Jesaja 11 – 16

Jesaja 11

Das Friedensreich des Messias

1 tWas von Davidst Königshaus noch übrig bleibt, gleicht einem alten Baumstumpf. Doch er wird zu neuem Leben erwachen:
Ein junger Trieb sprießt aus seinen Wurzeln hervor.2 tDer Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, ein Geist der Weisheit und der Einsicht, ein Geist des Rates und der Kraft, ein Geist der Erkenntnis und der Ehrfurcht vor dem Herrn.3 tDieser Mann wird den Herrn von ganzem Herzen achten und ehren. Er richtet nicht nach dem Augenschein und fällt seine Urteile nicht nach dem Hörensagen.4 Unbestechlich verhilft er den Armen zu ihrem Recht und setzt sich für die Rechtlosen im Land ein. Sein Urteilsspruch wird die Erde treffen; ein Wort von ihm genügt, um die Gottlosen zu töten.5 Gerechtigkeit und Treue werden sein ganzes Handeln bestimmen.t

6 tDann werden Wolf und Lamm friedlich beieinander wohnen, der Leopard wird beim Ziegenböckchen liegen. Kälber, Rinder und junge Löwen weiden zusammen, ein kleiner Junge kann sie hüten.7 Kuh und Bärin teilen die gleiche Weide, und ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Heu wie ein Rind.8 tEin Säugling spielt beim Schlupfloch der Viper, ein Kind greift in die Höhle der Otter.

9 tAuf dem ganzen heiligen Berg wird niemand etwas Böses tun und Schaden anrichten. Alle Menschen kennen den Herrn, das Wissen um ihn erfüllt das Land wie Wasser das Meer.10 tIn dieser Zeit ist der Trieb, der aus der Wurzel Davidst hervorsprießt, als Zeichen für alle Völker sichtbar. Sie werden nach ihm fragen, und der Ort, an dem er wohnt, wird herrlich sein.

Der Herr wird sein Volk zurückholen

11 tWenn diese Zeit da ist, streckt der Herr noch einmal seine Hand aus, um den Rest seines Volkes zu befreien. Von überall holt er die übrig gebliebenen Israeliten zurück: aus Assyrien, aus Unter- und Oberägypten, aus Äthiopien, aus Elam in Persien, aus Babylonien, aus Hamat in Syrien und von den fernen Inseln und Küsten.12 In allen Ländern richtet er ein Zeichen auf, das seinem Volk den Weg weist. So sammelt er die Menschen, die aus Israel und Juda vertrieben und in die ganze Welt zerstreut wurden. Aus allen Himmelsrichtungen holt er sie zurück.13 tDann verschwindet die alte Eifersucht zwischen Israel und Juda, nie mehr bekämpfen sie sich gegenseitig.14 Gemeinsam ziehen sie nun gegen ihre Feinde in den Kampf: Sie stürzen sich auf die Philister im Westen und plündern die Völker im Osten aus; die Länder der Edomiter und Moabiter nehmen sie in Besitz. Auch die Ammoniter werden sie unterwerfen.15 Der Herr wird den Golf von Suez austrocknen lassen. Dem Euphrat droht er mit geballter Faust und zerteilt ihn mit seinem glühenden Atem in sieben kleine Bäche, die man zu Fuß durchqueren kann.

16 tSo bahnt er seinem Volk den Weg, damit es aus Assyrien heimkehren kann, wie er es damals tat, als die Israeliten aus Ägypten wegzogen.

Jesaja 12

Danklied der Befreiten

1 Am Tag deiner Rettung wirst du, Israel, singen:
»Dich will ich loben, o Herr! Du warst zornig auf mich, doch dein Zorn hat sich gelegt, und du hast mich wieder getröstet.

2 tJa, so ist mein Gott: Er hat mich errettet und mir geholfen, ich vertraue ihm und habe keine Angst. Der Herr allein gibt mir Kraft. Denke ich an ihn, dann beginne ich zu singen, denn er hat mich gerettet.«

3 tSeine Hilfe gleicht einer sprudelnden Quelle. Voller Freude werdet ihr Wasser daraus schöpfen.

4 tAn jenem Tag werdet ihr sagen: »Lobt den Herrn, ruft in die Welt hinaus, wer euer Gott ist! Sagt den Völkern, was er getan hat! Rühmt ihn, und erzählt, wie groß und erhaben er ist!

5 Singt zur Ehre des Herrn, denn er hat wunderbare Taten vollbracht. Das soll auf der ganzen Erde bekannt werden.

6 tIhr Einwohner von Jerusalem, jubelt und singt, denn groß und mächtig ist der heilige Gott Israels, der mitten unter euch wohnt.«

Jesaja 13

Der Herr schickt ein Heer nach Babylon

1 tIn einer Vision gab der Herr dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz, diese Botschaft über die Stadt Babylon:

2 »Stellt ein Feldzeichen auf, oben auf einem kahlen Berg! Ruft die Soldaten, winkt sie herbei, und lasst sie durch die Tore in die Stadt der mächtigen Herren einziehen!3 tIch, der Herr, habe dieses Heer aufgeboten und meine besten Soldaten herbeigerufen, damit sie mein Urteil vollstrecken. Sie jubeln über meine große Macht.«

4 Hört ihr das laute Getöse, das von den Bergen widerhallt? Es ist eine unzählbare Menschenmenge, ganze Völker und Königreiche sind angetreten. Der Herr, der allmächtige Gott, mustert sein Kriegsheer.5 Aus fernen Ländern kommen sie, von weit her: der Herr und seine Truppen, die sein Gerichtsurteil vollstrecken. Sie rücken heran, um das ganze babylonische Reich zu verwüsten.

6 tSchreit vor Angst, denn jetzt naht der Gerichtstag des Herrn, der Allmächtige holt zum Vernichtungsschlag aus.7 Da werden alle vor Angst wie gelähmt sein, jeden wird der Mut verlassen.8 tVon Furcht und Schrecken sind sie gepackt, sie winden sich vor Schmerzen wie eine Frau in den Wehen. Mit totenbleichen Gesichternt starren sie einander hilflos an.

9 Ja, der Gerichtstag des Herrn kommt! An diesem grausamen Tag lässt der Herr seinem glühenden Zorn freien Lauf, er macht die Erde zu einer Wüste und vernichtet die Sünder.10 tDann leuchten am Himmel keine Sterne mehr, den Orion und die anderen Sternbilder sucht man vergeblich. Die Sonne ist schon verdunkelt, wenn sie aufgeht, und auch der Mond scheint nicht mehr.

11 tDer Herr sagt: »Ich werde die ganze Welt bestrafen, weil sie voller Bosheit ist. Die gottlosen Übeltäter erhalten die gerechte Strafe für ihre Verbrechen. Ich mache der Großtuerei aller hochmütigen Menschen ein Ende, ich breche den Stolz der grausamen Tyrannen.12 Nur wenige Menschen werden überleben. Sie werden schwerer zu finden sein als reines Gold, seltener noch als das edelste Gold aus Ofir.«

13 An diesem Tag wird der Himmel erzittern und die ganze Welt ins Wanken geraten, weil der Zorn des Herrn, des allmächtigen Gottes, sie trifft.14 tAlle Menschen laufen dann auseinander wie aufgescheuchte Gazellen, wie eine Schafherde ohne Hirten. Jeder versucht, zurück in seine Heimat und zu seinem Volk zu fliehen.15 Wen man auf der Flucht entdeckt und fasst, der wird mit dem Schwert niedergestochen.16 Vor ihren Augen wird man ihre Kinder zerschmettern, ihre Häuser plündern und ihre Frauen vergewaltigen.

17 tDer Herr sagt: »Ich werde die Meder gegen diese Stadt aufstacheln. Sie lassen sich weder mit Gold noch mit Silber besänftigen.18 Ihre Pfeile werden die jungen Männer durchbohren. Sie bringen sogar Säuglinge erbarmungslos um und haben mit den Kindern kein Mitleid.«

Die Weltstadt Babylon -ein Schlupfwinkel für wilde Tiere

19 tBabylon, heute noch die glanzvollste Stadt aller Königreiche, der ganze Stolz der Babylonier, wird restlos zerstört. Der Herr vernichtet sie wie damals die Städte Sodom und Gomorra.20 tDanach wird Babylon nie wieder aufgebaut. Generationen kommen und gehen, doch diese Stadt bleibt unbewohnt. Nicht einmal Nomaden werden für kurze Zeit ihre Zelte dort aufschlagen, und niemals werden Hirten ihre Herden dort weiden lassen.21 Stattdessen suchen wilde Wüstentiere zwischen den Trümmern Unterschlupf. Eulen bevölkern die ehemaligen Wohnhäuser. Strauße leben dort, und nachts kommen die Dämonen und führen ihre Tänze auf.

22 In den Hallen der Paläste hört man nur noch das Geheul der Hyänen und Schakale. Ja, Babylons Ende ist nahe, seine Strafe wird um keinen einzigen Tag hinausgeschoben.

Jesaja 14

Die Israeliten kehren heim

1 tDer Herr wird sich über die Nachkommen Jakobs erbarmen; er nimmt die Israeliten wieder als sein Volk an und bringt sie in ihre Heimat zurück. Auch Menschen anderer Länder werden sich ihnen anschließen und in Israel wohnen.2 tFremde Völker werden den Israeliten bei der Rückkehr in ihre Heimat helfen und ihnen dort als Sklaven dienen. Dann halten die Israeliten die gefangen, von denen sie einst in die Gefangenschaft geführt wurden. Sie herrschen über ihre ehemaligen Unterdrücker.3 Nach all dem Leid, der Ruhelosigkeit und der harten Arbeit, zu der man euch Israeliten gezwungen hat, werdet ihr endlich in Frieden leben.

Ein Spottlied über den König von Babylonien

4 tDann werdet ihr über den König von Babylonien ein Spottlied anstimmen:
»Welch jähes Ende hat der Tyrann gefunden! Seine Schreckensherrschaft ist vorbei.

5 Der Herr hat den Gotteslästerern die Macht genommen, zerbrochen hat er das Zepter des Tyrannen,

6 der in seiner Wut unablässig auf die Völker einschlug, der sie grausam und rücksichtslos verfolgte und seinen Zorn an ihnen ausließ.

7 Nun ist es friedlich geworden, und die Erde kommt zur Ruhe. Die ganze Welt bricht in Jubel aus.

8 Sogar der Wald triumphiert über dich, Zypressen und Zedern auf dem Libanon freuen sich und singen: ›Seit du gestürzt am Boden liegst, kommt keiner mehr herauf, um uns zu fällen.‹

9 Die Welt der Toten ist in Aufregung: Gespannt erwartet man dort unten deine Ankunft. Frühere Herrscher, die nun dort als Schatten leben, sind aufgeschreckt, Könige, die längst im Reich der Toten sind, erheben sich von ihren Thronen.

10 tSie begrüßen dich mit einem Spottlied: ›Nun hat auch dich die Kraft verlassen, jetzt geht es dir wie uns!

11 Dahin ist deine Pracht, du nahmst sie mit ins Grab. Die Musik deiner Harfenspieler ist verstummt. Nun liegst du auf einem Bett von Maden, und Würmer decken dich zu.‹

12 tWie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer!

13 tDu hattest dir vorgenommen, immer höher hinauf bis zum Himmel zu steigen. Du dachtest: ›Hoch über den Sternen will ich meinen Thron aufstellen. Auf dem Berg im äußersten Norden, wo die Götter sich versammeln, dort will ich meine Residenz errichten.

14 Hoch über die Wolken steige ich hinauf, dann bin ich dem allerhöchsten Gott endlich gleich!‹

15 Doch hinunter ins Totenreich wurdest du gestürzt, hinunter in die tiefsten Tiefen der Erde.

16 Wer dich sieht, traut seinen Augen nicht. Er starrt dich an und denkt: ›Ist das der Mann, vor dem die ganze Welt zitterte, der Mann, der viele Königreiche in Angst und Schrecken versetzte?

17 Er war es doch, der ganze Städte dem Erdboden gleichmachte und der die Erde verwüstete. Wen er gefangen nahm, der kam nie zurück.‹

18 Die Könige aller Völker werden ehrenvoll in prächtigen Gräbern beigesetzt,

19 aber deine Leiche liegt da wie ein abgerissener Zweig. Weit entfernt von der Ruhestätte deiner Vorfahren versinkst du in einem Massengrab, unter den Leichen der Soldaten, die das Schwert durchbohrt hat. Achtlos wirst du zertrampelt wie ein totes Tier.

20 Nie sollst du bei deinen Vorfahren bestattet werden, denn du hast sogar dein eigenes Reich zugrunde gerichtet und dein Volk grausam umgebracht. Für alle Zeiten soll diese Sippe von Verbrechern vergessen sein.

21 Bringt seine Söhne her, und schlachtet sie ab! Denn auf ihren Vorfahren lastet schwere Schuld. Nie wieder dürfen sie an die Macht kommen, nie wieder die Erde in Besitz nehmen und überall ihre Städte errichten!«

Das Ende Babylons ist beschlossen

22 So spricht der Herr, der allmächtige Gott: »Ich werde eingreifen und Babylon vollständig vernichten. Die ganze Sippe samt Kindern und Kindeskindern soll ausgelöscht werden. Darauf könnt ihr euch verlassen!23 Babylon mache ich zum Sumpfgebiet, in dem die Vögel nisten. Ich werde diese Stadt mit dem Besen der Zerstörung auskehren. Mein Wort gilt!«

Assyriens Heer wird vernichtet

24 tJa, der Herr, der allmächtige Gott, hat geschworen: »Was ich mir vorgenommen habe, das tue ich. Was ich beschlossen habe, das geschieht.25 tIch werde das assyrische Heer zerschlagen, noch während es in meinem Land Israel wütet; im Bergland Israels kommt es um. Dann wird mein Volk nicht länger von den Assyrern unterjocht, es muss nicht mehr unter ihrer schweren Last leiden.«

26 So hat der Herr es für die ganze Erde beschlossen. Schon erhebt er seine Hand drohend gegen alle Völker, bereit zuzuschlagen.27 tWenn der Herr, der allmächtige Gott, sich etwas vorgenommen hat, wer kann seinen Plan dann noch durchkreuzen? Wenn seine Hand zum Schlag erhoben ist, wer kann ihn dann noch hindern?

Der Untergang der Philister naht

28 ttIn dem Jahr, als König Ahas von Juda starb, empfing ich diese Botschaft von Gott:

29 »Freut euch nicht zu früh, ihr Philister, dass der König von Assyrien tot ist, der euch unterdrückte! Der Stock, der euch schlug, ist zwar nun zerbrochen, doch aus der toten Schlange wird eine giftige Viper und aus dieser ein fliegender Drache!30 Die Ärmsten meines Volkes Israel werden reichlich zu essen haben, und die Notleidenden können wieder ohne Sorge leben. Euch aber lasse ich am Hunger zugrunde gehen, bis auch der letzte Rest von euch ausgelöscht ist.

31 tIhr Wächter an den Toren, schreit laut! Heult, ihr Stadtbewohner! Zittert vor Angst, ihr Philister! Denn von Norden naht eine Rauchwolke. Es ist ein gewaltiges Heer, und keiner der Soldaten bleibt zurück.«

32 tWas sollen wir den Boten aus dem Philisterland sagen? Wir antworten ihnen: »Der Herr selbst hat Jerusalem gegründet. Dort findet sein bedrängtes Volk Schutz.«

Jesaja 15

Moabs Untergang

1 tDies sagt Gott über die Moabiter:»In einer einzigen Nacht werden Ar und Kir gestürmt, in einer Nacht werden sie vernichtet, die beiden wichtigsten Städte Moabs!2 tDie Menschen steigen zu ihren Tempeln hinauf, die Einwohner von Dibon laufen zu ihren Opferstätten auf den Hügeln, um dort zu weinen. Auch in den Städten Nebo und Medeba klagen und weinen die Moabiter. Die Männer haben sich vor Kummer den Kopf kahl geschoren und die Bärte abrasiert.3 Auf den Straßen sieht man nur noch Leute in Trauergewändern aus Sacktuch. Sie schreien und klagen auf den flachen Dächern der Häuser und auf den Marktplätzen der Städte. Alle sind in Tränen aufgelöst.4 In Heschbon und Elale rufen die Menschen verzweifelt um Hilfe, noch in Jahaz sind sie zu hören. Selbst die mutigsten moabitischen Soldaten schreien vor Angst und Grauen. Ganz Moab zittert.«

5 tDarüber bin ich tief erschüttert und schreie um Hilfe für das Land Moab. Seine Bewohner fliehen bis nach Zoar und bis nach Eglat-Schelischija. Unter Tränen ziehen die Menschen den steilen Weg nach Luhit hinauf. Sie klagen laut über ihren Untergang und fliehen nach Horonajim.6 Selbst der Bach von Nimrim ist ausgetrocknet, das Gras ist verdorrt, und junge Pflanzen wachsen nicht mehr nach. Kein grünes Hälmchen ist zu sehen.7 Darum packen die Moabiter ihre letzte Habe und alle Vorräte zusammen und fliehen damit über den Pappelbach.8 Ganz Moab hallt wider von den verzweifelten Rufen des Volkes. Ihr Weinen ist bis nach Eglajim zu hören, bis nach Beer-Elim,

9 denn die Gewässer von Dimon sind schon rot von Blut. »Doch das ist noch nicht alles«, sagt der Herr. »Ich bringe noch mehr Elend über die Gegend von Dimon: Löwen werden über die Flüchtlinge herfallen und sich auf die übrig gebliebenen Moabiter stürzen.«

Jesaja 16

Moab sucht Hilfe bei den Israeliten

1 tSchickt aus Sela Boten mit einem Schafbock durch die Wüste. Sie sollen zum Herrscher von Israel auf den Berg Zion gehen und ihm ausrichten:2 t»Die Moabiter gleichen herumflatternden Vögeln, die man aus dem Nest aufgescheucht hat. Ziellos irren sie an den Ufern des Arnon umher.3 Gib uns doch einen Rat! Triff eine Entscheidung! Gib den Flüchtlingen ein Versteck in deinem Land, liefere sie nicht dem Feind aus. Biete ihnen Schutz wie ein Schatten in der Mittagshitze, in dem sie sich bergen können wie im Dunkel der Nacht!

4 Nimm die Vertriebenen bei dir auf, schütze das moabitische Volk vor dem furchtbaren Ansturm der Feinde!«
Doch der Misshandlung wird ein Ende gesetzt: Der Feind, der das Volk so grausam unterdrückt und das Land verwüstet hat, muss verschwinden.5 tDann wird ein Königsthron aufgestellt, ein Nachkomme Davids wird ihn besteigen. Gütig und beständig wird er regieren, er kennt das Recht genau und sorgt als ein guter Richter für Gerechtigkeit.

Trauer über die verdiente Strafe für Moab

6 tWir haben gehört, wie stolz und hochmütig die Moabiter sind. Eingebildet und selbstherrlich reden sie daher, doch ihre Prahlerei ist nichts als Geschwätz!

7 »Darum werden die Moabiter laut um ihr Land klagen müssen. Mit Wehmut denken sie an die Traubenkuchen, die es in Kir-Heres gab, sie sind ganz verzweifelt.8 tDie Terrassenfelder von Heschbon sind verdorrt, vertrocknet sind die Weinstöcke von Sibma, deren Wein die Herrscher der Völker berauschte. Ihre Ranken erstreckten sich bis Jaser, sie reichten bis in die Wüste und hinunter zum Toten Meer.9 Darum weine ich zusammen mit den Einwohnern von Jaser um die zerstörten Weinstöcke von Sibma. Ich vergieße viele Tränen um euch, Heschbon und Elale, denn gerade in der Zeit eurer Ernte und Weinlese sind die Feinde mit lautem Kriegsgeschrei über euer Gebiet hergefallen.10 In den Obstgärten und Weinbergen singt und jubelt man nicht mehr, niemand presst mehr Trauben in der Weinkelter aus. Dem Singen der Winzer habe ich, der Herr, ein Ende gemacht.«

11 tDarüber bin ich tief erschüttert. Ich zittere wie die Saite einer Harfe, wenn ich an Moab und an Kir-Heres denke.12 tDie Moabiter werden sich zwar heftig anstrengen, um ihre Götter zufrieden zu stimmen. Sie steigen hinauf zu den Heiligtümern auf den Hügeln und bringen Opfer dar und beten. Doch es nützt ihnen nichts.

13 Das alles hat der Herr ihnen schon lange angekündigt.

14 tJetzt sagt er: »In genau drei Jahren – nicht früher und nicht später – wird man über den heutigen Ruhm und Glanz der Moabiter nur noch verächtlich lächeln. Von ihrem großen Volk wird nichts übrig bleiben als ein kleiner Rest, winzig und bedeutungslos.«

Jule | 12.22.11 | Bibelleseprogram, Jesaja | No Comments |

diese Woche in der TPDS – Jesaja 1-5

Jesaja 1

1 tIn diesem Buch sind die Botschaften Jesajas aufgeschrieben, der ein Sohn des Amoz war. Während der Regierungszeit der judäischen Könige Usija, Jotam, Ahas und Hiskia ließ Gott ihn sehen, was mit Juda und seiner Hauptstadt Jerusalem geschehen würde.

