Lukas 4 – 6

Kapitel 4

Nun kehrte Jesus voll heiligen Geistes vom Jordan zurück, und er wurde durch den Geist in der Wildnis umhergeführt, 2 vierzig Tage lang, und dabei vom Teufel versucht. Auch aß er in jenen Tagen nichts, und daher war er hungrig, als sie zu Ende waren. 3 Daraufhin sprach der Teufel zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage zu diesem Stein, daß er ein Brot werde.“ 4 Jesus aber erwiderte ihm: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben.‘ “

5 Da brachte er ihn hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde; 6 und der Teufel sagte zu ihm: „Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem immer ich [sie zu geben] wünsche, dem gebe ich sie. 7 Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ 8 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘ “

9 Nun führte er ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab; 10 denn es steht geschrieben: ‚Seinen Engeln wird er deinetwegen Befehl geben, dich zu bewahren‘ 11 und: ‚Auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß niemals an einen Stein stößt.‘ “ 12 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es heißt: ‚Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.‘ “ 13 Und als der Teufel mit seiner ganzen Versuchung zu Ende war, ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab.

14 Nun kehrte Jesus in der Kraft des Geistes nach Galilạ̈a zurück. Und gute Kunde verbreitete sich von ihm in der ganzen Umgegend. 15 Auch begann er in ihren Synagogen zu lehren und wurde von allen in Ehren gehalten.

16 Und er kam nach Nạzareth, wo er aufgezogen worden war; und nach seiner Gewohnheit ging er am Sabbattag in die Synagoge, und er stand auf, um vorzulesen. 17 Da wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gereicht, und er öffnete die Buchrolle und fand die Stelle, wo geschrieben war: 18 „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden, er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und den Blinden Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, 19 um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ 20 Darauf rollte er die Buchrolle zusammen, gab sie dem Diensttuenden zurück und setzte sich; und die Augen aller in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. 21 Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: „Heute ist dieses Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt worden.“

22 Und sie alle begannen ein günstiges Zeugnis über ihn zu geben und sich über die gewinnenden Worte zu verwundern, die aus seinem Mund kamen, und sie sagten: „Ist dieser nicht ein Sohn Josephs?“ 23 Darauf sagte er zu ihnen: „Zweifellos werdet ihr dieses Gleichnis auf mich anwenden: ‚Arzt, heile dich selbst; vollbringe die Dinge, von denen wir hörten, daß sie in Kapẹrnaum geschehen sind, auch hier in deinem Heimatgebiet.‘ “ 24 Er aber sprach: „Wahrlich, ich sage euch, daß kein Prophet in seinem Heimatgebiet angenommen wird. 25 Zum Beispiel sage ich euch in Wahrheit: Es gab viele Witwen in den Tagen Elịas in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam, 26 doch zu keiner von diesen [Frauen] wurde Elịa gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zạrephath im Land Sịdon. 27 Auch gab es viele Aussätzige in Israel zur Zeit Elịsas, des Propheten, doch keiner von ihnen wurde gereinigt als nur Naaman, der Syrer.“ 28 Alle nun, die diese Dinge in der Synagoge hörten, wurden voller Wut; 29 und sie standen auf und trieben ihn eilends aus der Stadt hinaus, und sie führten ihn auf den Vorsprung des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn kopfüber hinabzustürzen. 30 Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging seines Weges.

31 Und er ging nach Kapẹrnaum, einer Stadt Galilạ̈as, hinab. Und er lehrte sie am Sabbat; 32 und sie waren über seine Art zu lehren höchst erstaunt, denn er sprach mit Gewalt. 33 Nun war in der Synagoge ein Mensch, der von einem Geist, einem unreinen Dämon, besessen war, und er schrie mit lauter Stimme: 34 „Ha! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Nazarẹner? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes.“ 35 Jesus aber schalt ihn und sprach: „Verstumme und fahre von ihm aus!“ Und nachdem der Dämon den Mann mitten unter sie hingeworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihm Schaden zuzufügen. 36 Darüber gerieten alle in Staunen, und sie begannen sich miteinander zu besprechen und sagten: „Was für eine Rede ist dies, denn mit Gewalt und Macht befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fahren aus?“ 37 So ging die Botschaft über ihn weiterhin in jeden Winkel der Umgegend aus.

38 Nachdem er aufgestanden und aus der Synagoge [hinausgegangen] war, begab er sich in das Haus Sịmons. Die Schwiegermutter Sịmons nun wurde von hohem Fieber geplagt, und sie baten ihn ihretwegen. 39 Und er stellte sich oberhalb von ihr hin und schalt das Fieber, und es verließ sie. Augenblicklich stand sie auf und begann ihnen zu dienen.

40 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke hatten, die mit verschiedenen Leiden behaftet waren, diese zu ihm. Er heilte sie, indem er jedem von ihnen die Hände auflegte. 41 Von vielen fuhren auch Dämọnen aus, die schrien und sagten: „Du bist der Sohn Gottes.“ Er aber schalt sie und ließ sie nicht reden, denn sie wußten, daß er der Christus war.

42 Als es aber Tag wurde, ging er hinaus und begab sich an einen einsamen Ort. Die Volksmengen begannen jedoch, nach ihm zu suchen, und kamen bis zu ihm, und sie suchten ihn davon abzuhalten, von ihnen wegzugehen. 43 Er aber sagte zu ihnen: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ 44 So predigte er dann in den Synagogen von Judạ̈a.

Kapitel 5

Einmal, als sich die Volksmenge dicht an ihn herandrängte und auf das Wort Gottes hörte, stand er am See Genẹzareth. 2 Und er sah zwei Boote am Ufer des Sees liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Er stieg in eines der Boote, das Sịmon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich nieder und begann vom Boot aus die Volksmengen zu lehren. 4 Als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Sịmon: „Fahr hinaus zu einer Stelle, wo es tief ist, und laßt eure Netze zu einem Fang hinab.“ 5 Sịmon aber gab ihm zur Antwort: „Unterweiser, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen, doch auf dein Geheiß hin will ich die Netze hinablassen.“ 6 Als sie das nun taten, umschlossen sie eine große Menge Fische. Ja, ihre Netze begannen zu zerreißen. 7 Daher winkten sie ihren Mitgenossen in dem anderen Boot, daß sie kommen und ihnen beistehen möchten; und sie kamen, und sie füllten beide Boote, so daß diese zu sinken begannen. 8 Als Sịmon Petrus dies sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: „Geh von mir weg, denn ich bin ein sündiger Mann, Herr.“ 9 Denn über den Fischfang, den sie gemacht hatten, ergriff ihn und alle, die bei ihm waren, Entsetzen 10 und desgleichen auch Jakobus und Johạnnes, die Söhne des Zebedạ̈us, die Sịmons Teilhaber waren. Jesus aber sprach zu Sịmon: „Fürchte dich nicht mehr. Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen.“ 11 Da brachten sie die Boote ans Land zurück und verließen alles und folgten ihm.

12 Ein anderes Mal, als er in einer der Städte war, siehe, ein Mann, voll von Aussatz! Als er Jesus erblickte, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: „Herr, wenn du nur willst, so kannst du mich rein machen.“ 13 Darauf streckte er [seine] Hand aus, rührte ihn an und sagte: „Ich will es. Werde rein!“ Und sogleich verschwand der Aussatz von ihm. 14 Und er gab dem Mann Weisung, niemand davon zu erzählen: „Geh jedoch hin, und zeig dich dem Priester, und bringe in Verbindung mit deiner Reinigung eine Opfergabe dar, wie es Moses verordnet hat, zu einem Zeugnis für sie.“ 15 Aber das Wort über ihn breitete sich um so mehr aus, und große Volksmengen strömten zusammen, um zuzuhören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. 16 Er hielt sich jedoch zurückgezogen in den Wüsten auf und betete.

17 Im Verlauf eines der Tage lehrte er, und Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf Galilạ̈as und Judạ̈as und aus Jerusalem gekommen waren, saßen da; und Jehovas Kraft war für ihn da, um zu heilen. 18 Und siehe, Männer trugen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war, und sie suchten einen Weg, ihn hineinzubringen und vor ihn hinzulegen. 19 Da sie wegen der Volksmenge keinen Weg fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn samt dem kleinen Bett durch die Ziegel mitten unter die hinab, die sich vor Jesus befanden. 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“ 21 Darauf fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an zu überlegen und sagten: „Wer ist dieser, der Lästerreden führt? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?“ 22 Als Jesus aber ihre Überlegungen erkannte, gab er ihnen zur Antwort: „Was überlegt ihr in eurem Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: ‚Deine Sünden sind dir vergeben‘ oder zu sagen: ‚Steh auf, und geh umher.‘? 24 Damit ihr aber wißt, daß der Menschensohn Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben —“, er sprach zu dem Gelähmten: „Ich sage dir: Steh auf, und heb dein kleines Bett auf, und geh deines Weges nach Hause!“ 25 Und augenblicklich stand er vor ihnen auf, hob das auf, worauf er zu liegen pflegte, und ging weg zu seinem Haus, indem er Gott verherrlichte. 26 Da ergriff sie allesamt Entzücken, und sie begannen Gott zu verherrlichen, und sie wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: „Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.“

27 Und nach diesen Dingen ging er hinaus und sah einen Steuereinnehmer namens Lẹvi im Steuerbüro sitzen, und er sagte zu ihm: „Folge mir nach.“ 28 Und er ließ alles zurück, stand auf und folgte ihm nach. 29 Auch bereitete Lẹvi einen großen Empfang für ihn, ein Gastmahl, in seinem Haus; und da war eine große Menge Steuereinnehmer und anderer, die mit ihnen beim Mahl lagen. 30 Darüber begannen die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten gegen seine Jünger zu murren und zu sagen: „Wie kommt es, daß ihr mit Steuereinnehmern und Sündern eßt und trinkt?“ 31 Jesus erwiderte ihnen und sprach: „Die Gesunden benötigen keinen Arzt, wohl aber die Leidenden. 32 Ich bin gekommen, nicht um Gerechte, sondern Sünder zur Reue zu rufen.“

