Lukas 18 – 21
Kapitel 18
Dann redete er weiter in einem Gleichnis zu ihnen über die Notwendigkeit, daß sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten, 2 indem er sprach: „In einer gewissen Stadt war ein gewisser Richter, der weder Gottesfurcht noch Respekt vor einem Menschen hatte. 3 Da war aber eine Witwe in jener Stadt, und sie ging immer wieder zu ihm und sagte: ‚Sieh zu, daß mir von seiten meiner Gegenpartei Recht zuteil wird.‘ 4 Nun, eine Zeitlang wollte er nicht, doch danach sagte er bei sich: ‚Wenn ich auch Gott nicht fürchte noch vor einem Menschen Respekt habe, 5 will ich doch auf jeden Fall, weil diese Witwe mir beständig Mühe macht, zusehen, daß ihr Recht widerfährt, damit sie nicht weiterhin kommt und mich schließlich durch Schläge ins Gesicht bezwingt.‘ “ 6 Dann sagte der Herr: „Hört, was der Richter, obwohl er ungerecht war, sprach! 7 Wird Gott also bestimmt nicht auch seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, Recht verschaffen, auch wenn er ihnen gegenüber langmütig ist? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen eilends Recht verschaffen. Dessenungeachtet, wird der Menschensohn, wenn er gekommen ist, wirklich den Glauben auf der Erde finden?“
9 Er redete aber auch zu einigen, die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen für nichts hielten, in diesem Gleichnis: 10 „Zwei Menschen gingen in den Tempel hinauf, um zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Steuereinnehmer. 11 Der Pharisäer stand da und begann folgendes bei sich zu beten: ‚O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Erpresser, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Steuereinnehmer. 12 Ich faste zweimal in der Woche, ich gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe.‘ 13 Der Steuereinnehmer aber, der in einiger Entfernung stand, wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich wiederholt an die Brust und sprach: ‚O Gott, sei mir, einem Sünder, gnädig.‘ 14 Ich sage euch: Dieser ging als gerechter erwiesen als jener in sein Haus hinab; denn jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“
15 Nun brachten die Leute auch ihre Kindlein zu ihm, damit er diese anrühre; doch als die Jünger das sahen, begannen sie es ihnen zu verweisen. 16 Jesus dagegen rief die [Kindlein] zu sich und sprach: „Laßt die kleinen Kinder zu mir kommen, und versucht nicht, sie daran zu hindern. Denn das Königreich Gottes gehört solchen, die wie sie sind. 17 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer das Königreich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, wird bestimmt nicht in dasselbe eingehen.“
18 Und ein gewisser Vorsteher fragte ihn, indem er sprach: „Guter Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu erben?“ 19 Jesus sagte zu ihm: „Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. 20 Du kennst die Gebote: ‚Begehe nicht Ehebruch‘, ‚Morde nicht‘, ‚Stiehl nicht‘, ‚Lege nicht falsches Zeugnis ab‘, ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘.“ 21 Darauf sprach er: „Alle diese habe ich von Jugend an gehalten.“ 22 Nachdem er das gehört hatte, sagte Jesus zu ihm: „Eins fehlt dir noch: Verkauf alles, was du hast, und verteil es an Arme, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach!“ 23 Als er das hörte, wurde er tief betrübt, denn er war sehr reich.
24 Jesus schaute ihn an und sprach: „Wie schwierig wird es für die sein, die Geld haben, in das Königreich Gottes hineinzugelangen! 25 Es ist tatsächlich leichter für ein Kamel, durch das Öhr einer Nähnadel zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“ 26 Diejenigen, die das hörten, sprachen: „Für wen besteht dann die Möglichkeit, gerettet zu werden?“ 27 Er sagte: „Die Dinge, die bei Menschen unmöglich sind, sind bei Gott möglich.“ 28 Petrus aber sprach: „Siehe! Wir haben unsere eigenen Dinge verlassen und sind dir nachgefolgt.“ 29 Er sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder um des Königreiches Gottes willen verlassen hat, 30 der nicht auf irgendeine Weise in dieser Zeitperiode vielmal mehr empfangen wird und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.“
31 Dann nahm er die Zwölf beiseite und sprach zu ihnen: „Seht! Wir gehen nach Jerusalem hinauf, und alles, was durch die Propheten über den Menschensohn geschrieben steht, wird vollendet werden. 32 Zum Beispiel wird er den [Menschen der] Nationen überliefert werden, und man wird Spott mit ihm treiben und ihn schmählich behandeln und ihn anspeien; 33 und nachdem man ihn gegeißelt hat, wird man ihn töten, doch am dritten Tag wird er auferstehen.“ 34 Sie erfaßten aber den Sinn von allen diesen Dingen nicht, sondern diese Äußerung war vor ihnen verborgen, und sie verstanden das Gesagte nicht.
35 Als er sich nun Jẹricho näherte, saß ein gewisser Blinder am Wegesrand und bettelte. 36 Weil er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, begann er sich zu erkundigen, was dies bedeute. 37 Man berichtete ihm: „Jesus, der Nazarẹner, geht vorüber!“ 38 Darauf rief er und sprach: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ 39 Und die Vorangehenden begannen ihm ernstlich zu gebieten [, doch] zu schweigen, aber er schrie um so mehr: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ 40 Da blieb Jesus stehen und gebot, den [Mann] zu ihm zu führen. Als er nahe herangekommen war, fragte [Jesus] ihn: 41 „Was willst du, daß ich für dich tue?“ Er sagte: „Herr, laß mich wieder sehend werden.“ 42 Da sprach Jesus zu ihm: „Werde wieder sehend; dein Glaube hat dich gesund gemacht.“ 43 Und augenblicklich konnte er wieder sehen, und er begann ihm zu folgen, indem er Gott verherrlichte. Und alle Leute, die [es] sahen, brachten Gott Lobpreis dar.
Kapitel 19
Und er kam nach Jẹricho hinein und ging hindurch. 2 Nun war da ein Mann namens Zachạ̈us; und er war ein Obersteuereinnehmer, und er war reich. 3 Er versuchte nun zu sehen, wer dieser Jesus sei, konnte es aber nicht wegen der Volksmenge, weil er klein war von Gestalt. 4 Da lief er voraus zu einer weiter vorn liegenden Stelle und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn zu sehen, denn er war im Begriff, auf diesem Weg vorbeizukommen. 5 Als Jesus nun an die Stelle kam, blickte er auf und sagte zu ihm: „Zachạ̈us, beeil dich und steig herab, denn heute muß ich mich in deinem Haus aufhalten.“ 6 Darauf stieg er eilends herab und nahm ihn mit Freuden als Gast auf. 7 Alle aber, die [es] sahen, begannen zu murren und sprachen: „Bei einem Mann, der ein Sünder ist, ist er eingekehrt, um Unterkunft zu nehmen.“ 8 Zachạ̈us aber stand auf und sagte zum Herrn: „Siehe! Die Hälfte meiner Habe, Herr, gebe ich den Armen, und was immer ich von jemand durch falsche Anklage erpreßt habe, erstatte ich vierfach.“ 9 Darauf sprach Jesus zu ihm: „An diesem Tag ist diesem Hause Rettung widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren war.“
11 Während sie diesen Dingen lauschten, redete er außerdem in einem Gleichnis, weil er nahe bei Jerusalem war und sie meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen. 12 Daher sprach er: „Ein gewisser Mensch von vornehmer Geburt reiste in ein fernes Land, um Königsmacht für sich zu erlangen und zurückzukehren. 13 Er rief zehn seiner Sklaven und gab ihnen zehn Minen und sprach zu ihnen: ‚Macht Geschäfte [damit], bis ich komme.‘ 14 Seine Bürger aber haßten ihn und sandten eine Gesandtschaft hinter ihm her, die sagen sollte: ‚Wir wollen nicht, daß dieser über uns König wird.‘
15 Als er schließlich zurückkam, nachdem er die Königsmacht erlangt hatte, gebot er, daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit gewonnen hätten. 16 Da trat der erste herzu und sprach: ‚Herr, deine Mine hat zehn Minen gewonnen.‘ 17 Somit sagte er zu ihm: ‚Wohlgetan, guter Sklave! Weil du dich in einer sehr kleinen Sache als treu erwiesen hast, so habe Gewalt über zehn Städte.‘ 18 Dann kam der zweite und sprach: ‚Herr, deine Mine hat fünf Minen eingetragen.‘ 19 Zu diesem sprach er ebenfalls: ‚Auch du sollst über fünf Städte gesetzt sein.‘ 20 Aber ein anderer kam und sagte: ‚Herr, hier ist deine Mine, die ich in einem Tuch aufbewahrt hielt. 21 Du siehst, ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mensch bist; du hebst ab, was du nicht hinterlegt, und du erntest, was du nicht gesät hast.‘ 22 Er sprach zu ihm: ‚Aus deinem eigenen Mund richte ich dich, böser Sklave. Du wußtest also, daß ich ein strenger Mensch bin und das abhebe, was ich nicht hinterlegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? 23 Warum hast du denn mein Silbergeld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Ankunft mit Zins eingezogen.‘
24 Darauf sagte er zu den Dabeistehenden: ‚Nehmt ihm die Mine weg, und gebt sie dem, der die zehn Minen hat.‘ 25 Sie aber sprachen zu ihm: ‚Herr, er hat zehn Minen!‘ — 26 ‚Ich sage euch: Jedem, der hat, wird mehr gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. 27 Im übrigen, diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde: Bringt sie her, und schlachtet sie vor mir.‘ “
28 Nachdem er nun diese Dinge gesagt hatte, begann er voranzugehen, indem er nach Jerusalem hinaufzog. 29 Und als er sich Bethphạge und Bethạnien an dem Berg, der Ölberg genannt wird, näherte, sandte er zwei der Jünger aus 30 und sprach: „Geht in das Dorf, das ihr vor euch seht, und sobald ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch saß. Bindet es los, und bringt es her. 31 Wenn euch aber jemand fragt: ‚Weshalb bindet ihr es los?‘, sollt ihr so sprechen: ‚Der Herr benötigt es.‘ “ 32 Da gingen die Abgesandten hin und fanden es so, wie er es ihnen gesagt hatte. 33 Als sie das Füllen aber losbanden, sagten dessen Eigentümer zu ihnen: „Warum bindet ihr das Füllen los?“ 34 Sie sprachen: „Der Herr benötigt es.“ 35 Und sie führten es zu Jesus, und sie warfen ihre äußeren Kleider auf das Füllen und setzten Jesus auf [dasselbe].
