1. Mose 43 – 46

Kapitel 43

43 Und die Hungersnot war schwer im Land. 2 Und es geschah, sobald sie das aus Ägypten gebrachte Getreide ganz aufgegessen hatten, daß ihr Vater dann zu ihnen sagte: „Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.“ 3 Dann sprach Juda zu ihm: „Der Mann hat uns unmißverständlich bezeugt und gesagt: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ 4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabgehen und Nahrung für dich kaufen. 5 Aber wenn du ihn nicht sendest, werden wir nicht hinabziehen, denn der Mann sprach doch zu uns: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht wiedersehen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.‘ “ 6 Und Israel rief aus: „Warum mußtet ihr mir das zuleide tun, indem ihr dem Mann mitteiltet, daß ihr noch einen Bruder habt?“ 7 Darauf sagten sie: „Der Mann erkundigte sich ausdrücklich nach uns und unseren Verwandten, indem [er] sprach: ‚Ist euer Vater noch am Leben? Habt ihr noch einen Bruder?‘, und wir gaben ihm dann gemäß diesen Tatsachen Bescheid. Wie konnten wir mit Bestimmtheit wissen, daß er sagen würde: ‚Bringt euren Bruder herab.‘?“

8 Schließlich sprach Juda zu Israel, seinem Vater: „Sende den Knaben mit mir, so wollen wir uns aufmachen und gehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, weder wir noch du, noch unsere Kleinkinder. 9 Ich werde für ihn Bürge sein. Aus meiner Hand kannst du die Strafe für ihn fordern. Wenn ich verfehle, ihn dir zu bringen und ihn vor dich hinzustellen, so werde ich mich für alle Zeit an dir versündigt haben. 10 Doch hätten wir nicht so lange gezögert, wären wir bis jetzt diese zwei Mal [dort und wieder] zurück gewesen.“

11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: „Wenn das also der Fall ist, so tut dies: Nehmt die vortrefflichsten Erzeugnisse des Landes in eure Behälter, und tragt sie als eine Gabe zu dem Mann hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Ladanum und harzreiche Rinde, Pistaziennüsse und Mandeln. 12 Nehmt auch doppelt soviel Geld in eure Hand; und das in der Öffnung eurer Säcke zurückgekommene Geld werdet ihr in eurer Hand zurücknehmen. Vielleicht war es ein Versehen. 13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück. 14 Und Gott, der Allmächtige, gewähre euch Erbarmen vor dem Mann, so daß er euch euren anderen Bruder und Benjamin bestimmt freigibt. Ich aber, falls ich der Kinder beraubt sein soll, so werde ich eben der Kinder beraubt sein!“

15 Demgemäß nahmen die Männer diese Gabe, und sie nahmen doppelt soviel Geld in ihre Hand, dazu den Benjamin. Dann erhoben sie sich und gingen ihres Weges nach Ägypten hinab und traten schließlich vor Joseph. 16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sprach er sofort zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war: „Nimm die Männer ins Haus und schlachte Tiere und rüste zu, denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.“ 17 Sogleich tat der Mann so, wie Joseph gesagt hatte. Der Mann nahm also die Männer mit in Josephs Haus. 18 Aber die Männer gerieten in Furcht, weil sie in Josephs Haus gebracht worden waren, und sie begannen zu sagen: „Wegen des Geldes, das zu Beginn mit uns in unseren Säcken zurückging, werden wir hierhergebracht, damit man über uns herfällt und uns angreift und uns zu Sklaven macht samt unseren Eseln!“

19 Sie näherten sich daher dem Mann, der über Josephs Haus [gesetzt] war, und redeten am Eingang des Hauses mit ihm, 20 und sie sprachen: „Entschuldige, mein Herr! Wir sind bestimmt zu Beginn herabgekommen, um Nahrung zu kaufen. 21 Doch geschah es, als wir in das Nachtlager kamen und unsere Säcke zu öffnen begannen, daß, siehe da, eines jeden Geld in der Öffnung seines Sackes war, unser Geld nach seinem vollen Gewicht. Somit möchten wir es mit unseren eigenen Händen zurückgeben. 22 Und wir haben noch mehr Geld in unseren Händen herabgebracht, um Nahrung zu kaufen. Wir wissen gar nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.“ 23 Dann sagte er: „Es ist alles in Ordnung mit euch! Fürchtet euch nicht. Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist zuerst mir zugekommen.“ Danach brachte er Simeon zu ihnen heraus.

24 Dann führte der Mann die Männer in Josephs Haus und gab Wasser, damit ihnen die Füße gewaschen würden, und für ihre Esel gab er Futter. 25 Und sie gingen daran, die Gabe bereitzumachen, bis Joseph am Mittag kam, denn sie hatten gehört, daß sie dort Brot essen würden. 26 Als Joseph nun ins Haus kam, brachten sie dann die Gabe, die in ihrer Hand war, zu ihm in das Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 27 Danach erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen und sprach: „Geht es eurem Vater, dem betagten Mann, von dem ihr geredet habt, gut? Ist er noch am Leben?“ 28 Darauf sagten sie: „Deinem Knecht, unserem Vater, geht es gut. Er ist noch am Leben.“ Dann verneigten sie sich und warfen sich nieder.

29 Als er seine Augen erhob und Benjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter, sah, sprach er weiter: „Ist dies euer Bruder, der jüngste, von dem ihr zu mir geredet habt?“ Und er fügte hinzu: „Gott erweise dir seine Gunst, mein Sohn.“ 30 Joseph war nun in Eile, denn seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber waren erregt, so daß er [einen Ort] suchte, um zu weinen, und er ging in eine Innenkammer und ließ dort den Tränen freien Lauf. 31 Danach wusch er sein Angesicht und ging hinaus, und sich beherrschend, sagte er: „Tragt das Essen auf.“ 32 Und sie gingen daran, es für ihn besonders aufzutragen und für sie besonders und für die Ägypter besonders, die mit ihm aßen; denn die Ägypter konnten kein Mahl mit den Hebräern essen, weil das für die Ägypter eine Abscheulichkeit ist.

33 Und man setzte sie vor ihn, den Erstgeborenen gemäß seinem Recht als Erstgeborener und den Jüngsten gemäß seiner Jugend; und die Männer schauten einander immer wieder staunend an. 34 Und er ließ ständig Portionen von dem, was vor ihm war, zu ihnen tragen, doch mehrte er jeweils Benjamins Portion um das Fünffache der Größe der Portionen aller anderen. So fuhren sie fort, Festmahl zu halten und sich mit ihm satt zu trinken.

Kapitel 44

44 Später gebot er dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, indem [er] sprach: „Füll die Säcke der Männer mit Nahrung in dem Maße, wie sie es zu tragen vermögen, und leg das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes. 2 Doch sollst du meinen Becher, den Silberbecher, in die Öffnung des Sackes des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.“ Da tat er gemäß dem Wort Josephs, das er geredet hatte.

3 Der Morgen war hell geworden, als die Männer weggesandt wurden, sie und auch ihre Esel. 4 Sie gingen aus der Stadt hinaus. Sie waren nicht weit gegangen, als Joseph zu dem Mann, der über sein Haus [gesetzt] war, sagte: „Mache dich auf! Jag den Männern nach, und hol sie unbedingt ein, und sprich zu ihnen: ‚Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? 5 Ist das nicht das, woraus mein Herr trinkt und wodurch er Omen lesen kann? Ihr habt eine schlechte Tat begangen.‘ “

6 Schließlich holte er sie ein und redete diese Worte zu ihnen. 7 Sie aber sprachen zu ihm: „Warum redet mein Herr gemäß solchen Worten? Es ist undenkbar, daß deine Knechte so etwas tun würden. 8 Ja, das Geld, das wir in der Öffnung unserer Säcke fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht. Wie könnten wir denn aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 9 Derjenige von deinen Sklaven, bei dem er gefunden werden mag, der sterbe, und auch wir selbst wollen Sklaven meines Herrn werden.“ 10 Da sagte er: „Nun, es sei genau nach euren Worten. Also wird der, bei dem er gefunden wird, mir zum Sklaven, ihr selbst aber werdet als unschuldig befunden werden.“ 11 Darauf ließen sie rasch ein jeder seinen Sack auf die Erde hinab, und sie öffneten ein jeder seinen eigenen Sack. 12 Und er suchte nun sorgfältig. Bei dem Ältesten fing er an, und bei dem Jüngsten kam er zu Ende. Zuletzt wurde der Becher in Benjamins Sack gefunden.

13 Da zerrissen sie ihre Überwürfe und luden ein jeder seine Last wieder auf seinen Esel und kehrten in die Stadt zurück. 14 Und Juda und seine Brüder gingen in das Haus Josephs, und er war noch dort; und sie fielen dann vor ihm zur Erde nieder. 15 Joseph sprach nun zu ihnen: „Was für eine Tat habt ihr da getan? Wußtet ihr nicht, daß ein Mann wie ich Omen lesen kann?“ 16 Da rief Juda aus: „Was können wir zu meinem Herrn sagen? Was können wir reden? Und wie können wir uns als gerecht erweisen? Der [wahre] Gott hat die Vergehung deiner Sklaven herausgefunden. Siehe, wir sind Sklaven meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde!“ 17 Er aber sprach: „Es ist für mich undenkbar, das zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, der wird mir zum Sklaven werden. Ihr übrigen zieht in Frieden zu eurem Vater hinauf.“

18 Nun trat Juda zu ihm heran und sagte: „Ich bitte dich, mein Herr, laß doch deinen Sklaven ein Wort vor den Ohren meines Herrn reden, und dein Zorn entbrenne nicht gegen deinen Sklaven, denn es ist bei dir gleichwie bei Pharao. 19 Mein Herr fragte seine Sklaven, indem [er] sprach: ‚Habt ihr einen Vater oder einen Bruder?‘ 20 Da sagten wir zu meinem Herrn: ‚Wir haben tatsächlich einen betagten Vater und ein Kind seines Alters, den Jüngsten. Sein Bruder aber ist tot, so daß er von seiner Mutter allein übriggeblieben ist, und sein Vater liebt ihn wirklich.‘ 21 Danach sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Bringt ihn zu mir herab, damit ich mein Auge auf ihn richte.‘ 22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: ‚Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Wenn er seinen Vater verließe, würde dieser gewiß sterben.‘ 23 Dann sprachst du zu deinen Sklaven: ‚Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dürft ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.‘

24 Und es geschah, daß wir zu deinem Sklaven, meinem Vater, hinaufkamen und ihm dann die Worte meines Herrn mitteilten. 25 Später sagte unser Vater: ‚Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung.‘ 26 Wir aber sprachen: ‚Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, werden wir hinabziehen, denn wir können das Angesicht des Mannes nicht sehen, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.‘ 27 Dann sagte dein Sklave, mein Vater, zu uns: ‚Ihr selbst wißt wohl, daß meine Frau mir nur zwei Söhne geboren hat. 28 Später ging der eine aus meiner Gesellschaft weg, und ich rief aus: „Oh, er ist bestimmt zerrissen worden!“, und ich habe ihn bis jetzt nicht gesehen. 29 Wenn ihr mir auch diesen aus den Augen nehmen solltet, und es sollte ihm ein tödlicher Unfall zustoßen, so würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinabbringen.‘

30 Und nun, sobald ich zu deinem Sklaven, meinem Vater, kommen sollte, ohne daß der Knabe bei uns ist, mit dessen Seele doch seine Seele verbunden ist, 31 dann wird es gewiß geschehen, daß er stirbt, sobald er sieht, daß der Knabe nicht da ist, und deine Sklaven werden bestimmt das graue Haar deines Sklaven, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabbringen. 32 Denn dein Sklave wurde für den Knaben Bürge, solange er von seinem Vater weg wäre, indem [er] sprach: ‚Wenn ich verfehle, ihn dir zurückzubringen, so werde ich mich für immer an meinem Vater versündigt haben.‘ 33 So laß nun bitte deinen Sklaven an Stelle des Knaben als Sklave meines Herrn dableiben, damit der Knabe mit seinen Brüdern hinaufziehe. 34 Denn wie kann ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne daß der Knabe bei mir ist, da ich dann das Unglück nicht ansehen mag, das meinen Vater treffen wird?“

Kapitel 45

45 Darauf konnte sich Joseph vor allen bei ihm Stehenden nicht länger beherrschen. So rief er aus: „Laßt jedermann von mir hinausgehen!“ Und niemand anders stand bei ihm, als sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab.

2 Und er begann seine Stimme mit Weinen zu erheben, so daß die Ägypter es zu hören bekamen, und das Haus Pharaos bekam es zu hören. 3 Schließlich sprach Joseph zu seinen Brüdern: „Ich bin Joseph. Ist mein Vater noch am Leben?“ Aber seine Brüder vermochten ihm überhaupt nicht zu antworten, denn sie waren seinetwegen bestürzt. 4 Da sagte Joseph zu seinen Brüdern: „Tretet bitte zu mir heran.“ Darauf traten sie zu ihm heran.

Dann sprach er: „Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5 Jetzt aber grämt euch nicht, und seid nicht zornig auf euch, weil ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebenserhaltung hat Gott mich vor euch hergesandt. 6 Denn dies ist das zweite Jahr der Hungersnot auf der Erde, und noch sind fünf Jahre, in denen es weder Pflügen noch Ernten geben wird. 7 Daher hat Gott mich vor euch hergesandt, um für euch einen Überrest auf die Erde zu setzen und euch durch ein großes Entrinnen am Leben zu erhalten. 8 Somit habt nun nicht ihr mich hierhergesandt, sondern der [wahre] Gott, damit er mich für Pharao zu einem Vater und für sein ganzes Haus zu einem Herrn und über das ganze Land Ägypten zum Herrscher einsetze.

9 Zieht eilends zu meinem Vater hinauf, und ihr sollt zu ihm sagen: ‚Dies ist, was dein Sohn Joseph gesagt hat: „Gott hat mich zum Herrn für ganz Ägypten eingesetzt. Komm zu mir herab. Zaudere nicht. 10 Und du sollst im Land Gosen wohnen, und du sollst mir nahe bleiben, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und deine Kleinviehherden und deine Rinderherden und alles, was du hast. 11 Und ich will dich dort mit Nahrung versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.“ ‚ 12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen, daß mein Mund es ist, der zu euch redet. 13 So sollt ihr meinem Vater Bescheid geben über all meine Herrlichkeit in Ägypten und über alles, was ihr gesehen habt; und ihr sollt euch beeilen und meinen Vater hierher herabbringen.“

14 Dann fiel er Benjamin, seinem Bruder, um den Hals und brach in Weinen aus, und Benjamin weinte an seinem Hals. 15 Und er ging daran, alle seine Brüder zu küssen und über ihnen zu weinen, und danach redeten seine Brüder mit ihm.

16 Und die Nachricht wurde im Haus Pharaos gehört, indem [man] sprach: „Josephs Brüder sind gekommen!“ Und es erwies sich als gut in den Augen Pharaos und seiner Diener. 17 Daher sagte Pharao zu Joseph: „Sprich zu deinen Brüdern: ‚Tut dies: Beladet eure Lasttiere und geht, zieht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Hausgemeinschaften und kommt hierher zu mir, damit ich euch das Gute des Landes Ägypten gebe; und eßt das Fette des Landes. 19 Und dir selbst wird geboten: „Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und eure Frauen, und ihr sollt euren Vater auf einen [solchen] heben und hierherkommen. 20 Und laßt es eurem Auge nicht leid sein um eure Ausrüstung, denn das Gute des ganzen Landes Ägypten ist euer.“ ‚ “

21 Daraufhin taten die Söhne Israels so, und Joseph gab ihnen Wagen gemäß den Befehlen Pharaos und gab ihnen Proviant mit auf den Weg. 22 Jedem von ihnen gab er für sich persönlich Überwürfe zum Wechseln, Benjamin aber gab er dreihundert Silberstücke und fünf Überwürfe zum Wechseln. 23 Und seinem Vater sandte er folgendes: zehn Esel, die gute Dinge aus Ägypten trugen, und zehn Eselinnen, die Getreide und Brot und Zehrung für seinen Vater für unterwegs trugen. 24 So sandte er seine Brüder weg, und sie gingen dann. Er sagte jedoch zu ihnen: „Erregt euch nicht gegeneinander auf dem Weg.“

25 Und sie zogen nun aus Ägypten hinauf und kamen schließlich in das Land Kanaan zu Jakob, ihrem Vater. 26 Dann berichteten sie ihm, indem [sie] sprachen: „Joseph ist noch am Leben, und er ist es, der über das ganze Land Ägypten herrscht!“ Aber sein Herz wurde empfindungslos, denn er glaubte ihnen nicht. 27 Als sie fortfuhren, alle Worte Josephs zu ihm zu reden, die er zu ihnen geredet hatte, und er die Wagen zu sehen bekam, die Joseph gesandt hatte, um ihn hinzutragen, da begann der Geist Jakobs, ihres Vaters, aufzuleben. 28 Dann rief Israel aus: „Es ist genug! Joseph, mein Sohn, ist noch am Leben! Oh, laßt mich gehen und ihn sehen, ehe ich sterbe!“

Kapitel 46

46 Demgemäß zog Israel mit allen, die sein waren, weg und kam nach Beërscheba, und er ging daran, dem Gott seines Vaters Isa·ak Schlachtopfer zu opfern. 2 Dann sprach Gott in Visionen der Nacht zu Israel und sagte: „Jakob, Jakob!“, worauf er sprach: „Hier bin ich!“ 3 Und er sagte weiter: „Ich bin der [wahre] Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn ich werde dich dort zu einer großen Nation machen. 4 Ich selbst werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich bestimmt auch selbst heraufbringen; und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.“

5 Danach machte sich Jakob aus Beërscheba auf, und die Söhne Israels fuhren dann Jakob, ihren Vater, und ihre Kleinen und ihre Frauen in den Wagen fort, die Pharao gesandt hatte, um ihn hinzufahren. 6 Ferner nahmen sie ihre Viehherden und ihre Habe mit, die sie im Land Kanaan angesammelt hatten. Schließlich kamen sie nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm. 7 Er brachte seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, ja alle seine Nachkommen, mit sich nach Ägypten.

8 Dies nun sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne: Jakobs Erstgeborener war Ruben.

9 Und die Söhne Rubens waren Hanoch und Pallu und Hezron und Karmi.

10 Und die Söhne Simeons waren Jemuël und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn einer Kanaaniterin.

11 Und die Söhne Levis waren Gerschon, Kehath und Merari.

12 Und die Söhne Judas waren Er und Onan und Schela und Perez und Serach. Indes starben Er und Onan im Land Kanaan.

Und die Söhne des Perez waren dann Hezron und Hamul.

13 Und die Söhne Issachars waren Tola und Puwa und Job und Schimron.

14 Und die Söhne Sebulons waren Sered und Elon und Jachleël.

15 Dies sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, samt seiner Tochter Dina. Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren [ihrer] dreiunddreißig.

16 Und die Söhne Gads waren Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.

17 Und die Söhne Aschers waren Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und da war Serach, ihre Schwester.

Und die Söhne Berias waren Heber und Malkiël.

18 Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit: sechzehn Seelen.

19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs, waren Joseph und Benjamin.

20 Und Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar.

21 Und die Söhne Benjamins waren Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.

22 Dies sind die Söhne Rahels, die Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren [ihrer] vierzehn.

23 Und die Söhne Dans: Huschim.

24 Und die Söhne Naphtalis waren Jachzeël und Guni und Jezer und Schillem.

25 Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte. Diese gebar sie Jakob im Laufe der Zeit; alle Seelen waren [ihrer] sieben.

26 Alle Seelen, die zu Jakob nach Ägypten kamen, waren die, die aus seiner Hüfte hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren [ihrer] sechsundsechzig. 27 Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren [ihrer] siebzig.

