Höhepunkte Johannes

WT 15.04.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Johannes

JOHANNES ist der Schreiber des letzten inspirierten Berichts über das Leben und Wirken Jesu. Er war ‘der Jünger, den Jesus liebte’ (Joh. 21:20). Johannes schrieb sein Evangelium um das Jahr 98 u. Z. und wiederholte sehr wenig von dem, was in den drei anderen Evangelien berichtet wird.

Der Apostel Johannes verfasste sein Evangelium mit einem klaren Ziel vor Augen. Bezüglich der Dinge, die er berichtet, sagt er: „Diese [Dinge] . . . sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt“ (Johannes 20:31). Die Botschaft des Evangeliums ist für uns von großem Wert (Heb. 4:12).

„SIEHE, DAS LAMM GOTTES“
(Joh. 1:1—11:54)

Johannes der Täufer sieht Jesus auf sich zukommen und sagt voller Überzeugung: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh. 1:29). Jesus bereist Samaria, Galiläa, Judäa und das östlich des Jordan gelegene Land. Er predigt und lehrt und vollbringt viele machtvolle Werke. Daher kommen viele Menschen zu ihm und glauben an ihn (Joh. 10:41, 42).

Eines der herausragendsten Wunder Jesu ist die Auferweckung des Lazarus. Viele glauben an Jesus, als sie den Mann, der vier Tage tot war, lebend vor sich sehen. Die Oberpriester und die Pharisäer halten jedoch Rat, ihn zu töten. Daher begibt sich Jesus „in das Land nahe bei der Wildnis, in eine Stadt, Ephraim genannt“ (Joh. 11:53, 54).

Antworten auf biblische Fragen:

1:35, 40 — Wer war der Jünger, der zusammen mit Andreas bei Johannes dem Täufer stand?
Der Verfasser bezeichnet Johannes den Täufer stets nur als „Johannes“ und gibt sich selbst in seinem Evangelium nie durch seinen Namen zu erkennen. Demnach ist der ungenannte Jünger offenbar Johannes, der Schreiber des Evangeliums.

2:20 — Welcher Tempel wurde „in sechsundvierzig Jahren gebaut“?
Die Juden bezogen sich auf den Tempel Serubbabels, den König Herodes von Judäa wieder aufbauen und erweitern ließ. Wie der Historiker Josephus berichtet, wurde im 18. Regierungsjahr des Herodes mit dem Bau begonnen oder im Jahr 18/17 v. u. Z. Das Tempelheiligtum und andere Bauwerke wurden in 8 Jahren fertiggestellt. Allerdings wurde am Tempelkomplex noch bis nach dem Passahfest des Jahres 30 u. Z. gebaut. An diesem Bau, so sagten die Juden, sei 46 Jahre gebaut worden.

5:14 — Ist Krankheit die Folge einer begangenen Sünde?
Nicht unbedingt. Der Mann, den Jesus geheilt hatte, war aufgrund der Unvollkommenheit 38 Jahre krank gewesen (Joh. 5:1-9). Jesus meinte, der Mann, dem Barmherzigkeit erwiesen worden war, solle nun den Weg der Rettung einschlagen und nicht mehr willentlich sündigen, damit ihm nicht etwas Schlimmeres als eine Krankheit widerfahre. Er könnte sich nämlich der unvergebbaren Sünde schuldig machen, die zum Tod führt und eine Auferstehung ausschließt (Mat. 12:31, 32; Luk. 12:10; Heb. 10:26, 27).

5:24, 25 — Wer sind diejenigen, die „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“ sind?
Jesus spricht von denen, die geistig tot gewesen sind, aber als sie Jesu Worte hörten, an ihn geglaubt und ihr sündhaftes Verhalten aufgegeben haben. Sie sind in dem Sinne „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“, dass das auf ihnen lastende Todesurteil aufgehoben worden ist und ihnen aufgrund ihres Glaubens an Gott ewiges Leben in Aussicht steht (1. Pet. 4:3-6).

5:26; 6:53 — Was ist damit gemeint, „Leben in sich selbst“ zu haben?
Jesus Christus spricht hier von zwei Befugnissen, die ihm vom Vater verliehen worden sind: Zum einen können Menschen durch ihn Jehovas Wohlgefallen erlangen. Und zum anderen hat Jesus die Macht, Tote aufzuerwecken und ihnen Leben zu geben. Für Jesu Nachfolger bedeutet ‘Leben in sich selbst zu haben’, in die ganze Fülle des Lebens einzugehen. Gesalbten Christen wird dies bei ihrer Auferstehung zu himmlischem Leben gewährt. Treue Christen mit einer irdischen Hoffnung werden erst nach der Tausendjahrherrschaft, wenn sie die Schlussprüfung bestanden haben, in die Fülle des Lebens eingehen (1. Kor. 15:52, 53; Offb. 20:5, 7-10).

6:64 — Wusste Jesus, als er Judas Iskariot auswählte, dass er von ihm verraten würde?
Offensichtlich nicht. Bei einer Gelegenheit im Jahr 32 u. Z. sagte Jesus allerdings zu seinen Aposteln: „Einer von euch ist ein Verleumder.“ Möglicherweise bemerkte Jesus zu diesem Zeitpunkt bei Judas Iskariot den Beginn eines verkehrten Laufs (Joh. 6:66-71).

Lehren für uns:

2:4. Jesus wollte Maria darauf hinweisen, dass er als getaufter gesalbter Sohn Gottes nur von seinem himmlischen Vater Anweisungen entgegennimmt. Jesus stand zwar erst am Anfang seines irdischen Dienstes, war sich aber völlig der Stunde oder Zeit bewusst, was das ihm übertragene Werk betraf. Er wusste auch, dass dies seinen Opfertod einschließen würde. Nicht einmal eine nahe Verwandte wie Maria durfte ihn beim Tun des göttlichen Willens aufhalten. Wir sollten unserem Gott Jehova ebenso entschlossen dienen.

3:1-9. Von Nikodemus, einem Vorsteher der Juden, können wir in zweierlei Hinsicht etwas lernen. Nikodemus war demütig und einsichtig. Er war sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst und erkannte einen einfachen Zimmermannssohn als den von Gott gesandten Lehrer an. Demut ist auch für wahre Christen heute eine Notwendigkeit. Andererseits scheute sich Nikodemus, ein Jünger Jesu zu werden, während dieser noch auf der Erde war. Vielleicht hatte er Menschenfurcht oder fürchtete um seine Stellung im Sanhedrin. Es könnte aber auch Liebe zum Reichtum gewesen sein. Daraus ergibt sich für uns eine wertvolle Lehre: Wir dürfen nicht zulassen, dass ähnliche Gründe uns daran hindern, ‘unseren Marterpfahl auf uns zu nehmen und Jesus beständig zu folgen’ (Luk. 9:23).

4:23, 24. Damit unsere Anbetung für Gott annehmbar ist, muss sie mit der in der Bibel geoffenbarten Wahrheit übereinstimmen und wir müssen uns vom heiligen Geist leiten lassen.

6:27. Sich für „die Speise [einzusetzen], die für das ewige Leben bleibt“, heißt sich anzustrengen, um die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir das tun, sind wir glücklich (Mat. 5:3).

6:44. Jehova kümmert sich persönlich um uns. Er zieht Einzelne durch das Predigtwerk zu seinem Sohn. Und durch seinen heiligen Geist hilft er uns, die biblischen Wahrheiten zu begreifen und danach zu leben.

11:33-36. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Gefühle zu zeigen.

‘FOLGT IHM BESTÄNDIG’
(Joh. 11:55—21:25)

Kurz vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. kehrt Jesus nach Bethanien zurück. Am 9. Nisan reitet er auf einem jungen Esel in Jerusalem ein. Am 10. Nisan kommt er wieder zum Tempel. Auf die Bitte Jesu „Vater, verherrliche deinen Namen“ kommt eine Stimme vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen“ (Joh. 12:28).

Im Verlauf des Passahmahls gibt Jesus seinen Jüngern zum Abschied wichtige Ratschläge und betet für sie. Nach der Festnahme, der Gerichtsverhandlung und der Hinrichtung am Pfahl folgt die Auferstehung Jesu.

Antworten auf biblische Fragen:

14:2 — Was tat Jesus, um seinen treuen Nachfolgern im Himmel „eine Stätte zu bereiten“?
Zunächst erschien er mit dem Wert seines vergossenen Blutes vor Gott und machte den neuen Bund rechtskräftig. Zu einem späteren Zeitpunkt empfing er Königsmacht und danach konnte die Auferstehung seiner gesalbten Nachfolger zu himmlischem Leben beginnen (1. Thes. 4:14-17; Heb. 9:12, 24-28; 1. Pet. 1:19; Offb. 11:15).

19:11 — Bezog sich Jesus auf Judas Iskariot, als er zu Pilatus von dem Mann sprach, der ihn ausgeliefert hatte?
Anscheinend nahm er weder auf Judas noch auf eine andere Einzelperson Bezug. Es ist anzunehmen, dass Jesus alle Schuldigen im Sinn hatte, die ihn zu Tode bringen wollten. Das schloss Judas, „die Oberpriester und den gesamten Sanhedrin“ und sogar „die Volksmengen“ ein, die überredet worden waren, die Freilassung von Barabbas zu erwirken (Mat. 26:59-65; 27:1, 2, 20-22).

20:17 — Warum sagte Jesus zu Maria Magdalene, sie solle sich nicht mehr an ihn klammern?
Maria klammerte sich offensichtlich an Jesus, weil sie dachte, er würde gleich in den Himmel auffahren und sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Um ihr zu versichern, dass er noch nicht weggehen würde, forderte er sie auf, sich nicht mehr an ihn zu klammern, sondern seinen Jüngern von seiner Auferstehung zu berichten.

Lehren für uns:

12:36. Damit wir „Söhne des Lichts“ oder Lichtträger werden können, benötigen wir eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes, der Bibel. Dann müssen wir diese Erkenntnis gebrauchen, damit andere aus der geistigen Finsternis an das göttliche Licht kommen.

14:6. Einzig und allein durch Jesus Christus können wir Gottes Wohlgefallen erlangen. Nur wenn wir Glauben an Jesus ausüben und seinem Beispiel folgen, kommen wir Jehova näher (1. Pet. 2:21).

14:15, 21, 23, 24; 15:10. Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen hilft uns, in der Liebe Gottes und in der Liebe seines Sohnes zu bleiben (1. Joh. 5:3).

14:26; 16:13. Jehovas heiliger Geist wirkt nicht nur als Lehrer, sondern auch als Erinnerer. Außerdem werden durch den heiligen Geist Wahrheiten geoffenbart. Er kann uns also helfen, an Erkenntnis, Weisheit, Einsicht, Urteilskraft und Denkvermögen zuzunehmen. Daher sollten wir nicht nachlassen, ausdrücklich um diesen Geist zu bitten (Luk. 11:5-13).

21:15, 19. Petrus wurde gefragt, ob er Jesus mehr liebe als „diese“, das heißt die Fische, die vor ihnen lagen. Jesus wollte Petrus die Notwendigkeit vor Augen führen, sich zu entscheiden. Wollte er seine ganze Zeit im Dienst mit Jesus verbringen oder eine Laufbahn im Fischereihandwerk anstreben? Nach eingehender Betrachtung des Johannesevangeliums sind wir bestimmt darin bestärkt worden, Jesus mehr zu lieben als alles andere, was uns reizvoll erscheinen könnte. Lasst uns Jesus auch künftig ohne Wenn und Aber folgen.

Jule | 11.11.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Johannes | No Comments |

Sprüche 27 – 31

Sprüche 27

Liebe, die offen zurechtweist

1 tBrüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst, denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!

2 Überlass es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!

3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer – aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!

4 Heftiger Zorn und große Wut sind grausam – gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!

5 tLiebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

7 Wer satt ist, will auch den besten Honig nicht mehr sehen; dem Hungrigen aber schmeckt sogar das Bittere süß.

8 Wer seine Heimat verlässt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.

9 Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch angenehmer und wertvoller ist der gute Rat eines Freundes.

10 tVerlass niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.

11 Sei verständig, mein Sohn! Damit machst du mir Freude, und ich kann denen entgegentreten, die meine Arbeit verachten.

12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.

13 tWenn jemand so unüberlegt war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann nimm von seinem Besitz etwas als Pfand!

14 Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.

15 tEine Frau, die ständig nörgelt, ist so unerträglich wie ein tropfendes Dach bei Dauerregen!16 Sie zum Schweigen zu bringen, ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!

17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.

19 Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst!

20 tDer Abgrund des Totenreiches ist unersättlich – ebenso die Augen des Menschen: sie wollen immer mehr!

21 tGold und Silber werden im Ofen und im Tiegel geprüft, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.

22 Du kannst einen Unverständigen noch so lange schlagent – seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausprügeln!

23 tKümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen,24 denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen!25 Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen!26 Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land.

27 Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.

Sprüche 28

Glücklich ist, wer Gott gehorcht

1 Wer sich von Gott losgesagt hat, ist auf der Flucht, auch wenn niemand ihn verfolgt; wer aber Gott gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe.

2 Wenn ein Volk sich in Schuld verstrickt, dann spielen viele sich als Herrscher auf. Aber durch einen vernünftigen und einsichtsvollen Mann an der Spitze herrschen Recht und Ordnung.

3 Ein Armer, der die Armen ausbeutet, ist so schrecklich wie ein Unwetter, das den Ackerboden wegschwemmt und die Ernte verdirbt.

4 tWer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.

5 Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt.

6 tLieber arm sein und ehrlich leben, als reich sein und betrügen!

7 Ein junger Mann, der das Gesetz Gottes beachtet, ist klug. Wer aber mit Verschwendern Umgang pflegt, macht seinen Eltern Schande.

8 tWer seinen Reichtum durch Aufpreis und Zinsen vermehrt, muss sein Vermögen einmal dem überlassen, der den Armen hilft.

9 tWer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!

10 tWer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.

11 Der Reiche hält sich selbst für klug, aber ein Armer, der Verstand besitzt, durchschaut ihn.

12 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.

13 tWer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.

14 Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen.

15 Ein Herrscher, der Gott missachtet, gleicht einem brüllenden Löwen und einem gereizten Bären – ein armes Volk ist machtlos gegen ihn!

16 Ein Machthaber ohne Verstand beutet seine Untergebenen aus; wer aber unehrlich erworbenen Gewinn hasst, der hat ein langes Leben.

17 Ein Mörder ist bis zu seinem Tode immer auf der Flucht – niemand soll ihn dabei aufhalten!

18 tWer ehrlich ist, dem wird immer geholfen; wer aber krumme Wege geht, wird plötzlich zu Fall kommen.

19 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, auf den wartet die Armut!

20 Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft.

21 Es ist nicht gut, parteiisch zu sein; aber manch einer lässt sich schon für einen Bissen Brot zum Unrecht verleiten!

22 tEin neidischer Mensch giert nach Reichtum und weiß nicht, dass Armut über ihn kommen wird!

23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.

24 tWer Vater oder Mutter beraubt und sagt: »Das ist kein Unrecht!«, der ist nicht besser als ein Verbrecher!

25 tHabgier führt zu Streit; wer aber dem Herrn vertraut, dem fehlt nichts.

26 tWer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!

27 tHilf dem Armen, dann wirst du selbst nie Mangel leiden! Wenn du deine Augen vor der Not verschließt, werden viele dich verfluchen.

28 tWenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.

Sprüche 29

Ein Volk braucht weise Menschen

1 tWer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!

2 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, die Herrschaft ausüben, freut sich ein Volk. Wenn aber ein gottloser Herrscher regiert, kann es nur noch stöhnen.