33 Sie sprachen zu ihm: „Die Jünger des Johạnnes fasten häufig und bringen flehentliche Gebete dar und ebenso die der Pharisäer, die deinigen aber essen und trinken.“ 34 Jesus sagte zu ihnen: „Ihr könnt doch nicht etwa die Freunde des Bräutigams veranlassen zu fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam tatsächlich von ihnen weggenommen sein wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen.“

36 Ferner sprach er dann in einem Gleichnis zu ihnen: „Niemand schneidet einen Flicken von einem neuen äußeren Kleid ab und näht ihn auf ein altes äußeres Kleid; doch wenn er es tut, dann reißt der neue Flicken ab, und der Flicken vom neuen Kleid paßt auch nicht zum alten. 37 Ferner gießt niemand neuen Wein in alte Weinschläuche; doch wenn er es tut, so wird der neue Wein die Weinschläuche zum Bersten bringen, und er wird verschüttet werden, und die Weinschläuche werden verdorben sein; 38 sondern neuen Wein muß man in neue Weinschläuche gießen. 39 Niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: ‚Der alte ist mild.‘ “

Kapitel 6

Nun geschah es an einem Sabbat, daß er durch Getreidefelder ging, und seine Jünger pflückten Ähren ab und aßen sie, indem sie sie mit den Händen zerrieben. 2 Daraufhin sagten einige von den Pharisäern: „Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?“ 3 Jesus aber gab ihnen zur Antwort: „Habt ihr nie gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Brote der Darbringung entgegennahm und aß und auch den Männern gab, die bei ihm waren, welche niemandem außer den Priestern allein zu essen erlaubt ist?“ 5 Und er sagte weiter zu ihnen: „Der Menschensohn ist Herr des Sabbats.“

6 Im Verlauf eines anderen Sabbats begab er sich in die Synagoge und begann zu lehren. Und dort war ein Mensch zugegen, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn nun genau, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen. 8 Er aber erkannte ihre Überlegungen, dennoch sagte er zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: „Steh auf, und tritt in die Mitte.“ Und er erhob sich und stand da. 9 Dann sagte Jesus zu ihnen: „Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Schaden zu stiften, eine Seele zu retten oder zu vernichten?“ 10 Und nachdem er sie alle ringsum angeblickt hatte, sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Er tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt. 11 Sie aber wurden von wahnsinnigem Zorn erfüllt, und sie begannen untereinander zu besprechen, was sie wohl Jesus tun könnten.

12 Im Verlauf dieser Tage ging er hinaus auf den Berg, um zu beten, und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es aber Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus, denen er auch den Namen „Apostel“ gab: 14 Sịmon, dem er auch den Namen Petrus gab, und Andreas, seinen Bruder, und Jakobus und Johạnnes und Philịppus und Bartholomạ̈us 15 und Matthạ̈us und Thomas und Jakobus, [den Sohn] des Alphạ̈us, und Sịmon, welcher „der Eiferer“ genannt wird, 16 und Judas, [den Sohn] des Jakobus, und Judas Iskạriot, der zum Verräter wurde.

17 Und er kam mit ihnen herab und stellte sich auf einen ebenen Platz hin, und da war eine große Menge seiner Jünger und eine große Menge Leute aus ganz Judạ̈a und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tỵrus und Sịdon, die gekommen waren, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. 18 Auch die, die durch unreine Geister beunruhigt wurden, wurden geheilt. 19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren, weil Kraft von ihm ausging und sie alle gesund machte.

20 Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und begann zu sagen:

„Glücklich seid ihr Armen, denn euer ist das Königreich Gottes.

21 Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.

Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

22 Glücklich seid ihr, wann immer die Menschen euch hassen und wann immer sie euch ausschließen und euch schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tag, und hüpft; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso pflegten ihre Vorväter den Propheten zu tun.

24 Doch wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt bereits euren vollen Trost.

25 Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern.

Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen.

26 Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden, denn desgleichen taten ihre Vorväter den falschen Propheten.

27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen, 28 die zu segnen, die euch fluchen, für die zu beten, die euch beleidigen. 29 Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin; und dem, der dir dein äußeres Kleid wegnimmt, enthalte auch nicht das untere Kleid vor. 30 Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine wegnimmt, fordere [es] nicht zurück.

31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen.

32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Denn selbst die Sünder lieben die, die sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Selbst die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr [ohne Zins] denen leiht, von denen ihr zu empfangen hofft, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Auch Sünder leihen [ohne Zins] Sündern, damit sie ebensoviel zurückerhalten. 35 Dagegen fahrt fort, eure Feinde zu lieben und Gutes zu tun und [ohne Zins] zu leihen, ohne etwas zurückzuerhoffen; und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist.

37 Hört überdies auf zu richten, und ihr werdet bestimmt nicht gerichtet werden; und hört auf zu verurteilen, und ihr werdet bestimmt nicht verurteilt werden. Fahrt fort freizulassen, und ihr werdet freigelassen werden. 38 Übt euch im Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein treffliches, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden.“

39 Dann sprach er auch in einem Gleichnis zu ihnen: „Kann wohl ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube stürzen? 40 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer, doch jeder, der vollkommen unterwiesen ist, wird wie sein Lehrer sein. 41 Warum schaust du denn auf den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, beachtest aber nicht den Balken, der in deinem eigenen Auge ist? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‚Bruder, erlaube mir, den Strohhalm, der in deinem Auge ist, herauszuziehen‘, während du selbst nicht den Balken siehst, der in deinem Auge ist? Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, und dann wirst du klar sehen, wie du den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, herausziehen kannst.

43 Denn es gibt keinen vortrefflichen Baum, der faule Frucht hervorbringt; wiederum gibt es keinen faulen Baum, der vortreffliche Frucht hervorbringt. 44 Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Zum Beispiel sammelt man nicht Feigen von Dornen, noch schneidet man Trauben von einem Dornbusch. 45 Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen [Schatz] Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

46 Warum denn nennt ihr mich ‚Herr! Herr!‘, tut aber die Dinge nicht, die ich sage? 47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, ich will euch zeigen, wem er gleicht: 48 Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und ein Fundament auf den Felsen legte. Als nun eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus, war aber nicht stark genug, es zu erschüttern, weil es gut gebaut war. 49 Wer dagegen hört und nicht entsprechend handelt, gleicht einem Menschen, der ein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Der Strom schlug dagegen, und sogleich stürzte es ein, und der Einsturz jenes Hauses war groß.“

Jule | 10.29.09 | Lukas, Text in der Bibel |

28 Comments »

  1. Jule

    Lukas 4 – 6

    Lukas 4:1-13

    Nun kehrte Jesus voll heiligen Geistes vom Jordan zurück, und er wurde durch den Geist in der Wildnis umhergeführt, 2 vierzig Tage lang, und dabei vom Teufel versucht. Auch aß er in jenen Tagen nichts, und daher war er hungrig, als sie zu Ende waren. 3 Daraufhin sprach der Teufel zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage zu diesem Stein, daß er ein Brot werde.“ 4 Jesus aber erwiderte ihm: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben.‘ “

    5 Da brachte er ihn hinauf und zeigte ihm in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde; 6 und der Teufel sagte zu ihm: „Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem immer ich [sie zu geben] wünsche, dem gebe ich sie. 7 Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ 8 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es steht geschrieben: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.‘ “

    9 Nun führte er ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab; 10 denn es steht geschrieben: ‚Seinen Engeln wird er deinetwegen Befehl geben, dich zu bewahren‘ 11 und: ‚Auf ihren Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß niemals an einen Stein stößt.‘ “ 12 Jesus gab ihm zur Antwort: „Es heißt: ‚Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.‘ “ 13 Und als der Teufel mit seiner ganzen Versuchung zu Ende war, ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab.

    Hierzu einige passende und ergänzende Gedanken aus dem Buch „Komm,folge mir nach!“:

    “Er beging keine Sünde”

    11 Wie sehr Jesus das Böse hasste, stellte sich schon bald nach Beginn seines Wirkens heraus. Nach seiner Taufe verbrachte er 40 Tage und Nächte, ohne zu essen, in der Wildnis. Da kam Satan, um ihn zu versuchen. Beachten wir, wie gerissen der Teufel vorging (Matthäus 4:1-11).

    12 Zuerst sagte er: “Wenn du ein Sohn Gottes bist, so sage diesen Steinen, dass sie Brote werden” (Matthäus 4:3). In welcher Verfassung war Jesus nach so langem Fasten? Die Bibel sagt einfach: “[Es] hungerte ihn” (Matthäus 4:2). Satan wollte also das natürliche Bedürfnis nach Nahrung ausnutzen und wartete sicher deshalb ab, bis Jesus körperlich geschwächt war. Beachten wir zudem die provokative Formulierung: “Wenn du ein Sohn Gottes bist . . .” Dem Teufel war klar, dass Jesus “der Erstgeborene aller Schöpfung” war (Kolosser 1:15). Jesus ließ sich durch diese Provokation nicht zum Ungehorsam hinreißen. Er wusste, dass er seine Kräfte nicht eigennützig einsetzen sollte. Deshalb tat er es auch nicht und zeigte dadurch, dass er sich demütig auf Jehovas Hilfe und Anleitung verließ (Matthäus 4:4).

    13 Bei seiner zweiten Versuchung nahm Satan Jesus mit auf die Zinne des Tempels. Durch geschicktes Verdrehen des Wortes Gottes wollte er Jesus dazu bringen, sich groß in Szene zu setzen. Er sollte sich in die Tiefe stürzen und sich dann von Engeln retten lassen. Wenn die vielen Menschen im Tempelgebiet so ein Wunder mitbekommen hätten, hätte da noch irgendjemand zu bezweifeln gewagt, dass Jesus wirklich der verheißene Messias ist? Und wenn man Jesus wegen dieses Schauspiels als Messias angenommen hätte, wären ihm da nicht viele Härten und Schwierigkeiten erspart geblieben? Schon möglich. Doch Jesus wusste, dass Jehova vom Messias erwartete, in aller Demut zu wirken und die Menschen nicht durch sensationelle Auftritte zum Glauben an ihn zu bringen (Jesaja 42:1, 2). Deshalb ließ er sich auch bei dieser Versuchung nicht zum Ungehorsam verleiten. Berühmtheit übte keinen Reiz auf ihn aus.