Gottes Volk will nichts von Gott wissen

2 tHimmel und Erde rufe ich als Zeugen an! Hört gut zu, was der Herr sagt:
»Die Kinder, die ich großgezogen und ernährt habe, wollen nichts mehr von mir wissen.3 tJeder Ochse kennt seinen Besitzer, und jeder Esel weiß, wo die Futterkrippe seines Herrn steht. Was aber macht mein Volk Israel? Sie haben vergessen, wem sie gehören, und sie wollen es auch gar nicht mehr wissen!

4 Wie viel Schuld habt ihr auf euch geladen! Das wird euch teuer zu stehen kommen! Eine Bande von Übeltätern seid ihr, durch und durch verdorben.«
Ihr habt euren Herrn verlassen. Voller Verachtung habt ihr dem heiligen Gott Israels den Rücken gekehrt.5 ttSeid ihr noch nicht genug bestraft? Müsst ihr euch immer weiter vom Herrn entfernen? Ihr seid doch schon an Leib und Seele krank!6 Von Kopf bis Fuß seid ihr voller Beulen, blutiger Striemen und frischer Wunden. Nichts mehr an euch ist gesund, und keiner ist da, der eure Wunden reinigt, mit Salbe behandelt und verbindet.7 Euer Land ist eine Öde: Die Städte sind verbrannt; ihr müsst zusehen, wie sich Fremde über eure Ernte hermachen, und wenn sie abziehen, sind die Äcker verwüstet!

8 Nur Jerusalem ist übrig geblieben, verloren wie eine Stadt, die von Feinden eingeschlossen ist. Einsam steht sie da wie ein Wächterhäuschen im Weinberg, wie eine Hütte im Gurkenfeld.9 tHätte nicht der allmächtige Gott eingegriffen und einen kleinen Rest von uns gerettet, dann wären wir alle umgekommen wie damals die Leute von Sodom und Gomorra.

10 tIhr Führer des Volkes gleicht den Fürsten Sodoms. Hört, was der Herr euch zu sagen hat! Und ihr vom Volk seid wie die Einwohner Gomorras; achtet genau auf die Weisung unseres Gottes!11 tDer Herr fragt: »Was soll ich mit euren vielen Opfern anfangen? Ich habe genug von euren Schafböcken und dem Fett eurer Mastkälber; das Blut eurer Opfertiere ist mir zuwider, sei es von Stieren, Ziegenböcken oder Lämmern.12 tIhr kommt zum Tempel und denkt: ›Hier ist Gott gegenwärtig.‹ Doch in Wirklichkeit zertrampelt ihr nur meinen Vorhof. Wer hat euch das befohlen?13 Hört endlich mit diesen nutzlosen Opfern auf! Ich kann euren Weihrauch nicht mehr riechen. Ihr feiert bei Neumond und am Sabbat, ihr kommt zu den Festen zusammen, aber ich verabscheue sie, weil ihr an euren Sünden festhaltet.14 Darum hasse ich alle diese Festversammlungen! Sie sind mir eine Last, ja, sie sind unerträglich für mich!15 tStreckt nur eure Hände zum Himmel, wenn ihr betet! Ich halte mir die Augen zu. Betet, soviel ihr wollt! Ich werde nicht zuhören, denn an euren Händen klebt Blut.16 Wascht euch, reinigt euch von aller Bosheit! Lasst eure Gräueltaten, hört auf mit dem Unrecht!17 tLernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, tretet den Gewalttätern entgegen, und schafft den Waisen und Witwen Recht!«

Gott richtet sein Volk

18 tSo spricht der Herr: »Kommt, wir wollen miteinander verhandeln, wer von uns im Recht ist, ihr oder ich. Eure Sünden sind blutrot, und doch sollt ihr schneeweiß werden. Sie sind so rot wie Purpur, und doch will ich euch rein waschen wie weiße Wolle.19 tWenn ihr mir von Herzen gehorcht, dann könnt ihr wieder die herrlichen Früchte eures Landes genießen.20 tWenn ihr euch aber weigert und euch weiter gegen mich stellt, dann werdet ihr von euren Feinden umgebracht. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

21 tAch, Jerusalem, früher warst du dem Herrn treu. Jetzt aber bist du zur Hure geworden, weil du anderen Göttern nachläufstt. Damals ging es in der Stadt gerecht und redlich zu. Und heute? Heute herrschen dort Mord und Totschlag!22 Jerusalem, damals warst du wie reines Silber, heute bist du mit vielen Schlacken vermischt; früher warst du ein guter Wein, heute bist du mit Wasser gepanscht.23 tDeine führenden Männer sind Aufrührer und machen mit Betrügern gemeinsame Sache. Sie lieben Geschenke und Bestechungsgelder. Um das Recht von hilflosen Waisen kümmern sie sich nicht, und Hilfe suchende Witwen lassen sie gleich an der Tür abweisen.

24 tDeshalb spricht der Herr, der allmächtige und starke Gott Israels: »Ich lasse meinem Zorn freien Lauf und räche mich an euch; ihr seid meine Feinde.25 Jerusalem, ich werde dich packen und in den Schmelztiegel werfen. Wie ein Silberschmied die Schlacken ausschmilzt, um reines Silber zu bekommen, so schmelze ich bei dir die Bosheit und Unreinheit aus.26 tIch gebe dir wieder unbestechliche Richter und unvoreingenommene Berater. Dann wird man Jerusalem wieder so nennen wie früher: ›Stadt, in der Recht geübt wird‹ und ›Stadt, die Gott treu ist‹.«

27 Ja, der Herr wird Jerusalem erlösen und dort das Recht wiederherstellen. Und er wird allen die Schuld vergeben, die zu ihm zurückkehren.28 tDoch wer sich vom Herrn lossagt und sein Gesetz ständig missachtet, der kommt um. Jeder, der dem Herrn den Rücken kehrt, läuft ins Verderben.

29 tIhr verehrt heilige Bäume und legt kunstvolle Gärten an für eure Götzen. Das wird ein böses Erwachen geben, wenn ihr einsehen müsst, dass sie nicht helfen können! Beschämt werdet ihr dastehen30 und einem Baum mit verdorrten Blättern gleichen, einem Garten ohne Wasser.

31 Wer sich für stark hielt, ist dann wie trockenes Stroh. Sein Götzendienst wird zum überspringenden Funken, der Götzendiener und Götzen in Flammen aufgehen lässt. Dieses Feuer kann niemand löschen!

Jesaja 2

Jerusalem, der Mittelpunkt eines neuen Reiches

1 In einer Vision empfing Jesaja, der Sohn des Amoz, diese Botschaft für Juda und Jerusalem:

2 ttAm Ende der Zeit wird der Berg, auf dem der Tempel des Herrn steht, alle anderen Berge und Hügel weit überragen. Menschen aller Nationen strömen dann herbei.

3 tViele Völker ziehen los und rufen einander zu: »Kommt, wir wollen auf den Berg des Herrn steigen, zum Tempel des Gottes Israels! Dort wird er uns seinen Weg zeigen, und wir werden lernen, so zu leben, wie er es will.«
Denn vom Berg Zion aus wird der Herr seine Weisungen geben, dort in Jerusalem wird er der ganzen Welt seinen Willen verkünden.4 tGott selbst schlichtet den Streit zwischen den Völkern, und unter den Nationen spricht er Recht. Dann schmieden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen um und ihre Speere zu Winzermessern. Kein Volk wird mehr das andere angreifen; niemand lernt mehr, Krieg zu führen.t

5 tKommt, ihr Nachkommen Jakobs, wir wollen schon jetzt mit dem Herrn leben. Er ist unser Licht!

Der schreckliche Gerichtstag Gottes

6 Herr, du hast dich von deinem Volk Israel abgewandt, weil sie die heidnischen Bräuche aus dem Osten übernommen haben. Sie treiben Zauberei wie ihre Nachbarn im Westen, die Philister. Bedenkenlos haben sie sich anderen Völkern angepasst.7 tIsrael hat in jeder Hinsicht Überfluss: Das Land ist voll von Gold, Silber und anderen Schätzen; Pferde und Streitwagen sind in großer Zahl vorhanden.8 tDoch auch mit Götzenstatuen ist das Land übersät. Vor selbst gemachten Figuren werfen die Menschen sich nieder und beten sie an.9 Herr, verzeih ihnen das nicht! Du wirst jeden in die Knie zwingen, alle müssen sich vor dir beugen.

10 Ja, versteckt euch in den Höhlen, kriecht in die Erdlöcher! Denn der Herr verbreitet Furcht und Schrecken, wenn er sich in seiner Macht und Hoheit zeigt.11 tEs kommt der Tag, an dem der Hochmut der Menschen ein Ende hat und ihr Stolz gebrochen wird. Dann wird nur einer groß sein: der Herr!12 tDer allmächtige Gott hat einen Tag bestimmt, an dem er über die stolzen und hochmütigen Menschen Gericht hält und sie erniedrigt.13 Alle hoch gewachsenen Zedern auf dem Libanon und die mächtigen Eichen in der Baschanebene wird er umhauen,14 jeden hohen Berg und Hügel einebnen,15 starke Türme und feste Mauern einreißen;16 alle Handelsschiffe, die bis nach Tarsis in Spanien fahren, wird er mit ihrem ganzen Reichtum versenken.17-18 So macht er den Hochmut der Menschen zunichte. Die stolzen Herren liegen dann im Staub, und mit den Götzen ist es aus und vorbei. An diesem Tag wird nur einer groß sein: der Herr!

19 Wenn Gott sich in seiner Macht und Hoheit zum Gericht erhebt und die Erde in Schrecken versetzt, fliehen seine Feinde voller Angst in die Felsenklüfte und verkriechen sich in Erdlöchern.20 tSie werfen ihre silbernen und goldenen Götzenfiguren, die sie mit viel Mühe angefertigt haben, achtlos den Ratten und Fledermäusen hin,21 um so schnell wie möglich in Felsspalten und Höhlen zu verschwinden. Angst und Grauen wird sie packen, wenn der Herr sich erhebt, um Gericht zu halten. Vor seiner Macht und Hoheit muss jeder vergehen.

22 tHört endlich auf, euch auf Menschen zu verlassen! Sie vergehen wie ein Lufthauch. Was bleibt von ihnen übrig?

Jesaja 3

Der Zusammenbruch Judas

1 tDer allmächtige Herr und Gott nimmt den Bewohnern von Juda und Jerusalem alles weg, worauf sie sich heute verlassen: jeden Vorrat an Brot und Wasser,2 alle tapferen Helden, Soldaten, Richter und Propheten, Wahrsager und Ältesten,3 alle Offiziere, angesehenen Leute, Rechtsgelehrten, geschickten Handwerker und klugen Beschwörer.

4 Dafür gibt er ihnen unreife Kinder als Herrscher, die mit Willkür regieren.5 tSchreckliche Zustände werden herrschen: Einer unterdrückt den anderen; die Jungen lehnen sich gegen die Alten auf, die Ehrlosen gegen die geachteten Leute.

6 Die Männer einer Sippe werden sich an einen von ihnen klammern und ihn bestürmen: »Du hast wenigstens noch einen Mantel, wir dagegen haben alles verloren. Sei unser Anführer, übernimm doch das Kommando über diesen Trümmerhaufen!«7 Doch der wird sich heftig wehren: »Lasst mich in Ruhe! Erwartet bloß keine Hilfe von mir! Ich habe selbst nichts zu essen und anzuziehen. Ich kann unmöglich unser Volk regieren. Schlagt euch das aus dem Kopf!«

8 Jerusalem, ja, das ganze Land Juda geht dem Untergang entgegen, denn ihre Bewohner beleidigen den Herrn mit Wort und Tat, sie widersetzen sich seiner Macht und Hoheit.9 tIhre Bosheit steht ihnen im Gesicht geschrieben. Ohne Hemmungen reden sie offen von ihren Sünden wie damals die Leute in Sodom. Aber das wird ihnen schlecht bekommen! Sie stürzen sich selbst ins Unglück.

10 tVergesst nicht: Wer Gott gehorcht, dem geht es gut; was er erarbeitet hat, das kann er auch genießen.11 Aber wehe dem, der sich Gott widersetzt! Für seine Bosheit wird er die gerechte Strafe erhalten: Was er anderen zugefügt hat, wird er selbst zu spüren bekommen.

12 tAch, mein armes Volk! Merkst du nicht, was für Herrscher du hast? Sie machen mit dir, was sie wollen, und beuten dich aus, wo sie nur könnent. Du hast keine Anführer, sondern Verführer. Mit ihren falschen Ratschlägen verwirren sie mein Volk, und deshalb weiß niemand mehr, was gut und richtig ist.

13 Der Herr erhebt sich zur Gerichtsverhandlung, er steht auf, um die Völker zu richten.14 tDie Ältesten und die führenden Männer seines Volkes werden vorgeladen. »Ihr habt meinen Weinberg Israel geplündert«, klagt der Herr sie an. »Ihr nehmt den Armen ihren letzten Besitz und füllt damit eure eigenen Häuser.15 Wer gibt euch das Recht, mein Volk zu unterdrücken und die Hilflosen auszubeuten?«, fragt der Herr, der allmächtige Gott.

Gott richtet über Hochmut und Eitelkeit

16 tSo spricht der Herr: »Hochmütig sind sie, die Frauen Jerusalems. Sie recken stolz den Kopf in die Höhe und werfen den Männern aufreizende Blicke zu. Sie gehen mit tänzelnden Schritten, damit ihre Fußkettchen klirren.«17 Darum wird der Herr ihnen die Haare ausfallen lassen und sie nackt ausziehen.18 Ja, es kommt der Tag, da nimmt der Herr den vornehmen Frauen allen Schmuck weg: die Fußspangen, die Stirnbänder und die Halsketten mit ihren kleinen Halbmonden,19 die prachtvollen Ohrgehänge, die Armreifen und die Schleier,20 die kostbaren Diademe, die Fußkettchen und Gürtel, die teuren Parfüme und alle Amulette,21 die Finger- und Nasenringe,22 ebenso ihre Festkleider, Umhänge, Mäntel, Täschchen23 und Spiegel, die Unterwäsche, die Kopftücher und die weiten Überwürfe.24 Statt nach Parfüm zu duften, werden sie stinken. Anstelle der kostbaren Gürtel binden sie sich Stricke um. Von ihren kunstvollen Frisuren bleibt nichts übrig, denn die Haare fallen ihnen aus. Statt feiner Seidenkleider tragen sie Gewänder aus Sacktuch. Mit ihrer Schönheit ist es dann vorbei. Nur Scham und Schande bleiben zurück.

25 Ach, Jerusalem! Alle deine Männer, auch die besten Soldaten, werden im Krieg fallen.

26 Die ganze Stadt wird erfüllt sein vom lauten Klagen und Weinen. Zerstört und ausgeplündert liegt sie da.

Jesaja 4

1 In dieser Zeit werden sieben Frauen einem Mann nachlaufen und ihn anflehen: »Heirate uns doch alle sieben! Für unser Essen und die Kleidung wollen wir selbst aufkommen. Wir möchten nur deinen Namen tragen. Erspar uns die Schande, keinen Mann und keine Kinder zu haben!«

Gott schenkt einen Neuanfang

2 Zu jener Zeit lässt der Herr alle Pflanzen sprießen und prächtig gedeihen; ja, das ganze Land blüht auf und bringt reiche Ernte. Die Überlebenden in Israel werden sich daran freuen, sie können stolz darauf sein.3 tAlle, die noch in Jerusalem übrig geblieben sind, schreibt Gott in einem Buch auf. Sie werden leben und ihm ganz gehören.4 tDurch seinen Geist, der Gericht hält und wie ein Feuer brennt, hat der Herr die Einwohner Jerusalems geläutert. So wie man Schmutz abwäscht, hat er sie von ihrer schweren Schuld befreit.5 tDer Herr wird etwas Neues schaffen: Den ganzen Berg Zion und alle, die sich dort versammeln, bedeckt er am Tag mit einer Wolke und in der Nacht mit Rauch und Feuerschein. Es wird sein, als liege ein Schutzdach über diesem herrlichen Ort,

6 das Schatten bietet vor der Sonnenglut und Zuflucht vor Regen und Sturm.

Jesaja 5

Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg

1 tHört! Ich will ein Lied singen, ein Lied von meinem besten Freund und seinem Weinberg:
»Auf einem Hügel, sonnig und fruchtbar, lag das Grundstück meines Freundes. Dort wollte er einen Weinberg anlegen.

2 Er grub den Boden um und räumte alle großen Steine fort. Die beste Rebensorte pflanzte er hinein. Er baute einen Wachturm mittendrin und meißelte einen Keltertrog aus dem Felsen. Wie freute er sich auf die erste Ernte, auf saftige und süße Trauben! Doch die Trauben waren klein und sauer!

3 Urteilt selbst, ihr Leute von Jerusalem und Juda:

4 Habe ich für meinen Weinberg nicht alles getan? Konnte ich nicht mit Recht eine reiche Ernte erwarten? Warum brachte er nur kleine, saure Trauben?

5 Wisst ihr, was ich jetzt mit meinem Weinberg mache? Zaun und Schutzmauer reiße ich weg! Tiere sollen kommen und ihn kahl fressen, Ziegen und Schafe, sie sollen ihn zertrampeln!

6 Nie mehr werde ich die Reben beschneiden, nie mehr den harten Boden mit der Hacke lockern; Dornen und Disteln sollen ungehindert wuchern. Ich verbiete den Wolken, ihm Regen zu bringen. Soll der Weinberg doch vertrocknen!«

7 tDies ist eure Geschichte, ihr Israeliten. Ihr seid der Weinberg, und euer Besitzer ist der Herr, der allmächtige Gott. Ihr aus Israel und Juda, ihr seid die Pflanzung, auf deren Erträge er sich freute. Er wollte von euch gute Taten sehen, doch er sah nur Bluttaten; ihr habt nicht Recht gesprochen, sondern es gebrochen!

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen!

8 tWehe denen, die sich ein Haus nach dem anderen bauen und ein Grundstück nach dem anderen kaufen, bis keines mehr übrig ist! Sie finden erst Ruhe, wenn das ganze Land ihnen gehört.9 Ich habe die Worte des Herrn, des allmächtigen Gottes, noch im Ohr. Er schwor: »Die großen und schönen Häuser werden verwüstet daliegen, und niemand wird mehr darin wohnen.10 Ein Weinberg von über zwei Hektar bringt dann nur ein kleines Fass Wein ein, und von drei Zentnern Saatgut wird man höchstens ein Säckchen Getreide ernten.

11 tWehe denen, die schon früh am Morgen losziehen, um sich zu betrinken. Bis spät in die Nacht bleiben sie sitzen und lassen sich mit Wein voll laufen.12 Gitarren und Harfen, Pauken und Flöten und natürlich der Wein fehlen bei ihren Gelagen nie! Doch für mich, den Herrn, haben sie keinen Gedanken übrig; was ich in der Welt tue, nehmen sie nicht wahr.13 Weil sie das nicht einsehen wollen, wird mein Volk in die Verbannung verschleppt werden. Dann müssen die vornehmen Herren Hunger leiden, und das einfache Volk wird umkommen vor Durst.14 Das Totenreich reißt wie ein gieriges Ungeheuer seinen Schlund auf und verschlingt die ganze Pracht Jerusalems mitsamt der johlenden und lärmenden Menge.15 So werde ich die Menschen in die Knie zwingen, sie müssen vor mir in den Staub. Wer früher eingebildet und hochmütig war, wird beschämt den Blick zu Boden senken.«

16 Der Herr, der allmächtige Gott, vollstreckt sein Gerichtsurteil und erweist so seine Macht. Er zeigt, dass er ein heiliger und gerechter Gott ist.17 Zwischen den Trümmern der Stadt werden Lämmer weiden. Umherziehende Hirten werden essen, was die vertriebenen Reichen in den Ruinen zurücklassen mussten.

18 Wehe denen, die an die Sünde gefesselt sind und ihre Schuld hinter sich herschleifen wie ein Ochse seinen Karren.19 tSie spotten: »Er soll sich beeilen, der ›heilige Gott Israels‹, wir möchten endlich sehen, wie er straft! Ständig spricht er von seinem Gericht. Also los, er soll zeigen, was er kann!«

20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis als Licht bezeichnen und Licht als Finsternis, die Saures für süß erklären und Süßes für sauer.

21 tWehe denen, die sich selbst für klug und verständig halten!

22 Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken und tapfere Männer, wenn es darum geht, starke Getränke zu mischen.23 tAls Richter sind sie bestechlich, für Geld sprechen sie Schuldige frei und verurteilen die Unschuldigen.24 Darum werden sie brennen wie die Stoppeln auf dem Acker, ja, wie ein Strohhaufen. Sie werden zugrunde gehen wie eine Blume, deren Wurzeln verfaulen, wie Blüten, die der Wind zerstreut. Denn sie haben das Gesetz des Herrn, des allmächtigen Gottes, abgelehnt und sich nicht zu Herzen genommen, was der heilige Gott seinem Volk Israel gesagt hat.

Die assyrischen Heere bedrohen Juda

25 tDarum ist der Herr voller Zorn über sein Volk. Schon hat er seine Hand erhoben und schlägt zu, dass die Berge erbeben. Die Leichen liegen überall auf den Straßen herum wie Unrat. Aber noch hat sich der Zorn des Herrn nicht gelegt, noch ist seine strafende Hand erhoben.

