Psalm 142 – 150 Lesung für die PDS

Psalm 142

Maskil. Von David, als er sich in der Höhle befand. Ein Gebet.

142 Mit meiner Stimme rief ich dann zu Jehova um Hilfe;
Mit meiner Stimme begann ich zu Jehova um Gunst zu flehen.

2 Vor ihm schüttete ich unablässig mein Anliegen aus;
Meine Bedrängnis tat ich weiterhin vor ihm kund,
3 Als mein Geist in mir schwach wurde.
Da kanntest du selbst meinen Weg.
Auf dem Pfad, auf dem ich wandle,
Haben sie für mich einen Fallstrick verborgen.

4 Schau zur Rechten und sieh,
Daß niemand da ist, der mir irgendwelche Anerkennung zollt.
Mein Zufluchtsort ist mir entschwunden;
Da ist niemand, der sich nach meiner Seele erkundigt.

5 Ich rief zu dir, o Jehova, um Hilfe.
Ich sprach: „Du bist meine Zuflucht,
Mein Teil im Land der Lebenden.“

6 Merke doch auf meinen inständigen Ruf,
Denn ich bin sehr arm geworden.
Befreie mich von meinen Verfolgern,
Denn sie sind stärker als ich.

7 Bringe doch meine Seele aus dem Kerker heraus,
Damit ich deinen Namen lobpreise.
Mögen sich die Gerechten um mich her sammeln,
Weil du gebührend mit mir handelst.

 

Psalm 143

Eine Melodie von David.

143 O Jehova, höre mein Gebet;
Schenk doch meiner flehentlichen Bitte Gehör.
In deiner Treue antworte mir, in deiner Gerechtigkeit.

2 Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht;
Denn vor dir kann kein Lebendiger gerecht sein.

3 Denn der Feind hat meine Seele verfolgt;
Er hat mein Leben zur Erde selbst zertreten.
Er hat mich an finsteren Stätten wohnen lassen gleich denen, die tot sind auf unabsehbare Zeit.

4 Und mein Geist wird in mir schwach;
In meinem Innern zeigt sich mein Herz empfindungslos.

5 Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht;
Ich habe nachgesonnen über all dein Tun;
Willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände.

6 Ich habe meine Hände zu dir ausgebreitet,
Meine Seele [lechzt] wie ein erschöpftes Land nach dir. Sela.

7 O eile, antworte mir, o Jehova.
Mein Geist ist zu Ende gekommen.
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir,
Sonst müßte ich mit denen vergleichbar werden, die in die Grube hinabfahren.

8 Am Morgen laß mich deine liebende Güte hören,
Denn auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt.
Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte,
Denn zu dir habe ich meine Seele erhoben.

9 Befreie mich von meinen Feinden, o Jehova.
Ich habe Deckung ja bei dir gesucht.

10 Lehre mich deinen Willen tun,
Denn du bist mein Gott.
Dein Geist ist gut;
Er führe mich im Land der Geradheit.

11 Um deines Namens willen, o Jehova, mögest du mich am Leben erhalten.
In deiner Gerechtigkeit mögest du meine Seele aus Bedrängnis herausführen.

12 Und in deiner liebenden Güte mögest du meine Feinde zum Schweigen bringen;
Und du sollst alle die vernichten, die meine Seele befeinden,
Denn ich bin dein Knecht.

 

Psalm 144

Von David.

144 Gesegnet sei Jehova, mein FELS,
Der meine Hände zum Kampf belehrt,
Meine Finger zur Kriegführung,
2 Meine liebende Güte und meine Feste,
Meine sichere Höhe und der für mein Entrinnen Sorgende,
Mein Schild und der, zu dem ich Zuflucht genommen habe,
Der mir Völker unterwirft.

3 O Jehova, was ist der Mensch, daß du von ihm Kenntnis nehmen solltest,
Der Sohn des sterblichen Menschen, daß du ihn beachten solltest?

4 Der Mensch selbst hat Ähnlichkeit mit einem bloßen Dunst;
Seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten.

5 O Jehova, neige deine Himmel, damit du herabsteigst;
Rühre die Berge an, daß sie rauchen.

6 Blitze mit Blitzen, damit du sie zerstreust;
Sende deine Pfeile aus, damit du sie in Verwirrung bringst.

7 Strecke deine Hände aus von der Höhe;
Mache mich frei, und errette mich aus den vielen Wassern,
Aus der Hand der Ausländer,
8 Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist.

9 O Gott, ein neues Lied will ich dir singen.
Auf einem Instrument mit zehn Saiten will ich dir Melodien spielen,
10 Dem, der Königen Rettung verleiht,
Dem, der David, seinen Knecht, von dem unheilvollen Schwert frei macht.

11 Mache mich frei, und errette mich aus der Hand der Ausländer,
Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist,
12 Die [sagen]: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend,
Unsere Töchter gleich Eck[säulen], behauen im Palaststil,
13 Unsere Speicher [sind] voll, liefern Erzeugnisse von einer Art nach der anderen,
Unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden, zehntausendfach auf unseren Straßen,
14 Unser Vieh [ist] beladen, ohne irgendwelchen Bruch und ohne Fehlgeburt
Und ohne Geschrei auf unseren öffentlichen Plätzen.

15 Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“
Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!

 

Psalm 145

Ein Lobpreis, von David.

? (´Áleph)

145 Ich will dich erheben, o mein Gott und König,
Und ich will deinen Namen segnen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Beth)

2 Den ganzen Tag will ich dich segnen,
Und ich will deinen Namen preisen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Gímel)

3 Jehova ist groß und sehr zu preisen,
Und seine Größe ist unerforschlich.

? (Dáleth)

4 Generation um Generation wird deine Werke loben,
Und deine Machttaten werden sie kundtun.

? (He´)

5 Die herrliche Pracht deiner Würde
Und die Dinge deiner wunderbaren Werke, damit will ich mich befassen.

? (Waw)

6 Und sie werden von der Stärke deiner eigenen furchteinflößenden Dinge sprechen;
Und was deine Größe betrifft, ich will sie verkünden.

? (Sájin)

7 Bei der Erwähnung der Fülle deiner Güte werden sie übersprudeln,
Und deiner Gerechtigkeit [wegen] werden sie jubeln.

? (Cheth)

8 Jehova ist gnädig und barmherzig,
Langsam zum Zorn und groß an liebender Güte.

? (Teth)

9 Jehova ist gut gegen alle,
Und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke.

? (Jodh)

10 All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova,
Und deine Loyalgesinnten werden dich segnen.

? (Kaph)

11 Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen,
Und von deiner Macht werden sie reden,
? (Lámedh)

12 Um den Menschensöhnen seine Machttaten bekanntzumachen
Und die Herrlichkeit der Pracht seines Königtums.

? (Mem)

13 Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten,
Und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch.

? (Ssámech)

14 Jehova stützt alle Fallenden
Und richtet auf alle Niedergebeugten.

? (`Ájin)

15 Auf dich schauen hoffnungsvoll die Augen aller,
Und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

? (Pe´)

16 Du öffnest deine Hand
Und sättigst das Begehren alles Lebenden.

? (Za·dhe)

17 Jehova ist gerecht in all seinen Wegen
Und loyal in all seinen Werken.

? (Qoph)

18 Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen,
Allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen.

? (Resch)

19 Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen,
Und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten.

? (Schin)

20 Jehova behütet alle, die ihn lieben,
Aber alle Bösen wird er vertilgen.

? (Taw)

21 Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden;
Und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

 

Psalm 146

146 Preiset Jah!
Preise Jehova, o meine Seele.

2 Ich will Jehova zeit meines Lebens preisen.
Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin.

3 Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle
Noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.

4 Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden;
An jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich.

5 Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat,
Dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, [gerichtet] ist,
6 Der Himmel und Erde gemacht hat,
Das Meer und alles, was darin ist,
Der Wahrhaftigkeit bewahrt auf unabsehbare Zeit,
7 Der für die Übervorteilten Gericht übt,
Der Brot gibt den Hungrigen.
Jehova macht die Gebundenen frei.

8 Jehova öffnet [die Augen der] Blinden;
Jehova richtet auf die Niedergebeugten;
Jehova liebt die Gerechten.

9 Jehova behütet die ansässigen Fremdlinge;
Dem vaterlosen Knaben und der Witwe hilft er auf,
Aber den Weg der Bösen krümmt er.

10 Jehova wird König sein auf unabsehbare Zeit,
Dein Gott, o Zion, für Generation um Generation.
Preiset Jah!

Psalm 147

147 Preiset Jah,
Denn es ist gut, unserem Gott Melodien zu spielen;
Denn es ist lieblich — Lobpreis ziemt sich.

2 Jehova baut Jerusalem;
Die Versprengten Israels bringt er zusammen.

3 Er heilt, die gebrochenen Herzens sind,
Und verbindet ihre schmerzhaften Stellen.

4 Er zählt die Zahl der Sterne;
Sie alle ruft er mit [ihrem] Namen.

5 Unser Herr ist groß und ist reich an Macht;
Sein Verstand ist unermeßlich.

6 Jehova hilft den Sanftmütigen auf;
Er erniedrigt die Bösen zur Erde.

7 Singend antwortet Jehova mit Danksagung,
Spielt unserem Gott Melodien auf der Harfe,
8 IHM, der die Himmel mit Wolken bedeckt,
IHM, der Regen bereitet für die Erde,
IHM, der die Berge grünes Gras sprossen läßt.

9 Den Tieren gibt er ihre Nahrung,
Den jungen Raben, die fortwährend rufen.

10 Nicht an der Kraft des Rosses hat er [seine] Lust,
Noch findet er Gefallen an den Beinen des Mannes.

11 Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten,
An denen, die auf seine liebende Güte harren.

12 Lobe Jehova, o Jerusalem.
Preise deinen Gott, o Zion.

13 Denn er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht;
Er hat deine Söhne in deiner Mitte gesegnet.

14 Er setzt Frieden in dein Gebiet;
Mit dem Fett des Weizens sättigt er dich unablässig.

15 Er sendet seine Rede zur Erde;
Mit Eile läuft sein Wort.

16 Er gibt Schnee wie Wolle;
Reif streut er so wie Asche.

17 Er wirft sein Eis wie Brocken.
Wer kann bestehen vor seiner Kälte?

18 Er sendet sein Wort aus und schmilzt sie.
Er läßt seinen Wind blasen;
Die Wasser rieseln.

19 Er tut sein Wort Jakob kund,
Seine Bestimmungen und seine richterlichen Entscheidungen Israel.

20 Er hat keiner anderen Nation so getan;
Und was [seine] richterlichen Entscheidungen betrifft, sie haben sie nicht gekannt.
Preiset Jah!

 

Psalm 148

148 Preiset Jah!
Preist Jehova von den Himmeln her,
Preist ihn in den Höhen.

2 Preist ihn, ihr alle, seine Engel.
Preist ihn, ihr alle, sein Heer.

3 Preist ihn, Sonne und Mond.
Preist ihn, all ihr Sterne des Lichts.

4 Preist ihn, ihr Himmel der Himmel
Und ihr Wasser, die ihr über den Himmeln seid.

5 Mögen sie den Namen Jehovas preisen;
Denn er selbst gebot, und sie waren erschaffen.

6 Und er läßt sie für immer bestehen, auf unabsehbare Zeit.
Eine Bestimmung hat er gegeben, und sie wird nicht vergehen.

7 Preist Jehova von der Erde her,
Ihr Seeungetüme und all ihr Wassertiefen,
8 Du Feuer und Hagel, Schnee und dicker Rauch,
Du stürmischer Wind, der sein Wort vollzieht,
9 Ihr Berge und all ihr Hügel,
Ihr Fruchtbäume und all ihr Zedern,
10 Ihr wildlebenden Tiere und all ihr Haustiere,
Ihr Kriechtiere und geflügelten Vögel,
11 Ihr Könige der Erde und all ihr Völkerschaften,
Ihr Fürsten und all ihr Richter der Erde,
12 Ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen,
Ihr alten Männer zusammen mit Knaben.

13 Mögen sie den Namen Jehovas preisen,
Denn sein Name allein ist unerreichbar hoch.
Seine Würde ist über Erde und Himmel.

14 Und er wird das Horn seines Volkes erhöhen,
Den Lobpreis all seiner Loyalgesinnten,
Der Söhne Israels, des Volkes, das ihm nahe ist.
Preiset Jah!

 

Psalm 149

149 Preiset Jah!
Singt Jehova ein neues Lied,
Seinen Lobpreis in der Versammlung der Loyalgesinnten.

2 Israel freue sich seines großen Erschaffers,
Die Söhne Zions — mögen sie frohlocken in ihrem König.

3 Mögen sie seinen Namen preisen mit Reigentanz,
Mit dem Tamburin und der Harfe mögen sie ihm Melodien spielen.

4 Denn Jehova findet Gefallen an seinem Volk.
Er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung.

5 Die Loyalgesinnten mögen frohlocken in Herrlichkeit;
Mögen sie jubeln auf ihren Betten.

6 Lieder, die Gott erhöhen, seien in ihrer Kehle,
Und ein zweischneidiges Schwert sei in ihrer Hand,
7 Um Rache zu üben an den Nationen,
Völkerschaften zu schelten,
8 Um ihre Könige mit Ketten zu binden
Und ihre Verherrlichten mit eisernen Fesseln,
9 Um an ihnen die geschriebene richterliche Entscheidung zu vollziehen.
Solche Pracht gehört all seinen Loyalgesinnten.
Preiset Jah!

 

Psalm 150

150 Preiset Jah!
Preist Gott an seiner heiligen Stätte.
Preist ihn in der Ausdehnung seiner Stärke.

2 Preist ihn wegen seiner machtvollen Werke.
Preist ihn nach der Fülle seiner Größe.

3 Preist ihn mit Hörnerschall.
Preist ihn mit dem Saiteninstrument und der Harfe.

4 Preist ihn mit Tamburin und Reigentanz.
Preist ihn mit Saitenspiel und Pfeife.

5 Preist ihn mit wohlklingenden Zimbeln.
Preist ihn mit schmetternden Zimbeln.

6 Alles, was atmet — es preise Jah.
Preiset Jah!

Jule | 09.28.11 | Bibelleseprogram | 6 Comments |

Höhepunkte Hesekiel Teil 2

WT 01.08.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (2. Teil)

MAN schreibt das Jahr 609 v. u. Z. Es ist nach heutigem Kalender der Monat Dezember. Der babylonische König hat mit der letzten Belagerung Jerusalems begonnen. Bis hierher hat sich die Botschaft, die Hesekiel an die exilierten Juden in Babylon richtet, nur um ein Thema gedreht: den Fall und die Zerstörung ihrer geliebten Stadt Jerusalem. Jetzt handeln Hesekiels Prophezeiungen davon, was den heidnischen Nationen widerfahren wird, die sich über das Unglück freuen, das Gottes Volk ereilt. Wenn in 18 Monaten Jerusalem fällt, greift Hesekiel in seiner Botschaft ein neues Thema auf: die großartige Wiederherstellung der wahren Anbetung.

Hesekiel 25:1 bis 48:35 enthält Prophezeiungen über Nachbarnationen Israels und über die Befreiung des Volkes Gottes. Mit Ausnahme von Hesekiel 29:17-20 ist der Inhalt chronologisch und thematisch geordnet. Die erwähnten vier Verse passen zumindest thematisch zum Kontext. Als Teil der inspirierten Schriften ist die Botschaft des Buches Hesekiel „lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

 

‘DIESES LAND SOLL WIE DER GARTEN EDEN WERDEN’
(Hesekiel 25:1 bis 39:29)

Jehova ließ Hesekiel gegen Ammon, Moab, Edom, Philistäa, Tyrus und Sidon prophezeien, denn er sah voraus, wie man dort auf den Fall Jerusalems reagieren würde. Ägypten soll geplündert werden. ‘Pharao, der König von Ägypten, und seine Menge’ werden mit einer Zeder verglichen, die von dem „Schwert des Königs von Babylon“ umgehauen wird (Hesekiel 31:2, 3, 12; 32:11, 12).

Etwa sechs Monate nach der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) kommt ein Entronnener und berichtet Hesekiel: „Die Stadt ist geschlagen worden!“ Nun bleibt der Prophet gegenüber den Exilanten „nicht mehr stumm“ (Hesekiel 33:21, 22). Er hat Wiederherstellungsprophezeiungen zu äußern. Jehova „will über sie e i n e n Hirten erwecken, . . . [seinen] Knecht David“ (Hesekiel 34:23). Edom soll veröden, Juda dagegen soll „wie der Garten Eden“ werden (Hesekiel 36:35). Jehova verspricht, sein zurückgeführtes Volk vor dem Angriff „Gogs“ zu schützen (Hesekiel 38:2).

Antworten auf biblische Fragen:

29:8-12 — Wann war Ägypten 40 Jahre lang verödet?
Nach der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. flohen die in Juda Übriggebliebenen trotz der Warnung des Propheten Jeremia nach Ägypten (Jeremia 24:1, 8-10; 42:7-22). Sie entkamen dadurch aber nicht Nebukadnezar, denn er griff Ägypten an und eroberte es. Daraufhin könnte Ägypten 40 Jahre verödet gewesen sein. Die Weltgeschichte liefert zwar keine Beweise für diese Verödung, doch wir können davon überzeugt sein, dass sie eintrat, weil sich Jehovas Prophezeiungen erfüllen (Jesaja 55:11).

29:18 — Wie wurde ‘jedes Haupt kahl gemacht und jede Schulter bloß gerieben’?
Die Häupter der Soldaten wurden bei der äußerst anstrengenden Belagerung der Festlandstadt Tyrus durch das Scheuern der Helme kahl gemacht, und ihre Schultern wurden bloß gerieben, weil sie so viel Material zum Bau der Türme und anderer Kriegsmaschinen herbeischaffen mussten (Hesekiel 26:7-12).

Lehren für uns:

29:19, 20. König Nebukadnezar machte in Tyrus sehr wenig Beute, da die Tyrier mit dem größten Teil ihres Reichtums in ihre Inselstadt entkamen. Obwohl Nebukadnezar ein stolzer, ichbezogener heidnischer Herrscher war, entschädigte Jehova ihn für seinen Dienst und gab ihm Ägypten als „Lohn für seine Streitmacht“. Sollten wir uns nicht an dem wahren Gott ein Beispiel nehmen und angesichts der Dienstleistungen des Staates Steuern zahlen? An dieser Verpflichtung ändert weder das Verhalten der weltlichen Obrigkeit etwas noch der Verwendungszweck, dem das Geld zugeführt wird (Römer 13:4-7).

33:7-9. Die neuzeitliche Wächterklasse — der gesalbte Überrest — und ihre Gefährten sollten sich nicht davon abhalten lassen, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und die Menschen vor der „großen Drangsal“ zu warnen (Matthäus 24:21).