    14 Ließ sich Jesus durch die Aussicht auf Macht locken? Bei seiner dritten Versuchung bot Satan Jesus für einen einzigen Akt der Anbetung alle Königreiche der Welt an. Zog Jesus dieses Angebot ernsthaft in Betracht? Nein, er sagte: “Geh weg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‘Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen’ ” (Matthäus 4:10). Jesus ließ sich durch absolut nichts dazu verleiten, einen anderen Gott anzubeten. Keine Macht und kein Einfluss dieser Welt hätten ihn dazu gebracht, Jehova in irgendeiner Weise ungehorsam zu werden.

    15 Gab Satan nun auf? Nachdem Jesus ihn so energisch abgewiesen hatte, verschwand er. Doch gemäß dem Lukasevangelium “ließ er bis zu einer anderen passenden Zeit von ihm ab” (Lukas 4:13). Ja, Satan würde bis zu Jesu Tod immer wieder Gelegenheiten suchen, ihn auf die Probe zu stellen und in Versuchung zu bringen. Wie die Bibel sagt, wurde Jesus “in allem auf die Probe gestellt” (Hebräer 4:15). Er musste also immer auf der Hut sein, und das Gleiche gilt für uns.

    16 Satan bringt Gottes Diener auch heute immer wieder in Versuchung. Wegen unserer Unvollkommenheiten hat er dabei leider oft ein leichtes Spiel. Raffiniert appelliert er an Egoismus, Stolz und Machtgier. Über materielle Verlockungen kann er sich diese Faktoren unter Umständen alle auf einmal zunutze machen. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit innehalten und uns ehrlich prüfen. Denken wir über die Worte in 1. Johannes 2:15-17 nach und fragen wir uns, ob die fleischlichen Begierden des gegenwärtigen Systems der Dinge, das Verlangen nach Besitz oder der Wunsch zu beeindrucken die Liebe zu unserem himmlischen Vater irgendwie untergraben haben. Vergessen wir nicht, dass die heutige Welt ihrem Ende entgegengeht, ebenso ihr Herrscher, Satan. Geben wir ihm keine Chance, uns mit List zum Sündigen zu verleiten! Lassen wir uns von unserem Herrn, Jesus, anspornen, denn “er beging keine Sünde” (1. Petrus 2:22).

    Wie steht es mit uns?

    Hassen auch wir das Böse – oder hat der Satan bei uns Erfolg mit seinen Versuchungen und Anfeindungen?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:13

  2. Jule

    Lukas 4:33-35

    33 Nun war in der Synagoge ein Mensch, der von einem Geist, einem unreinen Dämon, besessen war, und er schrie mit lauter Stimme: 34 „Ha! Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes.“ 35 Jesus aber schalt ihn und sprach: „Verstumme und fahre von ihm aus!“ Und nachdem der Dämon den Mann mitten unter sie hingeworfen hatte, fuhr er von ihm aus, ohne ihm Schaden zuzufügen.

    warum verbietet er diesem Mann zu sagen, dass er der Messias ist?

    Liegt es daran, dass es niemand (noch nicht) wissen soll – oder daran, dass der Dämon spricht? Aber es ist doch eigentlich gut, dass diese wissen, wer er ist – oder?

    Jakobus 2:19

    Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern.

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:14

  3. Jule

    Lukas 5:1-11

    Einmal, als sich die Volksmenge dicht an ihn herandrängte und auf das Wort Gottes hörte, stand er am See Genezareth. 2 Und er sah zwei Boote am Ufer des Sees liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Er stieg in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich nieder und begann vom Boot aus die Volksmengen zu lehren. 4 Als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: „Fahr hinaus zu einer Stelle, wo es tief ist, und laßt eure Netze zu einem Fang hinab.“ 5 Simon aber gab ihm zur Antwort: „Unterweiser, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und nichts gefangen, doch auf dein Geheiß hin will ich die Netze hinablassen.“ 6 Als sie das nun taten, umschlossen sie eine große Menge Fische. Ja, ihre Netze begannen zu zerreißen. 7 Daher winkten sie ihren Mitgenossen in dem anderen Boot, daß sie kommen und ihnen beistehen möchten; und sie kamen, und sie füllten beide Boote, so daß diese zu sinken begannen. 8 Als Simon Petrus dies sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: „Geh von mir weg, denn ich bin ein sündiger Mann, Herr.“ 9 Denn über den Fischfang, den sie gemacht hatten, ergriff ihn und alle, die bei ihm waren, Entsetzen 10 und desgleichen auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedaus, die Simons Teilhaber waren. Jesus aber sprach zu Simon: „Fürchte dich nicht mehr. Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen.“ 11 Da brachten sie die Boote ans Land zurück und verließen alles und folgten ihm.

    hier besonders Vers 8 und 9

    Lukas 5:17-26

    17 Im Verlauf eines der Tage lehrte er, und Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf Galilaas und Judaas und aus Jerusalem gekommen waren, saßen da; und Jehovas Kraft war für ihn da, um zu heilen. 18 Und siehe, Männer trugen auf einem Bett einen Menschen, der gelähmt war, und sie suchten einen Weg, ihn hineinzubringen und vor ihn hinzulegen. 19 Da sie wegen der Volksmenge keinen Weg fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn samt dem kleinen Bett durch die Ziegel mitten unter die hinab, die sich vor Jesus befanden. 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: „Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.“ 21 Darauf fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an zu überlegen und sagten: „Wer ist dieser, der Lästerreden führt? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein?“ 22 Als Jesus aber ihre Überlegungen erkannte, gab er ihnen zur Antwort: „Was überlegt ihr in eurem Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: ‚Deine Sünden sind dir vergeben‘ oder zu sagen: ‚Steh auf, und geh umher.‘? 24 Damit ihr aber wißt, daß der Menschensohn Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben —“, er sprach zu dem Gelähmten: „Ich sage dir: Steh auf, und heb dein kleines Bett auf, und geh deines Weges nach Hause!“ 25 Und augenblicklich stand er vor ihnen auf, hob das auf, worauf er zu liegen pflegte, und ging weg zu seinem Haus, indem er Gott verherrlichte. 26 Da ergriff sie allesamt Entzücken, und sie begannen Gott zu verherrlichen, und sie wurden mit Furcht erfüllt und sprachen: „Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.“

    hier ganz besonders der letzte Vers

    Hier wird gesagt, sie gerieten in Furcht oder waren von Entsetzen ergriffen.

    Was für eine Furcht ist hier gemeint?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:14

  4. Jule

    Lukas 6:1-5

    Nun geschah es an einem Sabbat, daß er durch Getreidefelder ging, und seine Jünger pflückten Ähren ab und aßen sie, indem sie sie mit den Händen zerrieben. 2 Daraufhin sagten einige von den Pharisäern: „Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?“ 3 Jesus aber gab ihnen zur Antwort: „Habt ihr nie gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Brote der Darbringung entgegennahm und aß und auch den Männern gab, die bei ihm waren, welche niemandem außer den Priestern allein zu essen erlaubt ist?“ 5 Und er sagte weiter zu ihnen: „Der Menschensohn ist Herr des Sabbats.“

    Hierzu finden wir in dem Buch „Komm,folge mir nach“ einen interessanten Gedanken zum Thema „ausgeglichenem Gehorsam“:

    Was den Gehorsam gegenüber unvollkommenen Menschen angeht, stand Jesus sogar vor Herausforderungen, denen wahre Christen von heute nie begegnen werden. Überlegen wir einmal, in welch einer Zeit er lebte. Der Tempel in Jerusalem, die Priesterschaft, ja das gesamte jüdische Religionssystem, das Jehova lange gebilligt hatte, sollte schon bald verworfen und durch die Christenversammlung ersetzt werden (Matthäus 23:33-38). Unter dem Einfluss der griechischen Philosophie hatten viele Religionsführer begonnen, Irrlehren zu verbreiten. Im Tempel hatte sich eine derartige Korruption breitgemacht, dass Jesus ihn eine “Räuberhöhle” nannte (Markus 11:17). Hielt er sich deswegen vom Tempel und von den Synagogen fern? Nein! Jehova benutzte diese Einrichtungen noch. Solange Gott nicht einschritt und etwas änderte, ging Jesus gehorsam in die Synagoge und zu den Festen im Tempel (Lukas 4:16; Johannes 5:1).

    20 Wenn Jesus unter solchen Umständen gehorsam war, dann sollten es wahre Christen heute erst recht sein! Schließlich leben wir jetzt in einer ganz anderen Zeit – der seit Langem vorausgesagten Epoche, in der die reine Anbetung wiederhergestellt werden würde. Gott versichert uns, nie zuzulassen, dass sein wiederhergestelltes Volk von Satan verdorben wird (Jesaja 2:1, 2; 54:17). Es stimmt zwar, dass wir in der Christenversammlung mit Sünden und Unvollkommenheiten konfrontiert werden, aber sollten wir das als Vorwand benutzen, Jehova ungehorsam zu werden und vielleicht die Zusammenkünfte nicht mehr zu besuchen oder an den Ältesten Kritik zu üben? Niemals! Wir möchten vielmehr die Brüder, die in der Versammlung die Führung haben, von Herzen unterstützen. Aus Gehorsam besuchen wir die Zusammenkünfte und Kongresse und befolgen den biblischen Rat, den wir dort erhalten (Hebräer 10:24, 25; 13:17).

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:15

  5. Jule

    Lukas 6:7

    7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn nun genau, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen.

    suche ich auch nach Fehlern bei anderen, oder konzentriere ich mich eher auf das Gute in den Menschen?

    Warum war es ihnen eigentlich so wichtig, ihn anzuklagen?

    Weil er sie und ihre Scheinheiligkeit bloss stellte.

    Ebenso werden auch heute diejenigen, die mutig für die Reinheit der wahren Anbetung eintreten von denen hartnäckig verfolgt, deren Verhalten sie als das bloss stellen, was es ist – für Jehova verabscheuungswürdig.

