Matthäus 16 – 19 (Hoffnung für alle)

Matthäus 16

»Beweise, dass du von Gott kommst!«

1 (Matthäus 12, 38-39; Markus 8, 11-13; Lukas 12, 54-56)
tEines Tages kamen Pharisäer und Sadduzäer, um Jesus auf die Probe zu stellen. Sie verlangten von ihm einen eindeutigen Beweis für seinen göttlichen Auftrag.2-3 Jesus sagte ihnen: »Ihr könnt das Wetter aus den Zeichen am Himmel vorhersagen: Abendrot zeigt gutes Wetter für den nächsten Tag an, Morgenröte bedeutet schlechtes Wetter. Aber was heute vor euren Augen geschieht, das könnt ihr nicht richtig beurteilen!4 tDieses böse, gottlose Volk verlangt einen Beweis. Doch sie werden kein anderes Wunder zu sehen bekommen als das, was an dem Propheten Jona geschah.« Mit diesen Worten ließ Jesus sie stehen und ging weg.

Schlimmer als Hunger

5 (Markus 8, 14-21; Lukas 12, 1)
Als sie an das andere Seeufer gekommen waren, stellten seine Jünger fest, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen.6 Da warnte sie Jesus: »Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!«7 Die Jünger überlegten, was er wohl damit meinte: »Das sagt er bestimmt, weil wir das Brot vergessen haben.«

8 tJesus merkte, worüber sie sprachen, und fragte: »Weshalb macht ihr euch gleich Sorgen, wenn einmal nichts zu essen da ist? Traut ihr mir so wenig zu?9 tWerdet ihr denn nie zur Einsicht kommen? Habt ihr vergessen, dass ich fünftausend Menschen mit fünf Broten gesättigt habe? Und wie viele Körbe habt ihr mit Resten gefüllt?10 tOder denkt an die sieben Brote, die ich an viertausend Menschen verteilt habe! Und wie viel ist damals übrig geblieben!11 Wie kommt ihr auf den Gedanken, dass ich vom Essen rede, wenn ich euch sage: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?«12 Erst jetzt begriffen sie, dass Jesus mit dem Sauerteig die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte.

Wer ist Jesus?

13 (Markus 8, 27-30; Lukas 9, 18-21)
Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?«14 tDie Jünger erwiderten: »Einige meinen, du seist Johannes der Täufer. Andere halten dich für Elia, für Jeremia oder einen anderen Propheten.«

15 »Und für wen haltet ihr mich?«, fragte er sie.16 tDa antwortete Petrus: »Du bist Christus, der von Gott gesandte Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!«17 t»Du kannst wirklich glücklich sein, Simon, Sohn des Jona!«, sagte Jesus. »Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt ein Mensch nicht zu dieser Einsicht.18 tIch sage dir: Du bist Petrust. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und selbst die Macht des Todest wird sie nicht besiegen können.19 tIch will dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du auf der Erde binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.«

20 tDarauf verbot er seinen Jüngern streng, den Leuten zu sagen, dass er der Christus sei.

Jesus spricht zum ersten Mal von seinem Tod

21 (Markus 8, 31-33; Lukas 9, 22)
tWährend dieser Zeit sprach Jesus mit seinen Jüngern zum ersten Mal von seinem Tod: »Wir müssen nach Jerusalem gehen. Dort werden mich die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten foltern und töten. Aber am dritten Tag werde ich von den Toten auferstehen.«22 tDa nahm Petrus ihn zur Seite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen: »Herr, das möge Gott verhindern! So etwas darf dir nicht zustoßen!«23 Aber Jesus wandte sich von ihm ab und rief: »Weg mit dir, Satan! Du willst mich hindern, meinen Auftrag zu erfüllen. Du verstehst Gottes Gedanken nicht, weil du nur menschlich denkst!«

Alles hingeben, um alles zu gewinnen

24 (Markus 8, 34 – 9, 1; Lukas 9, 23-27)
tDanach sprach Jesus zu seinen Jüngern: »Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.25 tWer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.26 tDenn was gewinnt ein Mensch, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst aber dabei Schaden nimmt? Er kann sein Leben ja nicht wieder zurückkaufen!27 tDenn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und jeden nach seinen Taten richten.

28 tUnd ich sage euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie den Menschensohn in seiner Königsherrschaft haben kommen sehen.«

Matthäus 17

Die Jünger erleben Jesu Herrlichkeit

1 (Markus 9, 2-13; Lukas 9, 28-36)
ttSechs Tage später ging Jesus mit Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein.2 tDa wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell.3 Dann erschienen Mose und Elia und redeten mit Jesus.4 Petrus rief: »Herr, hier gefällt es uns! Wenn du willst, werden wir drei Hütten bauen, für dich, für Mose und für Elia.«5 tNoch während er so redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Auf ihn sollt ihr hören.«6 Bei diesen Worten fielen die Jünger erschrocken zu Boden.7 Aber Jesus kam zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf! Fürchtet euch nicht!«8 Und als sie aufsahen, waren sie mit Jesus allein.

9 tWährend sie den Berg hinabstiegen, befahl ihnen Jesus: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«

10 tDa fragten ihn seine Jünger: »Weshalb behaupten die Schriftgelehrten, dass zuerst Elia kommen muss?«11 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben Recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten.12 tDoch ich sage euch: Er ist bereits gekommen, aber man hat ihn nicht erkannt. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Und auch der Menschensohn wird durch sie leiden müssen.«13 Nun erkannten die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht Jesu

14 (Markus 9, 14-29; Lukas 9, 37-43)
Als sie zu der Menschenmenge zurückgekehrt waren, kam ein Mann zu Jesus, fiel vor ihm nieder15 und sagte: »Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er leidet unter schweren Anfällen. Oft stürzt er dabei sogar ins Feuer oder ins Wasser.16 Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihm nicht helfen.«17 Jesus rief: »Warum vertraut ihr Gott so wenig? Warum hört ihr nicht auf ihn? Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt das Kind her zu mir!«18 Jesus bedrohte den bösen Geist. Sofort ließ er von dem Kranken ab, und der Junge war wieder gesund.

19 Als sie später unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«20 t»Weil ihr nicht wirklich glaubt«, antwortete Jesus. »Wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: ›Rücke von hier dorthin!‹, und es würde geschehen. Nichts wäre euch unmöglich!21 Solche Geister können nur durch Gebet und Fasten vertrieben werden.t«

Jesus spricht wieder von seinem Tod

22 (Markus 9, 30-32; Lukas 9, 43-45)
tEines Tages, als Jesus sich mit seinen Jüngern in Galiläa aufhielt, sagte er zu ihnen: »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein.23 Sie werden ihn töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.« Da wurden seine Jünger sehr traurig.

Die Tempelsteuer

24 tBei ihrer Ankunft in Kapernaum kamen die Steuereinnehmer des Tempels zu Petrus und fragten: »Zahlt euer Lehrer keine Tempelsteuer?«25 »Natürlich tut er das«, antwortete Petrus und ging in das Haus, um mit Jesus darüber zu reden. Doch Jesus kam ihm zuvor: »Was meinst du, Petrus, von wem fordern die Könige Abgaben und Steuern, von ihren eigenen Söhnen oder von ihren Untertanen?«26 »Von den Untertanen natürlich«, antwortete Petrus. Jesus erwiderte: »Dann sind die eigenen Söhne also steuerfrei.

27 Doch wir wollen ihnen keinen Anlass geben, uns anzuklagen, darum geh an den See und wirf die Angel aus. Dem ersten Fisch, den du fängst, öffne das Maul. Du wirst darin eine Münze finden, die für deine und meine Abgabe ausreicht. Bezahle damit die Tempelsteuer!«

Matthäus 18

Gott hat andere Maßstäbe

1 (Markus 9, 33-37; Lukas 9, 46-48)
In dieser Zeit fragten die Jünger Jesus: »Wer ist wohl der Wichtigste in Gottes neuer Welt?«

2 Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte3 tund sprach: »Das will ich euch sagen: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in Gottes neue Welt.4 tWer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes neuer Welt.5 tUnd wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«

Lasst euch nicht zum Bösen verleiten!

6 (Matthäus 5, 29-30; Markus 9, 42-48; Lukas 17, 1-2)
»Wer in einem Menschen den Glauben, wie ihn ein Kind hat, zerstört, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden.7 Wehe der Welt, denn sie verführt zum Unglauben! Solche Versuchungen können ja nicht ausbleiben. Aber wehe dem, der daran schuld ist!

8 tDeshalb: Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt und lahm ins ewige Leben als mit gesunden Händen und Füßen ins ewige Feuer.9 Wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg. Es ist besser, einäugig das ewige Leben zu erhalten, als mit beiden Augen ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.«

Jesus sucht Verlorene

10 (Lukas 15, 3-7)
t»Hütet euch davor, hochmütig auf die herabzusehen, die euch gering erscheinen. Denn ich sage euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel.t

12 Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und eins läuft ihm davon, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen?13 Und ich versichere euch: Wenn er es endlich gefunden hat, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten.14 Ebenso will mein Vater nicht, dass auch nur einer, und sei es der Geringste, verloren geht.«

Einander ermahnen

15 (Lukas 17, 3)
t»Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu ihm und sag ihm, was er falsch gemacht hat. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder zurückgewonnen.16 tWill er davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird die Sache eindeutig bestätigt.17 tWenn dein Bruder auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt er selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle ihn wie einen, der von Gott nichts wissen will und ihn verachtet.

18 tIch versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein.

19 tAber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und darin übereinstimmen, dann wird er es ihnen geben.20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner

21 (Lukas 17, 4)
Da fragte Petrus: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?«22 t»Nein«, antwortete Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.

23 tMan kann die neue Welt Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte.24 Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete.25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zu bekommen.26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden.

28 Kaum war der Mann frei, ging er zu einem der anderen Verwalter, der ihm einen kleinen Betrag schuldete, packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹30 Aber der Verwalter wollte nicht warten und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er alles bezahlt hätte.

31 Als nun die anderen sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört und berichteten es dem König.32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein hartherziger Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast.33 tHättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben können, so wie ich mit dir?‹34 Zornig übergab er ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte.

35 tAuf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel euch behandeln, wenn ihr euch weigert, eurem Bruder wirklich zu vergeben.«

Matthäus 19

Die Frage nach der Ehescheidung

1 (Markus 10, 1-12; Lukas 16, 18)
Nachdem Jesus das gesagt hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa östlich des Jordan.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, und er heilte ihre Kranken.

3 Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?«

4 tJesus antwortete: »Lest ihr denn die Heilige Schrift nicht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang Mann und Frau schuf und sagte:5 ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹t6 tSie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.«

7 »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde gibt, wenn er sich von ihr trennt?«t8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, weil er euer hartes Herz kannte. Ursprünglich ist es aber anders gewesen.9 tIch sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, bricht die Ehe, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.«

10 Da meinten seine Jünger: »Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!«11 Jesus antwortete: »Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt.12 tManche sind von Geburt an zeugungsunfähig; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten auf die Ehe, um Gott besser dienen zu können. Wer es versteht, der richte sich danach!«

Jesus und die Kinder

13 (Markus 10, 13-16; Lukas 18, 15-17)
Eines Tages brachte man Kinder zu Jesus, damit er sie segnete und für sie betete. Aber die Jünger wollten sie wegschicken.14 tDoch Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt.«15 Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter.

Die Reichen und die neue Welt Gottes

16 (Markus 10, 17-31; Lukas 18, 18-30)
Ein junger Mann kam mit der Frage zu Jesus: »Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?«17 Jesus entgegnete: »Wieso fragst du mich nach dem Guten? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. Du kannst ewiges Leben bekommen, wenn du Gottes Gebote befolgst.«18 »Welche denn?«, fragte der Mann, und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!19 Ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.«t20 »Daran habe ich mich immer gehalten! Was muss ich denn noch tun?«, wollte der junge Mann wissen.

21 tJesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann verkauf, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm, und folge mir nach.«22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg, denn er war sehr reich.

23 tDa sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Eins ist sicher: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes neue Welt zu kommen.24 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes neue Welt kommt.«25 Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten sich: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«26 tJesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«

27 tJetzt fragte Petrus: »Aber wie ist es nun mit uns? Wir haben doch alles aufgegeben und sind mit dir gegangen. Was bekommen wir dafür?«28 tJesus antwortete: »Das sollt ihr wissen, die ihr mit mir geht: Wenn der Menschensohn auf dem Thron der Herrlichkeit sitzen und über Gottes neue Welt herrschen wird, werdet ihr ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.29 Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Frau, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen, wird dies alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben empfangen.

30 tViele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«

Jule | 10.19.11 | allgemeines, Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 8 – 11 (Hoffnung für alle)

Matthäus 8

Jesus heilt einen Aussätzigen

1 (Markus 1, 40-45; Lukas 5, 12-16)
Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg.2 Da kam ein Aussätziger und fiel vor Jesus nieder: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!«

3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Ich will es tun! Sei gesund!« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt.4 tDa befahl ihm Jesus: »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester, und lass dich von ihm untersuchen. Bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat.t So werden die Priester sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.«

Ein römischer Hauptmann vertraut Jesus

5 (Lukas 7, 1-10; 13, 28-30; Johannes 4, 46-53)
Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein römischer Hauptmann zu ihm6 und sagte: »Herr, heile meinen Diener! Er liegt gelähmt im Bett und leidet entsetzlich.«7 Jesus antwortete: »Ich will mitkommen und ihn heilen.«8 tDer Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.9 Auch ich habe Vorgesetzte, denen ich gehorchen muss, und ich erteile selbst Befehle an meine Soldaten. Wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, dann geht er. Befehle ich einem anderen: ›Komm!‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies!‹, dann führt er meinen Auftrag aus.«

10 Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Er sagte zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: »Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet.11 tUnd ich sage euch: Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern.12 Aber die ursprünglich für Gottes neue Welt bestimmt waren, werden in die tiefste Finsternis hinausgestoßen, wo es nur Heulen und ohnmächtiges Jammern geben wird.«

13 tDann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, ist Wirklichkeit geworden.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund.

Viele werden geheilt

14 (Markus 1, 29-34; Lukas 4, 38-41)
tAls Jesus in das Haus des Petrus kam, lag dessen Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett.15 tJesus ergriff ihre Hand, und sofort war das Fieber verschwunden. Sie konnte sogar aufstehen und für ihre Gäste sorgen.

16 Am selben Abend brachte man viele von Dämonen beherrschte Menschen zu Jesus. Er brauchte nur ein Wort zu sagen, und die Besessenen wurden frei und alle Kranken geheilt.17 Dies geschah, damit sich die Vorhersage des Propheten Jesaja erfüllte: »Er nahm unsere Leiden auf sich und heilte unsere Krankheiten.«t

Nachfolge duldet keinen Aufschub

18 (Lukas 9, 57-62)
Als Jesus merkte, dass die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, ließ er sich von seinen Jüngern über den See an das andere Ufer rudern.19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: »Lehrer, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin!«20 tJesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«

21 tEiner, der zu seinen Jüngern gehörte, bat Jesus: »Herr, ich will erst noch meinen Vater bestatten, aber dann möchte ich mit dir ziehen.t«22 Doch Jesus erwiderte: »Komm jetzt mit mir, und überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

Herr über Wind und Wellen

23 (Markus 4, 35-41; Lukas 8, 22-25)
Danach stieg Jesus in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg.24 Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief.25 Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«26 tJesus antwortete: »Warum habt ihr Angst? Habt ihr denn kein Vertrauen zu mir?« Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.

27 Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Von Dämonen beherrschte Menschen werden frei

28 (Markus 5, 1-20; Lukas 8, 26-39)
Als Jesus am anderen Seeufer die Gegend um Gadara erreichte, liefen ihm zwei Männer entgegen, die von Dämonen beherrscht wurden. Sie hausten in Grabhöhlen und waren so gefährlich, dass sich niemand in ihre Nähe wagte.29 tSie fingen an zu schreien: »Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du gekommen, um uns schon jetzt zu quälen?«

30 In einiger Entfernung wurde eine große Schweineherde gehütet.31 Die Dämonen baten ihn: »Wenn du uns schon austreibst, dann lass uns wenigstens in diese Schweineherde fahren!«32 Jesus befahl ihnen: »Ja, fort mit euch!« Da ließen die Dämonen die Männer frei, bemächtigten sich der Schweine, und die ganze Herde stürzte den Abhang hinunter und ertrank im See.

33 Verstört flohen die Hirten in die Stadt und erzählten, wie die Besessenen befreit worden waren.

34 Nun liefen alle Leute aus der Stadt Jesus entgegen. Sie baten ihn, ihre Gegend wieder zu verlassen.

Matthäus 9

Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben

1 (Markus 2, 1-12; Lukas 5, 17-26)
tJesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohntet.2 tDort brachten sie auf einer Trage einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Hab keine Angst, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.«

3 t»Dieser Gotteslästerer!«, dachten sich einige Schriftgelehrte.4 tJesus durchschaute sie und fragte: »Warum habt ihr so böse Gedanken?5 Ist es leichter zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben!‹ oder diesen Gelähmten zu heilen?6 tAber ich will euch zeigen, dass der Menschensohn die Macht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben!« Und er forderte den Gelähmten auf: »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!«7 Da stand der Mann auf und ging nach Hause.8 Als die Leute das sahen, erschraken sie. Sie lobten Gott, der den Menschen so große Macht gegeben hatte.

Der Zolleinnehmer Matthäus

9 (Markus 2, 13-17; Lukas 5, 27-32)
tAls Jesus durch die Stadt ging, sah er den Zolleinnehmer Matthäus am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: »Komm, geh mit mir!« Sofort stand Matthäus auf und folgte ihm.

10 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus hatte viele Zolleinnehmer eingeladen und andere Leute mit schlechtem Ruf.11 t»Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchem Gesindel ab?«, fragten die Pharisäer seine Jünger.12 Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken!13 tBegreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: ›Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid.‹t Ich bin gekommen, um Menschen in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, die ohne ihn leben – und nicht solche, die sich sowieso an seine Gebote halten.«

Neue Formen für das neue Leben

14 (Markus 2, 18-22; Lukas 5, 33-39)
tEines Tages kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: »Warum fasten deine Jünger eigentlich nicht wie wir und die Pharisäer?«15 tJesus fragte: »Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.

16 Niemand flickt ein altes Kleid mit neuem Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer.17 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche! Nur so bleibt beides erhalten.«

Macht über Krankheit und Tod

18 (Markus 5, 21-43; Lukas 8, 40-56)
Als Jesus noch mit ihnen redete, kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber du kannst sie wieder lebendig machen. Komm doch und leg deine Hände auf sie!«

19 Während Jesus mit seinen Jüngern zum Haus des Mannes ging,20 tberührte eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten heimlich eine Quaste seines Gewandes.21 tDenn sie dachte: »Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.«22 tJesus drehte sich um, sah sie an und sagte: »Sei unbesorgt, meine Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen.« Im selben Augenblick war die Frau gesund.

23 Jesus kam zum Haus des Synagogenvorstehers. Als er den Tumult der Leute sah und die Trauermusik hörte, sagte er:24 t»Geht alle hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus.25 tAls die Leute endlich hinausgetrieben waren, trat Jesus in das Zimmer des Mädchens und nahm die Hand des Kindes. Da stand das Mädchen auf und war gesund.26 Die Nachricht davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Gegend.

Blinde sehen

27 tAls Jesus weiterging, liefen ihm zwei Blinde nach und schrien: »Du Sohn Davids! Hilf uns doch!«28 Sie folgten ihm bis in das Haus, in dem er wohnte. Jesus fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« »Ja, Herr!«, antworteten sie.29 tDa berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr mir zutraut, das soll sich erfüllen.«30 tSofort konnten sie sehen. Jesus aber befahl ihnen nachdrücklich: »Niemand darf von eurer Heilung erfahren.«31 Trotzdem gingen sie los und erzählten in der ganzen Gegend von Jesus.

