Psalm 1 – 41 – thematische Verlinkung

das erste Buch der Psalmen – Psalm 1 – 41:  alle Gedanken, Kommentare und ergänzenden Stoff zu diesem Buch findet ihr hier auf der Familienseite

 

Psalm 1 – 3

 

Psalm 4 – 6

 

Psalm 7 – 9

 

Psalm 10 – 12

 

Psalm 13 – 15

 

Psalm 16 – 18

 

Psalm 19 – 21

 

Psalm 22 – 24

 

Psalm 25 – 27

 

Psalm 28 – 30

 

Psalm 31 – 33

 

Psalm 34 – 36

 

Psalm 37 – 39

 

Psalm 40 – 41

 
die Höhepunkte zum ersten Buch der Psalmen finden wir im WT vom 15.05.2006

Jule | 04.30.11 | thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Psalm 15

*** w89 15. 9. S. 26-30 Wer kann Gottes Freund sein? ***

Wer kann Gottes Freund sein?

DU KANNST Gottes Freund sein. Vor etwa 4 000 Jahren setzte Abraham seinen Glauben in Jehova Gott. Das wurde dem Patriarchen als Gerechtigkeit angerechnet, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt (Jakobus 2:23). Somit kannst du ebenfalls Gottes Freund sein, wenn du an ihn glaubst.

Es ist üblich, Freunde als Gäste zum Essen einzuladen. Ein Teil des bekannten 23. Psalms beschreibt Gott daher auch als einen gütigen Gastgeber. Es heißt dort: „Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber denen, die mich befeinden. . . . Mein Becher ist wohlgefüllt“ (Psalm 23:5).

Bei einer anderen Gelegenheit stellte derselbe Psalmist — David, der König des alten Israel — die Frage: „O Jehova, wer wird Gast sein in deinem Zelt? Wer wird weilen auf deinem heiligen Berg?“ (Psalm 15:1). In übertragenem Sinne bedeutet das, daß man durch annehmbare Anbetung Zutritt zu Jehova haben kann. Welch ein ehrfurchtgebietendes Vorrecht! Wie ist es überhaupt möglich, daß unvollkommene Menschen Gottes Freunde und Gäste sein können?

Die Antwort finden wir im 15. Psalm. Darin werden zehn spezielle Erfordernisse für Personen genannt, die Gottes Freunde und Gäste sein wollen. Wir möchten diese Erfordernisse einmal nacheinander betrachten und beginnen mit Vers 2.

„Wer untadelig wandelt und Gerechtigkeit übt“

Die Nachkommen Abrahams wurden zu einer großen Nation, weil ihr Vorfahr untadelig vor Jehova gewandelt war (1. Mose 17:1, 2). „Wandeln“ bedeutet manchmal, einen bestimmten Lebensweg zu verfolgen (Psalm 1:1; 3. Johannes 3, 4). Um ein Freund und Gast Gottes zu sein, genügt es nicht, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, sich an deren reichverzierten Gebäuden zu erfreuen und formelle Bräuche zu pflegen. Nicht alle, die „Herr, Herr“ sagen oder erklären, Gott zu kennen, werden an den Segnungen seines Königreiches teilhaben (Matthäus 7:21-23; Titus 1:16). Jehovas Freunde ‘wandeln untadelig’ in seinen Augen und ‘üben Gerechtigkeit’ gemäß seinen Maßstäben (Micha 6:8).

Das schließt jede Form der Unehrlichkeit, Unsittlichkeit und Verdorbenheit aus. Gott selbst nennt dafür folgenden Grund: „Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin“ (1. Petrus 1:16). Hält deine Religion an den hohen Maßstäben Gottes fest, indem sie beispielsweise diejenigen ausschließt, die seinen Erfordernissen nicht entsprechen wollen? Legst du bei dir persönlich und bei deinen Angehörigen Wert auf einen gerechten Lebenswandel? Wenn ja, dann wirst du das nächste Erfordernis für einen Freund und Gast Gottes erfüllen.

„Und die Wahrheit redet in seinem Herzen“

Wenn wir Gottes Freundschaft wünschen, dürfen wir nicht lügen, zu glatten Reden Zuflucht nehmen oder „mit doppeltem Herzen“ sprechen (Psalm 12:2). Wir dürfen die Wahrheit nicht nur auf den Lippen haben, sondern müssen sie auch ‘in unserem Herzen reden’. Von uns wird also verlangt, durch und durch ehrlich zu sein und den Beweis für einen ‘ungeheuchelten Glauben’ zu liefern (1. Timotheus 1:5). Einige lügen oder sagen nur die halbe Wahrheit, um das Gesicht zu wahren. Andere betrügen bei Klassenarbeiten oder machen falsche Angaben in Steuererklärungen. Solches Handeln verrät einen Mangel an Wahrheitsliebe. Aber bei Gottes Freunden kommt die Vertrauenswürdigkeit und eine aufrichtige Handlungsweise aus dem Herzen (Matthäus 15:18-20). Sie sind nicht unaufrichtig und betrügen niemanden (Sprüche 3:32; 6:16-19).

Der Apostel Paulus schrieb: „Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit“ (Kolosser 3:9, 10). Ja, diejenigen, die wirklich in ihrem Herzen die Wahrheit reden, kleiden sich mit der „neuen Persönlichkeit“. Bist du vollkommen ehrlich mit dir und mit anderen, indem du die Wahrheit in deinem Herzen redest? Wenn ja, dann sollte diese Einstellung das beeinflussen, was du über andere sagst.

„Er hat nicht verleumdet mit seiner Zunge“

Um dieses Erfordernis für Gottes Gäste zu erfüllen, dürfen wir niemals boshaft über andere reden (Psalm 15:3). Das hebräische Verb, das mit „verleumden“ wiedergegeben worden ist, wird von dem Wort für „Fuß“ hergeleitet und bedeutet „den Fuß gebrauchen“ und somit „herumlaufen“. Den Israeliten wurde geboten: „Du sollst nicht unter deinem Volk umhergehen, um zu verleumden. Du sollst nicht gegen das Blut deines Mitmenschen auftreten. Ich bin Jehova“ (3. Mose 19:16; 1. Timotheus 5:13). Würden wir jemanden verleumden und ihm so den guten Namen rauben, dann könnten wir kein Freund Gottes sein.

David sagte: „Wer seinen Gefährten insgeheim verleumdet, den bringe ich zum Schweigen“ (Psalm 101:5). Auch wir können Verleumder zum Schweigen bringen, indem wir es ablehnen, ihnen zuzuhören. Und es ist ein guter Grundsatz, nichts hinter dem Rücken einer Person zu reden, was wir ihr niemals selbst sagen würden. Es ist wirklich gut, unsere Zunge so unter Kontrolle zu haben. Doch wie wichtig ist es auch, über unser Handeln zu wachen!

„Seinem Gefährten hat er nichts Böses getan“

Beachtenswert sind in diesem Zusammenhang folgende Worte Jesu: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12). Um Gottes Gunst zu haben, müssen wir davon abstehen, Böses zu tun. Der Psalmist sagte: „O ihr, die ihr Jehova liebt, haßt das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten; aus der Hand der Bösen befreit er sie“ (Psalm 97:10). Wenn wir somit Gottes Freundschaft und Hilfe wünschen, müssen wir seine Maßstäbe akzeptieren.

Böses zu meiden schließt auch aus, jemanden in geschäftlicher oder anderer Hinsicht zu übervorteilen. Wir dürfen unseren Gefährten weder durch Worte noch durch Taten verletzen, sondern müssen ihm vielmehr Gutes tun. Das sollte jeden Lebensbereich berühren. Als höfliche Kraftfahrer könnten wir zum Beispiel Fußgängern den Vortritt lassen. Wir können Älteren helfen, Mutlose ermuntern und Trauernde trösten. Jehova gibt in dieser Hinsicht das beste Beispiel. Wie Jesus sagte, läßt Gott „seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen“ (Matthäus 5:43-48). Anderen Gutes zu tun schließt auch das ein, was der Psalmist als nächstes erwähnt.

„Und keine Schmähung hat er gegen seinen vertrauten Bekannten erhoben“

Wir machen alle Fehler, und wie dankbar sind wir doch, wenn Freunde bereit sind, kleine Fehler zu übersehen. Es würde uns betrüben, wenn ein guter Freund unsere kleinen, aber peinlichen Fehler anderen offenbaren würde. Einige Menschen tun das, um von ihren eigenen Fehlern abzulenken oder um den Anschein zu erwecken, anderen überlegen zu sein. Aber so etwas zu tun geziemt sich nicht für jemand, der Gottes Freund sein möchte.

„Wer Übertretung zudeckt, sucht Liebe, und wer ständig über eine Sache spricht, trennt die miteinander Vertrauten“, heißt es in Sprüche 17:9. Natürlich sollten wir nicht versuchen, ernste Übertretungen zu verbergen (3. Mose 5:1; Sprüche 28:13). Aber wenn wir Gottes Freunde sein möchten, werden wir gegen rechtschaffene Bekannte keine ‘Schmähung erheben’ oder als wahr annehmen (1. Timotheus 5:19). Freunde Jehovas sprechen gut über seine Diener, statt Gerüchte über sie zu verbreiten und dadurch noch weitere Schmähungen zu denen hinzuzufügen, die sie schon von seiten gottloser Menschen zu ertragen haben.
Freunde und Gäste Gottes achten auch auf ihren Umgang, wie wir den weiteren Worten Davids gemäß Vers 4 entnehmen.

„In seinen Augen ist der Verachtenswerte gewißlich verworfen“

Einige pflegen wegen selbstsüchtiger Vorteile Gemeinschaft mit reichen oder prominenten Personen, selbst wenn es sich dabei um schlechte Menschen handelt. (Vergleiche Judas 16.) Aber wir können keine Freunde Jehovas sein, wenn wir uns den Bösen zugesellen. Wir müssen das Böse so sehr hassen, daß uns nichts an der Gemeinschaft mit solchen liegt, die es treiben (Römer 12:9). Joram, ein König in Israel, war dermaßen schlecht, daß der Prophet Elisa zu ihm sagte: „So wahr Jehova der Heerscharen lebt, vor dem ich in der Tat stehe, wenn es nicht wäre, daß es das Angesicht Josaphats, des Königs von Juda, ist, auf das ich Rücksicht nehme, so würde ich nicht auf dich blicken noch dich ansehen“ (2. Könige 3:14). Um Freunde Gottes zu sein, müssen wir folgende Warnung des Apostels Paulus beherzigen: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33).

Wenn wir die Freundschaft Jehovas schätzen, werden wir uns weigern, mit Übeltätern Gemeinschaft zu pflegen. Wir werden unseren Umgang mit ihnen auf das Nötigste beschränken. Nicht die Stellung, die jemand in der Welt einnimmt, sollte ausschlaggebend dafür sein, wen wir uns als Freund wählen, sondern ob der Betreffende ein gutes Verhältnis zu Gott hat. Ehrerbietige Gottesfurcht wird uns veranlassen, bei der Wahl unserer Freunde Klugheit walten zu lassen. Beachten wir in Verbindung damit das siebente Erfordernis für Gäste Jehovas.

„Die aber, die Jehova fürchten, ehrt er“

Als Freunde und Gäste Gottes müssen wir ihn fürchten. In Sprüche 1:7 heißt es: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis.“ Was ist die „Furcht Jehovas“? Es ist eine ehrfurchtsvolle Scheu vor Gott und eine gesunde Furcht, ihm zu mißfallen. Sie allein verhilft uns zu wahrer Erkenntnis, lebensrettender Zucht und himmlischer Weisheit, die uns als sicherer Führer dient.

Wer Jehova fürchtet, hält selbst dann an Gottes gerechten Maßstäben fest, wenn er dafür Spott erntet. Viele spotten beispielsweise, wenn diejenigen, die Gott fürchten, fleißig arbeiten, am Arbeitsplatz ehrlich sind oder anderen in geistiger Hinsicht helfen möchten. Doch wie betrachtet ein gottesfürchtiger Mensch solche aufrichtigen Personen? ‘Er ehrt die, die Jehova fürchten’, indem er Hochachtung vor ihnen hat, auch wenn das bedeutet, wie sie geschmäht zu werden. Hast du eine solche Achtung vor denen, die Gott fürchten? Der Psalmist führt nun an, was des weiteren erforderlich ist, um Gottes Gunst zu erlangen.