    Schlimm, wenn wir von Personen aus den eigenen Reihen verfolgt werden, aber diesen Personen tut unser Reden natürlich doppelt weh, denn sie bemühen sich ja so sehr, den Anschein zu erwecken, Jehova zu dienen – und da ist es natürlich sehr nervig, wenn so „ein extremer Zeuge Jehovas“ daher kommt und sagt, dass sie nur scheinheilig sind und dies auch noch mit der Bibel untermauert.

    Ebenso weh tut das, was Jesus so von sich gibt, den Parisäern.

    Trotzdem auch hier noch einmal die Frage:

    Wenn sie denjenigen mundtot machen – bedeutet das dann, dass Jehova sie dann nicht mehr als verabscheuungswürdig betrachtet?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:15

  6. Jule

    Lukas 6:6-11

    Im Verlauf eines anderen Sabbats begab er sich in die Synagoge und begann zu lehren. Und dort war ein Mensch zugegen, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn nun genau, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen. 8 Er aber erkannte ihre Überlegungen, dennoch sagte er zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: „Steh auf, und tritt in die Mitte.“ Und er erhob sich und stand da. 9 Dann sagte Jesus zu ihnen: „Ich frage euch: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Schaden zu stiften, eine Seele zu retten oder zu vernichten?“ 10 Und nachdem er sie alle ringsum angeblickt hatte, sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Er tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt. 11 Sie aber wurden von wahnsinnigem Zorn erfüllt, und sie begannen untereinander zu besprechen, was sie wohl Jesus tun könnten.

    interessant in dem Zusammenhang hier der Vers 9

    Heilen darf man einen Menschen nicht, das verstösst gegen das Gebot des Sabbats. Aber Schaden stiften und einen anderen vernichten, das darf man schon – denn das ist ja im Gegensatz zu einer Heilung keine Arbeit.

    Hallo!!!????

    Haben die eigentlich irgendetwas kapiert?

    Wozu war denn der Sabbat da?

    Damit sie Zeit für die wahre Anbetung hatten, um Gott näher zu kommen und IHN zu verherrlichen. War da eine Heilung eines armen leidenden Menschens nicht ganz besonders passend?

    Im Gegensatz dazu waren die Pharisäer nicht daran interessiert, Jehova näher zu kommen und ihn zu preien. Im Gegenteil, sie wollten seinem Sohn, dem, der in Gottes Auftrag handelte und redete, mundtot machen, weil er sie in ihrer Scheinheiligkkeit aufschreckte. Sie wollten verhindern, dass andere Jehova wirklich näher kamen und IHN wirklich und aufrichtig preisen.

    Also waren in Wirklichkeit sie es, die den Sabbat brachen, auch wenn sie äusserlich die Buchstaben des Gesetzes einhielten!

    Immer wieder faszinierend, dass solche scheinheiligen Personen wahren Anbetern Gottes vorwerfen, dass sie nichts in den Reihen seines Volkes zu suchen haben und alles daran setzen, diese aufrichtigen Anbeter Jehovas aus den Reihen seines Volkes zu entfernen.

    Denn eigentlich sind ja sie es, die nichts dort verloren haben!

    Gleichen wir vielleicht in unserer Einstellung den Pharisäern?

    Lukas 6:7,11

    Die Schriftgelehrten und die Pharisäer beobachteten ihn nun genau, um zu sehen, ob er am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn anzuklagen.
    Sie aber wurden von wahnsinnigem Zorn erfüllt, und sie begannen untereinander zu besprechen, was sie wohl Jesus tun könnten

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:15

  7. Jule

    Lukas 6:22-23

    22 Glücklich seid ihr, wann immer die Menschen euch hassen und wann immer sie euch ausschließen und euch schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tag, und hüpft; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso pflegten ihre Vorväter den Propheten zu tun.

    passt sehr gut zu dem Gedanken davor, denn genauso ist das Verhalten solcher scheinheiliger Personen in Jehovas Augen!

    Und es zeigt, dass ihre Intrigen zwar vor Menschen Erfolg haben, aber Jehova nicht beeindrucken. Eher im Gegenteil: sie machen sich selbst vor Jehova unmöglich.

    Wenn wir also heute aufgrund von Intrigen solcher Scheinheiliger aus dem Volk Gottes ausgeschlossen werden (weil es diese nervt, dass wir Jehova und seine Gebote ernst nemen und sie selbst damit bloßstellen) – dann sieht uns Jehova trotzdem voller Liebe als seine wahren Anbeter an und zu seiner Zeit werden wir den Lohn erhalten!

    Und das ist es ja eigentlich, worauf es wirklich im Leben ankommt: wie Jehova uns sieht!

    Wie sieht Jehova wohl uns?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:16

  8. Jule

    Lukas 6:27-31

    Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben, denen Gutes zu tun, die euch hassen, 28 die zu segnen, die euch fluchen, für die zu beten, die euch beleidigen. 29 Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin; und dem, der dir dein äußeres Kleid wegnimmt, enthalte auch nicht das untere Kleid vor. 30 Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine wegnimmt, fordere [es] nicht zurück.

    31 Und wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen.

    warum schon wieder diese Gedanken? Nachdruck durch Wiederholung. Vergessen wir nie, was Jehova von uns erwartet – wie wir handeln sollten!

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:16

  9. Jule

    Lukas 6:32-36

    Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Denn selbst die Sünder lieben die, die sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Selbst die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr [ohne Zins] denen leiht, von denen ihr zu empfangen hofft, zu welchem Verdienst gereicht euch dies? Auch Sünder leihen [ohne Zins] Sündern, damit sie ebensoviel zurückerhalten. 35 Dagegen fahrt fort, eure Feinde zu lieben und Gutes zu tun und [ohne Zins] zu leihen, ohne etwas zurückzuerhoffen; und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Fahrt fort, barmherzig zu werden, wie euer Vater barmherzig ist.

    Wie sollten wir also auf die reagieren, die uns schaden?

    Ihnen mit gleicher Münze heimzahlen? Ihnen überall hin nachrennen, so wie es die Pharisäer mit Jesus taten – um etwas zu finden, damit wir sie anklagen können?

    Verschwenden wir unsere Energie für so einen Unsinn – anstatt unsere Zeit und Kraft zur Förderung der wahren Anbetung einzusetzen?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:17

  10. Jule

    Lukas 6:37-38

    Hört überdies auf zu richten, und ihr werdet bestimmt nicht gerichtet werden; und hört auf zu verurteilen, und ihr werdet bestimmt nicht verurteilt werden. Fahrt fort freizulassen, und ihr werdet freigelassen werden. 38 Übt euch im Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein treffliches, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden.“

    diesen Gedanken kann man auch erweitern:

    „Hört auf, nach Fehlern bei anderen zu suchen, damit ihr sie bloss stellen und ihren Ruf ruinieren könnt. Denn sonst wird euch ebenso geschehen, denn Jehova hasst solch eine Einstellung und so ein Tun!“

    Lukas 6:41-42

    Warum schaust du denn auf den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, beachtest aber nicht den Balken, der in deinem eigenen Auge ist? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ‚Bruder, erlaube mir, den Strohhalm, der in deinem Auge ist, herauszuziehen‘, während du selbst nicht den Balken siehst, der in deinem Auge ist? Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, und dann wirst du klar sehen, wie du den Strohhalm, der im Auge deines Bruders ist, herausziehen kannst.

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:17

  11. Jule

    Lukas 6:43-46

    Denn es gibt keinen vortrefflichen Baum, der faule Frucht hervorbringt; wiederum gibt es keinen faulen Baum, der vortreffliche Frucht hervorbringt. 44 Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Zum Beispiel sammelt man nicht Feigen von Dornen, noch schneidet man Trauben von einem Dornbusch. 45 Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen [Schatz] Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

    46 Warum denn nennt ihr mich ‚Herr! Herr!‘, tut aber die Dinge nicht, die ich sage?

    was zeigen meine Taten und das, worüber ich rede – wessen Geistes Kind bin ich?

    Lukas 6:46

    Warum denn nennt ihr mich ‚Herr! Herr!‘, tut aber die Dinge nicht, die ich sage?

    können mich Außenstehende als Zeuge Jehovas erkennen, auch wenn ich nicht immer laut vor mir herposaune, dass ich einer bin?

    Lasse ich mein Licht leuchten?

    Kommentar — 3. November 2009 @ 12:17

  12. Jule

    Lukas 4 – 6

    Lukas 6:27-35

    Liebe deine Feinde!

    27 (Matthäus 5, 38-48)

    »Euch allen sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. 28 Segnet die Menschen, die euch Böses wünschen, und betet für alle, die euch beleidigen.

    29 Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin. Wenn dir einer den Mantel wegnimmt, dann weigere dich nicht, ihm auch noch das Hemd zu geben. 30 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und fordere nicht zurück, was man dir genommen hat.

    31 So wie ihr von anderen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.

    32 Oder wollt ihr dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun selbst die Leute, die von Gott nichts wissen wollen. 33 Ist es etwas Besonderes, denen Gutes zu tun, die auch zu euch gut sind? Das können auch Menschen, die Gott ablehnen. 34 Was ist schon dabei, Leuten Geld zu leihen, von denen man genau weiß, dass sie es zurückzahlen? Dazu braucht man nichts von Gott zu wissen.

    35 Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun. Ihr sollt ihnen helfen, ohne einen Dank oder eine Gegenleistung zu erwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden: Ihr werdet Kinder des höchsten Gottes sein. Denn auch er ist gütig zu Undankbaren und Bösen.«
    (Hoffnung für Alle)

    Beherzigen wir diesen Rat?

    Wie steht es mit unserem Verhältnis zu unseren Mitmenschen?

    Wenn wir so selbst zu unseren Feinden eingestellt sein sollen – wie sieht es dann mit unseren Brüdern und
    mit unseren Verwandten aus? Wie steht es um unser Verhältnis zu unseren Eltern, Geschwistern oder zu
    unserem Ehepartner?

    Welche Lehre hatte Jesus uns hier erteilt – und was erwartet unser liebevoller Gott Jehova von uns in dieser
    Hinsicht?