33:10-20. Unsere Rettung hängt davon ab, dass wir einen schlechten Weg verlassen und dem nachkommen, was Gott erwartet. Ja, der Weg Jehovas ist „recht ausgerichtet“.

36:20, 21. Die Israeliten galten zwar als „das Volk Jehovas“, aber weil sie sich nicht entsprechend verhielten, entweihten sie den Namen Gottes unter den Nationen. Es sollte nie so weit kommen, dass wir nur dem Namen nach Anbeter Jehovas sind.

36:25, 37, 38. In unserem geistigen Paradies befindet sich „eine Herde heiliger Personen“. Daher sollten wir uns bemühen, es rein zu erhalten.

38:1-23. Wie beruhigend es ist, zu wissen, dass Jehova sein Volk beim Angriff Gogs vom Land Magog beschützen wird! Als Gog wird Satan, der „Herrscher dieser Welt“, seit seinem Hinauswurf aus dem Himmel bezeichnet. Mit dem Land Magog ist die Umgebung der Erde gemeint, auf die die Bewegungsfreiheit Satans und seiner Dämonen beschränkt worden ist (Johannes 12:31; Offenbarung 12:7-12).

 

„RICHTE DEIN HERZ AUF ALLES, WAS ICH DIR ZEIGE“
(Hesekiel 40:1 bis 48:35)

Es ist das 14. Jahr nach der Zerstörung der Stadt Jerusalem (Hesekiel 40:1). 56 Jahre Exil müssen noch vergehen (Jeremia 29:10). Hesekiel ist jetzt fast 50 Jahre alt. In einer Vision wird er ins Land Israel versetzt und hört die Anweisung: „Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeige“ (Hesekiel 40:2-4). Wie begeistert Hesekiel sein muss, als ihm in einer Vision ein neuer Tempel gezeigt wird!

Der herrliche Tempel, den er sieht, hat 6 Tore, 30 Speiseräume, das Heilige, das Allerheiligste, einen hölzernen Altar und einen Altar für Brandopfer. Ein Rinnsal kommt aus dem Tempel hervor und schwillt zu einem Wildbach an (Hesekiel 47:1). In einer Vision sieht Hesekiel auch die den Stämmen zugeteilten Landanteile, die alle von Osten nach Westen verlaufen, außerdem einen Verwaltungslandstrich zwischen dem Anteil Judas und dem Benjamins. In diesem Landstrich befinden sich „das Heiligtum Jehovas“ und „die Stadt“, Jehova-Schamma genannt (Hesekiel 48:9, 10, 15, 35, Fußnote).

Antworten auf biblische Fragen:

40:3 bis 47:12 — Was stellt der visionäre Tempel dar?
Der Tempel mit gigantischen Ausmaßen, den Hesekiel in der Vision sah, ist nie gebaut worden. Er stellt Gottes geistigen Tempel dar: die heutige tempelähnliche Einrichtung für die reine Anbetung (Hesekiel 40:2; Micha 4:1; Hebräer 8:2; 9:23, 24). Die Tempelvision verwirklicht sich in den „letzten Tagen“, in denen die Priesterschaft geläutert wird (2. Timotheus 3:1; Hesekiel 44:10-16; Maleachi 3:1-3). Endgültig wird sie jedoch im Paradies Wirklichkeit werden. Die Tempelvision war für die jüdischen Exilanten die Verheißung, dass die reine Anbetung wiederhergestellt und jede jüdische Familie im Land ein Erbe erhalten würde.

40:3 bis 43:17 — Was bedeutet das Messen des Tempels?
Das Messen des Tempels ist ein Zeichen dafür, dass alles, was sich Jehova in Bezug auf die reine Anbetung vorgenommen hat, auch verwirklicht wird.

43:2-4, 7, 9 — Was waren „die Leichname ihrer Könige“, die aus dem Tempel entfernt werden mussten?
Bei den Leichnamen handelte es sich offenbar um Götzen. Die Herrscher und die Bewohner Jerusalems hatten Gottes Tempel mit Götzen verunreinigt und diese quasi zu ihren Königen gemacht.

43:13-20 — Was stellt der Altar dar, den Hesekiel in der Vision sah?
Der Altar symbolisiert den Willen Gottes im Zusammenhang mit Jesu Christi Loskaufsopfer. Aufgrund dieses Opfers werden die Gesalbten gerechtgesprochen und die „große Volksmenge“ steht in Gottes Augen rein da (Offenbarung 7:9-14; Römer 5:1, 2). Vielleicht fehlt im visionären Tempel deshalb ein großes Wasserbecken, wie das „gegossene Meer“ im Tempel Salomos, in dem sich die Priester wuschen (1. Könige 7:23-26).

44:10-16 — Wen stellt die Priesterklasse dar?
Die Priesterklasse deutet auf die gesalbten Christen von heute hin. Ihre Läuterung fand 1918 statt, als Jehova „als Läuterer und Reiniger“ in seinem geistigen Tempel saß (Maleachi 3:1-5). Wer rein war oder bereute, durfte sein Dienstvorrecht weiterhin wahrnehmen. Anschließend mussten sie sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahren. So konnten sie Vorbilder für die „große Volksmenge“ sein, die durch die nicht priesterlichen Stämme dargestellt wurde (Jakobus 1:27; Offenbarung 7:9, 10).

45:1; 47:13 bis 48:29 — Was stellt das „Land“ und dessen Aufteilung dar?
Das Land stellt den Tätigkeitsbereich des Volkes Gottes dar. Wo auch immer sich ein Anbeter Jehovas befindet, er ist in dem wiederhergestellten Land, solange er die wahre Anbetung ausübt. Die Aufteilung des Landes wird letztendlich in der neuen Welt stattfinden, wenn jeder Treue einen Platz erben wird (Jesaja 65:17, 21).

45:7, 16 — Was wird durch den Beitrag des Volkes für die Priesterschaft und den Vorsteher dargestellt?
Im geistigen Tempel bezieht sich das vorrangig auf Unterstützung in geistiger Hinsicht — auf Hilfeleistung und eine kooperative Einstellung.

47:1-5 — Was wird durch das Wasser des Stroms dargestellt, den Hesekiel in der Vision sah?
Das Wasser stellt alles dar, wofür Jehova zum Leben gesorgt hat, auch das Loskaufsopfer Christi Jesu und die Erkenntnis Gottes aus der Bibel (Jeremia 2:13; Johannes 4:7-26; Epheser 5:25-27). Der Strom wird immer tiefer, um alle Neuen zu versorgen, die herbeiströmen und die wahre Anbetung aufnehmen (Jesaja 60:22). In dem Strom wird während des Millenniums das Wasser des Lebens am stärksten fließen. Es wird weiteres Verständnis enthalten, das aus den „Buchrollen“ stammt, die dann geöffnet werden (Offenbarung 20:12; 22:1, 2).

47:12 — Was stellen die fruchttragenden Bäume dar?
Die symbolischen Bäume stellen all das dar, wofür Gott in geistiger Hinsicht sorgt, damit die Menschheit wieder zur Vollkommenheit gebracht wird.

48:15-19, 30-35, Fußnote — Was stellt die Stadt in der Vision Hesekiels dar?
Die Stadt „Jehova-Schamma“ liegt in nicht heiligem Land, wodurch angedeutet wird, dass es sich um etwas Irdisches handelt. Die Stadt stellt offenbar die irdische Verwaltung dar, die allen von Nutzen ist, welche die gerechte „neue Erde“ bilden werden (2. Petrus 3:13). Die Tore auf allen Seiten veranschaulichen ihre Zugänglichkeit. Die Aufseher unter Gottes Volk sollten zugänglich sein.

Lehren für uns:

40:14, 16, 22, 26. Die Wandreliefs mit Palmen in den Toren des Tempels erinnern daran, dass nur in sittlicher Hinsicht Rechtschaffene eintreten dürfen (Psalm 92:12). Das lehrt uns, dass unsere Anbetung für Jehova nur dann annehmbar ist, wenn wir rechtschaffen sind.

44:23. Wie dankbar können wir doch für die Dienste der neuzeitlichen Priesterklasse sein! Der „treue und verständige Sklave“ ist für das Austeilen zeitgemäßer geistiger Speise zuständig. Diese hilft uns, zu unterscheiden, was in den Augen Jehovas unrein und was rein ist (Matthäus 24:45).

47:9, 11. Erkenntnis — ein wichtiger Bestandteil des symbolischen Wassers — bewirkt in der heutigen Zeit eine wunderbare Heilung. Wer sie in sich aufnimmt, kommt geistig zum Leben (Johannes 17:3). Wer dagegen das Leben spendende Wasser nicht annimmt, wird ‘dem Salz übergeben’, das heißt für immer vernichtet. Sollten wir daher nicht unser Äußerstes tun, das Wort der Wahrheit recht zu handhaben? (2. Timotheus 2:15).

 

„Ich werde meinen großen Namen gewiss heiligen“

Nach dem Sturz des letzten Königs aus der Linie Davids ließ der wahre Gott bis zum Kommen desjenigen, „der das gesetzliche Recht“ auf das Königtum hat, eine lange Zeit verstreichen. Aber er annullierte seinen Bund mit David nicht (Hesekiel 21:27; 2. Samuel 7:11-16). Die Prophezeiung Hesekiels bezeichnet den Angekündigten als „meinen Knecht David“, der ein „Hirte“ und ein „König“ werden soll (Hesekiel 34:23, 24; 37:22, 24, 25). Damit ist niemand anders gemeint als Jesus Christus in Königsmacht (Offenbarung 11:15). Durch das messianische Königreich wird Jehova ‘seinen großen Namen heiligen’ (Hesekiel 36:23).

Schon sehr bald werden alle vernichtet werden, die Gottes heiligen Namen entweihen. Alle dagegen, die diesen Namen heiligen, indem sie Jehova auf annehmbare Weise anbeten, werden ewiges Leben erhalten. Nutzen wir daher ausgiebig das Wasser des Lebens, das heute reichlich fließt, und machen wir die wahre Anbetung zum Mittelpunkt unseres Lebens.

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Hesekiel

WT 01.07.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (1. Teil)

MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.

Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.

 

„ZU EINEM WÄCHTER HABE ICH DICH . . . GEMACHT“
(Hesekiel 1:1 bis 19:14)

Nachdem Hesekiel eine ehrfurchtgebietende Vision von Jehovas Thron erhalten hat, bekommt er seinen Auftrag. Jehova sagt zu ihm: „Zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen“ (Hesekiel 3:17). Um die Belagerung Jerusalems und deren Auswirkungen vorherzusagen, soll Hesekiel zwei Szenen pantomimisch darstellen. Jehova bezieht sich auf das Land Juda, wenn er durch Hesekiel sagt: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiss eure Höhen vernichten“ (Hesekiel 6:3). Zu den Bewohnern des Landes sagt er: „Der Kranz [von Unglücken] soll zu dir kommen“ (Hesekiel 7:7).

Im Jahr 612 v. u. Z. sieht sich Hesekiel in einer Vision nach Jerusalem versetzt. Er bekommt zu sehen, was in Gottes Tempel alles vor sich geht. Wirklich abscheulich! Als Jehova seine himmlischen Hinrichtungsstreitkräfte schickt (dargestellt durch „sechs Männer“), um seinen Zorn über die Abtrünnigen zum Ausdruck zu bringen, werden nur solche verschont, die ‘ein Kennzeichen an der Stirn’ erhalten haben (Hesekiel 9:2-6). Zuerst müssen jedoch „Feuerkohlen“ — Gottes feurige Botschaft der Vernichtung — über die Stadt gestreut werden (Hesekiel 10:2). Obgleich ‘Jehova auf das Haupt der Bösen ihren eigenen Weg bringen wird’, verspricht er, die aus Israel Zerstreuten wieder zurückzuführen (Hesekiel 11:17-21).

Durch Gottes Geist wird Hesekiel wieder zurück nach Chaldäa gebracht. Er stellt schauspielerisch dar, wie König Zedekia und das Volk aus Jerusalem flüchten. Falsche Propheten und Prophetinnen werden verurteilt, Götzenanbeter verstoßen. Juda wird mit einem nutzlosen Weinstock verglichen. Das Rätsel von dem Adler und dem Weinstock weist auf die bösen Folgen davon hin, dass sich Jerusalem an Ägypten um Hilfe gewandt hat. Das Rätsel endet mit dem Versprechen, dass ‘Jehova einen zarten Schössling auf einen hohen Berg verpflanzen wird’ (Hesekiel 17:22). In Juda wird es jedoch „kein Zepter zum Herrschen“ geben (Hesekiel 19:14).

 

Antworten auf biblische Fragen:

1:4-28 — Was stellt der himmlische Wagen dar?
Der Wagen stellt den himmlischen Teil der Organisation Jehovas dar, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. Angetrieben wird dieser Wagen von Jehovas heiligem Geist. Der Wagenlenker, Jehova, ist von unbeschreiblicher Herrlichkeit. Die von ihm ausgehende Ruhe wird durch einen wunderschönen Regenbogen veranschaulicht.

1:5-11 — Wer sind die vier lebenden Geschöpfe?
In der zweiten Vision des Wagens identifiziert Hesekiel die vier lebenden Geschöpfe mit Cheruben (Hesekiel 10:1-11; 11:22). Später beschreibt er „das Gesicht des Cherubs“ mit dem Gesicht eines Stiers (Hesekiel 10:14). Das ist sehr passend, zumal der Stier Macht und Kraft verkörpert und Cherube ja mächtige Geistgeschöpfe sind.

2:6 — Warum wird Hesekiel wiederholt „Menschensohn“ genannt?
Damit will Jehova den Propheten daran erinnern, dass er aus Fleisch und Blut ist, und damit den Unterschied zwischen dem Überbringer und dem göttlichen Quell der Botschaften hervorheben. Jesus Christus wird in den Evangelienberichten auch ungefähr 80-mal als „Menschensohn“ bezeichnet, was ganz klar zeigt, dass der Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kam und sich nicht materialisiert hatte.

2:9 bis 3:3 — Warum schmeckte dem Hesekiel die Buchrolle der Totenklagelieder süß?
Das lag an der Einstellung Hesekiels zu seinem Auftrag. Er war dankbar dafür, Jehovas Prophet zu sein.

4:1-17 — Hat Hesekiel die bevorstehende Belagerung Jerusalems wirklich schauspielerisch dargestellt?
Aus der Bitte Hesekiels, anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen, und aus Jehovas Zugeständnis dahin gehend ist ersichtlich, dass der Prophet die Begebenheit wirklich schauspielerisch darstellte. Für die 390 Jahre der Vergehungen des Zehnstämmereichs — von 997 v. u. Z., der Gründung der Nation, bis zur Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. — legte er sich auf die linke Seite. Für die 40 Jahre, die Juda gesündigt hatte — von 647 v. u. Z., als Jeremia zum Propheten ernannt wurde, bis 607 v. u. Z. —, legte sich Hesekiel auf die rechte Seite. Während der ganzen Zeit von 430 Tagen lebte Hesekiel von einer spärlichen Ration an Nahrung und Wasser, wodurch er prophetisch anzeigte, dass während der Belagerung Jerusalems Hunger herrschen würde.

5:1-3 — Was bedeutete der an Hesekiel gerichtete Auftrag, von dem Teil Haare, den er in den Wind streuen sollte, einige wenige zu nehmen und in seine Rocksäume einzuwickeln?
Das sollte anzeigen, dass ein Überrest nach Juda heimkehren würde, um nach der 70-jährigen Verwüstung die wahre Anbetung wieder aufzunehmen (Hesekiel 11:17-20).

17:1-24 — Wer sind die beiden großen Adler, wie werden die jungen Schösslinge einer Zeder abgerissen und wer ist der ‘zarte Schössling’, der von Jehova verpflanzt wird?
Die beiden Adler stellen die Herrscher von Babylon und Ägypten dar. Der erste Adler kommt zum Wipfel der Zeder, also zu dem Herrscher, der in der königlichen Linie Davids regiert. Dieser Adler reißt die Spitze der jungen Schösslinge ab, indem er König Jojachin von Juda durch Zedekia ersetzt. Trotz seines Treuegelübdes wendet sich Zedekia an den anderen Adler um Hilfe, den Herrscher von Ägypten, doch ohne Erfolg. Zedekia wird gefangen genommen werden und in Babylon sterben. Jehova wird ebenfalls ‘einen zarten Schössling’ abpflücken, den messianischen König. Dieser wird „auf einen hohen und erhabenen Berg“ verpflanzt, auf den himmlischen Berg Zion, wo er „zu einer majestätischen Zeder“ wird, was sich auf die Erde wirklich segensreich auswirken wird (Offenbarung 14:1).

 

Lehren für uns:

2:6-8; 3:8, 9, 18-21. Wir sollten uns von bösen Menschen weder einschüchtern lassen noch uns davon zurückhalten, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, durch die sie gewarnt werden. Bei Gleichgültigkeit oder Gegnerschaft müssen wir die Härte eines Diamanten aufweisen. Wir sollten jedoch darauf achten, andere nicht hart, gefühllos oder rücksichtslos zu behandeln. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er predigte, und wir sollten ihn darin nachahmen (Matthäus 9:36).

3:15. Nachdem Hesekiel seinen Auftrag erhalten hatte, wohnte er in Tel-Abib. ‘Sieben Tage lang war er betäubt’, weil er die Botschaft, die er verkünden sollte, erst mal erfassen musste. Sollten wir uns nicht auch die Zeit nehmen, eifrig zu studieren und nachzusinnen, damit wir tiefe Gedanken der Bibel verstehen?

4:1 bis 5:4. Es gehörte Demut und Mut dazu, die beiden prophetischen Handlungen pantomimisch darzustellen. Auch wir sollten, so wie Hesekiel, an irgendwelche von Gott übertragene Aufgaben mutig herangehen und sie demütig ausführen.

7:4, 9; 8:18; 9:5, 10. Es braucht uns um diejenigen, über die Gott sein Strafgericht bringt, nicht leidtun und sie verdienen auch keinerlei Mitleid.

7:19. Wenn Jehova sein Urteil an diesem System der Dinge vollstreckt, wird Geld von keinerlei Nutzen sein.

8:5-18. Abtrünnigkeit führt zu geistigem Ruin. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“ (Sprüche 11:9). Es zeugt von Weisheit, wenn wir den Gedanken, man könne Abtrünnigen ruhig mal zuhören, sofort verbannen.

9:3-6. Das Kennzeichen zu empfangen — nämlich den Beweis, dass wir Gott hingegebene, getaufte Diener Gottes sind und eine christliche Persönlichkeit haben — ist fürs Überleben der ‘großen Drangsal’ unbedingt notwendig (Matthäus 24:21). Gesalbte Christen, dargestellt durch den Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs, gehen in dem Kennzeichnungswerk führend voran, indem sie das Königreich verkündigen und Jünger machen. Möchten wir unser Kennzeichen behalten, müssen wir sie in diesem Werk eifrig unterstützen.

12:26-28. Hesekiel sollte zu denen, die sich über seine Botschaft lustig machten, sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben hinsichtlich irgendwelcher Worte von [Jehova].“ Bevor Jehova mit diesem System der Dinge aufräumt, müssen wir alles daransetzen, um anderen zu helfen, auf Jehova zu vertrauen.

14:12-23. Wir tragen selbst die Verantwortung dafür, ob wir gerettet werden oder nicht. Das kann niemand für uns tun (Römer 14:12).

18:1-29. Wir müssen die Konsequenzen für das, was wir tun, selbst tragen.

 

„IN TRÜMMER, TRÜMMER, TRÜMMER WERDE ICH ES LEGEN“
(Hesekiel 20:1 bis 24:27)

Im siebten Jahr der Gefangenschaft, im Jahr 611 v. u. Z., kommen einige ältere Israeliten zu Hesekiel, „um Jehova zu befragen“. Sie bekommen die lange Geschichte der Rebellion Israels zu hören und werden davor gewarnt, dass ‘Jehova sein Schwert ziehen wird’, und zwar gegen sie (Hesekiel 20:1; 21:3). Jehova wendet sich dann an den Vorsteher Israels (Zedekia) und sagt: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Das Niedrige erhöhe, und den Hohen erniedrige. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat [Jesus Christus], und ihm will ich es geben“ (Hesekiel 21:26, 27).

Jerusalem wird wegen seiner Vergehungen angeklagt. Die Schuld Oholas (Israel) und Oholibas (Juda) wird offen dargelegt. Jehova gab Ohola bereits „in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens“ (Hesekiel 23:9). Die Verwüstung Oholibas steht bevor. Im Jahr 609 v. u. Z. beginnt die 18-monatige Belagerung Jerusalems. Wenn die Stadt schließlich eingenommen ist, werden die Juden zu sehr bestürzt sein, als dass sie trauern könnten. Hesekiel soll den Exilanten nichts von der Botschaft Gottes erzählen, bis er einen Bericht von ‘dem Entronnenen’ über die Zerstörung der Stadt erhält (Hesekiel 24:26, 27).

 

Antworten auf biblische Fragen:

21:3 — Was ist das „Schwert“, das Jehova aus seiner Scheide zieht?
Das „Schwert“, das Jehova benutzt, um sein Urteil an Jerusalem und Juda zu vollstrecken, bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar und auf seine Armee. Es könnte auch mächtige Geistgeschöpfe des himmlischen Teils der Organisation Gottes einschließen.

24:6-14 — Was stellt der Rost im Kochtopf dar?
Das belagerte Jerusalem wird als Kochtopf mit weiter Öffnung dargestellt. Der Rost darin veranschaulicht die Verderbtheit der Stadt — die Unreinheit, die Zügellosigkeit und das Blutvergießen, wofür Jerusalem verantwortlich ist. Die Unreinheit ist dermaßen groß, dass sich der Rost selbst dann nicht löst, wenn man den leeren Topf auf Kohlen stellt und stark erhitzt.

Lehren für uns:

20:1, 49. Die Reaktion der älteren Männer Israels zeigt, dass sie Hesekiels Worte mit Skepsis aufnahmen. Wir wollen niemals göttlichen Warnungen gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.

21:18-22. Wenn auch Nebukadnezar sich auf seine Wahrsager verließ, so war es Jehova, der dafür sorgte, dass der heidnische Herrscher gegen Jerusalem vorging. Das zeigt, dass selbst Dämonen Jehovas Urteilsvollstrecker nicht davon abhalten können, das auszuführen, was Jehova sich unabänderlich vorgenommen hat.

22:6-16. Jehova verabscheut Verleumdung, zügellosen Wandel, Machtmissbrauch und Bestechung. Wir sollten fest entschlossen sein, ein solches Fehlverhalten zu vermeiden.

23:5-49. Die politischen Bündnisse Israels und Judas führten dazu, dass sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten annahmen. Wir sollten uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4).

 

Eine Botschaft, die lebendig ist und Macht ausübt

Können wir aus den ersten 24 Kapiteln des Bibelbuchs Hesekiel nicht vieles lernen? Die darin enthaltenen Grundsätze zeigen, wie wir uns Gottes Missfallen zuziehen können, wie er uns Barmherzigkeit erweisen kann und warum wir böse Menschen warnen sollten. Die Prophezeiung in Bezug auf die Zerstörung Jerusalems stellt Jehova ganz deutlich als einen Gott dar, ‘der sein Volk Dinge hören lässt, bevor sie zu sprießen beginnen’ (Jesaja 42:9).

Prophezeiungen wie die in Hesekiel 17:22-24 und 21:26, 27 waren eine Vorschau auf die Errichtung des messianischen Königreichs im Himmel. Und bald wird diese Regierung dafür sorgen, dass Gottes Wille hier auf der Erde getan wird (Matthäus 6:9, 10). Voller Glauben und Überzeugung können wir uns auf die Segnungen des Königreichs freuen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte 2. Chronika

WT 01.12.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 2. Chronika

DAS Bibelbuch 2. Chronika beginnt in der Herrschaftszeit König Salomos in Israel. Es endet mit den Worten des persischen Königs Cyrus an die Exiljuden in Babylonien: „[Jehova] selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf [nach Jerusalem]“ (2. Chronika 36:23). Das Buch wurde von dem Priester Esra 460 v. u. Z. fertig gestellt und deckt einen Zeitraum von 500 Jahren ab — von 1037 v. u. Z. bis 537 v. u. Z.

Durch den Erlass des Cyrus können die Juden nach Jerusalem zurückkehren und dort die Anbetung Jehovas wieder einführen. Doch die langen Jahre in der Babylonischen Gefangenschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Die zurückgekehrten Juden sind mit der Geschichte ihres Volkes nicht gut vertraut. Das Buch 2. Chronika gibt ihnen einen Überblick über die Ereignisse unter der Herrschaft der Könige aus der Linie Davids. Der Bericht ist auch für uns von Interesse, weil er zeigt, wie Gehorsam gegenüber dem wahren Gott Segen einbringt und wozu Ungehorsam ihm gegenüber führt.

 

EIN KÖNIG BAUT JEHOVA EIN HAUS
(2. Chronika 1:1 bis 9:31)

Jehova erfüllt die Herzensbitte König Salomos nach Weisheit und Erkenntnis und schenkt ihm dazu Reichtum und Ehre. Der König baut Jehova in Jerusalem ein prächtiges Haus, und das Volk ist „freudig und von Herzen wohlgemut“ (2. Chronika 7:10). Salomo ist schließlich „größer an Reichtum und Weisheit als alle anderen Könige der Erde“ (2. Chronika 9:22).

Nach 40-jähriger Herrschaft über Israel ‘legt sich Salomo zu seinen Vorvätern, und Rehabeam, sein Sohn, beginnt an seiner statt zu regieren’ (2. Chronika 9:31). Esra schreibt nichts darüber, dass Salomo von der wahren Anbetung abgewichen ist. Als einzig Negatives über den König berichtet er, dass er sich viele Pferde aus Ägypten besorgte und die Tochter Pharaos heiratete. Der Chronist schildert den Bericht somit aus einer positiven Warte.

Antworten auf biblische Fragen:

2:14 — Warum wird hier etwas anderes über die Abstammung des Kunsthandwerkers Hiram gesagt als in 1. Könige 7:14?
Die Mutter Hirams hatte jemand vom Stamm Naphtali geheiratet, deshalb heißt es in 1. Könige, sie sei eine ‘verwitwete Frau vom Stamm Naphtali’. Sie selbst kam jedoch vom Stamm Dan. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie jemand aus Tyrus und Hiram war ihr gemeinsames Kind.

2:18; 8:10 — Hier heißt es, die Gesamtzahl der Bevollmächtigten, die als Aufseher beziehungsweise Vormänner über alle Arbeiter fungierten, sei 3 600 plus 250 gewesen; in 1. Könige 5:16 und 9:23 heißt es dagegen, es seien 3 300 plus 550 gewesen. Warum der Unterschied?
Das hängt wohl davon ab, nach welchen Kriterien die Bevollmächtigten unterteilt wurden. In 2. Chronika wird möglicherweise zwischen 3 600 nichtisraelitischen und 250 israelitischen Bevollmächtigten unterschieden, wohingegen in 1. Könige zwischen 3 300 Vormännern und 550 obersten Bevollmächtigten unterschieden wird. Insgesamt sind es jedoch in beiden Fällen 3 850 Bevollmächtigte.

4:2-4 — Warum stand das gegossene Meer auf Stieren?
In der Bibel sind Stiere ein Sinnbild der Kraft (Hesekiel 1:10; Offenbarung 4:6, 7). Die Stiere waren als Symbol sehr passend gewählt, denn die 12 Kupferstiere trugen das etwa 27 Tonnen schwere „Meer“. Die Anfertigung der Stiere verletzte in keiner Weise das zweite Gebot, nach dem das Anfertigen von Bildnissen zu Anbetungszwecken untersagt war (2. Mose 20:4, 5).

4:5 — Wie groß war das Fassungsvermögen des gegossenen Meeres?
Komplett gefüllt konnte das Meer dreitausend Bath-Maß oder rund 66 000 Liter fassen. Gewöhnlich wurde es jedoch nur zu zwei Dritteln gefüllt. Deshalb heißt es in 1. Könige 7:26 über das gegossene Meer: „Zweitausend Bath-Maß [44 000 Liter] fasste es gewöhnlich.“

5:4, 5, 10 — Welche Gegenstände, die ursprünglich zur Stiftshütte gehörten, kamen in Salomos Tempel?
Der einzige Gegenstand, der ursprünglich im Zelt der Zusammenkunft stand und dann in Salomos Tempel überführt wurde, war die Bundeslade. Nach dem Tempelbau kam die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem und wurde offensichtlich dort untergebracht (2. Chronika 1:3, 4).

Lehren für uns:

1:11, 12. König Salomos Bitte zeigte Jehova, dass es ihm am Herzen lag, Weisheit und Erkenntnis zu erlangen. Unsere Gebete zu Gott verraten tatsächlich, was uns am Herzen liegt. Wir tun gut daran, den Inhalt unserer Gebete zu überdenken.

6:4. Tief empfundene Wertschätzung für Jehovas liebende Güte sollte uns dazu bewegen, Jehova zu segnen, das heißt ihn voller Zuneigung und Dankbarkeit zu preisen.

6:18-21. Kein Gebäude kann Gott fassen. Dennoch sollte der Tempel als Zentrum der Anbetung Jehovas dienen. Auch die Königreichssäle der Zeugen Jehovas heute sind Zentren der wahren Anbetung für die Öffentlichkeit.

6:19, 22, 32. Jehova war für jeden da — für den König bis hin zum Kleinsten in der Nation, auch für den Ausländer, der sich in aller Aufrichtigkeit an ihn wandte (Psalm 65:2).

 

THRONFOLGE DER KÖNIGE AUS DER LINIE DAVIDS
(2. Chronika 10:1 bis 36:23)

Das Königreich Israel wird in zwei Reiche gespalten — das Zehnstämmereich im Norden und das Zweistämmereich Juda und Benjamin im Süden. Für die Priester und Leviten in ganz Israel ist die Treue gegenüber dem Königreichsbund wichtiger als nationale Interessen und sie stellen sich auf die Seite von Salomos Sohn Rehabeam. Gerade einmal 30 Jahre nach Beendigung des Tempelbaus werden alle Schätze aus dem Tempel geraubt.

Von den 19 Königen nach Rehabeam sind fünf treu, drei fangen gut an, werden dann aber untreu, und einer ändert seinen falschen Kurs. Alle anderen Herrscher tun, was böse ist in Jehovas Augen. Besonders hervorgehoben werden die Handlungen der fünf Könige, die fest auf Jehova vertrauen. Die Berichte über Hiskia, der die Tempeldienste wiederbelebte, und über Josia, der ein großes Passahfest organisierte, müssen für die Juden, denen wirklich an der Wiedereinführung der Anbetung Jehovas in Jerusalem gelegen war, ein enormer Ansporn gewesen sein.

Antworten auf biblische Fragen:

13:5 — Was ist unter einem „Salzbund“ zu verstehen?
Da Salz haltbar macht, wurde es ein Symbol für Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit. Ein „Salzbund“ steht somit für eine verbindliche Abmachung.

14:2-5; 15:17 — Beseitigte König Asa alle Höhen?
Offensichtlich nicht. Vielleicht entfernte er nur die Höhen, auf denen falsche Götter angebetet wurden, aber nicht die Höhen, auf denen man Jehova anbetete. Oder es könnte sein, dass einige Höhen in einer späteren Phase der Regierung Asas wieder eingeführt wurden. Diese Höhen wurden dann unter der Herrschaft seines Sohnes Josaphat entfernt, allerdings auch hier nicht vollständig (2. Chronika 17:5, 6; 20:31-33).

15:9; 34:6 — Wie stand der Stamm Simeon zur Teilung des Königreiches Israel?
Der Stamm Simeon hatte als Erbe verschiedene Enklaven in Juda erhalten, deshalb lag sein Stammesgebiet geographisch gesehen innerhalb des Königreiches Juda und Benjamin (Josua 19:1). In religiöser und politischer Hinsicht identifizierte sich der Stamm jedoch mit dem Nordreich (1. Könige 11:30-33; 12:20-24). Aus diesem Grund wurde Simeon zum Zehnstämmereich gezählt.

16:13, 14 — Wurde Asa eingeäschert?
Nein, bei dem „außergewöhnlich großen Bestattungsbrand“ handelte es sich nicht um die Einäscherung Asas, sondern um das Verbrennen von Gewürzen. (Siehe Studienbibel, Fußnote.)

35:3 — Von wo holte Josia die heilige Bundeslade in den Tempel zurück?
Die Bibel sagt nichts darüber, ob die Bundeslade zuvor von einem der schlechten Könige weggebracht worden war oder ob Josia sie wegen der umfassenden Reparaturarbeiten im Tempel sicherheitshalber ausgelagert hatte. Die Aussage, dass Josia die Bundeslade in den Tempel zurückbringen ließ, ist die einzige geschichtliche Bezugnahme auf die Bundeslade nach der Zeit Salomos.

Lehren für uns:

13:13-18; 14:11, 12; 32:9-23. Hier lernen wir auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, sich auf Jehova zu stützen!

16:1-5, 7; 18:1-3, 28-32; 21:4-6; 22:10-12; 28:16-22. Sich mit Menschen zusammenzutun oder zu verbünden, die nicht zum Volk Jehovas gehören und nicht an Jehova glauben, hat tragische Folgen. Es ist nur klug, wenn wir uns nicht unnötig mit der Welt einlassen (Johannes 17:14, 16; Jakobus 4:4).

16:7-12; 26:16-21; 32:25, 26. Hochmut war schuld daran, dass König Asa in seinen letzten Lebensjahren Böses tat. Hochmut führte auch zu Usijas Untergang. Und vielleicht war es auch Stolz, der Hiskia dazu bewog, unklug zu handeln und den Gesandten aus Babylon seine Schätze zu zeigen (Jesaja 39:1-7). „Stolz geht einem Sturz voraus“, sagt die Bibel warnend, „und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18).

16:9. Jehova hilft allen, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist, und es ist ihm ein dringendes Anliegen, seine Kraft für sie einzusetzen.

18:12, 13, 23, 24, 27. Wir sollten über Jehova und über alles, was er vorhat, genauso mutig und offen sprechen wie Michaja.

19:1-3. Jehova sucht das Gute in uns, auch wenn wir ihm Grund geben, zornig über uns zu sein.

20:1-28. Wir können davon überzeugt sein, dass sich Jehova von uns finden lässt, wenn wir demütig bei ihm Anleitung suchen (Sprüche 15:29).

20:17. Um die ‘Rettung Jehovas zu sehen’, müssen wir uns als aktive Unterstützer des Königreiches Gottes ‘hinstellen’. Wir dürfen Angelegenheiten nicht selbst in die Hand nehmen, sondern sollten ‘stehen bleiben’ und Jehova blind vertrauen.

24:17-19; 25:14. Sowohl für Joas als auch für seinen Sohn Amazja wurde der Götzendienst zur Falle. Auch heute kann von Götzendienst eine starke Anziehungskraft ausgehen, vor allem wenn er sich im Gewand der Habsucht oder des Nationalismus verkleidet zeigt (Kolosser 3:5; Offenbarung 13:4).

32:6, 7. Wir müssen ebenfalls mutig und stark sein und für unseren geistigen Krieg die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ anlegen und weiterkämpfen (Epheser 6:11-18).

33:2-9, 12, 13, 15, 16. Echte Reue zeigt sich, wenn jemand ein falsches Verhalten aufgibt und entschlossen und bemüht ist, das Richtige zu tun. Wenn diese echte Reue vorhanden ist, kann Jehova sogar zu jemandem, der so böse war wie König Manasse, barmherzig sein.

34:1-3. Negative Umstände oder Erlebnisse in der Kindheit hindern uns nicht zwangsläufig daran, Gott kennen zu lernen und ihm zu dienen. Als Josia noch klein war, hatte eventuell sein Reue empfindender Großvater Manasse etwas positiven Einfluss auf ihn. Welcherlei positive Impulse auch immer auf Josia eingewirkt haben mögen, sie brachten irgendwann schließlich Gutes hervor. Das kann auch bei uns der Fall sein.

36:15-17. Jehova ist mitfühlend und geduldig. Doch sein Mitgefühl und seine Geduld sind nicht grenzenlos. Wer überleben möchte, wenn Jehova diesem bösen System der Dinge ein Ende setzt, muss auf das Königreichspredigtwerk gut reagieren.

36:17, 22, 23. Jehovas Wort stellt sich immer als wahr heraus (1. Könige 9:7, 8; Jeremia 25:9-11).

 

Ein Buch, das einen zum Handeln motiviert

„Josia [entfernte] all die Abscheulichkeiten aus all den Ländern, die den Söhnen Israels gehörten“, liest man in 2. Chronika 34:33, „und er veranlasste alle, die sich in Israel vorfanden, den Dienst aufzunehmen, um Jehova, ihrem Gott, zu dienen.“ Was motivierte Josia dazu? Als der Sekretär Schaphan König Josia das gerade entdeckte Buch des Gesetzes Jehovas brachte, ließ es sich der König vorlesen. Davon war er so berührt, dass er sich sein Leben lang mit großem Engagement für die reine Anbetung einsetzte.