36 Als er dahinzog, breiteten sie fortwährend ihre äußeren Kleider auf dem Weg aus. 37 Sobald er sich dem Weg näherte, der den Ölberg hinabführt, fing die ganze Menge der Jünger an, sich zu freuen und Gott mit lauter Stimme wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten, zu preisen, 38 indem sie sprachen: „Gesegnet ist, der als der König im Namen Jehovas kommt! Frieden im Himmel und Herrlichkeit in den höchsten Höhen!“ 39 Doch einige der Pharisäer aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, verweise es deinen Jüngern.“ 40 Er gab aber zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien.“
41 Und als er näher kam, schaute er die Stadt an und weinte über sie 42 und sprach: „Wenn du, ja du, an diesem Tag die Dinge erkannt hättest, die mit Frieden zu tun haben — doch nun sind sie vor deinen Augen verborgen. 43 Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde eine Befestigung aus Spitzpfählen um dich bauen und werden dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen, 44 und sie werden dich und deine Kinder in deiner Mitte zu Boden schmettern, und sie werden in dir keinen Stein auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Besichtigung nicht erkannt hast.“
45 Und er ging in den Tempel hinein und fing an, die Verkäufer hinauszutreiben, 46 indem er zu ihnen sprach: „Es steht geschrieben: ‚Und mein Haus wird ein Haus des Gebets sein‘, ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.“
47 Ferner ging er daran, täglich im Tempel zu lehren. Aber die Oberpriester und die Schriftgelehrten und die Prominenten des Volkes suchten ihn zu vernichten; 48 und doch fanden sie dazu weder Mittel noch Wege, denn das gesamte Volk hing ihm an, um ihn zu hören.
Kapitel 20
An einem der Tage, während er das Volk im Tempel lehrte und die gute Botschaft verkündigte, traten die Oberpriester und die Schriftgelehrten mit den älteren Männern herzu, 2 und sie redeten und sagten zu ihm: „Sag uns, mit welcher Befugnis du diese Dinge tust oder wer dir diese Befugnis gegeben hat.“ 3 Als Antwort sprach er zu ihnen: „Auch ich will euch eine Frage stellen, und ihr, sagt mir: 4 War die Taufe des Johạnnes vom Himmel oder von Menschen?“ 5 Darauf zogen sie unter sich Schlußfolgerungen und sprachen: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er sagen: ‚Warum habt ihr ihm nicht geglaubt?‘ 6 Sagen wir aber: ‚Von Menschen‘, so wird uns das gesamte Volk steinigen, denn sie sind überzeugt, daß Johạnnes ein Prophet war.“ 7 Da antworteten sie, daß sie nicht wüßten, woher sie sei. 8 Und Jesus sprach zu ihnen: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue.“
9 Dann fing er an, dem Volk dieses Gleichnis zu sagen: „Ein Mensch pflanzte einen Weingarten und verpachtete ihn an Weingärtner, und er reiste für eine geraume Zeit außer Landes. 10 Zur gegebenen Zeit aber sandte er einen Sklaven zu den Weingärtnern, damit sie ihm etwas von der Frucht des Weingartens gäben. Die Weingärtner sandten ihn jedoch leer weg, nachdem sie ihn verprügelt hatten. 11 Er aber sandte ihnen nochmals einen anderen Sklaven. Diesen verprügelten sie ebenfalls und entehrten ihn und sandten ihn leer weg. 12 Und noch einen dritten sandte er; auch diesen verwundeten sie und warfen ihn hinaus. 13 Daraufhin sprach der Eigentümer des Weingartens: ‚Was soll ich tun? Ich will meinen Sohn, den geliebten, senden. Hoffentlich werden sie vor diesem Respekt haben.‘ 14 Als die Weingärtner ihn erblickten, begannen sie, untereinander zu überlegen, und sagten: ‚Dieser ist der Erbe; laßt uns ihn töten, damit das Erbe unser werde.‘ 15 Darauf warfen sie ihn zum Weingarten hinaus und töteten ihn. Was wird deshalb der Eigentümer des Weingartens mit ihnen tun? 16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und wird den Weingarten anderen geben.“
Als sie [das] hörten, sprachen sie: „Das möge nie geschehen!“ 17 Er aber schaute sie an und sprach: „Was bedeutet denn das, was geschrieben steht: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden.‘? 18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden. Auf wen immer er aber fällt, den wird er zu Staub machen.“
19 Die Schriftgelehrten und die Oberpriester suchten nun in derselben Stunde, Hand an ihn zu legen, aber sie fürchteten das Volk; denn sie merkten, daß er sie im Sinn hatte, als er dieses Gleichnis sprach. 20 Und nachdem sie ihn genau beobachtet hatten, sandten sie Männer hin, die insgeheim dazu angestellt worden waren, sich als Gerechte auszugeben, damit sie ihn in der Rede fangen und ihn dann der Regierung und der Gewalt des Statthalters übergeben könnten. 21 Und sie fragten ihn und sprachen: „Lehrer, wir wissen, daß du richtig redest und lehrst und keine Parteilichkeit bekundest, sondern den Weg Gottes der Wahrheit gemäß lehrst: 22 Ist es uns erlaubt, Cäsar Steuer zu zahlen, oder nicht?“ 23 Er aber durchschaute ihre List und sprach zu ihnen: 24 „Zeigt mir einen Denạr. Wessen Bild und Aufschrift trägt er?“ Sie sprachen: „Cäsars.“ 25 Er sprach zu ihnen: „Zahlt also auf jeden Fall Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ 26 Sie konnten ihn also nicht bei diesem Ausspruch vor dem Volk fangen, sondern sie staunten über seine Antwort und schwiegen.
27 Es traten aber einige von den Sadduzạ̈ern herzu, von denen, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 28 und sprachen: „Lehrer, Moses hat uns geschrieben: ‚Wenn eines Mannes Bruder, der eine Frau hatte, stirbt, dieser aber kinderlos blieb, so sollte sein Bruder die Frau nehmen und Nachkommen von ihr für seinen Bruder erwecken.‘ 29 Nun waren da sieben Brüder; und der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. 30 Und der zweite 31 und der dritte nahm sie. Desgleichen auch die sieben: Sie hinterließen keine Kinder, sondern starben. 32 Zuletzt starb auch die Frau. 33 Welchem von ihnen wird sie nun in der Auferstehung zur Frau werden? Denn die sieben hatten sie zur Frau.“
34 Jesus sprach zu ihnen: „Die Kinder dieses Systems der Dinge heiraten und werden verheiratet, 35 diejenigen aber, die für würdig erachtet worden sind, jenes System der Dinge und die Auferstehung von den Toten zu erlangen, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet. 36 In der Tat, sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind den Engeln gleich, und sie sind Gottes Kinder, indem sie Kinder der Auferstehung sind. 37 Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Moses in dem Bericht über den Dornbusch enthüllt, wenn er Jehova ‚den Gott Abrahams und [den] Gott Ịsa·aks und [den] Gott Jakobs‘ nennt. 38 Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn für ihn leben sie alle.“ 39 Als Antwort sagten einige der Schriftgelehrten: „Lehrer, du hast gut geredet.“ 40 Denn sie hatten nicht mehr den Mut, ihm eine einzige Frage zu stellen.
41 Er seinerseits sprach zu ihnen: „Wie kommt es, daß man sagt, der Christus sei Davids Sohn? 42 Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, 43 bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“ ‘ 44 David nennt ihn also ‚Herr‘; wie ist er denn sein Sohn?“
45 Während dann das ganze Volk zuhörte, sprach er zu den Jüngern: 46 „Nehmt euch vor den Schriftgelehrten in acht, die begehren, in langen Gewändern umherzugehen, und die Gefallen haben an den Begrüßungen auf den Marktplätzen und an den vorderen Sitzen in den Synagogen und den hervorragendsten Plätzen bei Abendessen 47 und die die Häuser der Witwen verzehren und zum Schein lange Gebete sprechen. Diese werden ein schwereres Gericht empfangen.“
Kapitel 21
Als er dann aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in die Schatzkästen warfen. 2 Dann sah er, wie eine gewisse bedürftige Witwe zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert dort einwarf, 3 und er sprach: „Ich sage euch in Wahrheit: Diese Witwe hat, obwohl sie arm ist, mehr eingeworfen als sie alle. 4 Denn alle diese warfen Gaben von ihrem Überfluß ein, diese [Frau] aber hat aus ihrem Mangel alles eingeworfen, was sie für den Lebensunterhalt besaß.“
5 Als später einige von dem Tempel redeten, wie er mit schönen Steinen und mit gestifteten Dingen geschmückt sei, 6 sagte er: „Was diese Dinge betrifft, die ihr da seht: Es werden Tage kommen, da wird hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht niedergerissen werden wird.“ 7 Darauf fragten sie ihn und sprachen: „Lehrer, wann werden diese Dinge tatsächlich geschehen, und was wird das Zeichen dafür sein, wann diese Dinge geschehen sollen?“ 8 Er sprach: „Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: ‚Ich bin es‘ und: ‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.‘ Geht ihnen nicht nach. 9 Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht. Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen, aber das Ende [kommt] nicht sogleich.“
10 Dann sagte er weiter zu ihnen: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; 11 und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit; auch wird es furchteinflößende Anblicke und große Zeichen vom Himmel her geben.
12 Vor allen diesen Dingen aber wird man Hand an euch legen und euch verfolgen, indem man euch den Synagogen und Gefängnissen ausliefert und euch vor Könige und Statthalter schleppt um meines Namens willen. 13 Es wird euch zu einem Zeugnis ausschlagen. 14 Nehmt euch daher in eurem Herzen vor, nicht im voraus einzuüben, wie ihr euch verteidigen sollt, 15 denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Gegner zusammen nicht widerstehen oder widersprechen können. 16 Überdies werdet ihr sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und man wird einige von euch zu Tode bringen, 17 und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein. 18 Und doch wird bestimmt kein Haar von eurem Haupt verlorengehen. 19 Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben.
20 Wenn ihr ferner [die Stadt] Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist. 21 Dann sollen die, die in Judạ̈a sind, in die Berge zu fliehen beginnen, und die in ihrer Mitte sind, sollen hinausgehen, und die, die sich an Orten auf dem Land befinden, sollen nicht in sie hineingehen; 22 denn dies sind Tage, in denen nach dem Recht verfahren wird, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht. 23 Wehe den schwangeren Frauen und denen, die ein Kleinkind stillen in jenen Tagen! Denn dann wird große Not im Land sein und Zorn über diesem Volk; 24 und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.
25 Auch wird es Zeichen an Sonne und Mond und Sternen geben und auf der Erde Angst unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und [seiner] Brandung weder aus noch ein wissen, 26 während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 27 Und dann werden sie den Menschensohn in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen. 28 Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“
29 Darauf redete er in einem Gleichnis zu ihnen: „Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: 30 Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr es beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. 31 Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. 32 Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen. 33 Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden auf keinen Fall vergehen.