„Er hat zu dem, was für ihn selbst schlecht ist, geschworen, und doch ändert er es nicht“

Hier wird der Grundsatz zum Ausdruck gebracht, daß wir ein Versprechen so erfüllen sollen, wie Gott es tut (1. Könige 8:56; 2. Korinther 1:20). Selbst wenn sich später herausstellen sollte, daß es sehr schwierig ist, eine Zusage einzuhalten, wäre es falsch, seinen Sinn zu ändern und ein Versprechen nicht einzuhalten. In der griechischen Septuaginta, der syrischen Peschitta und der lateinischen Vulgata heißt es an dieser Stelle: „hat seinem Nächsten geschworen“. Wenn wir etwas schwören oder in zulässiger Weise beeiden, müssen wir entsprechend handeln (Prediger 5:4). Sollten wir allerdings erfahren, daß etwas, was wir versprochen haben, unbiblisch ist, werden wir natürlich davon Abstand nehmen.

Josua brach seinen Bund mit den Gibeonitern nicht, obwohl er später erfuhr, daß sie ihn getäuscht hatten, damit er diesen Bund mit ihnen einging (Josua 9:16-19). Wir sollten daher Männer, Frauen oder junge Menschen sein, die ihr Wort halten. Wir wollen anderen nicht etwas versprechen und sie dann im Stich lassen, wenn sich uns scheinbar günstigere Möglichkeiten eröffnen. Jesus sagte: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein“ (Matthäus 5:37). Gott hingegebene Christen müssen vor allem entschlossen sein, gemäß ihrem Versprechen zu leben, ihm ewig als seine Zeugen zu dienen. Doch nicht nur beim Einhalten von Zusagen, sondern auch in finanziellen Angelegenheiten sollten wir rücksichtsvoll sein, wie David in Psalm 15, Vers 5 zeigt.

„Sein Geld hat er nicht auf Zins ausgegeben“

Für geliehenes Geld, das geschäftlichen Zwecken dient, können zu Recht Zinsen gefordert werden. David sprach hier jedoch davon, Geld an einen Verarmten ‘auszugeben’. Im mosaischen Gesetz hieß es dazu im einzelnen: „Wenn du meinem Volk Geld leihen solltest, dem Niedergedrückten neben dir, sollst du ihm gegenüber nicht wie ein Wucherer werden. Ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen“ (2. Mose 22:25; 3. Mose 25:35, 36). Als Nehemia feststellte, daß die Armen litten, weil sie Wucherern zum Opfer gefallen waren, machte er solcher Ausbeutung ein Ende (Nehemia 5:1-13).

Das von David gebrauchte hebräische Wort für „Zins“ ist von einem Wort abgeleitet, das „beißen“ bedeutet. Das spielt darauf an, daß habgierige Wucherer die Armen und das wenige, was sie haben, verzehren. Es ist auf jeden Fall viel besser, den Verarmten zu helfen, ohne etwas zurückzuerwarten. Darauf wies Jesus hin, als er sagte: „Wenn du ein Mittag- oder ein Abendessen veranstaltest, . . . so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten. Denn es wird dir in der Auferstehung der Gerechten vergolten werden“ (Lukas 14:12-14). Jemand, der Gottes Freund und Gast sein möchte, darf aus der Armut seines Nächsten niemals auf unangebrachte Weise Kapital schlagen. Ebensowenig darf er das tun, was der Psalmist als nächstes erwähnt.

„Und ein Bestechungsgeschenk gegen den Unschuldigen hat er nicht genommen“

Ein Bestechungsgeschenk hat eine ausgesprochen verderbliche Wirkung. Den Israeliten wurde geboten: „Du sollst . . . [keine] Bestechung annehmen, denn die Bestechung blendet die Augen der Weisen und verdreht die Worte der Gerechten“ (5. Mose 16:19). Besonders verwerflich ist es, ein Bestechungsgeschenk anzunehmen, um einem „Unschuldigen“ Unrecht zuzufügen, vielleicht indem man als Zeuge vor Gericht falsch aussagt. Wie verabscheuungswürdig handelte doch Judas Iskariot, der ein Bestechungsgeschenk annahm und den unschuldigen Jesus verriet! (Matthäus 26:14-16).

Wir mögen uns in dieser Hinsicht für untadelig halten. Aber sind wir vielleicht schon einmal versucht gewesen, uns aus einer peinlichen Situation freizukaufen? Der Prophet Samuel nahm niemals „Schweigegeld“ oder eine Bestechung an (1. Samuel 12:3, 4). So zu wandeln ist für uns alle unerläßlich, wenn wir Gottes Freunde und Gäste sein wollen.

„Wer diese Dinge tut, wird niemals zum Wanken gebracht werden“

Nach seiner zehn Punkte umfassenden Beschreibung eines aufrichtigen Menschen schließt der 15. Psalm mit den obigen Worten. Das Erwähnte bietet uns eine gute Möglichkeit, unsere Religion zu überprüfen. Wenn es sich um den wahren Glauben handelt, sollte er uns lehren, 1. untadelig zu wandeln und Gerechtigkeit zu üben, 2. selbst in unserem Herzen die Wahrheit zu reden, 3. uns davor zu hüten, andere zu verleumden, und 4. davon abzustehen, etwas Böses zu tun. Eine für Gott annehmbare Religion wird uns 5. davon abhalten, Schmähungen gegen vertraute Bekannte zu erheben, und uns 6. davor bewahren, mit verachtenswerten Menschen Gemeinschaft zu pflegen. Der wahre Glaube wird uns veranlassen, 7. diejenigen zu ehren, die Jehova fürchten, 8. das auszuführen, was wir versprochen haben (sofern nichts dagegen einzuwenden ist), 9. Armen zu geben, ohne Zinsen zu fordern, und 10. niemals eine Bestechung gegen einen Unschuldigen anzunehmen.

David sagte nicht, daß jemand, der diese Dinge liest, hört, davon spricht oder auch daran glaubt, „niemals zum Wanken gebracht werden“ wird. Das trifft nur auf denjenigen zu, der „diese Dinge tut“. Ein Glaube ohne unterstützende Werke ist tot und trägt einem nicht Gottes Gunst ein (Jakobus 2:26). Wer die guten Dinge tut, die im 15. Psalm erwähnt werden, wird nicht wanken, da Jehova ihn beschützen und stärken wird (Psalm 55:22).

Die wahre Anbetung umfaßt natürlich noch mehr als die zehn Punkte aus Psalm 15. Jesu Nachfolger lernten später kennen, wie man Gott außerdem noch „mit Geist und Wahrheit“ anbetet (Johannes 4:23, 24). Das ist auch dir möglich, denn es gibt heute Menschen, die diese Dinge tun — Jehovas Zeugen. Wenn du mit ihnen regelmäßig Gemeinschaft pflegst und die Bibel studierst, wirst auch du die Hoffnung erlangen, Leben in einem irdischen Paradies zu erhalten, in dem du für immer Gottes Gast und Freund sein kannst.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Psalm 2

*** w04 15. 7. S. 15-20 „Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen ***

„Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen

„Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn . . . Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe‘ “ (PSALM 2:7, 8).

JEHOVA GOTT hat sich etwas Bestimmtes vorgenommen, was die Menschen und die Erde angeht. Auch die Nationen haben sich etwas vorgenommen, doch das unterscheidet sich gewaltig von dem göttlichen Vorsatz. Eigentlich kann man auch nichts anderes erwarten, denn Gott sagt: „Wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Gottes Vorsatz wird mit Sicherheit verwirklicht, denn er sagt weiter: „Wie der strömende Regen und der Schnee von den Himmeln herabkommt und nicht an jenen Ort zurückkehrt, es sei denn, er habe tatsächlich die Erde satt getränkt und sie Ertrag hervorbringen und sprossen lassen und dem Sämann tatsächlich Samen gegeben und Brot dem Essenden, so wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiss das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:9-11).

2 Der zweite Psalm verdeutlicht, dass Gottes Vorsatz hinsichtlich seines messianischen Königs verwirklicht werden wird. David, der als König im alten Israel diesen Psalm verfasste, schrieb unter göttlicher Inspiration, dass die Nationen zu einer bestimmten Zeit in Tumult wären. Ihre Herrscher würden sich gegen Jehova Gott und seinen Gesalbten aufstellen. Doch der Psalmist schrieb auch: „Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen; er hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn . . . Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz‘ “ (Psalm 2:7, 8).

3 Was hat „die Verordnung Jehovas“ für die Nationen zu bedeuten? Wie wirkt sie sich auf die Menschheit im Allgemeinen aus? Was bedeuten diese Entwicklungen für alle gottesfürchtigen Menschen, die den zweiten Psalm lesen?

Die Nationen in Tumult

4 Mit Bezug auf die Nationen und ihre Herrscher beginnt der Psalmist sein Lied folgendermaßen: „Warum sind die Nationen in Tumult gewesen und murmelten die Völkerschaften ständig Leeres? Die Könige der Erde stellen sich auf, und hohe Amtspersonen ihrerseits haben sich zusammengerottet wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten“ (Psalm 2:1, 2).

5 Was ist das ‘Leere’, das die heutigen Völkerschaften ständig gemurmelt haben? Die Nationen „murmelten“ oder sinnierten „ständig“ darüber, wie sie ihre eigene Herrschaftsgewalt aufrechterhalten, statt Gottes Gesalbten, den Messias oder Christus, anzuerkennen. Diese Worte des zweiten Psalms erfüllten sich auch im 1. Jahrhundert u. Z., als jüdische und römische Amtsinhaber gemeinsame Sache machten, um Gottes designierten König, Jesus Christus, zu töten. Im Großen erfüllen sie sich jedoch seit 1914, als Jesus im Himmel als König eingesetzt wurde. Keine einzige politische Instanz hat seither Gottes inthronisierten König anerkannt.

6 Wovon sprach der Psalmist, als er die Frage aufwarf: ‘Warum murmelten die Völkerschaften ständig Leeres?’? Er meinte ihr Vorhaben; es ist leer — nutzlos und zum Scheitern verurteilt. Sie können nicht Frieden und Einheit auf der Erde schaffen. Trotzdem gehen sie so weit, dass sie sich der Herrschaft Gottes widersetzen. Ja, sie haben gemeinsam eine aggressive Haltung eingenommen und sich gegen den Höchsten und seinen Gesalbten zusammengerottet. Wie töricht!

Jehovas triumphierender König

7 Jesu Nachfolger bezogen die Worte aus Psalm 2:1, 2 auf Christus. Als sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, beteten sie: „Souveräner Herr [Jehova], du bist es, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat und der durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorvaters David, deines Knechtes, gesagt hat: ‚Warum brachen die Nationen in Tumulte aus und sannen die Völker auf leere Dinge? Die Könige der Erde stellten sich auf, und die Herrscher rotteten sich zusammen wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten.‘ Desgleichen waren in Wahrheit in dieser Stadt Herodes [Antipas] und auch Pontius Pilatus mit Menschen der Nationen und mit Völkern Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus versammelt, den du gesalbt hast“ (Apostelgeschichte 4:24-27; Lukas 23:1-12). Im 1. Jahrhundert gab es tatsächlich eine Verschwörung gegen Gottes gesalbten Knecht Jesus. Allerdings sollte dieser Psalm Jahrhunderte später eine weitere Erfüllung haben.

8 Schon als das alte Israel einen menschlichen König hatte, wie zum Beispiel David, versammelten sich heidnische Nationen und Herrscher gegen Gott und seinen auf den Thron erhobenen Gesalbten. Und wie verhält es sich heute? Die Nationen wollen sich nicht nach dem richten, was Jehova und der Messias erwarten. Deshalb heißt es von den Nationen, dass sie sagen: „Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!“ (Psalm 2:3). Die Herrscher und die Nationen widersetzen sich also jeglichen Einschränkungen vonseiten Gottes und seines Gesalbten. Natürlich sind alle Anstrengungen, die Bande zu zerreißen und die Stricke von sich zu werfen, vergeblich.