28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, daß er vor ihm her nach Gosen Weisung gebe. Danach kamen sie in das Land Gosen. 29 Dann ließ Joseph seinen Wagen bereitmachen und ging hinauf, Israel, seinem Vater, nach Gosen entgegen. Als er vor ihm erschien, fiel er ihm sogleich um den Hals und ließ an seinem Hals den Tränen immer wieder freien Lauf. 30 Schließlich sagte Israel zu Joseph: „Diesmal bin ich bereit zu sterben, nun, nachdem ich dein Angesicht gesehen habe, da du noch am Leben bist.“

31 Dann sprach Joseph zu seinen Brüdern und zu den Hausgenossen seines Vaters: „Ich will hinaufgehen und Pharao berichten und ihm sagen: ‚Meine Brüder und die Hausgenossen meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind hierher zu mir gekommen. 32 Und die Männer sind Hirten, denn sie sind Viehzüchter geworden; und ihre Kleinviehherden und ihre Rinderherden und alles, was sie haben, haben sie hierhergebracht.‘ 33 Und es soll geschehen, wenn euch Pharao rufen und tatsächlich sagen wird: ‚Was ist eure Beschäftigung?‘, 34 so sollt ihr sagen: ‚Deine Knechte sind von Jugend an bis jetzt Viehzüchter gewesen, sowohl wir als auch unsere Vorväter‘, damit ihr im Land Gosen wohnen dürft, denn jeder Schafhirte ist für Ägypten eine Abscheulichkeit.“

Hier bibt es wieder ein passendes Drama: Leben retten in einer Zeit des Hungers

oder direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 47 – 50

Jule | 01.14.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , | 22 Comments |

1. Mose 40 – 42

Kapitel 40

40 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, sündigten. 2 Und Pharao wurde auf seine beiden Beamten zornig, auf den Obersten der Mundschenken und auf den Obersten der Bäcker. 3 So setzte er sie in Haft in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnishaus, an den Ort, wo Joseph Gefangener war. 4 Dann bestellte der Oberste der Leibwache Joseph zu ihnen, daß er sie bediente; und sie waren weiterhin einige Tage in Haft.

5 Und dann hatten sie beide einen Traum, ein jeder seinen eigenen Traum in der e i n e n Nacht, ein jeder seinen Traum mit dessen eigener Deutung, der Mundschenk und der Bäcker, die dem König von Ägypten gehörten, die im Gefängnishaus Gefangene waren. 6 Als Joseph am Morgen zu ihnen hereinkam und sie sah, siehe, da schauten sie niedergeschlagen aus. 7 Und er begann sich bei den Beamten Pharaos, die mit ihm im Hause seines Herrn in Haft waren, zu erkundigen, indem [er] sprach: „Warum sind heute eure Angesichter so düster?“ 8 Darauf sagten sie zu ihm: „Wir haben einen Traum gehabt, und da ist kein [Traum]deuter bei uns.“ Da sprach Joseph zu ihnen: „Sind Deutungen nicht [Sache] Gottes? Erzählt es mir, bitte.“

9 Und der Oberste der Mundschenken ging daran, Joseph seinen Traum zu erzählen und zu ihm zu sagen: „In meinem Traum, nun, da war ein Weinstock vor mir. 10 Und am Weinstock, da waren drei Ranken, und er schien Schößlinge zu treiben. Seine Blüten brachen hervor. Seine Traubenkämme reiften zu Trauben heran. 11 Und Pharaos Becher war in meiner Hand, und ich ging daran, die Trauben zu nehmen und sie in Pharaos Becher auszupressen. Danach gab ich den Becher in Pharaos Hand.“ 12 Da sprach Joseph zu ihm: „Dies ist seine Deutung: Die drei Ranken sind drei Tage. 13 Von nun an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben, und er wird dich bestimmt wieder in dein Amt einsetzen; und du wirst gewiß den Becher Pharaos in seine Hand geben gemäß dem früheren Brauch, als du sein Mundschenk warst. 14 Doch sollst du meiner gedenken, sobald es dir gutgeht, und du solltest mir bestimmt liebende Güte erweisen, bitte, und mich bei Pharao erwähnen, und du sollst mich aus diesem Haus herausbringen. 15 Denn ich bin tatsächlich aus dem Land der Hebräer entführt worden, und auch hier habe ich gar nichts getan, wofür man mich in das Kerkerloch stecken sollte.“

16 Als der Oberste der Bäcker sah, daß er etwas Gutes gedeutet hatte, sagte er seinerseits zu Joseph: „Auch ich hatte einen Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb waren allerlei Eßwaren für Pharao, wie der Bäcker sie macht, und Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf.“ 18 Da antwortete Joseph und sprach: „Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 Von jetzt an in drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir hinweg erheben und wird dich bestimmt an einen Stamm hängen; und die Vögel werden gewiß dein Fleisch von dir wegfressen.“

20 Es stellte sich nun heraus, daß am dritten Tag Pharaos Geburtstag war, und er ging daran, für alle seine Diener ein Festmahl zu machen und das Haupt des Obersten der Mundschenken zu erheben und das Haupt des Obersten der Bäcker inmitten seiner Diener. 21 Demgemäß setzte er den Obersten der Mundschenken wieder in sein Mundschenkenamt ein, und er gab den Becher weiterhin in Pharaos Hand. 22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er aufhängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte. 23 Der Oberste der Mundschenken gedachte Josephs jedoch nicht und vergaß ihn dann.

Kapitel 41

41 Und es geschah am Ende von zwei vollen Jahren, daß Pharao träumte, und siehe, er stand am Nil. 2 Und da stiegen aus dem Nil sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fettfleischig, und sie gingen daran, im Nilgras zu weiden. 3 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen aus dem Nil heraufstiegen, häßlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie traten neben die Kühe am Ufer des Nil. 4 Dann begannen die Kühe, die häßlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, die sieben Kühe aufzufressen, die schön von Aussehen und fett waren. Hierauf erwachte Pharao.

5 Er schlief jedoch wieder ein und träumte ein zweites Mal. Und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, fett und gut. 6 Und siehe, da waren sieben Ähren, dünn und vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 7 Und die dünnen Ähren begannen die sieben fetten und vollen Ähren zu verschlingen. Darauf erwachte Pharao, und da war es ein Traum.

8 Und es geschah am Morgen, daß sein Geist beunruhigt wurde. Da sandte er hin und rief alle Magie treibenden Priester Ägyptens und all seine Weisen, und Pharao erzählte ihnen dann seine Träume. Doch da war keiner, der sie für Pharao deutete.

9 Dann redete der Oberste der Mundschenken mit Pharao, indem [er] sprach: „Meine Sünden erwähne ich heute. 10 Pharao war zornig auf seine Diener. So setzte er mich in Haft im Haus des Obersten der Leibwache, sowohl mich als auch den Obersten der Bäcker. 11 Danach hatten wir beide in der e i n e n Nacht einen Traum, sowohl ich als auch er. Wir hatten ein jeder seinen Traum mit seiner eigenen Deutung. 12 Und dort war ein junger Mann bei uns, ein Hebräer, ein Diener des Obersten der Leibwache. Als wir sie ihm erzählten, deutete er uns dann unsere Träume. Er deutete einem jeden nach seinem Traum. 13 Und es stellte sich heraus, daß es geradeso geschah, wie er es uns gedeutet hatte. Mich hat man wieder in mein Amt eingesetzt, ihn aber hat man aufgehängt.“

14 Und Pharao sandte dann hin und ließ Joseph rufen, damit man ihn eilends aus dem Kerkerloch hole. Somit rasierte er sich und wechselte seine Überwürfe und ging zu Pharao hinein. 15 Dann sprach Pharao zu Joseph: „Ich habe einen Traum gehabt, doch da ist niemand, der ihn deutet. Nun habe ich selbst von dir sagen hören, daß du einen Traum hören und ihn deuten kannst.“ 16 Darauf antwortete Joseph Pharao, indem [er] sagte: „Das steht nicht bei mir! Gott wird Pharao Wohlergehen ankündigen.“

17 Und weiter redete Pharao zu Joseph: „In meinem Traum, da stand ich am Ufer des Nil. 18 Und siehe, aus dem Nil stiegen sieben Kühe herauf, fettfleischig und schön von Gestalt, und sie begannen im Nilgras zu weiden. 19 Und siehe, da waren sieben andere Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, gering und sehr schlecht von Gestalt und mager an Fleisch. Etwas so Schlechtes wie sie habe ich im ganzen Land Ägypten nicht gesehen. 20 Und die hageren und schlechten Kühe begannen die sieben ersten, fetten Kühe aufzufressen. 21 So kamen diese in ihren Bauch, und doch konnte man nicht erkennen, daß sie in ihren Bauch gekommen waren, da ihr Aussehen ebenso schlecht war wie zu Beginn. Darauf erwachte ich.

22 Danach sah ich in meinem Traum, und siehe, da waren sieben Ähren, die an e i n e m Halm emporkamen, voll und gut. 23 Und siehe, da waren sieben Ähren, verdorrt, dünn, vom Ostwind versengt, die nach ihnen emporwuchsen. 24 Und die dünnen Ähren begannen die sieben guten Ähren zu verschlingen. So legte ich es den Magie treibenden Priestern dar, doch da war keiner, der [es] mir mitteilte.“

25 Dann sprach Joseph zu Pharao: „Der Traum Pharaos ist nur e i n e r. Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao mitgeteilt. 26 Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre. Ebenso sind die sieben guten Ähren sieben Jahre. Der Traum ist nur e i n e r. 27 Und die sieben hageren und schlechten Kühe, die nach ihnen heraufkamen, sind sieben Jahre; und die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren werden sich als sieben Jahre der Hungersnot erweisen. 28 Das ist die Sache, die ich zu Pharao geredet habe: Was der [wahre] Gott tut, hat er Pharao sehen lassen.

29 Siehe, es kommen sieben Jahre mit großem Überfluß im ganzen Land Ägypten. 30 Doch sieben Jahre der Hungersnot werden bestimmt danach entstehen, und aller Überfluß im Land Ägypten wird gewiß vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land einfach verzehren. 31 Und der einstige Überfluß im Land wird nicht [mehr] zu erkennen sein zufolge jener Hungersnot danach, denn sie wird zweifellos sehr schwer sein. 32 Und die Tatsache, daß sich der Traum für Pharao zweimal wiederholt hat, bedeutet, daß die Sache von seiten des [wahren] Gottes festgesetzt ist, und der [wahre] Gott eilt, sie zu tun.

33 So möge sich nun Pharao nach einem Mann umschauen, der verständig und weise ist, und ihn über das Land Ägypten setzen. 34 Möge Pharao handeln und Aufseher über das Land einsetzen, und er soll während der sieben Jahre des Überflusses ein Fünftel vom Land Ägypten erheben. 35 Und man sollte alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre sammeln, und man möge unter Pharaos Hand Getreide als Nahrungsmittel in den Städten aufhäufen, und man soll es aufbewahren. 36 Und die Nahrungsmittel sollen als Vorrat für das Land für die sieben Jahre Hungersnot dienen, die es im Land Ägypten geben wird, damit das Land nicht durch die Hungersnot weggetilgt wird.“

37 Nun, die Sache erwies sich in den Augen Pharaos und all seiner Diener als gut. 38 Da sagte Pharao zu seinen Dienern: „Kann ein anderer Mann gefunden werden gleich diesem, in welchem der Geist Gottes ist?“ 39 Danach sprach Pharao zu Joseph: „Da Gott dich all dies hat wissen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du wirst persönlich über mein Haus [gesetzt] sein, und mein ganzes Volk wird dir unbedingt gehorchen. Nur was den Thron betrifft, werde ich größer sein als du.“ 41 Und Pharao fügte gegenüber Joseph hinzu: „Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten.“ 42 Darauf nahm Pharao seinen Siegelring von seiner eigenen Hand ab und tat ihn an Josephs Hand und bekleidete ihn mit Kleidern aus feinem Leinen und legte eine Halskette aus Gold um seinen Hals. 43 Überdies ließ er ihn in dem zweiten Ehrenwagen fahren, den er hatte, so daß man vor ihm her ausrufen sollte: „Avréch!“, und setzte ihn so über das ganze Land Ägypten.

44 Und Pharao sprach ferner zu Joseph: „Ich bin Pharao, aber ohne deine Ermächtigung darf niemand seine Hand oder seinen Fuß im ganzen Land Ägypten erheben.“ 45 Danach gab Pharao Joseph den Namen Zaphenath-Paneach und gab ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, zur Frau. Und Joseph begann über das Land Ägypten auszuziehen. 46 Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand.

Dann ging Joseph von Pharao fort und durchzog das ganze Land Ägypten. 47 Und das Land trug weiterhin während der sieben Jahre des Überflusses händevoll. 48 Und er sammelte unablässig alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, die über das Land Ägypten kamen, und er legte die Nahrungsmittel jeweils in die Städte. Die Nahrungsmittel des Feldes, das rings um eine Stadt war, legte er in deren Mitte. 49 Und Joseph häufte weiterhin Getreide in sehr großer Menge auf, wie Sand am Meer, bis man es schließlich aufgab, es zu zählen, denn es war ohne Zahl.

50 Und bevor das Jahr der Hungersnot gekommen war, wurden dem Joseph zwei Söhne geboren, welche ihm Asenath, die Tochter Potipheras, des Priesters von On, gebar. 51 Da gab Joseph dem Erstgeborenen den Namen Manasse, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich all mein Ungemach und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.“ 52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim, denn – um ihn anzuführen – : „Gott hat mich im Lande meines Elends fruchtbar gemacht.“

53 Und die sieben Jahre des Überflusses, die im Land Ägypten geherrscht hatten, gingen allmählich zu Ende, 54 und die sieben Jahre der Hungersnot fingen ihrerseits an zu kommen, so wie es Joseph gesagt hatte. Und die Hungersnot entstand in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten gab es Brot. 55 Zuletzt litt das ganze Land Ägypten Hunger, und das Volk begann zu Pharao um Brot zu schreien. Dann sprach Pharao zu allen Ägyptern: „Geht zu Joseph. Was immer er euch sagt, müßt ihr tun.“ 56 Und die Hungersnot herrschte auf der ganzen Oberfläche der Erde. Dann begann Joseph, alle Getreidespeicher zu öffnen, die in ihrer Mitte waren, und den Ägyptern [Getreide] zu verkaufen, da die Hungersnot das Land Ägypten mit festem Griff erfaßte. 57 Überdies kamen Leute von der ganzen Erde nach Ägypten, um von Joseph [Getreide] zu kaufen, denn die Hungersnot hatte die ganze Erde mit festem Griff erfaßt.

Kapitel. 42

42 Schließlich sah dann Jakob, daß es in Ägypten Getreide gab. Da sprach Jakob zu seinen Söhnen: „Warum schaut ihr einander ständig an?“ 2 Und er fügte hinzu: „Siehe, ich habe gehört, daß es in Ägypten Getreide gibt. Geht nach dort hinab und kauft für uns von dort, daß wir am Leben bleiben und nicht sterben.“ 3 Demgemäß gingen zehn Brüder Josephs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. 4 Jakob aber sandte Benjamin, Josephs Bruder, nicht mit seinen anderen Brüdern, denn er sagte: „Es mag ihm sonst ein tödlicher Unfall zustoßen.“

5 So kamen Israels Söhne zusammen mit den anderen, die zum Einkaufen kamen, weil im Land Kanaan Hungersnot herrschte. 6 Und Joseph war der Machthaber über das Land. Er war es, der den Verkauf an alles Volk der Erde tätigte. Demzufolge kamen Josephs Brüder und beugten sich vor ihm mit ihrem Angesicht zur Erde nieder. 7 Als Joseph seine Brüder zu sehen bekam, erkannte er sie sogleich, aber er machte sich für sie unkenntlich. So redete er hart mit ihnen und sprach zu ihnen: „Woher seid ihr gekommen?“, worauf sie sagten: „Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen.“

8 So erkannte Joseph seine Brüder, sie selbst aber erkannten ihn nicht. 9 Sogleich erinnerte sich Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte weiter zu ihnen: „Ihr seid Spione! Ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 10 Da sprachen sie zu ihm: „Nein, mein Herr, sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. 11 Wir alle miteinander sind Söhne eines einzigen Mannes. Wir sind rechtschaffene Männer. Deine Knechte handeln nicht als Spione.“ 12 Er aber sagte zu ihnen: „Nicht doch! Denn ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land ungeschützt ist!“ 13 Darauf sprachen sie: „Deine Knechte sind zwölf Brüder. Wir sind die Söhne eines einzigen Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserem Vater, während der andere nicht mehr ist.“

14 Joseph sprach jedoch zu ihnen: „Es ist so, wie ich zu euch geredet habe, indem [ich] sagte: ‚Ihr seid Spione!‘ 15 Daran werdet ihr geprüft werden. So wahr Pharao lebt, ihr werdet nicht von hier weggehen, wenn nicht euer jüngster Bruder hierherkommt. 16 Sendet einen von euch, daß er euren Bruder holt, während ihr gebunden seid, damit eure Worte in bezug auf die Wahrheit in eurem Fall geprüft werden. Und wenn nicht, dann seid ihr Spione, so wahr Pharao lebt.“ 17 Hierauf legte er sie miteinander drei Tage lang in Gewahrsam.

18 Danach sprach Joseph am dritten Tag zu ihnen: „Tut dies und bleibt am Leben. Ich fürchte den [wahren] Gott. 19 Wenn ihr rechtschaffen seid, so laßt einen eurer Brüder in eurem Haus des Gewahrsams gebunden bleiben, ihr übrigen aber geht, nehmt Getreide mit für den Hunger in euren Häusern. 20 Dann werdet ihr euren jüngsten Bruder zu mir bringen, damit eure Worte sich als zuverlässig erweisen; und ihr werdet nicht sterben.“ Und sie machten sich daran, so zu tun.

21 Und sie begannen zueinander zu sagen: „Wir sind zweifellos schuldig, was unseren Bruder betrifft, denn wir sahen die Bedrängnis seiner Seele, als er uns um Erbarmen anflehte, wir aber hörten nicht. Darum ist diese Bedrängnis über uns gekommen.“ 22 Dann antwortete ihnen Ruben, indem [er] sprach: „Sagte ich euch nicht: ‚Versündigt euch nicht an dem Kind‘, aber ihr hörtet nicht? Und nun, seht, sein Blut wird gewiß zurückgefordert.“ 23 Was sie betrifft, sie wußten nicht, daß Joseph zuhörte, denn es war ein Dolmetscher zwischen ihnen. 24 Er wandte sich deshalb von ihnen ab und begann zu weinen. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete mit ihnen und nahm Simeon von ihnen weg und band ihn vor ihren Augen. 25 Danach gab Joseph den Befehl, und man füllte dann ihre Behälter mit Getreide. Auch mußte man das Geld der Männer zurückgeben, jedem einzelnen in seinen Sack, und ihnen Proviant für die Reise geben. Und man tat ihnen so.

26 So luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen von dort weg. 27 Als einer seinen Sack öffnete, um im Nachtlager seinem Esel Futter zu geben, bemerkte er sein Geld, und siehe, es war in der Öffnung seines Sackes. 28 Darauf sagte er zu seinen Brüdern: „Mein Geld ist zurückgegeben worden, und nun, hier ist es in meinem Sack!“ Da entfiel ihnen ihr Herz, so daß sie sich zitternd einer zum anderen wandten und sprachen: „Was hat uns Gott da angetan?“

29 Endlich kamen sie zu Jakob, ihrem Vater, in das Land Kanaan und teilten ihm alle Dinge mit, die ihnen widerfahren waren, indem [sie] sprachen: 30 „Der Mann, welcher der Herr des Landes ist, redete hart mit uns, da er uns für Männer hielt, die das Land auskundschafteten. 31 Wir aber sagten zu ihm: ‚Wir sind rechtschaffene Männer. Wir handeln nicht als Spione. 32 Wir sind zwölf Brüder, die Söhne unseres Vaters. Einer ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan.‘ 33 Der Mann aber, welcher der Herr des Landes ist, sprach zu uns: ‚Daran werde ich erkennen, daß ihr rechtschaffen seid: Laßt einen von euch Brüdern bei mir bleiben. Dann nehmt etwas für den Hunger in euren Häusern und geht. 34 Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, damit ich erkenne, daß ihr keine Spione seid, sondern daß ihr rechtschaffen seid. Euren Bruder werde ich euch zurückgeben, und ihr könnt im Land Handel treiben.‘ “

35 Und es ergab sich, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da war eines jeden Geldbündel in seinem Sack. Und sie wie auch ihr Vater bekamen ihre Geldbündel zu Gesicht, und sie gerieten in Furcht. 36 Da rief Jakob, ihr Vater, vor ihnen aus: „Mich habt ihr der Kinder beraubt! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr, und Benjamin werdet ihr mitnehmen! Über mich sind alle diese Dinge gekommen!“ 37 Ruben aber sprach zu seinem Vater: „Meine eigenen beiden Söhne magst du zu Tode bringen, wenn ich ihn dir nicht zurückbringe. Übergib ihn meiner Obhut, und ich werde es sein, der ihn dir zurückbringt.“ 38 Er aber sagte: „Mein Sohn wird nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben. Sollte ihm auf dem Weg, auf dem ihr gehen werdet, ein tödlicher Unfall zustoßen, dann würdet ihr bestimmt mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.“

weiter geht es mit 1. Mose 43 -46

Jule | 01.13.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 9 Comments |

1. Mose 37 – 39

Kapitel 37

37 Und Jakob wohnte weiterhin im Land der Orte der Fremdlingschaft seines Vaters, im Land Kanaan.

2 Dies ist die Geschichte Jakobs.

Als Joseph siebzehn Jahre alt war, hütete er gerade mit seinen Brüdern inmitten der Kleinviehherde Schafe, und da er noch ein Knabe war, war er bei den Söhnen Bilhas und den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Da brachte Joseph ihrem Vater einen schlechten Bericht über sie. 3 Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne, denn er war der Sohn seines Alters; und er ließ ihm ein langes, gestreiftes hemdartiges Gewand machen. 4 Als dann seine Brüder sahen, daß ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, begannen sie ihn zu hassen, und sie vermochten nicht, friedlich mit ihm zu reden.

