Psalm 7 – 9

Kapitel 7

Ein Klagelied von David, das er Jehova sang wegen der Worte Kuschs, des Benjaminiters.

7 O Jehova, mein Gott, zu dir habe ich Zuflucht genommen.
Rette mich vor all denen, die mich verfolgen, und befreie mich,
2 Damit niemand meine Seele zerreißt wie ein Löwe,
[Mich] wegreißt, wenn kein Befreier da ist.

3 O Jehova, mein Gott, wenn ich dies getan habe,
Wenn irgendein Unrecht an meinen Händen ist,
4 Wenn ich mit Bösem heimgezahlt habe dem mich Belohnenden
Oder [wenn] ich irgendeinen ausgeplündert habe, der mich erfolglos befeindete,
5 So möge ein Feind meiner Seele nachjagen
Und möge mich ereilen und mein Leben sogar zur Erde niedertreten
Und meine eigene Herrlichkeit im Staub weilen lassen. Sela.

6 Erheb dich doch, o Jehova, in deinem Zorn;
Steh auf bei den Zornausbrüchen derer, die mich befeinden,
Und erwache doch für mich, [da] du für das Gericht Befehl erteilt hast.

7 Und die Gemeinde von Völkerschaften, sie möge dich umgeben,
Und kehre du doch gegen sie zurück zur Höhe.

8 Jehova selbst wird das Urteil über die Völker sprechen.
Richte mich, o Jehova, nach meiner Gerechtigkeit
Und nach meiner unversehrten Lauterkeit in mir.

9 Möge bitte die Schlechtigkeit der Bösen ein Ende nehmen,
Und mögest du den Gerechten aufrichten;
Und Gott als Gerechter prüft Herz und Nieren.

10 Der Schild für mich ist bei Gott, einem RETTER derer, die rechtschaffenen Herzens sind.

11 Gott ist ein gerechter Richter,
Und Gott schleudert Strafankündigungen jeden Tag.

12 Wenn jemand nicht umkehren wird, so wird er SEIN Schwert schärfen,
SEINEN Bogen wird er bestimmt spannen, und er wird ihn [zum Abschießen] bereitmachen.

13 Und er muß sich die Werkzeuge des Todes bereiten;
SEINE Pfeile wird er zu Brandpfeilen machen.

14 Siehe! Da ist jemand, der schwanger ist mit Schädlichem,
Und er hat Unheil empfangen und wird bestimmt Falschheit gebären.

15 Eine Grube hat er ausgehoben, und er ging daran, sie zu graben;
Doch er wird in das Loch fallen, [das] er dann gemacht hat.

16 Sein Unheil wird auf sein eigenes Haupt zurückkommen,
Und auf den Scheitel seines Hauptes wird seine eigene Gewalttat niederfahren.

17 Ich werde Jehova lobpreisen nach seiner Gerechtigkeit,
Und ich will dem Namen Jehovas, des Höchsten, Melodien spielen.

Kapitel 8

Dem Leiter, auf der Gittith. Eine Melodie von David.

8 O Jehova, unser Herr, wie majestätisch ist dein Name auf der ganzen Erde,
Du, dessen Würde über den Himmeln bekanntgemacht wird!

2 Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen hast du Stärke gegründet
Um derer willen, die dich befeinden,
Um den Feind und den Rachgierigen aufhören zu lassen.

3 Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger,
Den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:
4 Was ist [der] sterbliche Mensch, daß du seiner gedenkst,
Und der Sohn des Erdenmenschen, daß du für ihn sorgst?

5 Auch gingst du daran, ihn ein wenig geringer zu machen als Gottähnliche,
Und mit Herrlichkeit und Pracht kröntest du ihn dann.

6 Du läßt ihn herrschen über die Werke deiner Hände;
Alles hast du unter seine Füße gelegt:

7 Kleinvieh und Rinder, sie alle,
Und auch die Tiere des freien Feldes,
8 Die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres,
Alles, was die Pfade der Meere durchzieht.

9 O Jehova, unser Herr, wie majestätisch ist dein Name auf der ganzen Erde!

Kapitel 9

Dem Leiter, auf Muth-Labben. Eine Melodie von David.

? (´Áleph)

9 Ich will [dich] lobpreisen, o Jehova, mit meinem ganzen Herzen;
Ich will verkünden all deine wunderbaren Werke.

2 Ich will mich freuen und in dir frohlocken,
Ich will deinem Namen, o Höchster, Melodien spielen.

? (Beth)

3 Wenn meine Feinde zurückweichen,
Werden sie straucheln und umkommen vor dir.

4 Denn du hast mein Recht und meine Sache ausgeführt;
Du hast auf dem Thron gesessen und mit Gerechtigkeit gerichtet.

? (Gímel)

5 Du hast Nationen gescholten, du hast den Bösen vernichtet.
Ihren Namen hast du ausgetilgt auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

6 O du Feind, [deine] Verödungen sind für immer zu Ende gekommen
Und die Städte, die du ausgerottet hast.
Ihre bloße Erwähnung wird gewiß vergehen.

? (He´)

7 Was Jehova betrifft, er wird für unabsehbare Zeit [auf dem Thron] sitzen,
Indem er zum Gericht seinen Thron fest errichtet.

8 Und er selbst wird das ertragfähige Land in Gerechtigkeit richten;
Er wird über Völkerschaften Gericht halten in Geradheit.

? (Waw)

9 Und Jehova wird eine sichere Höhe werden für jeden Unterdrückten,
Eine sichere Höhe in Zeiten der Bedrängnis.

10 Und die, die deinen Namen kennen, werden auf dich vertrauen,
Denn du wirst bestimmt die nicht verlassen, die dich suchen, o Jehova.

? (Sájin)

11 Spielt Melodien Jehova, der in Zion wohnt;
Berichtet unter den Völkern seine Taten.

12 Denn wenn er vergossenem Blut nachforscht, wird er sich bestimmt gerade dieser erinnern;
Er wird sicher das Geschrei der Niedergedrückten nicht vergessen.

? (Cheth)

13 Erweise mir Gunst, o Jehova; sieh meine Trübsal von seiten derer, die mich hassen,
O du, der du mich aus den Toren des Todes erhebst,
14 Damit ich all deine Ruhmestaten verkünden kann
In den Toren der Tochter Zion,
Damit ich frohlocke in deiner Rettung.

? (Teth)

15 Die Nationen sind in die Grube hinabgesunken, die sie gemacht haben;
In dem Netz, das sie verborgen haben, hat sich ihr eigener Fuß verfangen.

16 Jehova ist bekannt geworden durch das Gericht, das er vollzogen hat.
Durch das Tun seiner eigenen Hände ist der Böse verstrickt worden.
Higgajon. Sela.

? (Jodh)

17 Die Bösen werden umkehren zum Scheol,
Ja alle Nationen, die Gott vergessen.

18 Denn nicht immer wird der Arme vergessen sein,
Noch wird die Hoffnung der Sanftmütigen jemals vergehen.

? (Kaph)

19 Steh auf, o Jehova! Laß den sterblichen Menschen sich an Stärke nicht als überlegen erweisen.
Laß die Nationen gerichtet werden vor deinem Angesicht.

20 Leg doch Furcht in sie, o Jehova,
Damit die Nationen erkennen, daß sie nur sterbliche Menschen sind. Sela.

Jule | 04.13.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel | 11 Comments |

Psalm 4 – 6

Kapitel 4

Dem Leiter auf Saiteninstrumenten. Eine Melodie von David.

4 Wenn ich rufe, antworte mir, o mein gerechter Gott.
In der Bedrängnis wirst du mir bestimmt weiten Raum machen.
Erweise mir Gunst, und höre mein Gebet.

2 Ihr Männersöhne, wie lange wird meine Herrlichkeit ein Gegenstand des Schimpfes sein,
[Während] ihr fortwährend Leeres liebt,
[Während] ihr fortwährend eine Lüge sucht? Sela.

3 So nehmt zur Kenntnis, daß Jehova seinen Loyalgesinnten gewiß auszeichnen wird;
Jehova selbst wird hören, wenn ich zu ihm rufe.

4 Seid erregt, doch sündigt nicht.
Sprecht euch aus in eurem Herzen auf eurem Bett, und bleibt still. Sela.

5 Opfert die Opfer der Gerechtigkeit,
Und vertraut auf Jehova.

6 Viele sind es, die sagen: „Wer wird uns Gutes schauen lassen?“
Erhebe das Licht deines Angesichts über uns, o Jehova!

7 Du wirst bestimmt Freude in mein Herz geben,
Größere als zu der Zeit, da sie Korn und neuen Wein in Fülle gehabt haben.

8 In Frieden will ich mich niederlegen und auch schlafen,
Denn du, ja du allein, o Jehova, läßt mich in Sicherheit wohnen.

Psalm 5

Dem Leiter für Nechiloth. Eine Melodie von David.

5 Meinen Reden schenke Gehör, o Jehova;
Versteh doch mein Seufzen.

2 Merke doch auf den Laut meines Hilferufs,
O mein König und mein Gott, denn zu dir bete ich.

3 O Jehova, am Morgen wirst du meine Stimme hören;
Am Morgen werde ich mich an dich wenden und Ausschau halten.

4 Denn du bist nicht ein Gott, der an Bosheit Gefallen hat;
Kein Schlechter darf zu irgendeiner Zeit bei dir weilen.

5 Keine Prahler dürfen dir vor die Augen treten.
Du haßt ja alle, die Schädliches treiben;
6 Du wirst die vernichten, die Lügen reden.
Einen Mann des Blutvergießens und des Truges verabscheut Jehova.

7 Was mich betrifft, durch die Fülle deiner liebenden Güte
Werde ich in dein Haus kommen,
Ich werde mich niederbeugen gegen deinen heiligen Tempel in der Furcht vor dir.

8 O Jehova, führe mich in deiner Gerechtigkeit wegen meiner Feinde;
Ebne deinen Weg vor mir.

9 Denn in ihrem Mund ist nichts Zuverlässiges;
Ihr Inneres ist tatsächlich Widerwärtigkeit.
Ihre Kehle ist eine geöffnete Grabstätte;
Eine glatte Zunge gebrauchen sie.

10 Gott wird sie bestimmt für schuldig befinden;
Sie werden fallen zufolge ihrer eigenen Ratschläge.
In der Menge ihrer Übertretungen mögen sie versprengt werden,
Denn sie haben gegen dich rebelliert.

11 Alle aber, die zu dir Zuflucht nehmen, werden sich freuen;
Auf unabsehbare Zeit werden sie jubeln.
Und du wirst den Zugang zu ihnen versperren,
Und die, die deinen Namen lieben, werden in dir frohlocken.

12 Denn du selbst wirst jeden Gerechten segnen, o Jehova;
Wie mit einem großen Schild wirst du ihn mit Wohlgefallen umgeben.

Psalm 6

Dem Leiter auf Saiteninstrumenten auf der tieferen Oktave. Eine Melodie von David.

6 O Jehova, rüge mich nicht in deinem Zorn,
Und weise mich nicht zurecht in deinem Grimm.

2 Erweise mir Gunst, o Jehova, denn ich welke dahin.
Heile mich, o Jehova, denn meine Gebeine sind bestürzt.

3 Ja, meine eigene Seele ist sehr bestürzt;
Und du, o Jehova – wie lange?

4 Kehre doch zurück, o Jehova, befreie doch meine Seele;
Rette mich um deiner liebenden Güte willen.

5 Denn im Tod erwähnt man dich nicht;
Im Scheol, wer wird dich lobpreisen?

6 Ich bin ermüdet von meinem Seufzen;
Die ganze Nacht hindurch schwemme ich mein Ruhebett,
Mit meinen Tränen lasse ich meinen eigenen Diwan überfließen.

7 Vom Verdruß ist mein Auge schwach geworden,
Es ist alt geworden wegen all derjenigen, die mich befeinden.

8 Hinweg von mir, ihr alle, die ihr Schädliches treibt,
Denn Jehova wird bestimmt den Laut meines Weinens hören.

9 Jehova wird tatsächlich mein Flehen um Gunst hören;
Jehova selbst wird mein eigenes Gebet annehmen.

10 Alle meine Feinde werden sehr beschämt und bestürzt sein;
Sie werden umkehren, sie werden in einem Augenblick zuschanden werden.

Jule | 04.12.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Psalmen, Text in der Bibel | 12 Comments |

Höhepunkte aus 2. Samuel

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus 2. Samuel

ERFORDERT das Anerkennen der Souveränität Jehovas vollkommenen Gehorsam? Handelt jemand, der sich durch Lauterkeit auszeichnet, in Gottes Augen immer richtig? Wen betrachtet der wahre Gott als „seinem Herzen angenehm“? (1. Samuel 13:14). Das Bibelbuch 2. Samuel gibt befriedigende Antworten auf diese Fragen.

Das Buch 2. Samuel wurde von den Propheten Gad und Nathan geschrieben, die dem israelitischen König David sehr nahe standen.* Es wurde um das Jahr 1040 v. u. Z. gegen Ende der vierzigjährigen Herrschaft Davids vollendet und handelt hauptsächlich von David und seinem Verhältnis zu Jehova. Dieser spannende Bericht schildert, wie eine zerstrittene Nation unter einem tapferen König zu einem blühenden vereinten Königreich wird. Das packende Drama ist voll tief empfundener Gefühle.

Obwohl Samuel an dem Buch nicht beteiligt war, trägt es seinen Namen, da die beiden Bücher Samuel im hebräischen Kanon ursprünglich eine Rolle bildeten. Samuel schrieb einen Großteil von 1. Samuel.

David wird größer und größer
(2. Samuel 1:1 bis 10:19)

Davids Reaktion auf die Nachricht vom Tod Sauls und Jonathans verrät seine Empfindungen für sie und für Jehova. David wird in Hebron als König über den Stamm Juda eingesetzt. Sauls Sohn Isch-Boscheth ernennt man zum König über die übrigen Stämme Israels. David wird fortwährend „größer und größer“ und etwa siebeneinhalb Jahre später salbt man ihn zum König über ganz Israel (2. Samuel 5:10).

David erobert das von den Jebusitern bewohnte Jerusalem und macht es zur Reichshauptstadt. Sein erster Versuch, die Bundeslade nach Jerusalem zu bringen, führt zu einem Unglück. Der zweite Versuch jedoch gelingt und vor Freude tanzt David. Jehova schließt mit ihm einen Bund für ein Königreich. David unterwirft seine Feinde und Gott ist weiterhin mit ihm.

Antworten auf biblische Fragen:

2:18 — Warum werden Joab und seine zwei Brüder als die drei Söhne der Zeruja bezeichnet?
In den Geschlechtsregistern der Hebräischen Schriften wurde gewöhnlich der Vater angeführt. Zerujas Mann könnte frühzeitig gestorben sein oder man hielt ihn nicht für würdig, in der Heiligen Schrift aufgeführt zu werden. Möglicherweise wurde ihr Name genannt, weil sie Davids Schwester oder Halbschwester war (1. Chronika 2:15, 16). Der einzige Hinweis auf den Vater der drei Brüder findet sich in Verbindung mit seiner Grabstätte in Bethlehem (2. Samuel 2:32).

3:29 — Was bedeutet die Aussage „ein Mann, der nach der sich drehenden Spindel fasst“?
Üblicherweise waren Frauen mit dem Weben von Tuch beschäftigt. Diese Aussage könnte sich somit auf wehrdienstuntaugliche Männer beziehen, die Frauenarbeit verrichten mussten.

5:1, 2 — Wie lange nach Isch-Boscheths Ermordung ernannte man David zum König über ganz Israel?
Es scheint vernünftig, anzunehmen, dass Isch-Boscheth die zweijährige Herrschaft als König kurz nach dem Tod Sauls antrat, etwa zur gleichen Zeit, als David in Hebron zu regieren begann. David regierte siebeneinhalb Jahre von Hebron aus über Juda. Bald nachdem er König über ganz Israel geworden war, verlegte er seine Hauptstadt nach Jerusalem. Bevor David nach Isch-Boscheths Tod über ganz Israel herrschte, vergingen daher etwa fünf Jahre (2. Samuel 2:3, 4, 8–11; 5:4, 5).

8:2 — Wie viele Moabiter wurden nach Israels Krieg gegen Moab getötet?
Die Zahl könnte eher durch Abmessen als durch Zählen entschieden worden sein. Anscheinend befahl David den Moabitern, sich einer neben dem anderen in einer Reihe auf die Erde zu legen. Als Nächstes maß er die Reihe mit einem Seil oder einer Schnur ab. Offenbar wurden je zwei Schnurlängen oder insgesamt zwei Drittel der Moabiter getötet und je eine Schnurlänge oder insgesamt ein Drittel der Moabiter verschont.

Lehren für uns:

2:1; 5:19, 23. David befragte Jehova, bevor er nach Hebron umsiedelte und bevor er gegen seine Feinde vorging. Auch wir sollten vor Entscheidungen, die unser Verhältnis zu Jehova beeinflussen, bei ihm Anleitung suchen.

3:26–30. Rache zieht traurige Folgen nach sich (Römer 12:17–19).

3:31–34; 4:9–12. David war ein Vorbild darin, weder rachsüchtig noch böswillig zu sein.

5:12. Vergessen wir nie: Jehova hat uns in seinen Wegen erzogen und uns ein gutes Verhältnis zu ihm ermöglicht.

