Apostelgeschichte 15 – 18:11
Kapitel 15
15 Und gewisse Männer kamen aus Judạ̈a herab und begannen die Brüder zu lehren: „Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Moses beschneiden laßt, könnt ihr nicht gerettet werden.“ 2 Als aber kein geringer Zwiespalt und Wortstreit zwischen ihnen und Paulus und Bạrnabas entstanden war, ordnete man an, daß Paulus und Bạrnabas und einige andere von ihnen wegen dieses Wortstreites zu den Aposteln und den älteren Männern nach Jerusalem hinaufgehen sollten.
3 Nachdem also diese Männer von der Versammlung ein Stück Weges das Geleit erhalten hatten, zogen sie weiter, sowohl durch Phönịzien als auch durch Samạria, und erzählten eingehend von der Bekehrung der Leute aus den Nationen, und sie bereiteten allen Brüdern große Freude. 4 Als sie in Jerusalem eintrafen, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und den älteren Männern freundlich aufgenommen, und sie berichteten die vielen Dinge, die Gott durch sie getan hatte. 5 Doch einige derer von der Sekte der Pharisäer, die gläubig geworden waren, erhoben sich von ihren Sitzen und sprachen: „Es ist notwendig, daß man sie beschneide und ihnen gebiete, das Gesetz Mose zu halten.“
6 Da versammelten sich die Apostel und die älteren Männer, um diese Angelegenheit zu erwägen. 7 Nachdem man nun viel disputiert hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: „Männer, Brüder, ihr wißt wohl, daß Gott von frühen Tagen an die Wahl unter euch getroffen hat, daß durch meinen Mund Leute aus den Nationen das Wort der guten Botschaft hören und glauben sollten; 8 und Gott, der das Herz kennt, legte Zeugnis ab, indem er ihnen den heiligen Geist gab, so wie er [ihn] auch uns gegeben hat. 9 Und er hat gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht, sondern hat ihr Herz durch Glauben gereinigt. 10 Nun denn, warum stellt ihr Gott auf die Probe, indem ihr den Jüngern ein Joch auf den Nacken legt, das weder unsere Vorväter noch wir tragen konnten? 11 Im Gegenteil, wir vertrauen, daß wir durch die unverdiente Güte des Herrn Jesus auf dieselbe Weise gerettet werden wie auch jene.“
12 Daraufhin schwieg die ganze Menge, und sie begann auf Bạrnabas und Paulus zu hören, als sie von den vielen Zeichen und Wundern erzählten, die Gott unter den Nationen durch sie getan hatte. 13 Nachdem sie ausgeredet hatten, antwortete Jakobus, indem er sprach: „Männer, Brüder, hört mich an. 14 Sịmeon hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen. 15 Und damit stimmen die Worte der PROPHETEN überein, so wie geschrieben steht: 16 ‚Nach diesen Dingen werde ich zurückkehren und die Hütte Davids, die verfallen ist, wieder aufbauen; und ich werde ihre Trümmer wieder aufbauen und sie wieder aufrichten, 17 damit die, die von den Menschen übrigbleiben, zusammen mit Leuten aus allen Nationen, Leuten, die nach meinem Namen genannt sind, Jehova ernstlich suchen, spricht Jehova, der diese Dinge tut, 18 die seit alters bekannt sind.‘ 19 Meine Entscheidung ist deshalb, daß man die von den Nationen, die zu Gott umkehren, nicht beunruhige, 20 sondern ihnen schreibe, daß sie sich von Dingen enthalten, die durch Götzen befleckt sind, und von Hurerei und von Erwürgtem und von Blut. 21 Denn seit alten Zeiten hat Moses von Stadt zu Stadt solche gehabt, die ihn predigen, weil er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.“
22 Da befanden es die Apostel und die älteren Männer zusammen mit der ganzen Versammlung für gut, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie mit Paulus und Bạrnabas nach Antiọchia zu senden, nämlich Judas, der Barsạbbas genannt wurde, und Sịlas, führende Männer unter den Brüdern; 23 und durch ihre Hand schrieben sie:
„Die Apostel und die älteren Männer, Brüder, den Brüdern in Antiọchia und Syrien und Zilịzien, die aus den Nationen sind: Grüße! 24 Da wir gehört haben, daß einige aus unserer Mitte euch durch Reden beunruhigt haben, indem sie eure Seele zu erschüttern suchten, obwohl wir ihnen keine Anweisungen gaben, 25 sind wir zur vollen Übereinstimmung gekommen und haben es für gut befunden, Männer auszuwählen, um sie zusammen mit unseren Geliebten, Bạrnabas und Paulus, zu euch zu senden, 26 Menschen, die ihre Seele für den Namen unseres Herrn Jesus Christus hingegeben haben. 27 Wir senden daher Judas und Sịlas, damit sie dieselben Dinge auch mündlich berichten. 28 Denn der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: 29 euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch gutgehen. Bleibt gesund!“
30 Als man somit diese Männer ziehen ließ, gingen sie nach Antiọchia hinab, und sie versammelten die Menge und übergaben ihnen den Brief. 31 Nachdem sie ihn gelesen hatten, freuten sie sich über die Ermunterung. 32 Und da Judas und Sịlas selbst auch Propheten waren, ermunterten sie die Brüder mit manchem Vortrag und stärkten sie. 33 Als sie dann eine Zeitlang [dort] zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern in Frieden zu denen entlassen, die sie ausgesandt hatten. 34 —— 35 Paulus und Bạrnabas indes verweilten eine Zeitlang in Antiọchia und lehrten und verkündigten mit noch vielen anderen die gute Botschaft vom Wort Jehovas.
36 Nach einigen Tagen nun sagte Paulus zu Bạrnabas: „Vor allem laß uns zurückkehren und die Brüder in jeder der Städte besuchen, in denen wir das Wort Jehovas verkündigt haben, um zu sehen, wie es ihnen geht.“ 37 Bạrnabas seinerseits war entschlossen, auch Johạnnes mitzunehmen, der Markus genannt wurde. 38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, diesen mitzunehmen, da er von Pamphỵlien aus von ihnen weggegangen war und sich nicht mit ihnen an das Werk begeben hatte. 39 Dadurch gab es einen heftigen Zornausbruch, so daß sie sich voneinander trennten; und Bạrnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern weg. 40 Paulus erwählte sich Sịlas und begab sich auf den Weg, nachdem er von den Brüdern der unverdienten Güte Jehovas anvertraut worden war. 41 Er ging jedoch durch Syrien und Zilịzien und stärkte die Versammlungen.
Kapitel 16
16 So gelangte er nach Dẹrbe und auch nach Lỵstra. Und siehe, dort befand sich ein gewisser Jünger namens Timọtheus, der Sohn einer gläubigen Jüdin, aber eines griechischen Vaters, 2 und er stand bei den Brüdern in Lỵstra und Ikọnion in gutem Ruf. 3 Paulus drückte den Wunsch aus, daß dieser mit ihm ausziehe, und er nahm ihn und beschnitt ihn der Juden wegen, die sich an jenen Orten befanden, denn sie allesamt wußten, daß sein Vater ein Grieche war. 4 Als sie nun durch die Städte reisten, überbrachten sie denen, die dort waren, die zu beachtenden Verordnungen, welche von den Aposteln und älteren Männern, die sich in Jerusalem befanden, beschlossen worden waren. 5 Die Versammlungen wurden daher tatsächlich im Glauben weiterhin befestigt und nahmen von Tag zu Tag an Zahl zu.
6 Außerdem zogen sie durch Phrỵgien und das Land Galạtien, weil ihnen vom heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in dem [Bezirk] Asien zu reden. 7 Als sie ferner nach Mỵsien hinabkamen, bemühten sie sich, nach Bithỵnien zu gelangen, aber der Geist Jesu ließ es ihnen nicht zu. 8 Da zogen sie an Mỵsien vorbei und kamen nach Trọas hinab. 9 Und während der Nacht hatte Paulus eine Vision: Ein gewisser mazedọnischer Mann stand da und bat ihn inständig und sprach: „Komm herüber nach Mazedọnien, und hilf uns!“ 10 Sobald er nun die Vision gehabt hatte, suchten wir nach Mazedọnien zu gelangen, da wir folgerten, daß Gott uns gerufen habe, um ihnen die gute Botschaft zu verkündigen.
