, hat ihn geboren“ (Ruth 4:14, 15). Die Frau, die nach Bethlehem zurückgekehrt war, stand nun nicht mehr „mit leeren Händen“ da (Ruth 1:21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:11 — Wieso hatte Ruth den Ruf, eine „tüchtige Frau“ zu sein?
Es war nicht das ‘äußerliche Flechten der Haare’ und das „Anlegen goldener Schmucksachen“ oder das „Tragen äußerer Kleider“, weswegen Ruth bewundert wurde. Es war vielmehr die „verborgene Person des Herzens“ — ihre Loyalität und Liebe, ihre Demut und Sanftmut, ihr Fleiß und ihre Opferbereitschaft. Jede gottesfürchtige Frau, die wie Ruth einen guten Ruf haben möchte, muss sich bemühen, diese Eigenschaften zu entwickeln (1. Petrus 3:3, 4; Sprüche 31:28-31).

3:14 — Warum sind Ruth und Boas vor Tagesanbruch aufgestanden?
Das haben sie nicht etwa gemacht, weil sie in der Nacht etwas Unmoralisches getan hatten und es vertuschen wollten. Was Ruth in jener Nacht unternahm, entsprach offensichtlich der Sitte, an die sich eine Frau hielt, wenn sie ihr Recht auf die Schwagerehe anmeldete. Ruth führte genau das aus, was Noomi ihr gesagt hatte. Die Reaktion von Boas zeigt zudem deutlich, dass er in dem Vorgehen Ruths nichts Unrechtes sah (Ruth 3:2-13). Ruth und Boas standen offenbar einfach so früh auf, um keinen Anlass zu falschen Gerüchten zu geben.

3:15 — Was bedeutet es, dass Boas Ruth sechs Maß Gerste mitgegeben hat?
Diese Geste sollte vielleicht bedeuten: So wie auf sechs Arbeitstage ein Ruhetag folgt, würde auch Ruths Ruhetag kommen. Boas würde dafür sorgen, dass sie im Haus eines Ehemanns „einen Ruheort finden“ würde (Ruth 1:9; 3:1). Vielleicht konnte Ruth aber auch nicht mehr als sechs Maß Gerste auf dem Kopf tragen.

3:16 — Warum hat Noomi Ruth gefragt: „Wer bist du, meine Tochter?“ Hat sie ihre Schwiegertochter nicht wiedererkannt?
Das könnte durchaus sein, denn Ruth kam wahrscheinlich noch im Dunkeln heim. Andererseits wollte Noomi mit der Frage eventuell auch herausfinden, ob sich im Zusammenhang mit dem Rückkauf Ruths Identität nun geändert hatte.

4:6 — Wie konnte sich ein Rückkäufer sein eigenes Erbe durch den Rückkauf ‘verderben’?
Zum einen: Der Rückkäufer musste das Geld aufbringen, um das verkaufte Landerbe des verarmten Israeliten zurückzukaufen. Der Preis war von der Zahl der Jahre abhängig, die bis zum Jubeljahr noch verblieben (3. Mose 25:25-27). Dadurch verringerte sich sein Vermögen. Zum anderen: Würde Ruth einen Sohn bekommen, würde dieser Sohn und nicht ein naher Verwandter des Rückkäufers das zurückgekaufte Land erben.

Lehren für uns:

3:12; 4:1-6. Boas hielt sich gewissenhaft an alle Richtlinien, die Jehova festgelegt hatte. Halten wir uns eng an theokratische Richtlinien? (1. Korinther 14:40).

3:18. Noomi vertraute Boas. Sollten wir nicht ebenfalls unseren treuen Glaubensbrüdern vertrauen? Ruth war bereit, eine Schwagerehe mit einem Mann einzugehen, den sie kaum kannte, einem Mann, der in der Bibel nicht einmal mit Namen genannt wird (Ruth 4:1). Wieso war sie dazu bereit? Weil sie Gottes Richtlinien völlig vertraute. Haben auch wir dieses Vertrauen? Halten wir uns zum Beispiel bei der Suche nach einem Ehepartner an die Richtlinie, „nur im Herrn“ zu heiraten? (1. Korinther 7:39).

4:13-16. Ruth erhielt ein großes Vorrecht, obwohl sie eine Moabiterin war und früher den Gott Kamos verehrt hatte. Das bestätigt den Grundsatz: „So hängt es denn nicht von dem ab, der wünscht, noch von dem, der läuft, sondern von Gott, der barmherzig ist“ (Römer 9:16).

Gott ‘erhöhe euch zur gegebenen Zeit’

Das Buch Ruth schildert Jehova als einen Gott voller liebender Güte, der sich für seine loyalen Diener einsetzt (2. Chronika 16:9). Wenn man darüber nachdenkt, auf welche Weise Ruth gesegnet wurde, sieht man, wie wichtig es ist, Gott bedingungslos zu vertrauen und sich ganz sicher zu sein, „dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6).
Ruth, Noomi und Boas hatten völliges Vertrauen in die Richtlinien Jehovas und das hat für sie gute Folgen gehabt. Auch heute lässt „Gott alle seine Werke zum Guten derer mitwirken . . ., die Gott lieben, derer, die nach seinem Vorsatz die Berufenen sind“ (Römer 8:28). Darum wollen wir uns die Empfehlung des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe, wobei ihr all eure Sorge auf ihn werft, denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:6, 7).