5 Später hatte Joseph einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit, und sie fanden weiteren Grund, ihn zu hassen. 6 Und er sprach dann zu ihnen: „Hört bitte diesen Traum, den ich gehabt habe. 7 Nun, hier banden wir Garben mitten auf dem Feld, als sich, siehe, meine Garbe aufrichtete und auch aufrecht stand und, siehe, eure Garben sich dann ringsum stellten und sich vor meiner Garbe niederbeugten.“ 8 Und seine Brüder begannen zu ihm zu sagen: „Wirst du wohl gar König über uns werden, oder wirst du wohl gar über uns herrschen?“ So fanden sie neuen Grund, ihn wegen seiner Träume und wegen seiner Worte zu hassen.

9 Danach hatte er noch einen anderen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: „Seht, ich habe nochmals einen Traum gehabt, und seht, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.“ 10 Dann erzählte er es seinem Vater wie auch seinen Brüdern, und sein Vater begann ihn zu schelten und zu ihm zu sagen: „Was bedeutet dieser Traum, den du gehabt hast? Werden wohl gar wir, ich und auch deine Mutter und deine Brüder, kommen und uns vor dir zur Erde niederbeugen?“ 11 Und seine Brüder wurden eifersüchtig auf ihn, aber sein Vater bewahrte das Gesagte.

12 Seine Brüder gingen nun hin, um die Kleinviehherde ihres Vaters nahe bei Sichem zu weiden. 13 Nach einiger Zeit sprach Israel zu Joseph: „Deine Brüder hüten [Kleinviehherden] nahe bei Sichem, nicht wahr? Komm, und laß mich dich zu ihnen senden.“ Darauf sagte er zu ihm: „Hier bin ich!“ 14 So sprach er zu ihm: „Geh, bitte. Sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Kleinviehherde, und bring mir Bescheid.“ Damit sandte er ihn aus der Tiefebene von Hebron weg, und er ging Sichem entgegen. 15 Später fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher. Dann erkundigte sich der Mann bei ihm, indem [er] sprach: „Was suchst du?“ 16 Darauf sagte er: „Meine Brüder suche ich. Teil mir bitte mit: Wo hüten sie die Kleinviehherden?“ 17 Und der Mann fuhr fort: „Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: ‚Laßt uns nach Dothan gehen.‘ “ Somit ging Joseph weiter seinen Brüdern nach und fand sie bei Dothan.

18 Nun erblickten sie ihn aus einiger Entfernung, und noch ehe er zu ihnen herankommen konnte, begannen sie, arglistig einen Anschlag gegen ihn zu planen, um ihn zu Tode zu bringen. 19 So sprachen sie zueinander: „Seht! Da kommt dieser Träumer. 20 Und nun kommt, und laßt uns ihn töten und ihn in eine der Wassergruben werfen; und sagen wir, ein bösartiges wildes Tier habe ihn gefressen. Dann laßt uns sehen, was aus seinen Träumen werden wird.“ 21 Als Ruben das hörte, suchte er ihn aus ihrer Hand zu befreien. Somit sprach er: „Laßt uns seine Seele nicht totschlagen.“ 22 Und Ruben sagte weiter zu ihnen: „Vergießt kein Blut. Werft ihn in diese Wassergrube, die in der Wildnis ist, und legt nicht Hand an ihn.“ Er wollte ihn aus ihrer Hand befreien, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.

23 So geschah es, daß sie, sobald Joseph zu seinen Brüdern kam, Joseph sein langes Gewand auszogen, ja das lange gestreifte Gewand, das er anhatte; 24 danach nahmen sie ihn und warfen ihn in die Wassergrube. Zu der Zeit war die Grube leer; es war kein Wasser darin.

25 Dann setzten sie sich nieder, um Brot zu essen. Als sie ihre Augen erhoben und schauten, nun, da war eine Karawane Ismaeliter, die von Gilead her kam, und ihre Kamele trugen Ladanum und Balsam und harzreiche Rinde auf ihrem Weg, es nach Ägypten hinabzubringen. 26 Darauf sprach Juda zu seinen Brüdern: „Was für ein Gewinn wäre es, falls wir unseren Bruder töteten und sein Blut zudeckten? 27 Kommt, und laßt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen und unsere Hand nicht an ihn legen. Er ist ja doch unser Bruder, unser Fleisch.“ Da hörten sie auf ihren Bruder. 28 Nun gingen Männer, midianitische Kaufleute, vorbei. Daher zogen und hoben sie Joseph aus der Wassergrube herauf und verkauften dann Joseph für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Schließlich brachten diese Joseph nach Ägypten.

29 Später kehrte Ruben zur Wassergrube zurück, und siehe, Joseph war nicht in der Wassergrube. Daher zerriß er seine Kleider. 30 Als er zu seinen anderen Brüdern zurückkehrte, rief er aus: „Das Kind ist weg! Und ich – wohin soll ich denn gehen?“

31 Sie jedoch nahmen Josephs langes Gewand und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten das lange Gewand wiederholt in das Blut. 32 Danach sandten sie das lange gestreifte Gewand hin und ließen es ihrem Vater bringen und sagen: „Dieses haben wir gefunden. Untersuche bitte, ob es das lange Gewand deines Sohnes ist oder nicht.“ 33 Und er ging daran, es zu untersuchen, und rief aus: „Es ist das lange Gewand meines Sohnes! Ein bösartiges wildes Tier muß ihn gefressen haben! Joseph ist bestimmt zerrissen worden!“ 34 Dabei zerriß Jakob seine Überwürfe und legte Sacktuch um seine Hüften und hielt viele Tage Trauer um seinen Sohn. 35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich wiederholt auf, ihn zu trösten, er aber weigerte sich immer wieder, sich trösten zu lassen, und sprach: „Denn ich werde trauernd zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren!“ Und sein Vater fuhr fort, um ihn zu weinen.

36 Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbeamten Pharaos, den Obersten der Leibwache.

Kapitel 38

38 Nun geschah es unterdessen, als Juda von seinen Brüdern hinabzog, daß er [sein Zelt] in der Nähe eines Mannes aufschlug, eines Adullamiters, und sein Name war Hira. 2 Und dort bekam Juda eine Tochter eines gewissen Kanaaniters zu sehen, und sein Name war Schua. Da nahm er sie und hatte Beziehungen mit ihr. 3 Und sie wurde schwanger. Später gebar sie einen Sohn, und er gab ihm den Namen Er. 4 Wieder wurde sie schwanger. Nach einiger Zeit gebar sie einen Sohn und gab ihm den Namen Onan. 5 Sodann gebar sie noch ein weiteres Mal einen Sohn und gab ihm den Namen Schela. Nun war er gerade in Achsib zu der Zeit, da sie ihn gebar.

6 Nach einiger Zeit nahm Juda für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, und ihr Name war Tamar. 7 Aber Er, Judas Erstgeborener, erwies sich als böse in den Augen Jehovas; folglich brachte Jehova ihn zu Tode. 8 Im Hinblick darauf sprach Juda zu Onan: „Habe Beziehungen mit der Frau deines Bruders, und vollzieh mit ihr die Schwagerehe, und erwecke deinem Bruder Nachkommen.“ 9 Onan aber wußte, daß die Nachkommen nicht ihm gehören würden; und so geschah es, als er wirklich Beziehungen mit der Frau seines Bruders hatte, daß er seinen Samen zur Erde verschwendete, um seinem Bruder keine Nachkommen zu geben. 10 Nun war das, was er tat, böse in den Augen Jehovas; folglich brachte er auch ihn zu Tode. 11 Da sprach Juda zu Tamar, seiner Schwiegertochter: „Wohne als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela herangewachsen ist.“ Denn er sagte sich: „Auch er mag sterben wie seine Brüder.“ Demgemäß ging Tamar hin und wohnte weiterhin im Haus ihres eigenen Vaters.

12 So vergingen viele Tage, und die Tochter Schuas, die Frau Judas, starb; und Juda beobachtete die Trauerzeit. Danach ging er zu den Scherern seiner Schafe nach Timna hinauf, er und Hira, sein Gefährte, der Adullamiter. 13 Dann wurde es Tamar mitgeteilt: „Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, seine Schafe zu scheren.“ 14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schal und verschleierte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna liegt. Denn sie sah, daß Schela herangewachsen war, und doch war sie ihm nicht zur Frau gegeben worden.

15 Als Juda sie erblickte, hielt er sie sogleich für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt. 16 Da bog er zu ihr ab an dem Weg und sagte: „Gestatte mir bitte, Beziehungen mit dir zu haben.“ Denn er wußte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sprach: „Was wirst du mir geben, damit du Beziehungen mit mir haben kannst?“ 17 Darauf sagte er: „Ich selbst werde ein Ziegenböckchen von der Herde senden.“ Sie aber sprach: „Wirst du ein Pfand geben, bis du es sendest?“ 18 Und er fuhr fort: „Was soll ich dir als Pfand geben?“, worauf sie sagte: „Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast.“ Da gab er sie ihr und hatte Beziehungen mit ihr, so daß sie von ihm schwanger wurde. 19 Danach stand sie auf und ging hin und legte ihren Schal von sich und bekleidete sich mit den Kleidern ihrer Witwenschaft.

20 Und Juda ging daran, das Ziegenböckchen durch die Hand seines Gefährten, des Adullamiters, zu senden, um das Pfand aus der Hand der Frau zurückzubekommen, aber er fand sie nie. 21 Und er erkundigte sich dann bei den Männern ihres Ortes, indem [er] sprach: „Wo ist jene Tempelprostituierte, die in Enajim am Weg war?“ Sie aber sagten immer wieder: „Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.“ 22 Schließlich kehrte er zu Juda zurück und sprach: „Ich fand sie nie, und außerdem sagten die Männer des Ortes: ‚Keine Tempelprostituierte ist je an diesem Ort gewesen.‘ “ 23 Da sprach Juda: „Sie möge es für sich nehmen, damit wir nicht zum Gespött werden. Auf jeden Fall habe ich dieses Böckchen gesandt, aber du – du hast sie ja nicht gefunden.“

24 Etwa drei Monate später jedoch geschah es, daß dem Juda mitgeteilt wurde: „Tamar, deine Schwiegertochter, hat die Hure gespielt, und siehe, sie ist durch ihre Hurerei auch schwanger.“ Darauf sprach Juda: „Bringt sie hinaus, und sie soll verbrannt werden.“ 25 Als sie hinausgebracht wurde, sandte sie ihrerseits zu ihrem Schwiegervater und ließ sagen: „Von dem Mann, dem diese [Dinge] gehören, bin ich schwanger.“ Und sie fügte hinzu: „Untersuche bitte, wem diese gehören, der Siegelring und die Schnur und der Stab.“ 26 Da untersuchte Juda sie und sprach: „Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie ja meinem Sohn Schela nicht gegeben.“ Und er hatte danach keinen weiteren Verkehr mit ihr.

27 Nun ergab es sich zu der Zeit, da sie gebar, daß, siehe da, Zwillinge in ihrem Leib waren. 28 Ferner geschah es, als sie gebar, daß einer seine Hand herausstreckte, und die Hebamme faßte sogleich zu und band ein Stück Karmesin um seine Hand, wobei [sie] sagte: „Dieser ist zuerst herausgekommen.“ 29 Schließlich geschah es, sobald er seine Hand zurückzog, daß, siehe da, sein Bruder herauskam, so daß sie ausrief: „Was bezweckst du damit, daß du dir einen Durchbruch gerissen hast?“ Folglich wurde ihm der Name Perez gegeben. 30 Und danach kam sein Bruder heraus, an dessen Hand das Stück Karmesin war, und ihm wurde der Name Serach gegeben.

Kapitel 39

39 Joseph nun wurde nach Ägypten hinabgebracht, und Potiphar, ein Hofbeamter Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn schließlich aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthinab gebracht hatten. 2 Es zeigte sich aber, daß Jehova mit Joseph war, so daß er sich als ein erfolgreicher Mann erwies und über das Haus seines Herrn, des Ägypters, [gesetzt] wurde. 3 Und sein Herr sah schließlich, daß Jehova mit ihm war und daß Jehova alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ.

4 Und Joseph fand fortwährend Gunst in seinen Augen und bediente ihn ständig, so daß er ihn über sein Haus einsetzte, und alles, was sein war, gab er in seine Hand. 5 Und die Folge war, daß von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alles einsetzte, was sein war, Jehova das Haus des Ägypters um Josephs willen fortgesetzt segnete, und so kam es, daß Jehovas Segen auf allem war, was er im Haus und auf dem Feld hatte. 6 Schließlich ließ er alles, was er hatte, in der Hand Josephs; und er wußte überhaupt nichts von dem, was bei ihm war, ausgenommen von dem Brot, das er aß. Überdies wurde Joseph schön von Gestalt und schön von Aussehen.

7 Nach diesen Dingen nun geschah es, daß die Frau seines Herrn ihre Augen zu Joseph zu erheben und zu sagen begann: „Leg dich zu mir.“ 8 Er aber weigerte sich jeweils und sprach zu der Frau seines Herrn: „Siehe, mein Herr weiß nichts von dem, was bei mir im Haus ist, und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. 9 Da ist niemand größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie also könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“

10 So kam es, als sie Tag für Tag auf Joseph einredete, daß er nie auf sie hörte, bei ihr zu liegen, bei ihr zu bleiben. 11 Es geschah aber, daß er an diesem Tag wie an anderen Tagen in das Haus ging, um seine Geschäfte zu besorgen, und da war keiner von den Männern des Hauses dort im Haus. 12 Da packte sie ihn bei seinem Kleid und sprach: „Leg dich zu mir!“ Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand und ergriff die Flucht und lief hinaus. 13 Da geschah es, sobald sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte, um ins Freie fliehen zu können, 14 daß sie begann, die Männer ihres Hauses zu rufen und zu ihnen zu sagen: „Seht! Er hat uns einen Mann, einen Hebräer, gebracht, um uns zum Gegenstand des Gelächters zu machen. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, ich aber habe mit lautester Stimme zu rufen begonnen. 15 Und es geschah, sobald er hörte, daß ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und die Flucht ergriff und hinauslief.“ 16 Danach ließ sie sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr in sein Haus kam.

17 Dann redete sie zu ihm gemäß diesen Worten, indem [sie] sprach: „Der hebräische Diener, den du uns gebracht hast, ist zu mir gekommen, um mich zum Gegenstand des Gelächters zu machen. 18 Doch geschah es, sobald ich meine Stimme erhob und zu schreien begann, daß er sein Kleid neben mir zurückließ und dann ins Freie floh.“ 19 Und es begab sich, sobald sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem [sie] sagte: „Das und das hat dein Diener mir angetan“, daß sein Zorn entbrannte. 20 Da nahm Josephs Herr ihn und übergab ihn dem Gefängnishaus, dem Ort, wo die Gefangenen des Königs in Arrest gehalten wurden, und er blieb dort im Gefängnishaus.

21 Jehova jedoch war weiterhin mit Joseph und erwies ihm fortwährend liebende Güte und ließ ihn Gunst finden in den Augen des obersten Beamten des Gefängnishauses. 22 So gab der oberste Beamte des Gefängnishauses alle Gefangenen, die sich im Gefängnishaus befanden, in die Hand Josephs; und es erwies sich, daß alles, was man dort tat, von ihm getan wurde. 23 Der oberste Beamte des Gefängnishauses kümmerte sich um gar nichts, was in seiner Hand war, denn Jehova war mit [Joseph], und was er tat, ließ Jehova gelingen.

weiter geht es mit 1. Mose 40 – 42

Jule | 01.12.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Text in der Bibel | 9 Comments |

1. Mose 27 – 29

Kapitel 27

27 Nun geschah es, als Isa·ak alt war und seine Augen zu trübe waren, um zu sehen, daß er dann Esau, seinen älteren Sohn, rief und zu ihm sagte: „Mein Sohn!“, worauf dieser zu ihm sprach: „Hier bin ich!“ 2 Und er sagte weiter: „Sieh nun, ich bin alt geworden. Den Tag meines Todes weiß ich nicht. 3 So nimm bitte jetzt deine Geräte, deinen Köcher und deinen Bogen, und geh hinaus aufs Feld und erjage mir ein Stück Wild. 4 Dann bereite mir ein schmackhaftes Gericht, so wie ich es gern habe, und bring es mir, und, ah, laß mich essen, damit meine Seele dich segnet, bevor ich sterbe.“

5 Rebekka aber hörte zu, als Isa·ak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld hinaus, um Wild zu erjagen und es hereinzubringen. 6 Und Rebekka sprach zu Jakob, ihrem Sohn: „Sieh, ich habe eben deinen Vater zu Esau, deinem Bruder, reden hören, indem [er] sprach: 7 ‚Bring mir etwas Wildbret, und mache mir ein schmackhaftes Gericht, und, ah, laß mich essen, damit ich dich vor meinem Tod vor Jehova segne.‘ 8 Und nun, mein Sohn, hör auf meine Stimme in dem, was ich dir gebiete. 9 Geh bitte zur Herde, und hol mir von dort zwei gute Ziegenböckchen, damit ich sie zu einem schmackhaften Gericht für deinen Vater zurechtmache, so wie er es gern hat. 10 Dann sollst du es deinem Vater bringen, und er soll es essen, damit er dich vor seinem Tod segnet.“

11 Und Jakob sagte dann zu Rebekka, seiner Mutter: „Aber Esau, mein Bruder, ist ein behaarter Mann, und ich bin ein Mann [von] glatter [Haut]. 12 Was nun, wenn mein Vater mich betastet? Dann werde ich zweifellos in seinen Augen wie einer werden, der Spott treibt, und ich werde gewiß einen Fluch über mich bringen und keinen Segen.“ 13 Darauf sprach seine Mutter zu ihm: „Auf mich komme der dir zugedachte Fluch, mein Sohn. Nur hör auf meine Stimme und geh, hol [sie] mir.“ 14 Daher ging er hin und holte [sie] und brachte [sie] seiner Mutter, und seine Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte. 15 Danach nahm Rebekka Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die begehrtesten, die bei ihr im Haus waren, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an. 16 Und die Felle der Ziegenböckchen legte sie über seine Hände und über die unbehaarte Stelle seines Halses. 17 Dann gab sie das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie bereitet hatte, ihrem Sohn Jakob in die Hand.