11 Daher stachen wir von Trọas in See und kamen in gerader Fahrt nach Samothrạke, am folgenden Tag aber nach Neạpolis 12 und von dort nach Philịppi, einer Kolonie, die die bedeutendste Stadt des Bezirks Mazedọnien ist. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. 13 Und am Sabbattag gingen wir zum Tor hinaus an einen Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten; und wir setzten uns nieder und begannen zu den Frauen zu reden, die zusammengekommen waren. 14 Und eine gewisse Frau namens Lỵdia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatịra und eine Anbeterin Gottes, hörte zu, und Jehova öffnete ihr das Herz weit, um den Dingen, die Paulus redete, Aufmerksamkeit zu schenken. 15 Als sie und ihre Hausgenossen nun getauft worden waren, bat sie inständig: „Wenn ich nach eurem Urteil Jehova treu bin, so tretet in mein Haus ein und haltet euch da auf.“ Und sie nötigte uns dazu.
16 Und als wir zur Gebetsstätte gingen, geschah es, daß uns ein gewisses Dienstmädchen begegnete, das einen Geist, einen Wahrsagerdämon, hatte. Sie brachte gewöhnlich ihren Herren viel Gewinn ein, indem sie die Kunst der Voraussage betrieb. 17 Dieses [Mädchen] folgte Paulus und uns beständig und rief die Worte aus: „Diese Menschen sind Sklaven Gottes, des Höchsten, die euch den Weg der Rettung verkündigen.“ 18 Das setzte sie viele Tage hindurch fort. Schließlich wurde Paulus dessen überdrüssig und wandte sich um und sprach zu dem Geist: „Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, aus ihr auszufahren!“ Und er fuhr in derselben Stunde aus.
19 Als nun ihre Herren sahen, daß ihre Hoffnung auf Gewinn dahin war, ergriffen sie Paulus und Sịlas und schleppten sie auf den Marktplatz vor die Vorsteher 20 und führten sie vor die Magistrate und sprachen: „Diese Menschen, die Juden sind, beunruhigen unsere Stadt sehr, 21 und sie verkündigen Bräuche, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind.“ 22 Und die Volksmenge erhob sich insgesamt gegen sie; und nachdem ihnen die Magistrate die äußeren Kleider heruntergerissen hatten, gaben sie Befehl, sie mit Ruten zu schlagen. 23 Nachdem sie ihnen viele Schläge versetzt hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Gefängnisaufseher, sie sicher zu verwahren. 24 Weil er diesen Befehl erhielt, warf er sie in das innere Gefängnis und schloß ihre Füße in den Stock.
25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Sịlas und lobsangen Gott; ja, die Gefangenen hörten sie. 26 Da geschah plötzlich ein großes Erdbeben, so daß die Grundmauern des Gefängnisses erschüttert wurden. Auch wurden augenblicklich alle Türen geöffnet, und die Fesseln aller wurden gelöst. 27 Als der Gefängnisaufseher aus dem Schlaf aufwachte und die Gefängnistüren offenstehen sah, zog er sein Schwert und wollte sich umbringen, da er meinte, die Gefangenen seien entflohen. 28 Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: „Tu dir kein Leid an, denn wir sind alle hier!“ 29 Da forderte er Lichter und sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Sịlas nieder. 30 Und er führte sie hinaus und sagte: „Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?“ 31 Sie sprachen: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgenossen.“ 32 Und sie redeten das Wort Jehovas zu ihm samt all denen, die in seinem Haus waren. 33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht mit und wusch ihnen ihre Striemen ab; und sie wurden allesamt, er und die Seinen, unverzüglich getauft. 34 Und er brachte sie in sein Haus und ließ ihnen den Tisch decken, und er freute sich sehr mit all seinen Hausgenossen, jetzt, da er zum Glauben an Gott gekommen war.
35 Als es Tag wurde, sandten die Magistrate die Amtsdiener und ließen sagen: „Laß diese Männer frei.“ 36 Da berichtete der Gefängnisaufseher dem Paulus ihre Worte: „Die Magistrate haben Männer hergeschickt, damit ihr [beiden] freigelassen werdet. Kommt daher jetzt heraus, und zieht hin in Frieden.“ 37 Paulus aber sprach zu ihnen: „Sie haben uns, ohne daß wir verurteilt waren, öffentlich ausgepeitscht, uns Menschen, die Römer sind, und uns ins Gefängnis geworfen; und jetzt treiben sie uns heimlich hinaus? Nicht doch, sondern sie sollen selbst herkommen und uns herausführen.“ 38 Da berichteten die Amtsdiener diese Worte den Magistraten. Diese gerieten in Furcht, als sie hörten, daß die Männer Römer seien. 39 Demzufolge kamen sie und redeten ihnen zu, und nachdem sie sie herausgeführt hatten, baten sie sie, aus der Stadt fortzugehen. 40 Sie aber kamen aus dem Gefängnis heraus und begaben sich in das Haus der Lỵdia, und als sie die Brüder sahen, sprachen sie ihnen Mut zu und gingen fort.
Kapitel 17
17 Nun zogen sie durch Amphịpolis und Apollọnia und kamen nach Thessalọnich, wo es eine Synagoge der Juden gab. 2 So ging dann Paulus nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen anhand der Schriften, 3 indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen, und [sprach]: „Dieser ist der Christus, dieser Jesus, den ich euch verkündige.“ 4 Als Ergebnis wurden einige von ihnen gläubig und gesellten sich zu Paulus und Sịlas, dazu eine große Menge der Griechen, die [Gott] anbeteten, und nicht wenige von den prominenten Frauen.
5 Die Juden aber, die eifersüchtig wurden, nahmen einige böse Männer mit sich, Müßiggänger vom Marktplatz, und bildeten eine Pöbelrotte und gingen daran, die Stadt in Aufruhr zu bringen. Und sie überfielen das Haus Jạsons und suchten sie dann zum Pöbelhaufen herauszubringen. 6 Als sie sie nicht fanden, schleppten sie Jạson und gewisse Brüder zu den Stadtvorstehern und schrien: „Diese, die die bewohnte Erde aufgewiegelt haben, sind auch hier anwesend, 7 und Jạson hat sie gastfreundlich aufgenommen. Und alle diese handeln gegen die Verordnungen Cäsars, indem sie sagen, ein anderer sei König, Jesus.“ 8 Ja, sie versetzten die Volksmenge und die Stadtvorsteher in Aufregung, als sie diese Dinge hörten; 9 und erst nachdem sie sich von Jạson und den anderen eine genügende Bürgschaft hatten geben lassen, ließen sie sie gehen.
10 Sogleich sandten die Brüder sowohl Paulus wie Sịlas bei Nacht nach Berọ̈a weg, und als diese [dort] angekommen waren, begaben sie sich in die Synagoge der Juden. 11 Diese nun waren edler gesinnt als die in Thessalọnich, denn sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten. 12 Daher wurden viele von ihnen gläubig, ebenso nicht wenige von den angesehenen griechischen Frauen und Männern. 13 Als aber die Juden von Thessalọnich erfuhren, daß auch in Berọ̈a das Wort Gottes von Paulus verkündigt werde, kamen sie auch dorthin, um die Massen zu reizen und in Aufregung zu versetzen. 14 Da sandten die Brüder Paulus sogleich weg, damit er sich bis zum Meer begebe; aber sowohl Sịlas als auch Timọtheus blieben dort zurück. 15 Die jedoch, die Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen, und nachdem sie für Sịlas und Timọtheus Befehl erhalten hatten, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen, reisten sie ab.