Jule | 03.28.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Ruth | No Comments |

Eli – was wir als Eltern aus seinen Fehlern lernen können

*** w00 15. 6. S. 20-21 Abs. 10-12 ‘Ihr alle seid Brüder’ ***

Eltern sollten im Umgang mit ihren Kindern Gottes Beispiel nachahmen, besonders wenn Zurechtweisung erforderlich ist. „Jehova warnte Israel und Juda fortgesetzt“, damit sie von ihren bösen Wegen umkehrten, aber sie „verhärteten ihren Nacken weiterhin“ (2. Könige 17:13-15). Die Israeliten versuchten sogar, „ihn mit ihrem Mund zu betören; und mit ihrer Zunge versuchten sie ihn zu belügen“. Viele Eltern denken womöglich, ihre Kinder würden manchmal genauso handeln. Die Israeliten „stellten . . . Gott auf die Probe“ und verletzten ihn, so daß er sich gekränkt fühlte. Doch Jehova „war barmherzig; er deckte das Vergehen jeweils zu und verderbte nicht“ (Psalm 78:36-41).

11 Jehova bat die Israeliten sogar inständig: „Kommt nun, und laßt uns die Dinge zwischen uns richtigstellen . . . Wenn sich eure Sünden auch wie Scharlach erweisen sollten, werden sie so weiß werden wie Schnee“ (Jesaja 1:18). Obwohl Jehova nicht im Unrecht war, lud er die rebellische Nation ein, zu kommen und die Dinge richtigzustellen. Welch eine vorzügliche, nachahmenswerte Einstellung, die zeigt, wie ihr als Eltern eure Kinder behandeln solltet! Wenn es die Situation erfordert, ehrt sie dadurch, daß ihr euch anhört, wie sie eine Sache sehen, und redet vernünftig mit ihnen darüber, warum sie sich ändern müssen.

12 Kinder benötigen natürlich manchmal auch deutlichen Rat. Eltern möchten gewiß nicht Eli gleichen, der ‘seine Söhne mehr ehrte als Jehova’ (1. Samuel 2:29). Trotzdem müssen Kinder den liebevollen Beweggrund hinter einer Zurechtweisung erkennen. Sie sollten merken können, daß ihre Eltern sie lieben. Paulus schrieb an Väter die mahnenden Worte: „Reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ (Epheser 6:4). Die väterliche Autorität wird zwar vorausgesetzt, der Gedanke ist jedoch, daß der Vater die Würde der Kinder dadurch achten muß, daß er sie nicht durch übermäßige Härte zum Zorn reizt. Ja, die Würde der Kinder in Betracht zu ziehen erfordert Zeit und Mühe von seiten der Eltern, aber die Früchte sind alle Opfer wert.

Jule | 03.27.11 | biblische Personen | 2 Comments |

Samuel

*** w10 1. 10. S. 14-18 Er „wuchs heran bei Jehova“ ***

Ihren Glauben nachahmen
Er „wuchs heran bei Jehova“

SAMUEL blickte in die Gesichter seiner Landsleute. Er, der schon jahrzehntelang Prophet und Richter der Nation war, hatte sie nach Gilgal zusammengerufen. Es war Mai oder Juni gemäß unserem Kalender. Die Trockenzeit hatte längst begonnen. Goldgelb stand der erntereife Weizen auf den Feldern. Das Gemurmel der Menschenmenge verstummte. Samuel wollte gern das Herz jedes Einzelnen erreichen. Aber wie?

Den Versammelten war gar nicht bewusst, in welche ernste Lage sie gekommen waren, weil sie verlangt hatten, dass ein Mensch als König über sie regieren sollte. Ihnen entging, welche Verachtung sie dadurch ihrem Gott, Jehova, und seinem Propheten entgegenbrachten. Damit verwarfen sie tatsächlich Jehova als ihren König! Wie konnte Samuel sie dazu bewegen, ihr Verhalten zu bereuen?

Samuel ergriff das Wort. „Ich bin alt und grau geworden“, sagte er zu den Versammelten. Sein ergrautes Haar verlieh den Worten Nachdruck. Weiter erklärte er: „Ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag“ (1. Samuel 11:14, 15; 12:2). Der betagte Samuel hatte seine Kindheit und Jugend keineswegs vergessen. Seine Erinnerung daran war immer noch lebendig. Entscheidungen, die er bereits damals getroffen hatte, waren wegweisend für ein Leben im Glauben an seinen Gott, Jehova, und in Ergebenheit ihm gegenüber.

Samuel musste seinen Glauben ständig stärken. Dies gelang ihm, obwohl es in seiner unmittelbaren Umgebung ungläubige, treulose Menschen gab. Heute ist es ebenfalls nicht leicht, einen starken Glauben zu haben, denn wir leben in einer gottlosen Welt. Was können wir denn von Samuel lernen? Beginnen wir mit seiner frühen Kindheit.

Er „verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe“

Samuel hatte eine ungewöhnliche Kindheit. Nach seiner Entwöhnung, vielleicht im Alter von vier Jahren, begann für ihn ein neues Leben — der Dienst an der heiligen Stiftshütte Jehovas. Diese stand in Silo, mehr als 30 Kilometer von seinem Heimatort Rama entfernt. Seine Eltern, Elkana und Hanna, stellten Jehova ihren Sohn für eine besondere Form des Dienstes zur Verfügung: Er sollte sein Leben lang ein Nasiräer sein. Wurde Samuel etwa von seinen Eltern verstoßen? Liebten sie ihn nicht?

Ganz im Gegenteil! Sie wussten ja, dass man in Silo gut für ihren Sohn sorgen würde. Da Samuel in der Nähe des Hohen Priesters Eli arbeitete, achtete dieser gewiss auf ihn. Außerdem gab es bei der Stiftshütte einige Frauen, die dort offenbar einen organisierten Dienst verrichteten (2. Mose 38:8).

