Hiob 14 – 17

Kapitel 14

(hier spricht immer noch Hiob)

14 Der Mensch, von einer Frau geboren,
Ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt.

2 Wie eine Blüte ist er hervorgekommen und wird abgeschnitten,
Und er enteilt wie der Schatten und bleibt nicht bestehen.

3 Ja, über diesen hast du dein Auge geöffnet,
Und mich bringst du ins Gericht mit dir.

4 Wer kann einen Reinen aus einem Unreinen hervorbringen?
Da ist nicht einer.

5 Wenn seine Tage beschlossen sind,
Ist die Zahl seiner Monate bei dir;
Du hast für ihn eine Verordnung erlassen, daß er nicht darüber hinausgehe.

6 Wende deinen Blick von ihm ab, damit er Ruhe habe,
Bis er wie ein Lohnarbeiter an seinem Tag Gefallen findet.

7 Denn es gibt Hoffnung selbst für einen Baum.
Wenn er umgehauen wird, wird er nämlich wieder sprossen,
Und sein Schößling, er wird nicht aufhören zu bestehen.

8 Wenn seine Wurzel in der Erde altert
Und sein Stumpf im Staube stirbt,
9 Wird er beim Geruch des Wassers sprossen
Und wird bestimmt wie eine neue Pflanze einen Zweig hervorbringen.

10 Doch ein kräftiger Mann stirbt und liegt besiegt da;
Und ein Erdenmensch verscheidet, und wo ist er?

11 Wasser schwinden tatsächlich aus einem Meer,
Und ein Strom, er versiegt und trocknet aus.

12 Auch der Mensch muß sich niederlegen und steht nicht auf.
Bis der Himmel nicht mehr ist, werden sie nicht erwachen,
Noch werden sie aus ihrem Schlaf aufgeweckt werden.

13 O daß du mich im Scheol verbärgest,
Daß du mich verborgen hieltest, bis dein Zorn sich abwendet,
Daß du mir eine Zeitgrenze setztest und meiner gedächtest!

14 Wenn ein kräftiger Mann stirbt, kann er wieder leben?
Alle Tage meiner Fronarbeit werde ich warten,
Bis meine Ablösung kommt.

15 Du wirst rufen, und ich, ich werde dir antworten.
Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen.

16 Denn jetzt zählst du unablässig selbst meine Schritte;
Du gibst auf nichts acht als auf meine Sünde.

17 Versiegelt in einem Beutel ist meine Auflehnung,
Und du überklebst mein Vergehen.

18 Doch selbst ein Berg wird im Stürzen zerbröckeln,
Und sogar ein Fels wird von seiner Stelle gerückt werden.

19 Wasser zerreibt zweifellos sogar Steine;
Sein Sturzregen schwemmt den Staub der Erde weg.
So hast du gar die Hoffnung des sterblichen Menschen vernichtet.

20 Du überwältigst ihn für immer, so daß er dahingeht;
Du entstellst sein Angesicht, so daß du ihn wegsendest.

21 Seine Söhne werden geehrt, doch weiß er [es] nicht;
Und sie werden unbedeutend, doch achtet er nicht auf sie.

22 Nur sein eigenes Fleisch, während es an ihm ist, wird weiter schmerzen,
Und seine eigene Seele, während sie in ihm ist, wird weiter trauern.“

Kapitel 15

15 Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach dann:

2 „Wird ein Weiser selbst mit windigem Wissen antworten,
Oder wird er seinen Bauch mit Ostwind füllen?

3 Lediglich mit einem Wort zurechtzuweisen wird von keinem Nutzen sein,
Und bloße Äußerungen an sich werden nichts nützen.

4 Indes machst du selbst die Furcht [vor Gott] kraftlos,
Und irgendwelche Besorgtheit vor Gott verminderst du.

5 Denn dein Vergehen schult deinen Mund,
Und du wählst die Zunge listiger Leute.

6 Dein Mund erklärt dich für schuldig und nicht ich;
Und deine eigenen Lippen antworten gegen dich.

7 Wurdest du als der allererste Mensch geboren,
Oder wurdest du vor den Hügeln mit Wehen hervorgebracht?

8 Hörst du dem vertraulichen Gespräch Gottes zu,
Und beschränkst du Weisheit auf dich selbst?

9 Was weißt du denn, was wir nicht wissen?
Was verstehst du, was uns nicht auch [bekannt] ist?

10 Sowohl der Ergraute als auch der Betagte sind bei uns,
Der an Tagen Größere als dein Vater.

11 Sind die Tröstungen Gottes nicht genug für dich
Oder ein Wort, sanft mit dir [geredet]?

12 Warum trägt dein Herz dich fort,
Und weshalb funkeln deine Augen?

13 Denn du wendest deinen Geist gegen Gott selbst,
Und du hast aus deinem eigenen Mund Worte ausgehen lassen.

14 Was ist der sterbliche Mensch, daß er rein sein sollte
Oder daß irgendein von einer Frau Geborener im Recht sein sollte?

15 Siehe! In seine Heiligen setzt er keinen Glauben,
Und selbst die Himmel sind bestimmt nicht rein in seinen Augen,

16 Wieviel weniger also, wenn einer abscheulich und verderbt ist,
Ein Mann, der Ungerechtigkeit so wie Wasser trinkt!

17 Ich werde es dir verkünden. Hör mir zu!
Auch dies habe ich erblickt, so laß [es] mich erzählen,
18 Das, was Weise selbst mitteilen
Und was sie nicht verhehlten, [da es] von ihren Vätern [ist].

19 Ihnen allein wurde das Land gegeben,
Und kein Fremder zog durch ihre Mitte.

20 Alle seine Tage leidet ein Böser Qual,
Ja, die Zahl der Jahre selbst, die für den Tyrannen aufbehalten worden sind.

21 Der Schall von Schrecknissen ist in seinen Ohren;
Während des Friedens kommt selbst ein Ausplünderer über ihn.

22 Er glaubt nicht, daß er aus der Finsternis zurückkehren wird,
Und er ist für ein Schwert aufbehalten.

23 Er irrt umher auf der Suche nach Brot – wo ist es?
Er weiß wohl, daß der Tag der Finsternis bereit ist bei seiner Hand.

24 Bedrängnis und Angst schrecken ihn beständig;
Sie überwältigen ihn wie ein König, bereit zum Sturmangriff.

25 Denn er streckt seine Hand gegen Gott selbst aus,
Und über den Allmächtigen sucht er sich zu überheben;
26 [Denn] halsstarrig rennt er gegen ihn an,
Mit den dicken Buckeln seiner Schilde;
27 Denn er bedeckt tatsächlich sein Gesicht mit seiner Fettigkeit,
Und er setzt Fett an um seine Lenden,
28 Er weilt nur in Städten, die auszutilgen sind,
In Häusern, wo man nicht dauernd wohnen wird,
Die gewiß dazu bestimmt sind, Steinhaufen zu werden.

29 Er wird nicht reich werden, und sein Vermögen wird nicht ansteigen,
Noch wird er den Erwerb davon über die Erde ausbreiten.

30 Er wird der Finsternis nicht entweichen;
Eine Flamme wird seinen Schößling ausdörren,
Und er wird durch einen Sturmhauch SEINES Mundes weichen.