16 Während nun Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist in ihm erregt, als er sah, daß die Stadt voll Götzen war. 17 Infolgedessen begann er sich in der Synagoge mit den Juden und den anderen Leuten, die [Gott] anbeteten, und jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen zu unterreden, die gerade da waren. 18 Aber sowohl gewisse von den epikurẹischen wie auch von den stọischen Philosophen ließen sich auf einen Wortwechsel mit ihm ein, und einige sagten: „Was will dieser Schwätzer denn sagen?“ Andere: „Er scheint ein Verkündiger ausländischer Gottheiten zu sein.“ Das war, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündigte. 19 Da ergriffen sie ihn und führten ihn zum Areopạg und sagten: „Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn du führst gewisse Dinge ein, die unseren Ohren fremd sind. Daher möchten wir wissen, was das bedeuten soll.“ 21 In der Tat, alle Athener und die dort zugezogenen Ausländer verbrachten ihre Mußezeit mit nichts anderem als nur [damit], etwas Neues zu erzählen oder anzuhören. 22 Paulus stand nun in der Mitte des Areopạgs und sprach:
„Männer von Athen! Ich sehe, daß ihr in allen Dingen mehr als andere der Furcht vor Gottheiten hingegeben zu sein scheint. 23 Als ich zum Beispiel umherging und eure Gegenstände der Verehrung aufmerksam betrachtete, fand ich auch einen Altar, auf dem die Inschrift steht: ‚Einem unbekannten Gott‘. Das nun, dem ihr unwissentlich Gottergebenheit erweist, dies verkündige ich euch. 24 Der Gott, der die Welt und alles, was darin ist, gemacht hat, dieser, der der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, 25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als ob er etwas benötigte, da er selbst allen [Personen] Leben und Odem und alles gibt. 26 Und er hat aus e i n e m [Menschen] jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen, und er verordnete die bestimmten Zeiten und die festgesetzten Wohngrenzen der [Menschen], 27 damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen, obwohl er tatsächlich einem jeden von uns nicht fern ist. 28 Denn durch ihn haben wir Leben und bewegen uns und existieren, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: ‚Denn wir sind auch sein Geschlecht.‘
29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollten wir nicht meinen, das GÖTTLICHE WESEN sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, gleich einem Gebilde der Kunst und Findigkeit des Menschen. 30 Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. 31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr [dafür] gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat.“
32 Als sie nun von einer Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten, während andere sagten: „Wir wollen dich hierüber noch ein andermal hören.“ 33 So ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg, 34 doch schlossen sich ihm einige Männer an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionỵsius, ein Richter des Areopạg-Gerichts, und eine Frau mit Namen Damạris und andere außer ihnen.
Kapitel 18
Nach diesen Dingen reiste er von Athen ab und kam nach Korinth. 2 Und er fand einen gewissen Juden namens Ạquila, gebürtig aus Pọntus, der erst kurz zuvor aus Italien gekommen war, und dessen Frau Priscịlla, weil Claudius befohlen hatte, daß alle Juden aus Rom wegziehen sollten. Somit begab er sich zu ihnen, 3 und weil er gleichen Handwerks war, hielt er sich bei ihnen auf, und sie arbeiteten, denn sie waren dem Handwerk nach Zeltmacher. 4 Er pflegte aber jeden Sabbat in der Synagoge eine Ansprache zu halten und Juden und Griechen zu überzeugen.
5 Als nun Sịlas und auch Timọtheus von Mazedọnien herabkamen, begann sich Paulus eingehend mit dem Wort zu beschäftigen, indem er den Juden Zeugnis gab, um zu beweisen, daß Jesus der Christus ist. 6 Als sie sich aber fortwährend widersetzten und auf lästerliche Weise redeten, schüttelte er seine Kleider aus und sprach zu ihnen: „Euer Blut komme über euer Haupt. Ich bin rein. Von nun an will ich zu den Leuten der Nationen gehen.“ 7 Demgemäß ging er von dort weg und begab sich in das Haus eines Mannes namens Tịtius Jụstus, eines Anbeters Gottes, dessen Haus an die Synagoge angrenzte. 8 Krịspus aber, der Synagogenvorsteher, kam zum Glauben an den Herrn, ebenso alle seine Hausgenossen. Und viele von den Korịnthern, die hörten, wurden gläubig und wurden getauft. 9 Außerdem sprach der Herr in der Nacht durch eine Vision zu Paulus: „Fürchte dich nicht, sondern fahre fort zu reden, und schweige nicht, 10 denn ich bin mit dir, und keiner wird dich angreifen, um dir Schaden zuzufügen; denn ich habe viel Volk in dieser Stadt.“ 11 Da hielt er sich dort ein Jahr und sechs Monate auf und lehrte das Wort Gottes unter ihnen.
Jule | 11.19.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel |
Jule
Apostelgeschichte 15 – 18:11
Apostelgeschichte 15:22-33
die ersten Probleme entstehen – und sie werden mit Bravour gemeistert!
Wie??
Indem die verantwortlichen Brüder sich erst mal alle Fakten ansahen und anhörten und dann anhand dessen, was sie bereits aus den Schriften und durch Jesus uber Jehova wussten, überlegten, wie wohl ER über die Angelegenheit denkt!
Könnten wir ihnen gleichen? Auch wenn wir keine Ältesten sind?
überlegen auch wir, wie Jehova über das denkt, was wir sagen und tun?
Kommentar — 28. November 2009 @ 23:36
Jule
Apostelgeschichte 16:1-2
hier begegnen wir das erste Mal dem jungen Timotheus.
In dem Apostel-Buch finden wir übrigens auf Seite 121 eine interessante Abhandlung über ihn.
Haben wir das Buch schon gelesen und bemerkt, dass uns dort die wichtigsten Personen vorgestellt werden?
Falls nicht – warum nicht jetzt nachholen?
Kommentar — 29. November 2009 @ 05:30
Jule
Apostelgeschichte 16:1-5
warum ließ er Timotheus beschneiden, wenn doch die leitende Körperschaft gerade erst beschlosssen hatte, dass dies nicht mehr notwendig sei?
Hierzu einige ergänzende Gedanken aus dem neuen Buch über die Apostel:
*** bt Kap. 15 S. 121 „Er stärkte die Versammlungen“ ***
Kommentar — 29. November 2009 @ 05:30
Jule
Apostelgeschichte 16:16 -23
wieder einmal werden wahre Anbeter Jehovas durch Falschanklagen aus dem Weg geräumt, weil sie stören!
Kommentar — 29. November 2009 @ 05:30
Jule
Apostelgeschichte 17:10-12
hierzu eine nähere Erklährung aus dem neuen Buch:
*** bt Kap. 17 S. 137-138 Er argumentierte „anhand der Schriften“ ***
Kommentar — 29. November 2009 @ 05:30
Jule
Doch was war an den Beröern so besonders, dass Lukas ihnen eine so edle Gesinnung bescheinigt?
und was können wir für uns heute daraus lernen?
Apostelgeschichte 17:10-11
hierzu nochmal auszugsweise aus dem neuen Buch:
*** bt Kap. 17 S. 137-138 Abs. 16 Er argumentierte „anhand der Schriften“ ***
Ja, soviel zu dem, was die Beröer so besonders machte. Aber nun zu uns – wie könnten wir uns als ein Beröer erweisen?
Wie gut vertraut bin ich mit Gottes Wort? Knie auch ich mich in Gottes Wort rein, um alles zu verstehen? Lese ich in der Bibel nach, ob sich das, was ich in unseren Publikationen lese oder in Vorträgen höre, auch so verhält – ob es so in der Bibel steht?
Wir persönlich haben schon öfters die Erfahrung gemacht, dass andere Brüder es fast als Ketzerei auffassen, wenn wir die Dinge für uns in Frage stellen und mit der Bibel hinterfragen.
In den Augen vieler Zeugen Jehovas reicht es, zu lesen, was in den Publikationen steht. Es scheint wie eine Art Evangelium zu sein, das nicht hinterfragt werden darf.
Aber ist dies in Jehovas Augen wirklich Ketzerei?
Warum hat er dann die Beröer so lobend hervorgehoben?
Fakt ist, dass „der treue und verständige Sklave“ für sich nicht in Anspruch nimmt, von Gott inspiriert zu sein. Sie wollen uns nur helfen, Gottes Wort besser zu verstehen. Zudem ist in den letzten Jahren auf den Kongressen immer wieder gesagt worden, dass unser Lehrbuch die Bibel ist und dass wir die Bibel studieren sollen – nicht irgendwelche Publikationen. Diese sind nur Hilfsmittel.