Jehova verspottet sie

9 Für Jehova sind die Bestrebungen nationaler Herrscher, auf ihre eigene Souveränität zu pochen, kein Anlass zur Sorge. Im zweiten Psalm heißt es weiter: „Der in den Himmeln sitzt, wird lachen; Jehova seinerseits wird sie verspotten“ (Psalm 2:4). Gott schreitet in der Verwirklichung seines Vorsatzes voran, als seien diese Herrscher ein Nichts. Er lacht über ihre Unverfrorenheit und verspottet sie. Sollen sie sich ihrer Absicht rühmen! Für Jehova sind sie ein Gegenstand des Spotts. Über ihren vergeblichen Widerstand lacht er nur.

10 An anderer Stelle bezog sich David in seinen Psalmen auf einzelne Feinde und gegnerische Nationen. Er schrieb: „Du, o Jehova Gott der Heerscharen, bist der Gott Israels. Wach auf, um deine Aufmerksamkeit allen Nationen zuzuwenden! Erweise nicht irgendwelchen Schaden stiftenden Verrätern Gunst. Sie kehren immer wieder zurück um die Abendzeit; sie kläffen beständig wie ein Hund und gehen rings um die Stadt. Siehe! Sie lassen aus ihrem Mund Worte hervorsprudeln; Schwerter sind auf ihren Lippen, denn wer hört zu? Du aber, o Jehova, wirst über sie lachen; du wirst alle Nationen verspotten“ (Psalm 59:5-8). Jehova lacht über die Prahlerei und das Durcheinander der Nationen, die so unvernünftig sind, sich gegen ihn zu stellen.

11 Die Worte aus dem zweiten Psalm stärken unseren Glauben daran, dass Gott jeder Schwierigkeit gewachsen ist. Wir können davon überzeugt sein, dass er seinen Willen stets ausführt und seine loyalen Diener nie im Stich lässt (Psalm 94:14). Was geschieht daher, wenn sich die Nationen der Verwirklichung seines Vorsatzes entgegenstellen? Gemäß diesem Psalm wird Jehova „zu ihnen reden in seinem Zorn“ wie durch einen schrecklich dröhnenden Donner. Ja, er wird sie „in der Glut seines Missfallens“ wie durch einen gewaltigen Blitz „in Bestürzung versetzen“ (Psalm 2:5).

Der von Gott eingesetzte König

12 Was Jehova anschließend durch den Psalmisten sagt, versetzt die Nationen zweifellos in Unruhe. Er erklärt: „Ich, ja ich, habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg“ (Psalm 2:6). Der Berg Zion war eine Erhebung in Jerusalem, wo David als König über ganz Israel eingesetzt war, doch der messianische König wird weder in dieser Stadt noch sonst wo auf der Erde einen Thron einnehmen. Jehova hat nämlich Jesus Christus bereits als den von ihm erwählten König auf dem himmlischen Berg Zion eingesetzt (Offenbarung 14:1).

13 Jetzt redet der messianische König und sagt: „Man lasse mich auf die Verordnung Jehovas hinweisen [der einen Bund für das Königreich mit seinem Sohn geschlossen hat]; er [Jehova Gott] hat zu mir gesagt: ‚Du bist mein Sohn; ich, ich bin heute dein Vater geworden‘ “ (Psalm 2:7). Christus bezog sich auf den Königreichsbund, als er zu seinen Aposteln sagte: „Ihr . . . seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich“ (Lukas 22:28, 29).

14 Wie in Psalm 2:7 vorausgesagt, anerkannte Jehova Jesus sowohl bei dessen Taufe als auch durch die Auferweckung zu geistigem Leben als seinen Sohn (Markus 1:9-11; Römer 1:4; Hebräer 1:5; 5:5). Ja, bei dem König des himmlischen Königreiches handelt es sich um Gottes einziggezeugten Sohn (Johannes 3:16). Als Nachkomme von König David hat Jesus das unbestreitbare Recht auf das Königtum (2. Samuel 7:4-17; Matthäus 1:6, 16). Gemäß diesem Psalm sagt Gott zu seinem Sohn: „Erbitte von mir, dass ich Nationen zu deinem Erbe gebe und die Enden der Erde zu deinem eigenen Besitz“ (Psalm 2:8).

15 Der König — Gottes Sohn — nimmt die höchste Stellung nach Jehova ein. Jesus ist erprobt, loyal und zuverlässig. Ihm steht außerdem das Erbe eines Erstgeborenen zu. Jesus Christus ist „das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“ (Kolosser 1:15). Er braucht nur darum zu bitten und Gott gibt ihm Nationen zu seinem Erbe und die Enden der Erde zu seinem Besitz. Diese Bitte äußert er, weil ihm ‘die Dinge bei den Menschensöhnen lieb waren’ und weil ihm sehr viel daran liegt, den Willen seines himmlischen Vaters bezüglich der Erde und der Menschen auszuführen (Sprüche 8:30, 31).

„Die Verordnung Jehovas“ gegen die Nationen

16 Was steht den Nationen bevor, da sich der zweite Psalm heute, während der unsichtbaren Gegenwart Jesu Christi, erfüllt? Bald wird der König die Verordnung Gottes ausführen: „Du wirst sie [die Nationen] mit eisernem Zepter zerbrechen, wie ein Töpfergefäß wirst du sie zerschmettern“ (Psalm 2:9).

17 In alter Zeit war das Zepter eines Königs ein Symbol der Macht. Manche Zepter waren aus Eisen gefertigt, so auch das hier erwähnte. Die bildhafte Sprache in diesem Psalm zeigt, dass Christus, der König, die Nationen mit Leichtigkeit vernichten wird. Durch einen kräftigen Schlag mit einem eisernen Zepter wird ein Töpfergefäß völlig zerschmettert, sodass eine Wiederherstellung unmöglich ist.

18 Müssen die Herrscher unbedingt zerschmettert werden? Nein, denn der Psalmist appelliert an sie mit folgenden Worten: „Nun, o Könige, handelt nach Einsicht; lasst euch zurechtweisen, o Richter der Erde“ (Psalm 2:10). Die Könige werden aufgerufen, achtsam zu sein und einsichtig zu handeln. Sie sollten einsehen, wie hohl ihre Pläne im Vergleich zu dem sind, was Gottes Königreich für die Menschen tun wird.

19 Um Gottes Wohlgefallen zu erlangen, müssten die Könige der Erde anders handeln. Ihnen wird geraten: „Dient Jehova mit Furcht, und frohlockt mit Zittern“ (Psalm 2:11). Was wäre dann die Folge? Statt in Tumult oder völlig entsetzt zu sein, könnten sich die Herrscher der Erde darüber freuen, welche Aussichten ihnen der messianische König bietet. Natürlich müssten sie all den Hochmut und Stolz ablegen, mit dem sie während ihrer Herrschaft auftreten. Und angesichts der beispiellosen Überlegenheit der Souveränität Jehovas und der unbesiegbaren Macht, die Gott und sein messianischer König ausüben, müssten sie sich unverzüglich ändern und einsichtig handeln.

„Küsst den Sohn“

20 Als Nächstes ergeht im zweiten Psalm eine barmherzige Aufforderung an die Herrscher der Nationen. Statt sich zusammenzurotten und als Gegner aufzutreten, sollten sie den Aufruf befolgen: „Küsst den Sohn, dass ER [Jehova Gott] nicht in Zorn gerät und ihr nicht umkommt von dem Weg, denn leicht entbrennt sein Zorn“ (Psalm 2:12a). Wenn der Souveräne Herr Jehova eine Verordnung erlässt, sollte man auf ihn hören. Als Gott seinen Sohn auf den Thron erhob, hätten die Herrscher der Erde aufhören sollen, ‘Leeres zu murmeln’. Sie hätten unverzüglich den König anerkennen und ihm uneingeschränkt gehorchen sollen.

21 Warum sollen sie ‘den Sohn küssen’? In der Zeit, als dieser Psalm verfasst wurde, galt es als Ausdruck der Freundschaft, Gäste, die man in sein Haus aufnahm, bei der Begrüßung zu küssen. Küssen konnte auch ein Zeichen der Treue sein (1. Samuel 10:1). In diesem Vers des zweiten Psalms befiehlt Gott den Nationen, seinen Sohn als gesalbten König zu küssen oder zu begrüßen.

22 Alle, die die Autorität des von Gott erwählten Königs nicht anerkennen, beleidigen Jehova. Sie bestreiten seine Oberhoheit und sprechen ihm das Recht und die Fähigkeit ab, den König auszuwählen, der der beste Herrscher für die Menschheit ist. Die Herrscher der Nationen werden feststellen, dass Gottes Zorn plötzlich über sie kommt, während sie versuchen, ihre eigenen Pläne auszuführen. „Leicht entbrennt sein Zorn.“ Gottes Zorn greift schnell und unaufhaltsam um sich. Die Herrscher sollten dankbar sein für die Warnung und entsprechend handeln. Es bedeutet für sie Leben.

23 Dieser dramatische Psalm endet mit den Worten: „Glücklich sind alle, die zu ihm [Jehova] Zuflucht nehmen“ (Psalm 2:12b). Für den Einzelnen ist es immer noch Zeit, Sicherheit zu finden. Das gilt selbst für den einzelnen Regierenden, der bislang mit den Plänen der Nationen einig gegangen ist. Er kann bei Jehova Zuflucht suchen, der ihm unter der Herrschaft seines Königreiches Schutz bietet. Aber er muss handeln, bevor das messianische Königreich die feindlichen Nationen zerschmettert.

24 Wer fleißig die Bibel studiert und danach handelt, kann selbst in unserer problembeladenen Welt ein befriedigenderes Leben führen. Er hat ein glücklicheres Familienleben und ist von vielen der Ängste und Sorgen frei, unter denen die heutige Welt leidet. Wenn wir uns an biblische Richtlinien halten, können wir davon überzeugt sein, dass wir dem Schöpfer gefallen. Niemand anders als der universelle Souverän kann eine Gewähr für „gegenwärtiges und künftiges Leben“ geben. Nachdem Jehova die Erde gereinigt hat, wird sich niemand mehr dem Recht widersetzen oder die Herrschaft des Königreiches ablehnen (1. Timotheus 4:8).

25 „Die Verordnung Jehovas“ kann nicht fehlschlagen. Als unser Schöpfer weiß Gott, was für die Menschen am besten ist. Er wird seinen Vorsatz verwirklichen, der darin besteht, gehorsame Menschen unter dem Königreich seines lieben Sohnes mit Frieden, ewig währender Sicherheit und Zufriedenheit zu segnen. Über unsere Zeit schrieb der Prophet Daniel: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. . . . Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Daniel 2:44). Es ist somit höchste Zeit, ‘den Sohn zu küssen’ und dem Souveränen Herrn Jehova zu dienen!

[Fußnoten]
Bei dem „Gesalbten“ handelte es sich ursprünglich um König David, und die „Könige der Erde“ waren Herrscher der Philister, die sich mit ihren Heeren gegen David zusammenrotteten.
Auch andere Texte in den Christlichen Griechischen Schriften zeigen, dass es sich bei dem im zweiten Psalm erwähnten Gesalbten Gottes um Jesus handelt. Das geht aus einem Vergleich von Psalm 2:7 mit Apostelgeschichte 13:32, 33 und Hebräer 1:5; 5:5 hervor. Siehe auch Psalm 2:9 und Offenbarung 2:27.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | No Comments |

Psalm 1

*** w04 15. 7. S. 10-15 Hast du Lust am „Gesetz Jehovas“? ***

Hast du Lust am „Gesetz Jehovas“?

„Glücklich ist der Mann, der . . . seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas“ (PSALM 1:1, 2).

JEHOVA unterstützt und segnet uns, wenn wir uns bemühen, ihm loyal zu dienen. Wir gehen zwar durch die verschiedensten Prüfungen, empfinden aber trotzdem echtes Glück. Das überrascht auch nicht, denn wir dienen dem ‘glücklichen Gott’, und sein heiliger Geist bewirkt, dass wir tiefe Freude empfinden (1. Timotheus 1:11; Galater 5:22). Freude ist eine Gemütsbewegung oder ein Glückszustand, der hervorgerufen wird, wenn man etwas Gutes erwartet oder schon erhalten hat. Und von unserem himmlischen Vater erhalten wir bestimmt gute Gaben (Jakobus 1:17). Kein Wunder, dass wir glücklich sind!

