dramaturgische Bibellesung in Deutsch

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Jona
Gib dich nicht auf, wenn Jehova dich korrigiert

Lukas
Werdet Hörer und Täter des Wortes Gottes

Markus
Gottes Wort ist lebendig und übt Macht aus

Hiob
Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen  lassen

Jule | 06.30.11 | dramaturgische Bibellesung, Hiob, Jona, Lukas, Markus | No Comments |

Lukas – der Schreiber der Apostelgeschichte

Bis Kapitel 16, Vers 9 wird die Apostelgeschichte durchgehend in der dritten Person erzählt. Das heißt, der Schreiber bezieht sich in die Handlung des Berichts nicht ein. In Apostelgeschichte 16:10, 11 schwenkt sein Erzählstil jedoch um. So erklärt er im Vers 11: „Daher stachen wir von Troas in See und kamen in gerader Fahrt nach Samothrake.“ Damit steigt Lukas selbst ins Geschehen ein. Allerdings taucht sein Name nirgendwo in der Apostelgeschichte auf. Woher weiß man also, dass er der Schreiber war?

Den Beleg dafür finden wir in den ersten Versen der Apostelgeschichte und des Lukasevangeliums. Hier wird beide Male ein gewisser Theophilus angesprochen (Luk. 1:1, 3; Apg. 1:1). In der Apostelgeschichte liest man zu Anfang: „Den ersten Bericht, o Theophilus, habe ich über alle Dinge verfasst, die Jesus zu tun und auch zu lehren anfing.“ Schriftsteller der Antike sind sich einig, dass dieser erste Bericht (das Evangelium) von Lukas verfasst wurde. Demnach muss er logischerweise auch der Schreiber der Apostelgeschichte gewesen sein.

Über Lukas ist nicht viel bekannt. Sein Name wird nur drei Mal in der Bibel erwähnt. Der Apostel Paulus bezeichnete ihn als den geliebten Arzt und seinen Mitarbeiter (Kol. 4:14; Philem. 24). Aus den Passagen mit „wir“, in denen sich Lukas in den Bericht der Apostelgeschichte mit einbezieht, kann man Folgendes ersehen: Etwa im Jahr 50 begleitete Lukas den Apostel Paulus zunächst von Troas nach Philippi, danach trennten sich ihre Wege. Um das Jahr 56 trafen sich die beiden dann wieder in Philippi und reisten von dort aus mit sieben anderen nach Jerusalem, wo Paulus festgenommen wurde. Zwei Jahre später ging Lukas mit Paulus, der nach wie vor ein Gefangener war, von Cäsarea nach Rom (Apg. 16:10-17, 40; 20:5—21:17; 24:27; 27:1—28:16). Bei seiner zweiten Haft in Rom ahnte Paulus, dass er bald hingerichtet werden würde, und damals war „Lukas allein“ bei ihm (2. Tim. 4:6, 11). Wie man sieht, hat Lukas also für die gute Botschaft lange Reisen und viele Härten auf sich genommen.

Lukas gab nie vor, selbst miterlebt zu haben, was er über Jesus aufschrieb. Im Gegenteil, nach eigener Aussage lag ihm daran, gestützt auf die Berichte von „Augenzeugen“, die „beglaubigten Tatsachen“ zusammenhängend darzustellen. Außerdem ging er „allen Dingen von Anbeginn genau“ nach, um sie „in logischer Reihenfolge zu schreiben“ (Luk. 1:1-3). Das Ergebnis seiner Arbeit zeigt, wie sorgfältig er recherchierte. Womöglich hat er dazu Elisabeth, Jesu Mutter Maria und andere persönlich befragt. Viel von dem, was er berichtet, kommt in den anderen Evangelien nicht vor (Luk. 1:5-80).

Dass Lukas Arzt war, wie Paulus sagte, sieht man daran, dass er das Leid der Leute mit den Augen eines Arztes schilderte. Er beschrieb zum Beispiel, dass Jesus einmal einen von Dämonen besessenen Mann heilte und der Dämon ausfuhr, „ohne ihm Schaden zuzufügen“. Oder dass die Schwiegermutter von Petrus „von hohem Fieber“ geplagt wurde. Oder dass Jesus eine Frau heilte, die „achtzehn Jahre lang einen Geist der Schwachheit hatte“ und „zusammengekrümmt und unfähig [war], sich selbst überhaupt aufzurichten“ (Luk. 4:35, 38; 13:11).

Für Lukas gab es eindeutig nichts Wichtigeres im Leben als das „Werk des Herrn“ (1. Kor. 15:58). Sein Lebensinhalt war nicht, berühmt zu werden und es zu etwas zu bringen, sondern Menschen zu Jehova hinzuführen.

Jule | 12.26.10 | biblische Personen, Lukas | No Comments |

Lukas 22 – 24

Kapitel 22

Es nahte nun das Fest der ungesäuerten Brote, das sogenannte Passah. 2 Auch suchten die Oberpriester und die Schriftgelehrten Mittel und Wege, wie sie ihn beseitigen könnten, denn sie fürchteten das Volk. 3 Satan aber fuhr in Judas, genannt Iskạriot, der zu den Zwölfen gezählt wurde; 4 und er ging hin und redete mit den Oberpriestern und [Tempel]hauptleuten über Mittel und Wege, ihn an sie zu verraten. 5 Nun freuten sie sich und kamen überein, ihm Silbergeld zu geben. 6 Da war er einverstanden, und er begann eine gute Gelegenheit zu suchen, ihn abseits von der Volksmenge an sie zu verraten.

7 Der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Passah-[Opfertier] geopfert werden mußte, war nun herbeigekommen, 8 und er sandte Petrus und Johạnnes weg, indem er sprach: „Geht und bereitet für uns das Passah, damit wir es essen.“ 9 Sie sagten zu ihm: „Wo willst du, daß wir [es] bereiten?“ 10 Er sprach zu ihnen: „Seht! Wenn ihr in die Stadt hineinkommt, wird euch ein Mensch begegnen, der ein irdenes Gefäß mit Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht. 11 Und ihr sollt zu dem Eigentümer des Hauses sagen: ‚Der Lehrer sagt dir: „Wo ist das Gastzimmer, in dem ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann?“ ‘ 12 Und jener wird euch ein großes, ausgestattetes Obergemach zeigen. Dort bereitet [es].“ 13 Da gingen sie hin und fanden es so, wie er es ihnen gesagt hatte, und sie bereiteten das Passah.

14 Als schließlich die Stunde kam, legte er sich zu Tisch und die Apostel mit ihm. 15 Und er sprach zu ihnen: „Ich habe sehnlich begehrt, dieses Passah mit euch zu essen, bevor ich leide; 16 denn ich sage euch: Ich werde es nicht wieder essen, bis es erfüllt wird im Königreich Gottes.“ 17 Und er nahm einen Becher entgegen, dankte und sprach: „Nehmt diesen, und reicht ihn unter euch von einem zum anderen; 18 denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht wieder von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken, bis das Königreich Gottes gekommen ist.“

19 Auch nahm er ein Brot, dankte, brach es und gab es ihnen, indem er sprach: „Dies bedeutet meinen Leib, der zu euren Gunsten gegeben wird. Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ 20 Ferner den Becher nach dem Abendmahl, indem er sprach: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden wird.

21 Doch seht, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch. 22 Denn der Menschensohn geht hin, wie es vorgezeichnet ist; doch wehe jenem Menschen, durch den er verraten wird!“ 23 Da fingen sie an, untereinander die Frage zu besprechen, wer es wohl von ihnen sei, der im Begriff stünde, dies zu tun.

24 Es entstand indessen auch ein hitziger Wortstreit unter ihnen darüber, wer von ihnen der Größte zu sein scheine. 25 Er aber sagte zu ihnen: „Die Könige der Nationen spielen sich als Herren über sie auf, und die, die Gewalt über sie haben, werden Wohltäter genannt. 26 Ihr aber sollt nicht so sein, sondern möge der, der unter euch der Größte ist, wie der Jüngste werden und der, der als Oberster auftritt, wie der Dienende. 27 Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Ist es nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.

28 Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; 29 und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, 30 damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.

31 Sịmon, Sịmon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten. 32 Ich aber habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.“ 33 Dann sagte er zu ihm: „Herr, ich bin bereit, mit dir sowohl ins Gefängnis als auch in den Tod zu gehen.“ 34 Er aber sprach: „Ich sage dir, Petrus: Ein Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen.“

35 Auch sprach er zu ihnen: „Als ich euch ohne Geldbeutel und Speisetasche und Sandalen aussandte, hattet ihr doch nicht an etwas Mangel?“ Sie sagten: „Nein!“ 36 Da sprach er zu ihnen: „Jetzt aber nehme der, der einen Geldbeutel hat, ihn an sich, ebenso auch eine Speisetasche; und wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins. 37 Denn ich sage euch, daß das, was geschrieben steht, an mir vollendet werden muß, nämlich: ‚Und er wurde unter die Gesetzlosen gerechnet.‘ Denn das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.“ 38 Da sagten sie: „Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.“ Er sprach zu ihnen: „Es ist genug.“

39 Als er hinausging, begab er sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg; und auch die Jünger folgten ihm. 40 An dem Ort angekommen, sagte er zu ihnen: „Betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ 41 Und er selbst zog sich von ihnen etwa einen Steinwurf weit zurück und kniete nieder und begann zu beten, 42 indem er sprach: „Vater, wenn du willst, entferne diesen Becher von mir. Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.“ 43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. 44 Als er jedoch in Todesangst geriet, fuhr er fort, noch inbrünstiger zu beten; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die zur Erde fielen. 45 Und er stand vom Gebet auf, ging zu den Jüngern und fand sie vor Kummer schlummernd; 46 und er sprach zu ihnen: „Warum schlaft ihr? Steht auf und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“

47 Während er noch redete, siehe, eine Volksmenge, und der, der Judas genannt wurde, einer von den Zwölfen, ging vor ihnen her; und er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. 48 Jesus aber sprach zu ihm: „Judas, verrätst du den Menschensohn mit einem Kuß?“ 49 Als die, welche um ihn waren, sahen, was geschehen sollte, sagten sie: „Herr, sollen wir mit dem Schwert zuschlagen?“ 50 Einer von ihnen schlug sogar den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 In Erwiderung aber sagte Jesus: „Laßt ab, nicht weiter.“ Und er rührte das Ohr an und heilte ihn. 52 Dann sagte Jesus zu den Oberpriestern und Hauptleuten des Tempels und den älteren Männern, die seinetwegen dorthin gekommen waren: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen? 53 Als ich Tag für Tag bei euch im Tempel war, strecktet ihr eure Hände nicht gegen mich aus. Dies aber ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“

54 Dann nahmen sie ihn fest und führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters; Petrus jedoch folgte ihm in einiger Entfernung. 55 Als sie in der Mitte des Hofes ein Feuer angezündet und sich zusammengesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie. 56 Aber ein gewisses Dienstmädchen sah ihn beim hellen Feuer sitzen und schaute ihn an und sagte: „Auch dieser war bei ihm.“ 57 Er aber leugnete es und sprach: „Ich kenne ihn nicht, Frau.“ 58 Und kurze Zeit darauf sagte jemand anders, der ihn sah: „Du bist auch einer von ihnen.“ Aber Petrus sprach: „Mensch, ich bin es nicht.“ 59 Und nach etwa einer Stunde begann ein anderer zu bekräftigen: „Bestimmt war dieser auch bei ihm; denn er ist tatsächlich ein Galilạ̈er!“ 60 Petrus jedoch sagte: „Mensch, ich weiß nicht, was du sagst.“ Und augenblicklich, als er noch redete, krähte ein Hahn. 61 Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an, und Petrus erinnerte sich an die Äußerung des Herrn, als er zu ihm gesagt hatte: „Ehe heute ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ 62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

63 Die Männer nun, in deren Gewahrsam er sich befand, begannen Spott mit ihm zu treiben und versetzten ihm Hiebe; 64 und nachdem sie ihn verhüllt hatten, fragten sie und sprachen: „Prophezeie. Wer ist es, der dich geschlagen hat?“ 65 Und sie fuhren fort, viele andere Dinge in lästerlicher Weise gegen ihn zu sagen.

66 Als es schließlich Tag wurde, kam die Versammlung der älteren Männer des Volkes zusammen, sowohl Oberpriester als auch Schriftgelehrte, und sie schleppten ihn in den Saal ihres Sanhedrịns und sagten: 67 „Wenn du der Christus bist, so sag es uns.“ Er aber sprach zu ihnen: „Auch wenn ich es euch sagte, würdet ihr es gar nicht glauben. 68 Überdies, wenn ich euch fragte, würdet ihr gar nicht antworten. 69 Doch der Menschensohn wird von nun an zur machtvollen Rechten Gottes sitzen.“ 70 Daraufhin sagten sie alle: „Bist du also der Sohn Gottes?“ Er sprach zu ihnen: „Ihr selbst sagt, daß ich es bin.“ 71 Sie sprachen: „Wozu brauchen wir ein weiteres Zeugnis? Denn wir haben [es] selbst aus seinem eigenen Mund gehört.“

Kapitel 23

Nun erhob sich die gesamte Menge und führte ihn zu Pilạtus. 2 Dann fing man an, ihn anzuklagen und zu sagen: „Wir fanden, daß dieser Mensch unsere Nation aufwiegelt und verbietet, Cäsar Steuern zu zahlen, und sagt, er selbst sei Christus, ein König.“ 3 Pilạtus stellte ihm nun die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Als Antwort sagte er zu ihm: „Du selbst sagst [es].“ 4 Da sprach Pilạtus zu den Oberpriestern und den Volksmengen: „Ich finde kein Verbrechen an diesem Menschen.“ 5 Sie begannen aber, darauf zu bestehen, indem sie sagten: „Er wiegelt das Volk auf, indem er in ganz Judạ̈a lehrt, ja von Galilạ̈a angefangen bis hierher.“ 6 Als er das hörte, fragte Pilạtus, ob der Mensch ein Galilạ̈er sei, 7 und nachdem er festgestellt hatte, daß er unter der Rechtsgewalt des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch selbst in Jerusalem war.

8 Als Herodes Jesus sah, freute er sich sehr, denn seit geraumer Zeit hatte er ihn sehen wollen, weil er von ihm gehört hatte, und er hoffte, irgendein Zeichen von ihm getan zu sehen. 9 Nun begann er ihn mit sehr vielen Worten zu befragen; aber er gab ihm keine Antwort. 10 Die Oberpriester und die Schriftgelehrten jedoch standen immer wieder auf und klagten ihn heftig an. 11 Da behandelte ihn Herodes mit seinen Wachmannschaften verächtlich, und er trieb Spott mit ihm, indem er ihn mit einem hellglänzenden Kleid bekleidete, und sandte ihn zu Pilạtus zurück. 12 An ebendiesem Tag nun wurden Herodes und Pilạtus miteinander Freunde; denn vorher hatte fortwährend Feindschaft zwischen ihnen bestanden.

13 Pilạtus rief dann die Oberpriester und die Vorsteher und das Volk zusammen 14 und sagte zu ihnen: „Ihr habt mir diesen Menschen gebracht als einen, der das Volk zur Auflehnung reizt, und seht, ich habe ihn vor euch verhört, habe aber an diesem Menschen keinen Grund für die Beschuldigungen gefunden, die ihr gegen ihn vorbringt. 15 Tatsächlich fand auch Herodes keinen, denn er hat ihn zu uns zurückgesandt; und seht, nichts, was den Tod verdient, ist von ihm begangen worden. 16 Ich will ihn daher züchtigen und ihn freigeben.“ 17 —— 18 Aber mit ihrer ganzen Menge schrien sie und sprachen: „Schaff diesen weg, gib uns dagegen Bạrabbas frei!“ 19 (der wegen eines gewissen Aufstandes, der in der Stadt vorgekommen war, und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden war). 20 Wieder rief ihnen Pilạtus zu, denn er wollte Jesus freilassen. 21 Da begannen sie, laut zu rufen und zu sagen: „An den Pfahl! An den Pfahl mit ihm!“ 22 Zum dritten Mal sprach er zu ihnen: „Nun, was hat dieser [Mensch] denn Schlechtes getan? Ich habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient; ich will ihn daher züchtigen und freilassen.“ 23 Darauf begannen sie dringend, mit lauter Stimme, zu verlangen, daß er an den Pfahl gebracht werde; und ihre Stimmen begannen durchzudringen. 24 Da sprach Pilạtus das Urteil, daß ihrem Verlangen entsprochen werde: 25 Er ließ den Mann frei, der wegen Aufstandes und Mordes ins Gefängnis geworfen worden war und den sie verlangten, Jesus aber übergab er ihrem Willen.

26 Als sie ihn nun abführten, ergriffen sie Sịmon, einen von Kyrẹne Gebürtigen, der vom Lande kam, und sie legten den Marterpfahl auf ihn, damit er ihn hinter Jesus hertrage. 27 Es folgte ihm aber eine große Menge Volk und Frauen, die sich vor Leid anhaltend schlugen und um ihn wehklagten. 28 Jesus wandte sich zu den Frauen und sprach: „Töchter Jerusalems, hört auf, über mich zu weinen. Weint im Gegenteil über euch und über eure Kinder; 29 denn siehe, Tage kommen, an denen man sagen wird: ‚Glücklich sind die unfruchtbaren Frauen und die Schöße, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht genährt haben!‘ 30 Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‚Fallt über uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Bedeckt uns!‘ 31 Denn wenn man diese Dinge tut, während der Baum saftig ist, was wird geschehen, wenn er verdorrt ist?“

32 Zwei andere Männer aber, Übeltäter, wurden ebenfalls abgeführt, um mit ihm hingerichtet zu werden. 33 Und als sie an den Ort kamen, der Schädel genannt wird, brachten sie ihn dort an den Pfahl und die Übeltäter, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. 34 [[Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“]] Ferner warfen sie Lose, um seine Kleider zu verteilen. 35 Und die Leute standen da und schauten zu. Die Vorsteher aber höhnten und sagten: „Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus Gottes, der Auserwählte, ist.“ 36 Auch die Soldaten trieben Spott mit ihm, traten heran und boten ihm sauren Wein an 37 und sagten: „Wenn du der König der Juden bist, rette dich selbst.“ 38 Über ihm war auch eine Inschrift [angebracht]: „Dieser ist der König der Juden.“

39 Einer der gehängten Übeltäter aber begann, auf lästerliche Weise zu ihm zu sprechen: „Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns.“ 40 In Erwiderung schalt ihn der andere und sprach: „Fürchtest du Gott denn gar nicht, jetzt, da du im gleichen Gericht bist? 41 Und wir allerdings gerechterweise, denn wir empfangen völlig das, was wir für unsere Taten verdienen; dieser aber hat nichts Ungehöriges getan.“ 42 Und er sagte weiter: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ 43 Und er sprach zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.“

44 Es war nun um die sechste Stunde, und doch kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, 45 denn das Sonnenlicht blieb aus; dann wurde der Vorhang des Heiligtums in der Mitte zerrissen. 46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: „Vater, deinen Händen vertraue ich meinen Geist an.“ Als er das gesagt hatte, verschied er. 47 Weil der Offizier sah, was geschah, begann er Gott zu verherrlichen und sagte: „Dieser Mensch war wirklich gerecht.“ 48 Und all die Volksmengen, die dort zu diesem Schauspiel versammelt waren, begannen umzukehren, als sie die Dinge sahen, die geschahen, wobei sie sich an die Brust schlugen. 49 Alle seine Bekannten standen übrigens in einiger Entfernung. Auch Frauen, die ihm zusammen aus Galilạ̈a gefolgt waren, standen da und sahen diese Dinge.

