1. Samuel 14 – 16

Kapitel 14

Und es geschah eines Tages, daß Jonathan, der Sohn Sauls, dann zu dem Bediensteten, der ihm die Waffen trug, sagte: „Komm, und laß uns doch zum Vorposten der Philister hinübergehen, die dort drüben sind.“ Seinem Vater aber teilte er es nicht mit. 2 Und Saul wohnte im Randgebiet von Gibea unter dem Granatapfelbaum, der sich in Migron befindet; und die Leute bei ihm waren etwa sechshundert Mann. 3 (Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ichabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elis, des Priesters Jehovas in Silo, trug das Ephod.) Und das Volk selbst wußte nicht, daß Jonathan weggegangen war. 4 Zwischen den Übergängen nun, die Jonathan suchte, um gegen den Vorposten der Philister hinüberzugehen, war ein zerklüfteter Felszahn hier auf dieser Seite und ein zerklüfteter Felszahn dort auf jener Seite, und der Name des einen war Bozez, und der Name des anderen war Sene. 5 Der eine Zahn war eine Säule im Norden gegenüber Michmas, und der andere war im Süden gegenüber Geba.

6 Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“ 7 Darauf sagte sein Waffenträger zu ihm: „Tu, was immer in deinem Herzen ist. Wende dich, wohin du willst. Siehe, ich bin mit dir gemäß deinem Herzen.“ 8 Dann sprach Jonathan: „Hier ziehen wir zu den Männern hinüber und wollen uns vor ihnen zeigen. 9 Wenn sie so zu uns sagen sollten: ‚Steht still, bis wir mit euch Fühlung nehmen!‘, dann wollen wir stehen, wo wir sind, und wir sollten nicht zu ihnen hinaufgehen. 10 Sollten sie aber so zu uns sagen: ‚Kommt herauf gegen uns!‘, dann wollen wir hinaufgehen, weil Jehova sie bestimmt in unsere Hand geben wird, und das ist für uns das Zeichen.“

11 Darauf zeigten sich die beiden dem Vorposten der Philister. Und dann sprachen die Philister: „Siehe, die Hebräer kommen aus den Löchern hervor, wo sie sich versteckt haben.“ 12 Da antworteten die Männer des Vorpostens Jonathan und seinem Waffenträger und sagten: „Kommt zu uns herauf, und wir wollen euch etwas wissen lassen!“ Sogleich sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: „Komm herauf, mir nach, denn Jehova wird sie bestimmt in die Hand Israels geben.“ 13 Und Jonathan stieg unausgesetzt auf Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach; und sie begannen vor Jonathan zu fallen, und sein Waffenträger brachte sie hinter ihm zu Tode. 14 Und die erste Schlachtung, mit der Jonathan und sein Waffenträger sie niederschlugen, belief sich auf etwa zwanzig Mann innerhalb von ungefähr der halben Pflugbahn eines Joch Feldes.

15 Da entstand ein Zittern im Lager auf dem Feld und unter allem Volk des Vorpostens; und die plündernde Streitschar, auch sie zitterte, und die Erde begann zu beben, und es entstand ein Zittern von Gott aus. 16 Und die Wächter, die Saul in [dem] Gibea von Benjamin gehörten, bekamen es zu sehen, und siehe, das Getümmel wogte hin und her.

17 Und Saul sprach dann zu dem Volk, das bei ihm war: „Nehmt bitte die Zählung vor, und seht, wer von uns hinausgegangen ist.“ Als man die Zählung vornahm, nun, siehe, Jonathan und sein Waffenträger waren nicht da. 18 Saul sagte jetzt zu Ahija: „Bring die Lade des [wahren] Gottes herbei!“ (Denn die Lade des [wahren] Gottes befand sich an jenem Tag bei den Söhnen Israels.) 19 Und es geschah, während Saul zum Priester redete, daß das Getümmel im Lager der Philister fortwährend größer und größer wurde. Da sprach Saul zum Priester: „Zieh deine Hand zurück.“ 20 Somit wurde Saul und alles Volk, das bei ihm war, aufgeboten. Und sie kamen bis zum Kampf[platz], und siehe, das Schwert eines jeden war nun gegen seinen Mitmenschen; die Verwirrung war sehr groß. 21 Und die Hebräer, die zu den Philistern gehört hatten wie früher und die mit ihnen in das Lager ringsum hinaufgezogen waren, auch sie erwiesen sich als solche, die mit Israel waren, das bei Saul und Jonathan war. 22 Auch alle Männer von Israel, die sich in der Berggegend von Ephraim versteckt hatten, hörten, daß die Philister geflohen waren, und auch sie jagten ihnen dann dicht auf den Fersen nach in die Schlacht. 23 Und Jehova rettete dann Israel an jenem Tag, und die Schlacht selbst zog sich über Beth-Awen hinaus.

24 Und die Männer von Israel ihrerseits wurden an jenem Tag hart bedrängt, und dennoch stellte Saul das Volk unter einen Eidschwur, indem [er] sprach: „Verflucht ist der Mann, der Brot ißt vor dem Abend und ehe ich an meinen Feinden Rache genommen habe!“ Und niemand vom Volk kostete Brot.

25 Und alle vom Land kamen in den Wald, als es über der ganzen Oberfläche des Feldes gerade Honig gab. 26 Als das Volk in den Wald kam, siehe da, es troff von Honig, aber niemand führte seine Hand zu seinem Mund, denn das Volk fürchtete sich wegen des Eides. 27 Was Jonathan betrifft, er hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk unter einen Eid stellte; so streckte er die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und tauchte sie in die Honigwabe und zog seine Hand zu seinem Mund zurück, und seine Augen begannen zu leuchten. 28 Darauf antwortete einer vom Volk und sprach: „Dein Vater hat das Volk feierlich unter Eid gestellt, indem [er] sagte: ‚Verflucht ist der Mann, der heute Brot ißt!‘ “ (Und das Volk begann müde zu werden.) 29 Indes sprach Jonathan: „Mein Vater hat das Land in Verruf gebracht. Seht bitte, wie leuchtend meine Augen geworden sind, weil ich dieses bißchen Honig gekostet habe. 30 Wieviel mehr so, wenn das Volk heute nur von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es fand! Denn jetzt ist die Schlachtung an den Philistern nicht groß gewesen.“

31 Und an jenem Tag fuhren sie fort, die Philister von Michmas bis Ajalon niederzuschlagen, und das Volk wurde sehr müde. 32 Und das Volk begann, gierig über die Beute herzufallen und Schafe und Rinder und Kälber zu nehmen und sie auf der Erde zu schlachten, und das Volk ging daran, das Blut mitzuessen. 33 Da teilten sie es Saul mit und sprachen: „Siehe! Das Volk sündigt gegen Jehova, indem [es] das Blut mitißt.“ Darauf sagte er: „Ihr habt treulos gehandelt. Als erstes wälzt einen großen Stein zu mir.“ 34 Danach sprach Saul: „Zerstreut euch unter das Volk, und ihr sollt zu ihnen sagen: ‚Bringt heran zu mir ein jeder seinen Stier und ein jeder sein Schaf, und ihr sollt an diesem Ort schlachten und essen, und ihr sollt nicht gegen Jehova sündigen, indem [ihr] das Blut miteßt.‘ “ Demgemäß brachte alles Volk, ein jeder, seinen Stier an seiner Hand in jener Nacht herbei und schlachtete dort. 35 Und Saul baute dann Jehova einen Altar. Damit begann er mit dem Bauen eines Altars für Jehova.

36 Später sprach Saul: „Wir wollen hinter den Philistern her bei Nacht hinabziehen und sie ausplündern, bis der Morgen hell wird, und wir wollen keinen einzigen unter ihnen übriglassen.“ Darauf sagten sie: „Tu alles, was gut ist in deinen Augen.“ Dann sprach der Priester: „Wir wollen uns hier dem [wahren] Gott nahen.“ 37 Und Saul begann Gott zu befragen: „Soll ich hinter den Philistern her hinabziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben?“ Und er antwortete ihm nicht an jenem Tag. 38 Da sagte Saul: „Kommt hierher, all ihr Hauptleute des Volkes, und stellt fest, und seht, auf welche Weise es heute zu dieser Sünde gekommen ist. 39 Denn so wahr Jehova lebt, der der Befreier Israels ist, sei sie sogar an Jonathan, meinem Sohn, so wird er ganz bestimmt sterben.“ Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. 40 Und er sprach weiter zu ganz Israel: „Ihr selbst werdet auf der einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonathan – wir werden auf der anderen Seite sein.“ Darauf sagte das Volk zu Saul: „Tu, was gut ist in deinen Augen.“

41 Und Saul sprach dann zu Jehova: „O Gott Israels, gib doch Tummim!“ Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk seinerseits ging [frei] aus. 42 Saul sagte nun: „Werft Lose, um zwischen mir und Jonathan, meinem Sohn, zu entscheiden.“ Und Jonathan wurde getroffen. 43 Dann sprach Saul zu Jonathan: „Teil mir doch mit: Was hast du getan?“ Da teilte Jonathan es ihm mit und sagte: „Ich habe tatsächlich auf der Spitze des Stabes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig gekostet. Hier bin ich! Laß mich sterben!“

44 Darauf sprach Saul: „So möge Gott tun und so möge er hinzufügen, wenn du nicht ganz bestimmt sterben wirst, Jonathan.“ 45 Aber das Volk sagte zu Saul: „Soll Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel bewirkt hat? Das ist undenkbar! So wahr Jehova lebt, auch nicht ein einziges Haar seines Hauptes wird zur Erde fallen; denn mit Gott hat er an diesem Tag gewirkt.“ Damit erlöste das Volk Jonathan, und er starb nicht.

46 Da zog sich Saul davon zurück, den Philistern zu folgen, und die Philister ihrerseits gingen an ihren Ort.

47 Und Saul selbst übernahm das Königtum über Israel und führte dann ringsumher Krieg gegen alle seine Feinde, gegen Moab und gegen die Söhne Ammons und gegen Edom und gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich auch wandte, teilte er Verurteilung aus. 48 Und er handelte weiterhin tapfer und ging daran, Amalek niederzuschlagen und Israel aus der Hand seines Plünderers zu befreien.

49 Und die Söhne Sauls nun waren Jonathan und Jischwi und Malkischua, und was die Namen seiner beiden Töchter betrifft, der Name der erstgeborenen war Merab und der Name der jüngeren Michal. 50 Und der Name der Frau Sauls war Ahinoam, die Tochter des Ahimaaz, und der Name seines Heerobersten war Abner, der Sohn Ners, der Onkel Sauls. 51 Und Kisch war der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, war der Sohn Abiëls.

52 Und der Krieg gegen die Philister war heftig alle Tage Sauls. Wenn Saul irgendeinen starken Mann oder irgendeinen Tapferen sah, so versammelte er ihn jeweils zu sich.

Kapitel 15

15 Dann sprach Samuel zu Saul: „Ich war es, den Jehova sandte, um dich zum König über sein Volk Israel zu salben, und nun hör auf die Stimme der Worte Jehovas. 2 Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesagt hat: ‚Ich will das anrechnen, was Amalek Israel angetan hat, als er sich ihm in den Weg stellte, während es aus Ägypten heraufzog. 3 Jetzt geh, und du sollst Amalek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.‘ “ 4 Demgemäß bot Saul das Volk auf und nahm seine Zählung in Telaïm vor, zweihunderttausend Mann zu Fuß und zehntausend Mann von Juda.

5 Und dann kam Saul bis zur Stadt Amaleks und lag beim Wildbachtal im Hinterhalt. 6 Unterdessen sprach Saul zu den Kenitern: „Geht, zieht weg, geht aus der Mitte der Amalekiter hinab, damit ich dich nicht mit ihnen wegraffe. Was dich betrifft, du hast allen Söhnen Israels zu der Zeit, als sie aus Ägypten heraufkamen, liebende Güte erwiesen.“ Da zogen die Keniter aus der Mitte Amaleks hinweg. 7 Danach ging Saul daran, Amalek von Hawila bis nach Schur, das vor Ägypten ist, niederzuschlagen. 8 Und er konnte Agag, den König Amaleks, lebendig gefangennehmen, und alles andere Volk weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit Agag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung.

10 Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: 11 „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt.“ Und es betrübte Samuel, und er schrie die ganze Nacht hindurch zu Jehova. 12 Dann machte sich Samuel früh auf, um Saul am Morgen entgegenzugehen. Doch wurde Samuel berichtet und gesagt: „Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal errichtet, und er ist dann umgekehrt und ist hinübergegangen und nach Gilgal hinabgegangen.“ 13 Schließlich kam Samuel zu Saul, und Saul begann zu ihm zu sagen: „Gesegnet bist du von Jehova. Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt.“ 14 Samuel aber sprach: „Was bedeutet denn dieser Laut vom Kleinvieh in meinen Ohren und der Laut vom Großvieh, den ich höre?“ 15 Darauf sagte Saul: „Das haben sie von den Amalekitern hergebracht, denn das Volk hatte Mitleid mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs, um es Jehova, deinem Gott, zu opfern; was aber übrigblieb, haben wir der Vernichtung geweiht.“ 16 Darauf sprach Samuel zu Saul: „Halt inne! Und ich will dir mitteilen, was Jehova letzte Nacht zu mir geredet hat.“ Da sagte er zu ihm: „Rede!“

17 Und Samuel sprach weiter: „War es nicht, als du klein warst in deinen eigenen Augen, daß du [das] Haupt der Stämme Israels wurdest und Jehova dich dann zum König über Israel salbte? 18 Später sandte Jehova dich mit einem Auftrag aus und sagte: ‚Geh, und du sollst die Sünder, die Amalekiter, der Vernichtung weihen, und du sollst gegen sie kämpfen, bis du sie ausgerottet haben wirst.‘ 19 Warum also hast du der Stimme Jehovas nicht gehorcht, sondern bist gierig über die Beute hergefallen und hast getan, was böse war in den Augen Jehovas?“

20 Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“

22 Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

24 Da sprach Saul zu Samuel: „Ich habe gesündigt; denn ich habe den Befehl Jehovas und deine Worte übertreten, denn ich fürchtete das Volk und gehorchte so seiner Stimme. 25 Und nun verzeih bitte meine Sünde, und kehre mit mir um, damit ich mich vor Jehova niederwerfe.“ 26 Samuel aber sagte zu Saul: „Ich werde nicht mit dir umkehren, denn du hast das Wort Jehovas verworfen, und Jehova verwirft dich, damit du nicht mehr König seist über Israel.“ 27 Als Samuel sich umwandte, um zu gehen, packte er sogleich den Zipfel seines ärmellosen Obergewandes, doch er riß ab. 28 Darauf sprach Samuel zu ihm: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du. 29 Und überdies wird sich die Hoheit Israels nicht als falsch erweisen, und ER wird nichts bedauern, denn ER ist kein Erdenmensch, um [etwas] zu bedauern.“

30 Darauf sagte er: „Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich bitte vor den älteren Männern meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, und ich werde mich gewiß vor Jehova, deinem Gott, niederwerfen.“ 31 Da kehrte Samuel hinter Saul um, und Saul warf sich dann vor Jehova nieder. 32 Danach sprach Samuel: „Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her.“ Dann kam Agag widerstrebend zu ihm, und Agag begann bei sich zu sagen: „Wahrlich, die bittere Erfahrung des Todes ist gewichen.“ 33 Samuel aber sprach: „Wie dein Schwert Frauen der Kinder beraubt hat, ebenso wird deine Mutter am meisten der Kinder beraubt sein unter Frauen.“ Damit hieb Samuel dann Agag vor Jehova in Gilgal in Stücke.