    Kommentar — 30. Oktober 2011 @ 13:18

  13. Jule

    Lukas 6:43-45

    An den Früchten erkennt man den Baum

    43 (Matthäus 7, 15-20; 12, 33-35)

    »Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein kranker Baum keine guten. 44 So erkennt man jeden Baum an seinen Früchten. Von Dornbüschen kann man keine Feigen ernten und von Gestrüpp keine Weintrauben.

    45 Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was an Gutem in seinem Herzen ist. Ein Mensch mit einem bösen Herzen ist innerlich voller Gift, und alle merken es, wenn er redet. Denn wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!«

    Klare und deutliche Worte!

    Kommentar — 30. Oktober 2011 @ 13:30

  14. Jule

    Lukas 6:46-49

    Ein festes Fundament

    46 (Matthäus 7, 24-27)

    »Warum nennt ihr mich dauernd ›Herr!‹, wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage?

    47 Wisst ihr, mit wem ich einen Menschen vergleiche, der meine Worte hört und danach handelt? 48 Er ist wie ein Mann, der sich ein Haus bauen wollte. Zuerst hob er eine Baugrube aus, dann baute er die Fundamente seines Hauses auf felsigen Grund. Als ein Unwetter kam und die Fluten gegen das Haus brandeten, konnten sie keinen Schaden anrichten, denn das Haus war auf Felsengrund gebaut.

    49 Wer sich meine Worte allerdings nur anhört und nicht danach lebt, der ist wie einer, der beim Bauen auf das Fundament verzichtet und sein Haus auf weichen Boden baut. Bei einem Unwetter unterspülen die Fluten sein Haus, es gerät aus allen Fugen und stürzt krachend ein.«

    wie steht es mit uns? Reden wir nur und geben uns nach Außen hin den Anschein – oder tun wir das, was Jehova uns sagt?

    Kommentar — 30. Oktober 2011 @ 13:34

  15. Jule

    Lukas 4 – 6

    Lukas 4:1-13

    Die Versuchung Jesu

    1 Erfüllt mit dem Heiligen Geist, verließ Jesus die Jordangegend. Vierzig Tage war er, vom Geist geführt, in der Wüste 2 und wurde vom Teufel versucht. Während jener ganzen Zeit aß er nichts, sodass er am Ende sehr hungrig war.
    3 Da sagte der Teufel zu ihm: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl diesem Stein hier, er soll zu Brot werden.« 4 Aber Jesus gab ihm zur Antwort: »Es heißt in der Schrift: >Der Mensch lebt nicht nur von Brot.< « 5 Der Teufel führte ihn an eine hochgelegene Stelle , zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde 6 und sagte: »Alle diese Macht und Herrlichkeit will ich dir geben. Denn mir ist das alles übergeben, und ich gebe es, wem ich will. 7 Du brauchst mich nur anzubeten, und alles gehört dir.« 8 Aber Jesus entgegnete: »Es heißt in der Schrift: >Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten; ihm allein sollst du dienen.< « 9 Der Teufel führte ihn auch nach Jerusalem, stellte ihn auf einen Vorsprung des Tempeldaches und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann stürz dich von hier hinunter! 10 Denn es heißt in der Schrift: >Er wird seine Engel schicken ,
    damit sie dich behüten.
    11 Sie werden dich auf ihren Händen tragen,
    damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt.< « 12 Jesus erwiderte: »Es heißt aber auch: >Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!< « 13 Nachdem der Teufel alles versucht hatte, um Jesus zu Fall zu bringen , ließ er ihn für einige Zeit in Ruhe.

    Diese Passage hatte ich erst vor einigen Tagen noch mal in dem Buch „Komm, folge mir nach!“ gelesen. Dort ist mir besonders folgende Formuierung aufgefallen:

    In welcher Verfassung war Jesus nach so langem Fasten? Die Bibel sagt einfach: „[Es] hungerte ihn“ (Matthäus 4:2). Satan wollte also das natürliche Bedürfnis nach Nahrung ausnutzen und wartete sicher deshalb ab, bis Jesus körperlich geschwächt war.
    (Moon+ Reader Pro v1.8.3, Komm – folge mir nach (2007))

    Dies ist wohl das Geheimrezept vom Widersacher: er nutzt unsere natürlichen Wünsche und Bedürfnisse aus!

    In der Regel geht es bei der Hurerei, die Anbeter Jehovas begehen, nicht um irgendwelche perversen Praktiken – sondern um das Bedürfnis nach Liebe und Nähe. Auch wenn ein Anbeter sich auf einen Ungläubigen einlässt, dann geht es um dieses Bedürfnis.

    Ebenso verhält es sich mit unserem Bedürfnis nach Anerkennung und Zuwendung unserer Umgebung. Wie gieren praktisch danach und so fallen wir auf die Falle der Menschenfurcht herein oder streben eine höhere Laufbahn an. (Privat: Ich denke da auch an die Arbeitssucht von meinem großen Bruder – die darin begründet liegt, dass er die Anerkennung von unserem Vater erlangen wollte. Ähnliches kommt mir in den Sinn, wenn ich mir seine Seite bei der fotocommunity ansehe.)

    Alles an sich nicht verkehrt. Aber der Satan nutzt es als Köder

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 19:40

  16. Jule

    Lukas 4 – Jesus in seiner Heimatstadt Nazaret

    16 So kam Jesus auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war. Am Sabbat ging er, wie er es gewohnt war, in die Synagoge. Er stand auf, um ´aus der Schrift` vorzulesen, 17 und man reichte ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er rollte sie auf und las die Stelle, an der es heißt:
    18 »Der Geist des Herrn ruht auf mir,
    denn der Herr hat mich gesalbt.
    Er hat mich gesandt mit dem Auftrag,
    den Armen gute Botschaft zu bringen ,
    den Gefangenen zu verkünden, dass sie frei sein sollen,
    und den Blinden, dass sie sehen werden,
    den Unterdrückten die Freiheit zu bringen,
    19 und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen.«
    20 Jesus rollte die Buchrolle zusammen, gab sie dem Synagogendiener zurück und setzte sich. Alle in der Synagoge sahen ihn gespannt an. 21 Er begann zu reden. »Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt«, sagte er zu ihnen. »Ihr seid Zeugen.«
    22 Alle waren von ihm beeindruckt und staunten über seine Worte. Sie mussten zugeben, dass das, was er sagte, ihm von Gott geschenkt war. »Aber ist er denn nicht der Sohn Josefs?«, fragten sie.
    23 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr werdet mir sicher das Sprichwort vorhalten: >Arzt, hilf dir selbst!< und werdet sagen: >Wie wir gehört haben, hast du in Kafarnaum große Dinge getan.Nun, dann tu sie auch hier in deiner Vaterstadt!< « 24 »Ich sage euch«, fuhr Jesus fort, »kein Prophet gilt etwas in seiner Vaterstadt. 25 Im Übrigen erinnere ich euch an Folgendes : Es gab in Israel viele Witwen, als es in den Tagen Elias drei Jahre und sechs Monate nicht regnete und im ganzen Land eine große Hungersnot herrschte. 26 Und doch wurde Elia zu keiner von ihnen geschickt, sondern zu einer Witwe in Sarepta im Gebiet von Sidon. 27 Und zur Zeit des Propheten Elisa gab es in Israel viele Aussätzige. Aber nicht einer von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.« 28 Als die Leute in der Synagoge das hörten, packte sie alle die Wut. 29 Sie sprangen auf, zerrten Jesus zur Stadt hinaus und führten ihn an einen Abhang des Hügels, auf dem ihre Stadt erbaut war; dort wollten sie ihn hinunterstürzen. 30 Jesus aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging fort.

    Was genau macht sie hier eigentlich so wütend?

    Waren sie nicht gerade eben noch über seine Worte sie begeistert gewesen, dass sie erkannten: er hat sie von Jehova Gott? Was hat er denn gesagt, das sie so verletzt hat? Er hat doch lediglich auf ihre Gedanken reagiert.

    Und was ist schon so schlimm daran, dass sie sich fragten, wie er so reden könne, wenn er doch nur aus einer einfachen Familie kommt? Eigentlich hat Jesus sie doch hier überhaupt nicht dafür gerügt, sondern nur festgestellt, dass der Mensch eben so reagiert. Auch wenn er aufzählt, dass die Propheten nur einigen wenigen mit ihren Wundern geholfen hat – ist dies ja nichts schlimmes. Es ist eine Tatsache und nichts, was man persönlich nehmen kann.

    Also wo genau ist hier ihr Problem?

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 19:54

  17. Jule

    Lukas 4:42-44

    Jesu Botschaft soll alle erreichen

    42 Bei Tagesanbruch verließ Jesus ´das Haus ` und ging an einen einsamen Ort. Doch die Leute suchten ihn, bis sie ihn gefunden hatten. Sie wollten ihn festhalten und verhindern, dass er von ihnen wegging. 43 Aber er sagte zu ihnen: »Ich muss auch den anderen Städten die Botschaft vom Reich Gottes verkünden, denn dazu bin ich gesandt worden.« 44 Von da an verkündete er die Botschaft vom Reich Gottes überall in den Synagogen des jüdischen Landes .

    Erinnert uns dies an unsere Gefühle nach einer Dienstwoche?

    Auch wir wollen unseren Kreisaufseher und seine Frau am liebsten nicht mehr gehen lassen, denn seine Ansprachen sind immer so ermunternd und es ist so schön, die beiden bei uns in der Versammlung zu haben und mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen.

    Aber auch unser Kreisaufseherehepaar hat eine bestimmte Aufgabe zugeteilt bekommen: sie sollen alle Versammlungen im Kreis ermuntern und im Dienst schulen und motivieren – und so müssen sie „leider“ weiterziehen.

    Für uns persönlich oft sehr traurig – aber auch die anderen Brüder haben Trost und Ermunterung nötig. Und wie mag sich erst das Ehepaar fühlen, das jede Woche woanders hin muss, sich immer wieder auf neue Brüder und Schwestern einstellen und nirgends wirklich zu Hause?