50 Und siehe, ein Mann namens Joseph, der ein Ratsmitglied war, ein guter und gerechter Mann — 51 dieser hatte ihrem Anschlag und ihrer Handlungsweise nicht zugestimmt —, er war von Arimathịa, einer Stadt der Judạ̈er, und wartete auf das Königreich Gottes; 52 dieser [Mann] ging zu Pilạtus und bat um den Leib Jesu. 53 Und er nahm ihn herab und wickelte ihn in feine Leinwand, und er legte ihn in eine Gruft, die in den Felsen gehauen war, in der noch kein Mensch gelegen hatte. 54 Es war nun der Vorbereitungstag, und das Abendlicht des Sabbats nahte. 55 Die Frauen aber, die mit ihm aus Galilạ̈a gekommen waren, folgten nach und besahen sich die Gedächtnisgruft und wie sein Leib hingelegt wurde; 56 und sie kehrten zurück, um Gewürze und wohlriechende Öle zu bereiten. Doch ruhten sie natürlich am Sabbat dem Gebot gemäß.

Kapitel 24

Am ersten Tag der Woche jedoch gingen sie sehr früh zur Gruft, wobei sie die Gewürze trugen, die sie bereitet hatten. 2 Sie fanden aber den Stein von der Gedächtnisgruft weggewälzt, 3 und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in blitzender Kleidung bei ihnen. 5 Da die [Frauen] in Furcht gerieten und das Angesicht zu Boden geneigt hielten, sagten die [Männer] zu ihnen: „Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 [[Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden.]] Denkt daran, wie er zu euch redete, als er noch in Galilạ̈a war, 7 indem er sagte, daß der Menschensohn in die Hände sündiger Menschen überliefert und an den Pfahl gebracht werden müsse und doch am dritten Tag auferstehen werde.“ 8 Da erinnerten sie sich an seine Reden, 9 und sie kehrten von der Gedächtnisgruft zurück und berichteten alle diese Dinge den Elf und allen übrigen. 10 Es waren Magdalẹne Maria und Johạnna und Maria, die [Mutter] des Jakobus. Auch die übrigen der Frauen mit ihnen sagten den Aposteln diese Dinge. 11 Doch erschienen ihnen diese Reden wie Unsinn, und sie wollten den [Frauen] nicht glauben.

12 [[Petrus aber stand auf und lief zur Gedächtnisgruft, und als er sich nach vorn bückte, sah er nur die Binden. Da ging er weg und wunderte sich über das, was geschehen war.]]

13 Doch siehe, an demselben Tag waren zwei von ihnen nach einem Dorf namens Ẹmma·us unterwegs, das etwa elf Kilometer von Jerusalem entfernt lag, 14 und sie unterhielten sich miteinander über alle diese Dinge, die sich zugetragen hatten.

15 Als sie sich nun unterhielten und besprachen, trat Jesus selbst herzu und begann mit ihnen zu gehen; 16 aber ihre Augen wurden davon abgehalten, ihn zu erkennen. 17 Er sprach zu ihnen: „Was sind das für Reden, die ihr auf der Wanderung miteinander wechselt?“ Und traurigen Angesichts blieben sie stehen. 18 Als Antwort sagte der eine namens Klẹopas zu ihm: „Wohnst du als Fremdling für dich allein in Jerusalem und weißt deshalb nicht, welche Dinge in diesen Tagen dort geschehen sind?“ 19 Und er sprach zu ihnen: „Was für Dinge?“ Sie sagten zu ihm: „Die Dinge in bezug auf Jesus, den Nazarẹner, der ein Prophet wurde, machtvoll in Werk und Wort vor Gott und dem ganzen Volk; 20 und wie ihn unsere Oberpriester und Vorsteher zum Todesurteil überlieferten und ihn an den Pfahl brachten. 21 Wir aber hofften, daß dieser der sei, der dazu bestimmt ist, Israel zu befreien; ja, und bei alldem ist dies der dritte Tag, seitdem diese Dinge geschehen sind. 22 Überdies haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Erstaunen versetzt, weil sie in der Frühe bei der Gedächtnisgruft gewesen waren, 23 aber seinen Leib nicht fanden, und sie kamen und sagten, sie hätten auch einen übernatürlichen Anblick von Engeln gehabt, die sagten, er lebe. 24 Ferner gingen einige von denen, die bei uns sind, zur Gedächtnisgruft hin; und sie fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten; doch sahen sie ihn nicht.“

25 Da sprach er zu ihnen: „O ihr Unverständigen und die ihr langsamen Herzens seid, an alle Dinge zu glauben, die die Propheten geredet haben! 26 Mußte nicht der Christus diese Dinge leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“ 27 Und ausgehend von Moses und allen PROPHETEN, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen.

28 Schließlich kamen sie in die Nähe des Dorfes, wohin sie unterwegs waren, und er tat so, als gehe er weiter. 29 Sie aber nötigten ihn und sagten: „Bleib bei uns, denn es geht gegen Abend hin, und der Tag hat sich schon geneigt.“ Darauf ging er hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und als er mit ihnen beim Mahl lag, nahm er das Brot, segnete es, brach es und begann es ihnen zu reichen. 31 Dabei wurden ihnen die Augen völlig geöffnet, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sagten zueinander: „Brannte nicht unser Herz, als er auf dem Weg zu uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ 33 Und in derselben Stunde standen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die bei ihnen waren, versammelt, 34 welche sagten: „Der Herr ist wirklich auferweckt worden, und er ist Sịmon erschienen!“ 35 Nun erzählten sie selbst, was auf dem Weg [geschehen war] und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt wurde.

36 Während sie von diesen Dingen redeten, stand er selbst in ihrer Mitte [[und sprach zu ihnen: „Friede sei mit euch!“]] 37 Doch weil sie erschraken und Furcht sie ergriffen hatte, meinten sie, sie sähen einen Geist. 38 Da sprach er zu ihnen: „Warum seid ihr beunruhigt, und warum steigen Zweifel in eurem Herzen auf? 39 Seht meine Hände und meine Füße, daß ich selbst es bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß ich habe.“ 40 [[Und als er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße.]] 41 Als sie aber vor lauter Freude immer noch nicht glaubten und sich wunderten, sagte er zu ihnen: „Habt ihr etwas zu essen da?“ 42 Und sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 und er nahm es und aß es vor ihren Augen.

44 Er sagte nun zu ihnen: „Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß sich alles, was im Gesetz Mose und in den PROPHETEN und Psalmen über mich geschrieben steht, erfüllen muß.“ 45 Dann öffnete er ihnen den Sinn völlig, damit sie die Schriften begriffen, 46 und er sprach zu ihnen: „So steht es geschrieben, daß der Christus leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen werde, 47 und aufgrund seines Namens würde in allen Nationen Reue zur Vergebung der Sünden gepredigt werden — angefangen von Jerusalem, 48 sollt ihr Zeugen von diesen Dingen sein. 49 Und seht, ich sende das auf euch herab, was von meinem Vater verheißen worden ist. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr mit Kraft aus der Höhe bekleidet werdet.“

50 Er führte sie aber bis nach Bethạnien hinaus, und er erhob seine Hände und segnete sie. 51 Während er sie segnete, schied er von ihnen und wurde zum Himmel emporgetragen. 52 Und sie huldigten ihm und kehrten mit großer Freude nach Jerusalem zurück. 53 Und sie waren beständig im Tempel und segneten Gott.

Jule | 11.03.09 | Lukas, Text in der Bibel | 25 Comments |

Lukas 18 – 21

Kapitel 18

Dann redete er weiter in einem Gleichnis zu ihnen über die Notwendigkeit, daß sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten, 2 indem er sprach: „In einer gewissen Stadt war ein gewisser Richter, der weder Gottesfurcht noch Respekt vor einem Menschen hatte. 3 Da war aber eine Witwe in jener Stadt, und sie ging immer wieder zu ihm und sagte: ‚Sieh zu, daß mir von seiten meiner Gegenpartei Recht zuteil wird.‘ 4 Nun, eine Zeitlang wollte er nicht, doch danach sagte er bei sich: ‚Wenn ich auch Gott nicht fürchte noch vor einem Menschen Respekt habe, 5 will ich doch auf jeden Fall, weil diese Witwe mir beständig Mühe macht, zusehen, daß ihr Recht widerfährt, damit sie nicht weiterhin kommt und mich schließlich durch Schläge ins Gesicht bezwingt.‘ “ 6 Dann sagte der Herr: „Hört, was der Richter, obwohl er ungerecht war, sprach! 7 Wird Gott also bestimmt nicht auch seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, Recht verschaffen, auch wenn er ihnen gegenüber langmütig ist? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen eilends Recht verschaffen. Dessenungeachtet, wird der Menschensohn, wenn er gekommen ist, wirklich den Glauben auf der Erde finden?“

9 Er redete aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen für nichts hielten, in diesem Gleichnis: 10 „Zwei Menschen gingen in den Tempel hinauf, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Steuereinnehmer. 11 Der Pharisäer stand da und begann folgendes bei sich zu beten: ‚O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Erpresser, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Steuereinnehmer. 12 Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe.‘ 13 Der Steuereinnehmer aber, der in einiger Entfernung stand, wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich wiederholt an die Brust und sprach: ‚O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig.‘ 14 Ich sage euch: Dieser ging als gerechter erwiesen als jener in sein Haus hinab; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

15 Nun brachten die Leute auch ihre Kindlein zu ihm, damit er diese anrühre; doch als die Jünger das sahen, begannen sie es ihnen zu verweisen. 16 Jesus dagegen rief die [Kindlein] zu sich und sprach: „Laßt die kleinen Kinder zu mir kommen, und versucht nicht, sie daran zu hindern. Denn das Königreich Gottes gehört solchen, die wie sie sind. 17 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer das Königreich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, wird bestimmt nicht in dasselbe eingehen.“

18 Und ein gewisser Vorsteher fragte ihn, indem er sprach: „Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ 19 Jesus sagte zu ihm: „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. 20 Du kennst die Gebote: ‚Begehe nicht Ehebruch‘, ‚Morde nicht‘, ‚Stiehl nicht‘, ‚Lege nicht falsches Zeugnis ab‘, ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘.“ 21 Darauf sprach er: „Alle diese habe ich von Jugend an gehalten.“ 22 Nachdem er das gehört hatte, sagte Jesus zu ihm: „Eins fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, und verteil es an Arme, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach!“ 23 Als er das hörte, wurde er tief betrübt, denn er war sehr reich.

24 Jesus schaute ihn an und sprach: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes hineinzugelangen! 25 Es ist tatsächlich leichter für ein Kamel, durch das Öhr einer Nähnadel zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“ 26 Diejenigen, die das hörten, sprachen: „Für wen besteht dann die Möglichkeit, gerettet zu werden?“ 27 Er sagte: „Die Dinge, die bei Menschen unmöglich sind, sind bei Gott möglich.“ 28 Petrus aber sprach: „Siehe! Wir haben unsere eigenen Dinge verlassen und sind dir nachgefolgt.“ 29 Er sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder um des Königreiches Gottes willen verlassen hat, 30 der nicht auf irgendeine Weise in dieser Zeitperiode vielmal mehr empfangen wird und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“

31 Dann nahm er die Zwölf beiseite und sprach zu ihnen: „Seht! Wir gehen nach Jerusalem hinauf, und alles, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben steht, wird vollendet werden. 32 Zum Beispiel wird er den [Menschen der] Nationen überliefert werden, und man wird Spott mit ihm treiben und ihn schmählich behandeln und ihn anspeien; 33 und nachdem man ihn gegeißelt hat, wird man ihn töten, doch am dritten Tag wird er auferstehen.“ 34 Sie erfaßten aber den Sinn von allen diesen Dingen nicht, sondern diese Äußerung war vor ihnen verborgen, und sie verstanden das Gesagte nicht.

35 Als er sich nun Jẹricho näherte, saß ein gewisser Blinder am Wegesrand und bettelte. 36 Weil er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, begann er sich zu erkundigen, was dies bedeute. 37 Man berichtete ihm: „Jesus, der Nazarẹner, geht vorüber!“ 38 Darauf rief er und sprach: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ 39 Und die Vorangehenden begannen ihm ernstlich zu gebieten [, doch] zu schweigen, aber er schrie um so mehr: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ 40 Da blieb Jesus stehen und gebot, den [Mann] zu ihm zu führen. Als er nahe herangekommen war, fragte [Jesus] ihn: 41 „Was willst du, daß ich für dich tue?“ Er sagte: „Herr, laß mich wieder sehend werden.“ 42 Da sprach Jesus zu ihm: „Werde wieder sehend; dein Glaube hat dich gesund gemacht.“ 43 Und augenblicklich konnte er wieder sehen, und er begann ihm zu folgen, indem er Gott verherrlichte. Und alle Leute, die [es] sahen, brachten Gott Lobpreis dar.

Kapitel 19

Und er kam nach Jẹricho hinein und ging hindurch. 2 Nun war da ein Mann namens Zachạ̈us; und er war ein Obersteuereinnehmer, und er war reich. 3 Er versuchte nun zu sehen, wer dieser Jesus sei, konnte es aber nicht wegen der Volksmenge, weil er klein war von Gestalt. 4 Da lief er voraus zu einer weiter vorn liegenden Stelle und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen, denn er war im Begriff, auf diesem Weg vorbeizukommen. 5 Als Jesus nun an die Stelle kam, blickte er auf und sagte zu ihm: „Zachạ̈us, beeil dich und steig herab, denn heute muß ich mich in deinem Haus aufhalten.“ 6 Darauf stieg er eilends herab und nahm ihn mit Freuden als Gast auf. 7 Alle aber, die [es] sahen, begannen zu murren und sprachen: „Bei einem Mann, der ein Sünder ist, ist er eingekehrt, um Unterkunft zu nehmen.“ 8 Zachạ̈us aber stand auf und sagte zum Herrn: „Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen, und was immer ich von jemand durch falsche Anklage erpreßt habe, erstatte ich vierfach.“ 9 Darauf sprach Jesus zu ihm: „An diesem Tag ist diesem Hause Rettung widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren war.“

11 Während sie diesen Dingen lauschten, redete er außerdem in einem Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen. 12 Daher sprach er: „Ein gewisser Mensch von vornehmer Geburt reiste in ein fernes Land, um Königsmacht für sich zu erlangen und zurückzukehren. 13 Er rief zehn seiner Sklaven und gab ihnen zehn Minen und sprach zu ihnen: ‚Macht Geschäfte [damit], bis ich komme.‘ 14 Seine Bürger aber haßten ihn und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm her, die sagen sollte: ‚Wir wollen nicht, daß dieser über uns König wird.‘

15 Als er schließlich zurückkam, nachdem er die Königsmacht erlangt hatte, gebot er, daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit gewonnen hätten. 16 Da trat der erste herzu und sprach: ‚Herr, deine Mine hat zehn Minen gewonnen.‘ 17 Somit sagte er zu ihm: ‚Wohlgetan, guter Sklave! Weil du dich in einer sehr kleinen Sache als treu erwiesen hast, so habe Gewalt über zehn Städte.‘ 18 Dann kam der zweite und sprach: ‚Herr, deine Mine hat fünf Minen eingetragen.‘ 19 Zu diesem sprach er ebenfalls: ‚Auch du sollst über fünf Städte gesetzt sein.‘ 20 Aber ein anderer kam und sagte: ‚Herr, hier ist deine Mine, die ich in einem Tuch aufbewahrt hielt. 21 Du siehst, ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist; du hebst ab, was du nicht hinterlegt, und du erntest, was du nicht gesät hast.‘ 22 Er sprach zu ihm: ‚Aus deinem eigenen Mund richte ich dich, böser Sklave. Du wußtest also, daß ich ein strenger Mensch bin und das abhebe, was ich nicht hinterlegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? 23 Warum hast du denn mein Silbergeld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Ankunft mit Zins eingezogen.‘

24 Darauf sagte er zu den Dabeistehenden: ‚Nehmt ihm die Mine weg, und gebt sie dem, der die zehn Minen hat.‘ 25 Sie aber sprachen zu ihm: ‚Herr, er hat zehn Minen!‘ — 26 ‚Ich sage euch: Jedem, der hat, wird mehr gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. 27 Im übrigen, diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde: Bringt sie her, und schlachtet sie vor mir.‘ “

28 Nachdem er nun diese Dinge gesagt hatte, begann er voranzugehen, indem er nach Jerusalem hinaufzog. 29 Und als er sich Bethphạge und Bethạnien an dem Berg, der Ölberg genannt wird, näherte, sandte er zwei der Jünger aus 30 und sprach: „Geht in das Dorf, das ihr vor euch seht, und sobald ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch saß. Bindet es los, und bringt es her. 31 Wenn euch aber jemand fragt: ‚Weshalb bindet ihr es los?‘, sollt ihr so sprechen: ‚Der Herr benötigt es.‘ “ 32 Da gingen die Abgesandten hin und fanden es so, wie er es ihnen gesagt hatte. 33 Als sie das Füllen aber losbanden, sagten dessen Eigentümer zu ihnen: „Warum bindet ihr das Füllen los?“ 34 Sie sprachen: „Der Herr benötigt es.“ 35 Und sie führten es zu Jesus, und sie warfen ihre äußeren Kleider auf das Füllen und setzten Jesus auf [dasselbe].

36 Als er dahinzog, breiteten sie fortwährend ihre äußeren Kleider auf dem Weg aus. 37 Sobald er sich dem Weg näherte, der den Ölberg hinabführt, fing die ganze Menge der Jünger an, sich zu freuen und Gott mit lauter Stimme wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten, zu preisen, 38 indem sie sprachen: „Gesegnet ist, der als der König im Namen Jehovas kommt! Frieden im Himmel und Herrlichkeit in den höchsten Höhen!“ 39 Doch einige der Pharisäer aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, verweise es deinen Jüngern.“ 40 Er gab aber zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien.“

41 Und als er näher kam, schaute er die Stadt an und weinte über sie 42 und sprach: „Wenn du, ja du, an diesem Tag die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, 44 und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast.“

45 Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer hinauszutreiben, 46 indem er zu ihnen sprach: „Es steht geschrieben: ‚Und mein Haus wird ein Haus des Gebets sein‘, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“

47 Ferner ging er daran, täglich im Tempel zu lehren. Aber die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die Prominenten des Volkes suchten ihn zu vernichten; 48 und doch fanden sie dazu weder Mittel noch Wege, denn das gesamte Volk hing ihm an, um ihn zu hören.