31 Er setze keinen Glauben in Nichtswürdiges, da er irregeführt wird,
Denn das, was er im Tausch dafür erlangt, wird sich bloß als Nichtswürdiges erweisen;
32 Vor seinem Tag wird es erfüllt werden.
Und sein Schößling selbst wird bestimmt nicht üppig wachsen.

33 Er wird seine unreifen Trauben abstoßen so wie ein Weinstock
Und seine Blüten abwerfen so wie ein Olivenbaum.

34 Denn die Gemeinde der Abtrünnigen ist unfruchtbar,
Und Feuer selbst muß die Zelte der Bestechung fressen.

35 Da ist eine Empfängnis von Ungemach und eine Geburt von Schädlichem,
Und ihr Leib selbst bereitet Trug.“

Kapitel 16

16 Und Hiob antwortete und sprach dann:

2 „Ich habe viele Dinge wie diese gehört.
Ihr alle seid leidige Tröster!

3 Gibt es ein Ende für windige Worte?
Oder was ärgert dich, daß du antwortest?

4 Auch ich könnte so gut reden wie ihr.
Wenn nur eure Seele da wäre, wo meine Seele ist,
Würde ich in Worten gegen euch glänzen,
Und würde ich meinen Kopf über euch schütteln?

5 Ich würde euch mit den Worten meines Mundes stärken,
Und die Tröstung meiner eigenen Lippen würde sich zurückhalten –

6 Rede ich tatsächlich, so wird mein eigener Schmerz nicht zurückgehalten,
Und höre ich wirklich damit auf, was geht von mir weg?

7 Allein jetzt hat er mich ermüdet;
Er hat [den Kreis] aller, die mit mir zusammenkommen, verödet.

8 Auch packst du mich. Es ist ein Zeugnis geworden,
So daß meine Magerkeit sich gegen mich erhebt. Sie zeugt mir ins Angesicht.

9 Sein Zorn hat [mich] zerrissen, und er feindet mich an.
Er knirscht wirklich mit den Zähnen gegen mich.
Mein Widersacher, er schärft seine Augen gegen mich.

10 Sie haben ihren Mund gegen mich aufgesperrt,
Mit Schmähung haben sie meine Wangen geschlagen,
In großer Zahl rotten sie sich gegen mich zusammen.

11 Gott überliefert mich Buben,
Und in die Hände von Bösen wirft er mich kopfüber.

12 Ich war zur Ruhe gekommen, aber er scheuchte mich dann auf;
Und er packte mich beim Nacken und ging daran, mich zu zerschmettern,
Und er stellt mich als Zielscheibe für sich auf.

13 Seine Bogenschützen umringen mich;
Er spaltet meine Nieren auf und empfindet kein Mitleid;
Er schüttet meine Gallenblase direkt auf die Erde.

14 Er durchbricht mich ständig, Bresche auf Bresche;
Er rennt gegen mich an wie ein Gewaltiger.

15 Sacktuch habe ich um meine Haut zusammengenäht,
Und ich habe mein Horn in den Staub hineingesteckt.

16 Mein Angesicht, es hat sich gerötet vom Weinen,
Und auf meinen Augenlidern ist tiefer Schatten,
17 Obwohl keine Gewalttat an meinen Handflächen ist
Und mein Gebet lauter ist.

18 O Erde, bedecke nicht mein Blut!
Und es finde sich keine Stätte für mein Geschrei!

19 Auch jetzt, siehe, in den Himmeln ist einer, der von mir Zeugnis gibt,
Und mein Zeuge ist in den Höhen.

20 Meine Gefährten sind Wortführer gegen mich;
Zu Gott hat mein Auge schlaflos aufgeblickt.

21 Und die Entscheidung ist zwischen einem kräftigen Mann und Gott zu treffen,
Ebenso wie zwischen einem Menschensohn und seinem Mitmenschen.

22 Denn nur noch wenige Jahre werden kommen,
Und auf dem Pfad, auf dem ich nicht wiederkehren werde, werde ich weggehen.

Kapitel 17

17 Mein Geist selbst ist gebrochen, meine Tage, sie sind ausgelöscht;
Die Begräbnisstätte ist für mich.

2 Gewiß gibt es Spötterei über mich,
Und inmitten ihres rebellischen Benehmens verweilt mein Auge.

3 Bitte leiste doch für mich Bürgschaft bei dir selbst!
Wer sonst ist da, der mir zum Pfand den Handschlag geben wird?

4 Denn ihr Herz hast du der Verständigkeit verschlossen.
Darum erhöhst du sie nicht.

5 Er mag Gefährten mitteilen, daß sie ihre Anteile nehmen,
Aber selbst die Augen seiner Söhne werden versagen.

6 Und er hat mich als Sprichwort von Völkern hingestellt,
So daß ich jemand werde, dem man ins Gesicht speit.

7 Und von Verdruß wird mein Auge trüber,
Und meine Glieder sind allesamt gleich dem Schatten.

8 Rechtschaffene Menschen sind darüber starr vor Entsetzen,
Und auch der Unschuldige erregt sich über den Abtrünnigen.

9 Der Gerechte hält ständig an seinem Weg fest,
Und der mit reinen Händen nimmt an Stärke fortwährend zu.

10 Doch ihr, mögt ihr alle wieder beginnen. So kommt her, bitte,
Wenn ich auch keinen Weisen unter euch finde.

11 Meine eigenen Tage sind dahingegangen, meine eigenen Pläne sind zerrissen worden,
Die Wünsche meines Herzens.

12 Nacht geben sie ständig für Tag aus:
,Licht ist nahe wegen der Finsternis.‘

13 Wenn ich weiterhin warte, so ist der Scheol mein Haus;
In der Finsternis werde ich mein Lager ausbreiten müssen.

14 Der Grube werde ich zurufen müssen: ‚Du bist mein Vater!‘,
Der Made: ‚Meine Mutter und meine Schwester!‘

15 Wo also ist denn meine Hoffnung?
Und meine Hoffnung – wer ist es, der sie erblickt?

16 Zu den Riegeln des Scheols werden sie hinabfahren,
Wenn wir alle zusammen zum Staub selbst hinabsinken müssen.“

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Jule | 01.20.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, , | 8 Comments |

Hiob 11 – 13

Kapitel 11

11 Und Zophar, der Naamathiter, antwortete und sprach dann:

2 „Wird eine Menge von Worten unbeantwortet bleiben,
Oder wird ein bloßer Prahler im Recht sein?

3 Wird gar dein leeres Gerede Männer zum Schweigen bringen,
Und wirst du weiterhin spotten, ohne daß jemand [dich] schilt?

4 Auch sagst du: ‚Meine Unterweisung ist lauter,
Und ich habe mich in deinen Augen wirklich als rein erwiesen.‘

5 Doch oh, wenn nur Gott selbst redete
Und seine Lippen dir gegenüber öffnete!

6 Dann würde er dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen,
Denn mannigfaltig sind die Dinge praktischer Weisheit.
Auch würdest du erkennen, daß Gott etwas von deinem Vergehen zu deinen Gunsten vergessen läßt.

7 Kannst du die tiefen Dinge Gottes ergründen,
Oder kannst du bis zur äußersten Grenze des Allmächtigen hinfinden?

8 Sie ist höher als der Himmel. Was kannst du vollbringen?
Sie ist tiefer als der Scheol. Was kannst du erkennen?

9 Länger als die Erde ist sie an Maß
Und breiter als das Meer.

10 Wenn er daherfährt und [jemand] ausliefert
Und ein Gericht einberuft, wer kann ihm da widerstehen?

11 Denn er selbst kennt ja die Männer, die nicht wahrhaftig sind.
Wenn er Schädliches sieht, wird er nicht auch [darauf] achten?