6:1–7. David hatte gute Absichten, doch der Versuch, die Bundeslade auf einem Wagen zu transportieren, verstieß gegen Gottes Gesetz und führte zu einem Unglück (2. Mose 25:13, 14; 4. Mose 4:15, 19; 7:7–9). Auch als Usa die Bundeslade anfasste, wurde deutlich, dass gute Absichten nichts an Gottes Anforderungen ändern.

6:8, 9. Als ein Unglück passierte, wurde David erst zornig und bekam dann Angst — vielleicht gab er sogar Jehova die Schuld an dem Unglück. Wir sollten uns davor hüten, Jehova für Schwierigkeiten verantwortlich zu machen, die sich aus der Missachtung seiner Gebote ergeben.

7:18, 22, 23, 26. Davids Demut, seine ausschließliche Ergebenheit gegenüber Jehova und sein Interesse daran, Gottes Namen zu erheben, sind nachahmenswert.

8:2. Eine ungefähr 400 Jahre zuvor geäußerte Prophezeiung ging in Erfüllung (4. Mose 24:17). Jehovas Wort bewahrheitet sich immer.

9:1, 6, 7. David hielt sein Versprechen. Wir sollten uns ebenfalls anstrengen, unser Wort zu halten.

Jehova erweckt Unglück gegen seinen Gesalbten
(2. Samuel 11:1 bis 20:26)

Jehova sagt zu David: „Siehe, ich erwecke Unglück gegen dich aus deinem eigenen Hause; und ich will deine Frauen vor deinen eigenen Augen nehmen und sie deinem Mitmenschen geben, und er wird bestimmt unter den Augen dieser Sonne bei deinen Frauen liegen“ (2. Samuel 12:11). Was ist der Grund für diese Ankündigung? Davids Sünde mit Bathseba. Dem reumütigen David wird vergeben, doch die Folgen seiner Sünde bleiben ihm nicht erspart.

Zuerst stirbt das Kind von Bathseba. Dann wird Davids jungfräuliche Tochter Tamar von ihrem Halbbruder Amnon vergewaltigt. Absalom, ihr Bruder, tötet Amnon aus Rache. Später verschwört sich Absalom gegen seinen eigenen Vater und lässt sich in Hebron zum König ausrufen. David muss aus Jerusalem fliehen. Absalom hat Beziehungen mit zehn Nebenfrauen seines Vaters. Sie waren zurückgelassen worden, um auf das Haus zu achten. Erst nach Absaloms Tod kehrt David in sein Königtum zurück. Der Aufstand des Benjaminiters Scheba endet mit dessen Tod.

Antworten auf biblische Fragen:

14:7 — Was wird durch die „Kohlenglut“ versinnbildlicht?
Mit der glühenden Holzkohle wurde auf lebende Nachkommen angespielt.

19:29 — Wie ist Davids Reaktion auf Mephiboscheths Erklärung zu verstehen?
Als David Mephiboscheth zuhörte, erkannte er sicher, wie falsch es gewesen war, Ziba zu glauben (2. Samuel 16:1–4; 19:24–28). Davon irritiert, wollte er sehr wahrscheinlich nichts mehr darüber hören.

Lehren für uns:

11:2–15. Der freimütige Bericht über Davids Fehler bestätigt die Glaubwürdigkeit der Bibel, des inspirierten Wortes Gottes.

11:16–27. Eine schwere Sünde sollten wir nicht wie David vertuschen wollen. Wir sollten sie vielmehr Jehova bekennen und die Ältesten der Versammlung um Hilfe bitten (Sprüche 28:13; Jakobus 5:13-16).

12:1–14. Nathan ist ein gutes Vorbild für Versammlungsälteste. Sie helfen Sündern, sich zu ändern, und müssen dieser Verantwortung geschickt nachkommen.

12:15–23. David sah das, was ihm widerfuhr, aus dem rechten Blickwinkel. Dadurch fiel es ihm leichter, richtig darauf zu reagieren.

15:12; 16:15, 21, 23. Als es so aussah, als käme Absalom auf den Thron, wurde der brillante Ratgeber Ahithophel aus Stolz und Ehrgeiz zum Verräter. Intelligenz ohne Demut und Loyalität kann jemand zu Fall bringen.

19:24, 30. Mephiboscheth wusste Davids liebende Güte wirklich zu schätzen. Er beugte sich bereitwillig der Entscheidung des Königs in Verbindung mit Ziba. Wertschätzung für Jehova und seine Organisation sollte uns dazu veranlassen, gehorsam zu sein.

20:21, 22. Ein Weiser kann verhindern, dass viele ein Unglück erleiden (Prediger 9:14, 15).

Lasst uns „in die Hand Jehovas fallen“
(2. Samuel 21:1 bis 24:25)

Drei Jahre lang herrscht Hungersnot, weil Saul durch das Töten von Gibeonitern Blutschuld auf sich lud (Josua 9:15). Aus Rache für diese Bluttat bitten die Gibeoniter darum, dass ihnen sieben Söhne Sauls zur Hinrichtung übergeben werden. David erfüllt diese Bitte und schließlich beendet ein Regenguss die Dürre. Vier Philisterriesen ‘fallen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte’ (2. Samuel 21:22).

David ordnet eine unerlaubte Volkszählung an und sündigt dadurch schwer. Er bereut und sucht sich als Strafe dafür aus, „in die Hand Jehovas“ zu fallen (2. Samuel 24:14). Daraufhin sterben 70 000 an der Pest. David tut, wie Jehova ihm gebietet, und die Plage wird beendet.

Antworten auf biblische Fragen:

21:8 — Wieso kann gesagt werden, dass Sauls Tochter Michal fünf Söhne hatte, da es doch in 2. Samuel 6:23 heißt, sie sei kinderlos gestorben?
Allgemein geht man davon aus, dass es sich um die Söhne von Michals Schwester Merab handelte, der Frau von Adriel. Merab starb wahrscheinlich früh und die kinderlose Michal zog die Söhne auf.

21:9, 10 — Wie lange bewachte Rizpa ihre zwei Söhne und die fünf Enkel Sauls, die von den Gibeonitern getötet worden waren?
Man hatte die sieben im März oder April, „in den ersten Tagen der Ernte“, gehängt. Ihre Leichname wurden auf einem Berg unbegraben liegen gelassen. Rizpa bewachte sie Tag und Nacht, bis Jehova durch das Beenden der Dürre zu erkennen gab, dass sich sein Zorn gelegt hatte. Vor dem Abschluss der Ernte, Ende Oktober, wäre jeder starke Regenguss unwahrscheinlich gewesen. Rizpa hielt daher womöglich fünf, sechs Monate Wache. Danach ließ David die Gebeine der Männer begraben.

24:1 — Warum beging David eine schwere Sünde, als er das Volk zählen ließ?
Eine Volkszählung war nach dem Gesetz an sich nicht verboten (4. Mose 1:1–3; 26:1–4). Die Bibel sagt nicht, warum David das Volk zählen ließ. Wie man jedoch aus 1. Chronika 21:1 erkennen kann, reizte Satan David dazu auf. Der Heeroberste Joab wusste jedenfalls, dass diese Entscheidung Davids falsch war, und suchte ihn davon abzuhalten.

Lehren für uns:

22:2–51. Wie schön Jehova doch in Davids Lied als der wahre Gott beschrieben wird, der unser uneingeschränktes Vertrauen verdient!

23:15–17. Davids Hochachtung vor Gottes Gesetz über das Leben und das Blut hielt ihn damals sogar davon ab, dieses Gesetz auch nur im Entferntesten zu übertreten. Wir müssen Wert darauf legen, allen Geboten Gottes gegenüber so eingestellt zu sein.

24:10. Davids Gewissen veranlasste ihn zur Reue. Ist unser Gewissen genauso empfindsam?

24:14. David wusste genau: Jehova ist barmherziger als Menschen. Ist das auch unsere Überzeugung?

24:17. David bedauerte, dass das ganze Volk wegen seiner Sünde leiden musste. Einem reumütigen Sünder sollte es Leid tun, dass er durch seine Handlung vielleicht Schmach auf die Versammlung gebracht hat.

Wir können ‘dem Herzen Gottes angenehm’ sein

Der zweite König Israels erwies sich als ‘ein Mann, der dem Herzen Jehovas angenehm war’ (1. Samuel 13:14). David stellte Jehovas gerechte Maßstäbe niemals infrage und er wollte nie unabhängig von Gott leben. Er bekannte sich immer zu seinen Sünden, ließ sich zurechtweisen und änderte sich. David zeichnete sich durch Lauterkeit aus. Können wir uns, besonders wenn wir gesündigt haben, nicht ein Beispiel an ihm nehmen?

Wie uns Davids Lebensgeschichte lebendig vor Augen führt, besteht die Anerkennung der Souveränität Jehovas darin, dass wir seine Maßstäbe für Gut und Böse annehmen und uns bemühen, in Lauterkeit danach zu leben. Das ist uns möglich. Wie dankbar wir doch für das sein können, was wir aus dem Bibelbuch 2. Samuel lernen! Seine Botschaft ist lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Quelle: Wachtturm – 15. Mai 2005, Seite 16 – 19

Jule | 04.10.09 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

„Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet“

ein wunderschönes Drama zu der Geschichte um David und Bathseba findet ihr unter folgendem Link im Bibelforscherforum:

„Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet“

Jule | 04.10.09 | David, David, Drama | 1 Comment |

Höhepunkte aus 1. Samuel

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Samuel

WIR befinden uns im Jahr 1117 v. u. Z. Es sind etwa 300 Jahre vergangen, seit Josua seinen Eroberungsfeldzug im Land der Verheißung beendet hat. Die älteren Männer Israels kommen mit einer außergewöhnlichen Bitte zu dem Propheten Jehovas. Der Prophet legt die Angelegenheit Jehova vor und dieser gewährt den Israeliten ihren Willen. Damit zeichnet sich in Israel das Ende der Richterzeit ab und der Beginn der Ära menschlicher Könige. Das Bibelbuch 1. Samuel schildert die spannenden Ereignisse rund um diesen Wendepunkt in der Geschichte der Nation.

Dieses Buch wurde von Samuel, Nathan und Gad geschrieben und umfasst einen Zeitraum von 102 Jahren — von 1180 bis 1078 v. u. Z. (1. Chronika 29:29). Es berichtet von vier Führern Israels. Zwei amteten als Richter und zwei als Könige; zwei gehorchten Jehova und zwei nicht. Wir begegnen darin auch zwei vorbildlichen Frauen und einem tapferen und dennoch sanftmütigen Krieger. Aus ihrem Beispiel kann man Wertvolles darüber lernen, welche Einstellung und welche Handlungen vorbildlich sind und welche nicht. Dadurch kann das erste Buch Samuel unser Denken und Handeln machtvoll beeinflussen (Hebräer 4:12).

SAMUEL LÖST ELI ALS RICHTER AB
(1. Samuel 1:1 bis 7:17)

Das Fest der Einsammlung steht bevor und Hanna, die in Rama lebt, ist außer sich vor Freude. Jehova hat ihr Gebet erhört und sie hat einen Sohn bekommen. Nun bringt sie Samuel zum Dienst in „das Haus Jehovas“, um ihr Gelübde zu erfüllen. Er wird dort „ein Diener Jehovas vor Eli, dem Priester“ (1. Samuel 1:24; 2:11). Samuel ist noch ein Junge, als Jehova zu ihm spricht und ihm sein Strafurteil über das Haus Elis mitteilt. Samuel wächst heran und mit der Zeit erkennt ihn ganz Israel als Jehovas Propheten an.

Eines Tages ziehen die Philister gegen Israel in den Krieg. Sie erbeuten die Bundeslade und töten die beiden Söhne Elis. Als der betagte Eli davon hört, stirbt er. Er „hatte Israel vierzig Jahre gerichtet“ (1. Samuel 4:18). Es wirkt sich verheerend auf die Philister aus, dass sie sich die Bundeslade angeeignet haben. Daher geben sie diese an Israel zurück. Jetzt richtet Samuel in Israel und das Land hat Frieden.

Antworten auf biblische Fragen:

2:10 — Warum betete Hanna, dass Jehova „Stärke gebe seinem König“, obwohl Israel gar keinen menschlichen König hatte?
Im mosaischen Gesetz war bereits angekündigt, dass die Israeliten einen Menschen zu ihrem König machen würden (5. Mose 17:14-18). Jakob hatte auf dem Sterbebett prophezeit: „Das Zepter [ein Symbol für Königsmacht] wird nicht von Juda weichen“ (1. Mose 49:10). Außerdem sagte Jehova über Sara, die Vorfahrin der Israeliten: „Könige von Völkern werden aus ihr kommen“ (1. Mose 17:16). Hanna erwähnte im Gebet also einen künftigen König.

3:3 — Schlief Samuel im Allerheiligsten?
Nein. Samuel war ein Levit aus der nichtpriesterlichen Familie der Kehathiter (1. Chronika 6:33-38). Deshalb war es ihm versagt, ‘hereinzukommen, um die heiligen Dinge zu sehen’ (4. Mose 4:17-20). Samuel hatte nur zum Vorhof der Stiftshütte Zutritt. Hier muss er auch geschlafen haben. Eli schlief offenbar auch irgendwo im Vorhof. Die Worte „wo die Lade Gottes war“ bezogen sich offenbar auf den gesamten Bereich der Stiftshütte.

7:7-9, 17 — Warum brachte Samuel in Mizpa ein Brandopfer dar und warum baute er in Rama einen Altar, wenn doch normalerweise nur an dem Ort geopfert werden sollte, den Jehova dafür erwählte? (5. Mose 12:4-7, 13, 14; Josua 22:19).
Nachdem man die Bundeslade aus Silo weggeholt hatte, war Jehovas Gegenwart dort nicht mehr zu erkennen. Daher opferte Samuel als Gottes Beauftragter in Mizpa ein Brandopfer und errichtete überdies in Rama einen Altar. Jehova hieß diese Handlungen offensichtlich gut.

Lehren für uns:

1:11, 12, 21-23; 2:19. Hanna ist für gottesfürchtige Frauen ein Vorbild. Sie betete voll Vertrauen zu Jehova, war demütig, für Jehovas Güte dankbar und die Liebe zu ihrem Sohn war unerschütterlich.

1:8. Was für ein gutes Beispiel Elkana doch gab, wie man andere mit Worten stärkt! (Hiob 16:5). Ohne Vorwürfe zu machen, fragte er die niedergeschlagene Hanna zuerst: „Warum ist dir weh ums Herz?“ Dadurch machte er es ihr leichter, über ihre Gefühle zu sprechen. Dann versicherte er ihr seine Zuneigung durch die Worte: „Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?“

2:26; 3:5-8, 15, 19. Wir sind bei Gott und Menschen „beliebter“, wenn wir das Werk ausführen, das Gott uns übertragen hat, das anwenden, was wir aus der Bibel lernen, sowie höflich und respektvoll sind.

4:3, 4, 10. Selbst etwas so Heiliges wie die Bundeslade erwies sich nicht als Glücksbringer. Wir müssen uns ‘vor Götzen hüten’ (1. Johannes 5:21).

ISRAELS ERSTER KÖNIG — ERFOLG ODER FEHLSCHLAG?
(1. Samuel 8:1 bis 15:35)

Samuel ist Jehova sein Leben lang treu, doch seine Söhne sind Gott nicht ergeben. Als die älteren Männer Israels um einen König bitten, kommt Jehova ihrer Bitte nach. Samuel folgt den Anweisungen Jehovas und salbt Saul, einen stattlichen Benjaminiter, zum König. Saul besiegt die Ammoniter und stärkt dadurch seine Stellung als König.

Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47). Beim Niederschlagen der Amalekiter ist er Jehova aber ungehorsam, da er einiges verschont, was „der Vernichtung geweiht“ ist (3. Mose 27:28, 29). Daraufhin verwirft Jehova ihn als König.

Antworten auf biblische Fragen:

9:9 — Was verrät die Anmerkung: „Den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher“?
Vermutlich deuten diese Worte an, dass Propheten in den Tagen Samuels und in der Zeit der Könige Israels mehr Ansehen erlangten und man daher nicht mehr „Seher“, sondern „Prophet“ sagte. Samuel wird als der erste der vielen Propheten betrachtet (Apostelgeschichte 3:24).

14:24-32, 44, 45 — Verlor Jonathan Gottes Gunst, weil er Honig aß und damit Sauls Eid brach?
Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu. Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden. Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.

15:6 — Warum nahm Saul gerade auf die Keniter Rücksicht?
Die Keniter waren Nachkommen des Schwiegervaters von Moses. Sie unterstützten die Israeliten, nachdem diese vom Sinai weggezogen waren (4. Mose 10:29-32). In Kanaan ließen sich die Keniter eine Zeit lang unter den Juden nieder (Richter 1:16). Später wohnten sie zwar unter den Amalekitern und verschiedenen anderen Völkern, blieben aber Freunde Israels. Daher verschonte Saul die Keniter aus gutem Grund.

Lehren für uns:

9:21; 10:22, 27. Saul war als König anfangs bescheiden und demütig. Das bewahrte ihn davor, unbesonnen zu handeln, als ‘nichtsnutzige Männer’ ihn nicht als König anerkannten. Wie sehr eine derartige Einstellung doch vor unvernünftigen Schritten schützt!

12:20, 21. Lassen wir uns niemals durch „Unwirklichkeiten“ davon abbringen, Jehova zu dienen, wie zum Beispiel dadurch, dass wir auf Menschen oder die militärische Stärke von Nationen vertrauen oder Götzen dienen.

12:24. Damit wir weiterhin Ehrfurcht vor Jehova haben und ihm mit ganzem Herzen dienen, müssen wir sehen, welch große Dinge er sowohl in alter Zeit als auch heute für sein Volk getan hat.