3 tWenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude. Wenn du dich mit Huren einlässt, verschleuderst du dein Vermögen!

4 tWenn ein König das Recht beachtet, lebt sein Volk in Glück und Sicherheit; doch wenn er immer neue Steuern aus ihnen herauspresst, richtet er das Land zugrunde.

5 Wer andere mit schmeichelnden Worten umgarnt, breitet ein Fangnetz vor ihren Füßen aus.

6 Der Böse verstrickt sich immer tiefer in seine Schuld; wer aber Gott gehorcht, singt vor Freude und Glück!

7 tWer Gott liebt, verhilft den Armen zu ihrem Recht; doch der Gottlose empfindet für sie kein Mitgefühl.

8 Spötter bringen die ganze Stadt in Aufruhr, weise Menschen jedoch wenden den Zorn ab.

9 Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben – aber sagen lässt er sich nichts!

10 Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten.

11 tNur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.

12 tWenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört, werden alle seine Untergebenen zu Betrügern!

13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam: Gott gab beiden das Augenlicht!

14 tWenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher.

15 tStrenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.

16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.

17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.

18 Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!

19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen. Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.

20 tKennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!

22 tWer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!

23 tWer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden; der Bescheidene dagegen wird geehrt.

24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, der muss lebensmüde sein! Er hört den Fluch des Gerichts, aber anzeigen kann er den Räuber nicht.

25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.

26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, doch der Herr allein verschafft jedem Recht!

27 Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.

Sprüche 30

Worte Agurs

1 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn Jakes aus Massa. Dieser Mann sagte:
Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!t2 Denn ich bin dümmer als jeder andere Mensch und besitze keinen Verstand.3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den lebendigen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.

4 tSag mir: Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen? Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt oder die Wassermassen gebändigt? Wer setzte die Grenzen der Erde fest? Wenn du einen solchen Menschen kennst, dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!

5 tWas Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.

6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!

7 tHerr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe:8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!

10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!

11 Was müssen das für Leute sein, die ihren Vater verfluchen und ihre Mutter missachten!

12 Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!

13 Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!

14 Was müssen das für Leute sein, die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten und von der Erde vertilgent!

15 tManche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus.t
Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:t16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.

17 tWer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!

18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte verstehe ich nicht:19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!

20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt:t »Ich habe doch nichts Böses getan!«

21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das Vierte kann es nicht ertragen:22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt,23 twenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.

24 tVier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug:25 die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an;26 die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften;27 die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus;28 die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!

29 Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang:30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat;31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.

32 tWenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!

33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!

Sprüche 31

Worte Lemuels

1 Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Mutter gab sie ihm mit auf den Weg.t

2 Sie sagte:
»Du bist mein Sohn – ich habe Gott um einen Sohn gebeten, und du bist die Antwort! Was soll ich dir raten?3 Lass nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebrachtt!

4 tHöre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein!5 Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen.6 Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind!7 Lasst sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!

8 tDu aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!9 Sprich für sie, und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!«

Ein Loblied auf die tatkräftige Frau

10 tEine tüchtige Frau – wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.

13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.

15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.

17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an!18 Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.

19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst.20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.

23 tIhr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.

24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.

25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.26 tSie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!

28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten:29 »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«

30 tAnmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind – doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!

31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!

Jule | 11.08.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 3 Comments |

Höhepunkte Lukas

WT 15.03.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Lukas

WIE allgemein angenommen wird, schrieb Matthäus sein Evangelium in erster Linie für die Juden, wohingegen Markus seinen Bericht für nichtjüdische Leser aufzeichnete. Lukas jedoch verfasste sein Evangelium für Menschen aller Nationen. Das Buch Lukas, das in den Jahren 56 bis 58 u. Z. entstand, enthält einen umfassenden Bericht über Jesu Leben und Wirken.

Mit den Augen eines besorgten Arztes geht Lukas sorgfältig „allen Dingen von Anbeginn genau nach“ und behandelt einen Zeitraum von 35 Jahren — von 3 v. u. Z. bis 33 u. Z. (Luk. 1:3). Fast 60 Prozent des Inhalts des Lukasevangeliums kommt in keinem der anderen Evangelien vor.

 

DIE ANFÄNGE DES DIENSTES JESU
(Luk. 1:1—9:62)

Nachdem Lukas Einzelheiten über die Geburt von Johannes dem Täufer und die von Jesus erwähnt hat, führt er an, dass Johannes seinen Dienst im 15. Jahr der Regierung des Tiberius Cäsar begann, das heißt im Frühling des Jahres 29 u. Z. (Luk. 3:1, 2). Im Herbst jenes Jahres wird Jesus von Johannes getauft (Luk. 3:21, 22). Um das Jahr 30 u. Z. ‘kehrt Jesus nach Galiläa zurück und beginnt in den Synagogen zu lehren’ (Luk. 4:14, 15).

Dann begibt sich Jesus auf seine erste Predigtreise durch Galiläa. Der Volksmenge sagt er: „Auch anderen Städten muss ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen“ (Luk. 4:43). Jesus nimmt den Fischer Simon sowie noch einige andere mit auf die Reise. Er sagt: „Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen“ (Luk. 5:1-11; Mat. 4:18, 19). Auf der zweiten Predigtreise durch Galiläa hat Jesus die 12 Apostel dabei (Luk. 8:1). Bei seiner dritten Reise sendet er die Zwölf aus, „das Königreich Gottes zu predigen und zu heilen“ (Luk. 9:1, 2).

Antworten auf biblische Fragen:

1:35 — War Marias Eizelle an der Schwangerschaft beteiligt?
Da Marias Kind gemäß der Verheißung Gottes ein echter Nachkomme der Vorväter Abraham, Juda und David sein sollte, musste Marias Eizelle an der Schwangerschaft beteiligt sein (1. Mo. 22:15, 18; 49:10; 2. Sam. 7:8, 16). Die vollkommene Lebenskraft des Sohnes Gottes wurde jedoch durch den heiligen Geist übertragen und damit auch die Empfängnis verursacht (Mat. 1:18). Anscheinend wurde dadurch jegliche bestehende Unvollkommenheit in der Eizelle Marias aufgehoben und der Embryo von Anfang an vor schädigenden Einflüssen geschützt.

1:62 — War Sacharja stumm und taub geworden?
Nein, nur seine Stimme war beeinträchtigt. Andere fragten ihn zwar „durch Zeichen“, wie er das Kind nennen wolle, aber nichts deutet darauf hin, dass Sacharja taub war. Wahrscheinlich verstand er akustisch, welchen Namen seine Frau für ihren Sohn vorschlug. Vielleicht wollten die anderen durch Zeichensprache nur bei Sacharja nachfragen, ob er damit einverstanden war. Da lediglich seine Fähigkeit zu sprechen wiederhergestellt werden musste, lässt das den logischen Schluss zu, dass Sacharjas Gehör nicht beeinträchtigt war (Luk. 1:13, 18-20, 60-64).

2:1, 2 — Wie hilft uns der Hinweis auf die „erste Einschreibung“, herauszufinden, wann Jesus geboren wurde?
Unter Cäsar Augustus gab es mehr als eine Einschreibung. Die erste war 2 v. u. Z. — durch sie erfüllte sich Daniel 11:20 —, und die zweite fand 6 oder 7 u. Z. statt (Apg. 5:37). Bei sowohl der ersten als auch der zweiten Einschreibung war Quirinius Statthalter von Syrien. Offensichtlich hatte er zweimal diese Stellung inne. Da Lukas auf die erste Einschreibung Bezug nimmt, fällt die Geburt Jesu in das Jahr 2 v. u. Z.

2:35 — Was war damit gemeint, dass „ein langes Schwert“ Marias Seele durchdringen sollte?
Das weist darauf hin, wie sehr es Maria schmerzen und traurig stimmen würde, mit ansehen zu müssen, wie die meisten Menschen Jesus als den Messias ablehnen würden und er eines qualvollen Todes sterben würde (Joh. 19:25).

9:27, 28 — Jesus hatte seinen Jüngern versichert, dass einige von ihnen „den Tod überhaupt nicht schmecken würden“, bis sie ihn in seinem Königreich kommen sehen würden. Warum sagt Lukas, die Umgestaltung habe „acht Tage“ nach Jesu Worten stattgefunden, wogegen sowohl Matthäus als auch Markus sagen, dass es „sechs Tage“ später war? (Mat. 17:1; Mar. 9:2).
Lukas hat offenbar zwei zusätzliche Tage mit einbezogen — den Tag, an dem Jesus die Worte sprach, und den Tag, an dem die Umgestaltung stattfand.

9:49, 50 — Warum hinderte Jesus einen Mann nicht daran, Dämonen auszutreiben, obwohl dieser Mann ihm nicht nachfolgte?
Weil die Christenversammlung noch nicht gegründet worden war. Der Mann musste also Jesus nicht buchstäblich begleiten, um Glauben an den Namen Jesu ausüben und Dämonen austreiben zu können (Mar. 9:38-40).

Lehren für uns:

1:32, 33; 2:19, 51. Maria bewahrte die Geschehnisse und Aussagen, durch die sich Prophezeiungen erfüllten, in ihrem Herzen. Hüten wir das, was Jesus über den ‘Abschluss des Systems der Dinge’ vorausgesagt hat, wie einen Schatz, indem wir seine Worte mit dem vergleichen, was heute geschieht? (Mat. 24:3).

2:37. Aus Annas Beispiel lernen wir, dass wir Jehova mit Beharrlichkeit anbeten sollten, ‘im Gebet verharren’ müssen und „unser Zusammenkommen nicht aufgeben“ dürfen (Röm. 12:12; Heb. 10:24, 25).

2:41-50. Joseph stellte in seinem Leben geistige Interessen allem voran und kümmerte sich in geistiger wie in materieller Hinsicht gut um seine Familie. Damit gab er Familienvätern ein gutes Beispiel.

4:4. Wir sollten keinen Tag vergehen lassen, ohne uns mit dem Wort Gottes beschäftigt zu haben.

6:40. Ein Lehrer des Wortes Gottes sollte seinen Schülern ein gutes Beispiel geben. Er muss das, was er anderen sagt, auch selbst tun.

8:15. Damit wir das Wort „festhalten und mit Ausharren Frucht tragen“ können, müssen wir das Wort Gottes verstehen, es zu schätzen wissen und es in uns aufnehmen. Wenn wir die Bibel und bibelerklärende Veröffentlichungen lesen, sollten wir uns unbedingt unter Gebet mit dem Stoff gedanklich beschäftigen.

 

JESU SPÄTERER DIENST
(Luk. 10:1—24:53)

Jesus sendet 70 andere vor sich her in Städte und Orte in Judäa (Luk. 10:1). Er zieht „von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf“ und lehrt (Luk. 13:22).

Fünf Tage vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. reitet Jesus auf einem Füllen in Jerusalem ein. Nun ist die Zeit gekommen, wo sich das erfüllen sollte, was er einst seinen Jüngern gesagt hatte: „Der Menschensohn muss vieles leiden und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden“ (Luk. 9:22, 44).

Antworten auf biblische Fragen:

10:18 — Was meinte Jesus, als er zu seinen 70 Jüngern sagte: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen“?
Jesus wollte damit nicht sagen, dass Satan bereits aus dem Himmel hinausgeworfen worden war. Das geschah erst, kurz nachdem Christus 1914 im Himmel als König eingesetzt worden war (Offb. 12:1-10). Wir können zwar nicht dogmatisch sein, aber dadurch, dass Jesus von einem künftigen Ereignis so spricht, als sei es schon geschehen, betonte er offensichtlich, dass es ganz bestimmt geschehen würde.

14:26 — In welcher Hinsicht „hassen“ Christi Nachfolger ihre Verwandten?
Jemanden oder etwas zu „hassen“ bedeutet in der Bibel zuweilen, jemanden oder etwas weniger zu lieben (1. Mo. 29:30, 31). Christen „hassen“ also ihre Verwandten in dem Sinne, dass sie sie einfach weniger lieben als Jesus (Mat. 10:37).

17:34-37 — Wer sind „die Adler“ und was ist „der Leib“, bei dem sich die Adler versammeln?
Diejenigen, die „mitgenommen“ oder gerettet werden, werden mit weitsichtigen Adlern verglichen. „Der Leib“, bei dem sie sich versammeln, ist der wahre Christus während seiner unsichtbaren Gegenwart sowie die geistige Speise, die Jehova für sie zubereitet (Mat. 24:28).

22:44 — Was war der Grund dafür, dass Jesus so sorgenvoll erregt war?
Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen war Jesus besorgt darum, wie sich sein Tod als Verbrecher auf Jehova Gott und seinen Namen auswirken würde. Zum anderen wusste Jesus nur allzu gut, dass sein eigenes ewiges Leben und die Zukunft der ganzen Menschheitsfamilie davon abhing, dass er treu blieb.

23:44 — Wurde die drei Stunden dauernde Dunkelheit durch eine Sonnenfinsternis verursacht?
Nein. Eine Sonnenfinsternis gibt es nur bei Neumond. Zur Passahzeit ist jedoch Vollmond. Die Finsternis an dem Tag, als Jesus starb, muss also durch ein Wunder Gottes eingetreten sein.

Lehren für uns:

11:1-4. Vergleicht man diese Worte Jesu mit dem etwas anderen Wortlaut des Mustergebets, das Jesus etwa 18 Monate zuvor in der Bergpredigt erwähnt hatte, dann zeigt das deutlich, dass wir in unseren Gebeten nicht einfach irgendwelche Worte wiederholen sollten (Mat. 6:9-13).

11:5, 13. Jehova erhört zwar gern unsere Gebete, doch wir sollten auch mit Beharrlichkeit beten (1. Joh. 5:14).

11:27, 28. Wahres Glück erwächst nicht aus verwandtschaftlichen Bindungen oder großem materiellen Reichtum, sondern daraus, treu Gottes Willen zu tun.

11:41. Unsere Gaben der Barmherzigkeit sollten einem liebevollen und willigen Herzen entspringen.

12:47, 48. Jemand, der größere Verantwortung hat, ihr aber nicht nachkommt, ist tadelnswerter als der, der seine Aufgaben nicht so recht kennt oder nicht ganz versteht.

14:28, 29. Wir sind weise, wenn wir nicht über unsere Verhältnisse leben.

22:36-38. Jesus forderte seine Jünger nicht auf, eine Waffe zu tragen, um sich selbst zu schützen oder um sich selbst zu verteidigen. Dadurch, dass sie in der Nacht, in der er verraten wurde, Schwerter dabeihatten, konnte er ihnen jedoch folgende wichtige Lektion erteilen: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat. 26:52).

Jule | 11.04.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Sprüche 22 – 26 (Hoffnung für Alle)

Sprüche 22

Wer andere ungerecht behandelt…:

1 tEin guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und beliebt sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.

2 Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen das Leben.

3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen.

4 Wer Gott achtet und ihm gehorcht, besitzt Reichtum und Anerkennung und hat ein erfülltes Leben.

5 tDer Weg hinterlistiger Menschen ist verschlungen und dornenreich; wer sein Leben liebt, hält sich fern von ihnen!

6 Erziehe dein Kind schon in jungen Jahren – es wird die Erziehung nicht vergessen, auch wenn es älter wird.

7 Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.

8 tWer andere ungerecht behandelt, stürzt sich selbst ins Unglück; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei!

9 tWer Mitleid zeigt und den Armen hilft, den wird Gott segnen.

10 Schicke den ewigen Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!

11 tWer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.

12 Der Herr sorgt dafür, dass die Wahrheit siegt, denn er entlarvt die Worte der Lügner.

13 Der Faulpelz findet immer eine Ausrede. »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet!«

14 tDie verführerischen Worte einer fremden Frau sind so gefährlich wie eine tiefe Grube; wem Gott zürnt, der fällt hinein!

15 tEin Kind, das nur Dummheiten im Kopf hat, wird durch Strenge zur Vernunft gebracht.

16 Wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt oder wer den Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, der wird schließlich im Elend enden.t

Dreißig Worte weiser Menschen

17 Höre, ich will dir erzählen, was weise Menschen gesagt haben. Nimm dir meine Worte zu Herzen,18 behalte sie immer im Gedächtnis und rede davon; sie werden dir helfen.19 Ich unterrichte gerade dich, damit du es lernst, dem Herrn zu vertrauen.20 Schon vor einiger Zeit habe ich dir meine Ratschläge aufgeschrieben, um dir Einsicht zu vermitteln.t21 Sie werden dir zeigen, wie zuverlässig die Wahrheit ist. Dann wirst auch du gute Antworten geben können, wenn dich Menschen um Rat fragen.

1.

22 tBeraube nicht den Armen, der sich nicht wehren kann, und hintergehe keinen Hilflosen vor Gericht!23 Denn der Herr sorgt für ihr Recht, und denen, die sie hintergehen, raubt er das Leben.

2.

24 tLass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern,25 sonst übernimmst du seine Gewohnheiten und bringst dich selbst zu Fall!

3.

26 tVerpflichte dich nie durch einen Handschlag, für die Schulden eines anderen zu bürgen!27 Denn wenn du dann selbst nicht bezahlen kannst, nimmt man dir sogar dein Bett weg!

4.

28 tVersetze niemals die Grenzsteine, die deine Vorfahren festgesetzt haben!

5.

29 Kennst du jemanden, der geschickt ist bei seiner Arbeit? Er wird erfolgreich sein, und du wirst ihn nur bei einflussreichen Leuten finden.

Sprüche 23

6.

1 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast!2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist!3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbstt.

7.

4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig!5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!

8.

6 Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen,7 denn er ist berechnend und gönnt dir nichts. «Iss und trink nur!«, fordert er dich auf und verabscheut dich dabei.8 Wenn du es merkst, wirst du erbrechen, was du gegessen hast; dann waren alle freundlichen Worte vergeudet!

9.

9 tVersuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deine Worte ohnehin nur verachten!

10.

10 tVersetze keine alten Grenzsteine, mache den Armen und Bedrängten niemals ihr Eigentum streitigt!11 Der Herr ist ihr starker Befreier, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.

11.

12 Sei offen für Ermahnung, achte aufmerksam auf kluge Worte!

12.

13 tErspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen!14 Im Gegenteil: du rettest sein Leben damit!

13.

15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber.16 Wenn das auch deine Worte zeigen, bin ich glücklich.

14.

17 tEreifere dich nicht über Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern eifere danach, Gott zu gefallen!18 Dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.

15.

19 tHöre, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem geraden Weg zu bleiben!20 Halte dich fern von den Weinsäufern und Schlemmern!21 Auf sie wartet die Armut; denn wer nur noch isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib!

16.

22 tHöre auf deinen Vater – er hat dich gezeugt! Und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!

23 tBemühe dich um das wirklich Wichtige: Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht. Sie sind schwer zu erwerben, gib sie daher nie wieder auf!

24 tDer Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie glücklich macht doch ein vernünftiger Sohn!25 Erfreue also deine Eltern!

17.

26 tMein Sohn, vertraue dich mir an, und nimm dir mein Leben zum Vorbild!27 Huren und Ehebrecherinnen sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen, schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt.28 Sie lauern dir auf wie Räuber und verführen viele zur Untreue.

18.

29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert.31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange.33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.

35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!«

Sprüche 24

19.

1 tSei nicht neidisch auf böse Menschen, und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft!2 Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.

20.

3 Wer ein Haus baut, braucht Weisheit und Verstand;4 wer dazu noch Geschick besitzt, kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.

21.

5 Ein weiser Mann setzt seine Stärke richtig ein, und ein verständiger gebraucht seine Kraft sinnvoll.6 Denn nur durch Überlegung führt man einen Kampf, und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.

22.

7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn Wichtiges besprochen wird, dann bleibt ihm nur eins übrig: Schweigen!

23.

8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, der ist bald als Lump verschrien.9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen lässt, macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat, zieht sich den Hass der Menschen zu.

24.

10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!

25.

11 tRette die unschuldig zum Tode Verurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt wird!12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!« – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.

26.

13 tMein Sohn, iss Honig, denn das ist gut! So süß wie Honig für deinen Gaumen,14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben. Suche sie, dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnungen werden nicht enttäuscht!

27.

15 Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund und Boden zu entreißen!16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.

28.

17 tFreue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz!18 Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude missfällt ihm – er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!

29.

19 tSei nicht entrüstet über die Gottlosen, und ereifere dich nicht über sie!20 Denn sie haben keine Zukunft – ihr Leben gleicht einem glimmenden Docht, der bald ganz erlischt.

30.

21 Mein Sohn, ehre Gott und achte den König! Lass dich nicht mit Aufrührern ein, die gegen sie rebellieren!22 Denn plötzlich können Gott oder der König alle ins Verderben stürzen!

Weitere Sprüche weiser Männer

23 tAuch folgende Sprüche stammen von weisen Männern:
Ein Richter muss immer unparteiisch sein!24 Wenn er den Schuldigen für unschuldig erklärt, wird er vom Volk verachtet und gehasst.25 Wenn er sich aber für das Recht einsetzt, dann genießt er Ansehen und Glück.

26 Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft, so wie ein Kuss auf die Lippen!

27 Bestelle erst dein Feld, und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!

28 tSage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten!

29 tSprich nicht: »Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!«

30 tIch ging durch die Felder und Weinberge eines faulen und dummen Mannes.31 Das Unkraut wucherte überall und bedeckte alles. Die Schutzmauer ringsum war schon verfallen.32 Als ich das sah, dachte ich nach und zog eine Lehre daraus:

33 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du,
»nur noch ein kleines Weilchen!« –

34 und während du dich ausruhst,
ist die Armut plötzlich da,
und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

Sprüche 25

Weitere Sprüche Salomos

1 Auch die folgenden Sprüche sind von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.

Wer sich nicht beherrschen kann…:

2 Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht.

3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs.

4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvollen Schmuck daraus;5 entferne die Verräter vom Hof des Königs, dann ist seine gerechte Herrschaft gesichert.

6 tWenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person!

7 Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als dass du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen musst!
Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast,8 geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge zeigt, dass du im Unrecht bist?

9 tFührst du einen Rechtsstreit mit deinem Nachbarn, dann zieh niemanden mit hinein, der dir im Vertrauen etwas mitgeteilt hat! Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat;10 denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!

11 tWie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!

13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, so erquickend wie ein kaltes Getränkt in der heißen Erntezeit.

14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.

15 tDurch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.

16 Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt und musst dich am Ende noch übergeben!17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!

18 Wer gegen seinen Nachbarn falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Hammer, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.

19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!

20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuent.

21 tWenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken.22 So wirst du ihn beschämen,t und der Herr wird dich belohnen.

23 Nordwind bringt Regen – und heimliches Geschwätz bringt verdrießliche Gesichter!

24 tLieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

25 Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle!

26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.

27 Zu viel Honig ist nicht gut – genauso spare mit anerkennenden Worten!t

28 tWer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.

Sprüche 26

Ein Dummkopf

1 tEhre und Anerkennung passen zu einem Übermütigen so wenig wie Schnee zum Sommer oder Regen zur Erntezeit.

2 Ein Fluch, der unbegründet ist, wird nicht eintreffen. Er gleicht den Vögeln, die fortfliegen und nicht wiederkommen.

3 Die Peitsche für das Pferd, das Zaumzeug für den Esel – und der Stock für den Rücken des Menschen, der keine Vernunft annimmt!

4 Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat!5 Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, dass er nicht so klug ist, wie er denkt.

6 tWer eine Botschaft durch einen Unzuverlässigen überbringen lässt, der kann sich genauso gut die Füße abhacken – es bringt ihm nichts als Unglück!

7 Ein Tagträumer kann mit einem Weisheitsspruch genauso wenig umgehen wie ein Lahmer mit seinen Beinen.

8 tWer einem Übermütigen Ehre und Anerkennung erweist, handelt genauso sinnlos wie jemand, der einen Stein in der Schleuder festbindet.

9 tDer Betrunkene kann sich nicht erklären, wie ein Dorn in seine Hand geriet – genauso unerklärlich ist ein Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfs.

10 So unverantwortlich wie ein Schütze, der wild um sich schießt, handelt, wer einen Unverständigen oder einen Dahergelaufenen für sich arbeiten lässt.

11 Ein Tagträumer, der auf seiner Dummheit beharrt, gleicht einem Hund, der wieder frisst, was er herausgewürgt hat.

12 tKennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

13 tDer Faulpelz hat immer eine Ausrede: »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe auf mich warten!«

14 Die Tür dreht sich in der Angel – und der Faule in seinem Bett!

15 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er ist zu bequem, sie zurück zum Mund zu führen!

16 Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können.

17 Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger eint wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.

18 Wer einen anderen betrügt und dann sagt: »Ich habe doch nur Spaß gemacht!«,19 der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt!

20 tOhne Holz geht ein Feuer aus, und ohne Verleumder legt sich der Streit.

21 Ein streitsüchtiger Mensch lässt den Zank aufflammen wie Kohle die Glut und Holz das Feuer.

22 tDas Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.

24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten.25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn seine Seele ist mit Hass durchtränkt!26 Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen – früher oder später kommt seine Bosheit vor aller Augen ans Licht!

27 tWer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!

28 Ein Lügner ist voller Hass und kennt kein Mitleid; wer andere verleumdet, bringt sie zu Fall.

Jule | 11.01.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 6 Comments |

Höhepunkte Markus

WT 15.02.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Markus

DAS Markusevangelium ist das kürzeste der vier Evangelien. Etwa 30 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi verfasste Johannes Markus diesen abwechslungsreichen, lebendigen Bericht über den dreieinhalbjährigen Dienst Jesu.

Im Bibelbuch Markus — offensichtlich an Nichtjuden gerichtet, vornehmlich an Römer — wird Jesus hauptsächlich als Wunder wirkender Sohn Gottes beschrieben, der eine dynamische Predigttätigkeit in Gang setzte. Betont wird hauptsächlich, was Jesus tat, nicht so sehr, was er lehrte. Sich mit dem Markusevangelium zu befassen stärkt unseren Glauben an den Messias und spornt uns an, die göttliche Botschaft eifrig zu verkündigen (Heb. 4:12).

 

DER ÜBERRAGENDE DIENST IN GALILÄA
(Markus 1:1—9:50)

Nachdem Markus in nur 14 Versen die Tätigkeit Johannes’ des Täufers und den 40-tägigen Aufenthalt Jesu in der Wildnis geschildert hat, beginnt er mit dem spannenden Bericht über Jesu Dienst in Galiläa. Der wiederholte Gebrauch der Wörter „sogleich“ oder „sobald“ verleiht dem Bericht eine gewisse Dringlichkeit (Mar. 1:10, 12).

In weniger als drei Jahren unternimmt Jesus drei Predigtreisen durch Galiläa. Markus hält die Ereignisse größtenteils in chronologischer Reihenfolge fest. Die Bergpredigt sowie einige andere längere Ausführungen Jesu sind nicht in diesem Evangelium enthalten.

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Wofür war „die bestimmte Zeit“ gekommen?
Jesus meinte, die bestimmte Zeit, seinen Dienst zu beginnen, sei gekommen. Das Königreich Gottes hatte sich genaht, weil er als designierter König zugegen war. Aufrichtige Personen konnten auf seine Predigttätigkeit reagieren und entsprechend handeln, was ihnen Gottes Wohlgefallen eintragen würde.

1:44; 3:12; 7:36 — Warum wollte Jesus nicht, dass seine Wunder bekannt wurden?
Jesus wollte nicht, dass die Leute aufgrund sensationeller oder möglicherweise verzerrter Berichte Schlüsse zogen, sondern sie sollten selbst erkennen, dass er der Christus ist, und auf dieser Grundlage eine persönliche Entscheidung treffen (Jes. 42:1-4; Mat. 8:4; 9:30; 12:15-21; 16:20; Luk. 5:14).
Bei einem zuvor von Dämonen besessenen Mann im Land der Gerasener machte er eine Ausnahme. Er forderte ihn auf, nach Hause zu gehen und seinen Verwandten alles zu erzählen, was geschehen war. Jesus war inständig gebeten worden, aus dem Gebiet wegzugehen, daher hatte er nur wenig oder gar keinen Kontakt mit den Bewohnern. Die Anwesenheit und das Zeugnis eines Mannes, an dem Jesus ein solches Wunder gewirkt hatte, konnte bewirken, dass die Menschen trotz des Verlusts der Schweine nicht negativ redeten (Mar. 5:1-20; Luk. 8:26-39).

2:28 — Warum wird Jesus auch „Herr des Sabbats“ genannt?
„Das GESETZ [hat] einen Schatten der künftigen guten Dinge“, schrieb der Apostel Paulus (Heb. 10:1). Gemäß dem Gesetz folgte nach sechs Tagen Arbeit ein Sabbat, und Jesus vollbrachte viele Heilungen am Sabbattag. Das war eine Vorausschau auf die Ruhe, den Frieden und andere Segnungen, die die Menschheit während der Tausendjahrherrschaft Christi verspüren wird, wenn die bedrückende Herrschaft Satans zu Ende ist. Deshalb ist der König dieses Königreichs auch „Herr des Sabbats“ (Mat. 12:8; Luk. 6:5).

3:5; 7:34; 8:12 — Wieso konnte Markus Näheres über Jesu Empfindungen berichten?
Markus war weder einer der 12 Apostel noch war er ein enger Gefährte Jesu. Alte Überlieferungen besagen, dass er vieles von dem Apostel Petrus erfahren hatte, mit dem er eng verbunden war (1. Pet. 5:13).

6:51, 52 — Was war „die Bedeutung der Brote“, die die Jünger nicht erfassten?
Wenige Stunden bevor Jesus seinen Jüngern auf dem Wasser entgegenkam, hatte er 5 000 Männer und dazu noch Frauen und Kinder mit nur fünf Broten und zwei Fischen gespeist. Bei dieser Begebenheit hätten die Jünger „die Bedeutung der Brote“ verstehen sollen: Jesus war von Jehova befähigt worden, Wunder zu wirken (Mar. 6:41-44). Hätten sie erfasst, was für eine große Macht Jesus erhalten hatte, wären sie nicht so erstaunt gewesen, als er über das Wasser ging.

8:22-26 — Warum heilte Jesus den Blinden schrittweise?
Er tat es wahrscheinlich aus Rücksicht auf ihn. Die allmähliche Wiederherstellung der Sehkraft ermöglichte es dem Leidenden, der so lange in der Dunkelheit leben musste, sich dem hellen Sonnenlicht anzupassen.

Lehren für uns:

2:18; 7:11; 12:18; 13:3. Markus erklärt Bräuche, Ausdrücke, Glaubensansichten und beschreibt Orte, mit denen nichtjüdische Leser wahrscheinlich nicht vertraut waren. Er erwähnt, dass die Pharisäer ‘zu fasten pflegten’, dass Korban „eine Gott gewidmete Gabe“ war, dass die Sadduzäer sagten, „es gebe keine Auferstehung“, und dass sich der Tempel „gegenüber“ dem Ölberg befand. Da das Geschlechtsregister des Messias hauptsächlich für die Juden von Interesse ist, lässt er es völlig weg. Markus gibt uns ein gutes Beispiel: Wenn wir im Predigtdienst unterwegs sind oder in den Zusammenkünften der Versammlung Aufgaben vortragen, sollten wir die Herkunft unserer Zuhörer berücksichtigen.

3:21. Jesu Verwandte glaubten nicht an ihn. Daher kann man davon ausgehen, dass Jesus mitempfindet, wenn jemand wegen seines Glaubens von seinen Familienangehörigen Spott oder Widerstand zu ertragen hat.

3:31-35. Bei seiner Taufe wurde Jesus als geistiger Sohn Gottes gezeugt, und „das Jerusalem droben“ war seine Mutter (Gal. 4:26). Von da an bedeuteten ihm seine Jünger weit mehr als seine Familie. Die Lehre für uns: Geistige Interessen sollten in unserem Leben Vorrang haben (Mat. 12:46-50; Luk. 8:19-21).

8:32-34. Äußerungen, die auf falsch verstandener Güte beruhen, sollten wir schnell erkennen und zurückweisen. Ein Jünger Christi muss bereit sein, ‘sich selbst zu verleugnen’, das heißt Nein zu sagen, wenn es um selbstsüchtige Wünsche oder ehrgeizige Ziele geht. Er muss bereit sein, ‘seinen Marterpfahl aufzunehmen’ — notfalls Leiden ertragen, mit Verfolgung und sogar mit dem Tod rechnen. Außerdem muss ein Christ Jesus ‘beständig folgen’. All das erfordert, dass wir opferbereit sind wie Jesus und uns diese Einstellung bewahren (Mat. 16:21-25; Luk. 9:22, 23).

9:24. Wir sollten uns nicht schämen, uns zu unserem Glauben zu bekennen oder um mehr Glauben zu beten (Luk. 17:5).

 

DER LETZTE MONAT
(Markus 10:1—16:8)

Gegen Ende des Jahres 32 u. Z. kommt Jesus „an die Grenzen von Judäa und jenseits des Jordan“; erneut strömen Volksmengen zu ihm (Mar. 10:1). Er belehrt sie und macht sich dann auf den Weg nach Jerusalem.

Am 8. Nisan hält sich Jesus in Bethanien auf. Während er bei einem Mahl zu Tisch liegt, gießt ihm eine Frau wohlriechendes Öl auf den Kopf. Die folgenden Geschehnisse, beginnend mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem bis hin zu seiner Auferstehung, sind in chronologischer Reihenfolge aufgeschrieben.

Antworten auf biblische Fragen:

10:17, 18 — Warum korrigierte Jesus einen Mann, der ihn „guter Lehrer“ nannte?
Dadurch, dass Jesus den schmeichelhaften Titel ablehnte, gab er die Ehre Jehova und zeigte, dass der wahre Gott der Quell aller guten Dinge ist. Außerdem lenkte er die Aufmerksamkeit auf die grundlegende Wahrheit, dass Jehova Gott, der Schöpfer aller Dinge, allein das Recht hat, zu bestimmen, was gut und was böse ist (Mat. 19:16, 17; Luk. 18:18, 19).

14:25 — Was meinte Jesus, als er zu seinen treuen Aposteln sagte: „Ich werde keinesfalls mehr von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu trinke in dem Königreich Gottes“?
Jesus wollte damit nicht sagen, dass es im Himmel Wein gibt. Doch manchmal wird Wein als ein Symbol der Freude gebraucht. Daher sprach Jesus einfach von der Freude, mit seinen auferweckten gesalbten Nachfolgern im Königreich vereint zu sein (Ps. 104:15; Mat. 26:29).

14:51, 52 — Wer war der junge Mann, der ‘nackt entfloh’?
Da nur Markus diese Begebenheit erwähnt, können wir ohne Weiteres davon ausgehen, dass er von sich selbst sprach.

15:34 — Lassen Jesu Worte „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ eine Glaubensschwäche erkennen?
Nein. Wir wissen zwar nicht genau, was Jesus zu diesem Ausspruch veranlasste, aber wahrscheinlich spürte er, dass Jehova sozusagen seinen Schutz zurückgezogen hatte, um seine Lauterkeit bis zum Äußersten zu prüfen. Es könnte auch sein, dass Jesus an die Prophezeiung aus Psalm 22:1 dachte, die sich an ihm erfüllen sollte (Mat. 27:46).

Lehren für uns:

10:6-9. Es ist Gottes Wille, dass Ehepartner zusammenbleiben. Statt eine Scheidung in Betracht zu ziehen, sollten sich Eheleute bemühen, biblische Grundsätze umzusetzen, und so etwaige Eheprobleme lösen (Mat. 19:4-6).

12:41-44. Das Beispiel der armen Witwe lehrt uns, die wahre Anbetung selbstlos zu unterstützen.

Jule | 10.31.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Markus | No Comments |

Quellen für die Wiederholungsfragen für Oktober

Quellen für die Wiederholungsfragen zur TPS – Oktober 2011

1. Warum sollten wir uns an Jehovas Mahnungen halten? (Ps. 119:60, 61)
(w00 1. 12. S. 14 Abs. 3).
(Psalm 119:60-61)

Ich beeilte mich, und ich zögerte nicht, Deine Gebote zu halten.  61 Die Stricke der Bösen, sie umgaben mich. Dein Gesetz vergaß ich nicht.

*** w00 1. 12. S. 14 Abs. 3 Lieben wir Jehovas Mahnungen überaus? ***

3 Der Psalmist schätzte Gottes Mahnungen, denn er sang: „Ich beeilte mich, und ich zögerte nicht, deine Gebote zu halten. Die Stricke der Bösen, sie umgaben mich. Dein Gesetz vergaß ich nicht“ (Psalm 119:60, 61). Jehovas Mahnungen helfen uns, unter Verfolgung auszuharren, weil wir davon überzeugt sind, daß unser himmlischer Vater die einschränkenden Stricke, mit denen die Feinde uns binden, durchtrennen kann. Zur gegebenen Zeit wird er uns von solchen Behinderungen befreien, damit wir das Königreichspredigtwerk durchführen können (Markus 13:10).

 

2. Was können wir aus Psalm 133:1-3 lernen? (w06 1. 9. S. 16 Abs. 3).
(Psalm 133:1-3)

Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist, Wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!  2 Es ist wie das gute Öl auf dem Haupt, Das herabfließt auf den Bart, Den Bart Aarons, Das herabfließt auf den Kragen seiner Gewänder.  3 Es ist wie der Tau des Hẹrmon, Der herabfällt auf die Berge Zions. Denn daß dort der Segen [sei], hat Jehova geboten, [Ja] Leben bis auf unabsehbare Zeit.

*** w06 1. 9. S. 16 Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen ***

133:1-3. Die Einheit unter Jehovas Dienern ist wohltuend, förderlich und erfrischend. Wir dürfen sie nicht durch Nörgeln, Streiten oder Klagen stören.

 

3. Wie durchforschte Jehova Davids Wandern und Liegen? (Ps. 139:1, 3)
(w06 1. 9. S. 16 Abs. 6; w93 1. 10. S. 11 Abs. 6).
(Psalm 139:1)

O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst [mich].
Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen, Und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden.

*** w06 1. 9. S. 16 Höhepunkte aus dem fünften Buch der Psalmen ***

139:1-6, 15, 16. Jehova weiß, was wir tun und denken, und weiß, was wir sagen wollen — schon bevor wir es aussprechen. Er kennt den Menschen bereits als Embryo, wenn sich die einzelnen Körperteile erst noch entwickeln müssen. Was Gott über uns als Einzelne weiß, ist „zu wunderbar“, als dass wir es ergründen könnten. Wie tröstlich: Jehova sieht nicht nur, was uns womöglich gerade bedrückt, sondern versteht auch, wie es uns berührt.

*** w93 1. 10. S. 11 Abs. 6 Kennt Gott dich wirklich? ***

6 Nichts, was David tat, blieb den Augen Jehovas verborgen, und David war sich dessen bewußt. „Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt“, schrieb der Psalmist. „Du hast meine Gedanken von fern bemerkt. Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen, und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden“ (Psalm 139:2, 3). Die Tatsache, daß sich Jehova im Himmel befindet, weit entfernt von der Erde, hinderte ihn nicht daran, zu wissen, was David tat und dachte. Er ‘ermaß’ oder untersuchte sorgfältig Davids Taten bei Tag und bei Nacht, um zu erkennen, welcher Art diese waren.

 

4. In welchen Schwierigkeiten stützt Jehova seine Diener und richtet sie auf?
(Ps. 145:14) (w04 15. 1. S. 17 Abs. 11).
(Psalm 145:14)

Jehova stützt alle Fallenden Und richtet auf alle Niedergebeugten.

*** w04 15. 1. S. 17 Abs. 11 Jehova ist groß an loyaler Liebe ***

11 Jehovas Loyalgesinnte werden von vielen Prüfungen und Unglücksschlägen heimgesucht. Warum? Weil sie zum einen selbst unvollkommen sind und zum anderen in einer Welt leben, die in der Macht dessen liegt, „der böse ist“ — Satan, der Teufel (1. Johannes 5:19; Psalm 34:19). Christen werden verfolgt. Manche leiden, weil sie chronisch krank sind oder einen lieben Menschen verloren haben. Es kommt auch vor, dass die Loyalgesinnten Jehovas wegen eigener Fehler ‘niedergebeugt’, also entmutigt sind. Aber ganz gleich, was für Prüfungen sie durchmachen, ist Jehova immer bereit, jeden einzelnen von ihnen zu trösten und geistig zu stärken. Der König Jesus Christus ist genauso liebevoll an seinen loyalen Untertanen interessiert (Psalm 72:12-14).

 

5. Warum wird der in Sprüche 6:12-14 beschriebene Mensch als nichtsnutzig betrachtet? (w00 15. 9. S. 26 Abs. 5-6).
(Sprüche 6:12-14)

Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, 13 indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. 14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten.

*** w00 15. 9. S. 26-27 Bewahren wir unseren guten Namen ***

Salomo umreißt eine weitere Verhaltensweise, die sowohl den guten Ruf ruiniert, den jemand in der Öffentlichkeit genießt, als auch sein Verhältnis zu Gott zerstört. Er erklärt dazu: „Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten“ (Sprüche 6:12-14).

Das ist die Beschreibung eines Betrügers. Ein Lügner versucht normalerweise, seine Verlogenheit zu verbergen. Wie? Nicht nur „mit Verdrehtheit der Rede“, sondern auch durch seine Körpersprache. Ein Gelehrter führt aus: „Gesten, der Klang der Stimme und sogar der Gesichtsausdruck sind gezielte Mittel der Täuschung; hinter einer Fassade der Aufrichtigkeit lauert ein verdorbener Sinn und ein Geist der Zwietracht.“ Solch ein nichtsnutziger Mann schmiedet böse Pläne und verursacht allezeit nur Streit. Wie wird es mit ihm ausgehen?

 

6. Warum zeugt es von Weisheit, wenn man Gebote annimmt? (Spr. 10:8)
(w01 15. 7. S. 26 Abs. 2).
(Sprüche 10:8)

Wer weisen Herzens ist, wird Gebote annehmen, aber wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden.

*** w01 15. 7. S. 26 ‘Segnungen für die Gerechten’ ***

Ein Mann der Lauterkeit wird in Sicherheit wandeln
Nun macht Salomo eine Gegenüberstellung von weisen und törichten Menschen und sagt: „Wer weisen Herzens ist, wird Gebote annehmen, aber wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden“ (Sprüche 10:8). Ein weiser Mensch weiß nur allzugut, daß ‘es nicht bei dem Mann steht, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten’ (Jeremia 10:23). Für ihn ist es einleuchtend, daß man sich von Jehova leiten läßt, und er befolgt bereitwillig Gottes Gebote. Auf der anderen Seite leuchtet dies demjenigen, der törichter Lippen ist, nicht ein. Durch sein unsinniges Gerede stürzt er sich selbst ins Unglück.

 

7. Wie unterscheidet sich die Reaktion eines verständigen von der eines unverständigen Menschen, wenn es um Beleidigungen oder ungerechtfertigte Kritik geht? (Spr. 12:16) (w03 15. 3. S. 27 Abs. 3-4).
(Sprüche 12:16)

Eine törichte Person ist die, die ihren Verdruß am [selben] Tag bekanntgibt, aber der Kluge deckt eine Unehre zu.

*** w03 15. 3. S. 27 Wahrhaftige Lippen bestehen in Ewigkeit ***

Wie reagiert ein törichter Mensch auf Beleidigungen oder unberechtigte Kritik, und wie geht im Vergleich dazu ein weiser Mensch damit um? Salomo antwortet: „Eine törichte Person ist die, die ihren Verdruss am selben Tag bekannt gibt, aber der Kluge deckt eine Unehre zu“ (Sprüche 12:16).
Glaubt sich eine törichte Person verunglimpft, macht sie ihrem Ärger sogleich Luft — „am selben Tag“. Ein besonnener Mensch hingegen betet um Gottes Geist, damit er sich beherrschen kann. Er nimmt sich Zeit, über den Rat aus Gottes Wort nachzusinnen, und macht sich über den Wert der Worte Jesu Gedanken: „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“ (Matthäus 5:39). Der Kluge zügelt seine Zunge, damit er nicht gedankenlos redet, denn er möchte ‘niemandem Böses mit Bösem vergelten’ (Römer 12:17). Wenn wir uns bemühen, jegliche Unehre, die uns widerfährt, auf diese Weise ‘zuzudecken’, können wir vermeiden, dass ein Konflikt eskaliert.

 

8. Wieso kann jemand mit einer optimistischen Grundeinstellung „beständig Festmahl“ halten? (Spr. 15:15) (w06 1. 7. S. 16 Abs. 6).
(Sprüche 15:15)

Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, [hält] beständig Festmahl.

*** w06 1. 7. S. 16 ‘Wer die Zurechtweisung beachtet, ist klug’ ***

Aus dem nächsten Sprichwort geht hervor, wie vorteilhaft eine positive Einstellung ist. Der König von Israel sagt: „Alle Tage des Niedergedrückten sind schlecht; aber wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl“ (Sprüche 15:15). Im Leben gibt es Glück und Unglück, Freuden und Tränen. Wenn wir uns ständig nur mit Negativem befassen, wird Traurigkeit unsere Gedanken beherrschen und jeder Tag wird düster sein. Lassen wir in unserem Denken dagegen persönliche Segnungen und unsere von Gott stammende Hoffnung vorherrschen, werden die belastenden Lebensbereiche in den Hintergrund treten und wir werden innere Freude verspüren. Durch eine positive Einstellung können wir „beständig Festmahl“ halten.

 

9. Wie kann jemand Herz erwerben und wie zeigt er dadurch, dass er seine eigene Seele liebt? (Spr. 19:8) (w99 1. 7. S. 18 Abs. 4; it-1 S. 1143 Abs. 2).
(Sprüche 19:8)

Wer Herz erwirbt, liebt seine eigene Seele. Wer Unterscheidungsvermögen behütet, wird Gutes finden.

*** w99 1. 7. S. 18-19 Abs. 4 Ihr Familien, preist Gott als Teil seiner Versammlung ***

4 Was stellt Jehova fest, wenn er das Herz unserer Kinder prüft? Die meisten von ihnen werden sagen, daß sie Gott lieben, und das ist lobenswert. Doch jemand, der jung ist oder Jehova gerade kennenlernt, verfügt nur über begrenzte Erfahrung auf den Wegen Jehovas. Weil er unerfahren ist, kann es ihm ‘an Herz mangeln’, wie die Bibel es ausdrückt. Vielleicht sind nicht alle seine Beweggründe schlecht, aber es erfordert Zeit, einen Herzenszustand zu erreichen, an dem Gott wirklich Gefallen findet. Das schließt ein, Gedanken, Wünsche, Neigungen, Emotionen und Ziele im Leben mit dem in Übereinstimmung zu bringen, was Gott gutheißt, und zwar in dem Maß, wie das unvollkommenen Menschen möglich ist. Wenn jemand auf gottgemäße Weise ein solches Formen der inneren Person vornimmt, ‘erwirbt er Herz’ (Sprüche 9:4; 19:8).

*** it-1 S. 1143 Herz ***

Im Gegensatz zu einer Person, der es an „Herz mangelt“, wird in den Sprüchen auch davon berichtet, wie man „Herz erwirbt“. Es heißt in Sprüche 19:8: „Wer Herz erwirbt, liebt seine eigene Seele. Wer Unterscheidungsvermögen behütet, wird Gutes finden.“ Er achtet ernsthaft auf sein wahres, verborgenes Ich. Er nutzt seinen Verstand und erwirbt Erkenntnis über Gott und seine Wege; er denkt darüber nach und bemüht sich, die Erkenntnis anzuwenden. Er stimmt seine Wünsche, Neigungen und Empfindungen sowie seine Ziele im Leben sorgfältig auf das ab, wovon er weiß, daß es Gottes Anerkennung findet. Wenn er das tut, nützt er sich selbst und beweist, daß er ‘seine eigene Seele liebt’. Auf diese Weise baut er an dem inneren Menschen, er ‘behütet Unterscheidungsvermögen’, denn er stärkt auf förderliche Weise all die Faktoren, die seine Fähigkeit, klar zu denken und weise zu handeln, wirkungsvoll beeinflussen.

 

10. Wie kommt Unterscheidungsvermögen einer Hausgemeinschaft zugute? (Spr. 24:3) (w06 15. 9. S. 27 Abs. 11; be S. 32 Abs. 1).
(Sprüche 24:3) D

urch Weisheit wird eine Hausgemeinschaft aufgebaut, und durch Unterscheidungsvermögen wird sie sich als fest gegründet erweisen.

*** w06 15. 9. S. 27-28 Abs. 11 „Freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend“ ***

11 Nicht übersehen darf man, wie sehr Erkenntnis, Weisheit und Unterscheidungsvermögen eine Ehe festigen. In Sprüche 24:3, 4 heißt es: „Durch Weisheit wird eine Hausgemeinschaft aufgebaut, und durch Unterscheidungsvermögen wird sie sich als fest gegründet erweisen. Und durch Erkenntnis werden die Innenkammern mit allen kostbaren und lieblichen Dingen von Wert gefüllt.“ Zu den Dingen von Wert gehören in einer glücklichen Hausgemeinschaft auch Liebe, Loyalität, Gottesfurcht und Glaube. All das kann nur durch Gotteserkenntnis erworben werden. Ehepaare sollten daher gründlich die Bibel studieren. Und warum sind Weisheit und Unterscheidungsvermögen so wichtig? Um mit den täglichen Problemen fertig zu werden, braucht man Weisheit, das heißt die Fähigkeit, biblische Erkenntnis umzusetzen. Unterscheidungsvermögen wiederum benötigt man, um zu verstehen, wie der Ehepartner denkt und empfindet (Sprüche 20:5). „Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit“, sagt Jehova durch Salomo. „Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr“ (Sprüche 5:1).

Jule | 10.31.11 | allgemeines | No Comments |

Esther – „Sie ging mutig, überlegt und selbstlos vor“

WT 01.01.2012
Ihren Glauben nachahmen – Esther

„Sie ging mutig, überlegt und selbstlos vor“

 

Mit pochendem Herzen schreitet Esther auf den Thron zu. Man spürt förmlich die atemlose Stille im Tronsaal des persischen Palastes in Susa. Esther kann ihre eigenen sachten Schritte und das Rascheln ihrer königlichen Kleider hören. Sie darf sich jetzt nicht vom Prunk des Königshofes ablenken lassen, von den anmutigen Säulen und den reichen Schnitzerein der Deckentäfelung aus Zedernholz, das eigens aus dem fernen Libanon eingeführt wurde. Ihre ganze Aufmerksamkeit gilt dem Mann auf dem Königsthron, er in diesem Augenblick ihr Leben in Händen hält.

Der König verfolgt aufmerksam jeden ihrer Schritte und streckt ihr sein goldenes Zepter entgegen – im Grunde eine einfache Geste, doch für Esther bedeutet sie Leben. Damit hat der König sie von dem Vergehen freigesprochen, unaufgefordert vor ihm zu erscheinen. Dankbar berührt Esther die Spitze des Zepters (Esther 5:1, 2).

König Ahasverus umgibt eine Aura unvorstellbarer Pracht und Größe. Allein die Königsgewänder der persischen Monarchen hatten vermutlich einen Wert von mehreren Millionen Euro. Und dennoch endeckt Esther im Blick ihres Mannes eine gewisse Wärme, an der sie ablesen kann, dass er sie auf seine Art liebt. Er sagt nun zu ihr: „Was hast du, oh Königin Esther, und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königstums, es werde dir auch gegeben“ (Esther 5:3).

Esther hat schon beachtilich viel Mut und Glauben bewiesen: Sie ist vor den König getreten, weil ihr Volk in Gefahr ist, durch eine gemeine Intriege ausgerottet zu werden. Bisher ist alles gut gegangen, doch das Schwerste liegt noch vor ihr. Sie muss den stolzen Monarchen davon überzeugen, dass sein engster Berater ihn böswillig übertölpelt hat, damit er ihr Volk ins Verderben stürzt. Wie wird ihr das wohl gelingen, und was lehrt uns ihr Glaube?

 

„Eine Zeit zum Reden“ – klug gewählt

Würde Esther die Intriege vor dem König und dem ganzen Hofstaat aufdecken, könnte sie ihren Mann beschämen. Außerdem hätte sein Berater Haman womöglich Zeit, alles abzustreiten. Was wird Esther tun? Jahrhunderte zuvor hielt König Salomo fest: „Für alles gibt es eine Zeit, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ (Prediger 3:1, 7). Man kann sich gut vorstellen, dass der tiefgläubige Mordechai seiner Pflegetochter Esther solche biblischen Weisheiten mit auf den Weg gegeben hat. Sie muss gewußt haben, wie wichtig es ist, sich gut zu überlegen, wann es „Zeit zum Reden“ ist.

Sie sagt: „Wenn es dem König gut erscheint, möge der König mit Haman heute zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn bereitet habe“ (Esther 5:4). Der König ist einverstanden und lässt Haman rufen. Wie besonnen Esther vorgeht! Sie wahrt die Würde ihres Mannes und möchte eine angenehme Atmosphäre schaffen, bevor sie ihn ins Vertrauen zieht.

Zweifellos bereitet Esther das Festmahl bis ins Kleinste vor, um allen Vorlieben des Königs gerecht zu werden. Erlesene Weine sollen für eine gelöste Stimmung sorgen (Psalm 104:15). Ahasverus lässt es sich gut gehen und erkundigt sich nochmals, was Esther auf dem Herzen hat. Ist jetzt der Moment zum Reden?

Esther  hält die Zeit für noch nicht gekommen. Stattdessen lädt sie den König und Haman zu einem weiteren Bankett ein, das gleich am nächsten Tag stattfinden soll (Esther 5:7, 8). Warum zögert sie noch? Es steht viel auf dem Spiel. Immerhin ist  ihr ganzes Volk wegen eines königlichen Dekrets dem Tode ausgeliefert. Esther muss unbedingt den richtigen Augenblick abpassen. Sie wartet also ab und hat dadurch noch einmal die Gelegenheit, ihrem Mann zu zeigen, wie sehr sie ihn achtet.

Geduld ist ein seltenes und doch wertvolles Gut.  Obwohl Esther angespannt ist und am liebsten reden würde, hält sie sich zurück. Wohl die meisten haben schon so manches himmelschreiendes Unrecht beobachtet. In so einer Situation kann man von Esthers Geduld viel lernen. In Sprüche 25:15 heißt es: „Durch Geduld wird ein Befehlshaber beredet, und eine milde Zunge, sie kann einen Knochen zerbrechen“. Geduldiges Abwarten und sanfte Worte können sogar Widerstand brechen, der so stark ist wie ein Knochen. Wird Esther von ihrem Gott Jehova für ihre Geduld und Besonnenheit belohnt?

 

Ihre Geduld zahlt sich aus

Esthers Geduld ebnet den Weg für unerwartete Entwicklungen! Beschwingt verlässt Haman das erste Festmahl – „freudig und frohen Herzens“, son dem Königspaar so geehrt zu werden. Als er jedoch durchs Palasttor geht, fällt sein Blick auf Mordechai, diesen Juden, der sich immer noch weigert, ihm die gebührende Ehrre zu erweisen. Doch Mordechai hat seine Gründe. Er will nicht respektlos sein, sondern ein gutes Gewissen und ein gutes Verhältnis zu seinem Gott Jehova behalten. Haman wird indessen „sogleich von Wut gegen Mordechai erfüllt“ (Esther 5:9).

Als Haman seiner Frau und seinen Freunden von Mordechais Unverfrorenheit berichtet, raten sie ihm, einen über 20 Meter hohen Galgen aufzurichten und vom König die Erlaubnis einzuholen, Mordechai daran aufzuhängen. Der Vorschlag gefällt Haman und er schreitet zur Tat (Esther 5:12-14).

Inzwischen verbringt der König eine schlaflose Nacht. die Bibel drückt es so aus: „Während jender Nacht floh den König der Schlaf.“ Er  lässt sich die Chronik seines Reiches bringen und daraus vorlesen. Darin findet sich der Bericht über einen Mordanschlag auf ihn. Er erinnert sich: Die Attentäter wurden gefasst und hingerichtet. Aber was war mit Mordechai, der die Verschwörung aufgedeckt hatte? Dem König fällt plötzlich ein, dass ihm ja ganz entgangen ist, ob und wie Mordechai belohnt wurde. Und tatsächlich: Man hatte das einfach übersehen (Esther 6:1-3).

Aufgeregt fragt der König, ob ein Hofbeamter in der Nähe ist, der ihm sagen kann, wie sich das Versäumnis wiedergutmachen lässt. Und siehe da! Im Hof steht ausgerechnet Haman, der wahrscheinlich schon so früh auf den Beinen ist, weil er es nicht abwarten kann, sich die Hinrichtung Mordechais genehmigen zu lassen.  Aber noch bevor er zu  Wort kommt, will Ahasverus von ihm wissen, was man für jemand tun könne, den der König besonders ehren möchte. Haman glaubt, er selbst sei gemeint und denkt sich eine pompöse Zeremonie aus: Man lege dem Mann königliche Gewänder an, setze ihn auf das Pferd des Königs, lasse ihn von einem hohen Würdenträger durch Susa führen und überhäufe ihn vor aller Ohren mit Lob. Was Haman wohl für ein Gesicht gemacht hat, als er erfuhrt, dass als das mit Mordechai geschehen sollte! Und der Gipfel ist: Er selbst soll auch noch das Loblied auf Mordechai anstimmen (Esther 6:4-10).

Zähneknirschend erfüllt Haman die lästige Pflicht und eilt dann verstört nach Hause. Von seiner Frau und seinen Freunden  muss er sich anhören, dass diese unerwartete Wende nichts Gutes ahnen lasse. Er werde im Kampf gegen Mordechai den Kürzerren ziehen (Esther 6:12,13).

Da Esther geduldig einen weiteren Tag abwartete, hat Haman Zeit, seine Intrige weiterzuspinnen, wodurch er letztlich seinen Untergang besiegelt. Und war es nicht vielleicht sogar Jehova, der dem König die schlaflose Nacht bereitet hat? (Sprüche 21:1). Nicht umsonst empfihelt uns Gottes Wort, eine „wartende Haltung“ einzunehmen (Micha 7:7). Wenn wir auf Gott warten, werden wir feststellen, dass seine Lösung viel besser ist als alles, was wir uns selbst ausdenken könnten.

 

Mutig ergreift sie das Wort

Esther wagt es nicht, den König noch länger auf die Folter zu spannen. Beim zweiten Bankett muss sie alles ans Tageslicht bringen. Nur wie? Zum Glück macht es ihr der König leicht und fragt sie erneut nach ihrem Anliegen (Estehr 7:2). Jetzt ist es „Zeit zum Reden“!

Gut möglich, dass Esther ein stilles Gebet spricht, bevor sie sagt: „Wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, o König, und wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde mir auf mein Gesuch hin meine eigene Seele gegeben und mein Volk auf meine Bitte (Esther 7:3). Bezeichnenderweise bringt sie ihre Achtung vor dem Urgteilsvermögen des Königs zum Ausdruck. Ganz anders, als ihre Vorgängerin Waschti, die den König öffentlich gedemütigt hattre! (Esther 1:10-12). Auch wirft sie dem König nicht vor, dass er Haman so leichtfertig vertraut hat. Vielmehr bittet sie ihn, sie aus einer lebensbedrohlichen Lage zu befreien.

Diese Bitte kommt für ihn bestimmt völlig unerwartet, und er ist tief bestürzt. Wer sollte es wagen, der Königin etwas anzutun? Esther fährt fort: „Wir sind verkauft worden, ich und mein Volk, um vertilgt, getötet und vernichtet zu werden. Wenn wir nun lediglich zu Sklaven und lediglich zu Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen. Aber die Bedrängnis i st nicht angebracht, wenn sie dem König zum Schaden gereicht“ (Esther 7:4). Esther nennt die Dinge beim Namen, gibt aber gleichzeitig zu verstehen, dass sie nichts gesagt hätte, wenn ihrem Volk bloß die Sklaverei drohen würde. Doch dieser Völkermord würde auch den König selbst teuer zu stehen kommen. Wie könnte sie da Stillschweigen bewahren!

Esther hat beispielhafte Überzeugungsarbeit geleistet. Sollte man selbst irgendwann einmal in der Familie oder aber gegenüber einer höhergestellten Person eine heikle Angelegenheit ansprechen müssen, kann einen Geduld kombiniert mit Respekt und Offfenheit ein großes Stück weiterbringen (Sprüche 16:21,23).

Ahasverus will sofort wissen: „Wer ist dieser, und wo ist der, der sich erdreistet hat, auf diese Weise zu tun?“ Esther zeigt auf den Schuldigen und sagt: „Dieser Mann, der Widersacher und  Feind, ist dieser schlechte Haman.“ Die Atmosphäre ist zum Zerreißen gespannt. Haman zuckt zusammen, und dem launischen Monarchen steigt die Zornesröte ins Gesicht. Sein engster Berater hat ihn zu einem Erlass verleitet, der für seine geliebte Frau den Tod bedeutet! Der König stürmt in den Palastgaren hinaus, um sich wieder zu fangen (Esther 7:5-7).

Als hinterhältiger Feigling entlarvt, wirft sich Haman der Königin zu Füßen.  Da kehrt der König zurück und endeckt Haman, wie er Esther auf ihrem Ruhebett anfleht. Empört bezichtigt der König ihn der versuchten Vergewaltigung im eigenen Palast. Hamans letzte Stunde hat geschlagen! Mit verhülltem Gesicht wird er abgeführt. Nun erzählt ein Hofbeamter dem König von dem Galgen, den Haman für Mordechai aufgestellt hat. Augenblicklich gibt Ahasverus den Befehl, Haman selbst darran zu hängen (Esther 7:8-10).

In der heutigen Welt hat man  manchmal das Gefühl, dass es einfach keine Gerechtigkeit mehr gibt. Was Esther angeht, sie verzweifelte nicht, wurde nicht zynisch, verlor nicht das Gottvertrauen. Als der richtige Zeitpunkt gekommen war, ergriff sie mutig das Wort und überließ Jehova den Ausgang der Sache. Damit liefert sie uns ein  nachahmenswertes Beispiel. Jehova hat sich seit Esthers Tagen nicht geändert. Er kann gemeine Intriganten  nach wie vor mit ihren eigenen Waffen schlagen, so wie er es bei Haman tat (Psalm 7:11-16).

 

Sie setzt sich selbstlos für Jehova und sein Volk ein

Endlich erfährt der König, wer Mordechai wirklich ist: nicht nur ein loyaler Untertan, der einen Mordanschlag vereitelt hat, sondern auch Esthers Pflegevater. Ahasverus überträgt ihm Hamans Stellung als erster Minister. Hamans Haus und sein stattliches Vermgen geht an Esther, die Mordechai als Verwalter einsetzt (Esther 8:1,2).

Esther und Mordechai sind in Sicherheit.  Wird sich die Königin nun entspannt zurücklehnen? Dazu müsste sie selbstsüchtig sein, doch das liegt ihr fern. Immerhin verbreitet sich Hamans Erlass wie ein Lauffeuer im ganzen Perserreich. Durch das Pur oder Los hatte Haman die günstigste Zeit für die Ausrottung der Juden ermittelt, was offensichtlich mit Spiritismus zu tun hatte (Esther 9:24-26). Es sind zwar noch Monate bis dahin, aber die Zeit läuft unaufhaltsam ab. Lässt sich das Unglück noch irgendwie abwenden?

Wieder riskiert Esther selbstlos ihr Leben und erscheint unaufgefordert vor dem Königl Diesmal fleht sie ihn unter Tränen an, den grausamen Erlass gegen ihr Volk aufzuheben. Nur: Gesetzte, die im Namen des persischen Monarchen verabschiedet wurden, dürfen nicht mehr geändert werden (Daniel 6:12,15). Der König ermächtigt deshalb Esther und Mordechai, einen weiteren Erlass herauszugeben, um ihre Landsleute zu retten. Mit diesem zweiten Erlass erhalten die Juden das Recht, sich gegen ihre Feinde zu verteidigen. Berittene Kuriere eilen in alle Himmelsrichtungen, um die gute Nachricht zu überbringen. Die Juden können wieder aufatmen (Esther 8:3-16). Überall in dem riesigen Perserreich bewaffnen sie sich  und bereiten sich auf den Kampf vor, was ohne den neuen Erlass undenkbar wäre. Bleibt die entscheidende Frage: Wird „Jehova der Heerscharen“ seinem Volk zum Sieg verhelfen? (1. Samuel 17:45).

Als der Tag schließlich da ist, stehen die Juden bereit. Viele persische Beamte stellen sich auf ihre Seite, nachdem sich überall herumgesprochen hat, dass der Jude Mordechai jetzt erster Minister ist. Jehova schenkt seinem Volk einen überwältigenden Sieg. Und durch die verheerende Niederlage, die er den Feinden bereitet, sollen die Juden zweifellos vor einem grausamen Vergeltungsakt geschützt werden (Esterh 9:1-6).
Fußnote:

Der König räumte den Juden noch einen weiteren Tag ein, an dem sie ihre Feinde endgültig besiegen konnten (Esther 9:12-14). Bis heute feiern die Juden zum Gedenken an diesen Sieg jedes  Frühjahr das Purimfest – benannt nach dem Los, das Haman geworfen hatte.

Außerdem könnte Mordechai niemals gefahrlos das Haus Hamans verwalten, solange die zehn Söhne des Schurken noch am leben sind. Auch sie werden getötet (Esther 9:7-10). Damit erfüllt sich eine biblische Prophezeiung. Gott hatte vorausgesagt, dass die Amalekiter, erbitterte Feinde der Israeliten, vollständig ausgerottet werden sollten (5. Mose 25:17-19). Die Söhne Hamans waren womöglich noch die Allerletzten, die zu diesem verurteilten Volk gehörten.

ergänzender Kasten:
Eine erfüllte Prophezeiung

Als sich  Esther und Mordechai für Gottes Volk starkmachten, erfüllte sich noch eine weitere Prophezeiung. Über 1.200 Jahre zuvor sagte der Patriarch Jakob über einen seiner Söhne voraus: „Benjamin wird, einem Wolf gleich, beständig zerreißen. Am Morgen wird er das erbeutete Tier fressen, und am Abend wird er Beute verteilen“ (!. Mose 49:27). „Am Morgen“ der israelitischen Königsgeschichte machten sich Benjameniter wie König Saul einen Namen als starke Krieger für Jehovas Vollk. „Am Abend“, als die Sonne über der Königslinie Israels bereits untergegangen war, errangen die Benjaminiter Esther und Mordechai einen Sieg über die Feinde Jehovas. Beute verteilten sie insofern, als Hamans immenser Besitz auf sie überging.

Esther trug eine schwere Last auf ihren zarten Schultern. Es war sicherlich nicht leicht, mit köninglichen Erlassen konfrontiert zu werden, bei denen es um Krieg und Todesurteile ging. Doch Jehova wollte sein Volk vor dem Untergang bewahren. Immerhin sollte aus der Nation Israel der Messias kommen, der Hoffnungsträger der ganzen Menschheit (1. Mose 22:18). heute sind wir froh, dass der Messias, Jesus Christus, seinen Nachfolgern verboten hat, sich an Kriegen zu beteiligen (Matthäus 26:52).

Dennoch befinden wir uns in einem Krieg, aber nicht gegen Menschen. Satan lässt nichts unversucht, unser Vertrauen auf Jehova Gott zu erschüttern (2. Korinther 10:3,4). Wie gut ist es da, ein Vorbild wie Esther zu haben! Beweisen wir wie sie Gottvertrauen, indem wir überlegt und mutig Überzeugungsarbeit leisten, mutig handeln und selbstlos für Gottes Volk eintreten.

 

Fragen zum Buch Ester:

  • Warum ließ Mordechai zu, dass Esther einen Nichtjuden heiratete?
    Manche Bibelwissenschaftler sehen Mordechai als Opportunisten, der durch Esthers Heirat zu Ansehen kommen wollte. Doch diese Annahme entbehrt jeder Grundlage.  Als gottesfürchtiger Jude konnte Mordechai eine solche Verbindung nicht befürworten (5. Mose 7:3). Nach jüdischer Überlieferung versuchte er sogar, die Eheschließung zu verhindern. Allerdings hatten er und Esther wohl kaum eine Wahl. Schließlich lebten sie als Ausländer in einem Land, das von einem Alleinherrscher im Rang eines Gottes regiert wurde. Im Nachhinein zeigte es sich jedoch, dass Jehova Esthers Stellung als Königin nutzen konnte, um sein Volk vor dem Untergang zu bewahren (Esther 4:14).
  • Warum kommt der Gottesname Jehova im Buch Esther nicht vor?
    Offensichtlich war es Mordechai, der im Auftrag Gottes das Bibelbuch Esther schrieb. Möglicherweise wurde das Buch zunächst zu den amtlichen Aufzeichnungen der Perser gelegt, ehe man es nach Jerusalem mitnahm. Wäre der Name Jehova darin vorgekommen, hätten persische Götzendiener das Buch womöglich vernichtet. Eins steht jedenfalls fest: Bei den Ereignissen, die im Buch Esther geschildert werden, muss Jehova die Hand im Spiel gehabt haben. Interessanterweise ist der Gottesname im hebräischen Text mehrmals in einer Art Akrostichon verborgen. Dabei sind die Formulierungen offensichtlich so gewählt, dass die Anfangs- und Ensbuchstaben von vier aufeinanderfolgenden Wörtern den Namen Gottes ergeben (Esther 1:20, Fußnote).
  • Ist das Buch Esther historisch ungenau?
    Dieser Vorwurf wird von Biblkritikern erhoben. Doch einige Bibelwissenschaftler bescheinigen dem Schreiber des Buches eine bemerkenswert detaillierte Kenntnis des Könighauses, der Architektur und des Brauchtums von Persien. Zwar gibt es bis heute k eine außerbiblischen Hinweise auf Königin Esther, aber sie wäre auch  nicht die erste königliche Persönlichkeite, die in amtlichen Verzeichnissen nicht auftaucht. Außerdem lässt sich sehr wohl belegen, dass ein Mann namens Marduka (persisch für Mordechai) in der Zeit, die im Buch Esther behandelt wird, Hofbeamter in Susa war.
Jule | 10.28.11 | biblische Personen, Esther, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Sprüche 17 – 21 (Hoffnung für alle) – Lesung für die PDS

Sprüche 17

Weisheit lässt sich nicht erkaufen

1 tLieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!

2 Ein fähiger Diener ist höher angesehen als ein nichtsnutziger Sohn, ja, er wird zusammen mit den anderen Söhnen zum Erben eingesetzt.

3 tGold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, prüft allein der Herr.

4 Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.

5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.

6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.

7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem zuverlässigen Menschen!

8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.

9 tWer über die Fehler anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.

10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!

11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffent.

12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!

13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.

14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie gestautes Wasser, das plötzlich losbricht – darum lass es gar nicht erst so weit kommen!

15 tGott verabscheut es, wenn der Schuldige für unschuldig erklärt und der Unschuldige verurteilt wird.

16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen – er hat ja doch keinen Verstand!

17 tAuf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder.

18 tWer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!

19 tDer Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinaus will, wird tief fallent.

20 Ein Heuchler hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt ins Unglück.

21 Wer einen nichtsnutzigen und charakterlosen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.

22 tEin fröhlicher Mensch lebt gesund; wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird krank und kraftlos.

23 tEin gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.

24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber die Gedanken des Dummkopfes sind sprunghaft; er denkt nichts zu Ende und kommt auch zu nichtst.

25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern Ärger und Enttäuschung.

26 tEs ist empörend, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; und wenn ein anständiger Mann Prügelstrafe bekommt, wird das Recht missachtet.

27 tEin weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.

28 tSogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!

Sprüche 18

Worte haben Macht

1 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; heftig wehrt er sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.

2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.

3 Wer sich von Gott lossagt, wird zwangsläufig schuldig, Schuld aber bringt Schande und Hohn.

4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.

5 tEin Richter tut Unrecht, wenn er den Schuldigen begnadigt und den Unschuldigen verurteilt.

6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.

7 tEin Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.

8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, richtet genauso viel Schaden an wie einer, der alles zerstört.

10 tGott, der Herr, ist wie eine starke Festung: Wer auf ihn vertraut, ist in Sicherheit.

11 tDer Reiche bildet sich ein, sein Besitz würde ihn schützen wie eine hohe Stadtmauer.

12 tStolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.

13 Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.

14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.

15 Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.

16 Ein Geschenk eröffnet viele Möglichkeiten, sogar den Zugang zu einflussreichen Menschen.

17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint Recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.

18 tBei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide gleich stark und einflussreich sind.

19 Ein Freund, den du enttäuscht hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.

20 tDu musst mit den Folgen deiner Worte leben – seien sie nun gut oder böse.

21 Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich.

22 tWer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte Gottes.

23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.

24 tViele so genannte Freunde schaden dir nur, aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.

Sprüche 19

Hilf den Armen!

1 Lieber arm und ehrlich als ein selbstherrlicher Dummkopf, der Lügen verbreitet!

2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt.

3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Schuld, macht dann aber Gott dafür verantwortlich!

4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.

5 tWer als Zeuge einen Meineid schwört, wird bestraft; für ihn gibt es kein Entrinnen.

6 tEinflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.

7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich – noch mehr halten seine Bekannten sich von ihm fern. Er erinnert sich an ihre Versprechungen, aber sie sind wertlos geworden.

8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.

9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.

10 Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem leichtsinnigen und oberflächlichen Menschen – noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.

11 tEin vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.

12 tDer Zorn eines Königs jagt Angst ein wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.

13 tEin nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine ewig nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein ständig tropfendes Dach.

14 tHaus und Besitz kann man von den Eltern erben; aber eine vernünftige Frau schenkt nur Gott, der Herr.

15 tEin Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.

16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.

17 tWer den Armen etwas gibt, gibt es Gott, und Gott wird es reich belohnen.

18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, solange sie noch jung sindt, aber lass dich nicht dazu hinreißen, sie zu misshandelnt!

19 tWer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du versuchst, ihn zu beschwichtigen, machst du alles nur noch schlimmer!

20 Höre auf guten Rat, und nimm Ermahnung an, damit du endlich weise wirst!

21 tDer Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was Gott will.

22 tWer freigebig und gütig ist, wird von allen geschätzt; und besser ein Armer als ein Betrüger.

23 Wer Gott achtet und ehrt, hat ein gutes Leben. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.

24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!

25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.

26 tWer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein gemeiner und nichtsnutziger Mensch.

27 Wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst – dann hör doch gar nicht erst darauf!

28 tEin betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; die Worte eines gewissenlosen Menschen säen Unheil und Verderben.

29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des überheblichen Besserwissers gehört der Stock!

Sprüche 20

Ein Menschenkenner durchschaut die Gedanken

1 tEin Biertrinker wird unangenehm laut, und ein Weinsäufer redet Blödsinn; wer sich betrinkt, ist unvernünftig!

2 tVor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.

3 tEs ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

4 tWer faul ist, kümmert sich nicht um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.

5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!

8 Wenn der König Gericht hält, deckt er jedes Unrecht auf.

9 tWer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen.«?

10 tGott verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.

11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.

12 Gott hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.

13 tLiebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Steh früh genug auf, damit du immer genug zu essen hast!

14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.

15 tWorte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.

16 tWenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

17 tWas man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar angenehm sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.

18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum überlege gut, bevor du in einen Kampf ziehst!

19 tWer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

20 tWer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.

22 tNimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

23 tGott verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

24 tGott lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch sein Leben überblicken?

25 tWer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, bringt sich selbst in ausweglose Schwierigkeiten.

26 Ein weiser König entdeckt die Verbrecher und gibt ihnen eine harte Strafet.

27 Gott, der Herr, gab dem Menschen den Verstand,t damit er seine innersten Gedanken und Gefühle überprüfen kann.

28 Wenn ein König freundlich und zuverlässig ist, dann steht seine Regierung fest und sicher.

29 tDer Schmuck junger Menschen ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.

30 Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit – sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.

Sprüche 21

Wer auf Gott hört, ist auf dem richtigen Weg

1 Wie man Wasser durch Kanäle in die gewünschte Richtung leitet, so lenkt Gott die Gedanken des Königs, wohin er will.

2 Der Mensch hält das, was er tut, für richtig; aber Gott, der Herr, prüft, warum der Mensch das tut.

3 tGott will, dass die Menschen gut und gerecht miteinander umgehen; das ist ihm viel lieber als ihre Opfergaben.

4 Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sicht.

5 Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.

6 Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.

7 Wer Gott missachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, schadet sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.

8 Verschlungen und undurchsichtig sind die Wege des Menschen, der Schuld auf sich geladen hat; der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.

9 tLieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

10 Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; sogar sein Nachbar kann von ihm kein Mitgefühl erwarten.

11 Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.

12 Der gerechte Gottt achtet auf alle, die ihn ablehnen, und stürzt sie ins Unglück.

13 Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.

14 tWenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.

15 Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.

16 Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, auf den wartet der Tod!

17 tWer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm – ein aufwendiges Leben hat noch keinen reich gemacht!

18 Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.t

19 tLieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer schlecht gelaunten Frau, die ständig nörgelt!

20 Ein weiser Mensch kann mit seinem Reichtum gut umgehen, ein Dummkopf aber verschleudert ihn sofort.

21 Wer freundlich ist und andere gerecht behandelt, hat ein erfülltes Leben, er findet Anerkennung und Ehre.

22 Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und alle Befestigungen niederreißen, auf die sich die Einwohner verlassen.

23 tÜberlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!