Wie sieht mich Jehova wohl, wenn ich genau weiß, wo etwas in den Publikationen steht und daraus bei Bedarf zitieren kann – aber ich weiß nicht, wo es in der Bibel steht und in welchem Zusammenhang und wie Jehova über die Sache denkt?
Habe ich vielleicht zu wenig Zeit und bin schon froh, wenn ich es schaffe, die Zeitschriften durchzulesen und wenn ich ganz viel Glück habe, sie vor dem Studium in der Versammlung zu lesen oder gar vorzubereiten? „Da bleibt leider nicht mehr viel Zeit zum Bibellesen, ich bin ja auch schon so im Stress“?
Könnte ich vielleicht mein Leben vereinfachen, damit mir mehr Zeit zum Bibellesen bleibt? Indem ich die Dinge reduziere, die in meinem Leben für Ablenkung sorgen, wie z.B. weniger Fernsehen, mich nicht ständig mit irgendwelchen Dingen wie Musik oder Radio berieseln zu lassen, meinen Umgang sorgfältig auswählen usw.?
Oder könnte ich die Zeit mehr auskaufen, indem ich z.B. den Arbeitsweg nutze, um mir die Bibellesung auf mp3 anzuhören, für die unsere lieben Brüder so liebevoll gesorgt haben?
Wo kann ich da Abstriche bei mir ganz persönlich machen?
Bin ich überhaupt daran interessiert?
Kommentar — 22. November 2010 @ 10:30
Jule
Apostelgeschichte 15 – 18:11
Apostelgeschichte 15:23-29
Stellen wir uns vor, wir wären ein Mensch von den Nationen gewesen, der zum Glauben an Jesus kam. Nun hören wir diesen Brief, der bei unserer Zusammenkunft vorgelesen wird – wie würden wir dabei wohl empfinden?
Wie hätten wir uns gefühlt, wenn wir einer von denen gewesen wären, die auf die Beschneidung bestanden hatten? Was wäre uns durch den Kopf geschossen, wenn der Teil vorgelesen worden wäre, dass dies ohne das Wissen und ohne die Zustimmung der leitenden Körperschaft geschah?
Wie beeinflusst dies, wie wir unsere Brüder heute sehen?
Kommentar — 20. November 2011 @ 16:11
Jule
Apostelgeschichte 15 – 18:1
Hier kommen wir nun noch mal zu dem Thema des Galaterbriefes. Es muss sehr hohe Wellen geschlagen haben. Sicherlich sind die Jünger überall mit dieser Frage konfrontiert worden: „Müssen sich die Nachfolger Jesu beschneiden lassen? Gilt der alte Bund noch? Oder müssen wir noch einige Aspekte des alten Bundes einhalten?“
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Nachfolger Jesu ja alles aufrichtige Anbeter Gottes waren. Viele von ihnen kannten sich als Juden mit dem GESETZ aus. Vielleicht waren sie in sich selbst etwas unsicher, ob sie dieses nun einfach so über Bord werfen dürften. Sie wollten nichts falsch machen, denn sie wollen Jehova auf keinen Fall kränken, dafür lieben sie ihn viel zu sehr.
Die Leute, die sich da bei ihnen eingeschlichen hatten, meinten es ja nicht gut mit ihnen, wie wir in Galater gelesen haben:
Dies sollte uns auch nicht überraschen, denn bereits bei Jesus sind immer wieder welche mitgelaufen, die ihn „seiner eigenen Rede fangen wollten“. Ähnlich „nette Menschen“ schleichen sich nun bei ihnen ein. Sie wollen „diese Sekte“ von innen heraus zerstören. Dies tut man am Besten, indem man Mißtrauen unter den Brüdern sät und die Leute verunsichert.
Da die Jünger überall mit dem Thema Beschneidung konfrontiert werden, greift auch hier der Grundsatz: „Nachdruck durch Wiederholung“. Wahrscheinlich werden sie bei jedem Mal unsicherer. Was, wenn die Juden Recht haben? Woher sollten sie sicher sein, dass man sich nicht mehr beschneiden lassen muss? Ok, Paulus hatte es an die Galater geschrieben, aber ob schon alle diesen Brief kennen? Und woher wissen wir, ob er Recht hat? Sie wissen ja noch aus der Geschichte, dass immer wieder falsche Lehrer und falsche Propheten das Volk irregeführt haben. Verständlicherweise wollen sie nicht dazugehören. Kennen wir so eine Unsicherheit?
Wissen nicht auch wir aus Erfahrung, dass wir in solchen Momenten am liebsten hätten, wenn „Jehova mal eben runter kommt und es uns erklärt“? Dass wir alles, was wir in dieser Zeit in der Bibel lesen im Lichte der Frage betrachten? Wie steht das, was Jehova hier sagt, im Zusammenhang mit … ? Wenn sich dann bei uns ein Bild herauskristallisiert, dass sich vielleicht deutlich von dem unterscheidet, was die Mehrheit zu dem Punkt denkt? Kennen wir das Gefühl, dann nicht sicher zu sein, ob wir unserem Urteilsvermögen auch trauen können?
Wenn wir in einem solchen Punkt nicht sicher sind, dann treten wir auch unsicher auf und dies wirkt sich mit Sicherheit auf das aus, was und wie wir predigen.
Daher ist es nun höchste Zeit, dass dieser Punkt ein für alle Mal geklärt wird. Damit die Brüder wieder zur Ruhe kommen und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren können: die Verkündigung der Guten Botschaft.
Denn dies ist ja der Auftrag, den Jesus ihnen mit auf den Weg gegeben hat, der Sinn und Lebensinhalt. Auch uns hat Jesus den Auftrag gegeben, die Gute Botschaft von Gottes Königreich zu verkündigen und den Menschen zu helfen, Gott kennenzulernen und das Wissen in ihrem Leben anzuwenden. Alles, was uns davon abhält, alles was uns die Zeit und Energie dafür nimmt – all dies freut den Satan.
Gut, dass die damalige leitende Körperschaft sich des Problems annimmt!
Kommentar — 21. November 2012 @ 20:12
Jule
Apostelgeschichte 15 – Der Streit um die Gültigkeit des mosaischen Gesetzes:
Bei solchen Sachen frage ich mich immer, wie sich wohl Jehova und Jesus fühlen, wenn sie vom Himmel aus zusehen.
Streitigkeiten unter Brüdern, Scheinheiligkeit, ein Doppelleben führen – und das bei Menschen, die ihnen ja eigentlich dienen (wollen?).
Heute frage ich mich dabei oft, wie wohl die Gesalbten dabei empfinden, die um der Wahren Anbetung Willen viel durchgemacht haben. Stellen wir uns einen Bruder vor, der zur NSS-Zeit brutal im KZ behandelt und später hingerichtetr wurde, weil er keine Abstriche im Glauben machen wollte. Dieser sieht von obrn zu, wie sich Frauen von ihrem Mann trennen, weil sie meinen, er würde ihnen nicht genug Aufmerksamkeit schenken, oder ähnliche Fälle, die in der Bruderschaft immer mehr um sich greifen. Was mag wohl in so einen Bruder vorgehen, der Jehova um jeden Preis treu geblieben ist?
Jetzt sind wir wieder bei Jehova und Jesus. Jehova hatte seinen geliebten Sohn gesandt und ihn vieles erdulden lassen. Er hat die Füße still gehalten, als man Jesus einen so unfairen Prozess gemacht hatte, als sie ihn demütigten und quälten. Alles, um diese Menschen von Sünde und Tod zu befreien, um das Gesetz zu erfüllen. Und eben diese Menschen gehen nun daher und laden ihren nichtjüdischen Brüdern schwere Lasten auf. So, als habe es diesen Befreiungsakt überhaupt nie gegeben.
Wie mag sich Jesus dabei fühlen, der ja all diese Schmerzen und Demütigungen am eigenen Leib erlebt hat? Er sieht zu, wie einige von den Neuen denen widersprechen, die all die Jahre seine treuen Jünger und Freunde waren. Wie sie sagen, dass Jehova dies von ihnen erwarten würde. Was denkt und fühlt er wohl dabei?