Hanna und Elkana vergaßen ihren geliebten erstgeborenen Sohn niemals. Seine Geburt war die Erhörung eines Gebets, in dem Hanna versprochen hatte, Gott diesen Jungen für ein Leben im heiligen Dienst zur Verfügung zu stellen. Bei ihren alljährlichen Besuchen brachte Hanna Samuel jeweils ein neues ärmelloses Obergewand mit, das sie ihm für den Dienst an der Stiftshütte gemacht hatte. Der kleine Junge freute sich ganz bestimmt über diese Besuche. Ihm taten die liebevollen, ermunternden Worte seiner Eltern zweifellos sehr gut. Sicher führten sie ihm vor Augen, was für eine Ehre es war, Jehova an diesem einzigartigen Ort zu dienen.

Von Hanna und Elkana können heutige Eltern manches lernen. Bei der Erziehung der Kinder stehen oft materielle Interessen im Vordergrund; der Glaube an Gott spielt kaum eine Rolle. Für Samuels Eltern dagegen war der Dienst für Gott das Wichtigste, was das gesamte Leben ihres Sohnes nachhaltig prägte (Sprüche 22:6).

Stellen wir uns vor, wie der Junge heranwuchs und durch die Hügel rund um Silo streifte. Sah er auf die Stadt und das Tal davor hinunter, erfüllte es ihn bestimmt mit Stolz und Freude, wenn sein Blick auf die Stiftshütte Jehovas fiel — eine wirklich heilige Stätte. Man hatte sie fast 400 Jahre zuvor unter der Anleitung von Moses gebaut und sie war das einzige Zentrum der reinen Anbetung Jehovas auf der Erde.

Für Samuel war die Stiftshütte sein Ein und Alles. In dem Bericht, den er später selbst aufzeichnete, lesen wir: „Samuel verrichtete den Dienst vor Jehova als Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet“ (1. Samuel 2:18). Dieses einfache ärmellose Kleidungsstück kennzeichnete ihn offensichtlich als Gehilfen der Priester an der Stiftshütte. Er gehörte nicht zu dem Personenkreis, der Priesterdienste leisten durfte; seine Aufgabe bestand unter anderem darin, morgens die Türen zum Vorhof der Stiftshütte zu öffnen und den betagten Eli zu bedienen. Samuel machte das gern, doch im Lauf der Zeit bedrückte etwas sein unschuldiges Herz. Schlimme Dinge gingen im Haus Jehovas vor sich.

Von Verdorbenheit nicht angesteckt

Schon in jungen Jahren wurde Samuel Zeuge schlimmster Verkommenheit. Eli hatte zwei Söhne, Hophni und Pinehas. Samuel berichtet von ihnen: „Die Söhne Elis nun waren nichtsnutzige Männer; sie erkannten Jehova nicht an“ (1. Samuel 2:12). Die beiden Gedanken in diesem Vers gehen Hand in Hand. Hophni und Pinehas waren „nichtsnutzige Männer“ — wörtlich „Söhne der Nichtswürdigkeit“ —, weil sie keine Achtung vor Jehova hatten. Sie hielten nichts von seinen gerechten Maßstäben und Anforderungen. Dieses Versäumnis zog sämtliche weiteren Sünden nach sich.

Gott hatte in seinem Gesetz nicht nur die Pflichten der Priester genau festgelegt, sondern auch, wie die Opfer darzubringen waren. Das war deshalb so wichtig, weil manche dieser Opfer schließlich zur Sündenvergebung dienten. Der Opfernde konnte in Gottes Augen wieder rein dastehen sowie Segen und Anleitung von ihm erhalten. Hophni und Pinehas verleiteten ihre Mitpriester jedoch dazu, die Opfer äußerst respektlos zu behandeln.

Stellen wir uns vor, wie der kleine Samuel mit großen Augen diese schlimmen Missstände beobachtete, gegen die nichts unternommen wurde. Wie viele Menschen mag er wohl gesehen haben — darunter arme, einfache und unterdrückte Leute —, die zur heiligen Stiftshütte kamen und hofften, Trost und Kraft im Glauben zu finden, aber enttäuscht, verletzt oder gedemütigt von dort weggingen? Und wie hat es ihn wohl berührt, als er mitbekam, dass Hophni und Pinehas auch Jehovas Sittengesetz missachteten, indem sie mit Frauen schliefen, die bei der Stiftshütte dienten? (1. Samuel 2:22). Vielleicht hoffte er, dass Eli etwas dagegen unternehmen würde.

Eli hätte das ausufernde Problem am besten ansprechen können. Als Hoher Priester war er ja für das verantwortlich, was an der Stiftshütte geschah. Und als Vater wäre es seine Pflicht gewesen, seine Söhne zurechtzuweisen. Schließlich wirkte sich ihr Tun nicht nur für sie selbst schlimm aus, sondern auch für viele ihrer Landsleute. Eli versagte jedoch nicht nur als Vater, sondern auch als Hoher Priester. Er erteilte seinen Söhnen nur einen milden Verweis (1. Samuel 2:23-25). Sie hätten aber weit strenger angefasst werden müssen. Immerhin stand auf das, was sie taten, die Todesstrafe.

Die Dinge spitzten sich so zu, dass Jehova einen „Mann Gottes“, einen nicht namentlich genannten Propheten, mit einer strengen Strafankündigung zu Eli sandte. „Du fährst fort, deine Söhne mehr zu ehren als mich“, legte Gott ihm zur Last. Außerdem sagte er voraus, dass Elis böse Söhne an ein und demselben Tag sterben würden und dass auf seine Familie großes Leid zukäme. Seine Nachkommen würden sogar die Stellung in der Priesterschaft verlieren. Bewirkte diese nachdrückliche Warnung, dass sich in der Familie etwas änderte? Der Bibelbericht lässt jedenfalls keinen Gesinnungswandel erkennen (1. Samuel 2:27 bis 3:1).