34 Gebt aber auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch unmäßiges Essen und unmäßiges Trinken und Sorgen des Lebens beschwert wird und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch kommt 35 wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen. 36 Bleibt also wach, und fleht allezeit, damit es euch gelingt, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Menschensohn zu stehen.“
37 So lehrte er tagsüber stets im Tempel, nachts aber ging er jeweils hinaus und übernachtete an dem Berg, der Ölberg genannt wird. 38 Und frühmorgens kam gewöhnlich alles Volk zu ihm in den Tempel, um ihn zu hören.
Jule | 11.02.09 | Lukas, Text in der Bibel |
Jule
Lukas 18 – 21
Lukas 18:9-14
hier können wir gleich zwei Dinge lernen:
Die Handlungen, wegen denen sich der Parisäer selbst für gerecht hielt, sind rein äußerliche Dinge, die nichts mit seiner persönlichen Liebe Jehova gegenüber zu tun haben.
Wir könnten ihm ungewollt gleichen, wenn wir denken, es reiche, die äußerlichen Erfordernisse eines Zeugen Jehoas zu erfüllen, indem wir zu den Zusamenkünften gehen, einen gewissen Anteil am Predigtwerk haben und getauft sind. Aber Jesus sagte, wir müssten den Willen des Vaters tun, ansonsten kennt er uns nicht!
Der andere Punkt ist der, dass wir nicht zu sehr nach rechts und links schauen sollten.
Manchmal denke ich, es wäre ganz gut, wenn wir uns in gewisser Hinsicht Scheuklappen anlegen würden. Damit meine ich jetzt nicht, dass wir für die Not und das Leid unserer Brüder blind sein sollten. Im Gegenteil!
Aber wir sollten uns nicht zu sehr damit aufhalten, was unsere Brüder so alles falsch machen oder ob ich die Maßstäbe im Vergleich mit Bruder Leichtfuß ganz gut auslebe und daher garnicht soo schlimm bin.
Diese Scheuklappen, die ich meine, sollten unseren Blick einzig und allein auf Jehova und seine Maßstäbe gerichtet halten. Wichtig ist, wie Jehova mich sieht und nicht, ob der Bruder neben mir noch schlimmer ist.
Konzentrieren wir uns darauf, dass wir die Maßstäbe Jehovas so gut wie möglich einhalten, ganz egal, was die anderen Brüder tun.
Auch wenn es in meiner Heimatversammlung üblich sein sollte, dass Jugendliche im nicht-heiratsfähigen-Alter miteinander gehen, dass Frauen einfach ihre Männer verlassen, weil sie ihrer Meinung nach nicht gut genug behandelt werden, wenn Verheiratete frech mit anderen flirten und ähnliche Dinge – so wissen wir doch, dass dies Jehova nicht gefällt und werden uns hüten, ähnlich zu handeln.
Diese Personen haben heute scheinbar keine Konsequenzen innerhalb der Versammlung zu befürchten, aber dies ändert überhaupt nichts daran, wie Jehova sie sieht!
Verschwenden wir bitte nicht unsere Zeit und Energie darauf zu gucken, wie schlecht die Brüder um uns herum handeln. Jeder ist für sich selbst Jehova Rechenschaft pflichtig! Also konentrieren wir uns lieber darauf, dass wir uns in Jehovas Liebe bewahren.
Was nicht bedeutet, dass wir wegsehen, wenn ganz offenichtliches Unrecht geschieht Das müssen wir selbstverständlich den Ältesten melden, damit die die Versammlung rein erhalten können und Jehova ihr nicht seinen Segen entzieht (siehe Achan).
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:21
Jule
Lukas 18:18-20
dies heisst im Umkehrschluss auch: wer solche Dinge tut, ist kein guter Anbeter Jehovas – auch dann nicht, wenn er das von sich selbst glaubt!
Es gibt keine Entschuldigung für so ein verwerfliches Handeln und wenn wir es nicht schleunigst bereuen, werden wir die Segnungen von Gottes Königreich auf garkeinen Fall geniessen!
Machen wir uns also bitte nichts vor!
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:31
Jule
Lukas 18:18-22
dau ein kleiner Auszug aus dem Buch „Komm, folge mir nach!“ welches wir im neuen Jahr studieren werden:
Liebe ich Jehova ohne Einschränkungen – oder sind mir andere Dinge wichtiger?
Dreht sich mein ganzes Leben um Jehova – oder nur dann, wenn es keine Opfer erfordert?
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:32
Jule
Lukas 19:1-10
wir alle kennen diese Geschichte, daher möchte ich hier besonders den Vers 8 hervorheben
Hier wird ganz deutlich gezeigt, was Jehova von uns erwartet, wenn wir unsere Sünden wirklich bereuen und aufrichtig von unserem verkehrten Weg umkehren möchten:
Falls wir einer anderen Persn geschadet haben, müssen wir den Schaden wieder gut machen – und zwar auf unsere eigene Initiative hin!
Nur dann können wir wieder in Gottes Liebe gelangen!
Falls wir dazu nicht bereit sind, sollten wir uns ernsthaft fragen, ob wir wirklich aufrichtig bereuen und von ganzem Herzen umkehren wollen
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:32
Jule
Lukas 20:19-20
schon damals haben sich welche unter diejenigen eingeschlichen, die Jehova in Wahrheit anbeten wollten – um Unruhe zu stiften und zu zerstören!
Lukas 20:19-26
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:32
Jule
Lukas 21:1-4
geben wir auch Jehova alles, was wir haben – oder speisen wir ihn mit den Resten ab?
Was sagt unser Einsatz im Predigtwerk über uns aus?
Wie steht es mit unserem persönlichen Verhältnis zu Jehova und unserem persönlichen Studium?
Haben wir auch Anteil an den guten Taten, die nicht in unserem Monatsbericht auftauchen, wie z.B. Besuch bei Alten und Kranken?
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:33
Jule
Lukas 21:12-19
glauben wir das?
Sinnd wir bereit, uns bedingungslos in Jehovas Hand zu begeben?
Oder greifen wir vielleicht zu Mitteln, die Jehovas Maßstäbe verletzen, um selbst fur unser vermeintliches Recht zu sorgen?
Kommentar — 7. November 2009 @ 00:33
Jule
Lukas 18 – 21
Lukas 18: 2-4
Etwas, was wir schon mehrfach erleben konnten: eine schadenstiftende Person, die alles daran setzt, dass sie ihren Willen bekommt – eben, weil sie die maßgeblichen Leute nicht in Ruhe gelassen hat.
Hierzu fällt mir dann der Bibeltext ein, den wir zum Thema „uns mit aller Kraft um Frieden bemühen“ behandelt hatten: wir sollten uns nicht vorschnell ein Urteil bilden – der Mensch geneigt, demjenigen Recht zu geben, der zuerst kommt und sich beklagt (ab Absatz 11).
Sprüche 18:17
Würde dies nun bedeuten, dass wir selbst schuld sind, wenn wir immer wieder ungerecht behandelt werden – weil nicht laufend daher rennen und andere anklagen? Weil wir eigentlich einfach nur die Ruhe und den Frieden bewahren wollen?
Hier sind wir dann im Thema von dieser Woche angekommen: wir müssen Jehova erlauben, unser Teil zu sein!
Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?
Ganz einfach: wie machen wir Jehova zu unserem Anteil? Indem wir darauf vertrauen, dass ER für uns sorgt – wenn wir nur seine Anbetung und seine Maßstäbe in den Vordergrund stellen. In dem festen Vertrauen, dass er uns nicht gänzlich im Stich lässt, uns in schwierigen Situationen die Kraft gibt sie zu ertragen und letztendlich die Dinge richtig stellen wird. Nur dann machen wir Jehova zu unserem Anteil – oder besser gesagt: dann erlauben wir ihm, unser Anteil zu sein.
Wenn uns ein gottloser Mensch laufend anklagt und sogar vor dem Menschen Recht bekommt – einfach, weil er immer zuerst ankommt und die Menschen mit seinem bösartigen Gerede überschüttet oder verunreinigt (siehe Abs. 13 „uns mit aller Kraft um Frieden bemühen“) – dann wird Jehova uns die Kraft geben, mit dem Schmerz und der Enttäuschung darüber fertig zu werden. Auch wird er uns helfen, ruhig zu bleiben und uns in diese Situation zu fügen, falls wir sie nicht ändern können, oder nur dann ändern könnten, wenn andere unbeteiligte Personen mit hineingezogen würden und Streit und Unruhe einkehren würde.
Aber weil wir Jehova lieben, bewahren wir die Ruhe und überlassen es IHM, die Dinge letztlich richtig zu stellen, in dem Vertrauen darauf, dass wir damit sein Herz erfreuen und später sogar von ihm dafür entschädigt werden.
Lukas 18:6-8
Hierbei hilft uns aber das Gebet – das ständige und innige Gespräch mit unserem Gott. Und hier sind wir bei dem eigentlichen Lehrpunkt von dem Gleichnis angekommen: wenn wir unseren himmlischen Vater immer wieder bitten, dann wird er uns „Recht verschaffen“ (und die Kraft geben).
Allerdings nur dann, wenn wir ihn gemäß seinem Willen bitten. Denn wenn ich ihn ständig bitten würde, eine andere Person fertig zu machen, weil sie mich verletzt hat, dann werden auch tausende Gebete darum Jehova nicht veranlassen, dies zu tun.
Wie wir sehen, ist es ganz wichtig, uns nicht nur einzelne Verse heraus zu picken, sondern die Bibel als Ganzes zu sehen und Jehova wirklich kennen zu lernen. Dann werden wir ihm mit einem Herz voller Liebe dienen und ohne zu klagen sein Willen tun!
Kommentar — 4. November 2011 @ 08:08
Jule
Lukas 18:9,11-12
Wie passt dies zu folgendem Bibelvers?
Psalm 119:60-61
Wann ist man selbstgerecht und wann trifft der andere Text zu?
Lukas 18:14
Kommentar — 4. November 2011 @ 08:10
Jule
Lukas 18:41-43
Wir, die wir sehen können, sind wir dankbar dafür?
Wozu nutzen wir unsere Fähigkeit, was sehen wir uns an?
Sind wir dankbar für all die schönen Dinge, mit denen unser Auge verwöhnt wird? Haben wir überhaupt ein Auge dafür?
Veranlassen sie uns, unseren Gott zu loben?
Kommentar — 4. November 2011 @ 08:11
Jule
Lukas 20:34-35
ein Text, der sehr wohl jemanden entmutigen könnte, der sich in diesen Zeiten seine Ehelosigkeit bewahrt, weil er Jehova vermehrt dienen möchte, oder für den, der lieber ehelos bleibt, als einen Ungläubigen zu heiraten.