26 tEr gibt den Völkern in der Ferne ein Zeichen. Ein Pfiff – und die Heere eilen vom Ende der Erde herbei; in kürzester Zeit sind sie da.27 Keiner der Soldaten ist müde und erschöpft, niemand gönnt sich eine Pause oder gar eine Stunde Schlaf. Der Gürtel mit dem Schwert sitzt fest, und die Schuhriemen reißen nicht.28 Ihre Pfeilspitzen sind scharf geschliffen, die Bogen gespannt. Die Hufe ihrer Pferde sind hart wie Stein, und die Räder der Streitwagen drehen sich wie ein Wirbelwind.29 Beim Angriff brüllen die Männer wie hungrige Löwen, die ihre Beute packen und knurrend wegschleppen. Kein Mensch wagt, sie daran zu hindern.

30 Genauso werden diese Heere eines Tages über Juda und Jerusalem herfallen. Ihr Siegesgebrüll gleicht dem Tosen des Meeres. Wohin man auch blickt: Dichte Wolken verdunkeln das Licht, Finsternis lastet auf dem Land und verbreitet Angst und Schrecken.

Jule | 12.06.11 | Bibelleseprogram, Jesaja | No Comments |

Hohelied

Hohelied 1

Du bist mein König

1 Das schönste aller Lieder, von Salomo.

2 Komm und küss mich, küss mich immer wieder! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein.

3 Der Duft deiner Salben betört mich. Dein Name ist wie ein besonderes Parfüm, darum lieben dich die Mädchen.

4 Nimm mich bei der Hand! Schnell, lass uns laufen, zu dir nach Hause wollen wir eilen!
Du bist mein König! Ich freue mich über dich, du bist mein ganzes Glück.t
Deine Liebe ist kostbarer als der edelste Wein. Kein Wunder, dass die Mädchen für dich schwärmen!

Schaut nicht auf mich herab!

5-6 Schaut nicht auf mich herab, ihr Mädchen von Jerusalem, weil meine Haut so dunkel ist, braun wie die Zelte der Nomaden. Ich bin dennoch schön, so wie die wertvollen Zeltdecken Salomos. Meine Brüder waren streng mit mir, sie ließen mich ihre Weinberge hüten. Doch mich selbst zu pflegen, meinen Weinberg, dafür hatte ich keine Zeit! Darum hat die Sonne mich dunkel gebrannt.

Wo bist du?

7 Sag mir, mein Geliebter, wo lässt du deine Schafe weiden, wo lässt du sie am Mittag lagern? Lass mich nicht vergebens nach dir suchen, nicht umherirren bei den Herden andrer Hirten!

8 Weißt du’s wirklich nicht, du schönste aller Frauen? Folg den Spuren meiner Schafe, und weide deine kleinen Ziegen bei den Hirtenzelten!

Du bist schön!

9 Wie schön du bist, meine Freundin, schön wie eine Stute vor dem Prachtwagen des Pharaos!

10 Deine Wangen sind von Ohrringen umrahmt, deinen Hals schmückt eine Muschelkette.

11 Ein Geschmeide aus Gold sollst du haben und Perlen um den Hals, in Silber gefasst!

12 Wenn mein König mit mir speist, riecht er den Duft meines Nardenöls.

13 Mein Geliebter ruht an meiner Brust wie ein mit Myrrhe gefüllter Beutel.

14 Er duftet wie die Blüten des Hennastrauchs, der in den Weingärten von En-Gedi wächst.

15 Wie schön du bist, meine Freundin, wunderschön bist du, deine Augen glänzen wie das Gefieder der Tauben.

16 Schön bist auch du, mein Liebster – wie freue ich mich über dich! Das Gras ist unser Lager,

17 Zedern sind die Balken unsres Hauses und die Zypressen unser Dach.

Hohelied 2

Du bist einzigartig!

1 Ich bin nur eine Narzisse in der Scharonebene, eine Lilie aus den Tälern.

2 Wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Freundin unter allen andren Mädchen!

3 Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Liebster unter allen andren Männern! In seinem Schatten möchte ich ausruhn und seine Früchte genießen.

Ich bin krank vor Liebe

4 Ins Weinhaust hat er mich geführt, dort zeigt er mir, dass er mich liebt.

5 Stärkt mich mit Rosinenkuchen, erfrischt mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe!

6 Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf, und mit dem rechten hält er mich umschlungen.

7 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: Lasst uns jetzt allein! Wir sind wie scheue Rehe und Gazellen – schreckt uns nicht auf, wir lieben uns.

Der Frühling ist da!

8 Da kommt mein Geliebter! Er springt über die Berge und hüpft über die Hügel.

9 Schnell wie eine Gazelle läuft er, flink wie ein Hirsch. Schon steht er vor dem Haus! Er späht durch das Gitter, blickt zum Fenster herein.

10 Er sagt zu mir: »Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!

11 Die Regenzeit liegt hinter uns, der Winter ist vorbei!

12 Die Blumen beginnen zu blühen, die Vögel zwitschern, und überall im Land hört man die Turteltaube gurren.

13 Die ersten Feigen werden reif, die Reben blühen und verströmen ihren Duft. Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!

14 Versteck dich nicht wie eine Taube im Felsspalt! Zeig mir dein schönes Gesicht, und lass mich deine wunderbare Stimme hören!«

15 Fangt uns doch die kleinen Füchse, denn sie verwüsten den Weinberg, wenn die Reben in schönster Blüte stehn.

16 Nur mir gehört mein Liebster, und ich gehöre ihm, dem Hirten, der seine Schafe auf Wiesen voller Lilien weidet.

17 Abends, wenn es kühl wird und die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, dann komm zu mir, mein Liebster! Sei schnell wie eine Gazelle, flink wie ein junger Hirsch, der von den rauen Bergen kommt!

Hohelied 3

Nächtliche Sehnsucht

1 Nachts auf meinem Bett sehnte ich mich nach meinem Liebsten. So gern wollte ich bei ihm sein, doch er war nicht da!

2 »Ich will aufstehn, die Stadt durchstreifen, durch die Gassen und über die Plätze laufen. Meinen Liebsten muss ich finden!« Ich suchte nach ihm, doch vergebens.

3 Bei ihrem Rundgang griff die Wache mich auf: »Habt ihr meinen Liebsten gesehen?«, fragte ich sie.

4 Kaum war ich an ihnen vorbei, da fand ich ihn, dem mein Herz gehört. Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los. Ich führte ihn in das Haus meiner Mutter, in jene Kammer, in der sie mich geboren hat.

5 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: Lasst uns jetzt allein! Wir sind wie scheue Rehe und Gazellen – schreckt uns nicht auf, wir lieben uns.

Der Hochzeitszug

6 Wer kommt dort herauf aus der Wüste, umgeben von Rauchsäulen aus Weihrauch und Myrrhe und allen Parfümen der Händler?

7 Seht! Es ist die Sänfte Salomos, von sechzig Männern ist sie umringt, von Israels tapferen Soldaten.

8 Sie alle sind im Kampf erprobt, sie tragen das Schwert an der Seite zum Schutz gegen Überfälle in der Nacht.

9 Eine Sänfte ließ König Salomo sich bauen aus dem kostbaren Holz des Libanon.

10 Die Pfosten sind mit Silber beschlagen und die Lehnen mit Gold überzogen. Der Stoff des Thronsitzes ist purpurrot, liebevoll bestickt von Jerusalems Frauen.

11 Kommt heraus, ihr Mädchen von Jerusalem! Seht König Salomo mit seiner Krone! Heute hat ihn seine Mutter gekrönt, am Tag seiner Hochzeit, am Tag seines Glücks!

Hohelied 4

Wie schön du bist!

1 Wie schön du bist, meine Freundin, wie wunderschön! Deine Augen hinter dem Schleier glänzen wie das Gefieder der Tauben. Dein Haar fließt über deine Schultern wie eine Herde Ziegen, die vom Gebirge Gilead ins Tal zieht.

2 Deine Zähne sind weiß wie geschorene Schafe, wenn sie aus der Schwemme kommen. Keiner von ihnen fehlt.

3 Wie ein scharlachrotes Band leuchten deine Lippen, sie sind schön geschwungen. Hinter dem Schleier schimmern deine Wangen wie eine Scheibe vom Granatapfel.

4 Dein Hals ist rund und hoch wie der Turm Davids, dein Schmuck wie tausend Schilde, die daran hängen.

5 Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle, die auf Blumenwiesen weiden.

6 Abends, wenn es kühl wird und die Nacht ihre Schatten über das Land breitet, will ich zu dem Hügel kommen, der nach Myrrhe und Weihrauch duftet.

7 Deine Schönheit ist vollkommen, meine Freundin, kein Makel ist an dir.

Du hast mich verzaubert

8 Komm mit mir, meine Braut, steig mit mir herab vom Libanon, verlass den Gipfel des Amanaberges, den steilen Senir und den Hermon! Denn dort leben die Löwen und Panther!

9 Du hast mich verzaubert, mein Mädchen, meine Braut! Mit einem einzigen Blick hast du mein Herz geraubt. Schon eine Kette deines Halsschmucks zog mich in deinen Bann!

10 Wie glücklich macht mich deine Liebe, mein Mädchen, meine Braut! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein. Dein Duft ist bezaubernder als jedes Parfüm.

11 Wie Honig schmecken deine Lippen, meine Braut, ja, süße Honigmilch ist unter deiner Zunge! Und wie der Wald dort auf dem Libanon, so duften deine Kleider!

Ein Gartenvoll edler Pflanzen

12 Mein Mädchen ist ein Garten, in dem die schönsten Pflanzen wachsen. Aber noch ist er mir verschlossen. Meine Braut ist eine Quelle mit frischem Wasser, aber noch kann ich nicht davon trinken.

13 An Granatbäumen reifen köstliche Früchte, und die Hennasträucher blühen.

14 Dort wachsen Narde und Safran, Kalmus und Zimt, Weihrauchsträucher, Myrrhe und Aloë und die edelsten Balsamgewächse.

15 Eine Quelle bewässert den Garten, ihr Wasser sprudelt herab vom Libanon.

16 Kommt, Nordwind und Südwind, durchweht meinen Garten, tragt seine Düfte hinaus! Komm, mein Liebster, in deinen Garten, und genieße die köstlichen Früchte!

Hohelied 5

1 Ich betrete den Garten, mein Mädchen, meine Braut. Ich pflücke die Myrrhe und ernte den Balsam. Ich öffne die Wabe und esse den Honig. Ich trinke den Wein und genieße die Milch. Esst auch ihr, Freunde, trinkt euren Wein! Berauscht euch an der Liebe!

Suche in der Nacht

2 Ich schlief, doch mein Herz war wach. Da, es klopft! Mein Liebster kommt!
Mach auf, mein Mädchen, meine Freundin, meine Liebste, meine Vollkommene! Mach auf, denn mein Haar ist nass vom Tau der Nacht.

3 Ich habe mein Kleid schon ausgezogen, soll ich es deinetwegen wieder anziehn? Meine Füße habe ich schon gewaschen, ich würde sie nur schmutzig machen.

4 Jetzt streckt er seine Hand durch die Öffnung in der Tür. Mein Herz schlägt bis zum Hals, weil er in meiner Nähe ist.

5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen; meine Hände greifen nach dem Riegel, sie sind voll von Myrrhenöl.

6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Liebsten, doch weg ist er, spurlos verschwunden. Entsetzen packt mich: Er ist fort! Ich suche ihn, doch ich kann ihn nirgends finden; ich rufe laut nach ihm, doch er gibt keine Antwort.

7 Bei ihrem Rundgang greifen mich die Wächter auf. Sie schlagen und verwunden mich, sie reißen mir das Kopftuch weg.

8 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: Wenn ihr meinen Liebsten findet, dann sagt ihm, dass ich krank vor Liebe bin.

9 Warum beschwörst du uns, du schönste aller Frauen? Was hat dein Liebster anderen voraus?

10 Mein Liebster ist schön und kräftigt, unter Tausenden ist keiner so wie er!

11 Sein Gesicht schimmert wie Gold, sein Haar ist rabenschwarz, seine Locken erinnern an die Blütenrispen einer Dattelpalme.

12 Seine Augen sind von vollkommener Schönheit, so wie Tauben, die in Milch baden und aus vollen Bächen trinken.

13 Seine Wangen duften nach Balsamkräutern, nach kostbaren Salben. Seine Lippen leuchten wie rote Lilien, sie sind benetzt mit Myrrhenöl.

14 Seine Arme sind wie Goldbarren, mit Türkissteinen verziert. Sein Leib gleicht einer Statue aus Elfenbein, über und über mit Saphiren bedeckt.

15 Seine Beine sind Alabastersäulen, die auf goldenen Sockeln stehn. Eindrucksvoll wie der Libanon ist seine Gestalt, stattlich wie mächtige Zedern.

16 Seine Küsse sind zärtlich, alles an ihm ist wunderschön.
So ist mein Liebster, mein Freund, ihr Mädchen von Jerusalem.

Hohelied 6

1 Wohin ist dein Liebster denn gegangen, du schönste aller Frauen? Wir wollen mit dir gehn und nach ihm suchen, wo könnte er denn sein?

2 Mein Liebster ging in seinen Garten, wo Balsamkräuter wachsen. Dort ist die Weide seiner Herde, dort pflückt er schöne Lilien.

3 Nur mir gehört mein Liebster, und ich gehöre ihm, dem Hirten, der seine Schafe auf Wiesen voller Lilien weidet.

Schöner als alle bist du!

4 Schön bist du, meine Freundin, schön wie Tirzat, bezaubernd wie Jerusalem; du hast mich erobert wie ein mächtiges Heer, das zum Krieg auszieht.

5 Wende deine Augen von mir ab, denn dein Blick überwältigt mich.
Dein Haar fließt über deine Schultern wie eine Herde Ziegen, die vom Gebirge Gilead ins Tal zieht.

6 Deine Zähne sind weiß wie Schafe, wenn sie aus der Schwemme kommen; keiner von ihnen fehlt.

7 Hinter dem Schleier schimmern deine Wangen wie eine Scheibe vom Granatapfel.

8 Mag der König sechzig Ehefrauen haben, achtzig Nebenfrauen und Mädchen ohne Zahl:

9 Ich liebe nur die eine, meine Liebste, die Vollkommene. Sie ist die einzige Tochter ihrer Mutter, ihr Lieblingskind, dem sie das Leben gab. Könnten die Frauen und Nebenfrauen des Königs sie sehen, sie alle würden von ihr schwärmen:

10 Sie ist so schön wie das Morgenrot, so herrlich wie der Mond und der Schein der Sonne! Sie kann einen Mann erobern wie ein mächtiges Heer, das zum Krieg auszieht.

Sehnsucht

11 Ich ging hinunter ins Tal, in den Garten, wo die Walnussbäume stehen. Ich wollte sehen, ob die Bäume schon blühen, ob der Weinstock neue Blätter treibt und ob am Granatbaum Knospen sprießen.

12 Ohne dass ich es merkte, trieb mich die Sehnsucht zu meinem Mädchen, hin zu meiner Liebsten.t

Hohelied 7

Dreh dich im Tanz!

1 Dreh dich, Sulamith, dreh dich beim Tanz im Kreise, denn wir wollen dich bewundern!
Was gibt es denn zu sehen, wenn ich den Reigen von Mahanajim tanze?

2 Wie schön sind deine Füße in den Sandalen, du Fürstentochter! Die Rundungen deiner Hüften sind wie ein Halsgeschmeide, ein Werk aus Künstlerhand.

3 Dein Schoß gleicht einer runden Schale, die stets mit edlem Wein gefüllt ist. Dein Bauch ist golden wie Weizen, von Lilien umkränzt.

4 Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle.

5 Dein Hals gleicht einem Turm aus Elfenbein, und deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Bat-Rabbim-Tor. Deine Nase ist wie der Libanonturm, der nach Damaskus blickt.

6 Dein Kopf ist schön und majestätisch wie das Karmelgebirge. Dein Haar schimmert wie Purpur, deine Locken können einen König fesseln.

Deine Liebe macht mich glücklich

7 Wie schön du bist! Deine Liebe macht mich glücklich.

8 Deine Gestalt gleicht einer hohen Dattelpalme, und deine Brüste sind wie ihre Früchte.

9 Ich will auf die Palme steigen und ihre reifen Früchte genießen. Freuen will ich mich an deinen Brüsten, die den Trauben am Weinstock gleichen. Deinen Atem will ich trinken, der wie frische Äpfel duftet;

10 deine Lippen will ich spüren, denn sie schmecken mir wie edler Wein.
Ja, möge der Wein dich erfreuen, dass du ihn im Schlaf noch auf den Lippen spürst.

11 Ich gehöre meinem Liebsten, und sein Herz sehnt sich nach mir.

Ich will dir meine Liebe schenken

12 Komm, wir gehn hinaus aufs Feld, mein Liebster, unter Hennasträuchern lass uns die Nacht verbringen!

13 In der Frühe wollen wir zum Weinberg gehen und sehen, ob der Weinstock treibt, ob seine kleinen Blüten aufgegangen sind und der Granatbaum schon die ersten Knospen hat. Dort will ich dir meine Liebe schenken!

14 Die Liebesäpfelt verströmen ihren Duft. Köstliche Früchte liegen vor unsrer Tür, frisch geerntete und solche, die ich für dich, mein Liebster, aufbewahrt habe.

Hohelied 8

Könnten wir doch ungestört sein!

1 Ach wärst du doch mein Bruder, hätte meine Mutter dich gestillt! Dann könnte ich dich unbekümmert küssen, wenn wir uns auf der Straße treffen, und niemand würde Anstoß daran nehmen!

2 Ins Haus meiner Mutter würde ich dich führen, dort könntest du mir deine Liebe zeigen; ich gäbe dir gewürzten Wein zu trinken und Nektar von den Früchten des Granatbaums.

3 Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf, und mit dem rechten hält er mich umschlungen.

4 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch: Lasst uns jetzt allein! Schreckt uns nicht auf, wir lieben uns.

Die Macht der Liebe

5 Wer ist sie, die heraufkommt aus der Wüste, Arm in Arm mit ihrem Liebsten?
Unter dem Apfelbaum, da habe ich deine Liebe geweckt, dort, wo deine Mutter dich empfing, wo sie dir das Leben gab.

6 Lass mich deinem Herzen nahe sein, so wie der Siegelring auf deiner Brust. Ich möchte einzigartig für dich bleiben, so wie der Siegelreif um deinen Arm.
Unüberwindlich wie der Tod, so ist die Liebe, und ihre Leidenschaft so unentrinnbar wie das Totenreich! Wen die Liebe erfasst hat, der kennt ihr Feuer: Sie ist eine Flamme Gottes!

7 Mächtige Fluten können sie nicht auslöschen, gewaltige Ströme sie nicht fortreißen. Böte einer seinen ganzen Besitz, um die Liebe zu kaufen, so würde man ihn nur verspotten.

Leicht zu erobern?

8 Unsre Schwester ist fast noch ein Kind und hat noch keine Brüste. Doch kommt einmal die Zeit, dass jemand um sie werben wird, dann müssen wir zur Stelle sein!

9 Wenn sie uneinnehmbar ist wie eine Mauer, dann schmücken wir sie mit einem silbernen Turm. Doch wenn sie leicht zu erobern ist wie eine offene Tür, dann verriegeln wir sie mit Zedernbalken.

10 Ich bin wie eine Mauer, und meine Brüste sind wie Wachtürme. Doch meinem Liebsten gebe ich mich hin.

Reicher als Salomo

11 Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon. Er überließ ihn den Pächtern, und bei der Ernte sollte jeder ihm tausend Silbermünzen zahlen.

12 Die tausend gönne ich dir, Salomo, und zweihundert den Pächtern, doch mein Weinberg gehört mir allein!

Rufe nur mich

13 Du Mädchen in den Gärten, noch andre Männer lauschen, ob du sie rufst. Nur mich lass deine Stimme hören!

14 Ja, komm rasch zu mir, mein Liebster! Sei schnell wie eine Gazelle, flink wie ein junger Hirsch, der von den Bergen kommt, wo duftende Kräuter wachsen!

Jule | 11.30.11 | Bibelleseprogram, Hohelied | No Comments |

Prediger 7 – 12 (Hoffnung für Alle)

Prediger 7

Was ist gut?

1 t»Ein guter Ruf ist mehr wert als kostbares Parfüm«, heißt es, und ich sage: Der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.

2 Geh lieber in ein Haus, wo man trauert, als dorthin, wo gefeiert wird. Denn im Trauerhaus wird man daran erinnert, dass der Tod auf jeden Menschen wartet.3 Leid ist besser als Lachen, Trauer verändert den Menschen zum Guten.4 Der Weise geht dorthin, wo man trauert, aber der Unverständige liebt den Ort, wo gefeiert wird.

5 tEs ist wertvoller, auf die Zurechtweisung eines verständigen Menschen zu achten, als sich die Loblieder von Dummköpfen anzuhören!6 Denn das Schmeicheln eines Törichten ist so unbeständig wie ein Strohfeuer.

7 tWenn ein Verständiger sich unter Druck setzen lässt, wird er zum Narren; wer bestechlich ist, richtet sich selbst zugrunde.

8 Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang; Geduld hilft mehr als Überheblichkeit.

9 tWerde nicht zu schnell zornig, denn nur ein Dummkopf braust leicht auf.

10 Frag nicht: »Warum war früher alles besser?«! Damit zeigst du nur, wie wenig Weisheit du besitzt.

11 tWeisheit ist so wertvoll wie ein Erbbesitz, sie ist für jeden Menschen nützlich.12 Sie bietet so viel Sicherheit wie Geld, ja, sie schenkt sogar noch mehr: Wer die Weisheit besitzt, den erhält sie am Leben.

