Apostelgeschichte 20:3 – 22:30

Kapitel 20

Und als er drei Monate dort zugebracht hatte und im Begriff stand, sich nach Syrien einzuschiffen, entschloß er sich, weil von den Juden ein Anschlag auf ihn geplant war, durch Mazedonien zurückzukehren. 4 Es begleiteten ihn Sopater, der Sohn des Pyrrhus aus Beroa, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus und aus dem [Bezirk] Asien Tychikus und Trophimus. 5 Diese gingen weiter und warteten in Troas auf uns; 6 wir aber stachen nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi aus in See, und wir kamen innerhalb von fünf Tagen zu ihnen nach Troas; und dort verbrachten wir sieben Tage.

7 Am ersten Tag der Woche, als wir zu einem Mahl versammelt waren, begann Paulus ihnen eine Ansprache zu halten, da er am nächsten Tag abreisen wollte; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus. 8 Es waren nun ziemlich viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren. 9 Ein gewisser junger Mann namens Eutychus, der am Fenster saß, fiel in einen tiefen Schlaf, während Paulus weiterredete, und im Schlaf zusammensinkend, fiel er vom dritten Stockwerk hinunter und wurde tot aufgehoben. 10 Paulus aber ging die Treppe hinab, warf sich über ihn und umfaßte ihn und sprach: „Hört auf, Lärm zu machen, denn seine Seele ist in ihm.“ 11 Dann ging er nach oben und begann das Mahl und nahm Speise zu sich, und nachdem er sich noch eine geraume Weile, bis zum Anbruch des Tages, [mit ihnen] unterhalten hatte, reiste er schließlich ab. 12 Da nahmen sie den Knaben lebend mit fort und waren über die Maßen getröstet.

13 Wir nun begaben uns voraus zum Schiff und fuhren nach Assos ab, wo wir Paulus an Bord zu nehmen beabsichtigten, denn nachdem er diesbezügliche Anweisungen gegeben hatte, beabsichtigte er selbst, zu Fuß zu gehen. 14 Als er uns dann in Assos einholte, nahmen wir ihn an Bord und kamen nach Mitylene; 15 und [nachdem wir] von dort am folgenden Tag abgefahren [waren], trafen wir Chios gegenüber ein, am nächsten Tag aber legten wir in Samos an, und am Tag darauf trafen wir in Milet ein. 16 Paulus hatte nämlich beschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, um keine Zeit in dem [Bezirk] Asien zu verbringen; denn er beeilte sich, um, wenn es ihm möglich wäre, am Tag des Pfingst[festes] in Jerusalem zu sein.

17 Von Milet aus sandte er jedoch nach Ephesus und rief die älteren Männer der Versammlung herbei. 18 Als sie bei ihm eintrafen, sagte er zu ihnen: „Ihr wißt wohl, wie ich vom ersten Tag an, da ich den [Bezirk] Asien betrat, die ganze Zeit bei euch gewesen bin, 19 indem ich als ein Sklave für den Herrn mit der größten Demut und unter Tränen und Prüfungen diente, die mir zufolge der Anschläge der Juden widerfuhren; 20 wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. 21 Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus. 22 Und nun seht, im Geist gebunden, ziehe ich nach Jerusalem, obwohl ich nicht weiß, was mir dort widerfahren wird, 23 außer daß mir der heilige Geist von Stadt zu Stadt immer wieder bezeugt, indem er sagt, daß Fesseln und Drangsale meiner warten. 24 Dessenungeachtet schätze ich meine Seele nicht als teuer ein für mich, wenn ich nur meinen Lauf vollenden kann und den Dienst, den ich vom Herrn Jesus empfangen habe, [nämlich] gründlich Zeugnis abzulegen für die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes.

25 Und nun seht, ich weiß, daß ihr alle, unter denen ich, das Königreich predigend, umhergegangen bin, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet. 26 Darum rufe ich euch am heutigen Tag auf, zu bezeugen, daß ich rein bin vom Blut aller Menschen, 27 denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen. 28 Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blut seines eigenen [Sohnes] erkauft hat. 29 Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden, 30 und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen.

31 Bleibt daher wach, und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen ernstlich zu ermahnen. 32 Und nun vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner unverdienten Güte an, das euch zu erbauen und euch unter allen Geheiligten das Erbe zu geben vermag. 33 Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Gewand begehrt. 34 Ihr selbst wißt, daß diese Hände meinen Bedürfnissen wie auch denen derjenigen gedient haben, die bei mir waren. 35 Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selbst gesagt hat: ‚Beglückender ist Geben als Empfangen.‘ “

36 Und als er diese Dinge gesagt hatte, kniete er mit ihnen allen nieder und betete. 37 In der Tat, da brachen alle in ziemlich starkes Weinen aus, und sie fielen Paulus um den Hals und küßten ihn zärtlich, 38 denn das Wort, das er geredet hatte, daß sie sein Angesicht nicht mehr sehen würden, hatte sie besonders schmerzlich berührt. Dann geleiteten sie ihn zum Schiff.

Kapitel 21

Als wir uns nun von ihnen losgerissen hatten und in See stachen, liefen wir in gerader Fahrt und kamen nach Kos, am nächsten [Tag] aber nach Rhodos und von da nach Patara. 2 Und als wir ein Schiff gefunden hatten, das nach Phönizien hinüberfuhr, gingen wir an Bord und fuhren ab. 3 Als wir die [Insel] Zypern in Sicht bekamen, ließen wir sie links hinter uns und segelten nach Syrien weiter und legten in Tyrus an, denn dort sollte das Schiff [seine] Fracht ausladen. 4 Durch Nachforschung fanden wir die Jünger und blieben sieben Tage hier. Aber durch den Geist sagten sie Paulus wiederholt, er solle Jerusalem nicht betreten. 5 Als wir dann die Tage vollendet hatten, zogen wir aus und begaben uns auf den Weg; sie alle zusammen aber mit den Frauen und Kindern geleiteten uns bis vor die Stadt hinaus. Und nachdem wir am Strand niedergekniet waren und gebetet hatten, 6 sagten wir einander Lebewohl und stiegen in das Schiff, sie aber kehrten nach Hause zurück.

7 Dann vollendeten wir die Seereise von Tyrus aus und kamen in Ptolemais an, und wir begrüßten die Brüder und hielten uns einen Tag bei ihnen auf. 8 Am nächsten Tag brachen wir auf und kamen in Cäsarea an, und wir kehrten im Haus des Evangeliumsverkündigers Philippus ein, der einer von den sieben Männern war, und wir hielten uns bei ihm auf. 9 Dieser Mann hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophezeiten. 10 Während wir aber eine Reihe von Tagen dablieben, kam von Judaa ein gewisser Prophet namens Agabus herab, 11 und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus, band sich Füße und Hände und sagte: „So spricht der heilige Geist: ‚Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden auf diese Weise in Jerusalem binden und in die Hände der Leute der Nationen ausliefern.‘ “ 12 Als wir das nun hörten, begannen wir und auch die von jenem Ort ihn inständig zu bitten, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen. 13 Da antwortete Paulus: „Was tut ihr da, indem ihr weint und mich im Herzen schwach macht? Seid versichert: Ich bin bereit, mich nicht nur binden zu lassen, sondern in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus auch zu sterben.“ 14 Als er sich nicht überreden ließ, beruhigten wir uns mit den Worten: „Der Wille Jehovas geschehe.“

15 Nach diesen Tagen nun machten wir uns reisefertig und begaben uns auf den Weg nach Jerusalem hinauf. 16 Aber auch einige von den Jüngern aus Cäsarea gingen mit uns, um uns zu dem Mann zu bringen, bei dem wir zu Gast sein sollten, einem gewissen Mnason aus Zypern, einem von den ersten Jüngern. 17 Als wir nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder freudig auf. 18 Am folgenden [Tag] aber ging Paulus mit uns zu Jakobus hinein; und alle älteren Männer waren anwesend. 19 Und er begrüßte sie und begann einen eingehenden Bericht über die Dinge zu geben, die Gott durch seinen Dienst unter den Nationen getan hatte.