34 Nun ging Samuel seines Weges nach Rama, und Saul seinerseits ging hinauf zu seinem eigenen Haus im Gibea Sauls. 35 Und Samuel sah Saul nicht wieder bis zu seinem Todestag, denn Samuel hatte sich der Trauer um Saul hingegeben. Was Jehova betrifft, er bedauerte, daß er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

Kapitel 16

16 Schließlich sprach Jehova zu Samuel: „Wie lange wirst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, daß er nicht als König über Israel herrsche? Fülle dein Horn mit Öl und geh. Ich werde dich zu Isaï, dem Bethlehemiter, senden, denn ich habe unter seinen Söhnen einen König für mich ausersehen.“ 2 Aber Samuel sagte: „Wie kann ich gehen? Hat Saul einmal davon gehört, wird er mich bestimmt töten.“ Und Jehova sprach weiter: „Eine junge Kuh von der Rinderherde solltest du mit dir nehmen, und du sollst sagen: ‚Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen.‘ 3 Und du sollst Isaï zum Schlachtopfer rufen; und ich meinerseits werde dich erkennen lassen, was du tun solltest, und du sollst mir den salben, den ich dir bezeichne.“

4 Und Samuel ging daran, zu tun, was Jehova geredet hatte. Als er nach Bethlehem kam, begannen die älteren Männer der Stadt, als sie ihn trafen, zu zittern, und so sprachen sie: „Bedeutet dein Kommen Frieden?“ 5 Darauf sagte er: „Es bedeutet Frieden. Um für Jehova zu opfern, darum bin ich gekommen. Heiligt euch, und ihr sollt mit mir zum Schlachtopfer kommen.“ Dann heiligte er Isaï und seine Söhne, worauf er sie zum Schlachtopfer rief. 6 Und es geschah, als sie hereinkamen und er Eliab erblickte, daß er sogleich sagte: „Gewiß ist vor Jehova sein Gesalbter.“ 7 Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“ 8 Dann rief Isaï Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen, doch sagte er: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 9 Als nächsten ließ Isaï Schamma vorübergehen, aber er sprach: „Auch diesen hat Jehova nicht erwählt.“ 10 So ließ Isaï sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen; immer noch sagte Samuel zu Isaï: „Jehova hat diese nicht erwählt.“

11 Schließlich sprach Samuel zu Isaï: „Sind dies alle Knaben?“ Darauf sagte er: „Der jüngste ist bis jetzt übrig, und siehe, er weidet die Schafe.“ Hierauf sprach Samuel zu Isaï: „Sende hin, und hol ihn, denn wir werden uns nicht zum Mahl setzen, bis er hierherkommt.“ 12 Demzufolge sandte er hin und ließ ihn kommen. Nun war er rötlich, ein junger Mann mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Dann sprach Jehova: „Steh auf, salbe ihn, denn er ist es!“ 13 Daher nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jehovas begann von jenem Tag an über David wirksam zu sein. Später stand Samuel auf und ging seines Weges nach Rama.

14 Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von Saul, und ein schlechter Geist von Jehova aus jagte ihm Schrecken ein. 15 Und die Diener Sauls begannen zu ihm zu sagen: „Hier nun jagt dir Gottes schlechter Geist Schrecken ein. 16 Unser Herr möge bitte deinen Knechten vor dir gebieten, daß sie einen Mann suchen, der des Harfenspiels kundig ist. Und es soll geschehen, wenn Gottes schlechter Geist über dich kommt, daß er mit seiner Hand spielen soll, und es wird dir bestimmt wohl werden.“ 17 Da sprach Saul zu seinen Dienern: „Seht [euch] für mich bitte nach einem Mann um, der gut spielen kann, und ihr sollt ihn zu mir bringen.“

18 Und einer von den Bediensteten antwortete dann und sprach: „Siehe! Ich habe gesehen, wie ein Sohn Isaïs, des Bethlehemiters, zu spielen versteht, und er ist ein tapferer, starker Mann und ein Kriegsmann und ein intelligenter Redner und ein wohlgestalteter Mann, und Jehova ist mit ihm.“ 19 Dann sandte Saul Boten zu Isaï und ließ sagen: „Sende doch David, deinen Sohn, der bei der Kleinviehherde ist, zu mir.“ 20 Da nahm Isaï einen Esel, Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte es durch die Hand Davids, seines Sohnes, zu Saul. 21 So kam David zu Saul und stand ihm zu Diensten; und er liebte ihn schließlich sehr, und er wurde sein Waffenträger. 22 Demzufolge sandte Saul zu Isaï und ließ sagen: „Laß bitte David mir ständig zu Diensten sein, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.“ 23 Und es geschah, wenn Gottes Geist über Saul kam, daß David die Harfe nahm und mit seiner Hand spielte; und es gab Saul Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der schlechte Geist wich von ihm.

Jule | 03.30.09 | 1. Samuel, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , |

37 Comments »

  1. Jule

    1. Samuel 14 – 16

    14:6

    Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“

    ein sehr schöner und ermnternder Gedanke, wie ich finde..

    Vers 10

    Sollten sie aber so zu uns sagen: ‚Kommt herauf gegen uns!‘, dann wollen wir hinaufgehen, weil Jehova sie bestimmt in unsere Hand geben wird, und das ist für uns das Zeichen.“

    hatten wir erst vor kurzem zum Thema Gebet: dass wir konkret beten sollten. Nicht nur allgemein, sondern ganz konkret um etwas bitten. Dann werden wir auch sehen, dass Jehova unsere Gebete erhört.

    Jonathan und sein Gefährte bringen das Lager der Philister in Aufruhr und haben Erfolg in ihrem Tun. Warum? Waren sie besonders gewitzt oder besonders geschickt?

    Nein, es war, weil sie den Willen Jehovas tun wollten. Sie beteten zu Jehova und vertrauten ihm und seiner Führung voll und ganz. Sie hatten Gottes Geist und so war ihnen das Unmögliche möglich.

    Erinnern wir uns noch an das ermmunternde Programm vom letzten Bezirskongress „Geleitet von Gottes Geist“ und an die vielen schönen Erfahrungen, die wir von der Bühne gehört haben? Auch wir können solche Erfahrungen mit Jehova machen, wenn wir uns vertrauensvoll in seine Hand begeben. Lassen wir uns jeden Tag, bei allem was wir tun, von Gottes Geist leiten.

    Kapitel 15
    Saul hat scheinbar nichts dazu gelernt, denn wieder hält er sich nicht an die Anweisungen, die er von Jehova erhalten hat und wieder rechtfertigt er sein verkehrtes Handeln und „kann ja garnichts dafür“, wieder sind die anderen schuld.

    Vers 13

    Schließlich kam Samuel zu Saul, und Saul begann zu ihm zu sagen: „Gesegnet bist du von Jehova. Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt.“

    ist das nicht eine Frechheit? Er hatte nicht getan, wie Jehova ihm gesagt hatte, aber zu Samue tut er ganz lieb. Denkt er, er könne Jehova veräppeln? Wie dumm ist das denn?

    Aber Saul ist doch echt süß, oder? Auf sein Versäumnis angesprochen, wächst er doch glatt über sich hinaus und verkauft seinen offensichtlichen Ungehorsam (er sollte alles vernichten – aber hatte ganz offensichtlich den König und das Vieh verschont = eindeutig ungehorsames Handeln) als gute Tat. Immerhin brauchte man ja Vieh, um Jehova zu opfern. „Bin ich nicht gut, dass ich auch daran gedacht hatte?“ – super, echt!

    Vers 20,21:

    Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“


    Freute sich Jehova über sein „umsichtiges Handeln“?

    Vers 22,23

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

    Bereut Saul nun sein vermessenes Handeln?

    Nicht wirklich, denn wieder weist er darauf hin, dass ja das Volk… und er konnte nichts dafür. Er will nicht wahr haben, dass er zu weit gegangen ist und Jehova nicht mehr mit sich verhandeln lässt. Immer wieder hindert er Samuel daran, zu gehen. Tut er mir nun leid, weil Jehova seine Reue nicht anerkennt?

    Welche Reue? Worum geht es ihm denn wirklich?

    Vers 30

    Darauf sagte er: „Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich bitte vor den älteren Männern meines Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, und ich werde mich gewiß vor Jehova, deinem Gott, niederwerfen.“

    Jehova ist zwar barmherig und gnädig, aber er ist kein dummer Trottel. Er lässt sich nicht von uns über’s Ohr hauen und wenn wir nicht aufrichtig und aus den richtigen Beweggründen bereuen, dann ist auch nix mit Vergebung. Wenn jemand aus Angst vor Strafe Reue heuchelt, kann er vielleicht Menschen hinters Licht führen und beeindrucken.

    Jehova nicht, denn Jehova sieht die Herzen und beurteilt (und verurteilt) uns gemäß dem, was in unserem Herzen ist…

    Kommentar — 2. April 2009 @ 08:18

  2. Jule

    1. Samuel 16:7

    Aber Jehova sprach zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, [sieht Gott,] denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“

    Das, was wirklich für Jehova zählt, ist die richtige Herzenseinstellung. Alles andere ist nebensächlich!

    Ach ja? Hatten wir nicht einige Kapitel davor, dass für Jehova nur der Gehorsam zählt? Und nu?

    Naja, das eine schließt ja das andere nicht aus: denn, wenn ich die richtige Herzenseinstellung habe – nämlich aufrichtige Liebe zu Jehova – dann werde ich ihm von Herzen gern gehorchen…

    Kommentar — 2. April 2009 @ 21:48

  3. Bilder für Kids

    und hier wieder was für die Kleinen:

    David mit harfe

    David mit Harfe

    und noch eins

    der Hirte

    der singende Hirte

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:26

  4. Thomas

    1.Samuel 14

    Jonathan vertraut auf den Allmächtigen. Er zeigt seinen Glauben, indem er handelt und die Entscheidung dem Allmächtigen obläßt. Wie tut er das? Es wird berichtet, dass er einen engen Pfad zum Feind hinauf wählt, um allein mit seinen Waffenträger, gegen die Philister zu kämpfen. Er sagt “Es ist für Jehova nicht schwer, durch wenige als auch durch viele zu retten” – und geht. Aber das WIE überläßt er dann Jehova. Er sagt, welche zwei Möglichkeiten es geben würde, und läßt den Ausgang offen. Ähnliche Proben lesen wir in der Bibel öfter – das auf den Weg machen, aber die Entscheidung nicht selber treffen, sondern beim Allmächtigen zu belassen.

    Jonathan vertraut deutlich weder auf eigene Kraft noch auf eigene Stärke sondern einzig und allein darauf, das Jehova für ihn kämpft/mit ihm kämpft.

    Dann sehen wir Saul, der nicht Glauben hat, sondern mit Taten denkt, Jehova auf seine Seite ziehen zu müssen/können. Saul macht wohl immer viel Gewese um seine Taten und seine Entscheidungen scheinen auch nicht immer logisch zu sein. Warum sollen die Leute nichts essen? Warum verflucht er – um seine Entscheidung mehr Nachdruck zu verleihen? Ja, er befragt über die Lose Jehova, aber so richtig scheint sein Verhältnis nicht zu stimmen! Er glaubt wohl als König alle Entscheidungen vertreten zu können – oder ist das schon Altersstarsinn?

    Er würde sogar seinen Sohn töten, nur weil dieser seinen Befehl, nichts zu essen, übertreten hatte. Aber das Volk tritt für Jehonathan ein.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39

  5. Thomas

    1.Samuel 15

    Klare Anweisungen vom Propheten direkt von Gott, weitergeleitet an den Herrscher. Und? Nun wie heute auch oft, wird der klare Auftrag als “Empfehlung” mißverstanden. Ja, ein bißchen hat sich Saul ja an den Auftrag gehalten, aber eben auch ein “bißchen nicht” 😉

    Samuel bekommt von Jehova den Auftrag, Saul zu sagen, wie er darüber denkt. Und Samuel? Wie würdest du reagieren? Würdest du einen Freudentanz aufführen? Wäre es dir egal? Oder?
    Laut Vers 11 “schrie er die ganze Nacht zu Jehova!” – es ließ ihn nicht kalt! Er trauerte um Saul und machte in seiner Zwiesprache mit dem Allmächtigen auch keinen Hehl daraus!

    Und dann – ging er zu Saul um ihn anzuhören, zu hören, was Saul dazu zu sagen hätte. Wie redet er mit Saul? wie mit einem Verworfenen? Sagt er ihm, dass er froh sei, dass Gott einen anderen König gefunden hat? Spottet er über ihn? Nein, im Gegenteil. Voller Mitgefühl zeigt er auf, das Saul doch alles hätte erreichen können! und er zeigt deutlich, dass GHEORSAM gegenüber dem Willen Gottes aller selbstgewählten Frömmigkeit vorgeordnet ist.

    Darin unterscheidet sich Israels Glaube von den Glauben der Völker um sie herum, und darum wird auch Ungehorsam und Widerstand gegen den Willen Jehovas auf gleicher Ebene wie Götzendienst gesehen werden.

    Wie die Erwählung des Saul zum König im “Geheimen” also ohne Zeugen geschah, so ist die Verwerfung auch “geheim”. Ja, Jehova enzeiht seinen Beistand und seinen Rat für alle Handlungen Sauls. Aber Äußerlich verändert sich nichts! Samuel stützt durch seine Anwesenheit sogar die Autorität des in Gottes Augen gefallen Königs. Man könnte daraus schlußfolgern, dass Erwählung und Verwerfung durch Jehova für die Öffentlichkeit weder einsichtig noch sichtbar sind. Deshalb trägt jeder die Verantwortung nicht ohne Nachzudenken Aufträgen zu folgen, sondern immer alles gemäß der heiligen Schrift zu überprüfen.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39

  6. Thomas

    1.Samuel 16

    Was für ein Mensch dieser Samuel war: zuerst werden seine Söhne verworfen, da sie kein gottgefälligen Lebenswandel in Angriff nehmen. Dann sieht er, wie der erwählte Saul durch Ungehorsam seinen Segen verliert. Und Samuel gibt sich “großer Traurigkeit” hin! Nicht “ich hab es doch gewußt!” sondern “Traurigkeit”.