Jesus heilt – der Widerstand wächst

32 Als die beiden gegangen waren, brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem bösen Geist beherrscht wurde.33 tJesus trieb diesen Dämon aus, und sofort konnte der Mann reden. Darüber wunderten sich die Leute sehr und riefen: »So etwas haben wir in Israel noch nie erlebt!«

34 tAber die Pharisäer redeten ihnen ein: »Er hat seine Macht vom Obersten aller Dämonen bekommen, darum kann er die Menschen von bösen Geistern befreien.«

Jesus hat Mitleid mit den Menschen

35 (Markus 6, 34; Lukas 10, 2)
tDanach zog Jesus durch die Städte und Dörfer. Er sprach in den Synagogen und verkündete überall im Land die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt. Wohin er auch kam, heilte er alle Krankheiten und Leiden.36 tAls er die vielen Menschen sah, hatte er großes Mitleid mit ihnen. Sie waren hilflos und verängstigt wie eine Schafherde ohne Hirte.

37 »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter«, sagte Jesus zu seinen Jüngern.

38 »Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen!«

Matthäus 10

Die zwölf Apostel

1 (Markus 3, 13-19; Lukas 6, 13-16; Apostelgeschichte 1, 13)
In dieser Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Macht, böse Geister auszutreiben und die Kranken und Leidenden zu heilen.

2 tDas sind die Namen der zwölf Apostel: Simon, den man auch Petrus nannte, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;3 tPhilippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der ehemalige Zolleinnehmer; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus;4 tSimon, der ehemalige Freiheitskämpfer, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.

Der Auftrag an die Apostel

5 (Markus 6, 7-11; Lukas 9, 1-6; 10, 3-12)
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gab ihnen folgenden Auftrag: »Geht nicht zu den Nichtjuden oder in die Städte der Samariter,6 tsondern geht nur zu den Menschen aus dem Volk Israel, die sich von Gott entfernt haben. Sie sind wie Schafe, die ohne ihren Hirten verloren sind.7 tIhnen sollt ihr diese Nachricht bringen: ›Jetzt beginnt Gottes neue Welt!‹

8 tHeilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige gesund und treibt Dämonen aus!
Tut alles, ohne etwas dafür zu verlangen, denn ihr habt auch die Kraft dazu ohne Gegenleistung bekommen.9 Nehmt kein Geld mit auf die Reise, weder Goldstücke noch Silber- oder Kupfermünzen,10 tauch keine Tasche, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstock. Denn weil ihr den Menschen dient, sollen sie für euch sorgen.

11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemanden, der würdig ist, euch aufzunehmen. Dort bleibt, bis ihr weiterzieht.12 Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann sagt: ›Friede sei mit euch!‹13 Wenn seine Bewohner euch und eure Botschaft annehmen,t so wird der Friede, den ihr bringt, in diesem Haus bleiben. Tun sie dies nicht, so wird der Friede nicht bei ihnen sein.

14 tWenn ihr in einer Stadt oder in einem Haus nicht willkommen seid und man eure Botschaft nicht hören will, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasstt.15 tIch sage euch: Den Einwohnern von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als den Menschen einer solchen Stadt.«

Jünger müssen mit Widerstand rechnen

16 (Markus 13, 9-13;Lukas 12, 11-12; 21, 12-19)
t»Hört mir zu: Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, aber ohne Verschlagenheit wie Tauben.17 tNehmt euch in Acht vor den Menschen! Denn sie werden euch vor die Gerichte zerren, und in den Synagogen wird man euch auspeitschen.18 tNur weil ihr zu mir gehört, werdet ihr vor Machthabern und Königen verhört werden. Dort werdet ihr meine Botschaft bezeugen, denn sie und alle Völker müssen von mir erfahren.

19 tWenn sie euch vor Gericht bringen, braucht ihr euch nicht darum zu sorgen, was ihr aussagen sollt! Denn zur rechten Zeit wird Gott euch das rechte Wort geben.20 Nicht ihr werdet es sein, die Rede und Antwort stehen, sondern der Geist eures Vaters im Himmel wird durch euch sprechen.

21 In dieser Zeit wird ein Bruder den anderen dem Henker ausliefern. Väter werden ihre eigenen Kinder anzeigen. Kinder werden gegen ihre Eltern vorgehen und sie hinrichten lassen.22 tAlle Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet.

23 tWenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere. Ich versichere euch: Noch ehe ihr meinen Auftrag in allen Städten Israels ausgeführt habt, wird der Menschensohn kommen.24 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer, und ein Diener hat es nicht besser als sein Herr.25 tSie können zufrieden sein, wenn es ihnen genauso geht wie ihren Lehrern und Herren. Wenn sie aber den Herrn des Hauses schon Obersten Teufelt genannt haben, was werden sie erst zu seinen Angehörigen sagen?«

Habt keine Angst vor den Menschen!

26 (Lukas 12, 2-9; Markus 8, 38)
»Fürchtet euch nicht vor denen, die euch bedrohen. Denn jetzt kommt bald die Zeit, in der das Verborgene ans Licht kommt und alle Geheimnisse enthüllt werden.27 Was ich euch im Dunkeln sage, das gebt am helllichten Tag weiter! Was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft vor aller Welt laut hinaus!28 tHabt keine Angst vor den Menschen, die zwar den Körper, aber nicht die Seele töten können! Fürchtet vielmehr Gott, der Leib und Seele in der Hölle vernichten kann.

29 Welchen Wert hat schon ein Spatz auf dem Dach? Man kann zwei von ihnen für einen Spottpreis kaufen! Trotzdem fällt keiner tot zur Erde, wenn es euer Vater nicht will.30 Bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31 tDarum habt keine Angst! Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm.

32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde ich mich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen.33 tWer aber vor den Menschen nicht zu mir steht, zu dem werde ich auch vor meinem Vater im Himmel nicht stehen.«

Konsequenzen der Nachfolge

34 (Lukas 12, 51-53; 14, 26-27;Markus 8, 34-35; Johannes 12, 25)
»Meint nur nicht, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Kampf!35 tIch werde Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegertochter und Schwiegermutter gegeneinander aufbringen.36 Die schlimmsten Feinde werden in der eigenen Familie sein.

37 tWer seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.38 tUnd wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht zu mir gehören.39 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer es aber für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.«

Nichts bleibt ohne Lohn

40 (Markus 9, 41; Lukas 10, 16;Johannes 13, 20)
t»Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt Gott auf, der mich gesandt hat.41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil Gott diesen beauftragt hat, der wird auch wie ein Prophet belohnt werden. Und wer einen Menschen aufnimmt, weil dieser nach Gottes Willen lebt, wird denselben Lohn wie dieser empfangen.

42 tWer einen meiner unbedeutendsten Jünger auch nur mit einem Schluck kaltem Wasser erfrischt, weil dieser zu mir gehört, der wird seinen Lohn erhalten. Darauf könnt ihr euch verlassen!«

Matthäus 11

1 Nachdem Jesus seinen zwölf Jüngern diese Anweisungen gegeben hatte, zog er weiter, um die Menschen in den Städten des Landes zu lehren und ihnen die rettende Botschaft zu verkünden.

Jesus und Johannes der Täufer

2 (Lukas 7, 18-30)
tJohannes der Täufer saß zu der Zeit im Gefängnis und hörte dort von den Taten Jesu Christi. Er schickte seine Jünger mit der Frage zu Jesus:3 t»Bist du wirklich der Retter, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?«

4 Jesus antwortete: »Geht zu Johannes zurück und erzählt ihm, was ihr hört und seht:5 tBlinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet.6 Und sagt ihm: Glücklich ist jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt.«

7 tAls die Jünger des Johannes gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menschen, die sich um ihn versammelt hatten, und fragte: »Was habt ihr von Johannes erwartet, als ihr zu ihm in die Wüste hinausgegangen seid? Wolltet ihr ein Schilfrohr sehen, das bei jedem Windhauch hin- und herschwankt?8 Oder wolltet ihr einen Mann in vornehmer Kleidung sehen? Dann hättet ihr in die Königspaläste gehen müssen!9 tOder wolltet ihr einem Propheten begegnen? Ja, Johannes ist ein Prophet, und mehr als das.10 Er ist der Mann, von dem es in der Heiligen Schrift heißt: ›Ich sende meinen Boten dir voraus, der dein Kommen ankündigt und die Menschen darauf vorbereitet.‹t11 Ja, ich versichere euch: Von allen Menschen, die je geboren wurden, ist keiner bedeutender als Johannes der Täufer. Trotzdem ist der Geringste in Gottes neuer Welt größer als er.12 Seit Johannes der Täufer da ist, beginnt Gottes neue Welt, wenn auch andere das mit Gewalt verhindern wollen.13 Das ganze Gesetz und die Propheten bis hin zu Johannes haben darauf hingewiesen.14 tWenn ihr es begreifen könnt: Johannes ist Elia, dessen Kommen angekündigt wurde.15 Hört genau auf das, was ich euch sage.«

Jesu Urteil über seine Zeitgenossen

16 (Lukas 7, 31-35; 10, 13-15)
»Wie soll ich die Menschen von heute beschreiben? Sie sind wie spielende Kinder auf der Straße, die ihren Freunden zurufen:17 ›Wir haben Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt. Dann haben wir Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.‹18 tJohannes fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt: ›Der ist ja von einem bösen Geist besessen!‹19 tNun ist der Menschensohn gekommen, isst und trinkt wie jeder andere, und ihr beschimpft ihn: ›Er frisst und säuft, und seine Freunde sind die Zolleinnehmer und anderes Gesindel!‹ Doch wie Recht die Weisheit Gottes hat, erweist sich in dem, was sie bewirkt.«

20 Dann drohte Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte und die trotzdem nicht zu Gott umgekehrt waren:21 tt»Weh euch, ihr Einwohner von Chorazin und Betsaida! Wenn die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den nichtjüdischen Städten Tyrus oder Sidon geschehen wären, ihre Einwohner hätten längst Trauerkleider angezogen, sich Asche auf den Kopf gestreut und wären zu Gott umgekehrt!22 Das kann ich euch versichern: Am Tag des Gerichts wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!23 tUnd du, Kapernaum, wirst du etwa zum Himmel erhoben werden? Nein, zur Hölle wirst du fahren! Wenn die Taten, die du erlebt hast, in Sodom geschehen wären, die Stadt würde noch heute stehen.24 tDarauf kannst du dich verlassen: Es wird Sodom am Gerichtstag besser ergehen als dir!«

Die neue Lebensordnung

25 (Lukas 10, 21-22)
tJesus betete: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich danke dir, dass du die Wahrheit vor den Klugen und Gebildeten verbirgst und sie den Unwissenden enthüllst.26 Ja, Vater, so entspricht es deinem Willen.27 tMein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn zeigt.

28 tKommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.29 Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben.

30 tMir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.«

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 5 – 7 (Hoffnung für Alle)

Matthäus 5

Die Bergpredigt – Maßstäbe, die herausfordern

1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.2 Da begann er, sie zu unterweisen:

Wen Jesus glücklich nennt

3 (Lukas 6, 20-23)
t»Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes.

4 tGlücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden.

5 tGlücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen.

6 Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden.

7 tGlücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.

8 tGlücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.

9 tGlücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.

10 tGlücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben. Denn ihnen gehört Gottes neue Welt.

11 tGlücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.

12 tJa, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt.«

Salz und Licht: die Aufgabe der Jünger Jesu in der Welt

13 (Markus 4, 21; 9, 50; Lukas 8, 16; 11, 33; 14, 34-35)
t»Ihr seid für die Welt wie Salz. Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum.

14 tIhr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt.16 tGenauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben.«

Gottes Gebote neu erfüllen

17 (Lukas 16, 17)
t»Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen.

18 Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange Himmel und Erde bestehen.19 tWenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird in Gottes neuer Welt nichts bedeuten. Wer aber anderen Gottes Gebote weitersagt und sich selbst danach richtet, der wird in Gottes neuer Welt großes Ansehen haben.20 tIch warne euch: Wenn ihr das Gesetz Gottes nicht besser erfüllt als die Pharisäer und Schriftgelehrten, kommt ihr nicht in Gottes neue Welt.«

Versöhnung mit dem Gegner

21 (Lukas 12, 57-59)
»Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht.‹t22 tDoch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, den erwartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Idiot!‹, der wird vom Obersten Gericht verurteilt werden, und wer ihn verflucht, dem ist das Feuer der Hölle sicher.

23 Wenn du eine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt plötzlich ein, dass dein Bruder dir etwas vorzuwerfen hat,24 tdann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Bruder und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.25 Setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird der Richter dich verurteilen, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis stecken.26 Und ich sage dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«

Kampf gegen die Sünde

27 (Matthäus 18, 8-9; Markus 9, 43-48)
»Ihr wisst, dass es im Gesetz heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹t28 Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.

29 tWenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst.30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle geworfen zu werden.«

Ehescheidung

31 (Matthäus 19, 9; Markus 10, 11-12; Lukas 16, 18)
»Bisher hieß es: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹t32 tIch sage euch aber: Wer sich von seiner Frau trennt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie zum Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«

Keine Beteuerungen!

33 »Ihr kennt auch diese Anweisung des Gesetzes: ›Du sollst keinen Meineid schwören und alles halten, was du vor Gott versprochen hast.‹t34 tIch sage euch aber: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron –35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen. Beruft euch auch nicht auf Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes.t36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar weiß oder schwarz wachsen lassen.37 tSag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«

Vergeltung durch Liebe

38 (Lukas 6, 27-30.32-36)
»Es heißt auch: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹t39 tIch sage euch aber: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin!40 tWenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so gib ihm auch noch den Mantel!41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm!42 tGib jedem, der dich um etwas bittet, und weise keinen ab, der etwas von dir leihen will.

43 Es heißt bei euch: ›Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde!‹t44 tIch sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen!45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.46 Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sindt!47 Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.

48 tIhr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.«

Matthäus 6

Gutes tun

1 t»Hütet euch davor, nur deshalb Gutes zu tun, damit die Leute euch bewundern. Sonst könnt ihr von eurem Vater im Himmel keinen Lohn mehr erwarten.2 Wenn du einem Armen etwas gibst, dann posaune es nicht hinaus wie die Heuchler. Sie reden davon in den Synagogen und an jeder Straßenecke, um von allen gelobt zu werden. Das sage ich euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt.3 Wenn du jemandem hilfst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut;4 niemand soll davon erfahren. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.«

Wie man beten soll

5 (Markus 11, 25-26; Lukas 11, 2-4)
t»Betet nicht wie die Heuchler! Sie beten gern in den Synagogen und an den Straßenecken, um gesehen zu werden. Ich sage euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt!6 Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür hinter dir zu, und bete zu deinem Vater. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.

7 Leiere nicht endlose Gebete herunter wie Leute, die Gott nicht kennen. Sie meinen, sie würden bei Gott etwas erreichen, wenn sie nur viele Worte machen.8 Folgt nicht ihrem schlechten Beispiel, denn euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn um etwas bittet.

9 tIhr sollt deshalb so beten:
›Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden.

10 tLass deine neue Welt beginnen. Dein Wille geschehe hier auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.

11 tGib uns auch heute wieder, was wir zum Leben brauchen.

12 tVergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.

13 tLass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden,t und befreie uns vom Bösen. Denn dir gehören Herrschaft, Macht und Ehre für alle Zeiten. Amen!t‹

14 tEuer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben.15 Wenn ihr ihnen aber nicht vergeben wollt, dann wird Gott auch eure Schuld nicht vergeben.«

Verhalten beim Fasten

16 t»Wenn ihr fastet, dann schaut nicht so drein wie die Heuchler! Sie setzen eine wehleidige Miene auf, damit jeder merkt, dass sie fasten. Ich sage euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt!17 Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so,18 dass keiner etwas von deinem Verzicht merkt – außer deinem Vater im Himmel. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich belohnen.«

Unvergänglicher Reichtum

19 (Lukas 12, 33-34)
t»Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Ihr wisst, wie schnell Motten und Rost sie zerfressen oder Diebe sie stehlen!20 Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann.21 Wo nämlich eure Schätze sind, da wird auch euer Herz sein.«

Licht und Finsternis

22 (Lukas 11, 34-36)
»Das Auge gibt dir Licht. Wenn deine Augen das Licht einlassen, wirst du auch im Licht leben.23 Verschließen sich deine Augen dem Licht, lebst du in Dunkelheit. Wenn aber das Licht in deinem Innern erloschen ist, wie tief ist dann die Finsternis!«

Macht euch keine Sorgen!

24 (Lukas 12, 22-31; 16, 13)
t»Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.

25 tDarum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung.26 tSeht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?27 Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.

28 Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie können weder spinnen noch weben.29 tIch sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine dieser Blumen.30 tWenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt, morgen aber schon verbrannt wird, wie könnte er euch dann vergessen? Vertraut ihr Gott so wenig?

31 tZerbrecht euch also nicht mehr den Kopf mit Fragen wie: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹32 Mit solchen Dingen beschäftigen sich nur Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.33 tSorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, und lebt nach Gottes Willen! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.

34 Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat.«

Matthäus 7

Verurteilt niemanden!

1 (Lukas 6, 37-38.41-42)
t»Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt.2 tDenn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird man euch selber messen.

3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?4 Du sagst: ›Mein Bruder, komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹ Dabei hast du selbst einen Balken im Auge!5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

6 tWerft, was heilig ist, nicht vor die Hunde! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten!«

Gott erhört Gebete

7 (Lukas 11, 5-13)
t»Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!8 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

9 Würde jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet?10 Oder eine giftige Schlange, wenn es um einen Fisch bittet?11 tWenn schon ihr hartherzigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!

12 tSo wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten.«

Zwei Wege

13 (Lukas 13, 24)
»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso der Weg dorthin! Viele Menschen gehen ihn.14 tAber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dorthin ist schmal. Deshalb finden ihn nur wenige.«

Eine Warnung vor falschen Propheten

15 (Lukas 6, 43-45)
t»Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten! Sie tarnen sich als sanfte Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe.16 tWie man einen Baum an seiner Frucht erkennt, so erkennt man sie an dem, was sie tun. Weintrauben kann man nicht von Dornbüschen und Feigen nicht von Disteln ernten.

17 tEin guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte.18 Ein guter Baum wird keine schlechten Früchte tragen und ein kranker Baum keine guten.19 tJeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt.20 Ebenso werdet ihr die falschen Propheten an ihren Taten erkennen.«

21 (Lukas 6, 46; 13, 26-27)
t»Nicht, wer mich dauernd ›Herr‹ nennt, wird in Gottes neue Welt kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.22 Am Tag des Gerichts werden zwar viele sagen: ›Aber Herr, wir haben doch als deine Propheten das weitergesagt, was du selbst uns aufgetragen hast! Wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mächtige Taten vollbracht!‹23 tAber ich werde ihnen antworten: ›Ich kenne euch nicht, denn ihr habt nicht nach meinem Willen gelebt. Geht mir aus den Augen!‹«

Ein festes Fundament

24 (Lukas 6, 47-49)
»Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut.25 Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist.26 tWer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut.27 Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flut das Land überschwemmt und der Sturm um das Haus tobt, wird es aus allen Fugen geraten und krachend einstürzen.«

Die Wirkung der Bergpredigt

28 tAls Jesus seine Rede beendet hatte, waren die Zuhörer von seinen Worten tief beeindruckt.

29 Denn anders als ihre Schriftgelehrten sprach Jesus mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte.

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 1 – 4 (Hoffnung für alle)

Matthäus 1

Die Vorfahren Jesu

1 (Lukas 3, 23-38)
tDieses Buch berichtet die Geschichte von Jesus Christus. Er ist Davids und Abrahams Nachkomme.2 tAbraham war der Vater Isaaks. Von Isaak stammten in direkter Linie ab: Jakob (der Vater von Juda und seinen Brüdern) –3 tJuda – Perez (Perez und Serach waren die Söhne Tamars) – Hezron –4 Ram – Amminadab – Nachschon –5 tSalmon – Boas (Sohn der Rahab) – Obed (Sohn der Ruth) – Isai –6 tKönig David – Salomo (seine Mutter war Urias Frau) –7 tRehabeam – Abija – Asa –8 Joschafat – Joram – Usija –9 Jotam – Ahas – Hiskia –10 Manasse – Amon – Josia –11 tJojachin und seine Brüder (geboren zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft) –12 tSchealtiël (geboren nach der babylonischen Gefangenschaft) – Serubbabel –13 Abihud – Eljakim – Asor –14 Zadok – Achim – Eliud –15 Eleasar – Mattan – Jakob.16 tJakob war der Vater Josefs. Josef war der Mann Marias. Sie brachte Jesus zur Welt, der Christus genannt wird.

