Höhepunkte zur Apostelgeschichte

WT 15.05.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Apostelgeschichte

DAS Bibelbuch Apostelgeschichte beschreibt umfassend, wie die Christenversammlung entstand und wie sie sich ausbreitete. Ihr Schreiber, der Arzt Lukas, hat uns einen mitreißenden Bericht hinterlassen, der die christliche Tätigkeit in einem Zeitraum von 28 Jahren schildert: von 33 u. Z. bis 61 u. Z.

Zunächst geht es hauptsächlich um die Tätigkeit des Apostels Petrus und dann um die des Apostels Paulus. Lukas benutzt Fürwörter wie „wir“ und „uns“ und zeigt so, dass er bei gewissen Ereignissen dabei war. Wenn wir uns mit dem beschäftigen, was die Apostelgeschichte zu sagen hat, werden wir noch mehr schätzen, welche Macht das Wort Gottes und der heilige Geist haben (Heb. 4:12). Es wird uns motivieren, opferbereit zu sein, und unseren Glauben an das Königreich stärken.

PETRUS GEBRAUCHT „DIE SCHLÜSSEL DES KÖNIGREICHES“
(Apg. 1:1—11:18)

Nachdem die Apostel den heiligen Geist erhalten haben, geben sie freimütig Zeugnis. Petrus gebraucht den ersten der „Schlüssel des Königreiches der Himmel“, um Juden und Proselyten die Wahrheit zugänglich zu machen und denen, die ‘sein Wort von Herzen annehmen’, die Gelegenheit zu erschließen, ins Königreich zu kommen (Mat. 16:19; Apg. 2:5, 41). Die Jünger werden durch eine Verfolgungswelle zwar zerstreut, doch führt das nur dazu, dass sich das Predigtwerk weiter ausdehnt.

Als die Apostel in Jerusalem hören, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hat, schicken sie Petrus und Johannes dorthin. Petrus erschließt den Samaritern die Aussicht auf das Königreich und gebraucht so den zweiten Schlüssel (Apg. 8:14-17). Vielleicht noch im ersten Jahr nach Jesu Auferstehung geht in Saulus von Tarsus eine erstaunliche Wandlung vor sich. 36 u. Z. gebraucht Petrus den dritten Schlüssel, und als freie Gabe wird der heilige Geist auf Menschen aus den Nationen, also Unbeschnittene, ausgegossen (Apg. 10:45).

Antworten auf biblische Fragen:

2:44-47; 4:34, 35 — Warum verkauften Gläubige ihren Besitz und verteilten den Erlös?
Viele, die gläubig geworden waren, kamen von weit her und hatten sich nicht auf einen längeren Aufenthalt in Jerusalem eingestellt. Aber sie wollten gern noch etwas bleiben, um mehr über ihren neuen Glauben zu erfahren und um anderen davon erzählen zu können. Daher verkauften einige Christen ihren Besitz und verteilten den Erlös unter alle, die Hilfe benötigten.

4:13 — Waren Petrus und Johannes unwissend oder ungebildet?
Keinesfalls! Sie wurden als „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“ bezeichnet, weil sie keine religiöse Ausbildung an einer rabbinischen Schule erhalten hatten.

5:34-39 — Woher wusste Lukas, was Gamaliel im Sanhedrin hinter verschlossenen Türen gesagt hatte?
Da gäbe es mindestens drei Möglichkeiten:

  1. Paulus, ein ehemaliger Schüler Gamaliels, teilte es Lukas mit.
  2. Lukas erkundigte sich bei einem christenfreundlichen Mitglied des Sanhedrins, zum Beispiel Nikodemus.
  3. Lukas erhielt diese Information direkt durch göttliche Inspiration.

7:59 — Betete Stephanus zu Jesus?
Nein, das tat er nicht. Anbetung steht nur Jehova Gott zu, und somit sollten sich Gebete auch nur an ihn richten (Luk. 4:8; 6:12). Normalerweise hätte Stephanus im Namen Jesu zu Jehova gebetet (Joh. 15:16). In dieser Situation jedoch hatte er eine Vision, in der er den „Menschensohn, zur Rechten Gottes stehend“, sah (Apg. 7:56). Stephanus war sich völlig bewusst, dass Jesus die Macht erhalten hatte, Tote aufzuerwecken. Deshalb sagte er zu ihm, er möge seinen Geist bewahren; das heißt aber nicht, dass er zu Jesus betete (Joh. 5:27-29).

Lehren für uns:

1:8. Ohne die Hilfe des heiligen Geistes könnten Jehovas Anbeter das weltweite Predigtwerk niemals durchführen.

4:36—5:11. Joseph von Zypern wurde der Beiname Barnabas gegeben, was „Sohn des Trostes“ heißt. Vielleicht nannten ihn die Apostel so, weil er ein gütiger, liebenswürdiger und hilfsbereiter Mensch war. Wir sollten genauso sein und nicht wie Ananias und Sapphira, die heuchlerisch und betrügerisch vorgaben, etwas zu sein, was sie nicht waren.

9:23-25. Es ist kein Zeichen von Feigheit, seinen Gegnern auszuweichen, um weiter predigen zu können.

9:28-30. Falls wir in gefährlichen Gegenden im Dienst unterwegs sind oder mit Menschen sprechen, von denen für unseren Körper, unsere Moral oder unseren Glauben eine Gefahr ausgehen könnte, müssen wir vorsichtig sein und uns gut überlegen, wann und wo wir predigen.

9:31. In Zeiten, in denen es relativ ruhig zugeht, sollten wir unbedingt unseren Glauben durch Studium und Nachsinnen festigen. Dadurch, dass wir umsetzen, was wir lernen, können wir ein gottesfürchtiges Leben führen und im Dienst für Jehova aktiv bleiben.

 

PAULUS, EIN ENGAGIERTER PREDIGER
(Apg. 11:19—28:31)

44 u. Z. kommt Agabus nach Antiochia, wo Barnabas und Saulus „ein ganzes Jahr lang“ gepredigt haben. Agabus sagt „eine große Hungersnot“ voraus, die auch zwei Jahre später eintritt (Apg. 11:26-28). Nachdem Barnabas und Saulus „den Dienst der Unterstützung in Jerusalem völlig ausgeführt“ haben, gehen sie nach Antiochia zurück (Apg. 12:25). 47 u. Z. — rund zwölf Jahre nach der Bekehrung von Saulus — werden Barnabas und Saulus vom heiligen Geist auf eine Missionsreise ausgesandt (Apg. 13:1-4). 48 u. Z. kehren sie wieder nach Antiochia zurück, wo sie „der unverdienten Güte Gottes anvertraut worden waren“ (Apg. 14:26).

Rund neun Monate später geht Paulus (auch als Saulus bekannt) auf seine zweite Missionsreise und nimmt Silas als Begleiter mit (Apg. 15:40). Im Verlauf dieser Reise schließen sich ihm Timotheus und Lukas an. Lukas bleibt in Philippi, Paulus dagegen reist weiter: erst nach Athen und dann nach Korinth, wo er auf Aquila und Priscilla trifft und die nächsten eineinhalb Jahre verbringt (Apg. 18:11). Er lässt Timotheus und Silas in Korinth zurück und nimmt Aquila und Priscilla mit, als er Anfang 52 u. Z. in Richtung Syrien segelt (Apg. 18:18). Aquila und Priscilla begleiten ihn bis Ephesus und bleiben dann dort.

Nachdem Paulus einige Zeit im syrischen Antiochia verbracht hat, macht er sich 52 u. Z. zum dritten Mal auf eine Missionsreise (Apg. 18:23). In Ephesus ‘wächst das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewinnt die Oberhand’ (Apg. 19:20). Paulus hält sich dort ungefähr drei Jahre auf (Apg. 20:31). Zu Pfingsten 56 u. Z. ist er in Jerusalem. Nach seiner Festnahme gibt er vor der Obrigkeit furchtlos Zeugnis. In Rom wird der Apostel für zwei Jahre unter Hausarrest gestellt (circa 59 bis 61 u. Z.). Auch hier findet er Möglichkeiten, das Königreich zu predigen und „die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“, zu lehren (Apg. 28:30, 31).

Antworten auf biblische Fragen:

14:8-13 — Warum nannten die Leute in Lystra ‘Barnabas Zeus, Paulus aber Hermes’?
In der griechischen Mythologie war Zeus der Herr der Götter, sein Sohn Hermes dagegen galt als redegewandt. Da Paulus der Wortführer war, nannte man ihn Hermes, Barnabas dagegen Zeus.

16:6, 7 — Warum verwehrte der heilige Geist Paulus und seinen Begleitern, im Bezirk Asien und in Bithynien zu predigen?
Da es nur wenige Prediger gab, leitete der heilige Geist sie in Gebiete, wo die Resonanz größer war.

18:12-17 — Warum griff Prokonsul Gallio nicht ein, als man begann, Sosthenes zu schlagen?
Vielleicht dachte Gallio, dass der mutmaßliche Anführer der Pöbelaktion diese Behandlung verdiene. Offenbar wendete sich alles zum Guten und Sosthenes bekehrte sich zum Christentum. Später spricht Paulus von Sosthenes nämlich als ‘unserem Bruder’ (1. Kor. 1:1).

18:18 — Unter was für einem Gelübde stand Paulus?
Manche Gelehrte halten es für ein Nasiräatsgelübde (4. Mo. 6:1-21). Die Bibel sagt allerdings nicht, worum es sich speziell handelte. Auch erwähnt sie nicht, ob Paulus das Gelübde vor oder nach seiner Bekehrung abgelegt hatte beziehungsweise ob das Gelübde gerade erst begonnen hatte oder ob es endete. Auf jeden Fall war an diesem Gelübde nichts Verwerfliches.

Lehren für uns:

12:5-11. Wir können und sollten für unsere Brüder beten.

12:21-23; 14:14-18. Herodes war allzu gern bereit, Ehre anzunehmen, die nur Gott gebührt. Wie ganz anders doch Paulus und Barnabas reagierten: Sofort und unmissverständlich wiesen sie Ehre zurück, die ihnen nicht zustand. Ganz gleich, was wir im Dienst für Jehova erreichen, wir sollten nicht auf Ehre aus sein.

14:5-7. Vorsicht walten zu lassen hilft uns womöglich, weiter predigen zu können (Mat. 10:23).

14:22. Christen rechnen damit, verfolgt zu werden. Sie versuchen nicht, sich der Verfolgung zu entziehen, indem sie Abstriche an ihrem Glauben machen (2. Tim. 3:12).

16:1, 2. Junge Christen sollten sich in der Versammlung einbringen und sich von Jehova helfen lassen, einen guten Ruf aufzubauen.

16:3. Wir sollten alles tun, was im Rahmen der biblischen Grundsätze möglich ist, damit andere die gute Botschaft annehmen (1. Kor. 9:19-23).

20:20, 21. Der Haus-zu-Haus-Dienst ist das Rückgrat unseres Predigtdienstes.

20:24; 21:13. Gott gegenüber die Lauterkeit zu bewahren ist wichtiger, als unser Leben zu bewahren.

21:21-26. Guten Rat sollten wir wirklich gern annehmen.

25:8-12. Christen heute können und sollten zur „Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft“ rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen (Phil. 1:7).

26:24, 25. Wir sollten „Worte der Wahrheit und eines gesunden Sinnes“ reden, auch wenn sie für einen „physischen Menschen“ absurd klingen (1. Kor. 2:14).

 

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Jule | 12.07.11 | Apostelgeschichte, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

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Jule | 12.27.10 | Apostelgeschichte, Briefe, Drama, Epheser, erste Christen, Paulus, Predigtwerk, Timotheus | No Comments |

Apostelgeschichte 26 – 28

Kapitel 26

Agrippa sprach zu Paulus: „Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.“ Da streckte Paulus seine Hand aus und begann seine Verteidigungsrede:

2 „Ich erachte mich glücklich, König Agrippa, daß ich mich heute vor dir wegen all der Dinge, deren ich von den Juden angeklagt bin, verteidigen darf, 3 besonders da du über alle Bräuche wie auch Streitfragen unter den Juden bestens Bescheid weißt. Deshalb bitte ich dich, mich mit Geduld anzuhören.

4 In der Tat, was den Lebenswandel von Jugend auf betrifft, den ich von Anfang an inmitten meiner Nation und in Jerusalem geführt habe, wissen alle Juden, 5 die mich von früher her, von Anbeginn, gekannt haben, wenn sie es nur zu bezeugen wünschen, daß ich nach der strengsten Sekte unserer Form der Anbetung als ein Pharisäer gelebt habe. 6 Und doch stehe ich jetzt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott an unsere Vorväter ergangen war, vor Gericht, 7 obwohl unsere zwölf Stämme zur Erfüllung dieser Verheißung zu gelangen hoffen, indem sie ihm inbrünstig Nacht und Tag heiligen Dienst darbringen. Dieser Hoffnung wegen werde ich von Juden, o König, angeklagt.

8 Warum wird es unter euch als unglaublich beurteilt, daß Gott die Toten auferweckt? 9 Ich für meinen Teil dachte wirklich bei mir selbst, daß ich viele gegnerische Taten gegen den Namen Jesu, des Nazareners, begehen müßte, 10 was ich in Jerusalem dann auch getan habe, und viele der Heiligen habe ich in Gefängnisse eingeschlossen, wozu ich von den Oberpriestern Befugnis erhalten hatte; und wenn sie hingerichtet werden sollten, gab ich meine Stimme gegen sie ab. 11 Und in allen Synagogen suchte ich sie oft durch Bestrafung zum Widerruf zu zwingen; und über die Maßen gegen sie rasend, ging ich so weit, sie sogar in auswärtigen Städten zu verfolgen.

12 Als ich bei diesen Bemühungen mit Befugnissen und im Auftrag der Oberpriester nach Damaskus reiste, 13 sah ich unterwegs, o König, zur Mittagszeit ein Licht, heller als der Glanz der Sonne, das vom Himmel her mich und die, welche mit mir reisten, umblitzte. 14 Und als wir alle zu Boden gefallen waren, hörte ich eine Stimme in der hebräischen Sprache zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich? Fortgesetzt gegen die Stacheln auszuschlagen macht es hart für dich.‘ 15 Ich aber sagte: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und der Herr sprach: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst. 16 Trotzdem, erheb dich, und stell dich auf deine Füße. Denn dazu habe ich mich dir sichtbar gemacht, um dich zum Diener und Zeugen sowohl der Dinge zu erwählen, die du gesehen hast, als auch der Dinge, die ich dich in bezug auf mich sehen lassen werde, 17 während ich dich von [diesem] Volk und von den Nationen befreie, zu denen ich dich sende, 18 um ihnen die Augen zu öffnen und zu veranlassen, daß sie von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott umkehren, so daß sie Vergebung der Sünden und ein Erbe unter denen empfangen, die durch [ihren] Glauben an mich geheiligt sind.‘

19 Infolgedessen, König Agrippa, wurde ich dem himmlischen Anblick nicht ungehorsam, 20 sondern brachte denen in Damaskus zuerst und denen in Jerusalem und im ganzen Land Judaa und den Nationen die Botschaft, daß sie bereuen und zu Gott umkehren sollten, indem sie Werke verrichten, die der Reue entsprechen. 21 Dieser Dinge wegen ergriffen mich die Juden im Tempel und versuchten, mich ums Leben zu bringen. 22 Weil ich aber die Hilfe erlangt habe, die von Gott kommt, gebe ich bis zu diesem Tag weiterhin Zeugnis, sowohl vor klein als groß, indem ich aber nichts sage außer dem, wovon die Propheten sowie Moses erklärt haben, daß es geschehen werde, 23 [nämlich] daß der Christus leiden müsse, und als der erste, der von den Toten auferstehen sollte, werde er sowohl diesem Volk als auch den Nationen Licht verkündigen.“

24 Als er nun diese Dinge zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: „Du wirst wahnsinnig, Paulus! Die große Gelehrsamkeit treibt dich zum Wahnsinn!“ 25 Paulus aber sagte: „Ich werde nicht wahnsinnig, Exzellenz Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und eines gesunden Sinnes. 26 In Wirklichkeit weiß der König, zu dem ich mit Freimut der Rede spreche, wohl von diesen Dingen; denn ich bin überzeugt, daß nicht eines von diesen Dingen seiner Kenntnis entgeht, denn dieses ist nicht in einem Winkel getan worden. 27 Glaubst du den PROPHETEN, König Agrippa? Ich weiß, daß du glaubst.“ 28 Agrippa aber sagte zu Paulus: „In kurzem würdest du mich überreden, ein Christ zu werden.“ 29 Darauf sagte Paulus: „Ich möchte vor Gott wünschen, daß über kurz oder lang nicht nur du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche Menschen würden, wie auch ich bin, mit Ausnahme dieser Fesseln.“

30 Und der König stand auf und auch der Statthalter und Bernice und die bei ihnen saßen. 31 Doch als sie sich zurückzogen, begannen sie miteinander zu reden und sagten: „Dieser Mensch treibt nichts, was Tod oder Fesseln verdient.“ 32 Überdies sagte Agrippa zu Festus: „Dieser Mensch hätte freigelassen werden können, wenn er sich nicht auf Cäsar berufen hätte.“

Kapitel 27

Als nun entschieden war, daß wir nach Italien abfahren sollten, übergab man dann Paulus mit einigen anderen Gefangenen einem Offizier namens Julius von der Abteilung des Augustus. 2 Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttium, das im Begriff war, nach Orten längs der Küste des [Bezirks] Asien zu fahren, und fuhren ab, wobei Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonich, bei uns war. 3 Und am nächsten Tag legten wir in Sidon an, und Julius behandelte Paulus auf menschenfreundliche Weise und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich [ihrer] Fürsorge zu erfreuen.

4 Und von dort stachen wir in See und segelten unter dem [Schutz von] Zypern, weil Gegenwind wehte; 5 und wir fuhren durch das offene Meer, Zilizien und Pamphylien entlang, und legten im Hafen von Myra in Lyzien an. 6 Dort aber fand der Offizier ein Schiff aus Alexandria vor, das nach Italien fuhr, und er veranlaßte uns, es zu besteigen. 7 Als wir dann eine Reihe von Tagen langsam weiterfuhren und mit Mühe nach Knidos kamen, weil der Wind uns nicht vorwärts kommen ließ, segelten wir bei Salmone unter dem [Schutz von] Kreta, 8 und in mühsamer Fahrt entlang seiner Küste kamen wir zu einem gewissen Ort, Schönhafen genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasea war.

9 Da geraume Zeit verflossen und die Schiffahrt nun gewagt war, weil sogar die Fastenzeit [des Sühnetages] schon vorüber war, machte Paulus eine Empfehlung, 10 indem er zu ihnen sprach: „Männer, ich bemerke, daß die Schiffahrt mit Schaden und großem Verlust verbunden sein wird, nicht nur für die Fracht und das Schiff, sondern auch für unsere Seelen.“ 11 Der Offizier jedoch achtete eher auf das, was der Steuermann und der Schiffseigentümer sagten, als auf das, was Paulus sagte. 12 Weil nun der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten, von dort auszulaufen, um womöglich zum Überwintern bis nach Phonix, einem Hafen von Kreta, zu gelangen, der sich gegen Nordosten und gegen Südosten öffnet.

13 Als überdies der Südwind sanft wehte, dachten sie, sie hätten ihren Vorsatz so gut wie verwirklicht, und sie lichteten die Anker und begannen nahe der Küste von Kreta entlangzufahren. 14 Nach nicht langer Zeit aber stürzte ein Sturmwind, der sogenannte Euroaquilo, auf [die Insel] herab. 15 Da das Schiff fortgerissen wurde und nicht mit dem Bug gegen den Wind gehalten werden konnte, gaben wir [uns] preis und trieben dahin. 16 Nun liefen wir unter [dem Schutz] einer kleinen Insel, Kauda genannt, hin, und doch waren wir kaum imstande, das Beiboot [am Heck] in unsere Gewalt zu bekommen. 17 Nachdem sie es aber an Bord heraufgezogen hatten, begannen sie Hilfsmittel zu gebrauchen, um das Schiff zu untergürten; und da sie befürchteten, auf die Syrte aufzulaufen, ließen sie die Ausrüstung herunter und wurden so dahingetrieben. 18 Weil wir aber durch den Sturm heftig hin und her gerissen wurden, begannen sie am folgenden [Tag], das Schiff zu erleichtern; 19 und am dritten [Tag] warfen sie eigenhändig die Schiffsausrüstung fort.

20 Als nun viele Tage weder Sonne noch Sterne erschienen und kein geringer Sturm auf uns lastete, begann schließlich alle Hoffnung auf unsere Rettung abgeschnitten zu werden. 21 Und als man sich lange der Speise enthalten hatte, stand Paulus dann in ihrer Mitte auf und sprach: „Männer, ihr hättet wirklich meinen Rat annehmen und von Kreta nicht in See auslaufen und euch diesen Schaden und Verlust zuziehen sollen. 22 Dennoch empfehle ich euch nun, guten Mutes zu sein, denn es wird von euch keine Seele verlorengehen, nur das Schiff. 23 Denn diese Nacht stand ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich heiligen Dienst darbringe, bei mir 24 und sprach: ‚Fürchte dich nicht, Paulus. Du sollst vor Cäsar treten, und siehe, Gott hat dir alle, die mit dir fahren, geschenkt.‘ 25 Seid daher guten Mutes, ihr Männer, denn ich glaube Gott, daß es genauso sein wird, wie es mir gesagt worden ist. 26 Wir müssen indes an einer gewissen Insel stranden.“

27 Als nun die vierzehnte Nacht hereinbrach und wir auf [dem Meer] der Adria hin und her getrieben wurden, begannen die Seeleute um Mitternacht zu vermuten, daß man in die Nähe von Land komme. 28 Und sie loteten und fanden eine Tiefe von zwanzig Faden; da fuhren sie eine kurze Strecke weiter und loteten wieder und fanden [noch] fünfzehn Faden. 29 Und da wir befürchteten, daß wir irgendwo auf die Felsen auflaufen könnten, warf man vom Heck vier Anker aus und begann zu wünschen, daß es Tag werde. 30 Als aber die Seeleute aus dem Schiff zu entrinnen suchten und das Beiboot unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug Anker auswerfen, in das Meer hinabließen, 31 sprach Paulus zu dem Offizier und den Soldaten: „Wenn diese Männer nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“ 32 Da hieben die Soldaten die Taue des Beibootes durch und ließen es hinabfallen.

33 Nun, gerade vor Tagesanbruch, begann Paulus alle ohne Ausnahme zu ermuntern, etwas Speise zu sich zu nehmen, indem er sagte: „Heute ist der vierzehnte Tag, an dem ihr gewacht habt und ohne Essen geblieben seid, da ihr nichts zu euch genommen habt. 34 Darum ermuntere ich euch, etwas Speise zu euch zu nehmen, denn dies ist im Interesse eurer Sicherheit; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen.“ 35 Nachdem er das gesagt hatte, nahm auch er ein Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach es und fing an zu essen. 36 Da wurden sie alle fröhlich und begannen etwas Speise zu sich zu nehmen. 37 Nun waren wir im ganzen zweihundertsechsundsiebzig Seelen im Schiff. 38 Als sie sich mit Speise gesättigt hatten, begannen sie das Schiff dadurch zu erleichtern, daß sie den Weizen über Bord ins Meer warfen.

39 Als es endlich Tag wurde, konnten sie das Land nicht erkennen, aber sie bemerkten eine gewisse Bucht mit einem Strand, und sie waren entschlossen, das Schiff wenn möglich auf diesen auflaufen zu lassen. 40 Da hieben sie die Anker ab und ließen sie ins Meer fallen, zugleich lösten sie die Riemen der Steuerruder, und nachdem sie das Vorsegel vor den Wind gehißt hatten, hielten sie auf den Strand zu. 41 Als sie auf eine Sandbank auffuhren, die auf beiden Seiten vom Meer umspült war, ließen sie das Schiff auflaufen, und der Bug blieb stecken und saß unbeweglich fest, das Heck aber begann gewaltsam in Stücke zu brechen. 42 Darauf faßten die Soldaten den Entschluß, die Gefangenen zu töten, damit keiner wegschwimmen und entrinnen könnte. 43 Der Offizier aber wollte Paulus sicher durchbringen und hielt sie von ihrem Vorhaben zurück. Und er gebot denen, die schwimmen konnten, sich ins Meer zu werfen und als erste an Land zu gelangen, 44 und die übrigen sollten dies teils auf Planken, teils auf gewissen Dingen vom Schiff tun. Und so kam es, daß alle sicher an Land gebracht wurden.

Kapitel 28

Und als wir in Sicherheit gelangt waren, erfuhren wir, daß die Insel Malta hieß. 2 Und die fremdsprachigen Leute erwiesen uns eine außergewöhnliche Menschenfreundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle wegen des fallenden Regens und wegen der Kälte hilfreich auf. 3 Als Paulus aber ein Bündel Reisig zusammenraffte und es aufs Feuer legte, fuhr infolge der Hitze eine Otter heraus und heftete sich an seine Hand. 4 Als die fremdsprachigen Leute das giftige Tier an seiner Hand hängen sahen, begannen sie zueinander zu sagen: „Bestimmt ist dieser Mensch ein Mörder, und obwohl er vom Meer aus in Sicherheit gelangt ist, ließ ihn das Rachegericht nicht weiterleben.“ 5 Er aber schüttelte das giftige Tier ins Feuer ab und erlitt keinen Schaden. 6 Sie jedoch erwarteten, daß er eine Entzündung bekomme und anschwellen oder plötzlich tot umfallen werde. Nachdem sie eine lange Weile gewartet hatten und ihm nichts Schlimmes widerfahren sahen, änderten sie ihre Meinung und begannen zu sagen, er sei ein Gott.

7 In der Nähe jenes Ortes nun besaß der Erste der Insel namens Publius Ländereien; und er nahm uns gastfreundlich auf und bewirtete uns drei Tage lang wohlwollend. 8 Es geschah aber, daß der Vater des Publius an Fieber und Ruhr daniederlag, und Paulus ging zu ihm hinein und betete, legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund. 9 Nachdem dies geschehen war, begannen auch die übrigen Leute auf der Insel, die Krankheiten hatten, zu ihm zu kommen, und wurden geheilt. 10 Und sie ehrten uns auch mit vielen Gaben, und bei unserer Abfahrt beluden sie uns mit Dingen für unsere Bedürfnisse.

11 Drei Monate später fuhren wir ab, [und zwar] in einem Schiff von Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte und als Bugfigur die „Söhne des Zeus“ trug. 12 Und wir liefen in Syrakus in den Hafen ein und blieben drei Tage, 13 und von dort fuhren wir im Bogen und kamen nach Rhegion. Und tags darauf setzte ein Südwind ein, und wir gelangten am zweiten Tag nach Puteoli. 14 Hier fanden wir Brüder, die uns inständig baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir Rom näher. 15 Und von dort kamen uns die Brüder, als sie die Nachricht über uns hörten, bis zu dem Marktplatz des Appius und den Drei Schenken entgegen, und als Paulus sie erblickte, dankte er Gott und faßte Mut. 16 Als wir schließlich in Rom einzogen, wurde es Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

17 Drei Tage später aber rief er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammen. Als sie zusammengekommen waren, sagte er dann zu ihnen: „Männer, Brüder, obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Bräuche unserer Vorväter getan habe, bin ich als Gefangener von Jerusalem her in die Hände der Römer ausgeliefert worden. 18 Und diese wollten mich, nachdem sie mich verhört hatten, freilassen, weil keine Ursache des Todes bei mir vorlag. 19 Als aber die Juden fortwährend dagegen redeten, war ich genötigt, mich auf Cäsar zu berufen, nicht aber so, als hätte ich meine Nation wegen irgendeiner [Sache] anzuklagen. 20 Deswegen habe ich wirklich inständig gebeten, euch sehen und sprechen zu können, denn wegen der Hoffnung Israels umgibt mich diese Kette.“ 21 Sie sagten zu ihm: „Wir haben weder Briefe über dich aus Judaa erhalten, noch hat irgendeiner von den eingetroffenen Brüdern etwas Böses über dich berichtet oder geredet. 22 Wir denken aber, daß es angebracht ist, von dir zu hören, was deine Gedanken sind, denn in der Tat, was diese Sekte betrifft, ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird.“

23 Sie verabredeten nun einen Tag mit ihm, und sie kamen in größerer Anzahl zu ihm in seine Unterkunft. Und er erklärte ihnen die Sache, indem er von dem Königreich Gottes gründlich Zeugnis ablegte und sie sowohl anhand des Gesetzes Mose als auch der PROPHETEN von morgens bis abends in bezug auf Jesus zu überzeugen suchte. 24 Und einige begannen dem, was gesagt wurde, zu glauben; andere glaubten nicht. 25 Weil sie also miteinander uneins waren, begannen sie wegzugehen, während Paulus diese e i n e Bemerkung machte:

„Treffend hat der heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vorvätern geredet, 26 indem er sprach: ‚Geh zu diesem Volk und sprich: „Hörend werdet ihr hören, aber keineswegs verstehen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. 27 Denn das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne darauf einzugehen, und sie haben ihre Augen geschlossen, damit sie ja nicht mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heile.“ ‚ 28 Daher sei euch kund, daß dieses, das Mittel, durch das Gott rettet, zu den Nationen gesandt worden ist; sie werden bestimmt darauf hören.“ 29 —

30 Dann blieb er zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Haus, und er nahm alle freundlich auf, die zu ihm hereinkamen, 31 predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen.

Jule | 12.06.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 11 Comments |

Apostelgeschichte 23 – 25

Kapitel 23

Paulus schaute den Sanhedrin unverwandt an und sprach: „Männer, Brüder, ich habe mich mit einem vollkommen reinen Gewissen vor Gott bis zum heutigen Tag betragen.“ 2 Darauf befahl der Hohepriester Ananias den neben ihm Stehenden, ihn auf den Mund zu schlagen. 3 Da sagte Paulus zu ihm: „Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand. Sitzt du da, um mich gemäß dem GESETZ zu richten, und befiehlst gleichzeitig, in Übertretung des GESETZES, mich zu schlagen?“ 4 Die Dabeistehenden sagten: „Beschimpfst du den Hohenpriester Gottes?“ 5 Und Paulus sagte: „Ich wußte nicht, Brüder, daß er Hoherpriester ist. Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst von einem Vorsteher deines Volkes nicht nachteilig reden.‘ “

6 Als nun Paulus merkte, daß der eine Teil Sadduzaer, der andere aber Pharisäer waren, rief er darauf im Sanhedrin aus: „Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern. Wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.“ 7 Weil er das sagte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und den Sadduzaern, und die Menge wurde gespalten. 8 Die Sadduzaer sagen nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel, noch Geist, die Pharisäer aber verkünden all dies öffentlich. 9 Da brach ein lautes Geschrei aus, und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen auf und begannen, heftig zu streiten, und sagten: „Wir finden nichts Unrechtes an diesem Menschen; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat -“ 10 Als nun der Zwiespalt groß wurde, befürchtete der Militärbefehlshaber, Paulus könnte von ihnen in Stücke gerissen werden, und er gebot der Truppe, hinabzugehen und ihn aus ihrer Mitte herauszureißen und ihn in die Kaserne zu bringen.

11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: „Sei guten Mutes! Denn so, wie du über die Dinge mich betreffend in Jerusalem ein gründliches Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.“

12 Als es nun Tag wurde, machten die Juden eine Verschwörung und banden sich mit einem Fluch, indem sie sagten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 13 Es waren mehr als vierzig Männer, die diese Verschwörung unter Eid machten; 14 und sie gingen zu den Oberpriestern und den älteren Männern und sprachen: „Wir haben uns mit einem Fluch feierlich gebunden, keinen Bissen Speise zu uns zu nehmen, bis wir Paulus getötet haben. 15 Erklärt daher ihr nun, zusammen mit dem Sanhedrin, dem Militärbefehlshaber, warum er ihn zu euch herabbringen sollte, als ob ihr beabsichtigen würdet, die Sache ihn betreffend genauer festzustellen. Ehe er aber näher kommt, werden wir uns bereit halten, ihn umzubringen.“

16 Aber der Sohn der Schwester des Paulus hörte, daß sie auf der Lauer lagen, und er kam und begab sich in die Kaserne und berichtete es Paulus. 17 Da rief Paulus einen der Offiziere zu sich und sagte: „Führ diesen jungen Mann zum Militärbefehlshaber, denn er hat ihm etwas zu berichten.“ 18 Daher nahm ihn dieser Mann und führte ihn zum Militärbefehlshaber und sagte: „Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen hat.“ 19 Der Militärbefehlshaber nahm ihn bei der Hand und zog sich zurück und begann sich, als sie allein waren, zu erkundigen: „Was hast du mir denn zu berichten?“ 20 Er sagte: „Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, Paulus morgen zum Sanhedrin herabzubringen, als ob sie beabsichtigten, etwas Genaueres über ihn zu erfahren. 21 Vor allen Dingen laß dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen lauern ihm auf, und sie haben sich mit einem Fluch gebunden, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; und sie sind jetzt bereit und warten auf deine Zusage.“ 22 Daher ließ der Militärbefehlshaber den jungen Mann gehen, nachdem er ihm die Weisung gegeben hatte: „Plaudere vor niemandem aus, daß du mir diese Dinge angezeigt hast.“

23 Und er ließ gewisse zwei von den Offizieren kommen und sagte: „Haltet zweihundert Soldaten zum Marsch bis nach Cäsarea bereit, ferner siebzig Reiter und zweihundert Speerträger, zur dritten Stunde der Nacht. 24 Sorgt auch für Lasttiere, um Paulus darauf reiten zu lassen und ihn sicher zu Felix, dem Statthalter, hinzubringen.“ 25 Und er schrieb einen Brief in dieser Form:

26 „Claudius Lysias an Seine Exzellenz, den Statthalter Felix: Grüße! 27 Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen und von ihnen beinahe umgebracht, doch da kam ich plötzlich mit einer Truppe und befreite ihn, weil ich erfuhr, daß er ein Römer sei. 28 Und da ich mich über die Ursache, weswegen sie ihn anklagten, vergewissern wollte, brachte ich ihn in ihren Sanhedrin hinab. 29 Ich fand, daß er wegen gewisser Fragen ihres GESETZES angeklagt wird, doch nicht einer einzigen Sache beschuldigt ist, die Tod oder Fesseln verdient. 30 Weil mir aber enthüllt worden ist, daß ein Anschlag gegen den Mann geplant werde, sende ich ihn sofort zu dir und gebiete den Anklägern, sich vor dir gegen ihn auszusprechen.“

31 Deshalb nahmen diese Soldaten Paulus gemäß ihren Befehlen und brachten ihn bei Nacht nach Antipatris. 32 Am nächsten Tag ließen sie die Reiter mit ihm weitergehen, und sie kehrten in die Kaserne zurück. 33 Die [Reiter] kamen nach Cäsarea und händigten den Brief dem Statthalter aus und übergaben ihm auch Paulus. 34 Da las er [den Brief] und erkundigte sich, aus welcher Provinz er sei, und als er feststellte, daß er aus Zilizien sei, 35 sagte er: „Ich werde dich gründlich verhören, wenn auch deine Ankläger eingetroffen sind.“ Und er gebot, ihn im prätorischen Palast des Herodes unter Bewachung zu halten.

Kapitel 24

Fünf Tage später kam der Hohepriester Ananias mit einigen älteren Männern und einem öffentlichen Redner, einem gewissen Tertullus, herab, und sie erstatteten beim Statthalter gegen Paulus Anzeige. 2 Als Tertullus gerufen worden war, fing er an, ihn anzuklagen, indem er sprach:

„Da wir sehen, daß wir uns durch dich großen Friedens erfreuen und daß durch deine Vorsorge Reformen in dieser Nation durchgeführt werden, 3 nehmen wir das jederzeit und auch überall, Exzellenz Felix, mit der größten Dankbarkeit entgegen. 4 Um dich aber nicht weiter aufzuhalten, bitte ich dich dringend, uns in deiner Freundlichkeit kurz Gehör zu schenken. 5 Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, der unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt, und als einen Vorkämpfer der Sekte der Nazarener, 6 als einen, der auch den Tempel zu entweihen versucht hat und den wir festgenommen haben. 7 — 8 Durch ein Verhör kannst du selbst von ihm über alle diese Dinge Kenntnis erhalten, deren wir ihn anklagen.“

9 Darauf beteiligten sich auch die Juden am Angriff, indem sie behaupteten, daß sich diese Dinge so verhielten. 10 Und als der Statthalter dem Paulus einen Wink gab zu reden, antwortete dieser:

„Da ich wohl weiß, daß diese Nation dich seit vielen Jahren als Richter gehabt hat, bin ich bereit, zu meiner Verteidigung über die Dinge, die mich betreffen, zu sprechen, 11 da du in der Lage bist, herauszufinden, daß es für mich nicht mehr als zwölf Tage her ist, seitdem ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten; 12 und sie haben mich weder im Tempel beim Diskutieren mit jemandem gefunden noch [dabei], daß ich einen Pöbelauflauf verursacht hätte, weder in den Synagogen noch woanders in der Stadt. 13 Auch können sie dir die Dinge nicht beweisen, deren sie mich gerade jetzt anklagen. 14 Doch gebe ich vor dir dies zu, daß ich gemäß dem Weg, den sie eine ‚Sekte‘ nennen, dem Gott meiner Vorväter in dieser Weise heiligen Dienst darbringe, da ich alles glaube, was im GESETZ dargelegt ist und in den PROPHETEN geschrieben steht; 15 und ich habe die Hoffnung zu Gott, welche diese [Männer] auch selbst hegen, daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird. 16 In dieser Hinsicht übe ich mich wirklich fortgesetzt, das Bewußtsein zu haben, daß ich keinen Verstoß gegen Gott und Menschen begehe. 17 So bin ich denn nach einer Reihe von Jahren hergekommen, um meiner Nation Gaben der Barmherzigkeit und Opfergaben zu bringen. 18 Während ich mich dieser Dinge annahm, haben sie mich, den Zeremonien gemäß gereinigt, im Tempel gefunden, doch weder mit einer Volksmenge noch mit Tumult. Da waren aber gewisse Juden aus dem [Bezirk] Asien, 19 die vor dir anwesend sein und Anklage gegen mich erheben müßten, wenn sie etwas gegen mich haben sollten. 20 Oder laß die [Männer] hier selbst sagen, welches Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Sanhedrin stand, 21 außer hinsichtlich dieses e i n e n Ausrufs, den ich tat, als ich unter ihnen stand: ‚Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute vor euch gerichtet!‘ “

22 Felix jedoch, der die Dinge diesen WEG betreffend ziemlich genau kannte, begann die [Männer] hinzuhalten und sagte: „Sobald Lysias, der Militärbefehlshaber, herabkommt, werde ich diese Dinge euch betreffend entscheiden.“ 23 Und er befahl dem Offizier, daß der Mann dabehalten werde und ihm eine gewisse Erleichterung [der Haft] zuteil werden solle und daß man niemandem von den Seinen verbiete, ihm Dienste zu leisten.

24 Einige Tage später erschien Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin war, und er ließ Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus an. 25 Als er aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das kommende Gericht redete, geriet Felix in Furcht und antwortete: „Für jetzt geh hin, ich werde dich aber, wenn ich eine gelegene Zeit finde, wieder holen lassen.“ 26 Zugleich hoffte er jedoch, daß ihm von Paulus Geld gegeben werde. Deswegen ließ er ihn noch häufiger rufen und unterhielt sich mit ihm. 27 Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porcius Festus zum Nachfolger; und weil Felix die Gunst der Juden erlangen wollte, ließ er Paulus gebunden zurück.

Kapitel 25

Daher ging Festus, nachdem er die [Regierung über die] Provinz angetreten hatte, drei Tage später von Cäsarea nach Jerusalem hinauf; 2 und die Oberpriester und die prominenten Männer der Juden machten bei ihm Anzeige gegen Paulus. Somit begannen sie ihn inständig zu bitten, 3 indem sie es sich als eine Gunst gegen den [Mann] erbaten, daß er ihn nach Jerusalem holen lasse, da sie ihm einen Hinterhalt legten, um ihn unterwegs umzubringen. 4 Festus antwortete jedoch, daß Paulus in Cäsarea verwahrt bleibe und daß er selbst binnen kurzem nach dort abreisen werde. 5 „Mögen also diejenigen, die unter euch an der Macht sind“, so sagte er, „mit mir hinabkommen und ihn anklagen, wenn etwas Ungehöriges an dem Mann ist.“

6 Nachdem er dann nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen zugebracht hatte, ging er nach Cäsarea hinab, und am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, daß man Paulus hereinbringe. 7 Als er eintraf, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und erhoben viele und schwere Beschuldigungen gegen ihn, für die sie keine Beweise vorbringen konnten.

8 Paulus aber sagte zu [seiner] Verteidigung: „Ich habe mich weder gegen das GESETZ der Juden noch gegen den Tempel, noch gegen Cäsar irgendwie versündigt.“ 9 Festus, der die Gunst der Juden erlangen wollte, sagte in Erwiderung zu Paulus: „Wünschst du nach Jerusalem hinaufzugehen und dort dieser Dinge wegen vor mir gerichtet zu werden?“ 10 Paulus aber sprach: „Ich stehe vor dem Richterstuhl Cäsars, wo ich gerichtet werden muß. Ich habe den Juden kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl feststellst. 11 Wenn ich einerseits wirklich ein Missetäter bin und etwas begangen habe, was den Tod verdient, so bitte ich mich nicht vom Tod los; wenn andererseits nichts an dem ist, dessen mich diese [Männer] anklagen, so kann mich ihnen als Gunsterweisung niemand übergeben. Ich berufe mich auf Cäsar!“ 12 Da erwiderte Festus, nachdem er mit der Versammlung der Räte gesprochen hatte: „Auf Cäsar hast du dich berufen; zu Cäsar sollst du gehen.“

13 Nun trafen nach Verlauf einiger Tage der König Agrippa und Bernice in Cäsarea ein, um Festus einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. 14 Da sie mehrere Tage dort verbrachten, legte Festus dem König die Dinge vor, die Paulus betrafen, indem er sprach:

„Da ist ein gewisser Mann, der von Felix als Gefangener zurückgelassen wurde, 15 und als ich in Jerusalem war, machten die Oberpriester und die älteren Männer der Juden Anzeige ihn betreffend und forderten seine Verurteilung. 16 Ich erwiderte ihnen jedoch, daß es nicht dem römischen Verfahren entspreche, irgendeinen Menschen auszuliefern, um jemandem eine Gunst zu erweisen, bevor der Angeklagte seine Ankläger von Angesicht zu Angesicht vor sich habe und eine Gelegenheit erhalte, zu seiner Verteidigung hinsichtlich der Klage zu sprechen. 17 Als sie daher zusammen hierherkamen, zögerte ich nicht, sondern setzte mich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und gebot, den Mann hereinzubringen. 18 Die Ankläger traten auf, brachten [aber] keine Beschuldigung vor bezüglich der schlimmen Dinge, die ich ihn betreffend vermutet hatte. 19 Sie hatten einfach einige Streitsachen mit ihm wegen ihrer eigenen Anbetung der Gottheit und wegen eines gewissen Jesus, der tot sei, von dem Paulus aber immer wieder behauptete, er sei am Leben. 20 Da ich wegen des Wortstreites hinsichtlich dieser Dinge ratlos war, fragte ich, ob er nach Jerusalem hinaufgehen und dort wegen dieser Sache gerichtet werden möchte. 21 Als Paulus aber Berufung einlegte, um bis zur Entscheidung des Augustus dabehalten zu werden, gebot ich, ihn zu verwahren, bis ich ihn zu Cäsar hinaufsenden würde.“

22 Hierauf [sagte] Agrippa zu Festus: „Ich möchte den Menschen auch selbst hören.“ „Morgen“, sagte er, „sollst du ihn hören.“ 23 Daher kamen am nächsten Tag Agrippa und Bernice mit großem Gepränge und traten in den Audienzsaal, zusammen mit Militärbefehlshabern und auch den vornehmsten Männern der Stadt, und als Festus den Befehl dazu gab, wurde Paulus hereingebracht. 24 Und Festus sprach: „König Agrippa und alle ihr mit uns anwesenden Männer! Ihr seht diesen Mann, dessentwegen sich die ganze Menge der Juden zusammen sowohl in Jerusalem als auch hier an mich gewandt hat mit dem Geschrei, er dürfe nicht länger leben. 25 Ich habe aber bemerkt, daß er nichts begangen hat, was den Tod verdient. Als somit dieser [Mann] sich selbst auf den Augustus berief, entschied ich, ihn hinzusenden. 26 Ich habe aber ihn betreffend nichts Bestimmtes, um es [meinem] Herrn zu schreiben. Darum habe ich ihn euch und besonders dir, König Agrippa, vorgeführt, damit ich nach erfolgtem Gerichtsverhör etwas zu schreiben habe. 27 Denn es scheint mir unvernünftig zu sein, einen Gefangenen hinzusenden, ohne auch die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen anzugeben.“

Jule | 12.05.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 9 Comments |

Apostelgeschichte 20:3 – 22:30

Kapitel 20

Und als er drei Monate dort zugebracht hatte und im Begriff stand, sich nach Syrien einzuschiffen, entschloß er sich, weil von den Juden ein Anschlag auf ihn geplant war, durch Mazedonien zurückzukehren. 4 Es begleiteten ihn Sopater, der Sohn des Pyrrhus aus Beroa, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus und aus dem [Bezirk] Asien Tychikus und Trophimus. 5 Diese gingen weiter und warteten in Troas auf uns; 6 wir aber stachen nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi aus in See, und wir kamen innerhalb von fünf Tagen zu ihnen nach Troas; und dort verbrachten wir sieben Tage.

7 Am ersten Tag der Woche, als wir zu einem Mahl versammelt waren, begann Paulus ihnen eine Ansprache zu halten, da er am nächsten Tag abreisen wollte; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus. 8 Es waren nun ziemlich viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. 9 Ein gewisser junger Mann namens Eutychus, der am Fenster saß, fiel in einen tiefen Schlaf, während Paulus weiterredete, und im Schlaf zusammensinkend, fiel er vom dritten Stockwerk hinunter und wurde tot aufgehoben. 10 Paulus aber ging die Treppe hinab, warf sich über ihn und umfaßte ihn und sprach: „Hört auf, Lärm zu machen, denn seine Seele ist in ihm.“ 11 Dann ging er nach oben und begann das Mahl und nahm Speise zu sich, und nachdem er sich noch eine geraume Weile, bis zum Anbruch des Tages, [mit ihnen] unterhalten hatte, reiste er schließlich ab. 12 Da nahmen sie den Knaben lebend mit fort und waren über die Maßen getröstet.

13 Wir nun begaben uns voraus zum Schiff und fuhren nach Assos ab, wo wir Paulus an Bord zu nehmen beabsichtigten, denn nachdem er diesbezügliche Anweisungen gegeben hatte, beabsichtigte er selbst, zu Fuß zu gehen. 14 Als er uns dann in Assos einholte, nahmen wir ihn an Bord und kamen nach Mitylene; 15 und [nachdem wir] von dort am folgenden Tag abgefahren [waren], trafen wir Chios gegenüber ein, am nächsten Tag aber legten wir in Samos an, und am Tag darauf trafen wir in Milet ein. 16 Paulus hatte nämlich beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um keine Zeit in dem [Bezirk] Asien zu verbringen; denn er beeilte sich, um, wenn es ihm möglich wäre, am Tag des Pfingst[festes] in Jerusalem zu sein.

17 Von Milet aus sandte er jedoch nach Ephesus und rief die älteren Männer der Versammlung herbei. 18 Als sie bei ihm eintrafen, sagte er zu ihnen: „Ihr wißt wohl, wie ich vom ersten Tag an, da ich den [Bezirk] Asien betrat, die ganze Zeit bei euch gewesen bin, 19 indem ich als ein Sklave für den Herrn mit der größten Demut und unter Tränen und Prüfungen diente, die mir zufolge der Anschläge der Juden widerfuhren; 20 wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. 21 Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus. 22 Und nun seht, im Geist gebunden, ziehe ich nach Jerusalem, obwohl ich nicht weiß, was mir dort widerfahren wird, 23 außer daß mir der heilige Geist von Stadt zu Stadt immer wieder bezeugt, indem er sagt, daß Fesseln und Drangsale meiner warten. 24 Dessenungeachtet schätze ich meine Seele nicht als teuer ein für mich, wenn ich nur meinen Lauf vollenden kann und den Dienst, den ich vom Herrn Jesus empfangen habe, [nämlich] gründlich Zeugnis abzulegen für die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes.

25 Und nun seht, ich weiß, daß ihr alle, unter denen ich, das Königreich predigend, umhergegangen bin, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet. 26 Darum rufe ich euch am heutigen Tag auf, zu bezeugen, daß ich rein bin vom Blut aller Menschen, 27 denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen. 28 Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blut seines eigenen [Sohnes] erkauft hat. 29 Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, 30 und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen.

31 Bleibt daher wach, und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen ernstlich zu ermahnen. 32 Und nun vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner unverdienten Güte an, das euch zu erbauen und euch unter allen Geheiligten das Erbe zu geben vermag. 33 Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Gewand begehrt. 34 Ihr selbst wißt, daß diese Hände meinen Bedürfnissen wie auch denen derjenigen gedient haben, die bei mir waren. 35 Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selbst gesagt hat: ‚Beglückender ist Geben als Empfangen.‘ “

36 Und als er diese Dinge gesagt hatte, kniete er mit ihnen allen nieder und betete. 37 In der Tat, da brachen alle in ziemlich starkes Weinen aus, und sie fielen Paulus um den Hals und küßten ihn zärtlich, 38 denn das Wort, das er geredet hatte, daß sie sein Angesicht nicht mehr sehen würden, hatte sie besonders schmerzlich berührt. Dann geleiteten sie ihn zum Schiff.

Kapitel 21

Als wir uns nun von ihnen losgerissen hatten und in See stachen, liefen wir in gerader Fahrt und kamen nach Kos, am nächsten [Tag] aber nach Rhodos und von da nach Patara. 2 Und als wir ein Schiff gefunden hatten, das nach Phönizien hinüberfuhr, gingen wir an Bord und fuhren ab. 3 Als wir die [Insel] Zypern in Sicht bekamen, ließen wir sie links hinter uns und segelten nach Syrien weiter und legten in Tyrus an, denn dort sollte das Schiff [seine] Fracht ausladen. 4 Durch Nachforschung fanden wir die Jünger und blieben sieben Tage hier. Aber durch den Geist sagten sie Paulus wiederholt, er solle Jerusalem nicht betreten. 5 Als wir dann die Tage vollendet hatten, zogen wir aus und begaben uns auf den Weg; sie alle zusammen aber mit den Frauen und Kindern geleiteten uns bis vor die Stadt hinaus. Und nachdem wir am Strand niedergekniet waren und gebetet hatten, 6 sagten wir einander Lebewohl und stiegen in das Schiff, sie aber kehrten nach Hause zurück.

7 Dann vollendeten wir die Seereise von Tyrus aus und kamen in Ptolemais an, und wir begrüßten die Brüder und hielten uns einen Tag bei ihnen auf. 8 Am nächsten Tag brachen wir auf und kamen in Cäsarea an, und wir kehrten im Haus des Evangeliumsverkündigers Philippus ein, der einer von den sieben Männern war, und wir hielten uns bei ihm auf. 9 Dieser Mann hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophezeiten. 10 Während wir aber eine Reihe von Tagen dablieben, kam von Judaa ein gewisser Prophet namens Agabus herab, 11 und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus, band sich Füße und Hände und sagte: „So spricht der heilige Geist: ‚Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden auf diese Weise in Jerusalem binden und in die Hände der Leute der Nationen ausliefern.‘ “ 12 Als wir das nun hörten, begannen wir und auch die von jenem Ort ihn inständig zu bitten, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen. 13 Da antwortete Paulus: „Was tut ihr da, indem ihr weint und mich im Herzen schwach macht? Seid versichert: Ich bin bereit, mich nicht nur binden zu lassen, sondern in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus auch zu sterben.“ 14 Als er sich nicht überreden ließ, beruhigten wir uns mit den Worten: „Der Wille Jehovas geschehe.“

15 Nach diesen Tagen nun machten wir uns reisefertig und begaben uns auf den Weg nach Jerusalem hinauf. 16 Aber auch einige von den Jüngern aus Cäsarea gingen mit uns, um uns zu dem Mann zu bringen, bei dem wir zu Gast sein sollten, einem gewissen Mnason aus Zypern, einem von den ersten Jüngern. 17 Als wir nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder freudig auf. 18 Am folgenden [Tag] aber ging Paulus mit uns zu Jakobus hinein; und alle älteren Männer waren anwesend. 19 Und er begrüßte sie und begann einen eingehenden Bericht über die Dinge zu geben, die Gott durch seinen Dienst unter den Nationen getan hatte.

20 Nachdem sie dies gehört hatten, begannen sie Gott zu verherrlichen, und sie sagten zu ihm: „Du siehst, Bruder, wie viele Tausende es unter den Juden gibt, die gläubig sind; und sie alle sind Eiferer für das GESETZ. 21 Sie haben aber das Gerücht über dich gehört, daß du alle Juden unter den Nationen Abfall von Moses gelehrt hättest, indem du ihnen sagtest, sie sollten weder ihre Kinder beschneiden noch den [feierlichen] Bräuchen gemäß wandeln. 22 Was also ist diesbezüglich zu tun? Auf jeden Fall werden sie hören, daß du angekommen bist. 23 So tu denn das, was wir dir sagen: Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben. 24 Nimm diese Männer mit, und reinige dich mit ihnen gemäß den Zeremonien, und trage für sie die Kosten, damit sie sich das Haupt scheren lassen können. Und so wird jedermann wissen, daß an den Gerüchten, die über dich mitgeteilt wurden, nichts ist, sondern daß du ordentlich wandelst, indem du selbst auch das GESETZ hältst. 25 Was die Gläubigen aus den Nationen betrifft, so haben wir unsere Entscheidung gefällt und hingesandt, daß sie sich bewahren sollten vor dem, was Götzen geopfert worden ist, wie auch vor Blut und Erwürgtem und vor Hurerei.“

26 Da nahm Paulus die Männer am nächsten Tag mit und reinigte sich mit ihnen gemäß den Zeremonien und ging in den Tempel, um die Tage anzumelden, die für die zeremonielle Reinigung erfüllt werden mußten, bis die Opfergabe für einen jeden von ihnen dargebracht werden sollte.

27 Als nun die sieben Tage nahezu abgelaufen waren, begannen die Juden aus Asien, als sie ihn im Tempel sahen, die ganze Volksmenge in Verwirrung zu bringen, und sie legten Hand an ihn 28 und schrien: „Männer von Israel, helft! Das ist der Mensch, der überall jedermann gegen das Volk und das GESETZ und diese Stätte lehrt, und was noch mehr ist, er hat sogar Griechen in den Tempel gebracht und hat diese heilige Stätte entweiht.“ 29 Sie hatten nämlich vorher Trophimus, den Epheser, in der Stadt bei ihm gesehen, meinten aber, Paulus habe ihn in den Tempel gebracht. 30 Und die ganze Stadt wurde in Aufruhr versetzt, und es entstand ein Volksauflauf; und man ergriff Paulus und schleppte ihn aus dem Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Türen geschlossen. 31 Und während man ihn zu töten suchte, kam die Meldung zum Befehlshaber der Abteilung hinauf, daß ganz Jerusalem in Verwirrung sei; 32 und er nahm sogleich Soldaten und Offiziere und lief zu ihnen hinab. Als sie den Militärbefehlshaber und die Soldaten erblickten, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.

33 Dann trat der Militärbefehlshaber herzu und ergriff ihn und befahl, daß er mit zwei Ketten gefesselt werde; und er erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe. 34 Doch einige in der Volksmenge begannen dies und andere das zu rufen. Als er somit wegen des Tumultes selbst nichts Bestimmtes erfahren konnte, gebot er, daß man ihn in die Kaserne bringe. 35 Als er aber auf die Treppe kam, ereignete es sich, daß er wegen des gewaltsamen Andrangs der Volksmenge von den Soldaten getragen wurde; 36 denn die Menge des Volkes folgte nach und schrie: „Hinweg mit ihm!“

37 Und gerade als Paulus in die Kaserne hineingeführt werden sollte, sagte er zum Militärbefehlshaber: „Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen?“ Er sprach: „Kannst du Griechisch sprechen? 38 Bist du denn nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufstand erregte und die viertausend Dolchmänner in die Wildnis hinausführte?“ 39 Da sagte Paulus: „Ich bin in Tat und Wahrheit ein Jude aus Tarsus in Zilizien, ein Bürger einer nicht unbekannten Stadt. So bitte ich dich denn, erlaube mir, zum Volk zu reden.“ 40 Nachdem er Erlaubnis gegeben hatte, winkte Paulus, auf der Treppe stehend, mit der Hand dem Volk. Als ein großes Schweigen eintrat, wandte er sich in der hebräischen Sprache an sie und sagte:

Kapitel 22

„Männer, Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch an!“ 2 (Als sie nun hörten, daß er sich in der hebräischen Sprache an sie wandte, wurden sie noch stiller, und er sprach:) 3 „Ich bin ein Jude, in Tarsus in Zilizien geboren, aber in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels erzogen, nach der Strenge des GESETZES der Vorväter unterwiesen, war ich ebenso ein Eiferer für Gott, wie ihr es alle heute seid. 4 Und ich verfolgte diesen WEG bis auf den Tod, indem ich sowohl Männer als auch Frauen band und Gefängnissen übergab, 5 wie mir das sowohl der Hohepriester als auch die ganze Versammlung der älteren Männer bezeugen können. Von ihnen verschaffte ich mir auch Briefe an die Brüder in Damaskus, und ich ging hin, um auch die, die sich dort befanden, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.

6 Als ich aber hinreiste und mich Damaskus näherte, da umblitzte mich um die Mittagszeit plötzlich aus dem Himmel ein großes Licht, 7 und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?‘ 8 Ich antwortete: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und er sprach zu mir: ‚Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst.‘ 9 Die Männer nun, die bei mir waren, sahen zwar das Licht, hörten aber die Stimme dessen nicht, der zu mir redete. 10 Darauf sagte ich: ‚Was soll ich tun, Herr?‘ Der Herr sprach zu mir: ‚Steh auf, geh deines Weges nach Damaskus, und dort wird zu dir über alles gesprochen werden, was dir zu tun verordnet ist.‘ 11 Da ich aber wegen der Herrlichkeit jenes Lichts nichts sehen konnte, kam ich, an der Hand derer geführt, die bei mir waren, in Damaskus an.

12 Ananias nun, ein gewisser Mann, ehrfurchtsvoll gemäß dem GESETZ, der bei allen dort wohnenden Juden in gutem Ruf stand, 13 kam zu mir und sagte, bei mir stehend, zu mir: ‚Saulus, Bruder, werde wieder sehend!‘ Und zur selben Stunde schaute ich zu ihm auf. 14 Er sprach: ‚Der Gott unserer Vorväter hat dich erwählt, seinen Willen kennenzulernen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu hören, 15 denn du sollst ihm vor allen Menschen ein Zeuge von den Dingen sein, die du gesehen und gehört hast. 16 Und nun, warum zögerst du? Steh auf, laß dich taufen, und wasch deine Sünden ab, indem du seinen Namen anrufst.‘

17 Als ich aber nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, geriet ich in einen Trancezustand 18 und sah ihn, der zu mir sprach: ‚Beeil dich, und geh schnell aus Jerusalem hinaus, denn man wird dein Zeugnis über mich nicht annehmen.‘ 19 Und ich sagte: ‚Herr, sie selbst wissen wohl, daß ich es war, der diejenigen, die an dich glauben, jeweils ins Gefängnis bringen und in einer Synagoge nach der anderen auspeitschen ließ; 20 und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich selbst auch dabei und gab meine Zustimmung und bewachte die äußeren Kleider derer, die ihn umbrachten.‘ 21 Und dennoch sagte er zu mir: ‚Geh deines Weges, denn ich werde dich zu Nationen in die Ferne senden.‘ “

22 Sie hatten ihm nun bis zu diesem Wort zugehört, und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: „Weg von der Erde mit einem solchen [Menschen], denn es gehörte sich nicht, daß er lebte!“ 23 Und weil sie schrien und ihre äußeren Kleider herumwarfen und Staub in die Luft schleuderten, 24 befahl der Militärbefehlshaber, daß er in die Kaserne geführt werde, und sagte, er solle unter Geißelung verhört werden, damit man genau erfahre, um welcher Ursache willen sie derart gegen ihn schrien. 25 Als sie ihn jedoch zum Peitschen ausgestreckt hatten, sagte Paulus zu dem Offizier, der dort stand: „Ist es euch Männern erlaubt, einen Menschen, der Römer ist, zu geißeln, und [dies] unverurteilt?“ 26 Als nun der Offizier das hörte, begab er sich zum Militärbefehlshaber, erstattete Bericht und sprach: „Was beabsichtigst du zu tun? Dieser Mensch ist nämlich ein Römer.“ 27 Da trat der Militärbefehlshaber herzu und sprach zu ihm: „Sag mir: Bist du ein Römer?“ Er sagte: „Ja.“ 28 Der Militärbefehlshaber erwiderte: „Ich habe [mir] dieses Bürgerrecht mit einer großen Summe [Geld] erkauft.“ Paulus sagte: „Ich aber habe [es] sogar von Geburt.“

29 Sogleich traten daher die Männer, die im Begriff waren, ihn unter Folterung zu verhören, von ihm zurück; und der Militärbefehlshaber geriet in Furcht, als er feststellte, daß er ein Römer sei und daß er ihn gebunden hatte.

30 Da er nun am nächsten Tag mit Bestimmtheit erfahren wollte, weswegen er eigentlich von den Juden angeklagt wurde, machte er ihn los und gebot den Oberpriestern und dem ganzen Sanhedrin zusammenzukommen. Und er brachte Paulus hinab und stellte ihn unter sie.

Jule | 12.04.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 9 Comments |

Apostelgeschichte 20:2

Nachdem er diese Gegenden durchzogen und diejenigen, die dort waren, mit manchem Wort ermuntert hatte, kam er nach Griechenland.

Jule | 11.30.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | No Comments |

Apostelgeschichte 19:11 – 20:1

11 Und Gott vollbrachte durch die Hände des Paulus weiterhin außergewöhnliche Machttaten, 12 so daß man von seinem Leib weg sogar Tücher und Schürzen zu den Leidenden brachte, und die Krankheiten wichen von ihnen, und die bösen Geister fuhren aus. 13 Aber gewisse von den umherziehenden Juden, die Dämọnen auszutreiben pflegten, unternahmen es ebenfalls, den Namen des Herrn Jesus über denen auszusprechen, die von bösen Geistern besessen waren, indem sie sagten: „Ich befehle dir feierlich bei Jesus, den Paulus predigt.“ 14 Nun waren da sieben Söhne eines gewissen Skẹva, eines jüdischen Oberpriesters, die das taten. 15 Als Antwort sprach jedoch der böse Geist zu ihnen: „Ich kenne Jesus, und Paulus ist mir bekannt; wer aber seid ihr?“ 16 Darauf sprang der Mensch, in dem der böse Geist war, auf sie los, erlangte die Herrschaft über einen nach dem anderen und gewann die Oberhand über sie, so daß sie nackt und verwundet aus jenem Haus flohen. 17 Das wurde allen bekannt, sowohl den Juden als auch den Griechen, die in Ẹphesus wohnten; und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde weiterhin verherrlicht. 18 Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und berichteten offen ihre Taten. 19 Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete den Wert derselben zusammen und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren. 20 So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand.

21 Als diese Dinge nun vollendet worden waren, beschloß Paulus in seinem Geist, daß er, nachdem er durch Mazedọnien und Achạia gegangen sei, nach Jerusalem ziehen würde, und sagte: „Nachdem ich dorthin gekommen bin, muß ich auch Rom sehen.“ 22 Da sandte er zwei von denen, die ihm dienten, Timọtheus und Erạstus, nach Mazedọnien, er selbst aber verblieb noch eine Zeitlang in dem [Bezirk] Asien.

23 Um jene besondere Zeit entstand eine nicht geringe Störung wegen des WEGES. 24 Denn ein gewisser Mann namens Demẹtrius, ein Silberschmied, der Silberschreine der Ạrtemis herstellte, verschaffte den Handwerkern einen nicht geringen Gewinn; 25 und er versammelte sie und diejenigen, die an solchen Dingen arbeiteten, und sprach: „Männer! Ihr wißt wohl, daß wir aus diesem Geschäft unseren Wohlstand haben. 26 Auch seht und hört ihr, wie dieser Paulus nicht nur in Ẹphesus, sondern nahezu in dem ganzen [Bezirk] Asien eine beträchtliche Menge Volks überredet und zu einer anderen Meinung umgestimmt hat, indem er sagt, das seien keine Götter, die mit Händen gemacht seien. 27 Überdies besteht nicht nur die Gefahr, daß diese unsere Beschäftigung in Verruf kommen wird, sondern auch, daß der Tempel der großen Göttin Ạrtemis für nichts geachtet werde, und selbst ihre herrliche Größe, die von dem ganzen [Bezirk] Asien und der bewohnten Erde angebetet wird, steht im Begriff, herabgesetzt und zu nichts zu werden.“ 28 Als die Leute das hörten und voller Wut wurden, begannen sie zu schreien und zu sagen: „Groß ist die Ạrtemis der Ẹpheser!“

29 Da wurde die Stadt mit Verwirrung erfüllt, und sie stürmten einmütig ins Theater, wobei sie die Mazedọnier Gạjus und Aristạrchus, Reisegefährten des Paulus, mitschleppten. 30 Paulus seinerseits war bereit, sich hinein, unter das Volk, zu begeben, aber die Jünger ließen es nicht zu. 31 Auch einige Mitglieder der Kommission für Festlichkeiten und Spiele, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ließen ihn bitten, sich nicht ins Theater hineinzuwagen. 32 Tatsache ist, daß einige dies und andere das schrien; denn die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten von ihnen kannten den Grund nicht, weswegen man zusammengekommen war. 33 Da brachten sie zusammen Alexander aus der Volksmenge heraus, da die Juden ihn vorschoben; und Alexander winkte mit der Hand und wollte vor dem Volk seine Verteidigungsrede halten. 34 Als sie aber erkannten, daß er ein Jude war, schrien sie alle wie aus e i n e m Mund etwa zwei Stunden lang: „Groß ist die Ạrtemis der Ẹpheser!“

35 Als schließlich der Stadtschreiber die Volksmenge beruhigt hatte, sprach er: „Männer von Ẹphesus, wer von den Menschen weiß wirklich nicht, daß die Stadt der Ẹpheser die Tempelhüterin der großen Ạrtemis und des vom Himmel gefallenen Bildes ist? 36 Da diese Dinge also unbestreitbar sind, geziemt es sich, daß ihr Ruhe bewahrt und nicht übereilt handelt. 37 Denn ihr habt diese Männer hergebracht, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. 38 Wenn daher Demẹtrius und die Kunsthandwerker mit ihm eine Klage gegen jemand haben, so werden Gerichtstage abgehalten, und es sind Prokonsuln da; laßt sie gegeneinander Klagen vorbringen. 39 Wenn ihr aber nach etwas forscht, das darüber hinausgeht, muß es in einer gesetzmäßigen Versammlung entschieden werden. 40 Denn wir sind wirklich in Gefahr, wegen der heutigen Angelegenheit des Aufstandes beschuldigt zu werden, da keine einzige Ursache besteht, die uns erlaubt, einen Grund für diese unordentliche Pöbelrotte anzugeben.“ 41 Und als er diese Dinge gesagt hatte, entließ er die Versammlung.

20 Nachdem sich nun der Aufruhr gelegt hatte, ließ Paulus die Jünger holen, und als er sie ermuntert und von ihnen Abschied genommen hatte, trat er die Reise nach Mazedọnien an.

Jule | 11.26.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 2 Comments |

Apostelgeschichte 18:12 – 19:10

Kapitel 18

12 Als nun Gạllio Prokonsul von Achạia war, erhoben sich die Juden einmütig gegen Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl 13 und sagten: „Im Widerspruch zum Gesetz führt dieser die Menschen zu einer anderen Überzeugung in der Gottesanbetung.“ 14 Als aber Paulus gerade den Mund öffnen wollte, sagte Gạllio zu den Juden: „Wenn tatsächlich irgendein Unrecht oder ein boshafter Schurkenstreich vorläge, ihr Juden, so würde ich euch mit Grund geduldig ertragen. 15 Wenn es sich aber um Streitfragen über Worte und Namen und das Gesetz unter euch handelt, so müßt ihr selbst zusehen. Ich wünsche nicht, Richter dieser Dinge zu sein.“ 16 Damit trieb er sie vom Richterstuhl weg. 17 Da ergriffen sie alle den Synagogenvorsteher Sọsthenes und begannen ihn vor dem Richterstuhl zu schlagen. Gạllio aber kümmerte sich gar nicht um diese Dinge.

18 Nachdem sich aber Paulus noch ziemlich viele Tage dort aufgehalten hatte, sagte er den Brüdern Lebewohl und schiffte sich nach Syrien ein und mit ihm Priscịlla und Ạquila, da er sich in Kenchrẹä das Haupthaar hatte kurz schneiden lassen, denn er hatte ein Gelübde. 19 So kamen sie in Ẹphesus an, und er ließ sie dort zurück; er selbst aber ging in die Synagoge und unterredete sich mit den Juden. 20 Obwohl sie ihn wiederholt baten, längere Zeit dazubleiben, willigte er nicht ein, 21 sondern sagte Lebewohl und sprach zu ihnen: „Wenn Jehova will, werde ich wieder zu euch zurückkehren.“ Und er stach von Ẹphesus in See 22 und kam nach Cäsarẹa hinab. Und er ging hinauf und begrüßte die Versammlung und ging nach Antiọchia hinab.

23 Und als er einige Zeit dort zugebracht hatte, brach er auf und ging von Ort zu Ort durch das Land Galạtien und Phrỵgien und stärkte alle Jünger.

24 Nun traf ein gewisser Jude namens Apọllos, von Alexạndria gebürtig, ein beredter Mann, in Ẹphesus ein; und er war in den Schriften gut bewandert. 25 Dieser [Mann] war über den Weg Jehovas mündlich unterwiesen worden, und glühend im Geist, ging er daran, die Dinge über Jesus auf richtige Weise zu reden und zu lehren, doch war ihm nur die Taufe des Johạnnes bekannt. 26 Und dieser [Mann] fing an, in der Synagoge freimütig zu reden. Als Priscịlla und Ạquila ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und erklärten ihm den Weg Gottes noch genauer. 27 Da er ferner nach Achạia hinübergehen wollte, schrieben die Brüder den Jüngern und ermahnten sie, ihn freundlich aufzunehmen. Als er nun dorthin kam, leistete er denen, die durch [Gottes] unverdiente Güte gläubig geworden waren, große Hilfe; 28 denn eindringlich und gründlich bewies er öffentlich, daß die Juden im Unrecht waren, indem er anhand der Schriften zeigte, daß Jesus der Christus sei.

Kapitel 19

Im Laufe der Ereignisse zog Paulus, während sich Apọllos in Korinth befand, durch das Landesinnere und kam nach Ẹphesus hinab und fand einige Jünger vor; 2 und er sprach zu ihnen: „Habt ihr heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ Sie sagten zu ihm: „Nun, wir haben nicht einmal gehört, daß es heiligen Geist gibt.“ 3 Da sagte er: „In was seid ihr denn getauft worden?“ Sie sprachen: „In die Taufe des Johạnnes.“ 4 Paulus sagte: „Johạnnes taufte mit der Taufe [als Symbol] der Reue, indem er dem Volk sagte, daß sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das heißt an Jesus.“ 5 Als sie das gehört hatten, wurden sie im Namen des Herrn Jesus getauft. 6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der heilige Geist über sie, und sie begannen in Zungen zu reden und zu prophezeien. 7 Insgesamt waren es etwa zwölf Männer.

8 Er ging in die Synagoge und sprach mit Freimut drei Monate hindurch, indem er Ansprachen hielt und mit Überzeugung vom Königreich Gottes redete. 9 Als sich aber einige verhärteten und nicht glaubten und vor der Menge nachteilig vom WEG redeten, zog er sich von ihnen zurück und sonderte die Jünger von ihnen ab und hielt in [dem Hörsaal] der Schule des Tyrạnnus täglich Ansprachen. 10 Das geschah zwei Jahre lang, so daß alle, die in dem [Bezirk] Asien wohnten, sowohl Juden als auch Griechen, das Wort des Herrn hörten.

Jule | 11.21.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 7 Comments |

Apostelgeschichte 15 – 18:11

Kapitel 15

15 Und gewisse Männer kamen aus Judạ̈a herab und begannen die Brüder zu lehren: „Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Moses beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden.“ 2 Als aber kein geringer Zwiespalt und Wortstreit zwischen ihnen und Paulus und Bạrnabas entstanden war, ordnete man an, daß Paulus und Bạrnabas und einige andere von ihnen wegen dieses Wortstreites zu den Aposteln und den älteren Männern nach Jerusalem hinaufgehen sollten.

3 Nachdem also diese Männer von der Versammlung ein Stück Weges das Geleit erhalten hatten, zogen sie weiter, sowohl durch Phönịzien als auch durch Samạria, und erzählten eingehend von der Bekehrung der Leute aus den Nationen, und sie bereiteten allen Brüdern große Freude. 4 Als sie in Jerusalem eintrafen, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und den älteren Männern freundlich aufgenommen, und sie berichteten die vielen Dinge, die Gott durch sie getan hatte. 5 Doch einige derer von der Sekte der Pharisäer, die gläubig geworden waren, erhoben sich von ihren Sitzen und sprachen: „Es ist notwendig, daß man sie beschneide und ihnen gebiete, das Gesetz Mose zu halten.“

6 Da versammelten sich die Apostel und die älteren Männer, um diese Angelegenheit zu erwägen. 7 Nachdem man nun viel disputiert hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: „Männer, Brüder, ihr wißt wohl, daß Gott von frühen Tagen an die Wahl unter euch getroffen hat, daß durch meinen Mund Leute aus den Nationen das Wort der guten Botschaft hören und glauben sollten; 8 und Gott, der das Herz kennt, legte Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist gab, so wie er [ihn] auch uns gegeben hat. 9 Und er hat gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, sondern hat ihr Herz durch Glauben gereinigt. 10 Nun denn, warum stellt ihr Gott auf die Probe, indem ihr den Jüngern ein Joch auf den Nacken legt, das weder unsere Vorväter noch wir tragen konnten? 11 Im Gegenteil, wir vertrauen, daß wir durch die unverdiente Güte des Herrn Jesus auf dieselbe Weise gerettet werden wie auch jene.“

12 Daraufhin schwieg die ganze Menge, und sie begann auf Bạrnabas und Paulus zu hören, als sie von den vielen Zeichen und Wundern erzählten, die Gott unter den Nationen durch sie getan hatte. 13 Nachdem sie ausgeredet hatten, antwortete Jakobus, indem er sprach: „Männer, Brüder, hört mich an. 14 Sịmeon hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen. 15 Und damit stimmen die Worte der PROPHETEN überein, so wie geschrieben steht: 16 ‚Nach diesen Dingen werde ich zurückkehren und die Hütte Davids, die verfallen ist, wieder aufbauen; und ich werde ihre Trümmer wieder aufbauen und sie wieder aufrichten, 17 damit die, die von den Menschen übrigbleiben, zusammen mit Leuten aus allen Nationen, Leuten, die nach meinem Namen genannt sind, Jehova ernstlich suchen, spricht Jehova, der diese Dinge tut, 18 die seit alters bekannt sind.‘ 19 Meine Entscheidung ist deshalb, daß man die von den Nationen, die zu Gott umkehren, nicht beunruhige, 20 sondern ihnen schreibe, daß sie sich von Dingen enthalten, die durch Götzen befleckt sind, und von Hurerei und von Erwürgtem und von Blut. 21 Denn seit alten Zeiten hat Moses von Stadt zu Stadt solche gehabt, die ihn predigen, weil er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.“

22 Da befanden es die Apostel und die älteren Männer zusammen mit der ganzen Versammlung für gut, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie mit Paulus und Bạrnabas nach Antiọchia zu senden, nämlich Judas, der Barsạbbas genannt wurde, und Sịlas, führende Männer unter den Brüdern; 23 und durch ihre Hand schrieben sie:

„Die Apostel und die älteren Männer, Brüder, den Brüdern in Antiọchia und Syrien und Zilịzien, die aus den Nationen sind: Grüße! 24 Da wir gehört haben, daß einige aus unserer Mitte euch durch Reden beunruhigt haben, indem sie eure Seele zu erschüttern suchten, obwohl wir ihnen keine Anweisungen gaben, 25 sind wir zur vollen Übereinstimmung gekommen und haben es für gut befunden, Männer auszuwählen, um sie zusammen mit unseren Geliebten, Bạrnabas und Paulus, zu euch zu senden, 26 Menschen, die ihre Seele für den Namen unseres Herrn Jesus Christus hingegeben haben. 27 Wir senden daher Judas und Sịlas, damit sie dieselben Dinge auch mündlich berichten. 28 Denn der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: 29 euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch gutgehen. Bleibt gesund!“

30 Als man somit diese Männer ziehen ließ, gingen sie nach Antiọchia hinab, und sie versammelten die Menge und übergaben ihnen den Brief. 31 Nachdem sie ihn gelesen hatten, freuten sie sich über die Ermunterung. 32 Und da Judas und Sịlas selbst auch Propheten waren, ermunterten sie die Brüder mit manchem Vortrag und stärkten sie. 33 Als sie dann eine Zeitlang [dort] zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern in Frieden zu denen entlassen, die sie ausgesandt hatten. 34 —— 35 Paulus und Bạrnabas indes verweilten eine Zeitlang in Antiọchia und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen die gute Botschaft vom Wort Jehovas.

36 Nach einigen Tagen nun sagte Paulus zu Bạrnabas: „Vor allem laß uns zurückkehren und die Brüder in jeder der Städte besuchen, in denen wir das Wort Jehovas verkündigt haben, um zu sehen, wie es ihnen geht.“ 37 Bạrnabas seinerseits war entschlossen, auch Johạnnes mitzunehmen, der Markus genannt wurde. 38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, diesen mitzunehmen, da er von Pamphỵlien aus von ihnen weggegangen war und sich nicht mit ihnen an das Werk begeben hatte. 39 Dadurch gab es einen heftigen Zornausbruch, so daß sie sich voneinander trennten; und Bạrnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern weg. 40 Paulus erwählte sich Sịlas und begab sich auf den Weg, nachdem er von den Brüdern der unverdienten Güte Jehovas anvertraut worden war. 41 Er ging jedoch durch Syrien und Zilịzien und stärkte die Versammlungen.

Kapitel 16

16 So gelangte er nach Dẹrbe und auch nach Lỵstra. Und siehe, dort befand sich ein gewisser Jünger namens Timọtheus, der Sohn einer gläubigen Jüdin, aber eines griechischen Vaters, 2 und er stand bei den Brüdern in Lỵstra und Ikọnion in gutem Ruf. 3 Paulus drückte den Wunsch aus, daß dieser mit ihm ausziehe, und er nahm ihn und beschnitt ihn der Juden wegen, die sich an jenen Orten befanden, denn sie allesamt wußten, daß sein Vater ein Grieche war. 4 Als sie nun durch die Städte reisten, überbrachten sie denen, die dort waren, die zu beachtenden Verordnungen, welche von den Aposteln und älteren Männern, die sich in Jerusalem befanden, beschlossen worden waren. 5 Die Versammlungen wurden daher tatsächlich im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu.

6 Außerdem zogen sie durch Phrỵgien und das Land Galạtien, weil ihnen vom heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in dem [Bezirk] Asien zu reden. 7 Als sie ferner nach Mỵsien hinabkamen, bemühten sie sich, nach Bithỵnien zu gelangen, aber der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie an Mỵsien vorbei und kamen nach Trọas hinab. 9 Und während der Nacht hatte Paulus eine Vision: Ein gewisser mazedọnischer Mann stand da und bat ihn inständig und sprach: „Komm herüber nach Mazedọnien, und hilf uns!“ 10 Sobald er nun die Vision gehabt hatte, suchten wir nach Mazedọnien zu gelangen, da wir folgerten, daß Gott uns gerufen habe, um ihnen die gute Botschaft zu verkündigen.

11 Daher stachen wir von Trọas in See und kamen in gerader Fahrt nach Samothrạke, am folgenden Tag aber nach Neạpolis 12 und von dort nach Philịppi, einer Kolonie, die die bedeutendste Stadt des Bezirks Mazedọnien ist. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. 13 Und am Sabbattag gingen wir zum Tor hinaus an einen Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten; und wir setzten uns nieder und begannen zu den Frauen zu reden, die zusammengekommen waren. 14 Und eine gewisse Frau namens Lỵdia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatịra und eine Anbeterin Gottes, hörte zu, und Jehova öffnete ihr das Herz weit, um den Dingen, die Paulus redete, Aufmerksamkeit zu schenken. 15 Als sie und ihre Hausgenossen nun getauft worden waren, bat sie inständig: „Wenn ich nach eurem Urteil Jehova treu bin, so tretet in mein Haus ein und haltet euch da auf.“ Und sie nötigte uns dazu.

16 Und als wir zur Gebetsstätte gingen, geschah es, daß uns ein gewisses Dienstmädchen begegnete, das einen Geist, einen Wahrsagerdämon, hatte. Sie brachte gewöhnlich ihren Herren viel Gewinn ein, indem sie die Kunst der Voraussage betrieb. 17 Dieses [Mädchen] folgte Paulus und uns beständig und rief die Worte aus: „Diese Menschen sind Sklaven Gottes, des Höchsten, die euch den Weg der Rettung verkündigen.“ 18 Das setzte sie viele Tage hindurch fort. Schließlich wurde Paulus dessen überdrüssig und wandte sich um und sprach zu dem Geist: „Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, aus ihr auszufahren!“ Und er fuhr in derselben Stunde aus.

19 Als nun ihre Herren sahen, daß ihre Hoffnung auf Gewinn dahin war, ergriffen sie Paulus und Sịlas und schleppten sie auf den Marktplatz vor die Vorsteher 20 und führten sie vor die Magistrate und sprachen: „Diese Menschen, die Juden sind, beunruhigen unsere Stadt sehr, 21 und sie verkündigen Bräuche, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind.“ 22 Und die Volksmenge erhob sich insgesamt gegen sie; und nachdem ihnen die Magistrate die äußeren Kleider heruntergerissen hatten, gaben sie Befehl, sie mit Ruten zu schlagen. 23 Nachdem sie ihnen viele Schläge versetzt hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Gefängnisaufseher, sie sicher zu verwahren. 24 Weil er diesen Befehl erhielt, warf er sie in das innere Gefängnis und schloß ihre Füße in den Stock.

25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Sịlas und lobsangen Gott; ja, die Gefangenen hörten sie. 26 Da geschah plötzlich ein großes Erdbeben, so daß die Grundmauern des Gefängnisses erschüttert wurden. Auch wurden augenblicklich alle Türen geöffnet, und die Fesseln aller wurden gelöst. 27 Als der Gefängnisaufseher aus dem Schlaf aufwachte und die Gefängnistüren offenstehen sah, zog er sein Schwert und wollte sich umbringen, da er meinte, die Gefangenen seien entflohen. 28 Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: „Tu dir kein Leid an, denn wir sind alle hier!“ 29 Da forderte er Lichter und sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Sịlas nieder. 30 Und er führte sie hinaus und sagte: „Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?“ 31 Sie sprachen: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgenossen.“ 32 Und sie redeten das Wort Jehovas zu ihm samt all denen, die in seinem Haus waren. 33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht mit und wusch ihnen ihre Striemen ab; und sie wurden allesamt, er und die Seinen, unverzüglich getauft. 34 Und er brachte sie in sein Haus und ließ ihnen den Tisch decken, und er freute sich sehr mit all seinen Hausgenossen, jetzt, da er zum Glauben an Gott gekommen war.

35 Als es Tag wurde, sandten die Magistrate die Amtsdiener und ließen sagen: „Laß diese Männer frei.“ 36 Da berichtete der Gefängnisaufseher dem Paulus ihre Worte: „Die Magistrate haben Männer hergeschickt, damit ihr [beiden] freigelassen werdet. Kommt daher jetzt heraus, und zieht hin in Frieden.“ 37 Paulus aber sprach zu ihnen: „Sie haben uns, ohne daß wir verurteilt waren, öffentlich ausgepeitscht, uns Menschen, die Römer sind, und uns ins Gefängnis geworfen; und jetzt treiben sie uns heimlich hinaus? Nicht doch, sondern sie sollen selbst herkommen und uns herausführen.“ 38 Da berichteten die Amtsdiener diese Worte den Magistraten. Diese gerieten in Furcht, als sie hörten, daß die Männer Römer seien. 39 Demzufolge kamen sie und redeten ihnen zu, und nachdem sie sie herausgeführt hatten, baten sie sie, aus der Stadt fortzugehen. 40 Sie aber kamen aus dem Gefängnis heraus und begaben sich in das Haus der Lỵdia, und als sie die Brüder sahen, sprachen sie ihnen Mut zu und gingen fort.

Kapitel 17

17 Nun zogen sie durch Amphịpolis und Apollọnia und kamen nach Thessalọnich, wo es eine Synagoge der Juden gab. 2 So ging dann Paulus nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen anhand der Schriften, 3 indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen, und [sprach]: „Dieser ist der Christus, dieser Jesus, den ich euch verkündige.“ 4 Als Ergebnis wurden einige von ihnen gläubig und gesellten sich zu Paulus und Sịlas, dazu eine große Menge der Griechen, die [Gott] anbeteten, und nicht wenige von den prominenten Frauen.

5 Die Juden aber, die eifersüchtig wurden, nahmen einige böse Männer mit sich, Müßiggänger vom Marktplatz, und bildeten eine Pöbelrotte und gingen daran, die Stadt in Aufruhr zu bringen. Und sie überfielen das Haus Jạsons und suchten sie dann zum Pöbelhaufen herauszubringen. 6 Als sie sie nicht fanden, schleppten sie Jạson und gewisse Brüder zu den Stadtvorstehern und schrien: „Diese, die die bewohnte Erde aufgewiegelt haben, sind auch hier anwesend, 7 und Jạson hat sie gastfreundlich aufgenommen. Und alle diese handeln gegen die Verordnungen Cäsars, indem sie sagen, ein anderer sei König, Jesus.“ 8 Ja, sie versetzten die Volksmenge und die Stadtvorsteher in Aufregung, als sie diese Dinge hörten; 9 und erst nachdem sie sich von Jạson und den anderen eine genügende Bürgschaft hatten geben lassen, ließen sie sie gehen.

10 Sogleich sandten die Brüder sowohl Paulus wie Sịlas bei Nacht nach Berọ̈a weg, und als diese [dort] angekommen waren, begaben sie sich in die Synagoge der Juden. 11 Diese nun waren edler gesinnt als die in Thessalọnich, denn sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten. 12 Daher wurden viele von ihnen gläubig, ebenso nicht wenige von den angesehenen griechischen Frauen und Männern. 13 Als aber die Juden von Thessalọnich erfuhren, daß auch in Berọ̈a das Wort Gottes von Paulus verkündigt werde, kamen sie auch dorthin, um die Massen zu reizen und in Aufregung zu versetzen. 14 Da sandten die Brüder Paulus sogleich weg, damit er sich bis zum Meer begebe; aber sowohl Sịlas als auch Timọtheus blieben dort zurück. 15 Die jedoch, die Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen, und nachdem sie für Sịlas und Timọtheus Befehl erhalten hatten, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen, reisten sie ab.

16 Während nun Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist in ihm erregt, als er sah, daß die Stadt voll Götzen war. 17 Infolgedessen begann er sich in der Synagoge mit den Juden und den anderen Leuten, die [Gott] anbeteten, und jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen zu unterreden, die gerade da waren. 18 Aber sowohl gewisse von den epikurẹischen wie auch von den stọischen Philosophen ließen sich auf einen Wortwechsel mit ihm ein, und einige sagten: „Was will dieser Schwätzer denn sagen?“ Andere: „Er scheint ein Verkündiger ausländischer Gottheiten zu sein.“ Das war, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündigte. 19 Da ergriffen sie ihn und führten ihn zum Areopạg und sagten: „Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn du führst gewisse Dinge ein, die unseren Ohren fremd sind. Daher möchten wir wissen, was das bedeuten soll.“ 21 In der Tat, alle Athener und die dort zugezogenen Ausländer verbrachten ihre Mußezeit mit nichts anderem als nur [damit], etwas Neues zu erzählen oder anzuhören. 22 Paulus stand nun in der Mitte des Areopạgs und sprach:

„Männer von Athen! Ich sehe, daß ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint. 23 Als ich zum Beispiel umherging und eure Gegenstände der Verehrung aufmerksam betrachtete, fand ich auch einen Altar, auf dem die Inschrift steht: ‚Einem unbekannten Gott‘. Das nun, dem ihr unwissentlich Gottergebenheit erweist, dies verkündige ich euch. 24 Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, dieser, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, 25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas benötigte, da er selbst allen [Personen] Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus e i n e m [Menschen] jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen, und er verordnete die bestimmten Zeiten und die festgesetzten Wohngrenzen der [Menschen], 27 damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen, obwohl er tatsächlich einem jeden von uns nicht fern ist. 28 Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: ‚Denn wir sind auch sein Geschlecht.‘

29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht meinen, das GÖTTLICHE WESEN sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde der Kunst und Findigkeit des Menschen. 30 Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr [dafür] gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat.“

32 Als sie nun von einer Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten, während andere sagten: „Wir wollen dich hierüber noch ein andermal hören.“ 33 So ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg, 34 doch schlossen sich ihm einige Männer an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionỵsius, ein Richter des Areopạg-Gerichts, und eine Frau mit Namen Damạris und andere außer ihnen.

Kapitel 18

Nach diesen Dingen reiste er von Athen ab und kam nach Korinth. 2 Und er fand einen gewissen Juden namens Ạquila, gebürtig aus Pọntus, der erst kurz zuvor aus Italien gekommen war, und dessen Frau Priscịlla, weil Claudius befohlen hatte, daß alle Juden aus Rom wegziehen sollten. Somit begab er sich zu ihnen, 3 und weil er gleichen Handwerks war, hielt er sich bei ihnen auf, und sie arbeiteten, denn sie waren dem Handwerk nach Zeltmacher. 4 Er pflegte aber jeden Sabbat in der Synagoge eine Ansprache zu halten und Juden und Griechen zu überzeugen.

5 Als nun Sịlas und auch Timọtheus von Mazedọnien herabkamen, begann sich Paulus eingehend mit dem Wort zu beschäftigen, indem er den Juden Zeugnis gab, um zu beweisen, daß Jesus der Christus ist. 6 Als sie sich aber fortwährend widersetzten und auf lästerliche Weise redeten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: „Euer Blut komme über euer Haupt. Ich bin rein. Von nun an will ich zu den Leuten der Nationen gehen.“ 7 Demgemäß ging er von dort weg und begab sich in das Haus eines Mannes namens Tịtius Jụstus, eines Anbeters Gottes, dessen Haus an die Synagoge angrenzte. 8 Krịspus aber, der Synagogenvorsteher, kam zum Glauben an den Herrn, ebenso alle seine Hausgenossen. Und viele von den Korịnthern, die hörten, wurden gläubig und wurden getauft. 9 Außerdem sprach der Herr in der Nacht durch eine Vision zu Paulus: „Fürchte dich nicht, sondern fahre fort zu reden, und schweige nicht, 10 denn ich bin mit dir, und keiner wird dich angreifen, um dir Schaden zuzufügen; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.“ 11 Da hielt er sich dort ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.

Jule | 11.19.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 26 Comments |

Apostelgeschichte 13 – 14

Kapitel 13

13 Nun befanden sich in der Ortsversammlung in Antiochia Propheten und Lehrer: Barnabas und auch Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manaën, der mit Herodes, dem Bezirksherrscher, erzogen worden war, und Saulus. 2 Während sie Jehova öffentlich dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: „Sondert mir von allen Personen Barnabas und Saulus für das Werk aus, zu dem ich sie berufen habe.“ 3 Da fasteten und beteten sie und legten ihnen die Hände auf und ließen sie gehen.

4 Demgemäß begaben sich diese Männer, vom heiligen Geist ausgesandt, nach Seleukia hinab, und von dort fuhren sie nach Zypern ab. 5 Und in Salamis angekommen, begannen sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden zu verkündigen. Sie hatten auch Johannes zum Gehilfen.

6 Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen gewissen Mann, einen Zauberer, einen falschen Propheten, einen Juden mit Namen Bar-Jesus, 7 und er befand sich bei dem Prokonsul Sergius Paulus, einem intelligenten Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und suchte ernstlich, das Wort Gottes zu hören. 8 Doch Elymas, der Zauberer (so wird sein Name tatsächlich übersetzt), begann ihnen zu widerstehen, indem er den Prokonsul vom Glauben abzuhalten suchte. 9 Saulus, der auch Paulus heißt, wurde mit heiligem Geist erfüllt, schaute ihn unverwandt an 10 und sprach: „O du, der du von jeder Art Trug und jeder Art Schurkerei erfüllt bist, du Sohn des Teufels, du Feind alles dessen, was gerecht ist, wirst du nicht aufhören, die rechten Wege Jehovas zu verdrehen? 11 Nun denn, siehe, Jehovas Hand kommt über dich, und du wirst blind sein und wirst das Sonnenlicht eine Zeitlang nicht sehen.“ Da fiel augenblicklich dichter Nebel und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte Leute, die ihn an der Hand führen sollten. 12 Als dann der Prokonsul sah, was sich begeben hatte, wurde er gläubig, so sehr erstaunt war er über die Lehre Jehovas.

13 Von Paphos stachen die Männer zusammen mit Paulus nun in See und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber schied von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. 14 Sie aber zogen von Perge aus weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien, und sie gingen am Sabbattag in die Synagoge und setzten sich. 15 Nach der Vorlesung des GESETZES und der PROPHETEN sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen ihnen sagen: „Männer, Brüder, wenn ihr irgendein Wort der Ermunterung für das Volk habt, so sagt es.“ 16 Da stand Paulus auf, winkte mit der Hand und sprach:

„Männer, Israeliten und ihr [anderen], die ihr Gott fürchtet, hört! 17 Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Vorväter, und er erhöhte das Volk während ihrer Fremdlingschaft im Land Ägypten und führte sie mit erhobenem Arm von dort hinaus. 18 Und während einer Zeitspanne von ungefähr vierzig Jahren ertrug er ihr Gebaren in der Wildnis. 19 Nachdem er sieben Nationen im Land Kanaan vernichtet hatte, verteilte er das Land durch das Los unter sie: 20 all das während ungefähr vierhundertfünfzig Jahren.

Und nach diesen Dingen gab er ihnen Richter bis zum Propheten Samuel. 21 Doch von da an verlangten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, für vierzig Jahre. 22 Und nachdem er ihn weggetan hatte, erweckte er ihnen David zum König, von dem er Zeugnis ablegte und sprach: ‚Ich habe David gefunden, den Sohn Isaïs, einen Mann, der meinem Herzen angenehm ist, der alles, was ich begehre, tun wird.‘ 23 Aus der Nachkommenschaft dieses [Mannes] hat Gott seiner Verheißung gemäß für Israel einen Retter, Jesus, gebracht, 24 nachdem Johannes vor dessen Auftreten dem ganzen Volk Israel öffentlich [die] Taufe [als Symbol] der Reue gepredigt hatte. 25 Während aber Johannes seinen Lauf erfüllte, sprach er: ‚Was vermutet ihr, wer ich bin? Ich bin es nicht. Doch seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von seinen Füßen loszubinden ich nicht würdig bin.‘

26 Männer, Brüder, ihr Söhne vom Geschlecht Abrahams, und die [anderen] unter euch, die Gott fürchten, uns ist das Wort von dieser Rettung gesandt worden. 27 Denn die Bewohner Jerusalems und ihre Vorsteher erkannten diesen nicht, doch als sie als Richter auftraten, erfüllten sie die Dinge, die von den PROPHETEN geäußert worden sind und die jeden Sabbat vorgelesen werden, 28 und obwohl sie keine Ursache fanden [, ihn] zu töten, verlangten sie von Pilatus, daß er hingerichtet werde. 29 Als sie nun alles, was über ihn geschrieben steht, vollbracht hatten, nahmen sie ihn vom Stamm herab und legten ihn in eine Gedächtnisgruft. 30 Gott aber auferweckte ihn von den Toten; 31 und während vieler Tage wurde er für die sichtbar, die mit ihm aus Galilaa nach Jerusalem hinaufgegangen waren, die nun seine Zeugen vor dem Volk sind.

32 Und so verkünden wir euch die gute Botschaft von der Verheißung, die an die Vorväter erging, 33 welche Gott uns, ihren Kindern, gänzlich dadurch erfüllt hat, daß er Jesus auferstehen ließ, wie es auch im zweiten Psalm geschrieben steht: ‚Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden.‘ 34 Und diese Tatsache, daß er ihn von den Toten zur Auferstehung brachte, dazu bestimmt, nicht mehr zur Verwesung zurückzukehren, hat er auf diese Weise dargelegt: ‚Ich will euch die dem David [zugesagten] liebenden Gütigkeiten verleihen, die zuverlässig sind.‘ 35 Daher sagt er auch in einem anderen Psalm: ‚Du wirst nicht zulassen, daß dein Loyalgesinnter die Verwesung sieht.‘ 36 Denn David einerseits diente in seiner eigenen Generation dem ausdrücklichen Willen Gottes und entschlief [im Tode] und wurde zu seinen Vorvätern gelegt und sah die Verwesung. 37 Andererseits sah der, den Gott auferweckt hat, die Verwesung nicht.

38 Darum sei euch kund, Brüder, daß euch durch diesen Vergebung der Sünden verkündigt wird 39 und daß von allen Dingen, von denen ihr durch das Gesetz Mose nicht schuldlos gesprochen werden konntet, jeder, der glaubt, durch diesen schuldlos gesprochen wird. 40 Seht daher zu, daß das nicht über euch komme, was in den PROPHETEN gesagt ist: 41 ‚Seht es, ihr Verächter, und wundert euch darüber, und schwindet dahin; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr gewiß nicht glauben werdet, auch wenn es euch jemand im einzelnen erzählt.‘ “

42 Als sie nun hinausgingen, begannen die Leute inständig zu bitten, daß diese Dinge am folgenden Sabbat zu ihnen geredet würden. 43 Nachdem nun die Synagogenversammlung aufgelöst worden war, folgten viele von den Juden und von den Proselyten, die [Gott] anbeteten, Paulus und Barnabas, die, indem sie zu ihnen redeten, sie anzuspornen begannen, in der unverdienten Güte Gottes zu verharren.

44 Am nächsten Sabbat versammelte sich nahezu die ganze Stadt, um das Wort Jehovas zu hören. 45 Als die Juden die Volksmengen erblickten, wurden sie mit Eifersucht erfüllt und begannen dem von Paulus Geredeten lästernd zu widersprechen. 46 Da redeten Paulus und Barnabas mit Freimut, indem sie sagten: „Es war notwendig, daß das Wort Gottes zuerst zu euch geredet wurde. Da ihr es von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht für würdig erachtet, siehe, so wenden wir uns den Nationen zu. 47 In der Tat, Jehova hat uns in diesen Worten geboten: ‚Ich habe dich zu einem Licht der Nationen gesetzt, damit du zur Rettung seist bis zum äußersten Ende der Erde.‘ “

48 Als die von den Nationen das hörten, begannen sie sich zu freuen und das Wort Jehovas zu verherrlichen, und alle, die zum ewigen Leben richtig eingestellt waren, wurden gläubig. 49 Ferner wurde das Wort Jehovas weiterhin durch das ganze Land getragen. 50 Die Juden aber hetzten die angesehenen Frauen auf, die [Gott] anbeteten, und die prominenten Männer der Stadt, und sie erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und trieben sie aus ihren Grenzen hinaus. 51 Diese schüttelten den Staub von ihren Füßen gegen sie ab und begaben sich nach Ikonion. 52 Und die Jünger wurden fortgesetzt mit Freude und heiligem Geist erfüllt.

Kapitel 14

14 In Ikonion nun gingen sie zusammen in die Synagoge der Juden und redeten auf eine Weise, daß eine große Menge Juden und auch Griechen gläubig wurden. 2 Die Juden aber, die nicht glaubten, erregten die Seelen der Leute der Nationen und beeinflußten sie zum Bösen gegen die Brüder. 3 Daher brachten sie eine geraume Zeit damit zu, freimütig aufgrund der Ermächtigung Jehovas zu reden, der Zeugnis für das Wort seiner unverdienten Güte gab, indem er Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ. 4 Die Menge der Stadt war indes gespalten, und einige waren für die Juden, andere aber für die Apostel. 5 Als nun sowohl von seiten der Leute aus den Nationen als auch von den Juden samt deren Vorstehern ein heftiger Versuch unternommen wurde, sie schmählich zu behandeln und sie mit Steinen zu bewerfen, 6 flohen sie, als sie davon unterrichtet wurden, in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und die Umgegend; 7 und dort verkündigten sie weiter die gute Botschaft.

8 Nun saß da in Lystra ein gewisser Mann, der an seinen Füßen behindert und vom Schoß seiner Mutter an lahm war, und er war noch gar nie umhergegangen. 9 Dieser Mann hörte Paulus reden, der, als er ihn unverwandt anschaute und sah, daß er den Glauben hatte, gesund gemacht zu werden, 10 mit lauter Stimme sprach: „Stell dich aufrecht auf deine Füße.“ Und er sprang auf und begann umherzugehen. 11 Und als die Volksmengen sahen, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und sagten auf lykaonisch: „Die Götter sind wie Menschen geworden und sind zu uns herabgekommen!“ 12 Und sie nannten Barnabas dann Zeus, Paulus aber Hermes, da er der Wortführer war. 13 Und der Priester des Zeus, dessen [Tempel] sich vor der Stadt befand, brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte mit den Volksmengen Schlachtopfer darbringen.

14 Als jedoch die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre äußeren Kleider und sprangen hinaus unter die Volksmenge, wobei sie ausriefen 15 und sagten: „Männer, warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen und haben die gleichen Gebrechen wie ihr und verkündigen euch die gute Botschaft, damit ihr euch von diesen nichtigen Dingen abwendet zu dem lebendigen Gott hin, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. 16 In den vergangenen Generationen ließ er alle Nationen ihre [eigenen] Wege gehen, 17 obwohl er sich allerdings nicht ohne Zeugnis gelassen hat, indem er Gutes tat, da er euch Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und euer Herz mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte.“ 18 Und trotzdem hielten sie dadurch, daß sie dies sagten, die Volksmengen kaum davon zurück, ihnen Schlachtopfer darzubringen.

19 Es trafen aber Juden aus Antiochia und Ikonion ein und überredeten die Volksmengen, und sie steinigten Paulus und schleppten ihn zur Stadt hinaus, in der Meinung, er sei tot. 20 Als ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt hinein. Und am nächsten Tag ging er mit Barnabas fort nach Derbe. 21 Und nachdem sie die gute Botschaft jener Stadt verkündet und ziemlich viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und nach Ikonion und nach Antiochia zurück, 22 stärkten die Seelen der Jünger, indem sie sie ermunterten, im Glauben zu bleiben, und [sagten]: „Wir müssen durch viele Drangsale in das Königreich Gottes eingehen.“ 23 Überdies setzten sie in jeder Versammlung ältere Männer für sie ein, und indem sie unter Fasten beteten, vertrauten sie sie Jehova an, an den sie gläubig geworden waren.

24 Und sie gingen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien, 25 und nachdem sie das Wort in Perge geredet hatten, gingen sie nach Attalia hinab. 26 Und von dort fuhren sie ab nach Antiochia, wo sie für das Werk, das sie völlig durchgeführt hatten, der unverdienten Güte Gottes anvertraut worden waren.

27 Als sie angekommen waren und die Versammlung zusammengebracht hatten, begannen sie die vielen Dinge zu erzählen, die Gott durch sie getan hatte, und daß er den Nationen die Tür zum Glauben geöffnet habe. 28 Da verbrachten sie nicht wenig Zeit bei den Jüngern.

Jule | 11.14.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 19 Comments |