13 Halte dir vor Augen, was Gott tut! Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?

14 Wenn es dir gut geht, dann freu dich über dein Glück, und wenn es dir schlecht geht, dann bedenke: Gott schickt dir beides, und du weißt nie, was die Zukunft bringen wird.

Vermeide die Extreme!

15 tIn meinem kurzen Leben habe ich viel gesehen: Manch einer richtet sich nach Gottes Geboten und kommt trotzdem um; ein anderer will von Gott nichts wissen, aber er genießt ein langes Leben.16 Sei nicht zu fromm, und übertreib es nicht mit deiner Weisheit! Warum willst du dich selbst zugrunde richten?17 Sei aber auch nicht gewissenlos und unvernünftig! Warum willst du sterben, bevor deine Zeit gekommen ist?18 Es ist gut, wenn du ausgewogen bist und die Extreme meidest. Wer Gott gehorcht, der findet den richtigen Weg.

19 tDiese Weisheit beschützt einen Menschen mehr, als zehn Machthaber einer Stadt ihm helfen können.20 tDenn es ist kein Mensch auf der Erde so gottesfürchtig, dass er nur Gutes tut und niemals sündigt.

21 tHör nicht auf das Geschwätz der Leute; dann hörst du auch nicht, wie dein Untergebener über dich lästert!22 Du weißt genau, dass auch du sehr oft über andere hergezogen hast.

Wer ist weise?

23 Ich habe alles versucht, um weise zu werden; ich wollte Einsicht erlangen, aber sie blieb mir unerreichbar fern.24 Was geschieht, kann man nicht ergründen – es ist tief verborgen und nicht zu verstehen.25 Trotzdem bemühte ich mich mit aller Kraft, herauszufinden, was die Weisheit ausmacht; ich wollte wissen, wie man zu einem rechten Urteil kommt. Auch dachte ich darüber nach, ob Gottlosigkeit mit Verblendung zusammenhängt und Unwissenheit mit mangelnder Einsicht.

26 tIch habe erkannt: Schlimmer als der Tod ist jene Frau, die einem Fangseil gleicht, deren Liebe dich einfängt wie ein Netz und deren Arme dich umschließen wie Fesseln. Ein Mann, der Gott gefällt, kann sich vor ihr retten, aber der Gottlose wird von ihr gefangen.

27 Ja, sagt der Prediger, das habe ich nach und nach herausgefunden, während ich nach Antworten suchte.28 Doch was ich mir von Herzen wünsche, habe ich immer noch nicht gefunden. Unter tausend Menschen fand ich nur einen Mann, dem ich mein Vertrauen schenken konnte, aber keine Frau.

29 Nur dieses eine habe ich gelernt: Gott hat die Menschen aufrichtig und wahrhaftig geschaffen, jetzt aber sind sie falsch und berechnend.

Prediger 8

1 tWen kann man zu den Weisen zählen? Wer versteht es, das Leben richtig zu deuten? Ein weiser Mensch hat ein fröhliches Gesicht, alle Härte ist daraus verschwunden.

Die Macht der Herrscher

2 Ich rate dir: Gehorch den Befehlen des Königs, denn du hast ihm vor Gott die Treue geschworen.3 Hüte dich davor, ihm abtrünnig zu werden, und lass dich nicht auf Intrigen ein, denn der König setzt ja doch alles durch, was ihm gefällt.4 Seine Worte haben Macht, niemand kann ihn zur Rede stellen und fragen: »Was tust du da?«5 Weise ist, wer den Befehlen des Königs gehorcht und nichts gegen ihn unternimmt. Er hat erkannt, dass auch die Regierungszeit des Königs begrenzt ist und Gott ihn richten wird.t

6 tDenn für alles hat Gott die Zeit bestimmt, er spricht das Urteil. Aber auf dem Menschen lastet eine schwere Not:7 Er weiß nicht, was auf ihn zukommt, und niemand kann ihm sagen, wie es geschehen wird.8 Er besitzt keine Macht über den Wind und kann ihn nicht aufhalten, ebenso wenig kann er dem Tod entfliehen. Ein Soldat im Krieg wird nie vom Dienst befreit, und wer schuldig geworden ist, muss die Folgen tragen.

9 Dies alles habe ich gesehen, als ich beobachtete, was auf dieser Welt geschieht – einer Welt, in der einige Menschen Macht besitzen und die anderen darunter leiden müssen.

Das Unrecht in der Welt

10 Ich sah, wie Menschen, die von Gott nichts wissen wollten, in Ehren begraben wurden, während man andere, die Gott gehorchten, aus der Nähe des Heiligtums vertrieb und sie vergaß in der Stadt. Auch das ist sinnlos!

11 tDie Verbrecher werden nicht schnell genug bestraft, und das verführt viele dazu, Böses zu tun.

12 Manch einer hat schon hundert Verbrechen begangen – und lebt immer noch!
Ja, auch ich weiß: »Wer Gott ehrt und ihm gehorcht, dem geht es gut.13 Wer Gott missachtet, muss die Folgen tragen: Er verschwindet so plötzlich wie ein Schatten, weil er keine Ehrfurcht hat vor Gott.«14 Und trotzdem geschieht so viel Sinnloses auf der Welt: Da geht es rechtschaffenen Menschen so schlecht, wie es den Gottlosen gehen sollte. Und da haben Gottlose ein so schönes Leben, als hätten sie Gottes Gebote befolgt. Das ist völlig sinnlos!

15 tDarum rühme ich die Freude, denn es gibt für den Menschen nichts Besseres auf der Welt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen. Das wird ihn bei seiner Mühe begleiten das kurze Leben hindurch, das Gott ihm gegeben hat.

Was Gott tut, ist unbegreiflich!

16-17 tIch bemühte mich, die Weisheit kennen zu lernen und das Tun und Treiben auf dieser Welt zu verstehen. Doch ich musste einsehen: Was Gott tut und auf der Welt geschehen lässt, kann der Mensch nicht vollständig begreifen, selbst wenn er sich Tag und Nacht keinen Schlaf gönnt. So sehr er sich auch anstrengt, alles zu erforschen, er wird es nicht ergründen! Und wenn ein weiser Mensch behauptet, er könne das alles verstehen, dann irrt er sich!

Prediger 9

1 tÜber dies alles habe ich nachgedacht, und ich habe erkannt: Auch der Rechtschaffene und Verständige ist bei allem, was er tut, von Gott abhängig. Ja, der Mensch versteht nicht einmal, warum er liebt oder hasst. Alles ist schon vorher festgelegt –2 bei jedem Menschen. Ein und dasselbe Schicksal trifft sie alle, ob sie nun Gott gehorchen oder ihn missachten, ob sie Gutes tun und sich an die Reinheitsgebote halten oder nicht, ob sie Gott Opfer bringen oder es sein lassen. Dem Guten ergeht es genauso wie dem Sünder, dem, der schwört, ebenso wie dem, der den Schwur scheut.

3 Es ist ein großes Unglück, dass alle Menschen auf dieser Welt ein und dasselbe Schicksal erleiden! Ihr Leben lang sind sie verblendet, und ihr Herz ist voller Bosheit, bis sie schließlich sterben.

4 Wer lebt, hat noch Hoffnung, denn ein lebendiger Hund ist besser dran als ein toter Löwe!5 Die Lebenden wissen wenigstens, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts. Ihre Mühe wird nicht mehr belohnt, denn niemand erinnert sich noch an sie.6 Ihr Lieben, ihr Hassen, ihre Eifersucht – alles ist mit ihnen gestorben. Nie mehr werden sie beteiligt sein an dem, was auf der Welt geschieht.

Freu dich am Leben!

7 tAlso iss dein Brot, trink deinen Wein, und sei fröhlich dabei! Denn schon lange gefällt Gott dein Tun!8 Trag immer schöne Kleidert, und salbe dein Gesicht mit duftenden Ölen!9 tGenieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der einzige Lohn für deine Mühen.10 Alles, was du tun kannst, wozu deine Kraft ausreicht, das tu! Denn im Totenreich, wohin auch du gehen wirst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit.

Verkehrte Welt!

11 Ich habe beobachtet, wie es auf dieser Welt zugeht: Nicht die Schnellen gewinnen den Wettlauf und nicht die Starken den Krieg. Weisheit garantiert noch keinen Lebensunterhalt, Klugheit führt nicht immer zu Reichtum, und die Verständigen sind nicht unbedingt beliebt. Sie alle sind gefangen in der Zeit, ein Spielball des Schicksals.12 tKein Mensch weiß, wann seine Zeit gekommen ist. Wie Fische im Netz gefangen werden, wie Vögel in die Falle geraten, so enden auch die Menschen: Der Tod ereilt sie, wenn sie es am wenigsten erwarten.

13 Noch etwas habe ich beobachtet – ein gutes Beispiel dafür, wie die Weisheit auf dieser Welt beurteilt wird:t

14 tDa war eine kleine Stadt mit wenig Einwohnern. Ein mächtiger König zog mit seinem Heer gegen sie aus, schloss sie ein und schüttete ringsum einen hohen Belagerungswall auf.15 In der Stadt lebte ein armer Mann, der war sehr weise. Er hätte die Stadt durch seine Weisheit retten können, aber niemand dachte an ihn.16 Da sagte ich mir: Zwar ist Weisheit wertvoller als Stärke, aber ein Armer wird nicht für klug gehalten; seine Worte beachtet man nicht.17 Es ist besser, auf die bedächtigen Worte eines Weisen zu hören als auf das Geschrei eines Königs von Dummköpfen.

18 Weisheit bewirkt mehr als Waffen, aber ein einziger, der Böses tut, kann viel Gutes zerstören.

Prediger 10

Die kleinste Dummheit wiegt schwerer als die größte Weisheit

1 Tote Fliegen bringen duftende Salben zum Stinken, und schon eine kleine Dummheit zerstört die Weisheit und das Ansehen eines Menschen.

2 Ein vernünftiger Mensch unternimmt das Richtige, ein törichter dagegen nur das Falsche.3 Welchen Weg der Törichte auch einschlägt – ihm fehlt der Verstand; jeder kann erkennen, wie dumm er ist.

4 Wenn ein Machthaber zornig auf dich ist, dann vergiss nicht, dass du ihm unterstellt bist! Bleib gelassen, dadurch vermeidest du große Fehler!

5 tEtwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet, einen großen Fehler, den Machthaber immer wieder begehen:

6 Die Törichten bekommen die höchsten Posten, und die Vornehmen werden übergangen.7 Ich habe Knechte hoch zu Ross gesehen und Fürsten, die wie Knechte zu Fuß gehen mussten.

8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, und wer eine Mauer abreißt, kann von einer Schlange gebissen werden.9 Wer im Steinbruch arbeitet, kann sich dabei verletzen, und wer Holz spaltet, bringt sich in Gefahr.

10 Wenn die Axt stumpf geworden ist, weil ihr Benutzer sie nicht geschliffen hat, muss er sich doppelt anstrengen. Der Kluge hält sein Werkzeug in Ordnung.t

11 Dem Schlangenbeschwörer hilft seine Kunst nicht weiter, wenn die Schlange zubeißt, bevor er sie beschworen hat!

12 tEin weiser Mensch wird geachtet für seine Worte; aber ein Dummkopf richtet sich durch sein Gerede selbst zugrunde.13 Wenn er seinen Mund aufmacht, hört man nichts als dummes Geschwätz – es bringt nur Unheil und Verblendung!14 Ja, solch ein Mensch redet ununterbrochen. Dabei weiß keiner, was die Zukunft bringt; niemand sagt ihm, was nach seinem Tod geschehen wird.15 Wann endlich wird der Dummkopf vom vielen Reden müde? Nicht einmal den Weg in die Stadt findet er!t

16 tWehe dem Land, dessen König noch ein Kind ist und dessen Machthaber schon früh am Morgen Feste feiern!17 Wohl dem Land, dessen König frei regieren kann und dessen Machthaber zur richtigen Zeit feiern, sich dabei beherrschen können und sich nicht wie die Säufer aufführen!

18 Wenn jemand die Hände in den Schoß legt und zu faul ist, das Dach seines Hauses auszubessern, tropft bald der Regen durch, und das Gebälk fällt in sich zusammen.

19 tEin gutes Essen macht fröhlich, Wein macht lustig, und Geld macht beides möglich!

20 Nicht einmal in Gedanken schimpfe auf den König, nicht einmal in deinem Schlafzimmer fluche über den Reichen! Denn die Spatzen pfeifen es von den Dächern, und schon bist du verraten.

Prediger 11

Wer wagt, gewinnt!

1 Setz dein Hab und Gut ein, um Handel zu treiben, und eines Tages wird es dir Gewinn bringen.t2 Verteil deinen Besitz auf möglichst viele Stellen, denn du weißt nicht, ob ein großes Unglück über das Land kommt und alles zerstört.

3 Wenn die Wolken voll Wasser sind, wird es auch regnen, und wohin ein Baum fällt, dort bleibt er liegen.

4 Wer ängstlich auf den Wind achtet, wird nie säen; und wer auf die Wolken schaut, wird nie ernten.

5 tDu weißt nicht, aus welcher Richtung der Wind kommen wird; du siehst nicht, wie ein Kind im Mutterleib Gestalt annimmt. Ebenso wenig kannst du die Taten Gottes ergründen, der alles bewirkt.

6 Säe am Morgen deine Saat aus, leg aber auch am Abend die Hände nicht in den Schoß! Denn du weißt nicht, ob das eine oder das andere gedeiht – oder vielleicht sogar beides zusammen!

Genieß deine Jugend!

7 Wie schön ist das Licht, und wie wohltuend ist es, die Sonne zu sehen!8 tFreu dich über jedes neue Jahr, das du erleben darfst! Auch wenn noch viele vor dir liegen – denk daran, dass die Dunkelheit danach lange dauert! Alles, was dann geschieht, ist sinnlos!

9 tDu junger Mensch, genieße deine Jugend, und freu dich in der Blüte deines Lebens! Tu, was dein Herz dir sagt und was deinen Augen gefällt! Aber sei dir bewusst, dass Gott dich für alles zur Rechenschaft ziehen wird!

10 tLass dich nicht von Kummer und Sorgen beherrschen, und schütze dich vor Krankheit! Denn Jugend und Schönheitt sind vergänglich.

Prediger 12

1 Denk schon als junger Mensch an deinen Schöpfer, bevor die beschwerlichen Tage kommen und die Jahre näher rücken, in denen du keine Freude mehr am Leben hast.2 Dann wird selbst das Licht immer dunkler für dich: Sonne, Mond und Sterne verfinstern sich, und nach einem Regenschauer ziehen die Wolken von neuem auf.3 Deine Hände, mit denen du dich schützen konntest, zittern; deine starken Beine werden schwach und krumm. Die Zähne fallen dir aus, du kannst kaum noch kauen, und deine Augen werden trübe.4 Deine Ohren können den Lärm auf der Straße nicht mehr wahrnehmen, und deine Stimme wird immer leiser. Schon frühmorgens beim Zwitschern der Vögel wachst du auf, obwohl du ihren Gesang kaum noch hören kannst.5 Du fürchtest dich vor jeder Steigung und hast Angst, wenn du unterwegs bist. Dein Haar wird weiß, mühsam schleppst du dich durch den Tag, und deine Lebenslust schwindet.t Dann trägt man dich in deine ewige Wohnung, und deine Freunde laufen trauernd durch die Straßen.

6 Ja, koste das Leben aus, ehe es zu Ende geht – so wie eine silberne Schnur zerreißt oder eine goldene Schale zerspringt, so wie ein Krug bei der Quelle zerbricht oder das Schöpfrad in den Brunnen fällt und zerschellt.7 tDann kehrt der Leib zur Erde zurück, aus der er genommen wurde; und der Lebensgeist geht wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

8 tJa, alles ist vergänglich und vergeblich, sagte der Prediger, alles ist völlig sinnlos!

Ein Nachwort

9 Der Prediger war ein weiser Mensch, der seine Erkenntnisse an das Volk weitergab. Er dachte über viele Lebensweisheiten nach, prüfte ihren Inhalt und brachte sie in eine schöne Form.10 Er bemühte sich, ansprechende Worte zu finden, dabei aber aufrichtig zu sein und die Wahrheit zu schreiben.

11 Ja, die Worte der Weisen sind wie ein Stock, mit dem der Bauer sein Vieh antreibt; Lebensweisheiten, in Sprüche gefasst, gleichen eingeschlagenen Nägeln: Sie verleihen dem Menschen einen festen Halt. Gott, der eine große Hirte der Menschen, hat sie uns gegeben.

12 Mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und zu viel Lernen macht den ganzen Körper müde.

13 tZu guter Letzt lasst uns das Wichtigste von allem hören: Begegne Gott mit Ehrfurcht, und halte seine Gebote! Das gilt für jeden Menschen.

14 tDenn Gott wird Gericht halten über alles, was wir tun – sei es gut oder böse -, auch wenn es jetzt noch verborgen ist.

Jule | 11.22.11 | Bibelleseprogram, Prediger | No Comments |

Sprüche 27 – 31

Sprüche 27

Liebe, die offen zurechtweist

1 tBrüste dich nicht mit dem, was du morgen tun willst, denn du weißt nicht, was der Tag dir bringt!

2 Überlass es anderen, dich zu loben! Es ist besser, ein Fremder rühmt dich, als du selbst!

3 Schon ein Stein oder eine Karre Sand sind sehr schwer – aber der Ärger über einen Dummkopf wiegt mehr als beide zusammen!

4 Heftiger Zorn und große Wut sind grausam – gegen die Eifersucht aber verblassen sie beide!

5 tLiebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält.

6 Ein Freund meint es gut, selbst wenn er dich verletzt; ein Feind aber schmeichelt dir mit übertrieben vielen Küssen.

7 Wer satt ist, will auch den besten Honig nicht mehr sehen; dem Hungrigen aber schmeckt sogar das Bittere süß.

8 Wer seine Heimat verlässt, ist wie ein Vogel, der seinem Nest entflieht.

9 Duftendes Öl und Weihrauch erfreuen das Herz, aber noch angenehmer und wertvoller ist der gute Rat eines Freundes.

10 tVerlass niemals deinen Freund oder den Freund deines Vaters! Wenn du in Not gerätst, dann geh nicht bis zum Haus deines Bruders! Ein Nachbar in der Nähe kann dir besser helfen als der Bruder in der Ferne.

11 Sei verständig, mein Sohn! Damit machst du mir Freude, und ich kann denen entgegentreten, die meine Arbeit verachten.

12 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener rennt mitten hinein und muss die Folgen tragen.

13 tWenn jemand so unüberlegt war, für die Schulden eines Fremden zu bürgen, dann nimm von seinem Besitz etwas als Pfand!

14 Wenn jemand seinen Nachbarn frühmorgens mit lauter Stimme begrüßt, dann wird es ihm als Verwünschung ausgelegt.

15 tEine Frau, die ständig nörgelt, ist so unerträglich wie ein tropfendes Dach bei Dauerregen!16 Sie zum Schweigen zu bringen, ist so sinnlos, wie den Wind zu fangen oder Öl mit den Händen zu halten!

17 Wie man Eisen durch Eisen schleift, so schleift ein Mensch den Charakter eines anderen.

18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, kann die Früchte ernten; wer sich für seinen Herrn einsetzt, der findet Anerkennung.

19 Im Wasser spiegelt sich dein Gesicht, und in deinen Gedanken und Gefühlen erkennst du dich selbst!

20 tDer Abgrund des Totenreiches ist unersättlich – ebenso die Augen des Menschen: sie wollen immer mehr!

21 tGold und Silber werden im Ofen und im Tiegel geprüft, der Prüfstein eines Menschen ist sein Ruf.

22 Du kannst einen Unverständigen noch so lange schlagent – seine Dummheit wirst du doch nicht aus ihm herausprügeln!

23 tKümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen,24 denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen!25 Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen!26 Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land.

27 Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.

Sprüche 28

Glücklich ist, wer Gott gehorcht

1 Wer sich von Gott losgesagt hat, ist auf der Flucht, auch wenn niemand ihn verfolgt; wer aber Gott gehorcht, fühlt sich sicher wie ein Löwe.

2 Wenn ein Volk sich in Schuld verstrickt, dann spielen viele sich als Herrscher auf. Aber durch einen vernünftigen und einsichtsvollen Mann an der Spitze herrschen Recht und Ordnung.

3 Ein Armer, der die Armen ausbeutet, ist so schrecklich wie ein Unwetter, das den Ackerboden wegschwemmt und die Ernte verdirbt.

4 tWer Gottes Gesetz nicht beachtet, lobt den, der Unrecht tut. Wer sich aber an das Gesetz hält, bekämpft die Gottlosen.

5 Böse Menschen verstehen nicht, was richtig und gut ist; wer aber dem Herrn dient, weiß, worauf es ankommt.

6 tLieber arm sein und ehrlich leben, als reich sein und betrügen!

7 Ein junger Mann, der das Gesetz Gottes beachtet, ist klug. Wer aber mit Verschwendern Umgang pflegt, macht seinen Eltern Schande.

8 tWer seinen Reichtum durch Aufpreis und Zinsen vermehrt, muss sein Vermögen einmal dem überlassen, der den Armen hilft.

9 tWer auf Gott nicht hören will, den will auch Gott nicht hören – sein Gebet ist Gott zuwider!

10 tWer aufrichtige Menschen dazu verführt, Böses zu tun, wird in seine eigene Falle stürzen. Der Ehrliche aber wird reich belohnt.