Wenn wir Gottes Wort lesen und das, was wir lesen, gründlich durchdenken, kann uns das tief berühren. Hat uns der Bericht über die Könige aus der Linie Davids nicht angespornt, uns an denen, die auf Jehova vertraut haben, ein Beispiel zu nehmen und es nicht denen gleichzutun, die das nicht getan haben? Das Buch 2. Chronika stimuliert uns zu absoluter Treue und ausschließlicher Ergebenheit gegenüber dem wahren Gott. Seine Botschaft ist ohne Frage lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu 1. Chronika

WT 01.10.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Chronika

UNGEFÄHR 77 Jahre sind vergangen, seit die Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft in ihr Heimatland zurückgekehrt sind. Der unter Statthalter Serubbabel wieder aufgebaute Tempel steht bereits 55 Jahre. Hauptgrund für die Rückkehr der Juden ist die Wiederherstellung der wahren Anbetung in Jerusalem gewesen. Doch dem Volk fehlt der Eifer für die Anbetung Jehovas. Es benötigt dringend Ansporn, und ebendiesen Ansporn gibt das erste Buch der Chronika.

Neben den Geschlechtsregistern enthält es eine Abhandlung über die rund 40 Jahre vom Tod König Sauls bis zum Tod König Davids. Das Buch wurde wohl im Jahr 460 v. u. Z. von dem Priester Esra geschrieben. Für uns ist es von Interesse, weil es uns Einblick gibt in die Anbetung, wie sie im Tempel praktiziert wurde, und Einzelheiten über die Abstammungslinie des Messias nennt. Als Teil des inspirierten Wortes Gottes stärkt die Botschaft dieses Buches unseren Glauben und erweitert unser Bibelverständnis (Hebräer 4:12).

 

EINE BEDEUTSAME AUFLISTUNG VON NAMEN
(1. Chronika 1:1 bis 9:44)

Die detaillierten Geschlechtsregister, die Esra zusammenstellt, sind aus mindestens drei Gründen nötig: um sicherzustellen, dass nur befugte Personen in der Priesterschaft dienen; um die Stammeserbteile zu bestimmen und um die zum Messias führende Geschlechtslinie festzuhalten. Die genealogischen Aufzeichnungen sind für die Juden ein Bindeglied zu ihrer Vergangenheit und gehen zurück bis zum allerersten Menschen. Von Adam bis Noah sind es zehn Generationen und bis Abraham erneut zehn Generationen. Nach der Auflistung der Söhne Ismaels sowie der Söhne Keturas (der Nebenfrau Abrahams) und der Söhne Esaus konzentriert sich der Bericht auf die Nachkommen der 12 Söhne Israels (1. Chronika 2:1).

Über die Nachkommen Judas wird besonders ausführlich berichtet, weil sie die Linie zu König David bilden. Von Abraham bis David sind es vierzehn Generationen und bis zur Wegführung nach Babylon wiederum vierzehn (1. Chronika 1:27, 34; 2:1-15; 3:1-17; Matthäus 1:17). Anschließend listet Esra die Nachkommen der Stämme östlich des Jordan auf; danach die Geschlechterfolge der Söhne Levis (1. Chronika 5:1-24; 6:1). Schließlich folgt eine Zusammenfassung des Stammbaums einiger Stämme westlich des Jordan, außerdem eine ausführliche Abstammungslinie von Benjamin ausgehend (1. Chronika 8:1). Auch die Namen der ersten Einwohner Jerusalems nach der Babylonischen Gefangenschaft werden aufgeführt (1. Chronika 9:1-16).

Antworten auf biblische Fragen:

1:18 — Wer war der Vater von Schelach: Kainan oder Arpachschad? (Lukas 3:35, 36).
Der Vater von Schelach war Arpachschad (1. Mose 10:24; 11:12). Das Wort „Kainan“ in Lukas 3:36 ist wahrscheinlich eine Textverderbnis des Wortes „Chaldäer“. In diesem Fall könnte der Text ursprünglich gelautet haben: „Sohn des Chaldäers Arpachschad“. Oder die Namen Kainan und Arpachschad beziehen sich einfach auf ein und dieselbe Person. Interessant ist, dass die Formulierung „Sohn des Kainan“ in einigen Handschriften fehlt (Lukas 3:36, Fußnote).

2:15 — War David der siebte Sohn Isais?
Nein. Isai hatte acht Söhne, und David war der jüngste (1. Samuel 16:10, 11; 17:12). Einer der Söhne Isais starb offensichtlich kinderlos. Da er für die genealogischen Aufzeichnungen nicht weiter von Bedeutung war, ließ Esra ihn weg.

3:17 — Warum wird Schealtiel, der Sohn Jechonjas, in Lukas 3:27 als der Sohn Neris bezeichnet?
Der Vater von Schealtiel war Jechonja. Doch offensichtlich heiratete Schealtiel die Tochter Neris und wurde so dessen Schwiegersohn. Lukas bezeichnete Schealtiel deshalb als Neris Sohn, genauso wie er Joseph den Sohn Helis nannte, obwohl Heli eigentlich der Vater Marias war (Lukas 3:23).

3:17-19 — Wie waren Serubbabel, Pedaja und Schealtiel miteinander verwandt?
Serubbabel war ein Sohn Pedajas. Pedaja war ein Bruder Schealtiels. Doch manchmal bezeichnet die Bibel Serubbabel als den Sohn Schealtiels (Matthäus 1:12; Lukas 3:27). Es könnte sein, dass Pedaja gestorben war und daher Schealtiel Serubbabel aufzog. Eine andere Möglichkeit ist, dass Schealtiel kinderlos starb, Pedaja die Schwagerehe mit dessen Frau einging und Serubbabel der erste Sohn war, der aus dieser Ehe hervorging (5. Mose 25:5-10).

5:1, 2 — Was bedeutete es für Joseph, das Erstgeburtsrecht zu erhalten?
Dadurch bekam Joseph einen doppelten Anteil des Erbes (5. Mose 21:17). Er wurde also Vater zweier Stämme — Ephraim und Manasse. Die anderen Söhne Israels wurden dagegen jeweils nur Vater von einem Stamm.

Lehren für uns:

1:1 bis 9:44. Die Geschlechtsregister handeln von Menschen, die wirklich gelebt haben; das beweist, dass die gesamte wahre Anbetung nicht auf unwahren Erzählungen, sondern auf Tatsachen beruht.

4:9, 10. Jehova erhörte das innige Gebet von Jabez, der um eine friedliche Erweiterung seines Gebietes bat, damit mehr gottesfürchtige Menschen darin wohnen könnten. Wir sollten ebenfalls von Herzen um Mehrung bitten und uns eifrig im Predigtwerk einsetzen.

5:10, 18-22. Zur Zeit König Sauls besiegten die Stämme östlich des Jordan die Hagriter, obwohl die Hagriter in der Übermacht waren — sie waren mehr als doppelt so viele. Diese Stämme siegten, weil ihre tapferen Männer auf Jehova vertrauten und bei ihm Hilfe suchten. Setzen auch wir in unserem geistigen Krieg gegen eine ungeheure Übermacht unser ganzes Vertrauen auf Jehova (Epheser 6:10-17).

9:26, 27. Die levitischen Torhüter hatten ein besonderes Vertrauensamt inne. Sie besaßen die Schlüssel zu den Eingängen der heiligen Tempelbezirke. Sie waren vertrauenswürdig und öffneten die Tore zuverlässig Tag für Tag. Wir sind mit der Verantwortung betraut worden, auf die Menschen in unserem Gebiet zuzugehen und ihnen zu helfen, Jehova anzubeten. Sollten wir nicht ebenfalls so zuverlässig und vertrauenswürdig sein wie die levitischen Torhüter?

 

DAVID HERRSCHT ALS KÖNIG
(1. Chronika 10:1 bis 29:30)

Der Bericht beginnt damit, dass König Saul und drei seiner Söhne in der Schlacht gegen die Philister auf dem Berg Gilboa sterben. David, der Sohn Isais, wird König des Stammes Juda. Männer aus allen Stämmen kommen nach Hebron und machen David zum König über ganz Israel (1. Chronika 11:1-3). Kurz danach nimmt er Jerusalem ein. Später bringen die Israeliten die Bundeslade nach Jerusalem, und zwar ‘unter Jubelgeschrei und mit Hörnerklang, wobei sie auf Saiteninstrumenten und Harfen laut spielen’ (1. Chronika 15:28).

David äußert den Wunsch, für den wahren Gott ein Haus zu bauen. Dieses Privileg ist entsprechend dem Willen Jehovas allerdings Salomo vorbehalten. Jehova schließt mit David jedoch einen Bund für ein Königreich. David führt seinen Feldzug gegen Israels Feinde weiter und Jehova schenkt ihm einen Sieg nach dem anderen. Eine unerlaubte Volkszählung fordert 70 000 Todesopfer. Auf Anweisung eines Engels hin kauft David von Ornan, dem Jebusiter, eine Dreschtenne und baut dort einen Altar für Jehova. David trifft „eine große Menge Vorbereitungen“ für ein ‘überaus großartiges’ Haus, das Jehova an diesem Standort gebaut werden soll (1. Chronika 22:5). Er organisiert die Levitendienste, die in keinem anderen Bibelbuch so ausführlich beschrieben werden wie in 1. Chronika. Der König und das Volk spenden großzügig für den Tempel. Nach 40-jähriger Regentschaft stirbt David, ‘mit Tagen, Reichtum und Ehre gesättigt; und Salomo, sein Sohn, beginnt an seiner Statt zu regieren’ (1. Chronika 29:28).

Antworten auf biblische Fragen:

11:11 — Warum wird hier von 300 Erschlagenen gesprochen und nicht von 800 wie im Parallelbericht in 2. Samuel 23:8?
Jaschobeam oder Joscheb-Baschebeth gehörte zu den drei stärksten Männern Davids und war ihr Haupt. Die anderen beiden hießen Eleasar und Schamma (2. Samuel 23:8-11). Der Grund für den Unterschied in den beiden Berichten könnte sein, dass es sich um zwei verschiedene Taten desselben Mannes handelt.

11:20, 21 — Welchen Rang hatte Abischai im Vergleich zu den drei stärksten Männern Davids?
Abischai gehörte nicht zu den drei stärksten Männern im Dienst Davids. Doch wie es in 2. Samuel 23:18, 19 heißt, war er der Oberste und Ausgezeichnetste von 30 Kriegsmännern. Sein Ruf glich dem der drei stärksten Männer, weil er eine ähnlich ruhmreiche Tat vollbrachte wie Jaschobeam.

12:8 — Was ist damit gemeint, dass die Gesichter der kämpfenden Gaditer wie „Angesichter von Löwen“ waren?
Diese tapferen Männer kämpften in der Wildnis an Davids Seite. In dieser Zeit war ihr Haar sehr gewachsen und glich einer Löwenmähne.

13:5 — Was ist der „Strom Ägyptens“?
Manche denken, dass damit ein Nebenfluss des Nil gemeint ist. Im Allgemeinen verbindet man den Begriff jedoch mit dem „Wildbachtal Ägyptens“ — eine lange Schlucht, die die Südwestgrenze des Landes der Verheißung bildete (4. Mose 34:2, 5; 1. Mose 15:18).

16:30 — Was bedeutet es, sich wegen Jehova ‘vor Schmerzen zu winden’?
Das Wort „Schmerzen“ ist hier im übertragenen Sinn zu verstehen und bezieht sich auf große Ehrfurcht und Hochachtung vor Jehova.

16:1, 37-40; 21:29, 30; 22:19 — Was war mit der Bundeslade und der Stiftshütte bis zur Beendigung des Tempelbaus?
Viele Jahre lang war die Bundeslade nicht in der Stiftshütte gewesen; dann brachte sie David nach Jerusalem, wo sie in ein Zelt gestellt wurde, das David eigens dafür aufgeschlagen hatte. In diesem Zelt blieb sie auch stehen. Die Stiftshütte befand sich in Gibeon, wo der Hohe Priester Zadok und seine Brüder die vom Gesetz vorgeschriebenen Opfer darbrachten. Das blieb so, bis der Tempel in Jerusalem fertig gebaut war. Dann wurde die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem gebracht und die Bundeslade in das Allerheiligste des Tempels gestellt (1. Könige 8:4, 6).

Lehren für uns:

13:11. Wir sollten uns bei Fehlschlägen nicht ärgern und Jehova die Schuld geben, sondern die Situation analysieren und überlegen, wieso es zu dem Fehlschlag kam. David hat das ohne Frage so gemacht. Er lernte aus seinem Fehler und konnte die Bundeslade später auf die richtige Weise nach Jerusalem bringen.

14:10, 13-16; 22:17-19. Wir sollten uns vor jedem Schritt, der sich auf unser Leben als Christ auswirkt, im Gebet an Jehova wenden und uns von ihm die Richtung weisen lassen.

16:23-29. Die Anbetung Jehovas sollte unsere größte Sorge im Leben sein.

18:3. Jehova hält alle seine Versprechen. Durch David löste er das Versprechen ein, Abrahams Samen das ganze Land Kanaan zu geben, das sich „von dem Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat“, erstreckte (1. Mose 15:18; 1. Chronika 13:5).

21:13-15. Jehova befahl dem Engel, die Plage zu beenden, denn er fühlt mit, wenn sein Volk leidet. Ja, „sehr viele sind seiner Erbarmungen“.

22:5, 9; 29:3-5, 14-16. David hatte zwar nicht den Auftrag erhalten, einen Tempel für Jehova zu bauen, aber er zeigte sich sehr großzügig. Wieso? Weil er sich bewusst war, dass er alles, was er erworben hatte, Jehovas Güte verdankte. Dankbarkeit sollte auch uns zu Großzügigkeit motivieren.

24:7-18. Die 24 priesterlichen Abteilungen, die David ins Leben rief, gab es auch, als Jehovas Engel Sacharja erschien und ihm die Geburt eines Sohnes — Johannes der Täufer — ankündigte. Sacharja gehörte zu der „Abteilung Abijas“ und war damals gerade an der Reihe, im Tempel zu dienen (Lukas 1:5, 8, 9). Die wahre Anbetung hat mit historischen Personen und nicht mit mythologischen Figuren zu tun. Unsere loyale Zusammenarbeit mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ im Rahmen der gut organisierten Anbetung Jehovas bringt uns auch heute Segen ein (Matthäus 24:45).

Jehova mit „einer Seele voller Lust“ dienen

In 1. Chronika geht es nicht nur um Geschlechtsregister. Das Bibelbuch erzählt außerdem davon, wie David die Bundeslade nach Jerusalem brachte, von seinen großen Siegen, von den Vorbereitungen für den Tempelbau und von der Einteilung der Priesterabteilungen für den Dienst im Tempel. Was Esra in 1. Chronika schriftlich festhielt, muss den Israeliten viel gegeben und ihren Eifer für Jehovas Anbetung im Tempel erneuert haben.

David ist ein großartiges Beispiel dafür, Jehovas Anbetung obenan zu stellen. Es ging ihm nicht um besondere Vorrechte, sondern er wollte nur Gottes Willen tun. Der Ansporn für uns: Folgen wir Davids Rat, Jehova „mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust“ zu dienen (1. Chronika 28:9).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu Jeremia

WT 15.03.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Jeremia

WIE schockiert müssen Jeremias Landsleute gewesen sein, als sie hörten, welche Katastrophen er ihnen ankündigte! Der herrliche Tempel — seit über drei Jahrhunderten ein Zentrum der wahren Anbetung — sollte völlig niedergebrannt werden. Die Stadt Jerusalem und das Land Juda würden veröden, ihre Bewohner als Gefangene weggeführt werden. Diese und andere Gerichtsbotschaften sind im zweitlängsten Buch der Bibel aufgezeichnet, im Buch Jeremia. Es berichtet auch von Jeremias persönlichen Erlebnissen während der 67 Jahre seines treuen Dienstes als Prophet. Der Inhalt des Buches ist nicht chronologisch angeordnet, sondern thematisch.

Welche Bedeutung hat das Buch Jeremia für uns? Seine erfüllten Prophezeiungen vertiefen unseren Glauben an Jehova als denjenigen, der seine Versprechen hält (Jesaja 55:10, 11). Das prophetische Wirken Jeremias und die Reaktion der Menschen auf seine Botschaft haben Parallelen in der Gegenwart (1. Korinther 10:11). Zudem unterstreicht der Bericht über Jehovas Handlungsweise mit seinem Volk die Eigenschaften Gottes und sollte uns sehr nachdenklich machen (Hebräer 4:12).

 

„ZWEIFACH SCHLECHTES HAT MEIN VOLK GETAN“
(Jeremia 1:1 bis 20:18)

Jeremia wird im 13. Regierungsjahr des judäischen Königs Josia als Prophet beauftragt, 40 Jahre vor der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. (Jeremia 1:1, 2). In den verbleibenden 18 Jahren der Regentschaft Josias stellen Jeremias Botschaften vor allem die Schlechtigkeit Judas bloß und verkündigen Jehovas Strafgericht. „Ich will Jerusalem zu Steinhaufen machen“, spricht Jehova, „und die Städte Judas werde ich zu einer wüsten Einöde machen, ohne Bewohner“ (Jeremia 9:11). Warum? „Denn zweifach Schlechtes hat mein Volk getan“ (Jeremia 2:13).

Die Botschaft besagt auch, dass ein reumütiger Überrest zurückkehren wird (Jeremia 3:14-18; 12:14, 15; 16:14-21). Dennoch wird der Überbringer der Botschaft nicht gut aufgenommen. „Der führende Beauftragte im Haus Jehovas“ schlägt Jeremia und legt ihn über Nacht in den Stock (Jeremia 20:1-3).

Antworten auf biblische Fragen:

1:11, 12 — Warum wird das Wachen Jehovas über sein Wort mit einem „Mandelbaumschössling“ in Verbindung gebracht?
Der Mandelbaum ist „einer der ersten blühenden Bäume im Frühling“ (Vers 11, Fußnote). Im übertragenen Sinn machte sich Jehova täglich früh auf und sandte seine Propheten, um sein Volk vor dem Gericht zu warnen, und er ‘wachte ständig’, bis es sich erfüllte (Jeremia 7:25).

2:10, 11 — Was war am Verhalten der untreuen Israeliten so ungewöhnlich?
Die heidnischen Nationen von Kittim im Westen bis nach Kedar im Osten wandten sich nicht nur ihren eigenen Gottheiten, sondern auch den Göttern anderer Nationen zu, doch die eigenen gänzlich gegen fremde Götter auszutauschen war völlig undenkbar. Die Israeliten dagegen verließen Jehova und tauschten die Herrlichkeit des lebendigen Gottes gegen leblose Götzen aus.