Kapitel 20

An einem der Tage, während er das Volk im Tempel lehrte und die gute Botschaft verkündigte, traten die Oberpriester und die Schriftgelehrten mit den älteren Männern herzu, 2 und sie redeten und sagten zu ihm: „Sag uns, mit welcher Befugnis du diese Dinge tust oder wer dir diese Befugnis gegeben hat.“ 3 Als Antwort sprach er zu ihnen: „Auch ich will euch eine Frage stellen, und ihr, sagt mir: 4 War die Taufe des Johạnnes vom Himmel oder von Menschen?“ 5 Darauf zogen sie unter sich Schlußfolgerungen und sprachen: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er sagen: ‚Warum habt ihr ihm nicht geglaubt?‘ 6 Sagen wir aber: ‚Von Menschen‘, so wird uns das gesamte Volk steinigen, denn sie sind überzeugt, daß Johạnnes ein Prophet war.“ 7 Da antworteten sie, daß sie nicht wüßten, woher sie sei. 8 Und Jesus sprach zu ihnen: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue.“

9 Dann fing er an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: „Ein Mensch pflanzte einen Weingarten und verpachtete ihn an Weingärtner, und er reiste für eine geraume Zeit außer Landes. 10 Zur gegebenen Zeit aber sandte er einen Sklaven zu den Weingärtnern, damit sie ihm etwas von der Frucht des Weingartens gäben. Die Weingärtner sandten ihn jedoch leer weg, nachdem sie ihn verprügelt hatten. 11 Er aber sandte ihnen nochmals einen anderen Sklaven. Diesen verprügelten sie ebenfalls und entehrten ihn und sandten ihn leer weg. 12 Und noch einen dritten sandte er; auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus. 13 Daraufhin sprach der Eigentümer des Weingartens: ‚Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn, den geliebten, senden. Hoffentlich werden sie vor diesem Respekt haben.‘ 14 Als die Weingärtner ihn erblickten, begannen sie, untereinander zu überlegen, und sagten: ‚Dieser ist der Erbe; laßt uns ihn töten, damit das Erbe unser werde.‘ 15 Darauf warfen sie ihn zum Weingarten hinaus und töteten ihn. Was wird deshalb der Eigentümer des Weingartens mit ihnen tun? 16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und wird den Weingarten anderen geben.“

Als sie [das] hörten, sprachen sie: „Das möge nie geschehen!“ 17 Er aber schaute sie an und sprach: „Was bedeutet denn das, was geschrieben steht: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden.‘? 18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Auf wen immer er aber fällt, den wird er zu Staub machen.“

19 Die Schriftgelehrten und die Oberpriester suchten nun in derselben Stunde, Hand an ihn zu legen, aber sie fürchteten das Volk; denn sie merkten, daß er sie im Sinn hatte, als er dieses Gleichnis sprach. 20 Und nachdem sie ihn genau beobachtet hatten, sandten sie Männer hin, die insgeheim dazu angestellt worden waren, sich als Gerechte auszugeben, damit sie ihn in der Rede fangen und ihn dann der Regierung und der Gewalt des Statthalters übergeben könnten. 21 Und sie fragten ihn und sprachen: „Lehrer, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und keine Parteilichkeit bekundest, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst: 22 Ist es uns erlaubt, Cäsar Steuer zu zahlen, oder nicht?“ 23 Er aber durchschaute ihre List und sprach zu ihnen: 24 „Zeigt mir einen Denạr. Wessen Bild und Aufschrift trägt er?“ Sie sprachen: „Cäsars.“ 25 Er sprach zu ihnen: „Zahlt also auf jeden Fall Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ 26 Sie konnten ihn also nicht bei diesem Ausspruch vor dem Volk fangen, sondern sie staunten über seine Antwort und schwiegen.

27 Es traten aber einige von den Sadduzạ̈ern herzu, von denen, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 28 und sprachen: „Lehrer, Moses hat uns geschrieben: ‚Wenn eines Mannes Bruder, der eine Frau hatte, stirbt, dieser aber kinderlos blieb, so sollte sein Bruder die Frau nehmen und Nachkommen von ihr für seinen Bruder erwecken.‘ 29 Nun waren da sieben Brüder; und der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. 30 Und der zweite 31 und der dritte nahm sie. Desgleichen auch die sieben: Sie hinterließen keine Kinder, sondern starben. 32 Zuletzt starb auch die Frau. 33 Welchem von ihnen wird sie nun in der Auferstehung zur Frau werden? Denn die sieben hatten sie zur Frau.“

34 Jesus sprach zu ihnen: „Die Kinder dieses Systems der Dinge heiraten und werden verheiratet, 35 diejenigen aber, die für würdig erachtet worden sind, jenes System der Dinge und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet. 36 In der Tat, sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind den Engeln gleich, und sie sind Gottes Kinder, indem sie Kinder der Auferstehung sind. 37 Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses in dem Bericht über den Dornbusch enthüllt, wenn er Jehova ‚den Gott Abrahams und [den] Gott Ịsa·aks und [den] Gott Jakobs‘ nennt. 38 Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn für ihn leben sie alle.“ 39 Als Antwort sagten einige der Schriftgelehrten: „Lehrer, du hast gut geredet.“ 40 Denn sie hatten nicht mehr den Mut, ihm eine einzige Frage zu stellen.

41 Er seinerseits sprach zu ihnen: „Wie kommt es, daß man sagt, der Christus sei Davids Sohn? 42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, 43 bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“ ‘ 44 David nennt ihn also ‚Herr‘; wie ist er denn sein Sohn?“

45 Während dann das ganze Volk zuhörte, sprach er zu den Jüngern: 46 „Nehmt euch vor den Schriftgelehrten in acht, die begehren, in langen Gewändern umherzugehen, und die Gefallen haben an den Begrüßungen auf den Marktplätzen und an den vorderen Sitzen in den Synagogen und den hervorragendsten Plätzen bei Abendessen 47 und die die Häuser der Witwen verzehren und zum Schein lange Gebete sprechen. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen.“

Kapitel 21

Als er dann aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in die Schatzkästen warfen. 2 Dann sah er, wie eine gewisse bedürftige Witwe zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert dort einwarf, 3 und er sprach: „Ich sage euch in Wahrheit: Diese Witwe hat, obwohl sie arm ist, mehr eingeworfen als sie alle. 4 Denn alle diese warfen Gaben von ihrem Überfluß ein, diese [Frau] aber hat aus ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie für den Lebensunterhalt besaß.“

5 Als später einige von dem Tempel redeten, wie er mit schönen Steinen und mit gestifteten Dingen geschmückt sei, 6 sagte er: „Was diese Dinge betrifft, die ihr da seht: Es werden Tage kommen, da wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht niedergerissen werden wird.“ 7 Darauf fragten sie ihn und sprachen: „Lehrer, wann werden diese Dinge tatsächlich geschehen, und was wird das Zeichen dafür sein, wann diese Dinge geschehen sollen?“ 8 Er sprach: „Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: ‚Ich bin es‘ und: ‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.‘ Geht ihnen nicht nach. 9 Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht. Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen, aber das Ende [kommt] nicht sogleich.“

10 Dann sagte er weiter zu ihnen: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; 11 und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit; auch wird es furchteinflößende Anblicke und große Zeichen vom Himmel her geben.

12 Vor allen diesen Dingen aber wird man Hand an euch legen und euch verfolgen, indem man euch den Synagogen und Gefängnissen ausliefert und euch vor Könige und Statthalter schleppt um meines Namens willen. 13 Es wird euch zu einem Zeugnis ausschlagen. 14 Nehmt euch daher in eurem Herzen vor, nicht im voraus einzuüben, wie ihr euch verteidigen sollt, 15 denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Gegner zusammen nicht widerstehen oder widersprechen können. 16 Überdies werdet ihr sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und man wird einige von euch zu Tode bringen, 17 und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein. 18 Und doch wird bestimmt kein Haar von eurem Haupt verlorengehen. 19 Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben.

20 Wenn ihr ferner [die Stadt] Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. 21 Dann sollen die, die in Judạ̈a sind, in die Berge zu fliehen beginnen, und die in ihrer Mitte sind, sollen hinausgehen, und die, die sich an Orten auf dem Land befinden, sollen nicht in sie hineingehen; 22 denn dies sind Tage, in denen nach dem Recht verfahren wird, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. 23 Wehe den schwangeren Frauen und denen, die ein Kleinkind stillen in jenen Tagen! Denn dann wird große Not im Land sein und Zorn über diesem Volk; 24 und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.

25 Auch wird es Zeichen an Sonne und Mond und Sternen geben und auf der Erde Angst unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und [seiner] Brandung weder aus noch ein wissen, 26 während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 27 Und dann werden sie den Menschensohn in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen. 28 Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“

29 Darauf redete er in einem Gleichnis zu ihnen: „Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: 30 Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr es beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. 31 Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen. 33 Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden auf keinen Fall vergehen.

34 Gebt aber auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch unmäßiges Essen und unmäßiges Trinken und Sorgen des Lebens beschwert wird und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch kommt 35 wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. 36 Bleibt also wach, und fleht allezeit, damit es euch gelingt, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Menschensohn zu stehen.“

37 So lehrte er tagsüber stets im Tempel, nachts aber ging er jeweils hinaus und übernachtete an dem Berg, der Ölberg genannt wird. 38 Und frühmorgens kam gewöhnlich alles Volk zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.

Jule | 11.02.09 | Lukas, Text in der Bibel | 43 Comments |

Lukas 14 – 17

Kapitel 14

Und als er bei einer Gelegenheit am Sabbat in das Haus eines der Vorsteher der Pharisäer ging, um ein Mahl einzunehmen, beobachteten sie ihn genau. 2 Und siehe, da war ein gewisser Mensch vor ihm, der an Wassersucht litt. 3 Jesus entgegnete somit den Gesetzeskundigen und den Pharisäern, indem er sprach: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen, oder nicht?“ 4 Sie aber schwiegen. Da faßte er [den Menschen] an, machte ihn gesund und sandte [ihn] weg. 5 Und er sprach zu ihnen: „Wer von euch, dessen Sohn oder Stier in einen Brunnen fällt, wird ihn am Sabbattag nicht sogleich herausziehen?“ 6 Und sie vermochten nicht, ihm darauf etwas zu entgegnen.

7 Dann fuhr er fort, den Eingeladenen ein Gleichnis zu erzählen, da er bemerkte, wie sie sich die hervorragendsten Plätze auswählten, indem er zu ihnen sagte: 8 „Wenn du von jemandem zu einem Hochzeitsfest eingeladen bist, so lege dich nicht an dem hervorragendsten Platz nieder. Vielleicht mag ein Vornehmerer als du zur gleichen Zeit von ihm eingeladen worden sein, 9 und der dich und ihn eingeladen hat, wird kommen und zu dir sagen: ‚Laß diesen den Platz haben.‘ Und dann wirst du beschämt davongehen, um den untersten Platz einzunehmen. 10 Wenn du aber eingeladen bist, so geh und leg dich auf den untersten Platz, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sage: ‚Freund, rück höher hinauf.‘ Dann wirst du vor allen Mitgästen geehrt sein. 11 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“

12 Darauf fuhr er fort, auch zu dem, der ihn eingeladen hatte, zu sagen: „Wenn du ein Mittag- oder ein Abendessen veranstaltest, so rufe weder deine Freunde noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn herbei. Vielleicht könnten sie auch dich wieder einmal einladen, und es würde dir Vergeltung zuteil. 13 Sondern wenn du ein Gastmahl veranstaltest, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, 14 und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten. Denn es wird dir in der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.“

15 Als aber einer der Mitgäste diese Dinge hörte, sagte er zu ihm: „Glücklich ist, wer Brot ißt im Königreich Gottes.“

16 [Jesus] sprach zu ihm: „Ein gewisser Mensch veranstaltete ein großes Abendessen, und er lud viele ein. 17 Und zur Stunde des Abendessens sandte er seinen Sklaven aus, um zu den Geladenen zu sagen: ‚Kommt, denn alles ist nun bereit.‘ 18 Sie aber fingen allesamt an, sich loszubitten. Der erste sagte zu ihm: ‚Ich habe ein Feld gekauft und muß hingehen und es ansehen; ich bitte dich, entschuldige mich.‘ 19 Und ein anderer sprach: ‚Ich habe fünf Joch Rinder gekauft und gehe, sie zu prüfen; ich bitte dich, entschuldige mich.‘ 20 Noch ein anderer sprach: ‚Ich habe eben eine Frau geheiratet, und darum kann ich nicht kommen.‘ 21 Und der Sklave kam herbei und berichtete diese Dinge seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Sklaven: ‚Geh schnell hinaus auf die breiten Straßen und die Gassen der Stadt, und bring die Armen und Krüppel und Blinden und Lahmen herein.‘ 22 Zu seiner Zeit sagte der Sklave: ‚Herr, was du befohlen hast, ist getan worden, und noch ist Raum da.‘ 23 Und der Herr sprach zu dem Sklaven: ‚Geh hinaus auf die Wege und an die eingezäunten Orte und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus gefüllt werde. 24 Denn ich sage euch: Keiner von jenen Männern, die eingeladen waren, wird von meinem Abendessen kosten.‘ “

25 Große Volksmengen zogen nun mit ihm, und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 „Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und [seine] Mutter und [seine] Frau und [seine] Kinder und [seine] Brüder und [seine] Schwestern, ja selbst seine eigene Seele, so kann er nicht mein Jünger sein. 27 Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Zum Beispiel: Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? 29 Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten 30 und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen.‘ 31 Oder welcher König, der auszieht, um mit einem anderen König im Krieg zusammenzutreffen, setzt sich nicht zuerst nieder und hält Rat, ob er imstande ist, sich mit zehntausend Mann mit dem zu messen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? 32 In der Tat, wenn er es nicht tun kann, dann schickt er, während jener noch weit weg ist, eine Gesandtschaft hin und wirbt um Frieden. 33 Somit könnt ihr sicher sein, daß keiner von euch, der nicht seiner ganzen Habe Lebewohl sagt, mein Jünger sein kann.

34 Das Salz ist sicherlich vortrefflich. Wenn aber selbst das Salz seine Kraft verliert, womit wird es gewürzt werden? 35 Es ist weder für den Boden noch als Dünger tauglich. Man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, höre zu.“

Kapitel 15

Alle Steuereinnehmer und die Sünder kamen nun fortwährend in seine Nähe, um ihn zu hören. 2 Deshalb murrten sowohl die Pharisäer als auch die Schriftgelehrten fortwährend und sprachen: „Dieser Mann heißt Sünder willkommen und ißt mit ihnen.“ 3 Darauf redete er dieses Gleichnis zu ihnen, indem er sprach: 4 „Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat, wird nicht, wenn er eines von ihnen verliert, die neunundneunzig in der Wildnis hinter sich lassen und dem einen verlorenen nachgehen, bis er es findet? 5 Und wenn er es gefunden hat, legt er es auf seine Schultern und freut sich. 6 Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und seine Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: ‚Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.‘ 7 Ich sage euch, daß so im Himmel mehr Freude über einen einzigen Sünder sein wird, der bereut, als über neunundneunzig Gerechte, die der Reue nicht bedürfen.

8 Oder welche Frau, die zehn Drạchmen hat, zündet nicht eine Lampe an, wenn sie eine Drạchme verliert, und fegt ihr Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? 9 Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: ‚Freut euch mit mir, denn ich habe die Drạchme gefunden, die ich verloren hatte.‘ 10 So, sage ich euch, gibt es bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der bereut.“

11 Danach sprach er: „Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne. 12 Und der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: ‚Vater, gib mir den Anteil des Eigentums, der mir zukommt.‘ Darauf teilte er seine Mittel zum Lebensunterhalt unter sie. 13 Später, nicht viele Tage danach, packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste fort in ein fernes Land und verschwendete dort sein Eigentum, indem er ein ausschweifendes Leben führte. 14 Als er alles verbraucht hatte, entstand eine schwere Hungersnot in jenem ganzen Land; und er fing an, Not zu leiden. 15 Er ging sogar hin und schloß sich einem der Bürger jenes Landes an, und er sandte ihn auf seine Felder, damit er Schweine hüte. 16 Und er begehrte jeweils, sich mit den Johạnnisbrotschoten zu sättigen, die die Schweine fraßen, und niemand gab ihm [welche].

17 Als er zur Besinnung kam, sagte er: ‚Wie viele Lohnarbeiter meines Vaters haben Brot in Fülle, während ich hier vor Hunger zugrunde gehe! 18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater ziehen und zu ihm sagen: „Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. 19 Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Halte mich wie einen deiner Lohnarbeiter.“ ‘ 20 Er machte sich also auf und ging zu seinem Vater. Als er noch weit weg war, erblickte ihn sein Vater und wurde von Mitleid bewegt, und er lief und fiel ihm um den Hals und küßte ihn zärtlich. 21 Da sagte der Sohn zu ihm: ‚Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden. Halte mich wie einen deiner Lohnarbeiter.‘ 22 Der Vater aber sagte zu seinen Sklaven: ‚Schnell! Bringt ein langes Gewand heraus, das beste, und kleidet ihn damit, und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße. 23 Und bringt den gemästeten jungen Stier her, schlachtet ihn, und laßt uns essen und fröhlich sein, 24 denn dieser mein Sohn war tot und kam wieder zum Leben; er war verloren und wurde gefunden.‘ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

25 Nun war sein älterer Sohn auf dem Feld; und als er kam und sich dem Haus näherte, hörte er Konzertklänge und Tanz. 26 Da rief er einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was diese Dinge bedeuteten. 27 Er sprach zu ihm: ‚Dein Bruder ist gekommen, und weil dein Vater ihn gesund zurückerhalten hat, hat er den gemästeten jungen Stier geschlachtet.‘ 28 Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Da kam sein Vater heraus und begann ihm zuzureden. 29 Als Antwort sagte er zu seinem Vater: ‚Sieh, ich habe so viele Jahre wie ein Sklave für dich gearbeitet, und kein einziges Mal habe ich dein Gebot übertreten, und doch hast du mir kein einziges Mal ein Böckchen gegeben, damit ich mit meinen Freunden hätte fröhlich sein können. 30 Sobald aber dieser dein Sohn, der deine Mittel zum Lebensunterhalt mit Huren verpraßt hat, angekommen ist, hast du den gemästeten jungen Stier für ihn geschlachtet.‘ 31 Darauf sprach er zu ihm: ‚Kind, du bist immer bei mir gewesen, und alles, was mein ist, ist dein; 32 aber wir mußten einfach fröhlich sein und uns freuen, denn dieser dein Bruder war tot und kam zum Leben, und er war verloren und wurde gefunden.‘ “

Kapitel 16

Dann fuhr er fort, auch zu den Jüngern zu sagen: „Ein gewisser Mensch war reich, und er hatte einen Verwalter, und dieser wurde bei ihm angeklagt, er gehe mit seinen Gütern verschwenderisch um. 2 Da rief er ihn und sagte zu ihm: ‚Was ist das, was ich über dich höre? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung, denn du kannst das Haus nicht länger verwalten.‘ 3 Da sagte der Verwalter bei sich selbst: ‚Was soll ich tun, da mir mein Herr die Verwaltung wegnehmen wird? Zum Graben bin ich nicht stark genug, zu betteln schäme ich mich. 4 Ah, ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen.‘ 5 Und er rief jeden der Schuldner seines Herrn zu sich und sagte dann zum ersten: ‚Wieviel schuldest du meinem Herrn?‘ 6 Er sagte: ‚Hundert Bath-Maß Olivenöl.‘ Er sprach zu ihm: ‚Nimm deinen schriftlichen Vertrag zurück, und setz dich, und schreib schnell fünfzig.‘ 7 Darauf sagte er zu einem anderen: ‚Du nun, wieviel schuldest du?‘ Er sagte: ‚Hundert Kor-Maß Weizen.‘ Er sprach zu ihm: ‚Nimm deinen schriftlichen Vertrag zurück, und schreib achtzig.‘ 8 Und sein Herr lobte den Verwalter, weil er, obwohl ungerecht, mit praktischer Weisheit gehandelt hatte; denn die Söhne dieses Systems der Dinge sind ihrer eigenen Generation gegenüber in praktischer Hinsicht weiser als die Söhne des Lichts.

9 Auch ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Reichtum, damit, wenn dieser versagt, sie euch in die ewigen Wohnstätten aufnehmen. 10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht. 11 Wenn ihr euch also in Verbindung mit dem ungerechten Reichtum nicht als treu erwiesen habt, wer wird euch das Wahre anvertrauen? 12 Und wenn ihr euch in Verbindung mit dem, was einem anderen gehört, nicht als treu erwiesen habt, wer wird euch das Eure geben? 13 Kein Hausknecht kann ein Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“

14 Die Pharisäer nun, die geldliebend waren, hörten alle diese Dinge, und sie begannen ihn zu verhöhnen. 15 Er sagte deshalb zu ihnen: „Ihr seid es, die sich vor Menschen selbst gerechtsprechen, aber Gott kennt euer Herz; denn was bei den Menschen hoch ist, ist etwas Abscheuliches in Gottes Augen.

16 Das GESETZ und die PROPHETEN waren bis zu Johạnnes. Von da an wird das Königreich Gottes als gute Botschaft verkündigt, und Menschen von jeder Art drängen vorwärts, ihm entgegen. 17 Es ist tatsächlich leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein Teilchen eines Buchstabens des GESETZES unerfüllt bleibe.