    Nun bekommt er von Jehova den Auftrag, einen neuen König zu salben – einen Mann, der nicht wie ein König aussieht!
    “Ein Mensch sieht,was vor den Augen ist, aber Jehova sieht DAS HERZ an”

    Worauf schauen wir? Auf das Aussehen? Auf den scheinbaren Ruf? Oder wirklich auf den inneren Menschen und sein Verhältnis zum Allmächtigen?

    Saul leidet darunter, den Geist Gottes verloren zu haben. Muss auch ein grausames Gefühl sein, zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn Gottes Geist einen anleitet, beschützt und ausfüllt, und dann auf einmal Leere, und ohne Schutz und ohne Anleitung dazustehen. Aber anstatt zu Gott zurückzukehren, versucht er seine schlechte Einstellung nur zu verscheuchen.

    Eine Sinnesänderung zu Jehova zurück und die Suche seinen Willen im eigenen Leben anzuwenden, hätte sicher mehr geholfen. Den eigenen Kopf mit “guter Musik zu füllen” war vielleicht ein guter Anfang. Aber Saul kam nie über diesen Anfang hinaus.

    Kommentar — 6. April 2009 @ 14:39

  7. thom

    1.Samuel 14-16
    Zitate von J.N.Darby


    Kapitel 14
    Jonathan faßt den Entschluß, die Philister in der Energie, die er aus dem Glauben an Gott schöpft, anzugreifen; und wenn in Saul der Unglaube offenbart wird, wird die Holdseligkeit des Glaubens in seinem Sohne entfaltet.

    Die Schwierigkeiten bleiben unvermindert. Die Philister sind in Stellung gegangen, und ihr Lager befindet sich an einem ungemein schwer zu erreichenden Orte: ein schmaler Pfad an senkrechten Felsen hinauf ist der einzig mögliche Zugang. Die Philister standen da sehr zahlreich und waren gut bewaffnet. Dem Glauben ist es aber schwer, die Unterdrückung des Volkes Gottes durch den Feind zu ertragen, wie auch die Verunehrung, die Gott Selbst dadurch angetan wird. Jonathan erträgt es nicht. Wo sucht er Kraft? Seine Gedanken sind einfältig. Die Philister sind unbeschnitten, sie haben nicht den Beistand des Gottes Israels. „Für Jehova gibt es kein Hindernis durch viele zu retten oder durch wenige“, und das ist der Gedanke des Glaubens Jonathans, dieser holdseligen Blume, die Gott in diesem traurigen Augenblick in der Wüste Israels erblühen ließ. Er denkt nicht an sich selbst. Er sagt: Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben. Er vertraut auf Gott und auf Seine unfehlbare Treue Seinem Volke gegenüber: sein Herz ruht darin; er denkt nicht einen Augenblick, daß Gott nicht mit Seinem Volk ist, in welchem Zustande sie auch sein mögen. Das kennzeichnet den Glauben. Er erkennt nicht nur an, daß Gott groß ist, sondern er betrachtet auch das unauflösliche Band (unauflöslich, weil es aus Gott ist) zwischen Gott und Seinem Volke. Die Folge davon ist, daß der Glaube die Umstände vergißt oder sie eher null und nichtig macht. Gott ist mit Seinem Volke. Er ist nicht mit ihren Feinden. Alles übrige ist bloß eine Gelegenheit, die echte Abhängigkeit des Glaubens zu erproben. Somit war keine Wichtigtuerei bei Jonathan, seine Erwartung ist von Gott. Er zieht aus und trifft mit den Philistern zusammen. Dort ist er ein Zeuge für Gott. Wenn sie dreist genug sind, herunterzusteigen, wird er auf sie warten und nicht sich selbst Schwierigkeiten bereiten, er wird aber nicht vor denjenigen weichen, die ihm auf seinem Pfade begegnen. Die lässige und gleichzeitig törichte und unvorsichtige Zuversicht der Feinde ist für Jonathan bloß ein Zeichen, daß Jehova sie dahingegeben hat. Wären sie heruntergestiegen, hätten sie ihren Vorteil verloren; indem sie ihn aufforderten heraufzukommen, beseitigten sie die unüberwindliche Schwierigkeit, zum Lager zu gelangen. Froh, einen treuen Genossen in seinem Werk des Glaubens zu haben, sucht Jonathan keine andere Hilfe. Er redet nicht über die Hebräer, sondern er sagt: „Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben.“ Er erklettert den Felsen mit seinem Waffenträger. Wahrhaftig war Jehova mit ihm: die Philister fallen vor Jonathan, und sein Waffenträger tötet hinter ihm her. Während Gott aber den durch den Glauben gestärkten Arm ehrt, offenbart Er Sich Selbst. Der Schrecken Gottes ergreift die Philister, und alles erbebt vor dem Manne, der durch den Glauben (der kostbaren Gabe Gottes) zum Handeln getrieben wurde.

    Der Glaube handelt von sich aus. Saul ist gezwungen, das Volk zu mustern, um zu erfahren, wer weggegangen ist. Wehe! wir kommen jetzt zur traurigen Geschichte des Unglaubens. Saul bemüht sich darum, von der Lade einige Anweisungen zu bekommen, während Gott sonstwo ohne Israel über den Feind triumphierte. Das Getümmel ihrer Niederlage nahm fort und fort zu, und der Unglaube, der ja nie weiß, was zu tun ist, befiehlt dem Priester, seine Hand zurückzuziehen. Der König und der Priester waren nicht das Bindeglied zwischen Gott und dem Volke. Da war weder der Glaube des Volkes an Gott ohne einen König, noch der von Gott Selbst gegebene König. Nun, wo der Sieg aber errungen ist, freuen sich alle, am Triumph teilzuhaben und die Philister zu verfolgen.

    Und der arme Saul, was tut er? Wie gut die Beweggründe des Unglaubens sein mögen, sich dem Werke des Glaubens anzuschließen, kann er niemals etwas anderes tun als es verderben. Saul redet darüber, sich an seinen Feinden zu rächen. Er hat Jehova nicht in seinen Gedanken; er denkt an sich selbst und hindert die Verfolgung durch seinen fleischlichen und selbstsüchtigen Eifer. Möge Gott uns vor der Führung und Hilfe des Unglaubens beim Werke des Glaubens bewahren Gott kann uns Selbst durch alle Mittel helfen; wenn der Mensch sich aber in das Werk einmischt, so verdirbt er es bloß, sogar wenn er sich darum bemüht, Kraft hervorzubringen.

    In dem Augenblick eines solchen Segens ist Saul eifrig darum bemüht, den Gedanken der Ehrung der Vorschriften Jehovas fortzusetzen, wie er auch vordem Seinen Rat bei der Lade erbat und dabei Seinen Namen sehr betonte, als ob der Sieg ihm zu verdanken gewesen wäre, und es war nur irgendeine verborgene Sünde, die ihn daran hinderte, eine Antwort von Gott zu erlangen. Jonathan, durch den Gott gewirkt hatte, hätte er beinahe umgebracht. Er wollte dadurch die Sünde entdecken, daß er Gott einschaltete, der tatsächlich auch handelt, aber nur, um die Torheit des armen Königs offenbar zu machen.

    Man merke sich, daß sich der Glaube in seiner vollen Lebenskraft dankbar an der Erquickung laben kann, die Gott ihm auf seinem mühsamen Lauf vorsetzt, während der fleischliche Eifer, der eine bloße Nachahmung des Glaubens ist und der niemals mit Gott handelt, es sich zur Pflicht macht, sie abzuweisen. Alles, was Saul tun kann, wenn er die Führung übernimmt, ist, zu verhindern, daß die volle Frucht des Sieges eingebracht wird. Sein Dazwischenfahren konnte das Werk der anderen nur verderben; er hat keinen Glauben, um ein solches Werk selbst zu vollbringen.

    Nichtsdestoweniger erbarmt Sich Gott Israels und hält ihre Feinde durch Saul in Schach; denn, obwohl ungläubig, hatte er noch nicht seinen Haß gegen den Erwählten Gottes gerichtet. Er war noch nicht von Jehova verlassen.

    Doch ist dieser schmerzliche und ernste Augenblick ganz nahe. Unterdessen stärkt er sich. Es war ein beständiger Streit mit den Philistern; Saul aber, streitbar wie er war, konnte sie nicht wie David oder sogar wie Samuel überwältigen. Er suchte unter seinen Genossen fleischliche Mittel, um sein Ziel zu erreichen.

    Man beachte hier, mit welcher furchtbaren Schnelligkeit, und sogar sofort, der Feind die Oberhand gewinnt, wenn wir nicht in den Wegen Gottes wandeln.
    Man beachte auch, daß alle Formen der Frömmigkeit und der jüdischen Religion bei Saul waren: „Der Priester Jehovas zu Silo (Kap. 14, 3), welcher das Ephod trug“, und die Lade (V. 18). Er berät sich mit dem Priester. Er hindert sie daran, Fleisch mit Blut zu essen. Er baut einen Altar. Der Priester sucht Rat bei Gott, und da Gott keine Antwort gibt, ist Saul bereit, Jonathan als schuldig zu töten, weil er trotz des Schwures gegessen hatte.

    Es ist gleichzeitig zu beachten, daß dies der erste Altar ist, den Saul gebaut hat, und daß der Priester aus der von Gott verurteilten Familie war. Er baut seinen Altar, nachdem er verworfen war, und nach dem äußeren Segen, den Gott gegeben hatte, und den er sich selbst zuschreibt, obwohl er ihn nur verdorben hatte.

    Andererseits handelt der Glaube Jonathans, ohne sich mit Fleisch und Blut zu beraten; wie das Volk sagte, handelte er mit Gott (Kap. 14, 45). Das Volk wußte nicht, daß er abwesend war. Glücklicher Jonathan! der Glaube hatte ihn so weit vorausgeführt, daß er den sinnlosen Fluch, den sein Vater über einen jeden verhängte, der Speise essen würde, nicht einmal hörte. Die Torheit des Unglaubens eines anderen erreichte ihn nicht. Indem er voranging, war er frei, mit Freude und Danksagung die Güte seines Gottes zu genießen, und er ging seinen Weg erquickt und ermutigt – glücklicher Wandel der Einfalt, die mit Gott handelt!

    Kapitel 15
    Nichtsdestoweniger wird Saul einer letzten Prüfung unterzogen. Durch den Mund Samuels sendet ihn Jehova, die Amalekiter zu schlagen und sie selbst und alles, was ihnen gehörte, völlig zu vernichten. Sie waren die grausamen und entschlossenen Feinde des Volkes Gottes (5.Mo 25, 17 – 19). Die erste der Nationen war Amalek gewesen; ihr Name und ihr Stolz waren allenthalben bekannt (4.Mo 24, 7. 20), es war aber eine von Gott verdammte Nation.

    Jetzt betraut Gott den Saul damit, 5.Mo 25, 19 zu erfüllen. In diesem Falle begleitete ihn ganz Israel ohne Furcht. Dies waren nicht die inneren Feinde, die täglich ihre Kraft und ihren Mut zermürbten. Der Sieg ist vollständig. Es bleibt nur die Frage der Treue zu Gott, und daß Seiner Herrlichkeit vor der Selbstsucht der Vorrang gegeben wird. Saul fürchtet aber das Volk. Der Geist Gottes sagt: „Saul und das Volk“; Saul sagt: „das Volk“, und daß es für Gott wäre, daß sie die Beute verschont hatten. Aber unsere Entschuldigungen, selbst wenn sie wahr sind, verurteilen uns nur. Indem er keinen Glauben hat und nicht zu Gott aufschaut, fürchtet Saul das Volk mehr als Gott. Welch ein Sklave ist der Ungläubige! Wenn er nicht der Sklave des Feindes ist, so ist er der Sklave des Volkes, das er zu regieren scheint. Inmitten des Volkes treulos Gott gegenüber, und von Segnungen von Jehova umringt, wird Saul schließlich das Königtum genommen.

    Da ist keine Demütigung, kein zerbrochenes Herz – er bekennt seine Sünde in der Hoffnung, der Strafe zu entgehen, da er sie aber nicht vermeiden kann, fleht er Samuel an, ihm trotzdem Ehre zu erweisen. Samuel tut es und verläßt ihn alsdann. Jetzt ändert sich alles, und David erscheint auf dem Schauplatz.

    Kapitel 16
    Gott setzt aber David nicht sofort auf die Höhe der Macht, wie Er es im Falle Sauls getan hatte. Er muß seinen Weg durch allerhand Schwierigkeiten durch Gnade und Glauben gehen, und obwohl er mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, muß er vor dem Angesicht einer Macht handeln, die den Geist nicht hat, die Gott aber noch nicht beiseite gesetzt hat. Er muß unterwürfig sein und gedemütigt werden, er muß seine völlige Abhängigkeit von Gott empfinden, daß Gott in allen Umständen genügt; und sein Glaube muß durch Prüfungen entwickelt werden, in denen empfunden wird, daß Gott alles ist.

    Zitate von H.Rossier


    Soll jetzt das Fleisch diese Rolle spielen können, oder wird es seine Unfähigkeit dazu beweisen?

    Anfangs zeigte es sich scheinbar dazu fähig. Auf den Befehl Gottes macht Saul sich auf, stellt sich an die Spitze des Volkes, sondert die Keniter ab, die sich als Freunde des Volkes Gottes erwiesen hatten (Richter 4, 11), und schlägt Amalek und sein ganzes Volk. Indes führt er den Befehl Gottes nicht bis zum Ende hinaus. Das wird das Fleisch niemals tun. Es weiß nicht bis zum Ende hin untätig zu sein, wenn Gott es dazu auffordert – ein Beweis davon sind die sieben Tage von Gilgal (Kap. 13, 8); und es kann ebensowenig bis zum Ende hin tätig sein, wie unsere Erzählung dies beweist. Einen göttlichen Befehl nicht ganz ausführen, ist aber für Jehova dasselbe, als ihn gar nicht ausführen. Gott erklärt: „Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich hinter mir abgewandt und hat meine Worte nicht erfüllt“ (V. 11).