Färbte all diese Verdorbenheit irgendwie auf den kleinen Samuel ab? In dem düsteren Bericht finden sich hin und wieder helle Lichtstrahlen — gute Nachrichten darüber, wie Samuel heranwuchs und Fortschritte machte. Erinnern wir uns daran, was wir in 1. Samuel 2:18 gelesen haben: Treu verrichtete Samuel „den Dienst vor Jehova als Knabe“. Schon in jungen Jahren drehte sich also sein Leben um den Dienst für Gott. In Vers 21 desselben Kapitels lesen wir etwas, was sogar noch mehr zu Herzen geht: „Der Knabe Samuel wuchs heran bei Jehova.“ Die Bindung an seinen himmlischen Vater wurde in dieser Zeit immer stärker. Solch ein enges persönliches Verhältnis zu Jehova ist der beste Schutz vor Verdorbenheit.

Samuel hätte schlussfolgern können: Wenn der Hohe Priester und seine Söhne sündigen, könne er doch auch tun und lassen, was er wolle. Doch das verkehrte Handeln anderer, selbst Höhergestellter, ist niemals eine Entschuldigung für eigene Sünden. Heute ahmen viele christliche Jugendliche das Beispiel Samuels nach; sie wachsen gewissermaßen „bei Jehova“ heran — selbst wenn einige in ihrer Umgebung kein gutes Beispiel geben.

Was brachte es Samuel, so eingestellt zu sein? Wir lesen: „Unterdessen wurde der Knabe Samuel immer größer und beliebter, sowohl vom Standpunkt Jehovas aus als auch von dem der Menschen“ (1. Samuel 2:26). Samuel war also beliebt, zumindest bei denen, deren Ansicht zählte. Jehova schätzte diesen Jungen wegen seiner Treue. Für Samuel stand fest, dass Gott gegen all die Schlechtigkeit in Silo vorgehen würde. Die Frage war nur, wann.

„Rede, denn dein Knecht hört“

Die Antwort kam eines Nachts. Es war kurz vor Tagesanbruch, aber immer noch dunkel. Im Zelt flackerte das Licht des großen Leuchters. Rundherum herrschte Stille, als Samuel plötzlich eine Stimme hörte, die seinen Namen rief. Er dachte, es sei Eli, der inzwischen sehr alt und nahezu blind war. Samuel stand auf und „lief“ zu dem alten Mann. Können wir uns vorstellen, wie der Junge barfuß zu Eli eilte, um festzustellen, was er benötigte? Es geht zu Herzen, wie respektvoll und freundlich Samuel ihn behandelte. Immerhin war Eli trotz all seiner Sünden der Hohe Priester Jehovas (1. Samuel 3:2-5).

Samuel weckte Eli mit den Worten auf: „Hier bin ich, denn du hast mich gerufen.“ Eli verneinte dies jedoch und schickte den Jungen wieder zu Bett. Das wiederholte sich noch zwei Mal. Schließlich wurde Eli klar, was vor sich ging. Jehova hatte sich in letzter Zeit kaum noch mit einer Vision oder prophetischen Botschaft an sein Volk gewandt — aus offenkundigen Gründen. Eli merkte, dass sich Jehova durch diesen Jungen jetzt wieder mitteilte. Er forderte Samuel auf, wieder zu Bett zu gehen, und wies ihn an, wie er reagieren sollte. Samuel gehorchte. Bald hörte er wieder die Stimme rufen: „Samuel, Samuel!“ Der Junge antwortete: „Rede, denn dein Knecht hört“ (1. Samuel 3:1, 5-10).

Jehova hatte endlich wieder einen Diener in Silo, der auf ihn hörte. Das tat Samuel sein ganzes Leben lang. Hören auch wir Jehova zu? Wir brauchen nicht auf eine übernatürliche Stimme in der Nacht zu warten. Wir können Gottes Stimme eigentlich jederzeit hören, nämlich wenn wir sein Wort, die Bibel, zu uns sprechen lassen. Je mehr wir Gott zuhören und entsprechend reagieren, desto größer wird unser Glaube. So war es auch bei Samuel.

Jene Nacht in Silo war der Wendepunkt in Samuels Leben, denn von da an lernte er Jehova in ganz besonderer Weise kennen — er wurde Gottes Prophet und Sprecher. Anfänglich fürchtete sich der Junge, Eli das mitzuteilen, was Jehova ihm übermittelt hatte: Die gegen seine Familie geäußerte Prophezeiung sollte sich sehr bald bewahrheiten. Doch Samuel brachte schließlich den nötigen Mut auf und Eli fügte sich dem göttlichen Urteilsspruch. Kurz darauf ging alles in Erfüllung, was Jehova vorausgesagt hatte. In einem Krieg, den Israel gegen die Philister führte, wurden Hophni und Pinehas am selben Tag getötet. Auch Eli starb, als er erfuhr, dass die heilige Lade Jehovas den Feinden in die Hände gefallen war (1. Samuel 3:10-18; 4:1-18).

Samuel dagegen erwarb sich einen Ruf als treuer Prophet. „Es erwies sich, dass Jehova seinerseits mit ihm war“, heißt es in dem Bericht. Weiter heißt es, dass er jede Prophezeiung Samuels in Erfüllung gehen ließ (1. Samuel 3:19).

„Samuel rief Jehova an“

Folgten die Israeliten deshalb der Führung Samuels und wurden treue Glaubensmenschen? Leider nicht. Nach einiger Zeit war es ihnen nicht mehr genug, lediglich von einem Propheten gerichtet oder angeleitet zu werden. Sie wollten so sein wie andere Nationen und einen sichtbaren König haben. Auf Anweisung Jehovas entsprach Samuel ihrer Bitte. Allerdings musste er ihnen auch mitteilen, dass sie damit eine schwere Sünde begangen hatten. Immerhin verwarf Israel dadurch nicht einfach einen Menschen, sondern Jehova selbst. Deshalb rief Samuel das Volk nach Gilgal.