18 Jeder, der sich von seiner Frau scheiden läßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch, und wer eine von ihrem Mann Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.

19 Ein gewisser Mensch aber war reich, und er pflegte sich Purpur und Leinwand umzulegen und lebte Tag für Tag fröhlich und in Prunk. 20 Ein gewisser Bettler aber namens Lạzarus, der voller Geschwüre war, wurde jeweils an sein Tor gelegt 21 und begehrte, sich mit dem zu sättigen, was vom Tisch des Reichen fiel. Ja auch die Hunde kamen und beleckten seine Geschwüre. 22 Nun starb im Laufe der Zeit der Bettler, und er wurde von den Engeln an den Busen[platz] Abrahams getragen.

Auch der Reiche starb und wurde begraben. 23 Und im Hạdes erhob er seine Augen, da er in Qualen war, und er sah Abraham von fern und Lạzarus am Busen[platz] bei ihm. 24 Da rief er und sprach: ‚Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und sende Lạzarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle, denn ich leide Pein in diesem lodernden Feuer.‘ 25 Abraham aber sagte: ‚Kind, bedenke, daß du dein Gutes zu deinen Lebzeiten schon völlig empfangen hast, Lạzarus aber entsprechend das Schlechte. Nun aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und außer all diesem ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, so daß die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch können Leute von dort zu uns herüberkommen.‘ 27 Da sprach er: ‚In diesem Fall bitte ich dich, Vater, ihn in das Haus meines Vaters zu senden, 28 denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen ein gründliches Zeugnis gebe, so daß nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.‘ 29 Abraham aber sprach: ‚Sie haben Moses und die Propheten; mögen sie auf diese hören.‘ 30 Da sagte er: ‚Nicht doch, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen geht, werden sie bereuen.‘ 31 Er aber sprach zu ihm: ‚Wenn sie nicht auf Moses und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn einer von den Toten aufersteht.‘ “

Kapitel 17

Dann sprach er zu seinen Jüngern: „Es ist nicht zu vermeiden, daß Ursachen zum Straucheln entstehen. Doch wehe dem, durch den sie entstehen! 2 Es wäre vorteilhafter für ihn, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde, als daß er einen von diesen Kleinen zum Straucheln bringt. 3 Gebt acht auf euch selbst. Wenn dein Bruder eine Sünde begeht, so erteile ihm einen Verweis, und wenn er bereut, so vergib ihm. 4 Auch wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigt, und er kommt siebenmal zu dir zurück und sagt: ‚Ich bereue‘, sollst du ihm vergeben.“

5 Nun sagten die Apostel zum Herrn: „Gib uns mehr Glauben.“ 6 Darauf sprach der Herr: „Wenn ihr Glauben von der Größe eines Senfkorns hättet, würdet ihr zu diesem Schwarzen Maulbeerbaum sagen: ‚Werde entwurzelt und ins Meer verpflanzt!‘, und er würde euch gehorchen.

7 Wer von euch, der einen Sklaven hat, der pflügt oder auf die Herde achtgibt, wird zu ihm sagen, wenn er vom Feld heimkommt: ‚Komm gleich her, und leg dich zu Tisch.‘? 8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: ‚Mache mir etwas zum Abendessen bereit, und bind dir eine Schürze um, und bedien mich, bis ich gegessen und getrunken habe, und danach kannst du essen und trinken.‘? 9 Er wird sich dem Sklaven gegenüber doch nicht etwa zu Dank verpflichtet fühlen, weil er die ihm aufgetragenen Dinge getan hat? 10 So auch ihr, wenn ihr alles, was euch aufgetragen worden ist, getan habt, sagt: ‚Wir sind unnütze Sklaven. Was wir getan haben, ist das, was wir zu tun schuldig gewesen sind.‘ “

11 Und während er nach Jerusalem unterwegs war, ging er mitten durch Samạria und Galilạ̈a. 12 Und als er in ein gewisses Dorf hineinging, kamen ihm zehn aussätzige Männer entgegen, doch blieben sie in der Ferne stehen. 13 Und sie erhoben ihre Stimme und sagten: „Jesus, Unterweiser, hab Erbarmen mit uns!“ 14 Und als er sie erblickte, sprach er zu ihnen: „Geht und zeigt euch den Priestern.“ Als sie dann weggingen, wurden sie rein. 15 Einer von ihnen kehrte zurück, als er sah, daß er gesund geworden war, und verherrlichte Gott mit lauter Stimme. 16 Und er fiel zu den Füßen [Jesu] auf sein Angesicht und dankte ihm; übrigens war er ein Samarịter. 17 Jesus gab zur Antwort: „Sind nicht die zehn gereinigt worden? Wo sind denn die anderen neun? 18 Haben sich keine gefunden, die zurückkehrten, um Gott zu verherrlichen, als nur dieser Mensch von einer anderen Nation?“ 19 Und er sprach zu ihm: „Steh auf, und geh deines Weges; dein Glaube hat dich gesund gemacht.“

20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Königreich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: „Das Königreich Gottes kommt nicht in auffallender Weise, so daß man es beobachten könnte, 21 noch wird man sagen: ‚Siehe hier!‘ oder: ‚Dort!‘ Denn siehe, das Königreich Gottes ist in eurer Mitte.“

22 Dann sagte er zu den Jüngern: „Es werden Tage kommen, an denen ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, doch werdet ihr [ihn] nicht sehen. 23 Und man wird zu euch sagen: ‚Siehe dort!‘ oder: ‚Siehe hier!‘ Geht nicht hin, noch lauft hinter [ihnen] her. 24 Denn so, wie der Blitz durch sein Aufblitzen von einer Gegend unter dem Himmel zu einer anderen Gegend unter dem Himmel leuchtet, so wird der Menschensohn sein. 25 Vorerst jedoch muß er vieles leiden und von dieser Generation verworfen werden. 26 Und geradeso wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein: 27 sie aßen, sie tranken, Männer heirateten, Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging und die Sintflut kam und sie alle vernichtete. 28 Ebenso wie es in den Tagen Lots geschah: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. 29 An dem Tag aber, als Lot aus Sọdom herauskam, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. 30 Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn geoffenbart wird.

31 An jenem Tag steige die Person, die auf dem Hausdach ist, aber ihre bewegliche Habe im Haus hat, nicht hinab, um diese zu holen; und die Person, die auf dem Feld ist, kehre gleichfalls nicht zu den Dingen zurück, die dahinten sind. 32 Denkt an Lots Frau. 33 Wer immer seine Seele für sich zu erhalten sucht, wird sie verlieren, wer immer sie aber verliert, wird sie am Leben erhalten. 34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei [Männer] in einem Bett sein; der eine wird mitgenommen, der andere aber wird verlassen werden. 35 Es werden zwei [Frauen] an derselben Mühle mahlen; die eine wird mitgenommen, die andere aber wird verlassen werden.“ 36 —— 37 Daher gaben sie ihm zur Antwort: „Wo, Herr?“ Er sprach zu ihnen: „Wo der Leib ist, da werden auch die Adler versammelt werden.“

Jule | 11.01.09 | Lukas, Text in der Bibel | 25 Comments |

Lukas 10 – 13

Kapitel 10

Nach diesen Dingen bezeichnete der Herr siebzig andere und sandte sie zu zweit vor sich her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst zu gehen im Begriff war. 2 Dann begann er zu ihnen zu sagen: „Die Ernte ist wirklich groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende. 3 Geht hin. Seht! Ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. 4 Tragt weder einen Geldbeutel noch eine Speisetasche, noch Sandalen, und umarmt niemand zur Begrüßung auf dem Weg. 5 Wo immer ihr in ein Haus eintretet, da sagt zuerst: ‚Friede sei mit diesem Hause!‘ 6 Und wenn dort ein Freund des Friedens ist, so wird euer Frieden auf ihm ruhen, wenn aber nicht, wird er zu euch zurückkehren. 7 Bleibt also in jenem Haus, eßt und trinkt, was sie bereitstellen, denn der Arbeiter ist seines Lohnes würdig. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes um.

8 Und wo immer ihr in eine Stadt hineingeht und man euch aufnimmt, da eßt, was man euch vorsetzt, 9 und heilt darin die Kranken und sagt ferner zu ihnen: ‚Das Königreich Gottes hat sich euch genaht.‘ 10 Wo immer ihr aber in eine Stadt hineingeht und man euch nicht aufnimmt, da geht hinaus auf ihre breiten Straßen und sagt: 11 ‚Sogar den Staub, der von eurer Stadt an unseren Füßen hängenblieb, wischen wir gegen euch ab. Trotzdem behaltet dies im Sinn, daß sich das Königreich Gottes genaht hat.‘ 12 Ich sage euch, daß es Sọdom an jenem Tag erträglicher ergehen wird als jener Stadt.

13 Wehe dir, Chọrazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn die Machttaten, die bei euch geschehen sind, in Tỵrus und Sịdon geschehen wären, so hätten sie längst in Sacktuch und Asche gesessen und bereut. 14 Folglich wird es Tỵrus und Sịdon im Gericht erträglicher ergehen als euch. 15 Und du, Kapẹrnaum, wirst du vielleicht zum Himmel erhöht werden? Zum Hạdes hinab wirst du kommen!

16 Wer auf euch hört, hört [auch] auf mich. Und wer euch mißachtet, mißachtet [auch] mich. Und wer mich mißachtet, mißachtet [auch] den, der mich ausgesandt hat.“

17 Dann kehrten die Siebzig mit Freuden zurück und sagten: „Herr, selbst die Dämọnen werden uns durch die Benutzung deines Namens unterworfen.“ 18 Darauf sagte er zu ihnen: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen. 19 Seht! Ich habe euch die Gewalt gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten sowie über die ganze Macht des Feindes, und nichts wird euch irgendwie schaden. 20 Dennoch freut euch nicht darüber, daß euch die Geister unterworfen werden, sondern freut euch, weil eure Namen in den Himmeln eingeschrieben sind.“ 21 Zu derselben Stunde frohlockte er im heiligen Geist und sprach: „Ich preise dich öffentlich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du diese Dinge vor Weisen und Intellektuellen sorgfältig verborgen und sie Unmündigen geoffenbart hast. Ja, o Vater, denn so zu tun ist vor dir wohlgefällig gewesen. 22 Alle Dinge sind mir von meinem Vater übergeben worden, und wer der Sohn ist, weiß niemand als der Vater, und wer der Vater ist, [weiß] niemand als der Sohn und der, dem der Sohn ihn offenbaren will.“

23 Darauf wandte er sich den Jüngern allein zu und sprach: „Glücklich sind die Augen, die die Dinge sehen, die ihr seht. 24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige begehrten die Dinge zu sehen, die ihr seht, sahen sie aber nicht, und die Dinge zu hören, die ihr hört, hörten sie aber nicht.“

25 Nun siehe, ein gewisser Gesetzeskundiger stand auf, um ihn auf die Probe zu stellen, und sprach: „Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ 26 Er sprach zu ihm: „Was steht im GESETZ geschrieben? Wie liest du?“ 27 Er gab zur Antwort: „ ,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Sinn‘ und ‚deinen Nächsten wie dich selbst‘.“ 28 Er sprach zu ihm: „Du hast richtig geantwortet; ‚tu das weiterhin, und du wirst Leben erlangen‘.“

29 Da aber der Mann beweisen wollte, daß er gerecht sei, sagte er zu Jesus: „Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster?“ 30 In Erwiderung sagte Jesus: „Ein gewisser Mensch ging von Jerusalem nach Jẹricho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auszogen und ihm auch Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot zurückließen. 31 Nun traf es sich, daß ein gewisser Priester jenen Weg hinabging, doch als er ihn sah, ging er auf der entgegengesetzten Seite vorüber. 32 Ebenso ging auch ein Levịt, als er an die Stelle hinabkam und ihn sah, auf der entgegengesetzten Seite vorüber. 33 Aber ein gewisser Samarịter, der des Weges zog, kam zu ihm, und als er ihn sah, wurde er von Mitleid bewegt. 34 Und er trat an ihn heran und verband ihm seine Wunden, wobei er Öl und Wein auf sie goß. Dann hob er ihn auf sein eigenes Tier und brachte ihn in eine Herberge und sorgte für ihn. 35 Und am nächsten Tag zog er zwei Denạre heraus, gab sie dem Herbergswirt und sprach: ‚Sorge für ihn, und was immer du darüber ausgibst, will ich dir zurückzahlen, wenn ich hierher zurückkomme.‘ 36 Wer von diesen dreien hat sich, wie es dir scheint, als Nächster des Mannes erwiesen, der unter die Räuber fiel?“ 37 Er sagte: „Derjenige, der ihm gegenüber barmherzig handelte.“ Darauf sprach Jesus zu ihm: „Geh hin, und handle selbst ebenso.“

38 Als sie nun weitergingen, begab er sich in ein gewisses Dorf. Hier nahm ihn eine gewisse Frau namens Martha als Gast in das Haus auf. 39 Diese Frau hatte auch eine Schwester, Maria genannt, die sich jedoch zu den Füßen des Herrn niedersetzte und unablässig seinem Wort lauschte. 40 Martha dagegen ließ sich durch viele Dienstleistungen ablenken. So trat sie herzu und sagte: „Herr, machst du dir nichts daraus, daß meine Schwester die Bedienung mir allein überlassen hat? Sag ihr daher, daß sie mir Hilfe leiste.“ 41 Als Antwort sprach der Herr zu ihr: „Martha, Martha, du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge. 42 Wenige Dinge jedoch sind nötig oder nur eins. Maria ihrerseits hat das gute Teil erwählt, und es wird nicht von ihr weggenommen werden.“

Kapitel 11

Als er nun einmal an einem gewissen Ort war und betete, sagte, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johạnnes seine Jünger lehrte.“

2 Da sprach er zu ihnen: „Wann immer ihr betet, so sprecht: ‚Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. 3 Gib uns unser Brot für den Tag, so wie der Tag es erfordert. 4 Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns verschuldet ist; und bringe uns nicht in Versuchung.‘ “

5 Ferner sprach er zu ihnen: „Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: ‚Freund, leih mir drei Brote, 6 denn ein Freund von mir ist auf einer Reise eben zu mir gekommen, und ich habe nichts, um es ihm vorzusetzen.‘? 7 Und jener gibt von drinnen die Antwort: ‚Stör mich nicht weiter. Die Tür ist schon verschlossen, und meine kleinen Kinder sind mit mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.‘ 8 Ich sage euch: Wenn er auch nicht aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, wird er bestimmt wegen seiner kühnen Beharrlichkeit aufstehen und ihm das geben, was er benötigt. 9 Demnach sage ich euch: Bittet unablässig, und es wird euch gegeben werden; sucht fortwährend, und ihr werdet finden; klopft unaufhörlich an, und es wird euch geöffnet werden. 10 Denn jeder, der bittet, empfängt, und jeder, der sucht, findet, und jedem, der anklopft, wird geöffnet werden. 11 In der Tat, welcher Vater unter euch wird, wenn ihn sein Sohn um einen Fisch bittet, ihm statt eines Fisches wohl eine Schlange reichen? 12 Oder wenn er auch um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion reichen? 13 Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist geben, die ihn bitten!“

14 Später trieb er einen stummen Dämon aus. Nachdem der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme. Und die Volksmengen verwunderten sich. 15 Einige von ihnen aber sagten: „Er treibt die Dämọnen durch Beelzebub, den Herrscher der Dämọnen, aus.“ 16 Andere jedoch trachteten danach, von ihm ein Zeichen vom Himmel zu erhalten, um ihn zu versuchen. 17 Er erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und ein gegen sich selbst [entzweites] Haus stürzt ein. 18 Wenn nun auch der Satan gegen sich selbst entzweit ist, wie wird da sein Königreich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die Dämọnen durch Beelzebub aus. 19 Wenn ich durch Beelzebub die Dämọnen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämọnen austreibe, so hat das Königreich Gottes euch wirklich eingeholt. 21 Wenn ein starker, gutbewaffneter Mann seinen Palast bewacht, bleibt seine Habe in Frieden. 22 Wenn aber ein Stärkerer als er gegen ihn herankommt und ihn besiegt, nimmt er ihm seine volle Rüstung weg, auf die er vertraute, und er teilt die Dinge aus, die er von ihm erbeutet hat. 23 Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

24 Wenn ein unreiner Geist von einem Menschen ausfährt, durchwandert er dürre Orte, um eine Ruhestätte zu suchen, und nachdem er keine gefunden hat, sagt er: ‚Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich ausgezogen bin.‘ 25 Und bei der Ankunft findet er es sauber gefegt und geschmückt. 26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und nachdem sie eingezogen sind, wohnen sie dort; und die letzten Umstände jenes Menschen werden schlimmer als die ersten.“

27 Als er nun diese Dinge sagte, erhob eine gewisse Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sagte zu ihm: „Glücklich der Schoß, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen!“ 28 Er aber sprach: „Nein, glücklich sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es bewahren!“

29 Als die Volksmengen sich in Massen sammelten, fing er an zu sagen: „Diese Generation ist eine böse Generation; sie sucht nach einem Zeichen. Doch kein Zeichen wird ihr gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas. 30 Denn so, wie Jona für die Ninivịten ein Zeichen wurde, ebenso wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. 31 Die Königin des Südens wird im Gericht mit den Männern dieser Generation zum Aufstehen veranlaßt werden und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Sạlomos zu hören, doch siehe, mehr als Sạlomo ist hier! 32 Die Männer von Nịnive werden im Gericht mit dieser Generation aufstehen und werden sie verurteilen; denn sie bereuten auf das hin, was Jona predigte; doch siehe, mehr als Jona ist hier! 33 Nachdem jemand eine Lampe angezündet hat, stellt er sie nicht in einen verborgenen Winkel noch unter ein Maßgefäß, sondern auf den Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen können. 34 Die Lampe des Leibes ist dein Auge. Wenn dein Auge lauter ist, wird dein ganzer Leib ebenfalls licht sein; wenn es aber böse ist, ist auch dein Leib finster. 35 Sei daher wachsam. Vielleicht ist das Licht, das in dir ist, Finsternis. 36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist und gar keinen finsteren Teil hat, wird er ganz licht sein, so wie wenn eine Lampe dir durch ihre Strahlen Licht gibt.“

37 Als er dies geredet hatte, bat ihn ein Pharisäer, bei ihm zu speisen. Da ging er hinein und lag zu Tisch. 38 Der Pharisäer war jedoch überrascht, als er sah, daß er sich vor dem Mittagessen nicht zuerst wusch. 39 Der Herr aber sprach zu ihm: „Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit. 40 Ihr Unvernünftigen! Hat nicht der, der das Äußere machte, auch das Innere gemacht? 41 Gebt jedoch als Gaben der Barmherzigkeit die Dinge, die darin sind, und siehe, alle [anderen] Dinge an euch sind rein. 42 Wehe aber euch, ihr Pharisäer, denn ihr gebt den Zehnten von der Minze und der Raute und von jedem [anderen] Gartengewächs, übergeht aber das Recht und die Liebe Gottes! Diese Dinge wart ihr zu tun verpflichtet, doch jene anderen Dinge solltet ihr nicht unterlassen. 43 Wehe euch, ihr Pharisäer, denn ihr liebt die vorderen Sitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Marktplätzen! 44 Wehe euch, denn ihr seid wie jene Gedächtnisgrüfte, die nicht erkennbar sind, so daß Leute darüber hingehen, ohne [es] zu wissen!“

45 Da entgegnete ihm einer der Gesetzeskundigen: „Lehrer, indem du diese Dinge sagst, beleidigst du auch uns.“ 46 Darauf sprach er: „Wehe auch euch, ihr Gesetzeskundigen, weil ihr den Menschen Lasten aufladet, die schwer zu tragen sind, doch ihr selbst rührt die Lasten mit keinem einzigen eurer Finger an!