13:10-14; 15:22-25, 30. Hüten wir uns vor Vermessenheit — ob durch Ungehorsam oder Stolz (Sprüche 11:2).

EINEN HIRTENJUNGEN ZUM KÖNIG ERWÄHLT
(1. Samuel 16:1 bis 31:13)

Samuel salbt David aus dem Stamm Juda zum künftigen König. Kurz darauf streckt David den Philisterriesen Goliath nieder — beim ersten Wurf mit der Steinschleuder. Zwischen David und Jonathan entwickelt sich eine enge Freundschaft. Saul setzt David über das Heer und als Reaktion auf die vielen Siege Davids singen die Frauen Israels: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Von Neid erfüllt, versucht Saul David zu töten. Nach Sauls drittem Versuch flieht David und bleibt auf der Flucht.

In den Jahren seines Flüchtlingsdaseins verschont David zwei Mal Sauls Leben. Ferner begegnet er der schönen Abigail und heiratet sie später. Als die Philister zum Krieg gegen Israel ausziehen, befragt Saul Jehova. Doch Jehova ist nicht mehr mit ihm. Samuel ist gestorben. Verzweifelt wendet sich Saul an ein Geistermedium, nur um zu hören, dass er in der Schlacht gegen die Philister fallen wird. Im Kampf wird Saul schwer verwundet und seine Söhne werden getötet. Der Bericht schließt damit, dass Saul als Versager stirbt. David hält sich noch versteckt.

Antworten auf biblische Fragen:

16:14 — Welcher schlechte Geist jagte Saul Schrecken ein?
Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun. Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand. Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.

17:55 — Berücksichtigt man 1. Samuel 16:17-23, warum fragte Saul dann, wer Davids Vater sei?
Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.

Lehren für uns:

16:6, 7. Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.

17:47-50. „Jehova gehört die Schlacht.“ Daher können wir Feinden, die Goliath gleichen und die uns widerstehen oder uns verfolgen, mutig entgegentreten.

18:1, 3; 20:41, 42. Wahre Freunde sind unter denen zu finden, die Jehova lieben.

21:12, 13. Wenn wir uns in schwierigen Lebenssituationen befinden, erwartet Jehova von uns, dass wir unser Denkvermögen und unsere Fähigkeiten gebrauchen. Er hat uns sein inspiriertes Wort gegeben, durch das wir Klugheit, Erkenntnis und Denkvermögen erlangen können (Sprüche 1:4). Auch Älteste helfen uns.

24:6; 26:11. Wie beispielhaft doch Davids aufrichtige Achtung vor dem Gesalbten Jehovas ist!

25:23-33. Abigails Verständigkeit ist nachahmenswert.

28:8-19. Böse Geister geben sich manchmal als jemand aus, der schon verstorben ist. Sie wollen Menschen irreführen und ihnen schaden. Wir müssen uns vor allem hüten, was mit Spiritismus zu tun hat (5. Mose 18:10-12).

30:23, 24. Wie die in 4. Mose 31:27 aufgezeichnete Entscheidung erkennen lässt, schätzt Jehova es, wenn man in der Versammlung Hilfsfunktionen erfüllt. Was immer wir daher tun, ‘arbeiten wir daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen’ (Kolosser 3:23).

Was ist „besser als Schlachtopfer“?

Die Erfahrungen von Eli, Samuel, Saul und David heben folgende Grundwahrheiten hervor:

„Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie die Benutzung unheimlicher Macht und der Teraphim“
(1. Samuel 15:22, 23).

Wie sehr wir es doch schätzen, dass wir weltweit das Königreich verkündigen und Jünger machen dürfen! Wir opfern Jehova „die jungen Stiere unserer Lippen“ und müssen uns dabei nach besten Kräften bemühen, Jehovas Anweisungen zu gehorchen, die er uns durch sein Wort und den irdischen Teil seiner Organisation gibt (Hosea 14:2; Hebräer 13:15).

Jule | 04.03.09 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

1. Samuel 21 – 24

Kapitel 21

21 Später kam David nach Nob zu Ahimelech, dem Priester; und Ahimelech begann zu zittern, als er David entgegenkam, und sagte dann zu ihm: „Wie kommt es, daß du allein bist und niemand bei dir ist?“ 2 Darauf sprach David zu Ahimelech, dem Priester: „Der König selbst hat mir hinsichtlich einer Sache geboten, und er hat dann zu mir gesagt: ‚Laß niemand auch nur irgend etwas von der Sache wissen, derentwegen ich dich sende und derentwegen ich dir geboten habe.‘ Und ich habe die jungen Männer für den und den Ort bestellt. 3 Und nun, wenn fünf Laibe Brot zu deiner Verfügung sind, so gib sie mir in die Hand, oder was immer sich finden mag.“ 4 Aber der Priester antwortete David und sprach: „Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Hand, doch da ist heiliges Brot, vorausgesetzt, daß sich die jungen Männer wenigstens von Frauen enthalten haben.“ 5 Da antwortete David dem Priester und sagte zu ihm: „Doch, die Frauen sind von uns ferngehalten worden, ebenso wie früher, als ich auszog, und die Gefäße der jungen Männer sind noch heilig, obwohl es an sich ein gewöhnlicher Auftrag ist. Und wieviel mehr so heute, da einer in [seinem] Gefäß heilig wird?“ 6 Darauf gab ihm der Priester, was heilig war, weil zufällig kein Brot da war als das Schaubrot, das von [der Stelle] vor Jehova entfernt worden war, damit man am Tag seiner Wegnahme dort frisches Brot auflege.

7 Nun befand sich an jenem Tag einer der Diener Sauls dort, festgehalten vor Jehova, und sein Name war Doeg, der Edomiter, der Oberste der Hirten, die Saul hatte.

8 Und David fuhr fort, zu Ahimelech zu sprechen: „Und ist da nichts hier zu deiner Verfügung, ein Speer oder ein Schwert? Denn weder mein eigenes Schwert noch meine Waffen habe ich in meiner Hand mitgenommen, weil sich die Sache des Königs als dringend erwies.“ 9 Darauf sagte der Priester: „Das Schwert des Philisters Goliath, den du in der Tiefebene Ela niedergeschlagen hast – hier ist es, eingewickelt in einen Überwurf, hinter dem Ephod. Wenn es das ist, was du für dich nehmen möchtest, nimm es, denn außer ihm gibt es kein anderes hier.“ Und David sprach weiter: „Es gibt keins wie dieses. Gib es mir.“

10 Dann machte sich David auf und eilte an jenem Tag Sauls wegen weiter und kam schließlich zu Achisch, dem König von Gath. 11 Und die Diener des Achisch begannen zu ihm zu sagen: „Ist das nicht David, der König des Landes? War nicht dieser es, dem sie in den Reigentänzen ständig [im Wechselgesang] antworteten, indem [sie] sprachen:
,Saul hat seine Tausende niedergeschlagen
Und David seine Zehntausende.‘?“

12 Und David begann sich diese Worte zu Herzen zu nehmen, und er geriet in große Furcht vor Achisch, dem König von Gath. 13 Somit verstellte er unter ihren Augen seinen gesunden Verstand und begann sich in ihrer Hand irrsinnig zu gebärden und kritzelte fortwährend auf die Türen des Tores und ließ seinen Speichel auf seinen Bart herabfließen. 14 Schließlich sagte Achisch zu seinen Dienern: „Hier seht ihr einen Mann, der sich wie verrückt gebärdet. Warum solltet ihr ihn zu mir bringen? 15 Fehlt es mir an verrückt gewordenen Leuten, daß ihr diesen gebracht habt, damit er sich bei mir wie verrückt gebärdet? Sollte dieser in mein Haus kommen?“

Kapitel 22

22 So ging dann David von dort weg und entrann zur Höhle von Adullam; und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten schließlich davon und zogen dorthin zu ihm hinab. 2 Und jedermann, der in Bedrängnis war, und jedermann, der einen Gläubiger hatte, und jedermann, der bitterer Seele war, begann sich bei ihm zu sammeln, und er wurde Oberster über sie; und schließlich waren etwa vierhundert Mann bei ihm.

3 Später ging David von dort nach Mizpe in Moab und sprach zum König von Moab: „Laß bitte meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich weiß, was Gott mit mir tun wird.“ 4 Daher siedelte er sie vor dem König von Moab an, und alle Tage, an denen David sich an dem unzugänglichen Ort befand, blieben sie bei ihm.

5 Im Laufe der Zeit sagte der Prophet Gad zu David: „Du sollst nicht an dem unzugänglichen Ort wohnen bleiben. Geh weg, und du selbst sollst in das Land Juda kommen.“ Deshalb zog David weg und kam in den Wald Hereth.

6 Und Saul bekam zu hören, daß David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien, während Saul in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe saß, mit seinem Speer in der Hand, wobei alle seine Diener um ihn standen. 7 Da sprach Saul zu seinen Dienern, die um ihn standen: „Hört bitte, ihr Benjaminiter! Wird auch der Sohn Isaïs euch allen Felder und Weingärten geben? Wird er euch alle als Oberste von Tausendschaften und Oberste von Hundertschaften einsetzen? 8 Denn ihr habt euch, ihr alle, gegen mich verschworen; und da ist keiner, der es meinem Ohr enthüllt, wenn mein eigener Sohn [einen Bund] mit dem Sohn Isaïs schließt, und da ist keiner von euch, der Mitgefühl mit mir hat und meinem Ohr enthüllt, daß mein eigener Sohn meinen eigenen Diener als einen, der im Hinterhalt liegt, gegen mich hat aufstehen lassen, wie es an diesem Tag ist.“

9 Darauf antwortete Doeg, der Edomiter, der nämlich über die Knechte Sauls gestellt war, und sagte: „Ich sah den Sohn Isaïs nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kommen. 10 Und er befragte dann Jehova für ihn; und er gab ihm Proviant, und das Schwert des Philisters Goliath gab er ihm.“ 11 Sogleich sandte der König hin, um Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und das ganze Haus seines Vaters, die Priester, die in Nob waren, zu rufen. Da kamen sie alle zum König.

12 Saul sprach nun: „Höre bitte, du Sohn Ahitubs!“, worauf er sagte: „Hier bin ich, mein Herr.“ 13 Und Saul sprach weiter zu ihm: „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isaïs, indem du ihm Brot und ein Schwert gabst und indem eine Befragung Gottes für ihn stattfand, damit er als einer, der im Hinterhalt liegt, gegen mich aufstehe, wie es an diesem Tag ist?“ 14 Darauf antwortete Ahimelech dem König und sagte: „Und wer unter all deinen Dienern ist wie David, treu und der Schwiegersohn des Königs und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Haus? 15 Habe ich etwa heute damit angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das ist für mich undenkbar! Der König möge seinem Knecht [und] dem ganzen Hause meines Vaters nicht irgend etwas zur Last legen, denn in all diesem wußte dein Knecht weder Kleines noch Großes.“

16 Der König aber sprach: „Du wirst ganz bestimmt sterben, Ahimelech, du mit dem ganzen Hause deines Vaters.“ 17 Darauf sagte der König zu den Läufern, die um ihn standen: „Wendet euch, und bringt die Priester Jehovas zu Tode, weil ihre Hand auch mit David ist und weil sie wußten, daß er ein Entlaufener war, und sie es meinem Ohr nicht enthüllten!“ Und die Diener des Königs wollten ihre Hand nicht ausstrecken, um über die Priester Jehovas herzufallen. 18 Schließlich sprach der König zu Doeg: „Wende du dich, und fall über die Priester her!“ Sogleich wandte sich Doeg, der Edomiter, und fiel selbst über die Priester her und brachte an jenem Tag fünfundachtzig Männer zu Tode, die ein leinenes Ephod trugen. 19 Auch schlug er Nob, die Stadt der Priester, mit der Schärfe des Schwertes, Mann wie Frau, Kind wie Säugling und Stier und Esel und Schaf, mit der Schärfe des Schwertes.

20 Indes entrann ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, dessen Name Abjathar war, und lief dann weg, um David zu folgen. 21 Dann teilte Abjathar David mit: „Saul hat die Priester Jehovas getötet.“ 22 Hierauf sprach David zu Abjathar: „Ich wußte wohl an jenem Tag, weil Doeg, der Edomiter, dort war, daß er [es] Saul ganz bestimmt mitteilen würde. Ich persönlich habe jeder Seele des Hauses deines Vaters Unrecht angetan. 23 Bleib nun bei mir. Fürchte dich nicht, denn wer immer nach meiner Seele trachtet, trachtet nach deiner Seele, denn du bedarfst des Schutzes bei mir.“

Kapitel 23

23 Im Laufe der Zeit wurde David berichtet und gesagt: „Siehe, die Philister bekriegen Keila, und sie plündern die Dreschtennen.“ 2 Und David befragte dann Jehova, indem [er] sprach: „Soll ich gehen, und soll ich diese Philister niederschlagen?“ Hierauf sprach Jehova zu David: „Geh, und du sollst die Philister niederschlagen und Keila retten.“ 3 Daraufhin sagten Davids Männer zu ihm: „Siehe! Wir fürchten uns, während wir hier in Juda sind, und wieviel mehr erst, wenn wir nach Keila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen sollten!“ 4 Da befragte David Jehova noch einmal. Jehova antwortete ihm nun und sprach: „Steh auf, zieh nach Keila hinab, denn ich gebe die Philister in deine Hand.“ 5 Demzufolge zog David mit seinen Männern nach Keila und kämpfte gegen die Philister und trieb ihren Viehbestand mit fort, schlug sie aber mit einer großen Schlachtung nieder; und David wurde der Retter der Bewohner von Keila.

6 Nun geschah es, als Abjathar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keila eilte, daß ein Ephod da war, das in seiner Hand [mit] hinabkam. 7 Im Laufe der Zeit wurde Saul Bericht erstattet: „David ist nach Keila gekommen.“ Und Saul begann zu sagen: „Gott hat ihn in meine Hand verkauft, denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Türen und Riegel kommt.“ 8 Da bot Saul alles Volk zum Krieg auf, um nach Keila hinabzuziehen, um David und seine Männer zu belagern. 9 Und David erfuhr, daß Saul Unheil gegen ihn schmiedete. Folglich sprach er zum Priester Abjathar: „Bring doch das Ephod her.“ 10 Und David sagte weiter: „O Jehova, du Gott Israels, dein Knecht hat bestimmt gehört, daß Saul nach Keila zu kommen sucht, um meinetwegen Verderben über die Stadt zu bringen. 11 Werden die Grundbesitzer von Keila mich in seine Hand ausliefern? Wird Saul herabkommen, so wie dein Knecht gehört hat? O Jehova, du Gott Israels, gib bitte deinem Knecht Bescheid.“ Darauf sprach Jehova: „Er wird herabkommen.“ 12 Und David sagte weiter: „Werden die Grundbesitzer von Keila mich und meine Männer in Sauls Hand ausliefern?“ Jehova seinerseits sprach: „Sie werden [euch] bestimmt ausliefern.“

13 Sogleich machte sich David mit seinen Männern, etwa sechshundert Mann, auf, und sie zogen von Keila aus und wanderten weiterhin umher, wo immer sie umherwandern konnten. Und es wurde Saul berichtet, daß David aus Keila entronnen sei, und so gab er es auf auszuziehen. 14 Und David nahm in der Wildnis Wohnsitz, an schwer zugänglichen Orten, und er blieb in der Berggegend in der Wildnis Siph. Und Saul suchte ihn fortwährend, und Gott gab ihn nicht in seine Hand. 15 Und David war ständig in Furcht, denn Saul war ausgezogen, um ihm nach der Seele zu trachten, während sich David in der Wildnis Siph in Horesch befand.

16 Jonathan, der Sohn Sauls, machte sich nun auf und ging zu David nach Horesch, damit er seine Hand im Hinblick auf Gott stärke. 17 Und er sprach weiter zu ihm: „Fürchte dich nicht; denn die Hand Sauls, meines Vaters, wird dich nicht finden, und du selbst wirst König über Israel sein, und ich meinerseits werde Zweiter nach dir werden; und auch Saul, mein Vater, hat hiervon Kenntnis.“ 18 Dann schlossen beide einen Bund vor Jehova; und David blieb in Horesch wohnen, und Jonathan seinerseits ging zu seinem Haus.

19 Später zogen die Siphiter zu Saul nach Gibea hinauf und sagten: „Verbirgt David sich nicht dicht bei uns an schwer zugänglichen Orten zu Horesch, auf dem Hügel Hachila, der zur Rechten von Jeschimon [liegt]? 20 Und nun, in Übereinstimmung mit all dem Verlangen deiner Seele, o König, hinabzukommen, komm herab, und unser Teil wird es sein, ihn in die Hand des Königs auszuliefern.“ 21 Darauf sprach Saul: „Gesegnet seid ihr von Jehova, denn ihr habt Mitleid mit mir gehabt. 22 Geht bitte, seid noch beharrlicher, und vergewissert euch, und seht seinen Ort, wo sein Fuß hinkommt – wer immer ihn dort gesehen hat -, denn es ist mir gesagt worden, daß er selbst bestimmt listig ist. 23 Und seht und vergewissert euch in bezug auf alle Verstecke, wo er sich versteckt; und ihr sollt mit dem Beweis zu mir zurückkehren, und ich will mit euch gehen; und es soll geschehen, wenn er im Land ist, daß ich ihn dann unter allen Tausendschaften Judas sorgfältig suchen will.“
24 Da machten sie sich auf und zogen Saul voraus nach Siph, während David und seine Männer in der Wildnis von Maon in der Araba südlich von Jeschimon waren. 25 Später kam Saul mit seinen Männern, um nach ihm zu suchen. Als man [es] David mitteilte, begab er sich sogleich zu dem zerklüfteten Felsen hinab und blieb in der Wildnis von Maon. Als Saul es zu hören bekam, ging er daran, David in die Wildnis von Maon nachzujagen. 26 Schließlich kam Saul auf diese Seite des Berges, und David und seine Männer waren auf jener Seite des Berges. Da beeilte sich David, Saul zu entgehen; mittlerweile umzingelten Saul und seine Männer David und seine Männer, um sie zu fangen. 27 Doch da kam ein Bote zu Saul und sprach: „Eile und geh, denn die Philister haben einen Einfall ins Land gemacht!“ 28 Darauf kehrte Saul um von der Jagd hinter David her und zog den Philistern entgegen. Darum hat man den Ort den zerklüfteten Felsen der Teilungen genannt.