11 Der Reiche hält sich selbst für klug, aber ein Armer, der Verstand besitzt, durchschaut ihn.

12 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, an die Macht kommen, brechen herrliche Zeiten an; aber wenn Gottlose regieren, verstecken sich die Leute.

13 tWer seine Sünden vertuscht, hat kein Glück; wer sie aber bekennt und meidet, über den erbarmt sich der Herr.

14 Glücklich ist, wer Gott zu jeder Zeit gehorcht! Wer sich aber innerlich verhärtet, wird ins Unglück stürzen.

15 Ein Herrscher, der Gott missachtet, gleicht einem brüllenden Löwen und einem gereizten Bären – ein armes Volk ist machtlos gegen ihn!

16 Ein Machthaber ohne Verstand beutet seine Untergebenen aus; wer aber unehrlich erworbenen Gewinn hasst, der hat ein langes Leben.

17 Ein Mörder ist bis zu seinem Tode immer auf der Flucht – niemand soll ihn dabei aufhalten!

18 tWer ehrlich ist, dem wird immer geholfen; wer aber krumme Wege geht, wird plötzlich zu Fall kommen.

19 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer unsicheren Geschäften nachjagt, auf den wartet die Armut!

20 Ein zuverlässiger Mensch wird reich beschenkt; doch wer sich um jeden Preis bereichern will, bleibt nicht ungestraft.

21 Es ist nicht gut, parteiisch zu sein; aber manch einer lässt sich schon für einen Bissen Brot zum Unrecht verleiten!

22 tEin neidischer Mensch giert nach Reichtum und weiß nicht, dass Armut über ihn kommen wird!

23 Wer einen anderen zurechtweist, wird letzten Endes mehr Dank bekommen als jemand, der den Leuten nur nach dem Munde redet.

24 tWer Vater oder Mutter beraubt und sagt: »Das ist kein Unrecht!«, der ist nicht besser als ein Verbrecher!

25 tHabgier führt zu Streit; wer aber dem Herrn vertraut, dem fehlt nichts.

26 tWer sich nur auf seinen Verstand verlässt, ist ein Dummkopf. Gestalte dein Leben nach der Weisheit, die Gott gibt, dann bist du in Sicherheit!

27 tHilf dem Armen, dann wirst du selbst nie Mangel leiden! Wenn du deine Augen vor der Not verschließt, werden viele dich verfluchen.

28 tWenn gottlose Herrscher regieren, verstecken sich die Leute. Doch wenn sie umkommen, leben alle, die Gott gehorchen, wieder auf.

Sprüche 29

Ein Volk braucht weise Menschen

1 tWer oft ermahnt wird und trotzdem eigensinnig bleibt, der nimmt plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!

2 tWenn Menschen, die Gott gehorchen, die Herrschaft ausüben, freut sich ein Volk. Wenn aber ein gottloser Herrscher regiert, kann es nur noch stöhnen.

3 tWenn du Weisheit liebst, machst du deinen Eltern Freude. Wenn du dich mit Huren einlässt, verschleuderst du dein Vermögen!

4 tWenn ein König das Recht beachtet, lebt sein Volk in Glück und Sicherheit; doch wenn er immer neue Steuern aus ihnen herauspresst, richtet er das Land zugrunde.

5 Wer andere mit schmeichelnden Worten umgarnt, breitet ein Fangnetz vor ihren Füßen aus.

6 Der Böse verstrickt sich immer tiefer in seine Schuld; wer aber Gott gehorcht, singt vor Freude und Glück!

7 tWer Gott liebt, verhilft den Armen zu ihrem Recht; doch der Gottlose empfindet für sie kein Mitgefühl.

8 Spötter bringen die ganze Stadt in Aufruhr, weise Menschen jedoch wenden den Zorn ab.

9 Wenn ein verständiger Mensch mit einem unverbesserlichen einen Rechtsstreit führt, dann lacht dieser nur, oder er fängt an zu toben – aber sagen lässt er sich nichts!

10 Mörder hassen jeden Unschuldigen; ehrliche Menschen aber setzen alles ein, um das Leben der Unschuldigen zu retten.

11 tNur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.

12 tWenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört, werden alle seine Untergebenen zu Betrügern!

13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam: Gott gab beiden das Augenlicht!

14 tWenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher.

15 tStrenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft. Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.

16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen. Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.

17 Erziehe dein Kind mit Strenge! Dann wird es dir viel Freude machen.

18 Ohne die Weisung von Propheten verwildert ein Volk; doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!

19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen. Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.

20 tKennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst, wird er sich schließlich über dich erheben!

22 tWer schnell aufbraust, ruft Streit hervor; und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!

23 tWer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden; der Bescheidene dagegen wird geehrt.

24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt, der muss lebensmüde sein! Er hört den Fluch des Gerichts, aber anzeigen kann er den Räuber nicht.

25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem Herrn vertraut, ist gelassen und sicher.

26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers, doch der Herr allein verschafft jedem Recht!

27 Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter. Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.

Sprüche 30

Worte Agurs

1 Folgende Worte stammen von Agur, dem Sohn Jakes aus Massa. Dieser Mann sagte:
Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht und bin am Ende!t2 Denn ich bin dümmer als jeder andere Mensch und besitze keinen Verstand.3 Ich habe keine Weisheit erlangt, ich weiß fast nichts über den lebendigen Gott und bin mit ihm nicht vertraut.

4 tSag mir: Wer ist jemals zum Himmel hinauf- und wieder hinabgestiegen? Wer hat den Wind mit seinen Händen gezähmt oder die Wassermassen gebändigt? Wer setzte die Grenzen der Erde fest? Wenn du einen solchen Menschen kennst, dann nenn mir seinen Namen und den seines Sohnes!

5 tWas Gott sagt, ist wahr und zuverlässig; er beschützt alle, die Schutz bei ihm suchen.

6 Füge seinen Worten nichts hinzu, sonst zieht er dich zur Rechenschaft, und du stehst als Lügner da!

7 tHerr, ich bitte dich um zweierlei, erfülle mir doch diese Bitten, solange ich lebe:8 Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lass mich weder arm noch reich sein! Gib mir nur so viel, wie ich zum Leben brauche!9 Denn wenn ich zu viel besitze, bestreite ich vielleicht, dass ich dich brauche, und frage: »Wer ist denn schon der Herr?« Wenn ich aber zu arm bin, werde ich vielleicht zum Dieb und bereite dir, meinem Gott, damit Schande!

10 Mach einen Diener bei seinem Herrn nicht schlecht, sonst verflucht er dich, und du musst es büßen!

11 Was müssen das für Leute sein, die ihren Vater verfluchen und ihre Mutter missachten!

12 Was müssen das für Leute sein, die sich selbst für untadelig halten und doch besudelt sind mit ihrer Schuld!

13 Was müssen das für Leute sein, die hochmütig und überheblich auf andere herabschauen!

14 Was müssen das für Leute sein, die alle Armen und Hilflosen rücksichtslos ausbeuten und von der Erde vertilgent!

15 tManche Leute sind wie Blutegel: »Gib her, gib her!«, fordern sie und saugen andere damit aus.t
Drei sind unersättlich, und auch das Vierte bekommt niemals genug:t16 das Reich der Toten, eine unfruchtbare Frau, die gerne Kinder haben möchte, trockener Boden, der nach Regen dürstet, und das Feuer, das gierig immer weiterfrisst.

17 tWer spöttisch auf seinen Vater herabsieht und seiner Mutter nicht gehorchen will, dem werden die Raben die Augen aushacken, und die Geier werden ihn auffressen!

18 Drei Dinge sind mir rätselhaft, und auch das Vierte verstehe ich nicht:19 der Flug des Adlers am Himmel, das Schleichen der Schlange über einen Felsen, die Fahrt des Schiffes über das tiefe Meer und die Liebe zwischen Mann und Frau!

20 So benimmt sich eine untreue Frau: Sie schläft mit einem anderen Mann, wäscht sich und sagt:t »Ich habe doch nichts Böses getan!«

21 Durch drei Begebenheiten wird ein Land erschüttert, und auch das Vierte kann es nicht ertragen:22 wenn ein Sklave König wird, wenn ein Unverständiger Reichtum erlangt,23 twenn eine von allen verschmähte Frau geheiratet wird und wenn eine Sklavin die Herrin aus ihrer Stellung verdrängt.

24 tVier Tiere sind sehr klein und doch überaus klug:25 die Ameisen – sie sind ein schwaches Volk, und doch legen sie im Sommer einen Vorrat an;26 die Klippdachse – sie sind nicht kräftig, aber sie bauen ihren Unterschlupf in den unzugänglichen Felsklüften;27 die Heuschrecken – sie haben zwar keinen König, aber sie ziehen in geordneten Scharen aus;28 die Eidechsen – du kannst sie mit den Händen fangen, und doch findest du sie in Palästen!

29 Drei schreiten stolz umher, und auch der Vierte hat einen majestätischen Gang:30 der Löwe, König der Tiere, der vor nichts Angst hat;31 ein Hahn, der umherstolziert; ein Ziegenbock und ein König, der sein Heer anführt.

32 tWenn du meinst, du seist besser als andere, ob zu Recht oder zu Unrecht, dann halte den Mund, und schweig lieber!

33 Denn wenn man Milch schlägt, gibt es Butter; schlägt man die Nase, kommt Blut heraus; und reizt man den Zorn, dann gibt es Streit!

Sprüche 31

Worte Lemuels

1 Folgende Worte stammen von König Lemuel; seine Mutter gab sie ihm mit auf den Weg.t

2 Sie sagte:
»Du bist mein Sohn – ich habe Gott um einen Sohn gebeten, und du bist die Antwort! Was soll ich dir raten?3 Lass nicht deine ganze Kraft bei den Frauen, das hat schon viele Könige zu Fall gebrachtt!

4 tHöre, Lemuel, ein König soll sich nicht betrinken und dem Wein nicht ergeben sein!5 Er könnte sonst im Rausch das Recht vernachlässigen und die Not der Bedürftigen vergessen.6 Gebt den Wein lieber denen, die dahinsiechen und verbittert sind!7 Lasst sie trinken und im Rausch ihre Armut und Mühsal vergessen!

8 tDu aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!9 Sprich für sie, und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!«

Ein Loblied auf die tatkräftige Frau

10 tEine tüchtige Frau – wer findet sie schon? Sie ist wertvoller als viele Juwelen!11 Ihr Mann kann sich auf sie verlassen, sie bewahrt und vergrößert seinen Besitz.12 Ihr Leben lang tut sie ihm Gutes, niemals fügt sie ihm Leid zu.

13 Sie besorgt sich Wolle und Flachs und verarbeitet es mit geschickten Händen.14 Von weit her schafft sie Nahrung herbei, wie ein Handelsschiff aus fernen Ländern.

15 Noch vor Tagesanbruch steht sie auf und bereitet das Essen; den Mägden sagt sie, was zu tun ist.16 Sie hält Ausschau nach einem ertragreichen Feld und kauft es; von dem Geld, das ihre Arbeit einbringt, pflanzt sie einen Weinberg.

17 Unermüdlich und voller Tatkraft ist sie bei der Arbeit; was getan werden muss, das packt sie an!18 Sie merkt, dass ihr Fleiß Gewinn bringt; beim Licht der Lampe arbeitet sie bis spät in die Nacht.

19 Ihre Stoffe webt und spinnt sie selbst.20 Sie erbarmt sich über die Armen und gibt den Bedürftigen, was sie brauchen.21 Den kalten Winter fürchtet sie nicht, denn ihre ganze Familie hat Kleider aus guter und warmer Wolle.22 Sie fertigt schöne Decken an, und ihre Kleider macht sie aus feinem Leinen und purpurroter Seide.

23 tIhr Mann ist überall bekannt, und was er sagt, hat großes Gewicht im Rat der Stadt.

24 Sie näht Kleidung aus wertvollen Stoffen und verkauft sie, ihre selbst gemachten Gürtel bietet sie den Händlern an.

25 Sie ist eine würdevolle und angesehene Frau, zuversichtlich blickt sie in die Zukunft.26 tSie redet nicht gedankenlos, und ihre Anweisungen gibt sie freundlich.27 Sie kennt und überwacht alles, was in ihrem Haus vor sich geht – nur Faulheit kennt sie nicht!

28 Ihre Söhne reden voller Stolz von ihr, und ihr Mann lobt sie mit überschwänglichen Worten:29 »Es gibt wohl viele gute und tüchtige Frauen, aber du übertriffst sie alle!«

30 tAnmut kann täuschen, und Schönheit vergeht wie der Wind – doch wenn eine Frau Gott gehorcht, verdient sie Lob!

31 Rühmt sie für ihre Arbeit und Mühe! In der ganzen Stadt soll sie für ihre Taten geehrt werden!

Jule | 11.08.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 3 Comments |

Sprüche 22 – 26 (Hoffnung für Alle)

Sprüche 22

Wer andere ungerecht behandelt…:

1 tEin guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und beliebt sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.

2 Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen das Leben.

3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen.

4 Wer Gott achtet und ihm gehorcht, besitzt Reichtum und Anerkennung und hat ein erfülltes Leben.

5 tDer Weg hinterlistiger Menschen ist verschlungen und dornenreich; wer sein Leben liebt, hält sich fern von ihnen!

6 Erziehe dein Kind schon in jungen Jahren – es wird die Erziehung nicht vergessen, auch wenn es älter wird.

7 Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.

8 tWer andere ungerecht behandelt, stürzt sich selbst ins Unglück; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei!

9 tWer Mitleid zeigt und den Armen hilft, den wird Gott segnen.

10 Schicke den ewigen Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!

11 tWer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.

12 Der Herr sorgt dafür, dass die Wahrheit siegt, denn er entlarvt die Worte der Lügner.

13 Der Faulpelz findet immer eine Ausrede. »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet!«

14 tDie verführerischen Worte einer fremden Frau sind so gefährlich wie eine tiefe Grube; wem Gott zürnt, der fällt hinein!

15 tEin Kind, das nur Dummheiten im Kopf hat, wird durch Strenge zur Vernunft gebracht.

16 Wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt oder wer den Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, der wird schließlich im Elend enden.t

Dreißig Worte weiser Menschen

17 Höre, ich will dir erzählen, was weise Menschen gesagt haben. Nimm dir meine Worte zu Herzen,18 behalte sie immer im Gedächtnis und rede davon; sie werden dir helfen.19 Ich unterrichte gerade dich, damit du es lernst, dem Herrn zu vertrauen.20 Schon vor einiger Zeit habe ich dir meine Ratschläge aufgeschrieben, um dir Einsicht zu vermitteln.t21 Sie werden dir zeigen, wie zuverlässig die Wahrheit ist. Dann wirst auch du gute Antworten geben können, wenn dich Menschen um Rat fragen.

1.

22 tBeraube nicht den Armen, der sich nicht wehren kann, und hintergehe keinen Hilflosen vor Gericht!23 Denn der Herr sorgt für ihr Recht, und denen, die sie hintergehen, raubt er das Leben.

2.

24 tLass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern,25 sonst übernimmst du seine Gewohnheiten und bringst dich selbst zu Fall!

3.

26 tVerpflichte dich nie durch einen Handschlag, für die Schulden eines anderen zu bürgen!27 Denn wenn du dann selbst nicht bezahlen kannst, nimmt man dir sogar dein Bett weg!

4.

28 tVersetze niemals die Grenzsteine, die deine Vorfahren festgesetzt haben!

5.

29 Kennst du jemanden, der geschickt ist bei seiner Arbeit? Er wird erfolgreich sein, und du wirst ihn nur bei einflussreichen Leuten finden.

Sprüche 23

6.

1 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast!2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist!3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbstt.

7.

4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig!5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!

8.

6 Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen,7 denn er ist berechnend und gönnt dir nichts. «Iss und trink nur!«, fordert er dich auf und verabscheut dich dabei.8 Wenn du es merkst, wirst du erbrechen, was du gegessen hast; dann waren alle freundlichen Worte vergeudet!

9.

9 tVersuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deine Worte ohnehin nur verachten!

10.

10 tVersetze keine alten Grenzsteine, mache den Armen und Bedrängten niemals ihr Eigentum streitigt!11 Der Herr ist ihr starker Befreier, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.

11.

12 Sei offen für Ermahnung, achte aufmerksam auf kluge Worte!

12.

13 tErspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen!14 Im Gegenteil: du rettest sein Leben damit!

13.

15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber.16 Wenn das auch deine Worte zeigen, bin ich glücklich.

14.

17 tEreifere dich nicht über Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern eifere danach, Gott zu gefallen!18 Dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.

15.

19 tHöre, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem geraden Weg zu bleiben!20 Halte dich fern von den Weinsäufern und Schlemmern!21 Auf sie wartet die Armut; denn wer nur noch isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib!

16.

22 tHöre auf deinen Vater – er hat dich gezeugt! Und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist!

23 tBemühe dich um das wirklich Wichtige: Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht. Sie sind schwer zu erwerben, gib sie daher nie wieder auf!

24 tDer Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie glücklich macht doch ein vernünftiger Sohn!25 Erfreue also deine Eltern!

17.

26 tMein Sohn, vertraue dich mir an, und nimm dir mein Leben zum Vorbild!27 Huren und Ehebrecherinnen sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen, schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt.28 Sie lauern dir auf wie Räuber und verführen viele zur Untreue.

18.

29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert.31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange.33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.

35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!«

Sprüche 24

19.

1 tSei nicht neidisch auf böse Menschen, und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft!2 Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.

20.

3 Wer ein Haus baut, braucht Weisheit und Verstand;4 wer dazu noch Geschick besitzt, kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.

21.

5 Ein weiser Mann setzt seine Stärke richtig ein, und ein verständiger gebraucht seine Kraft sinnvoll.6 Denn nur durch Überlegung führt man einen Kampf, und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.

22.

7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn Wichtiges besprochen wird, dann bleibt ihm nur eins übrig: Schweigen!

23.

8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, der ist bald als Lump verschrien.9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen lässt, macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat, zieht sich den Hass der Menschen zu.

24.

10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!

25.

11 tRette die unschuldig zum Tode Verurteilten; befreie den, der zur Hinrichtung geschleppt wird!12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!« – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.

26.

13 tMein Sohn, iss Honig, denn das ist gut! So süß wie Honig für deinen Gaumen,14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben. Suche sie, dann hast du eine gute Zukunft, und deine Hoffnungen werden nicht enttäuscht!

27.

15 Du Gottloser, versuche nicht, mit List oder mit Gewalt einem ehrlichen Menschen Grund und Boden zu entreißen!16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.

28.

17 tFreue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz!18 Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude missfällt ihm – er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!

29.

19 tSei nicht entrüstet über die Gottlosen, und ereifere dich nicht über sie!20 Denn sie haben keine Zukunft – ihr Leben gleicht einem glimmenden Docht, der bald ganz erlischt.

30.

21 Mein Sohn, ehre Gott und achte den König! Lass dich nicht mit Aufrührern ein, die gegen sie rebellieren!22 Denn plötzlich können Gott oder der König alle ins Verderben stürzen!

Weitere Sprüche weiser Männer

23 tAuch folgende Sprüche stammen von weisen Männern:
Ein Richter muss immer unparteiisch sein!24 Wenn er den Schuldigen für unschuldig erklärt, wird er vom Volk verachtet und gehasst.25 Wenn er sich aber für das Recht einsetzt, dann genießt er Ansehen und Glück.

26 Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft, so wie ein Kuss auf die Lippen!

27 Bestelle erst dein Feld, und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!

28 tSage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten!

29 tSprich nicht: »Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!«

30 tIch ging durch die Felder und Weinberge eines faulen und dummen Mannes.31 Das Unkraut wucherte überall und bedeckte alles. Die Schutzmauer ringsum war schon verfallen.32 Als ich das sah, dachte ich nach und zog eine Lehre daraus:

33 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du,
»nur noch ein kleines Weilchen!« –

34 und während du dich ausruhst,
ist die Armut plötzlich da,
und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

Sprüche 25

Weitere Sprüche Salomos

1 Auch die folgenden Sprüche sind von König Salomo. Männer am Hof Hiskias, des Königs von Juda, haben sie gesammelt.

Wer sich nicht beherrschen kann…:

2 Gott wird geehrt für das, was er verborgen hält; aber der König erlangt nur Ansehen, wenn er alles erforscht.

3 So hoch der Himmel ist und so weit die Erde, so unergründlich sind die Gedanken des Königs.

4 Entferne die Schlacken aus dem Silber, dann gestaltet der Schmied kunstvollen Schmuck daraus;5 entferne die Verräter vom Hof des Königs, dann ist seine gerechte Herrschaft gesichert.

6 tWenn du vor dem König stehst, dann spiel dich nicht auf, und halte dich nicht für die wichtigste Person!

7 Denn es ist besser, man gibt dir eine höhere Stellung, als dass du einem, der bedeutender ist als du, deinen Platz überlassen musst!
Wenn du etwas Verdächtiges gesehen hast,8 geh nicht übereilt vor Gericht! Denn was machst du, wenn ein anderer Zeuge zeigt, dass du im Unrecht bist?

9 tFührst du einen Rechtsstreit mit deinem Nachbarn, dann zieh niemanden mit hinein, der dir im Vertrauen etwas mitgeteilt hat! Plaudere nicht die Geheimnisse aus, die ein anderer dir anvertraut hat;10 denn sonst wird jeder wissen, dass du nichts für dich behalten kannst, und du kommst selbst ins Gerede!

11 tWie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!

13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet, so erquickend wie ein kaltes Getränkt in der heißen Erntezeit.