17 Von Abraham bis zu König David sind es also vierzehn Generationen. Auch von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind es vierzehn Generationen, und von dieser Zeit bis zu Christus noch einmal vierzehn.

Gott wird Mensch

18 (Lukas 1, 26 – 2, 20)
tUnd so wurde Jesus Christus geboren: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Noch vor der Ehe erwartete Maria – durch den Heiligen Geist – ein Kind.19 tJosef wollte nach Gottes Geboten handeln, aber auch Maria nicht öffentlich bloßstellen. So überlegte er, die Verlobung stillschweigend aufzulösen.20 Noch während er nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel Gottes und sagte: »Josef, du Nachkomme Davids, zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.21 tSie wird einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien.«

22 Dies alles geschah, damit sich erfüllte, was der Herr durch seinen Propheten vorhergesagt hatte:23 »Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn bekommen. Den wird man Immanuel nennen.«t Das bedeutet: »Gott ist mit uns!«

24 Als Josef erwachte, tat er, was ihm der Engel befohlen hatte, und heiratete Maria.

25 Er schlief aber nicht mit ihr bis zur Geburt ihres Sohnes. Josef gab ihm den Namen Jesus.

Matthäus 2

Gelehrte suchen den neuen König

1 tJesus wurde in Bethlehem geboren, einer kleinen Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Einige Sterndeuter kamen aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich:2 »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierher gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.«

3 Als König Herodes das hörte, war er bestürzt und mit ihm alle Einwohner Jerusalems.4 Er rief die Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammen und fragte sie: »Wo soll dieser versprochene Rettert geboren werden?«5 tSie antworteten: »In Bethlehem, im Land Judäa. So heißt es schon im Buch des Propheten:6 ›Bethlehem, du bist keineswegs die unbedeutendste Stadt im Land Judäa. Denn aus dir kommt der Herrscher, der mein Volk Israel führen wird.‹t«

7 Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschließend schickte er sie nach Bethlehem und bat sie:8 »Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen.«

9 Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, führte sie. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war.10 Da kannte ihre Freude keine Grenzen.11 tSie gingen in das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, knieten vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12 Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.

Flucht nach Ägypten

13 Nachdem die Sterndeuter fortgezogen waren, erschien ein Engel Gottes Josef im Traum und befahl ihm: »Steh schnell auf, und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich euch zurückrufe, denn Herodes sucht das Kind und will es umbringen.«14 Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf.15 Dort blieben sie bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch seinen Propheten angekündigt hatte: »Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.«t

Jesus soll getötet werden

16 tHerodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, dass ihn die Sterndeuter hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung umbringen. Denn nach den Angaben der Sterndeuter musste das Kind in diesem Alter sein.17 So erfüllte sich die Vorhersage des Propheten Jeremia:18 »Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama, das Klagen nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen.«t

Rückkehr aus Ägypten

19 Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel Gottes im Traum und sagte zu ihm:20 t»Steh auf und kehre mit dem Kind und seiner Mutter heim ins Land Israel! Die Leute, die das Kind töten wollten, sind gestorben.«

21 Da ging Josef mit Maria und dem Kind nach Israel zurück.

22 Als er aber erfuhr, dass Archelaus, der Sohn des Herodes, König von Judäa geworden war, bekam er Angst. Gott gab ihm im Traum die Anweisung, in die Provinz Galiläa zu ziehen.

23 tSo kamen sie in die Stadt Nazareth und ließen sich dort nieder. Dadurch erfüllte sich, was die Propheten über Christus vorhergesagt hatten: »Man wird ihn den Nazarener nennen.«

Matthäus 3

Johannes der Täufer ruft: »Kehrt um zu Gott!«

1 (Markus 1, 2-8; Lukas 3, 1-18; Johannes 1, 19-28)
In dieser Zeit fing Johannes der Täufer an, in der judäischen Wüste zu predigen.2 tEr rief: »Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt.«3 Der Prophet Jesaja hatte die Aufgabe des Johannes so beschrieben: »Ein Bote wird in der Wüste rufen: ›Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg!‹t«

4 tJohannes trug ein aus Kamelhaar gewebtes Gewand, das von einem Lederriemen zusammengehalten wurde. Er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.5 Viele Menschen aus Jerusalem, aus dem Jordantal und aus der ganzen Provinz Judäa kamen zu ihm.6 Sie bekannten ihre Sünden und ließen sich von ihm im Jordan taufen.

7 tAls er aber sah, dass auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen, um sich taufen zu lassen, wies er sie ab: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem kommenden Gericht Gottes entrinnen werdet?8 tZeigt erst einmal durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt!9 tBildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen Abrahams hervorbringen.

10 tSchon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.11 tWer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe nachzutragen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.12 tSchon hat er die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Den Weizen wird er in seine Scheunen bringen, die Spreu aber wird er verbrennen, und niemand kann dieses Feuer löschen.«

Jesus lässt sich taufen

13 (Markus 1, 9-11; Lukas 3, 21-22; Johannes 1, 32-34)
tAuch Jesus kam aus seiner Heimat in Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen.14 tAber Johannes versuchte, ihn davon abzubringen: »Ich müsste eigentlich von dir getauft werden, und du kommst zu mir?«15 Jesus erwiderte: »Lass es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott willt.« Da gab Johannes nach.

16 tGleich nach der Taufe stieg Jesus wieder aus dem Wasser. Der Himmel öffnete sich über ihm, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.

17 tGleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: »Dies ist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist.«

Matthäus 4

Wenn du Gottes Sohn bist, beweise es!

1 (Markus 1, 12-13; Lukas 4, 1-13)
tDanach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt sein sollte.2 tVierzig Tage und Nächte lang aß er nichts. Der Hunger quälte ihn.3 Da kam der Teufel und stellte ihn auf die Probe. Er forderte ihn heraus: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!«4 Aber Jesus wehrte ab: »Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!‹t«

5 Da nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle des Tempels.6 »Spring hinunter!«, forderte er Jesus auf. »Du bist doch Gottes Sohn! Und in der Heiligen Schrift steht: ›Gott wird seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen!‹t«7 Jesus entgegnete ihm: »Es steht aber auch in der Schrift: ›Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht herausfordern!‹t«

8 tNun führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer ganzen Pracht.9 »Das alles gebe ich dir, wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest«, sagte er.10 Aber Jesus wies ihn ab: »Weg mit dir, Satan, denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Bete allein Gott, deinen Herrn, an und diene nur ihm!‹t«11 tDa verschwand der Teufel, und die Engel Gottes kamen und sorgten für Jesus.

Hoffnung für alle, die von Gott nichts wissen

12 (Markus 1, 14-15; Lukas 4, 14-15)
tAls Jesus hörte, dass man Johannes den Täufer verhaftet hatte, zog er sich nach Galiläa zurück.13 Er verließ Nazareth und wohnte in Kapernaum am See Genezareth, im Gebiet von Sebulon und Naftali.14 Das geschah, damit sich erfüllte, was Gott durch den Propheten Jesaja gesagt hatte:15 »Du Land Sebulon und Naftali, Land am See und jenseits des Jordan, du gottloses Galiläa, höre zu!16 tDas Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind.«t

17 tVon da an begann Jesus zu predigen: »Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!«

Vier Fischer folgen Jesus

18 (Markus 1, 16-20; Lukas 5, 1-11; Johannes 1, 35-51)
tAls Jesus am See Genezareth entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, der später Petrus genannt wurde, und seinen Bruder Andreas. Sie waren Fischer und warfen gerade ihre Netze aus.19 tDa forderte Jesus sie auf: »Kommt mit mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.«20 tSofort ließen die beiden Männer ihre Netze liegen und gingen mit ihm.

21 Nicht weit davon entfernt begegnete Jesus am Strand zwei anderen Fischern, den Brüdern Jakobus und Johannes. Sie saßen mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und flickten Netze. Auch sie forderte Jesus auf, mit ihm zu gehen.22 Da verließen sie das Boot und ihren Vater und gingen mit Jesus.

Jesus wirkt durch Wort und Tat

23 tJesus wanderte durch das Land Galiläa, predigte in den Synagogen und verkündete überall die rettende Botschaft, dass Gottes neue Welt nun begonnen hatte. Er heilte alle Arten von Krankheiten und Leiden.24 Bald wurde überall von ihm gesprochen, selbst in Syrien. Man brachte viele Kranke zu ihm, die große Qualen litten: Besessene, Menschen, die Anfälle bekamen, und Gelähmte. Jesus heilte sie alle.

25 Eine große Menschenmenge folgte ihm, wohin er auch ging. Leute aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn Städte, aus Jerusalem und dem ganzen Gebiet von Judäa liefen ihm nach. Selbst von der anderen Seite des Jordan kamen sie.

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 12 – 15 – neue Hoffnung für alle

1 (Markus 2, 23-28; Lukas 6, 1-11)
tAn einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger waren hungrig und rissen Ähren ab, um die Körner zu essen.2 tAls das die Pharisäer sahen, beschwerten sie sich bei Jesus: »Sieh dir das an! Es ist doch verboten, am Sabbat Getreide zu ernten!«

3 tAber Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr denn nie gelesen, was David und seine Männer getan haben? Als sie hungrig waren,4 gingen sie in das Haus Gottes und aßen von dem Brot, das Gott geweiht war und das nur die Priester essen durften.t5 tHabt ihr nicht außerdem im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel arbeiten und so die Sabbatvorschriften übertreten? Trotzdem sind sie frei von Schuld.6 Ich will euch nur das eine sagen: Hier ist einer, der ist mehr als der Tempel.7 tWenn ihr verstanden hättet, was das bedeutet: ›Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid!‹t, dann würdet ihr nicht Unschuldige verurteilen.8 Denn der Menschensohn hat das Recht zu entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist und was nicht.«

9 Nach diesen Worten ging er weiter und kam in ihre Synagoge.10 Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Die Pharisäer fragten ihn: »Erlaubt das Gesetz Gottes, am Sabbat zu heilen?« Sie suchten damit einen Vorwand, um Anklage gegen ihn zu erheben.11 tJesus antwortete: »Wenn jemand von euch nur ein einziges Schaf besitzt, und das fällt am Sabbat in den Brunnen, wird er es nicht sofort herausholen?12 Und ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.«13 Dann forderte er den Mann auf: »Streck deine Hand aus!« Er streckte sie aus, und die Hand war gesund.

14 tDa verließen die Pharisäer die Synagoge und berieten, wie sie Jesus töten könnten.

Jesus erfüllt das Alte Testament

15 Jesus wusste, was die Pharisäer vorhatten, und ging weg. Viele Menschen folgten ihm, und er heilte alle Kranken.16 tEr verbot ihnen jedoch, darüber zu reden.

17 So sollte sich erfüllen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte:18 »Dies ist mein Knecht, den ich erwählt habe. Ich liebe ihn und freue mich über ihn. Ich werde ihm meinen Geist geben, und er wird die Völker vor die Entscheidung stellen.19 Er kämpft und streitet nicht. Seine Stimme wird auf der Straße nicht zu hören sein.20 Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Er wird das Recht zum Sieg führen.21 tDeshalb ist er die Hoffnung der ganzen Welt.«t

»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich«

22 (Markus 3, 20-30; Lukas 11, 14-23)
Danach brachte man einen Mann zu ihm, der blind und stumm war, weil ein böser Geist ihn beherrschte. Jesus heilte ihn, und er konnte wieder reden und sehen.23 tIn großer Aufregung riefen da die Menschen: »Ist dieser Jesus vielleicht doch der versprochene Retter, der Sohn Davids?«24 tAls die Pharisäer das hörten, sagten sie: »Er kann nur deshalb die Dämonen austreiben, weil ihm der Teufel, der Oberste aller Dämonen, die Macht dazu gibt.«

25 Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang. Eine Stadt oder eine Familie, in der man ständig in Zank und Streit lebt, hat keinen Bestand.26 Wenn der Satan sich selbst vertreiben würde, dann bekämpfte er sich ja selbst und zerstörte damit sein eigenes Reich.

27 Wenn ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Obersten Teufelst austreiben, welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch das Urteil sprechen.28 tWenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so beginnt Gottes neue Welt jetzt – mitten unter euch!29 tDenn wer könnte in das Haus eines starken Mannes eindringen und ihn berauben? Man müsste ihn erst fesseln, und dann könnte man sein Haus plündern.

30 tWer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer sich nicht für mich einsetzt, der führt die Menschen in die Irre!31 Darum sage ich euch: Jede Sünde, ja sogar Gotteslästerung, kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist verlästert, der wird keine Vergebung finden.32 tWer den Menschensohn beschimpft, dem kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist beschimpft, der wird niemals Vergebung finden, weder jetzt noch in der zukünftigen Welt.«

An den Früchten erkennt manden Baum

33 (Lukas 6, 43-45)
t»Wie der Baum, so die Frucht! Ein guter Baum trägt gute Früchte, ein schlechter Baum trägt schlechte Früchte.34 tIhr Schlangenbrut! Wie könnt ihr durch und durch bösen Leute überhaupt etwas Gutes reden? Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!35 Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was an Gutem in ihm ist. Ein Mensch mit einem bösen Herzen ist innerlich voller Gift, und alle merken es, wenn er redet.

36 tIch sage euch das, weil ihr am Gerichtstag Rechenschaft ablegen müsst über jedes unnütze Wort, das ihr geredet habt.37 Eure Worte sind der Maßstab, nach dem ihr freigesprochen oder verurteilt werdet.«

»Wir wollen Beweise!«

38 (Matthäus 16, 1-4; Markus 8, 11-12; Lukas 11, 29-32)
tEinige Schriftgelehrte und Pharisäer traten an Jesus heran und sagten: »Vollbringe vor unseren Augen ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott dich gesandt hat!«

39 Jesus antwortete ihnen: »Nur böse, gottlose Menschen können dafür noch Beweise verlangen. Ihr werdet aber nur das gleiche Wunder zu sehen bekommen, das am Propheten Jona geschah.40 tJona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches. Ebenso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in den Tiefen der Erde sein.41 tDie Einwohner von Ninive werden euch am Gerichtstag verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Der hier vor euch steht, ist aber größer als Jona!

42 tDie Königin aus dem Süden wird am Gerichtstag Gottes als Zeugin gegen dieses Volk auftreten und es verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von der Weisheit des Königs Salomo zu lernen. Der aber hier vor euch steht, ist größer als Salomo!«

Die Gefahr des Rückfalls

43 (Lukas 11, 24-26)
»Wenn ein Dämon ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Opfer. Findet er keins,44 entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und geschmückt, aber leer vorfindet,45 tdann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ergreifen sie Besitz von dem Menschen, der nun schlimmer dran ist als vorher. Genauso wird es auch diesem gottlosen Volk ergehen.«

Wer gehört zu Jesus?

46 (Markus 3, 31-35; Lukas 8, 19-21)
tAls Jesus noch in dem überfüllten Haus redete, kamen seine Mutter und seine Geschwister und wollten ihn sprechen.47 Einer der Anwesenden richtete es Jesus aus.48 Doch der fragte: »Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Geschwister?«49 Dann zeigte er auf seine Jünger: »Seht diese dort, sie sind meine Mutter und meine Geschwister.

50 tDenn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«

Matthäus 13

Jesus redet in Gleichnissen

1 Am selben Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Seeufer.2 Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und redete von dort zu den Menschen am Ufer.

Das Gleichnis vom Bauern,der Getreide aussät

3 Was er ihnen von Gott zu sagen hatte, erklärte er ihnen durch Gleichnisse.(Markus 4, 1-9; Lukas 8, 4-8)
»Ein Bauer säte Getreide aus.4 Dabei fielen ein paar Saatkörner auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf.5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. Dort ging die Saat zwar schnell auf,6 aber als die Sonne heiß brannte, vertrockneten die Pflänzchen, weil ihre Wurzeln in der dünnen Erdschicht zu wenig Nahrung fanden.7 Einige Körner fielen zwischen die Disteln, doch diese hatten die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte.8 Die übrige Saat aber fiel auf fruchtbaren Boden und brachte das Dreißigfache, das Sechzigfache, ja sogar das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.9 Hört genau auf das, was ich euch sage!«

Warum redet Jesus in Gleichnissen?

10 (Markus 4, 10-12; Lukas 8, 9-10)
Später kamen seine Jünger und fragten ihn: »Weshalb verwendest du solche Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?«11 tJesus antwortete: »Euch lässt Gott die Geheimnisse seiner neuen Welt verstehen, anderen sind sie verborgen.12 tDenn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen.

13 Deshalb rede ich in Gleichnissen. Denn sie sehen, aber sie erkennen nicht; sie hören, aber sie verstehen es nicht.14 Damit erfüllt sich an ihnen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: ›Ihr werdet hören und nicht verstehen, sehen und nicht erkennen.15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig. Sie sind schwerhörig und verschließen die Augen. Deshalb sehen und hören sie nicht. Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.‹t

16 Aber ihr könnt glücklich sein, denn eure Augen können sehen und eure Ohren können hören.17 tIch sage euch: Viele Propheten und Menschen, die Gott dienten, hätten gern gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört, aber die Zeit war noch nicht da.«

Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat

18 (Markus 4, 13-20; Lukas 8, 11-15)
»Ich will euch nun das Gleichnis von dem Bauern erklären, der Getreide aussäte.19 Wer die Botschaft von Gottes neuer Welt hört, sie aber nicht versteht, bei dem kommt der Satan und reißt die Saat aus seinem Herzen. Damit ist der gemeint, bei dem die Körner auf den Weg fielen.

20 Wie felsiger Boden ist ein Mensch, der die Botschaft hört und mit großer Begeisterung annimmt.21 tAber sein Glaube hat keine starke Wurzel und deshalb keinen Bestand. Wenn dieser Mensch wegen seines Glaubens in Schwierigkeiten gerät oder gar verfolgt wird, wendet er sich wieder von Gott ab.

22 tDer von Disteln überwucherte Boden entspricht einem Menschen, der die Botschaft zwar hört, aber die Sorgen des Alltags und die Verführung durch den Wohlstand ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht wachsen kann.

23 tAber es gibt auch fruchtbaren Boden: den Menschen, der Gottes Botschaft hört und versteht, so dass er Frucht bringt, dreißig-, sechzig- oder hundertfach.«

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

24 Jesus erzählte ein anderes Gleichnis: »Die neue Welt Gottes kann man vergleichen mit einem Bauern und der guten Saat, die er auf sein Feld säte.25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und schlich sich davon.

26 Als nun die Saat heranwuchs, ging auch das Unkraut auf.27 Da kamen die Arbeiter des Bauern und fragten ihn: ›Hast du denn nicht gute Saat auf dein Feld gesät? Woher kommt dann das Unkraut?‹

28 ›Das muss mein Feind gewesen sein‹, antwortete der Bauer. ›Sollen wir das Unkraut ausreißen?‹, fragten die Arbeiter.29 ›Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreißen.

30 tLasst beides bis zur Ernte wachsen.
Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein, bindet es zusammen und verbrennt es! Den Weizen aber bringt in meine Scheune!‹«

Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig

31 (Markus 4, 30-32; Lukas 13, 18-21)
tNoch ein anderes Gleichnis erzählte ihnen Jesus: »Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird.32 tEs ist der kleinste Same, den es gibt. Aber wenn er aufgeht und wächst, wird er größer als andere Sträucher, ja, er wird zu einem Baum, in dessen Zweigen die Vögel ihre Nester bauen.33 Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Sauerteig vergleichen, den eine Frau unter eine große Menget Mehl mischt, bis alles durchsäuert ist.«

34 Jesus benutzte immer wieder solche Gleichnisse, wenn er zu den Menschen sprach. In keiner seiner Predigten fehlten sie.35 So sollte sich das Prophetenwort erfüllen: »Ich werde in Gleichnissen zu ihnen reden. Geheimnisse, die seit Weltbeginn verborgen waren, will ich ihnen enthüllen.«t

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

36 Dann schickte Jesus die vielen Menschen fort und ging ins Haus. Später baten ihn seine Jünger: »Erklär uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.«37 Jesus antwortete: »Der Menschensohn selbst ist der Bauer, der die gute Saat aussät.38 tDer Acker ist die Welt, die Saat sind die Menschen, die zu Gottes neuer Welt gehören, und das Unkraut sind die Leute, die dem Satan gehorchen.39 Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel.

40 Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein:41 tDer Menschensohn wird seine Engel senden. Sie werden aus der neuen Welt Gottes alle, die Unrecht tun und andere zur Sünde verführen, aussondern42 und sie in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein.

43 tAber alle, die Gottes Willen tun, werden in der neuen Welt ihres Vaters leuchten wie die Sonne.
Hört genau auf das, was ich euch sage!«

Der Schatz und die kostbare Perle

44 t»Die neue Welt Gottes ist wie ein verborgener Schatz, den ein Mann in einem Acker entdeckte und wieder vergrub. In seiner Freude verkaufte er sein gesamtes Hab und Gut und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.

45 Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen ist.46 Er entdeckt eine Perle von unschätzbarem Wert. Deshalb verkauft er alles, was er hat, und kauft dafür die Perle.«

Das Gleichnis vom Fischernetz

47 »Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Netz vergleichen, das ins Meer geworfen wird und in dem viele verschiedene Fische gefangen werden.48 Wenn das Netz voll ist, zieht man es an Land, setzt sich hin und sortiert die guten Fische in Körbe. Die ungenießbaren aber werden weggeworfen.

49 tSo wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel werden kommen und die gottlosen Menschen von denen trennen, die so leben, wie Gott es will.50 Sie werden die Gottlosen in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein.

51 Versteht ihr das alles?« »Ja«, erwiderten sie.52 Jesus fügte hinzu: »Jeder Schriftgelehrte, der zur neuen Welt Gottes gehört und davon reden kann, ist wie ein Hausherr, der aus seiner Vorratskammer Altes und Neues hervorholt.«

Jesus in seiner Heimatstadt Nazareth

53 (Markus 6, 1-6; Lukas 4, 16-30)
Nachdem Jesus diese Gleichnisse erzählt hatte, verließ er die Gegend,

54 tkehrte in seinen Heimatort Nazareth zurück und sprach dort in der Synagoge.
Alle staunten über ihn und fragten: »Woher hat er diese Weisheit und die Macht, Wunder zu tun?55 tEr ist doch der Sohn eines Zimmermanns, und wir kennen Maria, seine Mutter, und seine Brüder Jakobus, Josef, Simon und Judas.56 Und auch seine Schwestern leben alle unter uns. Woher hat er das alles nur?«

57 Sie ärgerten sich über ihn. Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner eigenen Familie.«

58 Weil die Menschen in Nazareth nicht an Jesus glaubten, tat er dort nur wenige Wunder.

Matthäus 14

Johannes der Täufer wird ermordet

1 (Markus 6, 14-29; Lukas 3, 19-20; 9, 7-9)
Als Herodes, der Herrscher über Galiläa, hörte, was man über Jesus redete,2 sagte er zu seinen Dienern: »Das muss Johannes der Täufer sein. Er ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.«

3 tHerodes hatte Johannes nämlich verhaften und im Gefängnis in Ketten legen lassen. Denn der König hatte Herodias, die Frau seines eigenen Bruders Philippus, geheiratet,4 tund daraufhin hatte Johannes ihm vorgeworfen: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!«5 tHerodes hätte Johannes am liebsten umgebracht; aber er wagte es nicht, weil er sich vor dem Volk fürchtete, das in Johannes einen Propheten sah.

6 Als nun Herodes Geburtstag feierte, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Herodes war so begeistert,7 dass er ihr mit einem Schwur versprach: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!«

8 Von ihrer Mutter angestiftet, bat sie den König: »Dann lass mir sofort den Kopf Johannes des Täufers auf einem Teller herbringen.«

9 Der König war bestürzt. Aber weil er sein Versprechen vor allen Gästen gegeben hatte, befahl er,10 Johannes im Gefängnis zu enthaupten.11 Man brachte den Kopf auf einem Teller, überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter.

12 Die Jünger des Johannes holten seinen Leichnam und bestatteten ihn. Dann berichteten sie Jesus, was geschehen war.13 Als Jesus dies hörte, fuhr er mit einem Boot in eine entlegene Gegend. Er wollte allein sein. Aber die Leute merkten, wohin er gehen wollte, und folgten ihm in Scharen von überall her auf dem Landweg.

Fünftausend werden satt

14 (Markus 6, 30-44; Lukas 9, 10-17; Johannes 6, 1-13)
tAls Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken.

15 Gegen Abend kamen die Jünger zu ihm und sagten: »Es ist spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und dort etwas zu essen kaufen können! Hier gibt es doch nichts!«16 Aber Jesus antwortete: »Das ist nicht nötig. Gebt ihr ihnen zu essen!«17 »Wir haben ja nur fünf Brote und zwei Fische«, wandten seine Jünger ein.18 »Dann bringt sie her!«, sagte Jesus.

19 Er forderte die Leute auf, sich ins Gras zu setzen. Er nahm die fünf Brote und die beiden Fische, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Dann teilte er das Brot, reichte es seinen Jüngern, und die Jünger gaben es an die Menge weiter.

20 tAlle aßen sich satt. Als man anschließend die Reste einsammelte, da waren es noch zwölf volle Körbe.21 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, außerdem noch viele Frauen und Kinder.

Jesus geht auf dem Wasser

22 (Markus 6, 45-52; Johannes 6, 15-21)
Gleich danach befahl Jesus seinen Jüngern, in ihr Boot zu steigen und an das andere Ufer des Sees vorauszufahren. Er selbst blieb zurück, um die Leute zu verabschieden.

23 tDann ging er allein auf einen Berg, um zu beten.
Es wurde Nacht.24 Das Boot war noch weit draußen auf dem See, da brach ein schwerer Sturm los. Die Jünger konnten kaum noch steuern.

25 In den frühen Morgenstunden kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen.26 tAls die Jünger ihn sahen, schrien sie vor Entsetzen, denn sie hielten ihn für ein Gespenst.27 Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!«28 Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, lass mich auf dem Wasser zu dir kommen.«

29 »Komm her!«, antwortete Jesus.
Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen.30 Als Petrus aber die hohen Wellen sah, erschrak er, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er.31 tJesus streckte ihm die Hand entgegen, ergriff ihn und sagte: »Hast du so wenig Glauben, Petrus? Vertrau mir doch!«32 Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich.33 tDa fielen sie alle vor Jesus nieder und riefen: »Du bist wirklich der Sohn Gottes!«

Heilungen in Genezareth

34 (Markus 6, 53-56)
Nach ihrer Überfahrt legten sie in Genezareth an.35 Als die Leute Jesus erkannten, schickten sie Boten in die benachbarten Orte, und man brachte alle Kranken zu ihm.

36 tDiese baten Jesus, wenigstens ein Stück seiner Kleidung berühren zu dürfen; und alle, die das taten, wurden gesund.

Matthäus 15

Was ist rein – was unrein?

1 (Markus 7, 1-23)
Kurz darauf kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn:2 t»Weshalb befolgen deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände.«3 Jesus fragte zurück: »Und weshalb brecht ihr mit euren Vorschriften die Gebote Gottes?

4 So lautet ein Gebot Gottes: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter! Wer seinen Vater und seine Mutter verflucht, der soll sterben.‹t5 tIhr aber behauptet: Wenn jemand seinen hilfsbedürftigen Eltern erklärt: ›Ich kann euch nicht helfen, weil ich mein Vermögen dem Tempel vermacht habe‹, dann hat er nicht gegen Gottes Gebot verstoßen.6 tDamit setzt ihr durch eure Vorschriften das Gebot Gottes außer Kraft.7 Ihr scheinheiligen Heuchler! Wie Recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt:8 ›Diese Leute ehren Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.9 Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben.‹t«

10 Dann rief Jesus die Menschenmenge zu sich: »Hört, was ich euch sage, und begreift doch:11 tNicht was ein Mensch zu sich nimmt, macht ihn unrein, sondern das, was er von sich gibt.«

12 Da traten die Jünger näher zu ihm und sagten: »Weißt du, dass du damit die Pharisäer verärgert hast?«13 Jesus antwortete: »Jede Pflanze, die nicht von meinem himmlischen Vater gepflanzt worden ist, wird ausgerissen.14 tLasst euch nicht einschüchtern! Sie wollen Blinde führen, sind aber selbst blind. Wenn nun ein Blinder einen anderen Blinden führen will, werden beide in den Abgrund stürzen!«

15 Da sagte Petrus: »Erklär uns doch noch einmal, was einen Menschen unrein macht!«16 Jesus fragte: »Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen?17 Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, zuerst in den Magen kommt und dann ausgeschieden wird?18 Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und nur sie lassen ihn unrein werden!19 tAus dem Herzen kommen die bösen Gedanken wie: Mord, Ehebruch, sexuelle Zügellosigkeit, Diebstahl, Lüge und Verleumdung.20 Durch sie wird der Mensch vor Gott unrein, nicht dadurch, dass man mit ungewaschenen Händen isst.«

Der unerschütterliche Glaube einer nichtjüdischen Frau

21 (Markus 7, 24-30)
Danach verließ Jesus diese Gegend und wanderte bis in das Gebiet der Städte Tyrus und Sidon.22 tDort begegnete ihm eine kanaanitische Frau, die in der Nähe wohnte. Sie flehte ihn an: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist furchtbar gequält.«23 Aber Jesus beachtete sie nicht. Seine Jünger drängten ihn: »Erfüll doch ihre Bitte! Sie schreit sonst dauernd hinter uns her.«

24 tDa sagte er zu der Frau: »Ich habe nur den Auftrag, den Israeliten zu helfen, die sich von Gott abgewandt haben und wie verlorene Schafe umherirren.«25 Sie kam aber noch näher, warf sich vor ihm nieder und bettelte: »Herr, hilf mir!« Aber Jesus antwortete wieder:26 »Es ist nicht richtig, wenn man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden vorwirft.«27 »Ja, Herr«, erwiderte die Frau, »aber die kleinen Hunde bekommen doch auch die Krümel, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.«28 tJesus antwortete ihr: »Dein Glaube ist groß. Was du erwartest, soll geschehen.« Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund.

Jesus heilt viele Kranke

29 (Markus 7, 31-37)
Jesus kehrte an den See Genezareth zurück. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort hin.30 Eine große Menschenmenge kam zu Jesus. Unter ihnen waren Gelähmte, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke. Man brachte sie zu Jesus, und er heilte sie alle.31 Die Menschen konnten es kaum fassen, als sie sahen, wie Stumme reden, Gelähmte gehen und Blinde sehen konnten. Und sie lobten den Gott Israels.

Viertausend werden satt

32 (Markus 8, 1-10)
tDanach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Die Leute tun mir leid. Sie sind jetzt schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sie würden den weiten Weg nach Hause nicht schaffen.«33 Aber die Jünger antworteten: »Woher sollen wir hier in dieser verlassenen Gegend genügend Brot bekommen, damit so viele Menschen satt werden?«34 Jesus fragte: »Wie viele Brote habt ihr denn?« Sie antworteten: »Sieben Brote und ein paar kleine Fische!«35 Da forderte Jesus die Menschen auf, sich zum Essen niederzulassen.36 Nun nahm er die sieben Brote und die Fische. Er dankte Gott für das Essen, teilte die Brote und Fische und gab sie den Jüngern, die sie an die Leute weiterreichten.37-38 Jeder aß, bis er satt war; etwa viertausend Männer waren dabei, die Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. Anschließend sammelten die Jünger die Reste ein: Sieben Körbe voll waren noch übrig geblieben.

39 Jetzt erst schickte Jesus die Leute nach Hause. Er selbst aber bestieg ein Boot und setzte nach Magadan über.

Jule | 10.18.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 26 – 28

Kapitel 26

Als nun Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: 2 „Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah sein wird, und der Menschensohn soll überliefert werden, um an den Pfahl gebracht zu werden.“

3 Dann versammelten sich die Oberpriester und die älteren Männer des Volkes im Hof des Hohenpriesters, der Kaiphas hieß, 4 und beratschlagten miteinander, um Jesus durch einen listigen Anschlag zu ergreifen und ihn zu töten. 5 Sie sagten jedoch wiederholt: „Nicht beim Fest, damit unter dem Volk kein Aufruhr entstehe.“

6 Als sich Jesus gerade in Bethạnien im Haus Sịmons, des Aussätzigen, befand, 7 trat eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem, wohlriechendem Öl an ihn heran, und sie begann es ihm über sein Haupt zu gießen, während er zu Tisch lag. 8 Als die Jünger dies sahen, wurden sie unwillig und sagten: „Wozu diese Verschwendung? 9 Denn dies hätte man teuer verkaufen und armen Leuten geben können.“ 10 Jesus merkte dies und sagte zu ihnen: „Weshalb sucht ihr der Frau Mühe zu machen? Denn sie hat eine vortreffliche Tat an mir getan. 11 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber werdet ihr nicht allezeit haben. 12 Denn als diese Frau dieses wohlriechende Öl über meinen Leib goß, tat sie es als Vorbereitung auf mein Begräbnis. 13 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft in der ganzen Welt gepredigt wird, wird auch das, was diese Frau tat, zur Erinnerung an sie erzählt werden.“

14 Hierauf ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskạriot hieß, zu den Oberpriestern 15 und sagte: „Was wollt ihr mir geben, daß ich ihn an euch verrate?“ Sie setzten ihm dreißig Silberstücke fest. 16 Von da an suchte er fortwährend nach einer guten Gelegenheit, ihn zu verraten.

17 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sagten: „Wo willst du, daß wir für dich Vorbereitungen treffen zum Essen des Passahs?“ 18 Er sprach: „Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Lehrer sagt: ‚Meine bestimmte Zeit ist nahe; ich will das Passah mit meinen Jüngern bei dir zu Hause feiern.‘ “ 19 Und die Jünger taten so, wie es Jesus ihnen befohlen hatte, und sie machten die Dinge für das Passah bereit.

20 Als es nun Abend geworden war, lag er mit den zwölf Jüngern zu Tisch. 21 Während sie aßen, sprach er: „Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.“ 22 Tief betrübt darüber, fing jeder einzelne von ihnen an, zu ihm zu sagen: „Herr, ich bin es doch nicht etwa?“ 23 Er erwiderte und sprach: „Der seine Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Allerdings geht der Menschensohn weg, so wie über ihn geschrieben steht, wehe aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre besser für ihn, wenn dieser Mensch nicht geboren worden wäre.“ 25 Judas, der im Begriff stand, ihn zu verraten, gab ihm zur Antwort: „Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi?“ Er sprach zu ihm: „Du selbst hast [es] gesagt.“

26 Während sie weiteraßen, nahm Jesus ein Brot, und nachdem er einen Segen gesprochen hatte, brach er es, gab es den Jüngern und sagte: „Nehmt, eßt! Dies bedeutet meinen Leib.“ 27 Auch nahm er einen Becher, und nachdem er Dank gesagt hatte, gab er ihnen diesen und sprach: „Trinkt daraus, ihr alle; 28 denn dies bedeutet mein ‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird. 29 Ich sage euch aber: Ich werde von nun an bestimmt nicht mehr von diesem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu mit euch trinke im Königreich meines Vaters.“ 30 Nach Lobgesängen gingen sie schließlich hinaus zum Ölberg.

31 Dann sprach Jesus zu ihnen: „Ihr alle werdet in dieser Nacht meinetwegen zum Straucheln gebracht werden, denn es steht geschrieben: ‚Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.‘ 32 Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich euch nach Galilạ̈a vorangehen.“ 33 Petrus aber gab ihm zur Antwort: „Wenn auch alle anderen deinetwegen zum Straucheln kommen, werde ich niemals zum Straucheln gebracht werden!“ 34 Jesus sprach zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ 35 Petrus sagte zu ihm: „Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, will ich dich auf keinen Fall verleugnen.“ Auch alle anderen Jünger sagten dasselbe.

36 Dann kam Jesus mit ihnen zu der Stelle, die Gethsẹmane hieß, und er sprach zu den Jüngern: „Setzt euch hier nieder, während ich dorthinüber gehe und bete.“ 37 Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedạ̈us mit und fing an, betrübt und schmerzlich beunruhigt zu sein. 38 Dann sprach er zu ihnen: „Meine Seele ist tief betrübt, ja bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir.“ 39 Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

40 Und er kam zu den Jüngern und fand sie schlafend, und er sprach zu Petrus: „Konntet ihr denn nicht auch nur e i n e Stunde mit mir wachen? 41 Wacht und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist zwar voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ 42 Wieder ging er hin, zum zweiten Mal, und betete, indem er sprach: „Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, daß dieser vorübergehe, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.“ 43 Und er kam wieder und fand sie schlafend, denn ihre Augen waren schwer. 44 Da ließ er sie zurück, ging wieder weg und betete zum dritten Mal, indem er nochmals dasselbe Wort sprach. 45 Dann kam er zu den Jüngern und sprach zu ihnen: „Zu einer solchen Zeit, wie diese es ist, schlaft ihr und ruht euch aus! Seht! Die Stunde hat sich genaht, da der Menschensohn in die Hände von Sündern überliefert wird. 46 Steht auf, laßt uns gehen. Seht! Mein Verräter hat sich genähert.“ 47 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Knüppeln von den Oberpriestern und älteren Männern des Volkes her.

48 Nun hatte ihnen sein Verräter ein Zeichen gegeben, indem er sprach: „Wen immer ich küsse, der ist es; nehmt ihn in Gewahrsam.“ 49 Und geradewegs auf Jesus zugehend, sagte er: „Guten Tag, Rabbi!“ und küßte ihn sehr zärtlich. 50 Jesus aber sprach zu ihm: „Freund, zu welchem Zweck bist du hier?“ Dann traten sie herzu und legten Hand an Jesus und nahmen ihn in Gewahrsam. 51 Doch siehe, einer von denen, die mit Jesus waren, streckte seine Hand aus und zog sein Schwert und schlug den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. 53 Oder denkst du, ich könne nicht meinen Vater anrufen, daß er mir in diesem Augenblick mehr als zwölf Legiọnen Engel sende? 54 Wie aber würden in diesem Fall die Schriften erfüllt werden, daß es so geschehen muß?“ 55 In jener Stunde sagte Jesus zu den Volksmengen: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen, um mich festzunehmen? Tag für Tag pflegte ich im Tempel zu sitzen und zu lehren, und doch nahmt ihr mich nicht in Gewahrsam. 56 Aber all dies ist geschehen, damit die Schriftworte der Propheten erfüllt werden.“ Dann verließen ihn alle Jünger und flohen.

57 Die, die Jesus in Gewahrsam nahmen, führten ihn ab zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die älteren Männer versammelt waren. 58 Petrus aber folgte ihm in gutem Abstand bis zum Hof des Hohenpriesters, und nachdem er hineingegangen war, saß er bei den Dienern [des Hauses], um den Ausgang [der Sache] zu sehen.

59 Mittlerweile suchten die Oberpriester und der gesamte Sanhedrịn nach einem falschen Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen, 60 aber sie fanden keines, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Später traten zwei auf 61 und sprachen: „Dieser hat gesagt: ‚Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und ihn in drei Tagen aufbauen.‘ “ 62 Darauf stand der Hohepriester auf und sagte zu ihm: „Hast du keine Antwort? Was ist das, worin diese gegen dich zeugen?“ 63 Jesus aber schwieg. Da sprach der Hohepriester zu ihm: „Bei dem lebendigen Gott stelle ich dich unter Eid, uns zu sagen, ob du der Christus, der Sohn Gottes, bist!“ 64 Jesus sprach zu ihm: „Du selbst hast [es] gesagt. Doch ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ 65 Da zerriß der Hohepriester seine äußeren Kleider und sprach: „Er hat gelästert! Wozu brauchen wir weiter Zeugen? Seht! Jetzt habt ihr die Lästerung gehört. 66 Was ist eure Meinung?“ Sie entgegneten ihm: „Er ist des Todes schuldig.“ 67 Darauf spien sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit ihren Fäusten. Andere gaben ihm Backenstreiche 68 und sprachen: „Prophezeie uns, du Christus: Wer ist es, der dich schlug?“

69 Petrus nun saß draußen im Hof; und ein Dienstmädchen trat auf ihn zu und sagte: „Auch du warst bei Jesus, dem Galilạ̈er!“ 70 Er aber leugnete es vor ihnen allen und sprach: „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ 71 Nachdem er hinausgegangen war zum Torhaus, bemerkte ihn ein anderes Mädchen und sagte zu denen, die dort waren: „Dieser war bei Jesus, dem Nazarẹner.“ 72 Und wieder leugnete er es mit einem Eid: „Ich kenne den Menschen nicht!“ 73 Nach einer kleinen Weile traten die Herumstehenden herzu und sagten zu Petrus: „Bestimmt bist auch du einer von ihnen, denn dein Dialekt macht dich tatsächlich kenntlich.“ 74 Da fing er an zu fluchen und zu schwören: „Ich kenne den Menschen nicht!“ Und sogleich krähte ein Hahn. 75 Und Petrus erinnerte sich an den Ausspruch Jesu, der gesagt hatte: „Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Kapitel 27

Als es Morgen geworden war, hielten alle Oberpriester und die älteren Männer des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. 2 Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn ab und übergaben ihn Pilạtus, dem Statthalter.

3 Als dann Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt worden war, hatte er Gewissensbisse und brachte die dreißig Silberstücke den Oberpriestern und älteren Männern zurück 4 und sagte: „Ich habe gesündigt, als ich gerechtes Blut verriet.“ Sie sprachen: „Was geht das uns an? Das ist deine Sache!“ 5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel und zog sich zurück und ging hin und erhängte sich. 6 Die Oberpriester aber nahmen die Silberstücke und sagten: „Es ist nicht erlaubt, sie in den heiligen Schatz zu werfen, denn sie sind der Blutpreis.“ 7 Nachdem sie sich miteinander beraten hatten, kauften sie damit das Feld des Töpfers, um [darauf] Fremde zu begraben. 8 Daher ist dieses Feld bis auf den heutigen Tag „Blutfeld“ genannt worden. 9 Damals erfüllte sich das, was durch Jeremia, den Propheten, gesagt wurde, welcher sprach: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis für den Abgeschätzten, auf den einige der Söhne Israels einen Preis gesetzt hatten, 10 und sie gaben sie für das Feld des Töpfers, so wie es Jehova mir geboten hatte.“

11 Jesus stand nun vor dem Statthalter; und der Statthalter stellte ihm die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Jesus erwiderte: „Du selbst sagst [es].“ 12 Als er aber von den Oberpriestern und älteren Männern angeklagt wurde, gab er keine Antwort. 13 Da sagte Pilạtus zu ihm: „Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich bezeugen?“ 14 Er aber antwortete ihm nicht, nein, nicht ein Wort, so daß sich der Statthalter sehr verwunderte.

15 Nun war es von Fest zu Fest Brauch, daß der Statthalter der Volksmenge einen Gefangenen, den, den sie haben wollten, freigab. 16 Gerade zu jener Zeit hatte man einen berüchtigten Gefangenen, der Bạrabbas hieß. 17 Als sie somit versammelt waren, sagte Pilạtus zu ihnen: „Wen soll ich euch nach eurem Willen freigeben, Bạrabbas oder Jesus, den sogenannten Christus?“ 18 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. 19 Während er auf dem Richterstuhl saß, sandte überdies seine Frau zu ihm und ließ sagen: „Habe nichts mit diesem gerechten Menschen zu schaffen, denn ich habe heute seinetwegen in einem Traum viel gelitten.“ 20 Doch die Oberpriester und die älteren Männer überredeten die Volksmengen, um Bạrabbas zu bitten, Jesus dagegen umzubringen. 21 Da ergriff der Statthalter das Wort und sprach zu ihnen: „Welchen von den beiden soll ich euch nach eurem Willen freigeben?“ Sie sprachen: „Bạrabbas.“ 22 Pilạtus sagte zu ihnen: „Was soll ich denn mit Jesus, dem sogenannten Christus, tun?“ Sie alle sagten: „An den Pfahl mit ihm!“ 23 Er sprach: „Nun, was hat er denn Schlechtes getan?“ Sie aber schrien fortgesetzt nur noch mehr: „An den Pfahl mit ihm!“

24 Da Pilạtus sah, daß es nichts nützte, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: „Ich bin unschuldig am Blut dieses [Menschen]. Das ist eure Sache.“ 25 Darauf erwiderte alles Volk und sprach: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder.“ 26 Dann gab er ihnen Bạrabbas frei, Jesus aber ließ er auspeitschen und lieferte ihn aus, damit er an den Pfahl gebracht werde.

27 Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus in den Palast des Statthalters mit und versammelten die ganze Truppeneinheit um ihn. 28 Und sie entkleideten ihn, legten ihm einen scharlachroten Mantel um, 29 und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf den Kopf und [gaben ihm] ein Rohr in seine rechte Hand. Und sie fielen vor ihm auf die Knie und trieben Spott mit ihm, indem sie sprachen: „Guten Tag, du König der Juden!“ 30 Und sie spien ihn an und nahmen das Rohr und begannen ihn auf seinen Kopf zu schlagen. 31 Nachdem sie Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm schließlich den Mantel ab und legten ihm seine äußeren Kleider an und führten ihn ab, um ihn an den Pfahl zu bringen.

32 Während sie hinausgingen, fanden sie einen Einheimischen von Kyrẹne namens Sịmon. Diesen zwangen sie zu dem Dienst, seinen Marterpfahl aufzunehmen. 33 Und als sie zu einer Stätte kamen, die Gọlgotha, das heißt Schädelstätte, genannt wurde, 34 gaben sie ihm Wein, mit Galle vermischt, zu trinken; doch nachdem er ihn geschmeckt hatte, lehnte er es ab zu trinken. 35 Als sie ihn an den Pfahl gebracht hatten, verteilten sie seine äußeren Kleider, indem sie Lose warfen, 36 und während sie dort saßen, bewachten sie ihn. 37 Auch brachten sie über seinem Haupt die Inschrift über die gegen ihn erhobene Beschuldigung an: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“

38 Dann wurden zwei Räuber mit ihm an den Pfahl gebracht, einer zu seiner Rechten und einer zu seiner Linken. 39 Die Vorübergehenden nun begannen lästerlich über ihn zu reden, ihren Kopf zu schütteln 40 und zu sagen: „Oh, der du den Tempel niederreißen und ihn in drei Tagen aufbauen wolltest, rette dich selbst! Wenn du ein Sohn Gottes bist, so steige vom Marterpfahl herab!“ 41 Gleicherweise begannen auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten und älteren Männern Spott mit ihm zu treiben und zu sagen: 42 „Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! Er ist König von Israel; er steige nun vom Marterpfahl herab, und wir wollen an ihn glauben. 43 Er hat auf Gott vertraut; ER befreie ihn nun, wenn ER ihn [haben] will, denn er sagte: ‚Ich bin Gottes Sohn.‘ “ 44 Desgleichen begannen ihn auch die Räuber zu schmähen, die mit ihm zusammen an den Pfahl gebracht worden waren.

45 Von der sechsten Stunde an brach eine Finsternis über das ganze Land herein bis zur neunten Stunde. 46 Um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: „Elí, Elí, lamá sabachtháni?“ , das heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ 47 Als einige der dort Stehenden dies hörten, begannen sie zu sagen: „Dieser ruft den Elịa.“ 48 Und sogleich lief einer von ihnen hin und nahm einen Schwamm und füllte ihn mit saurem Wein und steckte ihn an ein Rohr und gab ihm zu trinken. 49 Die übrigen aber sprachen: „Laß [ihn]! Wir wollen sehen, ob Elịa kommt, um ihn zu retten.“ [[Ein anderer nahm einen Speer und durchstach seine Seite, und es kam Blut und Wasser heraus.]] 50 Nochmals schrie Jesus mit lauter Stimme und hauchte [seinen] Geist aus.

51 Und siehe, der Vorhang des Heiligtums wurde von oben bis unten entzweigerissen, und die Erde erbebte, und die Felsen wurden gespalten. 52 Und die Gedächtnisgrüfte wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden aufgerichtet 53 (und Leute, die nach seiner Auferweckung von den Gedächtnisgrüften herkamen, gingen in die heilige Stadt), und sie wurden vielen sichtbar. 54 Der Offizier aber und die, die mit ihm Jesus bewachten, gerieten in große Furcht, als sie das Erdbeben und die Dinge geschehen sahen, und sprachen: „Bestimmt war dieser Gottes Sohn.“

55 Außerdem sahen dort viele Frauen, die Jesus von Galilạ̈a her begleitet hatten, um ihm zu dienen, aus einiger Entfernung zu; 56 unter ihnen befanden sich Maria Magdalẹne, auch Maria, die Mutter des Jakobus und des Jọses, und die Mutter der Söhne des Zebedạ̈us.

57 Am späten Nachmittag nun kam ein reicher Mann von Arimathịa namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu geworden war. 58 Dieser ging zu Pilạtus hinauf und bat um den Leib Jesu. Da gebot Pilạtus, daß er übergeben werden sollte. 59 Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine, feine Leinwand 60 und legte ihn in seine neue Gedächtnisgruft, die er im Felsen ausgehauen hatte. Und nachdem er einen großen Stein an die Türöffnung der Gedächtnisgruft gewälzt hatte, ging er weg. 61 Maria Magdalẹne und die andere Maria aber blieben dort vor dem Grab sitzen.

62 Am nächsten Tag, der auf den Vorbereitungstag folgte, versammelten sich die Oberpriester und die Pharisäer vor Pilạtus 63 und sprachen: „Herr, wir haben uns daran erinnert, daß jener Betrüger, als er noch lebte, gesagt hat: ‚Nach drei Tagen werde ich auferweckt werden.‘ 64 Daher gebiete, daß das Grab bis zum dritten Tag gesichert werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: ‚Er ist von den Toten auferweckt worden!‘ und dieser letzte Betrug schlimmer werde als der erste.“ 65 Pilạtus sagte zu ihnen: „Ihr habt eine Wache. Geht und sichert es so, wie ihr es versteht.“ 66 Da gingen sie hin und sicherten das Grab, indem sie den Stein versiegelten und die Wache hatten.

Kapitel 28

Nach dem Sabbat, als es am ersten Tag der Woche hell wurde, kamen Maria Magdalẹne und die andere Maria, um das Grab zu besehen.

2 Und siehe, ein großes Erdbeben hatte sich ereignet; denn Jehovas Engel war vom Himmel herabgestiegen und herzugetreten und hatte den Stein weggewälzt und saß darauf. 3 Sein Aussehen war wie der Blitz und seine Kleidung so weiß wie Schnee. 4 Ja, aus Furcht vor ihm zitterten die Wächter und wurden wie Tote.

5 Der Engel aber ergriff das Wort und sprach zu den Frauen: „Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesus sucht, der an den Pfahl gebracht wurde. 6 Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er es gesagt hat. Kommt, seht den Ort, wo er gelegen hat. 7 Und geht eilends und sagt seinen Jüngern, daß er von den Toten auferweckt worden ist, und siehe, er geht euch nach Galilạ̈a voraus; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe! Ich habe [es] euch gesagt.“

8 Da verließen sie die Gedächtnisgruft eilends mit Furcht und großer Freude, und sie liefen, um es seinen Jüngern zu berichten. 9 Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: „Guten Tag!“ Sie traten herzu und faßten ihn bei den Füßen und huldigten ihm. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht, berichtet meinen Brüdern, daß sie nach Galilạ̈a fortgehen sollen; und dort werden sie mich sehen.“

11 Während sie weggingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und berichteten den Oberpriestern alles, was geschehen war. 12 Und nachdem sich diese mit den älteren Männern versammelt und Rat gehalten hatten, gaben sie den Soldaten eine genügende Anzahl Silberstücke 13 und sprachen: „Sagt: ‚Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen.‘ 14 Und wenn dies dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir [ihn] bereden und veranlassen, daß ihr ohne Sorge sein könnt.“ 15 Da nahmen sie die Silberstücke und taten, wie sie angewiesen worden waren; und dieses Wort ist unter den Juden verbreitet worden bis auf den heutigen Tag.

16 Die elf Jünger dagegen gingen nach Galilạ̈a zu dem Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte, 17 und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm, einige aber zweifelten. 18 Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. 19 Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“

Jule | 10.22.09 | Matthäus, Text in der Bibel | 15 Comments |

Matthäus 23 – 25

Kapitel 23

Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern und sprach: 2 „Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses’ Stuhl gesetzt. 3 Alles daher, was sie euch sagen, tut und haltet, aber handelt nicht nach ihren Taten, denn sie sagen [es] wohl, aber handeln nicht entsprechend. 4 Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. 5 Alle Werke, die sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden; denn sie machen die [Schrifttexte enthaltenden] Kapseln breit, die sie als Schutzmittel tragen, und vergrößern die Fransen [ihrer Kleider]. 6 Sie haben gern den hervorragendsten Platz bei Abendessen und die vorderen Sitze in den Synagogen 7 und die Begrüßungen auf den Marktplätzen und daß die Menschen sie Rabbi nennen. 8 Ihr aber, laßt euch nicht Rabbi nennen, denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. 9 Des weiteren nennt niemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. 10 Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus. 11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer immer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

13 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt! Denn ihr selbst geht nicht hinein, noch erlaubt ihr, daß die hineingehen, die sich auf dem Weg dorthin befinden. 14 —

15 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Meer und das trockene Land durchreist, um einen einzigen Proselyten zu machen, und wenn er es wird, macht ihr ihn zu einem Gegenstand für die Gehẹnna, doppelt so schlimm wie ihr selbst.

16 Wehe euch, blinde Leiter, die sagen: ‚Wenn jemand beim Tempel schwört, ist es nichts; wenn jemand aber beim Gold des Tempels schwört, ist er verpflichtet.‘ 17 Toren und Blinde! Was ist tatsächlich größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold geheiligt hat? 18 Ferner: ‚Wenn jemand beim Altar schwört, das ist nichts; wenn aber jemand bei der Gabe schwört, die darauf liegt, so ist er verpflichtet.‘ 19 [Ihr] Blinden! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? 20 Wer daher beim Altar schwört, schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt; 21 und wer beim Tempel schwört, schwört bei ihm und bei dem, der ihn bewohnt; 22 und wer beim Himmel schwört, schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

23 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr den Zehnten gebt von der Minze und dem Dill und dem Kümmel; aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen. 24 Blinde Leiter, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber hinunterschluckt!

25 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, innen aber sind sie mit Raub und Unmäßigkeit gefüllt. 26 Blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde.

27 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr getünchten Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. 28 So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

29 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr die Gräber der Propheten baut und die Gedächtnisgrüfte der Gerechten schmückt 30 und ihr sagt: ‚Wären wir in den Tagen unserer Vorväter, wir hätten nicht mit ihnen teil an dem Blut der Propheten.‘ 31 Somit legt ihr gegen euch selbst Zeugnis davon ab, daß ihr Söhne derer seid, die die Propheten ermordet haben. 32 Nun, so macht denn das Maß eurer Vorväter voll.

33 Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht der Gehẹnna entfliehen? 34 Darum siehe, ich sende Propheten und Weise und öffentliche Unterweiser zu euch. Einige von ihnen werdet ihr töten und an den Pfahl bringen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln und von Stadt zu Stadt verfolgen, 35 damit alles gerechte Blut über euch komme, das auf der Erde vergossen worden ist, vom Blut des gerechten Abel an bis zum Blut Sachạrjas, Barachịas’ Sohn, den ihr zwischen dem Heiligtum und dem Altar ermordet habt. 36 Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über diese Generation kommen.

37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. 38 Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen. 39 Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von nun an auf keinen Fall mehr sehen, bis ihr sagt: ‚Gesegnet ist der, der im Namen Jehovas kommt!‘ “

Kapitel 24

Als Jesus nun wegging und sich aus dem Tempel begab, traten jedoch seine Jünger herzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen. 2 In Erwiderung sprach er zu ihnen: „Seht ihr nicht alle diese Dinge? Wahrlich, ich sage euch: Keinesfalls wird hier ein Stein auf dem anderen gelassen, der nicht niedergerissen werden wird.“

3 Als er auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: „Sag uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“

4 Und Jesus gab ihnen zur Antwort: „Seht zu, daß euch niemand irreführe; 5 denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: ‚Ich bin der Christus‘ und werden viele irreführen. 6 Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.

7 Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. 8 Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.

9 Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein. 10 Dann werden auch viele zum Straucheln gebracht werden und werden einander verraten und werden einander hassen. 11 Und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen; 12 und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten. 13 Wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden. 14 Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.

15 Wenn ihr daher das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, von dem Daniel, der Prophet, geredet hat, an heiliger Stätte stehen seht (der Leser wende Unterscheidungsvermögen an), 16 dann sollen die, die in Judạ̈a sind, in die Berge zu fliehen beginnen. 17 Wer auf dem Hausdach ist, steige nicht hinab, um die Güter aus seinem Haus zu holen; 18 und wer auf dem Feld ist, kehre nicht ins Haus zurück, um sein äußeres Kleid mitzunehmen. 19 Wehe den schwangeren Frauen und denen, die ein Kleinkind stillen in jenen Tagen! 20 Betet unablässig, daß eure Flucht nicht zur Winterzeit erfolge noch am Sabbattag; 21 denn dann wird große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird. 22 Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

23 Wenn dann jemand zu euch sagt: ‚Siehe! Hier ist der Christus‘ oder: ‚Dort!‘, glaubt es nicht. 24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, selbst die Auserwählten irrezuführen. 25 Siehe! Ich habe euch im voraus gewarnt. 26 Wenn man daher zu euch sagt: ‚Siehe! Er ist in der Wildnis‘, geht nicht hinaus; ‚Siehe! Er ist in den inneren Gemächern‘, glaubt es nicht. 27 Denn so, wie der Blitz von östlichen Gegenden ausgeht und zu westlichen Gegenden hinüberleuchtet, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. 28 Wo auch immer der Kadaver ist, da werden die Adler versammelt werden.

29 Sogleich nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. 30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes im Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Menschensohn mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. 31 Und er wird seine Engel mit großem Trompetenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von [dem] einen äußersten [Ende] der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten [Ende].

32 Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes: Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. 33 Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, daß er nahe an den Türen ist. 34 Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen. 35 Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden auf keinen Fall vergehen.

36 Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. 37 Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. 38 Denn so, wie sie in jenen Tagen vor der Sintflut waren: sie aßen und tranken, Männer heirateten und Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche hineinging, 39 und sie nahmen keine Kenntnis davon, bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte: so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. 40 Dann werden zwei Männer auf dem Feld sein: einer wird mitgenommen und der andere zurückgelassen werden; 41 zwei Frauen werden an der Handmühle mahlen: die eine wird mitgenommen und die andere zurückgelassen werden. 42 Wacht deshalb beharrlich, weil ihr nicht wißt, an welchem Tag euer Herr kommt.

43 Doch erkennt e i n e s , daß der Hausherr, wenn er gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb kommen würde, wach geblieben wäre und nicht in sein Haus hätte einbrechen lassen. 44 Deswegen erweist auch ihr euch als solche, die bereit sind, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt der Menschensohn.

45 Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? 46 Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei der Ankunft so tuend findet. 47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.

48 Wenn aber jener übelgesinnte Sklave je in seinem Herzen sagen sollte: ‚Mein Herr bleibt noch aus‘ 49 und anfangen sollte, seine Mitsklaven zu schlagen, und mit den Gewohnheitstrinkern essen und trinken sollte, 50 wird der Herr jenes Sklaven an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht kennt, 51 und wird ihn mit der größten Strenge bestrafen und wird ihm sein Teil mit den Heuchlern zuweisen. Dort wird [sein] Weinen und [sein] Zähneknirschen sein.

Kapitel 25

Dann wird das Königreich der Himmel zehn Jungfrauen gleich werden, die ihre Lampen nahmen und auszogen, dem Bräutigam entgegen. 2 Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren verständig. 3 Denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit sich, 4 die verständigen dagegen nahmen samt ihren Lampen Öl in ihren Behältern mit. 5 Während der Bräutigam noch ausblieb, nickten sie alle ein und begannen zu schlafen. 6 Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: ‚Der Bräutigam ist da! Geht hinaus, ihm entgegen!‘ 7 Da erhoben sich alle jene Jungfrauen und brachten ihre Lampen in Ordnung. 8 Die törichten sagten zu den verständigen: ‚Gebt uns etwas von eurem Öl, denn unsere Lampen sind daran, zu erlöschen.‘ 9 Da antworteten die verständigen und sprachen: ‚Vielleicht mag es nicht ganz für uns und euch genügen. Geht statt dessen hin zu denen, die es verkaufen, und kauft für euch selbst.‘ 10 Während sie hingingen, um zu kaufen, traf der Bräutigam ein, und die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm hinein zum Hochzeitsfest; und die Tür wurde verschlossen. 11 Danach kamen auch die übrigen Jungfrauen und sprachen: ‚Herr, Herr, öffne uns!‘ 12 Er gab zur Antwort: ‚Ich sage euch die Wahrheit: Ich kenne euch nicht.‘

13 Wacht daher beharrlich, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde.

14 Denn es ist so, wie wenn ein Mensch, der im Begriff stand, außer Landes zu reisen, seine eigenen Sklaven zu sich rief und ihnen seine Habe übergab. 15 Und dem einen gab er fünf Talente, einem anderen zwei, noch einem anderen eines, einem jeden nach seiner eigenen Fähigkeit, und er ging außer Landes. 16 Sogleich ging der, der die fünf Talente empfangen hatte, hin und machte Geschäfte damit und gewann fünf weitere. 17  Desgleichen gewann der, der die zwei empfangen hatte, zwei weitere. 18 Der aber, der nur eines empfangen hatte, ging hin und grub in die Erde und verbarg das Silbergeld seines Herrn.

19 Nach langer Zeit kam der Herr jener Sklaven und rechnete mit ihnen ab. 20 Da trat der herzu, der fünf Talente empfangen hatte, und brachte fünf weitere Talente und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe fünf weitere Talente gewonnen.‘ 21 Sein Herr sagte zu ihm: ‚Wohlgetan, [du] guter und treuer Sklave! Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.‘ 22 Als nächster trat der herzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: ‚Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe zwei weitere Talente gewonnen.‘ 23 Sein Herr sagte zu ihm: ‚Wohlgetan, [du] guter und treuer Sklave! Du warst über weniges treu. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.‘

24 Schließlich trat der herzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sagte: ‚Herr, ich wußte, daß du ein strenger Mann bist und erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht geworfelt hast. 25 Da fürchtete ich mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Hier hast du das Deine.‘ 26 In Erwiderung sprach sein Herr zu ihm: ‚[Du] böser und träger Sklave! Du wußtest also, daß ich erntete, wo ich nicht säte, und sammelte, wo ich nicht worfelte? 27 Nun, so hättest du mein Silbergeld bei den Bankleuten anlegen sollen, und bei meiner Ankunft hätte ich das Meine mit Zins erhalten.

28 Deshalb nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat. 29 Denn jedem, der hat, wird mehr gegeben werden, und er wird in Fülle haben; dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden. 30 Und den unnützen Sklaven werft hinaus in die Finsternis draußen. Dort wird [sein] Weinen und [sein] Zähneknirschen sein.‘

31 Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. 32 Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt. 33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

34 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: ‚Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, erbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist. 35 Denn ich wurde hungrig, und ihr gabt mir etwas zu essen; ich wurde durstig, und ihr gabt mir etwas zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf, 36 nackt, und ihr bekleidetet mich. Ich wurde krank, und ihr saht nach mir. Ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.‘ 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich oder durstig und gaben dir etwas zu trinken? 38 Wann sahen wir dich als einen Fremden und nahmen dich gastfreundlich auf oder nackt und bekleideten dich? 39 Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?‘ 40 Und der König wird ihnen erwidern und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘

41 Dann wird er seinerseits zu denen zu seiner Linken sagen: ‚Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist. 42 Denn ich wurde hungrig, aber ihr gabt mir nichts zu essen, und ich wurde durstig, aber ihr gabt mir nichts zu trinken. 43 Ich war ein Fremder, aber ihr nahmt mich nicht gastfreundlich auf, nackt, aber ihr bekleidetet mich nicht, krank und im Gefängnis, aber ihr saht nicht nach mir.‘ 44 Dann werden auch sie antworten und sagen: ‚Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als einen Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und dienten dir nicht?‘ 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: ‚Wahrlich, ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es mir nicht getan.‘ 46 Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“

Jule | 10.21.09 | Matthäus, Text in der Bibel | 20 Comments |

Matthäus 20 – 22

Kapitel 20

Denn das Königreich der Himmel ist gleich einem Menschen, einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter für seinen Weingarten einzustellen. 2 Als er mit den Arbeitern um einen Denạr für den Tag übereingekommen war, sandte er sie aus in seinen Weingarten. 3 Als er auch um die dritte Stunde ausging, sah er andere unbeschäftigt auf dem Marktplatz stehen; 4 und zu diesen sagte er: ‚Geht auch ihr in den Weingarten, und ich will euch geben, was immer recht ist.‘ 5 Da gingen sie hin. Wieder ging er um die sechste und die neunte Stunde aus und tat ebenso. 6 Schließlich ging er um die elfte Stunde aus und fand andere, die dastanden, und er sprach zu ihnen: ‚Warum steht ihr den ganzen Tag unbeschäftigt da?‘ 7 Sie sprachen zu ihm: ‚Weil uns niemand eingestellt hat.‘ Er sagte zu ihnen: ‚Geht auch ihr in den Weingarten.‘

8 Als es Abend wurde, sagte der Herr des Weingartens zu seinem Beauftragten: ‚Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen ihren Lohn, angefangen bei den letzten bis hin zu den ersten.‘ 9 Als die von der elften Stunde kamen, empfingen sie jeder einen Denạr. 10 Als nun die ersten kamen, folgerten sie, daß sie mehr empfangen würden; doch auch sie erhielten je einen Denạr ausbezahlt. 11 Als sie ihn empfingen, begannen sie gegen den Hausherrn zu murren 12 und sprachen: ‚Diese letzten leisteten eine Stunde Arbeit; dennoch hast du sie uns gleichgestellt, [uns,] die wir die Bürde des Tages und die sengende Hitze getragen haben!‘ 13 Doch e i n e m von ihnen antwortete er und sprach: ‚Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denạr mit mir übereingekommen? 14 Nimm, was dein ist, und geh. Ich will diesem letzten dasselbe geben wie dir. 15 Ist es mir nicht erlaubt, mit meinen eigenen Dingen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gut bin?‘ 16 Auf diese Weise werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte.“

17 Als Jesus nun im Begriff war, nach Jerusalem hinaufzugehen, nahm er die zwölf Jünger allein beiseite und sagte auf dem Weg zu ihnen: 18 „Seht! Wir gehen nach Jerusalem hinauf, und der Menschensohn wird den Oberpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen 19 und werden ihn den [Menschen der] Nationen ausliefern, damit sie Spott mit ihm treiben und ihn geißeln und an den Pfahl bringen, und am dritten Tag wird er auferweckt werden.“

20 Dann näherte sich ihm die Mutter der Söhne des Zebedạ̈us mit ihren Söhnen, huldigte ihm und erbat sich etwas von ihm. 21 Er sprach zu ihr: „Was willst du?“ Sie sagte zu ihm: „Gib dein Wort, daß diese meine beiden Söhne in deinem Königreich einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen können.“ 22 Jesus gab zur Antwort: „Ihr wißt nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Becher trinken, den ich zu trinken im Begriff bin?“ Sie sprachen zu ihm: „Wir können es.“ 23 Er sagte zu ihnen: „In der Tat, ihr werdet meinen Becher trinken, aber dieses Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu vergeben steht nicht mir zu, sondern gehört denen, für die es von meinem Vater bereitet worden ist.“

24 Als die zehn anderen davon hörten, wurden sie über die beiden Brüder unwillig. 25 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: „Ihr wißt, daß die Herrscher der Nationen den Herrn über sie spielen und die Großen Gewalt über sie ausüben. 26 Unter euch ist es nicht so, sondern wer immer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein, 27 und wer immer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein; 28 geradeso wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“

29 Als sie nun aus Jẹricho hinauszogen, folgte ihm eine große Volksmenge. 30 Und siehe, zwei Blinde, die am Weg saßen, als sie hörten, daß Jesus vorbeiging, schrien und sprachen: „Herr, hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“ 31 Die Volksmenge aber gebot ihnen streng, zu schweigen; sie aber schrien nur noch lauter und sagten: „Herr, hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!“ 32 Da blieb Jesus stehen, rief sie und sprach: „Was wollt ihr, daß ich für euch tun soll?“ 33 Sie sagten zu ihm: „Herr, laß unsere Augen geöffnet werden.“ 34 Von Mitleid bewegt, rührte Jesus ihre Augen an, und sogleich erhielten sie das Augenlicht, und sie folgten ihm.

Kapitel 21

Als sie sich nun Jerusalem näherten und nach Bethphạge auf den Ölberg gekommen waren, da sandte Jesus zwei Jünger aus 2 und sprach zu ihnen: „Geht hin in das Dorf, das ihr vor euch seht, und ihr werdet sogleich eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los, und bringt sie zu mir. 3 Und wenn jemand etwas zu euch sagt, sollt ihr sprechen: ‚Der Herr benötigt sie.‘ Darauf wird er sie sogleich senden.“

4 Dies geschah in Wirklichkeit, damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet wurde, welcher sprach: 5 „Sagt der Tochter Zion: ‚Siehe! Dein König kommt zu dir, mild gesinnt und auf einem Esel reitend, ja auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.‘ “

6 Da machten sich die Jünger auf den Weg und taten so, wie es Jesus ihnen befohlen hatte. 7 Und sie brachten die Eselin und ihr Füllen, und sie legten ihre äußeren Kleider auf diese, und er setzte sich auf sie. 8 Die meisten [Leute] von der Volksmenge breiteten ihre äußeren Kleider auf dem Weg aus, während andere begannen, Zweige von den Bäumen abzuhauen und sie auf dem Weg auszubreiten. 9 Die Volksmengen aber, die, die ihm vorausgingen, und die, die nachfolgten, riefen fortgesetzt: „Rette, bitte, den Sohn Davids! Gesegnet ist, der im Namen Jehovas kommt! Rette ihn, bitte, in den Höhen droben!“

10 Als er nun in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Bewegung und sagte: „Wer ist dieser?“ 11 Die Volksmengen sagten fortgesetzt: „Dies ist der Prophet, Jesus aus Nạzareth in Galilạ̈a!“

12 Und Jesus begab sich in den Tempel und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Geldwechsler und die Bänke der Taubenverkäufer um. 13 Und er sprach zu ihnen: „Es steht geschrieben: ‚Mein Haus wird ein Haus des Gebets genannt werden‘, ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle.“ 14 Auch kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.

15 Als die Oberpriester und die Schriftgelehrten die wunderbaren Dinge sahen, die er tat, und die Knaben, die im Tempel riefen und sagten: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“, wurden sie unwillig 16 und sprachen zu ihm: „Hörst du, was diese sagen?“ Jesus sprach zu ihnen: „Ja. Habt ihr niemals dies gelesen: ‚Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du Lobpreis bereitet.‘?“ 17 Und er ließ sie zurück, ging aus der Stadt hinaus nach Bethạnien und verbrachte die Nacht dort.

18 Als er frühmorgens in die Stadt zurückkehrte, wurde er hungrig. 19 Und er erblickte einen Feigenbaum am Weg und ging zu ihm hin, fand aber nichts daran als nur Blätter, und er sprach zu ihm: „Keine Frucht komme mehr von dir immerdar.“ Und der Feigenbaum verdorrte augenblicklich. 20 Als die Jünger dies aber sahen, wunderten sie sich und sprachen: „Wie kommt es, daß der Feigenbaum augenblicklich verdorrt ist?“ 21 Jesus gab ihnen zur Antwort: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nur Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur das tun, was ich mit dem Feigenbaum getan habe, sondern auch wenn ihr zu diesem Berg sagt: ‚Werde emporgehoben und ins Meer geworfen‘, so wird es geschehen. 22 Und alles, worum ihr glaubensvoll im Gebet bittet, werdet ihr empfangen.“

23 Nachdem er nun in den Tempel gegangen war, traten die Oberpriester und die älteren Männer des Volkes, während er lehrte, zu ihm und sagten: „Mit welcher Befugnis tust du diese Dinge? Und wer hat dir diese Befugnis gegeben?“ 24 In Erwiderung sprach Jesus zu ihnen: „Auch ich will euch e i n e s fragen. Wenn ihr es mir sagt, will auch ich euch sagen, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue: 25 Woher stammte die Taufe des Johạnnes? Vom Himmel oder von Menschen?“ Sie aber begannen unter sich zu überlegen und sprachen: „Wenn wir sagen: ‚Vom Himmel‘, wird er zu uns sagen: ‚Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?‘ 26 Sagen wir aber: ‚Von Menschen‘, so müssen wir das Volk fürchten, denn sie alle halten Johạnnes für einen Propheten.“ 27 Als Antwort sagten sie daher zu Jesus: „Wir wissen es nicht.“ Darauf sprach er zu ihnen: „Dann sage ich euch auch nicht, mit welcher Befugnis ich diese Dinge tue.

28 Was denkt ihr? Ein Mensch hatte zwei Kinder. Er ging zu dem ersten hin und sprach: ‚Kind, geh heute im Weingarten arbeiten.‘ 29 Als Antwort sagte dieser: ‚Ich will, Herr‘, ging aber nicht hin. 30 Da trat er zum zweiten hin und sagte das gleiche. In Erwiderung sagte dieser: ‚Ich will nicht.‘ Nachher gereute es ihn, und er ging hin. 31 Welcher von den beiden hat den Willen [seines] Vaters getan?“ Sie sprachen: „Der letztere.“ Jesus sagte zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch, daß die Steuereinnehmer und die Huren vor euch in das Königreich Gottes eingehen. 32 Denn Johạnnes ist auf einem Weg der Gerechtigkeit zu euch gekommen, doch habt ihr ihm nicht geglaubt. Die Steuereinnehmer und die Huren aber haben ihm geglaubt, und obwohl ihr [dies] saht, gereute es euch danach nicht, so daß ihr ihm geglaubt hättet.

33 Hört ein weiteres Gleichnis: Da war ein Mensch, ein Hausherr, der einen Weingarten pflanzte und ihn mit einem Zaun umgab und eine Weinkelter darin grub und einen Turm errichtete und ihn an Weingärtner verpachtete und außer Landes reiste. 34 Als dann die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Sklaven zu den Weingärtnern, um seine Früchte zu holen. 35 Aber die Weingärtner nahmen seine Sklaven, und den einen prügelten sie, einen anderen töteten sie, einen weiteren steinigten sie. 36 Wieder sandte er andere Sklaven hin, mehr als die ersten, doch mit diesen taten sie ebenso. 37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sprach: ‚Sie werden vor meinem Sohn Respekt haben.‘ 38 Als die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie unter sich: ‚Dieser ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten und sein Erbe antreten!‘ 39 Da nahmen sie ihn und warfen ihn aus dem Weingarten hinaus und töteten ihn. 40 Wenn nun der Besitzer des Weingartens kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?“ 41 Sie sprachen zu ihm: „Weil sie Übeltäter sind, wird er eine üble Vernichtung über sie bringen und wird den Weingarten an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern werden.“

42 Jesus sprach zu ihnen: „Habt ihr nie in den Schriften gelesen: ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Haupteckstein geworden. Von Jehova aus ist dies geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen.‘? 43 Darum sage ich euch: Das Königreich Gottes wird von euch genommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt. 44 Auch wird der, welcher auf diesen Stein fällt, zerschmettert werden. Auf wen immer er aber fällt, den wird er zu Staub machen.“

45 Als nun die Oberpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, merkten sie, daß er von ihnen redete. 46 Doch obwohl sie ihn zu greifen suchten, fürchteten sie die Volksmengen, weil diese ihn für einen Propheten hielten.

Kapitel 22

Wieder ergriff Jesus das Wort und redete in Gleichnissen zu ihnen, indem er sprach: 2 „Das Königreich der Himmel ist einem Menschen, einem König, gleich geworden, der für seinen Sohn ein Hochzeitsfest veranstaltete. 3 Und er sandte seine Sklaven aus, um die Geladenen zum Hochzeitsfest zu rufen, aber sie wollten nicht kommen. 4 Wieder sandte er andere Sklaven aus, indem er sprach: ‚Sagt den Geladenen: „Siehe, ich habe mein Essen zubereitet, meine Stiere und Masttiere sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zum Hochzeitsfest.“ ‘ 5 Doch sie gingen uninteressiert weg, der eine auf sein eigenes Feld, der andere seinen Handelsgeschäften nach; 6 die übrigen aber ergriffen seine Sklaven, behandelten sie schmählich und töteten sie.

7 Der König aber wurde zornig und sandte seine Heere aus und brachte jene Mörder um und verbrannte ihre Stadt. 8 Dann sprach er zu seinen Sklaven: ‚Das Hochzeitsfest ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig. 9 Geht daher auf die Straßen, die aus der Stadt hinausführen, und ladet irgend jemand, den ihr findet, zum Hochzeitsfest ein.‘ 10 Daher gingen jene Sklaven hinaus auf die Straßen und versammelten alle, die sie fanden, sowohl Böse wie Gute; und der Raum für die Hochzeitsfeierlichkeiten wurde mit den zu Tisch Liegenden gefüllt.

11 Als der König hereinkam, um sich die Gäste zu besehen, erblickte er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. 12 Da sagte er zu ihm: ‚Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du doch kein Hochzeitskleid anhast?‘ Er wurde zum Schweigen gebracht. 13 Darauf sagte der König zu seinen Dienern: ‚Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die Finsternis draußen. Dort wird [sein] Weinen und [sein] Zähneknirschen sein.‘

14 Denn es sind viele eingeladen, doch wenige auserwählt.“

15 Dann gingen die Pharisäer hin und hielten miteinander Rat, um ihn in seiner Rede zu fangen. 16 So sandten sie ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, welche sagten: „Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. 17 Sag uns daher: Was denkst du? Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?“ 18 Jesus aber, der ihre Bosheit erkannte, sprach: „Warum stellt ihr mich auf die Probe, Heuchler? 19 Zeigt mir die Kopfsteuermünze.“ Sie brachten ihm einen Denạr. 20 Und er sagte zu ihnen: „Wessen Bild und Aufschrift ist dies?“ 21 Sie sagten: „Cäsars.“ Dann sprach er zu ihnen: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ 22 Als sie [das] nun hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen von ihm ab und gingen davon.

23 An jenem Tag kamen Sadduzạ̈er zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: 24 „Lehrer, Moses hat gesagt: ‚Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.‘ 25 Nun gab es bei uns sieben Brüder; und der erste heiratete und starb, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder. 26 Ebenso erging es auch dem zweiten und dem dritten, ja schließlich allen sieben. 27 Als letzte von allen starb die Frau. 28 Wer von den sieben wird sie demnach in der Auferstehung zur Frau haben? Denn sie alle hatten sie.“

29 Jesus gab ihnen zur Antwort: „Ihr seid im Irrtum, denn ihr kennt weder die Schriften noch die Macht Gottes; 30 denn in der Auferstehung heiraten Männer nicht, noch werden Frauen verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel. 31 Was die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt wurde, welcher sprach: 32 ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Ịsa·aks und der Gott Jakobs.‘? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden.“ 33 Als sie [das] hörten, waren die Volksmengen über seine Lehre höchst erstaunt.