Was sagt die Bibel wirklich über dieses Thema? Hier einige weitere Übersetzungen:
Schlachter
Neue Genfer Übersetzung
Albrecht NT und Psalmen
Elberfelder
Luther
Neue-Welt-Übersetzung
dass die Gesalbten im Himmel vielleicht danach nicht mehr heiraten werden, ist ja ein ganz anderer Gedanke, denn sie haben ja ihr fleischliches Leben komplett abgelegt – aber auch diejenigen, die dann im Paradies auf der Erde leben werden?
Wäre dies nicht zu hart?
Würde es sich dann für all diejenigen wirklich lohnen, die heute um der Wahrheit willen auf eine Ehe verzichten?
Was ist mit Jephtas Tochter, die ihr ganzes Leben lang ehelos geblieben ist, weil sie das Gelübde erfüllen wollte, das ihr Vater Jehova gegeben hatte und mit dem sie selbst ja eigentlich kaum etwas zu tun gehabt hatte?
Warum hatte Abraham dann vor seinem Tod alle seine Frauen entlassen – als darum, weil er nach der Auferstehung wieder mit seiner geliebten Frau Sarah vereint sein wollte?
Hier ging es wohl eher um die Schwagerehe und den Sinn dahinter – wie Jehova die Einzelnen in dem Zusammenhang sah
Kommentar — 4. November 2011 @ 08:46
Jule
Lukas 18 – 21
Lukas 18 – Das Gleichnis von der Witwe und vom Richter
Vielleicht sollten wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal die Gedanken über die ausgeglichene Selbsteinschätzung vom BZK in den Sinn rufen?
Kommentar — 5. November 2012 @ 19:41
Jule
Lukas 19:11-27
Was genau haben die Männer mit den Talenten mit denen zu tun, die ihn nicht als König wollten? Warum erzählt Jesus dies hier im Zusammenhang?
PRIVAT
Wenn ich mir das mit den Talenten so ansehe, dass der letzte gerügt wird, weil er es nicht vermehrt hat – dann wird mir ganz komisch bei dem Gedanken daran, wie sich „die geistige Speise“ in den letzten Jahren entwickelt hat.
Kommentar — 5. November 2012 @ 19:57
Jule
Lukas 19:47-48
Konnten sie denn nicht verhindern, dass er dort lehrte?
Hatten die Priester denn kein Hausrecht? Konnte dort wirklich jeder aufstehen und lehren? (Wir wissen ja, dass Jesus nicht „Jeder“ war, aber in ihren Augen war er ja ein Unruhestifter).
Wenn wir heute auf die Idee kämen, in irgendeine Kirche zu gehen und dort den Gottesdienst zu stören und unsere eigenen Ansichten dort zu verbreiten – würde man uns bestimmt davon abhalten und zur Not auch rauswerfen.
Wenn wir als Zeuge Jehovas auf dieselbe Idee kommen würden, würde dies sicherlich schnell unterbunden. Zwar gibt es bei den meisten Programmpunkten die Möglichkeit, sich durch eigene Kommentare am Thema zu beteiligen, aber wenn wir dies nutzen würden, um Ansichten zu äußern, die nicht mit der Bibel oder der offiziellen Lehrmeinung übereinstimmen, dann würden wir sicherlich nicht mehr drangenommen werden. Sollten wir dennoch einfach unsere Ansicht in den Raum rufen, würde man uns hier ebenso rauswerfen und nicht mehr einlassen.
Warum haben die Priester diese Möglichkeit nicht genutzt? War dies wirklich Angst vor dem Volk?
Lukas 20 – Die Frage nach der Vollmacht Jesu
Sie müssen sich dadurch doch unglaublich provoziert gefühlt haben. Warum hindern sie ihn dann nicht einfach daran und sagen ihm, er solle dies woanders tun?
Kommentar — 5. November 2012 @ 20:08
Jule
Lukas 20:9-19
Interessant, dass sie merken, dass Jesus hier von ihnen spricht.
Mein Vater sagte in einem solchen Fall immer: „jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt“. Wenn sie diese Dinge nicht getan hätten, dann hätten sie das Gesagte ja nicht auf sich beziehen müssen. Und da bin ich dann wieder bei der Frage: wenn ich das auf mich beziehe, weil ich so schlecht handle – warum lasse ich es dann nicht und kehre von meinem verkehrten Weg um?
Wenn ihnen der Schuh aber nicht passt, warum ziehen sie sich ihn dann an?
Kommentar — 5. November 2012 @ 20:20
Jule
Lukas 20:41-44
Es ist interessant, dass Jesus immer wieder bemüht ist, ihnen Gottes ganzes Wort nahe zu bringen. Er will, dass sie mit der Schriften gut vertraut sind und die Dinge hinterfragen.
Sie sollten nicht einfach alles hinnehmen und einzelne Verse vielleicht auswendig kennen – ohne den tieferen Sinn zu hinterfragen.
Einen ähnlichen Gedanken äußert später Paulus, als er die Beröer dafür lobt, dass sie täglich in den Schriften nachforschten, „ob sich die Dinge so verhielten“. Tun wir dies auch, oder erschöpft sich dies darin, dass wir in der gleichnamigen Broschüre jeden Tag den Tagestext lesen und uns vielleicht mit anderen darin üben, diesen mit einem Wort zusammenzufassen?.
Kommentar — 5. November 2012 @ 20:29
Jule
Lukas 18 – 21
Lukas 18 – hier finden wir 6 Hauptthemen
Hier haben wir einige Themen:
Wir sehen: ein langer Katalog von Themen, die wir alle einzeln behandeln könnten und sicherlich auch noch im Hauskreis tun werden 😉
Kommentar — 26. Januar 2014 @ 20:26
Jule
Lukas 18:1-8
das Gebet
Über das Gebet habe ich in den letzten Monaten viel nachgedacht, denn es hat viele Veränderungen gegeben und scheinbar handhabt das jeder irgendwie anders – je nach christlicher Richtung.
Aufgewachsen bin ich im evangelisch-lutherischen Glauben. Von meiner Oma kannte ich kleine Kindergebete – aber ich war immer „so frech“ und habe meinen persönlichen Kram noch mit dran gehängt.
Mit 27 fing ich an, mit Zeugen Jehovas die Bibel zu studieren und da wurde Wert darauf gelegt, dass das Gebet ein persönliches Gespräch mit Gott ist. Allerdings habe ich von den Brüdern immer wieder auch gehört, dass sie sich am Tage notieren, worüber sie Abends beten wollten. Ein Gedanke, der mich jedesmal sehr befremdet hatte – denn bei mir sah und sieht es auch immer noch so aus, dass ich, wo ich gehe und stehe „mit Gott quatsche“.
In der kleinen überkonfessionellen Hausgemeinde, der wir seit fast einem Jahr angehören, wird viel Wert auf Fürbitte gelegt. So sieht Oasis – unser kleinerer abendlicher Hauskreis – so aus, dass wir die eine Woche im Studium des betreffenden Bibelkapitels weitermachen (zur Zeit sind wir bei Lukas 5) und in der anderen Woche einen längeren Austausch über Gebetsanliegen, wonach wir dann längere Zeit gemeinsam beten. Jeder so, wie es ihm gerade in den Sinn kommt, aber halt für die Anliegen, die wir zuvor besprochen haben. Sobald der eine aufhört, setzt der nächste ein, immer im Wechsel, so wie es denjenigen ins Herz kommt.
Ein für mich sehr ungewöhnliches Vorgehen. Wir sind sogar im Sommer mit einem Ehepaar einige Tage gemeinsam um den See gelaufen und haben in dieser Form gemeinsam gebetet. Auch meine wöchentlichen Treffen mit Lucy enden jedesmal nit einer halbstündigen gemeinsamen Gebetszeit. Es gibt sogar einmal die Woche sehr früh ein Treffen zum gemeinsamen Gebet. Auch bitten einige privat darum, gemeinsam für eine bestimmte Sache zu beten.
Am Anfang fand ich das alles recht merkwürdig, da ich es nicht kannte und ein Gebet für mich eigentlich immer ein persönliches Gespräch mit Gott war. Auf der anderen Seite werden wir in der Bibel auch dazu aufgefordert, gezielt füreinander zu beten und die ersten Jünger beteten auch gemeinsam – z.B. als Paulus im Gefängnis saß. Das Ergebnis war, dass Paulus frei kam.
In der letzten Zeit gibt es eine weitere Bewegung unter Christen – es werden Gebetshäuser gegründet, wo 24 Stunden rund um die Uhr gebetet wird. Hier beten Christen gemeinsam, teilweise „im Schichtdienst“. Ein Gedanke, der mir auch sehr befremdlich vorkam. Erste Berührung damit war vor gut einem Jahr, als die MEHR 2013 auf bibeltv übertragen wurde und da uns die Ansprachen von Johannes Hartl gefielen, hatten wir gegoogelt, wer das ist und zu welcher Richtung er gehört.
Inzwischen haben wir sehr viele Ansprachen von ihm angehört, aber der Gedanke, im Schichtdienst zu beten, ist immer noch merkwürdig für mich. Er benutzt auch teilweise „das Sprachengebet“, wobei er scheinbar etwas anderes darunter versteht, als in Zungen zu reden.
In einigen Ansprachen erzählt er, wie man im Gebetshaus dabei vorgeht, dass rund um die Uhr gebetet wird und dass er oftmals einen einzigen Bibelvers über mehrere Stunden „durchbetet“. Ich habe mich oft gefragt, ob dies nicht sinnlos sei, einfach „nur Zeit abzureissen“ und ob es nicht zu dem zählt, was Jesus den Pharisäern vorwirft, dass sie „viele Worte machen“.
Aber dann sehe ich, was dabei herauskommt, denn er hat unzählige Ansprachen zu der Frau am Brunnen in Johannes 4, wo er diese eine Begebenheit immer wieder aus den unterschiedlichsten Richtungen beleuchtet und das geht nicht nur echt in die Tiefe sondern auch direkt ans Herz. Ebenso das, was er zu der Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt. Wir haben uns gerade erst die Reihe „Endlich daheim!“ besorgt, in der dies ausführlich behandelt wird.
So hat scheinbar auch diese Art des Betens seine Berechtigung und das Wohlgefallen Gottes – denn alles, was mich Jehova näher bringt, hat seinen Segen.
In dieser Hinsicht habe ich gerade im vergangenen Jahr sehr viel über das Gebet gelernt.
Kommentar — 27. Januar 2014 @ 21:42
Jule
Das Gebet – die unterschiedlichen Ebenen
Diese Frau hier in Lukas 18 will etwas für sich und bittet so lange, bis sie erhört wird. Wir wissen, dass unser Gott uns nicht allein aufgrund der Tatsache erhört, dass wir „ihm auf den Keks gehen“, denn er gibt uns nur „das, was wir gemäß seinem Willen bitten“ und was wirklich gut für uns ist.