Kommentar — 22. November 2012 @ 09:07
Jule
Apostelgeschichte 15:36-41 Trennung von Barnabas; Silas als neuer Begleiter
Hier wird eigentlich sehr deutlich gesagt, worum es bei diesem Streit ging: es waren keine persönlichen Differenzen, sondern Markus hatte sich als unzuverlässig erwiesen. Er hatte nicht dieselben Prioritäten gehabt, wie die beiden anderen und Paulus benötigt einen Begleiter, auf den er sich zu 100 Prozent verlassen kann und für den das Königreich ebenfalls ganz oben steht.
Allerdings stellt sich die Frage, ob sie wirklich im Streit auseinander gehen. Denn Jesus hat seine Nachfolger ja angewiesen, ihre Streitigkeiten beizulegen – bevor sie Gott ein Opfer darbringen.
Vielleicht haben sie sich ja bereits vor ihrer Abreise wieder vertragen, aber da Barnabas Markus schon zugesagt hatte, ist er dann mit ihm los. Vielleicht war es ja auch der Vorschlag von Paulus: Markus solle sich zuerst mal „im Kleinen“ bewähren. Wenn er dann beweist, dass man sich nun auf ihn verlassen kann, wäre er selbst gern bereit, ihn beim nächsten Mal mitzunehmen…
Kommentar — 22. November 2012 @ 15:09
Jule
Apostelgeschichte 16 – Bekehrung des Gefängnisaufsehers
Wenn wir dies so lesen, könnte uns in den Sinn kommen, ob dies hier nicht sehr schnell ging. Er fragt, was er tun müsse und es ist ganz einfach – er muss nur an Jesus glauben.
Wenn dies so einfach ist, warum studieren wir denn dann oft jahrelang, bevor jemand getauft werden kann?
Zum einen scheint es bei den Interessierten eine ganze Weile zu dauern, bis diese überhaupt den Wunsch dazu verspüren. Zum anderen hat Paulus – und hatten die Jünger damals – eine ganz andere Basis vorgefunden, auf der sie aufbauen konnten: die Juden waren mit Jehova und seinem Wort gut vertraut. Man mußte ihnen nur die Zusammenhänge aufzeigen. Wie dem Eunuchen, der auf seinem Weg den Propheten Jesaja las.
Ähnlich gut vorbereitet war der Boden, als die Bibelforscher ihre ersten Anfänge nahmen. Die Menschen kannten Gott und sein Wort, sie achteten es und zu der Zeit kam kaum jemand auf die Idee, es anzuzweifeln. Man kannte die biblische Geschichte, wenn der Name Jona oder Amos fiel, wussten die Meschen etwas damit anzufangen – wie man heute allgemein über Musik-, Pop-, Filmstars oder Politiker Bescheid weiss. Darauf konnten sie aufbauen.
Heute müssen wir oft ganz von vorne anfangen, die Aha-Erlebnisse fallen oft weg und so wird die Botschaft, die wir verkündigen, in gewisser Form immer wässriger. Dadurch wird die Botschaft der Bibel oftmals zum Ratgeber degradiert, was sehr schade ist.
Erfreulicherweise nimmt heute aber das Interesse wieder zu und wir finden unter allen christlichen Gruppierungen Menschen, die sich für Gott und sein Wort interessieren und auch gut damit vertraut sind. Diese Menschen sprudeln ebenso wie die Zeugen Jehovas über von dem, was sie in der Bibel lesen – und machen so die Gute Botschaft ebenso bekannt.
Dadurch, dass der Gefängnisaufseher als Jude bereits gute Grundkenntnisse hatte und nur eine Korrektur nötig war – so konnte dieser nach dem relativ kurzen Gespräch wirklich an Jesus glauben und getauft werden. Er hatte endlich die Zusammenhänge erkannt. Wie sehr dies Jehova und Jesus Christus gefreut haben muss
edit am 25.11.2012
Der Gefängnisaufseher war nicht mit den Schriften vertraut, siehe Apostel-Buch:
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:03
Jule
Apostelgeschichte 16:35-40
In dem vorherigen Absatz haben wir gelesen, dass und wie Jehova sie befreit hatte. Man hätte doch annehmen müssen, dass sie die Freiheit genutzt hätten, um sich aus dem Staub zu machen – aber sie sind am nächsten Tag immer noch da. Warum?
Scheinbar hatten sie verstanden, warum Jehova sie befreit hatte. Es ging nicht um sie und ihre persönliche Freiheit – sondern um den Gefängnisaufseher. Jehova hatte gesehen, dass er ein aufrichtiges Herz hatte und so benutzte ER die Befreiung der Apostel als kleinen Schubs in die richtige Richtung für diesen Mann.
Gut, dass Paulus und Silas sich selbst nicht so wichtig nahmen und nach der Taufe des Aufsehers wieder an ihren Platz zurückgingen – obwohl Jehova sie doch bereits befreit hatte. Warum taten sie dies?
Weil sie wußten, dass dem Aufseher der Tod gedroht hätte, wenn die Gefangenen entkommen wären.
Wie steht es mit uns und unserer Freiheit? Wie nutzen wir sie? Sind auch wir bereit, persönliche Belange und Empfindungen zurückzustellen, wenn es um das Wohl unserer Brüder oder Familie geht?
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:13
Jule
Apostelgeschichte 17:3-4
Hier haben wir also die biblische Erklärung dafür, warum man seinerzeit so schnell andere bekehren und taufen konnten – es waren alles gläubige Menschen, die bereits mit „den Grundlehren“ gut vertraut waren. Es musste nur noch gezeigt werden, wie es im einzelnen zusammenhing
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:19
Jule
Apostelgeschichte 17:10-15
sie folgten nicht dem Mann Paulus nach, sondern hatten sich selbst in den Schriften überzeugt, dass das, was er sagte, auch so war. Das ist nun hier für sie von Vorteil, denn nur so kann sich ein echter Glaube entwickeln, der auch Bestand hat
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:23
Jule
Apostelgeschichte 17:19-34
Wir sehen: es ist gar nicht so verkehrt, wenn einige erst mal nur aus Neugier zuhören. Denn so sind sie wenigstens anwesend und haben die Möglichkeit zu hören. Diese hätten sie nicht gehabt, wenn sie nicht dagewesen wären.
Ab hier PRIVAT
Auch mit unserem Blog funktioniert dies so. Einige kommen, weil das schadenstiftende Geschwätz sie neugierig gemacht hat (vielleicht ja sogar aus einer Art Sensationslust heraus), andere goggeln nach „Schwänen“ und landen bei uns und wieder andere, weil sie auf eine bestimmte Frage zur Bibel keine Antwort gefunden haben. Aus der Statistik können wir sehen, dass die meist gelesenen Seiten und Suchanfragen mit Bibel und Glauben zu tun haben. So zeigt sich, dass viele zuerst nur aus purer Neugier gekommen sind, aber dann die Seiten abonniert haben. Dadurch ist es uns möglich, Menschen mit Gottes Wort zu erreichen, die vorher überhaupt nicht daran gedacht haben.
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:38
Jule
Apostelgeschichte 18 – Erfolgreiche Tätigkeit in Korinth
Ja, so ist das: wenn Jehova will, das wir auf eine bestimmte Weise sein Wort und seine Botschaft verkünden – dann kann uns nichts und niemand zum Schweigen bringen!
Da unser Bibelleseprogramm hier chronologisch ist, lesen wir jetzt erst mal die Briefe an die Thessalonicher, bevor es in der Apostelgeschichte weiter geht…
Kommentar — 23. November 2012 @ 18:44
Jule
Privat zu Apg 16:6-15
Hierzu einige ganz private Gedanken zu dem Stoff hierzu aus dem Apostelbuch:
Auch wir haben uns immer wieder aufgemacht. Bewerbung zum Allgemeinen Pionier, Adressen sammeln für die arabische Gruppe, lernen von Tagalog und dann den Blog. Wir waren immer in Bewegung. Nie war da Stillstand.