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 20:03

  18. Jule

    Lukas 5:4-6 

    4 Als er aufgehört hatte zu reden, wandte er sich an Simon und sagte: »Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus!« 5 Simon antwortete: »Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.« 6 Das taten sie dann auch, und sie fingen eine solche Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen begannen.

    Das erinnert mich an das, was wir am Wochenende in einer Ansprache gehört haben. Es ging ja darum, dass wir die Vorkehrungen unseres Gottes für uns in Anspruch nehmen sollten. Dies muss sich auch in unseren Gebeten zeigen und wir sollten immer glaubensvoll beten – ohne zu zweifeln!

    Wir sollten also beim Bitten voller Zuversucht sein und nicht um etwas bitten und dann sagen: „naja, ich hatte dich ja beim letzten Mal um dieses gebeten, aber du hast es mir nicht gegeben“ oder „ich kenne da jemand, der hat dich um genau das selbe gebeten, aber das hat nichts gebracht“.

    Simon Petrus sagt es hier richtig: „wir haben zwar schon alles versucht, aber wenn du es sagst, probieren wir es trotzdem noch mal“.

    Denn warum sollte uns Jesus oder Jehova auffordern, etwas zu tun, was von vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Wenn es dann doch nicht so klappen sollte, wie wir uns das vorstellen oder gewünscht hätten – dann sollten wir demütig anerkennen, dass Jehova schon seine Gründe hat, warum es anders gelaufen ist. Sicherlich will er damit etwas bestimmtes bezwecken, was seinem Vorsatz dient – auch wenn wir es nicht verstehen mögen.

    Und so werden wir auch beim nächsten Mal glaubensvoll das tu, wozu ER uns auffordert. In dem vollen Bewußtsein, dass Jehova schon weiss, was er tut. Entweder es gelingt so, wie von uns gewünscht, oder ER hat uns und unser gehorsames Handeln „benutzt“, um seinen Vorsatz weiter voranzutreiben.

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 20:17

  19. Jule

    PRIVAT

    Lukas 5:39

    39 Aber niemand, der vom alten Wein getrunken hat, will vom jungen etwas wissen. >Der alte ist besser < , sagt er.«

    Ist es nicht genau das, was wir seit einiger Zeit denken: dass die geistige Speise zu Anfang gehaltvoller war und es immer mehr verwässert?

    Jesus legt es ihnen hier als negativ aus, weil sie an ihren alten Überlieferungen festhalten und weil er später ja das komplette Gesetz aufhebt.

    Bedeutet dies nun, dass wir hier an den alten Kamellen festhalten?

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 20:26

  20. Jule

    Lukas 6:1-11

    Jesus ist Herr über den Sabbat

    1 An einem Sabbat ging Jesus durch die Felder. Seine Jünger rissen Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen die Körner. 2 Da sagten einige der Pharisäer: »Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt!« 3 Jesus entgegnete ihnen: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten? 4 Wie er ins Haus Gottes ging, die geweihten Brote nahm, davon aß und auch seinen Begleitern davon gab, obwohl doch niemand außer den Priestern davon essen darf?« 5 Und Jesus fügte hinzu: »Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.«

    Jesus heilt am Sabbat

    6 An einem anderen Sabbat, als Jesus in die Synagoge ging und lehrte, war dort ein Mann, dessen rechte Hand verkrüppelt war. 7 Die Schriftgelehrten und Pharisäer beobachteten Jesus aufmerksam; sie wollten sehen, ob er am Sabbat heilen würde. Sie hofften nämlich, einen Vorwand zu finden, um ihn anklagen zu können. 8 Jesus wusste, was sie dachten. »Steh auf und komm nach vorn !«, sagte er zu dem Mann mit der verkrüppelten Hand. Der Mann stand auf und trat vor. 9 Nun wandte sich Jesus zu den Schriftgelehrten und Pharisäern und sagte: »Ich frage euch: Was ist richtig – am Sabbat Gutes zu tun oder Böses? Einem Menschen das Leben zu retten oder ihn ins Verderben zu stürzen ?« 10 Er sah sie alle der Reihe nach an. Dann befahl er dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Der Mann tat es, und seine Hand war geheilt. 11 Da wurden sie von sinnloser Wut gepackt und berieten miteinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten.

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 20:29

  21. Jule

    Lukas 6 – Die Bergpredigt (Verse 20-49)

    Wer glücklich zu preisen ist und wer nicht

    20 Jesus blickte seine Jünger an und sagte:
    »Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr arm seid;
    denn euch gehört das Reich Gottes.
    21 Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt hungert;
    denn ihr werdet satt werden.
    Glücklich zu preisen seid ihr, die ihr jetzt weint;
    denn ihr werdet lachen.
    22 Glücklich zu preisen seid ihr, wenn ihr um des Menschensohnes willen gehasst und ausgestoßen werdet und wenn man euch um seinetwillen beschimpft und euren Namen in den Schmutz zieht . 23 Freut euch, wenn das geschieht; tanzt und springt vor Freude! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf euch. Genauso haben es ja ihre Vorfahren mit den Propheten gemacht.

    24 Doch weh euch, die ihr reich seid;
    denn ihr habt euren Trost ´damit schon` erhalten.
    25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid;
    denn ihr werdet hungern.
    Weh euch, die ihr jetzt lacht;
    denn ihr werdet trauern und weinen.
    26 Und weh euch, wenn alle Leute gut von euch reden! Genauso haben es ja ihre Vorfahren mit den falschen Propheten gemacht.«

    Liebe zu den Feinden. Grundregeln für das Verhalten gegenüber anderen

    27 »Aber euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; 28 segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch Böses tun . 29 Schlägt dich jemand auf die eine Backe, dann halt ihm auch die andere hin, und nimmt dir jemand den Mantel, dann lass ihm auch das Hemd. 30 Gib jedem, der dich bittet, und wenn dir jemand etwas nimmt, dann fordere es nicht zurück. 31 Handelt allen Menschen gegenüber so, wie ihr es von ihnen euch gegenüber erwartet.
    32 Wenn ihr die liebt, die euch Liebe erweisen, verdient ihr dafür etwa besondere Anerkennung? Auch die Menschen, die nicht nach Gott fragen, lieben die, von denen sie Liebe erfahren. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, verdient ihr dafür besondere Anerkennung? So handeln doch auch die, die nicht nach Gott fragen. 34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr ebenfalls etwas erwarten könnt , verdient ihr dafür besondere Anerkennung? Auch bei denen, die nicht nach Gott fragen, leiht einer dem anderen in der Hoffnung auf eine entsprechende Gegenleistung . 35 Nein, gerade eure Feinde sollt ihr lieben! Tut Gutes und leiht , ohne etwas zurückzuerwarten . Dann wartet eine große Belohnung auf euch, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.«

    Warnung vor selbstgerechtem Urteilen

    37 »Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden. Sprecht frei, und ihr werdet freigesprochen werden. 38 Gebt, und es wird euch gegeben werden. Ein volles Maß wird man euch in den Schoß schütten, ein reichliches Maß, bis an den Rand gefüllt und überfließend. Denn das Maß, das ihr verwendet, wird auch bei euch verwendet werden.«
    39 Jesus gebrauchte noch einen Vergleich; er sagte: »Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen? 40 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister; wenn er alles von ihm gelernt hat, ist er ´höchstens` so weit gekommen wie dieser .
    41 Wie kommt es, dass du den Splitter im Auge deines Bruders siehst, aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht bemerkst? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: >Bruder, halt still! Ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge sitzt< – und bemerkst dabei den Balken im eigenen Auge nicht? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge; dann wirst du klar sehen und kannst den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, herausziehen.«

    Der Vergleich mit dem guten und mit dem schlechten Baum

    43 »Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte, und ebenso wenig trägt ein schlechter Baum gute Früchte. 44 Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von Dornbüschen pflückt man keine Feigen, und von Gestrüpp erntet man keine Trauben. 45 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil sein Herz mit Gutem erfüllt ist . Ein böser Mensch dagegen bringt Böses hervor, weil sein Herz mit Bösem erfüllt ist. Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so redet er. «

    Der Vergleich mit dem Hausbau

    46 »Warum nennt ihr mich immerfort >Herr< , wenn ihr doch nicht tut, was ich sage? 47 Wisst ihr, wem der gleicht, der zu mir kommt, meine Worte hört und danach handelt? Ich will es euch sagen . 48 Er gleicht einem Mann, der ein Haus baut und dabei tief ausschachtet und das Fundament auf felsigen Grund legt. Wenn dann Hochwasser kommt und die Flutwellen gegen das Haus schlagen, können sie es nicht erschüttern, so gut ist es gebaut. 49 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, gleicht einem Mann, der ein Haus baut, ohne auszuschachten und ohne ein Fundament zu legen. Sobald die Flutwellen dagegen schlagen, stürzt es in sich zusammen und wird völlig zerstört«

    Kommentar — 30. Oktober 2012 @ 20:36

  22. Jule

    Lukas 4 – 6

    Lukas 4 – Kurzzusammenfassung

    1 Jesus aber, voll Heiligen Geistes , kehrte vom Jordan zurück und wurde vom Geist in die Wüste geführt 2 und 40 Tage vom Teufel versucht . Und er aß nichts in jenen Tagen; und zuletzt, als sie zu Ende waren, war er hungrig . 3 Und der Teufel sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde! 4 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort Gottes« . 5 Da führte der Teufel ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick. 6 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will. 7 Wenn du nun vor mir anbetest, so soll alles dir gehören! 8 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Weiche von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen« . 9 Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du der Sohn Gottes bist , so stürze dich von hier hinab; 10 denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten, 11 und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 12 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!« 13 Und nachdem der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeit lang.

    14 Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa ; und das Gerücht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Gegend. 15 Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von allen gepriesen.

    16 Und er kam nach Nazareth , wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen . 17 Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben; und als er die Buchrolle aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:

    18 »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat , den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen , die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, 19 um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.«

    20 Und er rollte die Buchrolle zusammen und gab sie dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. 21 Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!

    22 Und alle gaben ihm Zeugnis und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund kamen, und sprachen: Ist dieser nicht der Sohn Josephs ?