    Ein tiefer Kummer für Samuel! Obwohl er weiß, daß dieser Mann verworfen ist, bittet er doch die ganze Nacht für ihn. Samuel war, wie wir oft bemerkt haben, stets in Gebet und Fürbitte tätig, sowohl für die Ungehorsamen wie für die Bösen, ja, für einen jeden. Er trauert, er fleht, aber er gehorcht; das ist dem Glauben eigen. In welch einem völligen Gegensatz steht dies zu dem Verhalten Sauls! Es heißt: „Samuel schrie zu Jehova die ganze Nacht; und am Morgen machte er sich früh auf, Saul entgegen.“ Dieser hatte sich ein Denkmal errichtet, indem er sich selbst den Sieg zuschrieb; denn das Fleisch, selbst wenn es in dem Werke Gottes tätig ist, kann dieses Werk nicht für Ihn tun.

    Saul sagt zu dem ihm entgegenkommenden Samuel: „Gesegnet seiest du von Jehova! Ich habe das Wort Jehovas erfüllt.“ Wie eilig ist er, sich zu rühmen! In Vers 20 werden wir ihn mit derselben Schnelligkeit sich entschuldigen und in Vers 24 sich anklagen sehen. Doch Gott gibt sich nicht mit Worten zufrieden. Samuel fragt: „Was ist denn das für ein Blöken von Kleinvieh in meinen Ohren, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?“ Saul, der gerade gesagt hatte: „Ich habe das Wort Jehovas ausgeführt“, wälzt jetzt die Schuld von sich ab auf das Volk, obwohl er und das Volk (V. 9) im Einverständnis miteinander gehandelt hatten. „Sie haben sie von den Amalekitern gebracht, sagt er, „weil das Volk das Beste vom Klein- und Rindvieh verschont hat, um Jehova, deinem Gott zu opfern; aber das Übrige haben wir verbannt.“ In diesen wenigen Worten rühmt Saul sich selbst, klagt seine Mitschuldigen an und sucht seinem Ungehorsam einen schönen Schein zu geben, als handle es sich dabei um den Dienst Jehovas. Welch eine Verblendung! Samuel schickt sich an, ihn dessen zu überführen; aber ehe er das tut, erinnert er ihn daran, daß er im Anfang demütig, klein in seinen Augen, gewesen war. Das war sein natürlicher Charakter, und Gott hatte ihn gesegnet. Warum nun hatte er sich jetzt gegen das Gebot Jehovas aufgelehnt? Saul antwortet: „Ich habe der Stimme Jehovas gehorcht und bin auf dem Wege gezogen, den Jehova mich gesandt hat; und ich habe Agag, den König der Amalekiter, hergebracht, und die Amalekiter habe ich verbannt. Aber das Volk hat von der Beute genommen: Klein- und Rindvieh, das Vorzüglichste des Verbannten, um Jehova, deinem Gott, zu opfern in Gilgal“ (V. 20, 21).

    Opfern bedeutet für ihn mehr als Gehorchen; aber „hat Jehova Lust an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst.“ Ernste Wahrheit! Ein Opfer ohne Gehorsam ist nicht besser, als sich vor den Götzenbildern niederzuwerfen. Die erste Eigenschaft des Glaubens ist der Gehorsam. Paulus hatte sein Apostelamt empfangen „zum Glaubensgehorsam unter allen Nationen“ (Röm 1, 5). Es gibt übrigens vieles, was Gott dem Opfer vorzieht. „An Frömmigkeit habe ich Gefallen“, lesen wir in Hosea 6, 6, „und nicht am Schlachtopfer, und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern“. „Gehet aber hin,“ sagt der Herr zu den Pharisäern, „und lernet, was es ist: Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer“ (Mt 9, 13). Gehorsam hat alle Männer des Glaubens gekennzeichnet, von Abraham an, dem Vater der Gläubigen, der gehorsam war und auf Gottes Gebot hin auszog, „nicht wissend, wohin er komme“.

    Und nun betrachte, mein Leser, die Folge des Ungehorsams für Saul, sie ist ernst: „Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ Einst, in Gilgal, hatte Jehova durch Samuel gesagt: „Dein Königtum wird nicht bestehen“ (Kap. 13, 14). Jetzt trifft ihn der letzte Schlag: „Gott hat dich verworfen.“

    Wie nimmt Saul diesen Urteilsspruch auf? Er bekennt seine Sünde, aber ohne Demütigung, ohne Reue, indem er noch hofft, ihren Folgen entgehen zu können. „Ich habe gesündigt“, sagt er, „daß ich den Befehl Jehovas und deine Worte übertreten habe; denn ich habe das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört.“ Immer noch Entschuldigungen, aber verbunden mit einer erstaunlichen Bereitwilligkeit, das Böse zu bekennen, welches er noch wenige Augenblicke zuvor abgeleugnet hatte. Es fehlt eben an jeglicher Übung des Gewissens bei Saul. Er will lieber seine Feigheit dem Volke gegenüber als Milderungsgrund anführen, als die Sünde ganz auf sich nehmen. Welch ein Unterschied zwischen seinen Worten und jenem anderen: „Ich habe gesündigt gegen Jehova“, daß es aus dem getroffenen Gewissen Davids nach seinem Falle hervorkam! Saul hofft auf diese Weise Vergebung zu erlangen und wiederhergestellt zu werden. Aber es ist zu spät; der Urteilsspruch ist endgültig, denn Gott ist Gott, und „das Vertrauen Israels lügt nicht, und er bereut nicht“. „Ich habe gesündigt“, sagt der unglückliche König zum zweiten Male; „nun ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel.“ Bis zum Ende hin hat er nur sich selbst und seine eigene Ehre im Auge. Samuel ehrt ihn wirklich, aber dann verläßt er ihn. So lange Gott nicht Seinen Urteilsspruch über die von Ihm eingesetzten Mächte ausgeführt hat, haben wir sie anzuerkennen.

    „Saul betete an vor Jehova“, aber es war ohne Nutzen für Gott und für ihn. Von nun an ist die Ausführung des Urteilsspruches Gottes über Amalek den Händen Samuels anvertraut; er ist es, der Agag in Stücke haut zu Gilgal. Dann zieht er nach Rama, seiner Vaterstadt, aber sie ist jetzt für ihn ein Ort der Tränen und der Trauer. Saul begibt sich in sein Haus, und von da an besteht eine völlige Trennung zwischen ihm und dem Propheten.

    …, wollen wir gewisse, für uns sehr beachtenswerte Einzelheiten des Charakters Samuels betrachten.

    Wenn es sich um die menschlichen Gedanken selbst eines Richters und Propheten handelt, so finden wir, daß sie nicht besser sind, als bei jedem anderen Menschen. Das Wort bietet uns manche Beispiele dafür. Wir begegnen hier zwar nicht gerade wirklichen Fehlern bei Samuel, aber doch verrät er durch seine Denkweise einen Zustand, welcher nicht der einer wahren Gemeinschaft mit Gott ist. Nachdem Saul verworfen ist, fährt Samuel fort, um ihn zu trauern, und zwar so sehr, daß Gott es ihm mit den Worten vorhalten muß: „Bis wann willst du um Saul trauern?“ Sodann, anstatt sich darüber zu freuen, daß Gott einen König für Sich gefunden hat, antwortet er: „Wie mag ich hingehen? Wenn Saul es hört, so tötet er mich.“ – Wie mag ich hingehen? Welch eine Frage, wenn Gott ihm gebietet, zu gehen! Hatte Mose es einst nicht gerade so gemacht? (2.Mose 4). Er erhob Einwendungen gegen die Befehle Jehovas, die scheinbar auf Demut (Kap. 3, 11) und Mangel an Vertrauen auf Menschen und auf sich selbst (Kap. 4, 1 u. 10) beruhten, während sie in Wirklichkeit nur unter einem achtbaren Äußeren den Unglauben und den Mangel an Vertrauen des natürlichen Herzens verbargen.

    Schließlich, als Samuel Eliab, den Erstgeborenen Isais, sah, sprach er: „Gewiß, vor Jehova ist sein Gesalbter!“ So urteilt selbst dieser Mann Gottes nach dem äußeren Schein, so daß Gott gezwungen ist, ihn mit den Worten zurechtzuweisen: „Jehova sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere; aber Jehova sieht auf das Herz“ (V. 7). Samuel urteilt also wie ein Mensch, und sein Unterscheidungsvermögen verweilt bei jenen äußeren Eigenschaften, welche Saul besessen hatte. Gott aber läßt Sich in rührender Gnade herab, Seinen Knecht in allen diesen Punkten zurechtzuweisen und zu belehren. Auch behält schließlich der Glaube die Oberhand: „Samuel tat, was Jehova geredet hatte“, und ging hin, indem er auf das Wort Jehovas rechnete. Nachdem er gelernt hat, daß Jehova auf das Herz blickt, zeigt er sich treu, und seine Gemeinschaft mit Gott bricht sich Bahn; er urteilt sogleich, daß Jehova die älteren Söhne, welche Isai, der Vater, an dem Propheten vorübergehen ließ, nicht erwählt habe. Schließlich salbt er den Einen unter ihnen, den Jehova erwählt hatte. Einmal auf dem Wege Gottes, fürchtet sich Samuel nicht mehr. Wenn die Ältesten von Bethlehem ihm ängstlich entgegenkommen, beruhigt er sie, während er vorher selbst gezittert hatte.

    Kommentar — 8. April 2010 @ 02:12

  8. Jule

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14:27-28, 38-40, 44

    Was Jonathan betrifft, er hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk unter einen Eid stellte; so streckte er die Spitze des Stabes, der in seiner Hand war, aus und tauchte sie in die Honigwabe und zog seine Hand zu seinem Mund zurück, und seine Augen begannen zu leuchten. 28 Darauf antwortete einer vom Volk und sprach: „Dein Vater hat das Volk feierlich unter Eid gestellt, indem [er] sagte: ‚Verflucht ist der Mann, der heute Brot ißt!‘ “ (Und das Volk begann müde zu werden.)

    Da sagte Saul: „Kommt hierher, all ihr Hauptleute des Volkes, und stellt fest, und seht, auf welche Weise es heute zu dieser Sünde gekommen ist. 39 Denn so wahr Jehova lebt, der der Befreier Israels ist, sei sie sogar an Jonathan, meinem Sohn, so wird er ganz bestimmt sterben.“ Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk. 40 Und er sprach weiter zu ganz Israel: „Ihr selbst werdet auf der einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonathan — wir werden auf der anderen Seite sein.“ Darauf sagte das Volk zu Saul: „Tu, was gut ist in deinen Augen.“

    Darauf sprach Saul: „So möge Gott tun und so möge er hinzufügen, wenn du nicht ganz bestimmt sterben wirst, Jonathan.“

    Jonathan – Warum soll er das Gelübde gebrochen haben? Er war doch garnicht dabei.

    Wieso sollte er die Todesstrafe erhalten?

    Kommentar — 31. März 2011 @ 12:14

  9. Jule

    1. Samuel 15:22-23

    Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; 23 denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist.“

    ‚Deshalb hat Jehova dich jetzt verworfen‘ – hatte er das nicht bereits nach dem Opfer?

    Kommentar — 31. März 2011 @ 12:15

  10. Jule

    Die Sache mit dem Los:

    1. Samuel 14:41-43

    Und Saul sprach dann zu Jehova: „O Gott Israels, gib doch Tummim!“ Da wurden Jonathan und Saul getroffen, und das Volk seinerseits ging [frei] aus. 42 Saul sagte nun: „Werft Lose, um zwischen mir und Jonathan, meinem Sohn, zu entscheiden.“ Und Jonathan wurde getroffen. 43 Dann sprach Saul zu Jonathan: „Teil mir doch mit: Was hast du getan?“ Da teilte Jonathan es ihm mit und sagte: „Ich habe tatsächlich auf der Spitze des Stabes, der in meiner Hand ist, ein wenig Honig gekostet. Hier bin ich! Laß mich sterben!“

    Jonathan wußte doch, dass er es war. Warum wartete er erst, bis das Los auf ihn fiel?

    Und das Volk hatte ihn ja dabei gesehen und darauf aufmerksam gemacht. Warum schwiegen sie?

    Warum wurde Achan für die gleiche Sache verurteilt – Jonathan aber nicht? Selbst in den Querverweisen wird hier auf Josua 7:19 verwiesen. Wo war hier der Unterschied?

    Zum einen sicherlich darin, dass Achan gegen Jehova gesündigt hatte und Jonathan nicht, zudem wusste Jonathan nichts von dem Eid. Außerdem schwieg Achan aus Angst vor Strafe, wohingegen Jonathan die Strafe bereitwillig auf sich nehmen will.

    Vielleicht will er ja auch sehen, was Jehova dazu sagt? Denn ein Querverweis führt uns zu dem Sinn von den Losen, wo es auszugsweise in Sprüche 16:33 heißt: „aber jede Entscheidung dadurch ist von Jehova.“

    Kommentar — 1. April 2011 @ 06:49

  11. Jule

    1. Samuel 14:45

    Aber das Volk sagte zu Saul: „Soll Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel bewirkt hat? Das ist undenkbar! So wahr Jehova lebt, auch nicht ein einziges Haar seines Hauptes wird zur Erde fallen; denn mit Gott hat er an diesem Tag gewirkt.“ Damit erlöste das Volk Jonathan, und er starb nicht.

    Wieso konnte das Volk Jonathan auslösen?

    Immerhin hatten sie ein Gelübde abgelegt, welches sie nun brachen.

    Wie konnte dies sein und trotzdem noch – oder wieder – der Segen Jehovas über dem Volk sein?

    Interessant hierzu sind da wohl die Querverweise zu diesem Vers:

    1. Samuel 11:13
    Saul sprach jedoch: „Kein Mann sollte an diesem Tag zu Tode gebracht werden, weil heute Jehova Rettung geschafft hat in Israel.“

    1. Samuel 14:14
    Und die erste Schlachtung, mit der Jonathan und sein Waffenträger sie niederschlugen, belief sich auf etwa zwanzig Mann innerhalb von ungefähr der halben Pflugbahn eines Joch Feldes.

    1. Samuel 19:5
    Und er ging daran, seine Seele in seine hohle Hand zu nehmen und den Philister niederzuschlagen, so daß Jehova für ganz Israel eine große Rettung bewirkte. Du sahst es, und du gabst der Freude Raum. Warum also solltest du gegen unschuldiges Blut sündigen, indem du David für nichts zu Tode bringen läßt?“

    Nehemia 9:27
    Deswegen gabst du sie in die Hand ihrer Widersacher, die sie fortwährend bedrängten; aber in der Zeit ihrer Bedrängnis schrien sie stets zu dir, und du, du pflegtest gar von den Himmeln her zu hören; und gemäß deiner überströmenden Barmherzigkeit gabst du ihnen jeweils Retter, die sie stets aus der Hand ihrer Widersacher retteten.