Und gesegnet hat Jehova auch jeden Schritt :
Zwar wurde meine Bewerbung zum Hipi nicht angenommen – aber Sigrid ist nach jahrelanger Untätigkeit wieder für den Dienst aktiviert.
Zwar war meine Bewerbung zum allgemeinen Pionier abgelehnt – aber es bat Daria motiviert und sie ist zu der Zeit zum Pionier ernannt worden.
Zwar habe ich selbst die arabische Gruppe nicht unterstützten können – aber meine Vorarbeit hat den Grund gelegt und es gibt seit Jahren eine Arabische Gruppe in Iserlohn.
Zwar konnten wir selbst die Tagalog-Gruppe nicht unterstützten – aber es hat Fine angespornt, sich mehr mit der Sprache zu bemühen und sich einzusetzen.
Die Tür mit dem Blog hat Jehova dann weit aufgemachg und seither segnet er unsere Bemühungen dort sehr. Wenn ixh entmutigt bin, schnellen die Besucherzahlen nach oben
Bewerbungen zum Hipi und Pionier, Sprache lernen, Bibel lesen und darüber bloggen
Solange, bis Jehova gezeigt hat, dass wir mit dem Blog richtig sind
Kleine Anfänge gab es ja bereits :
Gespräche mit Naddel, Bibeltext in der Galerie, Album mit Naturfotos, gefällige Worte der Wahrheit usw.
Aber richtig aufgemacht hat Jehova die Tür erst beim Blog
Kommentar — 27. November 2012 @ 21:17
Jule
Apostelgeschichte 15 – 18
Apostelgeschichte 15
Kommentar — 29. Juli 2014 @ 10:51
Jule
Und nun sehen wir, warum wir zuvor Epheser und Galater gelesen haben. Denn diese beiden ergänzen sich mit dem, was wir nun hier in Apostelgeschichte lesen: es geht um die Frage der Beschneidung.
Wir erinnern uns? Wir haben in den letzten Tagen immer wieder davon gelesen und wie Paulus „anhand der Schriften“ argumentiert, dass es nicht nötig ist, sich beschneiden zu lassen.
Was war eher – der Brief an die Galater oder das, was wir hier in Apostelgeschichte 15 lesen?
Eindeutig der Brief, denn sonst hätte Paulus gar nicht so ausführlich argumentieren müssen, sondern hätte einfach sagen können: „lest den Brief von den Aposteln!“
Kommentar — 30. Juli 2014 @ 08:41
Jule
Apostelgeschichte 16 –
Und wieder einmal die Frage, warum Paulus Timotheus beschneiden liess, „um der Juden Willen“?
Hatte er selbst nicht einige Zeit zuvor Petrus öffentlich gerügt, weil dieser „um der Juden Willen“ nicht mehr mit den Heidenchristen essen wollte?
Wo ist hier der Unterschied?
Beide Männer tun etwas um des lieben Friedens willen, was nach dem Evangelium nicht nötig wäre. Es geht sogar um die gleiche Sache: die Beschneidung derer, die von den Heiden zum Christentum kamen.
Warum ist das Verhalten von Petrus falsch, von Paulus aber richtig?
Und warum jetzt noch? Paulus ist doch hier mit dem Brief von den Aposteln unterwegs, um die Gemeinden zu ermuntern und ganz klar zu machen, dass es nicht nötig ist, sich beschneiden zu lassen.
Was ist mit all den tollen Argumenten, die er selbst doch bereits in dem Brief an die Galater gebracht hatte?
Hm … – kann mir jemand darauf eine sinnvolle und logische Erklärung geben? Immer her damit!
Kommentar — 30. Juli 2014 @ 08:58
Jule
Apostelgeschichte 16
Die Sache mit der Befreiung und dem Gefängnisaufseher
Paulus und Timotheus werden durch ein göttliches Wunder (das Erdbeben) befreit. Aber sie laufen nicht weg. Warum nicht?
Fakt ist, dass die beiden Brüder scheinbar keinerlei Anstalten machen zu fliehen, obwohl sie doch von Gott befreit wurden.
Könnte es sein, dass Jehova auch uns heute manchmal zu eben diesem Zweck befreit: damit wir dennoch bleiben und so ein Zeugnis geben?
Kommentar — 30. Juli 2014 @ 09:03
Jule
Es gibt von dieser Freiheit vielleicht kein merkwürdigeres Beispiel als das, was Paulus in Betreff des Timotheus tut. Er macht von der Beschneidung in aller Freiheit Gebrauch, um jüdische Vorurteile zu beseitigen. Es ist sehr zweifelhaft, ob er dem Gesetz nach hätte beschnitten werden sollen. Esra und Nehemia zeigen uns, dass die fremden Weiber weggesandt werden mussten, aber hier, weil die Mutter eine Jüdin ist, lässt Paulus den Sohn dieser gemischten Ehe der Regel der Juden folgen und sich ihren Satzungen unterwerfen. Die Freiheit erkennt das Gesetz völlig an seinem Platze an, obwohl sie selbst davon frei ist, und bestätigt zur Beruhigung der Nationen deutlich, dass gar keine Ansprüche von Seiten der jüdischen Christen vorhanden sind, das Gesetz den Nationen aufzubürden. Paulus beschneidet Timotheus, während er sich auch nicht eine Stunde denen unterwirft, die Titus nötigen wollen, sich beschneiden zu lassen. Er wollte aus Liebe den Juden ein Jude werden; allein die Juden selbst mussten auf alle Ansprüche, anderen das Gesetz aufzuerlegen, verzichten. Die zu Jerusalem gegebenen Verordnungen werden den Versammlungen überlassen – eine einfache Antwort für einen jeden Juden, der die Nationen dem Judentum zu unterwerfen wünschte. Diese Verordnungen waren, was wir beachten mögen, die der „Apostel und Ältesten“.
http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=comment&comment_id=68&structure_id=149&part_id=350
Kommentar — 30. Juli 2014 @ 10:03
Jule
Apostelgeschichte 17
Kommentar — 2. August 2014 @ 21:20
Jule
Apostelgeschichte 17 – ein spannender Bericht
Nun sitze ich schon über eine Woche an diesem Kapitel. Es ist einfach ein total spannender Bericht und es gibt unglaublich viele passendeAnsprachen dazu ;-). Jede einzelne ist wirklich toll und schürt in uns die Begeisterung, es Paulus nachzutun.
Oftmals überkommt uns der blanke Neid, wenn wir solche Berichte lesen und wir vergleichen uns heute mit den Berichten aus Apostelgeschichte, Paulus predigt und es kommen immer wieder so viele zum Glauben. Einige verfolgen ihn zwar auch heftigst – aber das, was er sagt und tut, ruft zumindest Reaktionen hervor. Wir hingegen scheinen keinen Erfolg zu haben, so sehr wir uns auch bemühen 😉
Ist uns das kleine Wörtchen „scheinen“ hier aufgefallen?
Oftmals scheint es nur so, als würde das, was wir tun, wirkungslos verpuffen und oftmals schlagen wir vielleicht wirklich in den Wind, wie Paulus selbst an anderer Stelle sagt.
Da reden wir jahrelang immer wieder mit den Leuten und nix passiert. Vielleicht meinen wir, dass diese Leute besonders geeignet wären, da sie doch die Natur, Tiere und Pflanzen so sehr lieben. Aber nichts passiert. Andere Leute sprechen wir überhaupt nicht erst an, da wir denken, sie würden sich eh nicht für Gott und sein Wort interessieren.
Kommentar — 10. August 2014 @ 22:27
Jule
So passiert hier in unserem persönlichen Umfeld…
Wie diejenigen, die hier regelmäßig mitlesen, ja wissen, haben wir uns im Frühjahr vergangenen Jahres einer kleinen bereits länger bestehenden Hausgemeinde hier in unmittelbarer Nachbarschaft angeschlossen. Diese kleine bibeltreue Gemeinde sieht ihre Aufgabe darin, mit den Menschen über Gott und Jesus zu reden und sie zu den beiden hinzuzuführen. Im Mai und August fanden Sonderaktionen statt, zu denen wir Unterstützung von Schwestergemeinden aus Amerika erhalten haben. Brüder und Schwestern, die ihren Urlaub geopfert hatten, um uns beim Evangelisieren zu unterstützen. Leider war kein wirklicher Erfolg zu sehen, selbst zu den Grill- und Pizzapartys, zu denen wir eingeladen hatten, kam niemand, der nicht eh sonst schon kam. Einziger Lichtblick schien die Nachbarin zu sein, die bei der Johannesstudie mitgemacht hatte. Dann lange wieder nichts.