12 Selbst ein hohlköpfiger Mann wird gute Beweggründe bekommen,
Sobald ein Eselszebra als Mensch geboren wird.

13 Wenn du selbst dein Herz wirklich bereitmachen
Und deine Handflächen tatsächlich zu ihm ausbreiten wirst,
14 Wenn Schädliches in deiner Hand ist, tu es weit weg,
Und laß nicht Ungerechtigkeit in deinen Zelten wohnen.

15 Denn dann wirst du dein Angesicht ohne Makel erheben,
Und du wirst bestimmt gefestigt werden, und du wirst dich nicht fürchten.

16 Denn du – Ungemach selbst wirst du vergessen;
Wie Wasser, die vorübergeflossen sind, wirst du [seiner] gedenken.

17 Und heller als der Mittag wird sich [deine] Lebensdauer erheben;
Finsternis wird wie der Morgen selbst werden.

18 Und du wirst bestimmt Vertrauen fassen, weil Hoffnung vorhanden ist;
Und du wirst dich gewiß sorgsam umsehen – in Sicherheit wirst du dich niederlegen.

19 Und du wirst dich tatsächlich ausstrecken, ohne daß [dich] jemand aufschreckt.
Und viele werden dich gewiß mild stimmen;
20 Und die Augen der Bösen sind es, die versagen werden;
Und ein Zufluchtsort wird ihnen bestimmt entschwinden,
Und ihre Hoffnung wird ein Verscheiden der Seele sein.“

Kapitel 12

12 Und Hiob antwortete und sprach dann:

2 „In der Tat, ihr seid die Leute,
Und mit euch wird die Weisheit aussterben!

3 Auch ich habe ein Herz ebensogut wie ihr.
Ich stehe nicht hinter euch zurück,
Und bei wem gibt es nicht Dinge wie diese?

4 Ich werde [einer, der] seinem Mitmenschen zum Gelächter [ist],
Der zu Gott ruft, daß er ihm antworten solle.
Zum Gelächter ist der Gerechte, [der] Untadelige.

5 In Gedanken hat der Sorglose Verachtung für den Untergang selbst;
Das ist für die bereitet, deren Füße wanken.

6 Die Zelte der Ausplünderer sind sorgenfrei,
Und diejenigen, die Gottes Grimm erregen, haben die Sicherheit,
Die einem gehört, der in seiner Hand einen Gott gebracht hat.

7 Frag doch bitte die Haustiere, und sie werden dich unterweisen,
Auch die geflügelten Geschöpfe der Himmel, und sie werden es dir mitteilen.

8 Oder befasse dich mit der Erde, und sie wird dich unterweisen,
Und die Fische des Meeres werden es dir verkünden.

9 Wer unter all diesen erkennt nicht gut,
Daß die Hand Jehovas selbst dies getan hat,
10 In dessen Hand die Seele alles Lebendigen
Und der Geist alles menschlichen Fleisches ist?

11 Prüft nicht das Ohr selbst Worte,
Wie der Gaumen Speise kostet?

12 Gibt es nicht Weisheit unter den Betagten
Und Verstand [bei der] Länge der Tage?

13 Bei ihm ist Weisheit und Macht;
Sein ist Rat und Verstand.

14 Siehe! Er reißt nieder, damit es kein Aufbauen gibt;
Er läßt’s vor einem Mann verschließen, daß es nicht geöffnet wird.

15 Siehe! Er hält die Wasser zurück, und sie trocknen aus;
Und er sendet sie, und sie verändern die Erde.

16 Bei ihm gibt es Stärke und praktische Weisheit;
Ihm gehört der Irrende und der Irreführende;
17 Er läßt Ratgeber barfuß einhergehen,
Und er läßt selbst Richter von Sinnen werden.

18 Die Fesseln von Königen löst er wirklich,
Und er bindet einen Gurt um ihre Hüften.

19 Er läßt Priester barfuß wandeln,
Und die mit dauerndem Sitz stürzt er;
20 Er entzieht den Treuen die Sprache,
Und die Verständigkeit von Alten nimmt er hinweg;
21 Er gießt Verachtung aus über Edle,
Und den Gürtel der Starken macht er tatsächlich schlaff;
22 Er enthüllt tiefe Dinge aus der Finsternis,
Und er bringt tiefen Schatten ans Licht hervor;
23 Er läßt die Nationen groß werden, damit er sie vernichte;
Er breitet die Nationen aus, damit er sie hinwegführe;
24 Er nimmt den Häuptern des Volkes des Landes das Herz,
Daß er sie umherwandern lasse in einer weglosen Öde.

25 Sie tappen in der Finsternis, wo es kein Licht gibt,
Daß er sie umherwandern lasse wie einen Betrunkenen.

Kapitel 13

13 Siehe! All dies hat mein Auge gesehen,
Hat mein Ohr gehört und darauf geachtet.

2 Was ihr wißt, weiß ich selbst auch gut;
Ich stehe nicht hinter euch zurück.

3 Ich würde jedoch meinerseits zum Allmächtigen selbst reden,
Und am Rechten mit Gott würde ich Gefallen finden.

4 Ihr hingegen seid Lügentüncher;
Ihr alle seid Ärzte ohne Wert.

5 Wenn ihr doch nur gänzlich stillschwieget,
Daß es euch zur Weisheit gereichte!

6 Hört bitte meine Gegenargumente,
Und auf die Verteidigungsreden meiner Lippen gebt acht.

7 Werdet ihr für Gott selbst Ungerechtigkeit reden,
Und werdet ihr für ihn Trug reden?

8 Werdet ihr ihn parteiisch behandeln,
Oder werdet ihr für den [wahren] Gott einen Rechtsstreit führen?

9 Wäre es gut, daß er euch ausforschte?
Oder wollt ihr mit ihm Spiel treiben, wie man mit dem sterblichen Menschen Spiel treibt?

10 Er wird euch ganz bestimmt zurechtweisen,
Wenn ihr im geheimen versucht, Parteilichkeit zu bekunden;
11 Wird nicht seine Würde selbst euch aufschrecken
Und der Schrecken vor ihm selbst auf euch fallen?

12 Eure denkwürdigen Reden sind Sprüche aus Asche,
Eure Schildbuckel sind wie Schildbuckel aus Lehm.

13 Bewahrt Schweigen vor mir, daß ich selbst rede.
Dann möge über mich kommen, was immer es sei!

14 Warum trage ich mein Fleisch in meinen Zähnen
Und lege meine eigene Seele in meine hohle Hand?

15 Auch wenn er mich tötete, würde ich nicht warten?
Nur würde ich für meine eigenen Wege vor seinem Angesicht rechten.

16 Er wäre auch meine Rettung,
Denn vor ihn wird kein Abtrünniger kommen.

17 Hört mein Wort ganz und gar,
Und meine Erklärung sei in euren Ohren.

18 Seht! Bitte, ich habe einen Rechtsfall dargelegt;
Ich weiß wohl, daß ich selbst im Recht bin.

19 Wer ist es, der mit mir streiten wird?
Denn sollte ich jetzt verstummen, so würde ich einfach verscheiden!

20 Nur zwei Dinge tu mir nicht an;
In diesem Fall werde ich mich ja deinetwegen nicht verbergen;
21 Zieh deine eigene Hand weit von mir hinweg,
Und der Schrecken vor dir – möge er mich nicht erschrecken.