    1. Mose 44:7
    Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden.

    Josua 22:29
    Es ist für uns undenkbar, von uns aus gegen Jehova zu rebellieren und uns heute davon abzuwenden, Jehova zu folgen, indem wir einen Altar für Brandopfer, Getreideopfer und Schlachtopfer bauen außer dem Altar Jehovas, unseres Gottes, der sich vor seiner Stiftshütte befindet!“

    1. Samuel 19:6
    Da gehorchte Saul der Stimme Jonathans, und Saul schwor: „So wahr Jehova lebt, er wird nicht zu Tode gebracht werden.“

    1. Samuel 28:10
    Sofort schwor Saul ihr bei Jehova, indem [er] sagte: „So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für Vergehen in dieser Sache treffen!“

    1. Könige 1:52
    Darauf sprach Salomo: „Wenn er ein tapferer Mann werden wird, so wird von seinem Haar nicht eines zur Erde fallen; wenn aber Schlechtes an ihm gefunden werden sollte, so wird er sterben müssen.“

    Lukas 21:18
    Und doch wird bestimmt kein Haar von eurem Haupt verlorengehen.

    Apostelgeschichte 27:34
    Darum ermuntere ich euch, etwas Speise zu euch zu nehmen, denn dies ist im Interesse eurer Sicherheit; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen.“

    1. Samuel 14:6
    Da sprach Jonathan zu dem Bediensteten, seinem Waffenträger: „Komm, und laß uns doch zu dem Vorposten dieser Unbeschnittenen hinübergehen. Vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele oder durch wenige zu retten.“

    Hiob 6:23
    Und befreit mich aus der Hand eines Widersachers, Und aus der Hand von Tyrannen solltet ihr mich erlösen.‘?

    In den Höhepunkten zur Bibellesung im WT vom 15.05.2005 heißt es hierzu auszugsweise:

    Sauls tapferer Sohn Jonathan schlägt eine Garnison der Philister nieder. Die Philister ziehen mit einem großen Heer gegen Israel aus. Saul gerät in Panik und bringt ungehorsam selbst ein Schlachtopfer dar. Nur von seinem Waffenträger begleitet, greift Jonathan einen weiteren Vorposten der Philister an. Wegen eines unüberlegten Eides Sauls fällt der Sieg allerdings nicht so groß aus. Saul führt dann „ringsumher Krieg“ gegen alle seine Feinde (1. Samuel 14:47).

    also hatte dieser Eid von Saul nicht Jehovas Wohlgefallen.

    Aber konnte man ihn dann trotzdem einfach brechen? Ich kann ja auch keinen Eid brechen, weil er für mich unbequem ist. Auf der anderen Seite hat dieser Eid wohl dem Vorsatz Jehovas widersprochen…

    denn weiter heißt es dort:

    Wie es scheint, zog sich Jonathan durch diese Handlung nicht Gottes Missfallen zu.

    Einerseits wusste Jonathan gar nichts von dem Eid seines Vaters. Andererseits bereitete dieser Eid den Kriegern Schwierigkeiten. Er war entweder aus falsch verstandenem Eifer oder aus einer irrigen Ansicht über königliche Macht geleistet worden.

    Wie könnte Gott einen solchen Eid gutheißen? Jonathan war zwar bereit, die Konsequenzen dafür zu tragen, dass er den Eid gebrochen hatte, aber sein Leben wurde verschont.

    Kommentar — 1. April 2011 @ 06:51

  12. Jule

    Der König von Amalek

    1. Samuel 15:3, 8-11

    Jetzt geh, und du sollst Amalek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.‘ “

    Und er konnte Agag, den König Amaleks, lebendig gefangennehmen, und alles andere Volk weihte er der Vernichtung mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit Agag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung.

    10 Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: 11 „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt.“

    Darauf von Samuel angesprochen, antwortet er:

    „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte Agag, den König von Amalek, her, aber Amalek habe ich der Vernichtung geweiht. 21 Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.“

    Interessant, dass Saul scheinbar aus der Sache mit dem Opfer nichts gelernt zu haben scheint:

    1. Er mißachtet bewußt die Anweisung Jehovas
      Samuel soll opfern
    2. Er sollte alles der Vernichtung weihen
    3. Er hatte beide Male kein Einsehen
    4. Er redete sich beide Male damit raus, dass er doch im Sinne Jehovas gehandelt habe.

    Warum hatte er aus seinem Fehler beim ersten Mal nichts gelernt?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 06:59

  13. Jule

    Was lernen wir für uns heute aus Sauls Verhalten?

    Verstecken auch wir uns manchmal dahinter, wir würden ja im Sinne Jehovas handeln, wenn wir etwas Verkehrtes tun?

    Haben wir die Gebote wirklich verstanden – oder reiten wir auf einem „Buchstaben des Gesetzes“ herum und übertreten dabei das große Ganze?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:03

  14. Jule

    1. Samuel 16:14-17

    Und was den Geist Jehovas betrifft, er wich von Saul, und ein schlechter Geist von Jehova aus jagte ihm Schrecken ein. 15 Und die Diener Sauls begannen zu ihm zu sagen: „Hier nun jagt dir Gottes schlechter Geist Schrecken ein. 16 Unser Herr möge bitte deinen Knechten vor dir gebieten, daß sie einen Mann suchen, der des Harfenspiels kundig ist. Und es soll geschehen, wenn Gottes schlechter Geist über dich kommt, daß er mit seiner Hand spielen soll, und es wird dir bestimmt wohl werden.“ 17 Da sprach Saul zu seinen Dienern: „Seht [euch] für mich bitte nach einem Mann um, der gut spielen kann, und ihr sollt ihn zu mir bringen.“

    „Ein böser Geist von Gott aengstigte ihn“, David sollte Harfe spielen, „wenn der böse Geist Gottes über ihn kommt“

    Was war der „böse Geist Gottes‘, worin äußerte er sich, wie und warum überfiel er ihn?

    In den Querverweis zu dem schlechten Geist Gottes heißt es hierzu auszugsweise:

    Hiob 34:11
    Denn [gemäß] der Handlungsweise des Erdenmenschen wird er ihn belohnen, Und gemäß dem Pfad des Mannes wird er es auf ihn kommen lassen.

    Hiob 34:12
    Ja in der Tat, Gott selbst handelt nicht böse, Und der Allmächtige selbst verdreht das Recht nicht.

    Römer 2:6
    Und er wird einem jeden nach seinen Werken erstatten:

    Hebräer 3:12
    Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickelt, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht;

    Jakobus 1:13
    Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgend jemand.

    diese Verse lassen uns erkennen, dass es nichts war, was von Jehova ausging, so als ob Jehova ihm einfach so einen bösen Geist schickte, der ihn quälen sollte. Vielmehr war dies nur das, was er selbst gesät hat. Wenn wir viel über schlechte Dinge nachdenken, dann werden auch wir einen schlechten Geist haben. Den haben wir uns dann aber selbst zuzuschreiben, er kommt keinesfalls als eine Art Strafe von Gott über uns.

    in den Höhepunkten zum Bibelbuch 1. Samuel heißt es zu dieser Frage auszugsweise:

    Der schlechte Geist, der Saul den Herzensfrieden raubte, war die schlechte Neigung seines Sinnes und Herzens — der innere Drang, Schlechtes zu tun.

    Als Jehova Saul den heiligen Geist entzog, verlor Saul dessen Schutz, und sein eigener schlechter Geist gewann die Oberhand.

    Da Jehova zuließ, dass dieser schlechte Geist an die Stelle des heiligen Geistes trat, wird er als „ein schlechter Geist von Jehova aus“ bezeichnet.

    es ist also nichts, was er aufgedrückt bekam, sondern nur das Ergebnis seiner eigenen Schlechtigkeit

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:12

  15. Jule

    1. Samuel 16:21-23

    So kam David zu Saul und stand ihm zu Diensten; und er liebte ihn schließlich sehr, und er wurde sein Waffenträger. 22 Demzufolge sandte Saul zu Isaï und ließ sagen: „Laß bitte David mir ständig zu Diensten sein, denn er hat Gunst in meinen Augen gefunden.“ 23 Und es geschah, wenn Gottes Geist über Saul kam, daß David die Harfe nahm und mit seiner Hand spielte; und es gab Saul Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der schlechte Geist wich von ihm.

    David kam zu Saul und sollte ihm auf der Harfe spielen, wenn er von diesem Geist gequält wurde. „Und Saul gewann ihn sehr lieb“ heißt es in der Lutherbibel in dem Vers und so sollte David dann bleiben.

    Interessant hier, dass zuerst Liebe, ein gutes positives Gefühl da war – das dann später in Hass, einem negativen Gefühl umschlug.

    Was war da passiert? Wieso wurde aus Liebe Hass?

    Kommentar — 1. April 2011 @ 07:16

  16. Jule

    Privat
    Zu David sagt Darby auszugsweise: Er muß seinen Weg durch allerhand Schwierigkeiten durch Gnade und Glauben gehen, und obwohl er mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, muß er vor dem Angesicht einer Macht handeln, die den Geist nicht hat, die Gott aber noch nicht beiseite gesetzt hat. Er muß unterwürfig sein und gedemütigt werden, er muß seine völlige Abhängigkeit von Gott empfinden, daß Gott in allen Umständen genügt; und sein Glaube muß durch Prüfungen entwickelt werden, in denen empfunden wird, daß Gott alles ist.

    Ach jaaaaaa

    Kommentar — 1. April 2012 @ 19:23

  17. Jule

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14:2-3

    Saul saß gerade unter dem großen Granatapfelbaum bei Migron nahe Gibea; 600 Mann waren bei ihm, darunter der Priester Ahija. Er war der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub. Sein Großvater war Pinhas, sein Urgroßvater Eli, der früher in Silo als Priester des Herrn gedient hatte. Ahija war in jener Zeit der Priester und trug das Priestergewand.

    Wieviel Zeit war denn inzwischen vergangen?

    Wir erinnern uns? Sein Vater wurde geboren an dem Tag, an dem Eli tot vom Stuhl fiel. Er war die zweite Generation.

    Auf der anderen Seite haben wir gestern gelesen, dass Samuel alt war. Für das Volk schon viel zu alt. Damit begründeten sie ihren Wunsch nach einem menschlichen König.

    Interessant hierzu noch ein Gedanke aus dem Kommentar von Darby, wo es auszugsweise heisst:

    es ist gleichzeitig zu beachten, daß dies der erste Altar ist, den Saul gebaut hat, und daß der Priester aus der von Gott verurteilten Familie war.

    Das war mir ganz entfallen: hatte Jehova nicht die Familie Elis verflucht und gesagt, dass aus dieser Familie keine Priester mehr kommen würden?

    (1. Samuel 2:30-36) 30 Darum [lautet] der Ausspruch Jehovas, des Gottes Israels: „Ich habe allerdings gesagt: Was dein Haus und das Haus deines Vorvaters betrifft, sie werden vor mir wandeln bis auf unabsehbare Zeit.“ Jetzt aber [lautet] der Ausspruch Jehovas: „Das ist für mich undenkbar, denn die mich ehren, werde ich ehren, und die mich verachten, werden von geringer Bedeutung werden.“ 31 Siehe! Tage kommen, da ich bestimmt deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vorvaters abhauen werde, so daß es keinen alten Mann in deinem Haus mehr geben wird. 32 Und du wirst tatsächlich auf einen Widersacher [in meiner] Wohnung blicken inmitten all des Guten, was an Israel getan wird; und nie mehr wird es in deinem Haus einen alten Mann geben. 33 Und doch gibt es einen Mann der Deinen, den ich nicht davon abschneiden werde, an meinem Altar zu sein, um deine Augen versagen und deine Seele verschmachten zu lassen; aber die meisten deines Hauses werden alle durch das Schwert von Menschen sterben. 34 Und dies ist für dich das Zeichen, das an deinen beiden Söhnen, Hophni und Pinehas, eintreffen wird: An e i n e m Tag werden sie beide sterben. 35 Und ich werde bestimmt einen treuen Priester für mich erwecken. In Übereinstimmung mit dem, was in meinem Herzen und in meiner Seele ist, wird er tun; und ich werde ihm gewiß ein dauerndes Haus bauen, und er wird wirklich vor meinem Gesalbten wandeln allezeit. 36 Und es soll geschehen, daß jeder, der in deinem Haus übrigbleibt, kommen und sich für eine Geldzahlung und einen runden Laib Brot vor ihm niederbeugen wird und bestimmt sagen wird: „Geselle mich bitte einem der Priesterämter bei, damit ich ein Stück Brot zu essen habe.“ ‘ “

    Wie konnte er da der amtierende Priester sein?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 19:25

  18. Jule

    1. Samuel 14:16-17

    Die Späher Sauls in Gibea bemerkten, dass im Lager der Philister großer Lärm und ein wildes Durcheinander herrschten. 17 Sofort befahl Saul: »Lasst alle Leute antreten, um herauszufinden, wer von uns das Lager verlassen hat!«

    Wie kommt Saul hier auf die Idee, dass einer vom Volk das Lager verlassen haben müsse?

    Hatten sie nicht unter dem Baum gerastet, weil sie voller Angst vor den Philistern waren?

    Da es nicht aufgefallen war, dass jemand fehlte – wie konnte er da annehmen, dass einzelne den Aufruhr veranlaßt haben könnten?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 19:33

  19. Jule

    1. Samuel 14:21

    Schon lange hatten die Philister Israeliten als Söldner in ihr Heer aufgenommen. Viele waren auch jetzt mit den Philistern in die Schlacht gezogen. Nun liefen sie zu ihren Landsleuten unter Sauls und Jonatans Führung über.

    Wie konnte so etwas denn passieren?

    Wie konnte sich ein Israelit für das Heer der Feinde Jehovas und des eigenen Volkes anwerben lassen? Ist dies nicht ein Widerspruch in sich?

    Wie konnte jemand auf so eine irrsinnige Idee kommen?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:11

  20. Jule

    1. Samuel 14:31-39

    Doch am Abend waren die Soldaten erschöpft. 32 Sie fielen gierig über die Tiere her, die sie von den Philistern erbeutet hatten. Hastig schlachteten sie Schafe, Rinder und Kälber. Sie nahmen sich nicht einmal die Zeit, das Blut ganz abfließen zu lassen. Die geschlachteten Tiere ließen sie einfach am Boden in ihrem Blut liegen und aßen sie dann gleich an Ort und Stelle.

    33 Jemand lief zu Saul und berichtete ihm: »Das Volk sündigt gegen den Herrn, denn sie essen das Fleisch noch am Schlachtort, ohne es ganz ausbluten zu lassen.« Da rief Saul laut: »Ihr habt ein großes Unrecht begangen!« Er befahl den Männern in seiner Nähe: »Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her!