Kommen wir nun wieder zu dem spannungsgeladenen Augenblick, als sich Samuel in Gilgal an Israel wandte. Dort erinnerte der betagte Mann die Nation an sein jahrzehntelanges treues Wirken. Schließlich „rief Samuel Jehova an“ und bat ihn, ein Gewitter herbeizuführen (1. Samuel 12:17, 18).

Donner und Regen in der Trockenzeit? Das hatte es ja noch nie gegeben! Doch falls es unter den Versammelten irgendwelchen Zweifel oder Spott gab, war es damit schnell vorbei. Wolken verdunkelten plötzlich den Himmel. Der Wind drückte den Weizen auf den Feldern zu Boden. Ohrenbetäubend waren die Donnerschläge. Und es regnete in Strömen. Die Reaktion? „Alles Volk war in großer Furcht vor Jehova und Samuel.“ Jetzt hatten alle begriffen, wie groß ihre Sünde tatsächlich war (1. Samuel 12:18, 19).

Was Samuel mit Worten nicht gelang, erreichte Jehova auf seine Weise. Die Israeliten waren in ihrem Innersten getroffen. Samuel hatte von seiner Jugend bis ins hohe Alter volles Vertrauen zu Jehova gezeigt. Und dieser belohnte ihn dafür. Jehova hat sich nicht geändert. Er unterstützt auch heute diejenigen, die den Glauben Samuels nachahmen.

[Fußnoten]
Nasiräer standen unter einem Gelübde, das ihnen unter anderem verbot, Alkohol zu trinken und sich die Haare zu schneiden. Die meisten nahmen dieses Gelübde nur für eine bestimmte Zeit auf sich, aber es gab auch einige wie Simson, Samuel und Johannes den Täufer, die lebenslang Nasiräer waren.

Die Stiftshütte war ein rechteckiges Bauwerk, genau genommen ein großes Zelt, getragen von hölzernen Fachwerkrahmen. Es bestand aus erlesenen Materialien: Seehundsfellen, kunstvoll bestickten Tüchern und kostbaren Hölzern, die mit Gold oder Silber überzogen waren. Umgeben war das Heiligtum von einem rechteckigen Vorhof, wo unter anderem ein großer Opferaltar stand. Im Lauf der Zeit wurden an den Seiten der Stiftshütte offenbar weitere Räumlichkeiten für die Priester geschaffen. Dort schlief wohl auch Samuel.

Der Bericht liefert zwei Beispiele für Respektlosigkeit: Im Gesetz war genau festgelegt, welche Teile einer Opfergabe den Priestern als Nahrung zustanden (5. Mose 18:3).

Die gewissenlosen Priester in der Stiftshütte handhabten das jedoch ganz anders: Sie schickten ihre Diener los, die mit einer großen Gabel in die Kessel stießen, in denen das Fleisch gekocht wurde, und jedes gute Stück mitnahmen, das sie herausholten.

Und jemand, der sein Opfertier zum Altar brachte, wurde von den Dienern der bösen Priester bedrängt, ihnen rohes Fleisch zu geben, noch bevor das Fett des Tieres Jehova geopfert worden war (3. Mose 3:3-5; 1. Samuel 2:13-17).

Jule | 03.27.11 | Samuel | 2 Comments |

Hanna

Ihren Glauben nachahmen

Sie schüttete Gott ihr ganzes Herz aus

HANNA packte alles für die Reise zusammen und versuchte, ihre düsteren Gedanken zu verscheuchen. Eigentlich lag eine schöne Zeit vor ihr. Ihr Mann Elkana nahm seine Familie jedes Jahr mit nach Silo zur Stiftshütte, dem Zeltheiligtum der Israeliten. Diese Tage sollten eine Freudenzeit sein. So hatte es Jehova gedacht (5. Mose 16:15). Und Hanna hatte sich mit Sicherheit von Kindesbeinen an immer darauf gefreut. Doch in den letzten Jahren war alles anders geworden.

Sie hatte das große Glück, mit einem Mann verheiratet zu sein, der sie liebte. Elkana hatte jedoch noch eine Frau. Sie hieß Peninna und schien es darauf abgesehen zu haben, Hanna das Leben zur Qual zu machen. Und diese jährlichen Feste wusste sie anscheinend besonders auszunutzen. Womit drangsalierte sie Hanna? Und noch wichtiger: Wie half Hanna der Glaube an Jehova, mit einer schier ausweglosen Situation zurechtzukommen? Wer selbst mit Problemen zu kämpfen hat, die ihm jede Lebensfreude rauben, dem wird Hannas Geschichte viel geben.

„Warum ist dir weh ums Herz?“

Nach der Bibel gab es in Hannas Leben zwei große Probleme. Beiden war sie mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. Zum einen war da die zweite Frau, von der sie gehasst wurde. Zum anderen konnte sie keine Kinder bekommen — etwas, was für jede Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, schwierig genug ist, geschweige denn in der damaligen Zeit und Kultur, in der einer Frau kaum etwas Schlimmeres passieren konnte. Jede Familie hoffte auf einen Sohn, der den Familiennamen erhalten würde. Kinderlosigkeit wurde deshalb als große Schande angesehen.

Hanna hätte ihren Kummer vielleicht mit Fassung getragen, wäre da nicht Peninna gewesen. Die Vielehe hat von Anfang an Rivalität, Streit und bittere Tränen mit sich gebracht und war seit jeher alles andere als ideal für das Eheglück — ganz im Gegensatz zu dem Standard, den Gott im Garten Eden eingeführt hatte: die Ehe mit nur einem Partner (1. Mose 2:24). Die Bibel stellt die Polygamie daher in nicht gerade leuchtenden Farben dar, und die herzergreifende Beschreibung der Situation in der Familie Elkanas ist da nur ein weiterer Stein im Mosaik.