    23 Und er sprach zu ihnen: Gewiss werdet ihr mir dieses Sprichwort sagen: Arzt, heile dich selbst! Die großen Taten, von denen wir gehört haben, dass sie in Kapernaum geschahen, tue sie auch hier in deiner Vaterstadt! 24 Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist anerkannt in seinem Vaterland . 25 In Wahrheit aber sage ich euch:

    Es waren viele Witwen in den Tagen Elias in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate lang verschlossen war, da eine große Hungersnot entstand im ganzen Land; 26 und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, sondern nur zu einer Witwe nach Zarpat bei Zidon.

    27 Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa; aber keiner von ihnen wurde gereinigt, sondern nur Naeman , der Syrer.

    28 Da wurden alle in der Synagoge voll Zorn, als sie dies hörten. 29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Rand des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. 30 Er aber ging mitten durch sie hindurch und zog weiter.

    31 Und er kam hinab nach Kapernaum , einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. 32 Und sie waren betroffen über seine Lehre, denn er redete mit Vollmacht.

    33 Und in der Synagoge war ein Mensch, der den Geist eines unreinen Dämonen hatte. Und er schrie mit lauter Stimme 34 und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß , wer du bist: der Heilige Gottes! 35 Und Jesus befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Da warf ihn der Dämon mitten unter sie und fuhr aus von ihm und tat ihm keinen Schaden. 36 Und ein Entsetzen kam über alle, und sie redeten untereinander und sprachen: Was ist das für ein Wort, dass er mit Vollmacht und Kraft den unreinen Geistern gebietet und sie ausfahren?

    37 Und sein Ruf verbreitete sich in alle Orte der umliegenden Gegend.

    38 Und er stand auf und ging aus der Synagoge in das Haus des Simon. Simons Schwiegermutter aber war von einem heftigen Fieber befallen, und sie baten ihn für sie. 39 Und er trat zu ihr, neigte sich über sie und befahl dem Fieber, und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.

    40 Als aber die Sonne unterging, brachten alle, die Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.

    41 Es fuhren auch Dämonen aus von vielen, indem sie schrien und sprachen: Du bist der Christus, der Sohn Gottes! Und er befahl ihnen und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, dass er der Christus war.

    42 Als es aber Tag geworden war, ging er hinaus an einen abgelegenen Ort; und die Volksmenge suchte ihn und kam bis zu ihm, und sie wollten ihn zurückhalten , damit er nicht von ihnen wegginge. 43 Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt . 44 Und er verkündigte in den Synagogen von Galiläa.

    Dieses Kapitel haben wir gerade in unserem kleinen Hauskreis ausführlich besprochen und die beiden Gedanken, die am einprägsamsten waren, beziehen sich auf den letzten Teil:

    Jesus hat Macht und Gewalt über die Dämonen. Wir müssen keine Angst vor ihnen haben – denn sie haben Angst vor uns!

    Es gibt zwei Personengruppen, die völlig unterschiedlich auf Heilung reagieren:

    • Die Schwiegermutter des Petrus nutzt die wiederhergestellte Gesundheit sofort, um Jesus und den Brüdern zu dienen
    • Die Volksmengen wollen ihn nicht gehen lassen, denn sie wollen mehr Heilung.

    Geht es uns bei der Anbetung um uns selbst und dass wir uns wohl fühlen – oder um Jesus und Gott und dass die wahre Anbetung gefördert wird?

    Weitere Gedanken zu Lukas 4 finden wir hier

    Kommentar — 5. Januar 2014 @ 22:28

  23. Jule

    Lukas 5 – Die Sache mit der Vergebung der Sünden

    1 Es begab sich aber, als die Menge sich zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, dass er am See Genezareth stand; 2 und er sah zwei Schiffe am Ufer liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen die Netze. 3 Da stieg er in eines der Schiffe, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren; und er setzte sich und lehrte die Volksmenge vom Schiff aus.
    4 Als er aber zu reden aufgehört hatte, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter! 5 Und Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!
    6 Und als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz begann zu reißen. 7 Da winkten sie den Gefährten, die im anderen Schiff waren, dass sie kommen und ihnen helfen sollten; und sie kamen und füllten beide Schiffe, sodass sie zu sinken begannen.

    8 Als aber Simon Petrus das sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach: Herr, gehe von mir hinweg, denn ich bin ein sündiger Mensch! 9 Denn ein Schrecken überkam ihn und alle, die bei ihm waren, wegen des Fischzuges, den sie gemacht hatten; 10 gleicherweise auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, die Simons Teilhaber waren. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; von nun an sollst du Menschen fangen! 11 Und sie brachten die Schiffe ans Land, verließen alles und folgten ihm nach.

    12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voll Aussatz. Und als er Jesus sah, fiel er auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn du willst, so kannst du mich reinigen! 13 Da streckte er die Hand aus, rühr-te ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm. 14 Und er befahl ihm, es niemand zu sagen :
    Geh vielmehr hin, zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis ! 15 Aber die Nachricht von ihm breitete sich desto mehr aus; und große Volksmengen kamen zusammen, um ihn zu hören und durch ihn von ihren Krankheiten geheilt zu werden.

    16 Er aber hielt sich zurückgezogen an einsamen Orten auf und betete. 17 Und es begab sich an einem Tag, dass er lehrte; und es saßen Pharisäer da und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern von Galiläa und Judäa und von Jerusalem gekommen waren; und die Kraft des Herrn war da, um sie zu heilen . 18 Und siehe, Männer trugen auf einer Liegematte einen Menschen, der gelähmt war; und sie versuchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. 19 Und da sie wegen der Menge keine Möglichkeit fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.
    20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben !

    21 Und die Schriftgelehrten und Pharisäer fingen an, sich Gedanken zu machen, und sprachen: Wer ist dieser, der solche Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben als nur Gott allein? 22 Da aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 24 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf Erden Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm deine Liegematte und geh heim!

    25 Und sofort stand er auf vor ihren Augen, nahm sein Lager, ging heim und pries Gott.

    26 Da gerieten alle außer sich vor Staunen, und sie priesen Gott und wurden voll Furcht und sprachen: Wir haben heute Unglaubliches gesehen!

    27 Danach ging er hinaus und sah einen Zöllner namens Levi an der Zollstätte sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! 28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. 29 Und Levi bereitete ihm ein großes Mahl in seinem Haus; und es saß eine große Schar von Zöllnern und anderen, die es mit ihnen hielten, bei Tisch.

    30 Und die Schriftgelehrten unter ihnen und die Pharisäer murrten gegen seine Jünger und sprachen: Warum esst und trinkt ihr mit Zöllnern und Sündern? 31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. 32 Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.

    33 Sie aber sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und verrichten Gebete, ebenso auch die der Pharisäer; die Deinigen aber essen und trinken?

    34 Und er sprach zu ihnen: Könnt ihr die Hochzeitsgäste etwa fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen sein wird; dann werden sie fasten in jenen Tagen. 36 Er sagte aber auch ein Gleichnis zu ihnen:

    Niemand setzt einen Lappen von einem neuen Kleid auf ein altes Kleid; denn sonst zerreißt er auch das neue, und der Lappen vom neuen passt nicht zu dem alten. 37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; denn sonst wird der neue Wein die Schläuche zerreißen, und er wird verschüttet, und die Schläuche verderben; 38 sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten. 39 Und niemand, der alten trinkt, will sogleich neuen; denn er spricht: Der alte ist besser!

    Die Sache mit der Vergebung der Sünden scheint die Pharisäer schwer beschäftigt zu haben.

    Allerdings ist das auch wieder verständlich, denn es gab umfangreiche Gesetzesvorschriften, was sie tun mußten, wenn sie gesündigt hatten:

    • Da musste der Sünder zu einem Priester,
    • ein bestimmtes Opfer musste dargebracht werden
    • und dies nur vom Priester
    • und auf eine ganz bestimmte Weise.

    Und nun kommt dieser einfache Sohn eines Zimmermanns daher uns sagt so einfach „deine Sünden sind dir vergeben. Wie konnte das angehen?

    Kommentar — 5. Januar 2014 @ 22:43

  24. Jule

    Dass Jesus das mosaische Gesetz dennoch nicht gering achtete, zeigt sich etwas davor – als er den Mann mit dem Aussatz geheilt hatte:

    Er wollte den Dank und das Lob nicht, er wollte nicht für so eine Heilung bekannt sein und geehrt werden. Im Gegenteil: er schickt den Mann zum Priester, so wie es das Gesetz vorschreibt.

    Denn im Falle von Aussatz gab es auch umfangreiche Gesetze und Vorschriften:

    Wenn jemand der Ansicht war, dass er vom Aussatz wieder geheilt sei,

    • musste er zum Priester gehen,
      damit dieser die betroffenen Stellen begutachtet und den Kranken für geheilt erklärt.
    • dann mußten ganz bestimmte Opfer – vom Priester für den nun Geheilten – dargebracht werden nach einer ganz bestimmten Ordnung.
    • Erst dann durfte der ehemals Aussätzige überhaupt wieder ins Lager und Kontakt zu den anderen haben.

    Jesus hätte sich sehr wohl darüber hinwegsetzen können, denn er wußte, dass der Mann wirklich geheilt war. Aber er tat es nicht. Solange er auf der Erde war, respektierte er das mosaische Gesetz und hielt es ein.

    Das einzige, woran er sich nicht hielt, waren die Überlieferungen – das, was dazu gedichtet worden war

    Kommentar — 5. Januar 2014 @ 22:50

  25. Jule

    Aber er schickt ihn dennoch zum Priester – warum?

    Jesus war zwar als Hohepriester für die Menschen vorgesehen, er würde ein für alle Mal ein Opfer für alle Menschen darbringen – aber noch waren die Priester für diesen Dienst von Jehova eingesetzt.

    Auch wenn diese viele Fehler machten und nicht mehr das Wohlgefallen Jehovas hatten, so ist Jehova doch ein Gott der Ordnung und diese von ihm eingesetzte Ordnung wollte auch Jesus nicht durcheinander bringen.

    Er – der Sohn Gottes und derjenige, der nach Jehova der Höchste im Universum ist – ordnete sich unter!