    34 Verteilt euch im ganzen Lager und weist alle an, sie sollen ihre Tiere zu mir bringen, hier auf diesem Stein töten und ganz ausbluten lassen. Dann können sie das Fleisch essen. Damit will ich verhindern, dass ihr gegen den Herrn sündigt, wenn ihr die Tiere in ihrem Blut liegen lasst und das Fleisch dann an Ort und Stelle mit dem Blut verzehrt.«
    Alle gehorchten dem Befehl Sauls. Noch in derselben Nacht kam jeder mit seinen Tieren zu dem Stein und schlachtete sie dort so, wie es vorgeschrieben war. 35 Saul baute einen Altar für den Herrn. Es war der erste, den er selbst aufrichtete.

    36 Dann sagte er zu den Männern: »Kommt, wir wollen noch heute Nacht den Philistern nachjagen und sie ausplündern! Bis zum Morgengrauen soll keiner von ihnen mehr am Leben sein.« Die Soldaten antworteten: »Tu nur, was du für richtig hältst!« Doch der Priester wandte ein: »Lasst uns zuerst Gott fragen.« 37 So stellte Saul die Frage: »Soll ich den Philistern nachjagen? Wirst du uns helfen, sie vollständig zu besiegen?« Doch dieses Mal gab Gott ihm keine Antwort.

    38 Da rief Saul alle Truppenführer zu sich und sagte: »Irgendjemand muss heute Schuld auf sich geladen haben. Versucht herauszufinden, wer es war. 39 Bei dem Herrn, der Israel geholfen hat, schwöre ich: Der Schuldige muss sofort sterben, selbst wenn es mein Sohn Jonatan wäre.«

    Dabei wäre es hier doch naheliegend gewesen, dass es um das Essen der nicht ausgebluteten Tiere gegangen war. Davon hatte Saul doch bereits Kenntnis. Dass es nicht darum ging, konnte er doch unmöglich wissen.

    Auffällig ist hier auch, dass Saul schnell mit Gelübden ist. Sie escheinen mir eher einer Laune heraus zu entspringen – waren beide nicht gut durchdacht.

    Kannte er nicht das, was Moses zum Thema Gelübde gesagt hatte?:

    dass sie gut durchdacht sein sollten, weil sie sich nachher nicht wieder zurück nehmen ließen und dass man lieber selten, aber dann sinnvolle Gelübde ablegen sollte.

    Irgendwie scheint Saul generell spontan und aus Launen heraus zu handeln. Ob dies das Resultat dessen war, dass Jehova seinen Geist wieder von ihm genommen hatte?

    Zumindest trugen diese Eigenschaften dazu bei, dass er kein guter König war. Er trug nicht zum Segen des Volkes bei. Eher im Gegenteil!

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:26

  21. Jule

    1. Samuel 14:41-42

    Das Los fiel auf Saul und Jonatan, und das übrige Volk war freigesprochen. 42 Da sagte Saul: »Werft das Los jetzt auch noch zwischen mir und meinem Sohn.« Da traf es Jonatan.

    Warum fiel das Los eigentlich auf Jonathan?

    Wir hatten ja in den letzten Jahren einiges an Stoff zusammengesucht – auch dazu, wieso Jonathan dann letztendlich doch nicht zu Tode kam. Da wurde immer wieder gezeigt, dass es ein dummes Gelübde von Saul gewesen sei und dass er selbst dadurch das Volk in eine Not gebracht hatte, die unnötig war und die dann dafür sorgte, dass das Volk unausgeblutete Tiere assen.

    Warum drückte Jehova da nicht eher sein Mißfallen über Saul aus? Weil es keine Sünde war, was dieser getan hatte – Jonathan dagegen ein Gelübde gebrochen hatte?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:34

  22. Jule

    Ist das überhaupt zulässig?

    Darf ein anderer ohne meine Zustimmung und ohne mein Wissen ein Gelübde für mich abgeben?

    Bei Jephtha lag der Fall ja etwas anders – er wollte auf etwas verzichten. Dummerweise mußte seine Tochter dadurch auch auf verzichten. Aber hier hatte Saul ein Gelübde für und im Namen seines Heers ausgesprochen,

    Ok, sie hatten ihm nicht widersprochen. Aber es konnte unmöglich für Jonathan bindend sein, der garnicht davon wußte.

    Wieso sagt Jehova dann zu Saul, ER habe ihm nicht geantwortet, weil Jonathan das Gelübde gebrochen habe?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:41

  23. Jule

    1. Samuel 14:49-51
    Die Familie Sauls

    49 Saul hatte drei Söhne: Jonatan, Jischwi und Malkischua. Seine Töchter hießen Merab und Michal, Michal war die jüngere. 50 Sauls Ehefrau hieß Ahinoam. Sie war eine Tochter des Ahimaaz. Sauls oberster Heerführer war Abner, ein Sohn von Sauls Onkel Ner. 51 Sauls Vater Kisch und Abners Vater Ner waren Brüder. Ihr Vater hieß Abiël.

    Interessant, was wir so alles aus den „Nebenversen“ erfahren.

    Dass Saul zwei Kinder hatte, ist allgemein bekannt: Jonathan, der sich später mit David anfreundet und Michal, die später seine Frau wird.

    Die anderen Kinder gehen unter. Dass Michal eine Schwester hatte, wird später kurz erwähnt, denn sie zieht nach deren frühen Tod deren Kinder auf.

    Aber Saul hatte noch zwei weitere Söhne. Und dass sein Heerführer Abner mit ihm verwandt war, habe ich bisher auch noch nicht bewußt wahrgenommen

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:50

  24. Jule

    1. Samuel 15:4

    Saul rief seine Truppen zusammen und musterte sie in Telem. Es waren 200 000 Mann Fußvolk, dazu kamen 10 000 Mann aus Juda

    Warum werden die Männer aus Juda hier extra angeführt?

    Zu der Zeit war das Reich doch noch gar nicht getrennt – oder?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 20:56

  25. Jule

    1. Samuel 15:6

    Vor dem Angriff ließ Saul den Kenitern eine Botschaft zukommen: »Trennt euch von den Amalekitern! Verlasst sofort dieses Gebiet, sonst kommt ihr mit ihnen um, wenn wir sie vernichten! Denn ihr Keniter seid damals den Israeliten freundlich begegnet und habt ihnen geholfen, als sie von Ägypten wegzogen und in der Wüste unterwegs waren.«

    Da verließen die Keniter schleunigst das Gebiet der Amalekiter.

    Hier kommt mir gleich Offenbarung in den Sinn, wo gesagt wird, dass wir aus Babylon der Großen hinausgehen sollen, ‚wenn wir nicht mit ihr teilhaben wollen an ihren Sünden‘.

    Die Keniter reagieren umgehend: sie fliehen sofort aus deren Mitte. Sie sind sich der Dringlichkeit bewußt. Wie steht es mit unserem eigenen Dringlichkeitsbewußtsein?

    Ahmen wir hier die Keniter nach, oder gleichen wir eher den Juden im Jahre 70 u.Z.? Erinnern wir uns noch an das Drama im vorletzten Jahr, dass sich um das Thema drehte?

    Jesus hatte seinen Nachfolgern ein sicheres Zeichen gegeben. Dann sollten sie aus Jerusalem fliehen, damit sie nicht mit den anderen umkämen. Dass die Juden sich davon nicht beeindrucken ließen, ist ja verständlich. Aber in dem Drama sehen wir Christen, die die Dringlichkeit aus den Augen verlieren und entweder zu spät an Flucht denken – oder aber wieder nach Jerusalem zurückkehren. Sie wollten ja nur einen kurzen Besuch abstatten, nur mal nachsehen.

    Und wir? Sind wir wirklich aus der Welt geflohen – oder zeigen unsere Taten und Vorlieben, dass wir noch mit ihr liebäugeln? Was zeigt das, womit wir uns beschäftigen und das, worüber wir reden? Was zeigt unser Umgang und die Art und Weise, wie wir mit unserer Zeit umgehen?

    Sind wir wirklich aus Babylon der Großen und der Welt geflohen?

    Denken wir vielleicht, das hier mit den Kenitern sei etwas anderes gewesen?: Das Heer stand schon bereit und da mußten sie schnell gehen – aber über den großen Tag Gottes wird schon so lange geredet!

    Wenn uns unser Dringlichkeitsbewußtsein abhanden gekommen sein solte – warum es nicht neu beleben?

    Ist es wirklich so wichtig für uns, ob Harmagedon ganz nah kommt? Selbst wenn es nicht mehr zu meinen Lebzeiten käme – so würde es nichts für mich ändern! Ich will jeden Tag meines Lebens so leben, dass ich meinem Schöpfer gefalle. Mir geht es nicht um die Belohnung, sondern darum, dass ich Jehovas Herz erfreue und ihm etwas in die Hand gebe, damit er diesen unverschämten Widersacher zum Schweigen bringen kann. Ich möchte keine Sekunde zu denen gehören, die Jehova aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihres Wandels hasst.

    Unser Vortragsredner heute hat es sehr schön ausgedrückt:

    wir sollten jeden Tag sorgsam nach unserem Garten sehen, in dem die Frucht des Geistes wächst. Vielleicht muss ja unserer Frucht der Selbstbeherrschung etwas aufmerksamkeit geschenkt werden, damit sie sich besser entwickeln kann und wächst. Überall muss Unkraut ausgerissen werden, das die einzelnen Aspekte am Wachstum hindert.

    Auch dies gehört für mich mit dazu, aus der Welt zu fliehen!

    Kommentar — 1. April 2012 @ 21:19

  26. Jule

    1. Samuel 15:8-9

    Das ganze Volk wurde mit dem Schwert niedergemetzelt. Nur Agag, ihren König, nahm Saul lebend gefangen. 9 Ihn verschonten Saul und seine Soldaten. Auch die besten Schafe und Ziegen, Lämmer, Rinder und das Mastvieh ließen sie am Leben. Alle gesunden und kräftigen Tiere waren ihnen zu schade zum Schlachten. Sie töteten nur das schwächliche Vieh, von dem sie sich keinen Nutzen versprachen.

    Dass sie das Vieh verschonten, ist in gewisser Weise verständlich. Sie konnten es für sich selbst nutzen oder opfern, was sie später als Grund dafür angeben.

    Aber warum den König und die Soldaten? Was wollte Saul mit ihnen, warum ließ er sie am Leben? Hatte er Mitleid? Was sollte das?

    Kommentar — 1. April 2012 @ 21:27

  27. Jule

    1. Samuel 15:22-23

    »Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopfer oder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen?

    Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren.

    Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen.

    23 Auflehnung ist ebenso schlimm wie Zauberei, und Eigensinn ist nichts anderes als Götzendienst.

    Weil du es abgelehnt hast, den Befehl des Herrn auszuführen, hat er dich als König abgesetzt: Du wirst nicht mehr lange regieren!«

    Kommentar — 2. April 2012 @ 10:40

  28. Jule

    1. Samuel 15:33

    Samuel traf Saul den Rest seines Lebens nicht mehr. Doch er war traurig, dass der Herr es bereute, Saul zum König über Israel gemacht zu haben.

    War er wirklich traurig darüber, dass Jehova es bereute – oder nicht eher darüber, dass ER es bereuen mußte?

    Kommentar — 2. April 2012 @ 10:50

  29. Jule

    1. Samuel 16:2-5

    »Nimm eine junge Kuh mit und sag, du seist zum Opfern gekommen. 3 Lade Isai zu dem Opferfest ein. Was du weiter tun sollst, lasse ich dich rechtzeitig wissen. Ich werde dir genau zeigen, welchen Sohn du zum König salben sollst.«

    4 Samuel gehorchte dem Befehl des Herrn. Seine Ankunft in Bethlehem erregte Aufsehen. Erschrocken kamen die führenden Männer ihm entgegen und fragten: »Dein Besuch bedeutet doch hoffentlich nichts Schlimmes?« 5 »Nein, nein«, beruhigte er sie, »es ist alles in Ordnung. Ich bin gekommen, um dem Herrn ein Opfer darzubringen. Macht euch bereit, und kommt dann mit mir zum Opferfest.«

    Wieso sollte dies beruhigen?

    War es damals üblich, dass der Prophet zu mir nach Hause kommt und mich und meine Familie zu einem Opferfest einlädt?

    Wieso mußten sie dazu nicht zur Stiftshütte gehen?

    Kommentar — 2. April 2012 @ 10:55

  30. Jule

    1. Samuel 16:2

    So ließ Isai David holen. Er war ein gut aussehender junger Mann, braun gebrannt und mit schönen Augen.

    Ttt. So kann man sich täuschen.

    Bei uns in der NW-Übersetzung steht, dass er rötlich war.

    Ich hatte bisher immer angenommen, dass damit die Haare gemeint seien. Nun lese ich hier, dass sich das Wort offensichtlich auf seine Hautfarbe bezog.

    Man lernt nie aus

    Kommentar — 2. April 2012 @ 11:02

  31. Jule

    1. Samuel 16:12-13

    »Das ist er«, sagte der Herr zu Samuel, »salbe ihn!« 13 Da nahm Samuel das Horn mit dem Öl und goss es vor den Augen seiner Brüder über Davids Kopf aus. Sogleich kam der Geist des Herrn über David und verließ ihn von da an nicht mehr.

    Wußte David, was dies zu bedeuten hat? War er sich dessen bewußt, dass Samuel ihn gerade zum König gesalbt hatte?

    Wenn ja: was mag er wohl gedacht haben, als er später als Saitenspieler an den Königshof gerufen wurde?

    Wußte er, dass er zum König gesalbt worden war, weil Jehova Saul verworfen hatte?

    Wenn ja: was ging ihm dann wohl dabei durch den Kopf, wenn Saul wieder von dem bösen Geist gequält wurde und er ihm Erleichterung verschaffen mußte?

    Kommentar — 2. April 2012 @ 11:10

  32. Jule

    1. Samuel 14 – 16

    1. Samuel 14 – Untergräbt Jonathan hier die Autorität seines Vaters?

    1 Und es geschah eines Tages, dass Jonathan, der Sohn Sauls, zu seinem Waffenträger sprach: Komm, lass uns hinübergehen zu dem Vorposten der Philister, der dort drüben ist! Seinem Vater aber sagte er es nicht . 2 Saul aber saß an der Grenze von Gibea unter einem Granatbaum, der bei Migron ist; und die Leute bei ihm waren etwa 600 Mann . 3 Und Achija , der Sohn Achitubs, Ikabods Bruder, der Sohn des Pinehas, des Sohnes Elis, der Priester des Herrn in Silo, trug das Ephod . Das Volk aber wusste nicht, dass Jonathan weggegangen war.