Nach der jüdischen Tradition heiratete Elkana zuerst Hanna und einige Jahre später Peninna. Tatsache ist jedenfalls, dass Hanna ihm besonders lieb war und sich Peninna ausgesprochen eifersüchtig verhielt. Sie ließ sich alles Mögliche einfallen, um ihre Rivalin zu schikanieren. Ihr großer Trumpf war, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam. Und mit jedem Kind wuchs ihre Überheblichkeit. Statt mit Hanna mitzufühlen und sie zu trösten, streute sie nur Salz in die Wunde. Wie die Bibel zeigt, kränkte sie Hanna mit voller Absicht, „um sie aus der Fassung zu bringen“ (1. Samuel 1:6). Sie wollte ihr wehtun und genau das gelang ihr auch.

Anscheinend setzte Peninna ihre Gegenspielerin mit Vorliebe herab, wenn die Familie ihre jährliche Reise nach Silo unternahm. Dort gab Elkana der ganzen Kinderschar von Peninna — „allen ihren Söhnen und ihren Töchtern“ — Anteile am Opfer für Jehova. Die kinderlose Hanna bekam dagegen nur ihren eigenen Anteil. In solchen Momenten trumpfte Peninna besonders auf und traf Hanna immer wieder an ihrer wunden Stelle, sodass die Arme nur noch weinte und keinen Bissen mehr herunterbekam. Elkana merkte natürlich, dass seine geliebte Frau großen Kummer hatte und nichts aß. Er versuchte sie daher zu trösten: „Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist dir weh ums Herz? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“ (1. Samuel 1:4-8).

Elkana durchblickte also, dass Hannas Verzweiflung mit ihrer Kinderlosigkeit zusammenhing — das spricht wirklich für ihn. Und er beteuerte seiner Hanna immer wieder seine Liebe. Das hat ihr sicher viel bedeutet. Allerdings erwähnte Elkana mit keinem Wort Peninnas Verhalten, und im Bibelbericht lässt auch nichts darauf schließen, dass Hanna ihm davon erzählte. Vielleicht dachte sie, dadurch würde alles nur noch schlimmer werden. Konnte sie denn erwarten, dass Elkana etwas an der Situation änderte? Würde Peninna nicht noch gemeiner zu ihr werden und vielleicht auch ihre Kinder und Diener gegen sie aufhetzen? Sie würde sich in ihrem eigenen Zuhause immer mehr wie eine unerwünschte Fremde vorkommen.

Unabhängig davon, ob Elkana über Peninnas schäbiges Verhalten voll im Bilde war oder nicht — Jehova Gott sah alles. Sein Wort verrät uns, was sich hinter den Kulissen abspielte, und gibt so jedem, der sich zu Eifersüchteleien und Gehässigkeiten hinreißen lässt, einen deutlichen Wink. Andererseits können sich herzensgute und friedfertige Menschen wie Hanna damit trösten, dass der gerechte Gott zu seiner Zeit und auf seine Weise alles ins Lot bringen wird (5. Mose 32:4). Hanna war sich dessen offensichtlich bewusst, suchte sie doch bei Jehova Hilfe.

„Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“

Im Haus Elkanas waren alle schon früh auf den Beinen. Die ganze Familie, Groß und Klein, machte sich reisefertig. Bis nach Silo waren es rund 30 Kilometer und die Reise führte durch das Hügelland Ephraim. Zu Fuß war man da gut ein, zwei Tage unterwegs. Hanna wusste schon, dass ihre Rivalin das wieder ausnutzen würde. Trotzdem blieb sie nicht zu Hause. Damit ist sie bis heute ein erstklassiges Beispiel für alle, die Gott dienen möchten: Man tut sich selbst nichts Gutes, wenn man zulässt, dass einen das Fehlverhalten anderer vom Dienst für Jehova abhält. Dadurch würde man sich genau von der Quelle abschneiden, die einem die Kraft zum Weitermachen gibt.

Nach einem langen Marsch auf verschlungenen Bergstraßen war Silo endlich zu sehen. Da lag es vor ihnen auf einem Hügel, umgeben von noch höheren Hügeln. Als sie auf die Stadt zugingen, dachte Hanna bestimmt viel darüber nach, was sie Jehova im Gebet sagen würde. In Silo angekommen nahm die Familie an einem Essen teil. Bei der nächsten Gelegenheit zog sich Hanna zurück und ging Richtung Stiftshütte. Neben dem Türpfosten des Heiligtums saß der Hohe Priester Eli. Doch Hanna hatte alle ihre Gedanken auf ihren Gott gerichtet. Hier, vor der Stiftshütte, würde ihr Gebet erhört werden, da war sie ganz sicher. Wenn auch sonst niemand völlig nachfühlen konnte, was sie durchmachte, ihr Vater im Himmel verstand alles. All ihr Schmerz kam in ihr hoch und sie musste weinen.

Am ganzen Körper zitternd und schluchzend betete Hanna lange still zu Jehova. Ihre Lippen bebten, als sie im Geist beschrieb, was sie fühlte. Sie schüttete ihrem Vater im Himmel ihr ganzes Herz aus. Doch es ging ihr um mehr als lediglich um ihren sehnlichen Kinderwunsch. Ihr lag nicht nur daran, etwas von Gott zu bekommen, sondern sie wollte ihm auch ihr Möglichstes geben. Und so machte sie Jehova das Versprechen, falls sie einen Sohn bekommen würde, ihn von klein auf ganz in seinen Dienst zu stellen (1. Samuel 1:9-11).

Von Hannas Gebet kann sich jeder Diener Gottes etwas für seine eigenen Gebete abschauen. Jehova wünscht sich von Herzen, dass wir ihm ganz offen und ohne Scheu alles sagen, was uns bewegt — so wie sich ein Kind seinen geliebten Eltern anvertraut (Psalm 62:8; 1. Thessalonicher 5:17). Deshalb ermutigt uns Jehova durch den Apostel Petrus, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, und verspricht uns, für uns zu sorgen (1. Petrus 5:7).