Warum war das so? Niemand schien eine Antwort zu haben. Gebetet wurde doch immer wieder darum, aber nichts schien zu passieren. Statt dass sich die Hausgemeinde vergrößerte, wurden wir weniger, da einige ins Ausland geheiratet hatten, in den Missionarsdienst gingen oder andere, noch im Aufbau befindliche Gemeinden unterstützten.
Es schien, als liefe bei uns etwas mächtig schief. Wieder mal das Wörtchen „schien“….
Einer der beiden Ältesten, die die Gemeinde leiten, schlug in einem Privatgespräch vor, mal die Nachbarschaft vom Hof zum Grillen einzuladen, aber irgendwie wurde der Gedanke wieder verworfen. Warum eigentlich?
Dann waren die Ältesten Ende Mai zu einer Leiterkonferenz und überlegten, wie man das Problem mit dem „mangelnden Erfolg“ angehen könne. Einige Wochen später machten die beiden Ältesten einen Gebetsspaziergang, bei dem sie Gott immer wieder fragten, was sie ändern sollten. Einige Gedanken wurden beim nächsten Gottesdienst/Versammlung der Gemeinde vorgestellt und auch wir durften eigene Gedanken mit einbringen.
Erstes Ergebnis war, dass der Gottesdienst noch weniger formell ablaufen solle, sondern dass sich jeder aktiv einbringen soll. Es sollte keine Veranstaltung sein, wo die Leute nur hinkommen und sich von den Ältesten vorne auftanken lassen sollten, sondern jeder sollte mit Anteil daran haben, die anderen zu ermuntern und jedem zu helfen, im Glauben zu wachsen. Am Anfang war das für alle recht merkwürdig, auch der Teil, wo wir gemeinsam für die Gemeinde und die Menschen in unserem Umfeld gebetet haben.
Dann fuhr der eine Älteste mit seiner Frau für einen Monat nach Amerika und auch die Frau und Kinder des anderen fuhren für zwei Wochen zu den Großeltern. Kurz vor deren Abreise kam der Gedankenblitz auf, in der Zeit den Hauskreis nach draußen auf den Hof zu verlegen und die beiden Muttis zum Grillen einzuladen, deren Kinder regelmäßig zum Gottesdienst kamen. Wir wollten denen lediglich die Schwellenangst nehmen. Aber dann passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte und auch nicht rechnen konnte:
Eine Woche vorher tauchte eine Nachbarin aus dem Nebenhaus mit kleinem Kind öfters auf dem Hof auf, wo ich zu der Zeit bei dem tollen Wetter viel saß, weil Thom in der Zeit viel tagsüber arbeiten musste. Sie besuchte die Mutti von Cassandra, die als einzige wirklich regelmäßig Sonntags kam. Ich saß draußen an dem großen Tisch und hörte, wie die beiden zusammen mit deren erwachsenen Tochter beschlossen, sich hier an den Tisch zu setzen. Da ich noch zu tun hatte, ging ich rein. Nach einer Weile kam ich wieder und sie saßen immer noch. Ich war verunsichert und fragte, ob ich mich dazu setzen könne. Die Antwort: „Ja, wegen dir haben wir uns ja hier her gesetzt.“ Nanu?
Ja, sie wollten mich ein wenig aushorchen, was die kleine Gemeinde da hinten auf dem Hof angeht, dass das Engländer sind, wußte man ja (richtig ist, dass John Amerikaner ist). Die erwachsene Tochter war der Ansicht, ob das eine Sekte sei, denn Cassandra hatte wohl nach einer Weile angefangen, vor dem Essen zu beten 🙂 . So wurden also jede Menge Fragen gestellt, die ich beantworten konnte.
Ich war über das Interesse ehrlich überrascht und so war der Gedanke mit dem Grillen geboren. Nach dem Gottesdienst habe ich gleich die erste, die auf ihrer Terrasse saß, eingeladen und erzählt, dass wir das vom Hauskreis machen, aber diesmal keine Bibelarbeit – nur John würde seine Gitarre mitbringen und mit den Kids ihre Lieblingslieder aus dem Gottesdienst singen. Antwort: „ach, das ist ja schade, denn gerade das interessiert mich wirklich“. Überraschung pur, denn das hätte ich nie gedacht. Ich hatte bisher immer angenommen, sie würde lediglich tolerieren, dass ihre Tochter zum Gottesdienst geht. Niemand war auf die Idee gekommen, sie selbst auch mal darauf anzusprechen.
Am nächsten Tag wieder eine Überraschung: ich sitze mal wieder auf dem Hof, Cassandras Mutti und die andere junge Frau sitzen auf der Terrasse und ich bekomme mit, wie die beiden eine mir völlig unbekannte Frau aus den Nachbarhaus zu „unserem Grillen“ einladen. Unfaßbar, das sollte doch einen bestimmten Zweck haben…, für einen Moment hatte ich überlegt, was dazu zu sagen, wollte die beiden aber nicht in Verlegenheit bringen, vor allen Dingen, da die Frau sagte, sie könne eh nicht.
Die Tage hatte man sich öfters gesehen und am Morgen des Grill-Tages kam eben diese Frau auf den Hof. Nach einer kurzen freundlichen Begrüßung drängte sich spontan die Frage auf die Lippen, ob sie nun Abends kommen würde. Nein, das ging nicht, denn sie hatte am nächsten Tag Frühschicht und müsse früh ins Bett. Sie würde so gern mal wieder grillen, „schade, dass das ausgerechnet Heute ist“. So ergab es sich von selbst, den Sinn und Zweck der Veranstaltung zu erklären. Die Reaktion darauf haut mich noch Heute um: „was, hier gibt es eine Gemeinde? Was, hier ist regelmäßig Gottesdienst? Warum sagt mir das denn keiner? Nun wohne ich schon so lange hier und niemand hat mir das gesagt!“
Na sowas! Gut, dass ich mich nicht eingemischt hatte, als die beiden anderen Frauen sie so einfach eingeladen hatten. Nun war auch klar, wer die spontane Frage, ob sie komme, auf die Lippen geschubbst hatte! Sie erzählte, dass sie das total interessiert und sie ginge auch ab und an hier in die evangelische Kirche hier am Ort, aber das sei ihr alles zu groß. Da ist sie ja bei uns richtig, denn wir sind eine kleine Gemeinde. Aber sie wußte es nicht, weil es ihr niemand erzählt hatte und wir haben es nicht gesagt, weil wir nicht dachten, dass sie interessiert sei. Ich selbst hatte sie immer nur kurz gesehen, wenn sie nach Hause kam und ein kurzes freundliches „Hallo“, dabei war es geblieben. So kam es also hier dazu, dass wir sie für Sonntags eingeladen haben.
Abends war das Grillen und alle drei Muttis kamen mit ihren Kindern, jede brachte wie besprochen etwas mit und der Nachbar, der den Grill geliehen hatte, war auch dabei, ebenso wie eine weitere erwachsene Schweser von Cassandra, die ebenfalls im Nebenhaus wohnt. Es war ein sehr schöner Abend, besonders die Gesangseinlagen riefen Begeisterung hervor und das nicht nur, weil John echt toll singen kann.
Seither treffen sich die Hof-Frauen regelmäßig am großen Tisch, es wird zusammen Kaffee getrunken und geplaudert und ein Thema war immer wieder der tolle Abend. Auch S. sprach jedes Mal davon, Sonntag kommen zu wollen 😉
Eine kleine Mißstimmung gab es aber doch, denn wir hatten Jadon eingeladen, der regelmäßig zum Gottesdienst kommt. Er sollte seine Erzieher fragen, ob er kommen dürfe, hat es aber falsch verstanden und die ganze Einrichtung eingeladen. Hm, das sind Immerhin 7 Kinder und einige Erzieher, soviel Fleisch hatten wir nicht eingekauft. Also lief ihm Cassandra hinterher und sagte, sie müßten aber dann was mitbringen, wenn sie kommen wollten. Das Ergebnis war, dass Jadon überhaupt nicht kam. Am nächsten Morgen sagte er auf Nachfrage, dass es zu kurzfristig gewesen sei, etwas zu besorgen. Das stimmt, denn wir hatten ihn auf den letzten Drücker eingeladen, da wir ja für ihn mit eingekauft haben, da er ohne Familie kommen sollte.