    Wer sind wir, dass wir oftmals denken, wir hätten dies nicht nötig?

    Kommentar — 5. Januar 2014 @ 22:54

  26. Jule

    Jesus beruft seine ersten Jünger – und diese „kommen wie die Jungfrau zum Kind“

    Es ist mir beim Lesen bisher noch nie so aufgefallen, aber ich habe es in den vergangenen Wochen mehrfach in verschiedenen biblischen Ansprachen gehört:

    Die ersten Jünger hat Jesus nicht aus der Menschenmenge ausgewählt, die ihm dauernd folgte!

    Da Lukas sein Buch chronologisch aufbaut, ist zu diesem Zeitpunkt bereits viel Zeit vergangen. Jesus war bereits viel unterwegs, hat geheilt, Wunder gewirkt und gelehrt. Ständig lesen wir, dass die Menschen zu ihm strömen, ihm überall hin folgen und ihn nicht mehr gehen lassen wollen. Dennoch lesen wir hier zum ersten Mal davon, dass Jesus sich Jünger auswählt, ganz gezielt bestimmte Personen anspricht und auffordert, ihm zu folgen.

    Interessant ist dabei, was das für Menschen sind, die er dazu auffordert: sie gehören nicht zu denen, die ihm eh nachlaufen und schon lange von ihm begeistert sind.

    Petrus und seine Leute waren nicht dort, weil sie Jesus hören oder sehen wollten – sie waren bei der Arbeit.

    Sie waren Fischer, hatten die ganze Nacht gearbeitet und sassen nun bei ihren Booten, um die Netze, die sie dazu benutzt hatten, zu säubern und auszubessern. Sie waren daher zufällig anwesend, als Jesus kam und die Menge belehrte.

    Trotz der langen und ermüdenden Arbeit sind sie hilfsbereit und rudern Jesus etwas auf den See heraus, damit die Akustik besser ist und die Menge Jesus besser verstehen kann. Als Lohn schenkt er ihnen einen Jahrhundertfang – und fordert sie dann zur Nachfolge auf.

    Ebenso Matthäus – auch er ist bei der Arbeit und wird dabei von Jesus gesehen und aufgefordert, mitzukommen. Er war ebenfalls nicht gezielt anwesend, weil er Jesus sehen und hören wollte oder geheilt werden oder ein anderes Wunder sehen wollte.

    Warum hat Jesus wohl gerade diese Männer ganz gezielt zum Mitkommen aufgefordert?

    weitere Gedanken zu Lukas 5 finden wir hier

    Kommentar — 5. Januar 2014 @ 23:09

  27. Jule

    Lukas 6 – die Bergpredigt

    1 Es geschah aber, dass er am zweiten Sabbat nach dem ersten durch die Kornfelder ging; und seine Jünger streiften Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. 2 Da sagten etliche von den Pharisäern zu ihnen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht zu tun erlaubt ist? 3 Und Jesus antwortete ihnen und sprach: Habt ihr nicht einmal gelesen, was David tat, als er und seine Gefährten hungrig waren? 4 Wie er in das Haus Gottes hineinging und die Schaubrote nahm und aß und auch seinen Gefährten davon gab, welche doch niemand essen darf als nur die Priester? 5 Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch über den Sabbat.

    6 Es geschah aber auch an einem anderen Sabbat, dass er in eine Synagoge ging und lehrte; und dort war ein Mensch, dessen rechte Hand verdorrt war. 7 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer lauerten ihm auf, ob er am Sabbat heilen würde, um einen Grund zur Anklage gegen ihn zu finden. 8 Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Steh auf und stelle dich in die Mitte! Da stand er auf und stellte sich dorthin. 9 Da sprach nun Jesus zu ihnen: Ich will euch etwas fragen: Darf man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, das Leben retten oder verderben? 10 Und indem er sie alle ringsumher ansah, sprach er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Der aber tat es, und seine Hand wurde wiederhergestellt [und war] gesund wie die andere. 11 Sie aber wurden mit Unverstand erfüllt und besprachen sich miteinander, was sie Jesus antun könnten.

    12 Es geschah aber in jenen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu beten; und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott. 13 Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: 14 Simon , den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, 15 Matthäus und Thomas, Jakobus , den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot , 16 Judas , den Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot , der auch zum Verräter wurde.

    17 Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer Menge seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten, 18 auch die, welche von unreinen Geistern geplagt waren; und sie wurden geheilt. 19 Und die ganze Volksmenge suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.

    20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Glückselig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer! 21 Glückselig seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr sollt gesättigt werden! Glückselig seid ihr, die ihr jetzt weint , denn ihr werdet lachen! 22 Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

    24 Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost schon empfangen! 25 Wehe euch, die ihr satt seid; denn ihr werdet hungern ! Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen! 26 Wehe euch, wenn alle Leute gut von euch reden! Denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

    27 Euch aber, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen; 28 segnet , die euch fluchen, und betet für die, welche euch beleidigen! 29 Dem, der dich auf die eine Backe schlägt, biete auch die andere dar; und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch das Hemd nicht. 30 Gib aber jedem, der dich bittet; und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.
    31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise!

    32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, welche sie lieben. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe. 34 Und wenn ihr denen leiht, von welchen ihr wieder zu empfangen hofft, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. 35 Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein, denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

    36 Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los , so werdet ihr losgesprochen werden! 38 Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß schütten. Denn mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird euch wieder zugemessen werden.

    39 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
    40 Der Jünger ist nicht über seinem Meister; jeder aber, der vollendet ist, wird so sein wie sein Meister.
    41 Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 42 Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist! – während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der im Auge deines Bruders ist!

    43 Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt. 44 Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben. 45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.

    46 Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage? 47 Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist. 48 Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da brandete der Strom gegen dieses Haus, und er konnte es nicht erschüttern, weil es auf den Felsen gegründet war.
    49 Wer aber hört und nicht tut , der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute, ohne den Grund zu legen; und der Strom brandete gegen dasselbe, und es stürzte sofort ein, und der Zusammenbruch dieses Hauses war gewaltig.

    Da die Bergpredigt in jedem der Evangelien enthalten ist, hier die Links, wo wir die einzelnen Punkte in den anderen finden:

    Wir hatten ja auf der Freizeit einiges dazu erarbeitet und die dabei entstandenen Schaubilder mit eingestellt 😉

    Kommentar — 7. Januar 2014 @ 20:21

  28. Jule

    Die ersten Verse sind in der Hoffnung für Alle mit „Gesetzlichkeit oder Liebe“ überschrieben – und treffen es auf den Punkt

    Noch am Montag hatten wir im Rahmen mit der Johannes-Studie über die Pharisäer gesprochen, die ja eigentlich unlogisch auf die guten Taten von Jesus reagieren. Er erweckt einen Mann von den Toten, der bereits 4 Tage im Grab liegt und statt der Freude, die eigentlich aufkommen sollte, entbrennt in den Schriftgelehrten und Pharisäern ungeheure Wut und Zorn.

    Auch hier lesen wir wieder, dass sie Jesus immer wieder auflauern, um irgendetwas zu finden, „woraus sie ihm einen Strick drehen könnten“.

    Die Frage kam auf, wieso sie so arrogant sind, warum sie an ihren eigenen Überlieferungen festhalten – wenn Jehova dies niemals so geboten hatte. Auch hier beim Sabbat ging es um die Liebe und darum, Zeit mit Gott einzuplanen. Jehova hatte ihnen dieses Gebot – den Sabbat zu halten – gegeben, damit sie IHM näher kommen. Ihre harte Auslegung entfernt die Menschen eher von Gott!

    Wenn jemand verboten wird, einem anderen Gutes zu tun und von einer schlimmen Krankheit zu heilen – angeblich im Namen Gottes – so bringt uns dies nicht wirklich Jehova näher. Im Gegenteil.

    Etwas später, als wir die Bibelstunde bereits beendet hatten, ging es eher um Privates und den Erfahrungen, die Suse bisher mit Religion und Glauben gemacht hatte. Es hatte sie eher von Gott weg gedrängt. Eine Erfahrung, die unser Gast beim Weihnachtsessen auch gemacht hat und weswegen auch er eigentlich nichts mehr mit Gott und Religion zu tun haben will.

    Ich persönlich empfinde es immer wieder als besonders schlimm, welchen Schaden solche „frommen Menschen“ eigentlich anrichten mit dem, was sie tun: denn sie tun es ja eigentlich, um andere (z.B. die Kinder, die mit ihnen leben) an Gott zu binden. Statt dessen erreichen sie das Gegenteil und spielen dem Widersacher Gottes direkt in die Hand.

    Suse zählte einige Sachen auf, die zur Religion gehören oder im Namen von Gott und Religion getan werden und die sehr abstoßend sind (wie z.B die Hexenverbrennung, Kreuzzüge usw). So kann sie auch nicht glauben, dass all die frommen Rituale nötig sind, um Gott näher zu kommen. Den Gott, den sie bisher durch das Lesen der Bibel kennengelernt hat, könne das unmöglich so gewollt haben. Sie versteht nicht, dass Anbeter Gottes andere verfolgen, die dies in anderer Weise tun – wie Christen, Moslems und Juden), nur weil diese anders denken und diese ganzen Rituale nicht mitmachen wollen.

    Hier ist aber der direkte Bezug zu den Pharisäern hier: sie verfolgen Jesus, weil er sich nicht an ihre Spielregeln hält.

    Jehova hatte den Juden sein Gesetz gegeben und daran sollten sie sich halten. Aber sie verfolgen jeden, der sich nicht an all die Rituale und Einschränkungen hält, die sie selbst hinzugefügt haben.

    Ob wohl deswegen in der Offenbarung davor gewarnt wird, etwas von den Worten der Bibel wegzunehmen oder hinzuzufügen? Neigt der Mensch wirklich so sehr dazu?

    Um zu begreifen, wer eigentlich seine Freude daran hat, wenn das Bild des liebevollen und barmherzigen Gottes entstellt wird, werden wir nächstes Mal 1. Mose 3 lesen…

    weitere Gedanken zu Lukas 6 finden wir hier

    Kommentar — 7. Januar 2014 @ 20:42

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment