Sprüche 27 – 31
Sprüche 27
Liebe, die offen zurechtweist
1 tBrüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst, denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!
2 Überlass es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!
3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer – aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!
4 Heftiger Zorn und große Wut sind grausam – gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!
5 tLiebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.
6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.
7 Wer satt ist, will auch den besten Honig nicht mehr sehen; dem Hungrigen aber schmeckt sogar das Bittere süß.
8 Wer seine Heimat verlässt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.
9 Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch angenehmer und wertvoller ist der gute Rat eines Freundes.
10 tVerlass niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.
11 Sei verständig, mein Sohn! Damit machst du mir Freude, und ich kann denen entgegentreten, die meine Arbeit verachten.
12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.
13 tWenn jemand so unüberlegt war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann nimm von seinem Besitz etwas als Pfand!
14 Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.
15 tEine Frau, die ständig nörgelt, ist so unerträglich wie ein tropfendes Dach bei Dauerregen!16 Sie zum Schweigen zu bringen, ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!
17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.
18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.
19 Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst!
20 tDer Abgrund des Totenreiches ist unersättlich – ebenso die Augen des Menschen: sie wollen immer mehr!
21 tGold und Silber werden im Ofen und im Tiegel geprüft, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.
22 Du kannst einen Unverständigen noch so lange schlagent – seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausprügeln!
23 tKümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen,24 denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen!25 Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen!26 Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land.
27 Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.
Sprüche 28
Glücklich ist, wer Gott gehorcht
1 Wer sich von Gott losgesagt hat, ist auf der Flucht, auch wenn niemand ihn verfolgt; wer aber Gott gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe.
2 Wenn ein Volk sich in Schuld verstrickt, dann spielen viele sich als Herrscher auf. Aber durch einen vernünftigen und einsichtsvollen Mann an der Spitze herrschen Recht und Ordnung.
3 Ein Armer, der die Armen ausbeutet, ist so schrecklich wie ein Unwetter, das den Ackerboden wegschwemmt und die Ernte verdirbt.
4 tWer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.
5 Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt.
6 tLieber arm sein und ehrlich leben, als reich sein und betrügen!
7 Ein junger Mann, der das Gesetz Gottes beachtet, ist klug. Wer aber mit Verschwendern Umgang pflegt, macht seinen Eltern Schande.
8 tWer seinen Reichtum durch Aufpreis und Zinsen vermehrt, muss sein Vermögen einmal dem überlassen, der den Armen hilft.
9 tWer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!
10 tWer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.
11 Der Reiche hält sich selbst für klug, aber ein Armer, der Verstand besitzt, durchschaut ihn.
12 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.
13 tWer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.
14 Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen.
15 Ein Herrscher, der Gott missachtet, gleicht einem brüllenden Löwen und einem gereizten Bären – ein armes Volk ist machtlos gegen ihn!
16 Ein Machthaber ohne Verstand beutet seine Untergebenen aus; wer aber unehrlich erworbenen Gewinn hasst, der hat ein langes Leben.
17 Ein Mörder ist bis zu seinem Tode immer auf der Flucht – niemand soll ihn dabei aufhalten!
18 tWer ehrlich ist, dem wird immer geholfen; wer aber krumme Wege geht, wird plötzlich zu Fall kommen.
19 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, auf den wartet die Armut!
20 Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft.
21 Es ist nicht gut, parteiisch zu sein; aber manch einer lässt sich schon für einen Bissen Brot zum Unrecht verleiten!
22 tEin neidischer Mensch giert nach Reichtum und weiß nicht, dass Armut über ihn kommen wird!
23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.
24 tWer Vater oder Mutter beraubt und sagt: »Das ist kein Unrecht!«, der ist nicht besser als ein Verbrecher!
25 tHabgier führt zu Streit; wer aber dem Herrn vertraut, dem fehlt nichts.
26 tWer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!
27 tHilf dem Armen, dann wirst du selbst nie Mangel leiden! Wenn du deine Augen vor der Not verschließt, werden viele dich verfluchen.
28 tWenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.
Sprüche 29
Ein Volk braucht weise Menschen
1 tWer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!
2 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, die Herrschaft ausüben, freut sich ein Volk. Wenn aber ein gottloser Herrscher regiert, kann es nur noch stöhnen.
3 tWenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude. Wenn du dich mit Huren einlässt, verschleuderst du dein Vermögen!
4 tWenn ein König das Recht beachtet, lebt sein Volk in Glück und Sicherheit; doch wenn er immer neue Steuern aus ihnen herauspresst, richtet er das Land zugrunde.
5 Wer andere mit schmeichelnden Worten umgarnt, breitet ein Fangnetz vor ihren Füßen aus.
6 Der Böse verstrickt sich immer tiefer in seine Schuld; wer aber Gott gehorcht, singt vor Freude und Glück!
7 tWer Gott liebt, verhilft den Armen zu ihrem Recht; doch der Gottlose empfindet für sie kein Mitgefühl.
8 Spötter bringen die ganze Stadt in Aufruhr, weise Menschen jedoch wenden den Zorn ab.
9 Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben – aber sagen lässt er sich nichts!
10 Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten.
11 tNur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.
12 tWenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört, werden alle seine Untergebenen zu Betrügern!
13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam: Gott gab beiden das Augenlicht!
14 tWenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher.
15 tStrenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.
16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.
17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.
18 Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!
19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen. Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.
20 tKennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!
21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!
22 tWer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!
23 tWer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden; der Bescheidene dagegen wird geehrt.
24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, der muss lebensmüde sein! Er hört den Fluch des Gerichts, aber anzeigen kann er den Räuber nicht.
25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.
26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, doch der Herr allein verschafft jedem Recht!
27 Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.
Sprüche 30
Worte Agurs
1 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn Jakes aus Massa. Dieser Mann sagte:
Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!t2 Denn ich bin dümmer als jeder andere Mensch und besitze keinen Verstand.3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den lebendigen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.
4 tSag mir: Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen? Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt oder die Wassermassen gebändigt? Wer setzte die Grenzen der Erde fest? Wenn du einen solchen Menschen kennst, dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!
5 tWas Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.
6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!
7 tHerr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe:8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!
10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!
11 Was müssen das für Leute sein, die ihren Vater verfluchen und ihre Mutter missachten!
12 Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!
13 Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!
14 Was müssen das für Leute sein, die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten und von der Erde vertilgent!
15 tManche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus.t
Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:t16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.
17 tWer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!
18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte verstehe ich nicht:19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!
20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt:t »Ich habe doch nichts Böses getan!«
21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das Vierte kann es nicht ertragen:22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt,23 twenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.
24 tVier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug:25 die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an;26 die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften;27 die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus;28 die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!
29 Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang:30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat;31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.
32 tWenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!
33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!
Sprüche 31
Worte Lemuels
1 Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Mutter gab sie ihm mit auf den Weg.t
2 Sie sagte:
»Du bist mein Sohn – ich habe Gott um einen Sohn gebeten, und du bist die Antwort! Was soll ich dir raten?3 Lass nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebrachtt!
4 tHöre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein!5 Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen.6 Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind!7 Lasst sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!
8 tDu aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!9 Sprich für sie, und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!«
Ein Loblied auf die tatkräftige Frau
10 tEine tüchtige Frau – wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.
13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.
15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.
17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an!18 Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.
19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst.20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.
23 tIhr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.
24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.
25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.26 tSie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!
28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten:29 »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«
30 tAnmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind – doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!
31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!
Jule
Sprüche 27 – 31
Sprüche 27:5-6
hier haben wir wieder den Punkt mit der Liebe der Eltern und mit falschen Umgang, wo die Freunde uns vielleicht „die Ohren kitzeln“.
Als Jugendlicher ist es oftmals nicht leicht, zu erkennen, dass unsere Eltern uns sehr lieben und dass ihre Verbote oftmals ein Ausdruck tiefster Liebe zu uns sind. Wir denken, sie mögen uns nicht, sonst würden sie uns doch nicht immer alles verbieten, sonst würden sie uns ernst nehmen und unsere Entscheidungen respektieren.
In dieser Wut gehen wir oftmals zu unseren Freunden und heulen uns aus. Da man sich in der Regel immer mit Leuten umgibt, die so denken, wie wir denken – ist ja ganz klar, was nun passiert: Die Freunde bestätigen uns in unserer Wut und sagen, dass unsere Eltern zu hart mit uns sind und wir uns nicht immer alles gefallen lassen müssen. Sie sagen uns vielleicht, dass es unsere Entscheidung ist, was wir mit unserem Leben machen. Dabei vergessen sie aber, dass die Eltern in der Regel weiser sind als die Kinder und dass die Eltern besser beurteilen können, was für ihre Kinder gut ist.
In der Pubertät befinden sich die Jugendlichen ja in einen heftigen Entwicklungsprozess und oftmals kippen ihre ganzen Werte von einem Tag auf dem anderen. Auf einmal sind andere Dinge wichtiger – einfach, weil es nunmal in der Pubertät so ist. Leider bereuen die meisten ihr Verhalten später dann, wenn sie wieder zur Besinnung kommen und wieder klar denken können. Dann würden sie sich vielleicht wünschen, dass ihre Eltern mehr durchgegriffen und sie von dem unüberlegten Schritt zurück gehalten hätten. Aber nun ist es nicht mehr zu ändern und es beeinflusst ihr ganzes Leben.
Sprüche 27:12
Eltern, die ihre Kinder wirklich lieben, nehmen es daher auch in Kauf, für eine Weile „nicht ganz so beliebt“ bei ihren Kindern zu sein, wie sie es gerne wären. Sie vermissen die Zeit, wo man sich gut mit den Kids verstanden hatte, wo man an einem Strang gezogen hatte und sich einig war. Sie haben oftmals ein Problem damit, dass sie ihr Kind nicht mehr wirklich wiedererkennen. Oftmals haben sie das Gefühl, dass dies nicht ihr Kind, sondern eine völlig fremde Person ist.
Gern würden sie sich wieder besser mit ihren Kindern verstehen – sie wünschen sich die guten alten Zeiten wieder herbei. Das wollen die Kids eigentlich auch, aber die möchten es lieber auf der Basis, dass die Eltern ihnen nicht widersprechen und ihnen alles gestatten, was sie sich wünschen. Aber dies können und dürfen wir Eltern nicht, denn wir haben eine Verantwortung für unsere Kinder und auch Jehova gegenüber. Wir haben die Verantwortung, unsere Kinder zu Menschen zu erziehen, die Jehova lieben und sich gern seinen Wünschen unterordnen. Daher müssen sie in manchen Dingen einfach hart bleiben.
Dies bedeutet aber nicht, dass sie wirklich hart sind, auch in ihrem Innern, dass sie ihre Liebe und ihre guten Gefühle für ihre Kinder verloren hätten. Auch wenn dies für euch Jugendliche oftmals so aussehen mag.
Was wisst ihr schon, wie viele Tränen eure Eltern wegen euch vergossen haben? Wie oft sie Jehova ihr Herz ausgeschüttet haben? Wie sehr sie darunter leiden, dass ihr sie auf einmal nicht mehr leiden könnt und ihnen aus dem Weg geht? Welchen Schmerz sie dabei empfinden, wenn ihr den „leichteren Weg“ wählt und zu dem anderen Elternteil zieht, falls eure Eltern geschieden sind? Was wisst ihr davon, wie viele Nächte sie wach liegen und sich Sorgen über euch machen? Wie sie euch vermissen, die Kinder, die sich mal vertrauensvoll an ihre Eltern gewandt hatten, die bewundernd zu ihren Eltern aufgeblickt hatten, sie liebten und „so sein wollten“ wie sie?
Was wisst ihr, wie es in euren Eltern aussieht, wenn sie stark bleiben müssen – weil sie euch lieben und euer ewiges Wohl im Auge haben?
Ja, eure Freunde verstehen euch in eurer momentanen Situation vielleicht besser und sie stärken euch den Rücken, indem sie euch sagen, dass ihr im Recht seid und dass ihr über euch und eure Leben selbst bestimmen könnt. Aber eure Freunde haben leider noch nicht den Weitblick, den eure Eltern haben. Sie sehen nur, dass es euch im Moment schlecht geht, dass ihr darunter leidet, dass eure Eltern euch etwas verbieten, was für euch so wichtig zu sein scheint.