20 Nachdem sie dies gehört hatten, begannen sie Gott zu verherrlichen, und sie sagten zu ihm: „Du siehst, Bruder, wie viele Tausende es unter den Juden gibt, die gläubig sind; und sie alle sind Eiferer für das GESETZ. 21 Sie haben aber das Gerücht über dich gehört, daß du alle Juden unter den Nationen Abfall von Moses gelehrt hättest, indem du ihnen sagtest, sie sollten weder ihre Kinder beschneiden noch den [feierlichen] Bräuchen gemäß wandeln. 22 Was also ist diesbezüglich zu tun? Auf jeden Fall werden sie hören, daß du angekommen bist. 23 So tu denn das, was wir dir sagen: Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben. 24 Nimm diese Männer mit, und reinige dich mit ihnen gemäß den Zeremonien, und trage für sie die Kosten, damit sie sich das Haupt scheren lassen können. Und so wird jedermann wissen, daß an den Gerüchten, die über dich mitgeteilt wurden, nichts ist, sondern daß du ordentlich wandelst, indem du selbst auch das GESETZ hältst. 25 Was die Gläubigen aus den Nationen betrifft, so haben wir unsere Entscheidung gefällt und hingesandt, daß sie sich bewahren sollten vor dem, was Götzen geopfert worden ist, wie auch vor Blut und Erwürgtem und vor Hurerei.“

26 Da nahm Paulus die Männer am nächsten Tag mit und reinigte sich mit ihnen gemäß den Zeremonien und ging in den Tempel, um die Tage anzumelden, die für die zeremonielle Reinigung erfüllt werden mußten, bis die Opfergabe für einen jeden von ihnen dargebracht werden sollte.

27 Als nun die sieben Tage nahezu abgelaufen waren, begannen die Juden aus Asien, als sie ihn im Tempel sahen, die ganze Volksmenge in Verwirrung zu bringen, und sie legten Hand an ihn 28 und schrien: „Männer von Israel, helft! Das ist der Mensch, der überall jedermann gegen das Volk und das GESETZ und diese Stätte lehrt, und was noch mehr ist, er hat sogar Griechen in den Tempel gebracht und hat diese heilige Stätte entweiht.“ 29 Sie hatten nämlich vorher Trophimus, den Epheser, in der Stadt bei ihm gesehen, meinten aber, Paulus habe ihn in den Tempel gebracht. 30 Und die ganze Stadt wurde in Aufruhr versetzt, und es entstand ein Volksauflauf; und man ergriff Paulus und schleppte ihn aus dem Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Türen geschlossen. 31 Und während man ihn zu töten suchte, kam die Meldung zum Befehlshaber der Abteilung hinauf, daß ganz Jerusalem in Verwirrung sei; 32 und er nahm sogleich Soldaten und Offiziere und lief zu ihnen hinab. Als sie den Militärbefehlshaber und die Soldaten erblickten, hörten sie auf, Paulus zu schlagen.

33 Dann trat der Militärbefehlshaber herzu und ergriff ihn und befahl, daß er mit zwei Ketten gefesselt werde; und er erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe. 34 Doch einige in der Volksmenge begannen dies und andere das zu rufen. Als er somit wegen des Tumultes selbst nichts Bestimmtes erfahren konnte, gebot er, daß man ihn in die Kaserne bringe. 35 Als er aber auf die Treppe kam, ereignete es sich, daß er wegen des gewaltsamen Andrangs der Volksmenge von den Soldaten getragen wurde; 36 denn die Menge des Volkes folgte nach und schrie: „Hinweg mit ihm!“

37 Und gerade als Paulus in die Kaserne hineingeführt werden sollte, sagte er zum Militärbefehlshaber: „Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen?“ Er sprach: „Kannst du Griechisch sprechen? 38 Bist du denn nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen einen Aufstand erregte und die viertausend Dolchmänner in die Wildnis hinausführte?“ 39 Da sagte Paulus: „Ich bin in Tat und Wahrheit ein Jude aus Tarsus in Zilizien, ein Bürger einer nicht unbekannten Stadt. So bitte ich dich denn, erlaube mir, zum Volk zu reden.“ 40 Nachdem er Erlaubnis gegeben hatte, winkte Paulus, auf der Treppe stehend, mit der Hand dem Volk. Als ein großes Schweigen eintrat, wandte er sich in der hebräischen Sprache an sie und sagte:

Kapitel 22

„Männer, Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch an!“ 2 (Als sie nun hörten, daß er sich in der hebräischen Sprache an sie wandte, wurden sie noch stiller, und er sprach:) 3 „Ich bin ein Jude, in Tarsus in Zilizien geboren, aber in dieser Stadt zu den Füßen Gamaliels erzogen, nach der Strenge des GESETZES der Vorväter unterwiesen, war ich ebenso ein Eiferer für Gott, wie ihr es alle heute seid. 4 Und ich verfolgte diesen WEG bis auf den Tod, indem ich sowohl Männer als auch Frauen band und Gefängnissen übergab, 5 wie mir das sowohl der Hohepriester als auch die ganze Versammlung der älteren Männer bezeugen können. Von ihnen verschaffte ich mir auch Briefe an die Brüder in Damaskus, und ich ging hin, um auch die, die sich dort befanden, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.

6 Als ich aber hinreiste und mich Damaskus näherte, da umblitzte mich um die Mittagszeit plötzlich aus dem Himmel ein großes Licht, 7 und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?‘ 8 Ich antwortete: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und er sprach zu mir: ‚Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst.‘ 9 Die Männer nun, die bei mir waren, sahen zwar das Licht, hörten aber die Stimme dessen nicht, der zu mir redete. 10 Darauf sagte ich: ‚Was soll ich tun, Herr?‘ Der Herr sprach zu mir: ‚Steh auf, geh deines Weges nach Damaskus, und dort wird zu dir über alles gesprochen werden, was dir zu tun verordnet ist.‘ 11 Da ich aber wegen der Herrlichkeit jenes Lichts nichts sehen konnte, kam ich, an der Hand derer geführt, die bei mir waren, in Damaskus an.

12 Ananias nun, ein gewisser Mann, ehrfurchtsvoll gemäß dem GESETZ, der bei allen dort wohnenden Juden in gutem Ruf stand, 13 kam zu mir und sagte, bei mir stehend, zu mir: ‚Saulus, Bruder, werde wieder sehend!‘ Und zur selben Stunde schaute ich zu ihm auf. 14 Er sprach: ‚Der Gott unserer Vorväter hat dich erwählt, seinen Willen kennenzulernen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu hören, 15 denn du sollst ihm vor allen Menschen ein Zeuge von den Dingen sein, die du gesehen und gehört hast. 16 Und nun, warum zögerst du? Steh auf, laß dich taufen, und wasch deine Sünden ab, indem du seinen Namen anrufst.‘

17 Als ich aber nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, geriet ich in einen Trancezustand 18 und sah ihn, der zu mir sprach: ‚Beeil dich, und geh schnell aus Jerusalem hinaus, denn man wird dein Zeugnis über mich nicht annehmen.‘ 19 Und ich sagte: ‚Herr, sie selbst wissen wohl, daß ich es war, der diejenigen, die an dich glauben, jeweils ins Gefängnis bringen und in einer Synagoge nach der anderen auspeitschen ließ; 20 und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich selbst auch dabei und gab meine Zustimmung und bewachte die äußeren Kleider derer, die ihn umbrachten.‘ 21 Und dennoch sagte er zu mir: ‚Geh deines Weges, denn ich werde dich zu Nationen in die Ferne senden.‘ “

22 Sie hatten ihm nun bis zu diesem Wort zugehört, und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: „Weg von der Erde mit einem solchen [Menschen], denn es gehörte sich nicht, daß er lebte!“ 23 Und weil sie schrien und ihre äußeren Kleider herumwarfen und Staub in die Luft schleuderten, 24 befahl der Militärbefehlshaber, daß er in die Kaserne geführt werde, und sagte, er solle unter Geißelung verhört werden, damit man genau erfahre, um welcher Ursache willen sie derart gegen ihn schrien. 25 Als sie ihn jedoch zum Peitschen ausgestreckt hatten, sagte Paulus zu dem Offizier, der dort stand: „Ist es euch Männern erlaubt, einen Menschen, der Römer ist, zu geißeln, und [dies] unverurteilt?“ 26 Als nun der Offizier das hörte, begab er sich zum Militärbefehlshaber, erstattete Bericht und sprach: „Was beabsichtigst du zu tun? Dieser Mensch ist nämlich ein Römer.“ 27 Da trat der Militärbefehlshaber herzu und sprach zu ihm: „Sag mir: Bist du ein Römer?“ Er sagte: „Ja.“ 28 Der Militärbefehlshaber erwiderte: „Ich habe [mir] dieses Bürgerrecht mit einer großen Summe [Geld] erkauft.“ Paulus sagte: „Ich aber habe [es] sogar von Geburt.“

29 Sogleich traten daher die Männer, die im Begriff waren, ihn unter Folterung zu verhören, von ihm zurück; und der Militärbefehlshaber geriet in Furcht, als er feststellte, daß er ein Römer sei und daß er ihn gebunden hatte.

30 Da er nun am nächsten Tag mit Bestimmtheit erfahren wollte, weswegen er eigentlich von den Juden angeklagt wurde, machte er ihn los und gebot den Oberpriestern und dem ganzen Sanhedrin zusammenzukommen. Und er brachte Paulus hinab und stellte ihn unter sie.

Jule | 12.04.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel |

9 Comments »

  1. Jule

    Apostelgeschichte 20 – 22

    Apostelgeschichte 20:13-14

    Wir nun begaben uns voraus zum Schiff und fuhren nach Assos ab, wo wir Paulus an Bord zu nehmen beabsichtigten, denn nachdem er diesbezügliche Anweisungen gegeben hatte, beabsichtigte er selbst, zu Fuß zu gehen. 14 Als er uns dann in Assos einholte, nahmen wir ihn an Bord und kamen nach Mitylene;

    warum wollte Paulus zu Fuss gehen?

    *** it-1 S. 339 Beförderungsmittel ***

    Auch Schiffe benutzte man sehr häufig (2Ch 9:21; Hes 27:9; Jon 1:3; Apg 20:13-15; 27:1-44). Wagen dienten sowohl der Beförderung von Gütern als auch von Personen (1Mo 46:5; 4Mo 7:1-9). Reich geschmückte Wagen oder Sänften waren das übliche Beförderungsmittel für Könige und andere hohe Persönlichkeiten (2Kö 10:15; Hoh 3:6-10; Apg 8:26-31). Das gewöhnliche Volk ging im allgemeinen zu Fuß (Luk 24:13-15)

    *** it-1 S. 218 Assos ***

    Während seiner dritten Missionsreise machte der Apostel Paulus auf dem Rückweg nach Jerusalem in Troas halt. Von dort aus schickte er Lukas und andere per Schiff nach Assos, wo er sich mit ihnen wieder treffen wollte. Das Schiff mußte das Kap Baba (Lekton) umfahren, um nach Assos zu gelangen (auf der anderen Seite des Vorgebirges von Troas). Daher war es Paulus möglich, die kürzere Strecke (rund 30 km) zu Fuß zu gehen und trotzdem rechtzeitig in Assos einzutreffen, um das Schiff zu erreichen, das dann nach Mitylene (auf der Insel Lesbos), s. von Assos, weiterfuhr (Apg 20:6, 13, 14).

    ja, schon. Aber warum genau wollte er lieber zu Fuß gehen?

    *** w97 15. 9. S. 30 Aristarchus — Ein loyaler Gefährte ***

    Von Griechenland nach Jerusalem

    Einige Monate nach dem Aufruhr der Silberschmiede war Paulus in Griechenland, und er stand im Begriff, sich auf dem Weg nach Jerusalem Richtung Syrien einzuschiffen, als „von den Juden ein Anschlag auf ihn geplant war“ (Apostelgeschichte 20:2, 3). Und wen finden wir in dieser gefährlichen Lage an der Seite des Paulus? Aristarchus!

    Die erneute Bedrohung veranlaßte Paulus, Aristarchus und ihre Gefährten, die Pläne zu ändern und erst durch Mazedonien zu reisen, dann in Etappen an der Küste Kleinasiens entlang und schließlich in Patara an Bord eines Schiffes zu gehen, das nach Phönizien fuhr (Apostelgeschichte 20:4, 5, 13-15; 21:1-3). Offensichtlich war der Zweck dieser Reise, die Spenden der Christen in Mazedonien und Achaia den bedürftigen Brüdern in Jerusalem zu bringen (Apostelgeschichte 24:17; Römer 15:25, 26). Etliche Brüder reisten gemeinsam, vielleicht weil sie von verschiedenen Versammlungen mit dieser Verantwortung betraut worden waren. In einer großen Gruppe zu reisen war zweifellos auch sicherer.

    Paulus von Griechenland nach Jerusalem zu begleiten war für Aristarchus ein großes Vorrecht. Die nächste Reise sollte allerdings von Judäa nach dem weit entfernten Rom gehen.

    hatte es mit dem Zweck der Reise zu tun? Oder wollte er vielleicht die Zeit nutzen, um den Brüdern auf dem Weg noch einige Dinge zu sagen?

    Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen?

    Kommentar — 23. Dezember 2009 @ 01:07

  2. Jule

    Apostelgeschichte 20:35

    Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selbst gesagt hat: ‚Beglückender ist Geben als Empfangen.‘ “

    stehen wir anderen bei – auch, wenn das für uns selbst Nachteile bringen könnte?

    „Frage nicht, was die Versammlung für dich tun kann – sondern, was du fùr die Versammlung tun kannst“

    Wie steht es mit unserem persönlichen Beitrag zu einer harmonischen Familie und einem reibungslosen Ablauf bei uns daheim?

    Welche Rolle spiele ich als Jugendlicher dabei?

    Komme ich meiner Verantwortung und meinen Aufgaben gern nach – ohne Murren?

    Müssen meine Eltern mich mehrfach anmahnen, bis ich meine Aufgaben erledige, die ich in der Familie habe? Gebe ich mein Bestes – oder bekommt meine Familie nur das, was übrig bleibt? Denke ich mit, sehe ich wo Hilfe gebraucht wird – und bin dann gern zur Stelle? Oder kommt es in meiner Familie deswegen immer wieder zu Streit?

    Habe ich eigentlich schon mal darüber nachgedacht, was ich persönlich fùr die Allgemeinheit der Familie einbringe? Was gebe ich von meiner Zeit und Kraft, was den anderen nùtzt, nicht nur mir selbst? Bin ich auch mal bereit, Opfer für die anderen zu bringen?

    Welche Punkte fallen mir dabei ein, wenn ich darüber nachdenke? Was gebe ich wirklich?

    Wo könnte und sollte ich mich noch verbessern?

    Kommentar — 23. Dezember 2009 @ 10:12

  3. Jule

    Apostelgeschichte 20 – 22

    Apostelgeschichte 20:17-35

    Christen in Ephesus

    17 Von Milet aus schickte Paulus einen Boten mit der Nachricht nach Ephesus, dass er gern mit den Leitern der Gemeinde sprechen würde. 18 Als sie alle gekommen waren, sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, wie ich mich in der Provinz Asia vom ersten Tag an bis heute bei euch verhalten habe. 19 Ohne an mich selbst zu denken, habe ich dem Herrn gedient, oft unter Tränen und obwohl die Juden mich verfolgten.

    20 Ihr wisst auch, dass ich nichts verschwiegen habe. Ich habe euch alles gepredigt und gelehrt, was eurer Rettung dient – öffentlich, aber auch in euren Häusern. 21 Juden wie Griechen habe ich klargemacht, dass sie zu Gott umkehren und an unseren Herrn Jesus Christus glauben sollen.

    22 Jetzt folge ich dem Willen des Heiligen Geistes, wenn ich nach Jerusalem gehe. Was dort mit mir geschehen wird, weiß ich nicht. 23 Nur dies eine weiß ich, dass mich Gefangenschaft und Leiden erwarten. Denn so sagt es mir der Heilige Geist in allen Gemeinden, die ich besuche. 24 Aber mein Leben ist mir nicht wichtig. Vielmehr will ich den Auftrag ausführen, den mir Jesus Christus gegeben hat: die rettende Botschaft von Gottes Gnade und Liebe zu verkünden. 25 Ich weiß, dass keiner von euch, denen ich von Gottes neuer Welt gepredigt und bei denen ich gelebt habe, mich wiedersehen wird. 26 Deshalb erkläre ich euch heute: Ich bin nicht schuld daran, wenn einer von euch verloren geht. 27 Denn ich habe nichts verschwiegen, sondern euch den ganzen Plan Gottes zur Rettung der Welt verkündet.