Menschen sind da nicht immer so verständnisvoll und mitfühlend wie Jehova. Während Hanna weinend betete, wurde sie von einer Stimme aufgeschreckt. Der Hohe Priester Eli hatte sie beobachtet und fragte nun: „Wie lange wirst du dich wie betrunken aufführen?“ Sie solle zusehen, dass sie nüchtern werde! Er hatte ihre bebenden Lippen, ihr Weinen und Schluchzen gesehen. Anstelle jedoch erst einmal herauszufinden, was mit ihr los war, zog er voreilige Schlüsse (1. Samuel 1:12-14).

Es muss Hanna sehr wehgetan haben, sich in ihrem großen Kummer auch noch eine solche haltlose Anschuldigung anhören zu müssen — obendrein von jemand, der so ein hohes Amt hatte! Doch selbst hier kommt wieder ihr mustergültiger Glaube zum Vorschein. Sie ließ sich von den Unvollkommenheiten eines Menschen nicht in ihrem Dienst für Jehova beirren. Respektvoll erklärte sie Eli ihre Situation. Da ging ihm sein Irrtum auf, und in einem wahrscheinlich freundlicheren Ton sagte er zu ihr: „Geh in Frieden, und möge der Gott Israels deine Bitte gewähren, die du von ihm erbeten hast“ (1. Samuel 1:15-17).

Wie fühlte sich Hanna, nachdem sie sich Jehova vor seiner Stiftshütte anvertraut und ihn angebetet hatte? Die Bibel sagt: „Dann ging die Frau ihres Weges und aß, und ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ (1. Samuel 1:18). In der Einheitsübersetzung liest man an dieser Stelle: „Sie . . . hatte kein trauriges Gesicht mehr.“ Ihr war jetzt also viel leichter ums Herz. Sie hatte sozusagen ihre ganze Sorgenlast bei jemand abgeladen, der erheblich breitere und stärkere Schultern hatte als sie: bei ihrem Vater im Himmel (Psalm 55:22). Ist irgendeine Last für ihn zu schwer? Nein — weder früher noch jetzt noch irgendwann!

Sind wir einmal verzweifelt, tieftraurig oder fühlen uns hilflos, dann machen wir es doch wie Hanna und schütten dem „Hörer des Gebets“ voller Glauben und Vertrauen unser Herz aus (Psalm 65:2). Unsere Traurigkeit wird dann mit Sicherheit dem „Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft“, weichen (Philipper 4:6, 7).

„Da ist kein Fels wie unser Gott“

Am nächsten Morgen ging Hanna noch einmal mit ihrem Mann zur Stiftshütte. Wahrscheinlich hatte sie ihm erzählt, worum sie Gott gebeten und was sie ihm versprochen hatte. Denn nach dem Gesetz Mose konnte ein Mann ein Gelübde seiner Frau, das nicht mit ihm abgesprochen war, widerrufen (4. Mose 30:10-15). Doch nichts dergleichen geschah. Zusammen mit seiner Frau betete dieser gottesfürchtige Mann Jehova noch einmal an. Danach machte sich die Familie auf den Heimweg.

Wann Peninna wohl bewusst wurde, dass ihre Gemeinheiten Hanna nichts mehr ausmachten? Darüber sagt die Bibel nichts, aber die Wendung „Ihr Angesicht sah nicht mehr besorgt aus“ zeigt, dass Hanna von da an eindeutig gelöster war. Auf alle Fälle stellte Peninna bald fest, dass ihre boshaften Attacken ins Leere liefen. In der Bibel wird sie mit keinem Wort mehr erwähnt.

Im Laufe der Monate ging Hannas innere Gelassenheit in unbändige Freude über: Sie war schwanger! Über ihrer Freude vergaß sie keine Sekunde lang, wem sie das zu verdanken hatte. Als ihr kleiner Junge zur Welt kam, nannte sie ihn Samuel, was „Name Gottes“ bedeutet und sich offensichtlich darauf bezog, dass sie den Namen Gottes angerufen hatte. In den nächsten drei Jahren, in denen sie ihren Sohn stillte, ging sie nicht mit auf die anstrengende Reise nach Silo. Die Zeit verging und sie bereitete sich seelisch und moralisch darauf vor, von ihrem geliebten Kind Abschied zu nehmen.

Das fiel ihr bestimmt nicht leicht. Natürlich wusste Hanna, dass Samuel in Silo gut aufgehoben war, weil sich wahrscheinlich einige der Frauen, die dort arbeiteten, um ihn kümmern würden. Aber er war doch noch so klein! Und welche Mutter möchte ihr Kind nicht bei sich haben?! Dennoch brachten Hanna und Elkana ihren Sohn nicht widerstrebend zur Stiftshütte, sondern mit einem Herzen voller Dankbarkeit. Sie hatten auch Verschiedenes zum Opfern dabei. Anschließend stellten sie Samuel dem Hohen Priester Eli vor und erinnerten ihn dabei an Hannas Gebet vor ein paar Jahren.

Hanna sprach dann ein Gebet, das in Gottes Augen so wertvoll war, dass er es in seinem Wort festhalten ließ. Es steht in 1. Samuel 2:1-10. Beim Lesen spürt man, wie aus jeder Zeile ihr tiefer Glaube spricht. Sie pries Jehova dafür, wie wunderbar er seine Macht einsetzt — für seine unvergleichliche Fähigkeit, stolze Menschen von ihrem hohen Ross herunterzuholen und Niedergedrückte glücklich zu machen; er ist Herr über Leben und Tod. Sie rühmte ihn für seine beispiellose Heiligkeit, Gerechtigkeit und Treue. Mit gutem Grund konnte sie sagen: „Da ist kein Fels wie unser Gott.“ Auf Jehova ist hundertprozentig Verlass, er ändert sich nicht und ist eine Zuflucht für alle, die deprimiert und bedrückt sind oder denen übel mitgespielt wird.