34 Als die Pharisäer hörten, daß er die Sadduzạ̈er zum Schweigen gebracht hatte, taten sie sich zu einer Gruppe zusammen. 35 Und einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, stellte ihn auf die Probe mit der Frage: 36 „Lehrer, welches ist das größte Gebot im GESETZ?“ 37 Er sprach zu ihm: „ ,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘ 38 Dies ist das größte und erste Gebot. 39 Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ 40 An diesen zwei Geboten hängt das ganze GESETZ und die PROPHETEN.“

41 Während nun die Pharisäer versammelt waren, fragte Jesus sie: 42 „Wie denkt ihr über den Christus? Wessen Sohn ist er?“ Sie sagten zu ihm: „Davids.“ 43 Er sprach zu ihnen: „Wie kommt es denn, daß David ihn durch Inspiration ‚Herr‘ nennt, wenn er sagt: 44 ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.“ ‘? 45 Wenn also David ihn ‚Herr‘ nennt, wieso ist er sein Sohn?“ 46 Und niemand war imstande, ihm ein Wort zu erwidern, noch wagte es jemand von jenem Tag an, ihn noch weiter zu befragen.

Jule | 10.20.09 | Matthäus, Text in der Bibel | 13 Comments |

Matthäus 16 – 19

Kapitel 16

Hier kamen die Pharisäer und Sadduzạ̈er zu ihm, und um ihn zu versuchen, baten sie ihn, sie ein Zeichen vom Himmel sehen zu lassen. 2 Er erwiderte ihnen und sprach: „[[Wenn der Abend anbricht, pflegt ihr zu sagen: ‚Es gibt schönes Wetter, denn der Himmel ist feuerrot‘, 3 und am Morgen: ‚Heute gibt es winterliches, regnerisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot, sieht aber düster aus.‘ Das Aussehen des Himmels wißt ihr zu deuten, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht deuten.]] 4 Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas.“ Damit ging er weg und ließ sie zurück.

5 Nun begaben sich die Jünger an das andere Ufer hinüber und vergaßen, Brote mitzunehmen. 6 Jesus sprach zu ihnen: „Haltet eure Augen offen, und nehmt euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzạ̈er in acht.“ 7 Da begannen sie unter sich zu überlegen und sagten: „Wir haben keine Brote mitgenommen.“ 8 Jesus erkannte dies und sprach: „Warum überlegt ihr unter euch so, weil ihr keine Brote habt, ihr Kleingläubigen? 9 Begreift ihr die Sache noch nicht, oder erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote im Fall der fünftausend und daran, wie viele Körbe ihr aufhobt? 10 Oder an die sieben Brote im Fall der viertausend und daran, wie viele Proviantkörbe ihr aufhobt? 11 Wie kommt es, daß ihr nicht versteht, daß ich nicht von Broten zu euch gesprochen habe? Nehmt euch aber vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzạ̈er in acht.“ 12 Da begriffen sie, daß er gesagt hatte, sie sollten sich nicht vor dem Sauerteig der Brote in acht nehmen, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzạ̈er.

13 Als er nun in die Gegenden von Cäsarẹa Philịppi gekommen war, fragte Jesus seine Jünger dann: „Was sagen die Menschen, wer der Menschensohn sei?“ 14 Sie sprachen: „Einige sagen: Johạnnes der Täufer, andere: Elịa, noch andere: Jeremia oder einer der Propheten.“ 15 Er sprach zu ihnen: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?“ 16 Sịmon Petrus gab zur Antwort: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ 17 Jesus erwiderte ihm und sprach: „Glücklich bist du, Sịmon, Sohn des Jona, weil nicht Fleisch und Blut [es] dir geoffenbart haben, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist. 18 Auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die Tore des Hạdes werden sie nicht überwältigen. 19 Ich will dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben, und was immer du auf der Erde binden magst, wird das sein, was in den Himmeln gebunden ist, und was immer du auf der Erde lösen magst, wird das sein, was in den Himmeln gelöst ist.“ 20 Dann gebot er den Jüngern ernstlich, niemandem zu sagen, daß er der Christus sei.

21 Von dieser Zeit an begann Jesus Christus seine Jünger darauf hinzuweisen, daß er nach Jerusalem gehen und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse. 22 Daraufhin nahm ihn Petrus beiseite und fing an, ihm ernste Vorhaltungen zu machen, indem er sprach: „Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses [Geschick] wird dir bestimmt nicht widerfahren.“ 23 Er aber drehte sich um und sagte zu Petrus: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.“

24 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig. 25 Denn wer immer seine Seele retten will, wird sie verlieren; wer immer aber seine Seele um meinetwillen verliert, wird sie finden. 26 Denn welchen Nutzen wird ein Mensch haben, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele einbüßt? Oder was wird ein Mensch zum Tausch für seine Seele geben? 27 Denn es ist dem Menschensohn bestimmt, in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er jedem gemäß seiner Handlungsweise vergelten. 28 Wahrlich, ich sage euch, daß von denen, die hier stehen, einige sind, die den Tod überhaupt nicht schmecken werden, bis sie zuerst den Menschensohn in seinem Königreich kommen sehen.“

Kapitel 17

Sechs Tage später nahm Jesus Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johạnnes mit sich und führte sie allein auf einen hohen Berg hinauf. 2 Und er wurde vor ihnen umgestaltet, und sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine äußeren Kleider wurden glänzend wie das Licht. 3 Und siehe, es erschienen ihnen Moses und Elịa, die sich mit ihm unterhielten. 4 Petrus ergriff das Wort und sagte zu Jesus: „Herr, es ist schön, daß wir hier sind. Wenn du es wünschst, will ich hier drei Zelte errichten, eins für dich und eins für Moses und eins für Elịa.“ 5 Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; hört auf ihn!“ 6 Als die Jünger dies hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. 7 Dann trat Jesus herzu, rührte sie an und sprach: „Steht auf, und fürchtet euch nicht.“ 8 Als sie ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als nur Jesus allein. 9 Und als sie vom Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: „Erzählt niemandem von der Vision, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist.“

10 Die Jünger aber stellten ihm die Frage: „Warum sagen denn die Schriftgelehrten, Elịa müsse zuerst kommen?“ 11 Er gab ihnen zur Antwort: „Elịa kommt tatsächlich und wird alle Dinge wiederherstellen. 12 Doch ich sage euch, daß Elịa schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht anerkannt, sondern haben mit ihm alles getan, was sie wollten. Ebenso ist es auch dem Menschensohn bestimmt, durch sie zu leiden.“ 13 Da merkten die Jünger, daß er von Johạnnes dem Täufer zu ihnen redete.

14 Und als sie auf die Volksmenge zukamen, näherte sich ihm ein Mensch, kniete vor ihm nieder und sprach: 15 „Herr, habe Erbarmen mit meinem Sohn, denn er ist ein Epileptiker und ist leidend, denn er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; 16 und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, aber sie konnten ihn nicht heilen.“ 17 Als Antwort sagte Jesus: „O ungläubige und verdrehte Generation, wie lange muß ich noch bei euch sein? Wie lange muß ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir.“ 18 Dann schalt ihn Jesus, und der Dämon fuhr von ihm aus; und der Knabe war von jener Stunde an geheilt. 19 Darauf traten die Jünger allein zu Jesus und sprachen: „Wie kommt es, daß wir ihn nicht austreiben konnten?“ 20 Er sprach zu ihnen: „Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt von der Größe eines Senfkorns, werdet ihr zu diesem Berg sagen: ‚Rück von hier nach dort!‘, und er wird wegrücken, und nichts wird euch unmöglich sein.“ 21 —

22 Während sie in Galilạ̈a versammelt waren, sprach Jesus zu ihnen: „Es ist dem Menschensohn bestimmt, in die Hände der Menschen überliefert zu werden, 23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferweckt werden.“ Demzufolge waren sie tief betrübt.

24 Nachdem sie in Kapẹrnaum angekommen waren, traten die Männer, die die Dọppeldrạchme [Steuer] einzogen, an Petrus heran und sagten: „Zahlt euer Lehrer die Dọppeldrạchme [Steuer] nicht?“ 25 „Doch“, sagte er. Als er aber ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor, indem er sprach: „Was denkst du, Sịmon: Von wem erhalten die Könige der Erde Abgaben oder Kopfsteuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden?“ 26 Als er sprach: „Von den Fremden“, sagte Jesus zu ihm: „In Wirklichkeit sind dann die Söhne steuerfrei. 27 Damit wir ihnen aber keinen Anlaß zum Straucheln geben, geh ans Meer, wirf einen Angelhaken aus, und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du eine Stạter-Münze finden. Nimm diese und gib sie ihnen für mich und dich.“

Kapitel 18

In jener Stunde traten die Jünger an Jesus heran und sagten: „Wer ist in Wirklichkeit der Größte im Königreich der Himmel?“ 2 Da rief er ein kleines Kind zu sich, stellte es mitten unter sie 3 und sprach: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie kleine Kinder werdet, so werdet ihr auf keinen Fall in das Königreich der Himmel eingehen. 4 Wer immer sich daher selbst erniedrigen wird wie dieses kleine Kind, der ist der Größte im Königreich der Himmel; 5 und wer immer ein solch kleines Kind aufgrund meines Namens aufnimmt, nimmt [auch] mich auf. 6 Wer immer aber einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, straucheln macht, für den ist es nützlicher, daß ihm ein Mühlstein, wie er von einem Esel gedreht wird, um den Hals gehängt und er ins weite, offene Meer versenkt werde.

7 Wehe der Welt wegen der Ursachen des Strauchelns! Zwar muß es Ursachen des Strauchelns geben, doch wehe dem Menschen, durch den es eine Ursache des Strauchelns gibt! 8 Wenn nun deine Hand oder dein Fuß dich straucheln macht, so hau ihn ab und wirf ihn von dir weg; es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm ins Leben einzugehen, als mit zwei Händen oder zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden. 9 Auch wenn dein Auge dich straucheln macht, so reiß es aus und wirf es von dir weg; es ist besser für dich, einäugig ins Leben einzugehen, als mit zwei Augen in die feurige Gehẹnna geworfen zu werden. 10 Seht zu, daß ihr keinen von diesen Kleinen verachtet, denn ich sage euch, daß ihre Engel im Himmel allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der im Himmel ist. 11  ——

12 Was denkt ihr? Wenn jemand in den Besitz von hundert Schafen kommt und sich eines von ihnen verirrt, wird er nicht die neunundneunzig auf den Bergen lassen und sich auf die Suche nach dem einen verirrten begeben? 13 Und wenn er es finden sollte, wahrlich, ich sage euch, er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. 14 Ebenso ist es bei meinem Vater, der im Himmel ist, nicht erwünscht, daß eines von diesen Kleinen zugrunde geht.

15 Überdies, wenn dein Bruder eine Sünde begeht, so gehe hin, lege seinen Fehler zwischen dir und ihm allein offen dar. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. 16 Wenn er aber nicht hört, nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen festgestellt werde. 17 Wenn er nicht auf sie hört, sprich zu der Versammlung. Wenn er auch nicht auf die Versammlung hört, so sei er für dich ebenso wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer.

18 Wahrlich, ich sage euch: Welche Dinge immer ihr auf der Erde binden mögt, werden Dinge sein, die im Himmel gebunden sind, und welche Dinge immer ihr auf der Erde lösen mögt, werden Dinge sein, die im Himmel gelöst sind. 19 Wieder sage ich euch in Wahrheit: Wenn zwei von euch auf der Erde in bezug auf irgend etwas Wichtiges, worum sie bitten sollten, übereinkommen, so wird es für sie von meinem Vater im Himmel aus geschehen. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“

21 Dann trat Petrus herzu und sagte zu ihm: „Herr, wievielmal mag mein Bruder gegen mich sündigen und soll ich ihm vergeben? Bis zu siebenmal?“ 22 Jesus sprach zu ihm: „Ich sage dir: Nicht bis zu siebenmal, sondern: Bis zu siebenundsiebzigmal.

23 Darum ist das Königreich der Himmel einem Menschen, einem König, gleich geworden, der mit seinen Sklaven abrechnen wollte. 24 Als er mit der Abrechnung anfing, wurde ein Mann hereingebracht, der ihm zehntausend Talente [= 60 000 000 Denạre] schuldete. 25 Weil er aber nicht die Mittel hatte, [es] zurückzuzahlen, befahl sein Herr, daß er und seine Frau und seine Kinder und alle seine Habe verkauft werden und Zahlung erfolgen sollte. 26 Deshalb fiel der Sklave nieder und begann ihm zu huldigen, indem er sprach: ‚Hab Geduld mit mir, und ich will dir alles zurückzahlen.‘ 27 Darüber von Mitleid bewegt, ließ der Herr dieses Sklaven ihn gehen und tilgte seine Schuld. 28 Dieser Sklave jedoch ging hinaus und fand einen seiner Mitsklaven, der ihm hundert Denạre schuldete; und er packte ihn und begann ihn zu würgen, indem er sagte: ‚Zahl zurück, was du [mir] schuldest.‘ 29 Deshalb fiel sein Mitsklave nieder und begann ihn inständig zu bitten, indem er sprach: ‚Hab Geduld mit mir, und ich will [es] dir zurückzahlen.‘ 30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er das, was er [ihm] schuldete, zurückzahle. 31 Als nun seine Mitsklaven sahen, was geschehen war, wurden sie tief betrübt, und sie gingen hin und machten ihrem Herrn alles klar, was geschehen war. 32 Darauf rief ihn sein Herr zu sich und sagte zu ihm: ‚Böser Sklave, ich habe deine ganze Schuld getilgt, als du mich inständig batest. 33 Hättest nicht auch du gegen deinen Mitsklaven barmherzig sein sollen, wie auch ich gegen dich barmherzig war?‘ 34 Und erzürnt überlieferte ihn sein Herr den Gefängniswärtern, bis er alles, was er [ihm] schuldete, zurückzahle. 35 In gleicher Weise wird mein himmlischer Vater auch mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder aus eurem Herzen heraus vergebt.“

Kapitel 19

Als Jesus nun diese Worte beendet hatte, brach er von Galilạ̈a auf und kam zu den Grenzen Judạ̈as jenseits des Jordan. 2 Auch folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie dort.

3 Und Pharisäer traten an ihn heran, in der Absicht, ihn zu versuchen, und sprachen: „Ist es einem Mann erlaubt, sich von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden zu lassen?“ 4 In Erwiderung sagte er: „Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie von Anfang an männlich und weiblich gemacht hat 5 und sprach: ‚Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch sein‘, 6 so daß sie nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch sind? Was also Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander.“ 7 Sie sagten zu ihm: „Warum schrieb denn Moses vor, ihr ein Entlassungszeugnis zu geben und sich von ihr scheiden zu lassen?“ 8 Er sprach zu ihnen: „Im Hinblick auf eure Herzenshärte hat Moses euch das Zugeständnis gemacht, [daß ihr] euch von euren Frauen scheiden lassen [könnt], aber von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen. 9 Ich sage euch, daß, wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.“

10 Die Jünger sprachen zu ihm: „Wenn die Stellung eines Mannes zu seiner Frau so ist, ist es nicht ratsam zu heiraten.“ 11 Er sprach zu ihnen: „Nicht alle Menschen geben dem Wort Raum, sondern nur diejenigen, die die Gabe haben. 12 Denn es gibt Eunuchen, die vom Mutterschoß als solche geboren wurden, und es gibt Eunuchen, die von Menschen zu Eunuchen gemacht worden sind, und es gibt Eunuchen, die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht haben. Wer dafür Raum schaffen kann, schaffe dafür Raum.“

13 Dann wurden kleine Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete; die Jünger aber verwiesen es ihnen. 14 Jesus sagte jedoch: „Laßt doch die kleinen Kinder, und hindert sie nicht mehr daran, zu mir zu kommen, denn das Königreich der Himmel gehört solchen, die wie sie sind.“ 15 Und er legte ihnen die Hände auf und ging von dort weg.

16 Nun siehe, jemand trat auf ihn zu und sprach: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ 17 Er sagte zu ihm: „Warum fragst du mich über das, was gut ist? Da ist e i n e r , der gut ist. Wenn du indes ins Leben eingehen willst, so halte stets die Gebote.“ 18 Er sprach zu ihm: „Welche?“ Jesus sagte: „Nun: ‚Du sollst nicht morden‘, ‚Du sollst nicht ehebrechen‘, ‚Du sollst nicht stehlen‘, ‚Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen‘, 19 ‚Ehre [deinen] Vater und [deine] Mutter‘ und ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘.“ 20 Der junge Mann sprach zu ihm: „Ich habe das alles gehalten; was fehlt mir noch?“ 21 Jesus sagte zu ihm: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“ 22 Als der junge Mann dieses Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Besitztümer. 23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: „Wahrlich, ich sage euch, daß es für einen Reichen schwierig sein wird, in das Königreich der Himmel einzugehen. 24 Wieder sage ich euch: Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“

25 Als die Jünger das hörten, zeigten sie sich höchst erstaunt und sprachen: „Wer kann dann wirklich gerettet werden?“ 26 Jesus schaute sie an und sagte zu ihnen: „Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.“

27 Da gab ihm Petrus zur Antwort: „Siehe! Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns eigentlich zuteil werden?“ 28 Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: In der Wiedererschaffung, wenn sich der Menschensohn auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt, werdet auch ihr selbst, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. 29 Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Ländereien verlassen hat, wird vielmal mehr empfangen und wird ewiges Leben erben.

30 Viele aber, die Erste sind, werden Letzte sein und die Letzten Erste.

weitere Bibelübersetzungen

Jule | 10.19.09 | Matthäus, Text in der Bibel | 22 Comments |

Matthäus 12 – 15

Kapitel 12

Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Getreidefelder. Seine Jünger wurden hungrig und fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. 2 Als die Pharisäer dies sahen, sagten sie zu ihm: „Siehe! Deine Jünger tun etwas, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist.“ 3 Er sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die Brote der Darbringung aßen, etwas, was zu essen ihm nicht erlaubt war noch denen, die bei ihm waren, sondern nur den Priestern? 5 Oder habt ihr in dem GESETZ nicht gelesen, daß an den Sabbaten die Priester im Tempel den Sabbat nicht heiligen und dabei schuldlos bleiben? 6 Doch ich sage euch, daß etwas Größeres als der Tempel hier ist. 7 Wenn ihr aber verstanden hättet, was dies bedeutet: ‚Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer‘, so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. 8 Denn der Menschensohn ist Herr des Sabbats.“

9 Als er von dort wegging, begab er sich in ihre Synagoge; 10 und siehe, ein Mensch mit einer verdorrten Hand. Da fragten sie ihn: „Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“, damit sie einen Anklagegrund gegen ihn fänden. 11 Er sagte zu ihnen: „Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf hat, wird dieses, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreifen und es herausheben? 12 Wenn man alles in Betracht zieht: Wieviel wertvoller ist doch ein Mensch als ein Schaf! Somit ist es erlaubt, am Sabbat etwas Vortreffliches zu tun.“ 13 Darauf sprach er zu dem Menschen: „Strecke deine Hand aus!“ Und er streckte sie aus, und sie wurde wiederhergestellt, gesund wie die andere Hand. 14 Aber die Pharisäer gingen hinaus und hielten Rat gegen ihn, damit sie ihn vernichten könnten. 15 Als Jesus [dies] erfuhr, zog er sich von dort zurück. Viele folgten ihm auch, und er heilte sie alle, 16 doch befahl er ihnen ausdrücklich, ihn nicht bekannt zu machen, 17 damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet wurde, welcher gesagt hat:

18 „Siehe! Mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Nationen das Recht erklären. 19 Er wird weder zanken noch schreien, noch wird jemand seine Stimme auf den breiten Straßen hören. 20 Ein zerstoßenes Rohr wird er nicht zerbrechen, und einen glimmenden Flachsdocht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht erfolgreich aussendet. 21 In der Tat, auf seinen Namen werden [die] Nationen hoffen.“

22 Dann brachte man einen von Dämọnen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war; und er heilte ihn, so daß der Stumme redete und sah. 23 Ja, alle Volksmengen waren einfach hingerissen und begannen zu sagen: „Ist dieser nicht vielleicht der Sohn Davids?“ 24 Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: „Dieser Mensch treibt die Dämọnen nicht anders aus als durch Beelzebub, den Herrscher der Dämọnen.“ 25 Er erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: „Jedes Königreich, das gegen sich selbst entzweit ist, wird verödet, und jede Stadt oder jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen. 26 Ebenso, wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er gegen sich selbst entzweit worden; wie wird denn sein Königreich bestehen? 27 Übrigens, wenn ich durch Beelzebub die Dämọnen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28 Wenn ich aber durch Gottes Geist die Dämọnen austreibe, so hat euch das Königreich Gottes wirklich eingeholt. 29 Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und seine bewegliche Habe ergreifen, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Und dann wird er sein Haus plündern. 30 Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.