Das sehen wir Eltern auch! Wir sehen auch, dass ihr leidet. Glaubt nicht, dass uns dies egal ist. Wir empfinden sicherlich den gleichen Schmerz wie ihr. Aber im Gegensatz zu euch und euren Freunden sehen wir das große Ganze, wir sehen, wohin das letztendlich führen wird. Darum – und nur darum – müsssen wir oftmals hart bleiben. Aber es tut uns weh, zu sehen, dass ihr euch schlecht fühlt, vielleicht sogar entmutigt seid, weil ihr denkt, wir verstehen euch auf einmal nicht mehr.
Wir verstehen euch, glaubt uns das. Auch wir waren einmal jung. Auch wir waren einmal Kinder. Auch wir haben uns schon mal so gefühlt wie ihr, als unsere Eltern uns Dinge verboten hatten, von denen wir dachten, wir könnten ohne sie nicht glücklich sein.
„Aber wenn ihr das doch wißt, warum verbietet ihr es mir denn dann?“ Ganz einfach, weil wir dich lieben und dein Bestes wollen.
Darum bleiben wir oftmals hart – und weinen uns nächtelang in den Schlaf, weil ihr zur Zeit leider nicht in der Lage seid, dies zu verstehen und zu erkennen, warum wir so handeln.
Bitte denkt einmal darüber nach und ruft es euch in den Sinn, wenn ihr euch von euren Eltern unverstanden und lieblos behandelt fühlt!
Kommentar — 10. November 2011 @ 10:46
Jule
Sprüche 28:9-10
was für ein Spruch!
Jehova hat an seinem Telefon ein Display. Eigentlich ist die Hotline 24 Stunden am Tag besetzt. Er hat immer für uns Zeit, hört uns immer wieder gerne zu und hilft uns, wenn wir ihn darum bitten.
Aber er kann auf dem Display auch sehen, wer ihn anruft und nimmt bei Bedarf einfach nicht ab.
Vielleicht ändert er sogar eine Grundeinstellung: wir haben heute die Möglichkeit, bei unserem ISDN-Telefon einzustellen, dass bestimmte Nummern bei uns garnicht ankommen. Dann können die zig mal bei uns anrufen, aber bei uns klingelt es überhaupt nicht. So werden wir von den Leuten nicht gestört, die uns Böses wollen.
Was, wenn Jehova unsere Nummer bei sich an der Anlage einstellt als „bitte nicht durchstellen – den will ich nicht sprechen“?
Wir haben es selbst in der Hand, denn am Anfang des Verses sagt er ja, dass er dies nur für die Menschen einstellt, die nicht auf ihn hören wollen.
Sobald wir von unserem verkehrten Weg umkehren und wieder auf Jehova hören, wird er diese Filtereinstellung löschen und sein Telefon klingelt wieder, wenn wir ihn anrufen.
Tröstliche Gedanken
Kommentar — 10. November 2011 @ 11:47
Jule
Sprüche 31:10-31
Sprüche 31:10-11 (Luther)
Sprüche 31:11-12 (Schlachter)
halten wir treu zu unserem Ehemann – auch dann, wenn dies für uns Schwierigkeiten bedeutet?
Oder laufen wir weg, wenn es Schwierigkeiten gibt, weil wir denken, wir wären dem nicht gewachsen?
Aus Erfahrung weiß ich, wie schön es ist, ganz fest zu seinem Mann zu halten, ganz besonders dann, wenn er zur Zielscheibe für Angriffe wird. Denn gerade dann braucht er uns ja an seiner Seite. Hatte Jehova die Frau nicht extra dazu geschaffen – als „Gehilfin“?
In Prediger 4:9-12 wird es sehr schön ausgedrückt:
Hier in Prediger wird uns ja auch gezeigt, dass Jehova uns niemals allein lässt. Und wenn es mal schwierig wird, weil wir Probleme innerhalb der Ehe oder Probleme die von Außen kommen, haben – dann ist Jehova ja auch noch da. Er sichert uns zu, dass er der Dritte in unserem Bund sein wird und uns helfen wird, mit den Problemen und Schwierigkeiten fertig zu werden.
Dies tut er allerdings nur dann, wenn wir unser Rolle als Ehefrau auch nachkommen, die ER uns zugedacht hat.
Wir sollten uns immer wieder selbst fragen: „Als war für eine Ehefrau erweise ich mich?“
Kommentar — 10. November 2011 @ 12:03