2 Die Freude wird besonders in den Psalmen hervorgehoben, zum Beispiel in Psalm 1 und 2. Der zweite Psalm wurde von den Jüngern Jesu Christi dem israelitischen König David zugeschrieben (Apostelgeschichte 4:25, 26). Der ungenannte Verfasser des ersten Psalms beginnt sein inspiriertes Lied mit den Worten: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt . . . ist“ (Psalm 1:1). Dieser Artikel und der folgende zeigen, welche Gründe zur Freude uns Psalm 1 und 2 liefern.

Das Geheimnis des Glücks

3 Psalm 1 zeigt, warum ein gottesfürchtiger Mensch glücklich ist. Der Psalmist nennt in seinem Lied folgende Gründe: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt und nicht auf den Weg der Sünder getreten ist und nicht auf dem Sitz der Spötter gesessen hat“ (Psalm 1:1).

4 Wer wirklich glücklich sein möchte, muss sich nach dem ausrichten, was Jehova zu Recht von uns erwartet. Sacharja und Elisabeth, die glücklichen Eltern von Johannes dem Täufer, „waren beide vor Gott gerecht, weil sie allen Geboten und rechtlichen Erfordernissen Jehovas gemäß untadelig wandelten“ (Lukas 1:5, 6). Wenn wir ebenso handeln und es strikt ablehnen, ‘im Rat der Bösen zu wandeln’, uns also nicht von ihrem gottlosen Rat leiten lassen, dann können auch wir glücklich sein.

5 Wir ‘treten nicht auf den Weg der Sünder’, wenn wir die Gedanken gottloser Menschen zurückweisen. Ja, man wird uns auch nicht buchstäblich dort finden, wo sich Sünder oftmals aufhalten: in anrüchigen Vergnügungsstätten oder an anderen verrufenen Orten. Was ist, wenn wir versucht sind, uns Sündern anzuschließen und einen unbiblischen Lebenswandel zu führen? Dann sollten wir Gott darum bitten, uns zu helfen, nach den Worten des Apostels Paulus zu handeln: „Lasst euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis?“ (2. Korinther 6:14). Wenn wir auf Gott vertrauen und „reinen Herzens“ sind, werden wir die Einstellung und den Lebensstil von Sündern ablehnen. Wir werden reine Beweggründe und Wünsche haben sowie einen ‘ungeheuchelten Glauben’ (Matthäus 5:8; 1. Timotheus 1:5).

6 Damit wir Jehova gefallen, dürfen wir bestimmt ‘nicht auf dem Sitz der Spötter sitzen’. Einige spotten über ein gottgefälliges Verhalten an sich, aber in den heutigen „letzten Tagen“ spotten ehemalige Christen, die abtrünnig geworden sind, oftmals besonders verächtlich. Der Apostel Petrus schrieb an Glaubensbrüder warnend: „Geliebte, . . . dies wisst zuerst, dass in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden, die gemäß ihren eigenen Begierden vorgehen und sagen: ‚Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tag an, da unsere Vorväter im Tod entschlafen sind, gehen alle Dinge genauso weiter wie von Anfang der Schöpfung an‘ “ (2. Petrus 3:1-4). Wenn wir nicht ‘auf dem Sitz der Spötter sitzen’, bleibt uns das Unheil erspart, das sie mit Sicherheit treffen wird (Sprüche 1:22-27).

7 Wer sich die einleitenden Worte von Psalm 1 nicht zu Herzen nimmt, kann leicht seine geistige Gesinnung verlieren, die er durch ein Studium der Bibel erworben hat. Er könnte dann ohne weiteres vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten. Dieses Abgleiten beginnt oft damit, dass man auf den Rat der Bösen hört und regelmäßig Umgang mit ihnen hat. Und schließlich wird man zu einem ungläubigen, abtrünnigen Spötter. So kann durch eine Freundschaft mit Bösen eine gottlose Einstellung entstehen und das Verhältnis zu Jehova Gott kann zerstört werden (1. Korinther 15:33; Jakobus 4:4). Lassen wir niemals zu, dass uns das passiert!

8 Das Gebet hilft uns, unseren Sinn auf geistige Dinge gerichtet zu halten und mit Bösen keinen Umgang zu haben. „Seid um nichts ängstlich besorgt“, schrieb Paulus, „sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekannt werden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.“ Der Apostel empfahl, alles zu erwägen, was wahr, von ernsthaftem Interesse, gerecht, keusch und liebenswert ist, alles, worüber gut gesprochen wird, was tugendhaft und lobenswert ist (Philipper 4:6-8). Richten wir uns nach diesem Rat des Paulus und lassen wir uns nie auf das Niveau der Bösen herab!

9 Wir lehnen zwar schlechte Handlungen ab, geben aber genauso taktvoll Zeugnis wie der Apostel Paulus, als er sich mit dem römischen Statthalter Felix „über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das kommende Gericht“ unterhielt (Apostelgeschichte 24:24, 25; Kolosser 4:6). Wir predigen den verschiedensten Menschen die gute Botschaft vom Königreich und behandeln jedermann freundlich. Im Übrigen vertrauen wir darauf, dass Personen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, gläubig werden und an Gottes Gesetz schließlich Lust haben werden (Apostelgeschichte 13:48).

Er hat Lust am Gesetz Jehovas

10 Über den glücklichen Mann sagt der Psalmist weiter, dass er „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:2). Als Gottes Diener ‘haben wir Lust am Gesetz Jehovas’. Wenn möglich, sollten wir beim persönlichen Studium und Nachsinnen „mit gedämpfter Stimme“ lesen, das heißt die Worte mitsprechen. Dadurch prägen wir uns jede Bibelstelle besser in Sinn und Herz ein.

11 Der „treue und verständige Sklave“ fordert uns auf, täglich in der Bibel zu lesen (Matthäus 24:45). Da uns sehr daran gelegen ist, mit Jehovas Botschaft an die Menschheit besser vertraut zu werden, könnten wir durchaus in der Bibel „Tag und Nacht“ lesen — ja sogar wenn wir einmal aus irgendeinem Grund nachts nicht schlafen können. Petrus spornt uns an: „Wie neugeborene Kindlein entwickelt ein Verlangen nach der unverfälschten Milch, die zum Wort gehört, damit ihr durch sie zur Rettung heranwachsen mögt“ (1. Petrus 2:1, 2). Haben wir persönlich Lust daran, täglich in der Bibel zu lesen und nachts über Gottes Wort und seine Vorsätze nachzusinnen? Dem Psalmisten erging es so (Psalm 63:6).

12 Unser ewiges Glück hängt davon ab, dass wir Lust haben an Gottes Gesetz. Gottes Gesetz ist vollkommen und gerecht. Es zu halten trägt großen Lohn ein (Psalm 19:7-11). Der Jünger Jakobus schrieb: „Wer . . . in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist“ (Jakobus 1:25). Wenn wir wirklich Lust haben am Gesetz Jehovas, lassen wir keinen Tag vergehen, ohne uns mit geistigen Dingen zu befassen. Wir sind dann motiviert, „die tiefen Dinge Gottes“ zu erforschen und den Interessen des Königreiches in unserem Leben immer den Vorrang zu geben (1. Korinther 2:10-13; Matthäus 6:33).

Er wird wie ein Baum sein

13 Über den Gerechten sagt der Psalmist weiter: „Er wird gewiss wie ein Baum werden, gepflanzt an Wasserbächen, der seine eigene Frucht gibt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht welkt, und alles, was er tut, wird gelingen“ (Psalm 1:3). Wie bei allen unvollkommenen Menschen gibt es auch im Leben von uns Dienern Jehovas Probleme (Hiob 14:1). Das können Verfolgung oder andere Glaubensprüfungen sein (Matthäus 5:10-12). Doch mit Gottes Hilfe können wir diese Prüfungen genauso bestehen wie ein gesunder Baum, der sogar starken Stürmen trotzt.

14 Ein Baum, der an einer nicht versiegenden Quelle gepflanzt ist, übersteht auch eine Hitze- oder Dürreperiode. Als gottesfürchtige Menschen erhalten wir ebenfalls Kraft aus einer nie versiegenden Quelle, nämlich von Jehova Gott. Paulus bat ihn um Hilfe und konnte sagen: „Für alles bin ich stark durch den [Jehova], der mir Kraft verleiht“ (Philipper 4:13). Wenn wir von Jehovas heiligem Geist geleitet und gestützt werden, „verwelken“ wir nicht, noch sind wir dann „unfruchtbar“ oder geistig tot. Wir tragen im Dienst für Gott Frucht und bringen auch die Frucht des Geistes hervor (Jeremia 17:7, 8; Galater 5:22, 23).

15 Durch den Gebrauch eines hebräischen Wortes, das mit „wie“ wiedergegeben wird, stellt der Psalmist einen Vergleich an. Er vergleicht zwei Dinge, die eigentlich ganz unterschiedlich sind, aber etwas Bestimmtes gemeinsam haben. Menschen sind etwas ganz anderes als Bäume. Aber ein üppiger Baum an einer wasserreichen Quelle erinnerte den Psalmisten an einen Menschen, der geistig gedeiht, weil er „seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas“. Unsere Tage können wie die Tage eines Baumes werden, wenn wir Lust haben an Gottes Gesetz. Ja, wir können ewig leben (Johannes 17:3).

16 Wenn wir ein rechtschaffenes Leben führen, hilft uns Jehova, durch Prüfungen oder Schwierigkeiten verursachte Belastungen zu ertragen. Wir haben Freude im Dienst für Gott und bringen Frucht hervor (Matthäus 13:23; Lukas 8:15). ‘Alles, was wir tun, gelingt’, weil wir bestrebt sind, den Willen Jehovas zu tun. Und da ihm alles gelingt, was er sich vornimmt, und wir Lust haben an seinen Geboten, können wir geistig gedeihen (1. Mose 39:23; Josua 1:7, 8; Jesaja 55:11). Das trifft selbst dann zu, wenn Schwierigkeiten auftreten (Psalm 112:1-3; 3. Johannes 2).

Die Bösen scheinen zu gedeihen

17 Wie sehr sich doch das Geschick Gottloser von dem der Gerechten unterscheidet! Bösen Menschen scheint es vielleicht eine Zeit lang materiell gut zu gehen, geistig geht es ihnen aber ganz und gar nicht gut. Das bringt der Psalmist durch seine weiteren Worte zum Ausdruck: „Die Bösen sind nicht so, sondern sind wie die Spreu, die der Wind verweht. Darum werden die Bösen nicht aufstehen im Gericht noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten“ (Psalm 1:4, 5). Beachten wir die Aussage „Die Bösen sind nicht so“. Der Psalmist meint damit, dass sie nicht wie die Gottesfürchtigen sind, die er zuvor mit fruchtbaren, langlebigen Bäumen verglichen hat.

18 Selbst wenn es Bösen materiell gut geht, ist ihre Sicherheit nicht von Dauer (Psalm 37:16; 73:3, 12). Sie gleichen dem unvernünftigen Reichen, den Jesus in einem Gleichnis anführte, als man ihn bat, in einem Erbschaftsstreit Schiedsrichter zu sein. Jesus sagte seinen Zuhörern: „Haltet eure Augen offen, und hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ Diesen Gedanken veranschaulichte Jesus, indem er davon sprach, dass das Land eines gewissen Reichen so viel Ertrag brachte, dass er seine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen wollte, damit er alle seine „guten Dinge“ unterbringen könnte. Dann wollte er essen, trinken und es sich gut gehen lassen. Aber Gott sagte: „Du Unvernünftiger, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Wer soll dann die Dinge haben, die du aufgespeichert hast?“ Anschließend unterstrich Jesus den Gedanken noch mit den Worten: „So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber“ (Lukas 12:13-21).