31 Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. 32 Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden.

33 Entweder ihr macht den Baum vortrefflich und seine Frucht vortrefflich, oder ihr macht den Baum faul und seine Frucht faul; denn an seiner Frucht wird der Baum erkannt. 34 Otternbrut, wie könnt ihr Gutes reden, wenn ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. 35 Der gute Mensch bringt aus seinem guten Schatz Gutes hervor, während der böse Mensch aus seinem bösen Schatz Böses hervorbringt. 36 Ich sage euch, daß die Menschen von jedem nutzlosen Ausspruch, den sie machen, am Gerichtstag Rechenschaft ablegen werden; 37 denn durch deine Worte wirst du gerechtgesprochen werden, und durch deine Worte wirst du verurteilt werden.“

38 Da antworteten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sagten: „Lehrer, wir möchten ein Zeichen von dir sehen.“ 39 Er erwiderte ihnen und sprach: „Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend nach einem Zeichen, doch wird ihr kein Zeichen gegeben werden, ausgenommen das Zeichen Jonas, des Propheten. 40 Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des riesigen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. 41 Männer von Nịnive werden im Gericht mit dieser Generation aufstehen und werden sie verurteilen; denn sie bereuten auf das hin, was Jona predigte, doch siehe, hier ist mehr als Jona. 42 Die Königin des Südens wird im Gericht mit dieser Generation zum Aufstehen veranlaßt werden und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Sạlomos zu hören, doch siehe, mehr als Sạlomo ist hier.

43 Wenn ein unreiner Geist von einem Menschen ausfährt, durchwandert er dürre Orte, um eine Ruhestätte zu suchen, und findet keine. 44 Dann sagt er: ‚Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich ausgezogen bin‘; und bei seiner Ankunft findet er es unbewohnt, doch sauber gefegt und geschmückt. 45 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und nachdem sie eingezogen sind, wohnen sie dort; und die letzten Umstände jenes Menschen werden schlimmer als die ersten. So wird es auch dieser bösen Generation ergehen.“

46 Während er noch zu den Volksmengen redete, siehe, da stellten sich seine Mutter und seine Brüder draußen hin und suchten ihn zu sprechen. 47 Da sagte jemand zu ihm: „Siehe! Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen.“ 48 Als Antwort sagte er zu dem, der es ihm mitteilte: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ 49 Und er streckte seine Hand nach seinen Jüngern aus und sprach: „Siehe! Meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer immer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“

Kapitel 13

Nachdem Jesus an jenem Tag das Haus verlassen hatte, saß er am Meer; 2 und große Volksmengen versammelten sich bei ihm, so daß er in ein Boot stieg und sich setzte, und die ganze Volksmenge stand am Strand. 3 Dann teilte er ihnen viele Dinge in Gleichnissen mit, indem er sprach: „Siehe! Ein Sämann ging aus, um zu säen; 4 und als er säte, fielen einige [Samenkörner] den Weg entlang, und die Vögel kamen und fraßen sie auf. 5 Andere fielen auf die felsigen Stellen, wo sie nicht viel Erde hatten, und sogleich schossen sie auf, weil sie keine tiefe Erde hatten. 6 Als aber die Sonne aufging, wurden sie versengt, und weil sie keine Wurzel hatten, verdorrten sie. 7 Wieder andere fielen unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten sie. 8 Noch andere fielen auf den vortrefflichen Boden, und sie begannen Frucht zu tragen, dieses hundertfach, jenes sechzigfach, das andere dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, höre zu!“

10 Da traten die Jünger herzu und sagten zu ihm: „Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?“ 11 Er gab zur Antwort: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen, jenen Leuten aber ist es nicht gewährt. 12 Denn wer immer hat, dem wird mehr gegeben werden, und er wird Überfluß bekommen; wer immer aber nicht hat, dem wird auch noch das, was er hat, weggenommen werden. 13 Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie, obgleich sie schauen, vergeblich schauen und, obgleich sie hören, vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen; 14 und an ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas, welche sagt: ‚Hörend werdet ihr hören, doch keineswegs den Sinn davon erfassen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. 15 Denn das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne zu reagieren, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ich sie heile.‘

16 Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. 17 Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben die Dinge zu sehen begehrt, die ihr erblickt, und haben sie nicht gesehen, und die Dinge zu hören, die ihr hört, und haben sie nicht gehört.

18 Ihr nun, hört das Gleichnis von dem Mann, der säte. 19 Wo jemand das Wort vom Königreich hört, aber dessen Sinn nicht erfaßt, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät worden ist; dieser ist es, der an den Weg gesät wurde. 20 Was den betrifft, der auf die felsigen Stellen gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden annimmt. 21 Doch hat er keine Wurzel in sich, sondern bleibt [bloß] eine Zeitlang, und nachdem Drangsal oder Verfolgung wegen des Wortes entstanden ist, bringt ihn dies sogleich zum Straucheln. 22 Was den betrifft, der unter die Dornen gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört, doch die Sorgen dieses Systems der Dinge und die trügerische Macht des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. 23 Was den betrifft, der auf den vortrefflichen Boden gesät wurde, dieser ist es, der das Wort hört und dessen Sinn erfaßt, der wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundertfach, jener sechzigfach, der andere dreißigfach.“

24 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor, indem er sprach: „Das Königreich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der vortrefflichen Samen auf sein Feld säte. 25 Während die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut hinzu, mitten unter den Weizen, und ging weg. 26 Als die Saat sproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut. 27 Da traten die Sklaven des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: ‚Herr, hast du nicht vortrefflichen Samen auf dein Feld gesät? Woher hat es denn Unkraut?‘ 28 Er sprach zu ihnen: ‚Ein Feind, ein Mensch, hat das getan.‘ Sie sagten zu ihm: ‚Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?‘ 29 Er sprach: ‚Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts den Weizen mit ihm ausreißt. 30 Laßt beides zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen, und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.‘ “

31 Ein weiteres Gleichnis legte er ihnen vor, indem er sprach: „Das Königreich der Himmel ist einem Senfkorn gleich, das ein Mensch nahm und auf sein Feld pflanzte; 32 dieses ist tatsächlich die winzigste von allen Samenarten, doch wenn es gewachsen ist, ist es das größte der Gartengewächse und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich in seinen Zweigen niederlassen können.“

33 [Noch] in einem anderen Gleichnis redete er zu ihnen: „Das Königreich der Himmel ist dem Sauerteig gleich, den eine Frau nahm und in drei großen Maß Mehl verbarg, bis die ganze Masse durchsäuert war.“

34 Alle diese Dinge redete Jesus durch Gleichnisse zu den Volksmengen. Ja, ohne ein Gleichnis redete er nicht zu ihnen, 35 damit erfüllt werde, was durch den Propheten geredet worden war, welcher sagte: „Ich will meinen Mund zu Gleichnissen auftun, ich will Dinge verkündigen, die von der Grundlegung an verborgen waren.“

36 Nachdem er dann die Volksmengen entlassen hatte, begab er sich in das Haus. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: „Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Feld.“ 37 Er gab darauf zur Antwort: „Der den vortrefflichen Samen sät, ist der Menschensohn; 38 das Feld ist die Welt; was den vortrefflichen Samen betrifft, dies sind die Söhne des Königreiches; das Unkraut aber sind die Söhne dessen, der böse ist, 39 und der Feind, der es säte, ist der Teufel. Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel. 40 So, wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, 42 und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird [ihr] Weinen und [ihr] Zähneknirschen sein. 43 Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters. Wer Ohren hat, höre zu!

44 Das Königreich der Himmel ist einem im Feld verborgenen Schatz gleich, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenes Feld.

45 Ferner ist das Königreich der Himmel einem reisenden Kaufmann gleich, der schöne Perlen suchte. 46 Nachdem er eine einzige Perle von hohem Wert gefunden hatte, ging er hin und verkaufte sogleich alles, was er hatte, und kaufte sie.

47 Wiederum ist das Königreich der Himmel einem Schleppnetz gleich, das ins Meer hinabgelassen wurde und [Fische] von jeder Art zusammenbrachte. 48 Als es voll wurde, zog man es herauf an den Strand, und nachdem man sich gesetzt hatte, las man die vortrefflichen in Gefäße zusammen, die unbrauchbaren aber warf man weg. 49 So wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten trennen 50 und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird [ihr] Weinen und [ihr] Zähneknirschen sein.

51 Habt ihr den Sinn von allen diesen Dingen erfaßt?“ Sie sprachen zu ihm: „Ja.“ 52 Dann sagte er zu ihnen: „Deswegen ist jeder öffentliche Unterweiser, wenn er über das Königreich der Himmel belehrt worden ist, einem Menschen, einem Hausherrn, gleich, der aus dem Schatz seines Vorrats Neues und Altes hervorbringt.“

53 Als Jesus nun diese Gleichnisse beendet hatte, ging er von dort über Land. 54 Und nachdem er in sein Heimatgebiet gekommen war, begann er sie in ihrer Synagoge zu lehren, so daß sie höchst erstaunt waren und sagten: „Woher hat dieser Mensch eine solche Weisheit und diese Machttaten? 55 Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heißt seine Mutter nicht Maria und seine Brüder Jakobus und Joseph und Sịmon und Judas? 56 Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher hat dieser Mensch denn all dies?“ 57 So begannen sie Anstoß an ihm zu nehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: „Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausgenommen in seinem Heimatgebiet und in seinem eigenen Haus.“ 58 Und wegen ihres Unglaubens verrichtete er dort nicht viele Machttaten.

Kapitel 14

Zu derselben Zeit hörte Herodes, der Bezirksherrscher, den Bericht über Jesus 2 und sagte zu seinen Dienern: „Das ist Johạnnes der Täufer. Er ist von den Toten auferweckt worden, und deshalb sind die Machttaten in ihm wirksam.“ 3 Herodes hatte nämlich Johạnnes wegen Herọdias, der Frau seines Bruders Philịppus, festgenommen und ihn gebunden und ihn ins Gefängnis weggebracht. 4 Denn Johạnnes hatte zu ihm gesagt: „Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben.“ 5 Doch obwohl er ihn töten wollte, fürchtete er die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielt. 6 Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte dabei die Tochter der Herọdias und gefiel Herodes so sehr, 7 daß er mit einem Eid versprach, ihr zu geben, worum sie auch bitte. 8 Von ihrer Mutter angetrieben, sagte sie dann: „Gib mir hier auf einer Platte das Haupt Johạnnes’ des Täufers.“ 9 Obwohl der König betrübt wurde, gebot er aus Rücksicht auf seine Eide und auf die, welche mit ihm zu Tisch lagen, daß es gegeben werde; 10 und er sandte hin und ließ Johạnnes im Gefängnis enthaupten. 11 Und sein Haupt wurde auf einer Platte gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter. 12 Schließlich kamen seine Jünger herauf und holten den Leichnam weg und begruben ihn und kamen und berichteten [es] Jesus. 13 Als Jesus dies hörte, zog er sich von dort in einem Boot an einen einsamen Ort zurück, um für sich zu sein; doch als die Volksmengen davon hörten, folgten sie ihm zu Fuß aus den Städten nach.

14 Als er nun hervortrat, sah er eine große Volksmenge; und er empfand Mitleid mit ihnen, und er heilte ihre Kranken. 15 Doch als es Abend wurde, kamen seine Jünger zu ihm und sagten: „Der Ort ist einsam, und die Stunde ist schon weit vorgerückt; sende die Volksmengen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.“ 16 Jesus sagte jedoch zu ihnen: „Sie brauchen nicht fortzugehen; gebt i h r ihnen etwas zu essen.“ 17 Sie sagten zu ihm: „Wir haben nichts hier als fünf Brote und zwei Fische.“ 18 Er sprach: „Bringt sie mir her.“ 19 Darauf gebot er den Volksmengen, sich auf dem Gras zu lagern, und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach einen Segen, und nachdem er die Brote gebrochen hatte, verteilte er sie unter die Jünger [und] die Jünger ihrerseits unter die Volksmengen. 20 Da aßen alle und wurden satt, und sie hoben die Brocken auf, die übrig waren, zwölf Körbe voll. 21 Derer aber, die aßen, waren etwa fünftausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern. 22 Gleich danach nötigte er dann seine Jünger, ins Boot zu steigen und ihm an das andere Ufer vorauszufahren, während er die Volksmengen wegsandte.

23 Als er die Volksmengen schließlich weggesandt hatte, stieg er für sich allein auf den Berg, um zu beten. Obwohl es spät wurde, war er dort allein. 24 Das Boot war nun schon viele hundert Meter vom Land entfernt und wurde von den Wellen hart mitgenommen, denn man hatte Gegenwind. 25 Aber in der vierten Nachtwache kam er, über das Meer schreitend, auf sie zu. 26 Als sie ihn auf dem Meer schreiten sahen, wurden die Jünger beunruhigt und sprachen: „Es ist eine Erscheinung!“ Und sie schrien vor Furcht. 27 Sogleich aber redete Jesus sie mit den Worten an: „Faßt Mut, ich bin’s; fürchtet euch nicht.“ 28 Petrus antwortete ihm und sprach: „Herr, wenn du es bist, so gebiete mir, über die Wasser zu dir zu kommen.“ 29 Er sagte: „Komm!“ Darauf stieg Petrus vom Boot herab, schritt über die Wasser und ging Jesus entgegen. 30 Als er aber auf den Windsturm blickte, wurde ihm angst, und als er zu sinken anfing, schrie er: „Herr, rette mich!“ 31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus, faßte ihn und sprach zu ihm: „Du Kleingläubiger, warum hast du dem Zweifel Raum gegeben?“ 32 Und nachdem sie in das Boot gestiegen waren, ließ der Windsturm nach. 33 Die im Boot waren, huldigten ihm dann, indem sie sprachen: „Du bist wirklich Gottes Sohn.“ 34 Und sie fuhren hinüber und kamen in Genẹzareth ans Land.

35 Nachdem die Männer jenes Ortes ihn erkannt hatten, sandten sie in jene ganze Umgegend, und man brachte alle Leidenden zu ihm. 36 Und sie begannen ihn inständig zu bitten, nur die Fransen seines äußeren Kleides anrühren zu dürfen; und alle, die sie anrührten, wurden vollständig gesund.

Kapitel 15

Dann kamen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagten: 2 „Wie kommt es, daß deine Jünger die Überlieferung der Männer früherer Zeiten übertreten? Zum Beispiel waschen sie sich die Hände nicht, bevor sie ein Mahl einnehmen.“

3 Als Antwort sagte er zu ihnen: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? 4 Zum Beispiel sprach Gott: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘ und: ‚Wer Vater oder Mutter beschimpft, soll im Tod enden.‘ 5 Ihr aber sagt: ‚Wer irgend zu seinem Vater oder seiner Mutter spricht: „Was immer ich habe, wodurch ich dir nützen könnte, ist eine Gott gewidmete Gabe“, 6 der braucht seinen Vater gar nicht zu ehren.‘ Und so habt ihr das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht. 7 Ihr Heuchler, treffend hat Jesaja von euch prophezeit, als er sagte: 8 ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. 9 Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.‘ “ 10 Darauf rief er die Volksmenge herbei und sagte zu ihnen: „Hört zu, und erfaßt den Sinn davon: 11 Nicht was in [seinen] Mund hineingeht, verunreinigt einen Menschen; sondern was aus [seinem] Mund herauskommt, das verunreinigt einen Menschen.“

12 Dann traten die Jünger herzu und sprachen zu ihm: „Weißt du, daß die Pharisäer Anstoß nahmen, als sie hörten, was du sagtest?“ 13 Als Antwort sagte er: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird entwurzelt werden. 14 Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ 15 Darauf antwortete Petrus und sagte zu ihm: „Erkläre uns das Gleichnis.“ 16 Er sprach darauf: „Seid auch ihr noch ohne Verständnis? 17 Merkt ihr nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, in die Eingeweide wandert und in den Abort ausgeschieden wird? 18 Was dagegen aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und dieses verunreinigt einen Menschen. 19 Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Mordtaten, Ehebrüche, Hurereien, Diebstähle, falsche Zeugnisse, Lästerungen. 20 Das sind die Dinge, die einen Menschen verunreinigen; aber ein Mahl mit ungewaschenen Händen einzunehmen verunreinigt einen Menschen nicht.“

21 Jesus ging von dort weg und zog sich dann in die Gegenden von Tỵrus und Sịdon zurück. 22 Und siehe, eine phönịzische Frau aus jenem Gebiet kam heraus und schrie laut, indem sie sprach: „Habe Erbarmen mit mir, Herr, Sohn Davids. Meine Tochter ist stark dämonisiert.“ 23 Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger herzu und begannen ihn zu bitten: „Schick sie weg; denn sie schreit beständig hinter uns her.“ 24 Er gab zur Antwort: „Ich bin zu niemand gesandt worden als zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ 25 Als die Frau kam, begann sie ihm zu huldigen und sprach: „Herr, hilf mir!“ 26 In Erwiderung sagte er: „Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es kleinen Hunden hinzuwerfen.“ 27 Sie sprach: „Ja, Herr; aber die kleinen Hunde fressen doch auch die Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ 28 Darauf erwiderte ihr Jesus und sprach: „O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du es wünschst.“ Und ihre Tochter war von jener Stunde an geheilt.

29 Von dort aus zog Jesus weiter und kam danach in die Nähe des Galiläischen Meeres, und nachdem er auf den Berg hinaufgestiegen war, setzte er sich dort. 30 Dann kamen große Volksmengen zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, 31 so daß die Volksmenge staunte, als sie sah, daß Stumme redeten und Lahme gingen und Blinde sahen, und sie verherrlichten den Gott Israels.

32 Jesus aber rief seine Jünger zu sich und sprach: „Ich habe Mitleid mit der Volksmenge, denn schon drei Tage haben sie sich bei mir aufgehalten, und sie haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig wegschicken. Es könnte sein, daß sie auf dem Weg ermatten.“ 33 Die Jünger sagten jedoch zu ihm: „Woher werden wir an diesem einsamen Ort genügend Brote bekommen, damit wir eine so große Volksmenge sättigen können?“ 34 Darauf sprach Jesus zu ihnen: „Wie viele Brote habt ihr?“ Sie sagten: „Sieben und einige kleine Fische.“ 35 Als er dann die Volksmenge angewiesen hatte, sich auf dem Boden zu lagern, 36 nahm er die sieben Brote und die Fische, und nachdem er Dank dargebracht hatte, brach er sie und begann sie an die Jünger auszuteilen, die Jünger ihrerseits [gaben sie] den Volksmengen. 37 Und alle aßen und wurden satt, und die Brocken, die übrig waren, hoben sie auf, sieben Proviantkörbe voll. 38 Derer aber, die aßen, waren viertausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern. 39 Schließlich, als er die Volksmengen weggesandt hatte, stieg er in das Boot und kam in das Gebiet von Mạgadan.

Neue Hoffnung für alle

Jule | 10.18.09 | Matthäus, Text in der Bibel | 45 Comments |