    28 Von jetzt an müsst ihr auf euch selbst achten und auf die ganze Gemeinde, für die euch der Heilige Geist als Hirten einsetzte. Ihr sollt die Gemeinde Gottes hüten, die er sich durch das Blut seines Sohnes erworben hat. 29 Denn ich weiß: Wenn ich nicht mehr da bin, werden falsche Lehrer wie reißende Wölfe über euch herfallen, und sie werden die Herde nicht schonen. 30 Sogar unter euch wird es Männer geben, die nur deshalb die Wahrheit verfälschen, weil sie Menschen für sich gewinnen wollen. 31 Seid also wachsam! Denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich jedem von euch Tag und Nacht, manchmal sogar unter Tränen, den rechten Weg gewiesen habe. 32 Und nun vertraue ich euch Gottes Schutz an und der Botschaft von seiner Gnade. Sie allein hat die Macht, euren Glauben wachsen zu lassen und euch das Erbe zu geben, das Gott denen zugesagt hat, die zu ihm gehören.

    33 Niemals habe ich von euch Geld oder Kleidung verlangt. 34 Ihr wisst selbst, dass ich den Lebensunterhalt für mich und meine Begleiter mit meinen eigenen Händen verdient habe. 35 Damit wollte ich euch zeigen, wie man arbeiten muss, um den Armen zu helfen und das zu erfüllen, was unser Herr Jesus selbst gesagt hat: Geben macht glücklicher als Nehmen.«

    Interessant, in welchem Zusammenhang Paulus die bedeutungsvollen Worte „Beglückender ist Geben als Empfangen“ gesagt hat!

    Worte, die jedem von uns geläufig sind, die uns daran erinnern sollten, dass wir nicht selbstsüchtig sind, sondern das was wir haben, mit anderen teilen – dem Weg der Gastfreundschaft gehen und unseren Bruder unterstützen, der der Hilfe bedarf. Leider werden diese Verse auch oftmals von denjenigen benutzt, die sich gern „bedienen lassen“, denn „ich helfe ja damit den Brüdern, sich gut zu fühlen…“ – selbst aber nicht wirklich daran mitarbeiten, dass den anderen auch mal was zurückgegeben wird!

    Ja, Paulus und auch diese Personen haben Recht: es macht Freude, anderen etwas zu geben und wenn es mir selbst sehr schlecht geht, dann baut es mich ungemein auf, wenn ich anderen helfe. Das gibt mir ein gutes Gefühl, ich fühle mich nicht wertlos und nutzlos – sondern gebraucht.

    Aber wenn wir uns nun den Kontext hier ansehen, in welchem Zusammenhang Paulus diese Worte gesagt hat, dann machen sie einen noch viel tieferen Sinn:

    Eigentlich hätte Paulus Anspruch auf die Unterstützung der Brüder gehabt, ja sogar die der Juden an sich. Denn zum einen herrschte damals das Gebot der Gastfreundschaft und da Paulus ja in gewisser Hinsicht so etwas wie ein Priester oder Prophet war, hatte er Jehova „zu seinem Anteil gemacht“ – und hätte somit von dem Volk materiell versorgt werden müssen, damit er sich voll und ganz auf diese Aufgabe konzentrieren könnte.

    Auf der anderen Seite hatte Jesus seine Jünger zum Predigen losgeschickt und ihnen gesagt, dass sie kein Geld und keine Kleidung zum Wechseln mitnehmen sollten, denn der Arbeiter würde schon für seine Arbeit bezahlt werden. Vielleicht bezog er sich hier auch auf eben dieses Gebot der Gastfreundschaft.

    Wie wir sehen, hätte Paulus Anspruch darauf gehabt, dass die Brüder ihn finanziell unterstützten – so wie heute die Kreisaufseher und Sonderpioniere von der Gesellschaft (durch die Spenden der Bruderschaft) unterstützt werden, damit sie sich voll und ganz auf das Predigtwerk konzentrieren können.

    Aber was hat Paulus hier getan? Hatte er diese Möglichkeit „ausgenutzt“ und sich von den Brüdern versorgen lassen – immerhin war es ja ein Gebot, es stand ihm zu und es würde ihnen ja die Freude des Gebens geben – „beglückender ist Geben als Nehmen“?

    Nein, Paulus wollte niemandem auf der Tasche liegen. Er sorgte selbst für seinen Lebensunterhalt – durch das Zeltmacherhandwerk, was er sicherlich überall ausüben konnte. Aber er ging noch viel weiter:

    Er sorgte nicht nur für sich selbst, sondern arbeitete so viel, damit auch der Unterhalt für seine Begeleiter zusammenkam und sie nicht auf die Unterstützung der Brüder angewiesen waren – ihnen nicht auf der Tasche lagen. Wie früh muss er da aufgestanden sein, damit er so viele Stunden arbeiten konnte, damit Essen, Kleidung und Obdach für alle bezahlt werden konnte – und zudem noch die größte Zeit für das wichtige Predigtwerk ausgekauft werden konnte?

    Können wir uns seine Situation vorstellen? Und das, obwohl er eigentlich überhaupt nicht hätte arbeiten müssen – da die Versammlungen verpflichtet gewesen wären, für den Unterhalt der Missionare zu sorgen.

    Warum hat er dies getan?

    Er wollte sicherlich nicht als Schmarotzer da stehen, wollte nicht, dass das Christentum in einem falschen Licht für die Juden und Nationen stand. Er wollte zeigen, dass sich ein Christ sehr wohl zu benehmen weiss, dass er niemanden ausnützen würde und dass das Werk des Herrn so wichtig ist, dass man dafür auch Einbußen in Kauf nimmt – jede Nacht sehr sehr früh aufstehen, damit er Arbeit und Predigtwerk in den Griff bekommt.

    Wenn wir all diese Dinge bedenken – wie fühlen wir uns dann dabei, wenn wir von anderen immer wieder Hilfe und Unterstützung erwarten, weil die Bruderschaft halt sehr lieb und hilfsbereit ist, aber selbst nichts zurückgeben? Vielleicht mit dem Hinweis: „Ich habe ja nichts, was ich geben kann“?

    Denken wir nun noch mal an das, was Paulus kurz zuvor in Römer gesagt hatte: Jeder von uns hat Talente – niemand ist nutzlos und ohne Sinn. Jeder kann irgendetwas tun, um zum Gelingen beizutragen. Nutzen wir diese Talente?

    Suchen wir danach, wie wir Anteil an dem Großen Ganzen haben können – oder nutzen wir die Gutmütigkeit der anderen aus?

    Fragen, die wirklich zum Nachdenken anregen…

    Kommentar — 4. Dezember 2011 @ 23:48

  4. Jule

    Apostelgeschichte 20 – 22

    Apostelgeschichte 20 – Auferweckung eines tödlich Verunglückten in Troas

    7 Am letzten Abend – es war ein Sonntag, der erste Tag der Woche – kamen wir und die Geschwister der Gemeinde von Troas zusammen, um das Mahl des Herrn zu feiern . Paulus, der am nächsten Morgen weiterreisen wollte, sprach zu den Versammelten. Er hatte ihnen noch so vieles zu sagen, dass es darüber Mitternacht wurde.

    8 Indem Raum im Obergeschoss, in dem wir uns getroffen hatten, brannten zahlreiche Lampen. 9 Ein junger Mann – er hieß Eutychus – saß im offenen Fenster. Als sich die Rede von Paulus immer mehr in die Länge zog, wurde er von Müdigkeit übermannt und sank in tiefen Schlaf. Er ´verlor das Gleichgewicht und` fiel aus dem Fenster – drei Stockwerke tief . Die Geschwister, die hinuntereilten und ihn aufhoben, konnten nur noch seinen Tod feststellen.