18 So ging er zu seinem Vater hinein und sprach: „Mein Vater!“, worauf er sagte: „Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?“ 19 Und Jakob sprach weiter zu seinem Vater: „Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe es so getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich bitte auf. Setz dich und iß etwas von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segnet.“ 20 Hierauf sagte Isa·ak zu seinem Sohn: „Wie kommt es, daß du es so rasch gefunden hast, mein Sohn?“ Er sprach darauf: „Weil Jehova, dein Gott, es mir entgegenkommen ließ.“ 21 Dann sagte Isa·ak zu Jakob: „Tritt bitte herzu, damit ich dich betaste, mein Sohn, um zu erkennen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.“ 22 Da trat Jakob zu Isa·ak, seinem Vater, heran, und er betastete ihn dann, worauf er sprach: „Die Stimme ist die Stimme Jakobs, aber die Hände sind die Hände Esaus.“ 23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände sich als so behaart erwiesen wie die Hände Esaus, seines Bruders. Daher segnete er ihn.

24 Danach sagte er: „Du bist wirklich mein Sohn Esau?“, worauf er sprach: „Ich bin’s.“ 25 Dann sagte er: „Bring es her zu mir, damit ich etwas von dem Wildbret meines Sohnes esse, so daß meine Seele dich segnet.“ Darauf brachte er es nahe zu ihm, und er begann zu essen, und er brachte ihm Wein, und er begann zu trinken. 26 Dann sprach Isa·ak, sein Vater, zu ihm: „Tritt bitte herzu, und küsse mich, mein Sohn.“ 27 Da trat er herzu und küßte ihn, und er konnte den Geruch seiner Kleider riechen. Und er ging daran, ihn zu segnen und zu sagen:

„Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das Jehova gesegnet hat. 28 Und möge dir der [wahre] Gott den Tau der Himmel und die fruchtbaren Landstriche der Erde und Korn und neuen Wein in Fülle geben. 29 Mögen Völker dir dienen, und mögen sich Völkerschaften vor dir niederbeugen. Werde Herr über deine Brüder, und mögen die Söhne deiner Mutter sich vor dir niederbeugen. Verflucht sei jeder von denen, die dich verfluchen, und gesegnet sei jeder von denen, die dich segnen.“

30 Nun geschah es, sobald Isa·ak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja es geschah tatsächlich, als Jakob kaum von dem Angesicht Isa·aks, seines Vaters, hinausgegangen war, daß Esau, sein Bruder, von seiner Jagd zurückkam. 31 Und auch er ging daran, ein schmackhaftes Gericht zu bereiten. Dann brachte er es seinem Vater und sprach zu seinem Vater: „Möge sich mein Vater aufrichten und etwas von dem Wildbret seines Sohnes essen, damit deine Seele mich segnet.“ 32 Daraufhin sagte Isa·ak, sein Vater, zu ihm: „Wer bist du?“, worauf er sprach: „Ich bin dein Sohn, dein erstgeborener, Esau.“ 33 Und Isa·ak erbebte unter starkem Zittern über alle Maßen, und so sagte er: „Wer war es denn, der Wild erjagte und kam, um es mir zu bringen, so daß ich von allem aß, ehe du hereinkommen konntest, und ich ihn segnete? Gesegnet wird er auch werden!“

34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, begann er überaus laut und bitterlich zu schreien und zu seinem Vater zu sagen: „Segne mich, ja auch mich, mein Vater!“ 35 Er aber sprach weiter: „Dein Bruder kam mit Trug, damit er den dir zugedachten Segen empfange.“ 36 Hierauf sagte er: „Ist das nicht der Grund, weshalb man ihm den Namen Jakob gegeben hat, daß er mich diese zwei Male verdrängen sollte? Mein Erstgeburtsrecht hat er schon genommen, und siehe, jetzt hat er meinen Segen genommen!“ Dann fügte er hinzu: „Hast du keinen Segen für mich aufbehalten?“ 37 Aber Isa·ak antwortete Esau, indem er fortfuhr: „Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich eingesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm als Knechte gegeben, und mit Korn und neuem Wein habe ich ihn für seinen Unterhalt versehen, und wo ist da irgend etwas, was ich für dich, mein Sohn, tun kann?“

38 Dann sprach Esau zu seinem Vater: „Hast du denn nur e i n e n Segen, mein Vater? Segne mich, ja auch mich, mein Vater!“ Damit erhob Esau seine Stimme und brach in Tränen aus. 39 Da gab Isa·ak, sein Vater, ihm zur Antwort:

„Siehe, fern von den fruchtbaren Landstrichen der Erde wird dein Wohnsitz gefunden werden und fern von dem Tau der Himmel droben. 40 Und von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Aber es wird gewiß geschehen, daß du, wenn du rastlos wirst, tatsächlich sein Joch von deinem Hals weg zerbrechen wirst.“

41 Esau aber feindete Jakob wegen des Segens an, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und Esau sprach immer wieder in seinem Herzen: „Die Tage der Trauer um meinen Vater kommen näher. Danach werde ich Jakob, meinen Bruder, töten.“ 42 Als der Rebekka die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, mitgeteilt wurden, sandte sie sogleich hin und rief Jakob, ihren jüngeren Sohn, und sagte zu ihm: „Siehe! Esau, dein Bruder, tröstet sich in bezug auf dich – um dich zu töten. 43 Nun denn, mein Sohn, hör auf meine Stimme, und steh auf, lauf weg zu Laban, meinem Bruder, nach Haran. 44 Und du sollst einige Tage bei ihm wohnen, bis sich der Grimm deines Bruders gelegt hat, 45 bis sich der Zorn deines Bruders von dir abwendet und er vergessen hat, was du ihm angetan hast. Und ich werde gewiß hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich auch euer beider an e i n e m Tag beraubt werden?“

46 Danach sagte Rebekka wiederholt zu Isa·ak: „Ich bin so weit, daß mich mein Leben wegen der Töchter Heths anwidert. Wenn sich Jakob je eine Frau von den Töchtern Heths nimmt wie diese von den Töchtern des Landes, was habe ich da noch vom Leben?“

Kapitel 28

28 Demzufolge rief Isa·ak den Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: „Du sollst keine Frau von den Töchtern Kanaans nehmen. 2 Steh auf, geh nach Paddan-Aram zum Haus Bethuëls, des Vaters deiner Mutter, und von dort nimm dir eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. 3 Und Gott, der Allmächtige, wird dich segnen und dich fruchtbar machen und dich mehren, und du wirst bestimmt zu einer Versammlung von Völkern werden. 4 Und er wird dir den Segen Abrahams geben, dir und deinem Samen mit dir, damit du von dem Land der Orte deiner Fremdlingschaft Besitz nimmst, das Gott dem Abraham gegeben hat.“

5 So sandte Isa·ak Jakob weg, und er machte sich auf den Weg nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn Bethuëls, des Syrers, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.

6 Als Esau sah, daß Isa·ak Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram weggesandt hatte, damit er sich von dort eine Frau nehme, und daß er ihm, als er ihn segnete, den Befehl auferlegte, indem [er] sprach: „Nimm dir keine Frau von den Töchtern Kanaans“, 7 und daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Paddan-Aram unterwegs war, 8 da sah Esau, daß die Töchter Kanaans den Augen Isa·aks, seines Vaters, mißfielen. 9 Deswegen ging Esau zu Ismael und nahm sich Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, zur Frau, zu seinen anderen Frauen hinzu.

10 Und Jakob setzte seinen Weg von Beërscheba aus fort und ging nach Haran weiter. 11 Nach einiger Zeit gelangte er an einen Ort und schickte sich an, die Nacht dort zu verbringen, weil die Sonne untergegangen war. So nahm er einen von den Steinen des Ortes und setzte ihn als seine Kopfstütze hin und legte sich an jenem Ort nieder. 12 Und er begann zu träumen, und siehe, da war eine Leiter auf die Erde gestellt, und ihre Spitze reichte an die Himmel; und siehe, Gottes Engel stiegen daran auf und nieder. 13 Und siehe, Jehova stand über ihr, und er sprach dann:

„Ich bin Jehova, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isa·aks. Das Land, auf dem du liegst, dir werde ich es geben und deinem Samen. 14 Und dein Same wird bestimmt wie die Staubkörnchen der Erde werden, und du wirst dich gewiß nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden ausbreiten, und durch dich und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Familien des Erdbodens segnen. 15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich auf dem ganzen Weg, den du gehst, behüten, und ich will dich auf diesen Boden zurückbringen, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich wirklich getan habe, was ich zu dir geredet habe.“

16 Dann erwachte Jakob aus seinem Schlaf und sagte: „Wahrlich, Jehova ist an diesem Ort, und ich selbst wußte es nicht.“ 17 Und er geriet in Furcht und fügte hinzu: „Wie furchteinflößend dieser Ort ist! Das ist nichts anderes als das Haus Gottes, und das ist das Tor der Himmel.“ 18 Da stand Jakob am Morgen früh auf und nahm den Stein, der dort als seine Kopfstütze [lag], und er stellte ihn als Säule auf und goß Öl über dessen Spitze. 19 Ferner gab er jenem Ort den Namen Bethel; Tatsache aber ist, daß Lus früher der Name der Stadt war.

20 Und Jakob legte dann ein Gelübde ab, indem [er] sprach: „Wenn Gott weiter mit mir sein wird und mich auf diesem Weg, den ich gehe, gewiß behüten wird und mir bestimmt Brot zu essen und Kleider zum Anziehen geben wird 21 und ich wirklich in Frieden zu dem Haus meines Vaters zurückkehren werde, dann wird sich Jehova als mein Gott erwiesen haben. 22 Und dieser Stein, den ich als Säule aufgestellt habe, wird ein Haus Gottes werden, und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir ganz bestimmt den Zehnten geben.“

Kapitel 29

29 Danach setzte Jakob seine Füße in Bewegung und reiste nach dem Land der Orientalen weiter. 2 Nun schaute er, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Feld, und siehe, drei Schafherden lagerten daran, denn aus diesem Brunnen pflegte man die Herden zu tränken; und da war ein großer Stein über der Öffnung des Brunnens. 3 Wenn alle Herden dort zusammengebracht waren, wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens weg, und man tränkte die Kleinviehherden, worauf man den Stein wieder an seinen Platz über der Öffnung des Brunnens brachte.

4 Da sagte Jakob zu ihnen: „Meine Brüder, von welchem Ort seid ihr?“, worauf sie sprachen: „Wir sind von Haran.“ 5 Dann sagte er zu ihnen: „Kennt ihr Laban, den Enkel Nahors?“, worauf sie sagten: „Wir kennen ihn.“ 6 Hierauf sprach er zu ihnen: „Geht es ihm gut?“ Sie sagten darauf: „Es geht [ihm] gut. Und da kommt Rahel, seine Tochter, mit den Schafen!“ 7 Und er sprach weiter: „Nun, es ist noch voller Tag. Es ist nicht die Zeit, die Viehherden zusammenzubringen. Tränkt die Schafe, dann geht sie weiden.“ 8 Hierauf sagten sie: „Das dürfen wir nicht tun, bis alle Herden zusammengebracht sind und man wirklich den Stein von der Öffnung des Brunnens wegwälzt. Dann sollen wir die Schafe tränken.“

9 Während er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten, denn sie war eine Hirtin. 10 Und es geschah, als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, sah, daß Jakob sogleich herbeikam und den Stein von der Öffnung des Brunnens wegwälzte und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, tränkte. 11 Dann küßte Jakob Rahel und erhob seine Stimme und brach in Tränen aus. 12 Und Jakob begann Rahel mitzuteilen, daß er der Bruder ihres Vaters und daß er der Sohn Rebekkas sei. Und sie lief hin und teilte es ihrem Vater mit.

13 Nun geschah es, daß Laban, sobald er den Bericht über Jakob, den Sohn seiner Schwester, hörte, ihm entgegenlief. Dann umarmte er ihn und küßte ihn und brachte ihn in sein Haus. Und er begann, Laban alle diese Dinge zu erzählen. 14 Danach sprach Laban zu ihm: „In der Tat, du bist mein Bein und mein Fleisch.“ So wohnte er einen vollen Monat bei ihm.

15 Danach sagte Laban zu Jakob: „Bist du mein Bruder und sollst mir umsonst dienen? Teil mir mit: Was soll dein Lohn sein?“ 16 Laban nun hatte zwei Töchter. Der Name der älteren war Lea und der Name der jüngeren Rahel. 17 Die Augen Leas aber hatten keinen Glanz, während Rahel schön von Gestalt und schön von Angesicht geworden war. 18 Und Jakob war in Rahel verliebt. So sprach er: „Ich bin willens, dir um Rahel, deine jüngere Tochter, sieben Jahre zu dienen.“ 19 Darauf sprach Laban: „Es ist besser für mich, sie dir zu geben, als daß ich sie einem anderen Mann gebe. Bleibe bei mir.“ 20 Und Jakob diente dann sieben Jahre um Rahel, aber wegen seiner Liebe zu ihr erwiesen sie sich in seinen Augen wie einige wenige Tage.

21 Dann sagte Jakob zu Laban: „Übergib mir meine Frau, denn meine Tage sind um, und laß mich mit ihr Beziehungen haben.“ 22 Darauf versammelte Laban alle Männer des Ortes und machte ein Festmahl. 23 Aber es stellte sich heraus, daß er während des Abends daranging, seine Tochter Lea zu nehmen und sie zu ihm zu bringen, damit er mit ihr Beziehungen habe. 24 Überdies gab Laban ihr seine Magd Silpa zur Magd, ja seiner Tochter Lea. 25 So ergab es sich am Morgen, daß es, siehe, Lea war! Demzufolge sprach er zu Laban: „Was hast du mir da angetan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum also hast du mich hintergangen?“ 26 Darauf sagte Laban: „Es ist nicht üblich an unserem Ort, auf diese Weise zu tun, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben. 27 Feiere die Woche dieser Frau vollends. Danach wird dir auch diese andere Frau für den Dienst gegeben werden, den du mir sieben weitere Jahre leisten kannst.“ 28 Dementsprechend tat Jakob so und feierte die Woche dieser Frau vollends, worauf er ihm seine Tochter Rahel zur Frau gab. 29 Außerdem gab Laban seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.

30 Dann hatte er auch mit Rahel Beziehungen und brachte auch mehr Liebe zu Rahel zum Ausdruck als zu Lea, und er ging daran, ihm noch sieben weitere Jahre zu dienen. 31 Als Jehova nun sah, daß Lea gehaßt war, öffnete er dann ihren Mutterschoß, Rahel aber war unfruchtbar. 32 Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn und gab ihm dann den Namen Ruben, denn sie sprach: „Weil Jehova mein Elend angesehen hat, indem mein Mann mich jetzt zu lieben beginnen wird.“ 33 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sagte dann: „Weil Jehova gehört hat, daß ich gehaßt war, und so hat er mir auch diesen gegeben.“ Demzufolge gab sie ihm den Namen Simeon. 34 Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach dann: „Jetzt, diesmal, wird mein Mann sich mir anschließen, weil ich ihm drei Söhne geboren habe.“ Es wurde ihm daher der Name Levi gegeben. 35 Und sie wurde nochmals schwanger und gebar einen Sohn und sprach dann: „Diesmal werde ich Jehova lobpreisen.“ Sie gab ihm daher den Namen Juda. Danach hörte sie auf zu gebären.

auch hier gibt es wieder ein passendes Drama: Wie verwendest du dein Leben?

sowie einiges an zusätzlichem Stoff: Abraham und Sara – Wir können einen Glauben haben wie sie! und Rebekka – Gottergeben und tatkräftig und später kommt noch ein Artikel „für unsere jungen Leser“ über Rebekka und wie wir sie nachahmen können

weiter in der Bibel geht es mit 1. Mose 30 – 32

Jule | 01.09.09 | 1. Mose, Bild mit biblischen Szenen, eigene Gedanken zum Geschehen, MultiMedia, Text in der Bibel | 25 Comments |

1. Mose 23 – 26

Kapitel 23

23 Und die Lebenszeit Saras betrug schließlich hundertsiebenundzwanzig Jahre. Das waren die Lebensjahre Saras. 2 Dann starb Sara in Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Land Kanaan, und Abraham ging hinein, um Klage um Sara zu halten und sie zu beweinen. 3 Dann stand Abraham von seiner Toten auf und ging daran, mit den Söhnen Heths zu reden, indem [er] sprach: 4 „Ein ansässiger Fremdling und Ansiedler bin ich unter euch. Gebt mir eine Grabstätte zum Besitztum unter euch, damit ich meine Tote begrabe, mir aus den Augen.“ 5 Darauf antworteten die Söhne Heths Abraham, indem [sie] zu ihm sagten: 6 „Höre uns, mein Herr. Ein Vorsteher Gottes bist du in unserer Mitte. In der auserlesensten unserer Grabstätten begrabe deine Tote. Keiner von uns wird dir seine Grabstätte vorenthalten, um zu verhindern, daß [du] deine Tote begräbst.“

7 Da stand Abraham auf und verbeugte sich vor den Einheimischen, den Söhnen Heths, 8 und redete mit ihnen, indem [er] sprach: „Wenn eure Seelen damit einverstanden sind, daß ich meine Tote begrabe, mir aus den Augen, so hört auf mich und setzt [euch] für mich bei Ephron, dem Sohn Zohars, nachdrücklich dafür ein, 9 daß er mir die Höhle von Machpela gibt, die sein ist, welche am äußersten Ende seines Feldes liegt. Für den vollen Betrag in Silber gebe er sie mir als Grabstättenbesitz in eurer Mitte.“

10 Ephron nun saß inmitten der Söhne Heths. Da antwortete Ephron, der Hethiter, Abraham vor den Ohren der Söhne Heths im Beisein aller, die in das Tor seiner Stadt eingingen, indem [er] sagte: 11 „Nein, mein Herr! Hör mich an. Das Feld will ich dir geben, und die Höhle, die darauf ist, dir will ich sie geben. Vor den Augen der Söhne meines Volkes will ich sie dir geben. Begrabe deine Tote.“ 12 Darauf verbeugte sich Abraham vor den Einheimischen 13 und redete zu Ephron vor den Ohren der Einheimischen, indem [er] sprach: „Nur wenn du – nein, hör mich an! Ich will dir für das Feld den Betrag in Silber geben. Nimm ihn von mir, damit ich meine Tote dort begrabe.“

14 Da antwortete Ephron Abraham, indem [er] zu ihm sagte: 15 „Mein Herr, hör mich an! Ein Stück Land, das vierhundert Schekel Silber wert ist, was ist das zwischen mir und dir? So begrabe deine Tote.“ 16 Somit hörte Abraham auf Ephron, und Abraham wog Ephron den Betrag in Silber dar, den er vor den Ohren der Söhne Heths erwähnt hatte, vierhundert Schekel Silber, gängig bei den Kaufleuten. 17 So wurde [ihm] das Feld Ephrons bestätigt, das in Machpela war, welches vor Mamre liegt, das Feld und die Höhle, die darauf war, und alle Bäume, die auf dem Feld standen, die sich innerhalb aller seiner Grenzen ringsum befanden, 18 [nämlich] dem Abraham, als sein durch Kauf erworbenes Eigentum vor den Augen der Söhne Heths inmitten all derer, die in das Tor seiner Stadt eingingen. 19 Und danach begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Feldes von Machpela vor Mamre, das heißt Hebron, im Land Kanaan. 20 So wurden das Feld und die Höhle, die darauf war, dem Abraham als Grabstättenbesitz von seiten der Söhne Heths bestätigt.

Kapitel 24

24 Nun war Abraham alt, an Jahren vorgerückt; und Jehova hatte Abraham in allem gesegnet. 2 Daher sprach Abraham zu seinem Diener, dem ältesten seines Hauses, der alles, was er hatte, verwaltete: „Leg bitte deine Hand unter meine Hüfte, 3 da ich dich bei Jehova, dem Gott der Himmel und dem Gott der Erde, schwören lassen will, daß du für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen wirst, unter denen ich wohne, 4 sondern du wirst in mein Land und zu meinen Verwandten gehen, und du wirst bestimmt für meinen Sohn, für Isa·ak, eine Frau nehmen.“

5 Der Diener sprach jedoch zu ihm: „Was nun, wenn die Frau nicht mit mir in dieses Land zu kommen wünscht? Muß ich deinen Sohn in das Land zurückbringen, von dem du ausgezogen bist?“ 6 Hierauf sagte Abraham zu ihm: „Sei auf der Hut, daß du meinen Sohn nicht dahin zurückbringst. 7 Jehova, der Gott der Himmel, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandten holte und der zu mir redete und der mir schwor, indem [er] sprach: ‚Deinem Samen werde ich dieses Land geben‘, er wird seinen Engel vor dir hersenden, und du wirst gewiß von dort für meinen Sohn eine Frau nehmen. 8 Sollte aber die Frau nicht wünschen, mit dir zu kommen, so wirst du von diesem mir geleisteten Eid frei geworden sein. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen.“ 9 Darauf legte der Diener seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm hinsichtlich dieser Sache.

10 Da nahm der Diener zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und schickte sich an, mit allerlei Gutem seines Herrn in seiner Hand zu gehen. Dann erhob er sich und begab sich auf seinen Weg nach Mesopotamien, zur Stadt Nahors. 11 Schließlich ließ er die Kamele außerhalb der Stadt an einem Wasserbrunnen um die Abendzeit niederknien, um die Zeit, da die Wasserschöpferinnen gewöhnlich hinausgingen. 12 Und er sprach dann: „Jehova, Gott meines Herrn Abraham, laß es bitte vor mir an diesem Tag geschehen und erweise an meinem Herrn Abraham liebende Güte. 13 Hier habe ich mich an eine Wasserquelle gestellt, und die Töchter der Männer der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. 14 Es soll geschehen, daß die junge Frau, zu der ich sagen werde: ‚Laß bitte deinen Wasserkrug herab, damit ich trinke‘ und die tatsächlich sagen wird: ‚Trink, und ich werde auch deine Kamele tränken‘, diese sollst du deinem Knecht, dem Isa·ak, bestimmen; und daran laß mich erkennen, daß du meinem Herrn gegenüber loyale Liebe erwiesen hast.“

15 Nun geschah es, noch ehe er zu Ende geredet hatte, daß, siehe da, Rebekka herauskam, die dem Bethuël, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, geboren worden war, und ihr Wasserkrug war auf ihrer Schulter. 16 Die junge Frau nun war eine sehr anziehende Erscheinung, eine Jungfrau, und [noch] kein Mann hatte Geschlechtsverkehr mit ihr gehabt; und sie begab sich zur Quelle hinab und begann ihren Wasserkrug zu füllen und kam dann herauf. 17 Sofort lief der Diener ihr entgegen und sagte: „Gib mir bitte einen kleinen Schluck Wasser aus deinem Krug.“ 18 Sie sprach darauf: „Trink, mein Herr.“ Damit ließ sie ihren Krug rasch auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken. 19 Als sie damit fertig war, ihm zu trinken zu geben, sagte sie dann: „Auch für deine Kamele werde ich Wasser schöpfen, bis sie mit Trinken fertig sind.“ 20 Da leerte sie ihren Krug rasch in den Tränktrog und lief immer wieder von neuem zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen, und schöpfte fortgesetzt für alle seine Kamele. 21 Die ganze Zeit über staunte der Mann sie stillschweigend an, um zu erkennen, ob Jehova seiner Reise Erfolg verliehen habe oder nicht.

22 Daher geschah es, daß der Mann, als die Kamele zu Ende getrunken hatten, dann einen goldenen Nasenring von einem halben Schekel an Gewicht und zwei Armspangen für ihre Hände nahm, zehn Schekel Gold war ihr Gewicht, 23 und er fuhr fort zu sagen: „Wessen Tochter bist du? Teil es mir bitte mit. Ist im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten?“ 24 Darauf sprach sie zu ihm: „Ich bin die Tochter Bethuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.“ 25 Und sie sagte weiter zu ihm: „Es gibt bei uns sowohl Stroh als auch viel Futter, auch einen Ort zum Übernachten.“ 26 Und der Mann verbeugte sich darauf und warf sich vor Jehova nieder 27 und sprach: „Gesegnet sei Jehova, der Gott meines Herrn Abraham, der von seiner liebenden Güte und seiner Zuverlässigkeit gegenüber meinem Herrn nicht abgelassen hat. Mich, der ich unterwegs bin, mich hat Jehova zum Haus der Brüder meines Herrn geführt.“

28 Und die junge Frau lief hin und teilte diese Dinge den Hausgenossen ihrer Mutter mit. 29 Rebekka nun hatte einen Bruder, und sein Name war Laban. So lief Laban zu dem Mann hin, der draußen an der Quelle war. 30 Und es geschah, als er den Nasenring und die Armspangen an den Händen seiner Schwester sah und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, hörte, die sprach: „So hat der Mann zu mir geredet“, daß er dann zu dem Mann kam, und dort stand er, bei den Kamelen an der Quelle. 31 Sogleich sagte er: „Komm, du Gesegneter Jehovas. Warum bleibst du hier draußen stehen, da ich doch selbst das Haus aufgeräumt und Platz für die Kamele gemacht habe?“ 32 Hierauf kam der Mann in das Haus, und er machte sich daran, die Kamele abzuschirren und Stroh und Futter den Kamelen zu geben und Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. 33 Dann wurde ihm etwas zu essen vorgesetzt, er aber sprach: „Ich werde nicht essen, bis ich über meine Sache geredet habe.“ Demzufolge sagte er: „Rede!“

34 Dann sprach er weiter: „Ich bin Abrahams Diener. 35 Und Jehova hat meinen Herrn sehr gesegnet, indem er fortfährt, ihn größer zu machen und ihm Schafe und Rinder und Silber und Gold und Knechte und Mägde und Kamele und Esel zu geben. 36 Ferner hat Sara, die Frau meines Herrn, meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war; und er wird ihm alles geben, was er hat. 37 So ließ mein Herr mich schwören, indem [er] sprach: ‚Du sollst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne. 38 Nein, sondern du wirst in das Haus meines Vaters und zu meiner Familie gehen, und du sollst für meinen Sohn eine Frau nehmen.‘ 39 Ich aber sagte zu meinem Herrn: ‚Was nun, wenn die Frau nicht mit mir kommen wird?‘ 40 Dann sprach er zu mir: ‚Jehova, vor dem ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und wird deinem Weg gewiß Erfolg verleihen; und du sollst für meinen Sohn eine Frau aus meiner Familie und aus dem Haus meines Vaters nehmen. 41 Zu jener Zeit wirst du von der mir [geleisteten] Eidesverpflichtung entbunden sein, wenn du zu meiner Familie kommst, und wenn man sie dir nicht geben wird, dann wirst du von der mir [geleisteten] Eidesverpflichtung frei werden.‘

42 Als ich heute zu der Quelle kam, da sprach ich: ‚Jehova, Gott meines Herrn Abraham, wenn du meinem Weg, auf dem ich gehe, wirklich Erfolg verleihst, 43 siehe, ich habe mich an eine Wasserquelle gestellt. Es soll geschehen, daß das herangereifte Mädchen, das zum Wasserschöpfen herauskommt, zu dem ich wirklich sagen werde: „Bitte laß mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken“ 44 und das tatsächlich zu mir sprechen wird: „Trink du, und ich werde auch für deine Kamele Wasser schöpfen“, [daß] sie die Frau ist, die Jehova für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.‘

45 Bevor ich in meinem Herzen zu Ende geredet hatte, nun, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie begab sich zur Quelle hinab und begann Wasser zu schöpfen. Dann sagte ich zu ihr: ‚Gib mir bitte zu trinken.‘ 46 Da ließ sie ihren Krug rasch von sich herab und sprach: ‚Trink, und ich werde auch deine Kamele tränken.‘ Dann trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. 47 Danach fragte ich sie und sprach: ‚Wessen Tochter bist du?‘, worauf sie sagte: ‚Die Tochter Bethuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.‘ Somit legte ich den Nasenring an ihre Nase und die Armspangen an ihre Hände. 48 Und dann verbeugte ich mich und warf mich vor Jehova nieder und segnete Jehova, den Gott meines Herrn Abraham, der mich auf dem wahren Weg geführt hatte, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu holen. 49 Und jetzt, wenn ihr an meinem Herrn tatsächlich liebende Güte und Treue üben wollt, so teilt es mir mit; wenn aber nicht, teilt es mir mit, damit ich mich zur Rechten oder zur Linken wende.“

50 Da antworteten Laban und Bethuël und sprachen: „Von Jehova ist diese Sache ausgegangen. Wir können weder böse noch gut zu dir reden. 51 Hier, Rebekka ist vor dir. Nimm sie und geh, und laß sie die Frau des Sohnes deines Herrn werden, so wie Jehova geredet hat.“ 52 Und es geschah, als Abrahams Diener ihre Worte gehört hatte, daß er sich sogleich vor Jehova auf die Erde niederwarf. 53 Und der Diener begann silberne Gegenstände und goldene Gegenstände und Kleider herauszubringen und sie der Rebekka zu geben; und er gab ihrem Bruder und ihrer Mutter auserlesene Dinge. 54 Danach aßen und tranken sie, er und die Männer, die mit ihm waren, und sie verbrachten die Nacht dort und standen am Morgen auf.

Dann sprach er: „Sendet mich weg zu meinem Herrn.“ 55 Hierzu sagten ihr Bruder und ihre Mutter: „Laß die junge Frau wenigstens zehn Tage bei uns bleiben. Danach kann sie gehen.“ 56 Er aber sprach zu ihnen: „Haltet mich nicht auf, da Jehova meinem Weg Erfolg verliehen hat. Sendet mich weg, daß ich zu meinem Herrn gehe.“ 57 Da sagten sie: „Laßt uns die junge Frau rufen und ihren Mund befragen.“ 58 Dann riefen sie Rebekka und sprachen zu ihr: „Willst du mit diesem Mann gehen?“ Sie sagte darauf: „Ich will gehen.“

59 Darauf sandten sie Rebekka, ihre Schwester, und deren Amme und Abrahams Diener und seine Männer weg. 60 Und sie begannen Rebekka zu segnen und zu ihr zu sagen: „O du, unsere Schwester, mögest du zu Tausenden mal zehntausend werden, und möge dein Same das Tor derer in Besitz nehmen, die ihn hassen.“ 61 Darauf erhob sich Rebekka mit ihren Dienerinnen, und sie ritten dann auf den Kamelen und folgten dem Mann; und der Diener nahm Rebekka und machte sich auf den Weg.

62 Nun war Isa·ak von dem Weg her gekommen, der nach Beer-Lahai-Roi geht, denn er wohnte im Land des Negeb. 63 Und Isa·ak war um die Zeit, da es Abend wurde, ausgegangen, um auf dem Feld nachzusinnen. Als er seine Augen erhob und schaute, nun, da kamen Kamele daher! 64 Als Rebekka ihre Augen erhob, erblickte sie Isa·ak, und sie schwang sich vom Kamel herab. 65 Darauf sprach sie zu dem Diener: „Wer ist jener Mann, der uns auf dem Feld entgegenkommt?“, und der Diener sagte: „Es ist mein Herr.“ Und dann nahm sie ein Kopftuch und bedeckte sich. 66 Und der Diener ging daran, Isa·ak alle Dinge zu erzählen, die er getan hatte. 67 Danach brachte Isa·ak sie in das Zelt Saras, seiner Mutter. Auf diese Weise nahm er Rebekka, und sie wurde seine Frau; und er gewann sie lieb, und Isa·ak fand Trost, nachdem er seine Mutter verloren hatte.

Kapitel 25

25 Überdies nahm sich Abraham wieder eine Frau, und ihr Name war Ketura. 2 Im Laufe der Zeit gebar sie ihm Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach.

3 Und Jokschan wurde der Vater Schebas und Dedans.

Und die Söhne Dedans wurden Aschurim und Letuschim und Leummim.

4 Und die Söhne Midians waren Epha und Epher und Hanoch und Abida und Eldaa.

Alle diese waren die Söhne der Ketura.

5 Später gab Abraham alles, was er hatte, Isa·ak, 6 aber den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke. Dann schickte er sie noch zu seinen Lebzeiten von seinem Sohn Isa·ak weg, ostwärts, nach dem Land des Ostens. 7 Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er lebte, hundertfünfundsiebzig Jahre. 8 Dann verschied Abraham und starb in gutem Alter, alt und [mit Tagen] gesättigt, und er wurde zu seinem Volk versammelt. 9 Da begruben ihn Isa·ak und Ismael, seine Söhne, in der Höhle von Machpela auf dem Feld Ephrons, des Sohnes Zohars, des Hethiters, das vor Mamre ist, 10 dem Feld, das Abraham von den Söhnen Heths durch Kauf erworben hatte. Dort wurde Abraham begraben und auch Sara, seine Frau. 11 Und es geschah nach dem Tod Abrahams, daß Gott fortfuhr, seinen Sohn Isa·ak zu segnen, und Isa·ak wohnte nahe bei Beer-Lahai-Roi.

12 Und dies ist die Geschichte Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd Saras, dem Abraham gebar.

13 Dies nun sind die Namen der Söhne Ismaels, nach ihren Namen, gemäß den Abstammungen ihrer Familien: Nebajoth, Ismaels Erstgeborener, und Kedar und Adbeël und Mibsam 14 und Mischma und Duma und Massa, 15 Hadad und Tema, Jetur, Naphisch und Kedma. 16 Diese sind die Söhne Ismaels, und dies sind ihre Namen nach ihren Gehöften und nach ihren ummauerten Lagern: zwölf Vorsteher gemäß ihren Sippen. 17 Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: hundertsiebenunddreißig Jahre. Dann verschied er und starb und wurde zu seinem Volk versammelt. 18 Und sie gingen daran, von Hawila bei Schur, das vor Ägypten ist, bis nach Assyrien zu zelten. Angesichts aller seiner Brüder ließ er sich nieder.

19 Und dies ist die Geschichte Isa·aks, des Sohnes Abrahams.

Abraham wurde der Vater Isa·aks. 20 Und Isa·ak war vierzig Jahre alt geworden, als er sich Rebekka, die Tochter Bethuëls, des Syrers von Paddan-Aram, die Schwester Labans, des Syrers, zur Frau nahm. 21 Und Isa·ak bat Jehova fortgesetzt inständig besonders für seine Frau, weil sie unfruchtbar war; da ließ Jehova sich für ihn erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger. 22 Und die Söhne in ihrem Innern begannen einander zu stoßen, so daß sie sagte: „Wenn dem so ist, wozu bin ich dann am Leben?“ Darauf ging sie hin, Jehova zu befragen. 23 Und Jehova sagte dann zu ihr: „Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Völkerschaften werden sich aus deinem Innern trennen; und die eine Völkerschaft wird stärker sein als die andere Völkerschaft, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“

24 Allmählich wurden ihre Tage voll, da sie gebären sollte, und siehe, Zwillinge waren in ihrem Leib. 25 Dann kam der erste heraus, rot, über und über wie ein härenes Amtsgewand; da gab man ihm den Namen Esau. 26 Und danach kam sein Bruder heraus, und mit seiner Hand hielt er die Ferse Esaus; da gab man ihm den Namen Jakob. Und Isa·ak war sechzig Jahre alt, als sie sie gebar.

27 Und die Knaben wurden größer, und Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes, Jakob aber ein Mann ohne Tadel, der in Zelten wohnte. 28 Und Isa·ak hatte Esau lieb, denn es bedeutete Wildbret in seinem Mund, wohingegen Rebekka Jakob liebhatte. 29 Einmal kochte Jakob ein Gericht, als Esau vom Feld daherkam und müde war. 30 Da sagte Esau zu Jakob: „Geschwind, laß mich bitte etwas von dem Roten verschlingen – dem Roten da, denn ich bin müde!“ Darum wurde ihm der Name Edom gegeben. 31 Darauf sprach Jakob: „Verkauf mir zuerst dein Erstgeburtsrecht!“ 32 Und Esau sagte weiter: „Siehe, ich gehe hin zu sterben, und von welchem Nutzen ist mir ein Erstgeburtsrecht?“ 33 Und Jakob fügte hinzu: „Schwör es mir zuerst!“ Und dann schwor er ihm und verkaufte Jakob sein Erstgeburtsrecht. 34 Und Jakob gab Esau Brot und ein Linsengericht, und er begann zu essen und zu trinken. Dann stand er auf und ging seines Weges. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.

Kapitel 26

26 Nun entstand eine Hungersnot im Land, außer der ersten Hungersnot, die in den Tagen Abrahams eingetreten war, so daß sich Isa·ak zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar begab. 2 Dann erschien ihm Jehova und sprach: „Geh nicht nach Ägypten hinab. Zelte in dem Land, das ich dir bezeichne. 3 Weile als Fremdling in diesem Land, und ich werde weiterhin mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinem Samen werde ich alle diese Länder geben, und ich will den Schwur ausführen, den ich Abraham, deinem Vater, geschworen habe: 4 ‚Und ich will deinen Samen mehren wie die Sterne der Himmel, und ich will deinem Samen alle diese Länder geben; und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde segnen‘ 5 zufolge der Tatsache, daß Abraham auf meine Stimme hörte und fortfuhr, seine Verpflichtungen mir gegenüber, meine Befehle, meine Satzungen und meine Gesetze zu halten.“ 6 So wohnte Isa·ak weiterhin in Gerar.

7 Die Männer des Ortes fragten nun immer wieder nach seiner Frau, und er sagte jeweils: „Sie ist meine Schwester.“ Denn er fürchtete sich, zu sagen: „Meine Frau“, damit nicht, um ihn anzuführen, „die Männer des Ortes mich Rebekkas wegen töten“, weil sie eine anziehende Erscheinung war. 8 So geschah es, als sich dort seine Tage verlängerten, daß Abimelech, der König der Philister, aus dem Fenster schaute und sah, wie sich Isa·ak mit Rebekka, seiner Frau, vergnügte. 9 Sogleich rief Abimelech den Isa·ak und sprach: „Sie ist ja keine andere als deine Frau! Wie kommt es denn, daß du sagtest: ‚Sie ist meine Schwester.‘?“ Darauf sprach Isa·ak zu ihm: „Ich sagte es, daß ich nicht ihretwegen sterben müßte.“ 10 Abimelech aber fuhr fort: „Was hast du uns da angetan? Es fehlte nicht viel, und einer vom Volk hätte bestimmt bei deiner Frau gelegen, und du hättest Schuld über uns gebracht!“ 11 Dann gebot Abimelech dem ganzen Volk, indem [er] sprach: „Jeder, der diesen Mann und seine Frau anrührt, wird bestimmt zu Tode gebracht werden!“

12 Danach begann Isa·ak, in jenem Land Samen zu säen, und in jenem Jahr erhielt er bis hundert Maß für eines, da Jehova ihn segnete. 13 Demzufolge wurde der Mann groß und wurde immer größer, bis er sehr groß war. 14 Und er hatte schließlich Schafherden und Rinderherden und eine große Dienerschaft, so daß die Philister ihn zu beneiden begannen.

15 Was alle Brunnen betrifft, die die Knechte seines Vaters in den Tagen Abrahams, seines Vaters, gegraben hatten, so verstopften die Philister sie und füllten sie jeweils mit trockener Erde. 16 Schließlich sprach Abimelech zu Isa·ak: „Zieh aus unserer Nachbarschaft weg, denn du bist weit stärker geworden als wir.“ 17 Da zog Isa·ak von dort weg und lagerte im Wildbachtal von Gerar und schlug dort seinen Wohnsitz auf. 18 Und Isa·ak ging daran, die Wasserbrunnen wieder aufzugraben, die man in den Tagen Abrahams, seines Vaters, gegraben hatte, die die Philister dann aber nach Abrahams Tod verstopft hatten; und er gab ihnen wieder ihre Namen nach den Namen, die sein Vater ihnen gegeben hatte.

19 Und die Knechte Isa·aks gruben weiter im Wildbachtal, und so fanden sie dort einen Brunnen mit frischem Wasser. 20 Und die Hirten von Gerar begannen, sich mit den Hirten Isa·aks zu zanken, indem [sie] sagten: „Das Wasser gehört uns!“ Folglich gab er dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gestritten hatten. 21 Und sie machten sich daran, einen anderen Brunnen zu graben, und man begann, sich auch um diesen zu zanken. Folglich gab er ihm den Namen Sitna. 22 Später zog er von dort weg und grub einen anderen Brunnen, doch um diesen zankten sie sich nicht. Somit gab er ihm den Namen Rehoboth und sagte: „Denn jetzt hat Jehova uns reichlich Raum gegeben und hat uns fruchtbar gemacht auf der Erde.“

23 Dann ging er von dort nach Beërscheba hinauf. 24 Und Jehova erschien ihm darauf in jener Nacht und sprach: „Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir, und ich will dich segnen und deinen Samen wegen meines Knechtes Abraham mehren.“ 25 Demzufolge baute er dort einen Altar und rief den Namen Jehovas an und schlug sein Zelt dort auf, und die Knechte Isa·aks machten sich daran, dort einen Brunnen zu graben.

26 Später kam Abimelech aus Gerar zu ihm mit Ahusath, seinem vertrauten Freund, und Pichol, seinem Heerobersten. 27 Da sagte Isa·ak zu ihnen: „Warum seid ihr zu mir gekommen, da ihr mich doch gehaßt und mich somit aus eurer Nachbarschaft weggesandt habt?“ 28 Hierauf sprachen sie: „Wir haben unverkennbar gesehen, daß Jehova wirklich mit dir ist. Folglich sagten wir: ‚Laß bitte eine Eidesverpflichtung zwischen uns zustande kommen, zwischen uns und dir, und laß uns einen Bund mit dir schließen, 29 daß du uns nichts Schlechtes antun wirst, so, wie wir dich nicht angerührt haben, und so, wie wir dir nur Gutes getan haben, indem wir dich in Frieden wegsandten. Du nun bist der Gesegnete Jehovas.‘ “ 30 Dann machte er ein Festmahl für sie, und sie aßen und tranken. 31 Am nächsten Morgen standen sie früh auf, und sie leisteten einander Schwüre. Danach sandte Isa·ak sie weg, und sie gingen von ihm in Frieden.

32 Nun geschah es an jenem Tag, daß dann die Knechte Isa·aks kamen und ihm wegen des Brunnens berichteten, den sie gegraben hatten, und zu ihm sagten: „Wir haben Wasser gefunden!“ 33 Folglich gab er ihm den Namen Schiba. Deshalb ist der Name der Stadt Beërscheba bis auf diesen Tag.

34 Und Esau wurde vierzig Jahre alt. Dann nahm er sich Judith, die Tochter Beeris, des Hethiters, zur Frau und auch Basemath, die Tochter Elons, des Hethiters. 35 Und sie waren für Isa·ak und Rebekka ein Anlaß zur Bitterkeit des Geistes.

Hier gibt es wieder ein Drama passend zum Stoff. Unser geistiges Erbe schätzen

oder direkt weiter in der Bibel mit 1. Mose 17 – 29

Jule | 01.08.09 | 1. Mose, Bild mit biblischen Szenen, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, MultiMedia, Text in der Bibel | 26 Comments |

1. Mose 16 – 19

Kapitel 16

16 Sarai nun, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren; doch hatte sie eine ägyptische Magd, und ihr Name war Hagar. 2 Daher sagte Sarai zu Abram: „Siehe, bitte! Jehova hat mich verschlossen, so daß ich keine Kinder gebären kann. Bitte habe Beziehungen mit meiner Magd. Vielleicht kann ich durch sie Kinder bekommen.“ Da hörte Abram auf die Stimme Sarais. 3 So nahm Sarai, Abrams Frau, Hagar, ihre ägyptische Magd, am Ende von zehn Jahren, da Abram im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau. 4 Demzufolge hatte er Beziehungen mit Hagar, und sie wurde schwanger. Als sie gewahr wurde, daß sie schwanger war, da wurde ihre Herrin in ihren Augen verächtlich.

5 Hierauf sprach Sarai zu Abram: „Die an mir begangene Gewalttat sei auf dir. Ich selbst übergab meine Magd an deinen Busen, und sie wurde gewahr, daß sie schwanger war, und ich wurde verächtlich in ihren Augen. Möge Jehova richten zwischen mir und dir.“ 6 Da sagte Abram zu Sarai: „Siehe! Deine Magd steht dir zur Verfügung. Tu mit ihr, was gut ist in deinen Augen.“ Da begann Sarai sie zu demütigen, so daß sie von ihr weglief.

7 Später fand Jehovas Engel sie an einer Wasserquelle in der Wildnis, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. 8 Und er begann zu sagen: „Hagar, Magd Sarais, woher bist du denn gekommen, und wohin gehst du?“ Darauf sprach sie: „Nun, ich laufe von Sarai, meiner Herrin, weg.“ 9 Und Jehovas Engel sprach weiter zu ihr: „Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hand.“ 10 Dann sagte Jehovas Engel zu ihr: „Ich werde deinen Samen sehr mehren, so daß er vor Menge nicht gezählt werden wird.“ 11 Ferner sprach Jehovas Engel zu ihr: „Siehe, du bist schwanger, und du wirst einen Sohn gebären und sollst seinen Namen Ismael nennen; denn Jehova hat von deiner Trübsal gehört. 12 Was ihn betrifft, er wird ein Zebra von Mensch werden. Seine Hand wird gegen jedermann sein, und die Hand jedermanns wird gegen ihn sein; und vor dem Angesicht aller seiner Brüder wird er zelten.“

13 Dann begann sie den Namen Jehovas, des zu ihr Redenden, zu rufen: „Du bist ein Gott des Sehens“, denn sie sprach: „Habe ich hier tatsächlich den angeschaut, der mich sieht?“ 14 Deshalb wurde der Brunnen Beer-Lahai-Roi genannt. Siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered. 15 Später gebar Hagar dem Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohn, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. 16 Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.

Kapitel 17

17 Als Abram neunundneunzig Jahre alt wurde, da erschien Jehova dem Abram und sprach zu ihm: „Ich bin Gott, der Allmächtige. Wandle vor mir, und erweise dich als untadelig. 2 Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir geben, um dich sehr, sehr zu mehren.“

3 Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete weiter mit ihm, indem [er] sagte: 4 „Was mich betrifft, siehe, mein Bund ist mit dir, und du wirst bestimmt zum Vater einer Menge Nationen werden. 5 Und dein Name wird nicht mehr Abram genannt werden, und dein Name soll Abraham werden, denn zum Vater einer Menge Nationen will ich dich machen. 6 Und ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen und will dich zu Nationen werden lassen, und Könige werden aus dir hervorgehen.

7 Und ich will meinen Bund ausführen zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir gemäß ihren Generationen als einen Bund auf unabsehbare Zeit, um mich dir und deinem Samen nach dir als Gott zu erweisen. 8 Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land der Orte deiner Fremdlingschaft geben, ja das ganze Land Kanaan, zum Besitztum auf unabsehbare Zeit; und ich will mich ihnen als Gott erweisen.“

9 Und Gott sprach ferner zu Abraham: „Was dich betrifft, du mußt meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir gemäß ihren Generationen. 10 Dies ist mein Bund, den ihr halten werdet, zwischen mir und euch, auch deinem Samen nach dir: Alles Männliche von euch soll beschnitten werden. 11 Und ihr sollt am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden, und es soll zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch dienen. 12 Und im Alter von acht Tagen soll alles Männliche von euch beschnitten werden, gemäß euren Generationen, irgendein im Haus Geborener und irgendein von irgendeinem Ausländer mit Geld Erkaufter, der nicht von deinem Samen ist. 13 Jeder in deinem Haus Geborene und jeder mit deinem Geld Erkaufte soll unbedingt beschnitten werden; und mein Bund an eurem Fleisch soll als ein Bund auf unabsehbare Zeit dienen. 14 Und ein unbeschnittener Männlicher, der das Fleisch seiner Vorhaut nicht beschneiden läßt, ja diese Seele soll von ihrem Volk abgeschnitten werden. Er hat meinen Bund gebrochen.“

15 Und Gott sprach weiter zu Abraham: „Was Sarai, deine Frau, betrifft, du sollst ihren Namen nicht Sarai nennen, denn Sara ist ihr Name. 16 Und ich will sie segnen und dir auch einen Sohn von ihr geben; und ich will sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern werden aus ihr kommen.“ 17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und begann zu lachen und in seinem Herzen zu sagen: „Wird einem Mann im Alter von hundert Jahren ein Kind geboren werden, und wird Sara, ja wird eine Frau im Alter von neunzig Jahren gebären?“

18 Danach sagte Abraham zu dem [wahren] Gott: „O daß doch Ismael vor dir leben möge!“ 19 Hierauf sprach Gott: „Sara, deine Frau, gebiert dir tatsächlich einen Sohn, und du sollst ihm den Namen Isa·ak geben. Und ich will meinen Bund mit ihm errichten als einen Bund auf unabsehbare Zeit für seinen Samen nach ihm. 20 Was aber Ismael betrifft, so habe ich dich erhört. Siehe! Ich will ihn segnen und will ihn fruchtbar machen und will ihn sehr, sehr mehren. Er wird gewiß zwölf Vorsteher hervorbringen, und ich will ihn zu einer großen Nation werden lassen. 21 Jedoch werde ich meinen Bund mit Isa·ak errichten, den Sara dir nächstes Jahr zu dieser bestimmten Zeit gebären wird.“

22 Damit hatte Gott mit ihm zu Ende geredet und fuhr auf von Abraham. 23 Abraham nahm darauf Ismael, seinen Sohn, und alle in seinem Haus geborenen Männer und jeden mit seinem Geld Erkauften, alle Männlichen unter den Leuten des Hauses Abrahams, und er machte sich daran, das Fleisch ihrer Vorhaut an ebendiesem Tag zu beschneiden, so wie Gott mit ihm geredet hatte. 24 Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er sich am Fleisch seiner Vorhaut beschneiden ließ. 25 Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er sich am Fleisch seiner Vorhaut beschneiden ließ. 26 An ebendiesem Tag wurde Abraham beschnitten und auch Ismael, sein Sohn. 27 Und alle Männer seiner Hausgemeinschaft, irgendein im Haus Geborener und irgendein mit Geld von einem Ausländer Erkaufter, wurden mit ihm beschnitten.

Kapitel 18

18 Danach erschien ihm Jehova unter den großen Bäumen Mamres, während er um [die Zeit der] Hitze des Tages am Zelteingang saß. 2 Als er seine Augen erhob, da schaute er, und dort standen in einiger Entfernung von ihm drei Männer. Als er sie erblickte, begann er ihnen vom Zelteingang her entgegenzulaufen und beugte sich dann zur Erde nieder. 3 Da sprach er: „Jehova, wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, so geh bitte nicht an deinem Knecht vorüber. 4 Man hole bitte ein wenig Wasser, und ihr sollt eure Füße waschen lassen. Dann laßt euch unter dem Baum nieder. 5 Und laßt mich ein Stück Brot holen, und erquickt euer Herz. Danach könnt ihr weiterziehen, denn deswegen seid ihr dieses Weges bei eurem Knecht vorbeigekommen.“ Hierauf sagten sie: „Recht so. Du kannst so tun, wie du geredet hast.“

6 Da ging Abraham eilends in das Zelt zu Sara und sprach: „Eile! Hole drei Sea-Maß Feinmehl, knete den Teig, und mache runde Kuchen.“ 7 Als nächstes lief Abraham zur Rinderherde und holte dann einen zarten und guten jungen Stier und gab ihn dem Bediensteten, und er ging eilends, ihn zuzubereiten. 8 Er holte ferner Butter und Milch und den jungen Stier, den er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor. Dann blieb er seinerseits unter dem Baum bei ihnen stehen, während sie aßen.

9 Sie sprachen nun zu ihm: „Wo ist Sara, deine Frau?“ Darauf sagte er: „Hier im Zelt!“ 10 Da fuhr er fort: „Ich werde sicherlich nächstes Jahr um diese Zeit zu dir zurückkehren, und siehe, Sara, deine Frau, wird einen Sohn haben.“ Sara nun horchte am Zelteingang, der hinter dem Mann war. 11 Und Abraham und Sara waren alt, an Jahren vorgerückt. Bei Sara hatte die Menstruation aufgehört. 12 Folglich begann Sara in ihrem Innern zu lachen und zu sagen: „Nachdem ich verbraucht bin, soll ich wirklich Lustgefühle haben, während außerdem mein Herr alt ist?“ 13 Da sprach Jehova zu Abraham: „Warum hat denn Sara gelacht und gesagt: ‚Soll ich wirklich und wahrhaftig gebären, obwohl ich alt geworden bin?‘? 14 Ist für Jehova irgend etwas zu außergewöhnlich? Zur bestimmten Zeit werde ich zu dir zurückkehren, nächstes Jahr um diese Zeit, und Sara wird einen Sohn haben.“ 15 Aber Sara begann es zu verneinen, indem [sie] sprach: „Ich habe nicht gelacht!“ Denn sie fürchtete sich. Hierauf sagte er: „Nein, du hast aber doch gelacht.“

16 Später machten sich die Männer von dort auf und schauten gegen Sodom hinab, und Abraham wanderte mit ihnen, um ihnen das Geleit zu geben. 17 Und Jehova sprach: „Halte ich vor Abraham verhüllt, was ich tue? 18 Nun, Abraham wird bestimmt eine große und mächtige Nation werden, und alle Nationen der Erde sollen sich durch ihn segnen. 19 Denn ich bin mit ihm bekannt [und vertraut] geworden, damit er seinen Söhnen und seinen Hausgenossen nach ihm gebiete, auf daß sie Jehovas Weg einhalten, um Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit Jehova auf Abraham bestimmt das kommen läßt, was er über ihn geredet hat.“

20 Somit sprach Jehova: „Der Klageschrei über Sodom und Gomorra, ja, er ist laut, und ihre Sünde, ja, sie ist sehr schwer. 21 Ich bin fest entschlossen, hinabzugehen, um zu sehen, ob sie ganz nach dem darüber [erhobenen] Geschrei handeln, das zu mir gekommen ist, und wenn nicht, kann ich es erfahren.“

22 Hier nun wandten sich die Männer von dort weg und begaben sich auf ihren Weg nach Sodom; was aber Jehova betrifft, er stand noch vor Abraham. 23 Dann trat Abraham näher und begann zu sagen: „Wirst du wirklich die Gerechten mit den Bösen wegraffen? 24 Angenommen, es sind fünfzig Gerechte inmitten der Stadt. Wirst du sie denn wegraffen und dem Ort nicht verzeihen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? 25 Es ist im Hinblick auf dich undenkbar, daß du auf diese Weise handelst, den Gerechten mit dem Bösen zu Tode zu bringen, so daß es dem Gerechten ebenso gehen muß wie dem Bösen! Das ist im Hinblick auf dich undenkbar. Wird der Richter der ganzen Erde nicht tun, was recht ist?“ 26 Da sprach Jehova: „Wenn ich in Sodom, inmitten der Stadt, fünfzig Gerechte finden werde, will ich ihretwegen dem ganzen Ort verzeihen.“ 27 Aber Abraham antwortete weiter und sprach: „Siehe, bitte, ich habe mich entschlossen, zu Jehova zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. 28 Angenommen, es würden an den fünfzig Gerechten fünf fehlen. Wirst du wegen der fünf die ganze Stadt verderben?“ Hierzu sagte er: „Ich werde [sie] nicht verderben, wenn ich dort fünfundvierzig finde.“

29 Aber nochmals redete er weiter zu ihm und sprach: „Angenommen, vierzig sind dort zu finden.“ Hierauf sagte er: „Ich werde es wegen der vierzig nicht tun.“ 30 Er aber fuhr fort: „Möge Jehova bitte nicht von Zorn entbrennen, sondern mich weiterreden lassen: Angenommen, dreißig sind dort zu finden.“ Er sprach seinerseits: „Ich werde es nicht tun, wenn ich dreißig dort finde.“ 31 Er aber fuhr fort: „Siehe, bitte, ich habe mich entschlossen, zu Jehova zu reden: Angenommen, zwanzig sind dort zu finden.“ Er sprach darauf: „Ich werde [sie] wegen der zwanzig nicht verderben.“ 32 Schließlich sagte er: „Möge Jehova bitte nicht von Zorn entbrennen, sondern laß mich nur dieses eine Mal [noch] reden: Angenommen, zehn sind dort zu finden.“ Er sprach darauf: „Ich werde [sie] wegen der zehn nicht verderben.“ 33 Dann ging Jehova seiner Wege, als er mit Abraham zu Ende geredet hatte, und Abraham kehrte an seinen Ort zurück.

Kapitel 19

19 Nun kamen die beiden Engel abends in Sodom an, und Lot saß im Tor von Sodom. Als Lot sie erblickte, da stand er auf, um ihnen entgegenzugehen, und beugte sich mit seinem Angesicht zur Erde nieder. 2 Und er sagte dann: „Bitte sehr, meine Herren, biegt doch ab in das Haus eures Knechts und bleibt über Nacht, und laßt euch die Füße waschen. Dann werdet ihr sicherlich früh aufstehen und eures Weges ziehen.“ Hierauf sprachen sie: „Nein, sondern auf dem öffentlichen Platz werden wir über Nacht bleiben.“ 3 Er aber drang sehr in sie, so daß sie zu ihm abbogen und in sein Haus kamen. Dann machte er ihnen ein Festmahl, und er backte ungesäuerte Kuchen, und dann aßen sie.

4 Bevor sie sich hinlegen konnten, umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum alten Mann, alles Volk in e i n e r Pöbelrotte. 5 Und sie riefen unablässig nach Lot und sagten zu ihm: „Wo sind die Männer, die heute nacht zu dir hereingekommen sind? Bring sie zu uns heraus, damit wir Verkehr mit ihnen haben können.“

6 Schließlich ging Lot zu ihnen hinaus an den Eingang, doch schloß er die Tür hinter sich zu. 7 Dann sprach er: „Bitte, meine Brüder, handelt nicht schlecht. 8 Hier, bitte, habe ich zwei Töchter, die niemals Verkehr mit einem Mann gehabt haben. Laßt mich bitte sie zu euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, wie es gut ist in euren Augen. Nur diesen Männern tut nichts, denn ebendeshalb sind sie unter den Schatten meines Daches gekommen.“ 9 Darauf sagten sie: „Tritt zurück da!“ Und sie fügten hinzu: „Dieser eine Mann ist hergekommen, um hier als Fremdling zu weilen, und dennoch will er den Richter spielen. Nun werden wir dir schlimmer zusetzen als ihnen.“ Und dann drangen sie heftig auf den Mann, auf Lot, ein und waren nahe daran, die Tür aufzubrechen. 10 Da streckten die Männer ihre Hände aus und brachten Lot herein zu sich ins Haus, und sie schlossen die Tür zu. 11 Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom Kleinsten bis zum Größten, so daß sie bei dem Versuch, den Eingang zu finden, ermüdeten.

12 Dann sprachen die Männer zu Lot: „Hast du sonst noch jemand hier? Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter und alle, die in der Stadt dein sind, führ sie aus dem Ort hinaus! 13 Denn wir bringen Verderben über diesen Ort, weil das Geschrei gegen sie laut geworden ist vor Jehova, so daß Jehova uns gesandt hat, Verderben über die Stadt zu bringen.“ 14 Demzufolge ging Lot hinaus und begann zu seinen Schwiegersöhnen zu reden, die seine Töchter nehmen sollten, und er sagte immer wieder: „Macht euch auf! Geht aus diesem Ort hinaus, denn Jehova bringt Verderben über die Stadt!“ Aber in den Augen seiner Schwiegersöhne schien er wie einer zu sein, der Scherz treibt.

15 Als jedoch die Morgenröte heraufkam, da drängten die Engel Lot, indem [sie] sprachen: „Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die sich hier befinden, damit du nicht in der Vergehung der Stadt weggerafft wirst!“ 16 Als er noch zögerte, ergriffen die Männer, weil Jehova Mitleid mit ihm hatte, seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, und sie brachten ihn dann hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt stehen. 17 Und es geschah, daß er, sobald sie sie in das Randgebiet hinausgebracht hatten, zu sagen begann: „Entrinne um deiner Seele willen! Schau nicht hinter dich, und steh nicht still im ganzen ‚Bezirk‘! Entrinne in die Berggegend, damit du nicht weggerafft wirst!“

18 Dann sprach Lot zu ihnen: „Bitte, nicht so, Jehova! 19 Siehe, bitte, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, so daß du deine liebende Güte groß machst, die du mir gegenüber geübt hast, um meine Seele am Leben zu erhalten, ich aber – ich vermag nicht, in die Berggegend zu entrinnen, aus Furcht, daß sich das Unglück an mich hefte und ich bestimmt sterbe. 20 Siehe, bitte, diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, und sie ist klein. Laß mich bitte dorthin entrinnen – ist sie nicht klein? -, und meine Seele wird am Leben bleiben.“ 21 Da sagte er zu ihm: „Siehe, ich nehme auch tatsächlich insoweit Rücksicht auf dich, als ich die Stadt, von der du geredet hast, nicht umkehre. 22 Eile! Entrinne dorthin, denn ich vermag nichts zu tun, bis du dort angekommen bist!“ Darum gab er der Stadt den Namen Zoar.