14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat, und dann seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.

15 tDurch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt, und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.

16 Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel, wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt und musst dich am Ende noch übergeben!17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!

18 Wer gegen seinen Nachbarn falsch aussagt, der richtet so großen Schaden an wie ein Hammer, ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.

19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so, als wollte man mit einem kranken Zahn kauen oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!

20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig, als würde man im Winter den Mantel ausziehen oder Salz in eine Wunde streuent.

21 tWenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken.22 So wirst du ihn beschämen,t und der Herr wird dich belohnen.

23 Nordwind bringt Regen – und heimliches Geschwätz bringt verdrießliche Gesichter!

24 tLieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

25 Eine gute Nachricht aus der Ferne ist wie ein Schluck Wasser für eine durstige Kehle!

26 Ein guter Mensch, der sich von einem Gottlosen beeinflussen lässt, ist so unbrauchbar wie eine trübe Quelle oder ein verschmutzter Brunnen.

27 Zu viel Honig ist nicht gut – genauso spare mit anerkennenden Worten!t

28 tWer sich nicht beherrschen kann, ist so schutzlos wie eine Stadt ohne Mauer.

Sprüche 26

Ein Dummkopf

1 tEhre und Anerkennung passen zu einem Übermütigen so wenig wie Schnee zum Sommer oder Regen zur Erntezeit.

2 Ein Fluch, der unbegründet ist, wird nicht eintreffen. Er gleicht den Vögeln, die fortfliegen und nicht wiederkommen.

3 Die Peitsche für das Pferd, das Zaumzeug für den Esel – und der Stock für den Rücken des Menschen, der keine Vernunft annimmt!

4 Antworte nicht auf eine dumme Frage, sonst begibst du dich auf die gleiche Ebene mit dem, der sie gestellt hat!5 Oder gib die passende Antwort auf eine dumme Frage! So merkt der, der sie gestellt hat, dass er nicht so klug ist, wie er denkt.

6 tWer eine Botschaft durch einen Unzuverlässigen überbringen lässt, der kann sich genauso gut die Füße abhacken – es bringt ihm nichts als Unglück!

7 Ein Tagträumer kann mit einem Weisheitsspruch genauso wenig umgehen wie ein Lahmer mit seinen Beinen.

8 tWer einem Übermütigen Ehre und Anerkennung erweist, handelt genauso sinnlos wie jemand, der einen Stein in der Schleuder festbindet.

9 tDer Betrunkene kann sich nicht erklären, wie ein Dorn in seine Hand geriet – genauso unerklärlich ist ein Weisheitsspruch im Mund eines Dummkopfs.

10 So unverantwortlich wie ein Schütze, der wild um sich schießt, handelt, wer einen Unverständigen oder einen Dahergelaufenen für sich arbeiten lässt.

11 Ein Tagträumer, der auf seiner Dummheit beharrt, gleicht einem Hund, der wieder frisst, was er herausgewürgt hat.

12 tKennst du jemanden, der sich selbst für weise hält? Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

13 tDer Faulpelz hat immer eine Ausrede: »Ich kann nicht zur Arbeit gehen«, sagt er, »auf der Straße könnte ja ein Löwe auf mich warten!«

14 Die Tür dreht sich in der Angel – und der Faule in seinem Bett!

15 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er ist zu bequem, sie zurück zum Mund zu führen!

16 Ein Faulpelz meint, es mit sieben Verständigen aufnehmen zu können.

17 Wer sich in einen fremden Streit einmischt, handelt sich unnötig Ärger eint wie jemand, der einen vorbeilaufenden Hund bei den Ohren packt.

18 Wer einen anderen betrügt und dann sagt: »Ich habe doch nur Spaß gemacht!«,19 der ist wie ein Verrückter, der mit tödlichen Waffen um sich schießt!

20 tOhne Holz geht ein Feuer aus, und ohne Verleumder legt sich der Streit.

21 Ein streitsüchtiger Mensch lässt den Zank aufflammen wie Kohle die Glut und Holz das Feuer.

22 tDas Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

23 Schmeichelnde Worte, die böse Gedanken verbergen, sind wie eine Silberglasur über billigem Tongeschirr.

24 Ein gehässiger Mensch will andere täuschen und verstellt sich mit schönen Worten.25 Darum traue ihm nicht, auch wenn seine Stimme noch so freundlich klingt, denn seine Seele ist mit Hass durchtränkt!26 Mag er seinen Hass auch durch Heuchelei verbergen – früher oder später kommt seine Bosheit vor aller Augen ans Licht!

27 tWer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer mit Steinen wirft, wird selbst getroffen!

28 Ein Lügner ist voller Hass und kennt kein Mitleid; wer andere verleumdet, bringt sie zu Fall.

Jule | 11.01.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 6 Comments |

Sprüche 17 – 21 (Hoffnung für alle) – Lesung für die PDS

Sprüche 17

Weisheit lässt sich nicht erkaufen

1 tLieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!

2 Ein fähiger Diener ist höher angesehen als ein nichtsnutziger Sohn, ja, er wird zusammen mit den anderen Söhnen zum Erben eingesetzt.

3 tGold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, prüft allein der Herr.

4 Ein Übeltäter fühlt sich von bösen Plänen angezogen, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.

5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.

6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.

7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem zuverlässigen Menschen!

8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.

9 tWer über die Fehler anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.

10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!

11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffent.

12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!

13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.

14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie gestautes Wasser, das plötzlich losbricht – darum lass es gar nicht erst so weit kommen!

15 tGott verabscheut es, wenn der Schuldige für unschuldig erklärt und der Unschuldige verurteilt wird.

16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen – er hat ja doch keinen Verstand!

17 tAuf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder.

18 tWer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!

19 tDer Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinaus will, wird tief fallent.

20 Ein Heuchler hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt ins Unglück.

21 Wer einen nichtsnutzigen und charakterlosen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.

22 tEin fröhlicher Mensch lebt gesund; wer aber ständig niedergeschlagen ist, wird krank und kraftlos.

23 tEin gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.

24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber die Gedanken des Dummkopfes sind sprunghaft; er denkt nichts zu Ende und kommt auch zu nichtst.

25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern Ärger und Enttäuschung.

26 tEs ist empörend, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; und wenn ein anständiger Mann Prügelstrafe bekommt, wird das Recht missachtet.

27 tEin weiser Mensch gibt Acht auf seine Worte, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.

28 tSogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!

Sprüche 18

Worte haben Macht

1 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; heftig wehrt er sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.

2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.

3 Wer sich von Gott lossagt, wird zwangsläufig schuldig, Schuld aber bringt Schande und Hohn.

4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.

5 tEin Richter tut Unrecht, wenn er den Schuldigen begnadigt und den Unschuldigen verurteilt.

6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.

7 tEin Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.

8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.

9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, richtet genauso viel Schaden an wie einer, der alles zerstört.

10 tGott, der Herr, ist wie eine starke Festung: Wer auf ihn vertraut, ist in Sicherheit.

11 tDer Reiche bildet sich ein, sein Besitz würde ihn schützen wie eine hohe Stadtmauer.

12 tStolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.

13 Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.

14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.

15 Ein kluger Mensch möchte sein Wissen vergrößern, darum läuft er mit offenen Augen und Ohren durch die Welt.

16 Ein Geschenk eröffnet viele Möglichkeiten, sogar den Zugang zu einflussreichen Menschen.

17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint Recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.

18 tBei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide gleich stark und einflussreich sind.

19 Ein Freund, den du enttäuscht hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.

20 tDu musst mit den Folgen deiner Worte leben – seien sie nun gut oder böse.

21 Worte haben Macht: sie können über Leben und Tod entscheiden. Darum ist jeder für die Folgen seiner Worte verantwortlich.

22 tWer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte Gottes.

23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.

24 tViele so genannte Freunde schaden dir nur, aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.

Sprüche 19

Hilf den Armen!

1 Lieber arm und ehrlich als ein selbstherrlicher Dummkopf, der Lügen verbreitet!

2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt.

3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Schuld, macht dann aber Gott dafür verantwortlich!

4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.

5 tWer als Zeuge einen Meineid schwört, wird bestraft; für ihn gibt es kein Entrinnen.

6 tEinflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.

7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich – noch mehr halten seine Bekannten sich von ihm fern. Er erinnert sich an ihre Versprechungen, aber sie sind wertlos geworden.

8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.

9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.

10 Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem leichtsinnigen und oberflächlichen Menschen – noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.

11 tEin vernünftiger Mensch kann seine Gefühle beherrschen; es ehrt ihn, wenn er über Fehler hinwegsehen kann.

12 tDer Zorn eines Königs jagt Angst ein wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.

13 tEin nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine ewig nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein ständig tropfendes Dach.

14 tHaus und Besitz kann man von den Eltern erben; aber eine vernünftige Frau schenkt nur Gott, der Herr.

15 tEin Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.

16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.

17 tWer den Armen etwas gibt, gibt es Gott, und Gott wird es reich belohnen.

18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, solange sie noch jung sindt, aber lass dich nicht dazu hinreißen, sie zu misshandelnt!

19 tWer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du versuchst, ihn zu beschwichtigen, machst du alles nur noch schlimmer!

20 Höre auf guten Rat, und nimm Ermahnung an, damit du endlich weise wirst!

21 tDer Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was Gott will.

22 tWer freigebig und gütig ist, wird von allen geschätzt; und besser ein Armer als ein Betrüger.

23 Wer Gott achtet und ehrt, hat ein gutes Leben. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.

24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!

25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.

26 tWer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein gemeiner und nichtsnutziger Mensch.

27 Wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst – dann hör doch gar nicht erst darauf!

28 tEin betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; die Worte eines gewissenlosen Menschen säen Unheil und Verderben.

29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des überheblichen Besserwissers gehört der Stock!

Sprüche 20

Ein Menschenkenner durchschaut die Gedanken

1 tEin Biertrinker wird unangenehm laut, und ein Weinsäufer redet Blödsinn; wer sich betrinkt, ist unvernünftig!

2 tVor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.

3 tEs ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

4 tWer faul ist, kümmert sich nicht um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.

5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!

8 Wenn der König Gericht hält, deckt er jedes Unrecht auf.

9 tWer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen.«?

10 tGott verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.

11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.

12 Gott hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.

13 tLiebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Steh früh genug auf, damit du immer genug zu essen hast!

14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.

15 tWorte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.

16 tWenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

17 tWas man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar angenehm sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack.

18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum überlege gut, bevor du in einen Kampf ziehst!

19 tWer Geheimnisse ausplaudert, der lästert auch über seine Mitmenschen. Darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

20 tWer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.

22 tNimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

23 tGott verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

24 tGott lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch sein Leben überblicken?

25 tWer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, bringt sich selbst in ausweglose Schwierigkeiten.

26 Ein weiser König entdeckt die Verbrecher und gibt ihnen eine harte Strafet.

27 Gott, der Herr, gab dem Menschen den Verstand,t damit er seine innersten Gedanken und Gefühle überprüfen kann.

28 Wenn ein König freundlich und zuverlässig ist, dann steht seine Regierung fest und sicher.

29 tDer Schmuck junger Menschen ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.

30 Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit – sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.

Sprüche 21

Wer auf Gott hört, ist auf dem richtigen Weg

1 Wie man Wasser durch Kanäle in die gewünschte Richtung leitet, so lenkt Gott die Gedanken des Königs, wohin er will.

2 Der Mensch hält das, was er tut, für richtig; aber Gott, der Herr, prüft, warum der Mensch das tut.

3 tGott will, dass die Menschen gut und gerecht miteinander umgehen; das ist ihm viel lieber als ihre Opfergaben.

4 Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sicht.

5 Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.

6 Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.

7 Wer Gott missachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, schadet sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.

8 Verschlungen und undurchsichtig sind die Wege des Menschen, der Schuld auf sich geladen hat; der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.

9 tLieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer ständig nörgelnden Frau!

10 Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; sogar sein Nachbar kann von ihm kein Mitgefühl erwarten.

11 Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.

12 Der gerechte Gottt achtet auf alle, die ihn ablehnen, und stürzt sie ins Unglück.

13 Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.

14 tWenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.

15 Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.

16 Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, auf den wartet der Tod!

17 tWer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm – ein aufwendiges Leben hat noch keinen reich gemacht!

18 Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.t

19 tLieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer schlecht gelaunten Frau, die ständig nörgelt!

20 Ein weiser Mensch kann mit seinem Reichtum gut umgehen, ein Dummkopf aber verschleudert ihn sofort.

21 Wer freundlich ist und andere gerecht behandelt, hat ein erfülltes Leben, er findet Anerkennung und Ehre.

22 Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und alle Befestigungen niederreißen, auf die sich die Einwohner verlassen.

23 tÜberlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!

24 tWer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, ist überheblich und eingebildet.

25 Ein Faulpelz hat viele Wünsche, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger krumm zu machen. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.

26 Den ganzen Tag überlegt er, wie er für sich etwas bekommen kann; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.

27 tGott verabscheut die Opfergaben der Gottlosen, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.

28 tEinem falschen Zeugen wird man auf Dauer nicht glauben; wer aber bei der Wahrheit bleibt, wird immer wieder angehört.

29 Wer Gott missachtet, will durch ein überhebliches Gesicht Sorglosigkeit vortäuschen; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.

30 Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen Gott gerichtet sind.

31 Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten – den Sieg schenkt Gott allein!

Jule | 10.24.11 | Bibelleseprogram, Sprüche, Text in der Bibel | 7 Comments |

Sprüche 7 – 11 — Lesung für die TPDS

Sprüche 7

7 Mein Sohn, behalte meine Reden, und meine Gebote mögest du bei dir verwahren. 2 Bewahre meine Gebote, und bleibe am Leben, und mein Gesetz wie die Pupille deiner Augen. 3 Binde sie an deine Finger, und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens. 4 Sprich zur Weisheit: „Du bist meine Schwester“; und [das] Verständnis mögest du „Verwandte“ nennen, 5 um dich vor der fremden Frau zu behüten, vor der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat. 6 Denn am Fenster meines Hauses blickte ich durch mein Gitterwerk hinab, 7 um auf die Unerfahrenen zu spähen. Mit Interesse bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann, dem es an Herz mangelte, 8 der auf der Straße dahinging, in der Nähe ihrer Ecke, und den Weg zu ihrem Haus beschreitet er 9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Nahen der Nacht und des Dunkels. 10 Und siehe, eine Frau kam ihm entgegen im Gewand einer Prostituierten und listigen Herzens. 11 Sie ist ungestüm und störrisch. Ihre Füße verweilen nicht in ihrem Haus. 12 Bald ist sie draußen, bald ist sie auf den öffentlichen Plätzen, und in der Nähe jeder Ecke liegt sie auf der Lauer. 13 Und sie hat ihn fest erfaßt und ihm einen Kuß gegeben. Sie hat ein dreistes Gesicht aufgesetzt, und sie beginnt zu ihm zu sagen:

14 „Gemeinschaftsschlachtopfer lagen mir ob. Heute habe ich meine Gelübde bezahlt. 15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Angesicht zu suchen, damit ich dich finde. 16 Mit Decken habe ich meinen Diwan schön bedeckt, mit bunten Sachen, Leinen aus Ägypten. 17 Ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt. 18 Komm doch, wir wollen uns an Liebe satt trinken bis zum Morgen; laß uns doch einander mit Liebkosungen erfreuen. 19 Denn der Ehemann ist nicht in seinem Haus; er ist auf eine Reise in die Ferne gegangen. 20 Einen Geldbeutel hat er in seine Hand genommen. Am Tag des Vollmonds wird er nach Hause kommen.“

21 Sie hat ihn durch die Fülle ihrer Überredung verleitet. Durch die Glätte ihrer Lippen verführt sie ihn. 22 Ganz plötzlich geht er ihr nach wie ein Stier, der sogar zur Schlachtung kommt, und gerade wie gefesselt zur Züchtigung eines Törichten, 23 bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet, so wie ein Vogel in die Falle eilt, und er hat nicht gewußt, daß es um seine Seele selbst geht.

24 Und nun, o Söhne, hört auf mich, und merkt auf die Reden meines Mundes. 25 Möge dein Herz nicht zu ihren Wegen abweichen. Irre nicht ab auf ihre Pfade. 26 Denn viele sind der Erschlagenen, die sie fällte, und zahlreich sind alle von ihr Getöteten. 27 Die Wege zum Scheol sind ihr Haus; sie führen hinab zu den Innenkammern des Todes.

Sprüche 8

8 Ruft nicht [die] Weisheit unablässig, und läßt nicht [das] Unterscheidungsvermögen ständig seine Stimme erschallen? 2 Oben auf den Höhen, am Weg, an der Kreuzung der Pfade hat sie sich aufgestellt. 3 Zur Seite der Tore, an der Mündung der Stadt, am Eingang der Pforten ruft sie fortgesetzt laut:

4 „Zu euch, o Männer, rufe ich, und meine Stimme ergeht an die Menschensöhne. 5 O Unerfahrene, versteht Klugheit; und ihr Unvernünftigen, versteht [das] Herz. 6 Hört zu, denn es sind Dinge von erster Wichtigkeit, über die ich rede, und zu Geradheit öffnen sich meine Lippen. 7 Denn mein Gaumen äußert die Wahrheit mit gedämpftem Ton; und Bosheit ist etwas Verabscheuungswürdiges für meine Lippen. 8 Alle Reden meines Mundes sind in Gerechtigkeit [gesprochen]. Unter ihnen ist nichts Verdrehtes oder Verkehrtes. 9 Sie alle sind gerade für den, der Unterscheidungsvermögen hat, und recht für die, die Erkenntnis finden. 10 Nehmt meine Zucht an und nicht Silber und Erkenntnis lieber als auserlesenes Gold. 11 Denn Weisheit ist besser als Korallen, und selbst alle anderen Dinge, an denen man Lust hat, können ihr nicht gleichkommen.

12 Ich, [die] Weisheit, ich habe bei [der] Klugheit geweilt, und ich finde auch die Erkenntnis des Denkvermögens.  13 Die Furcht Jehovas bedeutet das Böse hassen. Selbsterhöhung und Stolz und den schlechten Weg und den verkehrten Mund habe ich gehaßt. 14 Bei mir ist Rat und praktische Weisheit. Ich — das Verständnis; bei mir ist Macht. 15 Durch mich regieren fortwährend selbst Könige, und hohe Amtspersonen verordnen ständig Gerechtigkeit. 16 Durch mich herrschen selbst Fürsten fortwährend als Fürsten, und Edle richten alle in Gerechtigkeit. 17 Ich liebe, die mich lieben, und die nach mir suchen, finden mich. 18 Reichtum und Herrlichkeit sind bei mir, erbliche Werte und Gerechtigkeit. 19 Mein Fruchtertrag ist besser als Gold, ja als geläutertes Gold, und mein Ertrag als auserlesenes Silber. 20 Auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf den Pfaden des Rechts, 21 um die mich Liebenden beständiges Gut in Besitz nehmen zu lassen; und ihre Vorratshäuser halte ich gefüllt.

22 Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. 23 Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, von den Vorzeiten der Erde. 24 Als es keine Wassertiefen gab, wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als es keine Quellen gab, wasserschwer. 25 Ehe die Berge selbst eingesenkt worden waren, vor den Hügeln wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, 26 als er die Erde und die offenen Räume und den ersten Teil der Staubmassen des ertragfähigen Landes noch nicht gemacht hatte. 27 Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis über der Fläche der Wassertiefe festsetzte, 28 als er die Wolkenmassen droben festigte, als er die Quellen der Wassertiefe stark werden ließ, 29 als er dem Meer seine Verordnung festsetzte, daß die Wasser selbst seinen Befehl nicht überschreiten sollten, als er die Grundfesten der Erde verordnete, 30 da wurde ich neben ihm zum Werkmeister, und ich wurde der, den er Tag für Tag besonders liebhatte, während ich allezeit vor ihm fröhlich war, 31 fröhlich über das ertragfähige Land seiner Erde; und die Dinge, die mir lieb waren, waren bei den Menschensöhnen.

32 Und nun, o Söhne, hört auf mich; ja glücklich sind die, die meine Wege einhalten. 33 Hört auf Zucht, und werdet weise, und bekundet keine Nachlässigkeit. 34 Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, indem er an den Pfosten meiner Eingänge Wache hält. 35 Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden und erlangt Wohlwollen von Jehova. 36 Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich aufs tiefste hassen, die sind es, die tatsächlich den Tod lieben.“

Sprüche 9

9 Wahre Weisheit hat ihr Haus gebaut; sie hat ihre sieben Säulen ausgehauen. 2 Sie hat ihre Fleischschlachtung veranstaltet; sie hat ihren Wein gemischt; mehr als das, sie hat ihren Tisch hergerichtet. 3 Sie hat ihre Dienerinnen ausgesandt, damit sie oben auf den Höhen der Stadt rufen lasse: 4 „Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher.“ Wem immer es an Herz mangelt — sie hat zu ihm gesagt: 5 „Kommt, nährt euch von meinem Brot, und habt daran teil, den Wein zu trinken, den ich gemischt habe. 6 Verlaßt die Unerfahrenen, und bleibt am Leben, und wandelt geradeaus auf dem Weg des Verständnisses.“

7 Wer den Spötter rügt, holt für sich Unehre, und wer einem Bösen eine Zurechtweisung erteilt — ein Makel an ihm. 8 Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht haßt. Erteile einem Weisen eine Zurechtweisung, und er wird dich lieben. 9 Gib einem Weisen, und er wird noch weiser werden. Verleihe Erkenntnis einem Gerechten, und er wird an Gelehrsamkeit zunehmen.

10 Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang, und den Heiligsten erkennen, das ist Verständnis. 11 Denn durch mich werden deiner Tage viele werden, und Jahre des Lebens werden dir hinzugefügt werden. 12 Wenn du weise geworden bist, bist du zu deinen eigenen Gunsten weise geworden; und wenn du gespottet hast, wirst du [es] tragen, nur du allein.

13 Eine unvernünftige Frau ist ungestüm. Sie ist [die] Einfalt selbst und hat schließlich überhaupt nichts gewußt. 14 Und sie hat sich an den Eingang ihres Hauses gesetzt, auf einen Sitz, [auf] die Höhen der Stadt, 15 um denen zuzurufen, die des Weges vorüberziehen, denen, die auf ihren Pfaden geradeaus gehen: 16 „Wer immer unerfahren ist, er wende sich hierher.“ Und wem immer es an Herz mangelt — sie hat auch zu ihm gesprochen: 17 „Gestohlene Wasser, sie sind süß, und heimlich [gegessenes] Brot — es ist lieblich.“ 18 Aber er hat nicht erkannt, daß die im Tode Kraftlosen dort sind, daß sich die von ihr Hereingerufenen an den tiefen Orten des Scheols befinden.

Sprüche 10

10 Sprüche Salomos.

Ein weiser Sohn ist der, der einen Vater erfreut, und ein unvernünftiger Sohn ist der Kummer seiner Mutter. 2 Die Schätze des Bösen werden von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber ist das, was vom Tod befreien wird. 3 Jehova wird die Seele des Gerechten nicht hungern lassen, aber die Gier der Bösen wird er wegstoßen.

4 Wer mit lässiger Hand arbeitet, wird wenig Mittel haben, aber die Hand des Fleißigen wird jemand reich machen.

5 Der einsichtig handelnde Sohn sammelt während der Sommerzeit ein; der schändlich handelnde Sohn ist während der Ernte in tiefem Schlaf.

6 Segnungen sind für das Haupt des Gerechten, aber was den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu. 7 Die Erinnerung an den Gerechten ist zum Segen, der Name der Bösen aber wird verwesen.

8 Wer weisen Herzens ist, wird Gebote annehmen, aber wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden.

9 Wer in unversehrter Lauterkeit wandelt, wird in Sicherheit wandeln, aber wer seine Wege krümmt, wird sich zu erkennen geben.

10 Wer mit seinem Auge zwinkert, wird Schmerz verursachen, und wer törichter Lippen ist, wird niedergetreten werden. 11 Der Mund des Gerechten ist ein Quell des Lebens; was aber den Mund der Bösen betrifft, er deckt Gewalttat zu.

12 Haß ist das, was Streitigkeiten erregt, aber Liebe deckt sogar alle Übertretungen zu.

13 Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden, aber die Rute ist für den Rücken dessen, dem es an Herz mangelt.

14 Die Weisen sind es, die Erkenntnis aufbewahren, aber der Mund des Törichten [ist dem] Verderben nahe.

15 Die wertvollen Dinge eines Reichen sind seine starke Stadt. Das Verderben  der  Geringen  ist  ihre  Armut.

16 Die Tätigkeit des Gerechten gereicht zum Leben; der Ertrag des Bösen gereicht zur Sünde.

17 Wer sich an Zucht hält, ist ein Pfad zum Leben, wer aber Zurechtweisung verläßt, veranlaßt zum Umherirren.

18 Wo einer ist, der Haß zudeckt, da sind Lippen der Falschheit, und wer einen schlechten Bericht vorbringt, ist unvernünftig.

19 Bei der Menge von Worten fehlt Übertretung nicht, wer aber seine Lippen in Schach hält, handelt verständig.

20 Die Zunge des Gerechten ist auserlesenes Silber; das Herz des Bösen ist wenig wert.

21 Die Lippen des Gerechten sind es, die fortwährend viele weiden, aber die Törichten sterben weiterhin aus Mangel an Herz.

22 Der Segen Jehovas — er macht reich, und keinen Schmerz fügt er ihm hinzu.

23 Dem Unvernünftigen ist das Verüben von Zügellosigkeit wie ein Spiel, Weisheit aber ist für den Mann von Unterscheidungsvermögen.

24 Das Schrecknis für den Bösen — das wird über ihn kommen; aber das Begehren der Gerechten wird gewährt werden. 25 Wie wenn der Sturmwind vorüberzieht, so ist der Böse nicht mehr; aber der Gerechte ist ein fester Grund auf unabsehbare Zeit.

26 Wie Essig für die Zähne und wie Rauch für die Augen, so ist der Faule denen, die ihn aussenden.

27 Die Furcht Jehovas, sie wird Tage hinzufügen, aber die Jahre der Bösen, sie werden verkürzt werden.

28 Die Erwartung der Gerechten ist Freude, aber selbst die Hoffnung der Bösen wird zugrunde gehen.

29 Der Weg Jehovas ist eine Feste für den Untadeligen, aber [das] Verderben ist für diejenigen, die Schädliches treiben.

30 Was den Gerechten betrifft, auf unabsehbare Zeit wird er nicht zum Wanken gebracht werden; was aber die Bösen betrifft, sie werden nicht weiterhin auf der Erde weilen.

31 Der Mund des Gerechten — er trägt die Frucht der Weisheit, aber die Zunge der Verkehrtheit wird abgeschnitten werden.

32 Die Lippen des Gerechten — sie werden Wohlwollen kennenlernen, aber der Mund der Bösen ist Verkehrtheit.

Sprüche 11

11 Eine betrügerische Waage ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber ein vollständiger Gewichtsstein ist ihm wohlgefällig.

2 Ist Vermessenheit gekommen? Dann wird Unehre kommen; aber Weisheit ist bei den Bescheidenen.

3 Die unversehrte Lauterkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie führt, aber Verdrehtheit bei den treulos Handelnden wird sie verheeren.

4 Wertvolle Dinge werden am Tag des Zornausbruchs von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber wird vom Tod befreien.

5 Die Gerechtigkeit des Untadeligen ist das, was seinen Weg gerademachen wird, in seiner Bosheit aber wird der Böse fallen. 6 Die Gerechtigkeit der Rechtschaffenen ist das, was sie befreien wird, aber die treulos Handelnden werden durch ihre Gier gefangen werden.

7 Wenn ein böser Mensch stirbt, geht [seine] Hoffnung zugrunde; und auch auf Kraftfülle [gegründete] Erwartung ist zugrunde gegangen.

8 Der Gerechte wird sogar der Bedrängnis entrissen, und der Böse kommt statt seiner hinein.

9 Durch [seinen] Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.

10 Wegen der Güte der Gerechten ist eine Stadt in gehobener Stimmung, aber wenn die Bösen umkommen, gibt es einen Jubelruf.

11 Wegen des Segens der Rechtschaffenen steht eine Stadt erhaben da, aber wegen des Mundes der Bösen wird sie niedergerissen.

12 Wem es an Herz mangelt, der hat seinen eigenen Mitmenschen verachtet, aber der Mann von umfassendem Unterscheidungsvermögen ist einer, der stillschweigt.

13 Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf, wer aber treuen Geistes ist, deckt eine Sache zu.

14 Wenn keine geschickte Lenkung da ist, kommt das Volk zu Fall; aber Rettung gibt es bei der Menge der Ratgeber.

15 Es wird jemandem ganz bestimmt schlecht ergehen, wenn er für einen Fremden Bürge geworden ist, aber wer Handschlag haßt, bleibt sorgenfrei.

16 Eine Frau von Anmut ist die, die Herrlichkeit erlangt; aber die Tyrannen ihrerseits erlangen Reichtum.

17 Ein Mann von liebender Güte handelt mit seiner eigenen Seele auf eine sich lohnende Weise, aber der Grausame bringt seinen eigenen Organismus in Verruf.

18 Der Böse schafft sich falschen Lohn, wer aber Gerechtigkeit sät, wahre Verdienste.

19 Wer für Gerechtigkeit feststeht, hat Aussicht auf Leben, wer aber Schlechtem nachjagt, dessen Aussicht ist sein eigener Tod.

20 Die verkehrten Herzens sind, sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber die auf [ihrem] Weg Untadeligen sind sein Wohlgefallen.

21 Obwohl Hand zu Hand sein mag, wird eine schlechte Person nicht ungestraft ausgehen; aber die Nachkommen der Gerechten werden gewiß entrinnen.

22 Wie ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines, so ist eine Frau, die schön ist, sich aber von Verständigkeit abwendet.

23 Das Begehren der Gerechten ist sicherlich gut; die Hoffnung der Bösen ist Zornausbruch.

24 Da ist einer, der ausstreut und doch noch mehr bekommt, auch einer, der sich von dem, was recht ist, zurückhält, aber es gereicht nur zum Mangel.

25 Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden, und wer [andere] reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden.

26 Wer Getreide zurückhält — das Volk wird ihn verwünschen, aber Segen gibt es für das Haupt dessen, der es kaufen läßt.

27 Wer nach Gutem ausschaut, wird fortwährend Wohlwollen suchen; was aber den betrifft, der nach Schlechtem forscht, über ihn wird es kommen.

28 Wer auf seinen Reichtum vertraut — er selbst wird fallen; doch so wie Laub werden die Gerechten sprießen.

29 Was jemand betrifft, der sein eigenes Haus in Verruf bringt, er wird vom Wind Besitz ergreifen; und ein Törichter wird ein Knecht dessen sein, der weisen Herzens ist.

30 Der Fruchtertrag des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und wer Seelen gewinnt, ist weise.

31 Siehe! Der Gerechte — auf der Erde wird ihm vergolten werden, wieviel mehr so dem Bösen und dem Sünder!

Jule | 10.10.11 | Bibelleseprogram | No Comments |

Sprüche 1 – 6 – Lesung für die PdS

Sprüche 1

1 Die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, 2 damit man Weisheit und Zucht erkennt, um die Reden des Verstandes zu erfassen, 3 um die Zucht anzunehmen, welche Einsicht verleiht, Gerechtigkeit und Recht und Rechtschaffenheit, 4 um den Unerfahrenen Klugheit zu geben, einem jungen Mann Erkenntnis und Denkvermögen.

5 Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen, und ein Verständiger ist der, der sich geschickte Lenkung erwirbt, 6 um einen Spruch und eine schwerverständliche Rede zu verstehen, die Worte von Weisen und ihre Rätsel.

7 Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht sind das, was nur Toren verachtet haben.

8 Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. 9 Denn sie sind ein anmutiger Kranz deinem Haupt und eine schöne Halskette deinem Hals.

10 Mein Sohn, wenn Sünder dich zu verführen suchen, so willige nicht ein. 11 Wenn sie ständig sprechen: „Geh doch mit uns. Laß uns doch auf Blut lauern. Laß uns doch ohne irgendeine Ursache im Versteck [auf der Lauer] liegen nach den Unschuldigen. 12 Wir wollen sie lebendig verschlingen gleichwie der Scheol, ja ganz, gleich denen, die in eine Grube hinabfahren. 13 Laß uns allerlei kostbare Dinge von Wert finden. Laß uns unsere Häuser mit Beute füllen. 14 Dein Los solltest du mitten unter uns werfen. Möge es bloß e i n e n Beutel geben, der uns allen gehört“ — 15 mein Sohn, geh nicht des Weges mit ihnen. Halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad. 16 Denn ihre Füße, sie laufen zu lauter Schlechtigkeit hin, und sie eilen unablässig, Blut zu vergießen. 17 Denn vergeblich wird das Netz vor den Augen von irgend etwas, was Flügel besitzt, ausgebreitet. 18 Demzufolge lauern sie selbst direkt auf das Blut von diesen; im Versteck liegen sie [auf der Lauer] nach ihrer Seele. 19 So sind die Pfade eines jeden, der ungerechten Gewinn macht. Die Seele nimmt er seinen Besitzern weg.

20 Die wahre Weisheit, sie ruft ständig sogar auf der Straße laut. Auf den öffentlichen Plätzen läßt sie fortwährend ihre Stimme erschallen. 21 Sie ruft am oberen Ende der lärmenden Straßen. An den Eingängen der Tore in die Stadt hält sie ihre eigenen Reden:

22 „Wie lange, ihr Unerfahrenen, werdet ihr weiterhin Unerfahrenheit lieben, und [wie lange] wollt ihr Spötter offenen Spott für euch begehren, und [wie lange] werdet ihr Unvernünftigen weiterhin Erkenntnis hassen? 23 Kehrt um bei meiner Zurechtweisung. Dann will ich euch meinen Geist hervorsprudeln lassen; ich will euch meine Worte bekanntgeben. 24 Weil ich gerufen habe, ihr euch aber ständig weigert, ich meine Hand ausgestreckt habe, aber keiner da ist, der achtgibt, 25 und ihr fortfahrt, all meinen Rat unbeachtet zu lassen, und ihr meine Zurechtweisung nicht angenommen habt, 26 werde auch ich meinerseits bei eurem eigenen Unheil lachen, ich werde spotten, wenn das, wovor ihr erschreckt, kommt, 27 wenn wie ein Sturm das kommt, wovor ihr erschreckt, und euer eigenes Unheil so wie ein Sturmwind herankommt, wenn Bedrängnis und schwere Zeiten über euch kommen. 28 Zu jener Zeit werden sie mich ständig rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich unablässig suchen, aber sie werden mich nicht finden, 29 darum, daß sie Erkenntnis gehaßt und die Furcht Jehovas nicht erwählt haben. 30 Sie haben meinen Rat nicht angenommen; sie haben all meine Zurechtweisung mißachtet. 31 Somit werden sie von der Frucht ihres Weges essen, und sie werden sich von ihren eigenen Ratschlägen sättigen bis zum Überdruß. 32 Denn die Abtrünnigkeit der Unerfahrenen ist das, was sie töten wird, und die Sorglosigkeit der Unvernünftigen ist das, was sie vernichten wird. 33 Was den betrifft, der auf mich hört, er wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken.“

 

Sprüche 2

2 Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen und meine eigenen Gebote bei dir verwahren wirst, 2 indem du der Weisheit dein Ohr leihst, so daß du dein Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigst, 3 wenn du überdies nach Verständnis selbst rufst und zum Unterscheidungsvermögen deine Stimme erhebst, 4 wenn du danach fortwährend wie nach Silber suchst und du wie nach verborgenen Schätzen ständig danach forschst, 5 dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden. 6 Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Mund [kommen] Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen. 7 Und für die Rechtschaffenen wird er praktische Weisheit aufbewahren; für die, die in unversehrter Lauterkeit wandeln, ist er ein Schild, 8 dadurch, daß die Pfade des Rechts eingehalten werden, und er wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten. 9 In diesem Fall wirst du Gerechtigkeit und Recht und Geradheit verstehen, die ganze Bahn des Guten.

10 Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, 11 so ist es Denkvermögen, das stets über dich wachen wird, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, 12 um dich von dem schlechten Weg zu befreien, von dem Mann, der verkehrte Dinge redet, 13 von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln, 14 von denen, die sich freuen, Schlechtes zu tun, die über die Verkehrtheiten der Schlechtigkeit frohlocken, 15 denen, deren Pfade krumm sind und die in ihrem allgemeinen Lauf abwegig sind, 16 um dich von der fremden Frau zu befreien, von der Ausländerin, die ihre eigenen Reden glattgemacht hat, 17 die den vertrauten Freund ihrer Jugend verläßt und die sogar den Bund ihres Gottes vergessen hat. 18 Denn wahrlich, zum Tod hinab senkt sich ihr Haus, und hinab zu den im Tode Kraftlosen [führen] ihre Spuren. 19 Keine von denen, die Beziehungen mit ihr haben, werden zurückkehren, noch werden sie wieder auf die Pfade der Lebenden gelangen.

20 Der Zweck ist, daß du auf dem Weg der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst. 21 Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden. 22 Was die Bösen betrifft, von der Erde werden sie weggetilgt; und die Treulosen, sie werden davon weggerissen.

 

Sprüche 3

3 Mein Sohn, mein Gesetz vergiß nicht, und meine Gebote möge dein Herz beobachten, 2 denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden dir hinzugefügt werden. 3 Liebende Güte und Wahrhaftigkeit mögen dich nicht verlassen. Binde sie um deinen Hals. Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, 4 und finde so Gunst und gute Einsicht in den Augen Gottes und des Erdenmenschen. 5 Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. 6 Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.

7 Werde nicht weise in deinen eigenen Augen. Fürchte Jehova, und weiche vom Bösen. 8 Möge es Heilung werden für deinen Nabel und Erquickung für deine Gebeine.

9 Ehre Jehova mit deinen wertvollen Dingen und mit den Erstlingen deines ganzen Ertrages. 10 Dann werden deine Vorratslager mit Überfluß gefüllt werden; und deine eigenen Kelterkufen werden von neuem Wein überfließen.

11 Die Zucht Jehovas, o mein Sohn, verwirf nicht; und seine Zurechtweisung widere dich nicht an, 12 denn wen Jehova liebt, den weist er zurecht, ja wie ein Vater einen Sohn, an dem er Gefallen findet.

13 Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, 14 denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben [besser] als selbst Gold. 15 Sie ist kostbarer als Korallen, und alle anderen Dinge, an denen du Lust hast, können ihr nicht gleichkommen. 16 Länge der Tage ist in ihrer Rechten; in ihrer Linken sind Reichtum und Herrlichkeit. 17 Ihre Wege sind Wege der Lieblichkeit, und all ihre Pfade sind Frieden. 18 Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen.

19 Jehova selbst hat in Weisheit die Erde gegründet. Er hat die Himmel mit Unterscheidungsvermögen fest erstellt. 20 Durch seine Erkenntnis wurden sogar die Wassertiefen gespalten, und die Wolkenhimmel träufeln fortwährend leichten Regen herab. 21 Mein Sohn, mögen sie nicht von deinen Augen weichen. Bewahre praktische Weisheit und Denkvermögen, 22 und sie werden sich als Leben für deine Seele und als Anmut für deinen Hals erweisen. 23 In diesem Fall wirst du auf deinem Weg in Sicherheit wandeln, und selbst dein Fuß wird nicht an irgend etwas anstoßen. 24 Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden; und du wirst dich gewiß niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein. 25 Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. 26 Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren.

27 Enthalte das Gute nicht denen vor, denen es gebührt, wann immer es in der Macht deiner Hand liegt, [es] zu tun. 28 Sprich nicht zu deinem Mitmenschen: „Geh und komm wieder, und morgen werde ich geben“, wenn du etwas bei dir hast. 29 Schmiede nichts Böses gegen deinen Mitmenschen, wenn er mit einem Gefühl der Sicherheit bei dir wohnt. 30 Zanke nicht mit einem Menschen ohne Ursache, wenn er dir nichts Böses angetan hat.

31 Werde nicht neidisch auf den Mann der Gewalttat, noch erwähle irgendeinen seiner Wege. 32 Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen. 33 Der Fluch Jehovas ist auf dem Haus des Bösen, aber den Aufenthaltsort der Gerechten segnet er. 34 Wenn es sich um Spötter handelt, wird er seinerseits spotten; aber den Sanftmütigen wird er Gunst erweisen. 35 Ehre ist das, was die Weisen besitzen werden, aber die Unvernünftigen erhöhen Unehre.

 

Sprüche 4

4 Hört, o Söhne, auf die Zucht eines Vaters, und merkt auf, um Verständnis kennenzulernen. 2 Denn gute Unterweisung ist es, was ich euch bestimmt geben werde. Mein Gesetz verlaßt nicht. 3 Denn ich erwies mich meinem Vater als ein wirklicher Sohn, als ein zarter und einziger vor meiner Mutter. 4 Und er pflegte mich zu unterweisen und zu mir zu sprechen: „Dein Herz halte meine Worte fest. Beobachte meine Gebote, und bleibe am Leben. 5 Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis. Vergiß nicht, und wende dich nicht ab von den Reden meines Mundes. 6 Verlaß sie nicht, und sie wird dich bewahren. Liebe sie, und sie wird dich behüten. 7 Weisheit ist das Erste. Erwirb Weisheit; und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis. 8 Schätze sie hoch ein, und sie wird dich erhöhen. Sie wird dich verherrlichen, weil du sie umarmst. 9 Deinem Haupt wird sie einen Kranz der Anmut geben; eine Krone der Schönheit wird sie dir verleihen.“

10 Höre, mein Sohn, und nimm meine Reden an. Dann werden deiner Lebensjahre viele werden. 11 Im Weg der Weisheit will ich dich unterweisen; ich will dich in die Spuren der Geradheit treten lassen. 12 Wenn du wandelst, wird dein Schritt nicht eingeengt sein; und wenn du läufst, wirst du nicht straucheln. 13 Ergreife die Zucht; laß nicht ab. Behüte sie, denn sie ist dein Leben.

14 Den Pfad der Bösen betritt nicht, und wandle nicht geradewegs auf dem Weg der Schlechten. 15 Meide ihn, zieh nicht darauf einher; wende dich davon ab, und zieh weiter. 16 Denn sie schlafen nicht, es sei denn, sie verüben Schlechtes, und ihr Schlaf ist [ihnen] genommen, es sei denn, sie veranlassen jemand zu straucheln. 17 Denn sie haben sich mit dem Brot der Bosheit genährt, und den Wein der Gewalttaten trinken sie. 18 Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist. 19 Der Weg der Bösen ist wie das Dunkel; sie haben nicht erkannt, worüber sie fortwährend straucheln.