Der kleine Samuel konnte wirklich glücklich und dankbar sein, eine so glaubensstarke Mutter zu haben. Auch wenn er sie bestimmt oft vermisste, fühlte er sich von ihr nicht vergessen. Sie kam ihn Jahr für Jahr in Silo besuchen und brachte ihm für seinen Dienst an der Stiftshütte immer einen selbst gemachten ärmellosen Mantel mit. In jedem Stich steckte ihre ganze Liebe (1. Samuel 2:19). Man sieht sie direkt vor sich, wie sie ihrem Jungen das Gewand anzieht, es glatt streicht, ihn dabei zärtlich anschaut und lieb mit ihm redet. So eine Mutter zu haben war für Samuel ein wahrer Segen, und auch er wurde im Laufe der Zeit ein echter Segen für seine Eltern und für ganz Israel.

Auch Hanna wurde nicht vergessen. Jehova hat sie sehr gesegnet: Sie hatte zusammen mit Elkana noch fünf weitere Kinder (1. Samuel 2:21). Doch ihr größter Segen war wohl ihr Vertrauensverhältnis zu ihrem Vater Jehova, das über die Jahre immer enger wurde. Das Gleiche kann jeder erleben, der Hannas Glauben nachahmt.

Warum Gott eine Zeit lang unter seinen Dienern die Polygamie duldete

erklärt der Artikel „Billigt Gott die Polygamie?“ im Wachtturm vom 1. Juli 2009, Seite 30.

Auch wenn es im Bericht heißt, dass Jehova Hannas „Mutterschoß verschlossen“ hatte, lässt nichts darauf schließen, dass diese bescheidene, treue Frau nicht in seiner Gunst stand (1. Samuel 1:5). Manchmal wird in der Bibel ein Sachverhalt so formuliert, als ob Gott ihn bewirken würde; dabei ist aber nur gemeint, dass er ihn eine Zeit lang zulässt.

Die Kilometerangabe beruht darauf, dass Elkanas Heimatstadt Rama und die Stadt Arimathia zu Jesu Zeit wahrscheinlich identisch sind.

 

[Kasten auf Seite 17]
Zwei außergewöhnliche Gebete

Die beiden Gebete von Hanna, die in 1. Samuel 1:11 und 2:1-10 festgehalten sind, zeichnen sich durch etliche Besonderheiten aus. Zum Beispiel:

  • In ihrem ersten Gebet sprach sie Gott mit „Jehova der Heerscharen“ an. Damit verwendete sie als Erste in der Bibel diesen Ausdruck. Insgesamt kommt er 285 Mal in der Bibel vor und deutet darauf hin, dass Gott eine große Streitmacht von Engeln dirigiert.
  • Das zweite Gebet sprach Hanna nicht nach der Geburt ihres Sohnes, sondern als sie und Elkana Samuel nach Silo brachten, damit er dort Jehova diente. Hanna zog ihre tiefe Freude demnach nicht daraus, dass ihre Rivalin Peninna nicht mehr auftrumpfen konnte, sondern aus dem Gefühl, von Jehova gesegnet zu sein.
  • Als Hanna sagte: „Mein Horn ist tatsächlich erhöht in Jehova“, dachte sie wahrscheinlich an einen kräftigen Stier, dessen Kraft in den Hörnern steckt. Sie meinte sozusagen: „Jehova, du machst mich stark“ (1. Samuel 2:1).
  • Ihre Worte über Gottes „Gesalbten“ gelten als prophetischer Ausspruch. „Gesalbter“ bedeutet das Gleiche wie „Messias“, und Hanna ist die Erste in der Bibel, die diesen Begriff auf einen künftigen gesalbten König anwendet (1. Samuel 2:10).
  • Über tausend Jahre später wiederholte Maria, Jesu Mutter, in einem Gebet, mit dem sie Jehova pries, einige Formulierungen von Hanna (Lukas 1:46-55).
Jule | 03.27.11 | Hanna | 5 Comments |

Richter

alle Gedanken, ergänzenden Stoff und Kommentare findet ihr wie immer hier auf der Seite der Familie

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Richter 1 – 4

Richter 5 – 8

Richter 9 – 12

Richter 13 – 15

Richter 16 – 18

Richter 19 – 21

 

die Höhepunkte zum Buch Richter könnt ihr im WT vom 15.01.2005

Jule | 03.26.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Josua

alle Gedanken, ergänzenden Stoff und Kommentare zu diesem Buch findet ihr wie immer hier auf der Familienseite

unter diesem Link findet ihr das Buch Josua als Hördatei (mp3 als Zip)

Josua 1 – 3

Josua 4 – 6

Josua 7 – 9

Josua 10 – 12

Josua 13 – 15

Josua 16 – 18

Josua 19 – 21

Josua 22 – 24

die Höhepunkte zu Josua finden wir im WT vom 01.12.2004

Jule | 03.26.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

5. Mose

alle Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff findet ihr wie immer hier auf der Familienseite

unter folgendem Link findet ihr die Hördateien zum 5. Buch Mose als mp3 (in einer Zip-Datei)

5. Mose 1 – 3

5. Mose 4 – 6

5. Mose 7 – 9

5. Mose 10 – 12

5. Mose 13 – 16

5. Mose 17 – 19

5. Mose 20 – 22

5. Mose 23 – 25

5. Mose 26 – 28

5. Mose 29 – 31

5. Mose 32 – 34

auf der Wtlib findet ihr im WT vom 15. September 2004 die “Höhepunkte aus dem Buch 5. Mose”

Jule | 03.26.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |