1. Samuel 17 – 20
Kapitel 17
17 Und die Philister gingen daran, ihre Lager zum Krieg zusammenzubringen. Als sie sich in Socho, das zu Juda gehört, zusammengetan hatten, schlugen sie dann ihr Lager zwischen Socho und Aseka in Ephes-Dammim auf. 2 Was Saul und die Männer Israels betrifft, sie taten sich zusammen und lagerten sich in der Tiefebene Ela, und sie stellten sich nun in Schlachtordnung auf, den Philistern entgegen. 3 Und die Philister standen auf dem Berg auf dieser Seite, und die Israeliten standen auf dem Berg auf jener Seite, mit dem Tal zwischen ihnen.
4 Und ein Vorkämpfer begann aus den Lagern der Philister herauszutreten, sein Name war Goliath, aus Gath, seine Höhe war sechs Ellen und eine Spanne. 5 Und auf seinem Haupt war ein Helm aus Kupfer, und er war mit einem Panzerhemd von übereinanderliegenden Schuppen bekleidet, und das Gewicht des Panzerhemds war fünftausend Schekel Kupfer. 6 Und da waren Beinschienen aus Kupfer oberhalb seiner Füße und ein Wurfspieß aus Kupfer zwischen seinen Schultern. 7 Und der hölzerne Schaft seines Speeres war gleich einem Weberbaum, und die Klinge seines Speeres war sechshundert Schekel Eisen; und der Träger des großen Schildes marschierte vor ihm her. 8 Dann stand er still und begann den Schlachtreihen Israels zuzurufen und zu ihnen zu sagen: „Warum kommt ihr heraus, um euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr Knechte, die Saul gehören? Erwählt euch einen Mann, und laßt ihn zu mir herabkommen. 9 Wenn er mit mir kämpfen kann, und er schlägt mich wirklich nieder, dann müssen wir eure Knechte werden. Bin ich selbst ihm aber gewachsen und schlage ich ihn tatsächlich nieder, dann sollt ihr unsere Knechte werden, und ihr sollt uns dienen.“ 10 Und der Philister sprach weiter: „Ich, ich verhöhne in der Tat die Schlachtreihen Israels an diesem Tag. Gebt mir einen Mann, und laßt uns zusammen kämpfen!“
11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, da erschraken sie und fürchteten sich sehr.
12 David nun war der Sohn dieses Ephrathiters aus Bethlehem von Juda, dessen Name Isaï war. Und er hatte acht Söhne. Und in den Tagen Sauls war der Mann schon alt unter Männern. 13 Und die drei ältesten Söhne Isaïs gingen dann hin. Sie zogen Saul nach in den Krieg, und die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, waren Eliab, der erstgeborene, und sein zweiter Sohn Abinadab und der dritte Schamma. 14 Und David war der jüngste, und die drei ältesten ihrerseits zogen Saul nach.
15 Und David ging und kehrte von Saul zurück, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu hüten. 16 Und der Philister trat immer wieder frühmorgens und abends vor und stellte sich hin, vierzig Tage lang.
17 Dann sprach Isaï zu seinem Sohn David: „Nimm bitte für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Laibe Brot, und trage sie eilends ins Lager zu deinen Brüdern. 18 Und diese zehn Portionen Milch solltest du dem Obersten der Tausendschaft bringen; auch solltest du dich um das Wohlergehen deiner eigenen Brüder kümmern, und du solltest von ihnen ein Pfand mitnehmen.“ 19 Mittlerweile waren Saul und sie und alle anderen Männer Israels in der Tiefebene Ela, wo sie gegen die Philister kämpften.
20 Daher stand David früh am Morgen auf und ließ die Schafe in der Obhut des Hüters und lud auf und ging, so wie es Isaï ihm geboten hatte. Als er zur Umzäunung des Lagers kam, begaben sich die Streitkräfte hinaus zur Schlachtreihe, und sie erhoben ein Feldgeschrei. 21 Und Israel und die Philister begannen sich aufzustellen, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe. 22 Sogleich legte David das Gepäck von sich ab in die Obhut des Gepäckhüters und lief dann zur Schlachtreihe hin. Als er hinkam, begann er nach dem Wohlergehen seiner Brüder zu fragen.
23 Während er mit ihnen redete, siehe, da kam der Vorkämpfer, sein Name war Goliath, der Philister, von Gath, aus den Schlachtreihen der Philister herauf, und er begann dieselben Worte wie vorher zu reden, und David bekam [es] zu hören. 24 Als alle Männer Israels den Mann sahen, nun, da flohen sie seinetwegen und fürchteten sich sehr. 25 Und die Männer Israels begannen zu sprechen: „Habt ihr diesen Mann gesehen, der heraufkommt? Denn um Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Und es soll geschehen, daß der König den Mann, der ihn niederschlägt, mit großem Reichtum bereichern wird, und seine eigene Tochter wird er ihm geben, und das Haus seines Vaters wird er frei machen in Israel.“
26 Und David begann zu den Männern, die dicht bei ihm standen, zu sagen: „Was wird dem Mann getan werden, der jenen Philister dort drüben niederschlägt und tatsächlich die Schmach von Israel abwendet? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ 27 Dann sprach das Volk dieselben Worte zu ihm wie zuvor, indem [es] sagte: „Auf diese Weise wird dem Mann getan werden, der ihn niederschlägt.“ 28 Und Eliab, sein ältester Bruder, bekam zu hören, wie er zu den Männern redete, und Eliabs Zorn entbrannte gegen David, so daß er sprach: „Warum bist du herabgekommen? Und in wessen Obhut hast du jene wenigen Schafe in der Wildnis zurückgelassen? Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen.“ 29 Darauf sagte David: „Was habe ich nun getan? War es nicht nur ein Wort?“ 30 Damit wandte er sich von ihm ab, einem anderen zu, und sprach dann dasselbe Wort wie vorher, und die Leute ihrerseits erwiderten ihm gleich wie zuvor.
31 So wurden die Worte, die David redete, gehört, und man berichtete sie dann vor Saul. Daher ließ er ihn holen. 32 Und David sprach dann zu Saul: „Möge keines Menschen Herz in ihm zusammenbrechen. Dein Knecht selbst wird hingehen und tatsächlich mit diesem Philister kämpfen.“ 33 Saul aber sagte zu David: „Du kannst nicht gegen diesen Philister angehen, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist nur ein Knabe, und er ist ein Kriegsmann von seinem Knabenalter an.“ 34 Und David sprach weiter zu Saul: „Dein Knecht wurde ein Schafhirt seines Vaters unter der Kleinviehherde, und da kam ein Löwe und auch ein Bär, und [jeder] trug ein Schaf von der Herde fort. 35 Und ich zog aus, hinter ihm her, und schlug ihn nieder und entriß es seinem Rachen. Wenn er sich gegen mich zu erheben begann, so packte ich ihn bei seinem Bart und schlug ihn nieder und brachte ihn zu Tode. 36 Sowohl den Löwen als auch den Bären schlug dein Knecht nieder; und dieser unbeschnittene Philister soll wie einer von ihnen werden, denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt.“ 37 Dann fügte David hinzu: „Jehova, der mich von der Tatze des Löwen und von der Tatze des Bären befreite, er ist es, der mich aus der Hand dieses Philisters befreien wird.“ Darauf sagte Saul zu David: „Geh, und möge es sich erweisen, daß Jehova selbst mit dir ist.“
38 Saul ging nun daran, David mit seiner Gewandung zu bekleiden, und er setzte ihm einen Helm aus Kupfer aufs Haupt, worauf er ihn mit einem Panzerhemd bekleidete. 39 Dann gürtete David sein Schwert über seine Gewandung und machte sich daran, [damit] zu gehen, [konnte es aber nicht,] denn er hatte es [vorher] nie versucht. Schließlich sprach David zu Saul: „Ich kann in diesen Dingen nicht gehen, denn ich habe es [vorher] nie versucht.“ So legte David sie von sich ab. 40 Und er nahm dann seinen Stab in seine Hand und wählte sich die fünf glattesten Steine aus dem Wildbachtal und legte sie in seine Hirtentasche, die ihm als Behälter diente, und in seiner Hand war seine Schleuder. Und er begann sich dem Philister zu nähern.
41 Und der Philister begann zu kommen und kam immer näher an David heran, und der Mann, der den großen Schild trug, war vor ihm her. 42 Als nun der Philister hinschaute und David sah, begann er ihn zu verachten, weil es sich zeigte, daß er ein Knabe war und rötlich, von schöner Erscheinung. 43 Da sprach der Philister zu David: „Bin ich ein Hund, so daß du mit Stöcken zu mir kommst?“ Darauf rief der Philister bei seinen Göttern Übles auf David herab. 44 Und der Philister sagte weiter zu David: „Komm nur her zu mir, und ich will dein Fleisch den Vögeln der Himmel und den Tieren des Feldes geben.“
45 David dagegen sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. 46 An diesem Tag wird Jehova dich in meine Hand liefern, und ich werde dich bestimmt niederschlagen und deinen Kopf von dir nehmen; und ich werde gewiß die Leichname des Lagers der Philister an diesem Tag den Vögeln der Himmel und den wilden Tieren der Erde geben; und Leute der ganzen Erde werden erkennen, daß ein Gott existiert, der zu Israel gehört. 47 Und diese ganze Versammlung wird erkennen, daß Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht, und er wird euch bestimmt in unsere Hand geben.“
48 Und es geschah, daß sich der Philister aufmachte und unaufhaltsam kam und näher rückte, David entgegen, und David begann zu eilen und der Schlachtreihe entgegenzulaufen, dem Philister entgegen. 49 Dann fuhr David mit seiner Hand in seine Tasche und nahm daraus einen Stein und schleuderte ihn, so daß er den Philister an der Stirn traf, und der Stein drang in seine Stirn ein, und er fiel auf sein Angesicht zur Erde. 50 So erwies sich David mit einer Schleuder und einem Stein als stärker als der Philister und schlug den Philister nieder und brachte ihn zu Tode; und da war kein Schwert in Davids Hand. 51 Und David lief weiter und stand über dem Philister. Dann nahm er dessen Schwert und zog es aus seiner Scheide und brachte ihn endgültig zu Tode, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Und die Philister bekamen zu sehen, daß ihr Gewaltiger gestorben war, und sie ergriffen die Flucht.
52 Darauf machten sich die Männer Israels und Judas auf und brachen in ein Geschrei aus und jagten dann den Philistern nach bis direkt zum Tal und bis zu den Toren von Ekron, und die tödlich Verwundeten der Philister fielen in einem fort auf dem Weg von Schaarajim, sowohl bis nach Gath als auch bis nach Ekron. 53 Danach kehrten die Söhne Israels von der hitzigen Verfolgung der Philister um und plünderten dann deren Lager.
54 Da nahm David den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem, und seine Waffen legte er in sein Zelt.
55 In dem Augenblick nun, als Saul David ausziehen sah, dem Philister entgegen, sprach er zu Abner, dem Heerobersten: „Wessen Sohn ist der Knabe, Abner?“ Darauf sagte Abner: „Beim Leben deiner Seele, o König, ich weiß es wirklich nicht!“ 56 Da sprach der König: „Erkundige du dich, wessen Sohn der Junge ist.“ 57 Sobald daher David vom Niederschlagen des Philisters zurückkam, holte ihn dann Abner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philisters in seiner Hand. 58 Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?“, worauf David sprach: „Der Sohn deines Knechtes Isaï, des Bethlehemiters.“
Kapitel 18
18 Und es geschah, sobald er damit zu Ende war, zu Saul zu reden, daß sich Jonathans Seele mit Davids Seele verband, und Jonathan begann ihn zu lieben wie seine eigene Seele. 2 Da nahm Saul ihn an jenem Tag, und er erlaubte ihm nicht, in das Haus seines Vaters zurückzukehren. 3 Und Jonathan und David schlossen dann einen Bund, weil er ihn liebte wie seine eigene Seele. 4 Auch streifte sich Jonathan das ärmellose Obergewand, das er anhatte, ab und gab es David sowie seine Gewänder und auch sein Schwert und seinen Bogen und seinen Gürtel. 5 Und David begann auszuziehen. Wo immer Saul ihn jeweils hinsandte, handelte er stets umsichtig, so daß Saul ihn über die Kriegsleute setzte; und es schien gut zu sein in den Augen alles Volkes und auch in den Augen der Diener Sauls.
6 Und es geschah, als sie heimkamen, als David vom Niederschlagen der Philister zurückkehrte, daß die Frauen mit Gesang und Reigentänzen aus allen Städten Israels herauszukommen begannen, Saul, dem König, entgegen, mit Tamburinen, mit Freudenklang und mit Lauten. 7 Und die feiernden Frauen antworteten ständig [im Wechselgesang] und sprachen:
„Saul hat seine Tausende niedergeschlagen
Und David seine Zehntausende.“
8 Und Saul geriet in heftigen Zorn, und diese Rede war schlecht von seinem Standpunkt aus, so daß er sagte: „David haben sie Zehntausende gegeben, mir aber haben sie Tausende gegeben, und man muß ihm nur noch das Königtum geben!“ 9 Und Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David.
10 Und es geschah am nächsten Tag, daß Gottes schlechter Geist über Saul wirksam wurde, so daß er sich im Innern des Hauses wie ein Prophet benahm, während David dabei war, mit seiner Hand Musik zu machen wie in früheren Tagen; und der Speer war in Sauls Hand. 11 Und Saul schleuderte dann den Speer und sprach: „Ich will David ja an die Wand spießen!“, doch David wich vor ihm aus, zweimal. 12 Und Saul geriet in Furcht vor David, weil es sich erwies, daß Jehova mit ihm war, von Saul aber war er gewichen. 13 Demzufolge entfernte Saul ihn aus seiner Gesellschaft und setzte ihn sich zum Obersten einer Tausendschaft ein; und er zog regelmäßig aus und kam herein vor dem Volk. 14 Und David handelte stets umsichtig auf allen seinen Wegen, und Jehova war mit ihm. 15 Und Saul sah immer wieder, daß er sehr umsichtig handelte, so daß ihm vor ihm bangte. 16 Und ganz Israel und Juda hatten David lieb, denn er zog aus und zog ein vor ihnen.
17 Schließlich sprach Saul zu David: „Hier ist meine älteste Tochter, Merab. Sie ist es, die ich dir zur Frau geben werde. Nur erweise dich mir als ein Tapferer, und kämpfe die Kriege Jehovas.“ Saul sagte aber bei sich: „Nicht meine Hand komme über ihn, sondern die Hand der Philister komme über ihn.“ 18 Darauf sprach David zu Saul: „Wer bin ich, und wer ist meine Sippe, meines Vaters Familie, in Israel, daß ich des Königs Schwiegersohn werden sollte?“ 19 Indes geschah es, daß zu der Zeit, als Merab, Sauls Tochter, David gegeben werden sollte, sie selbst bereits Adriël, dem Meholathiter, zur Frau gegeben worden war.
20 Nun war Sauls Tochter Michal in David verliebt, und man ging es Saul berichten, und die Sache war ihm recht. 21 Da sagte Saul: „Ich werde sie ihm geben, damit sie ihm zu einer Schlinge wird und damit die Hand der Philister über ihn kommt.“ Demgemäß sprach Saul zu David: „Durch [eine von] den beiden Frauen wirst du dich heute mit mir verschwägern.“ 22 Ferner gebot Saul seinen Dienern: „Redet heimlich zu David und sprecht: ‚Siehe! Der König hat Gefallen an dir gefunden, und alle seine Diener selbst haben dich liebgewonnen. So verschwägere dich nun mit dem König.‘ “ 23 Und die Diener Sauls begannen diese Worte vor den Ohren Davids zu reden, aber David sagte: „Ist es eine leichte Sache in euren Augen, sich mit dem König zu verschwägern, da ich doch ein Mann von wenig Mitteln und geringgeachtet bin?“ 24 Da berichteten die Diener Sauls ihm, indem [sie] sprachen: „Mit Worten gleich diesen hat David geredet.“
25 Darauf sagte Saul: „Dies ist, was ihr zu David sagen werdet: ‚Der König hat Gefallen, nicht an Heiratsgeld, sondern an hundert Vorhäuten der Philister, um sich an den Feinden des Königs zu rächen.‘ “ Saul aber, er hatte Pläne geschmiedet, David durch die Hand der Philister zu fällen. 26 Da berichteten seine Diener David diese Worte, und die Sache war David recht, sich mit dem König zu verschwägern, und die Tage waren noch nicht abgelaufen. 27 So stand David auf, und er und seine Männer gingen hin und schlugen unter den Philistern zweihundert Mann nieder, und David brachte dann ihre Vorhäute und gab sie dem König vollzählig, um sich mit dem König zu verschwägern. Darauf gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau. 28 Und Saul konnte sehen und erkennen, daß Jehova mit David war. Was Sauls Tochter Michal betrifft, sie liebte ihn. 29 Und wieder empfand Saul noch mehr Furcht Davids wegen, und Saul befeindete David allezeit.
30 Und die Fürsten der Philister zogen immer wieder aus, und es geschah jeweils, daß, sooft sie auszogen, David am umsichtigsten von allen Dienern Sauls handelte; und sein Name wurde sehr kostbar.
Kapitel 19
19 Schließlich redete Saul zu Jonathan, seinem Sohn, und zu allen seinen Dienern davon, David zu Tode zu bringen. 2 Was Jonathan, Sauls Sohn, betrifft, er fand großes Gefallen an David. Somit gab Jonathan David Bescheid, indem [er] sprach: „Saul, mein Vater, trachtet danach, dich zu Tode bringen zu lassen. Und nun, sei bitte am Morgen auf der Hut, und du sollst im verborgenen bleiben und dich versteckt halten. 3 Und ich meinerseits werde hinausgehen und bestimmt an der Seite meines Vaters stehen auf dem Feld, wo du sein wirst, und ich selbst werde für dich zu meinem Vater reden, und ich werde bestimmt sehen, was geschehen wird, und ich werde es dir gewiß mitteilen.“
4 Demgemäß redete Jonathan Gutes von David zu Saul, seinem Vater, und sagte zu ihm: „Möge der König sich nicht an seinem Knecht David versündigen, denn er hat nicht gegen dich gesündigt, und seine Werke sind dir gegenüber sehr gut gewesen. 5 Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“ 6 Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans, und Saul schwor: „So wahr Jehova lebt, er wird nicht zu Tode gebracht werden.“ 7 Danach rief Jonathan David, und Jonathan teilte ihm alle diese Worte mit. Dann brachte Jonathan David zu Saul, und er blieb wie früher vor ihm.
8 Im Laufe der Zeit brach wieder Krieg aus, und dann rückte David aus und kämpfte gegen die Philister und schlug sie mit einer großen Schlachtung nieder, und sie ergriffen vor ihm die Flucht.
9 Und Jehovas schlechter Geist kam über Saul, als er mit seinem Speer in der Hand in seinem Haus saß, während David mit seiner Hand Musik machte. 10 Demzufolge suchte Saul David mit dem Speer an die Wand zu spießen, er aber wich vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. Und David seinerseits floh, damit er während jener Nacht entrinnen könnte. 11 Später sandte Saul Boten zum Haus Davids, um es zu bewachen und ihn am Morgen zu Tode bringen zu lassen; doch Michal, seine Frau, teilte [es] David mit, indem [sie] sprach: „Wenn du deine Seele heute nacht nicht entrinnen läßt, wirst du morgen ein zu Tode Gebrachter sein.“ 12 Sogleich ließ Michal David durchs Fenster hinunter, damit er gehen und weglaufen und entrinnen konnte. 13 Dann nahm Michal das Teraphimbild und legte es auf das Ruhebett, und ein Netz aus Ziegenhaar tat sie an die Stelle seines Kopfes, wonach sie es mit einem Kleid zudeckte.
14 Saul sandte nun Boten, um David zu holen, doch sagte sie: „Er ist krank.“ 15 Da sandte Saul die Boten hin, David zu sehen, und sprach: „Bringt ihn auf seinem Ruhebett zu mir herauf, um ihn zu Tode zu bringen.“ 16 Als die Boten hineinkamen, nun, da war das Teraphimbild auf dem Ruhebett und ein Netz aus Ziegenhaar an der Stelle seines Kopfes. 17 Hierauf sagte Saul zu Michal: „Warum hast du mich auf diese Weise hintergangen, daß du meinen Feind weggesandt hast, damit er entrinnen konnte?“ Michal sprach darauf zu Saul: „Er selbst sagte zu mir: ‚Sende mich weg! Warum sollte ich dich zu Tode bringen?‘ “
18 Was David betrifft, er lief weg und entrann und kam schließlich zu Samuel nach Rama. Und er ging daran, ihm alles mitzuteilen, was Saul ihm angetan hatte. Dann gingen er und Samuel fort, und sie nahmen Wohnsitz in Najoth. 19 Im Laufe der Zeit gelangte der Bericht zu Saul, der besagte: „Siehe! David ist in Najoth in Rama.“ 20 Sogleich sandte Saul Boten, um David zu holen. Als sie schließlich die älteren der Propheten, die prophezeiten, sahen und Samuel in seiner Stellung über ihnen stehend, kam der Geist Gottes über Sauls Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie.
21 Als sie es Saul mitteilten, sandte er sogleich andere Boten, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. Da sandte Saul wieder Boten aus, die dritte Gruppe, und sie begannen sich wie Propheten zu benehmen, auch sie. 22 Schließlich ging auch er nach Rama. Als er bis zur großen Zisterne kam, die sich in Sechu befindet, begann er sich zu erkundigen und zu sagen: „Wo sind Samuel und David?“ Darauf sprach man: „Dort in Najoth in Rama.“ 23 Und er blieb auf seinem Weg von dort nach Najoth in Rama, und der Geist Gottes kam über ihn, ja über ihn, und er wanderte weiter und benahm sich fortwährend wie ein Prophet, bis er nach Najoth in Rama kam. 24 Und er streifte dann auch seine Kleider ab und benahm sich, auch er, vor Samuel wie ein Prophet, und jenen ganzen Tag und die ganze Nacht lag er, hingefallen, nackt da. Deshalb sagte man daraufhin: „Ist auch Saul unter den Propheten?“
Kapitel 20
20 Und David eilte dann aus Najoth in Rama weg. Doch kam er und sprach vor Jonathan: „Was habe ich getan? Was ist mein Vergehen, und welche Sünde habe ich vor deinem Vater begangen, daß er mir nach der Seele trachtet?“ 2 Darauf sagte er zu ihm: „Das ist undenkbar! Du wirst nicht sterben. Siehe! Mein Vater wird weder Großes noch Kleines tun, ohne es meinem Ohr zu enthüllen; und aus welchem Grund sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Das geschieht nicht.“ 3 David aber schwor außerdem und sprach: „Dein Vater weiß wohl, daß ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, und würde somit sagen: ‚Jonathan soll dies nicht wissen, damit er sich nicht grämt.‘ Aber, in der Tat, so wahr Jehova lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur etwa ein Schritt zwischen mir und dem Tod!“
4 Und Jonathan sprach weiter zu David: „Was immer deine Seele sprechen mag, werde ich für dich tun.“ 5 Darauf sagte David zu Jonathan: „Siehe! Morgen ist Neumond, und ich selbst sollte unbedingt mit dem König beim Essen sitzen; und du sollst mich wegsenden, und ich muß mich auf dem Feld verbergen bis zum Abend am dritten Tag. 6 Wenn dein Vater mich wirklich vermissen sollte, dann sollst du sagen: ‚David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, um nach Bethlehem, seiner Stadt, zu eilen, weil dort ein Jahresschlachtopfer für die ganze Familie stattfindet.‘ 7 Wenn er dann sagen sollte: ‚Es ist gut!‘, so bedeutet es für deinen Knecht Frieden. Wenn er aber gar zornig werden sollte, so wisse, daß Schlimmes von ihm beschlossen ist. 8 Und du sollst liebende Güte an deinem Knecht erweisen, denn in einen Bund Jehovas hast du deinen Knecht mit dir eintreten lassen. Ist aber ein Vergehen an mir, so bringe du selbst mich zu Tode, denn warum solltest du mich zu deinem Vater bringen?“
9 Daraufhin sprach Jonathan: „Das ist im Hinblick auf dich undenkbar! Wenn ich aber doch erkennen sollte, daß von meinem Vater beschlossen worden ist, Übles über dich kommen zu lassen, werde ich es dir nicht mitteilen?“ 10 Dann sagte David zu Jonathan: „Wer wird mir mitteilen, ob dein Vater dir Hartes antwortet?“ 11 Jonathan sprach hierauf zu David: „Komm doch, und laß uns aufs Feld hinausgehen.“ Da gingen sie beide aufs Feld hinaus. 12 Und Jonathan sagte weiter zu David: „Jehova, der Gott Israels, [sei Zeuge,] daß ich meinen Vater ausforschen werde morgen um diese Zeit oder am dritten Tag, und wenn er David wohlgesinnt ist, werde ich dann nicht zu dir senden und es deinem Ohr bestimmt enthüllen? 13 So möge Jehova Jonathan tun und so möge er hinzufügen, wenn ich, falls es meinem Vater gut scheinen sollte, dir Übles anzutun, es deinem Ohr nicht tatsächlich enthülle und dich wegsende und du nicht bestimmt in Frieden gehst. Und möge es sich erweisen, daß Jehova mit dir ist, so wie es sich erwiesen hat, daß er mit meinem Vater war. 14 Und wirst du nicht, wenn ich noch am Leben sein werde, ja wirst du nicht liebende Güte Jehovas mir gegenüber üben, damit ich nicht sterbe? 15 Und du wirst deine eigene liebende Güte nicht davon abschneiden, mit meiner Hausgemeinschaft zu sein bis auf unabsehbare Zeit. Noch wird, wenn Jehova die Feinde Davids, einen jeden, von der Oberfläche des Erdbodens abschneidet, 16 [der Name des] Jonathan vom Hause Davids abgeschnitten werden. Und Jehova wird es bestimmt von der Hand der Feinde Davids fordern.“ 17 So schwor Jonathan dem David nochmals wegen seiner Liebe zu ihm; denn er liebte ihn, wie er seine eigene Seele liebte.
18 Und Jonathan sprach weiter zu ihm: „Morgen ist Neumond, und du wirst gewiß vermißt werden, weil dein Sitz unbesetzt sein wird. 19 Und bestimmt wirst du am dritten Tag sehr vermißt werden; und du sollst an den Ort kommen, wo du dich an dem Werktag verbargst, und du sollst hier in der Nähe dieses Steins bleiben. 20 Und was mich betrifft, ich werde drei Pfeile nach dessen einer Seite hin abschießen, um sie, wohin ich will, nach einem Ziel zu senden. 21 Und siehe, ich werde den Bediensteten senden [und sagen]: ‚Geh, such die Pfeile.‘ Wenn ich zu dem Bediensteten ausdrücklich sagen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind auf dieser Seite von dir, nimm sie‘, dann kommst du, denn es bedeutet Frieden für dich, und es liegt nichts vor, so wahr Jehova lebt. 22 Doch wenn ich zu dem Jungen auf diese Weise sprechen sollte: ‚Siehe! Die Pfeile sind weiter weg von dir‘, so geh, denn Jehova hat dich weggesandt. 23 Und was das Wort betrifft, das wir geredet haben, ich und du, nun, möge Jehova zwischen mir und dir sein bis auf unabsehbare Zeit.“
24 Und David verbarg sich dann auf dem Feld. Und es wurde Neumond, und der König nahm seinen Sitz zum Mahl ein, um zu essen. 25 Und der König saß auf seinem Sitz wie die anderen Male, auf dem Sitz an der Wand; und Jonathan war ihm gegenüber, und Abner saß an Sauls Seite, Davids Platz aber war unbesetzt. 26 Und Saul sprach gar nichts an jenem Tag, denn er sagte sich: „Etwas ist geschehen, so daß er nicht rein ist, denn er hat sich nicht gereinigt.“ 27 Und es geschah am Tag nach dem Neumond, am zweiten Tag, daß Davids Platz unbesetzt blieb. Darauf sagte Saul zu seinem Sohn Jonathan: „Warum ist der Sohn Isaïs weder gestern noch heute zum Mahl gekommen?“ 28 Da antwortete Jonathan dem Saul: „David hat sich von mir dringend Urlaub erbeten, [um] nach Bethlehem [zu gehen]. 29 Und er sprach ferner: ‚Sende mich bitte weg, denn wir haben ein Familienschlachtopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat mich entboten. Und nun, wenn ich Gunst in deinen Augen gefunden habe, laß mich bitte wegschlüpfen, damit ich meine Brüder sehe.‘ Darum ist er nicht zum Tisch des Königs gekommen.“ 30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan, und er sagte zu ihm: „Du Sohn einer widerspenstigen Magd, weiß ich nicht wohl, daß du zu deiner eigenen Schande und zur Schande der Schamteile deiner Mutter die Wahl für den Sohn Isaïs triffst? 31 Denn alle Tage, die der Sohn Isaïs auf dem Erdboden lebt, wirst du und dein Königtum nicht feststehen. So sende nun hin, und hol ihn zu mir, denn er ist zum Tode bestimmt.“
32 Jonathan indes antwortete Saul, seinem Vater, und sprach zu ihm: „Warum sollte er zu Tode gebracht werden? Was hat er getan?“ 33 Da schleuderte Saul den Speer auf ihn, um ihn zu treffen; und Jonathan erkannte, daß es von seinem Vater beschlossen war, David zu Tode zu bringen. 34 Sogleich stand Jonathan in der Glut des Zorns vom Tisch auf, und er aß kein Brot am zweiten Tag nach dem Neumond, denn er grämte sich über David, weil sein eigener Vater ihn gedemütigt hatte.
35 Und es geschah am Morgen, daß Jonathan aufs Feld an den mit David verabredeten Ort hinausging, und ein junger Bediensteter war bei ihm. 36 Und er sprach dann zu seinem Bediensteten: „Lauf, bitte, such die Pfeile, die ich abschieße.“ Der Bedienstete lief, und er seinerseits schoß den Pfeil so, daß er über ihn hinausflog. 37 Als der Bedienstete bis zu der Stelle des Pfeils kam, den Jonathan abgeschossen hatte, begann Jonathan hinter dem Bediensteten her zu rufen und zu sagen: „Ist nicht der Pfeil von dir aus weiter weg?“ 38 Und Jonathan fuhr fort, hinter dem Bediensteten her zu rufen: „Eile! Mach schnell! Steh nicht still.“ Und Jonathans Bediensteter ging daran, die Pfeile aufzulesen, und kam dann zu seinem Herrn. 39 Was den Bediensteten betrifft, er wußte von nichts; nur Jonathan und David selbst wußten von der Sache. 40 Danach gab Jonathan seine Waffen dem Bediensteten, der zu ihm gehörte, und er sagte zu ihm: „Geh, nimm sie in die Stadt mit.“
41 Der Bedienstete ging. Was David betrifft, er erhob sich aus der Nähe gegen Süden. Dann fiel er auf sein Angesicht zur Erde und verbeugte sich dreimal; und sie begannen einander zu küssen und umeinander zu weinen, bis David am meisten [geweint] hatte. 42 Und Jonathan sprach darauf zu David: „Geh in Frieden, da wir, wir beide, im Namen Jehovas geschworen und gesagt haben: ‚Möge es sich erweisen, daß Jehova selbst zwischen mir und dir ist und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen bis auf unabsehbare Zeit.‘ “
Demzufolge machte sich David auf und ging seines Weges, und Jonathan seinerseits kam in die Stadt.
Jule | 03.31.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, David und Goliath, Jonathan, Michal, Saul und das Medium, Spiritismus, Ungehorsam, wahre Freundschaft |
Jule
1. Samuel 17 – 20
Kapitel 17
Goliath verhöhnt Jehova und sein Volk, will sie demütigen und erniedrigen. Er schlägt einen Deal vor, der von vornherein unfair ist, denn nach menschlichem Ermessen ist niemand diesem gewaltigen Mann gewachsen.
Er ist sich seiner Macht bewußt und will sie richtig auskosten, genießt sie – bis ins Kleinste!
Auch die Israeliten sind sich der Übermacht dieses gewaltigen Mannes bewußt und machen sich vor Angst fast in die Hose. Denken sie nicht dran, dass ihr Gott Jehova ist – der Allerhöchste im Universum? Derjenige Gott, dem niemand Enhalt gebieten kann?
Wobei: wenn ich mir vorstelle, dass Goliath 40 Tage lang jeden Morgen und jeden Abend seine Herausforderung wiederholte – das muss ganz schön zermürbend gewesen sein. Immerhin machte er ihnen damit immer wieder die (scheinbare) Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst
Leider ließen sie sich von seine Getue einschüchtern und vergaßen darüber Jehova. Immerhin war er ihr Gott und hatte versprochen, mit ihnen zu sein, solange es sich erwies, dass sie mit ihm waren.
Kennen wir persönlich dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit? Das Gefühl, alles verloren zu haben und dass es keine Aussicht auf Besserung in unseren Augen gibt? Haben wir diese Gefühle schon mal am eigenen Leib erlebt? Haben wir uns schon mal so gefühlt, als habe Jehova uns verlassen? Als habe er uns vergessen und als würde er unsere Gebete nicht mehr erhören?
Bedeuten solche Gefühle, dass uns Jehova wirklich verlassen hat? So, wie es bei Saul war? Oder könnte es nicht vielmehr so sein, dass der Gegenspieler solche (eigentlich menschlichen) Gefühle nutzt, um uns zu entmutigen und somit dazu zu bringen, die wahre Anbetung aufzugeben? Uns vielleicht dazu zu bringen, unsere Hoffnung nicht mehr auf Jehova zu setzen?
Hierbei muss ich auch an die Veranschaulichung „Satans Ausverkauf“ denken, die es mal vor vielen Jahren auf dem Pioniertisch gab. Das abgenutzteste Werkzeug – die Entmutigung – stand nicht zum Verkauf, da sie die wirkungsvollste Waffe ist, die er gegen uns und die wahre Anbetung ins Feld führen kann..
Tja, David hat noch Glauben. Er läßt sich nicht von Goliaths Getue beeindrucken. Er fragt sogar, wer dieser Mann sei, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Er will gern gegen diesen Wichtigtuer kämpfen. Aber nicht, weil er selbst sich für besonders toll hält, sondern weil er Erfahrungen mit Jehova gemacht hat.
David hat erlebt, wie Jehova ihm in verschiedenen Situationen Kraft gegeben hat, „die über das Normale hinausgeht“ und so hat er keine Angst. Er weiss, dass Jehova mit ihm sein wird (Vers 37). Dies zeigt sich auch in seiner Antwort, die er Goliath gibt, als er sich über ihn lustig macht.
1. Samel 17:45-47
Auch heute lässt sich Jehova nicht verhöhnen, auch wenn er gewisse Dinge eine Weile zulässt und sich so „neuzeitliche Goliaths“ in ihrer Selbstgefälligkeit aufplustern und immer frecher werden. Zu seiner Zeit wird Jehova ihnen geben, was sie gemäß seinem Willen verdienen. Ist ja auch nur gerecht, wenn sie die Früchte ihrer langjährigen harten Arbeit ernten. Wie Paulus schon sagte, „wir werden ernten, was wir säen…“.
Wie reagieren wir eigentlich, wenn wir sehen, dass der Name Jehovas in den Schmutz gezogen wird? Wenn wir mitbekommen, dass jemand versucht, Jehova zu veräpppeln? Wenn wir mitbekommen, wie jemand Jehova verhöhnt?
Gleichen wir dann Saul und den anderen aus dem Volk Israel, die den Schwanz einziehen und sich vor Angst in die Hose machen, weil wir vielleicht auch ein paar Kratzer abbekommen könnten? Oder gleichen wir David, der mutig für Jehova eintritt und dafür sorgt, dass dieser unverschämte Goliath aufhört, Jehova zu verhöhnen?
Wem möchten wir gleichen?
Kapitel 18
Davids mutiges Eintreten für Jehova war der Beginn und die Basis einer wunderbaren Feundschaft. Sauls Sohn, Jonathan, ist beeindruckt von Davids mutigem Handeln. Dies ist mal ein Diener Gottes nach seinem Herzen.
David vertraut ebenso stark auf Jehova, wie es Jonathan selbst auch tut. Erinnern wir uns noch, dass Jonathan ganz allein, nur mit seinem Waffenträger, in das Lager der Philister ging und sich dort nicht reinschlich, sondern mutig zeigte? Wie er vorher Jehova befragte und dass er Jehovas Geist hatte?
Nun endlich sieht er einen Jungen aus Gotes Volk, der ebenso denkt, fühlt und handelt wie er. Wunderbar. So jemanden muss man unbedingt zu seinem Freund haben.
Nach welchen Kriterien suchen wir uns unsere Freunde aus?
Kommentar — 3. April 2009 @ 01:30
Bilder für Kids
David
David tritt Goliath mutig entgegen
ein wahrer Freund – David und Jonathan
Kommentar — 3. April 2009 @ 01:41
Gedicht
David gegen Goliath
(vom Pioniertisch)
Es ist schon drei Jahrtausend‘ her,
genaugenommen etwas mehr,
als unter Saul die Israeliten
mit den Philistern öfters stritten.
Drum gab’s in beiden Königreichen
gar oft sehr viele Kriegersleichen.
Zu dieser Zeit war Goliath,
ein Krieger aus dem Stamme Gath,
im alten Reiche der Philister
Diplomat und Kriegsminister.
Breit war er wie ein Kleiderschrank
und auch zwei Meter neunzig lang;
es wuchsen ihm, wie ja bekannt,
sechs Finger auch an jeder Hand.
Da er sich seiner Kraft bewußt,
schlug er sich kräftig an die Brust
und sprach: „Ich werd‘ die Juden zwingen
mit mir jetzt um den Sieg zu ringen!“
Er setzt den Kupferhelm geschwind
auf seinen haarbewachs’nen „Grind“,
dann zieht er an, der Riesenhupfer,
ein Schuppen-Panzerhemd aus Kupfer,
das siebenundfünfzig Kilo wiegt
und sich um seinen Schmerbauch schmiegt.
Damit ihn keiner treten kann,
zieht er sich Schienbeinschützer an,
so groß wie kleine Badewannen
und schreitet selbstbewußt von dannen.
Da Goliath strotzt vor lauter Kraft,
trägt er ’nen Kampfspeer, dessen Schaft,
wenn ich euch sag‘, ihr glaubt es kaum,
so dick und lang wie’n Weberbaum.
Die Spitz‘ allein an diesem Stamm
wiegt beinah sieben Kilogramm.
Ein Wurfspeer, das sei noch gesagt,
zwischen seinen Schultern ragt,
damit er jeden gleich durchsiebt,
der sich in seine Näh‘ begibt.
Dem Goliath, der kampfeswild,
trägt schwer ein Krieger seinen Schild,
der groß und breit ist, stellt euch vor,
so wie ein halbes Scheunentor.
Nun steht der Goliath inmitten
der Kampfesfront der Israeliten
und brüllt wie’n Stier ganz fürchterlich:
„Wer von euch kämpft jetzt gegen mich?
Ich sag’s euch gleich, ihr Judensöhne,
daß ich euch alle heut verhöhne!
Kommt her zu mir, ihr Knoblauchfresser,
ich schlacht‘ euch mit dem Taschenmesser!“
Er hebt zum Schwure seine Rechte
und sagt: „Wir werden eure Knechte,
wenn einer mich im Kampf besiegt;
jedoch, wenn er mit unterliegt,
so gilt mein Wort, so wie ein Eid,
daß ihr dann uns’re Sklaven seid!“
Ganz Israel wird blaß vor Schrecken,
und jeder fürchtet diesen Recken,
der mindestens vier Zentner schwer
und Kraft hat wie ein Grizzlybär.
Der Goliath, dieser Kleiderschrank,
verhöhnt nun vierzig Tage lang
die Israeliten frech und laut,
dieweil sich keiner zu ihm traut.
Da schleicht sich David ‚ran ganz sachte,
der seinen Brüdern Brotzeit brachte;
er mustert Goliath, den Philister
und kampferprobten Kriegsminister.
Dann ruft er frech und auch ganz laut:
„Wenn sich von euch nun keiner traut,
den Riesen Goliath zu erschlagen,
will ich mich also an ihn wagen!“
Da spricht verdutzt der König Saul
zum David: „Halt dein großes Maul,
denn eh‘ du noch dein Speer gelupft,
hat Goliath dich schon quergeschnupft
und reißt dich gleich in tausend Stücke
oder zerquetscht dich wie ’ne Mücke!“
Der David ist kein Stubenhocker,
drum läßt er auch so schnell nicht locker:
„Ich bin zwar noch ein junger Spund,
doch hab‘ ich Kraft und bin gesund.
Ich hab‘ mit Bären schon gerungen
und einen Löwen auch bezwungen;
drum laß‘ ich meine Lust nicht dämpfen
mit Goliath heute noch zu kämpfen!“
Der König Saul sagt ganz betroffen:
„Wir wollen beten und auch hoffen,
daß du den Riesenkerl besiegst
und ihm im Kampf nicht unterliegst.“
Er geht ganz blaß vor Furcht und Jammer
in seine große Waffenkammer,
holt Schild und Kampfschwert von der Brüstung,
dazu auch eine Ritterrüstung,
und steckt den David, schlank und klein,
gleich durch die Hosenklappe rein.
Der David schreit: „Es ist ein Graus!
Ich halt‘ es in dem Blech nicht aus!“
und zwängt sich, unter lautem Jammer,
blitzschnell aus seiner Folterkammer.
Er greift nach seinem Hirtenstab
und läuft zum Wildbachtal hinab.
Dort sucht er schnell fünf nicht zu kleine
runde, glatte Kieselsteine,
nimmt seine Schleuder in die Rechte
und schreitet eilends zum Gefechte.
Der Goliath, der den Knaben sieht,
beinah‘ vor Zorneswut verglüht:
„Was willst denn du, du Milchgesicht?
Kennst du den Riesen Goliath nicht?
Willst du mich denn mit diesem Stecken
wie einen feigen Hund erschrecken?
Komm her, du Söhnchen einer Mutter,
ich mach‘ dich gleich zu Vogelfutter,
zerquetsch‘ dich mit dem kleinen Finger
und streu‘ dich auf das Feld als Dünger!
Du kriegst von mir gleich eine Watsch’n,
dann kannst du wieder heimwärts latschen!“
Der David hört des Goliaths Spott
und sagt: „Du höhnest meinen Gott!
Du kommst mit Speer und Schwert zu mir
doch ich, ich komm‘, das sag‘ ich dir,
wegen deines lauten Spottes
im Namen meines wahren Gottes.
Beginn dein Sterbelied zu singen,
ich werde dich jetzt niederringen.
Ich schlag‘ dich tot, du Satansküster,
und mit dir auch alle Philister,
nur daß du’s weißt, du alte Flasche!“,
dann greift er in die Hirtentasche,
legt in die Schleuder einen Kiesel
und eilt zum Goliath wie ein Wiesel.
Mit einem Wurf trifft er die Stirn;
der Stein dringt Goliath in das Hirn,
der Goliath fällt durch diesen Schlag
zu Boden wie ein nasser Sack.
Flink zückt der David Goliaths Schwert,
das auf sein Haupt dann niederfährt.
Er ruft: „Jetzt ist der böse Tropf
getrennt von seinem sturen Kopf!“
Die Philister alle schrei’n:
„Wenn der David, der so klein,
hat den Riesen umgefällt,
wie um alles in der Welt
kämpfen dann die alten Streiter?
Kommt, wie flieh’n, das ist gescheiter!“
Und sie fliehen, in der Tat
über Ekron heim nach Gath.
David und die and’ren Krieger
jagen ihnen nach als Sieger;
sie erschlagen diese Meute,
machen auch noch reiche Beute.
David hat des Goliaths Haupt,
damit ihm auch ein jeder glaubt,
daß er ihn im Kampfe hat erschlagen,
nach Jerusalem getragen.
Kommentar — 3. April 2009 @ 01:54
Besinnliches
Satan’s Konkurs
Es wurde bekanntgegeben, daß der Teufel Konkurs machte und alle seine Werkzeuge an diejenigen verkauft werden, die seinen Preis bezahlen könnten.
Am Abend des Verkaufes wurden sie alle nett aufgestellt, aber es war trotzdem ein leidiger Haufen: Haß, Neid, Eifersucht, Sinnlichkeit, Betrug und alle anderen Arbeitsgeräte des Bösen. Jedes mit seinem eigenen Preis.
Abgesondert von den anderen war ein harmlos aussehnendes, keilförmiges Werkzeug, sehr abgenutzt und sehr viel teurer als die anderen. Jemand fragte den Teufel: „Was ist das?“ „Das ist ENTMUTIGUNG“, antwortet er. „Warum ist es so teuer?“, fragte der mögliche Käufer. „Weil“, sagte der Teufel, „es mir nützlicher ist als alle anderen Werkzeuge. Denn ich kann damit in das Gewissen eines Menschen einbrechen, wenn ich ihm mit allen meinen anderen Geräten nichts anhaben konnte. Wenn ich erstmal im innersten Denken eines Menschen bin, durch die ENTMUTIGUNG, kann ich ihn benutzen, wie es mir gefällt. Und dieses Werkzeug ist so abgenutzt, weil ich es bei fast jedem gebrauchen konnte, weil nur sehr wenige Leute wissen, daß es mir gehört.“
Nun, es braucht kaum erwähnt werden, daß des Teufels Preis für ENTMUTIGUNG viel zu hoch war, und es nicht verkauf wurde.
Daher besitzt Satan es noch immer und er gebraucht es auch.
Kommentar — 3. April 2009 @ 02:11
Thomas
1.Samuel 17
Die Geschichte die in diesem Kapitel erzählt wird, ist wohl fast allen bekannt – Goliath wird vom David getötet. Er vertraut darauf, dass der Allmächtige ihn als Werkzeug gegen diesen Spötter benutzen wird.
David geht nicht unvorbereitet – er nimmt 3 Steine in seinen Beutel. Also ist er nicht “lebensmüde” und glaubt, dass der erste Stein sofort treffen müsste. Aber da er mit dem Werkzeug/der Waffe Steinschleuder Erfahrung gesammelt hat, vertraut er darauf, dass durch diese Gott seine Hand lenken würde.
Interessant auch, wie der eine ältere Bruder von David reagiert: er war doch dabei, als Samuel den David salbte. Aber nun äußert er sich geringschätzig “Ich kenne deine Vermessenheit wohl und deines Herzens Bosheit”. Gut das dieser Mensch nicht zum König gesalbt wurde
Was hätten wir getan? Wären wir wie die Mehrheit der Männer, und sehen eingeschüchtert diesen großen Mann, der den alleinigen Gott verhöhnt? Oder stehen wir auf, um diesen Schmäher den Mund zu schließen?
Scheinbar ist es heute wie damals, die Mehrheit steht Zähneklappernd vor scheinbaren Feinden, anstatt den eigenen Glauben zu stärken. Warum hatte David solchen Glauben? Er hatte sich Schritt für Schritt ein sehr gutes Verhältnis zu Gott aufgebaut. Ohne sein Zwiegespräch mit dem Allmächtigen, wäre David nie dazu in der Lage gewesen.
Einige Gelehrte meinen, der Bericht könne nicht so gewesensein, und verweisen auf einen späteren Bibelbericht. Dazu aber schon hier ein Zitat aus dem Bibellexikon “Einsichten in die heilige Schrift”
Wir sehen, nicht nur das die Bibel eindeutig die Wahrheit sagt, sondern dass es auch Familien gibt, die sich ständig gegen den Allmächtigen auflehnen. So musste nicht nur Goliath sondern auch sein Bruder von Gott demütigen lassen. Und wo stehen wir? Gehören wir zu denen, die heute Gott verhöhnen, weil er scheinbar heute unrecht zuläßt? Sehen wir uns auch täglich mit “dummen Sprüchen” andere beleidigen und verhöhnend?
Nur weil viele Anbeter des wahren Gottes sich nicht als solche erweisen, heißt das noch lange nicht, dass er nicht zu SEINER Zeit aufsteht, und diese Spötter bestrafen wird.
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:40
Jule
1. Samuel 18:8,9
Eifersucht bewirkt Argwohn
Vers 12, aber auch 28,29
interessant die Zusammenhänge
Scheinbar ist es normal, dass Personen, die den Geist und den Segen Jehovas verloren haben, nicht nur Verachtung für diejenigen empfinden, die ganz offensichtlich Jehovas Segen haben. Nein, sie fürchten sie sogar und verfolgen sie mit all ihren Mitteln und all ihrer Kraft (Vers 29)!
Auch dies scheint ein übliches Verhalten solcher Personen zu sein, die Gottes Segen verloren haben:
1. Samuel 19:4,5
Aber Saul lässt nicht von seinem persönlichen Rachefeldzug ab. Immer wieder sucht er, David zu Tode zu bringen (Vers 11) , obwohl er ihm nichts getan hat – ausser dass David nun Jehovas Segen hat und Saul ihn verloren hatte. Aber das war ja nicht Davids Schuld, sondern lag daran, dass Saul Jehova wiederholt ungehorsam gewesen war.
Kapitel 20 zeigt, wie weit Saul bereit ist zu gehen, um seinen ganz persönlichen Hass zu befriedigen.
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:40
Thomas
1.Samuel 18
Saul setzt David in seinem Heer ein – schließlich kann dieser Mann ja seinem Ruf nur zu Nutzen sein. Doch nicht nur sein Sohn Jonathan liebt diese Art von David, sondern das allgemeine Volk spricht sehr schnell gut über David.
Ist das für Saul eine Bedrohung? Sollte er nicht froh sein, dass jemand seine Aufgabe mit ihm teilt? Ist David ein Rivale? Eigentlich ist doch jedem ersichtlich, dass David zwar den Segen Jehovas hat, aber auch, dass er sich nicht an dem vergreifen will, was Saul zusteht.
Sogar das Angebot ein Schwiegersohn des Sauls zu werden, versucht David in gewissen Sinne abzuschwächen. Sagt er nicht:”Wer bin ich, und was ist mein Leben und das Geschlecht meines Vaters in Israel, daß ich des Königs Eidam werden sollte?” und dann später “Ist es ein Geringes in euren Augen, des Königs Eidam zu werden? bin ich doch ein armer und geringer Mann.”? Nichts hochmütiges, nichts anmaßendes, und doch kommt bei Saul immer wieder Wut und Haß empor. Haß gegen David, weil dieser den Geist Gottes hat, und Saul darauf mehr als Eifersüchtig ist. Glaubt Saul wirklich, dass er den Geist Gottes wieder bekommen würde, wenn er David beseitigt hätte? Saul versucht David direkt und indirekt (durch die Philister) zu töten, aber der Geist Gottes beschützt David.
Und heute? Auch heute scheint der Verlust des Geistes und des Friedens Gottes zu den unmöglichsten Haßattacken zu führen. Diese Verbrecher, die sich nach Außen noch den Anschein geben, Christen zu sein, begehen Rufmord, und versuchen wahre Christen aus der Christenversammlung ausschließen zu lassen. Unbarmherzig verfolgen sie gereche Menschen mit ihrem Haß, anstatt sich um den Geist Gottes zu bemühen.
Tut das wirklich so weh, wenn der Frieden von Gott weggenommen wird?
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:41
Thomas
1.Samuel 19-20
Weder Sauls Sohn noch seine Tochter können den Haß auf David irgendwie schmälern. Saul verfängt sich sogar darin seine Kinder zu hassen, nur weil diese zu David stehen.
Lassen wir unseren Blick manchmal durch falsche Gedanken trüben?
Oder lassen wir den Allmächtigen in unser Herz und unsere Gedanken, um unser Leben zu gestalten?
Scheinbar kann man durch Eifersucht und Egoismus zu einem Menschen werden, der nach Außen “gute Taten eines Christen” zeigt, aber in seinem Inneren zu einem “Mörder” werden.
In einem Nachschagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 6. April 2009 @ 22:42
thom
1.Samuel 17-20
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
Kommentar — 8. April 2010 @ 02:14
Jule
1. Samuel 17 – 20
Ein rasanter Wandel – David wird zum Geliebten zum Gehassten
Worum ging es bei dieser Geschichte eigentlich?
Was hatte David getan? Was hatte er sich zu Schulde kommen lassen, dass er sich Sauls Zorn zuzog?
Wir wollen beim Lesen dieser vier Kapitel mal darauf achten
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:25
Jule
1. Samuel 17:22-28
„Wir selbst kennen deine Vermessenheit“ – und dann unterstellen sie ihm niedere Beweggründe
Was war eigentlich an David, dass er sich nicht nur Sauls Mißfallen zuzog? Warum hassten und verachteten ihn auch seine Brüder?
Was war an seinem Verhalten falsch? Was reizte sie so?
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:27
Jule
1. Samuel 17:24
Warum hatten Saul und die Kriegsleute Israel Angst vor Goliath – und David nicht?
Wo war der Unterschied? Was war bei David anders?
1. Samuel 17:26, 32-37
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:32
Jule
„Wer ist dieser Mann, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?“
Später sagt David, er müsse einfach gegen Goliath ziehen, es ginge gar nicht anders, denn „er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt!“
1. Samuel 17:41-51
Lies bitte hierzu auch „David und Goliath“, es ist ein wunderschönes Gedicht zu dieser Geschichte, was ich mal vom Pioniertisch hatte. Außerdem passen zu dieser Geschichte einige biblische Dramen der Gesellschaft, wie z.B. die DVD über David und „Jehova belohnt seine Loyalgesinnten“ und „Jehova wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“.
Ereifern wir uns auch, wenn wir sehen, wie andere den Namen unseres Gottes und seiner Organisation in den Dreck ziehen?
Oder: sind wir dann selbstgerecht!
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:44
Jule
1. Samuel 17:55-58
„Wessen Sohn ist der Knabe?“
Saul ließ Erkundigungen über David einziehen. Warum?
David hatte ihm doch bereits eine ganze Zeit mit dem Spiel auf der Harfe gedient und als er vor dem Kampf mit Goliath zu Saul kam, müßte dieser ihn doch eigentlich als seinen Harfenspieler erkannt haben.
Also: warum fragt er nun hier nach, wer David ist?
In den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es hierzu auszugsweise:
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:52
Jule
1. Samuel 18:1-3
Jonathan begann David zu lieben, nachdem er Goliath besiegt hatte. Auch Saul bewunderte immer wieder sein umsichtiges Handeln, darum machte er ihn zu seinem Heerobersten. Vers 5:
Jonathan hat David bis zum Schluß geliebt, Saul nicht – er begann später, ihn zu hassen.
Warum?
Was hatte sich geändert?
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:58
Jule
1. Samuel 20:1-2
Wieso mußte Jonathan eigentlich noch rausfinden, ob sein Vater wirklich David töten wolle?
Hatte er keinen Kontakt zu seiner Schwester Michal? Hätte nicht sie ihm die Geschichte berichten können, wie Saul Diener nach David geschickt hatten, um ihn zu Tode zu bringen – und wie sie ihrem Mann zur Flucht verholfen hatte?
1. Samuel 19:11-18
War er nicht auch mal anwesend, als Saul seinen Speer nach David warf?
1. Samuel 18:10-12
1. Samuel 19:9-10
und hatte Saul es nicht selbst zu ihm gesagt – bereits längere Zeit zuvor?
1. Samuel 19:1
Wieso die Nummer mit dem Festmahl, um herauszufinden, wie Saul wirklich dachte?
1. Samuel 20:5-9
Kommentar — 1. April 2011 @ 19:19
Jule
Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind die Querverweise
sie können sie garnicht kennen, denn sie sehen ihrem Bruder ja nur vor den Kopf, können nicht sehen, was in seinem Herzen vor sich geht.
So ist es auch bei uns: wir können lediglich vermuten, was in einem anderen vor sich geht, aber dies auch nur anhand dessen, was wir sehen und hören – seine Worte und seine Taten. Wissen tun wir es nicht. Und dies ist wichtig, weil:
hüten wir uns also vor der Einstellung, dass wir wüßten, was in einem anderen vor sich geht und warum er etwas tut – es könnte sonst beeinflussen, wie Jehova über uns denkt und wie er uns richtet. Wenn wir hart mit anderen ins Gericht gehen, können wir von Jehova keine Milde erwarten…
in den Höhepunkten zur Bibellesung heißt es zu diesem Punkt auszugsweise:
Kommentar — 2. April 2011 @ 12:25
Jule
1. Samuel 17 – 20
1. Samuel 17:14-15
Jetzt macht es Sinn!
Wieder eine „Nebensächlichkeit“, die ich bisher überlesen habe:
Wovon die abhingen, wird hier nicht gesagt. Aber es erklärt, wieso sein Vater ihn schickte
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:15
Jule
1. Samuel 17:20-21
Ich weiss nicht, ob ich lachen oder weinen soll über dieses Bild, das hier nun vor meinen Augen entsteht:
Und doch gingen sie mit lautem Gebrüll in Stellung?
Würde man da nicht eher unauffällig auf seinen Platz gehen? Wollten sie sich mit dem Kriegsgeschrei selbst Mut machen? Hofften sie auf ein Wunder – ebenso wie bei der Einnahme von Jericho?
Warum wandten sie sich eigentlich nicht an Jehova? Weil Saul wußte, dass ER ihn sowieso verworfen hatte?
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:23
Jule
1. Samuel 17:22-30
Warum ist David eigentlich die Belohnung so wichtig?
Bereits beim Erscheinen von Goliath wurde es gesagt, dann fragt er noch mal nach und jetzt zum 3. Mal?
Es ging ihm doch um Jehova und SEINEN Namen. Was interessiert da die Menschliche Ehre und Zuwendung so sehr?
David war zu der Zeit ja bereits längere Zeit am Hof des Königs gewesen. Sicherlich hatte er da auch die Kinder von Saul – auch seine Töchter kennen gelernt. Hatte er sich da bereits in eine von ihnen verliebt?
Aber wenn dem so gewesen wäre, warum weist er dann die Möglichkeit einer Ehe erst bescheiden von sich?
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:33
Jule
zuerst das Gedicht vom Pioniertisch lesen und dann den Text hier in der Hoffnung für alle
1. Samuel 17:31-51 – David gegen Goliath
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:39
Jule
1. Samuel 18:1
Sind sich die beiden wirklich hier zum ersten Mal begegnet?
Sollten sie wirklich noch nicht vorher bereits im Hause Sauls zusammen getroffen sein? Oder ging es hier um eine „wirkliche Begegnung“, ein wirkliches Kennenlernen?
Wir sagen ja auch: „ich kenne den und den“ – und meinen damit, dass wir den schon mal gesehen haben. Vielleicht in der Schule, in der Versammlung oder auf einem Kongress. Aber in Wirklichkeit lernen wir denjenigen erst dann kennen, wenn wir uns mit ihm unterhalten.
Sollte dies damit gemeint sein?
Oder war es eher so, dass David zu diesem Zeitpunkt nur immer im Geheimen beim König war?
Er wurde ja immer dann gerufen, wenn der König mal wieder Probleme mit dem bösen Geist bekam. In solchen Momenten ließ er bestimmt keine anderen Personen in seine Nähe. So, wie ich mich in den vergangenen Jahren immer allein ins Schlafzimmer zurück gezogen habe, wenn ich sauer auf meinen Mann oder eins der Kinder war. Aus Angst, sonst Dinge zu sagen, die ich eigentlich nicht so meine und die den anderen wirklich tief verletzen könnten. Da bin ich dann auch immer besser allein.
Vielleicht hatte Saul sich auch in solchen Momenten zurück gezogen und war allein, wenn David kam, um ihn mit Psalmen zu besänftigen.
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:51
Jule
1. Samuel 18:10-11
Soviel zu der Annahme vom letzten Jahr, dass Jonathan doch bestimmt dabei gewesen wäre und das auch gehört hätte.
Bei uns heißt es, „Saul sagte…“. Daher hatte ich angenommen, dass er es ausgesprochen und für alle hörbar gesagt hatte.
Aber es gibt ja auch noch die Formulierung, dass jemand etwas „in seinem Herzen sagte“. Das war anscheinend eher hier damit gemeint.
Kommentar — 2. April 2012 @ 20:57
Jule
1. Samuel 19:1
Soviel zu der Frage, ob Jonathan nicht wußte, dass Saul David nach dem Leben trachtet
Kommentar — 3. April 2012 @ 16:53
Jule
1. Samuel 20:1-42
Kommentar — 4. April 2012 @ 17:20
Jule
1. Samuel 17 – 20
1. Samuel 17 – David war so zuversichtlich, weil Jehova mit ihm einen Plan hatte – also würde ER ihn auch schützen!
Nach dem Lesen all der vielen Gedanken und ergänzendem Stoff der Vorjahre (s.u.) habe ich dann auch endlich verstanden, warum die anderen im Volk so zögerlich waren. Denn eigentlich hätten sie sich doch freuen müssen, dass da jemand ist, der den Mut hat, diesem frechen Mann entgegenzutreten, der Jehova und sein Volk verhöhnt.
Aber es ging ja nicht nur darum, ob er bereit war, sich diesem Riesen zu stellen und dabei vielleicht sein eigenes Leben verliert. Schauen wir uns noch einmal an, was Goliath sagt: er schlägt ja eine Art Deal vor: „Wenn jemand von euch mich besiegt, dann sind wir in eurer Hand. Aber wenn ich ihn besiege, dann ist es mit euch aus.“
Es ging nicht nur um Davids Leben. Es war nicht einfach so, dass wenn er verliert, er selbst sterben würde – sondern sein Verlieren würde das Leben des ganzen Volkes kosten.
Wenn sie sich dann den großen starken Goliath ansehen und daneben den kleinen David, der diesem vielleicht nur bis zum Bauch reicht, dann war es nicht wirklich wahrscheinlich, dass der Knabe siegen könnte.
Vor diesem Hintergrund geht auch der König ein Risiko ein, als er dann David ins Feld schickt und vielleicht ist auch gerade in diesem Risiko der Unmut der älteren Brüder begründet.
Warum sollte Jehova ausgerechnet mit diesem „mickriegen Jüngelchen“ sein? Wieso hatte eigentlch dieser den Mut, diesem übergroßen Mann entgegenzutreten?
Aber hier müßte seinen Brüdern klar gewesen sein, dass dies kein aussichtsloses Unterfangen wäre. Denn: hatte nicht Jehova diesen Knaben zum nächsten König gesalbt? Müßte man dann nicht auch davon ausgehen, dass ER diesen Jungen beschützen würde?
Denn Jehova hatte David ja nicht einfach so gesalbt, sondern weil ER einen bestimmten Plan mit ihm hatte. So würde er ihn doch mit Sicherheit retten, denn warum sollte der allmächtige Gott sich seinen Plan von einem Philister vermasseln lassen?
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 15. April 2013 @ 20:42
Jule
Privat
Da es nun scheinbar einen bestimmten Sinn hat, warum uns Jehova zu Nachbars geschickt hat, wir also Teil seines Planes sind, sollte ich meine Angst völlig rausschmeißen. Denn ganz bestimmt wird ER sich diesen Plan nicht von einer albernen Phobie durchkreuzen lassen.
Das, warum die Angst/Zwangsgedanken wieder verstärkt da sind, liegt ja daran, dass ich mir nicht mehr sicher war, dass mich Jehova vor unüberlegten Reaktionen schützen will. Denn er hatte ja bereits so viel zugelassen.
Aber da er mich – wie er David zum König gesalbt hat – ja aus einem bestimmten Grund hingeschickt hat, bin ich Teil seines Planes und so wird er mich mit Sicherheit beschützen – zumindest solange, bis dieser Plan erfüllt ist.
Das macht wieder Mut!
Vielleicht ist dies ja auch der Grund, warum er all dies zugelassen hat?
Im ersten Jahr sage Thom mal zu mir, Jehova habe mir ein anderes, ein besonderes Predigtdienstgebiet gegeben. Normalerweise gehen wir von Haus zu Haus, um die Herzen der Menschen da draußen zu Jehova zu führen.
Durch die Geschichte mit den Kindern wurde meine Phobie wieder hochgeputscht. Aber scheinbar war auch dies in Gottes Plan sehr wichtig? Denn:
Durch meine Phobie und dass wir wegen Schmerzen nicht mehr zur Versammlung konnten und man uns das Mithören am Telefon trotzdem verwehrt hat, mußten wir woanders nach „Input“ suchen. Wären die Kids noch Teil unseres Lebens gewesen, hätten vielleicht diese uns weiter versorgt. So sind wir auf die Ansprachen von Bayless Conley und anderer Christen gestoßen, die uns gezeigt haben, dass auch andere Christen bemüht sind, den Willen Jehovas zu tun und auf dem richtigen Weg sind. So hatten wir den Anspruch „ZJ sind die einzig wahren Christen“ und nur sie „haben Worte ewigen Lebens“ in Zweifel gezogen und darüber nachgedacht und beim Bibellesen darauf geachtet, wie Jehova darüber denkt.
Durch den letzten Besuch von Bruder Jama im November ist klar, dass es in die Versammlung kein Zurück mehr gibt, denn er stimmt denen aus Prenzelberg zu und sagt Dinge, die nicht mit Jehova und seinem Wort übereinstimmen.
Durch die Ansprachen von Bayless Conley und zahlreichen Studienartikel wurde immer wieder hervorgehoben, dass Jehova will, dass wir Gemeinschaft mit anderen Menschen haben, die Gott lieben und bemüht sind, sein Wort und seinen Willen in ihrem Leben umzusetzen.
Gemeinschaft mit unseren Brüdern bei den ZJ dürfen wir nicht haben und wird es auch nicht mehr geben, wenn nicht Jehova selbst dies klärt.
Aber es sind ja nicht mehr nur ZJ, die so leben und diesen Wunsch haben, sondern viele andere auch. Sogar in unserer direkten Nachbarschaft.
Die Reaktion auf unsere Mail und die Gespräche zeigen, dass wir uns dort einbringen können, um ihnen zu helfen, einen wichtigen Schritt zu machen, den sie eigentlich wollen, aber nicht richtig wissen, wie sie ihn umsetzen können. Ein Problem, das für Thom und mich keins darstellt – denn wir beide waren Vollzeitverkündiger und sind es auch heute noch in unserem Herzen. Wir können ihnen geben, was sie brauchen.
Thom und ich sind als Team – mit der Hilfe Jehovas – unschlagbar. ER will uns beide gemeinsam benutzen. Also wird Jehova uns beide auch beschützen.
Also gibt es keinen Grund für all die Ängste, die mich zur Zeit noch blockieren:
Also: keine Basis mehr für meine Angst und Zwangsgedanken.
Auch die Sache mit den Kids sieht nun anders aus. Denn es war wichtig, was passiert ist – ebenso wie Joseph von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft werden mußte. Es diente einem höheren Zweck und später gab es in Ägypten eine große Versöhnung.
Also muss ich überhaupt keine Angst mehr haben. Ich darf einfach loslassen – ohne Angst und Panik, was ich dann machen oder was passieren könnte und ohne dass ich meine Gefühle für die Kids verrate!
Kommentar — 15. April 2013 @ 21:11
Jule
1. Samuel 18 – was Saul so eine große Angst vor David einflößte
In diesem Kapitel wird also mehrfach ganz deutlich gesagt, warum Saul David hasste und immer wieder zu Tode bringen wollte:
Er merkte selbst, dass Jehova seinen Segen von ihm selbst genommen und auf David gelegt hatte.
Diesen offensichtlichen Segen empfand er als Bedrohung. Warum?
Zog er daraus die richtigen Schlüsse – dass es David ist, der ihn als König ablösen würde?
Wollte er ihn zu Tode bringen, um dies zu verhindern – oder dachte er wirklich, dass sich David dieses Amt selbst aneignen würde, indem er Saul zu Tode bringt?
Hatte er Angst, dass Jehova ihn zu Tode kommen lassen würde, um David an seine Stelle einzusetzen und wollte dies verhindern oder zumindest verzögern?
Warum sind wir Menschen so und können einem anderen das Gute und ganz besonders den offensichtlichen Segen Jehovas nicht gönnen?
Interessant auch die Tatsache, dass sich Saul scheut, David selbst zu Tode zu bringen. Er schickt ihn lieber in die Arme der Feinde Jehovas und lässt diese die Drecksarbeit machen. Warum? Will er seine Hände in Unschuld waschen?
Des weiteren ist sehr interessant, dass David später die gleiche Taktik bei Uria anwendet – aus einem ähnlichen Grund: er will etwas haben, was ihm gehört. Tttt
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 16. April 2013 @ 20:02
Jule
1. Samuel 18:1-3
Diese Verse und das, was David später beim Tode Jomathans sagt, dass ihm dessen Liebe wertvoller sei als die Liebe von Frauen – dies deuten viele als Homosexualität. Haben sie damit Recht? Oder war David gar bisexuell?
Leider ist dies heute oftmals so, dass viele Menschen nicht wissen, dass die Liebe viele verschiedene Formen haben kann. Und wenn dann jemand sehr tiefe Gefühle für eine andere Person entwickelt, dann verwechselt er sie mit romantischer Liebe und sexueller Anziehungskraft. So sind dann solche Personen stark irritiert und verunsichert, wenn sie eine Art Seelenverwandtschaft zu jemanden vom eigenen Geschlecht entwickeln und fragen sich, ob sie vielleicht homosexuell sind.
Warum ist dies so? Liegt dies daran, dass die Sexualität in der heutigen Zeit so stark überbewertet wird?
Was diese beiden Männer verbindet ist eine Seelenverwandschaft und dies ist etwas sehr schönes, wenn uns diese mit unserem Ehepartner verbindet.
Aber wenn wir uns mit den verschiedenen Facetten der Liebe befassen, dann sehen wir, dass der größte Teil auf die beiden Männer zutrifft:
Die Eros-Liebe, die erotische Zuneigung zwischen Mann und Frau ist nur eine Facette. Sie macht nicht wirklich die Liebe aus, sondern ist nur ein wundervolles Geschenk von Jehova an Eheleute, damit sie ihre innige Liebe auf besondere Art und Weise ausdrücken können und die die Ehebande und innige Vertrautheit noch mehr stärken.
Vielleicht sollten wir uns nochmals den entsprechenden Stoff zum Thema Liebe und den verschiedenen Facetten dazu durchlesen und darüber nachdenken. Dann werden wir ganz bestimmt nicht mehr glauben, dass es sich hier um eine homosexuelle Neigung der beiden handelt.
Vor allen Dingen wird uns dies dann auch dabei helfen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erfolgreicher und erfreulicher zu gestalten.
Aber genau aus dem Grund, warum den beiden solche widernatürlichen Gefühle unterstellt werden und viele verunsichert sind, wenn sie starke Gefühle für jemand vom eigenen Geschlecht entwickelt, sollten wir uns davor hüten, unangebracht viel Zeit mit jemanden vom anderen Geschlecht zu verbringen, wenn einer von uns beiden nicht frei ist. Denn; Seelenverwandschaft, uns verstanden und ernst genommen fühlen, uns sicher und geborgen fühlen – sind nicht unbedingt mit der Liebe zu verwechseln, die uns dann vielleicht veranlasst, unseren eigenen Ehepartner zu verlassen.
Zu diesem Thema kann ich euch auch zwei sehr schöne Ansprachen empfehlen: „Die Versuchung überwinden mit Hilfe der Bibel“ von Bayless Conley und „Wahre Freiheit“ von John Goering.
Kommentar — 16. April 2013 @ 20:36
Jule
1. Samuel 19 – David muss um sein Leben fliehen und dies bedeutet auch Trennung von der frisch gebackenen Ehefrau
Nun ist es also an der Zeit, dass David um sein Leben flieht. Aber warum ist er erst so lange geblieben? Warum ist er nicht bereits eher geflohen?
Lag dies vielleicht daran, dass er glaubte, dort bei Saul lernen zu können, wie man richtig regiert und richtig Kriege führt?
Diese Fähigkeiten würde er ja benötigen, wenn er dann selbst als König eingesetzt würde.
Und warum flieht er alleine und nimmt seine Frau nicht mit?
Sie waren doch erst sehr kurz verheiratet, will er sie nicht in seiner Nähe haben? Oder geht es ihm darum, dass sie dann ebenfalls in Gefahr wäre?
Wie geht es Michal dabei?
Sie liebt doch ihren Mann. Nun muss sie ihn wegschicken, denn sein Leben ist in Gefahr.
Wie empfindet sie wohl in der Zeit, die sie allein weiter im Hause des Vaters lebt? Wohl wissend, dass dieser ihren Mann hasst und zu Tode bringen wird.
Ich stelle mir das alles nicht so einfach vor
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 16. April 2013 @ 20:50
Jule
1. Samuel 20 – der Vater hasst den Menschen, den die Kinder lieben – wie mag sich dies auf das Familienleben im Königshaus ausgewirkt haben?
Wie furchtbar für Jonathan: der Vater hasst den Freund so sehr, dass er in Wut und Eifersucht fast den eigenen Sohn tötet!
Stellen wir uns vor, wir wären an seiner Stelle gewesen und unser Vater würde so denken und handeln. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich es nur noch eine einzige Sekunde im Elternhaus ausgehalten hätte. Wieso blieben Jonathan und Michal?
An dem, was Saul seinem Sohn in Vers 31 ins Gesicht schleudert, können wir erkennen, dass Saul sehr wohl weiss, dass David von Jehova zum nächsten König auserwählt ist. Denn er bringt die königliche Nachfolge mit diesem in Verbindung.
Ist dies vielleicht mit ein Grund für den Hass, mit dem er David verfolgt: weil er seinem eigenen Sohn die Nachfolge auf den Thron sichern will?
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 16. April 2013 @ 21:07
James Butler Stoney
1. Samuel 17
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Obwohl David von Saul sehr geliebt wurde, und er ihn zu seinem Waffenträger machte, scheint es doch, daß er nur gelegentlich in der Gegenwart Sauls weilte, und daß er das Hüten der Schafe seines Vaters in der Wüste nicht aufgegeben hatte. Denn als Saul im Terebinthental in die Schlacht gegen die Philister zieht ist David nicht bei ihm, und es wird uns ausdrücklich mitgeteilt, daß er zurückgekehrt war, um die Schafe seines Vaters zu Bethlehem zu weiden, und daß David von da aus, auf Grund der Weisung seines Vaters, zum Kriegsschauplatz kam – ich nehme an, etwa 40 Tage nach Ausbruch des Kampfes. Ich erwähne dies, weil es uns die wechselnden Wege zeigt die in der göttlichen Erziehung so wertvoll und nötig sind. David war ein Insasse des Palastes gewesen, der Waffenträger des Königs, sehr geliebt von ihm, und er hatte dem König überdies einen einzigartigen Dienst erwiesen. Aber er verläßt diesen Schauplatz, um zu dem niedrigen Dienst zurückzukehren, die Schafe seines Vaters in der Wüste zu hüten. Dort dient er in Zurückgezogenheit mit gleichem Eifer und gleichem Fleiß wie an höchster Stelle, und er beweist durch seine Willigkeit, die eine Arbeitsstätte mit der anderen zu vertauschen, die wahre Kraft der Seele und Aufrichtigkeit seiner Absicht als ein treuer Diener, was auch immer von ihm verlangt wurde. Ein bedeutenderer und hervorragender Dienst steht ihm jedoch nun bevor. Doch der Weg zu diesem Dienst ist ein sehr geringer Weg. Denn auf Anordnung seines Vaters verläßt er die Wüste und die Hut der Schafe, um einen sehr einfachen Auftrag auszuführen, nämlich, seinen Brüdern Lebensmittel zu bringen und nach ihrem Wohlergehen zu fragen. Während er diesen Auftrag ausführt zeigt sich ihm eine Möglichkeit, eine Forderung in ihm, von der Herrlichkeit Gottes Zeugnis zu geben. Einer solchen Forderung zu entsprechen, dazu ist der Mensch Gottes stets bereit. Nachdem David sich zuerst seines Auftrags entledigt hat, wird seine Aufmerksamkeit erregt, als er den Philister die Schlachtreihen des lebendigen Gottes schmähen hört. Sein Geist wird in ihm erregt, und er beschließt sofort, dem Philister entgegenzutreten. (Wie besitzergreifend und zum sofortigen Handeln drängend ist die Kraft Gottes!) Obwohl er nur mit einem geringen Auftrag betraut war, ist David doch bereit, sich augenblicklich mit großem Eifer und großer Tapferkeit in den hervorragendsten Dienst zu stellen, zugleich aber auch mit schöner Einfachheit. Indem er die Rüstung Sauls zurückweist, die er „nie versucht“ hatte, ergreift er, was für ihn am natürlichsten war, fünf glatte Steine aus dem Bach. Er zeigt dadurch, daß er nichts Höheres brauchte, als die Mittel, die zum Bereich seiner Tätigkeit gehörten. Mit der einfachen Ausrüstung eines Hirten ist er zufrieden und furchtlos, er kann dem furchtbaren Feind mit einem Stabe, einer Hirtentasche, einer Schleuder und fünf Steinen entgegenzutreten – fünf „glatte Steine“!
Wie völlig muß er im Besitz göttlicher Kraft gewesen sein, um sie mit solcher Ruhe und Besonnenheit anzuwenden! David tritt Goliath entgegen, wie er einem Kinde hätte begegnen können, und er erwidert seine Herausforderung mit all der Würde eines Menschen, der die Macht kennt, auf die er sich als seine Waffe bedenkenlos stützt. Vertrauen auf Gott, Dessen Durchhilfe er in seinen persönlichen Wüstenkämpfen mit dem Löwen und dem Bären erfahren hatte, machte ihn furchtlos und sicher bei der Begegnung mit einem furchtbaren Feind, vor dem das ganze Heer Israels zitterte. Ein Stein genügte, und der Riese stürzte zu Boden! David, in richtiger Anwendung der Mittel, nachdem er vorher Sauls Rüstung als ein Mittel zum Sieg abgelehnt hatte, ergreift nun rechtmäßigen Besitz von dem, was er erobert hatte, Er nahm das Schwert Goliaths und „hieb ihm den Kopf damit ab‘. Jede Handlungsweise zeugt von der Angemessenheit und Weisheit göttlicher Kraft.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:13
James Butler Stoney
1. Samuel 18
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Wie es bei dem Herrn Selbst war, so bleiben auch Davids größte Verdienste ohne Anerkennung, ausgenommen durch den kleinen Überrest, der mit Seiner Person verbunden war, und der dem armen Weibe in Lukas 7
gleicht. Sie empfand, daß der Herr alles für sie bedeutete, während der Pharisäer und die Hochgestellten in sich hohl waren und dem Herrn ablehnend gegenüberstanden. Sicherlich schätzte der Herr die Liebe Seiner Jünger, und sie erfreute Ihn auf Seinem Erdenweg, auf dem Er von den Menschen so verkannt und beiseitegesetzt wurde. David wurde noch größerer Trost gewährt in der wunderbaren, ergreifenden Zuneigung und Verbindung mit Jonathan, der ihm treu blieb. Er mußte aber auch lernen, daß dies alles war, worauf er rechnen konnte. Mochte sein Dienst auch noch so erhaben sein, er durfte sich nicht auf die stützen, denen er gedient hatte, sondern nur auf den einen, dessen Zuneigung er gewonnen hatte. Es mußte eine Herzensverbindung sein, nicht die Gunst des Volkes oder des Königs – ein gesegnete Erfahrung für jeden Diener, ein schöner und heiliger Pfad, zu dein die Seele hingeleitet wird.
Die Undankbarkeit schlägt bald in Feindschaft um. Saul beneidet jetzt David und er „sah scheel auf David von jenem Tage und hinfort“. Saul ist, wie ich empfinde, ein Bild der Welt, die ein religiöses Kleid trägt so wie das Christentum durch die Welt gestützt wird. Je treuer wir in dieser Welt sind, je stärker fordern wir ihre Feindschaft heraus. Aber wie förderlich ist diese Feindschaft für den Mann Gottes! Bleibt er treu, so treibt sie ihn schließlich dazu, jegliche Gemeinschaft mit der Welt aufzugeben. Denn so treu sein Dienst auch sein mag, er kann nie siegen. Ich möchte nicht sagen, daß David kein Recht hatte, das Haus Sauls aufzusuchen. Indem er den Herrn darstellte, befand er sich dort als der Befreier. Aber am Schluß ist er gezwungen, zu gehen, so wie jeder treue Knecht früher oder später feststellen wird, daß er entweder fällt oder alle Gemeinschaft mit der Welt aufgeben muß.
Auf die verschiedenste Weise versucht Saul, die Vernichtung Davids herbeizuführen. So ein bitterer und unverdienter Haß mag uns in Erstaunen versetzen. Aber er zeigt uns lediglich die Bosheit des weltlichen Bekenners, der durch das größte Maß an Güte und Hilfe nicht entwaffnet werden kann. David zeigt uns hier das Bild eines Menschen, dem es ein Bedürfnis ist, inmitten seines Volkes zu dienen – ein edler Entschluß, der sich in vollkommener Weise in dem wahren David, dem größten Knecht Gottes, in Jesus, zeigte.
Saul versucht nun, David dadurch zu fangen, daß er ihm seine älteste Tochter unter der Bedingung zusagt, daß er die Streite Jehovas streite. Denn er ist im Bösen noch nicht so verhärtet, daß er öffentlich die Hand an ihn legen würde. Er dachte aber: „Die Hand der Philister soll wider ihn sein!“ David bekommt Merab nie zum Weibe; offenbar hätte er dies als eine ganz unerwartete Ehrung angesehen. Aber es kam nicht zu dieser Ehrung. Es ist der stete Tropfen, der den Stein höhlt und dies war stets die Art der Zucht, die David nötig hatte. Wie muß er unter dem Betrug und den Intrigen gelitten haben, auf die er so wenig vorbereitet war, als er den Kreis um den König betrat! Die Edlen und Starken können schlecht die gemeine Gesinnung des Neides ertragen. David lernte aber dadurch das trügerische Wesen der Gottlosen kennen. Saul gibt Merab, allem Recht und Ehrgefühl zuwider, dem Adriel zum Weibe. Aber indem er immer noch nach der Vernichtung Davids dürstet, bietet er ihm Michal als eine Falle an, nämlich mit der Bedingung, daß er als Heiratsgabe „hundert Vorhäute der Philister“ bringen müsse. David geht willig darauf ein. Indem er sich nicht an die Begrenzung des Abkommens hält, geht er in der Großzügigkeit seines Wesens über die gestellte Bedingung hinaus (denn er will niemandes Schuldner sein), und erschlägt „unter den Philistern zweihundert Mann“. Je höher wir jedoch über dem Geiste der Welt stehen, je mehr wird sie uns hassen. Saul wurde nun „David feind alle Tage-. Dieser treue Diener muß nun eingesehen haben, daß alle seine Güte und sein Dienst am Hof nichts ausrichteten. Vermehrte Ehre brachte ihm nur tödlicheren und tiefgewurzelten Haß ein. In geringem Maße muß er die Gefühle Dessen empfunden haben, Der sagte: „Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde … Sie haben mich ohne Ursache gehaßt“.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:15
James Butler Stoney
1. Samuel 19
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Dieser Haß verbirgt sich jetzt nicht mehr unter einem schützenden Mantel. Denn Saul redete zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, daß er David töten wolle“. David wird durch Jonathan, der großes Wohlgefallen an David hatte, wegen dieser Absicht gewarnt. Wie gnädig und barmherzig sind die Wege Gottes mit Seinem Volk! Wenn Er es für nötig befindet, Seinen Knecht durch eine bittere Erfahrung das Böse einer Gemeinschaft mit der Welt zu zeigen, von der der Knecht sich absondern muß, so sorgt Gott gleichzeitig für ein ergebenes Herz, auf das sich Sein Knecht völlig verlassen kann! David hatte einen Lichtblick, einen Ort der Geborgenheit, eine Zuflucht, die sein großes Gegenbild nur wenig auf Erden kannte. Jonathan warnt ihn, vermittelt zwischen ihm und seinem Vater, Saul läßt sich erweichen, und David „war vor ihm wie früher“. Alle diese wechselnden Erziehungswege sind nötig. Wenn wir so gering geworden sind, daß wir uns „verbergen am Bergungsorte“, so wird unsere Zuflucht in Gott als eine Wirklichkeit nicht nur bezeugt, sondern sie wird uns selbst bewiesen. Wenn dann die äußeren Umstände wieder günstig sind, und wir vergleichen die Ruhe, die wir dank der Umstände genießen mit derjenigen, die wir genossen haben, als wir – menschlich betrachtet – in aussichtsloser Lage waren, dann merken wir den großen Unterschied: Die geringere Hilfsquelle kann uns nie die Ruhe bieten, die wir in der höheren Quelle finden.
David, dem sich die Gunst Sauls wieder zugewendet hat, dient mit Eifer, aber er wird bald wieder angegriffen, und kann nur durch eine List Michals entfliehen, – derjenigen, die Saul als Falle für David benutzen wollte. Nachdem er nun überzeugt ist, daß er nicht länger im königlichen Palast bleiben kann, flieht er, indem er seine Stellung und alles, was einem Mann wertvoll ist, aufgibt, mit Ausnahme seines Lebens. Und wohin wendet er sich? Wohin treibt ihn natürlicherweise der Bruch mit Saul? Zu Samuel in Rama. Samuel hatte sich, nach einem weiteren Erziehungswege, ebenfalls aus der Gemeinschaft mit Saul zurückgezogen. Nun war der wahre König, nach allen vergeblichen Versuchen, der herrschenden Macht zu dienen und sie für sich zu gewinnen, ebenfalls zum Rücktritt gezwungen worden. Und, indem er den göttlichen Pfad beschreitet, kann er nicht anders als dem begegnen, der ihn bereits zurückgelegt hat. David und Samuel, der Diener und der Prophet, werden durch etwas Gemeinsames verbunden, – der eine betritt gerade die Schule Gottes, der andere verläßt sie. David war noch ein jugendlicher Schüler, während Samuel betagt und in dieser Schule wohl ausgebildet war. Aber durch den verwandten Geist und durch ein gleiches Ziel begegnen sie sich und wohnen zusammen. Und dies ist der wahre, heilige und göttliche Weg, Gemeinschaft mit den Heiligen zu erlangen. Hast Du den göttlichen Weg durchschritten und ich betrete ihn, so müssen wir einander begegnen und zusammen wandern, denn wenn auch die Wege der Menschen viele sind, so ist Gottes Weg nur einer.
Was hatte David nun durch dies alles gelernt, als er gezwungen war, um seines Lebens willen zu fliehen und Schutz und Teilnahme bei dem abgesonderten Propheten zu suchen? Er hatte durch Erfahrung gelernt, was es heißt, seinen Platz in der Welt behaupten zu wollen, die sich dem Namen nach zu Gott bekannte. Von der Nutzlosigkeit dieses Versuches, und noch mehr von der Bosheit, die ihm entgegenstand, nun überzeugt, betritt er einen neuen Pfad. Er lernt nun, was es heißt, allein unter Gottes Hand voranzugehen, getrennt von allen, denen er zu dienen bereit war. Er hatte die Gunst der Welt geschmeckt, die in ihrem Wesen so gefährlich und ungewiß ist, nun muß er sich in der Trübsal der Verwerfung üben.
Wir müssen daran denken, daß David Gottes eigene Wahl für den Thron Israels darstellte. Außerdem war er gleich zu Anfang seiner Laufbahn für seine hohe Stellung gesalbt worden. Um diese Stellung aber nach Gottes Gedanken bekleiden zu können, mußte er in jenen Wesenszügen geübt werden, die dem König Gottes geziemen. Es ist stets Gottes Art, zuerst zu berufen, und dann zuzubereiten. Bei den Menschen ist es umgekehrt: sie bedürfen der Ausbildung vor ihrer Ernennung. Wir aber dürfen uns darauf getrost verlassen, daß Gott uns für jedes Amt, für jede Aufgabe, für die Er uns bestimmt hat, auch zubereiten wird, wenn Er uns dahin berufen hat. Der göttliche Grundsatz heißt, wie einer es ausdrückte: „Zuerst den Lorbeer tragen, dann beginnt der Kampf“. So war Gottes erste Handlung David gegenüber, ihn zum König zu berufen, und hieraus erwuchsen alle seine Erfahrungen, Taten und Schwierigkeiten. Denn ich bin der Annahme, daß er erst nach seiner Salbung „den Löwen und den Bär“ tötete. Aber welch ein langer Weg der Prüfung war nötig, ehe er geeignet war, die hohe Stellung einzunehmen, zu der er bestimmt worden war! Zu dem Zeitpunkt, den wir jetzt betrachten, hatte er zwei Pfade der Erziehung durchschritten. Der eine verlief daheim, bei der Hut der Schafe seines Vaters, in der Wüste, wobei er sich tapfer und erfolgreich erwiesen hatte. Der zweite Pfad führte ihn an die höchste Stelle in der Welt, der religiösen Welt, von einigen geliebt, vom Volke verehrt, aber geneidet vom König; abwechselnd der Gegenstand der Gunst, des Betruges und der Feindschaft, und schließlich gezwungen, seine Stellung aufzugeben und um seines Lebens willen zu fliehen. In unserer Lebensgeschichte werden wir stets finden, daß der erste Lebenskreis die Haupt-Wesenszüge umschließt und darstellt, die alle folgenden Kreise kennzeichnen. Folglich ist nichts wichtiger für einen Christen als die Art, wie und unter welcher Führung er seinen ersten Lebenskreis beginnt und durchschreitet. Bei David hatte dieser erste Kreis eine schöne Ordnung und wies all die Bestandteile sittlicher Schönheit auf, die sich in den weiteren Kreisen so vielfältig zeigt, wie wir es noch sehen werden. Er betrat nun seinen dritten Erziehungspfad, der sich bis zum Tode Sauls erstreckt, und als die Zeit seiner Verwerfung bezeichnet werden kann, in welcher der Herrscher Israels, Saul, nach seinem Leben trachtete. Es war eine Zeit besonderen Leidens, aber auch großer, vielfältiger und gesegneter Erfahrungen der Güte Gottes, wie auch der Schwäche seiner eigenen Natur.
Wir haben gesehen, daß David floh und in Rama bei dem Propheten wohnte, der sich bekümmert in Treue von der Szene und den Verbindungen zurückgezogen hatte, von denen David nun vertrieben wurde. Sie werden gemeinsam ohne Zweifel tief und bitterlich getrauert haben über die Mißherrschaft Sauls, der ebenso unbarmherzig war, wie später ein Herodes und der David selbst bis hierher verfolgt. Als er es aber unternimmt, sie in ihrem Bergungsort aufzuspüren, bezwingt ihn der Geist Gottes, und David wird zu Anfang dieses neuen und betrüblichen Weges vor Augen geführt, wie sichtbar Gott ihn in seiner scheinbaren Schutzlosigkeit unter Seinen Schutz nehmen kann.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:16
James Butler Stoney
1. Samuel 20
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David ist aber noch nicht bereit, seine Position ohne Kampf aufzugeben. Er verläßt Najoth, um Jonathan aufzusuchen und von ihm zu erfahren, ob seine Stellung unwiederbringlich verloren ist. Sie treffen sich, ein Zeichen wird ausgemacht, das Sauls Unversöhnlichkeit bestätigt; Davids Schicksal scheint besiegelt, Er verläßt sein Versteck und läßt, mit Jonathan vereint, dem brennenden Schmerz eines vollen Herzens freien Lauf. Immer noch beherrscht, und den Anstand wahrend, als er Jonathan entgegenging, „fiel er auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder; und sie küßten einander und weinten miteinander, bis David über die Maßen weinte.“ Welche Szene war es, welch ein Losreißen! Das letzte Bindeglied, das David mit dem fruchtbaren und einst herrlichen Schauplatz seines Handelns verband, ist zerbrochen. In einem Augenblick ist er alles dessen beraubt, was er schätzte und liebte. Ehre, Stellung, Dienst schwinden vor seinen Augen dahin, ja selbst die Gemeinschaft des Herzens, das ihm immer noch treu blieb. Von nun an muß er seine öffentliche Laufbahn aufgeben, seine Verbindung zum König, seine tapferen Kämpfe für sein Volk gegen dessen Feinde, und die Liebe und Teilnahme Jonathans. Er muß sich aus der öffentlichkeit zurückziehen und sie scheinbar mit Nutzlosigkeit vertauschen.
Wir alle wissen, was es für die menschliche Natur bedeutet, das aufzugeben, was sie erwartete oder besaß, – wie schwer ist es, mit irgendwelcher Freudigkeit zu dem früheren Zustand zurückzukehren. Aus welchem Grunde geschah dies alles? Um des ungerechten und tödlichen Hasses des Herrschers Israels willen. Wenn David nicht erkennen konnte, wie wir es heute können, daß es Gott Selbst war, Der die Wege lenkte, um David weiterzubilden und für spätere Größe passend zu machen, so hätte er wohl zu Boden geschmettert werden können. Der Kampf mit dem Löwen und dem Bären, mit Goliath und den Philistern war mit diesem Schlage nicht zu vergleichen. Groß muß die Einsamkeit seiner Seele in jenen Stunden gewesen sein. Und als der hochgelobte Herr über Jerusalem weinte, müssen sicherlich Schmerzen der gleichen Art, wenn auch unvergleichlich tiefere und heiligere, Sein zartfühlendes Herz durchfurcht haben. David und Jonathan trennen sich mit einem Eide und in ungestörter Verbundenheit; aber ihre Lebenswege gehen nun auseinander. David, der verworfene König, muß noch eine Leidenszeit durchmachen und in dieser andere Gefährten seines Leidens und seiner Verwerfung finden; während Jonathan „in die Stadt“ zurückkehren mußte, zum Hause seines Vaters, dem Bindeglied, das er nicht abstreifen kann. Diese Szene zeigt uns im Vorbild den wahren David in Seiner Verwerfung und, den jüdischen Überrest, der weder mit Ihm leidet noch mit Ihm herrscht.
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:17