29 Von dort zog dann David seines Weges hinauf und nahm Wohnsitz an den schwer zugänglichen Orten in En-Gedi.

Kapitel 24

24 Und es geschah, sobald Saul von der Verfolgung der Philister zurückkehrte, daß ihm berichtet und gesagt wurde: „Siehe! David ist in der Wildnis von En-Gedi.“

2 Und Saul ging daran, sich dreitausend auserlesene Männer aus ganz Israel zu nehmen und auszuziehen, um David und seine Männer auf den kahlen Steinbockfelsen zu suchen. 3 Schließlich kam er zu den steinernen Schafhürden längs des Weges, wo sich eine Höhle befand. Da ging Saul hinein, um seine Notdurft zu verrichten, während David und seine Männer in den hintersten Teilen der Höhle saßen. 4 Und Davids Männer begannen zu ihm zu sagen: „Das ist der Tag, an dem Jehova zu dir spricht: ‚Siehe! Ich gebe deinen Feind in deine Hand, und du sollst ihm so tun, wie es gut scheinen mag in deinen Augen.‘ “ Da erhob sich David und schnitt leise den Zipfel des ärmellosen Obergewandes ab, das Saul gehörte. 5 Aber es geschah danach, daß David das Herz fortwährend schlug, weil er den Zipfel [des ärmellosen Obergewandes], das Saul gehörte, abgeschnitten hatte. 6 Daher sagte er zu seinen Männern: „Es ist im Hinblick auf Jehovas Standpunkt für mich undenkbar, daß ich meinem Herrn, dem Gesalbten Jehovas, diese Sache antun sollte, indem ich meine Hand gegen ihn ausstrecke, denn er ist der Gesalbte Jehovas.“ 7 Demgemäß trieb David seine Männer mit diesen Worten auseinander, und er ließ nicht zu, daß sie sich gegen Saul erhoben. Was Saul betrifft, er stand auf aus der Höhle und ging seines Weges weiter.

8 Somit erhob David sich danach und ging aus der Höhle hinaus und rief hinter Saul her, indem [er] sprach: „Mein Herr und König!“ Da schaute Saul hinter sich, und David beugte sich dann mit seinem Angesicht tief zur Erde und warf sich nieder. 9 Und David sprach weiter zu Saul: „Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: ‚Siehe! David sucht dein Unglück.‘? 10 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, wie Jehova dich heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; und jemand sagte, man sollte dich töten, aber du tatest mir leid, und ich sprach: ‚Ich werde meine Hand nicht gegen meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas.‘ 11 Und, mein Vater, sieh, ja sieh den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes in meiner Hand, denn als ich den Zipfel deines ärmellosen Obergewandes abschnitt, tötete ich dich nicht. Erkenne und sieh, daß an meiner Hand weder Schlechtigkeit noch Auflehnung ist, und ich habe nicht gegen dich gesündigt, während du meiner Seele auflauerst, um sie hinwegzunehmen. 12 Möge Jehova richten zwischen mir und dir; und Jehova soll für mich Rache nehmen an dir, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 13 So, wie das Sprichwort der Alten sagt: ‚Von den Bösen wird Böses ausgehen‘, aber meine eigene Hand wird nicht gegen dich sein. 14 Hinter wem ist der König Israels ausgezogen? Hinter wem jagst du her? Hinter einem toten Hund? Hinter einem einzelnen Floh? 15 Und Jehova soll Richter werden, und er soll richten zwischen mir und dir, und er wird sehen, und er wird den Rechtsfall für mich führen und mir Recht verschaffen [, um mich] aus deiner Hand [zu befreien].“

16 Und es geschah, daß in dem Augenblick, als David damit zu Ende war, diese Worte zu Saul zu reden, Saul dann sprach: „Ist das deine Stimme, mein Sohn David?“ Und Saul begann seine eigene Stimme zu erheben und zu weinen. 17 Und er sagte weiter zu David: „Du bist gerechter als ich, denn du bist es, der mir Gutes erwiesen hat, und ich bin es, der dir Übles erwiesen hat. 18 Und du – du hast heute kundgetan, was du in Verbindung mit mir Gutes getan hast, indem Jehova mich in deine Hand lieferte und du mich nicht getötet hast. 19 In dem Fall nun, da ein Mann seinen Feind findet, wird er ihn auf gutem Weg wegsenden? Somit wird Jehova selbst dir mit Gutem vergelten, der Tatsache zufolge, daß du es an diesem Tag an mir getan hast. 20 Und nun, siehe, ich weiß wohl, daß du ganz bestimmt als König regieren wirst und daß das Königreich Israel gewiß in deiner Hand Bestand haben wird. 21 So schwöre mir jetzt bei Jehova, daß du meinen Samen nach mir nicht abschneiden und daß du meinen Namen aus dem Hause meines Vaters nicht austilgen wirst.“ 22 Demgemäß schwor David dem Saul, wonach Saul in sein Haus ging. Was David und seine Männer betrifft, sie begaben sich an den schwer zugänglichen Ort hinauf.

Jule | 04.01.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , | 29 Comments |

1. Samuel 17 – 20

Kapitel 17

17 Und die Philister gingen daran, ihre Lager zum Krieg zusammenzubringen. Als sie sich in Socho, das zu Juda gehört, zusammengetan hatten, schlugen sie dann ihr Lager zwischen Socho und Aseka in Ephes-Dammim auf. 2 Was Saul und die Männer Israels betrifft, sie taten sich zusammen und lagerten sich in der Tiefebene Ela, und sie stellten sich nun in Schlachtordnung auf, den Philistern entgegen. 3 Und die Philister standen auf dem Berg auf dieser Seite, und die Israeliten standen auf dem Berg auf jener Seite, mit dem Tal zwischen ihnen.

4 Und ein Vorkämpfer begann aus den Lagern der Philister herauszutreten, sein Name war Goliath, aus Gath, seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne. 5 Und auf seinem Haupt war ein Helm aus Kupfer, und er war mit einem Panzerhemd von übereinanderliegenden Schuppen bekleidet, und das Gewicht des Panzerhemds war fünftausend Schekel Kupfer. 6 Und da waren Beinschienen aus Kupfer oberhalb seiner Füße und ein Wurfspieß aus Kupfer zwischen seinen Schultern. 7 Und der hölzerne Schaft seines Speeres war gleich einem Weberbaum, und die Klinge seines Speeres war sechshundert Schekel Eisen; und der Träger des großen Schildes marschierte vor ihm her. 8 Dann stand er still und begann den Schlachtreihen Israels zuzurufen und zu ihnen zu sagen: „Warum kommt ihr heraus, um euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr Knechte, die Saul gehören? Erwählt euch einen Mann, und laßt ihn zu mir herabkommen. 9 Wenn er mit mir kämpfen kann, und er schlägt mich wirklich nieder, dann müssen wir eure Knechte werden. Bin ich selbst ihm aber gewachsen und schlage ich ihn tatsächlich nieder, dann sollt ihr unsere Knechte werden, und ihr sollt uns dienen.“ 10 Und der Philister sprach weiter: „Ich, ich verhöhne in der Tat die Schlachtreihen Israels an diesem Tag. Gebt mir einen Mann, und laßt uns zusammen kämpfen!“

11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, da erschraken sie und fürchteten sich sehr.

12 David nun war der Sohn dieses Ephrathiters aus Bethlehem von Juda, dessen Name Isaï war. Und er hatte acht Söhne. Und in den Tagen Sauls war der Mann schon alt unter Männern. 13 Und die drei ältesten Söhne Isaïs gingen dann hin. Sie zogen Saul nach in den Krieg, und die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, waren Eliab, der erstgeborene, und sein zweiter Sohn Abinadab und der dritte Schamma. 14 Und David war der jüngste, und die drei ältesten ihrerseits zogen Saul nach.

15 Und David ging und kehrte von Saul zurück, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu hüten. 16 Und der Philister trat immer wieder frühmorgens und abends vor und stellte sich hin, vierzig Tage lang.

17 Dann sprach Isaï zu seinem Sohn David: „Nimm bitte für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Laibe Brot, und trage sie eilends ins Lager zu deinen Brüdern. 18 Und diese zehn Portionen Milch solltest du dem Obersten der Tausendschaft bringen; auch solltest du dich um das Wohlergehen deiner eigenen Brüder kümmern, und du solltest von ihnen ein Pfand mitnehmen.“ 19 Mittlerweile waren Saul und sie und alle anderen Männer Israels in der Tiefebene Ela, wo sie gegen die Philister kämpften.

20 Daher stand David früh am Morgen auf und ließ die Schafe in der Obhut des Hüters und lud auf und ging, so wie es Isaï ihm geboten hatte. Als er zur Umzäunung des Lagers kam, begaben sich die Streitkräfte hinaus zur Schlachtreihe, und sie erhoben ein Feldgeschrei. 21 Und Israel und die Philister begannen sich aufzustellen, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. 22 Sogleich legte David das Gepäck von sich ab in die Obhut des Gepäckhüters und lief dann zur Schlachtreihe hin. Als er hinkam, begann er nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu fragen.

23 Während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer, sein Name war Goliath, der Philister, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister herauf, und er begann dieselben Worte wie vorher zu reden, und David bekam [es] zu hören. 24 Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer Israels begannen zu sprechen: „Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, daß der König den Mann, der ihn niederschlägt, mit großem Reichtum bereichern wird, und seine eigene Tochter wird er ihm geben, und das Haus seines Vaters wird er frei machen in Israel.“

26 Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ 27 Dann sprach das Volk dieselben Worte zu ihm wie zuvor, indem [es] sagte: „Auf diese Weise wird dem Mann getan werden, der ihn niederschlägt.“ 28 Und Eliab, sein ältester Bruder, bekam zu hören, wie er zu den Männern redete, und Eliabs Zorn entbrannte gegen David, so daß er sprach: „Warum bist du herabgekommen? Und in wessen Obhut hast du jene wenigen Schafe in der Wildnis zurückgelassen? Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“ 29 Darauf sagte David: „Was habe ich nun getan? War es nicht nur ein Wort?“ 30 Damit wandte er sich von ihm ab, einem anderen zu, und sprach dann dasselbe Wort wie vorher, und die Leute ihrerseits erwiderten ihm gleich wie zuvor.

31 So wurden die Worte, die David redete, gehört, und man berichtete sie dann vor Saul. Daher ließ er ihn holen. 32 Und David sprach dann zu Saul: „Möge keines Menschen Herz in ihm zusammenbrechen. Dein Knecht selbst wird hingehen und tatsächlich mit diesem Philister kämpfen.“ 33 Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“ Darauf sagte Saul zu David: „Geh, und möge es sich erweisen, daß Jehova selbst mit dir ist.“

38 Saul ging nun daran, David mit seiner Gewandung zu bekleiden, und er setzte ihm einen Helm aus Kupfer aufs Haupt, worauf er ihn mit einem Panzerhemd bekleidete. 39 Dann gürtete David sein Schwert über seine Gewandung und machte sich daran, [damit] zu gehen, [konnte es aber nicht,] denn er hatte es [vorher] nie versucht. Schließlich sprach David zu Saul: „Ich kann in diesen Dingen nicht gehen, denn ich habe es [vorher] nie versucht.“ So legte David sie von sich ab. 40 Und er nahm dann seinen Stab in seine Hand und wählte sich die fünf glattesten Steine aus dem Wildbachtal und legte sie in seine Hirtentasche, die ihm als Behälter diente, und in seiner Hand war seine Schleuder. Und er begann sich dem Philister zu nähern.

41 Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“

45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

48 Und es geschah, daß sich der Philister aufmachte und unaufhaltsam kam und näher rückte, David entgegen, und David begann zu eilen und der Schlachtreihe entgegenzulaufen, dem Philister entgegen. 49 Dann fuhr David mit seiner Hand in seine Tasche und nahm daraus einen Stein und schleuderte ihn, so daß er den Philister an der Stirn traf, und der Stein drang in seine Stirn ein, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. 50 So erwies sich David mit einer Schleuder und einem Stein als stärker als der Philister und schlug den Philister nieder und brachte ihn zu Tode; und da war kein Schwert in Davids Hand. 51 Und David lief weiter und stand über dem Philister. Dann nahm er dessen Schwert und zog es aus seiner Scheide und brachte ihn endgültig zu Tode, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Und die Philister bekamen zu sehen, daß ihr Gewaltiger gestorben war, und sie ergriffen die Flucht.

52 Darauf machten sich die Männer Israels und Judas auf und brachen in ein Geschrei aus und jagten dann den Philistern nach bis direkt zum Tal und bis zu den Toren von Ekron, und die tödlich Verwundeten der Philister fielen in einem fort auf dem Weg von Schaarajim, sowohl bis nach Gath als auch bis nach Ekron. 53 Danach kehrten die Söhne Israels von der hitzigen Verfolgung der Philister um und plünderten dann deren Lager.

54 Da nahm David den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem, und seine Waffen legte er in sein Zelt.

55 In dem Augenblick nun, als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: „Wessen Sohn ist der Knabe, Abner?“ Darauf sagte Abner: „Beim Leben deiner Seele, o König, ich weiß es wirklich nicht!“ 56 Da sprach der König: „Erkundige du dich, wessen Sohn der Junge ist.“ 57 Sobald daher David vom Niederschlagen des Philisters zurückkam, holte ihn dann Abner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philisters in seiner Hand. 58 Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?“, worauf David sprach: „Der Sohn deines Knechtes Isaï, des Bethlehemiters.“

Kapitel 18

18 Und es geschah, sobald er damit zu Ende war, zu Saul zu reden, daß sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele. 2 Da nahm Saul ihn an jenem Tag, und er erlaubte ihm nicht, in das Haus seines Vaters zurückzukehren. 3 Und Jonathan und David schlossen dann einen Bund, weil er ihn liebte wie seine eigene Seele. 4 Auch streifte sich Jonathan das ärmellose Obergewand, das er anhatte, ab und gab es David sowie seine Gewänder und auch sein Schwert und seinen Bogen und seinen Gürtel. 5 Und David begann auszuziehen. Wo immer Saul ihn jeweils hinsandte, handelte er stets umsichtig, so daß Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und es schien gut zu sein in den Augen alles Volkes und auch in den Augen der Diener Sauls.

6 Und es geschah, als sie heimkamen, als David vom Niederschlagen der Philister zurückkehrte, daß die Frauen mit Gesang und Reigentänzen aus allen Städten Israels herauszukommen begannen, Saul, dem König, entgegen, mit Tamburinen, mit Freudenklang und mit Lauten. 7 Und die feiernden Frauen antworteten ständig [im Wechselgesang] und sprachen:
„Saul hat seine Tausende niedergeschlagen
Und David seine Zehntausende.“

8 Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus, so daß er sagte: „David haben sie Zehntausende gegeben, mir aber haben sie Tausende gegeben, und man muß ihm nur noch das Königtum geben!“ 9 Und Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David.

10 Und es geschah am nächsten Tag, daß Gottes schlechter Geist über Saul wirksam wurde, so daß er sich im Innern des Hauses wie ein Prophet benahm, während David dabei war, mit seiner Hand Musik zu machen wie in früheren Tagen; und der Speer war in Sauls Hand. 11 Und Saul schleuderte dann den Speer und sprach: „Ich will David ja an die Wand spießen!“, doch David wich vor ihm aus, zweimal. 12 Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen. 13 Demzufolge entfernte Saul ihn aus seiner Gesellschaft und setzte ihn sich zum Obersten einer Tausendschaft ein; und er zog regelmäßig aus und kam herein vor dem Volk. 14 Und David handelte stets umsichtig auf allen seinen Wegen, und Jehova war mit ihm. 15 Und Saul sah immer wieder, daß er sehr umsichtig handelte, so daß ihm vor ihm bangte. 16 Und ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und zog ein vor ihnen.

17 Schließlich sprach Saul zu David: „Hier ist meine älteste Tochter, Merab. Sie ist es, die ich dir zur Frau geben werde. Nur erweise dich mir als ein Tapferer, und kämpfe die Kriege Jehovas.“ Saul sagte aber bei sich: „Nicht meine Hand komme über ihn, sondern die Hand der Philister komme über ihn.“ 18 Darauf sprach David zu Saul: „Wer bin ich, und wer ist meine Sippe, meines Vaters Familie, in Israel, daß ich des Königs Schwiegersohn werden sollte?“ 19 Indes geschah es, daß zu der Zeit, als Merab, Sauls Tochter, David gegeben werden sollte, sie selbst bereits Adriël, dem Meholathiter, zur Frau gegeben worden war.