    10 Paulus, der ebenfalls hinuntergegangen war , legte sich auf ihn und umfasste den leblosen Körper mit beiden Armen. Dann sagte er zu den Umstehenden: »Hört auf zu klagen! Er lebt!«
    11 Nachdem Paulus wieder ins Obergeschoss gegangen war, feierten sie das Mahl des Herrn; Paulus teilte das Brot aus und aß auch selbst davon . Danach sprach er noch lange mit den Versammelten. Als er sich schließlich von ihnen trennte, wurde es bereits hell. 12 Den jungen Mann aber brachte man lebendig ´und gesund` nach Hause . Dieses Erlebnis war für die ´Christen` eine große Ermutigung.

    heute wollen wir „den lieben Kleinen“ mal eine Freude machen und „lesen“ ihnen diese Geschichte in dem Buch „Mein Buch mit biblischen Geschichten“ vor:

    Geschichte 111
    Ein Junge, der einschlief

    ACH du Schreck! Was ist denn hier passiert? Ist der Junge schwer verletzt? Schau mal, da kommt Paulus gerade! Siehst du auch Timotheus? Ist der Junge aus dem Fenster gefallen?

    Ja, genau das ist passiert. Paulus hat den Jüngern in Troas eine Rede gehalten. Er wusste, dass er sie nicht so bald wiedersehen würde, weil er am nächsten Tag abreisen wollte. Deswegen hat er bis Mitternacht geredet.

    Eutychus hat am Fenster gesessen und ist eingeschlafen. Er ist umgekippt und aus dem Fenster im dritten Stock gefallen. Deshalb sehen die Leute alle so erschrocken aus. Sie befürchten das Schlimmste. Als sie ihn aufheben, merken sie, dass er tot ist.

    Da legt sich Paulus über den toten Jungen und umarmt ihn. Er sagt: »Macht euch keine Sorgen. Es geht ihm gut.« Tatsächlich! Ein Wunder ist geschehen! Paulus hat ihn auferweckt. Alle sind so froh!

    Sie gehen wieder nach oben und essen zusammen. Paulus redet noch bis zum Morgen. Aber Eutychus ist bestimmt nicht mehr eingeschlafen! Paulus, Timotheus und ihre Reisebegleiter gehen nun an Bord eines Schiffs. Weißt du, wo sie hinfahren?

    Paulus ist auf dem Heimweg von seiner dritten Predigtreise. Bei dieser Reise ist er allein schon drei Jahre in Ephesus geblieben. Deswegen hat diese Reise noch länger gedauert als die zweite.

    Das Schiff fährt nun von Troas nach Milet. Dort bleibt es eine Zeit lang. Milet ist nicht weit von Ephesus entfernt. Deswegen ruft Paulus die älteren Männer der Versammlung Ephesus herbei. So kann er noch ein letztes Mal mit ihnen reden. Als die Zeit für die Weiterfahrt gekommen ist, sind sie ganz traurig, dass sie von Paulus Abschied nehmen müssen.

    Schließlich legt das Schiff in Cäsarea an und Paulus übernachtet dort bei dem Jünger Philippus. Da kommt der Prophet Agabus und sagt voraus, dass Paulus festgenommen wird, wenn er nach Jerusalem geht. Die Voraussage trifft ein. Nachdem Paulus dann zwei Jahre lang im Gefängnis von Cäsarea gewesen ist, wird er nach Rom gebracht. Dort soll er vor dem römischen Herrscher Cäsar erscheinen. Wir wollen mal sehen, was auf der Reise nach Rom alles passiert.

    Apostelgeschichte, Kapitel 19 bis 26

    Ihr findet dieses Buch auf der Seite der Gesellschaft:

    Mein Buch mit biblischen Geschichten

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    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 18:39

  5. Jule

    Apostelgeschichte 20:16

    Paulus hatte bewusst eine Route gewählt, die nicht über Ephesus führte, um in der Provinz Asien nicht unnötig Zeit zu verlieren. Er war deshalb so in Eile, weil er – wenn irgend möglich – am Pfingstfest in Jerusalem sein wollte.

    Warum ist es ihm so wichtig, gerade zu diesem Termin in Jerusalem zu sein?

    Geht es ihm darum, dass zu diesem Fest alle Juden in Jerusalem sein würden und er so „ein großes Gebiet“ vorfinden würde?

    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 18:50

  6. Jule

    Apostelgeschichte 20:17-21:6

    Abschiedsrede an die Verantwortlichen der Gemeinde von Ephesus

    17 ´Eins allerdings ließ Paulus sich nicht nehmen:` Er schickte von Milet aus eine Nachricht an die Ältesten der Gemeinde von Ephesus und bat sie, zu ihm zu kommen.

    18 Als sie in Milet eingetroffen waren, richtete er folgende Worte an sie: »Vom ersten ´bis zum letzten` Tag meines Aufenthalts in der Provinz Asien war ich bei euch, und in dieser ganzen Zeit habt ihr gesehen, wie ich lebte und was ich tat . Ihr wisst, 19 dass ich dem Herrn diente, ohne je überheblich aufzutreten; ich diente ihm, auch wenn das oft mit Tränen verbunden war und mein Glaube wegen der Angriffe der Juden auf eine harte Probe gestellt wurde . 20 Ihr wisst auch, dass ich euch nichts von dem verschwiegen habe, was gut und hilfreich für euch ist; ich habe euch alles verkündet und habe euch alles gelehrt, sowohl öffentlich als auch in den Häusern, ´in denen ihr zusammenkommt`. 21 Juden wie Nichtjuden forderte ich eindringlich auf, zu Gott umzukehren und an Jesus, unseren Herrn, zu glauben.

    22 Und jetzt gehe ich nach Jerusalem, von Gottes Geist dazu gedrängt und an seine Weisung gebunden . Was dort im Einzelnen mit mir geschehen wird, weiß ich nicht. 23 Ich weiß nur, dass der Heilige Geist mich in jeder Stadt, ´durch die ich komme,` ausdrücklich darauf hinweist, dass Gefangenschaft und Leiden auf mich warten. 24 Doch es liegt mir nichts an meinem Leben; mein persönliches Ergehen hat keinerlei Bedeutung. Wichtig ist nur, dass ich das Ziel meines Laufes erreiche und den Auftrag voll und ganz erfülle, den ich von Jesus, dem Herrn, erhalten habe – den Auftrag, allen Menschen die gute Nachricht von Gottes Gnade zu bringen.

    25 Und noch etwas muss ich euch sagen, euch und allen anderen , bei denen ich gewesen bin, um ihnen die Botschaft von ´Gottes` Reich zu verkünden: Ich weiß, dass ihr mich nicht wiedersehen werdet. 26 Deshalb erkläre ich hiermit vor euch allen, dass mich keine Schuld trifft, wenn irgendjemand, der diese Botschaft gehört hat, nicht gerettet wird . 27 Denn ich bin meinem Auftrag nicht untreu gewesen, sondern habe euch den Plan Gottes in seinem ganzen Umfang verkündet.

    28 Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, die Gemeinde Gottes, zu deren Leitern euch der Heilige Geist eingesetzt hat. Sorgt für sie als gute Hirten; Gott hat sie ja durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben. 29 Ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden. 30 Sogar aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten, die die Wahrheit verdrehen, um die Jünger ´des Herrn` irrezuführen und auf ihre Seite zu ziehen. 31 Seid also wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang unermüdlich, Tag und Nacht, jedem Einzelnen von euch den rechten Weg gewiesen habe, und das oft genug unter Tränen.

    32 Und nun vertraue ich euch Gott und der Botschaft von seiner Gnade an. Diese Botschaft hat die Macht , euch ´im Glauben` zu festigen, sodass ihr zusammen mit allen anderen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, das ´ewige` Erbe erhaltet.

    33 Nie war ich auf Silber oder Gold aus; keinen von euch habe ich je um Kleidung gebeten. 34 Seht hier meine Hände: Ihr könnt bestätigen, dass ich durch eigene Arbeit für alles gesorgt habe , was ich und meine Begleiter zum Leben brauchten. 35 Mit meiner ganzen Lebensführung habe ich euch gezeigt, dass wir Arbeit und Mühe nicht scheuen dürfen; denn dann können wir den Bedürftigen helfen, wie es unsere Aufgabe ist. Denkt immer an die Worte, die Jesus, der Herr, selbst gesagt hat: >Auf dem Geben liegt ein größerer Segen als auf dem Nehmen.< «

    36 Als Paulus geendet hatte, kniete er zusammen mit allen Ältesten nieder und betete mit ihnen. 37 Danach brachen alle in lautes Weinen aus, fielen ihm um den Hals und küssten ihn wieder und wieder. 38 Am meisten bedrückte sie, dass er gesagt hatte, sie würden ihn nicht wiedersehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.