3:11-22; 11:10-12, 17 — Warum schloss Jeremia das Zehnstämmereich im Norden in seine Ankündigungen ein, obwohl Samaria schon 740 v. u. Z. gefallen war?
Weil die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. ein Ausdruck des Strafgerichts Jehovas nicht allein über Juda, sondern über die ganze Nation Israel war (Hesekiel 9:9, 10). Außerdem wurden die Interessen des Zehnstämmereiches selbst nach dessen Fall in Jerusalem vertreten, denn die Botschaft der Propheten Gottes bezog die Israeliten auch weiterhin mit ein.

4:3, 4 — Was bedeutet dieses Gebot?
Treulose Juden mussten sozusagen den Boden ihres Herzens vorbereiten, erweichen und reinigen. Sie mussten „die Vorhaut“ ihres Herzens entfernen, das heißt sich von unreinen Gedanken, Gefühlen und Beweggründen trennen (Jeremia 9:25, 26; Apostelgeschichte 7:51). Das erforderte eine Änderung der Lebensweise — nicht länger Schlechtes zu tun, sondern das, was Gottes Segen eintrug.

4:10; 15:18 — In welchem Sinn hat Jehova sein rebellisches Volk getäuscht?
Zur Zeit Jeremias gab es Propheten, die ‘in Falschheit prophezeiten’ (Jeremia 5:31; 20:6; 23:16, 17, 25-28, 32). Jehova hinderte sie nicht daran, irreführende Botschaften zu verkünden.

16:16 — In welchem Sinn sendet Jehova „nach vielen Fischern“ und „nach vielen Jägern“?
Damit könnte das Aussenden feindlicher Heere gemeint sein, die nach untreuen Juden suchten, an denen Jehova Gericht üben würde. Angesichts der Aussage in Jeremia 16:15 könnte der Vers jedoch auch auf die Suche nach den reumütigen Israeliten anspielen.

20:7 — Auf welche Weise gebrauchte Jehova seine Stärke gegen Jeremia und betörte ihn?
Jeremia überbrachte die Urteilssprüche Jehovas und wurde mit Gleichgültigkeit, Ablehnung und Verfolgung konfrontiert; vielleicht hatte er das Gefühl, am Ende seiner Kräfte zu sein. Doch Jehova ließ seine Stärke gegen solche Gefühle wirksam werden und gab Jeremia die Kraft, weiterzumachen. Somit betörte Jehova Jeremia, indem er ihn dazu gebrauchte, etwas zu vollbringen, was der Prophet sich selbst nicht zugetraut hätte.

Lehren für uns:

1:8. Manchmal befreit Jehova sein Volk aus Verfolgung, indem er vielleicht unvoreingenommene Richter auftreten lässt oder gegnerische Amtspersonen durch vernünftigere ersetzt. Auch gibt er seinen Dienern Kraft, auszuharren (1. Korinther 10:13).

2:13, 18. Die untreuen Israeliten taten zweifach Schlechtes. Sie verließen Jehova, den zuverlässigen Quell des Segens, der Leitung und des Schutzes. Und sie hieben sich sozusagen eigene Zisternen aus, indem sie versuchten, Militärbündnisse mit Ägypten und Assyrien einzugehen. Wer heute dem wahren Gott den Rücken kehrt, um sich menschlichen Philosophien, Theorien und weltlicher Politik zuzuwenden, tauscht „den Quell lebendigen Wassers“ gegen „zerbrochene Zisternen“ aus.

6:16. Jehova mahnte sein rebellisches Volk, innezuhalten, eine Selbstprüfung vorzunehmen und auf die „Pfade“ ihrer treuen Vorväter zurückzukehren. Sollten wir uns nicht ebenfalls von Zeit zu Zeit vergewissern, ob wir unseren Lebenswandel wirklich so führen, wie Jehova es möchte?

7:1-15. Lediglich auf den Tempel zu vertrauen, als gehe von diesem eine Art schützender Zauber aus, rettete die Juden nicht. Wir sollten durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen (2. Korinther 5:7).

15:16, 17. Wie Jeremia können auch wir gegen Entmutigung kämpfen. Freude am tiefgründigen Bibelstudium, Jehovas Namen im Predigtwerk zu preisen und schlechte Gesellschaft zu meiden ist uns dabei eine Hilfe.

17:1, 2. Jehova hatte wegen der Sünden des Volkes kein Gefallen an dessen Opfern. Sittliche Unreinheit macht unsere Opfer des Lobpreises unannehmbar.

17:5-8. Wir vertrauen Menschen und Institutionen nur in dem Maß, wie sie in Übereinstimmung mit Gottes Willen und göttlichen Grundsätzen handeln. Was beispielsweise Rettung, echten Frieden und Sicherheit betrifft, tun wir gut daran, allein auf Jehova zu vertrauen (Psalm 146:3).

20:8-11. Wir sollten niemals zulassen, dass Gleichgültigkeit, Widerstand oder Verfolgung uns daran hindern, eifrig das Königreich zu verkündigen (Jakobus 5:10, 11).

 

„BRINGT EUREN HALS UNTER DAS JOCH
DES KÖNIGS VON BABYLON“
(Jeremia 21:1 bis 51:64)

Jeremia verkündet nicht nur den letzten vier Königen von Juda Gerichtsbotschaften, sondern wendet sich auch gegen falsche Propheten, verantwortungslose Hirten und korrupte Priester. Mit Bezug auf den treuen Überrest — veranschaulicht durch gute Feigen — spricht Jehova: „Ich will mein Auge auf gute Weise auf sie richten“ (Jeremia 24:5, 6). Drei Prophezeiungen in Kapitel 25 fassen Gerichtsurteile zusammen, die in späteren Kapiteln näher erklärt werden.

Die Priester und die Propheten intrigieren gegen Jeremia, um ihn zu Tode zu bringen. Seine Botschaft lautet, dass sie dem König von Babylon dienen müssen. Zu König Zedekia sagt Jeremia: „Bringt euren Hals unter das Joch des Königs von Babylon“ (Jeremia 27:12). Doch „der Israel zerstreut, wird es selbst zusammenbringen“ (Jeremia 31:10). Die Rechabiter erhalten ein verdientes Versprechen. Jeremia wird „im Wachthof in Gewahrsam“ gesetzt (Jeremia 37:21). Jerusalem ist zerstört und die meisten seiner Bewohner gehen in Gefangenschaft. Unter den Zurückgebliebenen sind Jeremia und sein Schreiber Baruch. Entgegen Jeremias Warnung gehen diese verängstigten Menschen nach Ägypten. Die Kapitel 46 bis 51 enthalten die Aussprüche Jeremias gegen die Nationen.

Antworten auf biblische Fragen:

22:30 — Wurde durch diesen Erlass der Anspruch Jesu auf den Thron Davids aufgehoben? (Matthäus 1:1, 11).
Nein. Der Erlass hinderte die Nachkommen Jojachins daran, „auf dem Thron Davids zu sitzen . . . in Juda“. Jesus sollte vom Himmel aus regieren, nicht von einem Thron im Land Juda aus.

23:33 — Was ist „die Last Jehovas“?
Einerseits waren die gewichtigen Worte des Propheten über die Zerstörung Jerusalems für seine Landsleute eine Last. Andererseits wurde das unempfängliche Volk für Jehova zu solch einer Bürde, dass er es verwerfen würde. Entsprechend ist die biblische Botschaft über die kommende Vernichtung der Christenheit für diese eine Last, und diejenigen, die der Botschaft keine Beachtung schenken, sind für Gott eine Bürde.

31:33 — Wann ist Gottes Gesetz ins Herz geschrieben?
Man kann sagen, dass Gottes Gesetz in jemandes Herz geschrieben ist, wenn er den innigen Wunsch verspürt, Jehovas Willen zu tun.

32:10-15 — Warum wurde ein einziger Handel durch zwei Urkunden dokumentiert?
Den Inhalt der unversiegelten Urkunde konnte man einsehen. Bei Bedarf konnte das versiegelte Exemplar die Genauigkeit der offenen Urkunde bestätigen. Indem Jeremia sogar bei einem Geschäft mit einem Verwandten und Glaubensbruder vernünftige rechtliche Erfordernisse berücksichtigte, hinterließ er heutigen Christen ein gutes Beispiel.

33:23, 24 — Von welchen „beiden Familien“ ist hier die Rede?
Es handelt sich um die königliche Familie aus der Linie König Davids und um die priesterliche Familie der Nachkommen Aarons. Als Jerusalem und der Tempel Jehovas zerstört wurden, sah es so aus, als habe Jehova diese beiden Familien verworfen und würde weder länger ein Königtum über die Erde ausüben noch seine Anbetung wiederherstellen.

46:22 — Warum wird die Stimme Ägyptens mit der einer Schlange verglichen?
Das könnte sich auf einen zischenden Rückzug beziehen oder auf eine katastrophale nationale Demütigung. Die Analogie zeigt außerdem, wie wenig es den ägyptischen Pharaonen nutzte, auf ihrem Kopfschmuck eine Darstellung der „heiligen“ Schlange zu tragen, um den vermeintlichen Schutz der Schlangengöttin Uatchit zu erlangen.

Lehren für uns:

21:8, 9; 38:19. Den reuelosen Bewohnern Jerusalems, die eigentlich den Tod verdienten, gab Jehova sogar noch in letzter Minute eine Chance. Ja, „viele sind seiner Erbarmungen“ (2. Samuel 24:14; Psalm 119:156).

31:34. Wie tröstlich ist es, zu wissen, dass sich Jehova die Sünden derjenigen, denen er vergibt, weder in den Sinn zurückruft noch später gegen sie vorgeht.

38:7-13; 39:15-18. Jehova vergisst unseren treuen Dienst nicht, der einschließt, ‘den Heiligen zu dienen’ (Hebräer 6:10).

45:4, 5. Wie in den letzten Tagen Judas ist es auch in den „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge nicht an der Zeit, nach „großen Dingen“ zu suchen, wie Reichtum, Berühmtheit oder materielle Sicherheit (2. Timotheus 3:1; 1. Johannes 2:17).

 

JERUSALEM IN FLAMMEN
(Jeremia 52:1-34)

Es ist das Jahr 607 v. u. Z., das 11. Regierungsjahr König Zedekias. Seit 18 Monaten wird Jerusalem von Nebukadnezar, dem König von Babylon, belagert. Im 19. Regierungsjahr Nebukadnezars, am siebten Tag des fünften Monats, kommt Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Jerusalem (2. Könige 25:8). Möglicherweise erkundet er von seinem Lager vor der Stadtmauer aus die Situation und plant das weitere Vorgehen. Drei Tage später, am zehnten Tag des Monats, rückt er in Jerusalem ein und setzt die Stadt in Flammen (Jeremia 52:12, 13).

Jeremia liefert einen präzisen Bericht über den Fall Jerusalems. Seine Beschreibung ist die Basis für die Totenklage und die Wehklage, die in dichterischer Form das Bibelbuch Klagelieder bilden.

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Psalm 135 – 141 – diese Woche in der Schule zu lesen

Psalm 135

135 Preiset Jah!
Preist den Namen Jehovas,
Bringt Lobpreis dar, o Knechte Jehovas,
2 Ihr, die ihr im Haus Jehovas steht,
In den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes.

3 Preiset Jah, denn Jehova ist gut.
Spielt seinem Namen Melodien, denn es ist lieblich.

4 Denn Jah hat sich Jakob erwählt,
Israel zu seinem besonderen Eigentum.

5 Denn ich selbst weiß wohl, daß Jehova groß ist,
Und unser Herr ist mehr als alle [anderen] Götter.

6 Alles, was Jehova Lust hatte [zu tun], hat er getan
In den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und allen Wassertiefen.

7 Er läßt Dünste aufsteigen vom äußersten Ende der Erde her;
Er hat sogar Schleusen für den Regen gemacht;
Er bringt den Wind aus seinen Vorratshäusern hervor,
8 Er, der die Erstgeborenen Ägyptens niederschlug,
Sowohl Mensch wie Tier.

9 Er sandte Zeichen und Wunder in deine Mitte, o Ägypten,
Über Pharao und über alle seine Knechte;
10 Er, der viele Nationen niederschlug
Und mächtige Könige tötete,
11 Nämlich Sihon, den König der Amoriter,
Und Og, den König von Baschan,
Und alle Königreiche Kanaans,
12 Und der ihr Land zum Erbe gab,
Zum Erbe für Israel, sein Volk.

13 O Jehova, dein Name währt auf unabsehbare Zeit.
O Jehova, dein Gedenk[name] währt Generation um Generation.

14 Denn Jehova wird die Rechtssache seines Volkes führen,
Und hinsichtlich seiner Knechte wird er Bedauern empfinden.

15 Die Götzen der Nationen sind Silber und Gold,
Das Werk der Hände des Erdenmenschen.

16 Einen Mund haben sie, aber sie können nichts reden;
Augen haben sie, aber sie können nichts sehen;
17 Ohren haben sie, aber sie können keiner [Sache ihr] Ohr leihen.
Auch ist kein Geist in ihrem Mund.

18 Die sie machen, werden ihnen gleich werden,
Jeder, der auf sie vertraut.

19 O Haus Israel, segnet doch Jehova.
O Haus Aaron, segnet doch Jehova.

20 O Haus Levi, segnet doch Jehova.
Die ihr Jehova fürchtet, segnet Jehova.

21 Gesegnet sei Jehova von Zion aus,
Der in Jerusalem weilt.
Preiset Jah!

Psalm 136

136 O dankt Jehova, denn er ist gut:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
2 Dankt dem Gott der Götter:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
3 Dankt dem Herrn der Herren:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
4 IHM, der wunderbare, große Dinge tut allein:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
5 IHM, der die Himmel mit Verstand machte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
6 IHM, der die Erde über den Wassern ausbreitete:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
7 IHM, der große Lichter machte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
8 Ja die Sonne zur Herrschaft bei Tag:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
9 Den Mond und die Sterne zur gemeinsamen Herrschaft bei Nacht:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
10 IHM, der Ägypten in seinen Erstgeborenen niederschlug:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
11 Und IHM, der Israel aus ihrer Mitte herausführte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
12 Durch eine starke Hand und durch einen ausgestreckten Arm:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
13 IHM, der das Rote Meer in Teile zerteilte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
14 Und der Israel mitten hindurchziehen ließ:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
15 Und der Pharao und seine Streitmacht ins Rote Meer abschüttelte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
16 IHM, der sein Volk durch die Wildnis wandern ließ:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
17 IHM, der große Könige niederschlug:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
18 Und der dann majestätische Könige tötete:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
19 Nämlich Sihon, den König der Amoriter:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
20 Und Og, den König von Baschan:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
21 Und der ihr Land zum Erbe gab:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
22 Zum Erbe für Israel, seinen Knecht:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
23 Der während unseres niedrigen Zustandes unser gedachte:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
24 Und der uns wiederholt unseren Widersachern entriß:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
25 IHM, der Speise gibt allem Fleisch:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit;
26 Dankt dem Gott der Himmel:
Denn seine liebende Güte währt auf unabsehbare Zeit.

Psalm 137 – „by the rivers of babylon“

137 An den Strömen Babylons — dort saßen wir.
Auch weinten wir, wenn wir Zions gedachten.

2 An die Pappeln in ihrer Mitte
Hängten wir unsere Harfen.

3 Denn dort forderten die, die uns gefangenhielten, von uns die Worte eines Liedes
Und die uns verspotteten — Freude:
„Singt uns eines der Lieder Zions.“

4 Wie können wir das Lied Jehovas singen
Auf fremdem Boden?

5 Wenn ich dich vergessen sollte, o Jerusalem,
So sei meine rechte Hand vergeßlich.

6 Meine Zunge klebe an meinem Gaumen,
Wenn ich deiner nicht gedächte,
Wenn ich Jerusalem nicht erheben würde
Über die Hauptursache meiner Freuden.

7 Gedenke, o Jehova, hinsichtlich der Söhne Edoms des Tages Jerusalems,
Die sprachen: „Leg [es] bloß! Leg [es] bloß bis auf den Grund darin!“

8 O Tochter Babylon, die du ausgeplündert werden sollst,
Glücklich wird der sein, der dir vergilt
Mit der Behandlung, mit der du selbst uns behandeltest.

9 Glücklich wird der sein, der deine Kinder ergreift
Und wirklich an dem zerklüfteten Felsen zerschmettert.

Psalm 138

Von David.

138 Ich werde dich lobpreisen mit meinem ganzen Herzen.
Vor anderen Göttern werde ich dir Melodien spielen.

2 Ich werde mich niederbeugen gegen deinen heiligen Tempel,
Und ich werde deinen Namen lobpreisen
Wegen deiner liebenden Güte und wegen deiner Wahrhaftigkeit.
Denn du hast dein Wort groß gemacht selbst über all deinen Namen.

3 An dem Tag, an dem ich rief, hast du mir dann auch geantwortet;
Du begannst, mich mit Stärke in meiner Seele kühn zu machen.

4 Alle Könige der Erde werden dich lobpreisen, o Jehova,
Denn sie werden die Reden deines Mundes gehört haben.

5 Und sie werden die Wege Jehovas besingen,
Denn die Herrlichkeit Jehovas ist groß.

6 Denn Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen;
Aber den Überheblichen kennt er nur von fern.

7 Wenn ich inmitten von Bedrängnis wandelte, wirst du mich am Leben erhalten.
Wegen des Zorns meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken,
Und deine Rechte wird mich retten.

8 Jehova selbst wird vollenden, was zu meinen Gunsten ist.
O Jehova, auf unabsehbare Zeit währt deine liebende Güte.
Von den Werken deiner Hände laß nicht ab.

Psalm 139

Für den Leiter. Von David. Eine Melodie.

139 O Jehova, du hast mich durchforscht, und du kennst [mich].

2 Du selbst hast mein Sitzen und mein Aufstehen erkannt.
Du hast meine Gedanken von fern bemerkt.

3 Mein Wandern und mein Liegen hast du ermessen,
Und du bist ja mit all meinen Wegen vertraut geworden.

4 Denn da ist kein Wort auf meiner Zunge,
Doch siehe, o Jehova, du weißt es schon ganz.

5 Hinten und vorn hast du mich belagert;
Und du legst deine Hand auf mich.

6 [Solche] Erkenntnis ist zu wunderbar für mich.
Sie ist zu hoch, als daß ich sie erreichen kann.

7 Wohin kann ich gehen vor deinem Geist,
Und wohin kann ich enteilen vor deinem Angesicht?

8 Stiege ich zum Himmel hinauf, dort wärst du;
Und breitete ich mein Lager im Scheol aus, siehe, du [wärst da].

9 Nähme ich die Flügel der Morgenröte,
So daß ich im entlegensten Meer weilte:
10 Auch dort würde deine eigene Hand mich führen,
Und deine Rechte würde mich fassen.

11 Und spräche ich: „Bestimmt wird Finsternis selbst mich erhaschen!“,
Dann wäre die Nacht licht um mich her.

12 Auch die Finsternis, sie würde sich dir nicht als zu finster erweisen,
Sondern sogar die Nacht würde leuchten so wie der Tag;
Die Finsternis könnte ebensogut das Licht sein.

13 Denn du selbst brachtest meine Nieren hervor;
Du hieltest mich abgeschirmt im Leib meiner Mutter.

14 Ich werde dich lobpreisen, weil ich auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht bin.
Deine Werke sind wunderbar,
Wie meine Seele es sehr wohl weiß.

15 Mein Gebein war nicht vor dir verborgen,
Als ich insgeheim gemacht wurde,
Als ich in den untersten Teilen der Erde gewirkt wurde.

16 Deine Augen sahen sogar den Embryo von mir,
Und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben
Hinsichtlich der Tage, da sie gebildet wurden
Und unter ihnen noch nicht einer da war.

17 Wie kostbar also deine Gedanken für mich sind!
O Gott, auf wieviel beläuft sich ihre große Summe!

18 Versuchte ich, sie zu zählen, so sind sie mehr als selbst die Körner des Sandes.
Ich bin erwacht, und doch bin ich noch bei dir.

19 O daß du, o Gott, den Bösen töten würdest!
Dann werden sogar die mit Blutschuld beladenen Männer gewiß von mir weichen,
20 Die Dinge über dich sagen gemäß [ihrer] Idee;
Sie haben [deinen Namen] auf unwürdige Weise gebraucht — deine Widersacher.

21 Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen,
Und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen?

22 Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß.
Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden.

23 Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz.
Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken,
24 Und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist,
Und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit.

Psalm 140

Für den Leiter. Eine Melodie von David.

140 Befreie mich, o Jehova, von schlechten Menschen;
Mögest du mich behüten auch vor dem Mann der Gewalttaten,
2 Denen, die in [ihrem] Herzen schlechte Dinge geplant haben,
Die den ganzen Tag ständig Angriffe machen wie in Kriegen.

3 Sie haben ihre Zunge geschärft wie die einer Schlange;
Das Gift der Hornviper ist unter ihren Lippen. Sela.

4 Bewahre mich, o Jehova, vor den Händen des Bösen;
Mögest du mich behüten selbst vor dem Mann der Gewalttaten,
Denen, die geplant haben, meine Tritte umzustoßen.

5 Die Selbsterhöhten haben eine Falle für mich verborgen;
Und Stricke haben sie ausgebreitet als Netz neben der Wegspur.
Schlingen haben sie mir gelegt. Sela.

6 Ich habe zu Jehova gesagt: „Du bist mein Gott.
Schenk doch Gehör, o Jehova, der Stimme meiner flehentlichen Bitten.“

7 O Jehova, du Souveräner Herr, du Stärke meiner Rettung,
Du hast mein Haupt beschirmt am Tag der bewaffneten Macht.

8 O Jehova, gewähre nicht das Verlangen des Bösen.
Fördere seinen Anschlag nicht, damit sie sich nicht erhaben vorkommen. Sela.

9 Was die Häupter derer betrifft, die mich umgeben,
Möge das Unheil ihrer eigenen Lippen sie bedecken.

10 Mögen brennende Kohlen auf sie fallen gelassen werden.
Laß sie ins Feuer gestürzt werden, in Wassergruben, daß sie nicht aufstehen können.

11 Der große Schwätzer — laß ihn nicht feststehen auf der Erde.
Der Mann der Gewalttat — möge lauter Übles ihn mit wiederholten Stößen jagen.

12 Ich weiß wohl, daß Jehova den Rechtsanspruch des Niedergedrückten,
Das Recht der Armen, durchsetzen wird.

13 Bestimmt werden die Gerechten deinem Namen danken,
Die Rechtschaffenen werden vor deinem Angesicht wohnen.

Psalm 141

Eine Melodie von David.

141 O Jehova, ich habe dich angerufen.
Eil doch zu mir.
Gib doch meiner Stimme Gehör, wenn ich zu dir rufe.

2 Mein Gebet sei als Räucherwerk vor dir bereitet,
Das Erheben meiner Handflächen als das Abendgetreideopfer.

3 Setz doch eine Hut meinem Mund, o Jehova;
Setz doch eine Wache über die Tür meiner Lippen.

4 Neige mein Herz nicht zu etwas Schlechtem,
Um in Bosheit anrüchige Taten auszuführen
Mit Männern, die Schädliches treiben,
Damit ich mich nicht von ihren Leckerbissen nähre.

5 Sollte der Gerechte mich schlagen, es wäre liebende Güte;
Und sollte er mich zurechtweisen, es wäre Öl auf das Haupt,
Das mein Haupt nicht zurückweisen möchte.
Denn noch wäre selbst mein Gebet da während ihrer Unglücksschläge.

6 Ihre Richter sind an den Seiten des zerklüfteten Felsens niedergeworfen worden,
Aber sie haben meine Reden gehört, daß sie lieblich sind.

7 Wie wenn einer Furchen zieht und spaltet auf der Erde,
So sind unsere Gebeine an der Mündung des Scheols hingestreut worden.

8 Meine Augen jedoch sind auf dich, o Jehova, den Souveränen Herrn, [gerichtet].
Zu dir habe ich Zuflucht genommen.
Schütte meine Seele nicht aus.

9 Bewahre mich vor den Fängen des Fallstricks, den sie mir gelegt haben,
Und vor den Schlingen derer, die Schädliches treiben.

10 Die Bösen werden allesamt in ihre eigenen Netze fallen,
Während ich meinerseits vorbeigehe.

Jule | 09.19.11 | Bibelleseprogram | 1 Comment |

Psalm 120 – 134 – diese Woche in der PDS

Psalm 120

Ein Lied der Aufstiege.

120 Zu Jehova rief ich in meiner Bedrängnis,
Und er antwortete mir dann.

2 O Jehova, befreie doch meine Seele von falschen Lippen,
Von der trügerischen Zunge.

3 Was wird man dir geben, und was wird man dir hinzufügen,
O du trügerische Zunge?

4 Geschärfte Pfeile eines Starken
Samt brennenden Kohlen von Ginstersträuchern.

5 Wehe mir, denn ich habe als Fremdling in Meschech geweilt!
Ich habe zusammen mit den Zelten von Kedar gezeltet.

6 Zu lange hat meine Seele mit denen gezeltet,
Die den Frieden hassen.

7 Ich trete für Frieden ein; doch wenn ich rede,
Sind sie für Krieg.

 

Psalm 121

Ein Lied für die Aufstiege.

121Ich werde meine Augen zu den Bergen erheben.
Woher wird meine Hilfe kommen?

2 Meine Hilfe [kommt] von Jehova,
Der Himmel und Erde gemacht hat.

3 Er kann unmöglich zulassen, daß dein Fuß wankt.
Der dich behütet, kann unmöglich schläfrig sein.

4 Siehe! Er wird nicht schläfrig sein noch schlafen gehen,
Er, der Israel behütet.

5 Jehova behütet dich.
Jehova ist dein Schatten zu deiner Rechten.

6 Bei Tag wird die Sonne selbst dich nicht treffen
Noch der Mond bei Nacht.

7 Jehova selbst wird dich behüten vor allem Unglück.
Er wird deine Seele behüten.

8 Jehova selbst wird dein Hinausgehen und dein Hineingehen behüten
Von nun an bis auf unabsehbare Zeit.

 

 

Psalm 122

Ein Lied der Aufstiege. Von David.

122 Ich freute mich, als sie zu mir sprachen:
„Zum Haus Jehovas laßt uns gehen.“

2 Unsere Füße standen tatsächlich
In deinen Toren, o Jerusalem.

3 Jerusalem, die du wie eine Stadt gebaut bist,
Die in Einheit zusammengefügt worden ist,
4 Zu der die Stämme hinaufgezogen sind,
Die Stämme Jahs,
Als eine Mahnung für Israel,
Um dem Namen Jehovas zu danken.

5 Denn dort haben die Throne zum Gericht gestanden,
Throne für das Haus Davids.

6 O bittet um den Frieden Jerusalems.
Die dich lieben, [o Stadt,] werden frei von Sorge sein.

7 Friede sei weiterhin innerhalb deiner Vormauer,
Freiheit von Sorge innerhalb deiner Wohntürme.

8 Um meiner Brüder und meiner Gefährten willen will ich nun reden:
„Friede sei in dir.“

9 Um des Hauses Jehovas, unseres Gottes, willen
Will ich fortfahren, Gutes für dich zu suchen.

 

Psalm 123

Ein Lied der Aufstiege.

123 Zu dir habe ich meine Augen erhoben,
O DU, der du in den Himmeln wohnst.

2 Siehe! Wie die Augen von Knechten auf die Hand ihres Herrn,
Wie die Augen einer Magd auf die Hand ihrer Herrin,
So sind unsere Augen auf Jehova, unseren Gott, [gerichtet,]
Bis er uns Gunst erweist.

3 Erweise uns Gunst, o Jehova, erweise uns Gunst;
Denn mit Verachtung sind wir übersättigt worden.

4 Reichlich ist unsere Seele gesättigt worden mit dem Gespött der Sorglosen,
Mit der Verachtung der Anmaßenden.

 

Psalm 124

Ein Lied der Aufstiege. Von David.

124 „Hätte es sich nicht erwiesen, daß Jehova mit uns war“,
Spreche Israel jetzt,
2 „Hätte es sich nicht erwiesen, daß Jehova mit uns war,
Als Menschen gegen uns aufstanden,
3 Dann hätten sie uns sogar lebendig verschlungen,
Als ihr Zorn gegen uns entbrannt war.

4 Dann hätten uns selbst die Wasser fortgeschwemmt,
Der Wildbach, er wäre über unsere Seele gegangen.

5 Dann wären über unsere Seele
Die Wasser der Vermessenheit gegangen.

6 Gesegnet sei Jehova, der uns nicht
Ihren Zähnen zum Raub gegeben hat.

7 Unsere Seele ist wie ein Vogel, der entronnen ist
Der Falle der Vogelsteller.
Die Falle ist zerbrochen,
Und wir selbst sind entronnen.

8 Unsere Hilfe ist im Namen Jehovas,
Der Himmel und Erde gemacht hat.“

 

Psalm 125

Ein Lied der Aufstiege.

125 Die auf Jehova vertrauen,
Sind wie der Berg Zion, der nicht zum Wanken gebracht werden kann, sondern auf unabsehbare Zeit bleibt.

2 Jerusalem — wie Berge rings darum her sind,
So ist Jehova rings um sein Volk
Von nun an bis auf unabsehbare Zeit.

3 Denn das Zepter der Bosheit wird nicht auf dem Los der Gerechten ruhen bleiben,
Damit die Gerechten ihre Hand nicht nach irgendwelchem Unrechttun ausstrecken.

4 O tue Gutes, o Jehova, den Guten,
Ja denen, die in ihrem Herzen rechtschaffen sind.

5 Was die betrifft, die auf ihre krummen Wege abbiegen,
Jehova wird sie weggehen lassen mit denen, die Schädliches treiben.
Es wird Frieden sein über Israel.

 

Psalm 126

Ein Lied der Aufstiege.

126 Als Jehova die Gefangenen Zions zurückkehren ließ,
Wurden wir wie Träumende.

2 Zu jener Zeit wurde unser Mund mit Lachen erfüllt
Und unsere Zunge mit Jubel.
Zu jener Zeit ging man daran, unter den Nationen zu sagen:
„Jehova hat Großes getan durch das, was er mit ihnen getan hat.“

3 Jehova hat Großes getan durch das, was er mit uns getan hat.
Wir sind fröhlich geworden.

4 Laß doch zurückkehren, o Jehova, unsere Gefangenenschar
Wie Bäche im Negeb.

5 Die mit Tränen säen,
Mit Jubelruf werden sie ernten.

6 Wer auch wirklich auszieht, selbst unter Weinen,
Einen Beutel voll Samen tragend,
Wird ganz bestimmt mit Jubelruf heimkommen,
Seine Garben tragend.

 

Psalm 127

Ein Lied der Aufstiege. Von Salomo.

127 Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut,
So ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben.
Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet,
So ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat.

2 Umsonst ist es für euch, daß ihr früh aufsteht,
Daß ihr euch spät niedersetzt,
Daß ihr unter Mühsalen Speise eßt.
Ebenso gibt er auch seinem Geliebten Schlaf.

3 Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova;
Die Leibesfrucht ist eine Belohnung.

4 Wie Pfeile in der Hand eines Starken,
So sind die Söhne der Jugend.

5 Glücklich ist der kräftige Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat.
Sie werden nicht beschämt werden,
Denn sie werden mit Feinden reden im Tor.

 

Psalm 128

Ein Lied der Aufstiege.

128 Glücklich ist jeder, der Jehova fürchtet,
Der in seinen Wegen wandelt.

2 Denn du wirst die mühevolle Arbeit deiner eigenen Hände genießen.
Glücklich wirst du sein, und es wird dir gut ergehen.

3 Deine Frau wird wie ein fruchttragender Weinstock sein
In den innersten Räumen deines Hauses.
Deine Söhne werden wie Setzlinge von Olivenbäumen sein rings um deinen Tisch.

4 Siehe! So wird der kräftige Mann gesegnet werden,
Der Jehova fürchtet.

5 Jehova wird dich aus Zion segnen.
Sieh dann das Gute Jerusalems alle Tage deines Lebens,
6 Und sieh die Söhne deiner Söhne.
Möge Frieden sein über Israel.

 

Psalm 129

Ein Lied der Aufstiege.

129 „Zur Genüge haben sie mich befeindet von meiner Jugend an“,
Möge Israel jetzt sprechen.
2 „Zur Genüge haben sie mich befeindet von meiner Jugend an;
Doch haben sie nicht die Oberhand über mich erlangt.

3 Pflüger haben gar auf meinem Rücken gepflügt;
Sie haben ihre Furchen langgezogen.“

4 Jehova ist gerecht.
Er hat die Seile der Bösen zerhauen.

5 Sie werden beschämt werden und sich zurückwenden,
Alle, die Zion hassen.

6 Sie werden wie grünes Gras der Dächer werden,
Das, ehe man es ausgerissen hat, verdorrt ist,
7 Mit dem der Schnitter seine eigene Hand nicht gefüllt hat
Noch seinen Busen irgendeiner, der Garben sammelt.

8 Auch haben die Vorübergehenden nicht gesagt:
„Der Segen Jehovas sei auf euch.
Wir haben euch im Namen Jehovas gesegnet.“

 

Psalm 130

Ein Lied der Aufstiege.

130 Aus den Tiefen habe ich dich angerufen, o Jehova.

2 O Jehova, höre doch meine Stimme.
Möge es sich erweisen, daß deine Ohren auf die Stimme meiner flehentlichen Bitten aufmerken.

3 Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah,
O Jehova, wer könnte bestehen?

4 Denn bei dir ist die [wahre] Vergebung,
Damit man dich fürchtet.

5 Ich habe gehofft, o Jehova, meine Seele hat gehofft,
Und auf sein Wort habe ich geharrt.

6 Meine Seele [hat] auf Jehova [geharrt]
Mehr als Wächter auf den Morgen,
Wächter auf den Morgen.

7 Israel harre auf Jehova.
Denn bei Jehova ist liebende Güte,
Und in so reichem Maße gibt es Erlösung bei ihm.

8 Und er selbst wird Israel erlösen von all seinen Vergehungen.

 

Psalm 131

Ein Lied der Aufstiege. Von David.

131 O Jehova, mein Herz ist nicht hochmütig gewesen,
Noch sind meine Augen überheblich gewesen;
Auch bin ich nicht mit Dingen umgegangen, die zu groß,
Noch mit Dingen, die zu wunderbar sind für mich.

2 Sicherlich habe ich meine Seele beschwichtigt und beruhigt
Gleich einem Entwöhnten bei seiner Mutter.
Meine Seele ist gleich einem Entwöhnten bei mir.

3 Israel harre auf Jehova
Von nun an bis auf unabsehbare Zeit.

 

Psalm 132

Ein Lied der Aufstiege.

132 Gedenke, o Jehova, hinsichtlich Davids
All seiner Erniedrigungen;
2 Wie er Jehova schwor,
Wie er dem Starken Jakobs gelobte:

3 „Ich will nicht in das Zelt meines Hauses gehen.
Ich will nicht den Diwan meiner großartigen Lagerstätte besteigen,
4 Ich will meinen Augen nicht Schlaf gönnen
Noch Schlummer meinen eigenen glänzenden Augen,
5 Bis ich eine Stätte finde für Jehova,
Eine großartige Wohnstätte für den Starken Jakobs.“

6 Siehe! Wir haben davon gehört in Ephratha,
Wir haben sie gefunden in dem Gefilde des Waldes.

7 Laßt uns in seine großartige Wohnstätte kommen;
Beugen wir uns nieder am Schemel seiner Füße.

8 Erheb dich doch, o Jehova, zu deinem Ruheort,
Du und die Lade deiner Stärke.

9 Deine Priester laß mit Gerechtigkeit bekleidet werden,
Und deine Loyalgesinnten mögen jubeln.

10 Davids, deines Knechtes, wegen
Weise das Angesicht deines Gesalbten nicht ab.

11 Jehova hat David geschworen,
Er wird in Wahrheit nicht davon abgehen:
„Von der Frucht deines Leibes
Werde ich auf deinen Thron setzen.

12 Wenn deine Söhne meinen Bund halten werden
Und meine Mahnungen, die ich sie lehren werde,
So werden auch ihre Söhne für immer
Auf deinem Thron sitzen.“

13 Denn Jehova hat Zion erwählt;
Als Wohnung für sich hat er danach Verlangen gehabt:

14 „Dies ist mein Ruheort für immer;
Hier werde ich wohnen, denn mich hat danach verlangt.

15 Seine Wegzehrung werde ich ganz gewiß segnen.
Seine Armen werde ich mit Brot sättigen.

16 Und seine Priester werde ich mit Rettung bekleiden;
Und seine Loyalgesinnten werden ganz bestimmt jubeln.

17 Dort werde ich das Horn Davids wachsen lassen.
Ich habe eine Leuchte für meinen Gesalbten zugerichtet.

18 Seine Feinde werde ich mit Schande bekleiden;
Auf ihm aber wird sein Diadem blühen.“

 

Psalm 133

Ein Lied der Aufstiege. Von David.

133 Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist,
Wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!

2 Es ist wie das gute Öl auf dem Haupt,
Das herabfließt auf den Bart,
Den Bart Aarons,
Das herabfließt auf den Kragen seiner Gewänder.

3 Es ist wie der Tau des Hermon,
Der herabfällt auf die Berge Zions.
Denn daß dort der Segen [sei], hat Jehova geboten,
[Ja] Leben bis auf unabsehbare Zeit.

 

Psalm 134

Ein Lied der Aufstiege.

134 O segnet Jehova,
All ihr Knechte Jehovas,
Ihr, die ihr während der Nächte im Haus Jehovas steht.

2 Erhebt eure Hände in Heiligkeit
Und segnet Jehova.

3 Jehova segne dich aus Zion,
Er, der Himmel und Erde gemacht hat.

Jule | 09.12.11 | Bibelleseprogram | 8 Comments |

Höhepunkte Klagelieder

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Klagelieder

DER Prophet Jeremia erlebt, wie sich die Gerichtsbotschaft erfüllt, die er 40 Jahre lang verkündet hat. Wie fühlt er sich, als er mit ansieht, wie seine geliebte Stadt zerstört wird? In der Septuaginta heißt es in der Einleitung zum Buch Klagelieder, „dass sich Jeremia weinend setzte und dieses Klagelied über Jerusalem klagte“. Eineinhalb Jahre hat die Belagerung Jerusalems gedauert, und nun wird die Stadt niedergebrannt. Als Jeremia im Jahr 607 v. u. Z. die Klagelieder verfasst, sind all die Eindrücke bei ihm noch ganz frisch. Daher wirkt sein quälender Schmerz in den Liedern sehr lebensnah (Jeremia 52:3-5, 12-14). Keine andere Stadt in der Geschichte ist mit so bewegenden und herzergreifenden Worten betrauert worden wie Jerusalem.

Das Buch Klagelieder setzt sich aus fünf lyrischen Gedichten zusammen: Die ersten vier sind Wehklagen und das fünfte ist ein Bittgebet. Bei den ersten vier Liedern handelt es sich um Akrostichen, das heißt, jeder Vers beginnt der Reihe nach mit einem der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das fünfte Lied hat zwar entsprechend der Zahl der Buchstaben des hebräischen Alphabets 22 Verse, es ist aber nicht alphabetisch angeordnet (Klagelieder 5:1, Fußnote).

‘MEINE AUGEN SIND IN TRÄNEN VERGANGEN’
(Klagelieder 1:1 bis 2:22)

„O wie ist es gekommen, dass sie einsam sitzt, die Stadt, die an Volk so zahlreich war! Wie ist sie einer Witwe gleich geworden, sie, die volkreich war unter den Nationen! Wie ist sie, die eine Fürstin war inmitten der Gerichtsbezirke, zwangsarbeitspflichtig geworden!“ So beginnt Jeremia seine Wehklage über Jerusalem. Der Prophet nennt auch den Grund für das Unglück: ‘Jehova selbst hat sie in Kummer gebracht wegen der Menge ihrer Übertretungen’ (Klagelieder 1:1, 5).

Wie eine Witwe, die Mann und Kinder verloren hat, fragt die Stadt Jerusalem: „Gibt es irgendeinen Schmerz gleich meinem Schmerz?“ Was ihre Feinde betrifft, so bittet sie Gott: „Lass all ihre Schlechtigkeit vor dich kommen, und verfahre streng mit ihnen, so wie du mit mir streng verfahren bist wegen all meiner Übertretungen. Denn meiner Seufzer sind viele, und mein Herz ist krank“ (Klagelieder 1:12, 22).

Todunglücklich sagt Jeremia: „In der Glut des Zorns hat . . . [Jehova] jedes Horn Israels abgehauen. Er hat seine rechte Hand vor dem Feind zurückgewandt, und in Jakob brennt er weiterhin wie ein flammendes Feuer, das ringsum verzehrt hat.“ Sein tiefer Schmerz spiegelt sich in der Wehklage wider: „Meine Augen sind in lauter Tränen vergangen. Meine Eingeweide sind in Gärung. Zur Erde verschüttet ist meine Leber.“ Auch alle, die vorübergehen, fragen ungläubig: „Ist das die Stadt, von der man zu sagen pflegte: ‚Sie ist der Schönheit Vollkommenheit, ein Frohlocken für die ganze Erde‘?“ (Klagelieder 2:3, 11, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Inwiefern hat Jehova „die wahre Weinkelter getreten, die der Jungfrau, der Tochter Juda, gehört“?
Als die Babylonier die Stadt, die als Jungfrau bezeichnet wird, zerstörten, vergossen sie dermaßen viel Blut, dass sich das mit dem Pressen von Trauben in einer Kelter vergleichen ließ. Jehova hatte die Zerstörung vorausgesagt und zugelassen. Daher kann man sagen, er habe ‘die Weinkelter getreten’.

2:1 — Wie wurde ‘die Schönheit Israels vom Himmel auf die Erde hinabgeworfen’?
Da „die Himmel höher sind als die Erde“, drückt ein ‘Hinabwerfen vom Himmel auf die Erde’ mitunter aus, dass etwas Erhöhtes erniedrigt wird. „Die Schönheit Israels“ — die glanzvolle Pracht, die mit Jehovas Wohlwollen auf Israel ruhte — wurde mit der Zerstörung Jerusalems und der Verwüstung Judas hinabgeworfen (Jesaja 55:9).

2:1, 6 — Was ist Jehovas „Schemel“ und seine „Hütte“?
Einst sagte der Psalmist: „Lasst uns in seine großartige Wohnstätte kommen; beugen wir uns nieder am Schemel seiner Füße“ (Psalm 132:7). Mit dem „Schemel“ aus Klagelieder 2:1 ist also Jehovas Haus der Anbetung gemeint, der Tempel. Die Babylonier verbrannten „das Haus Jehovas“, als wäre es bloß eine Hütte oder eine Gartenlaube (Jeremia 52:12, 13).

2:16, 17 — Sollte der 16. Vers nicht mit dem hebräischen Buchstaben Ain beginnen und der 17. nach der Reihenfolge im hebräischen Alphabet mit Pe?
In der Regel hielten sich die inspirierten Schreiber an die alphabetische Reihenfolge, wenn sie Gedichte in diesem Stil verfassten, allerdings nicht, wenn es auf Kosten der Natürlichkeit ging und gekünstelt klang. Ihnen war der gedankliche Inhalt wichtiger als das Festhalten an der dichterischen Form, die schlicht als Gedächtnisstütze diente. Im dritten und vierten Lied sind diese Buchstaben ebenfalls vertauscht (Klagelieder 3:46, 49; 4:16, 17).

2:17 — Was genau hatte Jehova „gesagt“ und in Verbindung mit Jerusalem vollbracht?
Hier wird offenbar auf 3. Mose 26:17 Bezug genommen. Dort steht: „Ich werde tatsächlich mein Angesicht gegen euch richten, und ihr werdet vor euren Feinden zweifellos eine Niederlage erleiden; und die, die euch hassen, werden euch einfach niedertreten, und ihr werdet bestimmt fliehen, wenn keiner euch nachjagt.“

Lehren für uns:

1:1-9. Des Nachts weint die Stadt Jerusalem heftig; ihre Tränen sind auf ihren Wangen. Ihre Tore sind verödet; ihre Priester seufzen. Ihre Jungfrauen sind tief betrübt; sie selbst verspürt Bitterkeit. Warum? Weil Jerusalem offenkundige Sünde begangen hat. Ihre Unreinheit ist an ihren Rocksäumen. Mit einer Übertretung stellen sich keine Freuden ein, sondern Tränen, Seufzen und Bitterkeit.

1:18. Wenn Jehova Übertreter bestraft, geht er dabei stets völlig gerecht vor.

2:20. Die Israeliten waren davor gewarnt worden, dass, falls sie der Stimme Jehovas nicht gehorchten, Flüche über sie kommen und sie ‘das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter essen’ würden (5. Mose 28:15, 45, 53). Einen Kurs des Ungehorsams gegenüber Gott einzuschlagen ist wirklich unklug!

„ZU MEINER ERLEICHTERUNG VERBIRG DEIN OHR NICHT“
(Klagelieder 3:1 bis 5:22)

Im dritten Kapitel der Klagelieder wird das Volk Israel als „der kräftige Mann“ bezeichnet. Trotz des Unglücks, das dieser Mann erlebt, singt er: „Gut ist Jehova gegen den, der auf ihn hofft, gegen die Seele, die ihn ständig sucht.“
Er fleht den wahren Gott an: „Meine Stimme sollst du hören. Zu meiner Erleichterung verbirg dein Ohr nicht vor meinem Hilferuf.“ Er bittet Jehova, auf das Schmähen der Feinde zu reagieren: „Du wirst ihnen ihre Handlungsweise zurückerstatten, o Jehova, gemäß dem Werk ihrer Hände“ (Klagelieder 3:1, 25, 56, 64).

Jeremia bringt seine Gefühle wegen der schrecklichen Folgen der eineinhalbjährigen Belagerung Jerusalems offen zum Ausdruck und sagt klagend: „Die Strafe für die Vergehung der Tochter meines Volkes wird auch größer als die Strafe für die Sünde Sodoms, das wie in einem Augenblick umgekehrt wurde und dem sich keine Hände hilfreich zuwandten.“ Dann fügt er hinzu: „Besser ist es den vom Schwert Erschlagenen ergangen als den durch Hunger Hingestreckten, weil diese hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Ertrag des freien Feldes“ (Klagelieder 4:6, 9).

Das fünfte Gedicht stellt die Bewohner Jerusalems als die Sprechenden dar. Sie sagen: „Gedenke, o Jehova, dessen, was uns widerfahren ist. Schau doch, und sieh unsere Schmach!“ Sie zählen auf, was sie alles erleiden, und bitten dann: „O Jehova, auf unabsehbare Zeit wirst du auf dem Thron sitzen. Dein Thron währt Generation um Generation. Führe uns zurück, o Jehova, zu dir, und wir wollen zurückkehren. Bringe uns neue Tage wie vor alters“ (Klagelieder 5:1, 19, 21).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16 — Worauf spielt die Aussage an: „An Kies lässt er meine Zähne zerbrechen“?
Laut einem Nachschlagewerk waren die Juden auf dem Weg nach Babylon gezwungen, ihr Brot in Erdmulden zu backen, weshalb es dann Kies oder Sand enthielt. Beim Essen des Brotes konnte man sich schon ein Stück vom Zahn abbrechen.

4:3, 10 — Wieso vergleicht Jeremia ‘die Tochter seines Volkes’ mit ‘Straußen in der Wildnis’?
Die Straußenhenne „behandelt ihre Söhne tatsächlich hart, als gehörten sie nicht ihr“, so steht es in Hiob 39:16. Zum Beispiel macht sie sich, wenn die Küken geschlüpft sind, mit anderen Hennen davon und überlässt die Sorge um die Jungen dem Hahn. Und wenn Gefahr droht? Dann flüchten Hahn und Henne vom Nest und lassen die Kleinen im Stich. Während der Belagerung durch die Babylonier wurde die Hungersnot in Jerusalem so schwer, dass Mütter, die normalerweise mitfühlend sind, mit ihren Kindern grausam umgingen — wie Strauße in der Wildnis. Das unterschied sich völlig von der mütterlichen Fürsorge von Schakalen.

5:7 — Zieht Jehova jemanden für die Vergehen seiner Vorväter zur Rechenschaft?
Nein. Jehova bestraft niemanden direkt für Sünden, die seine Vorfahren begangen haben. In der Bibel heißt es: ‘Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen’ (Römer 14:12). Allerdings können weitreichende Konsequenzen begangener Fehler auch spätere Generationen noch zu spüren bekommen. Die Israeliten in alter Zeit wandten sich zum Beispiel dem Götzendienst zu. Dadurch wurde es selbst den treuen Israeliten späterer Zeiten schwer gemacht, auf dem rechten Weg zu bleiben (2. Mose 20:5).

Lehren für uns:

3:8, 43, 44. Während des Unglücks, das über Jerusalem kam, reagierte Jehova nicht auf die Hilferufe der Einwohner. Warum nicht? Weil sie ungehorsam waren und reuelos blieben. Wenn wir möchten, dass Jehova unsere Gebete erhört, dann müssen wir ihm gehorchen (Sprüche 28:9).

3:20. Jehova, ‘der Höchste über die ganze Erde’, ist so erhaben, dass er sich herabneigen muss, um „auf Himmel und Erde zu schauen“ (Psalm 83:18; 113:6). Dennoch stand für Jeremia außer Frage, dass der Allmächtige gern bereit ist, sich tief über Menschen zu beugen, sich also auf ihre Ebene zu begeben, um ihnen Mut zu machen. Wir können froh und dankbar sein, dass der wahre Gott nicht nur allmächtig und allweise ist, sondern auch demütig!

3:21-26, 28-33. Wie können wir durchhalten, selbst wenn wir schweres Leid erleben? Jeremia weiß es: Wir dürfen nie vergessen, wie viel Jehova in seiner liebenden Güte für uns tut und wie oft er sich unser erbarmt. An noch etwas sollten wir denken: Schon allein die Tatsache, dass wir am Leben sind, ist Grund genug, die Hoffnung nicht aufzugeben. Wir müssen geduldig sein und still auf unseren Retter Jehova warten, ohne zu jammern. Auch gilt es, den „Mund direkt in den Staub“ zu legen, das heißt demütig eine schwere Belastung auf sich zu nehmen, weil man weiß, dass es immer aus gutem Grund geschieht, wenn Gott etwas zulässt.

3:27. Glaubenserprobungen können für einen Jugendlichen bedeuten, dass er schwierige Situationen und Spott auszuhalten hat. Doch ist es ‘gut für einen kräftigen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trägt’. Warum ist das gut? Wer schon in der Jugend mit einem Joch des Leidens umzugehen lernt, ist auf Schwierigkeiten später im Leben besser vorbereitet.

3:39-42. Uns ‘in Klagen zu ergehen’, wenn wir wegen Sünden leiden, ist unklug. Statt zu jammern, weil wir die Folgen eines verkehrten Verhaltens zu tragen haben, „erkunden wir doch unsere Wege und erforschen sie, und kehren wir doch um, ja zu Jehova“. Das Klügste ist, zu bereuen und uns zu korrigieren.

Lernen, auf Jehova zu vertrauen

Das Bibelbuch Klagelieder macht klar, wie Jehova Jerusalem und das Land Juda sah, als die Babylonier die Stadt niedergebrannt und das Land verwüstet hatten. Jehova beurteilte die Lage so, dass das Volk selbst schuld war an seinem Unglück, was auch an den niedergeschriebenen Schuldbekenntnissen zu erkennen ist. Die inspirierten Lieder enthalten außerdem Texte, die ein Hoffen auf Jehova ausdrücken sowie den Wunsch, den rechten Weg einzuschlagen. Die Mehrheit der Menschen in den Tagen Jeremias dachte zwar nicht so, aber Jeremia und ein reuevoller Überrest schon.

Aus Jehovas Einschätzung der Lage Jerusalems, die in dem Buch Klagelieder zum Ausdruck kommt, können wir zweierlei lernen: Die Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung Judas dienen als Warnung davor, den göttlichen Willen zu ignorieren, und mahnen geradezu zum Gehorsam gegenüber Jehova (1. Korinther 10:11). Und aus dem Beispiel Jeremias lässt sich etwas ableiten (Römer 15:4). Selbst in einer scheinbar hoffnungslosen Lage verlässt sich der tief betrübte Prophet darauf, dass Jehova für Rettung sorgt. Es ist für uns ebenfalls unabdingbar, in allem völlig auf Jehova und sein Wort zu vertrauen und ihn zu unserer Feste zu machen! (Hebräer 4:12).

Jule | 09.09.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Psalm 119 – Lesung für die Schule

Psalm 119:1-8
Glücklich ist, wer sich an das Wort Gottes hält

Glücklich sind die auf [ihrem] Weg Untadeligen,
Die im Gesetz Jehovas wandeln.

2 Glücklich sind, die seine Mahnungen beachten;
Mit ganzem Herzen suchen sie ihn fortwährend.

3 In der Tat, sie haben keine Ungerechtigkeit verübt.
Auf seinen Wegen sind sie gewandelt.

4 Du selbst hast deine Befehle gebieterisch erlassen,
Damit sie sorgfältig gehalten werden.

5 O daß meine Wege gefestigt wären,
Um deine Bestimmungen zu halten!

6 In diesem Fall würde ich nicht beschämt sein,
Wenn ich auf alle deine Gebote schaue.

7 Ich werde dich lobpreisen in Geradheit des Herzens,
Wenn ich deine gerechten richterlichen Entscheidungen kennenlerne.

8 Deine Bestimmungen halte ich fortwährend ein.
O verlaß mich nicht gänzlich.

Psalm 119:9-16
Jehovas Wort erhält uns rein

9 Wie wird ein junger Mann seinen Pfad rein erhalten?
Indem er auf der Hut bleibt gemäß deinem Wort.

10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht.
Laß mich nicht abirren von deinen Geboten.

11 In meinem Herzen habe ich deine Rede aufbewahrt,
Damit ich nicht gegen dich sündige.

12 Gesegnet bist du, o Jehova.
Lehre mich deine Bestimmungen.

13 Mit meinen Lippen habe ich
All die richterlichen Entscheidungen deines Mundes verkündet.

14 Auf dem Weg deiner Mahnungen habe ich frohlockt
So wie über alle anderen wertvollen Dinge.

15 Mit deinen Befehlen will ich mich befassen,
Und ich will auf deine Pfade schauen.

16 Für deine Satzungen werde ich Vorliebe zeigen.
Ich werde dein Wort nicht vergessen.

Psalm 119:17-32
Gottes Wort hilft treu zu bleiben

17 Handle gebührend gegenüber deinem Knecht, damit ich lebe
Und damit ich dein Wort halte.

18 Enthülle mir die Augen, damit ich
Die wunderbaren Dinge aus deinem Gesetz schaue.

19 Ich bin nur ein ansässiger Fremdling im Land.
Verbirg deine Gebote nicht vor mir.

20 Meine Seele ist zermalmt vor Verlangen
Nach deinen richterlichen Entscheidungen allezeit.

21 Du hast die verfluchten Vermessenen gescholten,
Die von deinen Geboten abirren.

22 Wälze Schmach und Verachtung von mir ab,
Denn ich habe deine eigenen Mahnungen beobachtet.

23 Auch Fürsten haben dagesessen; gegen mich haben sie sich beredet.
Was deinen Knecht betrifft, er befaßt sich mit deinen Bestimmungen.

24 Auch sind deine Mahnungen das, was mir lieb ist,
Wie Männer meines Rates.

? (Dáleth)

25 Am Staub hat meine Seele geklebt.
Erhalte mich am Leben gemäß deinem Wort.

26 Meine Wege habe ich verkündet, damit du mir antwortest.
Lehre mich deine Bestimmungen.

27 Den Weg deiner Befehle laß mich verstehen,
Damit ich mich mit deinen wunderbaren Werken befasse.

28 Meine Seele ist schlaflos gewesen vor Kummer.
Richte mich auf gemäß deinem Wort.

29 Den falschen Weg entfern von mir,
Und mit deinem Gesetz beschenk mich durch deine Gunst.

30 Den Weg der Treue habe ich gewählt.
Deine richterlichen Entscheidungen habe ich gebührend betrachtet.

31 Ich habe an deinen Mahnungen gehangen.
O Jehova, laß mich nicht zuschanden werden.

32 Den Weg deiner Gebote werde ich laufen,
Denn du schaffst meinem Herzen Raum.

Psalm 119:32-48
Gottes Wort gibt uns Mut

33 Unterweise mich, o Jehova, im Weg deiner Bestimmungen,
Damit ich ihn beobachte bis zuletzt.

34 Laß mich Verständnis haben, damit ich dein Gesetz beobachte
Und daß ich es mit ganzem Herzen halte.

35 Laß mich auf den Pfad deiner Gebote treten,
Denn daran habe ich Gefallen gefunden.

36 Neige mein Herz zu deinen Mahnungen
Und nicht Gewinnen zu.

37 Laß meine Augen an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist,
Auf deinem Weg erhalte mich am Leben.

38 Führe deinem Knecht deine Zusage aus,
Die auf die Furcht vor dir [abzielt].

39 Laß meine Schmach, vor der mir bange gewesen ist, vorbeigehen,
Denn deine richterlichen Entscheidungen sind gut.

40 Siehe! Ich habe nach deinen Befehlen Verlangen gehabt.
In deiner Gerechtigkeit erhalte mich am Leben.

? (Waw)

41 Und mögen mir deine liebenden Gütigkeiten zukommen, o Jehova,
Deine Rettung gemäß deiner Zusage,
42 Damit ich dem antworten kann, der mich mit einem Wort schmäht,
Denn ich habe auf dein Wort vertraut.

43 Und nimm das Wort der Wahrheit von meinem Mund nicht gänzlich weg,
Denn auf deine richterliche Entscheidung habe ich geharrt.

44 Und ich will dein Gesetz beständig halten,
Auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.

45 Und ich will einherwandeln in weitem Raum,
Denn ich habe ja nach deinen Befehlen geforscht.

46 Ich will auch vor Königen über deine Mahnungen reden,
Und ich werde mich nicht schämen.

47 Und ich werde eine Vorliebe bekunden für deine Gebote,
Die ich geliebt habe.

48 Und ich werde meine Handflächen zu deinen Geboten, die ich geliebt habe, erheben,
Und ich will mich mit deinen Bestimmungen befassen.

Psalm 119:49-56
Gottes Wort tröstet uns

49 Gedenke des Wortes an deinen Knecht,
Auf das du mich hast warten lassen.

50 Dies ist mein Trost in meiner Trübsal,
Denn deine eigene Zusage hat mich am Leben erhalten.

51 Die Vermessenen selbst haben mich bis zum äußersten verspottet.
Von deinem Gesetz bin ich nicht abgewichen.

52 Ich habe deiner richterlichen Entscheidungen von unabsehbarer Zeit her gedacht, o Jehova,
Und ich finde Trost für mich.

53 Eine Zornglut selbst hat mich erfaßt wegen der Bösen,
Die dein Gesetz verlassen.

54 Deine Bestimmungen sind mir zu Melodien geworden
Im Haus der Orte meiner Fremdlingschaft.

55 In der Nacht habe ich deines Namens gedacht, o Jehova,
Damit ich dein Gesetz halte.

56 Auch dies ist mein geworden,
Weil ich deine Befehle befolgt habe.

Psalm 119:57-64
für Jehovas Wort dankbar sein

57 Jehova ist mein Teil;
Ich habe versprochen, deine Worte zu halten.

58 Ich habe dein Angesicht besänftigt mit [meinem] ganzen Herzen.
Erweise mir Gunst nach deiner Zusage.

59 Ich habe meine Wege betrachtet,
Damit ich meine Füße zurückwende zu deinen Mahnungen.

60 Ich beeilte mich, und ich zögerte nicht,
Deine Gebote zu halten.

61 Die Stricke der Bösen, sie umgaben mich.
Dein Gesetz vergaß ich nicht.

62 Um Mitternacht stehe ich auf, um dir zu danken
Für deine gerechten richterlichen Entscheidungen.

63 Ein Mitgenosse bin ich von all denen, die dich wirklich fürchten,
Und von denen, die deinen Befehlen nachkommen.

64 Deine liebende Güte, o Jehova, hat die Erde erfüllt.
Lehre mich deine eigenen Bestimmungen.

Psalm 119:65-72
an Gottes Wort glauben

65 Du hast wirklich gut gehandelt mit deinem Knecht,
O Jehova, gemäß deinem Wort.

66 Lehre mich Gutes, Vernünftigkeit und Erkenntnis selbst,
Denn ich habe Glauben an deine Gebote geübt.

67 Bevor ich niedergebeugt war, sündigte ich aus Versehen,
Jetzt aber habe ich deine eigene Rede bewahrt.

68 Du bist gut und tust Gutes.
Lehre mich deine Bestimmungen.

69 Die Vermessenen haben mich mit Unwahrheit beschmiert.
Was mich betrifft, so werde ich mit [meinem] ganzen Herzen deine Befehle befolgen.

70 Ihr Herz ist gefühllos geworden wie Fett.
Mir meinerseits ist dein eigenes Gesetz lieb gewesen.

71 Es ist gut für mich, daß ich niedergebeugt worden bin,
Damit ich deine Bestimmungen lerne.

72 Das Gesetz deines Mundes ist gut für mich,
Ja mehr als Tausende von Gold- und Silberstücken.

Psalm 119:73-80
immer auf Jehova vertrauen

73 Deine Hände, sie haben mich gemacht, und sie verliehen mir dann Festigkeit.
Laß mich Verständnis haben, damit ich deine Gebote lerne.

74 Die dich fürchten, sind die, die mich sehen und sich freuen,
Denn auf dein Wort habe ich geharrt.

75 Ich weiß wohl, o Jehova, daß deine richterlichen Entscheidungen Gerechtigkeit sind
Und daß du mich in Treue niedergebeugt hast.

76 Möge deine liebende Güte bitte dazu dienen, mich zu trösten,
Gemäß deiner Zusage an deinen Knecht.

77 Laß mir deine Erbarmungen zukommen, damit ich weiterhin lebe;
Denn dein Gesetz ist das, was mir lieb ist.

78 Laß die Vermessenen beschämt werden, denn ohne Ursache haben sie mich irregeleitet.
Was mich betrifft, ich befasse mich mit deinen Befehlen.

79 Laß die, die dich fürchten, zu mir umkehren,
Auch die, die deine Mahnungen kennen.

80 Laß mein Herz sich in deinen Bestimmungen als untadelig erweisen,
Damit ich nicht beschämt werde.

? (Kaph)

81 Nach deiner Rettung hat meine Seele geschmachtet;
Auf dein Wort habe ich geharrt.

82 Meine Augen haben nach deiner Rede geschmachtet,
Während [ich] gesagt habe: „Wann wirst du mich trösten?“

83 Denn ich bin wie ein Schlauch im Rauch geworden.
Deine Bestimmungen habe ich nicht vergessen.

84 Wie viele sind der Tage deines Knechtes?
Wann wirst du Gericht an denen üben, die mich verfolgen?

85 Die Vermessenen haben Fallgruben ausgehoben, um mich zu fangen,
Die, die nicht in Übereinstimmung sind mit deinem Gesetz.

86 All deine Gebote sind Treue selbst.
Ohne Ursache haben sie mich verfolgt. O hilf mir.

87 In kurzem hätten sie mich ausgerottet auf der Erde;
Ich selbst aber habe deine Befehle nicht verlassen.

88 Gemäß deiner liebenden Güte erhalte mich am Leben,
Damit ich die Mahnung deines Mundes bewahre.

? (Lámedh)

89 Auf unabsehbare Zeit, o Jehova,
Steht dein Wort in den Himmeln fest.

90 Deine Treue währt Generation um Generation.
Du hast die Erde fest erstellt, damit sie bestehenbleibt.

91 Gemäß deinen richterlichen Entscheidungen stehen sie [noch] heute,
Denn sie sind alle deine Knechte.

92 Wäre mir dein Gesetz nicht lieb gewesen,
So wäre ich umgekommen in meiner Trübsal.

93 Auf unabsehbare Zeit werde ich deine Befehle nicht vergessen,
Denn durch sie hast du mich am Leben erhalten.

94 Ich bin dein. O rette mich,
Denn nach deinen Befehlen habe ich gesucht.

95 Auf mich haben die Bösen geharrt, um mich zu vernichten.
Deinen Mahnungen gegenüber zeige ich mich fortwährend aufmerksam.

96 An aller Vollkommenheit habe ich ein Ende gesehen.
Dein Gebot ist sehr weitreichend.

? (Mem)

97 Wie liebe ich doch dein Gesetz!
Den ganzen Tag befasse ich mich damit.

98 Weiser als meine Feinde macht mich dein Gebot,
Denn auf unabsehbare Zeit ist es mein.

99 Mehr Einsicht als all meine Lehrer habe ich erlangt,
Denn mit deinen Mahnungen befasse ich mich.

100 Ich benehme mich mit mehr Verstand als ältere Männer,
Denn ich habe deine eigenen Befehle beobachtet.

101 Von jedem schlechten Pfad habe ich meine Füße zurückgehalten,
Damit ich dein Wort bewahre.

102 Von deinen richterlichen Entscheidungen bin ich nicht abgebogen,
Denn du selbst hast mich unterwiesen.

103 Wie lind sind meinem Gaumen deine Reden gewesen,
Ja mehr als Honig meinem Mund!

104 Dank deinen Befehlen benehme ich mich mit Verstand.
Darum habe ich jeden falschen Pfad gehaßt.

? (Nun)

105 Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß
Und ein Licht für meinen Pfad.

106 Ich habe einen Schwur getan, und ich werde ihn ausführen,
Deine gerechten richterlichen Entscheidungen einzuhalten.

107 Ich bin in großem Maße niedergebeugt worden.
O Jehova, erhalte mich am Leben gemäß deinem Wort.

108 Habe bitte Gefallen an den freiwilligen Gaben meines Mundes, o Jehova,
Und deine richterlichen Entscheidungen lehre mich.

109 Meine Seele ist beständig in meiner hohlen Hand;
Doch dein Gesetz habe ich nicht vergessen.

110 Die Bösen haben mir einen Fallstrick gelegt,
Aber von deinen Befehlen bin ich nicht abgeschweift.

111 Ich habe mir deine Mahnungen auf unabsehbare Zeit zu eigen gemacht,
Denn sie sind meines Herzens Frohlocken.

112 Ich habe mein Herz deinen Bestimmungen zugeneigt
Auf unabsehbare Zeit, bis zuletzt.

? (Ssámech)

113 Die zwiespältigen [Herzen] habe ich gehaßt,
Aber dein Gesetz habe ich geliebt.

114 Du bist mein Ort der Verborgenheit und mein Schild.
Auf dein Wort habe ich geharrt.

115 Weicht von mir, ihr Übeltäter,
Damit ich die Gebote meines Gottes beobachte.

116 Unterstütze mich gemäß deiner Zusage, damit ich am Leben bleibe,
Und laß mich nicht wegen meiner Hoffnung zuschanden werden.

117 Stütze mich, damit ich gerettet werde,
Und ich werde beständig den Blick auf deine Bestimmungen richten.

118 Du hast alle, die von deinen Bestimmungen abirren, beiseite geworfen;
Denn ihre Trugkunst ist Falschheit.

119 Du hast alle Bösen der Erde wie Schaumschlacke [zu bestehen] aufhören lassen.
Darum habe ich deine Mahnungen geliebt.

120 Aus Angst vor dir erschaudert mein Fleisch;
Und wegen deiner richterlichen Entscheidungen habe ich mich gefürchtet.

? (`Ájin)

121 Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt.
O überlaß mich nicht denen, die mich übervorteilen!

122 Handle als Bürge für deinen Knecht zum Guten.
Mögen die Vermessenen mich nicht übervorteilen.

123 Meine Augen, sie haben nach deiner Rettung
Und nach deiner gerechten Rede geschmachtet.

124 Handle mit deinem Knecht gemäß deiner liebenden Güte,
Und lehre mich deine eigenen Bestimmungen.

125 Ich bin dein Knecht. Laß mich Verständnis haben,
Damit ich deine Mahnungen erkenne.

126 Es ist Zeit für Jehova zu handeln.
Sie haben dein Gesetz gebrochen.

127 Darum habe ich deine Gebote geliebt,
Mehr als Gold, ja geläutertes Gold.

128 Darum habe ich alle Befehle hinsichtlich aller Dinge als recht betrachtet;
Jeden falschen Pfad habe ich gehaßt.

? (Pe´)

129 Deine Mahnungen sind wunderbar.
Darum hat meine Seele sie beachtet.

130 Ja, die Enthüllung deiner Worte gibt Licht,
Läßt die Unerfahrenen Verständnis haben.

131 Meinen Mund habe ich weit aufgetan, um zu lechzen,
Denn nach deinen Geboten habe ich Verlangen gehabt.

132 Wende dich zu mir, und erweise mir Gunst
Gemäß [deiner] richterlichen Entscheidung gegenüber denen, die deinen Namen lieben.

133 Meine Schritte festige in deiner Rede,
Und möge keinerlei Schädliches mich beherrschen.

134 Erlöse mich von irgendeinem Übervorteiler der Menschen,
Und ich will deinen Befehlen nachkommen.

135 Dein Angesicht laß leuchten über deinem Knecht,
Und lehre mich deine Bestimmungen.

136 Wasserbäche sind aus meinen Augen herabgeflossen,
Weil man dein Gesetz nicht gehalten hat.

? (Za·dhe)

137 Du bist gerecht, o Jehova,
Und deine richterlichen Entscheidungen sind gerade.

138 Du hast deine Mahnungen in Gerechtigkeit geboten
Und in äußerster Treue.

139 Mein glühender Eifer hat mir ein Ende gemacht,
Weil meine Widersacher deine Worte vergessen haben.

140 Deine Rede ist sehr geläutert,
Und dein Knecht, er liebt sie.

141 Ich bin unbedeutend und verächtlich.
Deine Befehle habe ich nicht vergessen.

142 Deine Gerechtigkeit ist eine Gerechtigkeit auf unabsehbare Zeit,
Und dein Gesetz ist Wahrheit.

143 Bedrängnis und Schwierigkeit, sie fanden mich.
Deine Gebote waren mir lieb.

144 Die Gerechtigkeit deiner Mahnungen währt auf unabsehbare Zeit.
Laß mich Verständnis haben, damit ich am Leben bleibe.

? (Qoph)

145 Ich habe mit [meinem] ganzen Herzen gerufen. Antworte mir, o Jehova.
Deine Bestimmungen will ich beachten.

146 Ich habe dich angerufen. O rette mich!
Und ich will deine Mahnungen bewahren.

147 Ich bin früh in der Morgendämmerung aufgestanden, damit ich um Hilfe rufe.
Auf deine Worte habe ich geharrt.

148 Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen,
[Damit ich] mich mit deiner Rede befasse.

149 O höre doch meine eigene Stimme gemäß deiner liebenden Güte.
O Jehova, gemäß deiner richterlichen Entscheidung erhalte mich am Leben.

150 Die der Zügellosigkeit nachjagen, sind nahe gekommen;
Von deinem Gesetz haben sie sich weit entfernt.

151 Du bist nahe, o Jehova,
Und alle deine Gebote sind Wahrheit.

152 Längst habe ich einige deiner Mahnungen gekannt,
Denn auf unabsehbare Zeit hast du sie gegründet.

? (Resch)

153 O sieh meine Trübsal, und befreie mich;
Denn dein Gesetz habe ich nicht vergessen.

154 O führe doch meinen Rechtsfall, und bringe mich zurück;
Erhalte mich am Leben in Übereinstimmung mit deiner Zusage.

155 Fern ist Rettung von den Bösen,
Denn sie haben nicht nach deinen eigenen Bestimmungen geforscht.

156 Viele sind deiner Erbarmungen, o Jehova.
Gemäß deinen richterlichen Entscheidungen o erhalte mich am Leben.

157 Meiner Verfolger und meiner Widersacher sind viele.
Von deinen Mahnungen bin ich nicht abgewichen.

158 Ich habe die gesehen, die treulos sind im Handeln,
Und ich empfinde wirklich Ekel, denn deine Rede haben sie nicht bewahrt.

159 O sieh, daß ich deine eigenen Befehle geliebt habe.
O Jehova, gemäß deiner liebenden Güte erhalte mich am Leben.

160 Die Summe deines Wortes ist Wahrheit,
Und jede gerechte richterliche Entscheidung von dir währt auf unabsehbare Zeit.

? (Ssin oder Schin)

161 Fürsten selbst haben mich ohne Ursache verfolgt,
Aber vor deinen Worten ist mein Herz in Schrecken gewesen.

162 Ich frohlocke über deine Rede
Wie einer, der viel Beute findet.

163 Falschheit habe ich gehaßt, und sicherlich verabscheue ich sie ständig.
Dein Gesetz habe ich geliebt.

164 Siebenmal am Tag habe ich dich gepriesen
Wegen deiner gerechten richterlichen Entscheidungen.

165 Überströmender Frieden gehört denen, die dein Gesetz lieben,
Und für sie gibt es keine Ursache des Strauchelns.

166 Ich habe auf deine Rettung gehofft, o Jehova,
Und nach deinen Geboten habe ich getan.

167 Meine Seele hat deine Mahnungen eingehalten,
Und ich liebe sie überaus.

168 Ich habe deine Befehle und deine Mahnungen eingehalten,
Denn alle meine Wege sind vor dir.

? (Taw)

169 Möge mein inständiger Ruf nahe vor dich kommen, o Jehova.
Gemäß deinem Wort o laß mich Verständnis haben.

170 Möge mein Flehen um Gunst vor dich kommen.
Gemäß deiner Zusage o befreie mich.

171 Mögen meine Lippen Lobpreis hervorsprudeln,
Denn du lehrst mich deine Bestimmungen.

172 Möge meine Zunge deine Rede besingen,
Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit.

173 Möge deine Hand dazu dienen, mir zu helfen,
Denn deine Befehle habe ich erwählt.

174 Mich hat nach deiner Rettung verlangt, o Jehova,
Und dein Gesetz ist mir lieb.

175 Möge meine Seele am Leben bleiben und dich preisen,
Und deine richterlichen Entscheidungen mögen mir helfen.

176 Ich bin umhergeirrt wie ein verlorenes Schaf. O suche deinen Knecht,
Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.

Jule | 09.06.11 | Bibelleseprogram | 2 Comments |