24 tWer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, ist überheblich und eingebildet.

25 Ein Faulpelz hat viele Wünsche, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger krumm zu machen. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.

26 Den ganzen Tag überlegt er, wie er für sich etwas bekommen kann; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.

27 tGott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.

28 tEinem falschen Zeugen wird man auf Dauer nicht glauben; wer aber bei der Wahrheit bleibt, wird immer wieder angehört.

29 Wer Gott missachtet, will durch ein überhebliches Gesicht Sorglosigkeit vortäuschen; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.

30 Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen Gott gerichtet sind.

31 Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten – den Sieg schenkt Gott allein!

Jule | 10.24.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 7 Comments |

Matthäus 16 – 19 (Hoffnung für alle)

Matthäus 16

»Beweise, dass du von Gott kommst!«

1 (Matthäus 12, 38-39; Markus 8, 11-13; Lukas 12, 54-56)
tEines Tages kamen Pharisäer und Sadduzäer, um Jesus auf die Probe zu stellen. Sie verlangten von ihm einen eindeutigen Beweis für seinen göttlichen Auftrag.2-3 Jesus sagte ihnen: »Ihr könnt das Wetter aus den Zeichen am Himmel vorhersagen: Abendrot zeigt gutes Wetter für den nächsten Tag an, Morgenröte bedeutet schlechtes Wetter. Aber was heute vor euren Augen geschieht, das könnt ihr nicht richtig beurteilen!4 tDieses böse, gottlose Volk verlangt einen Beweis. Doch sie werden kein anderes Wunder zu sehen bekommen als das, was an dem Propheten Jona geschah.« Mit diesen Worten ließ Jesus sie stehen und ging weg.

Schlimmer als Hunger

5 (Markus 8, 14-21; Lukas 12, 1)
Als sie an das andere Seeufer gekommen waren, stellten seine Jünger fest, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen.6 Da warnte sie Jesus: »Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!«7 Die Jünger überlegten, was er wohl damit meinte: »Das sagt er bestimmt, weil wir das Brot vergessen haben.«

8 tJesus merkte, worüber sie sprachen, und fragte: »Weshalb macht ihr euch gleich Sorgen, wenn einmal nichts zu essen da ist? Traut ihr mir so wenig zu?9 tWerdet ihr denn nie zur Einsicht kommen? Habt ihr vergessen, dass ich fünftausend Menschen mit fünf Broten gesättigt habe? Und wie viele Körbe habt ihr mit Resten gefüllt?10 tOder denkt an die sieben Brote, die ich an viertausend Menschen verteilt habe! Und wie viel ist damals übrig geblieben!11 Wie kommt ihr auf den Gedanken, dass ich vom Essen rede, wenn ich euch sage: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?«12 Erst jetzt begriffen sie, dass Jesus mit dem Sauerteig die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte.

Wer ist Jesus?

13 (Markus 8, 27-30; Lukas 9, 18-21)
Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?«14 tDie Jünger erwiderten: »Einige meinen, du seist Johannes der Täufer. Andere halten dich für Elia, für Jeremia oder einen anderen Propheten.«

15 »Und für wen haltet ihr mich?«, fragte er sie.16 tDa antwortete Petrus: »Du bist Christus, der von Gott gesandte Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!«17 t»Du kannst wirklich glücklich sein, Simon, Sohn des Jona!«, sagte Jesus. »Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt ein Mensch nicht zu dieser Einsicht.18 tIch sage dir: Du bist Petrust. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und selbst die Macht des Todest wird sie nicht besiegen können.19 tIch will dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du auf der Erde binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.«

20 tDarauf verbot er seinen Jüngern streng, den Leuten zu sagen, dass er der Christus sei.

Jesus spricht zum ersten Mal von seinem Tod

21 (Markus 8, 31-33; Lukas 9, 22)
tWährend dieser Zeit sprach Jesus mit seinen Jüngern zum ersten Mal von seinem Tod: »Wir müssen nach Jerusalem gehen. Dort werden mich die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten foltern und töten. Aber am dritten Tag werde ich von den Toten auferstehen.«22 tDa nahm Petrus ihn zur Seite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen: »Herr, das möge Gott verhindern! So etwas darf dir nicht zustoßen!«23 Aber Jesus wandte sich von ihm ab und rief: »Weg mit dir, Satan! Du willst mich hindern, meinen Auftrag zu erfüllen. Du verstehst Gottes Gedanken nicht, weil du nur menschlich denkst!«

Alles hingeben, um alles zu gewinnen

24 (Markus 8, 34 – 9, 1; Lukas 9, 23-27)
tDanach sprach Jesus zu seinen Jüngern: »Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.25 tWer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.26 tDenn was gewinnt ein Mensch, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst aber dabei Schaden nimmt? Er kann sein Leben ja nicht wieder zurückkaufen!27 tDenn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und jeden nach seinen Taten richten.

28 tUnd ich sage euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie den Menschensohn in seiner Königsherrschaft haben kommen sehen.«

Matthäus 17

Die Jünger erleben Jesu Herrlichkeit

1 (Markus 9, 2-13; Lukas 9, 28-36)
ttSechs Tage später ging Jesus mit Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein.2 tDa wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell.3 Dann erschienen Mose und Elia und redeten mit Jesus.4 Petrus rief: »Herr, hier gefällt es uns! Wenn du willst, werden wir drei Hütten bauen, für dich, für Mose und für Elia.«5 tNoch während er so redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Auf ihn sollt ihr hören.«6 Bei diesen Worten fielen die Jünger erschrocken zu Boden.7 Aber Jesus kam zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf! Fürchtet euch nicht!«8 Und als sie aufsahen, waren sie mit Jesus allein.

9 tWährend sie den Berg hinabstiegen, befahl ihnen Jesus: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«

10 tDa fragten ihn seine Jünger: »Weshalb behaupten die Schriftgelehrten, dass zuerst Elia kommen muss?«11 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben Recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten.12 tDoch ich sage euch: Er ist bereits gekommen, aber man hat ihn nicht erkannt. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Und auch der Menschensohn wird durch sie leiden müssen.«13 Nun erkannten die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht Jesu

14 (Markus 9, 14-29; Lukas 9, 37-43)
Als sie zu der Menschenmenge zurückgekehrt waren, kam ein Mann zu Jesus, fiel vor ihm nieder15 und sagte: »Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er leidet unter schweren Anfällen. Oft stürzt er dabei sogar ins Feuer oder ins Wasser.16 Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihm nicht helfen.«17 Jesus rief: »Warum vertraut ihr Gott so wenig? Warum hört ihr nicht auf ihn? Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt das Kind her zu mir!«18 Jesus bedrohte den bösen Geist. Sofort ließ er von dem Kranken ab, und der Junge war wieder gesund.

19 Als sie später unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«20 t»Weil ihr nicht wirklich glaubt«, antwortete Jesus. »Wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: ›Rücke von hier dorthin!‹, und es würde geschehen. Nichts wäre euch unmöglich!21 Solche Geister können nur durch Gebet und Fasten vertrieben werden.t«

Jesus spricht wieder von seinem Tod

22 (Markus 9, 30-32; Lukas 9, 43-45)
tEines Tages, als Jesus sich mit seinen Jüngern in Galiläa aufhielt, sagte er zu ihnen: »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein.23 Sie werden ihn töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.« Da wurden seine Jünger sehr traurig.

Die Tempelsteuer

24 tBei ihrer Ankunft in Kapernaum kamen die Steuereinnehmer des Tempels zu Petrus und fragten: »Zahlt euer Lehrer keine Tempelsteuer?«25 »Natürlich tut er das«, antwortete Petrus und ging in das Haus, um mit Jesus darüber zu reden. Doch Jesus kam ihm zuvor: »Was meinst du, Petrus, von wem fordern die Könige Abgaben und Steuern, von ihren eigenen Söhnen oder von ihren Untertanen?«26 »Von den Untertanen natürlich«, antwortete Petrus. Jesus erwiderte: »Dann sind die eigenen Söhne also steuerfrei.

27 Doch wir wollen ihnen keinen Anlass geben, uns anzuklagen, darum geh an den See und wirf die Angel aus. Dem ersten Fisch, den du fängst, öffne das Maul. Du wirst darin eine Münze finden, die für deine und meine Abgabe ausreicht. Bezahle damit die Tempelsteuer!«

Matthäus 18

Gott hat andere Maßstäbe

1 (Markus 9, 33-37; Lukas 9, 46-48)
In dieser Zeit fragten die Jünger Jesus: »Wer ist wohl der Wichtigste in Gottes neuer Welt?«

2 Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte3 tund sprach: »Das will ich euch sagen: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in Gottes neue Welt.4 tWer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes neuer Welt.5 tUnd wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«

Lasst euch nicht zum Bösen verleiten!

6 (Matthäus 5, 29-30; Markus 9, 42-48; Lukas 17, 1-2)
»Wer in einem Menschen den Glauben, wie ihn ein Kind hat, zerstört, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden.7 Wehe der Welt, denn sie verführt zum Unglauben! Solche Versuchungen können ja nicht ausbleiben. Aber wehe dem, der daran schuld ist!

8 tDeshalb: Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt und lahm ins ewige Leben als mit gesunden Händen und Füßen ins ewige Feuer.9 Wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg. Es ist besser, einäugig das ewige Leben zu erhalten, als mit beiden Augen ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.«

Jesus sucht Verlorene

10 (Lukas 15, 3-7)
t»Hütet euch davor, hochmütig auf die herabzusehen, die euch gering erscheinen. Denn ich sage euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel.t

12 Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und eins läuft ihm davon, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen?13 Und ich versichere euch: Wenn er es endlich gefunden hat, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten.14 Ebenso will mein Vater nicht, dass auch nur einer, und sei es der Geringste, verloren geht.«

Einander ermahnen

15 (Lukas 17, 3)
t»Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu ihm und sag ihm, was er falsch gemacht hat. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder zurückgewonnen.16 tWill er davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird die Sache eindeutig bestätigt.17 tWenn dein Bruder auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt er selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle ihn wie einen, der von Gott nichts wissen will und ihn verachtet.

18 tIch versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein.

19 tAber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und darin übereinstimmen, dann wird er es ihnen geben.20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner

21 (Lukas 17, 4)
Da fragte Petrus: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?«22 t»Nein«, antwortete Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.

23 tMan kann die neue Welt Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte.24 Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete.25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zu bekommen.26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden.

28 Kaum war der Mann frei, ging er zu einem der anderen Verwalter, der ihm einen kleinen Betrag schuldete, packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹30 Aber der Verwalter wollte nicht warten und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er alles bezahlt hätte.

31 Als nun die anderen sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört und berichteten es dem König.32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein hartherziger Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast.33 tHättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben können, so wie ich mit dir?‹34 Zornig übergab er ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte.

35 tAuf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel euch behandeln, wenn ihr euch weigert, eurem Bruder wirklich zu vergeben.«

Matthäus 19

Die Frage nach der Ehescheidung

1 (Markus 10, 1-12; Lukas 16, 18)
Nachdem Jesus das gesagt hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa östlich des Jordan.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, und er heilte ihre Kranken.

3 Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?«

4 tJesus antwortete: »Lest ihr denn die Heilige Schrift nicht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang Mann und Frau schuf und sagte:5 ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹t6 tSie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.«

7 »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde gibt, wenn er sich von ihr trennt?«t8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, weil er euer hartes Herz kannte. Ursprünglich ist es aber anders gewesen.9 tIch sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, bricht die Ehe, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.«

10 Da meinten seine Jünger: »Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!«11 Jesus antwortete: »Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt.12 tManche sind von Geburt an zeugungsunfähig; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten auf die Ehe, um Gott besser dienen zu können. Wer es versteht, der richte sich danach!«

Jesus und die Kinder

13 (Markus 10, 13-16; Lukas 18, 15-17)
Eines Tages brachte man Kinder zu Jesus, damit er sie segnete und für sie betete. Aber die Jünger wollten sie wegschicken.14 tDoch Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt.«15 Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter.

Die Reichen und die neue Welt Gottes

16 (Markus 10, 17-31; Lukas 18, 18-30)
Ein junger Mann kam mit der Frage zu Jesus: »Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?«17 Jesus entgegnete: »Wieso fragst du mich nach dem Guten? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. Du kannst ewiges Leben bekommen, wenn du Gottes Gebote befolgst.«18 »Welche denn?«, fragte der Mann, und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!19 Ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.«t20 »Daran habe ich mich immer gehalten! Was muss ich denn noch tun?«, wollte der junge Mann wissen.

21 tJesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann verkauf, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm, und folge mir nach.«22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg, denn er war sehr reich.

23 tDa sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Eins ist sicher: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes neue Welt zu kommen.24 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes neue Welt kommt.«25 Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten sich: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«26 tJesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«

27 tJetzt fragte Petrus: »Aber wie ist es nun mit uns? Wir haben doch alles aufgegeben und sind mit dir gegangen. Was bekommen wir dafür?«28 tJesus antwortete: »Das sollt ihr wissen, die ihr mit mir geht: Wenn der Menschensohn auf dem Thron der Herrlichkeit sitzen und über Gottes neue Welt herrschen wird, werdet ihr ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.29 Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Frau, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen, wird dies alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben empfangen.

30 tViele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«

Jule | 10.19.11 | allgemeines, Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 8 – 11 (Hoffnung für alle)

Matthäus 8

Jesus heilt einen Aussätzigen

1 (Markus 1, 40-45; Lukas 5, 12-16)
Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg.2 Da kam ein Aussätziger und fiel vor Jesus nieder: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!«

3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Ich will es tun! Sei gesund!« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt.4 tDa befahl ihm Jesus: »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester, und lass dich von ihm untersuchen. Bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat.t So werden die Priester sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.«

Ein römischer Hauptmann vertraut Jesus

5 (Lukas 7, 1-10; 13, 28-30; Johannes 4, 46-53)
Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein römischer Hauptmann zu ihm6 und sagte: »Herr, heile meinen Diener! Er liegt gelähmt im Bett und leidet entsetzlich.«7 Jesus antwortete: »Ich will mitkommen und ihn heilen.«8 tDer Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.9 Auch ich habe Vorgesetzte, denen ich gehorchen muss, und ich erteile selbst Befehle an meine Soldaten. Wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, dann geht er. Befehle ich einem anderen: ›Komm!‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies!‹, dann führt er meinen Auftrag aus.«

10 Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Er sagte zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: »Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet.11 tUnd ich sage euch: Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern.12 Aber die ursprünglich für Gottes neue Welt bestimmt waren, werden in die tiefste Finsternis hinausgestoßen, wo es nur Heulen und ohnmächtiges Jammern geben wird.«

13 tDann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, ist Wirklichkeit geworden.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund.

Viele werden geheilt

14 (Markus 1, 29-34; Lukas 4, 38-41)
tAls Jesus in das Haus des Petrus kam, lag dessen Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett.15 tJesus ergriff ihre Hand, und sofort war das Fieber verschwunden. Sie konnte sogar aufstehen und für ihre Gäste sorgen.

16 Am selben Abend brachte man viele von Dämonen beherrschte Menschen zu Jesus. Er brauchte nur ein Wort zu sagen, und die Besessenen wurden frei und alle Kranken geheilt.17 Dies geschah, damit sich die Vorhersage des Propheten Jesaja erfüllte: »Er nahm unsere Leiden auf sich und heilte unsere Krankheiten.«t

Nachfolge duldet keinen Aufschub

18 (Lukas 9, 57-62)
Als Jesus merkte, dass die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, ließ er sich von seinen Jüngern über den See an das andere Ufer rudern.19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: »Lehrer, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin!«20 tJesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«

21 tEiner, der zu seinen Jüngern gehörte, bat Jesus: »Herr, ich will erst noch meinen Vater bestatten, aber dann möchte ich mit dir ziehen.t«22 Doch Jesus erwiderte: »Komm jetzt mit mir, und überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

Herr über Wind und Wellen

23 (Markus 4, 35-41; Lukas 8, 22-25)
Danach stieg Jesus in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg.24 Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief.25 Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«26 tJesus antwortete: »Warum habt ihr Angst? Habt ihr denn kein Vertrauen zu mir?« Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.