Aber es zeigt auch, dass das Gebet einen festen Platz in unserem Leben haben sollte. Es sollte keine lästige Nebensache sein, sondern es sollte uns wichtig sein, mit unserem Gott zu reden.
Dies kann auf den unterschiedlichsten Ebenen passieren, denn unsere Gespräche haben ja auch verschiedene Ziele:
Wahrscheinlich ist es ein Denkfehler, wenn wir das Gebetsleben nur auf einer Ebene haben und ich muss aus Erfahrung sagen, dass die unterschiedlichen Impulse nicht nur mein Leben, sondern auch mein Gebetsleben bereichert haben
Kommentar — 27. Januar 2014 @ 21:49
Jule
Lukas 18:9-14
unsere Herzenseinstellung
Der Zöllner und der Pharisäer – jeder hat eine andere Einstellung. Welchem von beiden gleichen wir?
Ein Thema, was zur Zeit gerade sehr aktuell ist. Denn ich höre gerade die Serie „Endlich Daheim“ von Johannes Hartl und das geht echt an die Substanz. In dieser Serie geht es um unsere innere Einstellung und woraus wir unsere Identität ziehen. Worum geht es uns?
Er führt hier unter anderem an, dass man auch eifrig die Bibel studieren kann, für jede Situation den passenden Bibeltext haben und ermuntern kann – und dennoch nackt und bloss vor Gott steht. Denn es könnte sein, dass wir denken, wir würden uns mit all diesen Dingen und guten Werken die Liebe und das Wohlgefallen Jehovas verdienen. So, als stünde sie uns als eine Art Lohn zu.
Dann haben wir einen Denkfehler und könnten dem Pharisäer hier gleichen. Ein Gedanke, der mich erschreckt und seit Tagen beschäftigt, weil ich mich frage, ob dies vielleicht auch auf mich zutrifft.
Er legt den Grund in der Liebe Gottes: dass Gott alle seine Kinder liebt. Aber wenn wir aus dem richtigen Beweggrund – aus Dankbarkeit für diese uns von IHM erwiesene Liebe – all diese Dinge tun, dann machen wir unseren Gott glücklich.
Diese Predigtreihe ist leider „Privat“, um das Copyright nicht zu verletzen, da sie bei ihm im Shop erworben werden muss – mit diesen Einnahmen finanziert sich das Gebetshaus unter anderem. Aber ihr könnt sie euch hier selbst erwerben – es lohnt sich wirklich.
Es gibt aber eine andere Ansprache von ihm zum kostenlosen download mit einem ähnlichen Thema: „Gerecht oder selbstgerecht?“
Kommentar — 29. Januar 2014 @ 22:58
Jule
Lukas 18:15-17
wie sehen wir Gott?
Auch dieser Vers ist Inhalt der bereits erwähnten Predigtreihe „Endlich Daheim“. Gleich im zweiten Teil davon – „Die Zweite Kindheit“ – geht es um diese Begebenheit und was Jesus eigentlich damit sagen will. Es erklärt auch, warum diese Reihe so sehr an die Substanz geht:
Jesus sagt hier, wir müßten so sein, wie die Kinder. Was macht Kinder aus?
Wir alle kommen nackt und bloß in die Welt und sind total hilflos, auf die Liebe und Fürsorge unserer Eltern angewiesen.
Das Problem bei der ganzen Geschichte ist, dass wir alle Kind waren und innerlich immer noch sind. Unsere Erfahrungen und Erlebnisse der Kindheit prägen uns heute noch. Daher haben viele Erwachsene auch heute noch ein Problem, Jehova als Vater zu sehen und sich ganz auszuliefern. Ein Problem, das auch ich kenne: ich habe das zwanghafte Bedürfnis, immer die Kontrolle zu behalten.
Aber ein kleines Kind ist da anders. Da es selbst noch hilflos ist, vertraut es seinen Eltern völlig.
Das ist es, was Gott von uns will: wir sollen uns ihm blind anvertrauen, mit unseren Sorgen und Nöten zu ihm laufen, wie es die kleinen Kinder tun.
Johannes führt das Beispiel eines Kindes an, das eine schmerzhafte Behandlung braucht. Es fragt in der Regel nicht nach einer Spritze – sondern nach den Eltern!
Kommentar — 29. Januar 2014 @ 23:08
Jule
Ein weiterer Gedanke in der Ansprache – der auch zu dieser Aussage Jesu sehr gut passt – ist, dass Jehova Adam und Eva nackt erschaffen hatte.
Es war für die beiden völlig normal, es gab im Paradies kein Schamgefühl. Gott wandelte jeden Tag „zur Zeit der Brise“ mit ihnen im Garten und sie unterhielten sich und es war kein Problem.
Erst als sie gesündigt hatten, wurde es zu einem Problem!
Plötzlich „gewahrten sie, dass sie nackt waren“ und suchten, ihre Blösse zu bedecken. Sie suchten sich große Blätter und bedeckten sich.
Zusätzlich versteckten sie sich vor ihrem Gott, denn nun auf einmal war es ihnen unangenehm, so nackt und bloss vor Gott zu stehen.
Es war eine Auswirkung des Sündenfalls und damit dann auch der Unvollkommenheit.
Nicht Gott selbst oder wie er sie sah, veränderte sich und machte es ihnen unangenehm, sich weiterhin voller Vertrauen an ihn zu wenden und sich ihm auszuliefern (sie versteckten sich vor ihm), sondern ihre eigene Einstellung. Auf einmal waren sie sich ihrer Fehler bewußt und glaubten scheinbar, dass ER sie so nicht mehr lieben konnte.
Aber das stimmte nicht, er war nur enttäuscht von ihnen.
Kommentar — 29. Januar 2014 @ 23:17
Jule
Was uns oft fehlt
Wir müssen wieder an diesen Punkt kindlichen Vertrauens kommen und uns der Liebe des Vaters gewiss sein. Dann können wir uns ihm auch voll und ganz ausliefern. In dem Bewußtsein, dass nichts etwas an seiner Liebe zu uns ändern kann.
Etwas, was ich in meiner Ehe mit Thom gelernt habe und was mich vieles verstehen lässt: da ich immer der Ansicht war, ich wäre nicht liebenswert, man könne mich einfach nicht lieben, habe ich stets in der Angst gelebt, die Liebe wieder zu verlieren und habe deshalb nie einen Mann wirklich an ich herangelassen. Meine Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht hatte, schienen diese Befürchtungen zu bestätigen.
Aber in meiner Ehe mit Thom habe ich endlich gelernt, wirklich zu vertrauen. Denn er liebt mich einfach, egal was ist, egal wie dumm ich mich benehme, egal, was ich auch dummes denken oder sagen mag – er liebt mich und nichts kann etwas daran ändern. Dadurch kann ich endlich echte Nähe zulassen, etwas, was ich bisher nicht kannte.
Die Auswirkung all dessen ist, dass ich oftmals Angst habe, ich würde ihn vielleicht nicht so glücklich machen, wie er es verdient hätte. Wenn ich es anspreche, sagt er immer „es ist alles ok. Mache dir keine Gedanken“.
Aber dennoch versuche ich alles von meiner Seite, um ihn glücklich zu machen.
Ebenso ist es mit unserer Beziehung zu Gott: er liebt uns, egal wie dumm wir uns anstellen. Und dieses Wissen beglückt uns und weckt den tiefen Wunsch, IHN glücklich zu machen.
Der Gedanke der unverdienten Güte
Kommentar — 29. Januar 2014 @ 23:27
Jule
In der Ansprache „Gerecht oder selbstgerecht?“ Werden 4 Punkte angesprochen:
Rechtfertige ich mich selbst? Bin ich selbst von meiner Gerechtigkeit überzeugt und verachte dabei andere? Oder lasse ich zu, dass ich überführt werde und an einen Punkt komme, wo ich mich selbst ändern muss?
Es ist oft für die guten und frommen Menschen noch schwieriger und gefährlicher, zu vergessen, dass wir aus Gnade erlöst werden. Zu vergessen, dass wir Gnade und Rettung brauchen. Weil wir dann denken „eigentlich krieg ichs ganz gut hin“.
Der Zöllner lebt uns etwas wichtiges vor; er kommt mit einer posiitiven und gutgelaunten, aber ehrlichen Zerknirschung vor Gott. Zu sagen: „Herr, ich seh die größten Probleme in meinem Leben wahrscheinlich noch nicht mal und ich brauch wirklich Erbarmen. Herr, sei mir gnädig“.
„Wer sich selbst erniedrigt wird erhöht. Aber wer sich selbst erhöht wird erniedrigt“. Wir sollen uns erniedrigen unter die mächtige Hand Gottes und diese Demut im Hinblick Gottes. Demut ist eigentlich, sich selber aushalten können so wie man ist vor dem Licht Gottes, ohne sich verbiegen zu müssen. Diese Demut schafft in mir auch die Fähigkeit, mich anderen Menschen unterzuordnen, mich nicht ständig behaupten zu müssen. Und daraus erwächst was, was Jesus Größe nennt, was Jesus Herrlichkeit nennt, wofür er uns eigentlich erschaffen hat.
Kommentar — 31. Januar 2014 @ 15:52
Jule
Lukas 18:18-30
Die Reichen und die Neue Welt Gottes
Noch mal zur Erinnerung der Text in der Bibel, diesmal aus der Hoffnung für Alle:
Hier haben wir gleich 3 Themen:
Zu dem Thema Prioritäten und woran unser Herz hängt, finden wir einige gute Erklärungen im Zusammenhang mit diesem Text in Kapitel 1 des Buches „Komm folge mir nach!“. Unter dem Unterthema „Die beste Einladung aller Zeiten“ finden wir in Abs 6 folgenden Gedanken dazu:
Es ging also um die Prioritäten – ist Jehova und sein Wort das Wichtigste in unserem Leben? – und woran unser Herz hängt. An anderer Stelle sagt Jesus „Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein“ (Matthäus 6:21).
Kommentar — 31. Januar 2014 @ 21:50
Jule
Lukas 18:26-30
Was hat dieser Text mit unserer Identität zu tun?
Wir müssen beachten, dass Jesus die obigen Worte im Zusammenhang mit dem Jungen Mann äußerte.
Der junge Mann wollte gern etwas Besonderes sein. Denn seine Frage, was er tun muss, scheint mehr zu beinhalten, als nur die danach, welche Gebote er befolgen müsse. Denn sonst hätte er sich mit Jesu Antwort zufrieden gegeben. (Ich will ewiges Leben, was muss ich tun? Ja, tue ich alles, abgehakt.) Außerdem sagt Jesus auf die erste Frage ja gleich: „du kennst doch seine Gebote“.