Irgendwie war es unangenehm, dass dieses Mißverständnis im Raum hing, aber Jehova sieht alles und wieder einmal griff er ein, indem eine spontane Idee geboren wurde. Eigentlich wollte ich nur für die neu gebildete Hofgemeinschaft backen, aber da alle Kinder gern Amerikaner essen und die Kids eh auf dem Hof rumrennen und spielen und genug Zutaten da waren, wurde die Kindereinrichting komplett eingeladen, diesmal alle und zwar schriftlich, mit dem Zusatz, dass für genügend Gebäck gesorgt ist 🙂 .
Alle kamen, es wurde ein schöner Nachmittag und das Mißverständnis konnte aus der Welt geräumt werden. Wieder einmal was das Grillen und die Gemeinde „da hinten“ ein Gesprächsthema und Besucher der einzelnen Frauen und Nachbarn wurden einfach mit eingeladen. Natürlich kam jedesmal die Frage auf, was denn der Anlaß sei und so erzählten alle freimütig vom Grillen, von der Gemeinde „da hinten“ und dass es sich so ergeben habe, dass man nun eine tolle Hofgemeinschaft sei.
Was soll ich sagen? Am Sonntag kamen 3 von den 4 Müttern mit ihren Kindern zum Gottesdienst, die vierte hatte leider zu viel zu tun und verschlafen. Alle waren begeistert und haben sogar aktiv bei der Besprechung von dem Bibeltext mitgemacht. Nachher war es das Gesprächsthema auf dem Hof und Cassandras Mutti hat Suse von Gottesdienst vor geschwärmt und gesagt, sie müsse unbedingt kommen. Diese antwortete ihr, dass sie ja selbst schon zweimal mit ihrer Tochter da war: Weihnachten und Ostern. Aber sie hat sich vorgenommen, demnächst auch mit ihrer Tochter zu kommen. 😉
Nun ist eine Woche rum und heute war leider keine der Frauen da, aber alle hatten wirklich gute Gründe und wollen nächsten Sonntag wiederkommen und überlegen sogar wegen dem Hauskreis.
Dieter, der eine Älteste fragte mich heute, ob ich den Frauen schon die Johannesstudie angeboten hätte. Wir hatten bereits Donnerstag mit John darüber nachgedacht, aber sind etwas unsicher, weil wir die Frauen nicht überfordern wollen. Immerhin haben wir sie nun bereits zu 2 Terminen die Woche eingeladen und wir wollen sie nicht in die Enge drücken, sie sollen sich ja nicht wegen uns verpflichtet fühlen und das uns zuliebe machen, sondern weil sie es wollen.
Heute hatte ich den Auftrag, wegen dem Hauskreis nachzufragen, da ja wegen dem Kochen geplant werden muss. (Wir essen vorher alle gemeinsam, dann singen wir und danach sprechen wir eine Stunde über einen Bibeltext. Zur Zeit sind wir noch bei Lukas 5.) Aber die Hausfrau, die das Kochen übernimmt, muss ja wissen, für wie viele Personen sie kocht und auch einkaufen muss. Irgendwie hatte ich etwas Sorge, bei der Nachfrage den Eindruck zu erwecken, dass sie sich nun zu was verpflichtet hätten und habe es deshalb noch mal erklärt, dass wir niemand unter Druck setzen wollen, sondern nur wollen, dass sie wissen: die Möglichkeit besteht und sie sind herzlich willkommen, die Nachfrage ist nur wegen der Planung vom Essen.
Die Reaktion war von allen recht positiv. Zwar können einige nicht, aber niemand fühlt sich unter Druck gesetzt. Im Gegenteil, alle finden es sehr lieb…
Tja, diese Erfahrung mit unseren „Hof-Frauen“ hier ist echt umwerfend. Besonders, weil sie zu einer Zeit kommt, wo niemand damit gerechnet hatte und die Entwicklung von RB für einige eher entmutigend war und viele unsicher wegen den Änderungen waren.
Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, auf Jehova zu vertrauen und es wirklich komplett in seine Hand zu legen. An einer Stelle sagt er selbst, ‚dass es umsonst sei, ein Haus zu bauen, wenn nicht Jehova selbst der Bauherr ist‘. Wie wahr dieser Ausspruch ist!
Unsere beiden lieben Ältesten/Pastoren haben Gott gefragt, was sie tun sollten und dann entsprechend gehandelt – auch wenn sie vielleicht Bauchschmerzen dabei hatten. Die Einzelnen Brüder und Schwestern haben mitgezogen, auch wenn es uns merkwürdig verkam – und Gott hat es gesegnet und dies zur genau richtigen Zeit.
Dieter und Lucy waren ja für einen Monat in Amerika, zum einen, um ihre Familien zu besuchen, aber auch um neue Sponsoren zu werben, damit sie nicht so bald wieder zurück müssen. Natürlich wurden sie jedesmal gefragt, wie sich Rock Berlin denn entwickelt und jedesmal war es unangenehm, sagen zu müssen, dass die Gemeinde immer kleiner geworden ist. Viele meinen ja, der Segen Gottes müsse sich in Mehrung zeigen, ich denke da auch an die Ansprache von Dave Leander im letzten Frühjahr. Auch er musste da umdenken 😉
Ist es etwa Zufall, dass Dieter und Lucy an ihrem letzten Tag in ihrer Ursprunbgsgemeinde diese tolle Erfahrung erzählen konnten? Es hat sicherlich nicht nur diese beiden sehr ermuntert.
Ein wenig schade finde ich bei dem Ganzen, dass Dieter, Lucy und Stephi dies alles nur aus der Ferne durch Mails und sms „miterleben“ konnten. Ich hätte mir gewünscht, dass sie live dabei gewesen wären – denn gemeinsam mit John haben diese drei Lieben ihre ganze Zeit und Energie in den Aufbau und Erhalt der Gemeinde gesteckt. Aber vielleicht hatte Gott diese Zeit und Situation ganz bewußt so gewählt, weil er John damit ermutigen wollte, der zu der Zeit nicht nur Strohwitwer war, sondern auch noch die Last der Verantwortung alleine tragen musste.
Ja, „der Mensch denkt und Gott lenkt“. Wie wahr, war doch nur eine Woche vor dieser umwerfenden Erfahrung der Vorschlag gemacht worden, eine Sommerpause einzulegen, da doch die meisten eh im Urlaub wären und andere Gemeinden das ebenso handhaben. Wie gut, dass nicht auf diesen Vorschlag eingegangen würde 🙂
Was für wunderbare Dinge doch passieren, wenn wir unseren Gott „lenken lassen“!!!
Kommentar — 10. August 2014 @ 22:41
Jule
Apostelgeschichte 18 – Wieso wird das nun im Zusammenhang mit dem Besuch von Silas und Timotheus so hervor gehoben?
Hatte er nicht beides Mal den gleichen Gruppen die selbe Botschaft gepredigt?
Es heißt doch in dem ersten Abschnitt, dass er jeden Sabbat in der Synagoge sich mit Juden und Griechen anhand der Schriften unterhielt (Vers 4). Wieso wird dann gleich im nächsten Vers gesagt, dass er „durch den Geist gedrängt wurde, den Juden zu bezeugen, dass Jesus der Christus ist“?
Was hat er denn sonst zuvor in der Synagoge erzählt?
Wieso wird das nun im Zusammenhang mit dem Besuch von Silas und Timotheus so hervor gehoben?
weitere Gedanken zu Apostelgeschichte 18 finden wir hier – weiter geht es erst mal mit 1. Thessalonicher
Kommentar — 13. August 2014 @ 12:33