22 Entweder rufe, daß ich selbst antworte;
Oder laß mich reden, und du entgegne mir.

23 In welcher Weise habe ich Vergehungen und Sünden?
Laß mich meine eigene Auflehnung und meine eigene Sünde erkennen.

24 Weshalb verbirgst du dein Angesicht selbst
Und betrachtest mich als einen Feind von dir?

25 Wirst du ein bloßes verwehtes Blatt hinwegschrecken
Oder fortwährend nur nach dürren Stoppeln jagen?

26 Denn du schreibst fortgesetzt bittere Dinge gegen mich,
Und du läßt mich [die Folgen] der Vergehungen meiner Jugend tragen.

27 Auch hast du meine Füße in den Stock gelegt,
Und du gibst acht auf alle meine Pfade;
Für die Sohlen meiner Füße zeichnest du deine eigene Linie ein.

28 Und er ist wie etwas Vermodertes, was zerfällt,
Wie ein Kleid, das eine Motte tatsächlich zerfrißt.

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Jule | 01.18.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, , | 7 Comments |

Hiob 8 – 10

Kapitel 8

8 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach dann:

2 „Wie lange wirst du diese Dinge weiterhin äußern,
Wenn die Reden deines Mundes nur ein starker Wind sind?

3 Wird Gott selbst das Gericht verdrehen,
Oder wird der Allmächtige selbst die Gerechtigkeit verdrehen?

4 Wenn deine eigenen Söhne gegen ihn gesündigt haben,
So daß er sie in die Hand ihrer Auflehnung geraten läßt,
5 Wenn du selbst nach Gott ausschauen wirst
Und [wenn] du den Allmächtigen um Gunst anflehen wirst,
6 Wenn du lauter und rechtschaffen bist,
So würde er jetzt für dich erwachen,
Und er würde bestimmt deinen gerechten Aufenthaltsort wiederherstellen.

7 Auch mag sich dein Anfang als klein erwiesen haben,
Dein Ende danach aber würde sehr groß werden.

8 In der Tat, befrage bitte die frühere Generation,
Und richte [deine Aufmerksamkeit] auf die von ihren Vätern erforschten Dinge.

9 Denn nur gestern waren wir, und wir wissen nichts,
Denn unsere Tage auf der Erde sind ein Schatten.

10 Werden sie selbst dich nicht unterweisen, dir Bescheid geben,
Und werden sie aus ihrem Herzen nicht Worte hervorbringen?

11 Wird eine Papyruspflanze hochwachsen ohne einen Sumpf?
Wird ein Schilfrohr groß werden ohne Wasser?

12 Während es noch in seiner Knospe ist, nicht abgepflückt,
Ja vor allem anderen Gras wird es verdorren.

13 So sind die Pfade all derer, die Gott vergessen,
Und selbst die Hoffnung eines Abtrünnigen wird vergehen,
14 Dessen Zuversicht abgeschnitten ist
Und dessen Vertrauen ein Spinnenhaus ist.

15 Er wird sich auf sein Haus stützen, doch wird es nicht stehenbleiben;
Er wird sich daran festhalten, aber es wird nicht standhalten.

16 Er ist voll Saft vor der Sonne,
Und in seinem Garten kommt sein eigener Schößling hervor.

17 In einem Steinhaufen verflechten sich seine Wurzeln,
Ein Haus aus Steinen erblickt er.

18 Wenn man ihn von seiner Stätte verschlingt,
Wird sie ihn bestimmt auch verleugnen, [indem sie spricht]: ‚Ich habe dich nicht gesehen.‘

19 Siehe! Das ist die Auflösung seines Weges;
Und aus dem Staub sprießen andere auf.

20 Siehe! Gott selbst wird keinen Untadeligen verwerfen,
Noch wird er die Hand von Übeltätern fassen,
21 Bis er deinen Mund mit Lachen füllt
Und deine Lippen mit Jubelschall.

22 Die selbst, die dich hassen, werden mit Schande bekleidet werden,
Und das Zelt der Bösen wird nicht [mehr] sein.“

Kapitel 9

9 Und Hiob antwortete und sprach dann:

2 „In der Tat, ich weiß bestimmt, daß es so ist.
Wie aber kann der sterbliche Mensch in einem Fall mit Gott im Recht sein?

3 Wenn er Lust hätte, mit ihm zu streiten,
So kann er ihm nicht ein einziges [Mal] auf tausend antworten.

4 Er ist weisen Herzens und stark an Kraft.
Wer kann ihm Trotz bieten und unversehrt davonkommen?

5 Er versetzt Berge, so daß man nicht einmal [von ihrem Dasein] weiß,
Er, der sie umgekehrt hat in seinem Zorn.

6 Er läßt die Erde erbeben von ihrer Stätte,
So daß selbst ihre Säulen erschüttert werden.

7 Er spricht zur Sonne, daß sie nicht aufleuchten solle,
Und um Sterne herum legt er ein Siegel,
8 Der die Himmel ausspannt, er allein,
Und auf die hohen Wogen des Meeres tritt;
9 Der das Asch-Sternbild, das Kesil-Sternbild
Und das Kima-Sternbild und die Innenkammern des Südens macht;
10 Der große Dinge tut, unerforschliche,
Und wunderbare Dinge ohne Zahl.

11 Siehe! Er geht an mir vorüber, und ich sehe [ihn] nicht,
Und er zieht weiter, und ich bemerke ihn nicht.

12 Siehe! Er rafft dahin. Wer kann ihm widerstehen?
Wer wird zu ihm sagen: ‚Was tust du?‘?

13 Gott selbst wird seinen Zorn nicht abwenden;
Unter ihm müssen sich die Helfer eines Stürmers niederbeugen,

14 Wieviel mehr so in dem Fall, da ich ihm selbst antworte!
Ich will meine Worte ihm gegenüber wählen,
15 Dem ich, auch wenn ich wirklich im Recht wäre, nicht antworten würde.
Bei meinem Gegner im Rechtsstreit würde ich um Gunst flehen.

16 Wenn ich ihn riefe, würde er mir antworten?
Ich glaube nicht, daß er meiner Stimme Gehör schenken würde,
17 Der im Sturm mich zermalmt
Und bestimmt meine Wunden zahlreich macht ohne Grund.

18 Er wird mir nicht gewähren, daß ich frisch Atem hole,
Denn er sättigt mich weiter mit Bitternissen.

19 Wenn jemand stark ist an Kraft, da [ist er];
Und wenn [irgendeiner stark ist] an Rechtlichkeit, o daß ich vorgeladen werde!

20 Wenn ich im Recht wäre, würde mein eigener Mund mich schuldig sprechen;
Wäre ich untadelig, so würde er mich für verkehrt erklären.

21 Wäre ich untadelig, würde ich meine Seele nicht kennen;
Ich würde mein Leben ablehnen.

22 Eines gibt es. Ja darum sage ich:
,Einem Untadeligen, auch einem Bösen macht er ein Ende.‘

23 Wenn eine Sturzflut plötzlichen Tod verursachte,
Selbst der Verzweiflung der Unschuldigen würde er spotten.

24 Die Erde selbst ist in die Hand dessen gegeben worden, der böse ist;
Das Angesicht ihrer Richter bedeckt er.
Wenn nicht [er], wer ist es dann?