27 Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Von Dämonen beherrschte Menschen werden frei

28 (Markus 5, 1-20; Lukas 8, 26-39)
Als Jesus am anderen Seeufer die Gegend um Gadara erreichte, liefen ihm zwei Männer entgegen, die von Dämonen beherrscht wurden. Sie hausten in Grabhöhlen und waren so gefährlich, dass sich niemand in ihre Nähe wagte.29 tSie fingen an zu schreien: »Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du gekommen, um uns schon jetzt zu quälen?«

30 In einiger Entfernung wurde eine große Schweineherde gehütet.31 Die Dämonen baten ihn: »Wenn du uns schon austreibst, dann lass uns wenigstens in diese Schweineherde fahren!«32 Jesus befahl ihnen: »Ja, fort mit euch!« Da ließen die Dämonen die Männer frei, bemächtigten sich der Schweine, und die ganze Herde stürzte den Abhang hinunter und ertrank im See.

33 Verstört flohen die Hirten in die Stadt und erzählten, wie die Besessenen befreit worden waren.

34 Nun liefen alle Leute aus der Stadt Jesus entgegen. Sie baten ihn, ihre Gegend wieder zu verlassen.

Matthäus 9

Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben

1 (Markus 2, 1-12; Lukas 5, 17-26)
tJesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohntet.2 tDort brachten sie auf einer Trage einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Hab keine Angst, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.«

3 t»Dieser Gotteslästerer!«, dachten sich einige Schriftgelehrte.4 tJesus durchschaute sie und fragte: »Warum habt ihr so böse Gedanken?5 Ist es leichter zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben!‹ oder diesen Gelähmten zu heilen?6 tAber ich will euch zeigen, dass der Menschensohn die Macht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben!« Und er forderte den Gelähmten auf: »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!«7 Da stand der Mann auf und ging nach Hause.8 Als die Leute das sahen, erschraken sie. Sie lobten Gott, der den Menschen so große Macht gegeben hatte.

Der Zolleinnehmer Matthäus

9 (Markus 2, 13-17; Lukas 5, 27-32)
tAls Jesus durch die Stadt ging, sah er den Zolleinnehmer Matthäus am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: »Komm, geh mit mir!« Sofort stand Matthäus auf und folgte ihm.

10 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus hatte viele Zolleinnehmer eingeladen und andere Leute mit schlechtem Ruf.11 t»Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchem Gesindel ab?«, fragten die Pharisäer seine Jünger.12 Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken!13 tBegreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: ›Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid.‹t Ich bin gekommen, um Menschen in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, die ohne ihn leben – und nicht solche, die sich sowieso an seine Gebote halten.«

Neue Formen für das neue Leben

14 (Markus 2, 18-22; Lukas 5, 33-39)
tEines Tages kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: »Warum fasten deine Jünger eigentlich nicht wie wir und die Pharisäer?«15 tJesus fragte: »Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.

16 Niemand flickt ein altes Kleid mit neuem Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer.17 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche! Nur so bleibt beides erhalten.«

Macht über Krankheit und Tod

18 (Markus 5, 21-43; Lukas 8, 40-56)
Als Jesus noch mit ihnen redete, kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber du kannst sie wieder lebendig machen. Komm doch und leg deine Hände auf sie!«

19 Während Jesus mit seinen Jüngern zum Haus des Mannes ging,20 tberührte eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten heimlich eine Quaste seines Gewandes.21 tDenn sie dachte: »Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.«22 tJesus drehte sich um, sah sie an und sagte: »Sei unbesorgt, meine Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen.« Im selben Augenblick war die Frau gesund.

23 Jesus kam zum Haus des Synagogenvorstehers. Als er den Tumult der Leute sah und die Trauermusik hörte, sagte er:24 t»Geht alle hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus.25 tAls die Leute endlich hinausgetrieben waren, trat Jesus in das Zimmer des Mädchens und nahm die Hand des Kindes. Da stand das Mädchen auf und war gesund.26 Die Nachricht davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Gegend.

Blinde sehen

27 tAls Jesus weiterging, liefen ihm zwei Blinde nach und schrien: »Du Sohn Davids! Hilf uns doch!«28 Sie folgten ihm bis in das Haus, in dem er wohnte. Jesus fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« »Ja, Herr!«, antworteten sie.29 tDa berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr mir zutraut, das soll sich erfüllen.«30 tSofort konnten sie sehen. Jesus aber befahl ihnen nachdrücklich: »Niemand darf von eurer Heilung erfahren.«31 Trotzdem gingen sie los und erzählten in der ganzen Gegend von Jesus.

Jesus heilt – der Widerstand wächst

32 Als die beiden gegangen waren, brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem bösen Geist beherrscht wurde.33 tJesus trieb diesen Dämon aus, und sofort konnte der Mann reden. Darüber wunderten sich die Leute sehr und riefen: »So etwas haben wir in Israel noch nie erlebt!«

34 tAber die Pharisäer redeten ihnen ein: »Er hat seine Macht vom Obersten aller Dämonen bekommen, darum kann er die Menschen von bösen Geistern befreien.«

Jesus hat Mitleid mit den Menschen

35 (Markus 6, 34; Lukas 10, 2)
tDanach zog Jesus durch die Städte und Dörfer. Er sprach in den Synagogen und verkündete überall im Land die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt. Wohin er auch kam, heilte er alle Krankheiten und Leiden.36 tAls er die vielen Menschen sah, hatte er großes Mitleid mit ihnen. Sie waren hilflos und verängstigt wie eine Schafherde ohne Hirte.

37 »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter«, sagte Jesus zu seinen Jüngern.

38 »Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen!«

Matthäus 10

Die zwölf Apostel

1 (Markus 3, 13-19; Lukas 6, 13-16; Apostelgeschichte 1, 13)
In dieser Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Macht, böse Geister auszutreiben und die Kranken und Leidenden zu heilen.

2 tDas sind die Namen der zwölf Apostel: Simon, den man auch Petrus nannte, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;3 tPhilippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der ehemalige Zolleinnehmer; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus;4 tSimon, der ehemalige Freiheitskämpfer, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.

Der Auftrag an die Apostel

5 (Markus 6, 7-11; Lukas 9, 1-6; 10, 3-12)
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gab ihnen folgenden Auftrag: »Geht nicht zu den Nichtjuden oder in die Städte der Samariter,6 tsondern geht nur zu den Menschen aus dem Volk Israel, die sich von Gott entfernt haben. Sie sind wie Schafe, die ohne ihren Hirten verloren sind.7 tIhnen sollt ihr diese Nachricht bringen: ›Jetzt beginnt Gottes neue Welt!‹

8 tHeilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige gesund und treibt Dämonen aus!
Tut alles, ohne etwas dafür zu verlangen, denn ihr habt auch die Kraft dazu ohne Gegenleistung bekommen.9 Nehmt kein Geld mit auf die Reise, weder Goldstücke noch Silber- oder Kupfermünzen,10 tauch keine Tasche, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstock. Denn weil ihr den Menschen dient, sollen sie für euch sorgen.

11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemanden, der würdig ist, euch aufzunehmen. Dort bleibt, bis ihr weiterzieht.12 Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann sagt: ›Friede sei mit euch!‹13 Wenn seine Bewohner euch und eure Botschaft annehmen,t so wird der Friede, den ihr bringt, in diesem Haus bleiben. Tun sie dies nicht, so wird der Friede nicht bei ihnen sein.

14 tWenn ihr in einer Stadt oder in einem Haus nicht willkommen seid und man eure Botschaft nicht hören will, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasstt.15 tIch sage euch: Den Einwohnern von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als den Menschen einer solchen Stadt.«

Jünger müssen mit Widerstand rechnen

16 (Markus 13, 9-13;Lukas 12, 11-12; 21, 12-19)
t»Hört mir zu: Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, aber ohne Verschlagenheit wie Tauben.17 tNehmt euch in Acht vor den Menschen! Denn sie werden euch vor die Gerichte zerren, und in den Synagogen wird man euch auspeitschen.18 tNur weil ihr zu mir gehört, werdet ihr vor Machthabern und Königen verhört werden. Dort werdet ihr meine Botschaft bezeugen, denn sie und alle Völker müssen von mir erfahren.

19 tWenn sie euch vor Gericht bringen, braucht ihr euch nicht darum zu sorgen, was ihr aussagen sollt! Denn zur rechten Zeit wird Gott euch das rechte Wort geben.20 Nicht ihr werdet es sein, die Rede und Antwort stehen, sondern der Geist eures Vaters im Himmel wird durch euch sprechen.

21 In dieser Zeit wird ein Bruder den anderen dem Henker ausliefern. Väter werden ihre eigenen Kinder anzeigen. Kinder werden gegen ihre Eltern vorgehen und sie hinrichten lassen.22 tAlle Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet.

23 tWenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere. Ich versichere euch: Noch ehe ihr meinen Auftrag in allen Städten Israels ausgeführt habt, wird der Menschensohn kommen.24 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer, und ein Diener hat es nicht besser als sein Herr.25 tSie können zufrieden sein, wenn es ihnen genauso geht wie ihren Lehrern und Herren. Wenn sie aber den Herrn des Hauses schon Obersten Teufelt genannt haben, was werden sie erst zu seinen Angehörigen sagen?«

Habt keine Angst vor den Menschen!

26 (Lukas 12, 2-9; Markus 8, 38)
»Fürchtet euch nicht vor denen, die euch bedrohen. Denn jetzt kommt bald die Zeit, in der das Verborgene ans Licht kommt und alle Geheimnisse enthüllt werden.27 Was ich euch im Dunkeln sage, das gebt am helllichten Tag weiter! Was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft vor aller Welt laut hinaus!28 tHabt keine Angst vor den Menschen, die zwar den Körper, aber nicht die Seele töten können! Fürchtet vielmehr Gott, der Leib und Seele in der Hölle vernichten kann.

29 Welchen Wert hat schon ein Spatz auf dem Dach? Man kann zwei von ihnen für einen Spottpreis kaufen! Trotzdem fällt keiner tot zur Erde, wenn es euer Vater nicht will.30 Bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31 tDarum habt keine Angst! Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm.

32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde ich mich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen.33 tWer aber vor den Menschen nicht zu mir steht, zu dem werde ich auch vor meinem Vater im Himmel nicht stehen.«

Konsequenzen der Nachfolge

34 (Lukas 12, 51-53; 14, 26-27;Markus 8, 34-35; Johannes 12, 25)
»Meint nur nicht, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Kampf!35 tIch werde Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegertochter und Schwiegermutter gegeneinander aufbringen.36 Die schlimmsten Feinde werden in der eigenen Familie sein.

37 tWer seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.38 tUnd wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht zu mir gehören.39 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer es aber für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.«

Nichts bleibt ohne Lohn

40 (Markus 9, 41; Lukas 10, 16;Johannes 13, 20)
t»Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt Gott auf, der mich gesandt hat.41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil Gott diesen beauftragt hat, der wird auch wie ein Prophet belohnt werden. Und wer einen Menschen aufnimmt, weil dieser nach Gottes Willen lebt, wird denselben Lohn wie dieser empfangen.

42 tWer einen meiner unbedeutendsten Jünger auch nur mit einem Schluck kaltem Wasser erfrischt, weil dieser zu mir gehört, der wird seinen Lohn erhalten. Darauf könnt ihr euch verlassen!«

Matthäus 11

1 Nachdem Jesus seinen zwölf Jüngern diese Anweisungen gegeben hatte, zog er weiter, um die Menschen in den Städten des Landes zu lehren und ihnen die rettende Botschaft zu verkünden.

Jesus und Johannes der Täufer

2 (Lukas 7, 18-30)
tJohannes der Täufer saß zu der Zeit im Gefängnis und hörte dort von den Taten Jesu Christi. Er schickte seine Jünger mit der Frage zu Jesus:3 t»Bist du wirklich der Retter, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?«

4 Jesus antwortete: »Geht zu Johannes zurück und erzählt ihm, was ihr hört und seht:5 tBlinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet.6 Und sagt ihm: Glücklich ist jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt.«

7 tAls die Jünger des Johannes gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menschen, die sich um ihn versammelt hatten, und fragte: »Was habt ihr von Johannes erwartet, als ihr zu ihm in die Wüste hinausgegangen seid? Wolltet ihr ein Schilfrohr sehen, das bei jedem Windhauch hin- und herschwankt?8 Oder wolltet ihr einen Mann in vornehmer Kleidung sehen? Dann hättet ihr in die Königspaläste gehen müssen!9 tOder wolltet ihr einem Propheten begegnen? Ja, Johannes ist ein Prophet, und mehr als das.10 Er ist der Mann, von dem es in der Heiligen Schrift heißt: ›Ich sende meinen Boten dir voraus, der dein Kommen ankündigt und die Menschen darauf vorbereitet.‹t11 Ja, ich versichere euch: Von allen Menschen, die je geboren wurden, ist keiner bedeutender als Johannes der Täufer. Trotzdem ist der Geringste in Gottes neuer Welt größer als er.12 Seit Johannes der Täufer da ist, beginnt Gottes neue Welt, wenn auch andere das mit Gewalt verhindern wollen.13 Das ganze Gesetz und die Propheten bis hin zu Johannes haben darauf hingewiesen.14 tWenn ihr es begreifen könnt: Johannes ist Elia, dessen Kommen angekündigt wurde.15 Hört genau auf das, was ich euch sage.«

Jesu Urteil über seine Zeitgenossen

16 (Lukas 7, 31-35; 10, 13-15)
»Wie soll ich die Menschen von heute beschreiben? Sie sind wie spielende Kinder auf der Straße, die ihren Freunden zurufen:17 ›Wir haben Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt. Dann haben wir Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.‹18 tJohannes fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt: ›Der ist ja von einem bösen Geist besessen!‹19 tNun ist der Menschensohn gekommen, isst und trinkt wie jeder andere, und ihr beschimpft ihn: ›Er frisst und säuft, und seine Freunde sind die Zolleinnehmer und anderes Gesindel!‹ Doch wie Recht die Weisheit Gottes hat, erweist sich in dem, was sie bewirkt.«

20 Dann drohte Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte und die trotzdem nicht zu Gott umgekehrt waren:21 tt»Weh euch, ihr Einwohner von Chorazin und Betsaida! Wenn die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den nichtjüdischen Städten Tyrus oder Sidon geschehen wären, ihre Einwohner hätten längst Trauerkleider angezogen, sich Asche auf den Kopf gestreut und wären zu Gott umgekehrt!22 Das kann ich euch versichern: Am Tag des Gerichts wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!23 tUnd du, Kapernaum, wirst du etwa zum Himmel erhoben werden? Nein, zur Hölle wirst du fahren! Wenn die Taten, die du erlebt hast, in Sodom geschehen wären, die Stadt würde noch heute stehen.24 tDarauf kannst du dich verlassen: Es wird Sodom am Gerichtstag besser ergehen als dir!«

Die neue Lebensordnung

25 (Lukas 10, 21-22)
tJesus betete: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich danke dir, dass du die Wahrheit vor den Klugen und Gebildeten verbirgst und sie den Unwissenden enthüllst.26 Ja, Vater, so entspricht es deinem Willen.27 tMein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn zeigt.

28 tKommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.29 Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben.

30 tMir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.«

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |