1. Samuel 14 – 16
Kapitel 14
Und es geschah eines Tages, daß Jonathan, der Sohn Sauls, dann zu dem Bediensteten, der ihm die Waffen trug, sagte: „Komm, und laß uns doch zum Vorposten der Philister hinübergehen, die dort drüben sind.“ Seinem Vater aber teilte er es nicht mit. 2 Und Saul wohnte im Randgebiet von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der sich in Migron befindet; und die Leute bei ihm waren etwa sechshundert Mann. 3 (Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ichabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elis, des Priesters Jehovas in Silo, trug das Ephod.) Und das Volk selbst wußte nicht, daß Jonathan weggegangen war. 4 Zwischen den Übergängen nun, die Jonathan suchte, um gegen den Vorposten der Philister hinüberzugehen, war ein zerklüfteter Felszahn hier auf dieser Seite und ein zerklüfteter Felszahn dort auf jener Seite, und der Name des einen war Bozez, und der Name des anderen war Sene. 5 Der eine Zahn war eine Säule im Norden gegenüber Michmas, und der andere war im Süden gegenüber Geba.
6 Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“ 7 Darauf sagte sein Waffenträger zu ihm: „Tu, was immer in deinem Herzen ist. Wende dich, wohin du willst. Siehe, ich bin mit dir gemäß deinem Herzen.“ 8 Dann sprach Jonathan: „Hier ziehen wir zu den Männern hinüber und wollen uns vor ihnen zeigen. 9 Wenn sie so zu uns sagen sollten: ‚Steht still, bis wir mit euch Fühlung nehmen!‘, dann wollen wir stehen, wo wir sind, und wir sollten nicht zu ihnen hinaufgehen. 10 Sollten sie aber so zu uns sagen: ‚Kommt herauf gegen uns!‘, dann wollen wir hinaufgehen, weil Jehova sie bestimmt in unsere Hand geben wird, und das ist für uns das Zeichen.“
11 Darauf zeigten sich die beiden dem Vorposten der Philister. Und dann sprachen die Philister: „Siehe, die Hebräer kommen aus den Löchern hervor, wo sie sich versteckt haben.“ 12 Da antworteten die Männer des Vorpostens Jonathan und seinem Waffenträger und sagten: „Kommt zu uns herauf, und wir wollen euch etwas wissen lassen!“ Sogleich sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: „Komm herauf, mir nach, denn Jehova wird sie bestimmt in die Hand Israels geben.“ 13 Und Jonathan stieg unausgesetzt auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach; und sie begannen vor Jonathan zu fallen, und sein Waffenträger brachte sie hinter ihm zu Tode. 14 Und die erste Schlachtung, mit der Jonathan und sein Waffenträger sie niederschlugen, belief sich auf etwa zwanzig Mann innerhalb von ungefähr der halben Pflugbahn eines Joch Feldes.
15 Da entstand ein Zittern im Lager auf dem Feld und unter allem Volk des Vorpostens; und die plündernde Streitschar, auch sie zitterte, und die Erde begann zu beben, und es entstand ein Zittern von Gott aus. 16 Und die Wächter, die Saul in [dem] Gibea von Benjamin gehörten, bekamen es zu sehen, und siehe, das Getümmel wogte hin und her.
17 Und Saul sprach dann zu dem Volk, das bei ihm war: „Nehmt bitte die Zählung vor, und seht, wer von uns hinausgegangen ist.“ Als man die Zählung vornahm, nun, siehe, Jonathan und sein Waffenträger waren nicht da. 18 Saul sagte jetzt zu Ahija: „Bring die Lade des [wahren] Gottes herbei!“ (Denn die Lade des [wahren] Gottes befand sich an jenem Tag bei den Söhnen Israels.) 19 Und es geschah, während Saul zum Priester redete, daß das Getümmel im Lager der Philister fortwährend größer und größer wurde. Da sprach Saul zum Priester: „Zieh deine Hand zurück.“ 20 Somit wurde Saul und alles Volk, das bei ihm war, aufgeboten. Und sie kamen bis zum Kampf[platz], und siehe, das Schwert eines jeden war nun gegen seinen Mitmenschen; die Verwirrung war sehr groß. 21 Und die Hebräer, die zu den Philistern gehört hatten wie früher und die mit ihnen in das Lager ringsum hinaufgezogen waren, auch sie erwiesen sich als solche, die mit Israel waren, das bei Saul und Jonathan war. 22 Auch alle Männer von Israel, die sich in der Berggegend von Ephraim versteckt hatten, hörten, daß die Philister geflohen waren, und auch sie jagten ihnen dann dicht auf den Fersen nach in die Schlacht. 23 Und Jehova rettete dann Israel an jenem Tag, und die Schlacht selbst zog sich über Beth-Awen hinaus.
24 Und die Männer von Israel ihrerseits wurden an jenem Tag hart bedrängt, und dennoch stellte Saul das Volk unter einen Eidschwur, indem [er] sprach: „Verflucht ist der Mann, der Brot ißt vor dem Abend und ehe ich an meinen Feinden Rache genommen habe!“ Und niemand vom Volk kostete Brot.
25 Und alle vom Land kamen in den Wald, als es über der ganzen Oberfläche des Feldes gerade Honig gab. 26 Als das Volk in den Wald kam, siehe da, es troff von Honig, aber niemand führte seine Hand zu seinem Mund, denn das Volk fürchtete sich wegen des Eides. 27 Was Jonathan betrifft, er hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk unter einen Eid stellte; so streckte er die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und tauchte sie in die Honigwabe und zog seine Hand zu seinem Mund zurück, und seine Augen begannen zu leuchten. 28 Darauf antwortete einer vom Volk und sprach: „Dein Vater hat das Volk feierlich unter Eid gestellt, indem [er] sagte: ‚Verflucht ist der Mann, der heute Brot ißt!‘ “ (Und das Volk begann müde zu werden.) 29 Indes sprach Jonathan: „Mein Vater hat das Land in Verruf gebracht. Seht bitte, wie leuchtend meine Augen geworden sind, weil ich dieses bißchen Honig gekostet habe. 30 Wieviel mehr so, wenn das Volk heute nur von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es fand! Denn jetzt ist die Schlachtung an den Philistern nicht groß gewesen.“
31 Und an jenem Tag fuhren sie fort, die Philister von Michmas bis Ajalon niederzuschlagen, und das Volk wurde sehr müde. 32 Und das Volk begann, gierig über die Beute herzufallen und Schafe und Rinder und Kälber zu nehmen und sie auf der Erde zu schlachten, und das Volk ging daran, das Blut mitzuessen. 33 Da teilten sie es Saul mit und sprachen: „Siehe! Das Volk sündigt gegen Jehova, indem [es] das Blut mitißt.“ Darauf sagte er: „Ihr habt treulos gehandelt. Als erstes wälzt einen großen Stein zu mir.“ 34 Danach sprach Saul: „Zerstreut euch unter das Volk, und ihr sollt zu ihnen sagen: ‚Bringt heran zu mir ein jeder seinen Stier und ein jeder sein Schaf, und ihr sollt an diesem Ort schlachten und essen, und ihr sollt nicht gegen Jehova sündigen, indem [ihr] das Blut miteßt.‘ “ Demgemäß brachte alles Volk, ein jeder, seinen Stier an seiner Hand in jener Nacht herbei und schlachtete dort. 35 Und Saul baute dann Jehova einen Altar. Damit begann er mit dem Bauen eines Altars für Jehova.
36 Später sprach Saul: „Wir wollen hinter den Philistern her bei Nacht hinabziehen und sie ausplündern, bis der Morgen hell wird, und wir wollen keinen einzigen unter ihnen übriglassen.“ Darauf sagten sie: „Tu alles, was gut ist in deinen Augen.“ Dann sprach der Priester: „Wir wollen uns hier dem [wahren] Gott nahen.“ 37 Und Saul begann Gott zu befragen: „Soll ich hinter den Philistern her hinabziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben?“ Und er antwortete ihm nicht an jenem Tag. 38 Da sagte Saul: „Kommt hierher, all ihr Hauptleute des Volkes, und stellt fest, und seht, auf welche Weise es heute zu dieser Sünde gekommen ist. 39 Denn so wahr Jehova lebt, der der Befreier Israels ist, sei sie sogar an Jonathan, meinem Sohn, so wird er ganz bestimmt sterben.“ Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. 40 Und er sprach weiter zu ganz Israel: „Ihr selbst werdet auf der einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonathan – wir werden auf der anderen Seite sein.“ Darauf sagte das Volk zu Saul: „Tu, was gut ist in deinen Augen.“
41 Und Saul sprach dann zu Jehova: „O Gott Israels, gib doch Tummim!“ Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk seinerseits ging [frei] aus. 42 Saul sagte nun: „Werft Lose, um zwischen mir und Jonathan, meinem Sohn, zu entscheiden.“ Und Jonathan wurde getroffen. 43 Dann sprach Saul zu Jonathan: „Teil mir doch mit: Was hast du getan?“ Da teilte Jonathan es ihm mit und sagte: „Ich habe tatsächlich auf der Spitze des Stabes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig gekostet. Hier bin ich! Laß mich sterben!“
44 Darauf sprach Saul: „So möge Gott tun und so möge er hinzufügen, wenn du nicht ganz bestimmt sterben wirst, Jonathan.“ 45 Aber das Volk sagte zu Saul: „Soll Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel bewirkt hat? Das ist undenkbar! So wahr Jehova lebt, auch nicht ein einziges Haar seines Hauptes wird zur Erde fallen; denn mit Gott hat er an diesem Tag gewirkt.“ Damit erlöste das Volk Jonathan, und er starb nicht.
46 Da zog sich Saul davon zurück, den Philistern zu folgen, und die Philister ihrerseits gingen an ihren Ort.
47 Und Saul selbst übernahm das Königtum über Israel und führte dann ringsumher Krieg gegen alle seine Feinde, gegen Moab und gegen die Söhne Ammons und gegen Edom und gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich auch wandte, teilte er Verurteilung aus. 48 Und er handelte weiterhin tapfer und ging daran, Amalek niederzuschlagen und Israel aus der Hand seines Plünderers zu befreien.
49 Und die Söhne Sauls nun waren Jonathan und Jischwi und Malkischua, und was die Namen seiner beiden Töchter betrifft, der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der jüngeren Michal. 50 Und der Name der Frau Sauls war Ahinoam, die Tochter des Ahimaaz, und der Name seines Heerobersten war Abner, der Sohn Ners, der Onkel Sauls. 51 Und Kisch war der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, war der Sohn Abiëls.
52 Und der Krieg gegen die Philister war heftig alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen starken Mann oder irgendeinen Tapferen sah, so versammelte er ihn jeweils zu sich.
Kapitel 15
15 Dann sprach Samuel zu Saul: „Ich war es, den Jehova sandte, um dich zum König über sein Volk Israel zu salben, und nun hör auf die Stimme der Worte Jehovas. 2 Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesagt hat: ‚Ich will das anrechnen, was Amalek Israel angetan hat, als er sich ihm in den Weg stellte, während es aus Ägypten heraufzog. 3 Jetzt geh, und du sollst Amalek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.‘ “ 4 Demgemäß bot Saul das Volk auf und nahm seine Zählung in Telaïm vor, zweihunderttausend Mann zu Fuß und zehntausend Mann von Juda.
5 Und dann kam Saul bis zur Stadt Amaleks und lag beim Wildbachtal im Hinterhalt. 6 Unterdessen sprach Saul zu den Kenitern: „Geht, zieht weg, geht aus der Mitte der Amalekiter hinab, damit ich dich nicht mit ihnen wegraffe. Was dich betrifft, du hast allen Söhnen Israels zu der Zeit, als sie aus Ägypten heraufkamen, liebende Güte erwiesen.“ Da zogen die Keniter aus der Mitte Amaleks hinweg. 7 Danach ging Saul daran, Amalek von Hawila bis nach Schur, das vor Ägypten ist, niederzuschlagen. 8 Und er konnte Agag, den König Amaleks, lebendig gefangennehmen, und alles andere Volk weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit Agag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung.
10 Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: 11 „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt.“ Und es betrübte Samuel, und er schrie die ganze Nacht hindurch zu Jehova. 12 Dann machte sich Samuel früh auf, um Saul am Morgen entgegenzugehen. Doch wurde Samuel berichtet und gesagt: „Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal errichtet, und er ist dann umgekehrt und ist hinübergegangen und nach Gilgal hinabgegangen.“ 13 Schließlich kam Samuel zu Saul, und Saul begann zu ihm zu sagen: „Gesegnet bist du von Jehova. Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt.“ 14 Samuel aber sprach: „Was bedeutet denn dieser Laut vom Kleinvieh in meinen Ohren und der Laut vom Großvieh, den ich höre?“ 15 Darauf sagte Saul: „Das haben sie von den Amalekitern hergebracht, denn das Volk hatte Mitleid mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs, um es Jehova, deinem Gott, zu opfern; was aber übrigblieb, haben wir der Vernichtung geweiht.“ 16 Darauf sprach Samuel zu Saul: „Halt inne! Und ich will dir mitteilen, was Jehova letzte Nacht zu mir geredet hat.“ Da sagte er zu ihm: „Rede!“
17 Und Samuel sprach weiter: „War es nicht, als du klein warst in deinen eigenen Augen, daß du [das] Haupt der Stämme Israels wurdest und Jehova dich dann zum König über Israel salbte? 18 Später sandte Jehova dich mit einem Auftrag aus und sagte: ‚Geh, und du sollst die Sünder, die Amalekiter, der Vernichtung weihen, und du sollst gegen sie kämpfen, bis du sie ausgerottet haben wirst.‘ 19 Warum also hast du der Stimme Jehovas nicht gehorcht, sondern bist gierig über die Beute hergefallen und hast getan, was böse war in den Augen Jehovas?“
20 Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“
22 Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“
24 Da sprach Saul zu Samuel: „Ich habe gesündigt; denn ich habe den Befehl Jehovas und deine Worte übertreten, denn ich fürchtete das Volk und gehorchte so seiner Stimme. 25 Und nun verzeih bitte meine Sünde, und kehre mit mir um, damit ich mich vor Jehova niederwerfe.“ 26 Samuel aber sagte zu Saul: „Ich werde nicht mit dir umkehren, denn du hast das Wort Jehovas verworfen, und Jehova verwirft dich, damit du nicht mehr König seist über Israel.“ 27 Als Samuel sich umwandte, um zu gehen, packte er sogleich den Zipfel seines ärmellosen Obergewandes, doch er riß ab. 28 Darauf sprach Samuel zu ihm: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du. 29 Und überdies wird sich die Hoheit Israels nicht als falsch erweisen, und ER wird nichts bedauern, denn ER ist kein Erdenmensch, um [etwas] zu bedauern.“
30 Darauf sagte er: „Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich bitte vor den älteren Männern meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, und ich werde mich gewiß vor Jehova, deinem Gott, niederwerfen.“ 31 Da kehrte Samuel hinter Saul um, und Saul warf sich dann vor Jehova nieder. 32 Danach sprach Samuel: „Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her.“ Dann kam Agag widerstrebend zu ihm, und Agag begann bei sich zu sagen: „Wahrlich, die bittere Erfahrung des Todes ist gewichen.“ 33 Samuel aber sprach: „Wie dein Schwert Frauen der Kinder beraubt hat, ebenso wird deine Mutter am meisten der Kinder beraubt sein unter Frauen.“ Damit hieb Samuel dann Agag vor Jehova in Gilgal in Stücke.
34 Nun ging Samuel seines Weges nach Rama, und Saul seinerseits ging hinauf zu seinem eigenen Haus im Gibea Sauls. 35 Und Samuel sah Saul nicht wieder bis zu seinem Todestag, denn Samuel hatte sich der Trauer um Saul hingegeben. Was Jehova betrifft, er bedauerte, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte.
Kapitel 16
16 Schließlich sprach Jehova zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, daß er nicht als König über Israel herrsche? Fülle dein Horn mit Öl und geh. Ich werde dich zu Isaï, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe unter seinen Söhnen einen König für mich ausersehen.“ 2 Aber Samuel sagte: „Wie kann ich gehen? Hat Saul einmal davon gehört, wird er mich bestimmt töten.“ Und Jehova sprach weiter: „Eine junge Kuh von der Rinderherde solltest du mit dir nehmen, und du sollst sagen: ‚Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen.‘ 3 Und du sollst Isaï zum Schlachtopfer rufen; und ich meinerseits werde dich erkennen lassen, was du tun solltest, und du sollst mir den salben, den ich dir bezeichne.“
4 Und Samuel ging daran, zu tun, was Jehova geredet hatte. Als er nach Bethlehem kam, begannen die älteren Männer der Stadt, als sie ihn trafen, zu zittern, und so sprachen sie: „Bedeutet dein Kommen Frieden?“ 5 Darauf sagte er: „Es bedeutet Frieden. Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen. Heiligt euch, und ihr sollt mit mir zum Schlachtopfer kommen.“ Dann heiligte er Isaï und seine Söhne, worauf er sie zum Schlachtopfer rief. 6 Und es geschah, als sie hereinkamen und er Eliab erblickte, daß er sogleich sagte: „Gewiß ist vor Jehova sein Gesalbter.“ 7 Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“ 8 Dann rief Isaï Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen, doch sagte er: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 9 Als nächsten ließ Isaï Schamma vorübergehen, aber er sprach: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 10 So ließ Isaï sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen; immer noch sagte Samuel zu Isaï: „Jehova hat diese nicht erwählt.“
11 Schließlich sprach Samuel zu Isaï: „Sind dies alle Knaben?“ Darauf sagte er: „Der jüngste ist bis jetzt übrig, und siehe, er weidet die Schafe.“ Hierauf sprach Samuel zu Isaï: „Sende hin, und hol ihn, denn wir werden uns nicht zum Mahl setzen, bis er hierherkommt.“ 12 Demzufolge sandte er hin und ließ ihn kommen. Nun war er rötlich, ein junger Mann mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Dann sprach Jehova: „Steh auf, salbe ihn, denn er ist es!“ 13 Daher nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jehovas begann von jenem Tag an über David wirksam zu sein. Später stand Samuel auf und ging seines Weges nach Rama.
14 Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von Saul, und ein schlechter Geist von Jehova aus jagte ihm Schrecken ein. 15 Und die Diener Sauls begannen zu ihm zu sagen: „Hier nun jagt dir Gottes schlechter Geist Schrecken ein. 16 Unser Herr möge bitte deinen Knechten vor dir gebieten, daß sie einen Mann suchen, der des Harfenspiels kundig ist. Und es soll geschehen, wenn Gottes schlechter Geist über dich kommt, daß er mit seiner Hand spielen soll, und es wird dir bestimmt wohl werden.“ 17 Da sprach Saul zu seinen Dienern: „Seht [euch] für mich bitte nach einem Mann um, der gut spielen kann, und ihr sollt ihn zu mir bringen.“
18 Und einer von den Bediensteten antwortete dann und sprach: „Siehe! Ich habe gesehen, wie ein Sohn Isaïs, des Bethlehemiters, zu spielen versteht, und er ist ein tapferer, starker Mann und ein Kriegsmann und ein intelligenter Redner und ein wohlgestalteter Mann, und Jehova ist mit ihm.“ 19 Dann sandte Saul Boten zu Isaï und ließ sagen: „Sende doch David, deinen Sohn, der bei der Kleinviehherde ist, zu mir.“ 20 Da nahm Isaï einen Esel, Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte es durch die Hand Davids, seines Sohnes, zu Saul. 21 So kam David zu Saul und stand ihm zu Diensten; und er liebte ihn schließlich sehr, und er wurde sein Waffenträger. 22 Demzufolge sandte Saul zu Isaï und ließ sagen: „Laß bitte David mir ständig zu Diensten sein, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.“ 23 Und es geschah, wenn Gottes Geist über Saul kam, daß David die Harfe nahm und mit seiner Hand spielte; und es gab Saul Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der schlechte Geist wich von ihm.
Jule | 03.30.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, David als Gesellschafter von Saul, Saul verworfen |
Jule
1. Samuel 14 – 16
14:6
ein sehr schöner und ermnternder Gedanke, wie ich finde..
Vers 10
hatten wir erst vor kurzem zum Thema Gebet: dass wir konkret beten sollten. Nicht nur allgemein, sondern ganz konkret um etwas bitten. Dann werden wir auch sehen, dass Jehova unsere Gebete erhört.
Jonathan und sein Gefährte bringen das Lager der Philister in Aufruhr und haben Erfolg in ihrem Tun. Warum? Waren sie besonders gewitzt oder besonders geschickt?
Nein, es war, weil sie den Willen Jehovas tun wollten. Sie beteten zu Jehova und vertrauten ihm und seiner Führung voll und ganz. Sie hatten Gottes Geist und so war ihnen das Unmögliche möglich.
Erinnern wir uns noch an das ermmunternde Programm vom letzten Bezirskongress „Geleitet von Gottes Geist“ und an die vielen schönen Erfahrungen, die wir von der Bühne gehört haben? Auch wir können solche Erfahrungen mit Jehova machen, wenn wir uns vertrauensvoll in seine Hand begeben. Lassen wir uns jeden Tag, bei allem was wir tun, von Gottes Geist leiten.
Kapitel 15
Saul hat scheinbar nichts dazu gelernt, denn wieder hält er sich nicht an die Anweisungen, die er von Jehova erhalten hat und wieder rechtfertigt er sein verkehrtes Handeln und „kann ja garnichts dafür“, wieder sind die anderen schuld.
Vers 13
ist das nicht eine Frechheit? Er hatte nicht getan, wie Jehova ihm gesagt hatte, aber zu Samue tut er ganz lieb. Denkt er, er könne Jehova veräppeln? Wie dumm ist das denn?
Aber Saul ist doch echt süß, oder? Auf sein Versäumnis angesprochen, wächst er doch glatt über sich hinaus und verkauft seinen offensichtlichen Ungehorsam (er sollte alles vernichten – aber hatte ganz offensichtlich den König und das Vieh verschont = eindeutig ungehorsames Handeln) als gute Tat. Immerhin brauchte man ja Vieh, um Jehova zu opfern. „Bin ich nicht gut, dass ich auch daran gedacht hatte?“ – super, echt!
Vers 20,21:
Freute sich Jehova über sein „umsichtiges Handeln“?
Vers 22,23
Bereut Saul nun sein vermessenes Handeln?
Nicht wirklich, denn wieder weist er darauf hin, dass ja das Volk… und er konnte nichts dafür. Er will nicht wahr haben, dass er zu weit gegangen ist und Jehova nicht mehr mit sich verhandeln lässt. Immer wieder hindert er Samuel daran, zu gehen. Tut er mir nun leid, weil Jehova seine Reue nicht anerkennt?
Welche Reue? Worum geht es ihm denn wirklich?
Vers 30
Jehova ist zwar barmherig und gnädig, aber er ist kein dummer Trottel. Er lässt sich nicht von uns über’s Ohr hauen und wenn wir nicht aufrichtig und aus den richtigen Beweggründen bereuen, dann ist auch nix mit Vergebung. Wenn jemand aus Angst vor Strafe Reue heuchelt, kann er vielleicht Menschen hinters Licht führen und beeindrucken.
Jehova nicht, denn Jehova sieht die Herzen und beurteilt (und verurteilt) uns gemäß dem, was in unserem Herzen ist…
Kommentar — 2. April 2009 @ 08:18
Jule
1. Samuel 16:7
Das, was wirklich für Jehova zählt, ist die richtige Herzenseinstellung. Alles andere ist nebensächlich!
Ach ja? Hatten wir nicht einige Kapitel davor, dass für Jehova nur der Gehorsam zählt? Und nu?
Naja, das eine schließt ja das andere nicht aus: denn, wenn ich die richtige Herzenseinstellung habe – nämlich aufrichtige Liebe zu Jehova – dann werde ich ihm von Herzen gern gehorchen…
Kommentar — 2. April 2009 @ 21:48
Bilder für Kids
und hier wieder was für die Kleinen:
David mit Harfe
und noch eins
der singende Hirte
Kommentar — 3. April 2009 @ 01:26
Thomas
1.Samuel 14
Jonathan vertraut auf den Allmächtigen. Er zeigt seinen Glauben, indem er handelt und die Entscheidung dem Allmächtigen obläßt. Wie tut er das? Es wird berichtet, dass er einen engen Pfad zum Feind hinauf wählt, um allein mit seinen Waffenträger, gegen die Philister zu kämpfen. Er sagt “Es ist für Jehova nicht schwer, durch wenige als auch durch viele zu retten” – und geht. Aber das WIE überläßt er dann Jehova. Er sagt, welche zwei Möglichkeiten es geben würde, und läßt den Ausgang offen. Ähnliche Proben lesen wir in der Bibel öfter – das auf den Weg machen, aber die Entscheidung nicht selber treffen, sondern beim Allmächtigen zu belassen.
Jonathan vertraut deutlich weder auf eigene Kraft noch auf eigene Stärke sondern einzig und allein darauf, das Jehova für ihn kämpft/mit ihm kämpft.
Dann sehen wir Saul, der nicht Glauben hat, sondern mit Taten denkt, Jehova auf seine Seite ziehen zu müssen/können. Saul macht wohl immer viel Gewese um seine Taten und seine Entscheidungen scheinen auch nicht immer logisch zu sein. Warum sollen die Leute nichts essen? Warum verflucht er – um seine Entscheidung mehr Nachdruck zu verleihen? Ja, er befragt über die Lose Jehova, aber so richtig scheint sein Verhältnis nicht zu stimmen! Er glaubt wohl als König alle Entscheidungen vertreten zu können – oder ist das schon Altersstarsinn?
Er würde sogar seinen Sohn töten, nur weil dieser seinen Befehl, nichts zu essen, übertreten hatte. Aber das Volk tritt für Jehonathan ein.
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39
Thomas
1.Samuel 15
Klare Anweisungen vom Propheten direkt von Gott, weitergeleitet an den Herrscher. Und? Nun wie heute auch oft, wird der klare Auftrag als “Empfehlung” mißverstanden. Ja, ein bißchen hat sich Saul ja an den Auftrag gehalten, aber eben auch ein “bißchen nicht” 😉
Samuel bekommt von Jehova den Auftrag, Saul zu sagen, wie er darüber denkt. Und Samuel? Wie würdest du reagieren? Würdest du einen Freudentanz aufführen? Wäre es dir egal? Oder?
Laut Vers 11 “schrie er die ganze Nacht zu Jehova!” – es ließ ihn nicht kalt! Er trauerte um Saul und machte in seiner Zwiesprache mit dem Allmächtigen auch keinen Hehl daraus!
Und dann – ging er zu Saul um ihn anzuhören, zu hören, was Saul dazu zu sagen hätte. Wie redet er mit Saul? wie mit einem Verworfenen? Sagt er ihm, dass er froh sei, dass Gott einen anderen König gefunden hat? Spottet er über ihn? Nein, im Gegenteil. Voller Mitgefühl zeigt er auf, das Saul doch alles hätte erreichen können! und er zeigt deutlich, dass GHEORSAM gegenüber dem Willen Gottes aller selbstgewählten Frömmigkeit vorgeordnet ist.
Darin unterscheidet sich Israels Glaube von den Glauben der Völker um sie herum, und darum wird auch Ungehorsam und Widerstand gegen den Willen Jehovas auf gleicher Ebene wie Götzendienst gesehen werden.
Wie die Erwählung des Saul zum König im “Geheimen” also ohne Zeugen geschah, so ist die Verwerfung auch “geheim”. Ja, Jehova enzeiht seinen Beistand und seinen Rat für alle Handlungen Sauls. Aber Äußerlich verändert sich nichts! Samuel stützt durch seine Anwesenheit sogar die Autorität des in Gottes Augen gefallen Königs. Man könnte daraus schlußfolgern, dass Erwählung und Verwerfung durch Jehova für die Öffentlichkeit weder einsichtig noch sichtbar sind. Deshalb trägt jeder die Verantwortung nicht ohne Nachzudenken Aufträgen zu folgen, sondern immer alles gemäß der heiligen Schrift zu überprüfen.
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39
Thomas
1.Samuel 16
Was für ein Mensch dieser Samuel war: zuerst werden seine Söhne verworfen, da sie kein gottgefälligen Lebenswandel in Angriff nehmen. Dann sieht er, wie der erwählte Saul durch Ungehorsam seinen Segen verliert. Und Samuel gibt sich “großer Traurigkeit” hin! Nicht “ich hab es doch gewußt!” sondern “Traurigkeit”.
Nun bekommt er von Jehova den Auftrag, einen neuen König zu salben – einen Mann, der nicht wie ein König aussieht!
“Ein Mensch sieht,was vor den Augen ist, aber Jehova sieht DAS HERZ an”
Worauf schauen wir? Auf das Aussehen? Auf den scheinbaren Ruf? Oder wirklich auf den inneren Menschen und sein Verhältnis zum Allmächtigen?
Saul leidet darunter, den Geist Gottes verloren zu haben. Muss auch ein grausames Gefühl sein, zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn Gottes Geist einen anleitet, beschützt und ausfüllt, und dann auf einmal Leere, und ohne Schutz und ohne Anleitung dazustehen. Aber anstatt zu Gott zurückzukehren, versucht er seine schlechte Einstellung nur zu verscheuchen.
Eine Sinnesänderung zu Jehova zurück und die Suche seinen Willen im eigenen Leben anzuwenden, hätte sicher mehr geholfen. Den eigenen Kopf mit “guter Musik zu füllen” war vielleicht ein guter Anfang. Aber Saul kam nie über diesen Anfang hinaus.
Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39
thom
1.Samuel 14-16
Zitate von J.N.Darby
Zitate von H.Rossier
Kommentar — 8. April 2010 @ 02:12
Jule
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14:27-28, 38-40, 44
Jonathan – Warum soll er das Gelübde gebrochen haben? Er war doch garnicht dabei.
Wieso sollte er die Todesstrafe erhalten?
Kommentar — 31. März 2011 @ 12:14
Jule
1. Samuel 15:22-23
‚Deshalb hat Jehova dich jetzt verworfen‘ – hatte er das nicht bereits nach dem Opfer?
Kommentar — 31. März 2011 @ 12:15
Jule
Die Sache mit dem Los:
1. Samuel 14:41-43
Jonathan wußte doch, dass er es war. Warum wartete er erst, bis das Los auf ihn fiel?
Und das Volk hatte ihn ja dabei gesehen und darauf aufmerksam gemacht. Warum schwiegen sie?
Warum wurde Achan für die gleiche Sache verurteilt – Jonathan aber nicht? Selbst in den Querverweisen wird hier auf Josua 7:19 verwiesen. Wo war hier der Unterschied?
Zum einen sicherlich darin, dass Achan gegen Jehova gesündigt hatte und Jonathan nicht, zudem wusste Jonathan nichts von dem Eid. Außerdem schwieg Achan aus Angst vor Strafe, wohingegen Jonathan die Strafe bereitwillig auf sich nehmen will.
Vielleicht will er ja auch sehen, was Jehova dazu sagt? Denn ein Querverweis führt uns zu dem Sinn von den Losen, wo es auszugsweise in Sprüche 16:33 heißt: „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova.“
Kommentar — 1. April 2011 @ 06:49
Jule
1. Samuel 14:45
Wieso konnte das Volk Jonathan auslösen?
Immerhin hatten sie ein Gelübde abgelegt, welches sie nun brachen.
Wie konnte dies sein und trotzdem noch – oder wieder – der Segen Jehovas über dem Volk sein?
Interessant hierzu sind da wohl die Querverweise zu diesem Vers:
In den Höhepunkten zur Bibellesung im WT vom 15.05.2005 heißt es hierzu auszugsweise:
also hatte dieser Eid von Saul nicht Jehovas Wohlgefallen.
Aber konnte man ihn dann trotzdem einfach brechen? Ich kann ja auch keinen Eid brechen, weil er für mich unbequem ist. Auf der anderen Seite hat dieser Eid wohl dem Vorsatz Jehovas widersprochen…
denn weiter heißt es dort:
Kommentar — 1. April 2011 @ 06:51
Jule
Der König von Amalek
1. Samuel 15:3, 8-11
Darauf von Samuel angesprochen, antwortet er:
Interessant, dass Saul scheinbar aus der Sache mit dem Opfer nichts gelernt zu haben scheint:
Samuel soll opfern
Warum hatte er aus seinem Fehler beim ersten Mal nichts gelernt?
Kommentar — 1. April 2011 @ 06:59
Jule
Was lernen wir für uns heute aus Sauls Verhalten?
Verstecken auch wir uns manchmal dahinter, wir würden ja im Sinne Jehovas handeln, wenn wir etwas Verkehrtes tun?
Haben wir die Gebote wirklich verstanden – oder reiten wir auf einem „Buchstaben des Gesetzes“ herum und übertreten dabei das große Ganze?
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:03
Jule
1. Samuel 16:14-17
„Ein böser Geist von Gott aengstigte ihn“, David sollte Harfe spielen, „wenn der böse Geist Gottes über ihn kommt“
Was war der „böse Geist Gottes‘, worin äußerte er sich, wie und warum überfiel er ihn?
In den Querverweis zu dem schlechten Geist Gottes heißt es hierzu auszugsweise:
diese Verse lassen uns erkennen, dass es nichts war, was von Jehova ausging, so als ob Jehova ihm einfach so einen bösen Geist schickte, der ihn quälen sollte. Vielmehr war dies nur das, was er selbst gesät hat. Wenn wir viel über schlechte Dinge nachdenken, dann werden auch wir einen schlechten Geist haben. Den haben wir uns dann aber selbst zuzuschreiben, er kommt keinesfalls als eine Art Strafe von Gott über uns.
in den Höhepunkten zum Bibelbuch 1. Samuel heißt es zu dieser Frage auszugsweise:
es ist also nichts, was er aufgedrückt bekam, sondern nur das Ergebnis seiner eigenen Schlechtigkeit
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:12
Jule
1. Samuel 16:21-23
David kam zu Saul und sollte ihm auf der Harfe spielen, wenn er von diesem Geist gequält wurde. „Und Saul gewann ihn sehr lieb“ heißt es in der Lutherbibel in dem Vers und so sollte David dann bleiben.
Interessant hier, dass zuerst Liebe, ein gutes positives Gefühl da war – das dann später in Hass, einem negativen Gefühl umschlug.
Was war da passiert? Wieso wurde aus Liebe Hass?
Kommentar — 1. April 2011 @ 07:16
Jule
Privat
Zu David sagt Darby auszugsweise: Er muß seinen Weg durch allerhand Schwierigkeiten durch Gnade und Glauben gehen, und obwohl er mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, muß er vor dem Angesicht einer Macht handeln, die den Geist nicht hat, die Gott aber noch nicht beiseite gesetzt hat. Er muß unterwürfig sein und gedemütigt werden, er muß seine völlige Abhängigkeit von Gott empfinden, daß Gott in allen Umständen genügt; und sein Glaube muß durch Prüfungen entwickelt werden, in denen empfunden wird, daß Gott alles ist.
Ach jaaaaaa
Kommentar — 1. April 2012 @ 19:23
Jule
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14:2-3
Wieviel Zeit war denn inzwischen vergangen?
Wir erinnern uns? Sein Vater wurde geboren an dem Tag, an dem Eli tot vom Stuhl fiel. Er war die zweite Generation.
Auf der anderen Seite haben wir gestern gelesen, dass Samuel alt war. Für das Volk schon viel zu alt. Damit begründeten sie ihren Wunsch nach einem menschlichen König.
Interessant hierzu noch ein Gedanke aus dem Kommentar von Darby, wo es auszugsweise heisst:
Das war mir ganz entfallen: hatte Jehova nicht die Familie Elis verflucht und gesagt, dass aus dieser Familie keine Priester mehr kommen würden?
Wie konnte er da der amtierende Priester sein?
Kommentar — 1. April 2012 @ 19:25
Jule
1. Samuel 14:16-17
Wie kommt Saul hier auf die Idee, dass einer vom Volk das Lager verlassen haben müsse?
Hatten sie nicht unter dem Baum gerastet, weil sie voller Angst vor den Philistern waren?
Da es nicht aufgefallen war, dass jemand fehlte – wie konnte er da annehmen, dass einzelne den Aufruhr veranlaßt haben könnten?
Kommentar — 1. April 2012 @ 19:33
Jule
1. Samuel 14:21
Wie konnte so etwas denn passieren?
Wie konnte sich ein Israelit für das Heer der Feinde Jehovas und des eigenen Volkes anwerben lassen? Ist dies nicht ein Widerspruch in sich?
Wie konnte jemand auf so eine irrsinnige Idee kommen?
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:11
Jule
1. Samuel 14:31-39
Dabei wäre es hier doch naheliegend gewesen, dass es um das Essen der nicht ausgebluteten Tiere gegangen war. Davon hatte Saul doch bereits Kenntnis. Dass es nicht darum ging, konnte er doch unmöglich wissen.
Auffällig ist hier auch, dass Saul schnell mit Gelübden ist. Sie escheinen mir eher einer Laune heraus zu entspringen – waren beide nicht gut durchdacht.
Kannte er nicht das, was Moses zum Thema Gelübde gesagt hatte?:
Irgendwie scheint Saul generell spontan und aus Launen heraus zu handeln. Ob dies das Resultat dessen war, dass Jehova seinen Geist wieder von ihm genommen hatte?
Zumindest trugen diese Eigenschaften dazu bei, dass er kein guter König war. Er trug nicht zum Segen des Volkes bei. Eher im Gegenteil!
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:26
Jule
1. Samuel 14:41-42
Warum fiel das Los eigentlich auf Jonathan?
Wir hatten ja in den letzten Jahren einiges an Stoff zusammengesucht – auch dazu, wieso Jonathan dann letztendlich doch nicht zu Tode kam. Da wurde immer wieder gezeigt, dass es ein dummes Gelübde von Saul gewesen sei und dass er selbst dadurch das Volk in eine Not gebracht hatte, die unnötig war und die dann dafür sorgte, dass das Volk unausgeblutete Tiere assen.
Warum drückte Jehova da nicht eher sein Mißfallen über Saul aus? Weil es keine Sünde war, was dieser getan hatte – Jonathan dagegen ein Gelübde gebrochen hatte?
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:34
Jule
Ist das überhaupt zulässig?
Darf ein anderer ohne meine Zustimmung und ohne mein Wissen ein Gelübde für mich abgeben?
Bei Jephtha lag der Fall ja etwas anders – er wollte auf etwas verzichten. Dummerweise mußte seine Tochter dadurch auch auf verzichten. Aber hier hatte Saul ein Gelübde für und im Namen seines Heers ausgesprochen,
Ok, sie hatten ihm nicht widersprochen. Aber es konnte unmöglich für Jonathan bindend sein, der garnicht davon wußte.
Wieso sagt Jehova dann zu Saul, ER habe ihm nicht geantwortet, weil Jonathan das Gelübde gebrochen habe?
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:41
Jule
1. Samuel 14:49-51
Die Familie Sauls
Interessant, was wir so alles aus den „Nebenversen“ erfahren.
Dass Saul zwei Kinder hatte, ist allgemein bekannt: Jonathan, der sich später mit David anfreundet und Michal, die später seine Frau wird.
Die anderen Kinder gehen unter. Dass Michal eine Schwester hatte, wird später kurz erwähnt, denn sie zieht nach deren frühen Tod deren Kinder auf.
Aber Saul hatte noch zwei weitere Söhne. Und dass sein Heerführer Abner mit ihm verwandt war, habe ich bisher auch noch nicht bewußt wahrgenommen
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:50
Jule
1. Samuel 15:4
Warum werden die Männer aus Juda hier extra angeführt?
Zu der Zeit war das Reich doch noch gar nicht getrennt – oder?
Kommentar — 1. April 2012 @ 20:56
Jule
1. Samuel 15:6
Hier kommt mir gleich Offenbarung in den Sinn, wo gesagt wird, dass wir aus Babylon der Großen hinausgehen sollen, ‚wenn wir nicht mit ihr teilhaben wollen an ihren Sünden‘.
Die Keniter reagieren umgehend: sie fliehen sofort aus deren Mitte. Sie sind sich der Dringlichkeit bewußt. Wie steht es mit unserem eigenen Dringlichkeitsbewußtsein?
Ahmen wir hier die Keniter nach, oder gleichen wir eher den Juden im Jahre 70 u.Z.? Erinnern wir uns noch an das Drama im vorletzten Jahr, dass sich um das Thema drehte?
Jesus hatte seinen Nachfolgern ein sicheres Zeichen gegeben. Dann sollten sie aus Jerusalem fliehen, damit sie nicht mit den anderen umkämen. Dass die Juden sich davon nicht beeindrucken ließen, ist ja verständlich. Aber in dem Drama sehen wir Christen, die die Dringlichkeit aus den Augen verlieren und entweder zu spät an Flucht denken – oder aber wieder nach Jerusalem zurückkehren. Sie wollten ja nur einen kurzen Besuch abstatten, nur mal nachsehen.
Und wir? Sind wir wirklich aus der Welt geflohen – oder zeigen unsere Taten und Vorlieben, dass wir noch mit ihr liebäugeln? Was zeigt das, womit wir uns beschäftigen und das, worüber wir reden? Was zeigt unser Umgang und die Art und Weise, wie wir mit unserer Zeit umgehen?
Sind wir wirklich aus Babylon der Großen und der Welt geflohen?
Denken wir vielleicht, das hier mit den Kenitern sei etwas anderes gewesen?: Das Heer stand schon bereit und da mußten sie schnell gehen – aber über den großen Tag Gottes wird schon so lange geredet!
Wenn uns unser Dringlichkeitsbewußtsein abhanden gekommen sein solte – warum es nicht neu beleben?
Ist es wirklich so wichtig für uns, ob Harmagedon ganz nah kommt? Selbst wenn es nicht mehr zu meinen Lebzeiten käme – so würde es nichts für mich ändern! Ich will jeden Tag meines Lebens so leben, dass ich meinem Schöpfer gefalle. Mir geht es nicht um die Belohnung, sondern darum, dass ich Jehovas Herz erfreue und ihm etwas in die Hand gebe, damit er diesen unverschämten Widersacher zum Schweigen bringen kann. Ich möchte keine Sekunde zu denen gehören, die Jehova aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Wandels hasst.
Unser Vortragsredner heute hat es sehr schön ausgedrückt:
Auch dies gehört für mich mit dazu, aus der Welt zu fliehen!
Kommentar — 1. April 2012 @ 21:19
Jule
1. Samuel 15:8-9
Dass sie das Vieh verschonten, ist in gewisser Weise verständlich. Sie konnten es für sich selbst nutzen oder opfern, was sie später als Grund dafür angeben.
Aber warum den König und die Soldaten? Was wollte Saul mit ihnen, warum ließ er sie am Leben? Hatte er Mitleid? Was sollte das?
Kommentar — 1. April 2012 @ 21:27
Jule
1. Samuel 15:22-23
Kommentar — 2. April 2012 @ 10:40
Jule
1. Samuel 15:33
War er wirklich traurig darüber, dass Jehova es bereute – oder nicht eher darüber, dass ER es bereuen mußte?
Kommentar — 2. April 2012 @ 10:50
Jule
1. Samuel 16:2-5
Wieso sollte dies beruhigen?
War es damals üblich, dass der Prophet zu mir nach Hause kommt und mich und meine Familie zu einem Opferfest einlädt?
Wieso mußten sie dazu nicht zur Stiftshütte gehen?
Kommentar — 2. April 2012 @ 10:55
Jule
1. Samuel 16:2
Ttt. So kann man sich täuschen.
Bei uns in der NW-Übersetzung steht, dass er rötlich war.
Ich hatte bisher immer angenommen, dass damit die Haare gemeint seien. Nun lese ich hier, dass sich das Wort offensichtlich auf seine Hautfarbe bezog.
Man lernt nie aus
Kommentar — 2. April 2012 @ 11:02
Jule
1. Samuel 16:12-13
Wußte David, was dies zu bedeuten hat? War er sich dessen bewußt, dass Samuel ihn gerade zum König gesalbt hatte?
Wenn ja: was mag er wohl gedacht haben, als er später als Saitenspieler an den Königshof gerufen wurde?
Wußte er, dass er zum König gesalbt worden war, weil Jehova Saul verworfen hatte?
Wenn ja: was ging ihm dann wohl dabei durch den Kopf, wenn Saul wieder von dem bösen Geist gequält wurde und er ihm Erleichterung verschaffen mußte?
Kommentar — 2. April 2012 @ 11:10
Jule
1. Samuel 14 – 16
1. Samuel 14 – Untergräbt Jonathan hier die Autorität seines Vaters?
Über das „unsinnige“ Gelübde des Königs haben wir ja in den vergangenen Jahren bereits ausführlich nachgedacht (s.u.). Daher heute nur zwei Fragen:
Versucht Jonathan hier, die Autorität seines Vaters zu untergraben, wenn er in Vers 29 sagt, sein Vater habe mit diesem Gelübde Unglück über das Volk gebracht?
Wieso glaubt Saul, es hinge mit seinem Gelübde zusammen, dass Jehova nicht mehr mit ihm spricht? Wieso sollte ein Verstoß dagegen der Grund sein? Hatte Samuel ihm nicht bereits nach dem unangebrachten Opfer gesagt, dass Jehova ihn als König verworfen habe?
Die vielen Gedanken und den ergänzenden Stoff, den wir in den Vorjahren dazu zusammengetragen haben, findet ihr hier:
Kommentar — 13. April 2013 @ 16:31
Jule
1. Samuel 15 – was Saul hier tut, gibt den Vorwüfen Recht, die Satan Jehova macht
Obwohl wir in den vergangenen Jahren bereits sehr viele Gedanken zu diesem Kapitel zusammengetragen haben, drängen sich wieder einige mehr auf. Ich will mal der Reihenfolge der Verse nach anfangen:
Wenn ich das so in Vers 3 lese, dass er auch Frauen, Kinder und sogar Säuglinge töten soll, dann hört sich dies für mich sehr grausam an.
Wir hatten diesen Gedanken auch schon mehrfach behandelt, als es darum ging, dass sie die Völker des Landes ausrotten sollten, das sie in Besitz nehmen. Hier sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sie es verdient haben, da sie eine götzendienerische Nation waren.
Aber hier bei den Amalekitern ging es doch um ganz etwas anderes? Hier ging es doch um etwas, was sie dem Volk Israel angetan hatten. Aber waren dies nicht die führenden Männer des Landes und vielleicht auch noch die Krieger?
Was hatten dann die Frauen und Kinder damit zu tun?
Vor allen Dingen: warum lässt Saul diese „Unschuldigen“ töten, aber den wirklichen Verantwortlichen, den König, verschont er? Wo ist hier die Logik?
Wenn Saul hier sagt, dass er das Wertvolle verschonte, dann verschandelt er doch das Bild von Jehova: Jehova ist ein liebevoller, barmherziger und gerechter Gott, der keine bevorzugte Behandlung aufgrund irgendwelcher Vorteile wünscht. Es gehört mit zum mosaischen Gesetz.
Wenn Saul nun hier König und die besten Tiere verschont, dann widerspricht er dem ja, denn er sagt: wenn du nur wertvoll genug bist, dann bekommst du mildernde Umstände.
Völlig im Gegensatz zu dem, wofür unser Gott steht.
Unterstreicht er damit nicht auch das verdrehte Bild, das Satan von Jehova malen will, womit er uns dazu bringen will, uns von IHM abzuwenden? „ER enthält euch etwas vor“ – so könnten es die anderen empfunden haben und wie mögen wohl die Frauen und Kinder im eigenen Volk darüber gedacht haben?
Die Gedanken, Kommentare und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 14. April 2013 @ 18:52
Jule
1. Samuel 15:22
diesen Vers kennen wir bestimmt schon auswendig, so oft haben wir ihn in unseren Publikationen gelesen und in Vorträgen und Ansprachen gehört. Ja, Jehova will Gehorsam. Alles andere ist nicht so wichtig.
Aber ich finde hier den Zusammenhang sehr interessant. Denn es geht ja nicht so sehr darum, dass sich Saul das Wohlgefallen Jehovas mit diesem Opfer erkaufen wollte, weil er etwas verkehrt gemacht hatte – sondern er verstand die wahre Anbetung wohl falsch.
Jehova hatte gesagt: „alles soll der Vernichtung geweiht werden“ und eigentlich hätte es für Saul keinen Grund gegeben, dies nicht zu tun. Denn welchen Vorteil wird er denn davon gehabt haben, dass er das Leben des Königs veschonte und die besten Tiere für ein Opfer mit ins Lager nahm? Er hatte nicht zuvor einen Fehler gemacht, den er nun mit diesem Opfer bereinigen wollte.
Dies ist ja der Zusammenhang, in dem wir diesen Text immer wieder hören:
Dies alles trifft ja hier nicht auf Saul zu.
Meiner Ansicht nach hat er eine verkehrte Ansicht: er weiß, dass Gehorsam gut ist und er weiß aber auch, dass Jehova gern mit einem Opfer geehrt wird. Ich glaube ihm seine „Ausrede“, dass es ihm wirklich darum ging: er sah die schönen Tiere und dachte sich:
Daher wird er von Samuel mit den Worten zurechtgewiesen, dass Jehova nicht ebensoviel Gefallen an Opfern hat, wie an Gehorsam. Es geht um die Prioritäten.
Hier fallen mir dann die Worte Jesu ein, die er über die Pharisäer äußert:
Auch er macht hier die Prioritäten deutlich. Genau das, was Samuel hier tut
Kommentar — 14. April 2013 @ 19:30
Jule
1. Samuel 15:30-31:
Warum geht Samuel nun mit Saul mit, wenn er doch weiß, dass Jehova ihn verworfen hat und sieht, dass die Reue nicht echt ist, sondern es dem König nur darum geht, vor dem Volk nicht sein Gesicht zu verlieren?
Unterstützt er damit nicht vielmehr die falsche Einstellung von Saul?
Hat er Mitleid mit ihm?
Kommentar — 14. April 2013 @ 19:31
Jule
1. Samuel 16 – die Erwählung von David als nächster König Jehovas ist der Familie bekannt
Bisher hatte ich immer angenommen, dass Jehova den König unter Isais Söhnen auswählte, ohne dass dieser mitbekan, was eigentlich passiert.
Hier liest sich das so, als ob Samuel über jeden Sohn dem Vater sagt, dass nicht dieser der Erwählte ist. Also muss Davids Familie gewußt haben, dass er zum neuen König ausgewählt und gesalbt wurde.
Wie mögen sein Vater und seine Mutter wohl empfunden haben, als Saul diesen als Saitenspieler in den Palast holte. Hatten sie keine Angst um ihren Sohn?
Auf der anderen Seite: wenn sich die Brüder darüber im Klaren waren, dass der kleine Bruder der nächste König sein wird – von Jehova dazu ausgewählt und vom Propheten bereits gesalbt – wieso spotten sie dann über ihn, als er später in das Lager der Soldaten kommt und fragen ihn, ob er sich wichtig machen will?
Noch ein Punkt: David isr nun selbst „ein Gesalbter Jehovas“ – trotzdem betrachtet er weiterhin Saul als einen Gesalbten Jehovas und achtet und respektiert diesen als einen solchen.
Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:
Kommentar — 15. April 2013 @ 08:14
James Butler Stoney
Der Autor macht deutlich, warum die ganze schwere Zeit der Verfolgung und des „auf der Flucht seins“ für Davids Entwicklung und Schulung als künftiger König wichtig war:
Wenn wir die Erziehungswege Gottes verstehen wollen, die David geführt wurde, ist es nötig, daß wir Den im Auge haben, Den David vorbildlich darstellte. Die Wesenszüge jenes Einen konnten von David nur angedeutet und im Vorbild dargestellt werden auf Grund göttlicher Belehrung und unter Abtötung seiner eigenen Natur. Hinsichtlich seiner Stellung war David ständig ein Bild des Herrn Jesus Christus. Da er aber ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir war, so hatte er es, je höher seine Berufung war, um so mehr nötig, daß seine alte Natur beiseitegesetzt wurde, damit er in seinem Seelenzustand seiner hohen Stellung entsprechen konnte. Wir werden daher sehen, daß das große Ziel aller Zucht, durch die er gehen mußte, war, ihn für die Stellung fähig zu machen, in die Gott in Seiner Gnade ihn berufen hatte.
Ist es nicht so auch bei uns allen? Müssen wir nicht in die Zucht genommen und zubereitet werden für jede Stellung, die Gottes Gnade uns überträgt? je höher die Gnade uns zu dem Bewußtsein ihrer selbst erhebt, je nötiger haben wir die Reinigung. Wie dies geschieht, das würde unsere persönliche Lebensgeschichte, wenn sie gewissenhaft niedergeschrieben würde, im Einzelnen ergeben. Damit wir nun lernen, Seine Zucht an uns sorgfältig und richtig zu beachten und zu beurteilen, legt uns unser treuer Gott die Geschichte Seiner Wege mit anderen niedergeschrieben vor, die den Weg vor uns gepilgert sind. Die Geschichte Davids ist eine eindrucksvolle Illustration jener wunderbaren Zucht und Ermahnung, durch die Gott erzieht, – die Unterwerfung und Beiseitesetzung unserer selbst, um alles zu unterdrücken, was Seiner Gnade und Seinen Absichten zuwiderläuft.
1. Samuel 16.
David wird zuerst erwähnt, als Samuel von Gott gesandt wird, um ihn zum König an Sauls Stelle zu salben. Hier, in dem ersten uns mitgeteilten Abschnitt seines Lebens, können wir die Spuren des Charakters und der Stellung dessen sehen, der unsere Aufmerksamkeit später in so reichem Maße auf sich lenkt. Wir finden ihn, den jüngsten Sohn Jesses, abwesend von zu Hause, bei der Hut der Schafe seines Vaters in der Wüste. Dabei zeigt uns sein Angesicht – dieser untrügliche Spiegel des innersten Wesens -, welche Art von Mensch vor uns steht: Er war „rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Ansehen“. Und als Samuel ihn gesalbt hatte, „geriet der Geist Jehovas über David von selbigem Tage an und hinfort.“
Vorbildlich stellt der gesalbte David unseren Herrn dar nach der Taufe des Johannes, als der Heilige Geist vom Himmel herniederkam und auf Ihm blieb. So wie der Herr, als eine Folge dieser Salbung des Heiligen Geistes, Seinen öffentlichen Dienst aufnahm, ebenso tritt auch David, das Vorbild, seinen Dienst nun an. Unser Herr, voller Gnade und Wahrheit, wurde dadurch umso mehr dem Bösen um Sich her ausgesetzt. Und bei David, sobald der Geist Gottes auf ihn gekommen war, „wich der Geist Jehovas von Saul, und ein böser Geist von Jehova ängstigte ihn-. David ahnte sicher nicht, als der Geist auf ihn kam, daß sein erster Dienst als der Mann. Gottes es sein würde, die Gewaltsamkeit, die geistliche Gewalttätigkeit zu besänftigen, die sich in dem Haupt des Königreichs zeigte. Es war Saul geraten worden, einen Mann zu suchen, der des Lautenspiels kundig war, um den bösen Geist von ihm zu vertreiben. Und gerade der, der für diesen Dienst vorgeschlagen wird, ist David. Er wird in angemessener Weise beschrieben als einer, der des Spielens kundig ist, und ein tapferer Held und ein Kriegsmann, und der Rede verständig und ein schöner Mann; und Jehova ist mit ihm.“ – „Und es geschah, wenn der Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.“ Für David, den gesalbten König Gottes, war das ein scheinbar geringer Dienst, könnten wir sagen. Aber was für ein moralisches Vorrecht! Es scheint nur etwas Geringes zu sein, auf einer Laute zu spielen. Aber geringe Dienste, die in der Kraft des Geistes Gottes verrichtet werden, haben die erstaunlichsten Ergebnisse zur Folge.
Der Herr nahm während Seines Erdenwandels den gleichen Platz ein in bezug auf das Böse und all die Gewalttätigkeit, die Ihn hier umgaben. Für David aber bedeutete dies auch Zucht. Ob er verstanden hatte, was die Salbung in ihren vollen Auswirkungen bedeutete, wird uns nicht mitgeteilt. Wenn wir aber daran denken, daß der Geist Gottes auf ihn herniedergekommen war, so glauben wir, daß er empfunden haben muß, daß er die Befähigung für ein höheres Amt besaß. Hier aber zeigt sich die Echtheit wahrer Kraft in der Unterwerfung unter Gottes Willen. Es war Gottes Berufung, die ihn an diesen Platz stellte; der König Saul brauchte seinen Dienst, und er verrichtete ihn ohne Widerrede. Vielmehr, mit großer Geschicklichkeit! Treue im Geringsten beweist die Fähigkeit für das Größere. Und David lernt bei seinem ersten öffentlichen Auftreten, die großen Fähigkeiten, die Gott ihm gegeben hat, zur Förderung des im Augenblick am meisten benötigten Guten zu verwenden. Was hätte edler oder königlicher sein können!
Kommentar — 20. April 2013 @ 18:10