20 Mein Sohn, merke doch auf meine Worte. Zu meinen Reden neige dein Ohr. 21 Mögen sie nicht aus deinen Augen weichen. Bewahre sie im Innern deines Herzens. 22 Denn sie sind Leben denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleisch. 23 Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens. 24 Entferne von dir die Verkehrtheit der Rede; und das Verziehen der Lippen tu weit von dir weg. 25 Was deine Augen betrifft, geradeaus sollten sie schauen, ja deine eigenen blitzenden Augen sollten gerade vor dich hinschauen. 26 Ebne die Bahn deines Fußes, und all deine eigenen Wege seien gefestigt. 27 Biege weder nach rechts noch nach links ab. Entferne deinen Fuß von dem, was schlecht ist.

 

Sprüche 5

5 Mein Sohn, o merke doch auf meine Weisheit. Meinem Unterscheidungsvermögen neige dein Ohr, 2 um das Denkvermögen zu behüten, und deine Lippen mögen Erkenntnis bewahren.

3 Denn wie eine Honigwabe träufeln beständig die Lippen einer Fremden, und ihr Gaumen ist glatter als Öl. 4 Aber die Nachwirkung von ihr ist so bitter wie Wermut; sie ist so scharf wie ein zweischneidiges Schwert. 5 Ihre Füße steigen zum Tod hinab. Am Scheol haften ihre Schritte. 6 Den Pfad des Lebens betrachtet sie nicht. Ihre Bahnen sind irregegangen, sie weiß nicht [, wohin]. 7 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, und wendet euch nicht ab von den Reden meines Mundes. 8 Halte deinen Weg fern von ihrer Seite, und komm dem Eingang ihres Hauses nicht nahe, 9 damit du nicht anderen deine Würde gibst noch deine Jahre dem, was grausam ist; 10 damit sich nicht Fremde mit deiner Kraft sättigen, noch die Dinge, die du mühsam erworben hast, im Haus eines Ausländers seien, 11 noch [daß] du künftig stöhnen müßtest, wenn es mit deinem Fleisch und deinem Organismus zu Ende geht. 12 Und du wirst sprechen müssen: „Wie habe ich Zucht gehaßt, und mein Herz hat ja Zurechtweisung mißachtet! 13 Und ich habe nicht auf die Stimme meiner Unterweiser gehört, und meinen Lehrern habe ich mein Ohr nicht geneigt. 14 Leicht bin ich inmitten der Versammlung und der Gemeinde in jede Art Schlechtigkeit geraten.“

15 Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Rieselndes aus der Mitte deines eigenen Brunnens. 16 Sollten deine Quellen nach draußen zerstreut werden, auf die öffentlichen Plätze [deine] Wasserbäche? 17 Möge es sich erweisen, daß sie für dich allein sind und nicht für Fremde mit dir. 18 Möge sich dein Wasserquell als gesegnet erweisen, und freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend, 19 einer liebenswerten Hindin und einer anmutigen Gemse. Ihre Brüste mögen dich zu allen Zeiten berauschen. Durch ihre Liebe mögest du fortwährend im Taumel sein. 20 Warum also solltest du, mein Sohn, mit einer Fremden im Taumel sein oder den Busen einer Ausländerin umarmen? 21 Denn die Wege des Mannes sind vor den Augen Jehovas, und er betrachtet alle seine Bahnen. 22 Seine eigenen Vergehungen werden den Bösen fangen, und in den Stricken seiner eigenen Sünde wird er gefaßt werden. 23 Er wird es sein, der sterben wird, weil keine Zucht da ist und [weil] er in der Fülle seiner Torheit irregeht.

Sprüche 6

6 Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Mitmenschen, [wenn] du gar für den Fremden deinen Handschlag gegeben hast, 2 [wenn] du verstrickt worden bist durch die Reden deines Mundes, [wenn] du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes, 3 so unternimm dann dies, mein Sohn, und befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich. 4 Gib deinen Augen keinen Schlaf noch deinen glänzenden Augen irgendwelchen Schlummer. 5 Befreie dich wie eine Gazelle aus der Hand und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelfängers.

6 Geh zur Ameise, du Fauler; sieh ihre Wege, und werde weise. 7 Obwohl sie keinen Befehlshaber, Beamten oder Herrscher hat, 8 bereitet sie doch im Sommer ihre Speise; sie hat ja in der Ernte ihre Nahrungsvorräte eingesammelt. 9 Wie lange wirst du liegenbleiben, du Fauler? Wann wirst du von deinem Schlaf aufstehen? 10 Noch ein wenig Schlaf, noch ein wenig Schlummer, noch ein wenig Händefalten beim Liegenbleiben, 11 und deine Armut wird gewiß so kommen wie ein Wegelagerer und dein Mangel wie ein bewaffneter Mann.

12 Ein nichtsnutziger Mensch, ein schadenstiftender Mann, wandelt mit Verdrehtheit der Rede, 13 indem er mit seinem Auge zwinkert, mit seinem Fuß Zeichen gibt, mit seinen Fingern Andeutungen macht. 14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen. Er schmiedet allezeit etwas Böses. Er entfesselt fortwährend nur Streitigkeiten. 15 Darum wird plötzlich sein Unheil kommen; in einem Augenblick wird er zerbrochen werden, und es wird keine Heilung geben.

16 Sechs Dinge gibt es, die Jehova wirklich haßt; ja sieben sind Dinge, verabscheuungswürdig für seine Seele: 17 hohe Augen, eine falsche Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen, 18 ein Herz, das schädliche Pläne schmiedet, Füße, die eilends zum Schlechten hinlaufen, 19 ein falscher Zeuge, der Lügen vorbringt, und jeder, der Streitigkeiten unter Brüdern entfesselt.

20 Beobachte, o mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter. 21 Binde sie beständig auf dein Herz; knüpfe sie um deinen Hals. 22 Wenn du umherwandelst, wird es dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird es dich behüten; und wenn du aufgewacht bist, wird es sich mit dir befassen. 23 Denn das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, 24 um dich vor der schlechten Frau zu behüten, vor der Glätte der Zunge der Ausländerin. 25 Begehre in deinem Herzen nicht ihre Schönheit, und möge sie dich mit ihren glänzenden Augen nicht einnehmen, 26 denn um einer Prostituierten willen [kommt man herunter] bis auf einen runden Laib Brot; was aber die Frau eines [anderen] Mannes betrifft, sie jagt sogar einer kostbaren Seele nach. 27 Kann ein Mann Feuer in seinem Busen zusammenscharren, ohne daß seine Kleider verbrannt werden? 28 Oder kann ein Mann auf Kohlen wandeln, und seine Füße selbst würden nicht versengt? 29 Ebenso bei irgendeinem, der Beziehungen mit der Frau seines Mitmenschen hat: Keiner, der sie berührt, wird straflos bleiben. 30 Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist. 31 Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben. 32 Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, dem mangelt es an Herz; wer es tut, bringt seine eigene Seele ins Verderben. 33 Plage und Unehre wird er finden, und seine Schmach, sie wird nicht ausgetilgt werden. 34 Denn die Wut eines kräftigen Mannes ist Eifersucht, und er wird nicht Mitleid bekunden am Tag der Rache. 35 Er wird keine Rücksicht nehmen auf irgendeine Art Lösegeld, noch wird er sich bereitwillig zeigen, ungeachtet, wie groß du das Geschenk machst.

Jule | 10.05.11 | Bibelleseprogram | No Comments |

Psalm 142 – 150 Lesung für die PDS

Psalm 142

Maskil. Von David, als er sich in der Höhle befand. Ein Gebet.

142 Mit meiner Stimme rief ich dann zu Jehova um Hilfe;
Mit meiner Stimme begann ich zu Jehova um Gunst zu flehen.

2 Vor ihm schüttete ich unablässig mein Anliegen aus;
Meine Bedrängnis tat ich weiterhin vor ihm kund,
3 Als mein Geist in mir schwach wurde.
Da kanntest du selbst meinen Weg.
Auf dem Pfad, auf dem ich wandle,
Haben sie für mich einen Fallstrick verborgen.

4 Schau zur Rechten und sieh,
Daß niemand da ist, der mir irgendwelche Anerkennung zollt.
Mein Zufluchtsort ist mir entschwunden;
Da ist niemand, der sich nach meiner Seele erkundigt.

5 Ich rief zu dir, o Jehova, um Hilfe.
Ich sprach: „Du bist meine Zuflucht,
Mein Teil im Land der Lebenden.“

6 Merke doch auf meinen inständigen Ruf,
Denn ich bin sehr arm geworden.
Befreie mich von meinen Verfolgern,
Denn sie sind stärker als ich.

7 Bringe doch meine Seele aus dem Kerker heraus,
Damit ich deinen Namen lobpreise.
Mögen sich die Gerechten um mich her sammeln,
Weil du gebührend mit mir handelst.

 

Psalm 143

Eine Melodie von David.

143 O Jehova, höre mein Gebet;
Schenk doch meiner flehentlichen Bitte Gehör.
In deiner Treue antworte mir, in deiner Gerechtigkeit.

2 Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht;
Denn vor dir kann kein Lebendiger gerecht sein.

3 Denn der Feind hat meine Seele verfolgt;
Er hat mein Leben zur Erde selbst zertreten.
Er hat mich an finsteren Stätten wohnen lassen gleich denen, die tot sind auf unabsehbare Zeit.

4 Und mein Geist wird in mir schwach;
In meinem Innern zeigt sich mein Herz empfindungslos.

5 Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht;
Ich habe nachgesonnen über all dein Tun;
Willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände.

6 Ich habe meine Hände zu dir ausgebreitet,
Meine Seele [lechzt] wie ein erschöpftes Land nach dir. Sela.

7 O eile, antworte mir, o Jehova.
Mein Geist ist zu Ende gekommen.
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir,
Sonst müßte ich mit denen vergleichbar werden, die in die Grube hinabfahren.

8 Am Morgen laß mich deine liebende Güte hören,
Denn auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt.
Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte,
Denn zu dir habe ich meine Seele erhoben.

9 Befreie mich von meinen Feinden, o Jehova.
Ich habe Deckung ja bei dir gesucht.

10 Lehre mich deinen Willen tun,
Denn du bist mein Gott.
Dein Geist ist gut;
Er führe mich im Land der Geradheit.

11 Um deines Namens willen, o Jehova, mögest du mich am Leben erhalten.
In deiner Gerechtigkeit mögest du meine Seele aus Bedrängnis herausführen.

12 Und in deiner liebenden Güte mögest du meine Feinde zum Schweigen bringen;
Und du sollst alle die vernichten, die meine Seele befeinden,
Denn ich bin dein Knecht.

 

Psalm 144

Von David.

144 Gesegnet sei Jehova, mein FELS,
Der meine Hände zum Kampf belehrt,
Meine Finger zur Kriegführung,
2 Meine liebende Güte und meine Feste,
Meine sichere Höhe und der für mein Entrinnen Sorgende,
Mein Schild und der, zu dem ich Zuflucht genommen habe,
Der mir Völker unterwirft.

3 O Jehova, was ist der Mensch, daß du von ihm Kenntnis nehmen solltest,
Der Sohn des sterblichen Menschen, daß du ihn beachten solltest?

4 Der Mensch selbst hat Ähnlichkeit mit einem bloßen Dunst;
Seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten.

5 O Jehova, neige deine Himmel, damit du herabsteigst;
Rühre die Berge an, daß sie rauchen.

6 Blitze mit Blitzen, damit du sie zerstreust;
Sende deine Pfeile aus, damit du sie in Verwirrung bringst.

7 Strecke deine Hände aus von der Höhe;
Mache mich frei, und errette mich aus den vielen Wassern,
Aus der Hand der Ausländer,
8 Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist.

9 O Gott, ein neues Lied will ich dir singen.
Auf einem Instrument mit zehn Saiten will ich dir Melodien spielen,
10 Dem, der Königen Rettung verleiht,
Dem, der David, seinen Knecht, von dem unheilvollen Schwert frei macht.

11 Mache mich frei, und errette mich aus der Hand der Ausländer,
Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist,
12 Die [sagen]: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend,
Unsere Töchter gleich Eck[säulen], behauen im Palaststil,
13 Unsere Speicher [sind] voll, liefern Erzeugnisse von einer Art nach der anderen,
Unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden, zehntausendfach auf unseren Straßen,
14 Unser Vieh [ist] beladen, ohne irgendwelchen Bruch und ohne Fehlgeburt
Und ohne Geschrei auf unseren öffentlichen Plätzen.

15 Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“
Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!

 

Psalm 145

Ein Lobpreis, von David.

? (´Áleph)

145 Ich will dich erheben, o mein Gott und König,
Und ich will deinen Namen segnen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Beth)

2 Den ganzen Tag will ich dich segnen,
Und ich will deinen Namen preisen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Gímel)

3 Jehova ist groß und sehr zu preisen,
Und seine Größe ist unerforschlich.

? (Dáleth)

4 Generation um Generation wird deine Werke loben,
Und deine Machttaten werden sie kundtun.

? (He´)

5 Die herrliche Pracht deiner Würde
Und die Dinge deiner wunderbaren Werke, damit will ich mich befassen.

? (Waw)

6 Und sie werden von der Stärke deiner eigenen furchteinflößenden Dinge sprechen;
Und was deine Größe betrifft, ich will sie verkünden.

? (Sájin)

7 Bei der Erwähnung der Fülle deiner Güte werden sie übersprudeln,
Und deiner Gerechtigkeit [wegen] werden sie jubeln.

? (Cheth)

8 Jehova ist gnädig und barmherzig,
Langsam zum Zorn und groß an liebender Güte.

? (Teth)

9 Jehova ist gut gegen alle,
Und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke.

? (Jodh)

10 All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova,
Und deine Loyalgesinnten werden dich segnen.

? (Kaph)

11 Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen,
Und von deiner Macht werden sie reden,
? (Lámedh)

12 Um den Menschensöhnen seine Machttaten bekanntzumachen
Und die Herrlichkeit der Pracht seines Königtums.

? (Mem)

13 Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten,
Und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch.

? (Ssámech)

14 Jehova stützt alle Fallenden
Und richtet auf alle Niedergebeugten.

? (`Ájin)

15 Auf dich schauen hoffnungsvoll die Augen aller,
Und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

? (Pe´)

16 Du öffnest deine Hand
Und sättigst das Begehren alles Lebenden.

? (Za·dhe)

17 Jehova ist gerecht in all seinen Wegen
Und loyal in all seinen Werken.

? (Qoph)

18 Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen,
Allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen.

? (Resch)

19 Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen,
Und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten.

? (Schin)

20 Jehova behütet alle, die ihn lieben,
Aber alle Bösen wird er vertilgen.

? (Taw)

21 Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden;
Und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

 

Psalm 146

146 Preiset Jah!
Preise Jehova, o meine Seele.

2 Ich will Jehova zeit meines Lebens preisen.
Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin.

3 Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle
Noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.

4 Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden;
An jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich.

5 Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat,
Dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, [gerichtet] ist,
6 Der Himmel und Erde gemacht hat,
Das Meer und alles, was darin ist,
Der Wahrhaftigkeit bewahrt auf unabsehbare Zeit,
7 Der für die Übervorteilten Gericht übt,
Der Brot gibt den Hungrigen.
Jehova macht die Gebundenen frei.

8 Jehova öffnet [die Augen der] Blinden;
Jehova richtet auf die Niedergebeugten;
Jehova liebt die Gerechten.

9 Jehova behütet die ansässigen Fremdlinge;
Dem vaterlosen Knaben und der Witwe hilft er auf,
Aber den Weg der Bösen krümmt er.

10 Jehova wird König sein auf unabsehbare Zeit,
Dein Gott, o Zion, für Generation um Generation.
Preiset Jah!

Psalm 147

147 Preiset Jah,
Denn es ist gut, unserem Gott Melodien zu spielen;
Denn es ist lieblich — Lobpreis ziemt sich.

2 Jehova baut Jerusalem;
Die Versprengten Israels bringt er zusammen.

3 Er heilt, die gebrochenen Herzens sind,
Und verbindet ihre schmerzhaften Stellen.

4 Er zählt die Zahl der Sterne;
Sie alle ruft er mit [ihrem] Namen.

5 Unser Herr ist groß und ist reich an Macht;
Sein Verstand ist unermeßlich.

6 Jehova hilft den Sanftmütigen auf;
Er erniedrigt die Bösen zur Erde.

7 Singend antwortet Jehova mit Danksagung,
Spielt unserem Gott Melodien auf der Harfe,
8 IHM, der die Himmel mit Wolken bedeckt,
IHM, der Regen bereitet für die Erde,
IHM, der die Berge grünes Gras sprossen läßt.

9 Den Tieren gibt er ihre Nahrung,
Den jungen Raben, die fortwährend rufen.

10 Nicht an der Kraft des Rosses hat er [seine] Lust,
Noch findet er Gefallen an den Beinen des Mannes.

11 Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten,
An denen, die auf seine liebende Güte harren.

12 Lobe Jehova, o Jerusalem.
Preise deinen Gott, o Zion.

13 Denn er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht;
Er hat deine Söhne in deiner Mitte gesegnet.

14 Er setzt Frieden in dein Gebiet;
Mit dem Fett des Weizens sättigt er dich unablässig.

15 Er sendet seine Rede zur Erde;
Mit Eile läuft sein Wort.

16 Er gibt Schnee wie Wolle;
Reif streut er so wie Asche.

17 Er wirft sein Eis wie Brocken.
Wer kann bestehen vor seiner Kälte?

18 Er sendet sein Wort aus und schmilzt sie.
Er läßt seinen Wind blasen;
Die Wasser rieseln.

19 Er tut sein Wort Jakob kund,
Seine Bestimmungen und seine richterlichen Entscheidungen Israel.

20 Er hat keiner anderen Nation so getan;
Und was [seine] richterlichen Entscheidungen betrifft, sie haben sie nicht gekannt.
Preiset Jah!

 

Psalm 148

148 Preiset Jah!
Preist Jehova von den Himmeln her,
Preist ihn in den Höhen.

2 Preist ihn, ihr alle, seine Engel.
Preist ihn, ihr alle, sein Heer.

3 Preist ihn, Sonne und Mond.
Preist ihn, all ihr Sterne des Lichts.

4 Preist ihn, ihr Himmel der Himmel
Und ihr Wasser, die ihr über den Himmeln seid.

5 Mögen sie den Namen Jehovas preisen;
Denn er selbst gebot, und sie waren erschaffen.

6 Und er läßt sie für immer bestehen, auf unabsehbare Zeit.
Eine Bestimmung hat er gegeben, und sie wird nicht vergehen.

7 Preist Jehova von der Erde her,
Ihr Seeungetüme und all ihr Wassertiefen,
8 Du Feuer und Hagel, Schnee und dicker Rauch,
Du stürmischer Wind, der sein Wort vollzieht,
9 Ihr Berge und all ihr Hügel,
Ihr Fruchtbäume und all ihr Zedern,
10 Ihr wildlebenden Tiere und all ihr Haustiere,
Ihr Kriechtiere und geflügelten Vögel,
11 Ihr Könige der Erde und all ihr Völkerschaften,
Ihr Fürsten und all ihr Richter der Erde,
12 Ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen,
Ihr alten Männer zusammen mit Knaben.

13 Mögen sie den Namen Jehovas preisen,
Denn sein Name allein ist unerreichbar hoch.
Seine Würde ist über Erde und Himmel.

14 Und er wird das Horn seines Volkes erhöhen,
Den Lobpreis all seiner Loyalgesinnten,
Der Söhne Israels, des Volkes, das ihm nahe ist.
Preiset Jah!

 

Psalm 149

149 Preiset Jah!
Singt Jehova ein neues Lied,
Seinen Lobpreis in der Versammlung der Loyalgesinnten.

2 Israel freue sich seines großen Erschaffers,
Die Söhne Zions — mögen sie frohlocken in ihrem König.

3 Mögen sie seinen Namen preisen mit Reigentanz,
Mit dem Tamburin und der Harfe mögen sie ihm Melodien spielen.

4 Denn Jehova findet Gefallen an seinem Volk.
Er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung.

5 Die Loyalgesinnten mögen frohlocken in Herrlichkeit;
Mögen sie jubeln auf ihren Betten.

6 Lieder, die Gott erhöhen, seien in ihrer Kehle,
Und ein zweischneidiges Schwert sei in ihrer Hand,
7 Um Rache zu üben an den Nationen,
Völkerschaften zu schelten,
8 Um ihre Könige mit Ketten zu binden
Und ihre Verherrlichten mit eisernen Fesseln,
9 Um an ihnen die geschriebene richterliche Entscheidung zu vollziehen.
Solche Pracht gehört all seinen Loyalgesinnten.
Preiset Jah!

 

Psalm 150

150 Preiset Jah!
Preist Gott an seiner heiligen Stätte.
Preist ihn in der Ausdehnung seiner Stärke.

2 Preist ihn wegen seiner machtvollen Werke.
Preist ihn nach der Fülle seiner Größe.

3 Preist ihn mit Hörnerschall.
Preist ihn mit dem Saiteninstrument und der Harfe.

4 Preist ihn mit Tamburin und Reigentanz.
Preist ihn mit Saitenspiel und Pfeife.

5 Preist ihn mit wohlklingenden Zimbeln.
Preist ihn mit schmetternden Zimbeln.

6 Alles, was atmet — es preise Jah.
Preiset Jah!

Jule | 09.28.11 | Bibelleseprogram | 6 Comments |