    Fortsetzung der Reise nach Jerusalem

    1 Schließlich mussten wir uns von ihnen trennen, so schwer es uns auch fiel. Unser Schiff legte ab , und wir kamen auf direktem Weg zur Insel Kos. Am folgenden Tag erreichten wir Rhodos, und von dort ging es nach Patara. 2 InPatara fanden wir ein Schiff, das auf der kürzesten Route – ´über das offene Meer` – nach Phönizien fuhr. Mit diesem Schiff setzten wir unsere Reise fort. 3 Zypern kam in Sicht, aber wir steuerten südlich an der Insel vorbei , immer mit Kurs auf Syrien , und legten schließlich in Tyrus an; dort musste das Schiff die Ladung löschen.

    4 Wir suchten die Jünger auf, ´die in Tyrus wohnten,` und blieben eine Woche lang bei ihnen. Der Heilige Geist hatte ihnen gezeigt, welche Gefahren Paulus in Jerusalem drohten, und sie warnten den Apostel eindringlich vor einer Weiterreise. 5 Trotzdem brachen wir, als die ´für unseren Aufenthalt vorgesehene` Zeit um war, wieder auf. Die ganze Gemeinde einschließlich der Frauen und Kinder begleitete uns bis vor die Stadt. Am Strand knieten wir alle nieder und beteten zusammen. 6 Dann nahmen wir Abschied von ihnen und gingen an Bord des Schiffes, und sie kehrten nach Hause zurück.

    Können wir uns die Trauer der Anwesenden vorstellen? Aber noch schlimmer ist es wahrscheinlich für diejenigen, die mit ihm auf dem Weg nach Jerusalem sind:

    Bei Philippus in Cäsarea. Der Prophet Agabus kündigt die Gefangennahme von Paulus an

    7 Die nächste Etappe unserer Seereise führte von Tyrus nach Ptolemais. Auch hier besuchten wir die Geschwister, blieben aber nur einen Tag bei ihnen.

    8 Am folgenden Morgen brachen wir wieder auf und fuhren nach Cäsarea. Dort besuchten wir den Evangelisten Philippus, der uns als seine Gäste in seinem Haus aufnahm. Philippus war einer von den Sieben, ´die seinerzeit in der Jerusalemer Gemeinde zu Helfern der Apostel gewählt worden waren` ; 9 er hatte vier Töchter, die alle unverheiratet waren und denen Gott die Gabe des prophetischen Redens geschenkt hatte .

    10 Wir blieben einige Tage dort, und während dieser Zeit kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus zu uns. 11 Er stellte sich in unsere Mitte, nahm den Gürtel des Paulus, fesselte sich damit die Füße und die Hände und erklärte: »Der Heilige Geist sagt Folgendes: >Genauso wird es dem Mann ergehen, dem dieser Gürtel gehört. Er wird von den Juden in Jerusalem gefesselt und an die Menschen fremder Völker ausgeliefert werden.15 Als die Tage in Cäsarea zu Ende waren und wir die nötigen Vorbereitungen für die Weiterreise getroffen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Jerusalem. 16 Einige von den Jüngern aus Cäsarea begleiteten uns. ´Unterwegs` brachten sie uns zu einem gewissen Mnason, der aus Zypern stammte und schon seit vielen Jahren an Jesus glaubte . Bei ihm übernachteten wir.

    Können wir uns in die Mitreisenden des Paulus hinein versetzen? Würde uns nicht jeder einzelne Schritt, der uns Jerusalem näher bringt, noch schwerer fallen? Wie schwer wird es uns werden, an uns zu halten – und den Apostel nicht vom Weitergehen abzuhalten?

    Jeder Schritt in dem vollen Bewusstsein, dass es dem Freund nun an den Kragen geht, dass er selbst zu seiner Schlachtbank hinläuft. O, wie gerne würden wir ihn davon abhalten! Aber er will ja nicht hören.

    Auch wenn dies Gottes Wille zu sein scheint, so gefällt uns das Ganze nicht. Wir lieben unseren Freund und es tut uns unendlich weh, dass es ihm bald an den Kragen geht

    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 18:56

  7. Jule

    Apostelgeschichte 21:17-26

    Ankunft in Jerusalem und Besuch bei Jakobus. Die Frage nach der Gesetzestreue

    17 Als wir in Jerusalem ankamen, bereiteten uns die Geschwister einen herzlichen Empfang. 18 Gleich am nächsten Tag machte Paulus einen Besuch bei Jakobus; wir gingen mit, und auch alle Ältesten ´der Jerusalemer Gemeinde` fanden sich bei Jakobus ein. 19 Paulus grüßte die Versammelten und gab dann einen ausführlichen Bericht über das, was Gott durch seinen Dienst unter den Nichtjuden getan hatte.

    20 Seine Zuhörer priesen Gott für alles, was sie erfuhren. Dann sagten sie zu Paulus: »Du siehst, lieber Bruder, dass auch bei den Juden Tausende zum Glauben ´an Jesus Christus` gekommen sind, und alle halten sich ´weiterhin` streng an das Gesetz ´des Mose` . 21 Über dich jedoch hat man ihnen erzählt, du würdest die Juden, die unter den anderen Völkern leben, samt und sonders zum Abfall von Mose auffordern, indem du lehrst, sie müssten ihre Söhne nicht mehr beschneiden lassen und müssten überhaupt nicht länger nach den Vorschriften des Gesetzes leben. 22 Was können wir tun, ´um diesen Behauptungen entgegenzutreten`? Schließlich werden unsere Geschwister hier mit Sicherheit erfahren, dass du nach Jerusalem gekommen bist.

    23 Unser Vorschlag ist, dass du Folgendes machst: Vier Männer aus unseren Reihen haben sich Gott mit einem Gelübde geweiht ´und sich dazu verpflichtet, eine Zeitlang keinen Wein zu trinken und sich das Haar nicht schneiden zu lassen`. 24 Sei ihnen dabei behilflich, indem du dich zusammen mit ihnen der vorgeschriebenen Reinigung unterziehst und alle anfallenden Kosten übernimmst, damit sie die Weihezeit ordnungsgemäß mit den erforderlichen Opfern und dem Abschneiden der Haare beenden können . Dann werden alle sehen, dass von dem, was ihnen über dich erzählt wurde, kein Wort wahr ist und dass auch du in Übereinstimmung mit dem Gesetz lebst und seine Vorschriften befolgst.

    25 Was die Nichtjuden betrifft, die zum Glauben ´an Jesus Christus` gekommen sind, so haben wir ihnen ja unseren Beschluss brieflich mitgeteilt und ihnen gesagt, was sie unterlassen sollen: das Essen von ´Fleisch`, das den Götzen geopfert wurde, den Genuss von Blut und von nicht ausgeblutetem Fleisch und ´jede Form von` Unmoral. «

    26 Paulus war bereit, den vier Männern ´bei der Erfüllung ihres Gelübdes` behilflich zu sein. Gleich am nächsten Tag begann er zusammen mit ihnen das vorgeschriebene Reinigungsritual. Daraufhin ging er in den Tempel und meldete ´den Priestern`, wann die gesamte ´siebentägige` Reinigungszeit abgelaufen sein würde, damit dann für jeden von ihnen das abschließende Opfer dargebracht werden konnte.

    Das verstehe ich jetzt nicht: bereits vor einiger Zeit war doch die Frage aufgekommen, ob die Christen aus den Nationen sich beschneiden lassen müßten und es gab eine Entscheidung von der leitenden Körperschaft dazu. Sie führen sie ja hier selbst an: das GESETZ mußte nicht mehr gehalten werden.

    Trotzdem ist ihnen wichtig, dass alle sehen, dass Paulus weiterhin an dem Gesetz festhält. Warum spielt er hier mit? Geht es ihm hierbei darum, das empfindliche Gewissen der Judenchristen nicht zu verletzen? Es war ja auch sein Thema in den letzten Briefen.

    Aber wie passt dies dann damit zusammen, dass er einige Jahre davor Petrus öffentlich dafür gerügt hatte, dass er während des Besuchs einiger Judenchristen nicht mit den Heidenchristen essen wollte? Weil es in diesem Fall auf jeden Fall das Gewissen einer dieser Gruppen verletzt hätte und er so der Gruppe den Vorrang geben sollte, „die richtig lag“, weil das GESETZ ja mit Christus an den Pfahl genagelt wurde?

    Im Apostel-Buch heißt es hierzu auszugsweise:

    „An den Gerüchten ist nichts“ (Apg. 21:22-26)

    9 Was hatte es nun mit den Gerüchten auf sich, dass Paulus die Juden in anderen Gegenden lehrte, sie „sollten weder ihre Kinder beschneiden noch den feierlichen Bräuchen gemäß“ leben? Paulus war ein Apostel für die Nichtjuden und betonte ihnen gegenüber immer wieder, dass sie laut Beschluss das Gesetz nicht zu halten brauchten. Auch machte er klar, dass alle, die den Nichtjuden einreden wollten, sie hätten das Gesetz zu halten und sich deswegen beschneiden zu lassen, falschlagen (Gal. 5:1-7). Paulus predigte auf seinen Reisen auch Juden. Den aufgeschlossenen unter ihnen hat er bestimmt erklärt, dass das Gesetz durch Jesu Tod hinfällig geworden ist und man vor Jehova nicht durch Gesetzeswerke, sondern durch Glauben gerecht dastehen kann (Röm. 2:28, 29; 3:21-26).

    10 Trotzdem hatte Paulus Verständnis, wenn sich jemand wohler dabei fühlte, den einen oder anderen jüdischen Brauch einzuhalten, wie zum Beispiel am Sabbat nicht zu arbeiten oder bestimmte Sachen nicht zu essen (Röm. 14:1-6). Auch stellte er keine Regeln über die Beschneidung auf. Er selbst ließ sogar Timotheus beschneiden, damit er bei den Juden nicht aneckte, denn sein Vater war ja Grieche (Apg. 16:3). Die Beschneidung war eine persönliche Angelegenheit. Paulus schrieb den Galatern: „Weder Beschneidung [ist] von irgendwelchem Wert noch Unbeschnittenheit, sondern Glaube, der durch Liebe wirksam ist“ (Gal. 5:6). Sich jedoch beschneiden zu lassen, um dem Gesetz nachzukommen, oder zu behaupten, dass man nur so Jehova gefallen kann, würde ein Glaubensdefizit verraten.

    11 Obwohl das, was man über Paulus erzählte, nur abenteuerliche Gerüchte waren, beschäftigte es die jüdischen Christen doch ziemlich. Deswegen rieten die Ältesten Paulus: „Es sind vier Männer bei uns, die ein Gelübde auf sich haben. Nimm diese Männer mit, und reinige dich mit ihnen gemäß den Zeremonien, und trage für sie die Kosten, damit sie sich das Haupt scheren lassen können. Und so wird jedermann wissen, dass an den Gerüchten, die über dich mitgeteilt wurden, nichts ist, sondern dass du ordentlich wandelst, indem du selbst auch das GESETZ hältst“ (Apg. 21:23, 24).*

    12 Paulus hätte jetzt dagegenhalten können, dass nicht die Gerüchte über ihn das eigentliche Problem waren, sondern das Sichereifern dieser Judenchristen für das Gesetz Mose. Aber solange sich alles im Rahmen der Grundsätze Gottes bewegte, war er zum Konsens bereit. Früher hatte er einmal geschrieben: „Denen unter Gesetz bin ich wie einer, der unter Gesetz ist, geworden, obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin, um die zu gewinnen, welche unter Gesetz sind“ (1. Kor. 9:20). Paulus stellte sich also hier nicht quer, sondern wurde „wie einer, der unter Gesetz ist“. Darin können wir ihn uns zum Vorbild nehmen: Ziehen wir doch mit den Ältesten an einem Strang, statt unseren eigenen Kopf durchzusetzen (Heb. 13:17).

    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 19:21

  8. Jule

    Apostelgeschichte 21:27-36

    Paulus wird im Tempel verhaftet

    27 Die sieben Tage waren schon fast vorüber, da wurde Paulus von Juden aus der Provinz Asien gesehen, als er sich gerade im Tempel aufhielt. Sie wiegelten die Menge gegen ihn auf, packten ihn 28 und schrien: »Männer von Israel, helft uns! Das ist er, jener ´Aufrührer`, der mit seiner Lehre überall in der Welt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diesen Tempel hetzt. Jetzt hat er sogar noch Nichtjuden in den Tempel mitgenommen und diesen heiligen Ort entweiht!« 29 Sie hatten nämlich Trophimus aus Ephesus zusammen mit Paulus in der Stadt gesehen und daraus geschlossen, Paulus sei mit ihm in den Tempel gegangen. 30 ´Es dauerte nicht lange,` da war die ganze Stadt auf den Beinen; aus allen Richtungen strömten die Leute zusammen. Sie stürzten sich auf Paulus und zerrten ihn aus ´dem inneren Vorhof` des Tempels, und sowie er draußen war, wurden die Tore geschlossen.

    31 Die aufgebrachte Menge schlug auf Paulus ein und war drauf und dran, ihn zu lynchen , als den Kommandanten der römischen Garnison die Meldung erreichte, ganz Jerusalem sei in Aufruhr. 32 Der Kommandant zögerte keinen Augenblick, rief einen Trupp Soldaten und einige Offiziere herbei und eilte mit ihnen zum Tempelplatz hinunter . Als die Leute den Kommandanten und die Soldaten kommen sahen, ließen sie von Paulus ab . 33 Der Kommandant bahnte sich einen Weg durch die Menge , nahm Paulus fest und ließ ihn mit zwei Ketten fesseln. Dann erkundigte er sich ´bei den Umstehenden`, wer dieser Mann sei und was er getan habe. 34 Doch der Tumult war so groß, dass es ihm nicht gelang, eine eindeutige Antwort zu erhalten; jeder schrie etwas anderes. Deshalb befahl er, Paulus in die Kaserne zu bringen. 35 Als die Soldaten zu der Freitreppe kamen, ´die zur Kaserne hinaufführte,` mussten sie Paulus hochheben, um ihn vor der tobenden Menge zu schützen . 36 Denn der ganze Volkshaufen versuchte an ihn heranzukommen und schrie in einem fort: »Weg mit ihm! Bringt ihn um!«

    Erschreckend, wie schnell wir geneigt sind, aus unserer Voreingenommenheit heraus einen anderen ans Messer zu liefern:

    Paulus ist ihnen schon eine ganze Weile ein Dorn im Auge. Dieser Überläufer, der sein eigenes Volk und seinen eigenen Gott verraten hat und nun diese Sekte unterstützt. Dieser „Gotteslästerer“ gehört gestoppt – um jeden Preis! Da sehen sie ihn mit Leuten aus den Nationen ankommen und als er später im Tempel ist, wird ihm automatisch unterstellt, er habe diese mitgenommen und so den Tempel entweiht. Von dem kann ja nur Böses kommen!

    In ihrer Voreingenommenheit überprüfen sie das gar nicht erst – sondern stiften gleich zu Aufruhr und Lynchjustiz an.

    Letztendlich erreichen sie ja auch, dass dieser Paulus aus dem Verkehr gezogen wird. Nun sind sie sicherlich stolz auf sich: sie haben es geschafft, diesen Paulus zu stoppen.

    Nur: wie sieht Jehova sie und das, was sie getan haben?

    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 19:32

  9. Jule

    Apostelgeschichte 21:40-22:30

    Verteidigungsrede des Apostels vor seinem Volk

    37 Endlich hatten sie den Eingang der Kaserne erreicht. Da wandte sich Paulus an den Kommandanten und sagte : »Ist es mir erlaubt, ein Wort mit dir zu reden?« – »Du sprichst Griechisch?«, wunderte sich der Kommandant. 38 »Bist du denn nicht der Ägypter, der vor einiger Zeit einen Aufstand angezettelt und viertausend bewaffnete Rebellen in der Wüste um sich geschart hat ?« – 39 »Nein«, erwiderte Paulus, »ich bin ein Jude aus der Provinz Zilizien, ein Bürger von Tarsus, einer nicht unbedeutenden Stadt. Darf ich dich um etwas bitten? Gestatte mir, zu diesen Menschen hier zu reden!« 40 Der Kommandant erlaubte es ihm. Da stellte sich Paulus auf ´die oberste Stufe` der Freitreppe und bat die Menge mit einer Handbewegung ´um Aufmerksamkeit`. Als der Lärm sich gelegt hatte und es ruhig geworden war , begann er, auf hebräisch zu ihnen zu sprechen.

    – Die Vergangenheit:
    Treue zum Gesetz und Verfolgung der Christen

    1 »Liebe Landsleute «, rief er, »liebe Brüder und Väter! Hört, was ich zu meiner Verteidigung zu sagen habe!« 2 Als sie merkten, dass er in ihrer Muttersprache zu ihnen redete, wurde es noch stiller. Paulus fuhr fort: 3 »Ich bin ein Jude ´wie ihr`. Geboren wurde ich in Tarsus in der Provinz Zilizien, aber aufgewachsen bin ich hier in Jerusalem. Mein Lehrer war kein Geringerer als Gamaliel. Bei ihm erhielt ich eine gründliche Ausbildung in dem Gesetz , das uns von unseren Vorfahren her überliefert ist, und ich kämpfte leidenschaftlich für Gottes Ehre – genauso, wie ihr alle es heute tut .

    4 Dieser Eifer für Gott war es auch, der mich dazu trieb, mit allen Mitteln gegen die neue Lehre vorzugehen und ihre Anhänger mit unerbittlicher Härte zu verfolgen . Männer wie Frauen ließ ich verhaften und ins Gefängnis bringen. 5 Der Hohepriester und der gesamte Ältestenrat können das bestätigen. Von ihnen ließ ich mir sogar Empfehlungsbriefe an die jüdische Gemeinde in Damaskus geben. Ich reiste in jene Stadt, um auch dort die Anhänger der neuen Lehre festzunehmen und sie dann in Ketten nach Jerusalem bringen zu lassen, wo sie bestraft werden sollten.«

    – Die Umkehr:
    Berufung durch Christus

    6 »Auf dem Weg nach Damaskus – es war gegen Mittag, und wir hatten die Stadt schon fast erreicht – leuchtete plötzlich vom Himmel her ein Licht auf. Von allen Seiten umgab mich ein unbeschreiblich heller Glanz, 7 sodass ich ´geblendet` zu Boden stürzte. Dann hörte ich eine Stimme zu mir sagen: >Saul, Saul, warum verfolgst du mich?< – 8 >Wer bist du, Herr?< fragte ich, worauf die Stimme antwortete: >Ich bin der, den du verfolgst – Jesus von Nazaret.< 9 Meine Begleiter sahen zwar das Licht, verstanden aber nicht, was die Stimme sagte, die mit mir sprach . 10 >Herr< , sagte ich, >was soll ich tun?< – >Steh auf und geh nach Damaskus!< antwortete der Herr. >Dort wird dir genau gesagt werden, wozu du beauftragt bist und was du tun sollst.< 11 ´Ich wollte mich wieder auf den Weg machen,` aber der Glanz jenes Lichtes hatte mich so geblendet, dass ich nicht mehr sehen konnte; meine Begleiter mussten mich bei der Hand nehmen und nach Damaskus führen. 12 ´In Damaskus` wohnte ein frommer und gesetzestreuer Mann, Hananias, der bei allen Juden der Stadt in hohem Ansehen stand. 13 Hananias suchte mich auf, trat zu mir und sagte: >Saul, mein Bruder, du sollst wieder sehen können!< Im selben Augenblick sah ich ihn vor mir stehen; ich konnte wieder sehen! 14 Hananias sagte: >Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt, zu erkennen, was sein Wille ist. Er hat bestimmt, dass du den siehst, der gerecht ist, und ihn persönlich mit dir reden hörst . 15 Denn du sollst sein Zeuge sein und allen Menschen von dem berichten, was du gesehen und gehört hast . 16 Also – was zögerst du noch? Steh auf und lass dich taufen! Rufe dabei im Gebet den Namen Jesu an! Dann wirst du von deinen Sünden reingewaschen werden.< « – Der Auftrag: Verkündigung des Evangeliums unter den nichtjüdischen Völkern 17 »Später, als ich wieder in Jerusalem war und im Tempel betete, hatte ich eine Vision. 18 Ich sah Jesus, und er sagte zu mir: >Verlass Jerusalem, so schnell du kannst! Lass dich durch nichts aufhalten! Denn die Menschen hier werden nicht annehmen, was du ihnen als mein Zeuge über mich berichtest.< – 19 >Aber Herr< , wandte ich ein, >´gerade sie müssten mir doch Glauben schenken.` Sie wissen ja, dass ich von einer Synagoge zur anderen ging, um die, die an dich glauben, gefangen nehmen und auspeitschen zu lassen. 20 Und sie wissen auch, dass ich damals, als dein Zeuge Stephanus sein Leben ließ , voll und ganz mit seiner Hinrichtung einverstanden war. Ich stand nicht nur dabei, sondern bewachte die Kleider, die seine Gegner abgelegt hatten, um ihn zu steinigen .< 21 Aber Jesus erwiderte: >Mach dich auf den Weg! Ich werde dich zu anderen Völkern in weit entfernten Ländern senden.

    Tumult unter den Zuhörern, Eingreifen des römischen Kommandanten

    22 Bis zu diesen Worten hatte die Menge ruhig zugehört. Doch jetzt brach ein Tumult los. »Weg mit ihm!«, schrien die Leute. »Bringt ihn um! So einer darf auf keinen Fall am Leben bleiben!« 23 Sie tobten, zerrissen vor Empörung ihre Kleider und schleuderten Staub in die Luft. 24 ´Die Situation wurde so bedrohlich, dass` der Kommandant Paulus ins Innere der Kaserne bringen ließ. Daraufhin befahl er, ihn auszupeitschen und ihn dabei zu verhören , denn er wollte herausfinden, weshalb die Menge ihn so ´hasserfüllt` niedergeschrien hatte.

    25 Paulus war bereits für die Geißelung festgebunden , da sagte er zu dem Offizier, der die Aufsicht führte: »Ist es bei euch erlaubt, einen römischen Bürger auszupeitschen, noch dazu ohne ordentliches Gerichtsverfahren ?« 26 Als der Offizier das hörte, ging er zum Kommandanten, um ihm Meldung zu erstatten. »Weißt du, was du da tust? «, sagte er. »Der Mann hat das römische Bürgerrecht!« 27 Jetzt kam der Kommandant persönlich zu Paulus. »Stimmt es, dass du römischer Bürger bist?«, fragte er ihn. »Ja«, erwiderte Paulus, »es stimmt.« – 28 »Mich hat es eine Menge Geld gekostet, das Bürgerrecht zu erwerben«, sagte der Kommandant. »Und ich besitze es seit meiner Geburt«, sagte Paulus. 29 Daraufhin gaben ihn die Soldaten, die ihn verhören sollten, sofort frei. Und der Kommandant bekam es mit der Angst zu tun, weil er begriff, ´was er getan hatte`: Er hatte einen römischen Bürger fesseln lassen.

    30 Am nächsten Tag ordnete der Kommandant eine Zusammenkunft der führenden Priester und des gesamten Hohen Rates an, weil er sich Klarheit darüber verschaffen wollte, was die Juden diesem Mann vorwarfen. Er ließ Paulus aus der Zelle holen, in die man ihn gebracht hatte , führte ihn ´von der Kaserne zum Gerichtsgebäude` hinunter und ließ ihn vor die Versammelten treten.

    Ein mutiger Mann, dieser Paulus: er zeigt ihnen, dass er ja selbst seinerzeit so sehr geeifert hatte, wie sie jetzt. Er erzählt ihnen seine Geschichte, wohlwissend, dass sie nicht hören wollen. Aber er hatte ihnen Zeugnis gegeben. Niemand konnte sagen, er habe nichts von der Guten Botschaft gewusst.

    Es bleibt spannend!

    Kommentar — 7. Dezember 2012 @ 19:43

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