19 Die Bösen sind ‘nicht reich Gott gegenüber’. Ihre Sicherheit oder Stabilität kann man daher mit Spreu oder Getreidehülsen auf einer Dreschtenne vergleichen. Eine Dreschtenne war ein ebener Platz, der meistens auf einer Anhöhe lag. Dorthin brachte man im Altertum das geerntete Getreide. Es wurden Dreschschlitten eingesetzt, an deren Unterseite spitze steinerne oder eiserne Zähne angebracht waren. Mit diesen von Tieren gezogenen Schlitten zerkleinerte man die Halme und löste die Hülse vom Korn. Anschließend wurde die ganze Mischung geworfelt, indem man sie mit einer Worfschaufel gegen den Wind in die Luft warf (Jesaja 30:24). Dabei fielen die Körner auf die Dreschtenne zurück, während das Stroh von der Brise zur Seite getragen und die Spreu weggeblasen wurde (Ruth 3:2). Nachdem das Korn durch ein Sieb geschüttelt worden war, um Steinchen und Ähnliches zu entfernen, konnte man es mahlen oder lagern (Lukas 22:31). Aber die Spreu war verschwunden.

20 Die Getreidekörner fielen auf den Boden und wurden zurückbehalten, wohingegen die Spreu weggeblasen wurde. Genauso bleiben die Gerechten bestehen, während die Bösen beseitigt werden. Bestimmt freuen wir uns darüber, dass es mit den Übeltätern bald für immer vorbei sein wird. Dann werden Menschen, die Lust haben an Jehovas Gesetz, reich gesegnet. Ja, gehorsame Menschen werden letztendlich von Gott die Gabe des ewigen Lebens empfangen (Matthäus 25:34-46; Römer 6:23).

Der gesegnete „Weg der Gerechten“

21 Der erste Psalm schließt mit den Worten: „Jehova nimmt Kenntnis vom Weg der Gerechten, aber der Weg der Bösen, er wird vergehen“ (Psalm 1:6). Inwiefern ‘nimmt Gott Kenntnis vom Weg der Gerechten’? Nun, wenn wir rechtschaffen handeln, können wir überzeugt sein, dass unser himmlischer Vater unser gottgefälliges Leben würdigt und uns als seine ihm wohlgefälligen Diener betrachtet. Wir können und sollten also all unsere Sorge auf ihn werfen und überzeugt sein, dass er wirklich für uns sorgt (Hesekiel 34:11; 1. Petrus 5:6, 7).

22 Der „Weg der Gerechten“ wird für immer bestehen bleiben, aber unverbesserlich Böse werden im Strafgericht Jehovas vergehen. Und ihr „Weg“ oder ihre Lebensweise wird mit ihnen enden. Wir können darauf vertrauen, dass sich die Worte Davids erfüllen: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein; und du wirst dich sicherlich umsehen nach seiner Stätte, und er wird nicht da sein. Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens. Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden immerdar darauf wohnen“ (Psalm 37:10, 11, 29).

23 Wie glücklich werden wir sein, wenn wir auf einer paradiesischen Erde leben, auf der es keine Bösen mehr gibt! Die Sanftmütigen und Gerechten werden sich dann wahren Friedens erfreuen, weil sie für immer Lust haben werden am „Gesetz Jehovas“. Zuvor jedoch muss noch „die Verordnung Jehovas“ in Kraft gesetzt werden (Psalm 2:7a). Im folgenden Artikel wird gezeigt, worum es sich dabei handelt und was diese „Verordnung“ für uns und für die gesamte Menschheitsfamilie bedeuten wird.

Jule | 04.30.11 | ergänzender Stoff | 1 Comment |

Auf Zornausbrüche richtig reagieren

*** g79 8. 1. S. 3-4 Auf Zornausbrüche richtig reagieren ***

Auf Zornausbrüche richtig reagieren

DIE Bremsen quietschen, während der Zug kurz vor dem Bahnhof die Fahrt verlangsamt. Zwei Fahrgäste haben einen kurzen Wortwechsel miteinander. Ein dritter, ein Ausländer, mischt sich ein mit den Worten: „Haltet euer Maul!“ Darauf erwidert einer der Streitenden: „Hau ab in dein Land!“ „Soll ich machen, daß du dein Maul hältst?“ entgegnet drohend der 21jährige Ausländer. Zornglühend versetzt der Mann: „Dann mach’s doch, du Trottel!“ Das sind seine letzten Worte, denn der Ausländer zieht eine Pistole und feuert vor den Augen der entsetzten Fahrgäste vier Schüsse auf den Mann ab. Dieser ist sofort tot. „Jetzt wirst du endlich dein Maul halten“, brummt der junge Mann, während er den Zug verläßt. Auf dem Bahnsteig wird er verhaftet.

Dieser Vorfall zeigt, wie man reagieren kann, wenn ein anderer zornig ist. Aber wie tragisch es für beide Männer ausging!

Hast du dir nicht auch schon häßliche Bemerkungen oder einen zornigen Wortschwall anhören müssen? Wie hast du dann reagiert? Wie verhält man sich am besten in einer solchen Situation? Soll man Gleiches mit Gleichem vergelten? Der eine oder andere mag die Ansicht teilen, die in einem Leitartikel zum Ausdruck gebracht wurde, der überschrieben war: „Warum es nützlich ist, ordentlich wütend zu werden“.

Das Erlebnis eines Königs, der in alter Zeit lebte, zeigt, wie man bei Zornausbrüchen auch reagieren kann. Doch könnten wir uns vorweg fragen: „Ist ein solches Verhalten in unserem Zeitalter der Gewalttaten zweckmäßig?“

David, ein israelitischer König, floh mit seinen Begleitern vor seinem Sohn, der sich zum Thronräuber gemacht hatte. Plötzlich begegneten sie Schimeï, einem Nachkommen des Königs Saul. Schimeï schrie:

„Geh weg, geh weg, du mit Blutschuld beladener Mann und du nichtsnutziger Mann! Jehova hat die ganze Blutschuld hinsichtlich des Hauses Sauls, an dessen Stelle du als König geherrscht hast, auf dich zurückgebracht; und Jehova gibt das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom. Und da bist du in deinem Unglück, weil du ein mit Blutschuld beladener Mann bist!“ (2. Sam. 16:7, 8).

Welch haßerfüllte Worte! Und das vor den Ohren des Königs! Wie würde David darauf reagieren? Sein Feldherr bat: „Laß mich doch hinübergehen und ihm den Kopf abnehmen.“

Wie hättest du reagiert? David befand sich in großer Bedrängnis. Man hatte ihm das Herz seines Volkes gestohlen. Sein Sohn war zum Verräter geworden. Seine Räte hatten ihn verlassen. Er hatte sein Königreich verloren, und jetzt wurde er auch noch verspottet und verflucht! Als „nichtsnutziger Mann“ („Mann Belials“ [Elberfelder Bibel]; der Ausdruck „Belial“ wurde später auf den Teufel angewandt) bezeichnet zu werden war die schlimmste Beleidigung, denn damit war ein ganz gemeiner Mensch gemeint. David entgegnete jedoch schlicht:

„So laßt ihn Übles herabrufen, denn Jehova selbst hat zu ihm gesagt: ,Rufe Übles auf David herab!‘ Wer also sollte sagen: ,Warum hast du so getan?‘ . . . Laßt ihn . . . Vielleicht wird Jehova es mit seinem Auge sehen, und Jehova wird mir tatsächlich Gutes erstatten an Stelle seines heutigen Fluches“ (2. Sam. 16:10-12).

David reagierte nicht mit bösen Worten, sondern gab eine milde Antwort. Das Ergebnis? Es wurde kein Blut vergossen. Und wer war einer der ersten, die David entgegengingen, als er seinen Königsthron zurückerhielt? Und wer entschuldigte sich bei ihm und bat um Vergebung? Richtig! Es war Schimeï (2. Sam. 19:16 bis 23).

„Das hat sich vor 3 000 Jahren zugetragen“, mag der eine oder andere jetzt einwenden. „Wir leben in einer anderen Zeit. Heutzutage muß man sich wehren, sonst trampeln die Leute auf einem herum. ,Man sollte eine milde Antwort geben‘ — das hört sich zwar gut an, bringt aber heute nichts mehr ein.“

Gutunterrichtete Personen sind jedoch anderer Meinung. Man beachte folgenden Rat:

„Falls egoistische Leute dich zu übervorteilen versuchen, streiche sie von deiner Liste, aber versuche nicht, dich zu rächen. Wenn du es versuchst, schadest du dir selbst mehr als den andern“ (Dienstvorschrift der Polizeibehörde in Milwaukee, Wisconsin). (Kursivschrift von uns.)

„Der Ausdruck ,Ich bin fast gestorben vor Wut‘ hat in den Augen eines Psychiaters eine ernste buchstäbliche Bedeutung. Dieser Psychiater ist der Meinung, daß man in vielen Fällen, besonders bei jüngeren Personen, Zorn als Todesursache angeben könnte“ (Family Health). (Kursivschrift von uns.)

„Die Herzspezialisten wissen schon seit Jahren, daß der Zorn eine der gefährlichsten Emotionen ist. Einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall gehen oft schwere emotionale Streßperioden voraus“ (New York Sunday News). (Kursivschrift von uns.)

Das alles bestätigt die Nützlichkeit der Handlungsweise Davids. Aber wie kannst du sie nachahmen? Es ist leicht, ‘mild zu antworten’, wenn einen nichts ärgert und niemand da ist, der einen reizt. Doch wie sollte man auf Widerwärtigkeiten reagieren? (Spr. 15:1).

Mit den Worten „Jehova selbst hat zu ihm gesagt: ,Rufe Übles auf David herab!‘ “ gestand David ein, daß er gesündigt hatte und mit Recht gezüchtigt wurde. Was Schimeï ihm jedoch vorwarf (Blutschuld in Verbindung mit dem Hause Sauls), traf nicht zu, denn David hatte sich davor gehütet, Saul zu töten (1. Sam. 24:1-7; 26:7-11). Doch David hatte eine Sünde begangen, für die er jetzt büßen mußte, und er erkannte auch an, daß er vor Gott schuldig war (2. Sam. 12:10, 11). Es ist so, wie ein Bibelkommentator schreibt: „Ein demütiger, sanfter Geist wandelt Vorwürfe in Zurechtweisungen um und zieht so Nutzen daraus, anstatt sich darüber zu ärgern.“

Wir vermögen ruhiges Blut zu bewahren, wenn wir demütig sind und einsehen, daß an dem, was unser Gegner sagt, etwas Wahres sein könnte, und wenn wir uns dessen bewußt sind, daß wir Fehler machen. Ist eine Anklage vollkommen grundlos — wie die Schimeïs —, dann sollte man daran denken, daß Gott über uns ganz anders denkt als engstirnige Menschen.

Wir sind unvollkommen, und deshalb kann es passieren, daß uns die Bemerkungen eines anderen gelegentlich ärgern. Doch das sollte uns nicht entmutigen. Im ersten Jahrhundert kam es einmal zwischen zwei christlichen Aufsehern zu einem „heftigen Zornausbruch“. Aber sie grollten einander nicht, sondern lösten das Problem durch zweckmäßiges Vorgehen (Apg. 15:36-39). Das ist auch dir möglich. Man kann sich zum Beispiel abreagieren, indem man sich körperlich betätigt. Nein, befolge nicht den Rat eines Experten: „Zerbrich Bleistifte, gehe in eine Toilette und schlag mit dem Fuß gegen sämtliche Türen!“ Mach vielmehr einen Spaziergang, spiele mit einem Ball, oder arbeite im Garten (Jak. 3:2).

Davids Rat in Psalm 37:8 lautet: „Steh ab vom Zorn und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun.“ Gibt es heute Leute, die diesen guten Rat beherzigt haben? Ja, die gibt es. Ein Beispiel ist der Fidschianer, der seine Frau schlug, weil sie mit Jehovas Zeugen die Bibel studierte. Er schlug sie nicht nur, sondern sperrte sie auch aus und störte eine große Zusammenkunft der Zeugen Jehovas. Schließlich beschloß er aus reiner Neugierde, eine ihrer Zusammenkünfte zu besuchen. Er berichtet:

„Weil ich die Zeugen Jehovas so schändlich behandelt hatte, fürchtete ich mich davor, frostig empfangen zu werden. Doch ich erlebte eine Überraschung: Diese Menschen waren freundlich zu mir und hegten keinen Groll. . . . der Bruder, den ich am schlimmsten von allen behandelt hatte, anerbot sich, mit mir die Bibel zu studieren, und ich nahm das Angebot an. Jetzt erkenne ich, wie groß Jehovas Barmherzigkeit ist, der mir vergeben hat, obschon ich sein Volk und meine Frau so mißhandelt habe.“

Als Zeuge Jehovas bemüht sich dieser Mann jetzt, die Früchte des Geistes hervorzubringen, zu denen Frieden, Langmut, Güte, Milde und Selbstbeherrschung gehören (Gal. 5:22, 23). Wenn man solche Eigenschaften entwickelt, kann man auf Zornausbrüche richtig reagieren.

Jule | 04.15.11 | David, ergänzender Stoff | No Comments |

Mephiboscheth

*** w80 1. 1. S. 29-31 Mephiboscheth — ein dankbarer Mensch ***

Mephiboscheth — ein dankbarer Mensch

MEPHIBOSCHETH oder Merib-Baal war ein Sohn Jonathans und ein Enkel König Sauls. Seine Zugehörigkeit zum ersten Königshaus Israels stellte ihm jedoch nicht etwa eine herrliche Zukunft in Aussicht. Er wurde geboren, als sein Großvater Saul das Königtum bereits verwirkt hatte. Mit fünf Jahren verlor er seinen Vater und seinen Großvater, die in ein und derselben Schlacht ums Leben kamen. Als seine Wärterin von dieser Nachricht hörte, geriet sie in Panik und floh mit dem Knaben. Auf der Flucht stürzte Mephiboscheth und wurde aufgrund einer Lähmung seiner beiden Füße für den Rest seines Lebens zum Krüppel. Ungefähr sieben Jahre danach wurde sein Onkel Isch-Boscheth kaltblütig ermordet (2. Sam. 4:4-8). Mephiboscheth war wirklich das Opfer tragischer Umstände. Doch das verbitterte ihn nicht. Er wuchs zu einem dankbaren Menschen heran.

Mephiboscheth heiratete schon sehr früh und zeugte einen Sohn namens Micha. Er lebte mit seiner Familie im Hause Machirs, eines bekannten, wohlhabenden Mannes, der in Lo-Debar, einer Stadt in Gilead, wohnte (2. Sam. 9:4, 12; vergleiche 2. Samuel 17:27-29).

Schließlich schenkte König David diesem Sohn Jonathans wohlwollend seine Aufmerksamkeit. Nachdem David im Laufe der Jahre sein Königtum über ganz Israel befestigt hatte, dachte er über das beeidigte Versprechen nach, das er seinem Freund Jonathan gegeben hatte (1. Sam. 20:42). Seinetwegen wollte David irgend jemandem, der vom Hause Sauls übriggeblieben war, Güte erweisen. Durch Sauls Diener Ziba erfuhr er von Mephiboscheth, den er, ohne zu zögern, herbeirufen ließ. Demütig verneigte sich dieser Sohn Jonathans vor David. „Dann sprach David: ,Mephiboscheth!‘, worauf er sprach: ,Hier ist dein Knecht.‘ “ Wahrscheinlich schwang in Mephiboscheths Stimme Furcht mit, denn David versicherte ihm sogleich: „Fürchte dich nicht, denn um Jonathans, deines Vaters, willen werde ich bestimmt liebende Güte dir gegenüber üben; und ich will dir das ganze Feld Sauls, deines Großvaters, zurückgeben, und du selbst wirst beständig an meinem Tisch Brot essen“ (2. Sam. 9:1-7).

Warum fürchtete sich Mephiboscheth? Man muß im Sinn behalten, daß sein Onkel Isch-Boscheth als ein Rivale Davids als König regiert hatte und Mephiboscheth daher als jemand gelten konnte, der Anspruch auf die Herrschaft hatte. Da es bei orientalischen Herrschern üblich war, ihre Stellung dadurch zu sichern, daß sie alle möglichen Rivalen töteten, fürchtete Mephiboscheth vielleicht um sein Leben.

Mephiboscheth muß wirklich überrascht gewesen sein, daß der König ihm seine Gunst schenkte, vor allem was die Sache mit dem Land betraf, das Saul gehört hatte. Es kann sein, daß es in Davids Verwaltung übergegangen war, als dieser über ganz Israel König wurde. Oder vielleicht hatten andere es nach dem Tode Sauls in Besitz genommen. David entschied jedenfalls, daß das Land Mephiboscheth, dem rechtmäßigen Erben, zurückgegeben werden sollte. Aber das war nicht alles. Mephiboscheth sollte am Hofe Davids eine Ehrenstellung einnehmen. Es sollte sein Vorrecht sein, regelmäßig an der königlichen Tafel zu speisen. Diese Gunst wurde normalerweise nicht hilflosen Krüppeln erwiesen, sondern nur Männern, die sich durch Heldentaten ausgezeichnet hatten.

In tiefer Dankbarkeit warf sich Mephiboscheth vor David nieder und sagte: „Was ist dein Knecht, daß du dein Angesicht dem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin?“ (2. Sam. 9:8). Er war von Davids Güte überwältigt. Nach seiner eigenen Einschätzung verdiente er all das nicht. Indem er von sich als von einem „toten Hund“ sprach, erkannte er an, daß er die niedrigste Stellung einnahm.

David sorgte dann dafür, daß Ziba das Feld bebaute, das Mephiboscheth zurückgegeben worden war. Der Ertrag sollte dem Unterhalt der Angehörigen und der Diener Mephiboscheths dienen. Das Land muß ziemlich groß gewesen sein, da Ziba, seine 12 Söhne und seine 20 Knechte darauf arbeiteten (2. Sam. 9:9, 10; 19:17).

Ziba befolgte den Befehl Davids, doch hielt er anscheinend nach einer Gelegenheit Ausschau, Mephiboscheths Grundstück selbst in Besitz zu nehmen. Diese Gelegenheit bot sich ihm während des Aufstandes Absaloms, des Sohnes Davids. Als David aus Jerusalem geflohen war, brachte ihm Ziba den notwendigen Proviant. Auf die Frage, wo Mephiboscheth sei, antwortete Ziba verleumderisch: „Dort wohnt er, in Jerusalem; denn er hat gesagt: ,Heute wird mir das Haus Israel die Königsherrschaft meines Vaters zurückgeben‘ “ (2. Sam. 16:3). Traurigerweise schenkte David der Verleumdung bedenkenlos Glauben. Von seinem eigenen Sohn Absalom verfolgt zu werden hatte David offensichtlich so verwirrt, daß er annahm, Mephiboscheth sei ihm untreu geworden. So versprach David Ziba Mephiboscheths Land.

In all der Zeit, in der David gezwungen war, außerhalb der Hauptstadt zu leben, vernachlässigte Mephiboscheth die Pflege seines Äußeren, wodurch er seinen Kummer über Davids mißliche Lage zum Ausdruck brachte. Nach der Niederschlagung des Aufstandes Absaloms traf Mephiboscheth in diesem offensichtlichen Zustand der Trauer mit David in Jerusalem zusammen. Er wurde mit den Worten empfangen: „Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboscheth?“ (2. Sam. 19:25). In Anbetracht dessen, was Ziba gesagt hatte, war es verständlich, daß David diese Frage stellte. Mephiboscheth antwortete:
„Mein Herr und König, mein Diener war es, der mich hinterging. Denn dein Knecht hatte gesagt: ,Ich will mir die Eselin satteln lassen, damit ich darauf reite und mit dem König ziehe‘, denn dein Knecht ist lahm. Da verleumdete er deinen Knecht bei meinem Herrn und König. Aber mein Herr und König ist wie ein Engel des wahren Gottes, und so tue, was gut ist in deinen Augen. Denn die ganze Hausgemeinschaft meines Vaters wäre vor meinem Herrn und König nichts anderes geworden als zum Tode bestimmt, und doch hast du deinen Knecht unter die gesetzt, die an deinem Tisch essen. Was habe ich da noch für einen gerechten Anspruch, weiter zum König zu schreien?“ (2. Sam. 19:26-28).

Als David das hörte, muß er sich über seinen Fehler, Zibas Worten geglaubt zu haben, klargeworden sein, und er ärgerte sich anscheinend darüber. Er wollte nun nichts mehr von dieser Angelegenheit hören, denn er sagte zu Mephiboscheth: „Weshalb redest du noch weiter deine Worte? Ich sage bestimmt: Du und Ziba, ihr solltet euch in das Feld teilen“ (2. Sam. 19:29).

Mephiboscheth nahm David diese Entscheidung nicht übel. Er machte sich keine Sorgen über einen materiellen Verlust. Für ihn war es wichtig, daß David unversehrt nach Jerusalem zurückgekehrt war. Daher sagte Mephiboscheth: „Er [Ziba] mag sogar das ganze nehmen, nun, da mein Herr und König in Frieden zu seinem Hause gekommen ist“ (2. Sam. 19:30).

Obgleich Mephiboscheth über sein Los im Leben hätte bitter werden können, war er für das Leben an sich dankbar. In Anbetracht der damaligen Umstände hätte er von David getötet werden können. Das veranlaßte ihn, für das Vorrecht, an der königlichen Tafel zu speisen, sehr dankbar zu sein, und er unterwarf sich demütig und loyal den Entscheidungen König Davids. So ist Mephiboscheth ein leuchtendes Beispiel für einen Menschen, der das schätzt, was er hat, und nicht über etwas trauert, was er nicht hat. Seien wir ebenso dankbar wie Mephiboscheth.

Jule | 04.14.11 | biblische Personen | No Comments |

Michal

*** w06 15. 6. S. 31 Ein lehrreicher Bericht über Stolz und Demut ***
Ein lehrreicher Bericht über Stolz und Demut
EINE Begebenheit im Leben von König David hebt deutlich den Unterschied zwischen wahrer Demut und hochmütigem Stolz hervor. Sie ereignete sich, nachdem David Jerusalem eingenommen und zur Hauptstadt gemacht hatte. David sah Jehova als den wahren König Israels an und sorgte deshalb dafür, dass die Bundeslade, die Jehovas Gegenwart darstellte, in die Stadt gebracht wurde. Das war für David ein so wichtiges Ereignis, dass er den Priestern folgte, die die Bundeslade trugen, und dabei der Freude in aller Öffentlichkeit freien Lauf ließ. Die Einwohner Jerusalems sahen den König „herumhüpfen“ und ‘sich mit all seiner Kraft im Tanz drehen’ (1. Chronika 15:15, 16, 29; 2. Samuel 6:11-16).
Davids Frau Michal blieb dem freudigen Umzug jedoch fern. Sie sah vom Fenster aus zu und schätzte es nicht, wie David Jehova pries, sondern „begann ihn in ihrem Herzen zu verachten“ (2. Samuel 6:16). Warum empfand Michal so? Offensichtlich legte sie zu großen Wert darauf, wer sie war — die Tochter von Israels erstem König, von Saul, und jetzt die Frau von Israels zweitem König. Vielleicht dachte sie, ihr Mann, der König, hätte sich nicht mit dem gewöhnlichen Volk auf eine Stufe begeben und mit ihm feiern sollen. Die Worte, mit denen sie ihren Mann empfing, als er nach Hause kam, verraten einen solchen Hochmut. Sarkastisch sagte sie: „Wie hat sich heute der König von Israel verherrlicht, als er sich heute vor den Augen der Sklavinnen seiner Diener entblößte, so wie sich einer der Hohlköpfigen ganz und gar entblößt!“ (2. Samuel 6:20).
Wie reagierte David auf diese Kritik? Er tadelte Michal mit dem Hinweis, dass Jehova ihren Vater Saul zu seinen Gunsten verworfen hatte. Außerdem sagte er: „Ich will mich noch geringer geachtet machen als dies, und ich will niedrig werden in meinen Augen; und mit den Sklavinnen, die du erwähnt hast, mit ihnen mich zu verherrlichen, bin ich entschlossen“ (2. Samuel 6:21, 22).
David war also entschlossen Jehova weiterhin demütig zu dienen. Das erklärt, warum Jehova David als „einen Mann“ bezeichnete, „der seinem Herzen angenehm ist“ (Apostelgeschichte 13:22; 1. Samuel 13:14). David folgte eigentlich dem größten Vorbild für Demut: Jehova Gott. Der hebräische Ausdruck für „ich will niedrig werden“, den David in seiner Erwiderung Michal gegenüber gebrauchte, stammt interessanterweise von einem Wurzelverb, mit dem auch Gottes Ansicht über die Menschheit beschrieben wird. Jehova ist zwar der Höchste im Universum, doch in Psalm 113:6, 7 wird er wie folgt beschrieben: „Er neigt sich herab [lässt sich aus einer hohen Stellung zum Umgang mit Untergebenen herab], um auf Himmel und Erde zu schauen, erhebt aus dem Staub den Geringen; aus der Aschengrube erhöht er den Armen.“
Da Jehova demütig ist, verwundert es nicht, dass er die ‘hohen Augen’ stolzer Menschen hasst (Sprüche 6:16, 17). Michal bekam wegen ihres Hochmuts und ihrer Respektlosigkeit gegenüber David, dem von Gott erwählten König, keinen Sohn und blieb kinderlos. Wie lehrreich für uns! Alle, die in Gottes Gunst stehen möchten, sollten sich nach den Worten richten: „Gürtet euch mit Demut gegeneinander, denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (1. Petrus 5:5).

Jule | 04.10.11 | biblische Personen | No Comments |

Abigail

*** w03 15. 8. S. 4-5 Als was für Menschen manche in Erinnerung geblieben sind ***

Als was für Menschen manche in Erinnerung geblieben sind

VOR ungefähr dreitausend Jahren war David auf der Flucht vor dem israelitischen König Saul. David bat den reichen Nabal, der große Schaf- und Ziegenherden besaß, um etwas zu essen und zu trinken. Eigentlich war Nabal David und seinen Gefolgsmännern etwas schuldig, denn sie hatten seine Herden beschützt. Er benahm sich jedoch völlig ungastlich. Er schrie Davids Männer sogar an. Damit trieb er ein gewagtes Spiel, denn David war kein Mann, der so mit sich umspringen ließ (1. Samuel 25:5, 8, 10, 11, 14).

Die Haltung Nabals stand ganz im Gegensatz zur traditionellen Gastfreundschaft im Nahen Osten. Was für einen Namen machte sich Nabal dadurch also? Im Bibelbericht heißt es, er „war hart und schlecht in seinen Handlungen“, „ein Nichtsnutz“. Sein Name bedeutete „unverständig“, und diesem Namen machte er ohne Frage alle Ehre (1. Samuel 25:3, 17, 25). Wir könnten uns überlegen: Würde ich bei anderen gern so in Erinnerung bleiben? Bin ich hart und unnachgiebig im Umgang mit meinen Mitmenschen, besonders wenn sie unterlegen zu sein scheinen? Oder bin ich liebenswürdig, gastfreundlich und entgegenkommend?

Abigail — eine kluge Frau

Nabals Hartherzigkeit hatte ihn in Schwierigkeiten gebracht. David und 400 seiner Männer gürteten sich das Schwert um und machten sich auf den Weg, um Nabal eine Lektion zu erteilen. Abigail, Nabals Frau, kam der Vorfall zu Ohren. Ihr war klar, dass es in kurzem zu einer Auseinandersetzung kommen würde. Was konnte sie tun? Rasch richtete sie reichlich zu essen und Proviant her und zog los, um David und seine Männer abzufangen. Als sie ihnen begegnete, flehte sie David an, nicht sinnlos Blut zu vergießen. David ließ sich erweichen. Er gab ihren Bitten nach und lenkte ein. Kurz nach diesem Vorfall starb Nabal. David, der gesehen hatte, was für gute Eigenschaften Abigail hatte, nahm sie daraufhin zur Frau (1. Samuel 25:14-42).

Was für einen Ruf hatte sich Abigail erworben? Nach dem hebräischen Urtext war sie „gut hinsichtlich Verständigkeit“ oder „klug“. Offensichtlich war sie eine vernünftige und praktische Frau, die wusste, wann was zu tun war. Treu sorgte sie dafür, dass ihrem Mann und seiner Familie trotz seiner Dummheit eine Katastrophe erspart blieb. Durch ihre Klugheit behielt sie über ihren Tod hinaus einen ausgezeichneten Ruf (1. Samuel 25:3, Die Bibel in heutigem Deutsch).

Jule | 04.10.11 | biblische Personen | 5 Comments |

David

*** w06 1. 8. S. 21-25 Sei weise — fürchte Gott! ***

Sei weise — fürchte Gott!

„Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (SPRÜCHE 9:10).
ES GAB Zeiten, da war es ein Kompliment, als gottesfürchtig bezeichnet zu werden. Heute empfinden viele die Gottesfurcht als sonderbar und sie ist für sie ein schwer verständlicher Begriff. Sie fragen: „Warum sollte ich Gott fürchten, wenn er doch Liebe ist?“ Für sie ist Furcht eine abträgliche oder gar lähmende Emotion. Doch bei der wahren Gottesfurcht geht es nicht um eine bloße Empfindung. Sie ist, wie wir später feststellen werden, weit mehr.

2 Im biblischen Sprachgebrauch ist Gottesfurcht etwas Zuträgliches (Jesaja 11:3). Sie ist tiefe Ehrerbietigkeit und Hochachtung, die feste Entschlossenheit, Gott nicht zu missfallen (Psalm 115:11). Zur Gottesfurcht gehört es, die Sittenmaßstäbe Gottes anzuerkennen und sie strikt einzuhalten sowie nach dem leben zu wollen, was Gott als richtig oder falsch bezeichnet. Gemäß einem Nachschlagewerk zeigt sich diese zuträgliche Furcht in „einer Grundhaltung Gott gegenüber, gefolgt von vernünftigem Verhalten und der Vermeidung des Verwerflichen schlechthin“. Treffend heißt es in Gottes Wort: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Sprüche 9:10).

3 Die Gottesfurcht schließt nahezu die ganze Bandbreite des menschlichen Seins ein. Sie ist nicht nur mit Weisheit verknüpft, sondern auch mit Freude, Frieden, Wohlstand, Langlebigkeit, Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht (Psalm 2:11; Sprüche 1:7; 10:27; 14:26; 22:4; 23:17, 18; Apostelgeschichte 9:31). Gottesfurcht ist eng verbunden mit Glauben und Liebe. Sie berührt alle Seiten unseres Verhältnisses zu Gott und zu Menschen (5. Mose 10:12; Hiob 6:14; Hebräer 11:7). Zur Gottesfurcht zählt auch die tiefe Überzeugung, dass sich unser himmlischer Vater um uns persönlich kümmert und bereit ist, uns unsere Übertretungen zu verzeihen (Psalm 130:4). Nur reuelose, schlechte Menschen müssen sich vor Gott ängstigen (Hebräer 10:26-31).

Jehova fürchten lernen

4 Ohne Gottesfurcht können wir weder weise Entscheidungen treffen noch von Gott gesegnet werden. Aber wie lernen wir Jehova so zu fürchten, wie er es möchte? (5. Mose 17:19). „Zu unserer Unterweisung“ enthält die Bibel viele Beispiele gottesfürchtiger Männer und Frauen (Römer 15:4). Um besser zu verstehen, was es bedeutet, Gott zu fürchten, wollen wir uns mit einem dieser Beispiele befassen: mit David, einem König im alten Israel.

5 Jehova verwarf Saul, den ersten König von Israel, weil er Menschen mehr fürchtete als Gott (1. Samuel 15:24-26). Dagegen war David ein wahrhaft gottesfürchtiger Mann. Davon zeugen sein Leben und sein vertrautes Verhältnis zu Jehova. Von klein auf weidete David die Schafe seines Vaters (1. Samuel 16:11). In den vielen Nächten unter freiem Himmel wurde die Furcht Jehovas für David zum Begriff. Er konnte zwar nur einen winzigen Ausschnitt vom unermesslichen Universum erkennen, aber er zog trotzdem den richtigen Schluss: Gott gebührt unsere Achtung und Verehrung. „Wenn ich deine Himmel sehe, die Werke deiner Finger, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast“, schrieb er später: „Was ist der sterbliche Mensch, dass du seiner gedenkst, und der Sohn des Erdenmenschen, dass du für ihn sorgst?“ (Psalm 8:3, 4).

6 David war zu Recht beeindruckt, wenn er den riesigen Sternenhimmel mit seiner eigenen Winzigkeit verglich. Diese Erkenntnis ließ ihn aber nicht erschrecken, sondern sie bewog ihn dazu, Jehova mit den Worten zu preisen: „Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes; und die Ausdehnung tut das Werk seiner Hände kund“ (Psalm 19:1). Davids Ehrerbietigkeit brachte ihn Jehova näher und nährte in ihm den Wunsch, seine vollkommenen Wege kennen zu lernen und ihnen zu folgen. Stellen wir uns vor, wie David empfunden haben muss, als er in einem Psalm zu Jehova sagte: „Du bist groß und tust Wunderdinge; du bist Gott, du allein. Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit. Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten“ (Psalm 86:10, 11).

7 Als die Philister in das Land Israel eingedrungen waren, verhöhnte ihr fast drei Meter großer Vorkämpfer Goliath die Israeliten, indem er zu ihnen gewissermaßen sagte: „Stellt einen Mann zum Zweikampf mit mir! Wenn er gewinnt, werden wir euch dienen“ (1. Samuel 17:4-10). Saul und seine Streitkräfte waren verängstigt — nur David nicht. Er wusste, dass Jehova zu fürchten ist, nicht irgendein Mensch, wie stark er auch immer ist. „Ich . . . komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen“, sagte David zu Goliath. „Und diese ganze Versammlung wird erkennen, dass Jehova weder mit Schwert noch mit Speer rettet, denn Jehova gehört die Schlacht.“ Schließlich brachte David den Riesen mit der Hilfe Jehovas zur Strecke, mit seiner Schleuder und einem einzigen Stein (1. Samuel 17:45-47).

8 Es könnte sein, dass auch wir vor Hindernissen oder Feinden stehen, die nicht weniger schreckenerregend wirken als die, denen David begegnete. Was können wir tun? Wir können ihnen ebenso begegnen wie David und andere Treue der alten Zeit: mit Gottesfurcht. Damit kann die Menschenfurcht überwunden werden. Gottes treuer Diener Nehemia riet den Israeliten, die damals von Gegnern bedrängt wurden, dringend: „Fürchtet euch nicht vor ihnen. Jehova, den Großen und Furchteinflößenden, behaltet in eurem Sinn“ (Nehemia 4:14). Mit Jehovas Unterstützung gelang es David, Nehemia und anderen treuen Dienern Gottes, die Aufgaben auszuführen, die Gott ihnen aufgetragen hatte. Mit Gottesfurcht können wir es auch.

Problemen mit Gottesfurcht begegnen

9 Nachdem David Goliath niedergestreckt hatte, schenkte Jehova ihm weitere Siege. Aus Eifersucht versuchte Saul jedoch David zu töten — zuerst im Affekt, dann hinterrücks und schließlich unter Einsatz seiner Streitkräfte. Jehova hatte David zwar das Königtum zugesichert, doch David war jahrelang auf der Flucht und musste kämpfen und warten, bis für Jehova die Zeit gekommen war, ihn zum König zu machen. Bei alldem zeigte es sich, dass er den wahren Gott fürchtete (1. Samuel 18:9, 11, 17; 24:2).

10 Bei einer Gelegenheit suchte David Zuflucht bei Achisch, dem König der Philisterstadt Gath, in der Goliath gewohnt hatte (1. Samuel 21:10-15). Die Bediensteten des Königs denunzierten David als Landesfeind. Wie verhielt sich David in dieser gefährlichen Situation? Er schüttete Jehova sein Herz aus (Psalm 56:1-4, 11-13). David musste zwar Irrsinn vortäuschen, um freizukommen, aber er wusste, dass Jehova seine Anstrengungen gesegnet und eigentlich er ihn gerettet hatte. Davids festes Vertrauen auf Jehova verriet, dass er wirklich gottesfürchtig war (Psalm 34:4-6, 9-11).

11 Wir können wie David zeigen, dass wir Gott fürchten, wenn wir seiner Zusage vertrauen, uns bei der Bewältigung von Problemen zu helfen. „Wälze deinen Weg auf Jehova, und verlass dich auf ihn, und er selbst wird handeln“, sagte David (Psalm 37:5). Das bedeutet nicht, Probleme einfach an Jehova weiterzureichen und ohne eigenes Zutun zu erwarten, dass er für uns handelt. David bat Gott nicht um Hilfe und legte dann die Hände in den Schoß. Er ging ein Problem mit allen körperlichen und Verstandeskräften an, die er von Jehova erhalten hatte. Dennoch wusste David, dass das Gelingen nicht allein in Menschenhand liegen würde. So sollte es bei uns auch sein. Nachdem wir alles getan haben, was in unserer Macht steht, müssen wir das Übrige Jehova überlassen. Oftmals können wir nichts weiter tun, als auf Jehova zu vertrauen. Hier kommt die Gottesfurcht auf sehr persönliche Weise ins Spiel. Wir können aus den von Herzen kommenden Worten Davids Trost schöpfen: „Die vertraute Gemeinschaft mit Jehova gehört denen, die ihn fürchten“ (Psalm 25:14).

12 Wir sollten daher das Gebet und unser Verhältnis zu Gott ernst nehmen. Wer sich Jehova naht, „muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebräer 11:6; Jakobus 1:5-8). Und wenn er uns hilft, sollten wir uns ‘als dankbar erweisen’, wie der Apostel Paulus rät (Kolosser 3:15, 17). Wir dürfen nie Personen gleichen, die ein erfahrener gesalbter Christ einmal wie folgt beschrieb: „Für sie ist Gott eine Art Himmelskellner. Wenn sie etwas brauchen, möchten sie ihn durch Fingerschnippen herbeirufen. Und wenn sie bekommen haben, was sie wollten, möchten sie, dass er sich zurückzieht.“ Eine solche Einstellung verrät ein Fehlen von Gottesfurcht.

Als es an Gottesfurcht fehlte

13 Die Hilfe Jehovas in Bedrängnissen zu spüren vertiefte Davids Gottesfurcht und stärkte sein Vertrauen zu ihm (Psalm 31:22-24). In drei besonderen Fällen fehlte es David allerdings an Gottesfurcht, was schwerwiegende Folgen hatte. Im ersten Fall ging es um die Art der Beförderung der Bundeslade nach Jerusalem. Sie wurde nicht von Leviten auf den Schultern getragen, wie es das Gesetz Gottes vorsah, sondern auf einem Wagen gefahren. Als der Wagenführer Usa nach der Bundeslade griff, um sie festzuhalten, starb er auf der Stelle wegen dieser „unehrerbietigen Tat“. Usa hatte zwar schwer gesündigt, aber der tragische Ausgang ging letztendlich darauf zurück, dass David es an der nötigen Achtung vor dem Gesetz Gottes fehlen ließ. Gott zu fürchten bedeutet, alles so zu tun, wie er es getan haben möchte (2. Samuel 6:2-9; 4. Mose 4:15; 7:9).

14 Später veranlasste Satan David dazu, die wehrfähigen Männer Israels zu zählen (1. Chronika 21:1). Dadurch ließ David es an Gottesfurcht fehlen und 70 000 Israeliten mussten deswegen sterben. David bekannte Jehova zwar seine Sünde und bereute sie zutiefst, doch er und alle anderen hatten sehr zu leiden (2. Samuel 24:1-16).

15 In noch einem weiteren Fall ließ David es zeitweilig an Gottesfurcht fehlen. Er begann ein Verhältnis mit Bathseba, der Frau Urias. David wusste sehr wohl, dass er nicht die Frau eines anderen begehren, geschweige denn mit ihr Ehebruch begehen durfte (2. Mose 20:14, 17). Das Problem trat auf, als David Bathseba beim Baden erblickte. Die richtige Art der Gottesfurcht hätte David sofort bewogen, wegzusehen und nicht weiter darüber nachzudenken. Stattdessen sah David Bathseba fortwährend an, bis seine Leidenschaft stärker war als seine Gottesfurcht (Matthäus 5:28; 2. Samuel 11:1-4). David verlor aus den Augen, wie nahe ihm Jehova allezeit gewesen war (Psalm 139:1-7).

16 Aus Davids Verhältnis mit Bathseba ging ein Sohn hervor. Kurz darauf sandte Jehova seinen Propheten Nathan zu David, um die Sünde aufzudecken. Nachdem David wieder zur Vernunft gekommen war, erlangte er seine Gottesfurcht zurück und bereute. Er flehte Jehova an, ihn nicht wegzuwerfen oder ihm den heiligen Geist zu entziehen (Psalm 51:7, 11). Jehova vergab David und minderte das Strafmaß, doch bewahrte er ihn nicht vor allen tragischen Folgen seiner Handlungen. Davids Sohn starb, und von nun an kam Schmerz und Leid über seine Familie. Welch ein hoher Preis für ein zeitweiliges Fehlen der Gottesfurcht! (2. Samuel 12:10-14; 13:10-14; 15:14).

17 Heute kann es ebenfalls schwere, langfristige Folgen haben, Gott auf sittlichem Gebiet nicht zu fürchten. Man stelle sich den Schmerz einer jungen Frau vor, die erfuhr, dass ihr Mann ihr untreu war, als er sich im Ausland aufhielt. Niedergebeugt von Schock und Trauer, verbarg sie ihr Gesicht in den Händen und brach in Tränen aus. Wie lange wird es wohl dauern, bis ihr Mann ihr Vertrauen und ihre Achtung wiedergewonnen haben wird? Tragische Folgen wie diese können durch echte Gottesfurcht vermieden werden (1. Korinther 6:18).

Gottesfurcht hält uns von Sünde ab

18 Satan treibt die sittliche Enttabuisierung in der Welt schnell voran und will vor allem wahre Christen verderben. Dazu nutzt er die kürzesten Verbindungswege zum Herzen und zum Verstand: die Sinne, vor allem das Sehen und Hören (Epheser 4:17-19). Wie verhältst du dich, wenn du unverhofft auf unmoralische Bilder, Worte oder Menschen stößt?

19 Betrachten wir den Fall von André. Er lebt in Europa und ist Ältester, Vater und Arzt. Wenn André im Krankenhaus Nachtdienst hatte, hefteten oft Kolleginnen mit Herzchen verzierte Zettelchen an sein Kopfkissen, auf denen eindeutige unmoralische Angebote standen. André wehrte sich beharrlich gegen ihre Annäherungsversuche. Er ging sogar so weit, dass er diese schlechte Umgebung verließ und sich anderswo eine Stelle suchte. Seine Gottesfurcht erwies sich als sehr vernünftig und wurde gesegnet, denn heute ist er in regelmäßigen Abständen im Zweigbüro der Zeugen Jehovas seines Landes tätig.

20 Bei verkehrten Gedanken zu verweilen kann dazu führen, dass es einem nichts mehr ausmacht, sein kostbares Verhältnis zu Jehova wegzuwerfen — für etwas, was einem nicht zusteht (Jakobus 1:14, 15). Wer dagegen Jehova fürchtet, hält Abstand — ja entfernt sich — von Personen, Orten, Beschäftigungen und Unterhaltung, die seine sittliche Wachsamkeit mindern könnten (Sprüche 22:3). Ganz gleich wie peinlich die Angelegenheit ist oder was es kostet, es ist nichts im Vergleich zum Verlust der Gunst Gottes (Matthäus 5:29, 30). Gott zu fürchten schließt bestimmt aus, sich absichtlich etwas Unmoralischem auszusetzen wie zum Beispiel irgendwelcher Pornographie. Es bedeutet vielmehr, darauf zu achten, dass die Augen „an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist“. Wenn wir das tun, dann können wir darauf vertrauen, dass Jehova uns ‘am Leben erhält’ und für alles sorgt, was wir wirklich benötigen (Psalm 84:11; 119:37).

21 Wirklich gottesfürchtig zu handeln ist immer das Beste. Es kann auch zu wahrem Glück führen (Psalm 34:9). Das wird im nächsten Artikel deutlich werden.

Jule | 04.09.11 | David | 7 Comments |

David und Bathseba

*** w10 1. 5. S. 30 Wenn ein „gebrochenes und zerschlagenes Herz“ auf Vergebung hofft ***

Wie man Gott näherkommt
Wenn ein „gebrochenes und zerschlagenes Herz“ auf Vergebung hofft
2. SAMUEL 12:1-14

WIR alle machen oft Fehler. Und manchmal fragen wir uns vielleicht: Hört mich Gott denn an, wenn ich ihm sage, wie traurig ich darüber bin? Wird er mir wohl vergeben? Die Bibel gibt uns da eine klare Antwort, die uns Mut macht: Obwohl Jehova Sünde niemals gutheißt, ist er gern bereit, jemand zu vergeben, wenn es ihm von Herzen leidtut. Ein klassisches Beispiel dafür ist der altisraelitische König David. Eine Episode aus seinem Leben kann man in 2. Samuel, Kapitel 12 nachlesen.

David hat sich Schlimmes zuschulden kommen lassen. Er beging Ehebruch mit Bathseba. Und als alle Versuche, seine Sünde zu vertuschen, missglücken, lässt er auch noch ihren Mann umbringen. David tut dann einige Monate lang so, als sei nichts gewesen. Doch Jehova hat alles gesehen. Er sieht aber auch, dass bei David noch Hoffnung auf Reue besteht (Sprüche 17:3). Was macht Jehova daraufhin?

Er schickt den Propheten Nathan zu David (Vers  1). Nathan, von heiligem Geist geleitet, geht beim König mit großem Fingerspitzengefühl vor, denn er weiß, dass er seine Worte sorgfältig wählen muss. Wie kann er David nur die Augen öffnen, damit er sich nicht weiter etwas vormacht und ihm wirklich aufgeht, was er Schlimmes angerichtet hat?

Nathan will David nicht gleich in die Defensive drängen und erzählt ihm eine Geschichte, mit der er das Herz des ehemaligen Hirten bestimmt erreichen wird. Sie handelt von zwei Männern, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte „viele Schafe und Rinder“, der Arme jedoch nur „ein einziges weibliches Lamm“. Eines Tages bekommt der Reiche jemand zu Besuch und möchte ihn bewirten. Anstatt jedoch ein eigenes Schaf zu schlachten, nimmt er das einzige Lamm des Armen. David, der denkt, dass die Geschichte wahr ist, wird wütend und platzt heraus: „Der Mann, der dies tut, verdient zu sterben!“ Warum? Weil er, wie David sagt, „kein Mitleid gehabt hat“ (Vers 2-6).

Nathans Geschichte hat ihren Zweck erfüllt. David hat im Grunde genommen gerade sein eigenes Urteil gesprochen. Nathan redet jetzt Klartext: „Du selbst bist der Mann!“ (Vers 7). Da Nathan stellvertretend für Gott spricht, empfindet Jehova offensichtlich so, als hätte David ihm das Ganze angetan. Dass David Gottes Gesetze brach, war ein Zeichen der Respektlosigkeit gegenüber dem, der sie erlassen hatte. Deshalb sagt Gott jetzt: „Du [hast] mich verachtet“ (Vers 10). Die scharfe Zurechtweisung trifft David bis ins Mark und er gibt zu: „Ich habe gegen Jehova gesündigt.“ Nathan beruhigt ihn, Jehova werde ihm vergeben, allerdings müsse David mit den Folgen leben (Vers 13, 14).

Nachdem Davids Sünden ans Licht gekommen waren, schrieb er auf, was wir heute in Psalm 51 lesen können. Hier schüttete er sein Herz aus, und man kann klar erkennen, wie unendlich leid es ihm tat, dass er durch seine Sünden Jehova verachtet hatte. Als er jetzt jedoch zu spüren bekam, wie gut es tut, wenn Gott einem vergibt, sagte der völlig zerknirschte König zu Jehova: „Ein gebrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten“ (Psalm 51:17). Was könnte jemand, der seine Fehler ehrlich bereut und auf Jehovas Vergebung hofft, wohl mehr aufbauen als diese schönen Worte?

[Fußnote]
Einem Gast Lamm vorzusetzen war ein Ausdruck der Gastfreundschaft. Aber ein Lamm zu stehlen war ein Verbrechen und das Tier musste zur Strafe vierfach ersetzt werden (2. Mose 22:1). David fand es äußerst herzlos, dass der Reiche dem Armen das Lamm weggenommen hatte. Dadurch hatte dessen Familie keine Milch und Wolle mehr und dazu noch den Grundstock für eine neue Herde verloren.

Jule | 04.09.11 | biblische Personen, David | 4 Comments |