25 Auch sind meine eigenen Tage schneller geworden als ein Läufer;
Sie sind enteilt, sie werden bestimmt das Gute nicht sehen.

26 Sie sind dahingefahren wie Schilfboote,
Wie ein Adler, der nach Fraß hin und her fliegt.

27 Wenn ich gesagt habe: ‚Laß mich meine Besorgnis vergessen,
Laß mich mein Gesicht verändern und aufgeheitert werden‘,

28 So ist mir bange vor all meinen Schmerzen;
Ich weiß doch, daß du mich nicht für schuldlos halten wirst.

29 Ich selbst muß schuldig werden.
Wozu mühe ich mich nur umsonst ab?

30 Wenn ich mich auch im Schneewasser wüsche
Und ich meine Hände tatsächlich in Pottasche reinigte,
31 Dann würdest du mich in eine Grube tauchen,
Und meine Kleider würden mich bestimmt verabscheuen.

32 Denn er ist nicht ein Mann wie ich, [daß] ich ihm antworten dürfte,
Daß wir miteinander vor Gericht treten könnten.

33 Da ist niemand, um zwischen uns zu entscheiden,
Daß er seine Hand auf uns beide legte.

34 Er möge seine Rute von mir entfernen,
Und seine Schrecklichkeit möge mich nicht erschrecken.

35 Ich will reden und mich nicht vor ihm fürchten,
Denn so bin ich nicht geneigt in mir.

Kapitel 10

10 Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben.
Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen.
Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!

2 Ich werde zu Gott sagen: ‚Erkläre mich nicht für schuldig.
Laß mich erkennen, warum es ist, daß du mit mir streitest.

3 Ist es gut für dich, daß du unrecht tust,
Daß du [das Erzeugnis] der harten Arbeit deiner Hände verwirfst
Und daß du über den Rat der Bösen tatsächlich strahlst?

4 Hast du Augen aus Fleisch,
Oder siehst du, wie ein sterblicher Mensch sieht?

5 Sind deine Tage gleich den Tagen des sterblichen Menschen
Oder deine Jahre so wie die Tage eines kräftigen Mannes,
6 Daß du versuchen solltest, mein Vergehen zu finden,
Und nach meiner Sünde fortgesetzt fahnden solltest?

7 Dies trotz deines eigenen Wissens, daß ich nicht im Unrecht bin
Und niemand da ist, der aus deiner eigenen Hand befreit?

8 Deine eigenen Hände haben mich gestaltet, so daß sie mich
Ganz und gar ringsum machten, und doch willst du mich verschlingen.

9 Bedenke bitte, daß du mich aus Ton gemacht hast,
Und zum Staub wirst du mich zurückkehren lassen.

10 Bist du nicht darangegangen, mich selbst wie Milch auszugießen
Und wie Käse mich gerinnen zu lassen?

11 Mit Haut und Fleisch hast du mich dann bekleidet
Und mit Gebein und Sehnen mich zusammengewoben.

12 Leben und liebende Güte hast du in bezug auf mich gewirkt;
Und deine eigene Obhut hat meinen Geist behütet.

13 Und diese Dinge hast du in deinem Herzen verborgen.
Ich weiß wohl, daß diese Dinge bei dir sind.

14 Wenn ich gesündigt habe und du fortwährend auf mich achtgegeben hast
Und du mich meines Vergehens nicht für schuldlos hältst,
15 Wenn ich wirklich im Unrecht bin, wehe mir!
Und bin ich tatsächlich im Recht, so darf ich mein Haupt nicht erheben,
Gesättigt mit Unehre und durchtränkt mit Trübsal.

16 Und handelt es überheblich, wirst du wie ein junger Löwe nach mir jagen,
Und du wirst dich in meinem Fall aufs neue als wunderbar erzeigen.

17 Du wirst neue von deinen Zeugen vor mich stellen,
Und du wirst deinen Verdruß gegen mich steigern;
Mühsal um Mühsal ist bei mir.

18 Warum also brachtest du mich aus einem Mutterschoß hervor?
Hätte ich verscheiden können, daß nicht einmal ein Auge mich hätte sehen können,
19 Als ob ich nicht geworden wäre, hätte ich werden sollen,
Vom [Mutter]leib weg hätte ich zur Grabstätte gebracht werden sollen.‘

20 Sind meiner Tage nicht wenige? Er möge ablassen,
Er wende seinen Blick ab von mir, damit ich mich ein wenig erheitere,
21 Ehe ich weggehe – und ich werde nicht zurückkommen –
In das Land der Finsternis und des tiefen Schattens,
22 In das Land der Dunkelheit gleich dem Dunkel, des tiefen Schattens
Und der Unordnung, wo es ebensowenig leuchtet wie das Dunkel.“

weiter geht es mit Hiob 11 – 13

Jule | 01.17.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, | 11 Comments |

Hiob 5 – 7

Kapitel 5

5 Rufe bitte! Ist jemand da, der dir antwortet?
Und an wen von den Heiligen willst du dich wenden?

2 Denn den Toren wird Verdruß töten,
Und den, der sich leicht betören läßt, wird das Beneiden zu Tode bringen.

3 Ich selbst habe den Toren Wurzel schlagen sehen,
Aber plötzlich begann ich seinen Aufenthaltsort zu verwünschen.

4 Seine Söhne bleiben der Rettung fern,
Und sie werden im Tor zermalmt, ohne Befreier.

5 Was er erntet, ißt der Hungrige;
Und selbst von Fleischerhaken nimmt man es weg,
Und eine Schlinge schnappt tatsächlich nach ihren Mitteln des Unterhalts.

6 Denn nicht aus bloßem Staub geht das Schädliche hervor,
Und aus bloßem Erdboden entsprießt nicht Ungemach.

7 Denn der Mensch, er ist zum Ungemach geboren,
Wie die Funken selbst aufwärts fliegen.

8 Indes würde ich mich an Gott wenden,
Und Gott würde ich meine Sache vorbringen,
9 [Dem,] der große, unerforschliche Dinge tut,
Wunderbare Dinge ohne Zahl;
10 [Dem,] der Regen gibt auf die Oberfläche der Erde
Und Wasser sendet auf die freien Felder;
11 [Dem,] der die Niedrigen an eine hohe Stelle setzt,
So daß die Traurigen in bezug auf Rettung hoch oben sind;
12 [Dem,] der die Pläne der Listigen vereitelt,
So daß ihre Hände nicht mit Erfolg arbeiten;
13 [Dem,] der die Weisen in ihrer eigenen List fängt,
So daß der Rat der Verschlagenen sich überstürzt;
14 Sie stoßen auf Finsternis selbst bei Tag,
Und sie tasten umher am Mittag wie bei Nacht;
15 Und [dem,] der vor dem Schwert aus ihrem Mund rettet
Und aus der Hand des Starken einen Armen,
16 So daß für den Niedrigen Hoffnung entsteht,
Ungerechtigkeit aber tatsächlich ihren Mund schließt.

17 Siehe! Glücklich ist der Mann, den Gott zurechtweist;
Und die Zucht des Allmächtigen verwirf du nicht!

18 Denn er selbst verursacht Schmerz, verbindet aber [die Wunde];
Er zerschmettert, aber seine eigenen Hände bewirken die Heilung.

19 In sechs Bedrängnissen wird er dich befreien,
Und in sieben wird nichts Schädliches dich anrühren.

20 Während der Hungersnot wird er dich bestimmt vom Tod erlösen
Und während des Krieges von des Schwertes Macht.

21 Vor der Geißel einer Zunge wirst du geborgen sein,
Und du wirst dich nicht fürchten vor Verheerung, wenn sie kommt.

22 Bei Verheerung und Hunger wirst du lachen,
Und vor dem wilden Tier der Erde wirst du dich nicht zu fürchten brauchen.

23 Denn mit den Steinen des Feldes wird dein Bund sein,
Und selbst das wilde Tier des Feldes wird veranlaßt, mit dir in Frieden zu leben.

24 Und du wirst bestimmt wissen, daß Frieden selbst dein Zelt ist,
Und du wirst sicherlich hingehen und deinen Weidegrund sehen, und du wirst nichts vermissen.

25 Und du wirst bestimmt wissen, daß deine Nachkommen zahlreich sind
Und deine Sprößlinge gleich dem Pflanzenwuchs der Erde.

26 Du wirst bei voller Kraft zur Grabstätte kommen,
Wie wenn sich Garben aufhäufen zu ihrer Zeit.

27 Siehe! Das ist, was wir erforscht haben. So ist es.
Hör es, und du – wisse es für dich selbst.“

Kapitel 6

6 Und Hiob antwortete und sprach dann:

2 „O daß mein Verdruß insgesamt gewogen würde
Und daß man zugleich das mir Widrige auf Waagschalen selbst legte!

3 Denn jetzt ist es schwerer noch als der Sand der Meere.
Deshalb sind meine eigenen Worte unsinniges Gerede gewesen.

4 Denn die Pfeile des Allmächtigen sind bei mir,
Ihr Gift trinkt mein Geist;
Die Schrecknisse von Gott stellen sich gegen mich auf.

5 Wird ein Zebra schreien über dem Gras
Oder ein Stier brüllen über seinem Futter?

6 Wird Fades ohne Salz gegessen,
Oder ist Geschmack im Eibischschleim?

7 Meine Seele hat sich geweigert, [irgend etwas] anzurühren.
Sie sind wie Krankheit in meiner Speise.

8 O daß meine Bitte einträfe
Und daß Gott meine Hoffnung auch gewährte!

9 Und daß Gott sich doch entschlösse und mich zermalmte,
Daß er seine Hand lösen und mich abschneiden würde!

10 Selbst das wäre noch mein Trost;
Und ich würde hüpfen [vor Freude] in [meinen] Wehen,
[Obwohl] er kein Mitleid hätte, denn ich habe die Reden des Heiligen nicht verhehlt.

11 Was ist meine Kraft, daß ich noch weiter warten sollte?
Und was ist mein Ende, daß ich meine Seele weiterhin verlängern sollte?

12 Ist meine Kraft die Kraft von Steinen?
Oder ist mein Fleisch aus Kupfer?

13 Ist es, daß keine Selbsthilfe in mir ist
Und erfolgreiches Wirken selbst verscheucht worden ist von mir?

14 Was irgendeinen betrifft, der seinem Mitmenschen liebende Güte vorenthält:
Er wird dann auch die Furcht des Allmächtigen verlassen.

15 Meine eigenen Brüder haben trügerisch gehandelt wie ein Winterwildbach,
Wie das Rinnsal von Winterwildbächen, die unaufhaltsam verrinnen.

16 Sie sind trübe von Eis,
Schnee verbirgt sich darauf.

17 Zu seiner Zeit werden sie wasserleer, sie sind zum Schweigen gebracht worden;
Wenn es heiß wird, sind sie von ihrem Ort weg ausgetrocknet.

18 Die Pfade ihres Weges sind abgebogen;
Sie gehen hinauf ins Leere und verlieren sich.

19 Die Karawanen von Tema haben Ausschau gehalten,
Die Reiseschar der Sabaer hat auf sie gewartet.

20 Sie werden bestimmt beschämt, weil sie Vertrauen hatten;
Sie sind bis an den Ort gekommen, und sie werden enttäuscht.

21 Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden;
Ihr seht Schrecken, und ihr geratet in Furcht.

22 Ist es, weil ich gesagt habe: ‚Gebt mir [etwas],
Oder gebt von eurem Vermögen ein Geschenk für mich;
23 Und befreit mich aus der Hand eines Widersachers,
Und aus der Hand von Tyrannen solltet ihr mich erlösen.‘?

24 Unterweist mich, und ich meinerseits werde schweigen;
Und welchen Fehler ich begangen habe, laßt mich verstehen.

25 Die Reden der Geradheit sind – oh, nicht schmerzlich!
Doch was weist Zurechtweisung eurerseits zurecht?

26 Ist es, um Worte zu rügen, daß ihr Pläne schmiedet,
Wenn die Reden eines Verzweifelten bloß für den Wind sind?

27 Wieviel mehr werdet ihr Lose werfen selbst über einen Vaterlosen
Und feilschen um euren Gefährten!

28 Und nun entschließt euch, schenkt mir Aufmerksamkeit,
Und [seht,] ob ich euch geradewegs ins Angesicht lügen werde.

29 Kehrt bitte um – laßt keine Ungerechtigkeit aufkommen -,
Ja, kehrt um – noch ist meine Gerechtigkeit darin.

30 Ist [etwa] Ungerechtigkeit auf meiner Zunge,
Oder unterscheidet mein eigener Gaumen nicht Widriges?

Kapitel 7

7 Gibt es nicht Fronarbeit für den sterblichen Menschen auf der Erde,
Und sind seine Tage nicht gleich den Tagen eines Lohnarbeiters?

2 Wie ein Sklave lechzt er nach dem Schatten,
Und wie ein Lohnarbeiter wartet er auf seinen Lohn.

3 So sind mir wertlose Mondmonate zugeteilt worden,
Und Nächte des Ungemachs hat man mir zugezählt.

4 Als ich mich niedergelegt habe, so habe ich gesagt: ‚Wann werde ich aufstehen?‘
Und [wenn] der Abend wirklich sein Maß erreicht, so bin ich mit Unrast gesättigt worden bis zur Morgendämmerung.

5 Mein Fleisch ist mit Maden und Staubklumpen bekleidet worden;
Meine Haut selbst ist verkrustet und löst sich auf.

6 Meine Tage selbst sind schneller geworden als ein Weberschiffchen,
Und sie nehmen ein Ende in Hoffnungslosigkeit.

7 Gedenke, daß mein Leben Wind ist,
Daß mein Auge nicht wieder Gutes sehen wird.

8 Das Auge dessen, der mich sieht, wird mich nicht erblicken;
Deine Augen werden auf mir sein, aber ich werde nicht sein.

9 Die Wolke nimmt bestimmt ein Ende und geht dahin;
So wird der, der zum Scheol hinabfährt, nicht heraufkommen.

10 Er wird nicht mehr zu seinem Haus zurückkehren,
Und seine Stätte wird ihn nicht wieder anerkennen.

11 Auch ich, ich werde meinen Mund nicht zurückhalten.
Ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes;
Ich will mich mit der Bitterkeit meiner Seele befassen!

12 Bin ich ein Meer oder ein Seeungetüm,
Daß du eine Wache über mich setzen solltest?

13 Als ich sprach: ‚Mein Ruhelager wird mich trösten,
Mein Bett wird meine Besorgnis tragen helfen‘,

14 Hast du mich sogar mit Träumen erschreckt,
Und durch Visionen läßt du mich aufschrecken,
15 So daß sich meine Seele Erstickung wählt,
Den Tod lieber als meine Gebeine.

16 Ich habe [es] verworfen; auf unabsehbare Zeit möchte ich nicht leben.
Laß ab von mir, denn meine Tage sind ein Dunst.

17 Was ist der sterbliche Mensch, daß du ihn großziehen
Und daß du dein Herz auf ihn richten solltest
18 Und daß du ihm jeden Morgen Aufmerksamkeit schenken,
Daß du ihn jeden Augenblick prüfen solltest?

19 Warum wirst du deinen Blick nicht von mir wenden
Noch mich in Ruhe lassen, bis ich meinen Speichel schlucke?

20 Wenn ich gesündigt habe, was kann ich gegen dich vollbringen, du Beobachter der Menschen?
Weshalb hast du mich als Zielscheibe für dich gesetzt, so daß ich dir zur Last werden sollte?

21 Und warum verzeihst du nicht meine Übertretung
Und übersiehst mein Versehen?
Denn jetzt werde ich mich in den Staub niederlegen;
Und du wirst bestimmt nach mir schauen, und ich werde nicht sein.“

Weiter geht es dann mit Hiob 8 – 10

Jule | 01.17.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, , , , , | 10 Comments |

Hiob 1 – 4

Kapitel 1

1 Es war da ein Mann im Land Uz, dessen Name Hiob war; und dieser Mann erwies sich als untadelig und rechtschaffen und gottesfürchtig und von Schlechtem weichend. 2 Und es wurden ihm sieben Söhne und drei Töchter geboren. 3 Und sein Viehbestand belief sich auf siebentausend Schafe und dreitausend Kamele und fünfhundert Gespanne Rinder und fünfhundert Eselinnen, dazu [besaß er] eine sehr große Dienerschaft; und dieser Mann wurde der größte von allen Orientalen.

4 Und seine Söhne gingen hin und hielten ein Festmahl im Haus eines jeden an seinem Tag; und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. 5 Und es geschah jeweils, wenn die Tage des Festmahls den Kreis vollendet hatten, daß Hiob gewöhnlich hinsandte und sie heiligte; und er stand früh am Morgen auf und opferte Brandschlachtopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: „Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht.“ So pflegte Hiob allezeit zu tun.

6 Nun kam der Tag herbei, an dem die Söhne des [wahren] Gottes hineingingen, um sich vor Jehova zu stellen, und auch Satan begab sich dann mitten unter ihnen hinein.

7 Da sprach Jehova zu Satan: „Woher kommst du?“ Satan antwortete darauf Jehova und sagte: „Vom Umherstreifen auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr.“ 8 Und Jehova sprach weiter zu Satan: „Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, daß es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, einen Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend?“ 9 Darauf antwortete Satan Jehova und sagte: „Ist es etwa umsonst, daß Hiob Gott gefürchtet hat? 10 Hast nicht du selbst um ihn und um sein Haus und um alles, was er hat, ringsum eine Hecke aufgerichtet? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und sein Viehbestand, er hat sich ausgebreitet auf der Erde. 11 Aber zur Abwechslung strecke bitte deine Hand aus, und taste alles an, was er hat, [und sieh,] ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird.“ 12 Daher sprach Jehova zu Satan: „Siehe! Alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn selbst strecke deine Hand nicht aus!“ Da ging Satan hinaus, von der Person Jehovas hinweg.

13 Nun kam der Tag herbei, an dem seine Söhne und seine Töchter im Haus ihres Bruders, des erstgeborenen, aßen und Wein tranken. 14 Und da kam ein Bote zu Hiob, und er sagte dann: „Die Rinder waren gerade beim Pflügen, und die Eselinnen weideten an ihrer Seite, 15 als die Sabaer einfielen und sie wegnahmen, und sie schlugen die Bediensteten mit der Schärfe des Schwertes nieder; und ich konnte entrinnen, nur ich allein, um es dir mitzuteilen.“

16 Während dieser noch redete, kam jener und sprach dann: „Ja Feuer Gottes fiel von den Himmeln und loderte dann unter den Schafen und den Bediensteten und verzehrte sie; und ich konnte entrinnen, nur ich allein, um es dir mitzuteilen.“

17 Während jener noch redete, kam ein anderer und sagte dann: „Die Chaldaer bildeten drei Haufen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg, und sie schlugen die Bediensteten mit der Schärfe des Schwertes nieder; und ich konnte entrinnen, nur ich allein, um es dir mitzuteilen.“

18 Während dieser andere noch redete, kam ein weiterer und sprach dann: „Deine Söhne und deine Töchter aßen und tranken Wein im Haus ihres Bruders, des erstgeborenen. 19 Und siehe, ein gewaltiger Wind kam aus der Gegend der Wildnis, und er stieß dann an die vier Ecken des Hauses, so daß es auf die jungen Leute fiel und sie starben. Und ich konnte entrinnen, nur ich allein, um es dir mitzuteilen.“

20 Und Hiob stand dann auf und zerriß sein ärmelloses Obergewand und schnitt das Haar seines Hauptes ab und fiel zur Erde und beugte sich nieder 21 und sagte:

„Nackt kam ich aus dem Leib meiner Mutter,
Und nackt werde ich dorthin zurückkehren.
Jehova selbst hat gegeben, und Jehova selbst hat weggenommen.
Der Name Jehovas sei fernerhin gesegnet!“

22 In all diesem sündigte Hiob nicht, noch schrieb er Gott irgend etwas Ungebührliches zu.

Kapitel 2

2 Danach kam der Tag herbei, an dem die Söhne des [wahren] Gottes hineingingen, um sich vor Jehova zu stellen, und da kam auch Satan in ihrer Mitte, um sich vor Jehova zu stellen.

2 Da sprach Jehova zu Satan: „Von woher kommst du denn?“ Satan antwortete darauf Jehova und sagte: „Vom Umherstreifen auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr.“ 3 Und Jehova sprach weiter zu Satan: „Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, daß es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, einen Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend? Auch hält er noch an seiner unversehrten Lauterkeit fest, obwohl du mich gegen ihn reizt, ihn ohne Ursache zu verschlingen.“ 4 Aber Satan antwortete Jehova und sagte: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben. 5 Strecke zur Abwechslung doch deine Hand aus, und rühre an sein Gebein und sein Fleisch, [und sieh,] ob er dir nicht direkt ins Angesicht fluchen wird.“

6 Daher sprach Jehova zu Satan: „Da ist er in deiner Hand! Nur auf seine Seele gib acht!“ 7 So zog Satan aus, von der Person Jehovas hinweg, und schlug Hiob von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel mit bösartigen entzündeten Beulen. 8 Und er nahm sich dann eine Tonscherbe, um sich damit zu schaben; und er saß inmitten der Asche.

9 Schließlich sprach seine Frau zu ihm: „Hältst du noch an deiner unversehrten Lauterkeit fest? Fluche Gott und stirb!“ 10 Er aber sagte zu ihr: „Wie eine der unverständigen Frauen redet, redest auch du. Sollen wir nur, was gut ist, von dem [wahren] Gott annehmen und nicht auch annehmen, was schlecht ist?“ In all diesem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.