47 Wehe euch, denn ihr baut die Gedächtnisgrüfte der Propheten, eure Vorväter aber töteten sie! 48 Gewiß seid ihr Zeugen von den Taten eurer Vorväter, und doch stimmt ihr ihnen zu, denn diese haben die Propheten getötet, ihr aber baut [ihre Grabmäler]. 49 Deswegen hat die Weisheit Gottes auch gesagt: ‚Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden einige von ihnen töten und verfolgen, 50 so daß das Blut aller Propheten, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist, von dieser Generation gefordert werden kann, 51 vom Blut Abels an bis zum Blut Sachạrjas, der zwischen dem Altar und dem Haus umgebracht wurde.‘ Ja, ich sage euch, es wird von dieser Generation gefordert werden.

52 Wehe euch, ihr Gesetzeskundigen, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die Hineingehenden habt ihr gehindert!“

53 Als er dann von dort hinausgegangen war, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, ihm schrecklich zuzusetzen und ihn mit Fragen über weitere Dinge zu bestürmen, 54 wobei sie ihm auflauerten, um etwas aus seinem Mund zu erhaschen.

Kapitel 12

Als sich unterdessen die Volksmenge zu so vielen Tausenden versammelt hatte, daß sie einander traten, fing er an, zuerst zu seinen Jüngern zu sagen: „Nehmt euch vor dem Sauerteig der Pharisäer in acht, der Heuchelei ist. 2 Doch da ist nichts sorgsam verhüllt, was nicht geoffenbart werden wird, und verborgen, was nicht bekanntwerden wird. 3 Darum wird das, was ihr in der Finsternis redet, im Licht gehört werden, und was ihr in privaten Räumen flüstert, wird von den Hausdächern gepredigt werden. 4 Ferner sage ich euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiter tun können. 5 Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Gehẹnna zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet. 6 Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Münzen von geringem Wert? Doch nicht einer von ihnen wird vor Gott vergessen. 7 Aber sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge.

8 Ich sage euch nun: Jeder, der vor den Menschen bekennt, mit mir in Gemeinschaft zu sein, mit dem in Gemeinschaft zu sein, wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. 9 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden. 10 Und jeder, der ein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. 11 Wenn man euch aber vor öffentliche Versammlungen und Regierungsbeamte und Gewalthaber stellt, so macht euch keine Sorgen darüber, wie oder was ihr zur Verteidigung reden oder was ihr sagen werdet; 12 denn der heilige Geist wird euch in ebenjener Stunde die Dinge lehren, die ihr sagen sollt.“

13 Dann sprach jemand aus der Volksmenge zu ihm: „Lehrer, sag meinem Bruder, daß er die Erbschaft mit mir teile.“ 14 Er sprach zu ihm: „Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbteiler über euch gesetzt?“ 15 Dann sagte er zu ihnen: „Haltet eure Augen offen, und hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ 16 Darauf redete er in einem Gleichnis zu ihnen, indem er sprach: „Das Land eines gewissen Reichen lieferte einen guten Ertrag. 17 Demzufolge begann er, bei sich zu überlegen, und sagte: ‚Was soll ich tun, nun, da ich keinen Raum habe, wohin ich meine Ernten einbringen könnte?‘ 18 Da sprach er: ‚So will ich’s machen: Ich will meine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen, und ich will dorthin all mein Getreide und alle meine guten Dinge einsammeln; 19 und ich will zu meiner Seele sagen: „Seele, du hast viele gute Dinge für viele Jahre aufgehäuft; laß dir’s wohl sein, iß, trink und sei fröhlich.“ ‘ 20 Gott aber sprach zu ihm: ‚[Du] Unvernünftiger, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Wer soll dann die Dinge haben, die du aufgespeichert hast?‘ 21 So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber.“

22 Dann sprach er zu seinen Jüngern: „Deswegen sage ich euch: Hört auf, euch Sorgen zu machen um eure Seele, über das, was ihr essen werdet, oder um euren Leib, über das, was ihr anziehen werdet. 23 Denn die Seele ist mehr wert als die Speise und der Leib [mehr] als die Kleidung. 24 Beachtet wohl, daß die Raben weder säen noch ernten, und sie haben weder Scheune noch Vorratshaus, und doch ernährt sie Gott. Wieviel mehr wert seid ihr als die Vögel! 25 Wer von euch kann durch sein Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen? 26 Wenn ihr daher das Geringste nicht tun könnt, warum macht ihr euch denn Sorgen um die übrigen Dinge? 27 Beachtet wohl, wie die Lilien wachsen; sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie; doch ich sage euch: Nicht einmal Sạlomo war in all seiner Herrlichkeit so [schön] gekleidet wie eine von diesen. 28 Wenn nun Gott die Pflanzen auf dem Feld, die heute da sind und morgen in einen Ofen geworfen werden, so kleidet, wieviel eher wird er euch, ihr Kleingläubigen, kleiden! 29 So trachtet denn nicht mehr nach dem, was ihr essen und was ihr trinken könntet, und seid nicht mehr in sorgenvoller Spannung; 30 denn allen diesen Dingen streben die Nationen der Welt begierig nach; euer Vater weiß aber, daß ihr diese Dinge benötigt. 31 Sucht jedoch beständig sein Königreich, und diese Dinge werden euch hinzugefügt werden.

32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Königreich zu geben. 33 Verkauft die Dinge, die euch gehören, und gebt Gaben der Barmherzigkeit. Macht euch Geldbeutel, die sich nicht abnutzen, einen unerschöpflichen Schatz in den Himmeln, wo kein Dieb hinkommt und keine Motte verzehrt. 34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

35 Eure Lenden seien umgürtet und eure Lampen brennend, 36 und ihr selbst, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wenn er von der Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm, wenn er ankommt und anklopft, sogleich öffnen. 37 Glücklich sind jene Sklaven, die der Herr bei seiner Ankunft wachend findet! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich gürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. 38 Und wenn er in der zweiten, ja wenn er in der dritten Wache eintrifft und sie so vorfindet, glücklich sind sie! 39 Dies aber wißt, daß, wenn der Hausherr gewußt hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, er anhaltend gewacht und nicht in sein Haus hätte einbrechen lassen. 40 Haltet auch ihr euch bereit, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht für wahrscheinlich haltet, kommt der Menschensohn.“

41 Dann sagte Petrus: „Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?“ 42 Und der Herr sprach: „Wer ist in Wirklichkeit der treue Verwalter, der verständige, den sein Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um ihnen fortwährend ihr Maß an Speisevorrat zur rechten Zeit zu geben? 43 Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet. 44 Ich sage euch in Wahrheit: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen. 45 Wenn aber jener Sklave in seinem Herzen je sagen sollte: ‚Mein Herr verzögert sein Kommen‘ und anfangen sollte, die Knechte und die Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und trunken zu werden, 46 so wird der Herr dieses Sklaven an einem Tag kommen, an dem er [ihn] nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn mit der größten Strenge bestrafen und ihm ein Teil mit den Untreuen zuweisen. 47 Dann wird jener Sklave, der den Willen seines Herrn verstand, sich aber nicht bereit machte noch nach dessen Willen handelte, viele Schläge erhalten. 48 Derjenige aber, der [ihn] nicht verstand und so Dinge tat, die Schläge verdienten, wird wenige erhalten. In der Tat, von jedem, dem viel gegeben wurde, wird viel verlangt werden; und wen man über vieles setzt, von dem wird man mehr als das Übliche verlangen.

49 Ich bin gekommen, um ein Feuer auf der Erde anzufachen, und was wünsche ich mehr, als daß es schon entzündet wäre! 50 In der Tat, ich habe eine Taufe, mit der ich getauft werden muß, und wie bin ich bedrängt, bis sie vollendet ist! 51 Meint ihr, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch entschieden, sondern eher Entzweiung. 52 Denn von nun an werden fünf in e i n e m Haus entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Sie werden entzweit sein: Vater gegen Sohn und Sohn gegen Vater, Mutter gegen Tochter und Tochter gegen [ihre] Mutter, Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter gegen [ihre] Schwiegermutter.“

54 Dann fuhr er fort, auch zu den Volksmengen zu sagen: „Wenn ihr eine Wolke in westlichen Gegenden aufsteigen seht, sagt ihr sogleich: ‚Es kommt ein Sturm‘, und es wird so sein. 55 Und wenn ihr seht, daß Südwind weht, sagt ihr: ‚Es gibt eine Hitzewelle‘, und es trifft ein. 56 Heuchler, das Aussehen der Erde und des Himmels wißt ihr zu beurteilen, doch wie kommt es, daß ihr diese besondere Zeit nicht zu beurteilen wißt? 57 Warum bildet ihr euch nicht selbst ein Urteil über das, was gerecht ist? 58 Wenn du zum Beispiel mit deinem Rechtsgegner zu einem Vorsteher gehst, so wirke darauf hin, solange du auf dem Weg bist, dich des Streites mit ihm zu entledigen, damit er dich nicht irgendwann vor den Richter schleppt und der Richter dich dem Gerichtsbeamten übergibt und der Gerichtsbeamte dich ins Gefängnis wirft. 59 Ich sage dir: Du wirst bestimmt nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte kleine Münze von ganz geringem Wert zurückgezahlt hast.“

Kapitel 13

Zu derselben Zeit waren einige Leute anwesend, die ihm über die Galilạ̈er berichteten, deren Blut Pilạtus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte. 2 In Erwiderung sagte er daher zu ihnen: „Meint ihr, daß sich diese Galilạ̈er als schlimmere Sünder erwiesen als alle anderen Galilạ̈er, weil sie diese Dinge erlitten haben? 3 Gewiß nicht, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht bereut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen. 4 Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Silọam fiel und sie tötete, meint ihr, daß sie sich als größere Schuldner erwiesen als alle anderen Menschen, die Jerusalem bewohnen? 5 Gewiß nicht, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht bereut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“

6 Dann fuhr er fort, [ihnen] dieses Gleichnis zu sagen: „Jemand hatte einen Feigenbaum, der in seinem Weingarten gepflanzt war, und er kam, um Frucht daran zu suchen, fand aber keine. 7 Da sagte er zum Winzer: ‚Ich bin nun schon drei Jahre gekommen, um Frucht an diesem Feigenbaum zu suchen, habe aber keine gefunden. Hau ihn um! Warum sollte er denn den Boden nutzlos machen?‘ 8 Er gab ihm zur Antwort: ‚Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich rings um ihn grabe und Dünger streue, 9 und wenn er dann in der Zukunft Frucht bringt, [schön und gut,] wenn aber nicht, sollst du ihn umhauen.‘ “

10 Nun lehrte er am Sabbat in einer der Synagogen. 11 Und siehe, eine Frau, die achtzehn Jahre lang einen Geist der Schwachheit hatte, und sie war zusammengekrümmt und unfähig, sich selbst überhaupt aufzurichten. 12 Als er sie sah, wandte sich Jesus an sie und sprach zu ihr: „Frau, du bist von deiner Schwäche befreit.“ 13 Und er legte ihr die Hände auf; und augenblicklich richtete sie sich auf und begann Gott zu verherrlichen. 14 Der Synagogenvorsteher aber, unwillig darüber, daß Jesus am Sabbat die Heilung vollbrachte, begann als Antwort zu der Volksmenge zu sagen: „Sechs Tage sind da, an denen man arbeiten soll; an diesen also kommt und werdet geheilt und nicht am Sabbattag.“ 15 Der Herr antwortete ihm jedoch und sprach: „Heuchler, bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Stier oder seinen Esel von der Krippe los und führt ihn weg, um ihn zu tränken? 16 War es also nicht angebracht, daß diese Frau, die eine Tochter Abrahams ist und die der Satan, siehe, achtzehn Jahre gebunden hielt, von dieser Fessel am Sabbattag gelöst werde?“ 17 Als er nun diese Dinge sagte, begannen sich alle seine Gegner zu schämen; die ganze Volksmenge aber begann sich über all die herrlichen Taten, die durch ihn geschahen, zu freuen.

18 Darum sagte er weiter: „Wem ist das Königreich Gottes gleich, und womit soll ich es vergleichen? 19 Es ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und in seinen Garten legte, und es wuchs und wurde ein Baum, und die Vögel des Himmels ließen sich in seinen Zweigen nieder.“

20 Und wieder sprach er: „Womit soll ich das Königreich Gottes vergleichen? 21 Es ist dem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und in drei großen Maß Mehl verbarg, bis die ganze Masse durchsäuert war.“

22 Und er zog von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte und setzte seine Reise nach Jerusalem fort. 23 Nun sagte jemand zu ihm: „Herr, sind derer wenige, die gerettet werden?“ Er sprach zu ihnen: 24 „Ringt danach, durch die enge Tür einzugehen, denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen, werden es aber nicht vermögen, 25 wenn einmal der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangt, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: ‚Herr, öffne uns.‘ Er wird euch aber als Antwort sagen: ‚Ich weiß nicht, woher ihr seid.‘ 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: ‚Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren breiten Straßen gelehrt.‘ 27 Er aber wird reden und zu euch sagen: ‚Ich weiß nicht, woher ihr seid. Geht weg von mir, all ihr Täter der Ungerechtigkeit!‘ 28 Dort wird [euer] Weinen und [euer] Zähneknirschen sein, wenn ihr Abraham und Ịsa·ak und Jakob und alle Propheten im Königreich Gottes seht, euch selbst aber hinausgeworfen. 29 Ferner werden Leute aus östlichen und westlichen Gegenden und von Norden und Süden kommen und werden zu Tisch liegen im Königreich Gottes. 30 Und siehe, es gibt Letzte, die Erste sein werden, und es gibt Erste, die Letzte sein werden.“

31 Zur selben Stunde traten einige Pharisäer herzu und sagten zu ihm: „Geh weg, und zieh fort von hier, denn Herodes will dich töten.“ 32 Und er sprach zu ihnen: „Geht und sagt diesem Fuchs: ‚Siehe! Ich treibe Dämọnen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tag werde ich fertig sein.‘ 33 Dennoch muß ich heute und morgen und am folgenden Tag weitergehen, denn es geht nicht an, daß ein Prophet außerhalb Jerusalems umgebracht wird. 34 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft wollte ich deine Kinder versammeln, so wie eine Henne ihre Brut, [ihre] Küken, unter ihre Flügel sammelt, ihr aber habt nicht gewollt! 35 Siehe! Euer Haus wird euch verödet überlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich keinesfalls sehen, bis ihr sagt: ‚Gesegnet ist, der im Namen Jehovas kommt!‘ “

Jule | 10.31.09 | Lukas, Text in der Bibel | 33 Comments |

Lukas 7 – 9

Kapitel 7

Nachdem er alle seine Reden vor den Ohren des Volkes vollendet hatte, ging er nach Kapẹrnaum hinein. 2 Der Sklave eines gewissen Offiziers nun, der ihm teuer war, war leidend und lag im Sterben. 3 Als er von Jesus hörte, sandte er ältere Männer der Juden zu ihm, um ihn zu bitten, daß er komme und seinen Sklaven sicher durchbringe. 4 Dann begannen die, die zu Jesus kamen, ihn ernstlich zu bitten, indem sie sprachen: „Er ist würdig, daß du ihm das gewährst, 5 denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat für uns die Synagoge gebaut.“ 6 Da machte sich Jesus mit ihnen auf den Weg. Als er aber nicht weit von dem Haus entfernt war, hatte der Offizier bereits Freunde abgesandt, um ihm zu sagen: „Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst. 7 Darum betrachtete ich mich nicht für würdig, zu dir zu kommen. Doch sprich ein Wort, und laß meinen Diener gesund werden. 8 Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Befehlsgewalt steht, und habe Soldaten unter mir, und sage ich zu diesem: ‚Geh hin!‘, so geht er hin, und zu einem anderen: ‚Komm!‘, so kommt er, und zu meinem Sklaven: ‚Tu dies!‘, so tut er’s.“ 9 Als nun Jesus diese Dinge hörte, verwunderte er sich über ihn, und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: „Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.“ 10 Und als die Abgesandten ins Haus zurückkamen, fanden sie den Sklaven bei guter Gesundheit.

11 Kurz danach zog er nach einer Stadt, Nạin genannt, und seine Jünger und eine große Volksmenge zogen mit ihm. 12 Als er sich nun dem Tor der Stadt näherte, da, siehe, wurde ein Toter herausgetragen, der einziggezeugte Sohn seiner Mutter. Außerdem war sie eine Witwe. Auch war eine beträchtliche Volksmenge aus der Stadt bei ihr. 13 Und als der Herr sie erblickte, wurde er von Mitleid mit ihr bewegt, und er sprach zu ihr: „Hör auf zu weinen.“ 14 Darauf trat er hinzu und rührte die Bahre an, und die Träger standen still, und er sprach: „Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!“ 15 Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden, und er gab ihn seiner Mutter. 16 Da wurden alle von Furcht ergriffen, und sie begannen, Gott zu verherrlichen, und sprachen: „Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden“ und: „Gott hat seine Aufmerksamkeit seinem Volk zugewandt.“ 17 Und diese Botschaft über ihn verbreitete sich in ganz Judạ̈a und in der ganzen Umgegend.

18 Und dem Johạnnes berichteten seine Jünger über alle diese Dinge. 19 Da rief Johạnnes gewisse zwei seiner Jünger zu sich und sandte sie zum Herrn, um zu sagen: „Bist du der Kommende, oder sollen wir einen anderen erwarten?“ 20 Als sie zu ihm hinkamen, sprachen die Männer: „Johạnnes der Täufer hat uns zu dir gesandt, um zu sagen: ‚Bist du der Kommende, oder sollen wir einen anderen erwarten?‘ “ 21 In jener Stunde heilte er viele von Krankheiten und lästigen Leiden und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. 22 Daher gab er den [beiden] zur Antwort: „Geht hin, berichtet Johạnnes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde erhalten das Augenlicht, Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird die gute Botschaft erzählt. 23 Und glücklich ist, wer nicht Anstoß an mir nimmt.“

24 Als die Boten des Johạnnes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johạnnes zu sagen: „Was anzusehen, seid ihr in die Wildnis hinausgegangen? Ein Rohr, vom Wind hin und her bewegt? 25 Was zu sehen, seid ihr denn hinausgegangen? Einen Menschen, in weiche äußere Gewänder gekleidet? Nun, die in prächtiger Kleidung und die ein Dasein in Luxus führen, sind in königlichen Häusern. 26 Tatsächlich, was zu sehen, seid ihr denn hinausgegangen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, und weit mehr als einen Propheten. 27 Dieser ist es, von dem geschrieben steht: ‚Siehe! Ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird.‘ 28 Ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen gibt es keinen Größeren als Johạnnes; doch ein Geringerer im Königreich Gottes ist größer als er.“ 29 (Und alles Volk und die Steuereinnehmer, die mit der Taufe des Johạnnes getauft worden waren, erklärten Gott als gerecht, als sie [dies] hörten. 30 Die Pharisäer aber und die Gesetzeskundigen, die von ihm nicht getauft worden waren, mißachteten den an sie ergangenen Rat Gottes.)

31 „Mit wem also soll ich die Menschen dieser Generation vergleichen, und wem sind sie gleich? 32 Sie sind kleinen Kindern gleich, die auf einem Marktplatz sitzen und einander zurufen und die sagen: ‚Wir haben euch auf der Flöte vorgespielt, doch ihr habt nicht getanzt; wir haben gewehklagt, doch ihr habt nicht geweint.‘ 33 Ebenso ist Johạnnes der Täufer gekommen und hat weder Brot gegessen noch Wein getrunken, doch ihr sagt: ‚Er hat einen Dämon.‘ 34 Der Menschensohn ist gekommen und ißt und trinkt, ihr aber sagt: ‚Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und dem Weintrinken ergeben, ein Freund von Steuereinnehmern und Sündern!‘ 35 Dennoch erweist sich die Weisheit durch alle ihre Kinder als gerecht.“

36 Nun bat ihn einer von den Pharisäern immer wieder, doch mit ihm zu speisen. Deshalb ging er in das Haus des Pharisäers und lag zu Tisch. 37 Und siehe, eine Frau, die in der Stadt als eine Sünderin bekannt war, erfuhr, daß er im Haus des Pharisäers bei einem Mahl liege, und sie brachte ein Alabastergefäß mit wohlriechendem Öl, 38 und sie stellte sich hinten zu seinen Füßen hin, weinte und fing an, seine Füße mit ihren Tränen zu benetzen, und sie trocknete sie mit dem Haar ihres Hauptes ab. Auch küßte sie seine Füße zärtlich und rieb sie mit dem wohlriechenden Öl ein. 39 Als der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, [es] sah, sagte er bei sich: „Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und was für eine Frau es ist, die ihn anrührt, daß sie eine Sünderin ist.“ 40 Jesus entgegnete ihm aber und sprach zu ihm: „Sịmon, ich habe dir etwas zu sagen.“ Er sprach: „Lehrer, sag es!“

41 „Zwei Männer waren die Schuldner eines gewissen Geldverleihers; der eine hatte eine Schuld von fünfhundert Denạren, der andere aber von fünfzig. 42 Da sie nichts hatten, womit sie hätten zurückzahlen können, erließ er es beiden in freigebiger Weise. Welcher von ihnen wird ihn daher mehr lieben?“ 43 Sịmon gab zur Antwort: „Ich vermute, daß es der ist, dem er in freigebiger Weise mehr erlassen hat.“ Er sprach zu ihm: „Du hast richtig geurteilt.“ 44 Darauf wandte er sich der Frau zu und sprach zu Sịmon: „Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus eingetreten; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben. Diese Frau aber hat meine Füße mit ihren Tränen benetzt und sie mit ihrem Haar abgetrocknet. 45 Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese Frau aber hat von der Stunde an, da ich hereinkam, nicht aufgehört, meine Füße zärtlich zu küssen. 46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl eingerieben, diese Frau aber hat meine Füße mit wohlriechendem Öl eingerieben. 47 Deshalb sage ich dir: Ihre Sünden sind vergeben, obwohl es ihrer viele sind, weil sie viel geliebt hat; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ 48 Dann sagte er zu ihr: „Deine Sünden sind vergeben.“ 49 Daraufhin fingen die, die mit ihm zu Tisch lagen, an, bei sich zu sagen: „Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?“ 50 Er aber sprach zu der Frau: „Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden.“

Kapitel 8

Kurz danach begann er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zu ziehen, wobei er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigte. Und die Zwölf waren mit ihm 2 und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, die sogenannte Magdalẹne, aus der sieben Dämọnen ausgefahren waren, 3 und Johạnna, die Frau Chụsas, des Beauftragten des Herodes, und Susạnna und viele andere Frauen, die ihnen mit ihrer Habe dienten.

4 Als nun eine große Volksmenge mit denen zusammengekommen war, die aus einer Stadt nach der anderen zu ihm hingingen, redete er durch ein Gleichnis: 5 „Ein Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Als er nun säte, fiel etwas davon den Weg entlang und wurde niedergetreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 6 Und anderes gelangte auf den Felsen, und nachdem es aufgesproßt war, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen, die damit aufwuchsen, erstickten es. 8 Und anderes fiel auf den guten Boden, und nachdem es aufgesproßt war, brachte es hundertfache Frucht.“ Als er diese Dinge sagte, rief er dann aus: „Wer Ohren hat zu hören, höre zu.“

9 Seine Jünger aber begannen ihn zu fragen, was dieses Gleichnis bedeute. 10 Er sprach: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches Gottes zu verstehen, für die übrigen aber [geschieht es] in Gleichnissen, damit sie, obwohl sie schauen, vergeblich schauen und, obwohl sie hören, den Sinn nicht erfassen. 11 Das Gleichnis nun bedeutet folgendes: Der Samen ist das Wort Gottes. 12 Die dem Weg entlang sind die, die gehört haben, dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. 13 Diejenigen auf dem Felsen sind die, die das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen, doch diese haben keine Wurzel; sie glauben eine Zeitlang, fallen aber in einer Zeit der Erprobung ab. 14 Was das betrifft, was unter die Dornen fiel, das sind die, die gehört haben, aber da sie durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen dieses Lebens fortgerissen werden, werden sie vollständig erstickt und bringen nichts zur Vollkommenheit. 15 Was jenes auf dem vortrefflichen Boden betrifft, das sind die, die das Wort, nachdem sie es mit einem edlen und guten Herzen gehört haben, festhalten und mit Ausharren Frucht tragen.

16 Niemand, der eine Lampe angezündet hat, deckt sie mit einem Gefäß zu oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf einen Leuchter, damit die Eintretenden das Licht sehen können. 17 Denn da ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch irgend etwas sorgsam verheimlicht, was nie bekanntwerden und nie an die Öffentlichkeit kommen wird. 18 Gebt daher acht, wie ihr zuhört; denn wer immer hat, dem wird mehr gegeben werden, wer immer aber nicht hat, dem wird auch noch das, was er zu haben meint, weggenommen werden.“

19 Nun kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm, doch konnten sie wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. 20 Es wurde ihm aber berichtet: „Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen.“ 21 In Erwiderung sagte er zu ihnen: „Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören und es tun.“

22 Im Verlauf eines der Tage stiegen er und seine Jünger in ein Boot, und er sprach zu ihnen: „Laßt uns an das andere Ufer des Sees hinüberfahren.“ Da fuhren sie ab. 23 Während sie aber segelten, schlief er ein. Nun fuhr ein heftiger Windsturm auf den See herab, und sie begannen überflutet zu werden und in Gefahr zu geraten. 24 Schließlich gingen sie zu ihm hin und weckten ihn auf, indem sie sagten: „Unterweiser, Unterweiser, wir gehen zugrunde!“ Er richtete sich auf, schalt den Wind und das Toben des Wassers, und sie ließen nach, und eine Stille trat ein. 25 Dann sprach er zu ihnen: „Wo ist euer Glaube?“ Doch von Furcht ergriffen, verwunderten sie sich und sagten zueinander: „Wer ist denn dieser, da er sogar den Winden und dem Wasser befiehlt und sie ihm gehorchen?“

26 Und sie legten am Ufer des Landes der Gerasẹner an, das Galilạ̈a gegenüberliegt. 27 Als er aber ans Land stieg, begegnete ihm ein gewisser Mann aus der Stadt, der Dämọnen hatte. Schon seit geraumer Zeit hatte er keine Kleidung angezogen, und er hielt sich nicht zu Hause auf, sondern inmitten der Grüfte. 28 Als er Jesus erblickte, schrie er auf und fiel vor ihm nieder, und mit lauter Stimme sagte er: „Was habe ich mit dir, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten, zu schaffen? Ich bitte dich, quäle mich nicht.“ 29 (Denn er hatte dem unreinen Geist befohlen, von dem Menschen auszufahren. Denn er hatte ihn lange Zeit festgehalten, und er war wiederholt mit Ketten und Fußfesseln gebunden und verwahrt worden, doch sprengte er jeweils die Fesseln und wurde von dem Dämon an einsame Orte getrieben.) 30 Jesus fragte ihn: „Was ist dein Name?“ Er sprach: „Legiọn“, denn viele Dämọnen waren in ihn gefahren. 31 Und sie baten ihn fortwährend inständig, daß er ihnen nicht befehle, in den Abgrund zu fahren. 32 Nun weidete dort am Berg eine beträchtliche Schweineherde; da baten sie ihn inständig, ihnen zu erlauben, in diese zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. 33 Da fuhren die Dämọnen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürmte über den Steilhang hinab in den See und ertrank. 34 Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie und berichteten es in der Stadt und auf dem Land.

35 Darauf kamen Leute heraus, um zu sehen, was geschehen war, und sie kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämọnen ausgefahren waren, bekleidet und klaren Sinnes zu den Füßen Jesu sitzen; und sie gerieten in Furcht. 36 Diejenigen, die es gesehen hatten, berichteten ihnen, wie der von Dämọnen Besessene gesund gemacht worden war. 37 Da bat ihn die ganze Menge aus der Umgegend der Gerasẹner, daß er von ihnen fortgehe, denn große Furcht hatte sie ergriffen. Dann stieg er in das Boot und kehrte zurück. 38 Der Mann aber, von dem die Dämọnen ausgefahren waren, bat anhaltend, bei ihm bleiben zu dürfen; er aber entließ den Mann, indem er sprach: 39 „Kehr nach Hause zurück, und fahr fort, zu erzählen, was Gott alles für dich getan hat.“ Demzufolge ging er weg und rief in der ganzen Stadt aus, was Jesus für ihn getan hatte.

40 Als Jesus zurückkam, empfing ihn die Volksmenge freundlich, denn sie alle erwarteten ihn. 41 Doch siehe, ein Mann namens Jaịrus kam, und dieser Mann war ein Vorsteher der Synagoge. Und er fiel Jesus zu Füßen und begann ihn inständig zu bitten, in sein Haus einzukehren, 42 weil er eine einziggezeugte Tochter im Alter von etwa zwölf Jahren hatte, und sie lag im Sterben.

Während er hinging, umdrängten ihn die Volksmengen. 43 Und eine Frau, die seit zwölf Jahren mit einem Blutfluß behaftet war und die bei niemand hatte Heilung finden können, 44 näherte sich von hinten und rührte die Fransen seines äußeren Kleides an, und augenblicklich kam ihr Blutfluß zum Stillstand. 45 Da sprach Jesus: „Wer ist es gewesen, der mich angerührt hat?“ Als sie es alle verneinten, sagte Petrus: „Unterweiser, die Volksmengen engen dich ein und umdrängen dich.“ 46 Jesus aber sprach: „Es hat mich jemand angerührt, denn ich habe gemerkt, daß Kraft von mir ausging.“ 47 Als die Frau sah, daß sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und enthüllte vor allem Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt hatte und wie sie augenblicklich gesund geworden sei. 48 Er aber sprach zu ihr: „Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden.“

49 Während er noch redete, kam ein gewisser Vertreter des Synagogenvorstehers und sagte: „Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Lehrer nicht länger.“ 50 Als Jesus das hörte, antwortete er ihm: „Fürchte dich nicht, bekunde nur Glauben, und sie wird gerettet werden.“ 51 Als er das Haus erreichte, ließ er niemand mit sich hineingehen außer Petrus und Johạnnes und Jakobus sowie den Vater und die Mutter des Mädchens. 52 Die Leute aber weinten alle und schlugen sich vor Leid ihretwegen. Da sagte er: „Hört auf zu weinen, denn sie ist nicht gestorben, sondern schläft.“ 53 Darauf begannen sie ihn zu verlachen, denn sie wußten, daß sie gestorben war. 54 Er aber faßte sie bei der Hand und rief, indem er sprach: „Mädchen, steh auf!“ 55 Und ihr Geist kehrte zurück, und sie erhob sich augenblicklich, und er befahl, daß ihr etwas zu essen gegeben werde. 56 Und ihre Eltern waren außer sich; doch er wies sie an, niemandem zu sagen, was geschehen war.

Kapitel 9

Dann rief er die Zwölf zusammen und gab ihnen Macht und Gewalt über alle Dämọnen und zum Heilen von Krankheiten. 2 Und er sandte sie aus, das Königreich Gottes zu predigen und zu heilen, 3 und er sprach zu ihnen: „Nehmt nichts mit auf den Weg, weder einen Stab noch eine Speisetasche, noch Brot, noch Silbergeld; habt auch nicht zwei untere Kleider. 4 Doch wo immer ihr in ein Haus eintretet, dort bleibt, und von dort geht aus. 5 Und wo immer man euch nicht aufnimmt, da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr aus jener Stadt hinausgeht, zum Zeugnis gegen sie.“ 6 Darauf zogen sie aus und gingen durch das Gebiet von Dorf zu Dorf, und überall verkündigten sie die gute Botschaft und vollbrachten Heilungen.

7 Nun hörte Herodes, der Bezirksherrscher, von allen Dingen, die sich ereigneten, und er geriet in große Verlegenheit, weil von einigen gesagt wurde, Johạnnes sei von den Toten auferweckt worden, 8 von anderen aber, Elịa wäre erschienen, und von noch anderen, daß einer der ehemaligen Propheten auferstanden sei. 9 Herodes aber sagte: „Den Johạnnes habe ich enthauptet. Wer ist denn dieser, über den ich solche Dinge höre?“ Daher suchte er ihn zu sehen.

10 Und als die Apostel zurückkehrten, erzählten sie ihm, was für Dinge sie getan hatten. Darauf nahm er sie mit und zog sich, um allein zu sein, in eine Stadt, Bethsaida genannt, zurück. 11 Als die Volksmengen es aber erfuhren, folgten sie ihm. Und er nahm sie freundlich auf und begann zu ihnen über das Königreich Gottes zu sprechen, und er machte die gesund, die der Heilung bedurften. 12 Dann begann sich der Tag zu neigen. Die Zwölf traten nun herzu und sprachen zu ihm: „Entlaß die Volksmenge, damit sie in die Dörfer und aufs Land ringsum gehen und sich Unterkunft und Proviant besorgen können, denn hier draußen sind wir an einem einsamen Ort.“ 13 Er aber sagte zu ihnen: „Gebt  i h r  ihnen etwas zu essen.“ Sie sprachen: „Wir haben nichts weiter als fünf Brote und zwei Fische, es sei denn, daß wir vielleicht selbst hingehen und Lebensmittel für alle diese Leute kaufen.“ 14 Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: „Laßt sie sich lagern wie bei Mahlzeiten, in Gruppen von je etwa fünfzig.“ 15 Und sie taten so und ließen alle sich lagern. 16 Dann nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie und begann sie den Jüngern zu geben, damit diese sie der Volksmenge vorsetzten. 17 Und sie aßen alle und wurden satt, und das, was ihnen übrigblieb, wurde aufgehoben, zwölf Körbe [voll] Brocken.

18 Später, als er allein betete, kamen die Jünger zusammen zu ihm, und er befragte sie, indem er sprach: „Was sagen die Volksmengen, wer ich sei?“ 19 In Erwiderung sagten sie: „Johạnnes der Täufer; andere aber: Elịa, und wieder andere, daß einer von den ehemaligen Propheten auferstanden sei.“ 20 Da sagte er zu ihnen: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?“ Petrus erwiderte und sprach: „Der Christus Gottes.“ 21 Dann wies er sie in einer ernsten Rede an, dies niemandem zu sagen, 22 wobei er sprach: „Der Menschensohn muß vieles leiden und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden.“

23 Dann sagte er weiter zu allen: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme Tag für Tag seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig. 24 Denn wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele um meinetwillen verliert, der wird sie retten. 25 In der Tat, welchen Nutzen hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert oder Schaden erleidet? 26 Denn wer immer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel gekommen sein wird. 27 Ich sage euch aber der Wahrheit gemäß: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod überhaupt nicht schmecken, bis sie zuerst das Königreich Gottes sehen.“

28 In der Tat, etwa acht Tage nach diesen Worten nahm er Petrus und Johạnnes und Jakobus mit und stieg auf den Berg hinauf, um zu beten. 29 Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichts, und sein Gewand wurde strahlend weiß. 30 Und siehe, zwei Männer unterhielten sich mit ihm, es waren Moses und Elịa. 31 Diese erschienen mit Herrlichkeit und begannen über seinen Weggang zu reden, den er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Nun waren Petrus und die mit ihm waren, vom Schlaf beschwert; doch als sie völlig wach wurden, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33 Und als diese sich von ihm trennten, sprach Petrus zu Jesus: „Unterweiser, es ist schön, daß wir hier sind, so laßt uns drei Zelte errichten, eins für dich und eins für Moses und eins für Elịa“, ohne daß er wußte, was er sagte. 34 Während er aber diese Dinge sagte, bildete sich eine Wolke und begann sie zu überschatten. Als sie in die Wolke hineinkamen, wurden sie von Furcht erfaßt. 35 Und eine Stimme kam aus der Wolke und sprach: „Dieser ist mein Sohn, der auserwählte. Hört auf ihn!“ 36 Und als die Stimme kam, wurde Jesus allein vorgefunden. Sie aber schwiegen und berichteten in jenen Tagen niemandem etwas von den Dingen, die sie gesehen hatten.

37 Als sie am folgenden Tag von dem Berg hinabstiegen, kam ihm eine große Volksmenge entgegen. 38 Und siehe, ein Mann aus der Volksmenge rief laut und sprach: „Lehrer, ich bitte dich, einen Blick auf meinen Sohn zu werfen, denn er ist mein einziggezeugter, 39 und siehe, ein Geist faßt ihn, und plötzlich schreit er auf, und er wirft ihn in Krämpfe, so daß er schäumt, und er zieht sich kaum von ihm zurück, nachdem er ihn aufgerieben hat. 40 Und ich bat deine Jünger, ihn auszutreiben, aber sie konnten [es] nicht.“ 41 Als Antwort sagte Jesus: „O du ungläubige und verdrehte Generation, wie lange muß ich noch bei euch sein und euch ertragen? Führ deinen Sohn hierher.“ 42 Aber sogar als er sich näherte, schlug der Dämon ihn zu Boden und warf ihn in heftige Krämpfe. Jesus aber schalt den unreinen Geist und machte den Knaben gesund und übergab ihn seinem Vater. 43 Da gerieten sie alle in höchstes Erstaunen über die erhabene Macht Gottes.

Als sich nun alle verwunderten über alle Dinge, die er tat, sprach er zu seinen Jüngern: 44 „Nehmt diese Worte in euren Ohren auf, denn es ist dem Menschensohn bestimmt, den Händen der Menschen ausgeliefert zu werden.“ 45 Sie aber verstanden diesen Ausspruch immer noch nicht. Er war tatsächlich vor ihnen verhüllt, damit sie ihn nicht begriffen, und sie scheuten sich, ihn über diesen Ausspruch zu befragen.

46 Nun kam unter ihnen die Überlegung auf, wer von ihnen wohl der Größte sein werde. 47 Jesus, der die Überlegung ihres Herzens erkannte, nahm ein kleines Kind, stellte es neben sich 48 und sprach zu ihnen: „Wer immer dieses kleine Kind aufgrund meines Namens aufnimmt, nimmt [auch] mich auf, und wer immer mich aufnimmt, nimmt [auch] den auf, der mich ausgesandt hat. Denn wer sich unter euch allen als ein Geringerer benimmt, der ist groß.“

49 Johạnnes gab zur Antwort: „Unterweiser, wir sahen jemand unter Benutzung deines Namens Dämọnen austreiben, und wir suchten ihn zu hindern, weil er [dir] nicht mit uns nachfolgt.“ 50 Jesus aber sprach zu ihm: „Sucht [ihn] nicht zu hindern, denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch.“

51 Weil die Tage nun voll wurden, da er hinaufgenommen werden sollte, richtete er sein Angesicht fest darauf, nach Jerusalem zu gehen. 52 Somit sandte er Boten vor sich her. Und sie gingen hin und traten in ein Dorf der Samarịter ein, um Vorbereitungen für ihn zu treffen; 53 doch nahm man ihn nicht auf, weil sein Angesicht darauf gerichtet war, nach Jerusalem zu gehen. 54 Als die Jünger Jakobus und Johạnnes das sahen, sagten sie: „Herr, willst du, daß wir sagen, es solle Feuer vom Himmel herabkommen und sie vertilgen?“ 55 Er aber wandte sich um und schalt sie. 56 Da begaben sie sich in ein anderes Dorf.

57 Als sie nun unterwegs waren, sagte einer zu ihm: „Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.“ 58 Und Jesus sprach zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Schlafsitze, der Menschensohn aber hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann.“ 59 Dann sagte er zu einem anderen: „Folge mir nach.“ Dieser sprach: „Erlaube mir, zuerst hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ 60 Er aber sprach zu ihm: „Laß die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin, und verkündige das Königreich Gottes weit und breit.“ 61 Und noch ein anderer sagte: „Ich will dir folgen, Herr; doch erlaube mir zuerst, meinen Hausgenossen Lebewohl zu sagen.“ 62 Jesus sprach zu ihm: „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach den Dingen blickt, die dahinten sind, ist für das Königreich Gottes tauglich.“

Jule | 10.30.09 | Lukas, Text in der Bibel | 31 Comments |

Lukas 4 – 6

Kapitel 4

Nun kehrte Jesus voll heiligen Geistes vom Jordan zurück, und er wurde durch den Geist in der Wildnis umhergeführt, 2 vierzig Tage lang, und dabei vom Teufel versucht. Auch aß er in jenen Tagen nichts, und daher war er hungrig, als sie zu Ende waren. 3 Daraufhin sprach der Teufel zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage zu diesem Stein, daß er ein Brot werde.“ 4 Jesus aber erwiderte ihm: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben.‘ “

5 Da brachte er ihn hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde; 6 und der Teufel sagte zu ihm: „Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem immer ich [sie zu geben] wünsche, dem gebe ich sie. 7 Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ 8 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘ “

9 Nun führte er ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab; 10 denn es steht geschrieben: ‚Seinen Engeln wird er deinetwegen Befehl geben, dich zu bewahren‘ 11 und: ‚Auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß niemals an einen Stein stößt.‘ “ 12 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es heißt: ‚Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.‘ “ 13 Und als der Teufel mit seiner ganzen Versuchung zu Ende war, ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab.

14 Nun kehrte Jesus in der Kraft des Geistes nach Galilạ̈a zurück. Und gute Kunde verbreitete sich von ihm in der ganzen Umgegend. 15 Auch begann er in ihren Synagogen zu lehren und wurde von allen in Ehren gehalten.

16 Und er kam nach Nạzareth, wo er aufgezogen worden war; und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag in die Synagoge, und er stand auf, um vorzulesen. 17 Da wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gereicht, und er öffnete die Buchrolle und fand die Stelle, wo geschrieben war: 18 „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, 19 um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ 20 Darauf rollte er die Buchrolle zusammen, gab sie dem Diensttuenden zurück und setzte sich; und die Augen aller in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. 21 Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.“

22 Und sie alle begannen ein günstiges Zeugnis über ihn zu geben und sich über die gewinnenden Worte zu verwundern, die aus seinem Mund kamen, und sie sagten: „Ist dieser nicht ein Sohn Josephs?“ 23 Darauf sagte er zu ihnen: „Zweifellos werdet ihr dieses Gleichnis auf mich anwenden: ‚Arzt, heile dich selbst; vollbringe die Dinge, von denen wir hörten, daß sie in Kapẹrnaum geschehen sind, auch hier in deinem Heimatgebiet.‘ “ 24 Er aber sprach: „Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seinem Heimatgebiet angenommen wird. 25 Zum Beispiel sage ich euch in Wahrheit: Es gab viele Witwen in den Tagen Elịas in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam, 26 doch zu keiner von diesen [Frauen] wurde Elịa gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zạrephath im Land Sịdon. 27 Auch gab es viele Aussätzige in Israel zur Zeit Elịsas, des Propheten, doch keiner von ihnen wurde gereinigt als nur Naaman, der Syrer.“ 28 Alle nun, die diese Dinge in der Synagoge hörten, wurden voller Wut; 29 und sie standen auf und trieben ihn eilends aus der Stadt hinaus, und sie führten ihn auf den Vorsprung des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn kopfüber hinabzustürzen. 30 Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging seines Weges.

31 Und er ging nach Kapẹrnaum, einer Stadt Galilạ̈as, hinab. Und er lehrte sie am Sabbat; 32 und sie waren über seine Art zu lehren höchst erstaunt, denn er sprach mit Gewalt. 33 Nun war in der Synagoge ein Mensch, der von einem Geist, einem unreinen Dämon, besessen war, und er schrie mit lauter Stimme: 34 „Ha! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Nazarẹner? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes.“ 35 Jesus aber schalt ihn und sprach: „Verstumme und fahre von ihm aus!“ Und nachdem der Dämon den Mann mitten unter sie hingeworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihm Schaden zuzufügen. 36 Darüber gerieten alle in Staunen, und sie begannen sich miteinander zu besprechen und sagten: „Was für eine Rede ist dies, denn mit Gewalt und Macht befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fahren aus?“ 37 So ging die Botschaft über ihn weiterhin in jeden Winkel der Umgegend aus.

38 Nachdem er aufgestanden und aus der Synagoge [hinausgegangen] war, begab er sich in das Haus Sịmons. Die Schwiegermutter Sịmons nun wurde von hohem Fieber geplagt, und sie baten ihn ihretwegen. 39 Und er stellte sich oberhalb von ihr hin und schalt das Fieber, und es verließ sie. Augenblicklich stand sie auf und begann ihnen zu dienen.

40 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke hatten, die mit verschiedenen Leiden behaftet waren, diese zu ihm. Er heilte sie, indem er jedem von ihnen die Hände auflegte. 41 Von vielen fuhren auch Dämọnen aus, die schrien und sagten: „Du bist der Sohn Gottes.“ Er aber schalt sie und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß er der Christus war.

42 Als es aber Tag wurde, ging er hinaus und begab sich an einen einsamen Ort. Die Volksmengen begannen jedoch, nach ihm zu suchen, und kamen bis zu ihm, und sie suchten ihn davon abzuhalten, von ihnen wegzugehen. 43 Er aber sagte zu ihnen: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ 44 So predigte er dann in den Synagogen von Judạ̈a.

Kapitel 5

Einmal, als sich die Volksmenge dicht an ihn herandrängte und auf das Wort Gottes hörte, stand er am See Genẹzareth. 2 Und er sah zwei Boote am Ufer des Sees liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Er stieg in eines der Boote, das Sịmon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich nieder und begann vom Boot aus die Volksmengen zu lehren. 4 Als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Sịmon: „Fahr hinaus zu einer Stelle, wo es tief ist, und laßt eure Netze zu einem Fang hinab.“ 5 Sịmon aber gab ihm zur Antwort: „Unterweiser, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen, doch auf dein Geheiß hin will ich die Netze hinablassen.“ 6 Als sie das nun taten, umschlossen sie eine große Menge Fische. Ja, ihre Netze begannen zu zerreißen. 7 Daher winkten sie ihren Mitgenossen in dem anderen Boot, daß sie kommen und ihnen beistehen möchten; und sie kamen, und sie füllten beide Boote, so daß diese zu sinken begannen. 8 Als Sịmon Petrus dies sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: „Geh von mir weg, denn ich bin ein sündiger Mann, Herr.“ 9 Denn über den Fischfang, den sie gemacht hatten, ergriff ihn und alle, die bei ihm waren, Entsetzen 10 und desgleichen auch Jakobus und Johạnnes, die Söhne des Zebedạ̈us, die Sịmons Teilhaber waren. Jesus aber sprach zu Sịmon: „Fürchte dich nicht mehr. Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen.“ 11 Da brachten sie die Boote ans Land zurück und verließen alles und folgten ihm.

12 Ein anderes Mal, als er in einer der Städte war, siehe, ein Mann, voll von Aussatz! Als er Jesus erblickte, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: „Herr, wenn du nur willst, so kannst du mich rein machen.“ 13 Darauf streckte er [seine] Hand aus, rührte ihn an und sagte: „Ich will es. Werde rein!“ Und sogleich verschwand der Aussatz von ihm. 14 Und er gab dem Mann Weisung, niemand davon zu erzählen: „Geh jedoch hin, und zeig dich dem Priester, und bringe in Verbindung mit deiner Reinigung eine Opfergabe dar, wie es Moses verordnet hat, zu einem Zeugnis für sie.“ 15 Aber das Wort über ihn breitete sich um so mehr aus, und große Volksmengen strömten zusammen, um zuzuhören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. 16 Er hielt sich jedoch zurückgezogen in den Wüsten auf und betete.

17 Im Verlauf eines der Tage lehrte er, und Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf Galilạ̈as und Judạ̈as und aus Jerusalem gekommen waren, saßen da; und Jehovas Kraft war für ihn da, um zu heilen. 18 Und siehe, Männer trugen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war, und sie suchten einen Weg, ihn hineinzubringen und vor ihn hinzulegen. 19 Da sie wegen der Volksmenge keinen Weg fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn samt dem kleinen Bett durch die Ziegel mitten unter die hinab, die sich vor Jesus befanden. 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“ 21 Darauf fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an zu überlegen und sagten: „Wer ist dieser, der Lästerreden führt? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?“ 22 Als Jesus aber ihre Überlegungen erkannte, gab er ihnen zur Antwort: „Was überlegt ihr in eurem Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: ‚Deine Sünden sind dir vergeben‘ oder zu sagen: ‚Steh auf, und geh umher.‘? 24 Damit ihr aber wißt, daß der Menschensohn Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben —“, er sprach zu dem Gelähmten: „Ich sage dir: Steh auf, und heb dein kleines Bett auf, und geh deines Weges nach Hause!“ 25 Und augenblicklich stand er vor ihnen auf, hob das auf, worauf er zu liegen pflegte, und ging weg zu seinem Haus, indem er Gott verherrlichte. 26 Da ergriff sie allesamt Entzücken, und sie begannen Gott zu verherrlichen, und sie wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: „Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.“

27 Und nach diesen Dingen ging er hinaus und sah einen Steuereinnehmer namens Lẹvi im Steuerbüro sitzen, und er sagte zu ihm: „Folge mir nach.“ 28 Und er ließ alles zurück, stand auf und folgte ihm nach. 29 Auch bereitete Lẹvi einen großen Empfang für ihn, ein Gastmahl, in seinem Haus; und da war eine große Menge Steuereinnehmer und anderer, die mit ihnen beim Mahl lagen. 30 Darüber begannen die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten gegen seine Jünger zu murren und zu sagen: „Wie kommt es, daß ihr mit Steuereinnehmern und Sündern eßt und trinkt?“ 31 Jesus erwiderte ihnen und sprach: „Die Gesunden benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. 32 Ich bin gekommen, nicht um Gerechte, sondern Sünder zur Reue zu rufen.“

33 Sie sprachen zu ihm: „Die Jünger des Johạnnes fasten häufig und bringen flehentliche Gebete dar und ebenso die der Pharisäer, die deinigen aber essen und trinken.“ 34 Jesus sagte zu ihnen: „Ihr könnt doch nicht etwa die Freunde des Bräutigams veranlassen zu fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam tatsächlich von ihnen weggenommen sein wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen.“

36 Ferner sprach er dann in einem Gleichnis zu ihnen: „Niemand schneidet einen Flicken von einem neuen äußeren Kleid ab und näht ihn auf ein altes äußeres Kleid; doch wenn er es tut, dann reißt der neue Flicken ab, und der Flicken vom neuen Kleid paßt auch nicht zum alten. 37 Ferner gießt niemand neuen Wein in alte Weinschläuche; doch wenn er es tut, so wird der neue Wein die Weinschläuche zum Bersten bringen, und er wird verschüttet werden, und die Weinschläuche werden verdorben sein; 38 sondern neuen Wein muß man in neue Weinschläuche gießen. 39 Niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: ‚Der alte ist mild.‘ “

Kapitel 6

Nun geschah es an einem Sabbat, daß er durch Getreidefelder ging, und seine Jünger pflückten Ähren ab und aßen sie, indem sie sie mit den Händen zerrieben. 2 Daraufhin sagten einige von den Pharisäern: „Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?“ 3 Jesus aber gab ihnen zur Antwort: „Habt ihr nie gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Brote der Darbringung entgegennahm und aß und auch den Männern gab, die bei ihm waren, welche niemandem außer den Priestern allein zu essen erlaubt ist?“ 5 Und er sagte weiter zu ihnen: „Der Menschensohn ist Herr des Sabbats.“

6 Im Verlauf eines anderen Sabbats begab er sich in die Synagoge und begann zu lehren. Und dort war ein Mensch zugegen, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn nun genau, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen. 8 Er aber erkannte ihre Überlegungen, dennoch sagte er zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: „Steh auf, und tritt in die Mitte.“ Und er erhob sich und stand da. 9 Dann sagte Jesus zu ihnen: „Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Schaden zu stiften, eine Seele zu retten oder zu vernichten?“ 10 Und nachdem er sie alle ringsum angeblickt hatte, sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Er tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt. 11 Sie aber wurden von wahnsinnigem Zorn erfüllt, und sie begannen untereinander zu besprechen, was sie wohl Jesus tun könnten.

12 Im Verlauf dieser Tage ging er hinaus auf den Berg, um zu beten, und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es aber Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus, denen er auch den Namen „Apostel“ gab: 14 Sịmon, dem er auch den Namen Petrus gab, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johạnnes und Philịppus und Bartholomạ̈us 15 und Matthạ̈us und Thomas und Jakobus, [den Sohn] des Alphạ̈us, und Sịmon, welcher „der Eiferer“ genannt wird, 16 und Judas, [den Sohn] des Jakobus, und Judas Iskạriot, der zum Verräter wurde.

17 Und er kam mit ihnen herab und stellte sich auf einen ebenen Platz hin, und da war eine große Menge seiner Jünger und eine große Menge Leute aus ganz Judạ̈a und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tỵrus und Sịdon, die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. 18 Auch die, die durch unreine Geister beunruhigt wurden, wurden geheilt. 19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren, weil Kraft von ihm ausging und sie alle gesund machte.

20 Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und begann zu sagen:

„Glücklich seid ihr Armen, denn euer ist das Königreich Gottes.

21 Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.

Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

22 Glücklich seid ihr, wann immer die Menschen euch hassen und wann immer sie euch ausschließen und euch schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tag, und hüpft; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso pflegten ihre Vorväter den Propheten zu tun.

24 Doch wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt bereits euren vollen Trost.

25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern.

Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen.

26 Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden, denn desgleichen taten ihre Vorväter den falschen Propheten.

27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen, 28 die zu segnen, die euch fluchen, für die zu beten, die euch beleidigen. 29 Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin; und dem, der dir dein äußeres Kleid wegnimmt, enthalte auch nicht das untere Kleid vor. 30 Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine wegnimmt, fordere [es] nicht zurück.

31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen.

32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Denn selbst die Sünder lieben die, die sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Selbst die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr [ohne Zins] denen leiht, von denen ihr zu empfangen hofft, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Auch Sünder leihen [ohne Zins] Sündern, damit sie ebensoviel zurückerhalten. 35 Dagegen fahrt fort, eure Feinde zu lieben und Gutes zu tun und [ohne Zins] zu leihen, ohne etwas zurückzuerhoffen; und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist.

37 Hört überdies auf zu richten, und ihr werdet bestimmt nicht gerichtet werden; und hört auf zu verurteilen, und ihr werdet bestimmt nicht verurteilt werden. Fahrt fort freizulassen, und ihr werdet freigelassen werden. 38 Übt euch im Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein treffliches, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden.“

39 Dann sprach er auch in einem Gleichnis zu ihnen: „Kann wohl ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube stürzen? 40 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer, doch jeder, der vollkommen unterwiesen ist, wird wie sein Lehrer sein. 41 Warum schaust du denn auf den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, beachtest aber nicht den Balken, der in deinem eigenen Auge ist? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‚Bruder, erlaube mir, den Strohhalm, der in deinem Auge ist, herauszuziehen‘, während du selbst nicht den Balken siehst, der in deinem Auge ist? Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, und dann wirst du klar sehen, wie du den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, herausziehen kannst.

43 Denn es gibt keinen vortrefflichen Baum, der faule Frucht hervorbringt; wiederum gibt es keinen faulen Baum, der vortreffliche Frucht hervorbringt. 44 Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Zum Beispiel sammelt man nicht Feigen von Dornen, noch schneidet man Trauben von einem Dornbusch. 45 Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen [Schatz] Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

46 Warum denn nennt ihr mich ‚Herr! Herr!‘, tut aber die Dinge nicht, die ich sage? 47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleicht: 48 Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und ein Fundament auf den Felsen legte. Als nun eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus, war aber nicht stark genug, es zu erschüttern, weil es gut gebaut war. 49 Wer dagegen hört und nicht entsprechend handelt, gleicht einem Menschen, der ein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Der Strom schlug dagegen, und sogleich stürzte es ein, und der Einsturz jenes Hauses war groß.“

Jule | 10.29.09 | Lukas, Text in der Bibel | 28 Comments |

Lukas 1 – 3

Kapitel 1

Da es viele unternommen haben, eine Darlegung der unter uns völlig beglaubigten Tatsachen zusammenzustellen, 2 so wie sie uns die überlieferten, die von Anfang an Augenzeugen und Diener der Botschaft wurden, 3 beschloß auch ich, weil ich allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen bin, sie dir, vortrefflichster Theọphilus, in logischer Reihenfolge zu schreiben, 4 damit du die Gewißheit der Dinge völlig erkennst, über die du mündlich belehrt worden bist.

5 In den Tagen des Herodes, des Königs von Judạ̈a, da war ein gewisser Priester namens Sachạrja aus der Abteilung Abịjas, und er hatte eine Frau von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth. 6 Sie waren beide vor Gott gerecht, weil sie allen Geboten und rechtlichen Erfordernissen Jehovas gemäß untadelig wandelten. 7 Sie hatten aber kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war, und beide waren an Jahren schon vorgerückt.

8 Während er nun das Priesteramt versah, das seiner Abteilung vor Gott zugewiesen war, 9 kam gemäß dem feierlichen Brauch des Priesteramtes die Reihe an ihn, Räucherwerk darzubringen, als er in das Heiligtum Jehovas eintrat; 10 und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Rauchopfers. 11 Da erschien ihm Jehovas Engel, der auf der rechten Seite des Räucheraltars stand. 12 Sachạrja wurde jedoch bei dem Anblick beunruhigt, und Furcht befiel ihn. 13 Der Engel aber sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, Sachạrja, denn dein Flehen ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird die Mutter eines Sohnes von dir werden, und du sollst ihm den Namen Johạnnes geben. 14 Und Freude und Jubel werden dir zuteil werden, und viele werden sich über seine Geburt freuen; 15 denn er wird groß sein vor Jehova. Doch soll er auf keinen Fall Wein und starkes Getränk trinken, und er wird vom Schoß seiner Mutter an mit heiligem Geist erfüllt sein; 16 und viele von den Söhnen Israels wird er veranlassen, zu Jehova, ihrem Gott, umzukehren. 17 Auch wird er mit Elịas Geist und Kraft vor ihm hergehen, um zu veranlassen, daß die Herzen von Vätern zu Kindern umkehren und die Ungehorsamen zur praktischen Weisheit von Gerechten, um ein zubereitetes Volk für Jehova bereitzumachen.“

18 Und Sachạrja sprach zu dem Engel: „Wie kann ich dessen gewiß sein? Denn ich bin betagt, und meine Frau ist an Jahren schon vorgerückt.“ 19 Der Engel antwortete und sprach zu ihm: „Ich bin Gạbriel, der nahe vor Gott steht, und ich wurde ausgesandt, um mit dir zu reden und dir die gute Botschaft dieser Dinge zu verkünden. 20 Doch siehe, du wirst schweigen und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem diese Dinge geschehen, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer bestimmten Zeit erfüllt werden.“ 21 Unterdessen wartete das Volk weiter auf Sachạrja, und man begann sich über sein langes Verbleiben im Heiligtum zu wundern. 22 Als er aber herauskam, war er nicht imstande, zu ihnen zu reden, und sie merkten, daß sich ihm soeben im Heiligtum ein übernatürlicher Anblick geboten hatte; und er machte ihnen fortwährend Zeichen, blieb aber stumm. 23 Als nun die Tage seines öffentlichen Dienstes erfüllt waren, ging er weg in sein Haus.

24 Nach diesen Tagen aber wurde seine Frau Elisabeth schwanger; und sie hielt sich fünf Monate lang abgesondert und sagte: 25 „So hat Jehova in diesen Tagen, da er mir seine Aufmerksamkeit zugewandt hat, an mir gehandelt, um meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen.“

26 In ihrem sechsten Monat wurde der Engel Gạbriel von Gott in eine Stadt Galilạ̈as mit Namen Nạzareth gesandt, 27 zu einer Jungfrau, die einem Mann namens Joseph aus dem Hause Davids zur Ehe versprochen war; und der Name der Jungfrau war Maria. 28 Und als er bei ihr eintrat, sprach er: „Guten Tag, du Hochbegünstigte, Jehova ist mit dir.“ 29 Sie aber wurde bei dem Wort tief beunruhigt und begann zu überlegen, was das für ein Gruß sei. 30 Da sagte der Engel zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gunst bei Gott gefunden; 31 und siehe, du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. 32 Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, 33 und er wird für immer als König über das Haus Jakob regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben.“

34 Maria aber sprach zu dem Engel: „Wie soll dies sein, da ich keinen ehelichen Verkehr mit einem Mann habe?“ 35 Der Engel antwortete ihr und sprach: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie hat in ihrem hohen Alter einen Sohn empfangen, und dies ist für sie, die sogenannt Unfruchtbare, der sechste Monat; 37 denn bei Gott wird keine Erklärung etwas Unmögliches sein.“ 38 Da sagte Maria: „Siehe! Jehovas Sklavin! Mir geschehe nach deiner Erklärung.“ Darauf schied der Engel von ihr.

39 In diesen Tagen nun machte sich Maria auf und begab sich eilends in das Bergland, in eine Stadt Judas, 40 und sie trat in das Haus Sachạrjas ein und begrüßte Elisabeth. 41 Als nun Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das Kindlein in ihrem Schoß; und Elisabeth wurde mit heiligem Geist erfüllt, 42 und sie rief mit lautem Ruf und sprach: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Schoßes! 43 Wie kommt es denn, daß mir dieses [Vorrecht] zuteil wird, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? 44 Denn siehe, als der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, da hüpfte das Kindlein vor Jubel in meinem Schoß. 45 Glücklich ist auch die, die geglaubt hat, weil die Dinge, die von Jehova zu ihr geredet wurden, vollzogen werden.“

46 Und Maria sprach: „Meine Seele verherrlicht Jehova, 47 und mein Geist kann sich nicht zurückhalten, über Gott, meinen Retter, zu frohlocken; 48 denn er hat auf die niedrige Stellung seiner Sklavin geschaut. Denn siehe, von nun an werden mich alle Generationen glücklich preisen; 49 denn der Mächtige hat große Taten für mich getan, und heilig ist sein Name; 50 und Generationen um Generationen ruht seine Barmherzigkeit auf denen, die ihn fürchten. 51 Er hat mächtig gehandelt mit seinem Arm, weithin zerstreut hat er die, die in der Absicht ihres Herzens hochmütig sind. 52 Er hat Machthaber von Thronen herabgestoßen und Niedrige erhöht; 53 er hat Hungrige mit guten Dingen völlig gesättigt, und er hat Reiche leer fortgeschickt. 54 Er ist Israel, seinem Knecht, zu Hilfe gekommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken, 55 so wie er zu unseren Vorvätern geredet hat, zu Abraham und seinem Samen, für immer.“ 56 Darauf blieb Maria etwa drei Monate bei ihr und kehrte [dann] in ihr eigenes Haus zurück.

57 Nun kam für Elisabeth die Zeit zu gebären, und sie wurde die Mutter eines Sohnes. 58 Und die Nachbarn und ihre Verwandten hörten, daß Jehova seine Barmherzigkeit ihr gegenüber groß gemacht hatte, und sie begannen sich mit ihr zu freuen. 59 Und am achten Tag kamen sie, um das kleine Kind zu beschneiden, und sie schickten sich an, es nach dem Namen seines Vaters Sachạrja zu benennen. 60 Doch seine Mutter antwortete und sprach: „Nicht doch, sondern er soll Johạnnes genannt werden.“ 61 Darauf sagten sie zu ihr: „Niemand unter deinen Verwandten wird nach diesem Namen genannt.“ 62 Dann fragten sie seinen Vater durch Zeichen, wie er es genannt haben wolle. 63 Und er bat um ein Täfelchen und schrieb: „Johạnnes ist sein Name.“ Darüber verwunderten sich alle. 64 Augenblicklich wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelöst, und er begann zu reden und segnete Gott. 65 Und Furcht befiel alle, die in ihrer Nachbarschaft lebten; und im ganzen Bergland von Judạ̈a begannen sich alle diese Dinge herumzusprechen, 66 und alle, die sie hörten, nahmen sie sich zu Herzen und sprachen: „Was wird wohl aus diesem kleinen Kind werden?“ Denn die Hand Jehovas war tatsächlich mit ihm.

67 Und Sachạrja, sein Vater, wurde mit heiligem Geist erfüllt, und er sprach prophetisch: 68 „Gesegnet sei Jehova, der Gott Israels, denn er hat seine Aufmerksamkeit seinem Volk zugewandt und ihm Befreiung bereitet. 69 Und er hat für uns ein Horn der Rettung aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes, 70 so wie er durch den Mund seiner heiligen Propheten seit alters geredet hat 71 von einer Rettung vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen, 72 um in Verbindung mit unseren Vorvätern Barmherzigkeit zu erweisen und seines heiligen Bundes zu gedenken, 73 des Eides, den er Abraham, unserem Vorvater, schwor, 74 um uns, nachdem wir aus den Händen der Feinde befreit worden sind, das Vorrecht zu gewähren, ihm ohne Furcht heiligen Dienst darzubringen 75 mit Loyalität und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage. 76 Und du aber, kleines Kind, du wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor Jehova hergehen, um ihm die Wege zu bereiten, 77 um seinem Volk Erkenntnis der Rettung durch Vergebung ihrer Sünden zu verschaffen 78 wegen des innigen Erbarmens unseres Gottes. Mit diesem [Erbarmen] wird uns ein Tagesanbruch aus der Höhe besuchen, 79 um denen Licht zu geben, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße glücklich auf den Weg des Friedens zu richten.“

80 Und das kleine Kind wuchs heran und erstarkte im Geist. Und er blieb bis zum Tag seines öffentlichen Auftretens vor Israel in den Wüsten.

Kapitel 2

In jenen Tagen nun ging eine Verordnung von Cäsar Augụstus aus, daß die ganze bewohnte Erde eingeschrieben werde 2 (diese erste Einschreibung fand statt, als Quirịnius Statthalter von Syrien war); 3 und alle Leute zogen hin, um sich einschreiben zu lassen, jeder in seine eigene Stadt. 4 Natürlich ging auch Joseph von Galilạ̈a aus der Stadt Nạzareth nach Judạ̈a zur Stadt Davids hinauf, die Bẹthlehem genannt wird, weil er aus dem Hause und der Familie Davids stammte, 5 um sich mit Maria einschreiben zu lassen, die ihm, wie versprochen, zur Ehe gegeben worden und jetzt hochschwanger war. 6 Während sie dort waren, wurden ihre Tage voll, daß sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren Sohn, den erstgeborenen, und sie band ihn in Wickelbänder ein und legte ihn in eine Krippe, weil es im Unterkunftsraum keinen Platz für sie gab.

8 Es waren auch Hirten in derselben Gegend, die draußen im Freien lebten und in der Nacht über ihre Herden Wache hielten. 9 Und plötzlich stand Jehovas Engel bei ihnen, und Jehovas Herrlichkeit umleuchtete sie, und sie gerieten in große Furcht. 10 Der Engel aber sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, 11 denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, [der] Herr, ist. 12 Und dies ist euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Wickelbänder eingebunden ist und in einer Krippe liegt.“ 13 Und plötzlich befand sich bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschar, die Gott pries und sprach: 14 „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens.“

15 Als die Engel dann von ihnen weg in den Himmel gegangen waren, begannen die Hirten zueinander zu sagen: „Laßt uns auf jeden Fall nach Bẹthlehem hinübergehen und das sehen, was geschehen ist, was Jehova uns bekanntgegeben hat.“ 16 Und sie gingen eilends hin und fanden Maria und auch Joseph und das Kindlein, das in der Krippe lag. 17 Als sie es sahen, machten sie das Wort bekannt, das über dieses kleine Kind zu ihnen geredet worden war. 18 Und alle, die [es] hörten, verwunderten sich über die Dinge, die ihnen von den Hirten erzählt wurden, 19 doch Maria begann alle diese Worte zu bewahren, indem sie Folgerungen zog in ihrem Herzen. 20 Die Hirten kehrten dann zurück und verherrlichten und priesen Gott wegen all der Dinge, die sie gehört und gesehen hatten, so wie diese ihnen gesagt worden waren.

21 Als nun acht Tage voll wurden und er beschnitten werden sollte, wurde ihm auch der Name Jesus gegeben, der Name, den der Engel genannt hatte, bevor er im Schoß empfangen worden war.

22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Mose voll wurden, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn Jehova darzustellen, 23 so wie es in Jehovas Gesetz geschrieben steht: „Alles Männliche, das einen Mutterschoß öffnet, soll Jehova heilig genannt werden“, 24 und um ein Schlachtopfer darzubringen gemäß dem, was in dem Gesetz Jehovas gesagt ist: „Ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.“

25 Und siehe, da war ein Mensch in Jerusalem namens Sịmeon, und dieser Mensch war gerecht und ehrfurchtsvoll und wartete auf Israels Trost, und heiliger Geist war auf ihm. 26 Ferner war ihm von Gott durch den heiligen Geist geoffenbart worden, daß er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Christus Jehovas gesehen hätte. 27 Unter der Macht des Geistes kam er nun in den Tempel; und als die Eltern das kleine Kind, Jesus, hereinbrachten, um mit ihm nach dem gewohnten Brauch des Gesetzes zu verfahren, 28 da nahm er es selbst in seine Arme und segnete Gott und sprach: 29 „Nun, Souveräner Herr, entläßt du deinen Sklaven in Frieden, deiner Erklärung gemäß; 30 denn meine Augen haben dein Mittel zur Rettung gesehen, 31 das du angesichts aller Völker bereitet hast, 32 ein Licht zur Beseitigung des Schleiers von den Nationen und eine Herrlichkeit deines Volkes Israel.“ 33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich fortgesetzt über die Dinge, die über ihn geredet wurden. 34 Auch segnete Sịmeon sie, sprach aber zu Maria, seiner Mutter: „Siehe! Dieser ist in Israel zum Fall und Wiederaufstehen vieler gesetzt und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird 35 (ja, ein langes Schwert wird deine eigene Seele durchdringen), damit die Überlegungen vieler Herzen enthüllt werden.“

36 Nun war da Anna, eine Prophetin, Phạnuëls Tochter, aus dem Stamm Ạscher (diese Frau war an Jahren schon vorgerückt und hatte nach ihrer Jungfrauschaft sieben Jahre mit einem Ehemann gelebt, 37 und sie war eine Witwe, nun vierundachtzig Jahre alt), die niemals im Tempel fehlte und Nacht und Tag mit Fasten und Flehen heiligen Dienst darbrachte. 38 Und gerade in jener Stunde trat sie herzu und begann Gott Dank zu zollen und zu allen, die auf die Befreiung Jerusalems warteten, von [dem Kind] zu reden.

39 Als sie dann alles nach dem Gesetz Jehovas ausgeführt hatten, kehrten sie nach Galilạ̈a in ihre eigene Stadt Nạzareth zurück. 40 Und das kleine Kind wuchs heran und erstarkte, wurde mit Weisheit erfüllt, und Gottes Gunst war weiterhin auf ihm.

41 Seine Eltern pflegten nun Jahr für Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu gehen. 42 Und als er zwölf Jahre alt geworden war, gingen sie der Festsitte gemäß hinauf 43 und vollendeten die Tage. Als sie aber zurückkehrten, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem zurück; und seine Eltern bemerkten es nicht. 44 In der Annahme, er befinde sich bei der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagereise weit und begannen dann, bei den Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen. 45 Da sie ihn aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten eifrig nach ihm. 46 Schließlich, nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel, wie er mitten unter den Lehrern saß und ihnen zuhörte und sie befragte. 47 Alle aber, die ihm zuhörten, staunten immer wieder über sein Verständnis und seine Antworten. 48 Als sie ihn nun sahen, waren sie höchst erstaunt, und seine Mutter sagte zu ihm: „Kind, warum hast du so an uns gehandelt? Sieh, dein Vater und ich haben dich ganz verzweifelt gesucht.“ 49 Er aber sprach zu ihnen: „Wie habt ihr mich nur suchen können? Wußtet ihr nicht, daß ich im [Haus] meines Vaters sein muß?“ 50 Sie begriffen jedoch das Wort nicht, das er zu ihnen redete.

51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nạzareth, und er blieb ihnen untertan. Auch bewahrte seine Mutter alle diese Worte sorgfältig in ihrem Herzen. 52 Und Jesus nahm weiterhin zu an Weisheit und Körpergröße und an Gunst bei Gott und den Menschen.

Kapitel 3

Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tibẹrius Cäsar, als Pọntius Pilạtus Statthalter von Judạ̈a war und Herodes Bezirksherrscher von Galilạ̈a, sein Bruder Philịppus aber Bezirksherrscher des Landes Iturạ̈a und Trachonịtis und Lysạnias Bezirksherrscher von Abilẹne, 2 in den Tagen des Oberpriesters Ạnnas und des Kaiphas, erging Gottes Ausspruch an Johạnnes, den Sohn Sachạrjas, in der Wildnis.

3 Da kam er in die ganze Umgegend des Jordan und predigte die Taufe [als Symbol] der Reue zur Vergebung von Sünden, 4 so wie im Buch der Worte des Propheten Jesaja geschrieben steht: „Horch! Es ruft jemand in der Wildnis: ‚Bereitet den Weg Jehovas, macht seine Straßen gerade. 5 Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel eingeebnet werden, und die Krümmungen sollen zu geraden Wegen und die rauhen Stellen zu ebenen Wegen werden; 6 und alles Fleisch wird Gottes Mittel zur Rettung sehen.‘ “

7 Daher begann er zu den Volksmengen, die herauskamen, um von ihm getauft zu werden, zu sagen: „Ihr Otternbrut, wer hat euch zu verstehen gegeben, daß [ihr] dem kommenden Zorn entflieht? 8 Bringt also Früchte hervor, die der Reue entsprechen. Und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: ‚Wir haben Abraham zum Vater.‘ Denn ich sage euch, daß Gott die Macht hat, dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 9 In der Tat, schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der keine vortreffliche Frucht hervorbringt, soll umgehauen und ins Feuer geworfen werden.“

10 Und die Volksmengen fragten ihn: „Was sollen wir denn tun?“ 11 Er gab ihnen zur Antwort: „Wer zwei untere Kleider hat, der teile mit dem, der keines hat, und wer etwas zu essen hat, tue dasselbe.“ 12 Doch auch Steuereinnehmer kamen, um getauft zu werden, und sie sprachen zu ihm: „Lehrer, was sollen wir tun?“ 13 Er sagte zu ihnen: „Verlangt nicht mehr als die Steuergebühr.“ 14 Auch die, die im Heeresdienst standen, fragten ihn: „Und wir, was sollen denn wir tun?“ Und er sagte zu ihnen: „Drangsaliert niemand, noch klagt jemand falsch an, sondern begnügt euch mit den Dingen zu eurem Unterhalt.“

15 Als nun das Volk in Erwartung war und alle wegen Johạnnes in ihrem Herzen überlegten: „Ist er vielleicht der Christus?“, 16 gab Johạnnes zur Antwort, indem er zu allen sagte: „Ich für meinen Teil taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, welcher stärker ist als ich, dem die Riemen der Sandalen zu lösen ich nicht wert bin. Er wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen. 17 Er hat seine Worfschaufel in der Hand, um seine Tenne gründlich zu säubern und den Weizen in sein Vorratshaus zu sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.“

18 Daher gab er auch viele andere Ermahnungen und fuhr fort, dem Volk gute Botschaft zu verkünden. 19 Herodes aber, der Bezirksherrscher, der wegen Herọdias, der Frau seines Bruders, und wegen all der bösen Taten, die Herodes beging, von ihm zurechtgewiesen wurde, 20 fügte all diesen [Taten] noch das hinzu: Er schloß Johạnnes ins Gefängnis ein.

21 Als nun alles Volk getauft wurde, wurde auch Jesus getauft, und als er betete, wurde der Himmel geöffnet, 22 und der heilige Geist kam in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme kam aus dem Himmel: „Du bist mein Sohn, der geliebte; an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“

23 Übrigens war Jesus selbst, als er [sein Werk] anfing, ungefähr dreißig Jahre alt und war, wie man meinte, der Sohn
Josephs,
[Sohn] des Hẹli,
24 [Sohn] des Mạtthat,
[Sohn] des Lẹvi,
[Sohn] des Mẹlchi,
[Sohn] des Jạnnai,
[Sohn] des Joseph,
25 [Sohn] des Mattathịas,
[Sohn] des Ạmos,
[Sohn] des Nạhum,
[Sohn] des Ẹsli,
[Sohn] des Nạggai,
26 [Sohn] des Mạath,
[Sohn] des Mattathịas,
[Sohn] des Sẹmeïn,
[Sohn] des Jọsech,
[Sohn] des Jọda,
27 [Sohn] des Jọhanan,
[Sohn] des Rẹsa,
[Sohn] des Serubbạbel,
[Sohn] des Scheạltiël,
[Sohn] des Nẹri,
28 [Sohn] des Mẹlchi,
[Sohn] des Ạddi,
[Sohn] des Kọsam,
[Sohn] des Ẹlmadam,
[Sohn] des Er,
29 [Sohn] des Jesus,
[Sohn] des Eliẹser,
[Sohn] des Jọrim,
[Sohn] des Mạtthat,
[Sohn] des Lẹvi,
30 [Sohn] des Sịmeon,
[Sohn] des Juda,
[Sohn] des Joseph,
[Sohn] des Jọnam,
[Sohn] des Ẹljakim,
31 [Sohn] des Melẹa,
[Sohn] des Mẹnna,
[Sohn] des Mattạtha,
[Sohn] des Nathan,
[Sohn] des David,
32 [Sohn] des Ịsaï,
[Sohn] des Ọbed,
[Sohn] des Bọas,
[Sohn] des Sạlmon,
[Sohn] des Nạchschon,
33 [Sohn] des Amminạdab,
[Sohn] des Ạrni,
[Sohn] des Hẹzron,
[Sohn] des Pẹrez,
[Sohn] des Juda,
34 [Sohn] des Jakob,
[Sohn] des Ịsa·ak,
[Sohn] des Abraham,
[Sohn] des Tẹrach,
[Sohn] des Nạhor,
35 [Sohn] des Sẹrug,
[Sohn] des Rẹu,
[Sohn] des Pẹleg,
[Sohn] des Ẹber,
[Sohn] des Schẹlach,
36 [Sohn] des Kainan,
[Sohn] des Ạrpachschad,
[Sohn] des Sem,
[Sohn] des Noah,
[Sohn] des Lạmech,
37 [Sohn] des Methụsalah,
[Sohn] des Hẹnoch,
[Sohn] des Jạred,
[Sohn] des Mahalạleël,
[Sohn] des Kainan,
38 [Sohn] des Ẹnosch,
[Sohn] des Seth,
[Sohn] des Adam,
des [Sohnes] Gottes.

Jule | 10.28.09 | Lukas, Text in der Bibel | 34 Comments |