    4 Nun gab es zwischen den Pässen, wo Jonathan zum Vorposten der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke diesseits und eine Felszacke jenseits; der Name der einen war Bozez und der Name der anderen Senne. 5 Die eine Zacke erhebt sich nördlich gegenüber Michmas, die andere südlich gegenüber Geba . 6 Und Jonathan sprach zu seinem Waffenträger: Komm, lass uns zu dem Posten dieser Unbeschnittenen hinübergehen! Vielleicht wird der Herr durch uns wirken; denn es ist dem Herrn nicht schwer, durch viele oder durch wenige zu retten! 7 Da antwortete ihm sein Waffenträger : Tue alles, was in deinem Herzen ist! Geh nur hin! Siehe, ich bin mit dir, wie dein Herz es will!

    8 Da sprach Jonathan: Siehe, wir werden zu den Leuten hinüberkommen, und wollen uns ihnen zeigen. 9 Wenn sie dann zu uns sagen: »Bleibt stehen, bis wir zu euch kommen!«, so wollen wir an unserem Ort stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufsteigen. 10 Wenn sie aber sagen: »Kommt zu uns herauf!«, so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen, denn der Herr hat sie in unsere Hand gegeben, und das soll uns als Zeichen dienen!

    11 Als sie sich nun beide dem Posten der Philister zeigten, sprachen die Philister: Siehe, die Hebräer kommen aus den Löchern heraus, in denen sie sich verkrochen hatten! 12 Und die Männer, die auf Posten standen, riefen Jonathan und seinem Waffenträger und sprachen: Kommt herauf zu uns, so wollen wir euch etwas lehren! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach; denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben! 13 Und Jonathan kletterte auf Händen und Füßen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Und jene fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger hinter ihm tötete sie; 14 sodass Jonathan und sein Waffenträger in diesem ersten Gefecht auf ungefähr einer halben Furchenlänge eines Joches Ackerland an die 20 Mann erschlugen.

    15 Und es entstand ein Schrecken im Heerlager, auf dem Feld und unter dem ganzen Volk; sogar die, welche auf Posten standen, und der Verheerungszug erschraken, und die Erde erbebte, und so entstand ein Schrecken Gottes.

    16 Und die Wächter Sauls in Gibea-Benjamin schauten aus, und siehe, das Getümmel wogte hin und her. 17 Da sprach Saul zu dem Volk, das bei ihm war: Zählt doch und seht, wer von uns weggegangen ist! Und als sie zählten, siehe, da fehlten Jonathan und sein Waffenträger. 18 Da sprach Saul zu Achija: Bringe die Lade Gottes herbei! Denn die Lade Gottes war zu der Zeit bei den Kindern Israels. 19 Und während Saul noch mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Heerlager der Philister immerfort größer. Da sagte Saul zum Priester: Lass es bleiben!

    20 Und Saul und das ganze Volk, das bei ihm war, wurden aufgeboten, und als sie zum Kampf hinzukamen, siehe, da war das Schwert eines jeden [Philisters] gegen den anderen; es herrschte die größte Verwirrung. 21 Auch die Hebräer, die zuvor bei den Philistern gewesen und mit ihnen von ringsumher ins Lager hinaufgezogen waren, wandten sich zu den Israeliten, die mit Saul und Jonathan waren. 22 Auch alle Männer von Israel, die sich auf dem Bergland Ephraim verkrochen hatten, hörten, dass die Philister flohen, und sie setzten jenen im Kampf nach. 23 So rettete der Herr an jenem Tag Israel; und der Kampf wogte bis Beth-Awen hinüber.

    24 Die Männer Israels waren aber sehr angestrengt an jenem Tag; und Saul beschwor das Volk und sprach: Verflucht sei der Mann, der Speise isst bis zum Abend, bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Da nahm niemand im Volk eine Speise zu sich. 25 Das ganze Land aber kam gerade in die Zeit der Honigernte, und Honig befand sich auf dem freien Feld. 26 Als nun das Volk zu den Honigwaben kam, siehe, da floss der Honig; aber niemand nahm davon etwas mit der Hand zu seinem Mund; denn das Volk fürchtete sich vor dem Schwur.

    27 Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor; und er streckte die Spitze seines Stabes aus, den er in seiner Hand hatte, und tauchte ihn in eine Honigwabe und nahm eine Handvoll in den Mund; da wurden seine Augen munter . 28 Aber einer aus dem Volk ergriff das Wort und sprach: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute Speise isst! – Das Volk aber war ermattet.

    29 Da sprach Jonathan: Mein Vater hat das Land ins Unglück gebracht! Seht doch, wie munter meine Augen geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig zu mir genommen habe! 30 Ach, wenn doch das Volk heute ungehindert von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! Wäre dann die Niederlage der Philister nicht noch größer geworden? 31 Doch schlugen sie die Philister an jenem Tag von Michmas bis nach Ajalon , obwohl das Volk sehr ermattet war.

    32 Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Schafe und Rinder und Kälber und schlachteten sie auf der Erde, und das Volk aß [das Fleisch] mit dem Blut. 33 Und man berichtete dies dem Saul und sprach:

    Siehe, das Volk versündigt sich an dem Herrn , indem es mitsamt dem Blut isst! Er sprach: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her! 34 Und Saul sprach weiter: Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen, dass jedermann seinen Ochsen und sein Schaf zu mir bringen soll; und schlachtet sie hier und esst dann, damit ihr euch nicht an dem Herrn versündigt, indem ihr [das Fleisch] mit dem Blut esst! Da brachte das ganze Volk, jeder, was er zur Hand hatte, in [jener] Nacht herzu und schlachtete es dort. 35 Und Saul baute dem Herrn einen Altar; das war der erste Altar, den er dem Herrn baute .

    36 Und Saul sprach: Lasst uns bei Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und sie berauben, bis es heller Morgen wird, und niemand von ihnen übrig lassen! Sie antworteten: Tue alles, was gut ist in deinen Augen! Aber der Priester sprach: Lasst uns hier zu Gott nahen ! 37 Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Willst du sie in die Hand Israels geben? Aber Er antwortete ihm nicht an jenem Tag.

    38 Da sprach Saul: Es sollen alle Häupter des Volkes herzutreten und erforschen und sehen, an wem heute diese Schuld liegt! 39 Denn so wahr der Herr lebt, der Israel gerettet hat, wenn sie auch an meinem Sohn Jonathan wäre, so soll er gewiss sterben! Da antwortete ihm niemand vom ganzen Volk.

    40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr sollt auf jene Seite treten; ich und mein Sohn Jonathan wollen auf dieser Seite sein. Das Volk sprach zu Saul: Tue , was gut ist in deinen Augen! 41 Und Saul sprach zu dem Herrn , dem Gott Israels: Gib, dass die Wahrheit offenbar wird! Da wurden Jonathan und Saul getroffen; aber das Volk ging frei aus. 42 Und Saul sprach: Werft das Los über mich und meinen Sohn Jonathan! Da wurde Jonathan getroffen . 43 Und Saul sprach zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan?

    Und Jonathan sagte es ihm und sprach: Ich habe nur ein wenig Honig gekostet mit der Spitze des Stabes, den ich in meiner Hand hatte, und siehe, ich soll sterben! 44 Da sprach Saul: Gott tue mir dies und das; Jonathan, du musst gewisslich sterben! 45 Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonathan sterben, der Israel diese große Rettung verschafft hat? Das sei ferne! So wahr der Herr lebt, es soll kein Haar von seinem Haupt auf die Erde fallen; denn er hat an diesem Tag mit Gott gewirkt ! So erlöste das Volk den Jonathan, dass er nicht sterben musste.

    46 Und Saul ließ von der Verfolgung der Philister ab und zog hinauf, und die Philister zogen in ihr Land.

    47 Als aber Saul die Herrschaft über Israel bekommen hatte, kämpfte er gegen alle seine Feinde ringsumher, gegen die Moabiter, gegen die Ammoniter , gegen die Edomiter, gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und wohin er sich wandte, da war er siegreich. 48 Und er vollbrachte tapfere Taten und schlug Amalek und errettete Israel aus der Hand derer, die sie beraubten.

    49 Und die Söhne Sauls waren: Jonathan , Jischwi und Malchischua. Und von seinen zwei Töchtern hieß die erstgeborene – Merab und die jüngere Michal . 50 Und die Frau Sauls hieß Achinoam; [sie war] eine Tochter des Ahimaaz. Und sein Heerführer hieß Abner , ein Sohn Ners, des Onkels Sauls. 51 Kis aber, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels.

    52 Der Krieg gegen die Philister war heftig, solange Saul lebte, und wenn Saul einen starken und tapferen Mann sah, nahm er ihn zu sich.

    Über das „unsinnige“ Gelübde des Königs haben wir ja in den vergangenen Jahren bereits ausführlich nachgedacht (s.u.). Daher heute nur zwei Fragen:

    Versucht Jonathan hier, die Autorität seines Vaters zu untergraben, wenn er in Vers 29 sagt, sein Vater habe mit diesem Gelübde Unglück über das Volk gebracht?

    Wieso glaubt Saul, es hinge mit seinem Gelübde zusammen, dass Jehova nicht mehr mit ihm spricht? Wieso sollte ein Verstoß dagegen der Grund sein? Hatte Samuel ihm nicht bereits nach dem unangebrachten Opfer gesagt, dass Jehova ihn als König verworfen habe?

    Die vielen Gedanken und den ergänzenden Stoff, den wir in den Vorjahren dazu zusammengetragen haben, findet ihr hier:

    Kommentar — 13. April 2013 @ 16:31

  33. Jule

    1. Samuel 15 – was Saul hier tut, gibt den Vorwüfen Recht, die Satan Jehova macht

    1 Samuel aber sprach zu Saul: Der Herr hat mich gesandt, um dich zum König über Israel zu salben; so höre nun auf die Stimme der Worte des Herrn ! 2 So spricht der Herr der Heerscharen: Ich will strafen , was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog. 3 So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!

    4 Da bot Saul das Volk auf und musterte sie bei Telaim , etwa 200 000 Mann Fußvolk und 10 000 Mann aus Juda. 5 Und Saul kam zu der Stadt Amaleks und legte einen Hinterhalt im Tal. 6 Und Saul ließ den Kenitern sagen: Geht fort, weicht , zieht weg aus der Mitte der Amalekiter, damit ich euch nicht mit ihnen aufreibe; denn ihr habt Gnade an allen Kindern Israels erwiesen, als sie aus Ägypten heraufzogen! So zogen die Keniter aus der Mitte von Amalek weg.

    7 Da schlug Saul Amalek , von Hewila an bis nach Schur , das östlich von Ägypten liegt, 8 und er nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen; dagegen vollstreckte er den Bann an dem ganzen Volk mit der Schärfe des Schwertes. 9 Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Vieh vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles, was wertvoll war, und sie wollten den Bann an ihnen nicht vollstrecken; alles Vieh aber, das wertlos und schwächlich war, an dem vollstreckten sie den Bann.

    10 Da erging das Wort des Herrn an Samuel folgendermaßen: 11 Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht erfüllt ! Darüber entbrannte Samuel, und er schrie zum Herrn die ganze Nacht.

    12 Und Samuel machte sich früh auf, um Saul am Morgen zu begegnen. Und es wurde dem Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen, und siehe, er hat sich ein Denkmal aufgerichtet; danach hat er eine Schwenkung gemacht, ist hinübergezogen und nach Gilgal hinabgestiegen. 13 Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn ! Ich habe das Wort des Herrn erfüllt ! 14 Samuel aber antwortete: Und was ist das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren, und Brüllen von Rindern, das ich da höre? 15 Und Saul sprach: Man hat sie von den Amalekitern hergebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem Herrn , deinem Gott, zu opfern; an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt!

    16 Samuel aber antwortete dem Saul: Halte still, und ich will dir sagen , was der Herr diese Nacht zu mir geredet hat! Da sprach er zu ihm: Rede! 17 Und Samuel sprach:

    Ist es nicht so, als du klein warst in deinen Augen, wurdest du das Haupt der Stämme Israels, und der Herr salbte dich zum König über Israel? 18 Und der Herr sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, an den Amalekitern, und bekämpfe sie, bis du sie ausgerottet hast! 19 Warum hast du denn der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen des Herrn ?

    20 Und Saul antwortete dem Samuel: Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der Herr sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt! 21 Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Beste des Gebannten, um es dem Herrn , deinem Gott, in Gilgal zu opfern!

    22 Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern! 23 Denn Ungehorsam ist [wie] die Sünde der Wahrsagerei , und Widerspenstigkeit ist [wie] Abgötterei und Götzendienst. Weil du nun das Wort des Herrn verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König sein sollst!

    24 Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt , dass ich den Befehl des Herrn und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk und gehorchte seiner Stimme! 25 Nun aber vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, damit ich den Herrn anbete! 26 Samuel sprach zu Saul: Ich will nicht mit dir umkehren; denn du hast das Wort des Herrn verworfen, und der Herr hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel sein sollst!

    27 Und Samuel wandte sich ab und wollte gehen; da ergriff er ihn beim Zipfel seines Obergewandes , sodass dieser abriss . 28 Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr hat heute das Königreich Israel von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du! 29 Auch lügt der Ruhm Israels nicht, es reut ihn auch nicht; denn er ist kein Mensch, dass er etwas bereuen müsste!

    30 Er aber sprach: Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn , deinen Gott, anbete! 31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.

    32 Samuel aber sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her! Und Agag kam gebunden zu ihm. Und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen! 33 Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter ihrer Kinder beraubt werden vor allen Frauen! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal.

    34 Und Samuel ging nach Rama ; Saul aber zog in sein Haus hinauf, nach dem Gibea Sauls. 35 Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul; den Herrn aber reute es, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

    Obwohl wir in den vergangenen Jahren bereits sehr viele Gedanken zu diesem Kapitel zusammengetragen haben, drängen sich wieder einige mehr auf. Ich will mal der Reihenfolge der Verse nach anfangen:

    Wenn ich das so in Vers 3 lese, dass er auch Frauen, Kinder und sogar Säuglinge töten soll, dann hört sich dies für mich sehr grausam an.

    Wir hatten diesen Gedanken auch schon mehrfach behandelt, als es darum ging, dass sie die Völker des Landes ausrotten sollten, das sie in Besitz nehmen. Hier sind wir zu dem Schluss gekommen, dass sie es verdient haben, da sie eine götzendienerische Nation waren.

    Aber hier bei den Amalekitern ging es doch um ganz etwas anderes? Hier ging es doch um etwas, was sie dem Volk Israel angetan hatten. Aber waren dies nicht die führenden Männer des Landes und vielleicht auch noch die Krieger?

    Was hatten dann die Frauen und Kinder damit zu tun?

    Vor allen Dingen: warum lässt Saul diese „Unschuldigen“ töten, aber den wirklichen Verantwortlichen, den König, verschont er? Wo ist hier die Logik?

    Wenn Saul hier sagt, dass er das Wertvolle verschonte, dann verschandelt er doch das Bild von Jehova: Jehova ist ein liebevoller, barmherziger und gerechter Gott, der keine bevorzugte Behandlung aufgrund irgendwelcher Vorteile wünscht. Es gehört mit zum mosaischen Gesetz.

    Wenn Saul nun hier König und die besten Tiere verschont, dann widerspricht er dem ja, denn er sagt: wenn du nur wertvoll genug bist, dann bekommst du mildernde Umstände.

    Völlig im Gegensatz zu dem, wofür unser Gott steht.

    Unterstreicht er damit nicht auch das verdrehte Bild, das Satan von Jehova malen will, womit er uns dazu bringen will, uns von IHM abzuwenden? „ER enthält euch etwas vor“ – so könnten es die anderen empfunden haben und wie mögen wohl die Frauen und Kinder im eigenen Volk darüber gedacht haben?

    Die Gedanken, Kommentare und den ergänzenden Stoff aus den Vorjahren finden wir hier:

    Kommentar — 14. April 2013 @ 18:52

  34. Jule

    1. Samuel 15:22

    Samuel aber sprach zu Saul: Hat der Herr dasselbe Wohlgefallen an Schlachtopfern und Brandopfern wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer und Folgsamkeit besser als das Fett von Widdern!

    diesen Vers kennen wir bestimmt schon auswendig, so oft haben wir ihn in unseren Publikationen gelesen und in Vorträgen und Ansprachen gehört. Ja, Jehova will Gehorsam. Alles andere ist nicht so wichtig.

    Aber ich finde hier den Zusammenhang sehr interessant. Denn es geht ja nicht so sehr darum, dass sich Saul das Wohlgefallen Jehovas mit diesem Opfer erkaufen wollte, weil er etwas verkehrt gemacht hatte – sondern er verstand die wahre Anbetung wohl falsch.

    Jehova hatte gesagt: „alles soll der Vernichtung geweiht werden“ und eigentlich hätte es für Saul keinen Grund gegeben, dies nicht zu tun. Denn welchen Vorteil wird er denn davon gehabt haben, dass er das Leben des Königs veschonte und die besten Tiere für ein Opfer mit ins Lager nahm? Er hatte nicht zuvor einen Fehler gemacht, den er nun mit diesem Opfer bereinigen wollte.

    Dies ist ja der Zusammenhang, in dem wir diesen Text immer wieder hören:

    jemand begeht eine Sünde und lässt sie nicht. Er versucht, diese zu verschleiern und um sich besser zu fühlen, setzt er sich vermehrt im Dienst für Jehova ein – sei es als Vollzeitdiener oder indem er finanziell mehr in den Spendenkasten wirft.

    Dies alles trifft ja hier nicht auf Saul zu.

    Meiner Ansicht nach hat er eine verkehrte Ansicht: er weiß, dass Gehorsam gut ist und er weiß aber auch, dass Jehova gern mit einem Opfer geehrt wird. Ich glaube ihm seine „Ausrede“, dass es ihm wirklich darum ging: er sah die schönen Tiere und dachte sich:

    „es ist eine Verschwendung, diese so einfach mit dem Schwert zu töten. Wäre es nicht besser, diese Tiere zu opfern? Denn Jehovoa hat ja Gefallen an makellosen Opfern und diese Tiere sehen mir gerade recht aus“.

    Daher wird er von Samuel mit den Worten zurechtgewiesen, dass Jehova nicht ebensoviel Gefallen an Opfern hat, wie an Gehorsam. Es geht um die Prioritäten.

    Hier fallen mir dann die Worte Jesu ein, die er über die Pharisäer äußert:

    „Ihr [gebt] den Zehnten . . . von der Minze und dem Dill und dem Kümmel; aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen“
    (Matthäus 23:23).

    Auch er macht hier die Prioritäten deutlich. Genau das, was Samuel hier tut

    Kommentar — 14. April 2013 @ 19:30

  35. Jule

    1. Samuel 15:30-31:

    30 Er aber sprach: Ich habe gesündigt; nun aber ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn , deinen Gott, anbete! 31 Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.

    Warum geht Samuel nun mit Saul mit, wenn er doch weiß, dass Jehova ihn verworfen hat und sieht, dass die Reue nicht echt ist, sondern es dem König nur darum geht, vor dem Volk nicht sein Gesicht zu verlieren?

    Unterstützt er damit nicht vielmehr die falsche Einstellung von Saul?

    Hat er Mitleid mit ihm?

    Kommentar — 14. April 2013 @ 19:31

  36. Jule

    1. Samuel 16 – die Erwählung von David als nächster König Jehovas ist der Familie bekannt

    1 Und der Herr sprach zu Samuel: Bis wann trägst du noch Leid um Saul, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König sein soll über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin, ich will dich zu Isai , dem Bethlehemiter, senden; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen! 2 Samuel aber sprach: Wie soll ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, so wird er mich töten! Und der Herr sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sprich: Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern ! 3 Und du sollst Isai zum Schlachtopfer einladen; ich aber will dir zeigen, was du tun sollst, sodass du mir den salbst, den ich dir nennen werde!

    4 Und Samuel machte es so, wie es ihm der Herr gesagt hatte, und begab sich nach Bethlehem. Da kamen die Ältesten der Stadt ihm zitternd entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Frieden? 5 Er sprach: Ja, Frieden! Ich bin gekommen, um dem Herrn zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Schlachtopfer! Und er heiligte Isai und seine Söhne und lud sie zum Schlachtopfer ein.

    6 Und es geschah, als sie hereinkamen, da sah er Eliab an und dachte: Gewiss ist [hier] vor dem Herrn sein Gesalbter! 7 Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen, noch auf seinen hohen Wuchs , denn ich habe ihn verworfen! Denn [der Herr ] sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist , der Herr aber sieht das Herz an!

    8 Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel vorübergehen. Und er sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! 9 Da ließ Isai den Schamma vorübergehen. Er aber sprach: Diesen hat der Herr auch nicht erwählt! 10 So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel vorübergehen. Aber Samuel sprach zu Isai: Der Herr hat diese nicht erwählt!

    11 Und Samuel fragte den Isai: Sind das alle jungen Männer? Er aber sprach: Der Jüngste ist noch übrig, und siehe, er hütet die Schafe! Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen, denn wir werden uns nicht zu Tisch setzen, bis er hierhergekommen ist! 12 Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war rötlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen. Und der Herr sprach: Auf, salbe ihn, denn dieser ist“s! 13 Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn kam über David , von diesem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.

    14 Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist, von dem Herrn [gesandt], schreckte ihn. 15 Da sprachen Sauls Knechte zu ihm: Siehe doch, ein böser Geist von Gott pflegt dich zu schrecken! 16 Unser Herr sage doch deinen Knechten , die vor dir stehen, dass sie einen Mann suchen, der auf der Harfe zu spielen versteht, damit er, wenn der böse Geist von Gott über dich kommt, mit seiner Hand spielt, damit es dir besser geht! 17 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Seht euch um nach einem Mann, der gut auf Saiten spielen kann, und bringt ihn zu mir!

    18 Da antwortete einer der Burschen und sprach: Siehe, ich habe einen Sohn Isais, des Bethlehemiten, gesehen, der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist und tüchtig zum Kampf, verständig in seiner Rede und schön; und der Herr ist mit ihm. 19 Da sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm sagen: Sende deinen Sohn David, der bei den Schafen ist, zu mir! 20 Da nahm Isai einen Esel [beladen] mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es Saul durch seinen Sohn David. 21 So kam David zu Saul und diente ihm ; und er gewann ihn sehr lieb, und er wurde sein Waffenträger.

    22 Und Saul sandte zu Isai und ließ ihm sagen: Lass doch David vor mir bleiben, denn er hat Gnade gefunden vor meinen Augen!

    23 Wenn nun der [ böse ] Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.

    Bisher hatte ich immer angenommen, dass Jehova den König unter Isais Söhnen auswählte, ohne dass dieser mitbekan, was eigentlich passiert.

    Hier liest sich das so, als ob Samuel über jeden Sohn dem Vater sagt, dass nicht dieser der Erwählte ist. Also muss Davids Familie gewußt haben, dass er zum neuen König ausgewählt und gesalbt wurde.

    Wie mögen sein Vater und seine Mutter wohl empfunden haben, als Saul diesen als Saitenspieler in den Palast holte. Hatten sie keine Angst um ihren Sohn?

    Auf der anderen Seite: wenn sich die Brüder darüber im Klaren waren, dass der kleine Bruder der nächste König sein wird – von Jehova dazu ausgewählt und vom Propheten bereits gesalbt – wieso spotten sie dann über ihn, als er später in das Lager der Soldaten kommt und fragen ihn, ob er sich wichtig machen will?

    Noch ein Punkt: David isr nun selbst „ein Gesalbter Jehovas“ – trotzdem betrachtet er weiterhin Saul als einen Gesalbten Jehovas und achtet und respektiert diesen als einen solchen.

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel findet ihr hier:

    Kommentar — 15. April 2013 @ 08:14

  37. James Butler Stoney

    Der Autor macht deutlich, warum die ganze schwere Zeit der Verfolgung und des „auf der Flucht seins“ für Davids Entwicklung und Schulung als künftiger König wichtig war:

    Wenn wir die Erziehungswege Gottes verstehen wollen, die David geführt wurde, ist es nötig, daß wir Den im Auge haben, Den David vorbildlich darstellte. Die Wesenszüge jenes Einen konnten von David nur angedeutet und im Vorbild dargestellt werden auf Grund göttlicher Belehrung und unter Abtötung seiner eigenen Natur. Hinsichtlich seiner Stellung war David ständig ein Bild des Herrn Jesus Christus. Da er aber ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir war, so hatte er es, je höher seine Berufung war, um so mehr nötig, daß seine alte Natur beiseitegesetzt wurde, damit er in seinem Seelenzustand seiner hohen Stellung entsprechen konnte. Wir werden daher sehen, daß das große Ziel aller Zucht, durch die er gehen mußte, war, ihn für die Stellung fähig zu machen, in die Gott in Seiner Gnade ihn berufen hatte.

    Ist es nicht so auch bei uns allen? Müssen wir nicht in die Zucht genommen und zubereitet werden für jede Stellung, die Gottes Gnade uns überträgt? je höher die Gnade uns zu dem Bewußtsein ihrer selbst erhebt, je nötiger haben wir die Reinigung. Wie dies geschieht, das würde unsere persönliche Lebensgeschichte, wenn sie gewissenhaft niedergeschrieben würde, im Einzelnen ergeben. Damit wir nun lernen, Seine Zucht an uns sorgfältig und richtig zu beachten und zu beurteilen, legt uns unser treuer Gott die Geschichte Seiner Wege mit anderen niedergeschrieben vor, die den Weg vor uns gepilgert sind. Die Geschichte Davids ist eine eindrucksvolle Illustration jener wunderbaren Zucht und Ermahnung, durch die Gott erzieht, – die Unterwerfung und Beiseitesetzung unserer selbst, um alles zu unterdrücken, was Seiner Gnade und Seinen Absichten zuwiderläuft.

    1. Samuel 16.

    David wird zuerst erwähnt, als Samuel von Gott gesandt wird, um ihn zum König an Sauls Stelle zu salben. Hier, in dem ersten uns mitgeteilten Abschnitt seines Lebens, können wir die Spuren des Charakters und der Stellung dessen sehen, der unsere Aufmerksamkeit später in so reichem Maße auf sich lenkt. Wir finden ihn, den jüngsten Sohn Jesses, abwesend von zu Hause, bei der Hut der Schafe seines Vaters in der Wüste. Dabei zeigt uns sein Angesicht – dieser untrügliche Spiegel des innersten Wesens -, welche Art von Mensch vor uns steht: Er war „rötlich, dazu schön von Augen und von gutem Ansehen“. Und als Samuel ihn gesalbt hatte, „geriet der Geist Jehovas über David von selbigem Tage an und hinfort.“

    Vorbildlich stellt der gesalbte David unseren Herrn dar nach der Taufe des Johannes, als der Heilige Geist vom Himmel herniederkam und auf Ihm blieb. So wie der Herr, als eine Folge dieser Salbung des Heiligen Geistes, Seinen öffentlichen Dienst aufnahm, ebenso tritt auch David, das Vorbild, seinen Dienst nun an. Unser Herr, voller Gnade und Wahrheit, wurde dadurch umso mehr dem Bösen um Sich her ausgesetzt. Und bei David, sobald der Geist Gottes auf ihn gekommen war, „wich der Geist Jehovas von Saul, und ein böser Geist von Jehova ängstigte ihn-. David ahnte sicher nicht, als der Geist auf ihn kam, daß sein erster Dienst als der Mann. Gottes es sein würde, die Gewaltsamkeit, die geistliche Gewalttätigkeit zu besänftigen, die sich in dem Haupt des Königreichs zeigte. Es war Saul geraten worden, einen Mann zu suchen, der des Lautenspiels kundig war, um den bösen Geist von ihm zu vertreiben. Und gerade der, der für diesen Dienst vorgeschlagen wird, ist David. Er wird in angemessener Weise beschrieben als einer, der des Spielens kundig ist, und ein tapferer Held und ein Kriegsmann, und der Rede verständig und ein schöner Mann; und Jehova ist mit ihm.“ – „Und es geschah, wenn der Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.“ Für David, den gesalbten König Gottes, war das ein scheinbar geringer Dienst, könnten wir sagen. Aber was für ein moralisches Vorrecht! Es scheint nur etwas Geringes zu sein, auf einer Laute zu spielen. Aber geringe Dienste, die in der Kraft des Geistes Gottes verrichtet werden, haben die erstaunlichsten Ergebnisse zur Folge.

    Der Herr nahm während Seines Erdenwandels den gleichen Platz ein in bezug auf das Böse und all die Gewalttätigkeit, die Ihn hier umgaben. Für David aber bedeutete dies auch Zucht. Ob er verstanden hatte, was die Salbung in ihren vollen Auswirkungen bedeutete, wird uns nicht mitgeteilt. Wenn wir aber daran denken, daß der Geist Gottes auf ihn herniedergekommen war, so glauben wir, daß er empfunden haben muß, daß er die Befähigung für ein höheres Amt besaß. Hier aber zeigt sich die Echtheit wahrer Kraft in der Unterwerfung unter Gottes Willen. Es war Gottes Berufung, die ihn an diesen Platz stellte; der König Saul brauchte seinen Dienst, und er verrichtete ihn ohne Widerrede. Vielmehr, mit großer Geschicklichkeit! Treue im Geringsten beweist die Fähigkeit für das Größere. Und David lernt bei seinem ersten öffentlichen Auftreten, die großen Fähigkeiten, die Gott ihm gegeben hat, zur Förderung des im Augenblick am meisten benötigten Guten zu verwenden. Was hätte edler oder königlicher sein können!

    Kommentar — 20. April 2013 @ 18:10

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