1. Samuel 17 – 20

Kapitel 17

17 Und die Philister gingen daran, ihre Lager zum Krieg zusammenzubringen. Als sie sich in Socho, das zu Juda gehört, zusammengetan hatten, schlugen sie dann ihr Lager zwischen Socho und Aseka in Ephes-Dammim auf. 2 Was Saul und die Männer Israels betrifft, sie taten sich zusammen und lagerten sich in der Tiefebene Ela, und sie stellten sich nun in Schlachtordnung auf, den Philistern entgegen. 3 Und die Philister standen auf dem Berg auf dieser Seite, und die Israeliten standen auf dem Berg auf jener Seite, mit dem Tal zwischen ihnen.

4 Und ein Vorkämpfer begann aus den Lagern der Philister herauszutreten, sein Name war Goliath, aus Gath, seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne. 5 Und auf seinem Haupt war ein Helm aus Kupfer, und er war mit einem Panzerhemd von übereinanderliegenden Schuppen bekleidet, und das Gewicht des Panzerhemds war fünftausend Schekel Kupfer. 6 Und da waren Beinschienen aus Kupfer oberhalb seiner Füße und ein Wurfspieß aus Kupfer zwischen seinen Schultern. 7 Und der hölzerne Schaft seines Speeres war gleich einem Weberbaum, und die Klinge seines Speeres war sechshundert Schekel Eisen; und der Träger des großen Schildes marschierte vor ihm her. 8 Dann stand er still und begann den Schlachtreihen Israels zuzurufen und zu ihnen zu sagen: „Warum kommt ihr heraus, um euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr Knechte, die Saul gehören? Erwählt euch einen Mann, und laßt ihn zu mir herabkommen. 9 Wenn er mit mir kämpfen kann, und er schlägt mich wirklich nieder, dann müssen wir eure Knechte werden. Bin ich selbst ihm aber gewachsen und schlage ich ihn tatsächlich nieder, dann sollt ihr unsere Knechte werden, und ihr sollt uns dienen.“ 10 Und der Philister sprach weiter: „Ich, ich verhöhne in der Tat die Schlachtreihen Israels an diesem Tag. Gebt mir einen Mann, und laßt uns zusammen kämpfen!“

11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, da erschraken sie und fürchteten sich sehr.

12 David nun war der Sohn dieses Ephrathiters aus Bethlehem von Juda, dessen Name Isaï war. Und er hatte acht Söhne. Und in den Tagen Sauls war der Mann schon alt unter Männern. 13 Und die drei ältesten Söhne Isaïs gingen dann hin. Sie zogen Saul nach in den Krieg, und die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, waren Eliab, der erstgeborene, und sein zweiter Sohn Abinadab und der dritte Schamma. 14 Und David war der jüngste, und die drei ältesten ihrerseits zogen Saul nach.

15 Und David ging und kehrte von Saul zurück, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu hüten. 16 Und der Philister trat immer wieder frühmorgens und abends vor und stellte sich hin, vierzig Tage lang.

17 Dann sprach Isaï zu seinem Sohn David: „Nimm bitte für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Laibe Brot, und trage sie eilends ins Lager zu deinen Brüdern. 18 Und diese zehn Portionen Milch solltest du dem Obersten der Tausendschaft bringen; auch solltest du dich um das Wohlergehen deiner eigenen Brüder kümmern, und du solltest von ihnen ein Pfand mitnehmen.“ 19 Mittlerweile waren Saul und sie und alle anderen Männer Israels in der Tiefebene Ela, wo sie gegen die Philister kämpften.

20 Daher stand David früh am Morgen auf und ließ die Schafe in der Obhut des Hüters und lud auf und ging, so wie es Isaï ihm geboten hatte. Als er zur Umzäunung des Lagers kam, begaben sich die Streitkräfte hinaus zur Schlachtreihe, und sie erhoben ein Feldgeschrei. 21 Und Israel und die Philister begannen sich aufzustellen, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. 22 Sogleich legte David das Gepäck von sich ab in die Obhut des Gepäckhüters und lief dann zur Schlachtreihe hin. Als er hinkam, begann er nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu fragen.

23 Während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer, sein Name war Goliath, der Philister, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister herauf, und er begann dieselben Worte wie vorher zu reden, und David bekam [es] zu hören. 24 Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer Israels begannen zu sprechen: „Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, daß der König den Mann, der ihn niederschlägt, mit großem Reichtum bereichern wird, und seine eigene Tochter wird er ihm geben, und das Haus seines Vaters wird er frei machen in Israel.“

26 Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ 27 Dann sprach das Volk dieselben Worte zu ihm wie zuvor, indem [es] sagte: „Auf diese Weise wird dem Mann getan werden, der ihn niederschlägt.“ 28 Und Eliab, sein ältester Bruder, bekam zu hören, wie er zu den Männern redete, und Eliabs Zorn entbrannte gegen David, so daß er sprach: „Warum bist du herabgekommen? Und in wessen Obhut hast du jene wenigen Schafe in der Wildnis zurückgelassen? Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“ 29 Darauf sagte David: „Was habe ich nun getan? War es nicht nur ein Wort?“ 30 Damit wandte er sich von ihm ab, einem anderen zu, und sprach dann dasselbe Wort wie vorher, und die Leute ihrerseits erwiderten ihm gleich wie zuvor.

31 So wurden die Worte, die David redete, gehört, und man berichtete sie dann vor Saul. Daher ließ er ihn holen. 32 Und David sprach dann zu Saul: „Möge keines Menschen Herz in ihm zusammenbrechen. Dein Knecht selbst wird hingehen und tatsächlich mit diesem Philister kämpfen.“ 33 Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“ Darauf sagte Saul zu David: „Geh, und möge es sich erweisen, daß Jehova selbst mit dir ist.“

38 Saul ging nun daran, David mit seiner Gewandung zu bekleiden, und er setzte ihm einen Helm aus Kupfer aufs Haupt, worauf er ihn mit einem Panzerhemd bekleidete. 39 Dann gürtete David sein Schwert über seine Gewandung und machte sich daran, [damit] zu gehen, [konnte es aber nicht,] denn er hatte es [vorher] nie versucht. Schließlich sprach David zu Saul: „Ich kann in diesen Dingen nicht gehen, denn ich habe es [vorher] nie versucht.“ So legte David sie von sich ab. 40 Und er nahm dann seinen Stab in seine Hand und wählte sich die fünf glattesten Steine aus dem Wildbachtal und legte sie in seine Hirtentasche, die ihm als Behälter diente, und in seiner Hand war seine Schleuder. Und er begann sich dem Philister zu nähern.

41 Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“

45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

48 Und es geschah, daß sich der Philister aufmachte und unaufhaltsam kam und näher rückte, David entgegen, und David begann zu eilen und der Schlachtreihe entgegenzulaufen, dem Philister entgegen. 49 Dann fuhr David mit seiner Hand in seine Tasche und nahm daraus einen Stein und schleuderte ihn, so daß er den Philister an der Stirn traf, und der Stein drang in seine Stirn ein, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. 50 So erwies sich David mit einer Schleuder und einem Stein als stärker als der Philister und schlug den Philister nieder und brachte ihn zu Tode; und da war kein Schwert in Davids Hand. 51 Und David lief weiter und stand über dem Philister. Dann nahm er dessen Schwert und zog es aus seiner Scheide und brachte ihn endgültig zu Tode, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Und die Philister bekamen zu sehen, daß ihr Gewaltiger gestorben war, und sie ergriffen die Flucht.

52 Darauf machten sich die Männer Israels und Judas auf und brachen in ein Geschrei aus und jagten dann den Philistern nach bis direkt zum Tal und bis zu den Toren von Ekron, und die tödlich Verwundeten der Philister fielen in einem fort auf dem Weg von Schaarajim, sowohl bis nach Gath als auch bis nach Ekron. 53 Danach kehrten die Söhne Israels von der hitzigen Verfolgung der Philister um und plünderten dann deren Lager.

54 Da nahm David den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem, und seine Waffen legte er in sein Zelt.

55 In dem Augenblick nun, als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: „Wessen Sohn ist der Knabe, Abner?“ Darauf sagte Abner: „Beim Leben deiner Seele, o König, ich weiß es wirklich nicht!“ 56 Da sprach der König: „Erkundige du dich, wessen Sohn der Junge ist.“ 57 Sobald daher David vom Niederschlagen des Philisters zurückkam, holte ihn dann Abner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philisters in seiner Hand. 58 Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?“, worauf David sprach: „Der Sohn deines Knechtes Isaï, des Bethlehemiters.“

Kapitel 18

18 Und es geschah, sobald er damit zu Ende war, zu Saul zu reden, daß sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele. 2 Da nahm Saul ihn an jenem Tag, und er erlaubte ihm nicht, in das Haus seines Vaters zurückzukehren. 3 Und Jonathan und David schlossen dann einen Bund, weil er ihn liebte wie seine eigene Seele. 4 Auch streifte sich Jonathan das ärmellose Obergewand, das er anhatte, ab und gab es David sowie seine Gewänder und auch sein Schwert und seinen Bogen und seinen Gürtel. 5 Und David begann auszuziehen. Wo immer Saul ihn jeweils hinsandte, handelte er stets umsichtig, so daß Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und es schien gut zu sein in den Augen alles Volkes und auch in den Augen der Diener Sauls.

6 Und es geschah, als sie heimkamen, als David vom Niederschlagen der Philister zurückkehrte, daß die Frauen mit Gesang und Reigentänzen aus allen Städten Israels herauszukommen begannen, Saul, dem König, entgegen, mit Tamburinen, mit Freudenklang und mit Lauten. 7 Und die feiernden Frauen antworteten ständig [im Wechselgesang] und sprachen:
„Saul hat seine Tausende niedergeschlagen
Und David seine Zehntausende.“

8 Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus, so daß er sagte: „David haben sie Zehntausende gegeben, mir aber haben sie Tausende gegeben, und man muß ihm nur noch das Königtum geben!“ 9 Und Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David.

10 Und es geschah am nächsten Tag, daß Gottes schlechter Geist über Saul wirksam wurde, so daß er sich im Innern des Hauses wie ein Prophet benahm, während David dabei war, mit seiner Hand Musik zu machen wie in früheren Tagen; und der Speer war in Sauls Hand. 11 Und Saul schleuderte dann den Speer und sprach: „Ich will David ja an die Wand spießen!“, doch David wich vor ihm aus, zweimal. 12 Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen. 13 Demzufolge entfernte Saul ihn aus seiner Gesellschaft und setzte ihn sich zum Obersten einer Tausendschaft ein; und er zog regelmäßig aus und kam herein vor dem Volk. 14 Und David handelte stets umsichtig auf allen seinen Wegen, und Jehova war mit ihm. 15 Und Saul sah immer wieder, daß er sehr umsichtig handelte, so daß ihm vor ihm bangte. 16 Und ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und zog ein vor ihnen.

17 Schließlich sprach Saul zu David: „Hier ist meine älteste Tochter, Merab. Sie ist es, die ich dir zur Frau geben werde. Nur erweise dich mir als ein Tapferer, und kämpfe die Kriege Jehovas.“ Saul sagte aber bei sich: „Nicht meine Hand komme über ihn, sondern die Hand der Philister komme über ihn.“ 18 Darauf sprach David zu Saul: „Wer bin ich, und wer ist meine Sippe, meines Vaters Familie, in Israel, daß ich des Königs Schwiegersohn werden sollte?“ 19 Indes geschah es, daß zu der Zeit, als Merab, Sauls Tochter, David gegeben werden sollte, sie selbst bereits Adriël, dem Meholathiter, zur Frau gegeben worden war.

20 Nun war Sauls Tochter Michal in David verliebt, und man ging es Saul berichten, und die Sache war ihm recht. 21 Da sagte Saul: „Ich werde sie ihm geben, damit sie ihm zu einer Schlinge wird und damit die Hand der Philister über ihn kommt.“ Demgemäß sprach Saul zu David: „Durch [eine von] den beiden Frauen wirst du dich heute mit mir verschwägern.“ 22 Ferner gebot Saul seinen Dienern: „Redet heimlich zu David und sprecht: ‚Siehe! Der König hat Gefallen an dir gefunden, und alle seine Diener selbst haben dich liebgewonnen. So verschwägere dich nun mit dem König.‘ “ 23 Und die Diener Sauls begannen diese Worte vor den Ohren Davids zu reden, aber David sagte: „Ist es eine leichte Sache in euren Augen, sich mit dem König zu verschwägern, da ich doch ein Mann von wenig Mitteln und geringgeachtet bin?“ 24 Da berichteten die Diener Sauls ihm, indem [sie] sprachen: „Mit Worten gleich diesen hat David geredet.“

25 Darauf sagte Saul: „Dies ist, was ihr zu David sagen werdet: ‚Der König hat Gefallen, nicht an Heiratsgeld, sondern an hundert Vorhäuten der Philister, um sich an den Feinden des Königs zu rächen.‘ “ Saul aber, er hatte Pläne geschmiedet, David durch die Hand der Philister zu fällen. 26 Da berichteten seine Diener David diese Worte, und die Sache war David recht, sich mit dem König zu verschwägern, und die Tage waren noch nicht abgelaufen. 27 So stand David auf, und er und seine Männer gingen hin und schlugen unter den Philistern zweihundert Mann nieder, und David brachte dann ihre Vorhäute und gab sie dem König vollzählig, um sich mit dem König zu verschwägern. Darauf gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. 28 Und Saul konnte sehen und erkennen, daß Jehova mit David war. Was Sauls Tochter Michal betrifft, sie liebte ihn. 29 Und wieder empfand Saul noch mehr Furcht Davids wegen, und Saul befeindete David allezeit.

30 Und die Fürsten der Philister zogen immer wieder aus, und es geschah jeweils, daß, sooft sie auszogen, David am umsichtigsten von allen Dienern Sauls handelte; und sein Name wurde sehr kostbar.

Kapitel 19

19 Schließlich redete Saul zu Jonathan, seinem Sohn, und zu allen seinen Dienern davon, David zu Tode zu bringen. 2 Was Jonathan, Sauls Sohn, betrifft, er fand großes Gefallen an David. Somit gab Jonathan David Bescheid, indem [er] sprach: „Saul, mein Vater, trachtet danach, dich zu Tode bringen zu lassen. Und nun, sei bitte am Morgen auf der Hut, und du sollst im verborgenen bleiben und dich versteckt halten. 3 Und ich meinerseits werde hinausgehen und bestimmt an der Seite meines Vaters stehen auf dem Feld, wo du sein wirst, und ich selbst werde für dich zu meinem Vater reden, und ich werde bestimmt sehen, was geschehen wird, und ich werde es dir gewiß mitteilen.“

4 Demgemäß redete Jonathan Gutes von David zu Saul, seinem Vater, und sagte zu ihm: „Möge der König sich nicht an seinem Knecht David versündigen, denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Werke sind dir gegenüber sehr gut gewesen. 5 Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“ 6 Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans, und Saul schwor: „So wahr Jehova lebt, er wird nicht zu Tode gebracht werden.“ 7 Danach rief Jonathan David, und Jonathan teilte ihm alle diese Worte mit. Dann brachte Jonathan David zu Saul, und er blieb wie früher vor ihm.

8 Im Laufe der Zeit brach wieder Krieg aus, und dann rückte David aus und kämpfte gegen die Philister und schlug sie mit einer großen Schlachtung nieder, und sie ergriffen vor ihm die Flucht.

9 Und Jehovas schlechter Geist kam über Saul, als er mit seinem Speer in der Hand in seinem Haus saß, während David mit seiner Hand Musik machte. 10 Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. Und David seinerseits floh, damit er während jener Nacht entrinnen könnte. 11 Später sandte Saul Boten zum Haus Davids, um es zu bewachen und ihn am Morgen zu Tode bringen zu lassen; doch Michal, seine Frau, teilte [es] David mit, indem [sie] sprach: „Wenn du deine Seele heute nacht nicht entrinnen läßt, wirst du morgen ein zu Tode Gebrachter sein.“ 12 Sogleich ließ Michal David durchs Fenster hinunter, damit er gehen und weglaufen und entrinnen konnte. 13 Dann nahm Michal das Teraphimbild und legte es auf das Ruhebett, und ein Netz aus Ziegenhaar tat sie an die Stelle seines Kopfes, wonach sie es mit einem Kleid zudeckte.

14 Saul sandte nun Boten, um David zu holen, doch sagte sie: „Er ist krank.“ 15 Da sandte Saul die Boten hin, David zu sehen, und sprach: „Bringt ihn auf seinem Ruhebett zu mir herauf, um ihn zu Tode zu bringen.“ 16 Als die Boten hineinkamen, nun, da war das Teraphimbild auf dem Ruhebett und ein Netz aus Ziegenhaar an der Stelle seines Kopfes. 17 Hierauf sagte Saul zu Michal: „Warum hast du mich auf diese Weise hintergangen, daß du meinen Feind weggesandt hast, damit er entrinnen konnte?“ Michal sprach darauf zu Saul: „Er selbst sagte zu mir: ‚Sende mich weg! Warum sollte ich dich zu Tode bringen?‘ “

18 Was David betrifft, er lief weg und entrann und kam schließlich zu Samuel nach Rama. Und er ging daran, ihm alles mitzuteilen, was Saul ihm angetan hatte. Dann gingen er und Samuel fort, und sie nahmen Wohnsitz in Najoth. 19 Im Laufe der Zeit gelangte der Bericht zu Saul, der besagte: „Siehe! David ist in Najoth in Rama.“ 20 Sogleich sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie schließlich die älteren der Propheten, die prophezeiten, sahen und Samuel in seiner Stellung über ihnen stehend, kam der Geist Gottes über Sauls Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie.

21 Als sie es Saul mitteilten, sandte er sogleich andere Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. Da sandte Saul wieder Boten aus, die dritte Gruppe, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. 22 Schließlich ging auch er nach Rama. Als er bis zur großen Zisterne kam, die sich in Sechu befindet, begann er sich zu erkundigen und zu sagen: „Wo sind Samuel und David?“ Darauf sprach man: „Dort in Najoth in Rama.“ 23 Und er blieb auf seinem Weg von dort nach Najoth in Rama, und der Geist Gottes kam über ihn, ja über ihn, und er wanderte weiter und benahm sich fortwährend wie ein Prophet, bis er nach Najoth in Rama kam. 24 Und er streifte dann auch seine Kleider ab und benahm sich, auch er, vor Samuel wie ein Prophet, und jenen ganzen Tag und die ganze Nacht lag er, hingefallen, nackt da. Deshalb sagte man daraufhin: „Ist auch Saul unter den Propheten?“

Kapitel 20

20 Und David eilte dann aus Najoth in Rama weg. Doch kam er und sprach vor Jonathan: „Was habe ich getan? Was ist mein Vergehen, und welche Sünde habe ich vor deinem Vater begangen, daß er mir nach der Seele trachtet?“ 2 Darauf sagte er zu ihm: „Das ist undenkbar! Du wirst nicht sterben. Siehe! Mein Vater wird weder Großes noch Kleines tun, ohne es meinem Ohr zu enthüllen; und aus welchem Grund sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Das geschieht nicht.“ 3 David aber schwor außerdem und sprach: „Dein Vater weiß wohl, daß ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, und würde somit sagen: ‚Jonathan soll dies nicht wissen, damit er sich nicht grämt.‘ Aber, in der Tat, so wahr Jehova lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur etwa ein Schritt zwischen mir und dem Tod!“

4 Und Jonathan sprach weiter zu David: „Was immer deine Seele sprechen mag, werde ich für dich tun.“ 5 Darauf sagte David zu Jonathan: „Siehe! Morgen ist Neumond, und ich selbst sollte unbedingt mit dem König beim Essen sitzen; und du sollst mich wegsenden, und ich muß mich auf dem Feld verbergen bis zum Abend am dritten Tag. 6 Wenn dein Vater mich wirklich vermissen sollte, dann sollst du sagen: ‚David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, um nach Bethlehem, seiner Stadt, zu eilen, weil dort ein Jahresschlachtopfer für die ganze Familie stattfindet.‘ 7 Wenn er dann sagen sollte: ‚Es ist gut!‘, so bedeutet es für deinen Knecht Frieden. Wenn er aber gar zornig werden sollte, so wisse, daß Schlimmes von ihm beschlossen ist. 8 Und du sollst liebende Güte an deinem Knecht erweisen, denn in einen Bund Jehovas hast du deinen Knecht mit dir eintreten lassen. Ist aber ein Vergehen an mir, so bringe du selbst mich zu Tode, denn warum solltest du mich zu deinem Vater bringen?“

9 Daraufhin sprach Jonathan: „Das ist im Hinblick auf dich undenkbar! Wenn ich aber doch erkennen sollte, daß von meinem Vater beschlossen worden ist, Übles über dich kommen zu lassen, werde ich es dir nicht mitteilen?“ 10 Dann sagte David zu Jonathan: „Wer wird mir mitteilen, ob dein Vater dir Hartes antwortet?“ 11 Jonathan sprach hierauf zu David: „Komm doch, und laß uns aufs Feld hinausgehen.“ Da gingen sie beide aufs Feld hinaus. 12 Und Jonathan sagte weiter zu David: „Jehova, der Gott Israels, [sei Zeuge,] daß ich meinen Vater ausforschen werde morgen um diese Zeit oder am dritten Tag, und wenn er David wohlgesinnt ist, werde ich dann nicht zu dir senden und es deinem Ohr bestimmt enthüllen? 13 So möge Jehova Jonathan tun und so möge er hinzufügen, wenn ich, falls es meinem Vater gut scheinen sollte, dir Übles anzutun, es deinem Ohr nicht tatsächlich enthülle und dich wegsende und du nicht bestimmt in Frieden gehst. Und möge es sich erweisen, daß Jehova mit dir ist, so wie es sich erwiesen hat, daß er mit meinem Vater war. 14 Und wirst du nicht, wenn ich noch am Leben sein werde, ja wirst du nicht liebende Güte Jehovas mir gegenüber üben, damit ich nicht sterbe? 15 Und du wirst deine eigene liebende Güte nicht davon abschneiden, mit meiner Hausgemeinschaft zu sein bis auf unabsehbare Zeit. Noch wird, wenn Jehova die Feinde Davids, einen jeden, von der Oberfläche des Erdbodens abschneidet, 16 [der Name des] Jonathan vom Hause Davids abgeschnitten werden. Und Jehova wird es bestimmt von der Hand der Feinde Davids fordern.“ 17 So schwor Jonathan dem David nochmals wegen seiner Liebe zu ihm; denn er liebte ihn, wie er seine eigene Seele liebte.

18 Und Jonathan sprach weiter zu ihm: „Morgen ist Neumond, und du wirst gewiß vermißt werden, weil dein Sitz unbesetzt sein wird. 19 Und bestimmt wirst du am dritten Tag sehr vermißt werden; und du sollst an den Ort kommen, wo du dich an dem Werktag verbargst, und du sollst hier in der Nähe dieses Steins bleiben. 20 Und was mich betrifft, ich werde drei Pfeile nach dessen einer Seite hin abschießen, um sie, wohin ich will, nach einem Ziel zu senden. 21 Und siehe, ich werde den Bediensteten senden [und sagen]: ‚Geh, such die Pfeile.‘ Wenn ich zu dem Bediensteten ausdrücklich sagen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind auf dieser Seite von dir, nimm sie‘, dann kommst du, denn es bedeutet Frieden für dich, und es liegt nichts vor, so wahr Jehova lebt. 22 Doch wenn ich zu dem Jungen auf diese Weise sprechen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind weiter weg von dir‘, so geh, denn Jehova hat dich weggesandt. 23 Und was das Wort betrifft, das wir geredet haben, ich und du, nun, möge Jehova zwischen mir und dir sein bis auf unabsehbare Zeit.“

24 Und David verbarg sich dann auf dem Feld. Und es wurde Neumond, und der König nahm seinen Sitz zum Mahl ein, um zu essen. 25 Und der König saß auf seinem Sitz wie die anderen Male, auf dem Sitz an der Wand; und Jonathan war ihm gegenüber, und Abner saß an Sauls Seite, Davids Platz aber war unbesetzt. 26 Und Saul sprach gar nichts an jenem Tag, denn er sagte sich: „Etwas ist geschehen, so daß er nicht rein ist, denn er hat sich nicht gereinigt.“ 27 Und es geschah am Tag nach dem Neumond, am zweiten Tag, daß Davids Platz unbesetzt blieb. Darauf sagte Saul zu seinem Sohn Jonathan: „Warum ist der Sohn Isaïs weder gestern noch heute zum Mahl gekommen?“ 28 Da antwortete Jonathan dem Saul: „David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, [um] nach Bethlehem [zu gehen]. 29 Und er sprach ferner: ‚Sende mich bitte weg, denn wir haben ein Familienschlachtopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat mich entboten. Und nun, wenn ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, laß mich bitte wegschlüpfen, damit ich meine Brüder sehe.‘ Darum ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.“ 30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sagte zu ihm: „Du Sohn einer widerspenstigen Magd, weiß ich nicht wohl, daß du zu deiner eigenen Schande und zur Schande der Schamteile deiner Mutter die Wahl für den Sohn Isaïs triffst? 31 Denn alle Tage, die der Sohn Isaïs auf dem Erdboden lebt, wirst du und dein Königtum nicht feststehen. So sende nun hin, und hol ihn zu mir, denn er ist zum Tode bestimmt.“

32 Jonathan indes antwortete Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: „Warum sollte er zu Tode gebracht werden? Was hat er getan?“ 33 Da schleuderte Saul den Speer auf ihn, um ihn zu treffen; und Jonathan erkannte, daß es von seinem Vater beschlossen war, David zu Tode zu bringen. 34 Sogleich stand Jonathan in der Glut des Zorns vom Tisch auf, und er aß kein Brot am zweiten Tag nach dem Neumond, denn er grämte sich über David, weil sein eigener Vater ihn gedemütigt hatte.

35 Und es geschah am Morgen, daß Jonathan aufs Feld an den mit David verabredeten Ort hinausging, und ein junger Bediensteter war bei ihm. 36 Und er sprach dann zu seinem Bediensteten: „Lauf, bitte, such die Pfeile, die ich abschieße.“ Der Bedienstete lief, und er seinerseits schoß den Pfeil so, daß er über ihn hinausflog. 37 Als der Bedienstete bis zu der Stelle des Pfeils kam, den Jonathan abgeschossen hatte, begann Jonathan hinter dem Bediensteten her zu rufen und zu sagen: „Ist nicht der Pfeil von dir aus weiter weg?“ 38 Und Jonathan fuhr fort, hinter dem Bediensteten her zu rufen: „Eile! Mach schnell! Steh nicht still.“ Und Jonathans Bediensteter ging daran, die Pfeile aufzulesen, und kam dann zu seinem Herrn. 39 Was den Bediensteten betrifft, er wußte von nichts; nur Jonathan und David selbst wußten von der Sache. 40 Danach gab Jonathan seine Waffen dem Bediensteten, der zu ihm gehörte, und er sagte zu ihm: „Geh, nimm sie in die Stadt mit.“

41 Der Bedienstete ging. Was David betrifft, er erhob sich aus der Nähe gegen Süden. Dann fiel er auf sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich dreimal; und sie begannen einander zu küssen und umeinander zu weinen, bis David am meisten [geweint] hatte. 42 Und Jonathan sprach darauf zu David: „Geh in Frieden, da wir, wir beide, im Namen Jehovas geschworen und gesagt haben: ‚Möge es sich erweisen, daß Jehova selbst zwischen mir und dir ist und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen bis auf unabsehbare Zeit.‘ “

Demzufolge machte sich David auf und ging seines Weges, und Jonathan seinerseits kam in die Stadt.

Jule | 03.31.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , |

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  1. Jule

    1. Samuel 17 – 20

    Kapitel 17
    Goliath verhöhnt Jehova und sein Volk, will sie demütigen und erniedrigen. Er schlägt einen Deal vor, der von vornherein unfair ist, denn nach menschlichem Ermessen ist niemand diesem gewaltigen Mann gewachsen.

    Er ist sich seiner Macht bewußt und will sie richtig auskosten, genießt sie – bis ins Kleinste!

    Auch die Israeliten sind sich der Übermacht dieses gewaltigen Mannes bewußt und machen sich vor Angst fast in die Hose. Denken sie nicht dran, dass ihr Gott Jehova ist – der Allerhöchste im Universum? Derjenige Gott, dem niemand Enhalt gebieten kann?

    Wobei: wenn ich mir vorstelle, dass Goliath 40 Tage lang jeden Morgen und jeden Abend seine Herausforderung wiederholte – das muss ganz schön zermürbend gewesen sein. Immerhin machte er ihnen damit immer wieder die (scheinbare) Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst

    Leider ließen sie sich von seine Getue einschüchtern und vergaßen darüber Jehova. Immerhin war er ihr Gott und hatte versprochen, mit ihnen zu sein, solange es sich erwies, dass sie mit ihm waren.

    Kennen wir persönlich dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit? Das Gefühl, alles verloren zu haben und dass es keine Aussicht auf Besserung in unseren Augen gibt? Haben wir diese Gefühle schon mal am eigenen Leib erlebt? Haben wir uns schon mal so gefühlt, als habe Jehova uns verlassen? Als habe er uns vergessen und als würde er unsere Gebete nicht mehr erhören?

    Bedeuten solche Gefühle, dass uns Jehova wirklich verlassen hat? So, wie es bei Saul war? Oder könnte es nicht vielmehr so sein, dass der Gegenspieler solche (eigentlich menschlichen) Gefühle nutzt, um uns zu entmutigen und somit dazu zu bringen, die wahre Anbetung aufzugeben? Uns vielleicht dazu zu bringen, unsere Hoffnung nicht mehr auf Jehova zu setzen?

    Hierbei muss ich auch an die Veranschaulichung „Satans Ausverkauf“ denken, die es mal vor vielen Jahren auf dem Pioniertisch gab. Das abgenutzteste Werkzeug – die Entmutigung – stand nicht zum Verkauf, da sie die wirkungsvollste Waffe ist, die er gegen uns und die wahre Anbetung ins Feld führen kann..

    Tja, David hat noch Glauben. Er läßt sich nicht von Goliaths Getue beeindrucken. Er fragt sogar, wer dieser Mann sei, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Er will gern gegen diesen Wichtigtuer kämpfen. Aber nicht, weil er selbst sich für besonders toll hält, sondern weil er Erfahrungen mit Jehova gemacht hat.

    David hat erlebt, wie Jehova ihm in verschiedenen Situationen Kraft gegeben hat, „die über das Normale hinausgeht“ und so hat er keine Angst. Er weiss, dass Jehova mit ihm sein wird (Vers 37). Dies zeigt sich auch in seiner Antwort, die er Goliath gibt, als er sich über ihn lustig macht.

    1. Samel 17:45-47

    David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

    Auch heute lässt sich Jehova nicht verhöhnen, auch wenn er gewisse Dinge eine Weile zulässt und sich so „neuzeitliche Goliaths“ in ihrer Selbstgefälligkeit aufplustern und immer frecher werden. Zu seiner Zeit wird Jehova ihnen geben, was sie gemäß seinem Willen verdienen. Ist ja auch nur gerecht, wenn sie die Früchte ihrer langjährigen harten Arbeit ernten. Wie Paulus schon sagte, „wir werden ernten, was wir säen…“.

    Wie reagieren wir eigentlich, wenn wir sehen, dass der Name Jehovas in den Schmutz gezogen wird? Wenn wir mitbekommen, dass jemand versucht, Jehova zu veräpppeln? Wenn wir mitbekommen, wie jemand Jehova verhöhnt?

    Gleichen wir dann Saul und den anderen aus dem Volk Israel, die den Schwanz einziehen und sich vor Angst in die Hose machen, weil wir vielleicht auch ein paar Kratzer abbekommen könnten? Oder gleichen wir David, der mutig für Jehova eintritt und dafür sorgt, dass dieser unverschämte Goliath aufhört, Jehova zu verhöhnen?

    Wem möchten wir gleichen?

    Kapitel 18
    Davids mutiges Eintreten für Jehova war der Beginn und die Basis einer wunderbaren Feundschaft. Sauls Sohn, Jonathan, ist beeindruckt von Davids mutigem Handeln. Dies ist mal ein Diener Gottes nach seinem Herzen.

    David vertraut ebenso stark auf Jehova, wie es Jonathan selbst auch tut. Erinnern wir uns noch, dass Jonathan ganz allein, nur mit seinem Waffenträger, in das Lager der Philister ging und sich dort nicht reinschlich, sondern mutig zeigte? Wie er vorher Jehova befragte und dass er Jehovas Geist hatte?

    Nun endlich sieht er einen Jungen aus Gotes Volk, der ebenso denkt, fühlt und handelt wie er. Wunderbar. So jemanden muss man unbedingt zu seinem Freund haben.

    Nach welchen Kriterien suchen wir uns unsere Freunde aus?

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:30

  2. Bilder für Kids

    der Gigant

    David

    der kampf

    David tritt Goliath mutig entgegen

    Jonathan

    ein wahrer Freund – David und Jonathan

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:41

  3. Gedicht

    David gegen Goliath
    (vom Pioniertisch)

    Es ist schon drei Jahrtausend‘ her,
    genaugenommen etwas mehr,
    als unter Saul die Israeliten
    mit den Philistern öfters stritten.
    Drum gab’s in beiden Königreichen
    gar oft sehr viele Kriegersleichen.
    Zu dieser Zeit war Goliath,
    ein Krieger aus dem Stamme Gath,
    im alten Reiche der Philister
    Diplomat und Kriegsminister.
    Breit war er wie ein Kleiderschrank
    und auch zwei Meter neunzig lang;
    es wuchsen ihm, wie ja bekannt,
    sechs Finger auch an jeder Hand.
    Da er sich seiner Kraft bewußt,
    schlug er sich kräftig an die Brust
    und sprach: „Ich werd‘ die Juden zwingen
    mit mir jetzt um den Sieg zu ringen!“
    Er setzt den Kupferhelm geschwind
    auf seinen haarbewachs’nen „Grind“,
    dann zieht er an, der Riesenhupfer,
    ein Schuppen-Panzerhemd aus Kupfer,
    das siebenundfünfzig Kilo wiegt
    und sich um seinen Schmerbauch schmiegt.
    Damit ihn keiner treten kann,
    zieht er sich Schienbeinschützer an,
    so groß wie kleine Badewannen
    und schreitet selbstbewußt von dannen.

    Da Goliath strotzt vor lauter Kraft,
    trägt er ’nen Kampfspeer, dessen Schaft,
    wenn ich euch sag‘, ihr glaubt es kaum,
    so dick und lang wie’n Weberbaum.
    Die Spitz‘ allein an diesem Stamm
    wiegt beinah sieben Kilogramm.
    Ein Wurfspeer, das sei noch gesagt,
    zwischen seinen Schultern ragt,
    damit er jeden gleich durchsiebt,
    der sich in seine Näh‘ begibt.
    Dem Goliath, der kampfeswild,
    trägt schwer ein Krieger seinen Schild,
    der groß und breit ist, stellt euch vor,
    so wie ein halbes Scheunentor.

    Nun steht der Goliath inmitten
    der Kampfesfront der Israeliten
    und brüllt wie’n Stier ganz fürchterlich:
    „Wer von euch kämpft jetzt gegen mich?
    Ich sag’s euch gleich, ihr Judensöhne,
    daß ich euch alle heut verhöhne!
    Kommt her zu mir, ihr Knoblauchfresser,
    ich schlacht‘ euch mit dem Taschenmesser!“
    Er hebt zum Schwure seine Rechte
    und sagt: „Wir werden eure Knechte,
    wenn einer mich im Kampf besiegt;
    jedoch, wenn er mit unterliegt,
    so gilt mein Wort, so wie ein Eid,
    daß ihr dann uns’re Sklaven seid!“

    Ganz Israel wird blaß vor Schrecken,
    und jeder fürchtet diesen Recken,
    der mindestens vier Zentner schwer
    und Kraft hat wie ein Grizzlybär.
    Der Goliath, dieser Kleiderschrank,
    verhöhnt nun vierzig Tage lang
    die Israeliten frech und laut,
    dieweil sich keiner zu ihm traut.

    Da schleicht sich David ‚ran ganz sachte,
    der seinen Brüdern Brotzeit brachte;
    er mustert Goliath, den Philister
    und kampferprobten Kriegsminister.
    Dann ruft er frech und auch ganz laut:
    „Wenn sich von euch nun keiner traut,
    den Riesen Goliath zu erschlagen,
    will ich mich also an ihn wagen!“

    Da spricht verdutzt der König Saul
    zum David: „Halt dein großes Maul,
    denn eh‘ du noch dein Speer gelupft,
    hat Goliath dich schon quergeschnupft
    und reißt dich gleich in tausend Stücke
    oder zerquetscht dich wie ’ne Mücke!“
    Der David ist kein Stubenhocker,
    drum läßt er auch so schnell nicht locker:
    „Ich bin zwar noch ein junger Spund,
    doch hab‘ ich Kraft und bin gesund.
    Ich hab‘ mit Bären schon gerungen
    und einen Löwen auch bezwungen;
    drum laß‘ ich meine Lust nicht dämpfen
    mit Goliath heute noch zu kämpfen!“
    Der König Saul sagt ganz betroffen:
    „Wir wollen beten und auch hoffen,
    daß du den Riesenkerl besiegst
    und ihm im Kampf nicht unterliegst.“
    Er geht ganz blaß vor Furcht und Jammer
    in seine große Waffenkammer,
    holt Schild und Kampfschwert von der Brüstung,
    dazu auch eine Ritterrüstung,
    und steckt den David, schlank und klein,
    gleich durch die Hosenklappe rein.

    Der David schreit: „Es ist ein Graus!
    Ich halt‘ es in dem Blech nicht aus!“
    und zwängt sich, unter lautem Jammer,
    blitzschnell aus seiner Folterkammer.
    Er greift nach seinem Hirtenstab
    und läuft zum Wildbachtal hinab.
    Dort sucht er schnell fünf nicht zu kleine
    runde, glatte Kieselsteine,
    nimmt seine Schleuder in die Rechte
    und schreitet eilends zum Gefechte.
    Der Goliath, der den Knaben sieht,
    beinah‘ vor Zorneswut verglüht:
    „Was willst denn du, du Milchgesicht?
    Kennst du den Riesen Goliath nicht?
    Willst du mich denn mit diesem Stecken
    wie einen feigen Hund erschrecken?
    Komm her, du Söhnchen einer Mutter,
    ich mach‘ dich gleich zu Vogelfutter,
    zerquetsch‘ dich mit dem kleinen Finger
    und streu‘ dich auf das Feld als Dünger!
    Du kriegst von mir gleich eine Watsch’n,
    dann kannst du wieder heimwärts latschen!“

    Der David hört des Goliaths Spott
    und sagt: „Du höhnest meinen Gott!
    Du kommst mit Speer und Schwert zu mir
    doch ich, ich komm‘, das sag‘ ich dir,
    wegen deines lauten Spottes
    im Namen meines wahren Gottes.
    Beginn dein Sterbelied zu singen,
    ich werde dich jetzt niederringen.
    Ich schlag‘ dich tot, du Satansküster,
    und mit dir auch alle Philister,
    nur daß du’s weißt, du alte Flasche!“,
    dann greift er in die Hirtentasche,
    legt in die Schleuder einen Kiesel
    und eilt zum Goliath wie ein Wiesel.
    Mit einem Wurf trifft er die Stirn;
    der Stein dringt Goliath in das Hirn,
    der Goliath fällt durch diesen Schlag
    zu Boden wie ein nasser Sack.
    Flink zückt der David Goliaths Schwert,
    das auf sein Haupt dann niederfährt.
    Er ruft: „Jetzt ist der böse Tropf
    getrennt von seinem sturen Kopf!“
    Die Philister alle schrei’n:
    „Wenn der David, der so klein,
    hat den Riesen umgefällt,
    wie um alles in der Welt
    kämpfen dann die alten Streiter?
    Kommt, wie flieh’n, das ist gescheiter!“

    Und sie fliehen, in der Tat
    über Ekron heim nach Gath.
    David und die and’ren Krieger
    jagen ihnen nach als Sieger;
    sie erschlagen diese Meute,
    machen auch noch reiche Beute.
    David hat des Goliaths Haupt,
    damit ihm auch ein jeder glaubt,
    daß er ihn im Kampfe hat erschlagen,
    nach Jerusalem getragen.

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:54

  4. Besinnliches

    Satan’s Konkurs

    Es wurde bekanntgegeben, daß der Teufel Konkurs machte und alle seine Werkzeuge an diejenigen verkauft werden, die seinen Preis bezahlen könnten.

    Am Abend des Verkaufes wurden sie alle nett aufgestellt, aber es war trotzdem ein leidiger Haufen: Haß, Neid, Eifersucht, Sinnlichkeit, Betrug und alle anderen Arbeitsgeräte des Bösen. Jedes mit seinem eigenen Preis.

    Abgesondert von den anderen war ein harmlos aussehnendes, keilförmiges Werkzeug, sehr abgenutzt und sehr viel teurer als die anderen. Jemand fragte den Teufel: „Was ist das?“ „Das ist ENTMUTIGUNG“, antwortet er. „Warum ist es so teuer?“, fragte der mögliche Käufer. „Weil“, sagte der Teufel, „es mir nützlicher ist als alle anderen Werkzeuge. Denn ich kann damit in das Gewissen eines Menschen einbrechen, wenn ich ihm mit allen meinen anderen Geräten nichts anhaben konnte. Wenn ich erstmal im innersten Denken eines Menschen bin, durch die ENTMUTIGUNG, kann ich ihn benutzen, wie es mir gefällt. Und dieses Werkzeug ist so abgenutzt, weil ich es bei fast jedem gebrauchen konnte, weil nur sehr wenige Leute wissen, daß es mir gehört.“

    Nun, es braucht kaum erwähnt werden, daß des Teufels Preis für ENTMUTIGUNG viel zu hoch war, und es nicht verkauf wurde.
    Daher besitzt Satan es noch immer und er gebraucht es auch.

    Kommentar — 3. April 2009 @ 02:11

  5. Thomas

    1.Samuel 17

    Die Geschichte die in diesem Kapitel erzählt wird, ist wohl fast allen bekannt – Goliath wird vom David getötet. Er vertraut darauf, dass der Allmächtige ihn als Werkzeug gegen diesen Spötter benutzen wird.

    David geht nicht unvorbereitet – er nimmt 3 Steine in seinen Beutel. Also ist er nicht “lebensmüde” und glaubt, dass der erste Stein sofort treffen müsste. Aber da er mit dem Werkzeug/der Waffe Steinschleuder Erfahrung gesammelt hat, vertraut er darauf, dass durch diese Gott seine Hand lenken würde.

    Interessant auch, wie der eine ältere Bruder von David reagiert: er war doch dabei, als Samuel den David salbte. Aber nun äußert er sich geringschätzig “Ich kenne deine Vermessenheit wohl und deines Herzens Bosheit”. Gut das dieser Mensch nicht zum König gesalbt wurde 😉

    Was hätten wir getan? Wären wir wie die Mehrheit der Männer, und sehen eingeschüchtert diesen großen Mann, der den alleinigen Gott verhöhnt? Oder stehen wir auf, um diesen Schmäher den Mund zu schließen?
    Scheinbar ist es heute wie damals, die Mehrheit steht Zähneklappernd vor scheinbaren Feinden, anstatt den eigenen Glauben zu stärken. Warum hatte David solchen Glauben? Er hatte sich Schritt für Schritt ein sehr gutes Verhältnis zu Gott aufgebaut. Ohne sein Zwiegespräch mit dem Allmächtigen, wäre David nie dazu in der Lage gewesen.

    Einige Gelehrte meinen, der Bericht könne nicht so gewesensein, und verweisen auf einen späteren Bibelbericht. Dazu aber schon hier ein Zitat aus dem Bibellexikon “Einsichten in die heilige Schrift”

    Der Bruder Goliaths, des Gathiters. Der Bericht in 1. Chronika 20:5 lautet auszugsweise: „Elhanan, der Sohn Jairs, schlug Lachmi, den Bruder Goliaths, des Gathiters, schließlich nieder.“ Das ereignete sich während eines Kriegs mit den Philistern. Doch im Paralleltext in 2. Samuel 21:19 heißt es: „Elhanan, der Sohn Jaare-Orgims, der Bethlehemiter, schlug Goliath, den Gathiter, schließlich nieder.“ Es scheint, daß im letzteren Text ’eth-lachmí (in deutsch „Lachmi“; der hebräische Ausdruck ’eth zeigt lediglich an, daß Lachmi das Objekt eines Verbs ist) von einem Abschreiber fälschlicherweise für bēth hallachmí („Bethlehemiter“) gehalten wurde. Deshalb stand im Original wahrscheinlich „schlug Lachmi . . . schließlich nieder“, so wie der Paralleltext in 1. Chronika 20:5 lautet. Somit würden die beiden Texte in diesem Punkt übereinstimmen. Lachmi war also offensichtlich der Bruder des Goliath, den David tötete. Andererseits ist es möglich, daß es zwei Goliaths gab.

    Wir sehen, nicht nur das die Bibel eindeutig die Wahrheit sagt, sondern dass es auch Familien gibt, die sich ständig gegen den Allmächtigen auflehnen. So musste nicht nur Goliath sondern auch sein Bruder von Gott demütigen lassen. Und wo stehen wir? Gehören wir zu denen, die heute Gott verhöhnen, weil er scheinbar heute unrecht zuläßt? Sehen wir uns auch täglich mit “dummen Sprüchen” andere beleidigen und verhöhnend?

    Nur weil viele Anbeter des wahren Gottes sich nicht als solche erweisen, heißt das noch lange nicht, dass er nicht zu SEINER Zeit aufsteht, und diese Spötter bestrafen wird.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:40

  6. Jule

    1. Samuel 18:8,9

    Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus, so daß er sagte: „David haben sie Zehntausende gegeben, mir aber haben sie Tausende gegeben, und man muß ihm nur noch das Königtum geben!“ 9 Und Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David.

    Eifersucht bewirkt Argwohn

    Vers 12, aber auch 28,29

    Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen.

    Und Saul konnte sehen und erkennen, daß Jehova mit David war. Was Sauls Tochter Michal betrifft, sie liebte ihn. 29 Und wieder empfand Saul noch mehr Furcht Davids wegen, und Saul befeindete David allezeit.

    interessant die Zusammenhänge

    Scheinbar ist es normal, dass Personen, die den Geist und den Segen Jehovas verloren haben, nicht nur Verachtung für diejenigen empfinden, die ganz offensichtlich Jehovas Segen haben. Nein, sie fürchten sie sogar und verfolgen sie mit all ihren Mitteln und all ihrer Kraft (Vers 29)!

    Auch dies scheint ein übliches Verhalten solcher Personen zu sein, die Gottes Segen verloren haben:

    1. Samuel 19:4,5

    Demgemäß redete Jonathan Gutes von David zu Saul, seinem Vater, und sagte zu ihm: „Möge der König sich nicht an seinem Knecht David versündigen, denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Werke sind dir gegenüber sehr gut gewesen. 5 Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“

    Aber Saul lässt nicht von seinem persönlichen Rachefeldzug ab. Immer wieder sucht er, David zu Tode zu bringen (Vers 11) , obwohl er ihm nichts getan hat – ausser dass David nun Jehovas Segen hat und Saul ihn verloren hatte. Aber das war ja nicht Davids Schuld, sondern lag daran, dass Saul Jehova wiederholt ungehorsam gewesen war.

    Kapitel 20 zeigt, wie weit Saul bereit ist zu gehen, um seinen ganz persönlichen Hass zu befriedigen.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:40

  7. Thomas

    1.Samuel 18

    Saul setzt David in seinem Heer ein – schließlich kann dieser Mann ja seinem Ruf nur zu Nutzen sein. Doch nicht nur sein Sohn Jonathan liebt diese Art von David, sondern das allgemeine Volk spricht sehr schnell gut über David.

    Ist das für Saul eine Bedrohung? Sollte er nicht froh sein, dass jemand seine Aufgabe mit ihm teilt? Ist David ein Rivale? Eigentlich ist doch jedem ersichtlich, dass David zwar den Segen Jehovas hat, aber auch, dass er sich nicht an dem vergreifen will, was Saul zusteht.

    Sogar das Angebot ein Schwiegersohn des Sauls zu werden, versucht David in gewissen Sinne abzuschwächen. Sagt er nicht:”Wer bin ich, und was ist mein Leben und das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich des Königs Eidam werden sollte?” und dann später “Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? bin ich doch ein armer und geringer Mann.”? Nichts hochmütiges, nichts anmaßendes, und doch kommt bei Saul immer wieder Wut und Haß empor. Haß gegen David, weil dieser den Geist Gottes hat, und Saul darauf mehr als Eifersüchtig ist. Glaubt Saul wirklich, dass er den Geist Gottes wieder bekommen würde, wenn er David beseitigt hätte? Saul versucht David direkt und indirekt (durch die Philister) zu töten, aber der Geist Gottes beschützt David.

    Und heute? Auch heute scheint der Verlust des Geistes und des Friedens Gottes zu den unmöglichsten Haßattacken zu führen. Diese Verbrecher, die sich nach Außen noch den Anschein geben, Christen zu sein, begehen Rufmord, und versuchen wahre Christen aus der Christenversammlung ausschließen zu lassen. Unbarmherzig verfolgen sie gereche Menschen mit ihrem Haß, anstatt sich um den Geist Gottes zu bemühen.

    Tut das wirklich so weh, wenn der Frieden von Gott weggenommen wird?

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:41

  8. Thomas

    1.Samuel 19-20

    Weder Sauls Sohn noch seine Tochter können den Haß auf David irgendwie schmälern. Saul verfängt sich sogar darin seine Kinder zu hassen, nur weil diese zu David stehen.

    Lassen wir unseren Blick manchmal durch falsche Gedanken trüben?
    Oder lassen wir den Allmächtigen in unser Herz und unsere Gedanken, um unser Leben zu gestalten?

    Scheinbar kann man durch Eifersucht und Egoismus zu einem Menschen werden, der nach Außen “gute Taten eines Christen” zeigt, aber in seinem Inneren zu einem “Mörder” werden.

    In einem Nachschagewerk heißt es dazu:

    Saul merkt mehr und mehr, daß Jehova mit David ist, und er fürchtet ihn noch mehr, eine traurige Entwicklung eines traurigen Seelenzustandes! Jedoch mangelte es Saul nicht an feinen Wesenszügen eines natürlichen Charakters, die sich manchmal in besseren Gefühlen zeigten. Gott war aber nicht mit ihm. Saul kann nicht ertragen, dass Gott mit David ist

    Man beachte hier, wie der von Selbstsucht und Eigenliebe erzeugte Kummer dem Einwirken des bösen Geistes auf seine Seele Raum macht.

    Anstatt sich zu widersetzten, begnügt sich David damit, jene Erweisung der Macht Gottes anzuerkennen, die Saul in seine königliche Stellung gebracht hatte und von der er selbst Zeugnis und Mitteilung der Kraft und des Willens Gottes emfangen hatte; er sucht Zuflucht bei Samuel. Er wird dorthin von Saul und seinen Boten verfolgt, die mitsamt ihrem Herrn dieser selben Macht unterworfen sind – einer Macht, die weder ihre Herzen beeinflußt noch ihr Verhalten leitet, eine Macht, deren Segen Saul verwirkt hatte.

    Welch ein Bild eines nutzlosen und ruinierten Gefäßes! Manchmal der Macht Satans erliegend, manchmal in der Macht Gottes weissagend, von dem sein Herz weit entfernt ist, von dem er verlassen ist. Sein äußeres Benehmen ist nicht unordentlich, er tut nichts Böses, außer wenn der Gesalbte Gottes seine Eifersucht und seinen Haß erweckt.

    Von Saul vertrieben, war David zum Quell des Zeugnisses Gottes zurückgekehrt, und Saul hatte es wieder gewagt, sein Leben zu nehmen, sogar als er bei Samuel war. Saul hatte völlig jeden Zwang abgeworfen und alles vergessen, was ihn an Gott hätte erinnern und seine Hand hätte zurückhalten sollen. Indem er seinen eigenen Ruhm suchte und sich seiner erworbenen Stellung bedient, übte die Anwesenheit Samuels keinen Halt mehr über sein Gewissen aus. …Saul schätzt den Propheten überhaupt nicht mehr.

    Jonathan kann kaum dem Unwillen seines Vaters Glauben schenken. Bevor er ihn aber unter Beweis stellt, wird seine Ergebenheit dem David gegenüber sehr deutlich erwiesen. ..:Jonathan liebt David auch noch, als dieser entehrt und auf der Flucht ist. Er erkennt ihn als den Erwählten Gottes an, und er verbindet die Hoffnung seines Hauses mit der Herrlichkeit seines Geliebten.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 22:42

  9. thom

    1.Samuel 17-20
    Zitate von J.N.Darby


    Der Glaube Davids hatte einen ganz anderen Charakter als der Glaube Jonathans, obwohl beide die Philister besiegten. Jonathan wird durch Schwierigkeiten nicht abgeschreckt; er sieht den Gott Israels und tut das Werk Gottes, das Saul vernachlässigt. Es ist der wahre und energische Glaube des Volkes Gottes. David aber, der König – wohl insgeheim, aber auserwählt und gesalbt -, trifft den großen Feind seines Volkes in seiner ganzen Macht von Angesicht zu Angesicht, den Feind, dessen bloßer Anblick das Volk entsetzte und das vor ihm floh.

    Was den Glauben Jonathans so rührend kennzeichnet, ist seine Anhänglichkeit einem gegenüber, der (um nach Menschenart zu urteilen, wie Saul es tut) seinen Ruhm in den Schatten stellte. Jonathan ist aber ganz von seiner Liebe zu dem, den Gott erwählt hat, in Anspruch genommen. Er sieht in ihm das wahre Haupt Israels – würdig dies zu sein -, der, wie sehr er im gegenwärtigen Augenblick verachtet sein mag, da er aus Gott ist, gedeihen und herrschen muß. Es waren auch die Eigenschaften Davids, die seine Zuneigung gewannen. Es war eine persönliche Anhänglichkeit. Er konnte David wertschätzen, und indem er an ihn dachte, vergaß er seine eigenen Interessen. Die Stimme und die Worte Davids dringen tief in sein Herz hinein, und sie verbinden ihn mit dem von Gott erwählten König, und zwar während er unbekannt ist, und trotz allem. Saul, das erklärte Haupt des Volkes, eifersüchtig auf jeden, der ihn oder seine Nachkommen verdrängen könnte, ist mit David verfeindet und von Gott verlassen; er ist das Werkzeug des Feindes gegen den Gesalbten Jehovas. Schließlich fällt er durch die direktere und offenere Macht des Feindes des Volkes Gottes. Dies ist das traurige Ende dessen, was, obwohl in einer fleischlichen Weise, ein Gefäß des Segens und ein Werkzeug im Werke Gottes gewesen war.

    Gott läßt die wahre Herrlichkeit Davids heller erstrahlen als die offizielle Bedeutung Sauls. Die Siege des ersteren werden in einer Weise besungen, die die Eifersucht des Königs hervorruft.

    Jetzt werden wir kurz die Wesenszüge des Glaubens Davids in diesen neuen Umständen verfolgen. Niemals erhebt er seine Hand wider Saul, er dient ihm gehorsam, er tut seine Pflicht und erträgt geduldig die Eifersucht und die hinterlistige Bosheit, die ihn verfolgen.

    Saul merkt mehr und mehr, daß Jehova mit David ist, und er fürchtet ihn noch mehr, eine traurige Entwicklung eines traurigen Seelenzustandes! Jedoch mangelte es Saul nicht an feinen Wesenszügen eines natürlichen Charakters, die sich manchmal in besseren Gefühlen zeigten. Gott war aber nicht in ihnen (Kap. 19).

    Die Fürsprache Jonathans gewinnt Kraft über seinen Vater, und eine Zeitlang geht alles gut. Saul aber, da er von Gott verlassen ist, kann es nicht ertragen, daß Er mit David sein sollte. Krieg bricht aus, und David, Gottes eigenes Werkzeug in dem, was Er für Sein Volk tut, bereitet den Philistern eine Niederlage und vertreibt sie.

    Es muß hier bemerkt werden, daß es die Philister sind, die hier sind, und durch die die Kraft des Glaubens in Frage gestellt wird. Sie sind es, mit denen der Streit Gottes und des Glaubens geführt wird, daß David immer erfolgreich war, und daß Saul versagte.

    Saul wird wieder geängstigt, und David, der ihn zu erquicken sucht, wird beinahe getötet, er entgeht soeben. Er entflieht und kommt zu Samuel. Man beachte hier, wie der von Selbstsucht und Eigenliebe erzeugte Kummer dem Einwirken des bösen Geistes auf seine Seele Raum macht.

    Diese Macht erscheint hier wieder, die, obwohl sie verborgen ist, immer noch das Schicksal Israels beherrscht. David erkennt sie, und wo er nicht mehr bei Saul bleiben kann, sucht er nicht sich irgendwie groß zu machen, indem er sich gegen die äußere Form erhoben hätte, die Gott innerlich gerichtet, aber nicht vernichtet hatte. Anstatt sich ihr zu widersetzen, begnügt er sich damit, jene Erweisung der Macht Gottes anzuerkennen, die Saul in seine königliche Stellung gebracht hatte und von der er selbst das Zeugnis und die Mitteilung der Kraft und des Willens Gottes empfangen hatte; er sucht Zuflucht bei Samuel. Er wird dorthin von Saul und seinen Boten verfolgt, die mitsamt ihrem Herrn dieser selben Macht unterworfen sind – einer Macht, die weder ihre Herzen beeinflußt noch ihr Verhalten leitet, eine Macht, deren Segen Saul verwirkt hatte. Welch ein Bild eines nutzlosen, ruinierten Gefäßes! Manchmal der Macht Satans erliegend, manchmal in der Macht Gottes weissagend, von dem sein Herz weit entfernt ist, von dem er verlassen ist. Sein äußeres Benehmen ist nicht unordentlich, er tut nichts Böses, außer wenn der Gesalbte Gottes seine Eifersucht und seinen Haß erweckt.

    Zitate von H.Rossier

    Der weitere Verlauf des 18. Kapitels zeigt uns die Fortschritte Davids und Sauls, bei dem einen Fortschritte im Guten, bei dem anderen im Bösen. Ein durch Satan hervorgerufenes Gefühl der Erbitterung führt notwendigerweise zu Schlimmerem. Es genügt, daß das Unkraut durch den Feind in das böse Herz des Menschen gesät wird; es wächst nachher von selbst weiter, bis es schließlich das ganze Wesen überwuchert. „Saul ergrimmte sehr …, und er sprach: Sie haben David Zehntausende gegeben, und mir haben sie die Tausende gegeben; es fehlt ihm nur noch das Königtum.“ Es ist noch nicht die Gereiztheit gegen David selbst, sondern gegen die Meinung der Menschen, welche diesen erheben, indem sie den König herabsetzen, und zwar gerade in dem Augenblick, als der Glaube Jonathans dem Geliebten alles opferte. Das ist es, was das Fleisch niemals ertragen wird: nichts zu sein in der Gegenwart Christi.

    Kapitel 19
    David verändert sich nicht. „Er war vor Saul wie früher.“ Die Gnade, die ihn bis dahin geleitet hatte, bleibt ihm und seinem Verhalten auch fernerhin aufgeprägt.

    Ein neuer Triumph Davids weckt den bösen Geist, der sich Sauls bemächtigt hatte, wieder auf. Solange der Gläubige nicht Satan durch Siege stört, die er über dessen Kreaturen davonträgt, ist seine Feindseligkeit wie eingeschlafen; doch nur zu bald wacht sein tödlicher Haß wieder auf. Man sieht dies in Betreff Davids sogar in dem Augenblick, wo der böse Geist durch die Hilfsmittel der Gnade bezwungen zu sein scheint, welche David dem Könige verschafft. Dann kommt eine Stunde, in welcher dem Gläubigen nichts anderes übrigbleibt, als zu fliehen und wie der Vogel dem Garn des Vogelstellers zu entrinnen. jetzt ist der Tod Davids unwiderruflich beschlossen. Michal, geleitet durch ihre natürliche Liebe zu David, kommt ihm auf ihre Weise zu Hülfe. Gott bedient sich hier der menschlichen Gefühle, durch welche Michal zum Handeln getrieben wurde (V. 11 – 17).

    Kommentar — 8. April 2010 @ 02:14

  10. Jule

    1. Samuel 17 – 20

    Ein rasanter Wandel – David wird zum Geliebten zum Gehassten

    Worum ging es bei dieser Geschichte eigentlich?

    Was hatte David getan? Was hatte er sich zu Schulde kommen lassen, dass er sich Sauls Zorn zuzog?

    Wir wollen beim Lesen dieser vier Kapitel mal darauf achten

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:25

  11. Jule

    1. Samuel 17:22-28

    Sogleich legte David das Gepäck von sich ab in die Obhut des Gepäckhüters und lief dann zur Schlachtreihe hin. Als er hinkam, begann er nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu fragen.

    23 Während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer, sein Name war Goliath, der Philister, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister herauf, und er begann dieselben Worte wie vorher zu reden, und David bekam [es] zu hören. 24 Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer Israels begannen zu sprechen: „Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, daß der König den Mann, der ihn niederschlägt, mit großem Reichtum bereichern wird, und seine eigene Tochter wird er ihm geben, und das Haus seines Vaters wird er frei machen in Israel.“

    26 Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ 27 Dann sprach das Volk dieselben Worte zu ihm wie zuvor, indem [es] sagte: „Auf diese Weise wird dem Mann getan werden, der ihn niederschlägt.“ 28 Und Eliab, sein ältester Bruder, bekam zu hören, wie er zu den Männern redete, und Eliabs Zorn entbrannte gegen David, so daß er sprach: „Warum bist du herabgekommen? Und in wessen Obhut hast du jene wenigen Schafe in der Wildnis zurückgelassen? Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“

    „Wir selbst kennen deine Vermessenheit“ – und dann unterstellen sie ihm niedere Beweggründe

    Was war eigentlich an David, dass er sich nicht nur Sauls Mißfallen zuzog? Warum hassten und verachteten ihn auch seine Brüder?

    Was war an seinem Verhalten falsch? Was reizte sie so?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:27

  12. Jule

    1. Samuel 17:24

    Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr.

    Warum hatten Saul und die Kriegsleute Israel Angst vor Goliath – und David nicht?

    Wo war der Unterschied? Was war bei David anders?

    1. Samuel 17:26, 32-37

    Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“

    Und David sprach dann zu Saul: „Möge keines Menschen Herz in ihm zusammenbrechen. Dein Knecht selbst wird hingehen und tatsächlich mit diesem Philister kämpfen.“ 33 Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“ Darauf sagte Saul zu David: „Geh, und möge es sich erweisen, daß Jehova selbst mit dir ist.“

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:32

  13. Jule

    „Wer ist dieser Mann, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“

    Später sagt David, er müsse einfach gegen Goliath ziehen, es ginge gar nicht anders, denn „er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt!“

    1. Samuel 17:41-51

    Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“

    45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“

    48 Und es geschah, daß sich der Philister aufmachte und unaufhaltsam kam und näher rückte, David entgegen, und David begann zu eilen und der Schlachtreihe entgegenzulaufen, dem Philister entgegen. 49 Dann fuhr David mit seiner Hand in seine Tasche und nahm daraus einen Stein und schleuderte ihn, so daß er den Philister an der Stirn traf, und der Stein drang in seine Stirn ein, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. 50 So erwies sich David mit einer Schleuder und einem Stein als stärker als der Philister und schlug den Philister nieder und brachte ihn zu Tode; und da war kein Schwert in Davids Hand. 51 Und David lief weiter und stand über dem Philister. Dann nahm er dessen Schwert und zog es aus seiner Scheide und brachte ihn endgültig zu Tode, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Und die Philister bekamen zu sehen, daß ihr Gewaltiger gestorben war, und sie ergriffen die Flucht.

    Lies bitte hierzu auch „David und Goliath“, es ist ein wunderschönes Gedicht zu dieser Geschichte, was ich mal vom Pioniertisch hatte. Außerdem passen zu dieser Geschichte einige biblische Dramen der Gesellschaft, wie z.B. die DVD über David und „Jehova belohnt seine Loyalgesinnten“ und „Jehova wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“.

    Ereifern wir uns auch, wenn wir sehen, wie andere den Namen unseres Gottes und seiner Organisation in den Dreck ziehen?

    Oder: sind wir dann selbstgerecht!

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:44

  14. Jule

    1. Samuel 17:55-58

    In dem Augenblick nun, als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: „Wessen Sohn ist der Knabe, Abner?“ Darauf sagte Abner: „Beim Leben deiner Seele, o König, ich weiß es wirklich nicht!“ 56 Da sprach der König: „Erkundige du dich, wessen Sohn der Junge ist.“ 57 Sobald daher David vom Niederschlagen des Philisters zurückkam, holte ihn dann Abner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philisters in seiner Hand. 58 Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?“, worauf David sprach: „Der Sohn deines Knechtes Isaï, des Bethlehemiters.“

    „Wessen Sohn ist der Knabe?“

    Saul ließ Erkundigungen über David einziehen. Warum?

    David hatte ihm doch bereits eine ganze Zeit mit dem Spiel auf der Harfe gedient und als er vor dem Kampf mit Goliath zu Saul kam, müßte dieser ihn doch eigentlich als seinen Harfenspieler erkannt haben.

    Also: warum fragt er nun hier nach, wer David ist?

    In den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es hierzu auszugsweise:

    Saul wollte nicht bloß wissen, wie Davids Vater hieß, sondern sehr wahrscheinlich, was der Vater des Jungen, der gerade die Heldentat vollbracht hatte, einen Riesen zu töten, für ein Mensch war.

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:52

  15. Jule

    1. Samuel 18:1-3

    Und es geschah, sobald er damit zu Ende war, zu Saul zu reden, daß sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele. 2 Da nahm Saul ihn an jenem Tag, und er erlaubte ihm nicht, in das Haus seines Vaters zurückzukehren. 3 Und Jonathan und David schlossen dann einen Bund, weil er ihn liebte wie seine eigene Seele.

    Jonathan begann David zu lieben, nachdem er Goliath besiegt hatte. Auch Saul bewunderte immer wieder sein umsichtiges Handeln, darum machte er ihn zu seinem Heerobersten. Vers 5:

    Und David begann auszuziehen. Wo immer Saul ihn jeweils hinsandte, handelte er stets umsichtig, so daß Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und es schien gut zu sein in den Augen alles Volkes und auch in den Augen der Diener Sauls

    Jonathan hat David bis zum Schluß geliebt, Saul nicht – er begann später, ihn zu hassen.

    Warum?

    Was hatte sich geändert?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:58

  16. Jule

    1. Samuel 20:1-2

    Doch kam er und sprach vor Jonathan: „Was habe ich getan? Was ist mein Vergehen, und welche Sünde habe ich vor deinem Vater begangen, daß er mir nach der Seele trachtet?“ 2 Darauf sagte er zu ihm: „Das ist undenkbar! Du wirst nicht sterben. Siehe! Mein Vater wird weder Großes noch Kleines tun, ohne es meinem Ohr zu enthüllen; und aus welchem Grund sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Das geschieht nicht.“

    Wieso mußte Jonathan eigentlich noch rausfinden, ob sein Vater wirklich David töten wolle?

    Hatte er keinen Kontakt zu seiner Schwester Michal? Hätte nicht sie ihm die Geschichte berichten können, wie Saul Diener nach David geschickt hatten, um ihn zu Tode zu bringen – und wie sie ihrem Mann zur Flucht verholfen hatte?

    1. Samuel 19:11-18

    Später sandte Saul Boten zum Haus Davids, um es zu bewachen und ihn am Morgen zu Tode bringen zu lassen; doch Michal, seine Frau, teilte [es] David mit, indem [sie] sprach: „Wenn du deine Seele heute nacht nicht entrinnen läßt, wirst du morgen ein zu Tode Gebrachter sein.“ 12 Sogleich ließ Michal David durchs Fenster hinunter, damit er gehen und weglaufen und entrinnen konnte. 13 Dann nahm Michal das Teraphimbild und legte es auf das Ruhebett, und ein Netz aus Ziegenhaar tat sie an die Stelle seines Kopfes, wonach sie es mit einem Kleid zudeckte.

    14 Saul sandte nun Boten, um David zu holen, doch sagte sie: „Er ist krank.“ 15 Da sandte Saul die Boten hin, David zu sehen, und sprach: „Bringt ihn auf seinem Ruhebett zu mir herauf, um ihn zu Tode zu bringen.“ 16 Als die Boten hineinkamen, nun, da war das Teraphimbild auf dem Ruhebett und ein Netz aus Ziegenhaar an der Stelle seines Kopfes. 17 Hierauf sagte Saul zu Michal: „Warum hast du mich auf diese Weise hintergangen, daß du meinen Feind weggesandt hast, damit er entrinnen konnte?“ Michal sprach darauf zu Saul: „Er selbst sagte zu mir: ‚Sende mich weg! Warum sollte ich dich zu Tode bringen?‘ “

    18 Was David betrifft, er lief weg und entrann

    War er nicht auch mal anwesend, als Saul seinen Speer nach David warf?

    1. Samuel 18:10-12

    Und es geschah am nächsten Tag, daß Gottes schlechter Geist über Saul wirksam wurde, so daß er sich im Innern des Hauses wie ein Prophet benahm, während David dabei war, mit seiner Hand Musik zu machen wie in früheren Tagen; und der Speer war in Sauls Hand. 11 Und Saul schleuderte dann den Speer und sprach: „Ich will David ja an die Wand spießen!“, doch David wich vor ihm aus, zweimal. 12 Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen.

    1. Samuel 19:9-10

    Und Jehovas schlechter Geist kam über Saul, als er mit seinem Speer in der Hand in seinem Haus saß, während David mit seiner Hand Musik machte. 10 Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. Und David seinerseits floh, damit er während jener Nacht entrinnen könnte.

    und hatte Saul es nicht selbst zu ihm gesagt – bereits längere Zeit zuvor?

    1. Samuel 19:1

    Schließlich redete Saul zu Jonathan, seinem Sohn, und zu allen seinen Dienern davon, David zu Tode zu bringen.

    Wieso die Nummer mit dem Festmahl, um herauszufinden, wie Saul wirklich dachte?

    1. Samuel 20:5-9

    Darauf sagte David zu Jonathan: „Siehe! Morgen ist Neumond, und ich selbst sollte unbedingt mit dem König beim Essen sitzen; und du sollst mich wegsenden, und ich muß mich auf dem Feld verbergen bis zum Abend am dritten Tag. 6 Wenn dein Vater mich wirklich vermissen sollte, dann sollst du sagen: ‚David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, um nach Bethlehem, seiner Stadt, zu eilen, weil dort ein Jahresschlachtopfer für die ganze Familie stattfindet.‘ 7 Wenn er dann sagen sollte: ‚Es ist gut!‘, so bedeutet es für deinen Knecht Frieden. Wenn er aber gar zornig werden sollte, so wisse, daß Schlimmes von ihm beschlossen ist. 8 Und du sollst liebende Güte an deinem Knecht erweisen, denn in einen Bund Jehovas hast du deinen Knecht mit dir eintreten lassen. Ist aber ein Vergehen an mir, so bringe du selbst mich zu Tode, denn warum solltest du mich zu deinem Vater bringen?“

    9 Daraufhin sprach Jonathan: „Das ist im Hinblick auf dich undenkbar! Wenn ich aber doch erkennen sollte, daß von meinem Vater beschlossen worden ist, Übles über dich kommen zu lassen, werde ich es dir nicht mitteilen?“

    Kommentar — 1. April 2011 @ 19:19

  17. Jule

    Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind die Querverweise

    zu: „wir kennen deine Vermessenheit“

    1. Samuel 16:7
    Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“

    2. Chronika 6:30
    dann mögest du deinerseits von den Himmeln, der Stätte deiner Wohnung, her hören, und du wollest vergeben und einem jeden gemäß all seinen Wegen geben, weil du sein Herz kennst (denn du, du allein kennst ja das Herz der Söhne der Menschen),

    sie können sie garnicht kennen, denn sie sehen ihrem Bruder ja nur vor den Kopf, können nicht sehen, was in seinem Herzen vor sich geht.

    So ist es auch bei uns: wir können lediglich vermuten, was in einem anderen vor sich geht, aber dies auch nur anhand dessen, was wir sehen und hören – seine Worte und seine Taten. Wissen tun wir es nicht. Und dies ist wichtig, weil:

    Querverweise zu „denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“

    Sprüche 18:13
    Wenn irgendeiner auf eine Sache eine Erwiderung gibt, ehe er [sie] angehört hat, so ist es ihm Torheit und Demütigung.

    Prediger 7:9
    Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen.

    Matthäus 7:1
    Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet;

    Römer 14:4
    Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. In der Tat, er wird zum Stehen veranlaßt werden, denn Jehova kann veranlassen, daß er steht.

    Jakobus 4:12
    EINER ist es, der Gesetzgeber und Richter ist, er, der retten und vernichten kann. Du aber, wer bist du, daß du [deinen] Nächsten richtest?

    hüten wir uns also vor der Einstellung, dass wir wüßten, was in einem anderen vor sich geht und warum er etwas tut – es könnte sonst beeinflussen, wie Jehova über uns denkt und wie er uns richtet. Wenn wir hart mit anderen ins Gericht gehen, können wir von Jehova keine Milde erwarten…

    in den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es zu diesem Punkt auszugsweise:

    Wir sollten uns nicht vom Aussehen anderer beeindrucken lassen oder vorschnell über sie urteilen, sondern bemüht sein, sie so zu sehen wie Jehova.

    Kommentar — 2. April 2011 @ 12:25

  18. Jule

    1. Samuel 17 – 20

    1. Samuel 17:14-15

    David war der jüngste. 15 Hin und wieder kehrte er von Sauls Königshof nach Hause zurück, um in Bethlehem wieder die Schafe und Ziegen seines Vaters zu hüten.

    Jetzt macht es Sinn!

    Wieder eine „Nebensächlichkeit“, die ich bisher überlesen habe:

    David war zwar ständig in Sauls Diensten – aber es gab scheinbar auch geregelte Auszeiten.

    Wovon die abhingen, wird hier nicht gesagt. Aber es erklärt, wieso sein Vater ihn schickte

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:15

  19. Jule

    1. Samuel 17:20-21

    Als er das Heer erreichte, zogen die Soldaten gerade unter lautem Kriegsgeschrei zum Kampfplatz 21 und gingen in Stellung. Ihnen gegenüber standen die Philister, auch sie bereit zum Kampf.

    Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll über dieses Bild, das hier nun vor meinen Augen entsteht:

    Goliath zermürbte mit seinen 6woechigen Auftritten das Lager der Israeliten. Sie mußten eigentlich wissen, was jetzt kommt. Ganz bestimmt würde er sie wieder herausfordern, einen Mann für einen Zweikampf zu stellen. Sie hatten alle Angst und sie wußten, dass sich niemand von ihnen darauf einlassen würde,

    Und doch gingen sie mit lautem Gebrüll in Stellung?

    Würde man da nicht eher unauffällig auf seinen Platz gehen? Wollten sie sich mit dem Kriegsgeschrei selbst Mut machen? Hofften sie auf ein Wunder – ebenso wie bei der Einnahme von Jericho?

    Warum wandten sie sich eigentlich nicht an Jehova? Weil Saul wußte, dass ER ihn sowieso verworfen hatte?

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:23

  20. Jule

    1. Samuel 17:22-30

    David ließ sein Gepäck bei der Wache des Lagers zurück und eilte den Soldaten nach, um seine Brüder zu sehen. Als er sie gefunden hatte, fragte er sie, wie es ihnen gehe.

    23 Noch während sie sich unterhielten, kam Goliat von Gat wieder aus den Schlachtreihen der Philister hervor, und David hörte, wie er die Israeliten zum Zweikampf herausforderte. 24 Kaum hatten die Israeliten Goliat erblickt, packte sie die Angst, und sie ergriffen die Flucht. 25 »Hast du gesehen? Dort kommt er wieder!«, riefen sie einander zu. »Hör nur, wie er uns wieder verspottet. Der König hat eine hohe Belohnung ausgesetzt für den, der diesen Kerl umbringt, ja, er will ihm sogar seine Tochter zur Frau geben. Dazu soll seine ganze Familie sofort von den Steuern befreit werden.«

    26 David fragte einige Soldaten in seiner Nähe: »Welche Belohnung soll der Mann erhalten, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von unserem Volk abwendet? Wir können doch nicht dulden, dass dieser unbeschnittene Philister sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig macht!« 27 Sie erzählten David noch einmal, welche Belohnung der König ausgesetzt hatte.

    28 Als Eliab, Davids ältester Bruder, ihn so mit den Soldaten reden hörte, wurde er zornig. »Was hast du überhaupt hier zu suchen?«, fuhr er ihn an. »Und wer hütet jetzt die paar Schafe und Ziegen in der Steppe? Ich weiß doch genau, wie hochnäsig und eingebildet du bist! Du bist nur zu uns gekommen, um dir eine Schlacht anzusehen.« 29 »Was habe ich denn getan?«, entgegnete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!« 30 Er drehte sich zu einem anderen um und fragte noch einmal nach der Belohnung. Und wieder erhielt er dieselbe Antwort.

    Warum ist David eigentlich die Belohnung so wichtig?

    Bereits beim Erscheinen von Goliath wurde es gesagt, dann fragt er noch mal nach und jetzt zum 3. Mal?

    Es ging ihm doch um Jehova und SEINEN Namen. Was interessiert da die Menschliche Ehre und Zuwendung so sehr?

    David war zu der Zeit ja bereits längere Zeit am Hof des Königs gewesen. Sicherlich hatte er da auch die Kinder von Saul – auch seine Töchter kennen gelernt. Hatte er sich da bereits in eine von ihnen verliebt?

    Aber wenn dem so gewesen wäre, warum weist er dann die Möglichkeit einer Ehe erst bescheiden von sich?

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:33

  21. Jule

    zuerst das Gedicht vom Pioniertisch lesen und dann den Text hier in der Hoffnung für alle

    1. Samuel 17:31-51 – David gegen Goliath

    Die Wahl der Waffen

    31 Als die Soldaten merkten, worauf David hinauswollte, meldete es jemand dem König. Der ließ ihn sofort zu sich rufen. 32 »Mein König«, sagte David zu Saul, »von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen.« 33 »Das ist unmöglich!«, antwortete Saul. »Wie soll ein junger Mann wie du den Zweikampf mit diesem Philister gewinnen? Du bist ja fast noch ein Kind, er aber ist ein erfahrener Soldat, der von Jugend auf gelernt hat, mit Waffen umzugehen.«

    34 Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. 35 Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. 36 So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht.

    37 Der Herr, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.«

    Schließlich gab Saul nach: »Gut, du sollst mit ihm kämpfen. Möge der Herr dir beistehen.« 38 Dann gab er David seine eigene Rüstung. Eigenhändig setzte er ihm den Helm aus Bronze auf und zog ihm den Brustpanzer an. 39 Zuletzt schnallte David sich den Gürtel mit dem Schwert um. Mühsam versuchte er einige Schritte zu gehen, denn er hatte noch nie zuvor eine Rüstung getragen. »Das geht nicht! Ich kann mich ja kaum darin bewegen«, sagte er und zog die Rüstung wieder aus. 40 Stattdessen nahm er seinen Hirtenstock und seine Steinschleuder, holte fünf flache Kieselsteine aus einem Bach und steckte sie in seine Hirtentasche. Mit Stock und Schleuder in der Hand schritt er dann auf den Riesen zu.

    Davids Sieg

    41 Auch Goliat rückte immer weiter vor, zusammen mit seinem Schildträger, der vorausging. 42 Plötzlich bemerkte er David. »Ach, jetzt schicken sie schon Kinder in den Krieg!«, spottete er, weil David noch sehr jung war, braun gebrannt und gut aussehend. 43 »Bin ich denn ein Hund, dass du mir nur mit einem Stock entgegenkommst?«, brüllte Goliat ihn an und verfluchte David im Namen sämtlicher Götter, die er kannte. 44 Dann schrie er: »Komm nur her! Ich werde dein Fleisch den Geiern und den wilden Tieren zu fressen geben.«

    45 Doch David rief zurück: »Du, Goliat, trittst gegen mich an mit Schwert, Lanze und Wurfspieß. Ich aber komme mit der Hilfe des Herrn. Er ist der Herr, der allmächtige Gott, und der Gott des israelitischen Heeres. Ihn hast du eben verspottet. 46 Heute noch wird der Herr dich in meine Gewalt geben, ich werde dich besiegen und dir den Kopf abschlagen. Dann werfe ich die Leichen deiner Leute, der Philister, den Geiern und Raubtieren zum Fraß vor. Die ganze Welt soll erfahren, dass wir Israeliten einen mächtigen Gott haben. 47 Und alle Soldaten hier sollen sehen, dass der Herr weder Schwert noch Speer nötig hat, um uns zu retten. Er selbst führt diesen Krieg und wird euch in unsere Gewalt geben.«

    48 Als Goliat sich in Bewegung setzte und auf David losstürzen wollte, lief auch David ihm entgegen. 49 Im Laufen nahm er einen Stein aus seiner Tasche, legte ihn in die Steinschleuder und schleuderte ihn mit aller Wucht gegen den Feind. Der Stein traf Goliat am Kopf und bohrte sich tief in seine Stirn. Sofort fiel der Riese zu Boden auf sein Gesicht.

    50-51 So überwältigte David den mächtigen Philister mit einer einfachen Steinschleuder und einem Kieselstein. Da er kein eigenes Schwert hatte, lief er schnell zu dem Riesen, zog dessen Schwert aus der Scheide und schlug ihm den Kopf ab.

    Als die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, ergriffen sie die Flucht.

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:39

  22. Jule

    1. Samuel 18:1

    Nach diesem Gespräch traf David Jonatan, den Sohn des Königs. Vom ersten Augenblick an liebte Jonatan David sehr, ja, er liebte ihn mehr als sein eigenes Leben.

    Sind sich die beiden wirklich hier zum ersten Mal begegnet?

    Sollten sie wirklich noch nicht vorher bereits im Hause Sauls zusammen getroffen sein? Oder ging es hier um eine „wirkliche Begegnung“, ein wirkliches Kennenlernen?

    Wir sagen ja auch: „ich kenne den und den“ – und meinen damit, dass wir den schon mal gesehen haben. Vielleicht in der Schule, in der Versammlung oder auf einem Kongress. Aber in Wirklichkeit lernen wir denjenigen erst dann kennen, wenn wir uns mit ihm unterhalten.

    Sollte dies damit gemeint sein?

    Oder war es eher so, dass David zu diesem Zeitpunkt nur immer im Geheimen beim König war?

    Er wurde ja immer dann gerufen, wenn der König mal wieder Probleme mit dem bösen Geist bekam. In solchen Momenten ließ er bestimmt keine anderen Personen in seine Nähe. So, wie ich mich in den vergangenen Jahren immer allein ins Schlafzimmer zurück gezogen habe, wenn ich sauer auf meinen Mann oder eins der Kinder war. Aus Angst, sonst Dinge zu sagen, die ich eigentlich nicht so meine und die den anderen wirklich tief verletzen könnten. Da bin ich dann auch immer besser allein.

    Vielleicht hatte Saul sich auch in solchen Momenten zurück gezogen und war allein, wenn David kam, um ihn mit Psalmen zu besänftigen.

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:51

  23. Jule

    1. Samuel 18:10-11

    10-11 Schon am nächsten Tag ließ Gott wieder einen bösen Geist über Saul kommen, so dass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann wie gewohnt, auf seiner Harfe zu spielen, um ihn zu beruhigen. Plötzlich schleuderte Saul den Speer, den er in der Hand hielt, nach David. »Jetzt spieße ich diesen Kerl an die Wand!«, dachte er in seiner Wut. Doch David sprang zur Seite und konnte dem Speer ausweichen, auch als der König es ein zweites Mal versuchte.

    Soviel zu der Annahme vom letzten Jahr, dass Jonathan doch bestimmt dabei gewesen wäre und das auch gehört hätte.

    Bei uns heißt es, „Saul sagte…“. Daher hatte ich angenommen, dass er es ausgesprochen und für alle hörbar gesagt hatte.

    Aber es gibt ja auch noch die Formulierung, dass jemand etwas „in seinem Herzen sagte“. Das war anscheinend eher hier damit gemeint.

    Kommentar — 2. April 2012 @ 20:57

  24. Jule

    1. Samuel 19:1

    Saul machte vor seinem Sohn Jonatan und vor allen Bediensteten kein Geheimnis daraus, dass er David ermorden wollte.

    Soviel zu der Frage, ob Jonathan nicht wußte, dass Saul David nach dem Leben trachtet

    Kommentar — 3. April 2012 @ 16:53

  25. Jule

    1. Samuel 20:1-42

    David und Jonatan schwören einander Treue

    1 Nun floh David aus der Siedlung der Propheten in Rama. Heimlich suchte er Jonatan auf und fragte ihn: »Was habe ich nur falsch gemacht? Was habe ich verbrochen gegen deinen Vater? Warum will er mich umbringen?«

    2 »Wie kommst du darauf?«, versuchte Jonatan seinen Freund zu beruhigen. »Niemand will dich töten! Du weißt genau, dass mein Vater nichts unternimmt, ohne es vorher mit mir zu besprechen, sei es wichtig oder unwichtig. Warum sollte er mir ausgerechnet seine Mordabsichten verheimlichen? Nein, David, das siehst du falsch.«

    3 Doch David widersprach: »Natürlich weißt du nichts davon, denn dein Vater hat längst gemerkt, dass du mein Freund bist. Darum will er dich nicht damit belasten. Doch ich sage dir: So gewiss der Herr lebt und so gewiss du selbst lebst: Mein Leben hängt an einem seidenen Faden!«

    4 Jonatan erklärte: »Ich will alles für dich tun.« 5 Darauf sagte David: »Morgen beginnt doch das Neumondfest. Da sollte ich eigentlich als Gast beim königlichen Festmahl erscheinen. Doch ich komme wohl besser nicht, sondern verstecke mich bis übermorgen Abend irgendwo in der Nähe. 6 Wenn dein Vater nach mir fragt, dann sag ihm: ›David hat mich dringend gebeten, ihn für kurze Zeit in seine Heimatstadt Bethlehem gehen zu lassen, weil seine Familie das jährliche Opferfest feiern will.‹ 7 Ist dein Vater einverstanden, dann weiß ich, dass mir keine Gefahr droht. Wird er aber zornig, so bedeutet es, dass er Böses im Schilde führt. 8 Bitte tu mir diesen Gefallen! Denk an den Freundschaftsbund, den du mit mir vor dem Herrn geschlossen hast. Doch wenn ich wirklich etwas verbrochen habe, so töte du mich, nur liefere mich nicht deinem Vater aus.«

    9 Jonatan wehrte ab: »So etwas werde ich nie tun! Sobald ich merke, dass mein Vater deine Ermordung beschlossen hat, werde ich es dir sagen.« 10 David fragte: »Aber wie erfahre ich, ob dein Vater zornig geworden ist oder nicht?«

    11 Jonatan schlug vor: »Komm, wir gehen zusammen hinaus auf das Feld!« Als sie draußen waren, 12 fuhr er fort: »Ich verspreche dir vor dem Herrn, dem Gott Israels, bis übermorgen um diese Zeit herauszufinden, wie mein Vater über dich denkt. Wenn er dir freundlich gesinnt ist und ich vergesse, es dir zu melden, 13 dann soll der Herr mich schwer und lange dafür bestrafen. Wenn ich aber merke, dass mein Vater dich töten will, so will ich dir auch das mitteilen und dich nicht zurückhalten, damit du dich in Sicherheit bringen kannst. Möge der Herr dir helfen, wie er früher meinem Vater geholfen hat! 14 Doch ich habe auch eine Bitte an dich: Sei mein Leben lang so gütig zu mir, wie der Herr es dir gegenüber ist! Bring mich nicht um, wenn du einmal König bist! 15 Mehr noch: Verschone auch meine Nachkommen, und entziehe ihnen niemals deine Gunst, selbst dann nicht, wenn der Herr alle deine Feinde restlos beseitigt hat.«

    16 So schloss Jonatan mit David einen Bund für die Zeit, wenn der Herr sich an Davids Feinden rächen würde. 17 Er bat David: »Schwör mir, dass du dich so sicher daran halten wirst, wie du mich heute als deinen Freund liebst.« Jonatan liebte David nämlich wie sein eigenes Leben.

    18 Dann erklärte Jonatan seinen Plan: »Morgen ist das Neumondfest. Natürlich wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt. 19 Geh deshalb am Tag nach dem Fest hinunter auf das Feld, wo du dich schon einmal versteckt hast. Setz dich dort hinter den großen Stein, den man Asel nennt. 20 Ich werde dann wie zufällig herauskommen und drei Pfeile in deine Richtung schießen, als wollte ich ein bestimmtes Ziel treffen. 21 Wie gewohnt werde ich dann meinen Diener losschicken, um die Pfeile wieder zusammenzusuchen. Und nun pass auf! Sage ich zu dem Jungen: ›Die Pfeile liegen nicht weit weg von mir, bring sie her!‹, dann kannst du ruhig aus deinem Versteck hervorkommen. Du weißt dann, dass du nichts zu befürchten hast, so wahr der Herr lebt. 22 Sage ich meinem Diener aber: ›Die Pfeile liegen weiter weg‹, dann heißt das, dass du sofort fliehen musst, ja, dass der Herr selbst dich von hier wegschickt. 23 Was wir jedoch heute ausgemacht haben, das soll für immer gelten. Der Herr selbst ist Zeuge unseres gegenseitigen Versprechens.«

    David muss endgültig fliehen

    24 Wie verabredet versteckte David sich auf dem Feld. Am Tag des Neumondfestes setzte sich der König zum Festmahl an den Tisch. 25 Er saß wie gewohnt an seinem Platz an der Wand neben Abner und gegenüber von Jonatan. Davids Platz aber blieb leer.

    26 Saul sagte an diesem Tag nichts dazu, denn er dachte: »David kann sicher aus irgendeinem Grund den Reinheitsvorschriften nicht genügen.«

    27 Doch als Davids Platz auch am zweiten Feiertag leer blieb, fragte Saul seinen Sohn: »Weißt du, warum dieser Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen ist?« 28-29 Jonatan erwiderte: »Er hat mich dringend gebeten, ihn zu entschuldigen, damit er nach Bethlehem gehen kann. Er sagte mir: ›Wir feiern zu Hause das jährliche Opferfest unserer Familie. Mein ältester Bruder wollte mich unbedingt dabeihaben. Willst du mir einen Gefallen tun, dann befreie mich von meinen Verpflichtungen, damit ich meine Verwandten besuchen kann.‹ Ich habe es ihm erlaubt, und darum war er gestern und heute nicht hier.«

    30 Als Saul das hörte, packte ihn der Zorn, und er brüllte Jonatan an: »Du Hurensohn! Meinst du eigentlich, ich habe noch nicht gemerkt, dass du mit diesem Sohn Isais unter einer Decke steckst? Schämen solltest du dich! Und auch deine Mutter, die einen solchen Nichtsnutz zur Welt gebracht hat! 31 Solange dieser Kerl noch lebt, bist du deines Lebens nicht sicher. Und Hoffnungen auf den Königsthron brauchst du dir auch keine zu machen. Los, lass ihn sofort hierher bringen, denn er muss sterben!«

    32 »Was hat er eigentlich getan?«, fragte Jonatan. »Warum soll er hingerichtet werden?« 33 Als Antwort schleuderte Saul wütend seinen Speer nach seinem Sohn, um ihn damit zu durchbohren. Da merkte Jonatan, dass Saul fest entschlossen war, David zu töten. 34 Voller Zorn stand er vom Tisch auf und aß an diesem Tag keinen Bissen mehr. Er war tief getroffen, weil sein Vater seinen Freund David so beschimpft hatte.

    35 Am nächsten Morgen ging Jonatan wie verabredet auf das Feld hinaus. Ein junger Sklave begleitete ihn. 36 »Lauf schon mal los!«, befahl Jonatan. »Du sollst die Pfeile suchen, die ich gleich abschieße.« Der Junge rannte los, und Jonatan schoss seinen ersten Pfeil weit über ihn hinaus. 37-38 Als der Junge dort ankam, wo er den Pfeil zu finden meinte, rief Jonatan: »Lauf nur, der Pfeil muss noch weiter geflogen sein. Los, beeil dich!« Schließlich fand der Sklave den Pfeil und brachte ihn seinem Herrn zurück. 39 Natürlich verstand er nicht, was sein Herr mit diesen Worten beabsichtigt hatte, denn nur David und Jonatan wussten Bescheid.

    40 Jonatan übergab seinem Diener Bogen und Pfeile und schickte ihn damit in die Stadt zurück. 41 Sobald der Junge verschwunden war, kam David aus seinem Versteck am südlichen Ende des Feldes hervor. Er warf sich vor Jonatan zu Boden und verbeugte sich dreimal. Sie küssten sich zum Abschied, und beiden kamen die Tränen. Noch während David heftig weinte,

    42 sagte Jonatan: »Geh in Frieden, David! Vergiss nie, was wir einander im Namen des Herrn geschworen haben. Es soll für immer gelten, auch für deine und meine Nachkommen. Der Herr selbst ist unser Zeuge.«

    Kommentar — 4. April 2012 @ 17:20

  26. Jule

    1. Samuel 17 – 20

    1. Samuel 17 – David war so zuversichtlich, weil Jehova mit ihm einen Plan hatte – also würde ER ihn auch schützen!

    1 Die Philister aber zogen ihre Heere zum Kampf zusammen und versammelten sich bei Socho in Juda, und sie lagerten sich zwischen Socho und Aseka , bei Ephes-Dammin . 2 Auch Saul und die Männer von Israel sammelten sich und schlugen ihr Lager im Terebinthental auf, und sie rüsteten sich zum Kampf gegen die Philister. 3 Und die Philister standen am jenseitigen Berg, die Israeliten aber am diesseitigen Berg, und das Tal lag zwischen ihnen.

    4 Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer hervor mit Namen Goliath, aus Gat ; der war sechs Ellen und eine Spanne groß . 5 Er hatte einen ehernen Helm auf seinem Kopf und trug einen Schuppenpanzer, und das Gewicht seines Panzers betrug 5 000 Schekel Erz . 6 Und er hatte eherne Schienen an seinen Beinen und einen ehernen Wurfspieß auf dem Rücken, 7 und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum , und die Spitze seines Speeres wog 600 Schekel Eisen ; und der Schildträger ging vor ihm her.

    8 Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Weshalb seid ihr ausgezogen, um euch für den Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister, und ihr seid Sauls Knechte ? Erwählt euch einen Mann, der zu mir herabkommen soll! 9 Wenn er mit mir kämpfen kann und mich erschlägt, so wollen wir eure Knechte sein; wenn ich aber im Kampf mit ihm siege und ihn erschlage, so sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen ! 10 Und weiter sprach der Philister: Ich habe am heutigen Tag die Schlachtreihen Israels verhöhnt; gebt mir einen Mann, und lasst uns miteinander kämpfen!

    11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.

    12 David aber war der Sohn jenes Ephratiters aus Bethlehem-Juda , der Isai hieß und acht Söhne hatte; dieser Mann war zu Sauls Zeiten schon alt und betagt unter den Männern. 13 Und die drei ältesten Söhne Isais waren mit Saul in den Krieg gezogen; und von den drei Söhnen, die in den Krieg gezogen waren, hieß der erstgeborene Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Schamma; 14 David aber war der jüngste .

    Als nun die drei ältesten mit Saul [in den Krieg] gezogen waren, 15 da ging David wieder von Saul weg, um in Bethlehem die Schafe seines Vaters zu hüten. 16 Der Philister aber kam morgens und abends her und stellte sich 40 Tage lang hin.

    17 Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager. 18 Und diese zehn Stück Käse bringe dem Obersten über ihre Tausendschaft; und sieh nach deinen Brüdern, ob es ihnen gut geht, und bring ein Zeichen von ihnen mit! 19 Saul und sie und alle Männer von Israel sind nämlich im Terebinthental und kämpfen gegen die Philister!

    20 Da machte sich David am Morgen früh auf und überließ die Schafe einem Hüter; und er nahm [die Geschenke] und ging hin, wie Isai ihm geboten hatte; und er kam zur Wagenburg, als das Heer gerade ausgezogen war, um sich in der Schlachtreihe aufzustellen, und sie das Kriegsgeschrei erhoben hatten.

    21 Und Israel und die Philister stellten sich auf: eine Schlachtreihe gegen die andere. 22 Da ließ David die Sachen, die er trug, unter der Hand des Gepäckhüters und lief zur Schlachtreihe, und er ging hinein und fragte seine Brüder nach ihrem Wohlergehen. 23 Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer mit Namen Goliath, der Philister aus Gat, aus den Schlachtreihen der Philister herauf und redete wie zuvor , sodass David es hörte. 24 Aber alle Männer von Israel flohen vor dem Mann, sobald sie ihn sahen, und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer von Israel sprachen: Habt ihr diesen Mann gesehen, der da heraufkommt? Denn er ist aufgetreten, um Israel zu verhöhnen! Darum, wer ihn schlägt, den will der König sehr reich belohnen und ihm seine Tochter geben, und er will sein Vaterhaus in Israel frei machen . 26 Da redete David zu den Männern, die bei ihm standen, und sprach: Was wird dem Mann zuteilwerden, der diesen Philister schlägt und die Schande von Israel abwendet? Denn wer ist dieser Philister, dieser Unbeschnittene , dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes ver-höhnt ? 27 Da redete das Volk wie zuvor zu ihm und sprach: Das wird dem Mann zuteilwerden, der ihn schlägt!

    28 Aber Eliab, sein ältester Bruder, hörte ihn mit den Männern reden. Da entbrannte Eliabs Zorn gegen David, und er sprach: Warum bist du herabgekommen? Und bei wem hast du dort in der Wüste die wenigen Schafe gelassen? Ich kenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens wohl; denn nur um den Kampf zu sehen bist du herabgekommen! 29 David antwortete: Was habe ich denn jetzt getan? Es war ja nur ein Wort!

    30 Und er wandte sich von ihm ab zu einem anderen und wiederholte seine vorige Frage. Da antwortete ihm das Volk wie zuvor. 31 Und als man die Worte hörte, die David sagte, meldete man es dem Saul; und er ließ ihn holen. 32 Und David sprach zu Saul: Niemand soll seinetwegen den Mut sinken lassen; dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen! 33 Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht hingehen, um gegen diesen Philister zu kämpfen, denn du bist noch ein Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf!

    34 David aber sprach zu Saul: Dein Knecht hütete die Schafe seines Vaters; wenn nun ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde hinwegtrug, 35 dann lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen. Und wenn er sich gegen mich erhob, ergriff ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn und tötete ihn. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen, und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll wie einer von jenen sein; denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt! 37 Weiter sprach David: Der Herr , der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, Er wird mich auch von diesem Philister erretten!

    Und Saul sprach zu David: Geh hin, und der Herr sei mit dir! 38 Und Saul legte David seine Rüstung an und setzte einen ehernen Helm auf seinen Kopf und legte ihm einen Schuppenpanzer um. 39 Danach gürtete David sein Schwert über seine Kleider und bemühte sich zu gehen; denn er hatte es noch nicht versucht.

    Da sprach David zu Saul: Ich kann darin nicht gehen; denn ich bin es nicht gewohnt! Und David legte es von sich ab. 40 Und er nahm seinen Stab in die Hand und erwählte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die er hatte, und zwar in die Schleudersteintasche, und er nahm seine Schleuder zur Hand und näherte sich dem Philister.

    41 Und der Philister kam auch daher und näherte sich David, und sein Schildträger ging vor ihm her. 42 Als nun der Philister den David sah und anschaute, da verachtete er ihn; denn er war ein Knabe, rötlich und von schöner Gestalt . 43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund , dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Göttern. 44 Und der Philister sprach zu David: Komm her zu mir, ich will dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes geben!

    45 David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast! 46 An diesem heutigen Tag wird dich der Herr in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und deinen Kopf von dir nehmen, und ich werde die Leichname des Heeres der Philister an diesem Tag den Vögeln unter dem Himmel und den wilden Tieren der Erde geben, damit die ganze Erde erkenne , dass Israel einen Gott hat! 47 Und diese ganze Gemeinde soll erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert oder Spieß errettet ; denn der Kampf ist die Sache des Herrn , und Er wird euch in unsere Hand geben!

    48 Und es geschah, als sich der Philister aufmachte und daherkam und sich David näherte, da eilte David und lief der Schlachtreihe entgegen, auf den Philister zu. 49 Und David streckte seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein heraus; und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn, sodass der Stein in seine Stirn drang und er auf sein Angesicht zur Erde fiel.

    50 So überwand David den Philister mit der Schleuder und mit dem Stein, und er erschlug den Philister und tötete ihn. Und weil David kein Schwert in seiner Hand hatte, 51 lief er und trat auf den Philister und nahm dessen Schwert und zog es aus der Scheide und tötete ihn und schlug ihm damit den Kopf ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr Held tot war, flohen sie.

    52 Und die Männer von Israel und Juda machten sich auf und erhoben ein Kriegsgeschrei und jagten den Philistern nach, bis man in die Ebene kommt, und bis zu den Toren Ekrons . Und die erschlagenen Philister lagen auf dem Weg von Schaaraim bis nach Gat und bis nach Ekron.

    53 Und die Söhne Israels kehrten von der Verfolgung der Philister zurück und plünderten ihr Lager. 54 David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt.

    55 Als aber Saul sah, wie David gegen den Philister auszog, sprach er zu Abner , dem Heerführer: Abner, wessen Sohn ist dieser Bursche da? Abner aber sprach: So wahr deine Seele lebt, o König, ich weiß es nicht! 56 Der König sprach: So erfrage doch, wessen Sohn dieser junge Mann ist! 57 Sobald nun David nach der Erlegung des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und brachte ihn vor Saul; und der Kopf des Philisters war in seiner Hand.

    58 Und Saul sprach zu ihm: Knabe, wessen Sohn bist du? David sprach: Ich bin ein Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiten.

    Nach dem Lesen all der vielen Gedanken und ergänzendem Stoff der Vorjahre (s.u.) habe ich dann auch endlich verstanden, warum die anderen im Volk so zögerlich waren. Denn eigentlich hätten sie sich doch freuen müssen, dass da jemand ist, der den Mut hat, diesem frechen Mann entgegenzutreten, der Jehova und sein Volk verhöhnt.

    Aber es ging ja nicht nur darum, ob er bereit war, sich diesem Riesen zu stellen und dabei vielleicht sein eigenes Leben verliert. Schauen wir uns noch einmal an, was Goliath sagt: er schlägt ja eine Art Deal vor: „Wenn jemand von euch mich besiegt, dann sind wir in eurer Hand. Aber wenn ich ihn besiege, dann ist es mit euch aus.“

    Es ging nicht nur um Davids Leben. Es war nicht einfach so, dass wenn er verliert, er selbst sterben würde – sondern sein Verlieren würde das Leben des ganzen Volkes kosten.

    Wenn sie sich dann den großen starken Goliath ansehen und daneben den kleinen David, der diesem vielleicht nur bis zum Bauch reicht, dann war es nicht wirklich wahrscheinlich, dass der Knabe siegen könnte.

    Vor diesem Hintergrund geht auch der König ein Risiko ein, als er dann David ins Feld schickt und vielleicht ist auch gerade in diesem Risiko der Unmut der älteren Brüder begründet.

    Warum sollte Jehova ausgerechnet mit diesem „mickriegen Jüngelchen“ sein? Wieso hatte eigentlch dieser den Mut, diesem übergroßen Mann entgegenzutreten?

    Aber hier müßte seinen Brüdern klar gewesen sein, dass dies kein aussichtsloses Unterfangen wäre. Denn: hatte nicht Jehova diesen Knaben zum nächsten König gesalbt? Müßte man dann nicht auch davon ausgehen, dass ER diesen Jungen beschützen würde?

    Denn Jehova hatte David ja nicht einfach so gesalbt, sondern weil ER einen bestimmten Plan mit ihm hatte. So würde er ihn doch mit Sicherheit retten, denn warum sollte der allmächtige Gott sich seinen Plan von einem Philister vermasseln lassen?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 15. April 2013 @ 20:42

  27. Jule

    Privat

    Da es nun scheinbar einen bestimmten Sinn hat, warum uns Jehova zu Nachbars geschickt hat, wir also Teil seines Planes sind, sollte ich meine Angst völlig rausschmeißen. Denn ganz bestimmt wird ER sich diesen Plan nicht von einer albernen Phobie durchkreuzen lassen.

    Das, warum die Angst/Zwangsgedanken wieder verstärkt da sind, liegt ja daran, dass ich mir nicht mehr sicher war, dass mich Jehova vor unüberlegten Reaktionen schützen will. Denn er hatte ja bereits so viel zugelassen.

    Aber da er mich – wie er David zum König gesalbt hat – ja aus einem bestimmten Grund hingeschickt hat, bin ich Teil seines Planes und so wird er mich mit Sicherheit beschützen – zumindest solange, bis dieser Plan erfüllt ist.

    Das macht wieder Mut!

    Vielleicht ist dies ja auch der Grund, warum er all dies zugelassen hat?

    Im ersten Jahr sage Thom mal zu mir, Jehova habe mir ein anderes, ein besonderes Predigtdienstgebiet gegeben. Normalerweise gehen wir von Haus zu Haus, um die Herzen der Menschen da draußen zu Jehova zu führen.

    • In der ersten Zeit wurde „unser Fall“ benutzt, um die Herzen der Brüder zu prüfen, damit diese Stellung beziehen.
    • Dann haben wir mit dem Bloggen angefangen und wurden dadurch benutzt, um die bereits Jehova hingegebenen Brüder an ihre erste Liebe zu erinnern und die verlorenen Söhne auszufordern, wieder mit Gott versöhnt zu werden..
    • Dann ging es wieder zur Versammlung und mit dem Antrag haben alle Beteiligten nochmals Gelegenheit bekommen, Stellung zu beziehen. Zu zeigen, wo sie jetzt stehen, ob sich etwas geändert hat.
    • Mit der Ablehnung haben unsere Versammlung und die Gesellschaft die Gelegenheit erhalten, zu zeigen, wo sie stehen und was für sie wichtiger ist: Gottes Wort und das was er will – oder irgendwelche Statuten.

    Durch die Geschichte mit den Kindern wurde meine Phobie wieder hochgeputscht. Aber scheinbar war auch dies in Gottes Plan sehr wichtig? Denn:

    Durch meine Phobie und dass wir wegen Schmerzen nicht mehr zur Versammlung konnten und man uns das Mithören am Telefon trotzdem verwehrt hat, mußten wir woanders nach „Input“ suchen. Wären die Kids noch Teil unseres Lebens gewesen, hätten vielleicht diese uns weiter versorgt. So sind wir auf die Ansprachen von Bayless Conley und anderer Christen gestoßen, die uns gezeigt haben, dass auch andere Christen bemüht sind, den Willen Jehovas zu tun und auf dem richtigen Weg sind. So hatten wir den Anspruch „ZJ sind die einzig wahren Christen“ und nur sie „haben Worte ewigen Lebens“ in Zweifel gezogen und darüber nachgedacht und beim Bibellesen darauf geachtet, wie Jehova darüber denkt.

    Durch den letzten Besuch von Bruder Jama im November ist klar, dass es in die Versammlung kein Zurück mehr gibt, denn er stimmt denen aus Prenzelberg zu und sagt Dinge, die nicht mit Jehova und seinem Wort übereinstimmen.

    Durch die Ansprachen von Bayless Conley und zahlreichen Studienartikel wurde immer wieder hervorgehoben, dass Jehova will, dass wir Gemeinschaft mit anderen Menschen haben, die Gott lieben und bemüht sind, sein Wort und seinen Willen in ihrem Leben umzusetzen.

    Gemeinschaft mit unseren Brüdern bei den ZJ dürfen wir nicht haben und wird es auch nicht mehr geben, wenn nicht Jehova selbst dies klärt.

    Aber es sind ja nicht mehr nur ZJ, die so leben und diesen Wunsch haben, sondern viele andere auch. Sogar in unserer direkten Nachbarschaft.

    Die Reaktion auf unsere Mail und die Gespräche zeigen, dass wir uns dort einbringen können, um ihnen zu helfen, einen wichtigen Schritt zu machen, den sie eigentlich wollen, aber nicht richtig wissen, wie sie ihn umsetzen können. Ein Problem, das für Thom und mich keins darstellt – denn wir beide waren Vollzeitverkündiger und sind es auch heute noch in unserem Herzen. Wir können ihnen geben, was sie brauchen.

    Thom und ich sind als Team – mit der Hilfe Jehovas – unschlagbar. ER will uns beide gemeinsam benutzen. Also wird Jehova uns beide auch beschützen.

    Also gibt es keinen Grund für all die Ängste, die mich zur Zeit noch blockieren:

    • Ich werde nichts Unsinniges tun, denn dann wäre ich nicht mehr in der Lage zu dem, was der Plan ist.
    • Auch meine Verlustängste, dass ich Thom verliere, dass ihm was passiert oder dass am 24. etwas passiert, weswegen sie ihn einbuchten (Veruntreuung, weil wir das Erbe nicht gemeldet hatten), wird nicht passieren. Denn Thom wird draussen, hier an meiner Seite gebraucht.

    Also: keine Basis mehr für meine Angst und Zwangsgedanken.

    Auch die Sache mit den Kids sieht nun anders aus. Denn es war wichtig, was passiert ist – ebenso wie Joseph von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft werden mußte. Es diente einem höheren Zweck und später gab es in Ägypten eine große Versöhnung.

    Also muss ich überhaupt keine Angst mehr haben. Ich darf einfach loslassen – ohne Angst und Panik, was ich dann machen oder was passieren könnte und ohne dass ich meine Gefühle für die Kids verrate!

    Kommentar — 15. April 2013 @ 21:11

  28. Jule

    1. Samuel 18 – was Saul so eine große Angst vor David einflößte

    1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. 2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren. 3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele. 4 Und Jonathan zog das Obergewand aus, das er anhatte, und gab es David, dazu seinen Waffenrock, sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel

    5 Und David zog [zum Kampf] aus; überall, wohin Saul ihn sandte, hatte er Gelingen, sodass Saul ihn über die Kriegsleute setzte. Und er gefiel dem ganzen Volk wohl, auch den Knechten Sauls. 6 Es geschah aber, als sie heimkamen, als David von der Schlacht der Philister zurückkehrte, dass die Frauen aus allen Städten Israels mit Gesang und Reigen dem König Saul entgegengingen, mit Tamburinen, mit Jubel und mit Triangeln. 7 Und die Frauen sangen im Reigen und riefen: »Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende!«

    8 Da ergrimmte Saul sehr, und dieses Wort missfiel ihm , und er sprach: Sie haben dem David Zehntausende gegeben und mir Tausende; es fehlt ihm nur noch das Königreich ! 9 Und Saul blickte neidisch auf David von jenem Tag an und forthin.

    10 Und es geschah, dass am folgenden Tag der böse Geist von Gott über Saul kam, sodass er im Haus drinnen raste. David aber spielte mit seiner Hand auf den Saiten, wie er es täglich zu tun pflegte. Und Saul hatte einen Speer in der Hand. 11 Und Saul warf den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spießen! David aber wich ihm zweimal aus.

    12 Und Saul fürchtete sich vor David, denn der Herr war mit ihm; von Saul aber war er gewichen .

    13 Darum entfernte ihn Saul aus seiner Umgebung und setzte ihn zum Obersten über tausend; und er ging vor dem Volk aus und ein. 14 Und David hatte auf allen seinen Wegen Gelingen, und der Herr war mit ihm .

    15 Als nun Saul sah, dass ihm alles gelang, scheute er sich vor ihm.

    16 Aber ganz Israel und Juda hatten David lieb; denn er zog aus und ein vor ihnen her. 17 Und Saul sprach zu David: Siehe, meine ältere Tochter Merab, die will ich dir zur Frau geben; sei mir nur ein tapferer Held und führe die Kriege des Herrn ! Denn Saul dachte: Ich selbst will nicht Hand an ihn legen, sondern die Philister sollen Hand an ihn legen!

    18 David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine Herkunft, das Geschlecht meines Vaters in Israel, dass ich Schwiegersohn des Königs werden soll?

    19 Als aber die Zeit kam, dass Merab, die Tochter Sauls, dem David gegeben werden sollte, da wurde sie Adriel, dem Mecholatiter , zur Frau gegeben . 20 Aber Michal, die Tochter Sauls, hatte David lieb. Als man das Saul berichtete, war die Sache recht in seinen Augen. 21 Und Saul sprach: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstrick wird und die Hand der Philister über ihn kommt! Und Saul sprach zu David: Mit der zweiten sollst du heute mein Schwiegersohn werden!

    22 Und Saul gebot seinen Knechten: Redet heimlich mit David und sprecht: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und alle seine Knechte lieben dich; so sollst du nun Schwiegersohn des Königs werden! 23 Und die Knechte Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. David aber sprach: Ist es etwa in euren Augen etwas Geringes, Schwiegersohn des Königs zu werden? Ich bin doch nur ein armer und geringer Mann ! 24 Und die Knechte Sauls sagten es ihm wieder und sprachen: Solche Worte hat David geredet. 25 Saul sprach: So sagt zu David: Der König begehrt keine Heiratsgabe , sondern nur 100 Vorhäute von Philistern, um sich an den Feinden des Königs zu rächen ! Aber Saul trachtete danach, David durch die Hand der Philister zu Fall zu bringen.

    26 Und seine Knechte sagten dem David diese Worte, und es war recht in Davids Augen, Schwiegersohn des Königs zu werden. Und noch waren die Tage nicht vollendet, 27 da machte sich David auf und zog mit seinen Männern hin und schlug 200 Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhäute, und man legte sie dem König vollzählig vor, damit er Schwiegersohn des Königs werde. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.

    28 Und Saul sah und erkannte , dass der Herr mit David war; und Michal , Sauls Tochter, hatte ihn lieb. 29 Da fürchtete sich Saul noch mehr vor David. Und Saul wurde Davids Feind sein Leben lang.

    30 Und die Fürsten der Philister zogen in den Krieg. Und es geschah, sooft sie in den Krieg zogen, hatte David mehr Gelingen als alle Knechte Sauls, sodass sein Name hoch geachtet wurde.

    In diesem Kapitel wird also mehrfach ganz deutlich gesagt, warum Saul David hasste und immer wieder zu Tode bringen wollte:

    Er merkte selbst, dass Jehova seinen Segen von ihm selbst genommen und auf David gelegt hatte.

    Diesen offensichtlichen Segen empfand er als Bedrohung. Warum?

    Zog er daraus die richtigen Schlüsse – dass es David ist, der ihn als König ablösen würde?

    Wollte er ihn zu Tode bringen, um dies zu verhindern – oder dachte er wirklich, dass sich David dieses Amt selbst aneignen würde, indem er Saul zu Tode bringt?

    Hatte er Angst, dass Jehova ihn zu Tode kommen lassen würde, um David an seine Stelle einzusetzen und wollte dies verhindern oder zumindest verzögern?

    Warum sind wir Menschen so und können einem anderen das Gute und ganz besonders den offensichtlichen Segen Jehovas nicht gönnen?

    Interessant auch die Tatsache, dass sich Saul scheut, David selbst zu Tode zu bringen. Er schickt ihn lieber in die Arme der Feinde Jehovas und lässt diese die Drecksarbeit machen. Warum? Will er seine Hände in Unschuld waschen?

    Des weiteren ist sehr interessant, dass David später die gleiche Taktik bei Uria anwendet – aus einem ähnlichen Grund: er will etwas haben, was ihm gehört. Tttt

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 16. April 2013 @ 20:02

  29. Jule

    1. Samuel 18:1-3

    1 Und es geschah, als er aufgehört hatte mit Saul zu reden, da verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie seine eigene Seele. 2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht wieder in das Haus seines Vaters zurückkehren. 3 Jonathan aber und David machten einen Bund miteinander; denn er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.

    Diese Verse und das, was David später beim Tode Jomathans sagt, dass ihm dessen Liebe wertvoller sei als die Liebe von Frauen – dies deuten viele als Homosexualität. Haben sie damit Recht? Oder war David gar bisexuell?

    Leider ist dies heute oftmals so, dass viele Menschen nicht wissen, dass die Liebe viele verschiedene Formen haben kann. Und wenn dann jemand sehr tiefe Gefühle für eine andere Person entwickelt, dann verwechselt er sie mit romantischer Liebe und sexueller Anziehungskraft. So sind dann solche Personen stark irritiert und verunsichert, wenn sie eine Art Seelenverwandtschaft zu jemanden vom eigenen Geschlecht entwickeln und fragen sich, ob sie vielleicht homosexuell sind.

    Warum ist dies so? Liegt dies daran, dass die Sexualität in der heutigen Zeit so stark überbewertet wird?

    Was diese beiden Männer verbindet ist eine Seelenverwandschaft und dies ist etwas sehr schönes, wenn uns diese mit unserem Ehepartner verbindet.

    Aber wenn wir uns mit den verschiedenen Facetten der Liebe befassen, dann sehen wir, dass der größte Teil auf die beiden Männer zutrifft:

    • Philia – die starke Verbundenheit unter Freunden,
    • storge – natürliche Zuneigung innerhalb der Familie, denn die beiden sind später verschwägert
    • Philadelphia – die brüderliche Zuneigung derer, die im Glauben verwandt sind und
    • Agape – die grundsatztreue Liebe, die auf Werten beruht, die mit der wahren Anbetung zu tun haben

    Die Eros-Liebe, die erotische Zuneigung zwischen Mann und Frau ist nur eine Facette. Sie macht nicht wirklich die Liebe aus, sondern ist nur ein wundervolles Geschenk von Jehova an Eheleute, damit sie ihre innige Liebe auf besondere Art und Weise ausdrücken können und die die Ehebande und innige Vertrautheit noch mehr stärken.

    Vielleicht sollten wir uns nochmals den entsprechenden Stoff zum Thema Liebe und den verschiedenen Facetten dazu durchlesen und darüber nachdenken. Dann werden wir ganz bestimmt nicht mehr glauben, dass es sich hier um eine homosexuelle Neigung der beiden handelt.

    Vor allen Dingen wird uns dies dann auch dabei helfen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreicher und erfreulicher zu gestalten.

    Aber genau aus dem Grund, warum den beiden solche widernatürlichen Gefühle unterstellt werden und viele verunsichert sind, wenn sie starke Gefühle für jemand vom eigenen Geschlecht entwickelt, sollten wir uns davor hüten, unangebracht viel Zeit mit jemanden vom anderen Geschlecht zu verbringen, wenn einer von uns beiden nicht frei ist. Denn; Seelenverwandschaft, uns verstanden und ernst genommen fühlen, uns sicher und geborgen fühlen – sind nicht unbedingt mit der Liebe zu verwechseln, die uns dann vielleicht veranlasst, unseren eigenen Ehepartner zu verlassen.

    Zu diesem Thema kann ich euch auch zwei sehr schöne Ansprachen empfehlen: „Die Versuchung überwinden mit Hilfe der Bibel“ von Bayless Conley und „Wahre Freiheit“ von John Goering.

    Kommentar — 16. April 2013 @ 20:36

  30. Jule

    1. Samuel 19 – David muss um sein Leben fliehen und dies bedeutet auch Trennung von der frisch gebackenen Ehefrau

    1 Saul aber redete zu seinem Sohn Jonathan und zu allen seinen Knechten, dass sie David töten sollten. Aber Jonathan, Sauls Sohn, hatte großes Wohlgefallen an David. 2 Darum berichtete Jonathan dies dem David und sprach: Mein Vater Saul trachtet danach, dich zu töten! So nimm dich nun morgen in Acht und bleibe verborgen und verstecke dich! 3 Ich aber will hinausgehen und neben meinem Vater auf dem Feld stehen, wo du bist; und ich will mit meinem Vater deinetwegen reden, und was ich sehe, das will ich dir berichten!

    4 Und Jonathan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knecht David; denn er hat keine Sünde gegen dich getan, und seine Taten sind dir sehr nützlich. 5 Denn er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und der Herr hat ganz Israel eine große Rettung bereitet. Das hast du gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich denn an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest ? 6 Da hörte Saul auf die Stimme Jonathans, und Saul schwor : So wahr der Herr lebt, er soll nicht sterben !

    7 Da rief Jonathan den David, und Jonathan berichtete ihm alle diese Worte. Und Jonathan brachte David zu Saul, und er war wieder vor ihm wie zuvor. 8 Es brach aber wieder ein Krieg aus, und David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen.

    9 Und der böse Geist vom Herrn kam über Saul, als er in seinem Haus saß und den Speer in seiner Hand hatte; David aber spielte mit der Hand auf den Saiten. 10 Und Saul versuchte , David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich Saul aus, und er stieß den Speer in die Wand. Und David floh und entkam in jener Nacht.

    11 Da sandte Saul Boten zu Davids Haus, um ihn zu bewachen und am Morgen zu töten. Michal aber, seine Frau, berichtete es David und sprach: Wenn du diese Nacht nicht deine Seele rettest, so wirst du morgen umgebracht! 12 Und Michal ließ David durchs Fenster hinunter, und er ging davon, floh und entkam. 13 Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn auf das Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaaren an sein Kopfende und deckte ihn mit Kleidern zu.

    14 Da sandte Saul Boten , um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank! 15 Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn samt dem Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte! 16 Als nun die Boten kamen, siehe, da lag der Teraphim im Bett und ein Geflecht von Ziegenhaaren an seinem Kopfende! 17 Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind laufen lassen, dass er entkam? Michal sagte zu Saul: Er sprach zu mir: »Lass mich gehen oder ich töte dich!«

    18 David aber floh und entkam; und er ging zu Samuel nach Rama und teilte ihm alles mit, was Saul ihm angetan hatte. Und er ging hin mit Samuel, und sie blieben in Najot . 19 Es wurde aber dem Saul berichtet: Siehe, David ist in Najot bei Rama! 20 Da sandte Saul Boten, um David zu holen . Als sie nun die Versammlung der Propheten weissagen sahen und Samuel, der an ihrer Spitze stand, da kam auf die Boten Sauls der Geist Gottes, sodass auch sie weissagten. 21 Als dies Saul berichtet wurde, sandte er andere Boten: Die weissagten auch. Da sandte er noch ein drittes Mal Boten, und auch sie weissagten.

    22 Da ging auch er selbst nach Rama; und als er zu dem großen Brunnen kam, der in Sechu ist, fragte er und sprach: Wo sind Samuel und David? Da wurde ihm gesagt: Siehe, in Najot bei Rama! 23 Und er ging dorthin, nach Najot bei Rama. Und der Geist Gottes kam auch auf ihn; und er ging weissagend weiter, bis er nach Najot bei Rama kam. 24 Und er zog auch seine Obergewänder aus, und er weissagte sogar vor Samuel und lag ohne Obergewand da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher spricht man: »Ist auch Saul unter den Propheten?«

    Nun ist es also an der Zeit, dass David um sein Leben flieht. Aber warum ist er erst so lange geblieben? Warum ist er nicht bereits eher geflohen?

    Lag dies vielleicht daran, dass er glaubte, dort bei Saul lernen zu können, wie man richtig regiert und richtig Kriege führt?

    Diese Fähigkeiten würde er ja benötigen, wenn er dann selbst als König eingesetzt würde.

    Und warum flieht er alleine und nimmt seine Frau nicht mit?

    Sie waren doch erst sehr kurz verheiratet, will er sie nicht in seiner Nähe haben? Oder geht es ihm darum, dass sie dann ebenfalls in Gefahr wäre?

    Wie geht es Michal dabei?

    Sie liebt doch ihren Mann. Nun muss sie ihn wegschicken, denn sein Leben ist in Gefahr.

    Wie empfindet sie wohl in der Zeit, die sie allein weiter im Hause des Vaters lebt? Wohl wissend, dass dieser ihren Mann hasst und zu Tode bringen wird.

    Ich stelle mir das alles nicht so einfach vor

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 16. April 2013 @ 20:50

  31. Jule

    1. Samuel 20 – der Vater hasst den Menschen, den die Kinder lieben – wie mag sich dies auf das Familienleben im Königshaus ausgewirkt haben?

    1 David aber floh von Najot bei Rama und kam und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet? 2 Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne , du sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines, das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies vor mir verbergen? Es ist nichts daran! 3 Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und wahrlich, so wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tod !

    4 Jonathan aber sprach zu David: Ich will für dich tun, was dein Herz begehrt! 5 Und David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond , da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen. Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge , bis zum Abend des dritten Tages! 6 Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen, weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie. 7 Sagt er: Es ist gut !, so bedeutet das Frieden für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig , so wisse, dass Böses bei ihm beschlossen ist.

    8 Dann aber erweise Gnade gegen deinen Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem Herrn mit dir treten lassen. Wenn aber eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater bringen? 9 Und Jonathan sprach: Das sei ferne von dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist, Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten?

    10 David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt! 11 Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.

    12 Und Jonathan sprach zu David: Bei dem Herrn , dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir hinsende und es vor deinen Ohren offenbare, 13 so tue der Herr dem Jonathan dies und das! Wenn aber mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und der Herr sei mit dir , wie er mit meinem Vater gewesen ist!

    14 Und erzeige die Gnade des Herrn nicht nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe, 15 sondern entziehe auch meinem Haus niemals deine Gnade, auch dann nicht, wenn der Herr die Feinde Davids allesamt vom Erdboden ausrotten wird! 16 So schloss Jonathan einen Bund mit dem Haus Davids [und sprach]: Der Herr fordere es von der Hand der Feinde Davids! 17 Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele.

    18 Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond ; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer. 19 Am dritten Tag aber komm rasch herab und begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe neben dem Stein Asel. 20 Ich aber will drei Pfeile daran vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde. 21 Und siehe, dann werde ich den Burschen schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden für dich und keine Gefahr, so wahr der Herr lebt. 22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage: »Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich der Herr fort. 23 Von dem aber, was wir beredet haben, ich und du, siehe, davon ist der Herr [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich! 24 So verbarg sich David auf dem Feld.

    Als aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen . 25 Und zwar saß der König an seinem gewohnten Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul; und Davids Platz blieb leer. 26 Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein! 27 Es geschah aber am Tag nach dem Neumond, als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen? 28 Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen; 29 und er sagte: Lass mich doch hingehen; denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des Königs gekommen.

    30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur Scham und Schande deiner Mutter? 31 Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes! 32 Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan? 33 Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen war, David zu töten.

    34 Und Jonathan stand vom Tisch auf in glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.

    35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit , und ein junger Bursche war mit ihm. 36 Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf, suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er einen Pfeil über ihn weg. 37 Und als der Bursche zu der Stelle lief, wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach: Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir? 38 Und Jonathan rief dem Burschen und sprach: »Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn zu seinem Herrn. 39 Doch wusste der Bursche von nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache. 40 Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt!

    41 Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am allermeisten. 42 Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in Frieden! Wie wir beide im Namen des Herrn geschworen und gesagt haben, so sei der Herr [Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen meinem Samen und deinem Samen ewiglich!

    Wie furchtbar für Jonathan: der Vater hasst den Freund so sehr, dass er in Wut und Eifersucht fast den eigenen Sohn tötet!

    Stellen wir uns vor, wir wären an seiner Stelle gewesen und unser Vater würde so denken und handeln. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich es nur noch eine einzige Sekunde im Elternhaus ausgehalten hätte. Wieso blieben Jonathan und Michal?

    An dem, was Saul seinem Sohn in Vers 31 ins Gesicht schleudert, können wir erkennen, dass Saul sehr wohl weiss, dass David von Jehova zum nächsten König auserwählt ist. Denn er bringt die königliche Nachfolge mit diesem in Verbindung.

    Ist dies vielleicht mit ein Grund für den Hass, mit dem er David verfolgt: weil er seinem eigenen Sohn die Nachfolge auf den Thron sichern will?

    Weitere Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 16. April 2013 @ 21:07

  32. James Butler Stoney

    1. Samuel 17.

    Obwohl David von Saul sehr geliebt wurde, und er ihn zu seinem Waffenträger machte, scheint es doch, daß er nur gelegentlich in der Gegenwart Sauls weilte, und daß er das Hüten der Schafe seines Vaters in der Wüste nicht aufgegeben hatte. Denn als Saul im Terebinthental in die Schlacht gegen die Philister zieht ist David nicht bei ihm, und es wird uns ausdrücklich mitgeteilt, daß er zurückgekehrt war, um die Schafe seines Vaters zu Bethlehem zu weiden, und daß David von da aus, auf Grund der Weisung seines Vaters, zum Kriegsschauplatz kam – ich nehme an, etwa 40 Tage nach Ausbruch des Kampfes. Ich erwähne dies, weil es uns die wechselnden Wege zeigt die in der göttlichen Erziehung so wertvoll und nötig sind. David war ein Insasse des Palastes gewesen, der Waffenträger des Königs, sehr geliebt von ihm, und er hatte dem König überdies einen einzigartigen Dienst erwiesen. Aber er verläßt diesen Schauplatz, um zu dem niedrigen Dienst zurückzukehren, die Schafe seines Vaters in der Wüste zu hüten. Dort dient er in Zurückgezogenheit mit gleichem Eifer und gleichem Fleiß wie an höchster Stelle, und er beweist durch seine Willigkeit, die eine Arbeitsstätte mit der anderen zu vertauschen, die wahre Kraft der Seele und Aufrichtigkeit seiner Absicht als ein treuer Diener, was auch immer von ihm verlangt wurde. Ein bedeutenderer und hervorragender Dienst steht ihm jedoch nun bevor. Doch der Weg zu diesem Dienst ist ein sehr geringer Weg. Denn auf Anordnung seines Vaters verläßt er die Wüste und die Hut der Schafe, um einen sehr einfachen Auftrag auszuführen, nämlich, seinen Brüdern Lebensmittel zu bringen und nach ihrem Wohlergehen zu fragen. Während er diesen Auftrag ausführt zeigt sich ihm eine Möglichkeit, eine Forderung in ihm, von der Herrlichkeit Gottes Zeugnis zu geben. Einer solchen Forderung zu entsprechen, dazu ist der Mensch Gottes stets bereit. Nachdem David sich zuerst seines Auftrags entledigt hat, wird seine Aufmerksamkeit erregt, als er den Philister die Schlachtreihen des lebendigen Gottes schmähen hört. Sein Geist wird in ihm erregt, und er beschließt sofort, dem Philister entgegenzutreten. (Wie besitzergreifend und zum sofortigen Handeln drängend ist die Kraft Gottes!) Obwohl er nur mit einem geringen Auftrag betraut war, ist David doch bereit, sich augenblicklich mit großem Eifer und großer Tapferkeit in den hervorragendsten Dienst zu stellen, zugleich aber auch mit schöner Einfachheit. Indem er die Rüstung Sauls zurückweist, die er „nie versucht“ hatte, ergreift er, was für ihn am natürlichsten war, fünf glatte Steine aus dem Bach. Er zeigt dadurch, daß er nichts Höheres brauchte, als die Mittel, die zum Bereich seiner Tätigkeit gehörten. Mit der einfachen Ausrüstung eines Hirten ist er zufrieden und furchtlos, er kann dem furchtbaren Feind mit einem Stabe, einer Hirtentasche, einer Schleuder und fünf Steinen entgegenzutreten – fünf „glatte Steine“!

    Wie völlig muß er im Besitz göttlicher Kraft gewesen sein, um sie mit solcher Ruhe und Besonnenheit anzuwenden! David tritt Goliath entgegen, wie er einem Kinde hätte begegnen können, und er erwidert seine Herausforderung mit all der Würde eines Menschen, der die Macht kennt, auf die er sich als seine Waffe bedenkenlos stützt. Vertrauen auf Gott, Dessen Durchhilfe er in seinen persönlichen Wüstenkämpfen mit dem Löwen und dem Bären erfahren hatte, machte ihn furchtlos und sicher bei der Begegnung mit einem furchtbaren Feind, vor dem das ganze Heer Israels zitterte. Ein Stein genügte, und der Riese stürzte zu Boden! David, in richtiger Anwendung der Mittel, nachdem er vorher Sauls Rüstung als ein Mittel zum Sieg abgelehnt hatte, ergreift nun rechtmäßigen Besitz von dem, was er erobert hatte, Er nahm das Schwert Goliaths und „hieb ihm den Kopf damit ab‘. Jede Handlungsweise zeugt von der Angemessenheit und Weisheit göttlicher Kraft.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:13

  33. James Butler Stoney

    1. Samuel 18.

    Wie es bei dem Herrn Selbst war, so bleiben auch Davids größte Verdienste ohne Anerkennung, ausgenommen durch den kleinen Überrest, der mit Seiner Person verbunden war, und der dem armen Weibe in Lukas 7 gleicht. Sie empfand, daß der Herr alles für sie bedeutete, während der Pharisäer und die Hochgestellten in sich hohl waren und dem Herrn ablehnend gegenüberstanden. Sicherlich schätzte der Herr die Liebe Seiner Jünger, und sie erfreute Ihn auf Seinem Erdenweg, auf dem Er von den Menschen so verkannt und beiseitegesetzt wurde. David wurde noch größerer Trost gewährt in der wunderbaren, ergreifenden Zuneigung und Verbindung mit Jonathan, der ihm treu blieb. Er mußte aber auch lernen, daß dies alles war, worauf er rechnen konnte. Mochte sein Dienst auch noch so erhaben sein, er durfte sich nicht auf die stützen, denen er gedient hatte, sondern nur auf den einen, dessen Zuneigung er gewonnen hatte. Es mußte eine Herzensverbindung sein, nicht die Gunst des Volkes oder des Königs – ein gesegnete Erfahrung für jeden Diener, ein schöner und heiliger Pfad, zu dein die Seele hingeleitet wird.

    Die Undankbarkeit schlägt bald in Feindschaft um. Saul beneidet jetzt David und er „sah scheel auf David von jenem Tage und hinfort“. Saul ist, wie ich empfinde, ein Bild der Welt, die ein religiöses Kleid trägt so wie das Christentum durch die Welt gestützt wird. Je treuer wir in dieser Welt sind, je stärker fordern wir ihre Feindschaft heraus. Aber wie förderlich ist diese Feindschaft für den Mann Gottes! Bleibt er treu, so treibt sie ihn schließlich dazu, jegliche Gemeinschaft mit der Welt aufzugeben. Denn so treu sein Dienst auch sein mag, er kann nie siegen. Ich möchte nicht sagen, daß David kein Recht hatte, das Haus Sauls aufzusuchen. Indem er den Herrn darstellte, befand er sich dort als der Befreier. Aber am Schluß ist er gezwungen, zu gehen, so wie jeder treue Knecht früher oder später feststellen wird, daß er entweder fällt oder alle Gemeinschaft mit der Welt aufgeben muß.

    Auf die verschiedenste Weise versucht Saul, die Vernichtung Davids herbeizuführen. So ein bitterer und unverdienter Haß mag uns in Erstaunen versetzen. Aber er zeigt uns lediglich die Bosheit des weltlichen Bekenners, der durch das größte Maß an Güte und Hilfe nicht entwaffnet werden kann. David zeigt uns hier das Bild eines Menschen, dem es ein Bedürfnis ist, inmitten seines Volkes zu dienen – ein edler Entschluß, der sich in vollkommener Weise in dem wahren David, dem größten Knecht Gottes, in Jesus, zeigte.

    Saul versucht nun, David dadurch zu fangen, daß er ihm seine älteste Tochter unter der Bedingung zusagt, daß er die Streite Jehovas streite. Denn er ist im Bösen noch nicht so verhärtet, daß er öffentlich die Hand an ihn legen würde. Er dachte aber: „Die Hand der Philister soll wider ihn sein!“ David bekommt Merab nie zum Weibe; offenbar hätte er dies als eine ganz unerwartete Ehrung angesehen. Aber es kam nicht zu dieser Ehrung. Es ist der stete Tropfen, der den Stein höhlt und dies war stets die Art der Zucht, die David nötig hatte. Wie muß er unter dem Betrug und den Intrigen gelitten haben, auf die er so wenig vorbereitet war, als er den Kreis um den König betrat! Die Edlen und Starken können schlecht die gemeine Gesinnung des Neides ertragen. David lernte aber dadurch das trügerische Wesen der Gottlosen kennen. Saul gibt Merab, allem Recht und Ehrgefühl zuwider, dem Adriel zum Weibe. Aber indem er immer noch nach der Vernichtung Davids dürstet, bietet er ihm Michal als eine Falle an, nämlich mit der Bedingung, daß er als Heiratsgabe „hundert Vorhäute der Philister“ bringen müsse. David geht willig darauf ein. Indem er sich nicht an die Begrenzung des Abkommens hält, geht er in der Großzügigkeit seines Wesens über die gestellte Bedingung hinaus (denn er will niemandes Schuldner sein), und erschlägt „unter den Philistern zweihundert Mann“. Je höher wir jedoch über dem Geiste der Welt stehen, je mehr wird sie uns hassen. Saul wurde nun „David feind alle Tage-. Dieser treue Diener muß nun eingesehen haben, daß alle seine Güte und sein Dienst am Hof nichts ausrichteten. Vermehrte Ehre brachte ihm nur tödlicheren und tiefgewurzelten Haß ein. In geringem Maße muß er die Gefühle Dessen empfunden haben, Der sagte: „Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde … Sie haben mich ohne Ursache gehaßt“.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:15

  34. James Butler Stoney

    1. Samuel 19.

    Dieser Haß verbirgt sich jetzt nicht mehr unter einem schützenden Mantel. Denn Saul redete zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, daß er David töten wolle“. David wird durch Jonathan, der großes Wohlgefallen an David hatte, wegen dieser Absicht gewarnt. Wie gnädig und barmherzig sind die Wege Gottes mit Seinem Volk! Wenn Er es für nötig befindet, Seinen Knecht durch eine bittere Erfahrung das Böse einer Gemeinschaft mit der Welt zu zeigen, von der der Knecht sich absondern muß, so sorgt Gott gleichzeitig für ein ergebenes Herz, auf das sich Sein Knecht völlig verlassen kann! David hatte einen Lichtblick, einen Ort der Geborgenheit, eine Zuflucht, die sein großes Gegenbild nur wenig auf Erden kannte. Jonathan warnt ihn, vermittelt zwischen ihm und seinem Vater, Saul läßt sich erweichen, und David „war vor ihm wie früher“. Alle diese wechselnden Erziehungswege sind nötig. Wenn wir so gering geworden sind, daß wir uns „verbergen am Bergungsorte“, so wird unsere Zuflucht in Gott als eine Wirklichkeit nicht nur bezeugt, sondern sie wird uns selbst bewiesen. Wenn dann die äußeren Umstände wieder günstig sind, und wir vergleichen die Ruhe, die wir dank der Umstände genießen mit derjenigen, die wir genossen haben, als wir – menschlich betrachtet – in aussichtsloser Lage waren, dann merken wir den großen Unterschied: Die geringere Hilfsquelle kann uns nie die Ruhe bieten, die wir in der höheren Quelle finden.

    David, dem sich die Gunst Sauls wieder zugewendet hat, dient mit Eifer, aber er wird bald wieder angegriffen, und kann nur durch eine List Michals entfliehen, – derjenigen, die Saul als Falle für David benutzen wollte. Nachdem er nun überzeugt ist, daß er nicht länger im königlichen Palast bleiben kann, flieht er, indem er seine Stellung und alles, was einem Mann wertvoll ist, aufgibt, mit Ausnahme seines Lebens. Und wohin wendet er sich? Wohin treibt ihn natürlicherweise der Bruch mit Saul? Zu Samuel in Rama. Samuel hatte sich, nach einem weiteren Erziehungswege, ebenfalls aus der Gemeinschaft mit Saul zurückgezogen. Nun war der wahre König, nach allen vergeblichen Versuchen, der herrschenden Macht zu dienen und sie für sich zu gewinnen, ebenfalls zum Rücktritt gezwungen worden. Und, indem er den göttlichen Pfad beschreitet, kann er nicht anders als dem begegnen, der ihn bereits zurückgelegt hat. David und Samuel, der Diener und der Prophet, werden durch etwas Gemeinsames verbunden, – der eine betritt gerade die Schule Gottes, der andere verläßt sie. David war noch ein jugendlicher Schüler, während Samuel betagt und in dieser Schule wohl ausgebildet war. Aber durch den verwandten Geist und durch ein gleiches Ziel begegnen sie sich und wohnen zusammen. Und dies ist der wahre, heilige und göttliche Weg, Gemeinschaft mit den Heiligen zu erlangen. Hast Du den göttlichen Weg durchschritten und ich betrete ihn, so müssen wir einander begegnen und zusammen wandern, denn wenn auch die Wege der Menschen viele sind, so ist Gottes Weg nur einer.

    Was hatte David nun durch dies alles gelernt, als er gezwungen war, um seines Lebens willen zu fliehen und Schutz und Teilnahme bei dem abgesonderten Propheten zu suchen? Er hatte durch Erfahrung gelernt, was es heißt, seinen Platz in der Welt behaupten zu wollen, die sich dem Namen nach zu Gott bekannte. Von der Nutzlosigkeit dieses Versuches, und noch mehr von der Bosheit, die ihm entgegenstand, nun überzeugt, betritt er einen neuen Pfad. Er lernt nun, was es heißt, allein unter Gottes Hand voranzugehen, getrennt von allen, denen er zu dienen bereit war. Er hatte die Gunst der Welt geschmeckt, die in ihrem Wesen so gefährlich und ungewiß ist, nun muß er sich in der Trübsal der Verwerfung üben.

    Wir müssen daran denken, daß David Gottes eigene Wahl für den Thron Israels darstellte. Außerdem war er gleich zu Anfang seiner Laufbahn für seine hohe Stellung gesalbt worden. Um diese Stellung aber nach Gottes Gedanken bekleiden zu können, mußte er in jenen Wesenszügen geübt werden, die dem König Gottes geziemen. Es ist stets Gottes Art, zuerst zu berufen, und dann zuzubereiten. Bei den Menschen ist es umgekehrt: sie bedürfen der Ausbildung vor ihrer Ernennung. Wir aber dürfen uns darauf getrost verlassen, daß Gott uns für jedes Amt, für jede Aufgabe, für die Er uns bestimmt hat, auch zubereiten wird, wenn Er uns dahin berufen hat. Der göttliche Grundsatz heißt, wie einer es ausdrückte: „Zuerst den Lorbeer tragen, dann beginnt der Kampf“. So war Gottes erste Handlung David gegenüber, ihn zum König zu berufen, und hieraus erwuchsen alle seine Erfahrungen, Taten und Schwierigkeiten. Denn ich bin der Annahme, daß er erst nach seiner Salbung „den Löwen und den Bär“ tötete. Aber welch ein langer Weg der Prüfung war nötig, ehe er geeignet war, die hohe Stellung einzunehmen, zu der er bestimmt worden war! Zu dem Zeitpunkt, den wir jetzt betrachten, hatte er zwei Pfade der Erziehung durchschritten. Der eine verlief daheim, bei der Hut der Schafe seines Vaters, in der Wüste, wobei er sich tapfer und erfolgreich erwiesen hatte. Der zweite Pfad führte ihn an die höchste Stelle in der Welt, der religiösen Welt, von einigen geliebt, vom Volke verehrt, aber geneidet vom König; abwechselnd der Gegenstand der Gunst, des Betruges und der Feindschaft, und schließlich gezwungen, seine Stellung aufzugeben und um seines Lebens willen zu fliehen. In unserer Lebensgeschichte werden wir stets finden, daß der erste Lebenskreis die Haupt-Wesenszüge umschließt und darstellt, die alle folgenden Kreise kennzeichnen. Folglich ist nichts wichtiger für einen Christen als die Art, wie und unter welcher Führung er seinen ersten Lebenskreis beginnt und durchschreitet. Bei David hatte dieser erste Kreis eine schöne Ordnung und wies all die Bestandteile sittlicher Schönheit auf, die sich in den weiteren Kreisen so vielfältig zeigt, wie wir es noch sehen werden. Er betrat nun seinen dritten Erziehungspfad, der sich bis zum Tode Sauls erstreckt, und als die Zeit seiner Verwerfung bezeichnet werden kann, in welcher der Herrscher Israels, Saul, nach seinem Leben trachtete. Es war eine Zeit besonderen Leidens, aber auch großer, vielfältiger und gesegneter Erfahrungen der Güte Gottes, wie auch der Schwäche seiner eigenen Natur.

    Wir haben gesehen, daß David floh und in Rama bei dem Propheten wohnte, der sich bekümmert in Treue von der Szene und den Verbindungen zurückgezogen hatte, von denen David nun vertrieben wurde. Sie werden gemeinsam ohne Zweifel tief und bitterlich getrauert haben über die Mißherrschaft Sauls, der ebenso unbarmherzig war, wie später ein Herodes und der David selbst bis hierher verfolgt. Als er es aber unternimmt, sie in ihrem Bergungsort aufzuspüren, bezwingt ihn der Geist Gottes, und David wird zu Anfang dieses neuen und betrüblichen Weges vor Augen geführt, wie sichtbar Gott ihn in seiner scheinbaren Schutzlosigkeit unter Seinen Schutz nehmen kann.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:16

  35. James Butler Stoney

    1. Samuel 20.

    David ist aber noch nicht bereit, seine Position ohne Kampf aufzugeben. Er verläßt Najoth, um Jonathan aufzusuchen und von ihm zu erfahren, ob seine Stellung unwiederbringlich verloren ist. Sie treffen sich, ein Zeichen wird ausgemacht, das Sauls Unversöhnlichkeit bestätigt; Davids Schicksal scheint besiegelt, Er verläßt sein Versteck und läßt, mit Jonathan vereint, dem brennenden Schmerz eines vollen Herzens freien Lauf. Immer noch beherrscht, und den Anstand wahrend, als er Jonathan entgegenging, „fiel er auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder; und sie küßten einander und weinten miteinander, bis David über die Maßen weinte.“ Welche Szene war es, welch ein Losreißen! Das letzte Bindeglied, das David mit dem fruchtbaren und einst herrlichen Schauplatz seines Handelns verband, ist zerbrochen. In einem Augenblick ist er alles dessen beraubt, was er schätzte und liebte. Ehre, Stellung, Dienst schwinden vor seinen Augen dahin, ja selbst die Gemeinschaft des Herzens, das ihm immer noch treu blieb. Von nun an muß er seine öffentliche Laufbahn aufgeben, seine Verbindung zum König, seine tapferen Kämpfe für sein Volk gegen dessen Feinde, und die Liebe und Teilnahme Jonathans. Er muß sich aus der öffentlichkeit zurückziehen und sie scheinbar mit Nutzlosigkeit vertauschen.

    Wir alle wissen, was es für die menschliche Natur bedeutet, das aufzugeben, was sie erwartete oder besaß, – wie schwer ist es, mit irgendwelcher Freudigkeit zu dem früheren Zustand zurückzukehren. Aus welchem Grunde geschah dies alles? Um des ungerechten und tödlichen Hasses des Herrschers Israels willen. Wenn David nicht erkennen konnte, wie wir es heute können, daß es Gott Selbst war, Der die Wege lenkte, um David weiterzubilden und für spätere Größe passend zu machen, so hätte er wohl zu Boden geschmettert werden können. Der Kampf mit dem Löwen und dem Bären, mit Goliath und den Philistern war mit diesem Schlage nicht zu vergleichen. Groß muß die Einsamkeit seiner Seele in jenen Stunden gewesen sein. Und als der hochgelobte Herr über Jerusalem weinte, müssen sicherlich Schmerzen der gleichen Art, wenn auch unvergleichlich tiefere und heiligere, Sein zartfühlendes Herz durchfurcht haben. David und Jonathan trennen sich mit einem Eide und in ungestörter Verbundenheit; aber ihre Lebenswege gehen nun auseinander. David, der verworfene König, muß noch eine Leidenszeit durchmachen und in dieser andere Gefährten seines Leidens und seiner Verwerfung finden; während Jonathan „in die Stadt“ zurückkehren mußte, zum Hause seines Vaters, dem Bindeglied, das er nicht abstreifen kann. Diese Szene zeigt uns im Vorbild den wahren David in Seiner Verwerfung und, den jüdischen Überrest, der weder mit Ihm leidet noch mit Ihm herrscht.

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:17

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