23 Die Sonne war über dem Land aufgegangen, als Lot in Zoar ankam. 24 Dann ließ Jehova Schwefel und Feuer von Jehova, von den Himmeln her, auf Sodom und auf Gomorra regnen. 25 So ging er daran, diese Städte umzukehren, ja den ganzen „Bezirk“ und alle Bewohner der Städte und die Pflanzen des Erdbodens. 26 Und seine Frau begann sich hinter ihm umzuschauen, und sie wurde zu einer Salzsäule.

27 Abraham machte sich nun am Morgen früh auf den Weg zu dem Ort, wo er vor Jehova gestanden hatte. 28 Dann schaute er hinab gegen Sodom und Gomorra und gegen das ganze Land des „Bezirks“ und blickte hin. Siehe, da stieg dicker Rauch auf vom Land gleich dem dicken Rauch eines Brennofens! 29 Und es geschah, als Gott über die Städte des „Bezirks“ Verderben brachte, daß Gott Abrahams gedachte, indem er Schritte unternahm, um Lot aus der Mitte der Umkehrung hinauszusenden, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte.

30 Später zog Lot von Zoar hinauf und begann in der Berggegend zu wohnen und seine beiden Töchter mit ihm, denn er geriet in Furcht, in Zoar zu wohnen. So begann er, in einer Höhle zu wohnen, er und seine beiden Töchter. 31 Und die Erstgeborene sagte dann zu der Jüngeren: „Unser Vater ist alt, und da ist kein Mann im Land, der mit uns Beziehungen haben könnte nach der Weise der ganzen Erde. 32 Komm, laß uns unserem Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen und uns Nachkommen von unserem Vater erhalten.“

33 So gaben sie ihrem Vater während jener Nacht wiederholt Wein zu trinken; dann ging die Erstgeborene hinein und legte sich zu ihrem Vater; er aber wußte nicht, wann sie sich niederlegte und wann sie aufstand. 34 Und es geschah am nächsten Tag, daß dann die Erstgeborene zu der Jüngeren sprach: „Siehe, ich habe mich die vergangene Nacht zu meinem Vater gelegt. Laß uns ihm auch heute nacht Wein zu trinken geben. Dann geh du hinein, leg dich zu ihm, und wir wollen uns Nachkommen von unserem Vater erhalten.“ 35 Da gaben sie ihrem Vater auch während jener Nacht wiederholt Wein zu trinken; dann stand die Jüngere auf und legte sich zu ihm, er aber wußte nicht, wann sie sich niederlegte und wann sie aufstand. 36 Und die beiden Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger. 37 Nach einiger Zeit wurde die Erstgeborene Mutter eines Sohnes und gab ihm den Namen Moab. Er ist der Vater Moabs bis auf diesen Tag. 38 Was die Jüngere betrifft, auch sie gebar einen Sohn und gab ihm dann den Namen Ben-Ammi. Er ist der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag.

Hier gibt es dann ein passsendes Drama: Schau nicht hinter dich und steh nicht still

oder direkt in der Bibel weiterlesen mit 1. Mose 20 – 22

Jule | 01.06.09 | 1. Mose, Bild mit biblischen Szenen, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, MultiMedia, Text in der Bibel | 22 Comments |

1. Mose 12 – 15

Kapitel 12

12 Und Jehova sprach dann zu Abram: „Zieh hinweg aus deinem Land und von deinen Verwandten und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde; 2 und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und erweise dich als ein Segen. 3 Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.“

4 Darauf ging Abram, so wie Jehova zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Und Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran auszog. 5 So nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, den Sohn seines Bruders, und alle Habe, die sie angesammelt hatten, und die Seelen, die sie in Haran erworben hatten, und sie machten sich auf den Weg, um in das Land Kanaan zu ziehen. Schließlich kamen sie in das Land Kanaan. 6 Und Abram durchzog nun das Land bis zur Stätte von Sichem bei den großen Bäumen von More; und zu jener Zeit war der Kanaaniter im Land. 7 Jehova erschien nun dem Abram und sprach: „Deinem Samen werde ich dieses Land geben.“ Danach baute er dort Jehova, der ihm erschienen war, einen Altar. 8 Später zog er von dort zur Berggegend östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, daß Bethel im Westen [lag] und Ai im Osten. Dann baute er dort Jehova einen Altar und begann den Namen Jehovas anzurufen. 9 Danach brach Abram das Lager ab und zog dann von Lagerplatz zu Lagerplatz zum Negeb.

10 Nun entstand eine Hungersnot im Land, und Abram zog nach Ägypten hinab, um dort als Fremdling zu weilen, denn die Hungersnot war schwer im Land. 11 Und es geschah, als er nahe daran war, Ägypten zu betreten, daß er dann zu Sarai, seiner Frau, sagte: „Siehe, bitte! Ich weiß wohl, daß du eine Frau von schönem Aussehen bist. 12 Somit wird es ganz bestimmt geschehen, daß die Ägypter dich sehen und sagen werden: ‚Das ist seine Frau.‘ Und sie werden mich gewiß töten, dich aber werden sie am Leben erhalten. 13 Sag bitte, du seist meine Schwester, damit es mir deinetwegen gutgeht und meine Seele um deinetwillen bestimmt lebt.“

14 So geschah es, daß die Ägypter, sobald Abram Ägypten betrat, die Frau zu sehen bekamen [und gewahrten], daß sie sehr schön war. 15 Und die Fürsten Pharaos bekamen sie ebenfalls zu sehen, und sie begannen sie Pharao zu preisen, so daß die Frau in das Haus Pharaos geholt wurde. 16 Und er behandelte Abram ihretwegen gut, und er bekam Schafe und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele. 17 Dann schlug Jehova Pharao und seine Hausgenossen mit großen Plagen wegen Sarai, der Frau Abrams. 18 Hierauf rief Pharao Abram und sprach: „Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? 19 Warum sagtest du: ‚Sie ist meine Schwester‘, so daß ich im Begriff war, sie mir zur Frau zu nehmen? Und nun, hier ist deine Frau. Nimm sie und geh!“ 20 Und seinetwegen ordnete Pharao Männer ab, und sie gaben ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit.

Kapitel 13

13 Danach zog Abram aus Ägypten hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, nach dem Negeb. 2 Und Abram war reich begütert an Viehherden und Silber und Gold. 3 Und er zog seines Weges von Lagerplatz zu Lagerplatz, vom Negeb bis nach Bethel, an den Ort, wo zuerst sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, 4 an den Ort des Altars, den er dort ursprünglich gemacht hatte; und dann rief Abram dort den Namen Jehovas an.

5 Lot nun, der mit Abram zog, besaß ebenfalls Schafe und Rinder und Zelte. 6 So ertrug das Land es nicht, daß sie alle beisammenwohnten, weil ihrer Habe viel geworden war, und sie vermochten nicht, alle beisammenzuwohnen. 7 Und ein Zank entstand zwischen den Hirten des Viehbestandes Abrams und den Hirten des Viehbestandes Lots; und zu jener Zeit wohnten der Kanaaniter und der Perisiter im Land. 8 Darum sprach Abram zu Lot: „Laß bitte kein Gezänk mehr zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten sein, denn wir Männer sind Brüder. 9 Steht dir nicht das ganze Land zur Verfügung? Bitte trenn dich von mir. Wenn du zur Linken gehst, dann will ich zur Rechten gehen; wenn du aber zur Rechten gehst, dann will ich zur Linken gehen.“ 10 Da erhob Lot seine Augen und sah den ganzen „Bezirk des Jordan“, daß er überall eine gut bewässerte Gegend war, bevor Jehova Verderben über Sodom und Gomorra brachte, wie der Garten Jehovas, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin. 11 Dann wählte sich Lot den ganzen „Bezirk des Jordan“, und Lot verlegte sein Lager nach Osten. So trennten sie sich einer von dem anderen. 12 Abram wohnte im Land Kanaan, Lot aber wohnte inmitten der Städte des „Bezirks“. Schließlich schlug er das Zelt in der Nähe von Sodom auf. 13 Und die Männer von Sodom waren schlecht und waren arge Sünder gegen Jehova.

14 Und Jehova sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: „Erhebe bitte deine Augen, und schaue von dem Ort, wo du bist, nordwärts und südwärts und ostwärts und westwärts, 15 denn das ganze Land, das du siehst, dir und deinem Samen werde ich es bis auf unabsehbare Zeit geben. 16 Und ich will deinen Samen gleich den Staubkörnchen der Erde machen, so daß, falls ein Mensch die Staubkörnchen der Erde zu zählen vermöchte, auch dein Same gezählt werden könnte. 17 Steh auf, durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir werde ich es geben.“ 18 So lebte Abram weiterhin in Zelten. Später kam er und wohnte unter den großen Bäumen von Mamre, die in Hebron sind; und dort machte er sich daran, Jehova einen Altar zu bauen.

Kapitel 14

14 Nun geschah es in den Tagen Amraphels, des Königs von Schinar, Arjochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Tidals, des Königs von Gojim, 2 daß diese Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, Schinab, dem König von Adma, und Schemeber, dem König von Zebojim, und dem König von Bela (das heißt Zoar). 3 Alle diese marschierten als Verbündete in die Tiefebene Siddim, das ist das Salzmeer.

4 Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, aber im dreizehnten Jahr rebellierten sie. 5 Und im vierzehnten Jahr kam Kedorlaomer und auch die Könige, die mit ihm waren, und sie besiegten die Rephaïm in Aschteroth-Karnajim und die Susim in Ham und die Emim in Schawe-Kirjathajim 6 und die Horiter in ihrer Berggegend Seir bis hinab nach El-Paran, das an der Wildnis [liegt]. 7 Dann kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und besiegten das ganze Feld der Amalekiter und auch die Amoriter, die in Hazazon-Tamar wohnten.

8 Dann setzte sich der König von Sodom in Marsch und auch der König von Gomorra und der König von Adma und der König von Zebojim und der König von Bela (das heißt Zoar), und sie stellten sich in der Tiefebene Siddim in Schlachtordnung gegen sie auf, 9 gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Tidal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Schinar, und Arjoch, den König von Ellasar; vier Könige gegen die fünf. 10 Nun waren in der Tiefebene Siddim Asphaltgruben an Asphaltgruben; und die Könige von Sodom und Gomorra ergriffen die Flucht und fielen dann dort hinein, und die Übriggebliebenen flohen in die Berggegend. 11 Dann nahmen die Sieger alle Habe von Sodom und Gomorra und all ihre Nahrung und gingen ihres Weges. 12 Sie nahmen auch Lot, den Sohn des Bruders Abrams, und seine Habe mit und zogen auf ihrem Weg weiter. Er wohnte damals in Sodom.

13 Nach diesem kam ein Entronnener und teilte es Abram, dem Hebräer, mit. Er zeltete damals unter den großen Bäumen des Amoriters Mamre, des Bruders von Eschkol und Bruders von Aner; und sie waren Abrams Bundesgenossen. 14 So bekam Abram zu hören, daß sein Bruder gefangengenommen worden war. Hierauf bot er seine geübten Männer auf, dreihundertachtzehn in seinem Haus geborene Sklaven, und jagte [ihnen] nach bis Dan. 15 Und bei Nacht ging er daran, gegen sie seine Streitkräfte zu teilen, er und seine Sklaven, und so besiegte er sie und jagte ihnen weiter nach bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. 16 Und er brachte dann die ganze Habe zurück, und auch Lot, seinen Bruder, und seine Habe und auch die Frauen und das Volk brachte er zurück.

17 Dann kam der König von Sodom heraus, ihm entgegen, nachdem er zurückgekehrt war von der Besiegung Kedorlaomers und der Könige, die mit ihm waren, in die Tiefebene Schawe, das ist die Tiefebene des Königs. 18 Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus, und er war Priester Gottes, des Höchsten. 19 Dann segnete er ihn und sprach:
„Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten,
dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat;
20 Und gesegnet sei Gott, der Höchste,
der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!“
Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.

21 Danach sagte der König von Sodom zu Abram: „Gib mir die Seelen, aber die Habe nimm für dich.“ 22 Hierauf sprach Abram zum König von Sodom: „Ich erhebe meine Hand [zum Eid] zu Jehova, [zu] Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat, 23 daß ich, vom Faden bis zum Sandalenriemen, bestimmt nichts von irgend etwas nehmen werde, was dein ist, damit du nicht sagen kannst: ‚Ich bin es gewesen, der Abram reich gemacht hat.‘ 24 Nichts für mich! Nur was die jungen Männer schon gegessen haben und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen sind, Aner, Eschkol und Mamre – sie mögen ihren Anteil nehmen.“

Kapitel 15

15 Nach diesen Dingen erging das Wort Jehovas in einer Vision an Abram und lautete: „Fürchte dich nicht, Abram. Ich bin dir ein Schild. Dein Lohn wird sehr groß sein.“ 2 Darauf sprach Abram: „Souveräner Herr Jehova, was wirst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe und der, der mein Haus besitzen wird, ein Mann von Damaskus, Elieser, ist?“ 3 Und Abram fügte hinzu: „Siehe! Du hast mir keinen Samen gegeben, und siehe, ein Sohn meiner Hausgemeinschaft folgt mir als Erbe.“ 4 Doch siehe, das Wort Jehovas [erging] an ihn und lautete: „Nicht dieser wird dir als Erbe folgen, sondern der aus deinem eigenen Innern hervorkommen wird, wird dir als Erbe folgen.“

5 Er brachte ihn nun hinaus und sagte: „Blicke bitte zu den Himmeln auf, und zähl die Sterne, wenn du sie zu zählen vermagst.“ Und er sprach ferner zu ihm: „So wird dein Same werden.“ 6 Und er setzte Glauben in Jehova; und er rechnete es ihm dann als Gerechtigkeit an. 7 Dann sprach er ferner zu ihm: „Ich bin Jehova, der dich aus [dem] Ur der Chaldaer herausgeführt hat, um dir dieses Land zu geben, damit [du] es in Besitz nimmst.“ 8 Hierauf sagte er: „Souveräner Herr Jehova, woran soll ich erkennen, daß ich es in Besitz nehmen werde?“ 9 Er sprach darauf zu ihm: „Nimm für mich eine dreijährige Färse und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube.“ 10 Da nahm er sich alle diese und schnitt sie entzwei und legte jeden Teil davon so, daß er zu dem anderen paßte, aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Und die Raubvögel begannen auf die Kadaver herabzukommen, Abram aber scheuchte sie immer wieder hinweg.

12 Nach einer Weile war die Sonne nahe daran unterzugehen, und ein tiefer Schlaf fiel auf Abram, und siehe, eine beängstigend große Finsternis überfiel ihn. 13 Und er begann zu Abram zu sprechen: „Wisse bestimmt, daß deine Nachkommen ansässige Fremdlinge werden in einem Land, das nicht das ihre ist, und sie werden ihnen dienen müssen, und diese werden sie bestimmt vierhundert Jahre lang niederdrücken. 14 Die Nation aber, der sie dienen werden, richte ich, und danach werden sie mit viel Habe ausziehen. 15 Du nun, du wirst in Frieden zu deinen Vorvätern gehen; du wirst in gutem Alter begraben werden. 16 Aber in der vierten Generation werden sie hierher zurückkehren, denn die Vergehung der Amoriter ist noch nicht vollendet.“

17 Die Sonne ging nun unter, und eine dichte Finsternis trat ein, und siehe, ein rauchender Ofen und eine Feuerfackel, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr. 18 An jenem Tag schloß Jehova mit Abram einen Bund, indem [er] sprach: „Deinem Samen will ich dieses Land geben, von dem Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat: 19 die Keniter und die Kenisiter und die Kadmoniter 20 und die Hethiter und die Perisiter und die Rephaïm 21 und die Amoriter und die Kanaaniter und die Girgaschiter und die Jebusiter.“

weiter geht es mit 1. Mose 16 – 19

Jule | 01.05.09 | 1. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Fragen, die ich mir gestellt habe, Text in der Bibel | 16 Comments |

1. Mose 6 – 9

Kapitel 6

6 Nun geschah es, als die Menschen auf der Oberfläche des Erdbodens zahlreich zu werden anfingen und ihnen Töchter geboren wurden, 2 daß dann die Söhne des [wahren] Gottes die Töchter der Menschen zu beachten begannen [und gewahrten], daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten. 3 Danach sprach Jehova: „Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen.“

4 Die Nephilim befanden sich in jenen Tagen auf der Erde und auch danach, als die Söhne des [wahren] Gottes weiterhin mit den Töchtern der Menschen Beziehungen hatten und sie ihnen Söhne gebaren; sie waren die Starken, die vor alters waren, die Männer von Ruhm.

5 Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. 6 Und Jehova bedauerte, daß er Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es schmerzte ihn in seinem Herzen. 7 Da sprach Jehova: „Ich werde die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen, vom Menschen bis zum Haustier, bis zu dem sich regenden Tier und bis zu dem fliegenden Geschöpf der Himmel, denn ich bedauere wirklich, daß ich sie gemacht habe.“ 8 Noah aber fand Gunst in den Augen Jehovas.

9 Dies ist die Geschichte Noahs.

Noah war ein gerechter Mann. Er erwies sich als untadelig unter seinen Zeitgenossen. Noah wandelte mit dem [wahren] Gott. 10 Im Laufe der Zeit wurde Noah der Vater von drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet. 11 Und die Erde wurde verderbt vor den Augen des [wahren] Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt. 12 So sah Gott die Erde, und siehe, sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg auf der Erde verderbt.

13 Danach sprach Gott zu Noah: „Das Ende allen Fleisches ist vor mich gekommen, weil die Erde voller Gewalttat ist durch sie; und hier verderbe ich sie samt der Erde. 14 Mache dir eine Arche aus dem Holz eines harzigen Baumes. Du wirst Abteile in der Arche machen, und du sollst sie innen und außen mit Teer bedecken. 15 Und auf diese Weise wirst du sie machen: dreihundert Ellen die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. 16 Du wirst der Arche eine zóhar [Dach oder Fenster] machen, und du wirst sie nach oben hin bis zum Maß von einer Elle vollenden, und den Eingang der Arche wirst du an ihrer Seite anbringen; du wirst sie mit einem unteren, einem zweiten und einem dritten [Stockwerk] machen.

17 Und ich, siehe, ich bringe die Sintflut der Wasser über die Erde, um alles Fleisch, in dem die Lebenskraft wirksam ist, unter den Himmeln zu verderben. Alles, was sich auf der Erde befindet, wird verscheiden. 18 Und ich will meinen Bund mit dir errichten; und du sollst in die Arche hineingehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. 19 Und von jedem lebenden Geschöpf einer jeden Art Fleisch wirst du je zwei in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten. Ein männliches und ein weibliches werden es sein. 20 Von den fliegenden Geschöpfen nach ihren Arten und von den Haustieren nach ihren Arten, von allen sich regenden Tieren des Erdbodens nach ihren Arten, je zwei werden dort hineingehen zu dir, damit sie am Leben erhalten werden. 21 Und du, nimm dir allerlei Speise, die gegessen wird; und du sollst sie bei dir sammeln, und sie soll dir und ihnen zur Nahrung dienen.“

22 Und Noah ging daran, gemäß allem zu tun, was Gott ihm geboten hatte. Geradeso tat er.

Kapitel 7

7 Danach sprach Jehova zu Noah: „Geh in die Arche, du und alle deine Hausgenossen, denn ich habe gesehen, daß du es bist, der vor mir gerecht ist unter dieser Generation. 2 Von jedem reinen Tier sollst du je sieben zu dir nehmen, das Männchen und sein Weibchen; und von jedem Tier, das nicht rein ist, nur zwei, das Männchen und sein Weibchen; 3 auch von den fliegenden Geschöpfen der Himmel je sieben, ein männliches und ein weibliches, um Nachkommen auf der Oberfläche der ganzen Erde am Leben zu erhalten. 4 Denn in nur noch sieben Tagen lasse ich es vierzig Tage und vierzig Nächte auf die Erde regnen; und ich will alles Bestehende, was ich gemacht habe, von der Oberfläche des Erdbodens wegwischen.“ 5 Und Noah tat dann gemäß allem, was Jehova ihm geboten hatte.