Aber es fehlte noch die bedingungslose Hingabe an Gott und Jesus. Scheinbar haben die anderen Jünger diese gehabt, denn ihnen erklärt er den Sinn noch mal auf ihre Nachfrage in Vers 26 hin: „wir haben ja bereits alles aufgegeben, ist dann mit uns und unserer Einstellung alles ok?“
Ja, wenn wir unsere Identität aus unserem Verhältnis zu Gott ziehen, ist mit uns alles ok. Dann werden wir alle Verluste verschmerzen in dem Bewußtsein, dass wir zu IHM gehören.
Kommentar — 31. Januar 2014 @ 22:02
Jule
Lukas 19 – Zachäus und was wir von ihm lernen können
Kommentar — 31. Januar 2014 @ 22:23
Jule
Lukas 19:1-10
Jesus bei Zachäus
Das erinnert mich an die allererste Bibelstunde mit Suse. Ihre Tochter (10 Jahre), die schon immer für Gott und sein Wort brennt, war mit und war immer schneller als die Mama ;-). Am Schluß hatte aber auch sie eine Frage: sie hatte von der Geschichte mit einem Mann auf dem Baum gehört und wollte wissen, wieso dieser auf den Baum geklettert war. Also haben wir diese Verse hier gelesen, die ja die Antwort schon selbst gaben.
Aber eine Frage blieb noch offen: „wieso hatte sich Jesus bei ihm eingeladen?“
Zachäus war ja auf den Baum geklettert, weil er so klein war – aber es gab auch einen Grund, warum er Jesus unbedingt sehen wollte. Scheinbar hatte er von ihm gehört und das, was er hörte, hatte ihn und sein Herz beschäftigt. Nun wollte er diesen Mann sehen, der diese wunderbare Botschaft von Gottes Güte verbreitete.
Da Jesus den Menschen auch als er auf der Erde war ins Herz sehen konnte, wußte er, dass dieser Mann ganz besonders an ihm und der Botschaft interessiert war. Aber wahrscheinlich war dieser viel zu schüchtern, um diesen Lehrer anzusprechen oder einzuladen. Darum lud sich Jesus einfach selbst ein. War es nicht bei Matthäus ebenso gewesen?
Kommentar — 3. Februar 2014 @ 22:31
Jule
Auch hier wieder ein interessanter Gedanke aus der Reihe „Endlich daheim“. In der 2. Folge – „Die zweite Kindheit“ – weist Johannes Hartl auf einen gravierenden Punkt bei Jesu Umgang mit Sündern hin, der mir bisher überhaupt noch nicht so aufgefallen war:
Wir lesen nirgendwo in der Bibel, dass Jesus diese Leute auf ihre Sünden angesprochen hätte: „sie wußten es ja eh“. Immer waren es die Leute selbst, die von ihren Fehlern anfingen und die Dinge bereinigen wollten – wie Zachäus hier.
Nicht, weil man sie unter Druck setzte, sondern weil sie die tiefe Liebe Jesu und Gottes verspürten und aus einer tiefen Dankbarkeit sich dazu gedrängt fühlten.
Jesus wird dieses weiche Herz bei Zachäus gesehen haben und auch seine Scheu, deshalb lud er sich selbst bei ihm – und auch bei anderen Sündern – ein, um ihm die Gelegenheit dazu zu geben.
Kommentar — 3. Februar 2014 @ 22:33
Jule
Wenn wir darüber nachdenken, dann begreifen wir auch, wieso Johannes in dieser Reihe – ebenso wie in der Ansprache „Gerecht oder selbstgerecht“ – sagt, dass besonders Personen, die besonders eifrig in der Anbetung und in guten Werken sind, Gefahr laufen.
Denn diese Sünder hier in den Evangelien sind sich ihrer Fehler und Schwächen bewußt. Ihnen ist ganz klar, dass sie Schuld auf sich geladen haben und ihr Leben ändern und Jesus als Herrn annehmen müssen. Dieser Mann beeindruckt sie, weil er sie respektvoll und liebevoll behandelt, obwohl sie es eigentlich nicht verdient hatten.
Wenn wir unser Leben ganz in den Dienst Gottes stellen, könnten wir diesen Gedanken aus den Augen verlieren. Denn dann sind wir uns keiner Schuld bewußt – und vergessen, dass auch wir auf Jesus und sein Lösegeld angewiesen sind – weil wir unvollkommen und somit Sünder sind.
Tja, ich komme seit gut einem Viertel Jahr nicht mehr so zügig mit dem Bibellesen voran und habe es daher im vergangenen Jahr nicht geschafft, die Bibel ganz durchzulesen. Aber es sind all diese Gedanken, die mich aufhalten. Und es geht ja nicht darum, eine bestimmte Menge von Seiten abzureißen, sondern darum, die Bibel für sich persönlich lebendig werden zu lassen und Gottes Wort zu gestatten, in uns und unserem Leben zu wirken.
Interessanterweise höre oder lese ich immer gerade „ganz zufällig“ Ansprachen, die gerade dann ins aktuelle Bibellesen mit reingreifen und die Gedanken noch länger damit beschäftigt halten – oder ich habe sie vorher gelesen oder gehört und sie kommen mir dann in den Sinn.
Wie war das noch mal mit dem Heiligen Geist? „Er wird uns belehren und erinnern“ – wir müssen ihm nur gestatten, in uns zu wirken
Kommentar — 3. Februar 2014 @ 22:44
Jule
Lukas 19:28-40
Jesus wird als König empfangen
Es mutet alles schon recht seltsam an: die Jünger nehmen sich einfach einen Esel und begründen es damit, dass ihr Herr ihn braucht. Waren auch sie so bekannt im ganzen Land, dass die Besitzer es einfach hinnahmen – oder ist hier eine längere Konversation nur kurz und knapp geschildert?
Dann ziehen sie mit Jesus auf dem Esel nach Jerusalem hinauf. Die Jünger kennen ihn und „wissen“ auch, dass Jesus der Messias ist. Daher bereiten sie ihre Kleider aus.
Aber scheinbar geschieht dies auf dem ganzen Weg, dass die Leute etwas über den Boden bereiten, wie man heute für eine bekannte Persönlichkeit einen roten Teppich ausrollt.
Aber dies macht in der Regel der Veranstalter – was hier die Jünger wären. Aber hier tun es die Leute, denen sie begegnen.
Wie darf man sich diese Szene vorstellen? So, wie heute bei einem angekündigten Umzug die Massen die Straße säumen und bereits warten? Was sind das für Menschen, die hier ihre Kleider ausbreiten oder Palmwedel auf die Straße werfen?
Kommentar — 3. Februar 2014 @ 22:56
Jule
Wo kommen diese Menschen auf einmal alle her? Sind das alles Menschen, die ihm gefolgt sind, als sie sahen, dass er irgendwie besonderes vorhat, da er nun auf einem Esel reitet? Angesteckt durch die Handlungen der Jünger und dem Lobgesang über all die Wunder, die dieser Mann getan hatte?
Wenn wir uns die passende Geschichte im großte-Mensch-Buch ansehen, erfahren wir, dass dies der 9. Nissan ist. In einigen Tagen beginnt das Passah – am 14. Nissan nach Sonnenuntergang.
Wahrscheinlich handelt es sich hier nicht nur um solche, die ihm eh nachfolgten, sondern wahrscheinlich waren bereits viele unterwegs nach Jerusalem, um dort das Passah zu feiern. So bekamen sie den Trubel um Jesus mit. Einige kannten ihn vielleicht schon, weil er auch in ihrer Stadt war und gelehrt und geheilt hatte. Andere hörten durch ihre Weggefährten von ihm und was er getan hatte und zusätzlich stimmte die Menge einen Lobgesang über diese Wunder an – wie wir hier in Vers 37-38 lesen.
Wahrscheinlich kommt hier alles zusammen.
Interessant vor dem Hintergrund, dass nur wenige Tage danach niemand mehr für Jesus eintrittt ;-(
Kommentar — 3. Februar 2014 @ 23:11
Jule
Lukas 20 – Was für eine Scheinheiligkeit und Unlogik!
Was für eine Scheinheiligkeit und Unlogik!
Sie fürchten sich auf der einen Seite, die Frage nach Johannes zu beantworten, da das Volk große Stücke auf ihn hält – aber Jesus fertig zu machen, trauen sie sich schon.
Warum?
War nicht auch Jesus sehr beliebt beim Volk? War er nicht noch wichtiger als Johannes und lief ihm nicht mehr Volk nach, als seinerzeit seinem Cousin Johannes?
Warum haben sie also keine Angst davor, Jesus anzugreifen?
Geht es darum, dass Johannes bereits als Märtyrer gestorben war und daher nicht mehr von dem hohen Sockel gestoßen werden konnte?
Ist es nicht auch das, was sie auch gerade hier wieder mit Jesus versuchen?
Kommentar — 4. Februar 2014 @ 16:23
Jule
Heute habe ich nun endlich den 3. Teil der Reihe „Endlich daheim“ mit dem Untertitel „Wahres Ich und falsches Ich“ angehört und wieder sind wir bei dem Gedanken, den wir bereits vor einigen Tagen behandelt hatten: „Was uns wirklich fehlt“.
Ich muss eigentlich nur noch das, was ich in meiner Ehe mit Thom erfahren und gelernt habe, auf mein Verhältnis zu Gott ummünzen und begreifen und auch fühlen, dass es bei Jehova ebenso ist.
Aber hier stoßen wir an die Grenzen der heutigen Zeit und heutigen Einstellung. Denn – besonders auch in der Psychiatrie – „erfahren wir“, dass es eine Lüge sei. Wir wären nicht nur eine Ehefrau, die von ihrem Mann geliebt wird, sondern da müsse noch mehr sein. Und hier meinen die Fachleute nicht unser Verhältnis zu unserem Schöpfer, sondern sie schicken uns in eine Beschäftigungstherapie, wo wir lernen zu Töpfern, Seidenmalerei oder Körbe zu flechten oder irgendwas, was uns das Gefühl gibt: „ich bin nicht nutzlos, ich kann etwas“. Dies steht im völligen Gegensatz zu dem, was Johannes Hartl hier anführt.
Ich weiss, wovon ich spreche, denn ich rede aus Erfahrung. Meine geistige Mama mußte sich immer wieder anhören, sie habe einen religiösen Wahn – weil ihr ihr Verhältnis und die Nähe zu Jehova so wichtig war.
Es zeigt mir auch, wie wichtig es ist, dass die Leiter einer Gemeinde sich intensiv um die einzelnen Mitglieder kümmern. Und hier ist es egal, ob sie sich Älteste, Kreisaufseher, Pfarrer, Pastor oder Priester nennen.
Ich denke hier an meinen Zusammenbruch 1995. Ich hatte mich – als getaufte Zeugin Jehovas – in einen weltlichen Mann verliebt, der meine Gefühle erwidert hatte und mich auch heiraten wollte. Ich wußte, dass diese Gefühle und die Beziehung nicht richtig waren und bin an diesem inneren Konflikt zerbrochen und für sehr lange in der Psychiatrie gelandet. Meine Schuldgefühle zerfleischten mich fast, die Psychologen fanden „den Fall“ total spannend, denn es bestätigte ja das Vorurteil, dass Zeugen Jehovas ihre Mitglieder zerbrechen – dabei hatte ich den Konflikt ja nicht den Brüdern gegenüber, sondern mit Jehova. Die Brüder waren natürlich entsetzt, denn „sowas geht nicht“. Das wußte ich auch. Der Älteste, der mich dann dort besuchte und zu dem ich ein besonderes Vertrauensverhältnis hatte, sprach mit mir leider auch nur über den Punkt, dass ich mich durch eine solche Beziehung „von Jehova entfernen würde“. Aber Schuldgefühle hatte ich ja eh schon und sie trennten mich von meinem Gott, denn ich schämte mich, vor IHN zu kommen. Ich fühlte mich wie Adam und Eva nackt und bloss und hätte mich am liebsten versteckt.
Also alles nichts, was mir wirklich geholfen hätte. Ich strengte mich mit aller Kraft an, „ein braves Mädchen“ zu sein. Der Mann merkte, wie sehr mich das alles zerstörte und beendete die Beziehung nicht nur, sondern ging mir komplett aus dem Weg. Aber auch das half nicht wirklich, denn es änderte nichts an meinen Gefühlen für ihn und auch nicht an meinen Schuldgefühlen. Das Ergebnis war, dass ich über 5 Jahre nicht mehr aus meiner Straßenecke herauskam und keine Versammlung mehr besuchen konnte.
Wenn ich nun das nehme, was Johannes hier über unser wahres Ich sagt – das hätte mir echt geholfen:
Er hat Recht: diese Lehre ersetzt über ein Jahr intensivste Therapie – wenn wir sie wirklich begreifen!
Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf hätte ich mich getraut, vor meinen Gott zu kommen – denn ich traue mich ja auch, mit allem, was mich beschäftigt, was ich denke und fühle, zu Thom zu gehen. Weil ich weiss, dass er mich nicht verurteilt.
Wir kannten uns bereits über ein halbes Jahr, als ich bemerkte, dass ich mich in Thom verliebt hatte. Prompt begann ich damit, was ich mein ganzes Leben lang gewohnt war: ich versuchte, die Rolle zu spielen, von der ich annahm, sie würde ihm gefallen und sein Herz gewinnen. Als er es bemerkte, „schimpfte“ er mit mir und sagte, ich brauche mich nicht verstellen, dazu kenne er mich inzwischen viel zu gut. Und er mag mich wie ich bin. Auf meine vorsichtige Nachfrage, wie er mich trotz meiner vielen Fehler mögen könne, antwortete er; „ich mag dich nicht trotz deiner Fehler, sondern genau so, wie du bist – weil du DU bist!“ Diese Aussage hat mein ganzes Leben verändert und ich bin so sehr aufgeblüht, dass es jedem auffiel, der mit mir zu tun hatte.
Diese Aussage macht unser Schöpfer zu uns: „ich liebe dich, weil du bist, wie du bist – du mußt dich nicht verstellen“.
Mit diesem Wissen wäre ich vor fast 20 Jahren voller Freimut und Vertrauen zu meinem Schöpfer gelaufen und hätte mich bei ihm ausgeheult. Ich hätte offen mit IHM über meine Gedanken und Gefühle geredet, hätte über meine Ängste geredet und hätte seine Nähe zugelassen – anstatt voller Scham wegzulaufen. So hätte ich ihm die Chance gegeben, mich in den Arm zu nehmen und zu trösten. Stattdessen habe ich mich selbst bestraft für das, wessen ich mich nach meinem Verständnis schuldig gemacht hatte.
Erwin, der Älteste, der mich in der Klinik besucht hatte, gab mir seinerzeit die Worte mit auf den Weg:
Er hatte Recht damit, wie die Erfahrung später zeigen sollte. Leider hatte er ebenso wenig wie ich erkannt, wo das eigentliche Problem war. Es ging nicht wirklich um die Männer, sondern um die tiefe Sehnsucht, um meiner selbst willen geliebt zu werden, bedingungslos. Und dies meinte ich, nur in einer Beziehung zu finden.
Wenn ich seinerzeit gewußt und wirklich begriffen hätte, dass ich bereits so bedingungslos geliebt werde – ich hätte mir und anderen viel Leid und Schmerz ersparen können.
Diese Erkenntnis und dieses Wissen kann uns leider kein Therapeut geben, da die meisten an die Evolution glauben und auch nach dieser These behandeln. Diese Hilfe kann uns nur jemand geben, der dies selbst begriffen hat und selbst ganz tief in dieser Liebe Gottes ruht.
Kommentar — 4. Februar 2014 @ 20:25
Jule
Ein Gedanke, der mich persönlich wirklich stark berührt. Nicht nur im Zusammenhang mit meinem eigenen Gefühlsleben, sondern auch besonders im Zusammenhang damit, wie ich anderen Rat gebe.
Mir ist ja bereits im 2. Teil der Reihe – „Die zweite Kindheit“ – der Gedanke ins Auge gesprungen, dass Jesus niemals die Sünder darauf angesprochen hatte, was sie falsch machten. Wir haben erst gestern im Zusammenhang mit Zachäus darüber nachgedacht. Er behandelte auch besonders diese Menschen voller Liebe und Respekt und immer waren es die Personen selbst, die von ihrer Sünde anfingen und sich dann auch ändern wollten.
Mein Vorgehen ist meist, denjenigen die meiner Ansicht nach dabei sind, einen Fehler zu begehen, darauf hinzuweisen, wie Jehova darüber denkt und dass wir doch IHM gefallen wollen.
Das hatte in den vergangenen Monaten aber eher den Effekt, dass sich die Person emotional von mir zurückgezogen hatte und nur noch über mehr oder weniger Belanglosigkeiten mit mir geredet hatte. Etwas, was ich sehr bedauere, denn ich will ja nicht anklagen und kritisieren – sondern helfen. Dies geht nicht, wenn der andere „wegläuft und sich versteckt“.
Wie wir sehen, lernen wir alle niemals aus und ich möchte mich in dieser Hinsicht gern verbessern. Wahrscheinlich ist es viel sinnvoller, dem Gegenüber klarzumachen, dass er von seinem Gott bedingungslos geliebt wird. Das macht für jeden von uns alles einfacher und wir können besser damit umgehen, wenn andere uns gegenüber unaufmerksam sind oder wir das Gefühl haben, sie liebten uns nicht mehr.
In dem Gefühl bedingungslos von meinem Gott geliebt zu werden, lässt der starke Drang nach Anerkennung und Liebe durch andere Menschen deutlich nach. Wir fühlen uns in der bedingungslose Liebe Gottes wohlig geborgen und alles andere verliert immer mehr seinen Schrecken.
Kommentar — 4. Februar 2014 @ 20:38
Jule
Lukas 20:27-40
Die Auferstandenen „werden sein wie die Engel“ – wie ist das zu verstehen?
Nach dem Verständnis der Zeugen Jehovas würden sie keine Kinder mehr bekommen, auch diejenigen nicht, die auf der Erde auferstehen und dort ewig leben werden. Aber wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder über diesen Punkt nachgedacht, denn was würde das für diejenigen bedeuten, die ledig oder kinderlos geblieben sind, um ihr Leben ganz in den Dienst für Gott zu stellen, ohne jegliiche Ablenkung?
Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, zu wem Jesus hier spricht und worauf er hinaus will: nach Jesu Tod hatten erst einmal alle die himmlische Hoffnung und sicherlich erwartet niemand von denen, im Himmel Kinder zu gebären. Engel sind geschlechtslose Wesen – wobei dagegen spricht, dass sie zu Noahs Zeiten auf die Erde kamen, um „sich Frauen zu nehmen“ (1. Mose 5-6)
Auf der anderen Seite hatten wir in den vergangenen Jahren darüber nachgedacht, worum es bei der Schagerehe ging. Da ging es nicht um Liebe und eine normale Beziehung, sondern darum, dem toten Bruder Nachkommen zu erwecken, was wegen dem Erbteil wichtig war. In der Regel war der Schwager bereits verheiratet und nahm die Witwe nur als Nebenfrau wegen dem Nachwuchs und sorgte dann für sie. Sie blieb die Frau des ersten Mannes.
Was sagt denn eigentlich Darby zu diesem Punkt?
Kommentar — 4. Februar 2014 @ 23:09
Jule
Lukas 20:45-47
Jesus stellt die Pharisäer und Schriftgelehrten bloß
Das ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen, dass er diese Personengruppe vor allen anderen bloßstellt. Ich dachte immer, er hätte bei bestimmten Gelegenheiten zu ihnen gesprochen, wenn man unter sich war. Aber er prangert sie ja hier ganz öffentlich, vor allen anderen an.
Wie peinlich! Und zudem völlig entgegengesetzt, wie er sonst mit den Menschen umgeht. Denken wir an all die Sünder, wie z.B auch Matthäus und Zachäus. Diese sprach er überhaupt nicht auf ihre Sünden an.
Warum dieser Unterschied?
Weil sich die Pharisäer und Schriftgelehrten etwas auf ihre Frömmigkeit einbildeten und überhaupt nicht bemerkten, wie sündig ihr Zustand in Wirklichkeit waren.
Die anderen hingegen waren sich ihres Zustandes bewußt und hatten ein aufrichtiges und demütiges Herz und bereuten eh schon ihren schlechten Wandel
weitere Gedanken zu Lukas 20 finden wir hier
Kommentar — 4. Februar 2014 @ 23:21
Jule
Lukas 20:45-48
Was hat sich kurz danach denn geändert?
Hier sehen wir die Szene, die jeder, der Jehova wirklich liebt, sicherlich ebenso mag wie ich: Jesus räumt auf und schafft alles weg, was nicht aufrichtig ist im Tempel. Natürlich finden das weder die Händler noch „die Hohepriester, die Schriftgelehrten und führenden Männer des Volkes“ besonders toll (Vers 47, HfA). Er hat sie damit nur noch mehr gereizt und sie suchen nach einer Möglichkeit, diesen Störenfried endlich loszuwerden.
Allerdings scheint dies nicht so einfach zu sein, denn in Vers 48 lesen wir: „noch konnten sie nichts gegen ihn unternehmen, denn die Menschen folgten Jesus überall hin und achteten auf jedes seiner Worte“ (HfA). So ist er jetzt noch relativ sicher.
Wenn wir bedenken, dass wir uns hier am 9. Nissan befinden und Jesus am 14. festgenommen, angeklagt, verurteilt und hingerichtet wird – hier sind nur 5 Tage zwischen. Später schreit der ganze Mob: „an den Pfahl mit ihm!“.
Wo sind da dann all Jene, die ihm beim Einzug in Jerusalem zugejubelt haben und Jene, vor denen seine Widersacher hier Angst haben?
Was ist in den wenigen Tagen geschehen, dass sich die Stimmung derart verändert hat und dass diejenigen, die ihn weiterhin für den Messias halten, schweigen und all dies geschehen lassen?
Wir wissen, dass auch seine Jünger bei der Festnahme fliehen und auch keiner von denen – nicht einmal die Apostel – den Mut aufbringen, für ihn einzutreten.
Aber mir stellt sich die Frage nach dem Warum: hier fürchten seine Widersacher noch das Volk und nur wenige Tage später fürchten sich diejenigen, die wissen, dass Jesus der Messias ist, sich vor ihnen…
Kommentar — 5. Februar 2014 @ 23:17
Jule
Lukas 21 – Die Witwe, die alles gibt
Die Witwe, die alles gibt und die Zeichen des Endes
Wieder einmal ein Kapitel randvoll gefüllt mit den verschiedensten Informationen – über die man alle einzeln ausführlich schreiben könnte:
Zuerst einmal die Witwe, die zwar sehr arm ist, aber nicht egoistisch – sondern alles gibt, was sie hat.
Dies erinnert mich an eine Erfahrung, die Bayless Conley in einem seiner Vorträge erzählt: es ging um eine alleinerziehende Schwester in einer Gemeinde, die in finanzieller Not war. Daher überlegten die Ältesten, für sie eine Sammlung (Kollekte) zu machen. Im Gottesdienst wurde bekannt gegeben, dass man für eine bedürftige Person sammeln wolle. Während der Sammlung saß Bayless zufällig neben der betreffenden Schwester und sah voller Verwunderung, wie sie ihren Geldbeutel öffnete und alles gab, was drin war.
Ein sehr schönes Beispiel von Selbstlosigkeit, besonders in dieser Zeit heute, wo jeder von sich denkt, er sei der Nabel der Welt. Denn sie hätte ja auch gar nichts geben „brauchen“, denn sie selbst war ja bedürftig. Sie konnte ja nicht wissen, dass das Geld für sie gedacht war. Aber sie wußte, was es heißt in Not zu sein und so wollte sie einfach helfen.
Aber der Lehrpunkt, den Jesus damit rüber bringen wollte, war ja wohl eher, dass sie das Gebot „Jehova mit ganzem Herzen und allem was wir haben zu lieben“ in besonderer Weise beachtete.
Denn sicherlich ist es leicht, aus unserem Überfluß zu geben – sei es unsere Zeit, unsere Kraft oder unsere finanzielle Mittel. Ein echtes Opfer aber ist es erst dann, wenn wir uns dies irgendwo abknappsen müssen. Und dies tut diese Witwe hier, ebenso wie die Schwester, von der Bayless erzählt.
Es geht darum, wo unsere Prioritäten liegen. Was ist uns wichtig? Wofür sind wir bereit, Abstriche zu machen?
Kommentar — 9. Februar 2014 @ 23:12
Jule
Ich denke hier besonders auch an „die stille Zeit“, wie es bei uns im Hauskreis genannt wird. Darunter versteht man die Zeit, die jeder für sich mit Gott verbringt – also für das Lesen in der Bibel, das Nachdenken darüber und das Gebet.
Für mich ist das alles kein Problem, denn ich habe jede Menge Zeit. Ich lebe seit Jahren mit meinem Mann allein und habe daher nicht so viel Arbeit im Haushalt und durch die Stunden, die ich wegen Schmerzen nicht schlafen kann, habe ich sogar echte stille Zeit, da es Nachts ist und ich durch nichts weiter abgelenkt werde.
Auch Thom gibt wie ich „aus seinem Überfluß“, denn er trägt jede Nacht viele Stunden Zeitungen aus, eine Arbeit, wo er geistig nicht wirklich stark gefordert wird. So kann er die Zeit nutzen, um sich die Bibel als mp3 anzuhören, ebenso wie biblische Ansprachen und Sendungen. So kommt er jeden Morgen randvoll mit geistigen Gedanken nach Hause, die er zu gerne auch mit mir teilt. Auch für Zwiesprache mit Gott hat er jede Menge Zeit und Gelegenheit.
Andere im Hauskreis müssen richtig jonglieren. Ich denke da an unsere Mütter, die entweder viele Kinder haben wie Stephi oder zusätzlich noch arbeiten gehen wie Zara. Da wird es schon schwieriger mit der „stillen Zeit“.
Eine Weile war ich der Ansicht, die Mütter könnten sich ja Bibel und Vorträge bei der Hausarbeit oder auf dem Weg zur Arbeit anhören – aber da hatte ich wohl nicht alles bedacht. Denn bei Stephi will immer irgendein Kind was von ihr oder es wird laut und wild rumgetobt. Wie will man sich da auf eine Ansprache oder gar Lesung aus der Bibel konzentrieren? Und Zara bringt auf dem Weg zur Arbeit ihren Sohn zur Kita und holt ihn auf dem Rückweg wieder ab. Da fordert der ihre ganze Aufmerksamkeit.
Abends sind beide Schwestern verständlicherweise totmüde und fallen ins Bett, ebenso wie die anderen Mütter der Gruppe. Wahrscheinlich schlafen sie bei den ersten Worten ihres Gebets ein und die Ehemänner fordern ja auch Aufmerksamkeit.
Dennoch lesen beide in der Bibel und Stephi schreibt sogar noch an einem Blog zum Bibelstudium für Frauen. Das dauert verständlicherweise bei ihr länger als bei mir, aber der Blog ist echt toll!
Auch die Männer geben aus ihrem Mangel, denn sie arbeiten den ganzen Tag und haben daher kaum Zeit mit ihrer Familie, geschweige denn mit ihren Frauen. Auch sie müssen sich jede Minute „stille Zeit“ hart abringen und sie tun es.
Wir alle kaufen unsere Zeit gut aus und verbringen gern unsere „stille Zeit mit Gott“. Aber Thom und ich geben aus unserem Überfluß – was ja an sich nicht falsch ist – aber die anderen geben aus ihrem Mangel und entsprechen der Witwe hier, die Jesus so lobend hervorhebt.
Kommentar — 10. Februar 2014 @ 01:10
Jule
Andere haben vielleicht Überfluß – aber sie geben ihn nicht „in den Opferstock“, sondern vertrödeln ihre Zeit mit nichtigen Dingen. Wieder andere haben Mangel und bemühen sich gar nicht erst, Zeit auszukaufen.
Beides ist nicht gut.
Aber diese beiden zählen auch nicht zu denjenigen, die Jesus hier erwähnt…
Kommentar — 10. Februar 2014 @ 01:12
Jule
Der Rest vom Kapitel 21 dreht sich um die Zeichen des Endes – wovon einige noch unterteilt sind:
Die ganze Aufzählung, die einen schon in Angst und Sorge versetzen könnte, schließt er aber in Vers 28 mit einer starken Ermunterung ab:
Diese Formulierung erinnert mich an das, worüber ich vor einigen Tagen mit Lucy gesprochen habe. Sie hatte mich an zwei Begebenheiten im Leben Jesu erinnert, die einen ähnlichen Gedanken rüber bringen sollen:
Natürlich Petrus, der auf dem Wasser auf Jesus zuging. Dies klappte nur solange, wie er sich nicht ablenken ließ, sondern fest auf Jesus schaute – „mit festem Blick und erhobenen Haupt“.
Aber auch die Frau, die 18 Jahre unter Blutfluss gelitten hatte. Sie war so sehr auf Jesus fixert, dachte: „wenn ich nur sein Gewand anrühren könnte…“
Auch wir sollten unseren Blick ganz fest auf Jesus und die Hoffnung gerichtet halten, die uns unser Gott in seinem Wort gibt.
Es wird eine schwere Zeit sein, das bestreitet niemand. Wie John heute auch in der Ansprache sagte, fühlen wir uns manchmal so, als würden wir durch eine Wüste gehen. Aber wenn Gottes Diener durch eine Wüste gingen, dann war es meist, um sie auf etwas bestimmtes vorzubereiten – und „niemand ist in der Wüste geblieben, sie alle kamen auch wieder heraus“ 😉
Konzentrieren wir uns bei all dem auf unseren Gott und darauf, dass er uns von Herzen liebt und nicht im Stich lassen wird!
Kommentar — 10. Februar 2014 @ 01:36
Jule
Kann man diese 4 Zeichen in einen Zusammenhang bringen?
Es stehen bestimmte Personen auf, die behaupten, im Namen Gottes zu reden – aber in Wirklichkeit die Menschen falsch informieren und hinter sich her wegziehen. Also mehr Gewicht auf sich selbst legen (oder der eigenen Organisation) und daher immer mehr von dem Eigentlichen – Gott und Jesus – ablenken (Verse 7-9)
Diejenigen, die Jesu wahre Nachfolger verfolgen, werden sich den Anschein geben, selbst die wahre Organisation Gottes zu sein (siehe Punkt 1) und versuchen, sie zum Schweigen zu bringen und sogar, sie von ihren Familien zu isolieren. Dies wird zwar Mißtrauen innerhalb der Familien säen, aber wir sollen uns keine Sorgen machen.
Auch wenn es so aussieht, hat uns unser Gott nicht verlassen. Er ist immer bei uns und wird uns beistehen und er wird uns helfen, ebenso wie er Jesus geholfen hatte. Wir müssen nur ganz fest auf IHN und Jesus blicken, dann werden wir nicht untergehen.
Wir müssen bei all dem daran denken, dass uns Jehova nicht wegen irgendwelcher Leistungen liebt, sondern um unserer selbst willen, weil wir ein aufrichtiges Herz haben. Wenn wir daraus unsere Identität ziehen, werden wir besser mit all diesen Angriffen umgehen können
(Verse 12-19)
Denken wir dabei auch an die Christenverfolgung wie in China usw. Wenn es soweit ist, dass die Situation aussichtslos erscheint, dann kommt Jesus wieder und befreit sein Volk. (Verse 25-27)
Nun kommt die Geschichte vom Feigenbaum. All diese Geschehnisse sollten uns nicht beunruhigen, sondern wir sollten es als Reifen der Früchte ansehen. Wenn die Frucht reif ist, wird geerntet. Das Ziel ist erreicht – ebenso wie wir bald unser Ziel erreicht haben werden (Verse 29-33)
weitere Gedanken zu Lukas 21 finden wir hier
Kommentar — 10. Februar 2014 @ 16:09