20 Nun war Sauls Tochter Michal in David verliebt, und man ging es Saul berichten, und die Sache war ihm recht. 21 Da sagte Saul: „Ich werde sie ihm geben, damit sie ihm zu einer Schlinge wird und damit die Hand der Philister über ihn kommt.“ Demgemäß sprach Saul zu David: „Durch [eine von] den beiden Frauen wirst du dich heute mit mir verschwägern.“ 22 Ferner gebot Saul seinen Dienern: „Redet heimlich zu David und sprecht: ‚Siehe! Der König hat Gefallen an dir gefunden, und alle seine Diener selbst haben dich liebgewonnen. So verschwägere dich nun mit dem König.‘ “ 23 Und die Diener Sauls begannen diese Worte vor den Ohren Davids zu reden, aber David sagte: „Ist es eine leichte Sache in euren Augen, sich mit dem König zu verschwägern, da ich doch ein Mann von wenig Mitteln und geringgeachtet bin?“ 24 Da berichteten die Diener Sauls ihm, indem [sie] sprachen: „Mit Worten gleich diesen hat David geredet.“

25 Darauf sagte Saul: „Dies ist, was ihr zu David sagen werdet: ‚Der König hat Gefallen, nicht an Heiratsgeld, sondern an hundert Vorhäuten der Philister, um sich an den Feinden des Königs zu rächen.‘ “ Saul aber, er hatte Pläne geschmiedet, David durch die Hand der Philister zu fällen. 26 Da berichteten seine Diener David diese Worte, und die Sache war David recht, sich mit dem König zu verschwägern, und die Tage waren noch nicht abgelaufen. 27 So stand David auf, und er und seine Männer gingen hin und schlugen unter den Philistern zweihundert Mann nieder, und David brachte dann ihre Vorhäute und gab sie dem König vollzählig, um sich mit dem König zu verschwägern. Darauf gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. 28 Und Saul konnte sehen und erkennen, daß Jehova mit David war. Was Sauls Tochter Michal betrifft, sie liebte ihn. 29 Und wieder empfand Saul noch mehr Furcht Davids wegen, und Saul befeindete David allezeit.

30 Und die Fürsten der Philister zogen immer wieder aus, und es geschah jeweils, daß, sooft sie auszogen, David am umsichtigsten von allen Dienern Sauls handelte; und sein Name wurde sehr kostbar.

Kapitel 19

19 Schließlich redete Saul zu Jonathan, seinem Sohn, und zu allen seinen Dienern davon, David zu Tode zu bringen. 2 Was Jonathan, Sauls Sohn, betrifft, er fand großes Gefallen an David. Somit gab Jonathan David Bescheid, indem [er] sprach: „Saul, mein Vater, trachtet danach, dich zu Tode bringen zu lassen. Und nun, sei bitte am Morgen auf der Hut, und du sollst im verborgenen bleiben und dich versteckt halten. 3 Und ich meinerseits werde hinausgehen und bestimmt an der Seite meines Vaters stehen auf dem Feld, wo du sein wirst, und ich selbst werde für dich zu meinem Vater reden, und ich werde bestimmt sehen, was geschehen wird, und ich werde es dir gewiß mitteilen.“

4 Demgemäß redete Jonathan Gutes von David zu Saul, seinem Vater, und sagte zu ihm: „Möge der König sich nicht an seinem Knecht David versündigen, denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Werke sind dir gegenüber sehr gut gewesen. 5 Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“ 6 Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans, und Saul schwor: „So wahr Jehova lebt, er wird nicht zu Tode gebracht werden.“ 7 Danach rief Jonathan David, und Jonathan teilte ihm alle diese Worte mit. Dann brachte Jonathan David zu Saul, und er blieb wie früher vor ihm.

8 Im Laufe der Zeit brach wieder Krieg aus, und dann rückte David aus und kämpfte gegen die Philister und schlug sie mit einer großen Schlachtung nieder, und sie ergriffen vor ihm die Flucht.

9 Und Jehovas schlechter Geist kam über Saul, als er mit seinem Speer in der Hand in seinem Haus saß, während David mit seiner Hand Musik machte. 10 Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. Und David seinerseits floh, damit er während jener Nacht entrinnen könnte. 11 Später sandte Saul Boten zum Haus Davids, um es zu bewachen und ihn am Morgen zu Tode bringen zu lassen; doch Michal, seine Frau, teilte [es] David mit, indem [sie] sprach: „Wenn du deine Seele heute nacht nicht entrinnen läßt, wirst du morgen ein zu Tode Gebrachter sein.“ 12 Sogleich ließ Michal David durchs Fenster hinunter, damit er gehen und weglaufen und entrinnen konnte. 13 Dann nahm Michal das Teraphimbild und legte es auf das Ruhebett, und ein Netz aus Ziegenhaar tat sie an die Stelle seines Kopfes, wonach sie es mit einem Kleid zudeckte.

14 Saul sandte nun Boten, um David zu holen, doch sagte sie: „Er ist krank.“ 15 Da sandte Saul die Boten hin, David zu sehen, und sprach: „Bringt ihn auf seinem Ruhebett zu mir herauf, um ihn zu Tode zu bringen.“ 16 Als die Boten hineinkamen, nun, da war das Teraphimbild auf dem Ruhebett und ein Netz aus Ziegenhaar an der Stelle seines Kopfes. 17 Hierauf sagte Saul zu Michal: „Warum hast du mich auf diese Weise hintergangen, daß du meinen Feind weggesandt hast, damit er entrinnen konnte?“ Michal sprach darauf zu Saul: „Er selbst sagte zu mir: ‚Sende mich weg! Warum sollte ich dich zu Tode bringen?‘ “

18 Was David betrifft, er lief weg und entrann und kam schließlich zu Samuel nach Rama. Und er ging daran, ihm alles mitzuteilen, was Saul ihm angetan hatte. Dann gingen er und Samuel fort, und sie nahmen Wohnsitz in Najoth. 19 Im Laufe der Zeit gelangte der Bericht zu Saul, der besagte: „Siehe! David ist in Najoth in Rama.“ 20 Sogleich sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie schließlich die älteren der Propheten, die prophezeiten, sahen und Samuel in seiner Stellung über ihnen stehend, kam der Geist Gottes über Sauls Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie.

21 Als sie es Saul mitteilten, sandte er sogleich andere Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. Da sandte Saul wieder Boten aus, die dritte Gruppe, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. 22 Schließlich ging auch er nach Rama. Als er bis zur großen Zisterne kam, die sich in Sechu befindet, begann er sich zu erkundigen und zu sagen: „Wo sind Samuel und David?“ Darauf sprach man: „Dort in Najoth in Rama.“ 23 Und er blieb auf seinem Weg von dort nach Najoth in Rama, und der Geist Gottes kam über ihn, ja über ihn, und er wanderte weiter und benahm sich fortwährend wie ein Prophet, bis er nach Najoth in Rama kam. 24 Und er streifte dann auch seine Kleider ab und benahm sich, auch er, vor Samuel wie ein Prophet, und jenen ganzen Tag und die ganze Nacht lag er, hingefallen, nackt da. Deshalb sagte man daraufhin: „Ist auch Saul unter den Propheten?“

Kapitel 20

20 Und David eilte dann aus Najoth in Rama weg. Doch kam er und sprach vor Jonathan: „Was habe ich getan? Was ist mein Vergehen, und welche Sünde habe ich vor deinem Vater begangen, daß er mir nach der Seele trachtet?“ 2 Darauf sagte er zu ihm: „Das ist undenkbar! Du wirst nicht sterben. Siehe! Mein Vater wird weder Großes noch Kleines tun, ohne es meinem Ohr zu enthüllen; und aus welchem Grund sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Das geschieht nicht.“ 3 David aber schwor außerdem und sprach: „Dein Vater weiß wohl, daß ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, und würde somit sagen: ‚Jonathan soll dies nicht wissen, damit er sich nicht grämt.‘ Aber, in der Tat, so wahr Jehova lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur etwa ein Schritt zwischen mir und dem Tod!“

4 Und Jonathan sprach weiter zu David: „Was immer deine Seele sprechen mag, werde ich für dich tun.“ 5 Darauf sagte David zu Jonathan: „Siehe! Morgen ist Neumond, und ich selbst sollte unbedingt mit dem König beim Essen sitzen; und du sollst mich wegsenden, und ich muß mich auf dem Feld verbergen bis zum Abend am dritten Tag. 6 Wenn dein Vater mich wirklich vermissen sollte, dann sollst du sagen: ‚David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, um nach Bethlehem, seiner Stadt, zu eilen, weil dort ein Jahresschlachtopfer für die ganze Familie stattfindet.‘ 7 Wenn er dann sagen sollte: ‚Es ist gut!‘, so bedeutet es für deinen Knecht Frieden. Wenn er aber gar zornig werden sollte, so wisse, daß Schlimmes von ihm beschlossen ist. 8 Und du sollst liebende Güte an deinem Knecht erweisen, denn in einen Bund Jehovas hast du deinen Knecht mit dir eintreten lassen. Ist aber ein Vergehen an mir, so bringe du selbst mich zu Tode, denn warum solltest du mich zu deinem Vater bringen?“

9 Daraufhin sprach Jonathan: „Das ist im Hinblick auf dich undenkbar! Wenn ich aber doch erkennen sollte, daß von meinem Vater beschlossen worden ist, Übles über dich kommen zu lassen, werde ich es dir nicht mitteilen?“ 10 Dann sagte David zu Jonathan: „Wer wird mir mitteilen, ob dein Vater dir Hartes antwortet?“ 11 Jonathan sprach hierauf zu David: „Komm doch, und laß uns aufs Feld hinausgehen.“ Da gingen sie beide aufs Feld hinaus. 12 Und Jonathan sagte weiter zu David: „Jehova, der Gott Israels, [sei Zeuge,] daß ich meinen Vater ausforschen werde morgen um diese Zeit oder am dritten Tag, und wenn er David wohlgesinnt ist, werde ich dann nicht zu dir senden und es deinem Ohr bestimmt enthüllen? 13 So möge Jehova Jonathan tun und so möge er hinzufügen, wenn ich, falls es meinem Vater gut scheinen sollte, dir Übles anzutun, es deinem Ohr nicht tatsächlich enthülle und dich wegsende und du nicht bestimmt in Frieden gehst. Und möge es sich erweisen, daß Jehova mit dir ist, so wie es sich erwiesen hat, daß er mit meinem Vater war. 14 Und wirst du nicht, wenn ich noch am Leben sein werde, ja wirst du nicht liebende Güte Jehovas mir gegenüber üben, damit ich nicht sterbe? 15 Und du wirst deine eigene liebende Güte nicht davon abschneiden, mit meiner Hausgemeinschaft zu sein bis auf unabsehbare Zeit. Noch wird, wenn Jehova die Feinde Davids, einen jeden, von der Oberfläche des Erdbodens abschneidet, 16 [der Name des] Jonathan vom Hause Davids abgeschnitten werden. Und Jehova wird es bestimmt von der Hand der Feinde Davids fordern.“ 17 So schwor Jonathan dem David nochmals wegen seiner Liebe zu ihm; denn er liebte ihn, wie er seine eigene Seele liebte.

18 Und Jonathan sprach weiter zu ihm: „Morgen ist Neumond, und du wirst gewiß vermißt werden, weil dein Sitz unbesetzt sein wird. 19 Und bestimmt wirst du am dritten Tag sehr vermißt werden; und du sollst an den Ort kommen, wo du dich an dem Werktag verbargst, und du sollst hier in der Nähe dieses Steins bleiben. 20 Und was mich betrifft, ich werde drei Pfeile nach dessen einer Seite hin abschießen, um sie, wohin ich will, nach einem Ziel zu senden. 21 Und siehe, ich werde den Bediensteten senden [und sagen]: ‚Geh, such die Pfeile.‘ Wenn ich zu dem Bediensteten ausdrücklich sagen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind auf dieser Seite von dir, nimm sie‘, dann kommst du, denn es bedeutet Frieden für dich, und es liegt nichts vor, so wahr Jehova lebt. 22 Doch wenn ich zu dem Jungen auf diese Weise sprechen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind weiter weg von dir‘, so geh, denn Jehova hat dich weggesandt. 23 Und was das Wort betrifft, das wir geredet haben, ich und du, nun, möge Jehova zwischen mir und dir sein bis auf unabsehbare Zeit.“

24 Und David verbarg sich dann auf dem Feld. Und es wurde Neumond, und der König nahm seinen Sitz zum Mahl ein, um zu essen. 25 Und der König saß auf seinem Sitz wie die anderen Male, auf dem Sitz an der Wand; und Jonathan war ihm gegenüber, und Abner saß an Sauls Seite, Davids Platz aber war unbesetzt. 26 Und Saul sprach gar nichts an jenem Tag, denn er sagte sich: „Etwas ist geschehen, so daß er nicht rein ist, denn er hat sich nicht gereinigt.“ 27 Und es geschah am Tag nach dem Neumond, am zweiten Tag, daß Davids Platz unbesetzt blieb. Darauf sagte Saul zu seinem Sohn Jonathan: „Warum ist der Sohn Isaïs weder gestern noch heute zum Mahl gekommen?“ 28 Da antwortete Jonathan dem Saul: „David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, [um] nach Bethlehem [zu gehen]. 29 Und er sprach ferner: ‚Sende mich bitte weg, denn wir haben ein Familienschlachtopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat mich entboten. Und nun, wenn ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, laß mich bitte wegschlüpfen, damit ich meine Brüder sehe.‘ Darum ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.“ 30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sagte zu ihm: „Du Sohn einer widerspenstigen Magd, weiß ich nicht wohl, daß du zu deiner eigenen Schande und zur Schande der Schamteile deiner Mutter die Wahl für den Sohn Isaïs triffst? 31 Denn alle Tage, die der Sohn Isaïs auf dem Erdboden lebt, wirst du und dein Königtum nicht feststehen. So sende nun hin, und hol ihn zu mir, denn er ist zum Tode bestimmt.“

32 Jonathan indes antwortete Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: „Warum sollte er zu Tode gebracht werden? Was hat er getan?“ 33 Da schleuderte Saul den Speer auf ihn, um ihn zu treffen; und Jonathan erkannte, daß es von seinem Vater beschlossen war, David zu Tode zu bringen. 34 Sogleich stand Jonathan in der Glut des Zorns vom Tisch auf, und er aß kein Brot am zweiten Tag nach dem Neumond, denn er grämte sich über David, weil sein eigener Vater ihn gedemütigt hatte.

35 Und es geschah am Morgen, daß Jonathan aufs Feld an den mit David verabredeten Ort hinausging, und ein junger Bediensteter war bei ihm. 36 Und er sprach dann zu seinem Bediensteten: „Lauf, bitte, such die Pfeile, die ich abschieße.“ Der Bedienstete lief, und er seinerseits schoß den Pfeil so, daß er über ihn hinausflog. 37 Als der Bedienstete bis zu der Stelle des Pfeils kam, den Jonathan abgeschossen hatte, begann Jonathan hinter dem Bediensteten her zu rufen und zu sagen: „Ist nicht der Pfeil von dir aus weiter weg?“ 38 Und Jonathan fuhr fort, hinter dem Bediensteten her zu rufen: „Eile! Mach schnell! Steh nicht still.“ Und Jonathans Bediensteter ging daran, die Pfeile aufzulesen, und kam dann zu seinem Herrn. 39 Was den Bediensteten betrifft, er wußte von nichts; nur Jonathan und David selbst wußten von der Sache. 40 Danach gab Jonathan seine Waffen dem Bediensteten, der zu ihm gehörte, und er sagte zu ihm: „Geh, nimm sie in die Stadt mit.“

41 Der Bedienstete ging. Was David betrifft, er erhob sich aus der Nähe gegen Süden. Dann fiel er auf sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich dreimal; und sie begannen einander zu küssen und umeinander zu weinen, bis David am meisten [geweint] hatte. 42 Und Jonathan sprach darauf zu David: „Geh in Frieden, da wir, wir beide, im Namen Jehovas geschworen und gesagt haben: ‚Möge es sich erweisen, daß Jehova selbst zwischen mir und dir ist und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen bis auf unabsehbare Zeit.‘ “

Demzufolge machte sich David auf und ging seines Weges, und Jonathan seinerseits kam in die Stadt.

Jule | 03.31.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , | 35 Comments |

1. Samuel 14 – 16

Kapitel 14

Und es geschah eines Tages, daß Jonathan, der Sohn Sauls, dann zu dem Bediensteten, der ihm die Waffen trug, sagte: „Komm, und laß uns doch zum Vorposten der Philister hinübergehen, die dort drüben sind.“ Seinem Vater aber teilte er es nicht mit. 2 Und Saul wohnte im Randgebiet von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der sich in Migron befindet; und die Leute bei ihm waren etwa sechshundert Mann. 3 (Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ichabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elis, des Priesters Jehovas in Silo, trug das Ephod.) Und das Volk selbst wußte nicht, daß Jonathan weggegangen war. 4 Zwischen den Übergängen nun, die Jonathan suchte, um gegen den Vorposten der Philister hinüberzugehen, war ein zerklüfteter Felszahn hier auf dieser Seite und ein zerklüfteter Felszahn dort auf jener Seite, und der Name des einen war Bozez, und der Name des anderen war Sene. 5 Der eine Zahn war eine Säule im Norden gegenüber Michmas, und der andere war im Süden gegenüber Geba.

6 Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“ 7 Darauf sagte sein Waffenträger zu ihm: „Tu, was immer in deinem Herzen ist. Wende dich, wohin du willst. Siehe, ich bin mit dir gemäß deinem Herzen.“ 8 Dann sprach Jonathan: „Hier ziehen wir zu den Männern hinüber und wollen uns vor ihnen zeigen. 9 Wenn sie so zu uns sagen sollten: ‚Steht still, bis wir mit euch Fühlung nehmen!‘, dann wollen wir stehen, wo wir sind, und wir sollten nicht zu ihnen hinaufgehen. 10 Sollten sie aber so zu uns sagen: ‚Kommt herauf gegen uns!‘, dann wollen wir hinaufgehen, weil Jehova sie bestimmt in unsere Hand geben wird, und das ist für uns das Zeichen.“

11 Darauf zeigten sich die beiden dem Vorposten der Philister. Und dann sprachen die Philister: „Siehe, die Hebräer kommen aus den Löchern hervor, wo sie sich versteckt haben.“ 12 Da antworteten die Männer des Vorpostens Jonathan und seinem Waffenträger und sagten: „Kommt zu uns herauf, und wir wollen euch etwas wissen lassen!“ Sogleich sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: „Komm herauf, mir nach, denn Jehova wird sie bestimmt in die Hand Israels geben.“ 13 Und Jonathan stieg unausgesetzt auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach; und sie begannen vor Jonathan zu fallen, und sein Waffenträger brachte sie hinter ihm zu Tode. 14 Und die erste Schlachtung, mit der Jonathan und sein Waffenträger sie niederschlugen, belief sich auf etwa zwanzig Mann innerhalb von ungefähr der halben Pflugbahn eines Joch Feldes.

15 Da entstand ein Zittern im Lager auf dem Feld und unter allem Volk des Vorpostens; und die plündernde Streitschar, auch sie zitterte, und die Erde begann zu beben, und es entstand ein Zittern von Gott aus. 16 Und die Wächter, die Saul in [dem] Gibea von Benjamin gehörten, bekamen es zu sehen, und siehe, das Getümmel wogte hin und her.

17 Und Saul sprach dann zu dem Volk, das bei ihm war: „Nehmt bitte die Zählung vor, und seht, wer von uns hinausgegangen ist.“ Als man die Zählung vornahm, nun, siehe, Jonathan und sein Waffenträger waren nicht da. 18 Saul sagte jetzt zu Ahija: „Bring die Lade des [wahren] Gottes herbei!“ (Denn die Lade des [wahren] Gottes befand sich an jenem Tag bei den Söhnen Israels.) 19 Und es geschah, während Saul zum Priester redete, daß das Getümmel im Lager der Philister fortwährend größer und größer wurde. Da sprach Saul zum Priester: „Zieh deine Hand zurück.“ 20 Somit wurde Saul und alles Volk, das bei ihm war, aufgeboten. Und sie kamen bis zum Kampf[platz], und siehe, das Schwert eines jeden war nun gegen seinen Mitmenschen; die Verwirrung war sehr groß. 21 Und die Hebräer, die zu den Philistern gehört hatten wie früher und die mit ihnen in das Lager ringsum hinaufgezogen waren, auch sie erwiesen sich als solche, die mit Israel waren, das bei Saul und Jonathan war. 22 Auch alle Männer von Israel, die sich in der Berggegend von Ephraim versteckt hatten, hörten, daß die Philister geflohen waren, und auch sie jagten ihnen dann dicht auf den Fersen nach in die Schlacht. 23 Und Jehova rettete dann Israel an jenem Tag, und die Schlacht selbst zog sich über Beth-Awen hinaus.

24 Und die Männer von Israel ihrerseits wurden an jenem Tag hart bedrängt, und dennoch stellte Saul das Volk unter einen Eidschwur, indem [er] sprach: „Verflucht ist der Mann, der Brot ißt vor dem Abend und ehe ich an meinen Feinden Rache genommen habe!“ Und niemand vom Volk kostete Brot.

25 Und alle vom Land kamen in den Wald, als es über der ganzen Oberfläche des Feldes gerade Honig gab. 26 Als das Volk in den Wald kam, siehe da, es troff von Honig, aber niemand führte seine Hand zu seinem Mund, denn das Volk fürchtete sich wegen des Eides. 27 Was Jonathan betrifft, er hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk unter einen Eid stellte; so streckte er die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und tauchte sie in die Honigwabe und zog seine Hand zu seinem Mund zurück, und seine Augen begannen zu leuchten. 28 Darauf antwortete einer vom Volk und sprach: „Dein Vater hat das Volk feierlich unter Eid gestellt, indem [er] sagte: ‚Verflucht ist der Mann, der heute Brot ißt!‘ “ (Und das Volk begann müde zu werden.) 29 Indes sprach Jonathan: „Mein Vater hat das Land in Verruf gebracht. Seht bitte, wie leuchtend meine Augen geworden sind, weil ich dieses bißchen Honig gekostet habe. 30 Wieviel mehr so, wenn das Volk heute nur von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es fand! Denn jetzt ist die Schlachtung an den Philistern nicht groß gewesen.“

31 Und an jenem Tag fuhren sie fort, die Philister von Michmas bis Ajalon niederzuschlagen, und das Volk wurde sehr müde. 32 Und das Volk begann, gierig über die Beute herzufallen und Schafe und Rinder und Kälber zu nehmen und sie auf der Erde zu schlachten, und das Volk ging daran, das Blut mitzuessen. 33 Da teilten sie es Saul mit und sprachen: „Siehe! Das Volk sündigt gegen Jehova, indem [es] das Blut mitißt.“ Darauf sagte er: „Ihr habt treulos gehandelt. Als erstes wälzt einen großen Stein zu mir.“ 34 Danach sprach Saul: „Zerstreut euch unter das Volk, und ihr sollt zu ihnen sagen: ‚Bringt heran zu mir ein jeder seinen Stier und ein jeder sein Schaf, und ihr sollt an diesem Ort schlachten und essen, und ihr sollt nicht gegen Jehova sündigen, indem [ihr] das Blut miteßt.‘ “ Demgemäß brachte alles Volk, ein jeder, seinen Stier an seiner Hand in jener Nacht herbei und schlachtete dort. 35 Und Saul baute dann Jehova einen Altar. Damit begann er mit dem Bauen eines Altars für Jehova.

36 Später sprach Saul: „Wir wollen hinter den Philistern her bei Nacht hinabziehen und sie ausplündern, bis der Morgen hell wird, und wir wollen keinen einzigen unter ihnen übriglassen.“ Darauf sagten sie: „Tu alles, was gut ist in deinen Augen.“ Dann sprach der Priester: „Wir wollen uns hier dem [wahren] Gott nahen.“ 37 Und Saul begann Gott zu befragen: „Soll ich hinter den Philistern her hinabziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben?“ Und er antwortete ihm nicht an jenem Tag. 38 Da sagte Saul: „Kommt hierher, all ihr Hauptleute des Volkes, und stellt fest, und seht, auf welche Weise es heute zu dieser Sünde gekommen ist. 39 Denn so wahr Jehova lebt, der der Befreier Israels ist, sei sie sogar an Jonathan, meinem Sohn, so wird er ganz bestimmt sterben.“ Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. 40 Und er sprach weiter zu ganz Israel: „Ihr selbst werdet auf der einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonathan – wir werden auf der anderen Seite sein.“ Darauf sagte das Volk zu Saul: „Tu, was gut ist in deinen Augen.“

41 Und Saul sprach dann zu Jehova: „O Gott Israels, gib doch Tummim!“ Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk seinerseits ging [frei] aus. 42 Saul sagte nun: „Werft Lose, um zwischen mir und Jonathan, meinem Sohn, zu entscheiden.“ Und Jonathan wurde getroffen. 43 Dann sprach Saul zu Jonathan: „Teil mir doch mit: Was hast du getan?“ Da teilte Jonathan es ihm mit und sagte: „Ich habe tatsächlich auf der Spitze des Stabes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig gekostet. Hier bin ich! Laß mich sterben!“

44 Darauf sprach Saul: „So möge Gott tun und so möge er hinzufügen, wenn du nicht ganz bestimmt sterben wirst, Jonathan.“ 45 Aber das Volk sagte zu Saul: „Soll Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel bewirkt hat? Das ist undenkbar! So wahr Jehova lebt, auch nicht ein einziges Haar seines Hauptes wird zur Erde fallen; denn mit Gott hat er an diesem Tag gewirkt.“ Damit erlöste das Volk Jonathan, und er starb nicht.

46 Da zog sich Saul davon zurück, den Philistern zu folgen, und die Philister ihrerseits gingen an ihren Ort.

47 Und Saul selbst übernahm das Königtum über Israel und führte dann ringsumher Krieg gegen alle seine Feinde, gegen Moab und gegen die Söhne Ammons und gegen Edom und gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich auch wandte, teilte er Verurteilung aus. 48 Und er handelte weiterhin tapfer und ging daran, Amalek niederzuschlagen und Israel aus der Hand seines Plünderers zu befreien.

49 Und die Söhne Sauls nun waren Jonathan und Jischwi und Malkischua, und was die Namen seiner beiden Töchter betrifft, der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der jüngeren Michal. 50 Und der Name der Frau Sauls war Ahinoam, die Tochter des Ahimaaz, und der Name seines Heerobersten war Abner, der Sohn Ners, der Onkel Sauls. 51 Und Kisch war der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, war der Sohn Abiëls.

52 Und der Krieg gegen die Philister war heftig alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen starken Mann oder irgendeinen Tapferen sah, so versammelte er ihn jeweils zu sich.

Kapitel 15

15 Dann sprach Samuel zu Saul: „Ich war es, den Jehova sandte, um dich zum König über sein Volk Israel zu salben, und nun hör auf die Stimme der Worte Jehovas. 2 Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesagt hat: ‚Ich will das anrechnen, was Amalek Israel angetan hat, als er sich ihm in den Weg stellte, während es aus Ägypten heraufzog. 3 Jetzt geh, und du sollst Amalek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.‘ “ 4 Demgemäß bot Saul das Volk auf und nahm seine Zählung in Telaïm vor, zweihunderttausend Mann zu Fuß und zehntausend Mann von Juda.

5 Und dann kam Saul bis zur Stadt Amaleks und lag beim Wildbachtal im Hinterhalt. 6 Unterdessen sprach Saul zu den Kenitern: „Geht, zieht weg, geht aus der Mitte der Amalekiter hinab, damit ich dich nicht mit ihnen wegraffe. Was dich betrifft, du hast allen Söhnen Israels zu der Zeit, als sie aus Ägypten heraufkamen, liebende Güte erwiesen.“ Da zogen die Keniter aus der Mitte Amaleks hinweg. 7 Danach ging Saul daran, Amalek von Hawila bis nach Schur, das vor Ägypten ist, niederzuschlagen. 8 Und er konnte Agag, den König Amaleks, lebendig gefangennehmen, und alles andere Volk weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit Agag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung.

10 Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: 11 „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt.“ Und es betrübte Samuel, und er schrie die ganze Nacht hindurch zu Jehova. 12 Dann machte sich Samuel früh auf, um Saul am Morgen entgegenzugehen. Doch wurde Samuel berichtet und gesagt: „Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal errichtet, und er ist dann umgekehrt und ist hinübergegangen und nach Gilgal hinabgegangen.“ 13 Schließlich kam Samuel zu Saul, und Saul begann zu ihm zu sagen: „Gesegnet bist du von Jehova. Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt.“ 14 Samuel aber sprach: „Was bedeutet denn dieser Laut vom Kleinvieh in meinen Ohren und der Laut vom Großvieh, den ich höre?“ 15 Darauf sagte Saul: „Das haben sie von den Amalekitern hergebracht, denn das Volk hatte Mitleid mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs, um es Jehova, deinem Gott, zu opfern; was aber übrigblieb, haben wir der Vernichtung geweiht.“ 16 Darauf sprach Samuel zu Saul: „Halt inne! Und ich will dir mitteilen, was Jehova letzte Nacht zu mir geredet hat.“ Da sagte er zu ihm: „Rede!“

17 Und Samuel sprach weiter: „War es nicht, als du klein warst in deinen eigenen Augen, daß du [das] Haupt der Stämme Israels wurdest und Jehova dich dann zum König über Israel salbte? 18 Später sandte Jehova dich mit einem Auftrag aus und sagte: ‚Geh, und du sollst die Sünder, die Amalekiter, der Vernichtung weihen, und du sollst gegen sie kämpfen, bis du sie ausgerottet haben wirst.‘ 19 Warum also hast du der Stimme Jehovas nicht gehorcht, sondern bist gierig über die Beute hergefallen und hast getan, was böse war in den Augen Jehovas?“

20 Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“

22 Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

24 Da sprach Saul zu Samuel: „Ich habe gesündigt; denn ich habe den Befehl Jehovas und deine Worte übertreten, denn ich fürchtete das Volk und gehorchte so seiner Stimme. 25 Und nun verzeih bitte meine Sünde, und kehre mit mir um, damit ich mich vor Jehova niederwerfe.“ 26 Samuel aber sagte zu Saul: „Ich werde nicht mit dir umkehren, denn du hast das Wort Jehovas verworfen, und Jehova verwirft dich, damit du nicht mehr König seist über Israel.“ 27 Als Samuel sich umwandte, um zu gehen, packte er sogleich den Zipfel seines ärmellosen Obergewandes, doch er riß ab. 28 Darauf sprach Samuel zu ihm: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du. 29 Und überdies wird sich die Hoheit Israels nicht als falsch erweisen, und ER wird nichts bedauern, denn ER ist kein Erdenmensch, um [etwas] zu bedauern.“

30 Darauf sagte er: „Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich bitte vor den älteren Männern meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, und ich werde mich gewiß vor Jehova, deinem Gott, niederwerfen.“ 31 Da kehrte Samuel hinter Saul um, und Saul warf sich dann vor Jehova nieder. 32 Danach sprach Samuel: „Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her.“ Dann kam Agag widerstrebend zu ihm, und Agag begann bei sich zu sagen: „Wahrlich, die bittere Erfahrung des Todes ist gewichen.“ 33 Samuel aber sprach: „Wie dein Schwert Frauen der Kinder beraubt hat, ebenso wird deine Mutter am meisten der Kinder beraubt sein unter Frauen.“ Damit hieb Samuel dann Agag vor Jehova in Gilgal in Stücke.

34 Nun ging Samuel seines Weges nach Rama, und Saul seinerseits ging hinauf zu seinem eigenen Haus im Gibea Sauls. 35 Und Samuel sah Saul nicht wieder bis zu seinem Todestag, denn Samuel hatte sich der Trauer um Saul hingegeben. Was Jehova betrifft, er bedauerte, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

Kapitel 16

16 Schließlich sprach Jehova zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, daß er nicht als König über Israel herrsche? Fülle dein Horn mit Öl und geh. Ich werde dich zu Isaï, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe unter seinen Söhnen einen König für mich ausersehen.“ 2 Aber Samuel sagte: „Wie kann ich gehen? Hat Saul einmal davon gehört, wird er mich bestimmt töten.“ Und Jehova sprach weiter: „Eine junge Kuh von der Rinderherde solltest du mit dir nehmen, und du sollst sagen: ‚Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen.‘ 3 Und du sollst Isaï zum Schlachtopfer rufen; und ich meinerseits werde dich erkennen lassen, was du tun solltest, und du sollst mir den salben, den ich dir bezeichne.“

4 Und Samuel ging daran, zu tun, was Jehova geredet hatte. Als er nach Bethlehem kam, begannen die älteren Männer der Stadt, als sie ihn trafen, zu zittern, und so sprachen sie: „Bedeutet dein Kommen Frieden?“ 5 Darauf sagte er: „Es bedeutet Frieden. Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen. Heiligt euch, und ihr sollt mit mir zum Schlachtopfer kommen.“ Dann heiligte er Isaï und seine Söhne, worauf er sie zum Schlachtopfer rief. 6 Und es geschah, als sie hereinkamen und er Eliab erblickte, daß er sogleich sagte: „Gewiß ist vor Jehova sein Gesalbter.“ 7 Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“ 8 Dann rief Isaï Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen, doch sagte er: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 9 Als nächsten ließ Isaï Schamma vorübergehen, aber er sprach: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 10 So ließ Isaï sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen; immer noch sagte Samuel zu Isaï: „Jehova hat diese nicht erwählt.“

11 Schließlich sprach Samuel zu Isaï: „Sind dies alle Knaben?“ Darauf sagte er: „Der jüngste ist bis jetzt übrig, und siehe, er weidet die Schafe.“ Hierauf sprach Samuel zu Isaï: „Sende hin, und hol ihn, denn wir werden uns nicht zum Mahl setzen, bis er hierherkommt.“ 12 Demzufolge sandte er hin und ließ ihn kommen. Nun war er rötlich, ein junger Mann mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Dann sprach Jehova: „Steh auf, salbe ihn, denn er ist es!“ 13 Daher nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jehovas begann von jenem Tag an über David wirksam zu sein. Später stand Samuel auf und ging seines Weges nach Rama.

14 Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von Saul, und ein schlechter Geist von Jehova aus jagte ihm Schrecken ein. 15 Und die Diener Sauls begannen zu ihm zu sagen: „Hier nun jagt dir Gottes schlechter Geist Schrecken ein. 16 Unser Herr möge bitte deinen Knechten vor dir gebieten, daß sie einen Mann suchen, der des Harfenspiels kundig ist. Und es soll geschehen, wenn Gottes schlechter Geist über dich kommt, daß er mit seiner Hand spielen soll, und es wird dir bestimmt wohl werden.“ 17 Da sprach Saul zu seinen Dienern: „Seht [euch] für mich bitte nach einem Mann um, der gut spielen kann, und ihr sollt ihn zu mir bringen.“

18 Und einer von den Bediensteten antwortete dann und sprach: „Siehe! Ich habe gesehen, wie ein Sohn Isaïs, des Bethlehemiters, zu spielen versteht, und er ist ein tapferer, starker Mann und ein Kriegsmann und ein intelligenter Redner und ein wohlgestalteter Mann, und Jehova ist mit ihm.“ 19 Dann sandte Saul Boten zu Isaï und ließ sagen: „Sende doch David, deinen Sohn, der bei der Kleinviehherde ist, zu mir.“ 20 Da nahm Isaï einen Esel, Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte es durch die Hand Davids, seines Sohnes, zu Saul. 21 So kam David zu Saul und stand ihm zu Diensten; und er liebte ihn schließlich sehr, und er wurde sein Waffenträger. 22 Demzufolge sandte Saul zu Isaï und ließ sagen: „Laß bitte David mir ständig zu Diensten sein, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.“ 23 Und es geschah, wenn Gottes Geist über Saul kam, daß David die Harfe nahm und mit seiner Hand spielte; und es gab Saul Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der schlechte Geist wich von ihm.

Jule | 03.30.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , | 37 Comments |

1. Samuel 8 – 10

Kapitel 8

8 Und es geschah, sobald Samuel alt geworden war, daß er seine Söhne als Richter für Israel einsetzte. 2 Nun war der Name seines erstgeborenen Sohnes Joel und der Name seines zweiten Abija; sie richteten in Beërscheba. 3 Und seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern sie waren geneigt, ungerechtem Gewinn nachzugehen, und pflegten Bestechung anzunehmen und das Recht zu beugen.

4 Im Laufe der Zeit taten sich alle älteren Männer Israels zusammen und kamen zu Samuel nach Rama 5 und sprachen zu ihm: „Siehe! Du selbst bist alt geworden, aber deine eigenen Söhne sind nicht in deinen Wegen gewandelt. Setze nun einen König für uns ein, der uns richten soll, wie [ihn] alle Nationen [haben].“ 6 Aber die Sache war böse in den Augen Samuels, insofern als sie gesagt hatten: „Gib uns einen König, der uns richten soll“, und Samuel begann zu Jehova zu beten. 7 Dann sprach Jehova zu Samuel: „Hör auf die Stimme des Volkes in bezug auf alles, was sie zu dir sagen; denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei. 8 Gemäß all ihren Taten, die sie von dem Tag an getan haben, an dem ich sie aus Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, indem sie mich ständig verlassen und anderen Göttern gedient haben, so tun sie auch dir. 9 Und nun hör auf ihre Stimme. Nur dies, daß du sie feierlich warnen solltest, und du sollst ihnen mitteilen, was dem König, der über sie regieren wird, rechtmäßig zusteht.“

10 So sprach Samuel alle Worte Jehovas zu dem Volk, das sich von ihm einen König erbat. 11 Und er sagte weiter: „Dies wird das dem König rechtmäßig Zustehende werden, der über euch regieren wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie sich an seine Wagen und unter seine Reiter stellen, und einige werden vor seinen Wagen herlaufen müssen; 12 und um für sich Oberste über Tausendschaften einzusetzen und Oberste über Fünfzigschaften und [einige,] um sein Pflügen zu besorgen und seine Ernte einzubringen und um seine Kriegswerkzeuge und seine Wagengeräte zu machen. 13 Und eure Töchter wird er zu Salbenmischerinnen und Köchinnen und Bäckerinnen nehmen. 14 Und eure Felder und eure Weingärten und eure Olivenhaine, die besten, wird er nehmen und sie bestimmt seinen Dienern geben. 15 Und von euren Saatfeldern und euren Weingärten wird er den Zehnten nehmen, und er wird [ihn] bestimmt seinen Hofbeamten und seinen Dienern geben. 16 Und eure Knechte und eure Mägde und eure besten Herden und eure Esel wird er nehmen, und er wird sie für seine Arbeit gebrauchen müssen. 17 Von euren Kleinviehherden wird er den Zehnten nehmen, und ihr, ihr werdet ihm zu Knechten werden. 18 Und ihr werdet an jenem Tag bestimmt schreien wegen eures Königs, den ihr für euch erwählt habt, aber Jehova wird euch an jenem Tag nicht antworten.“

19 Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sagte: „Nein, sondern ein König wird über uns sein. 20 Und wir, auch wir, wollen wie alle Nationen werden, und unser König soll uns richten und vor uns ausziehen und unsere Schlachten kämpfen.“ 21 Und Samuel hörte sich alle Worte des Volkes an; dann redete er sie vor den Ohren Jehovas. 22 Und Jehova sprach dann zu Samuel: „Hör auf ihre Stimme, und du sollst veranlassen, daß ein König sie regiert.“ Demgemäß sagte Samuel zu den Männern Israels: „Geht, ein jeder nach seiner Stadt.“

Kapitel 9

9 Nun war da ein Mann aus Benjamin, und sein Name war Kisch, der Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechoraths, des Sohnes Aphiachs, ein Benjaminiter, ein vermögender Mann. 2 Und er hatte einen Sohn namens Saul, jung und stattlich, und da war kein Mann der Söhne Israels, der stattlicher war als er; von seinen Schultern aufwärts war er höher als alles Volk.

3 Und die Eselinnen, die Kisch, dem Vater Sauls, gehörten, gingen verloren. Da sprach Kisch zu Saul, seinem Sohn: „Nimm bitte einen der Bediensteten mit dir, und mach dich auf, geh, such die Eselinnen.“ 4 Und er ging daran, durch die Berggegend von Ephraim zu ziehen und weiterzuziehen durch das Land Schalischa, und sie fanden [sie] nicht. Und sie zogen dann durch das Land Schaalim, aber sie waren nicht [dort]. Und dann zog er durch das Land der Benjaminiter, und sie fanden [sie] nicht.

5 Sie selbst kamen ins Land Zuph; und Saul seinerseits sprach zu seinem Bediensteten, der bei ihm war: „Komm doch, und laß uns umkehren, damit mein Vater nicht davon abläßt, sich um die Eselinnen zu kümmern, und sich tatsächlich um uns sorgt.“ 6 Er aber sagte zu ihm: „Sieh bitte! Da ist ein Mann Gottes in dieser Stadt, und der Mann wird in Ehren gehalten. Alles, was er sagt, trifft ganz bestimmt ein. Laß uns jetzt dorthin gehen. Vielleicht kann er uns über unseren Weg Bescheid geben, den wir gehen sollen.“ 7 Darauf sprach Saul zu seinem Bediensteten: „Und wenn wir gehen sollten, was werden wir dem Mann bringen? Denn das Brot in unseren Behältern ist ja ausgegangen, und da ist nichts, was wir dem Mann des [wahren] Gottes als Gabe bringen könnten. Was haben wir bei uns?“ 8 Da antwortete der Bedienstete dem Saul noch einmal und sagte: „Siehe! Es findet sich ein Viertelschekel Silber in meiner Hand, und ich will ihn dem Mann des [wahren] Gottes geben, und er wird uns über unseren Weg Bescheid zu geben haben.“ 9 (In früheren Zeiten hätte in Israel der Mann, wenn er hinging, um Gott zu suchen, so gesagt: „Kommt, und laßt uns zum Seher gehen.“ Denn den Propheten von heute nannte man in früheren Zeiten gewöhnlich Seher.) 10 Dann sprach Saul zu seinem Bediensteten: „Dein Wort ist gut. So komm, laß uns gehen.“ Und sie gingen ihres Weges in die Stadt, wo sich der Mann des [wahren] Gottes befand.

11 Während sie die Steige zur Stadt hinaufgingen, fanden sie Mädchen, die hinausgingen, um Wasser zu schöpfen. Da sagten sie zu ihnen: „Ist der Seher an diesem Ort?“ 12 Darauf antworteten sie ihnen und sprachen: „Ja. Siehe! Er ist dir voraus. Beeil dich jetzt, weil er heute in die Stadt gekommen ist, denn es gibt heute für das Volk ein Schlachtopfer auf der Höhe. 13 Sobald ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn gleich finden, bevor er zur Höhe hinaufgeht, um zu essen; denn das Volk darf nicht essen, bis er kommt, denn er ist es, der das Schlachtopfer segnet. Erst danach dürfen die Geladenen essen. Und nun, geht hinauf, denn ihn – eben jetzt werdet ihr ihn finden.“ 14 Daher gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie in die Mitte der Stadt kamen, siehe, da kam Samuel soeben heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzugehen.

15 Jehova nun hatte an dem Tag, bevor Saul kam, dem Ohr Samuels enthüllt und gesagt: 16 „Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir senden, und du sollst ihn zum Führer über mein Volk Israel salben; und er soll mein Volk aus der Hand der Philister erretten, denn ich habe [die Trübsal] meines Volkes gesehen, denn sein Geschrei ist zu mir gekommen.“ 17 Und Samuel selbst sah Saul, und Jehova seinerseits antwortete ihm: „Hier ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: ‚Dieser ist es, der mein Volk in Schranken halten wird.‘ “

18 Da trat Saul inmitten des Tores an Samuel heran und sprach: „Teil mir doch bitte mit: Wo ist denn das Haus des Sehers?“ 19 Und Samuel antwortete dann Saul und sagte: „Ich bin der Seher. Geh mir voran zur Höhe hinauf, und ihr Männer sollt heute mit mir essen, und ich muß dich am Morgen wegsenden, und alles, was auf deinem Herzen ist, werde ich dir mitteilen. 20 Was die Eselinnen betrifft, die dir vor drei Tagen verlorengegangen sind, richte dein Herz nicht auf sie, denn sie sind gefunden worden. Und wem gehört alles Begehrenswerte Israels? Nicht dir und dem ganzen Hause deines Vaters?“ 21 Darauf antwortete Saul und sprach: „Bin ich nicht ein Benjaminiter, aus dem kleinsten der Stämme Israels, und [ist nicht] meine Familie die unbedeutendste aller Familien des Stammes Benjamin? Warum also hast du zu mir solches geredet?“

22 Dann nahm Samuel Saul und seinen Bediensteten und führte sie zum Speisesaal und gab ihnen einen Platz an der Spitze der Geladenen; und sie waren etwa dreißig Mann. 23 Später sprach Samuel zum Koch: „Gib die Portion her, die ich dir gegeben habe, von der ich dir sagte: ‚Leg sie bei dir beiseite.‘ “ 24 Darauf hob der Koch den Schenkel und was daran war ab und setzte es Saul vor. Und er sprach dann: „Hier ist das, was aufgehoben worden ist. Setz es dir vor. Iß, denn auf die bestimmte Zeit hat man es für dich aufbehalten, damit du mit den Geladenen ißt.“ So aß Saul mit Samuel an jenem Tag. 25 Danach gingen sie von der Höhe zur Stadt hinab, und er sprach mit Saul weiter auf dem Hausdach. 26 Dann standen sie früh auf, und es geschah, sobald die Morgenröte heraufkam, daß Samuel nun Saul auf dem Hausdach zurief, indem [er] sagte: „Steh auf, damit ich dich wegsende.“ Da stand Saul auf, und sie beide, er und Samuel, gingen hinaus ins Freie. 27 Während sie am Stadtrand hinabstiegen, sprach Samuel seinerseits zu Saul: „Sag dem Bediensteten, daß er uns vorangehen soll“ – so ging er voran -, „und was dich betrifft, steh jetzt still, damit ich dich das Wort Gottes hören lasse.“

Kapitel 10

10 Samuel nahm dann die Ölflasche und goß sie über sein Haupt aus und küßte ihn und sprach: „Ist es nicht, weil Jehova dich zum Führer über sein Erbe gesalbt hat? 2 Wenn du heute von mir weggehst, wirst du bestimmt dicht bei der Gruft Rahels im Gebiet Benjamins zu Zelzach zwei Männer finden, und sie werden sicherlich zu dir sagen: ‚Die Eselinnen, die zu suchen du gegangen bist, sind gefunden worden, nun aber hat dein Vater die Sache der Eselinnen aufgegeben und sorgt sich um euch, indem [er] sagt: „Was soll ich hinsichtlich meines Sohnes tun?“ ‚ 3 Und du sollst von dort aus noch weiter ziehen und bis zum großen Baum von Tabor kommen, und dort, dort müssen dich drei Männer treffen, die zu dem [wahren] Gott nach Bethel hinaufgehen, einer trägt drei Böckchen, und einer trägt drei runde Laibe Brot, und einer trägt einen großen Krug Wein. 4 Und sie werden dich bestimmt nach deinem Wohlergehen fragen und dir zwei Brote geben, und du sollst sie aus ihrer Hand annehmen. 5 Danach wirst du zum Hügel des [wahren] Gottes kommen, wo sich eine Garnison der Philister befindet. Und es soll geschehen, sowie du dort in die Stadt kommst, daß du gewiß einer Gruppe Propheten begegnen wirst, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Saiteninstrument und Tamburin und Flöte und Harfe, während sie als Propheten reden. 6 Und der Geist Jehovas wird sicherlich über dir wirksam werden, und du wirst bestimmt mit ihnen als Prophet reden und in einen anderen Menschen umgewandelt werden. 7 Und es soll geschehen, wenn diese Zeichen bei dir eintreffen, so tu für dich, was deine Hand für möglich findet, denn der [wahre] Gott ist mit dir. 8 Und du sollst vor mir her nach Gilgal hinabgehen; und siehe, ich gehe zu dir hinab, um Brandschlachtopfer zu opfern, um Gemeinschaftsschlachtopfer darzubringen. Sieben Tage solltest du beharrlich warten, bis ich zu dir komme, und ich werde dich bestimmt wissen lassen, was du tun solltest.“

9 Und es geschah, sobald er seine Schulter gewandt hatte, um von Samuel wegzugehen, daß Gott sein Herz in ein anderes umzuwandeln begann; und alle diese Zeichen trafen dann an jenem Tag ein. 10 So gingen sie von dort zum Hügel, und siehe, da war eine Gruppe Propheten, die ihm entgegenkam; sogleich wurde der Geist Gottes über ihm wirksam, und er begann als Prophet in ihrer Mitte zu reden. 11 Und es geschah, als alle, die ihn früher gekannt hatten, ihn sahen, siehe, mit Propheten prophezeite er. Demzufolge sprachen die Leute zueinander: „Was ist mit dem Sohn Kischs denn geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten?“ 12 Da antwortete ein Mann von dort und sagte: „Wer aber ist ihr Vater?“ Darum ist es zu einem Sprichwort geworden: „Ist auch Saul unter den Propheten?“

13 Schließlich hatte er als Prophet zu Ende geredet und kam auf die Höhe. 14 Später sprach der Bruder des Vaters Sauls zu ihm und zu seinem Bediensteten: „Wohin seid ihr gegangen?“ Darauf sagte er: „Die Eselinnen zu suchen, und wir gingen weiter, um nachzusehen, aber sie waren nicht [dort]. So kamen wir zu Samuel.“ 15 Da sprach Sauls Onkel: „Teil mir doch bitte mit: Was hat Samuel zu euch gesagt?“ 16 Hierauf sprach Saul zu seinem Onkel: „Er hat uns unmißverständlich mitgeteilt, daß die Eselinnen gefunden worden seien.“ Und die Sache von dem Königtum, worüber Samuel gesprochen hatte, teilte er ihm nicht mit.

17 Und Samuel ging daran, das Volk zu Jehova nach Mizpa zusammenzurufen 18 und zu den Söhnen Israels zu sagen: „Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesagt hat: ‚Ich bin es gewesen, der Israel aus Ägypten heraufgeführt und der euch dann aus der Hand Ägyptens und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrückten, befreit hat. 19 Ihr aber – heute habt ihr euren Gott verworfen, der euch ein Retter aus allen euren Übeln und euren Bedrängnissen war, und ihr sagtet dann weiter: „Nein, sondern einen König solltest du über uns setzen!“ Und nun, stellt euch hin vor Jehova nach euren Stämmen und nach euren Tausendschaften.‘ “

20 Daher ließ Samuel alle Stämme Israels sich nähern, und der Stamm Benjamin wurde herausgegriffen. 21 Dann ließ er den Stamm Benjamin nach seinen Familien herannahen, und die Familie der Matriter wurde herausgegriffen. Schließlich wurde Saul, der Sohn Kischs, herausgegriffen. Und man suchte ihn dann, und er war nicht zu finden. 22 Folglich erkundigten sie sich weiter bei Jehova: „Ist der Mann schon hierhergekommen?“ Darauf sprach Jehova: „Er ist hier, versteckt beim Gepäck.“ 23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Als er sich in die Mitte des Volkes stellte, war er von seinen Schultern an aufwärts höher als alles andere Volk. 24 Dann sprach Samuel zum ganzen Volk: „Habt ihr den gesehen, den Jehova erwählt hat, daß keiner unter dem ganzen Volk ihm gleich ist?“ Und alles Volk begann zu jauchzen und zu sagen: „Es lebe der König!“

25 Darauf redete Samuel zum Volk über das, was dem Königtum rechtmäßig zustehe, und schrieb es in ein Buch und legte es vor Jehova nieder. Dann sandte Samuel alles Volk weg, jeden zu seinem Haus. 26 Was Saul betrifft, er ging in sein Haus nach Gibea, und die tapferen Männer, denen Gott das Herz gerührt hatte, gingen dann mit ihm. 27 Was die nichtsnutzigen Männer betrifft, sie sprachen: „Wie wird dieser uns retten?“ Somit verachteten sie ihn, und sie brachten ihm keine Gabe. Er aber war fortan wie ein Verstummter.

Jule | 03.28.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, | 16 Comments |

1. Samuel 4 – 7

Kapitel 4

4 Und das Wort Samuels erging weiterhin an ganz Israel.

Dann zog Israel aus in die Schlacht, den Philistern entgegen; und sie schlugen das Lager bei Eben-Eser auf, und die Philister ihrerseits lagerten in Aphek. 2 Und dann stellten sich die Philister in Formation auf, Israel entgegen, und die Schlacht nahm einen schlechten Verlauf, so daß Israel eine Niederlage vor den Philistern erlitt, die dann etwa viertausend Mann in der geschlossenen Schlachtreihe im Feld niederschlugen. 3 Als das Volk ins Lager kam, begannen die älteren Männer Israels zu sagen: „Warum hat uns Jehova heute vor den Philistern eine Niederlage bereitet? Laßt uns aus Silo die Lade des Bundes Jehovas holen, damit sie in unsere Mitte kommt und uns von der Faust unserer Feinde errettet.“ 4 Da sandte das Volk nach Silo und trug von dort die Lade des Bundes Jehovas der Heerscharen fort, der seinen Sitz auf den Cheruben hat. Und dort waren die beiden Söhne Elis, bei der Lade des Bundes des [wahren] Gottes, nämlich Hophni und Pinehas.

5 Und es geschah, sobald die Lade des Bundes Jehovas ins Lager kam, daß alle Israeliten in lautes Jauchzen ausbrachen, so daß die Erde erdröhnte. 6 Die Philister hörten dann den Schall des Jauchzens und begannen zu sprechen: „Was bedeutet der Schall dieses lauten Jauchzens im Lager der Hebräer?“ Schließlich wurde ihnen bekannt, daß die Lade Jehovas ins Lager gekommen war. 7 Und die Philister gerieten in Furcht, denn sie sagten: „Gott ist ins Lager gekommen!“ Da sprachen sie: „Wehe uns, denn so etwas ist nie zuvor geschehen! 8 Wehe uns! Wer wird uns aus der Hand dieses majestätischen Gottes retten? Das ist der Gott, der Ägypten mit jeder Art der Schlachtung in der Wildnis schlug. 9 Erzeigt euch mutig, und erweist euch als Männer, ihr Philister, damit ihr nicht den Hebräern dienen müßt, so wie sie euch gedient haben; und ihr sollt euch als Männer erweisen und kämpfen!“ 10 Demzufolge kämpften die Philister, und Israel erlitt eine Niederlage, und sie flohen dann, ein jeder zu seinem Zelt; und die Schlachtung wurde sehr groß, so daß von Israel dreißigtausend Mann Fußvolk fielen. 11 Auch wurde die Lade Gottes erbeutet, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, starben.

12 Und ein Mann von Benjamin eilte dann aus der Schlachtreihe weg, so daß er an jenem Tag mit zerrissenen Kleidern und Erde auf seinem Kopf in Silo eintraf. 13 Als er eintraf, da saß Eli auf dem Stuhl an der Seite des Weges und hielt Ausschau, denn sein Herz bangte um die Lade des [wahren] Gottes. Und der Mann seinerseits ging hinein, um [es] in der Stadt zu berichten, und die ganze Stadt begann zu schreien. 14 Und Eli hörte schließlich den Schall des Geschreis. Da sprach er: „Was bedeutet der Schall dieses Getümmels?“ Und der Mann seinerseits beeilte sich, hineinzugehen und [es] Eli zu berichten. 15 (Eli nun war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren erstarrt, so daß er nicht sehen konnte.) 16 Und der Mann sagte dann zu Eli: „Ich bin der aus der Schlachtreihe Kommende, und ich – aus der Schlachtreihe bin ich heute geflohen.“ Darauf sprach er: „Was ist das für eine Sache, die sich begeben hat, mein Sohn?“ 17 Da antwortete der Botschaftenüberbringer und sagte: „Israel ist vor den Philistern geflohen, und es hat auch eine große Niederlage unter dem Volk gegeben; und auch deine eigenen beiden Söhne sind gestorben – Hophni und Pinehas -, und sogar die Lade des [wahren] Gottes ist erbeutet worden.“

18 Und es geschah in dem Augenblick, als er die Lade des [wahren] Gottes erwähnte, daß er vom Stuhl rücklings an der Seite des Tores hinabfiel, und sein Genick brach, so daß er starb, denn der Mann war alt und schwer; und er selbst hatte Israel vierzig Jahre gerichtet. 19 Und seine Schwiegertochter, die Frau des Pinehas, war schwanger und dem Gebären nahe, und sie bekam den Bericht zu hören, daß die Lade des [wahren] Gottes erbeutet und daß ihr Schwiegervater und ihr Mann gestorben waren. Daraufhin krümmte sie sich und begann zu gebären, denn ihre Wehen kamen unerwartet über sie. 20 Und um die Zeit ihres Todes begannen die Frauen, die bei ihr standen, zu reden: „Fürchte dich nicht, denn ein Sohn ist es, den du geboren hast.“ Und sie antwortete nicht und richtete ihr Herz nicht darauf. 21 Den Knaben aber nannte sie Ichabod, indem [sie] sprach: „Die Herrlichkeit ist von Israel ins Exil weggegangen“, [dies] mit Bezug auf die Lade des [wahren] Gottes, die erbeutet worden war, und mit Bezug auf ihren Schwiegervater und ihren Mann. 22 So sagte sie: „Die Herrlichkeit ist von Israel ins Exil weggegangen, denn die Lade des [wahren] Gottes ist erbeutet worden.“

Kapitel 5

5 Was die Philister betrifft, so nahmen sie die Lade des [wahren] Gottes und brachten sie dann von Eben-Eser nach Aschdod. 2 Und die Philister gingen daran, die Lade des [wahren] Gottes zu nehmen und sie in das Haus Dagons zu bringen und sie neben Dagon zu stellen. 3 Dann standen die Aschdoditer gleich am nächsten Tag früh auf, und da war Dagon vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde gefallen. Da nahmen sie Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz. 4 Als sie gleich am Tag darauf frühmorgens aufstanden, da war Dagon vor der Lade Jehovas auf sein Angesicht zur Erde gefallen, Dagons Kopf und seine beiden flachen Hände abgehauen zur Schwelle hin. Nur der Fischteil war an ihm übriggeblieben. 5 Daher treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod bis auf diesen Tag.

6 Und die Hand Jehovas legte sich schwer auf die Aschdoditer, und er begann eine Panik hervorzurufen und sie mit Hämorrhoiden zu schlagen, nämlich Aschdod und seine Gebiete. 7 Und die Männer von Aschdod sahen schließlich, daß dem so war, und sie sprachen: „Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns wohnen, denn seine Hand ist hart gegen uns und gegen Dagon, unseren Gott, gewesen.“ 8 Demzufolge sandten sie hin und versammelten alle Achsenherren der Philister zu sich und sagten: „Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels tun?“ Schließlich sprachen sie: „Nach Gath soll die Lade des Gottes Israels umziehen.“ Da überführten sie die Lade des Gottes Israels dorthin.

9 Und es geschah, nachdem sie sie dorthin überführt hatten, daß die Hand Jehovas über die Stadt kam mit einer sehr großen Verwirrung, und er begann die Männer der Stadt zu schlagen, vom Kleinen bis zum Großen, und Hämorrhoiden begannen an ihnen auszubrechen. 10 Daher sandten sie die Lade des [wahren] Gottes nach Ekron. Und es geschah, sobald die Lade des [wahren] Gottes nach Ekron kam, daß die Ekroniter zu schreien begannen, indem [sie] sagten: „Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir überführt, um mich und mein Volk zu Tode zu bringen!“ 11 Demzufolge sandten sie hin und versammelten alle Achsenherren der Philister und sprachen: „Sendet die Lade des Gottes Israels weg, damit sie an ihren Ort zurückkehrt und nicht mich und mein Volk zu Tode bringt.“ Denn eine todbringende Verwirrung war in der ganzen Stadt eingetreten; die Hand des [wahren] Gottes war dort sehr schwer gewesen, 12 und die Männer, die nicht starben, waren mit Hämorrhoiden geschlagen worden. Und der Schrei der Stadt um Hilfe stieg fortwährend zu den Himmeln auf.

Kapitel 6

6 Und die Lade Jehovas befand sich sieben Monate im Feld der Philister. 2 Und die Philister riefen dann die Priester und die Wahrsager und sprachen: „Was sollen wir mit der Lade Jehovas tun? Laßt uns wissen, womit wir sie an ihren Ort wegsenden sollten.“ 3 Darauf sagten sie: „Wenn ihr die Lade des Gottes Israels wegsendet, sendet sie nicht ohne eine Opfergabe weg, denn ihr solltet ihm auf jeden Fall ein Schuldopfer erstatten. Dann werdet ihr geheilt werden, und es soll euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch weicht.“ 4 Da sprachen sie: „Was ist das Schuldopfer, das wir ihm erstatten sollten?“ Dann sagten sie: „Gemäß der Zahl der Achsenherren der Philister: fünf goldene Hämorrhoiden und fünf goldene Springmäuse, denn jeder von euch und euren Achsenherren hat dieselbe schlagartige Plage [zu erleiden]. 5 Und ihr sollt Bilder von euren Hämorrhoiden und Bilder von euren Springmäusen machen, die das Land ins Verderben bringen, und ihr sollt dem Gott Israels [die] Ehre geben. Vielleicht wird er seine Hand leichter werden lassen über euch und eurem Gott und eurem Land. 6 Warum solltet ihr auch euer Herz unempfänglich machen, wie Ägypten und Pharao ihr Herz unempfänglich gemacht haben? War es nicht, sobald ER streng mit ihnen verfuhr, daß sie sie dann wegsandten und sie ihres Weges zogen? 7 Und nun nehmt und macht einen neuen Wagen und zwei säugende Kühe, auf die kein Joch gekommen ist, und ihr sollt die Kühe an den Wagen spannen, und ihr sollt ihre Jungen hinter ihnen weg nach Hause zurücktreiben. 8 Und ihr sollt die Lade Jehovas nehmen und sie auf den Wagen stellen, und die goldenen Gegenstände, die ihr ihm als Schuldopfer erstatten sollt, solltet ihr in ein Kästchen an ihre Seite legen. Und ihr sollt sie wegsenden, und sie soll gehen. 9 Und ihr sollt schauen: Wenn sie den Weg nach ihrem Gebiet hinaufgeht, nach Beth-Schemesch, so ist er es, der uns dieses große Übel angetan hat; wenn aber nicht, so sollen wir wissen, daß nicht seine Hand uns angerührt hat; ein Zufall hat uns betroffen.“

10 Und die Männer gingen daran, dementsprechend zu tun. So nahmen sie zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen, und ihre Jungen sperrten sie zu Hause ein. 11 Dann stellten sie die Lade Jehovas auf den Wagen und auch das Kästchen und die goldenen Springmäuse und die Bilder ihrer Hämorrhoiden. 12 Und die Kühe begannen geradewegs auf dem Weg nach Beth-Schemesch zu gehen. Auf der e i n e n Landstraße gingen sie, im Gehen brüllend, und sie bogen weder nach rechts noch nach links ab. Die ganze Zeit wanderten die Achsenherren der Philister hinter ihnen her bis zur Grenze von Beth-Schemesch. 13 Und Leute von Beth-Schemesch ernteten die Weizenernte in der Tiefebene. Als sie ihre Augen erhoben und die Lade sahen, brachen sie bei ihrem Anblick in Freude aus. 14 Und der Wagen selbst kam in das Feld Josuas, des Beth-Schemeschiters, und blieb dort stehen, wo sich ein großer Stein befand. Und sie gingen daran, das Holz des Wagens zu spalten, und die Kühe opferten sie Jehova als Brandopfer.

15 Und die Leviten ihrerseits nahmen die Lade Jehovas herab und das Kästchen, das dabei war, in dem sich die goldenen Gegenstände befanden, und sie stellten sie dann auf den großen Stein. Und die Männer von Beth-Schemesch ihrerseits opferten Brandopfer, und sie fuhren an jenem Tag fort, Jehova Schlachtopfer darzubieten.

16 Und die fünf Achsenherren der Philister sahen es selbst und gingen an jenem Tag ihres Weges nach Ekron zurück. 17 Dies nun sind die goldenen Hämorrhoiden, die die Philister als Schuldopfer Jehova erstatteten: für Aschdod eine, für Gasa eine, für Askalon eine, für Gath eine, für Ekron eine. 18 Und die goldenen Springmäuse waren nach der Zahl aller Städte der Philister, die den fünf Achsenherren gehörten, von der befestigten Stadt bis zum Dorf des offenen Landes.

Und der große Stein, auf dem sie die Lade Jehovas ruhen ließen, ist ein Zeuge bis auf diesen Tag im Feld Josuas, des Beth-Schemeschiters. 19 Und er schlug dann die Männer von Beth-Schemesch nieder, weil sie die Lade Jehovas angeschaut hatten. So schlug er unter dem Volk siebzig Mann nieder – fünfzigtausend Mann -, und das Volk begann zu trauern, weil Jehova das Volk mit einer großen Schlachtung geschlagen hatte. 20 Ferner sprachen die Männer von Beth-Schemesch: „Wer wird vor Jehova, diesem heiligen Gott, bestehen können, und zu wem wird er von uns aus wegziehen?“ 21 Schließlich sandten sie Boten zu den Bewohnern von Kirjath-Jearim und ließen sagen: „Die Philister haben die Lade Jehovas zurückgebracht. Kommt herab. Nehmt sie zu euch hinauf.“

Kapitel 7

7 Somit kamen die Männer von Kirjath-Jearim und brachten die Lade Jehovas hinauf und nahmen sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel, und Eleasar, sein Sohn, war es, den sie heiligten, damit er die Lade Jehovas hüte.

2 Und es geschah, daß sich seit dem Tag, an dem die Lade in Kirjath-Jearim blieb, die Tage ständig mehrten, so daß sie sich auf zwanzig Jahre beliefen, und das ganze Haus Israel wehklagte hinter Jehova her. 3 Und Samuel sprach dann zum ganzen Haus Israel: „Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jehova umkehrt, so schafft die fremdländischen Götter aus eurer Mitte hinweg und auch die Aschtoret-Bildnisse, und richtet euer Herz unerschütterlich auf Jehova, und dient ihm allein, und er wird euch aus der Hand der Philister befreien.“ 4 Darauf taten die Söhne Israels die Baale und die Aschtoret-Bildnisse hinweg und begannen Jehova allein zu dienen.

5 Dann sagte Samuel: „Bringt ganz Israel nach Mizpa zusammen, damit ich euretwegen zu Jehova bete.“ 6 Da wurden sie nach Mizpa zusammengebracht, und sie gingen daran, Wasser zu schöpfen und es vor Jehova auszugießen, und beobachteten an jenem Tag ein Fasten. Und sie begannen dort zu sprechen: „Wir haben gegen Jehova gesündigt.“ Und Samuel ging daran, die Söhne Israels in Mizpa zu richten.

7 Und die Philister bekamen zu hören, daß sich die Söhne Israels in Mizpa zusammengetan hatten, und die Achsenherren der Philister begaben sich auf ihren Weg gegen Israel hinauf. Als die Söhne Israels davon hörten, begannen sie sich vor den Philistern zu fürchten. 8 Da sagten die Söhne Israels zu Samuel: „Bewahre unsertwegen nicht Stillschweigen, daß du nicht zu Jehova, unserem Gott, um Hilfe rufst, damit er uns aus der Hand der Philister rette.“ 9 Darauf nahm Samuel ein Milchlamm und opferte es Jehova als Brandopfer, als Ganzopfer; und Samuel begann zugunsten Israels zu Jehova um Hilfe zu rufen, und dann antwortete ihm Jehova. 10 Und es geschah, während Samuel Brandopfer opferte, daß die Philister ihrerseits zur Schlacht gegen Israel anrückten. Und Jehova ließ es nun an jenem Tag mit lautem Lärm gegen die Philister donnern, um sie in Verwirrung zu bringen; und sie erlitten vor Israel eine Niederlage. 11 Hierauf rückten die Männer Israels von Mizpa aus und jagten den Philistern nach und schlugen sie fortgesetzt nieder bis südlich von Beth-Kar. 12 Dann nahm Samuel einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa und Jeschana und begann seinen Namen Eben-Eser zu nennen. Demgemäß sprach er: „Bis jetzt hat uns Jehova geholfen.“ 13 So wurden die Philister unterworfen, und sie kamen nicht mehr in das Gebiet Israels; und die Hand Jehovas war weiterhin gegen die Philister, alle Tage Samuels. 14 Und die Städte, die die Philister Israel abgenommen hatten, kamen wieder an Israel zurück, von Ekron bis Gath, und ihr Gebiet befreite Israel aus der Hand der Philister.

Und es gab Frieden zwischen Israel und den Amoritern.

15 Und Samuel richtete Israel weiterhin alle Tage seines Lebens. 16 Und Jahr für Jahr reiste er und besuchte den Kreis von Bethel und Gilgal und Mizpa und richtete Israel an allen diesen Orten. 17 Doch erfolgte seine Rückkehr nach Rama, denn dort war sein Haus, und dort richtete er Israel. Und er baute dann dort Jehova einen Altar.

Jule | 03.27.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel | 18 Comments |