6 Und Noah war sechshundert Jahre alt, als die Wasser der Sintflut über die Erde kamen. 7 Da ging Noah hinein und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm in die Arche, vor den Wassern der Sintflut. 8 Von jedem reinen Tier und von jedem Tier, das nicht rein ist, und von den fliegenden Geschöpfen und allem, was sich auf dem Erdboden regt, 9 gingen sie zu zweien zu Noah in die Arche hinein, ein männliches und ein weibliches, so wie Gott es Noah geboten hatte. 10 Und sieben Tage später erwies es sich, daß die Wasser der Sintflut über die Erde kamen.

11 Im sechshundertsten Jahr des Lebens Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, an diesem Tag wurden alle Quellen der großen Wassertiefe aufgebrochen, und die Schleusen der Himmel wurden geöffnet. 12 Und der Regen ergoß sich vierzig Tage und vierzig Nächte lang auf die Erde. 13 An ebendiesem Tag ging Noah hinein und mit ihm Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne in die Arche; 14 sie und jedes wildlebende Tier nach seiner Art und jedes Haustier nach seiner Art und jedes sich regende Tier, das sich auf der Erde regt, nach seiner Art und jedes fliegende Geschöpf nach seiner Art, jeder Vogel, jedes geflügelte Geschöpf. 15 Und fortgesetzt gingen sie zu Noah in die Arche hinein, je zwei und zwei von jeder Art Fleisch, in dem die Lebenskraft wirksam war. 16 Und die Hineingehenden, ein männliches und ein weibliches von jeder Art Fleisch, gingen hinein, so wie es Gott ihm geboten hatte. Danach schloß Jehova die Tür hinter ihm zu.

17 Und die Sintflut hielt vierzig Tage lang auf der Erde an, und die Wasser mehrten sich ständig und begannen die Arche zu tragen, und sie trieb hoch über der Erde dahin. 18 Und die Wasser nahmen überhand und mehrten sich fortwährend sehr auf der Erde, aber die Arche fuhr weiter auf der Oberfläche der Wasser dahin. 19 Und die Wasser nahmen so sehr überhand auf der Erde, daß alle hohen Berge bedeckt wurden, die unter den ganzen Himmeln waren. 20 Bis zu fünfzehn Ellen darüber nahmen die Wasser überhand, und die Berge wurden bedeckt.

21 Da verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, von den fliegenden Geschöpfen und von den Haustieren und von den wildlebenden Tieren und von all dem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen. 22 Alles, in dessen Nase der Odem der Lebenskraft wirksam war, starb, nämlich alles, was auf dem trockenen Boden war. 23 So tilgte er alles Bestehende aus, was sich auf der Oberfläche des Erdbodens befand, vom Menschen bis zum Tier, zu dem sich regenden Tier und zu dem fliegenden Geschöpf der Himmel, und sie wurden von der Erde weggefegt; und nur Noah und die, die mit ihm in der Arche waren, blieben am Leben. 24 Und die Wasser hatten weiterhin Oberhand auf der Erde, hundertfünfzig Tage.

Kapitel 8

8 Danach gedachte Gott Noahs und jedes wildlebenden Tieres und jedes Haustieres, das mit ihm in der Arche war, und Gott ließ einen Wind über die Erde gehen, und die Wasser begannen zu sinken. 2 Und die Quellen der Wassertiefe und die Schleusen der Himmel wurden verstopft, und so wurde der Regenguß aus den Himmeln zurückgehalten. 3 Und die Wasser begannen von der Erde zurückzuweichen und wichen nach und nach zurück; und am Ende von hundertfünfzig Tagen fehlten die Wasser. 4 Und im siebten Monat, am siebzehnten Tag des Monats, ruhte dann die Arche auf den Bergen von Ararat. 5 Und die Wasser nahmen nach und nach ab bis zum zehnten Monat. Im zehnten Monat, am Ersten des Monats, erschienen die Gipfel der Berge.

6 So geschah es, daß Noah dann am Ende von vierzig Tagen das Fenster der Arche öffnete, das er gemacht hatte. 7 Danach sandte er einen Raben aus, und dieser flog draußen andauernd hin und her, bis die Wasser von der Erde wegtrockneten.

8 Später sandte er von sich eine Taube aus, um zu sehen, ob die Wasser von der Oberfläche des Erdbodens abgenommen hätten. 9 Und die Taube fand keinen Ruheort für ihre Fußsohle, und so kehrte sie zu ihm in die Arche zurück, weil die Wasser noch auf der Oberfläche der ganzen Erde waren. Da streckte er seine Hand aus und nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche hinein. 10 Und er fuhr fort, noch weitere sieben Tage zu warten, und abermals sandte er die Taube aus der Arche aus. 11 Später kam die Taube um die Abendzeit zu ihm, und siehe, ein frisch gepflücktes Olivenblatt war in ihrem Schnabel; und so erkannte Noah, daß die Wasser von der Erde abgenommen hatten. 12 Und er fuhr fort, noch weitere sieben Tage zu warten. Dann sandte er die Taube aus, aber sie kam nicht mehr zu ihm zurück.

13 Und es geschah im sechshundertersten Jahr, im ersten Monat, am ersten Tag des Monats, daß sich die Wasser von der Erde verlaufen hatten; und Noah machte sich daran, die Decke von der Arche zu entfernen und zu schauen, und siehe, die Oberfläche des Erdbodens war abgetrocknet. 14 Und im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tag des Monats, war die Erde trocken geworden.

15 Gott redete nun zu Noah, indem [er] sprach: 16 „Geh aus der Arche hinaus, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. 17 Jedes lebende Geschöpf, das mit dir ist, von jeder Art Fleisch unter den fliegenden Geschöpfen und unter dem Vieh und unter allen sich regenden Tieren, die sich auf der Erde regen, bringe mit dir heraus, da sie auf der Erde wimmeln und fruchtbar sein und zu vielen werden sollen auf der Erde.“

18 Darauf ging Noah hinaus und auch seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm. 19 Jedes lebende Geschöpf, jedes sich regende Tier und jedes fliegende Geschöpf, alles, was sich auf der Erde regt, gemäß ihren Gattungen gingen sie aus der Arche hinaus. 20 Und Noah begann Jehova einen Altar zu bauen und einige von allen reinen Tieren und von allen reinen fliegenden Geschöpfen zu nehmen und auf dem Altar Brandopfer zu opfern. 21 Und Jehova begann einen beruhigenden Wohlgeruch zu riechen, und so sprach Jehova in seinem Herzen: „Nie wieder werde ich des Menschen wegen Übles auf den Erdboden herabrufen, weil die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an; und nie wieder werde ich alles Lebende schlagen, wie ich es getan habe. 22 Alle Tage, da die Erde besteht, werden Saat und Ernte und Kälte und Hitze und Sommer und Winter und Tag und Nacht niemals aufhören.“

Kapitel 9

9 Und Gott fuhr fort, Noah und seine Söhne zu segnen und zu ihnen zu sprechen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde. 2 Und Furcht vor euch und Schrecken vor euch wird weiterhin auf jedem lebenden Geschöpf der Erde und auf jedem fliegenden Geschöpf der Himmel sein, auf allem, was sich auf dem Erdboden regt, und auf allen Fischen des Meeres. In eure Hand sind sie jetzt gegeben. 3 Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen. Wie im Fall der grünen Pflanzen gebe ich euch gewiß das alles. 4 Nur Fleisch mit seiner Seele – seinem Blut – sollt ihr nicht essen. 5 Und außerdem werde ich euer Blut, das eurer Seelen, zurückfordern. Von der Hand jedes lebenden Geschöpfes werde ich es zurückfordern; und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, der sein Bruder ist, werde ich die Seele des Menschen zurückfordern. 6 Wer Menschenblut vergießt, dessen eigenes Blut wird durch Menschen vergossen werden, denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht. 7 Und ihr, seid fruchtbar, und werdet viele, laßt die Erde von euch wimmeln, und werdet viele auf ihr.“

8 Und Gott sprach weiter zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: 9 „Und ich, siehe, ich errichte meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen nach euch 10 und mit jeder lebenden Seele, die bei euch ist, unter den Vögeln, unter dem Vieh und unter allen lebenden Geschöpfen der Erde bei euch, von allen, die aus der Arche hinausgingen, bis zu jedem lebenden Geschöpf der Erde. 11 Ja, ich errichte tatsächlich meinen Bund mit euch: Nie mehr wird alles Fleisch durch die Wasser einer Sintflut [vom Leben] abgeschnitten werden, und nie mehr wird es eine Sintflut geben, die Erde zu verderben.“

12 Und Gott fügte hinzu: „Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele gebe, die bei euch ist, für die Generationen auf unabsehbare Zeit. 13 Meinen Regenbogen setze ich in die Wolke, und er soll als Zeichen des Bundes dienen zwischen mir und der Erde. 14 Und es soll geschehen, wenn ich eine Wolke über die Erde führe, daß dann der Regenbogen gewiß in der Wolke erscheinen wird. 15 Und ich werde meines Bundes bestimmt gedenken, der zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele unter allem Fleisch besteht; und nie mehr werden die Wasser zu einer Sintflut werden, um alles Fleisch zu verderben. 16 Und der Regenbogen soll in der Wolke entstehen, und ich werde ihn gewiß sehen, um des bis auf unabsehbare Zeit dauernden Bundes zwischen Gott und jeder lebenden Seele unter allem Fleisch, das auf der Erde ist, zu gedenken.“

17 Und Gott sprach wiederum zu Noah: „Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allem Fleisch errichtet habe, das auf der Erde ist.“

18 Und die Söhne Noahs, die aus der Arche herauskamen, waren Sem und Ham und Japhet. Ham war später der Vater Kanaans. 19 Diese drei waren die Söhne Noahs, und von diesen her breitete sich die ganze Erdbevölkerung aus.

20 Noah fing nun als Landwirt an und ging daran, einen Weingarten zu pflanzen. 21 Und er begann von dem Wein zu trinken und wurde berauscht, und so entblößte er sich mitten in seinem Zelt. 22 Später sah Ham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters und teilte es dann seinen beiden Brüdern draußen mit. 23 Darauf nahmen Sem und Japhet einen Überwurf und legten ihn beide auf ihre Schultern und schritten rückwärts hinein. So bedeckten sie ihres Vaters Blöße, während ihre Angesichter abgewandt waren, und sie sahen ihres Vaters Blöße nicht.

24 Schließlich erwachte Noah von seinem Wein[rausch] und erfuhr, was sein jüngster Sohn ihm angetan hatte. 25 Darauf sprach er:
„Verflucht sei Kanaan.
Er werde der niedrigste Sklave seiner Brüder.“

26 Und er fügte hinzu:
„Gesegnet sei Jehova, der Gott Sems,
Und Kanaan werde ihm zum Sklaven.

27 Gott gewähre Japhet weiten Raum
Und lasse ihn weilen in den Zelten Sems.
Kanaan werde auch ihm zum Sklaven.“

28 Und Noah lebte nach der Sintflut noch dreihundertfünfzig Jahre. 29 So beliefen sich alle Tage Noahs auf neunhundertfünfzig Jahre, und er starb.

weiter geht es mit dem passenden Drama: Bleibt besonnen und baut weiterhin mit dem größeren Noah

oder direkt in der Bibel weiterlesen bei 1. Mose 10 – 11

Jule | 01.03.09 | 1. Mose, Bild mit biblischen Szenen, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, MultiMedia, Nachforschungen zum Bibellesen, Text in der Bibel | 23 Comments |

1. Mose 1 – 2

DAS ERSTE BUCH MOSE

(GENESIS)

1 Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde.

2 Die Erde nun erwies sich als formlos und öde, und Finsternis war auf der Oberfläche der Wassertiefe; und Gottes wirksame Kraft bewegte sich hin und her über der Oberfläche der Wasser.

3 Und Gott sprach dann: „Es werde Licht.“ Da wurde es Licht. 4 Danach sah Gott, daß das Licht gut war, und Gott führte eine Scheidung zwischen dem Licht und der Finsternis herbei. 5 Und Gott begann das Licht Tag zu nennen, die Finsternis aber nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein erster Tag.

6 Und Gott sprach weiter: „Es entstehe eine Ausdehnung zwischen den Wassern, und es trete eine Scheidung ein zwischen den Wassern und den Wassern.“ 7 Dann ging Gott daran, die Ausdehnung zu machen und eine Scheidung herbeizuführen zwischen den Wassern, die unterhalb der Ausdehnung sein sollten, und den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sein sollten. Und so wurde es. 8 Und Gott begann die Ausdehnung Himmel zu nennen. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein zweiter Tag.

9 Und Gott sprach weiter: „Die Wasser unter den Himmeln sollen sich an e i n e n Ort sammeln, und das trockene Land erscheine.“ Und so wurde es. 10 Und Gott begann das trockene Land Erde zu nennen, die Sammlung der Wasser aber nannte er Meere. Auch sah Gott, daß [es] gut [war]. 11 Und Gott sprach weiter: „Die Erde lasse Gras hervorsprossen, samentragende Pflanzen, Fruchtbäume, die nach ihren Arten Frucht tragen, deren Samen in ihr ist, auf der Erde.“ Und so wurde es. 12 Und die Erde begann Gras hervorzubringen, Pflanzen, die Samen tragen nach ihrer Art, und Bäume, die Frucht tragen, deren Samen in ihr ist nach ihrer Art. Dann sah Gott, daß [es] gut [war]. 13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein dritter Tag.

14 Und Gott sprach weiter: „Es sollen Lichter in der Ausdehnung der Himmel werden, um eine Scheidung zwischen dem Tag und der Nacht herbeizuführen; und sie sollen als Zeichen und zur [Bestimmung von] Zeitabschnitten und Tagen und Jahren dienen. 15 Und sie sollen als Lichter in der Ausdehnung der Himmel dienen, um auf die Erde zu leuchten.“ Und so wurde es. 16 Und Gott machte dann die beiden großen Lichter, das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht, und auch die Sterne. 17 So setzte Gott sie in die Ausdehnung der Himmel, damit sie auf die Erde leuchten 18 und bei Tag und bei Nacht herrschen und zwischen dem Licht und der Finsternis eine Scheidung herbeiführen. Dann sah Gott, daß [es] gut [war]. 19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein vierter Tag.

20 Und Gott sprach weiter: „Die Wasser sollen ein Gewimmel lebender Seelen hervorwimmeln, und fliegende Geschöpfe mögen an der Vorderseite der Ausdehnung der Himmel über der Erde fliegen.“ 21 Und Gott ging daran, die großen Seeungetüme zu erschaffen und jede lebende Seele, die sich regt, die die Wasser hervorwimmelten, nach ihren Arten und jedes geflügelte fliegende Geschöpf nach seiner Art. Und Gott sah dann, daß [es] gut [war]. 22 Darauf segnete Gott sie, indem [er] sprach: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Wasser in den Meeresbecken, und der fliegenden Geschöpfe sollen viele werden auf der Erde.“ 23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein fünfter Tag.

24 Und Gott sprach weiter: „Die Erde bringe lebende Seelen nach ihren Arten hervor, Haustiere und sich regende Tiere und wildlebende Tiere der Erde nach ihrer Art.“ Und so wurde es. 25 Und Gott ging daran, die wildlebenden Tiere der Erde zu machen nach ihrer Art und das Haustier nach seiner Art und jedes sich regende Tier des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah dann, daß [es] gut [war].

26 Und Gott sprach weiter: „Laßt uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere und die ganze Erde und jedes sich regende Tier, das sich auf der Erde regt.“ 27 Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie. 28 Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar, und werdet viele, und füllt die Erde, und unterwerft sie [euch], und haltet [euch] die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.“

29 Und Gott sprach weiter: „Hier habe ich euch alle samentragenden Pflanzen gegeben, die es auf der Oberfläche der ganzen Erde gibt, und jeden Baum, an dem es samentragende Baumfrucht gibt. Euch diene es als Speise. 30 Und jedem wildlebenden Tier der Erde und jedem fliegenden Geschöpf der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem Leben als eine Seele ist, habe ich alle grünen Pflanzen zur Speise gegeben.“ Und so wurde es.

31 Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe, [es war] sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen, ein sechster Tag.

Kapitel 2

So kamen die Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer zu ihrer Vollendung. 2 Und bis zum siebten Tag kam Gott zur Vollendung seines Werkes, das er gemacht hatte, und er begann am siebten Tag von all seinem Werk zu ruhen, das er gemacht hatte. 3 Und Gott ging daran, den siebten Tag zu segnen und ihn zu heiligen, denn an ihm hat er fortan geruht von all seinem Werk, das Gott, um [es] zu machen, geschaffen hat.

4 Dies ist [die] Geschichte der Himmel und der Erde zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tag, an dem Jehova Gott Erde und Himmel machte.

5 Nun war noch kein Strauch des Feldes auf der Erde zu finden, und es sproßten noch keine Pflanzen des Feldes, denn Jehova Gott hatte es nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, um den Erdboden zu bebauen. 6 Aber ein feuchter Dunst stieg gewöhnlich von der Erde auf, und er tränkte die ganze Oberfläche des Erdbodens.

7 Und Jehova Gott ging daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele. 8 Ferner pflanzte Jehova Gott einen Garten in Eden, gegen Osten, und dorthin setzte er den Menschen, den er gebildet hatte. 9 So ließ Jehova Gott aus dem Erdboden allerlei Bäume hervorwachsen, begehrenswert für den Anblick und gut zur Speise, und auch den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

10 Nun war da ein Strom, der von Eden ausging, um den Garten zu bewässern, und von dort aus begann er sich zu teilen, und er wurde gleichsam zu vier Hauptflüssen. 11 Der Name des ersten ist Pischon; es ist der, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. 12 Und das Gold jenes Landes ist gut. Dort gibt es auch das Bdelliumharz und den Onyxstein. 13 Und der Name des zweiten Stromes ist Gihon; es ist der, der das ganze Land Kusch umfließt. 14 Und der Name des dritten Stromes ist Hiddekel; es ist der, der östlich von Assyrien fließt. Und der vierte Strom ist der Euphrat.

15 Und Jehova Gott nahm dann den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und ihn pflege. 16 Und Jehova Gott erlegte dem Menschen auch dieses Gebot auf: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. 17 Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben.“

18 Und Jehova Gott sprach weiter: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. Ich werde ihm eine Gehilfin machen als sein Gegenstück.“ 19 Und Jehova Gott bildete aus dem Erdboden jedes wildlebende Tier des Feldes und jedes fliegende Geschöpf der Himmel, und er begann sie zu dem Menschen zu bringen, um zu sehen, wie er jedes nennen würde; und wie immer der Mensch sie, [nämlich] jede lebende Seele, nennen würde, das sei ihr Name. 20 Da gab der Mensch allen Haustieren und den fliegenden Geschöpfen der Himmel und jedem wildlebenden Tier des Feldes Namen, aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin als sein Gegenstück. 21 Deshalb ließ Jehova Gott einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und während er schlief, nahm er eine von seinen Rippen und schloß dann das Fleisch an deren Stelle zu. 22 Und Jehova Gott ging daran, aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, eine Frau zu bauen und sie zu dem Menschen zu bringen.

23 Da sprach der Mensch:
„Dies ist endlich Bein von meinem Gebein
Und Fleisch von meinem Fleisch.
Diese wird Männin genannt werden,
Denn vom Mann wurde diese genommen.“

24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden. 25 Und sie beide waren weiterhin nackt, der Mensch und seine Frau, und doch schämten sie sich nicht.

weiter geht es mit 1. Mose 3 – 5

Jule | 01.01.09 | 1. Mose, Bild mit biblischen Szenen, eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, MultiMedia, Nachforschungen zum Bibellesen, Text in der Bibel, , | 14 Comments |