11 Und drei Gefährten Hiobs hörten schließlich von all diesem Unglück, das über ihn gekommen war, und sie kamen dann, ein jeder von seinem eigenen Ort, Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamathiter. So verabredeten sie sich, zu kommen und ihm ihr Mitgefühl zu bekunden und ihn zu trösten. 12 Als sie ihre Augen von fern erhoben, da erkannten sie ihn nicht. Und sie gingen daran, ihre Stimme zu erheben und zu weinen und ein jeder sein ärmelloses Obergewand zu zerreißen und himmelwärts Staub auf ihr Haupt zu streuen. 13 Und sie blieben sieben Tage und sieben Nächte bei ihm auf der Erde sitzen, und keiner redete ein Wort zu ihm, denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war.

Kapitel 3

3 Danach öffnete Hiob seinen Mund und begann Übles auf seinen Tag herabzurufen. 2 Hiob ergriff nun das Wort und sprach:

3 „Der Tag entschwinde, an dem ich geboren wurde,
Auch die Nacht, da jemand sprach: ‚Ein kräftiger Mann ist empfangen worden!‘

4 Was diesen Tag betrifft, er werde Finsternis.
Gott schaue nicht von oben nach ihm aus,
Noch strahle Tageslicht über ihn.

5 Möge Finsternis und tiefer Schatten ihn zurückfordern.
Möge eine Regenwolke darüber weilen.
Mögen die Dinge, die den Tag verfinstern, ihm Schrecken einjagen.

6 Jene Nacht – Dunkel ergreife sie;
Sie sei nicht fröhlich unter den Tagen eines Jahres;
In die Zahl der Mondmonate trete sie nicht ein.

7 Siehe! Diese Nacht – sie werde unfruchtbar;
Möge kein Jubelruf in sie kommen.

8 Mögen Verflucher des Tages sie verwünschen,
Die bereit sind, [den] Leviathan zu wecken.

9 Mögen die Sterne ihrer Dämmerung sich verfinstern;
Sie warte auf das Licht, und da soll keines sein;
Und nicht möge sie der Morgenröte Strahlen sehen.

10 Denn sie verschloß nicht die Pforten des Leibes meiner [Mutter]
Und verbarg so Ungemach vor meinen Augen.

11 Warum starb ich vom Mutterschoß nicht weg?
[Warum] kam ich aus dem Leib hervor und verschied dann [nicht]?

12 Warum kamen Knie mir entgegen
Und warum Brüste, daß ich saugen sollte?

13 Denn nun hätte ich dagelegen, daß ich ungestört wäre;
Dann hätte ich geschlafen; ich hätte Ruhe
14 Mit Königen und Ratgebern der Erde,
Denen, die öde Stätten für sich bauen,
15 Oder mit Fürsten, die Gold haben,
Denen, die ihre Häuser mit Silber füllen;
16 Oder gleich einer versteckten Fehlgeburt wäre ich nicht ins Dasein gekommen,
Kindern gleich, die das Licht nicht gesehen haben.

17 Dort lassen die Bösen selbst ab von Erregung,
Und dort haben die an Kraft Erschöpften Ruhe.

18 Selbst Gefangene sind zusammen unbesorgt;
Tatsächlich hören sie nicht die Stimme dessen, der sie zur Arbeit antreibt.

19 Klein und groß sind dort gleich,
Und der Sklave ist freigelassen von seinem Herrn.

20 Warum gibt er Licht dem, der Ungemach hat,
Und Leben denen, die bitterer Seele sind?

21 Warum sind dort solche, die auf den Tod warten, und er kommt nicht,
Obwohl sie danach graben, mehr als nach verborgenen Schätzen?

22 Diejenigen, die sich bis zur Fröhlichkeit freuen,
Sie frohlocken, weil sie eine Grabstätte finden.

23 [Warum gibt er Licht] dem kräftigen Mann, dessen Weg verborgen gewesen ist
Und den Gott umzäunt?

24 Denn vor meiner Speise kommt mein Seufzen,
Und gleich Wassern ergießt sich mein Gestöhn;
25 Denn ein Schrecknis habe ich gefürchtet, und es kommt über mich;
Und wovor mir bange gewesen ist, das trifft mich.

26 Ich bin nicht sorgenfrei, noch bin ich ungestört gewesen,
Noch habe ich Ruhe gehabt, und doch kommt Erregung.“

Kapitel 4

4 Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach dann:

2 „Wenn man wirklich ein Wort an dich [zu richten] versucht, wirst du es müde werden?
Aber Worte zurückzuhalten – wer vermag es?

3 Siehe! Du hast viele zurechtgebracht,
Und die schwachen Hände pflegtest du zu stärken.

4 Irgendeinen Strauchelnden richteten deine Worte jeweils auf;
Und wankende Knie hast du stets gefestigt.

5 Diesmal aber kommt es an dich, und du wirst es müde;
Es berührt auch dich, und du gerätst in Bestürzung.

6 Ist nicht deine Ehrfurcht [die Grundlage] deiner Zuversicht?
Ist nicht deine Hoffnung selbst die unversehrte Lauterkeit deiner Wege?

7 Bedenke bitte: Welcher Unschuldige ist je umgekommen?
Und wo sind die Rechtschaffenen je ausgetilgt worden?

8 Nach dem, was ich gesehen habe, werden diejenigen, die Schädliches ersinnen,
Und diejenigen, die Ungemach säen, es selbst ernten.

9 Durch den Odem Gottes kommen sie um,
Und durch den Geist seines Zorns enden sie.

10 Da ist das Brüllen eines Löwen und die Stimme eines jungen Löwen,
Doch der mähnigen jungen Löwen Zähne werden ausgebrochen.

11 Ein Löwe kommt um, wenn kein Raub da ist,
Und die Jungen eines Löwen werden voneinander getrennt.

12 Nun wurde ein Wort verstohlen zu mir gebracht,
Und mein Ohr erlangte dann ein Flüstern davon,
13 In beunruhigenden Gedanken aus Visionen der Nacht,
Wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt.

14 Ein Schrecken kam über mich und ein Zittern,
Und es erfüllte die Menge meiner Gebeine mit Schrecken.

15 Und ein Geist selbst ging an meinem Gesicht vorüber;
Das Haar meines Fleisches begann sich zu sträuben.

16 Er begann still zu stehen,
Aber ich erkannte sein Aussehen nicht;
Eine Gestalt war vor meinen Augen;
Da war eine Stille, und ich hörte nun eine Stimme:

17 ‚[Der] sterbliche Mensch – kann er gerechter sein als Gott selbst?
Oder kann ein kräftiger Mann reiner sein als der, der ihn gemacht hat?‘

18 Siehe! An seine Diener glaubt er nicht,
Und seinen Boten legt er Mängel zur Last;

19 Wieviel mehr so denen, die in Lehmhäusern wohnen,
Deren Grund im Staub ist!
Man zermalmt sie schneller als eine Motte.

20 Vom Morgen bis zum Abend werden sie zerschlagen;
Ohne daß jemand [es zu Herzen] nimmt, kommen sie um für immer.

21 Ist nicht ihr Zeltstrick in ihnen ausgerissen worden?
Sie sterben aus Mangel an Weisheit.

weiter geht es mit Hiob 5 – 7

Jule | 01.16.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, Hiob, Text in der Bibel, , , , , , , | 22 Comments |