Psalm 142 – 150 Lesung für die PDS

Psalm 142

Maskil. Von David, als er sich in der Höhle befand. Ein Gebet.

142 Mit meiner Stimme rief ich dann zu Jehova um Hilfe;
Mit meiner Stimme begann ich zu Jehova um Gunst zu flehen.

2 Vor ihm schüttete ich unablässig mein Anliegen aus;
Meine Bedrängnis tat ich weiterhin vor ihm kund,
3 Als mein Geist in mir schwach wurde.
Da kanntest du selbst meinen Weg.
Auf dem Pfad, auf dem ich wandle,
Haben sie für mich einen Fallstrick verborgen.

4 Schau zur Rechten und sieh,
Daß niemand da ist, der mir irgendwelche Anerkennung zollt.
Mein Zufluchtsort ist mir entschwunden;
Da ist niemand, der sich nach meiner Seele erkundigt.

5 Ich rief zu dir, o Jehova, um Hilfe.
Ich sprach: „Du bist meine Zuflucht,
Mein Teil im Land der Lebenden.“

6 Merke doch auf meinen inständigen Ruf,
Denn ich bin sehr arm geworden.
Befreie mich von meinen Verfolgern,
Denn sie sind stärker als ich.

7 Bringe doch meine Seele aus dem Kerker heraus,
Damit ich deinen Namen lobpreise.
Mögen sich die Gerechten um mich her sammeln,
Weil du gebührend mit mir handelst.

 

Psalm 143

Eine Melodie von David.

143 O Jehova, höre mein Gebet;
Schenk doch meiner flehentlichen Bitte Gehör.
In deiner Treue antworte mir, in deiner Gerechtigkeit.

2 Und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht;
Denn vor dir kann kein Lebendiger gerecht sein.

3 Denn der Feind hat meine Seele verfolgt;
Er hat mein Leben zur Erde selbst zertreten.
Er hat mich an finsteren Stätten wohnen lassen gleich denen, die tot sind auf unabsehbare Zeit.

4 Und mein Geist wird in mir schwach;
In meinem Innern zeigt sich mein Herz empfindungslos.

5 Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht;
Ich habe nachgesonnen über all dein Tun;
Willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände.

6 Ich habe meine Hände zu dir ausgebreitet,
Meine Seele [lechzt] wie ein erschöpftes Land nach dir. Sela.

7 O eile, antworte mir, o Jehova.
Mein Geist ist zu Ende gekommen.
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir,
Sonst müßte ich mit denen vergleichbar werden, die in die Grube hinabfahren.

8 Am Morgen laß mich deine liebende Güte hören,
Denn auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt.
Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte,
Denn zu dir habe ich meine Seele erhoben.

9 Befreie mich von meinen Feinden, o Jehova.
Ich habe Deckung ja bei dir gesucht.

10 Lehre mich deinen Willen tun,
Denn du bist mein Gott.
Dein Geist ist gut;
Er führe mich im Land der Geradheit.

11 Um deines Namens willen, o Jehova, mögest du mich am Leben erhalten.
In deiner Gerechtigkeit mögest du meine Seele aus Bedrängnis herausführen.

12 Und in deiner liebenden Güte mögest du meine Feinde zum Schweigen bringen;
Und du sollst alle die vernichten, die meine Seele befeinden,
Denn ich bin dein Knecht.

 

Psalm 144

Von David.

144 Gesegnet sei Jehova, mein FELS,
Der meine Hände zum Kampf belehrt,
Meine Finger zur Kriegführung,
2 Meine liebende Güte und meine Feste,
Meine sichere Höhe und der für mein Entrinnen Sorgende,
Mein Schild und der, zu dem ich Zuflucht genommen habe,
Der mir Völker unterwirft.

3 O Jehova, was ist der Mensch, daß du von ihm Kenntnis nehmen solltest,
Der Sohn des sterblichen Menschen, daß du ihn beachten solltest?

4 Der Mensch selbst hat Ähnlichkeit mit einem bloßen Dunst;
Seine Tage sind wie ein vorübergehender Schatten.

5 O Jehova, neige deine Himmel, damit du herabsteigst;
Rühre die Berge an, daß sie rauchen.

6 Blitze mit Blitzen, damit du sie zerstreust;
Sende deine Pfeile aus, damit du sie in Verwirrung bringst.

7 Strecke deine Hände aus von der Höhe;
Mache mich frei, und errette mich aus den vielen Wassern,
Aus der Hand der Ausländer,
8 Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist.

9 O Gott, ein neues Lied will ich dir singen.
Auf einem Instrument mit zehn Saiten will ich dir Melodien spielen,
10 Dem, der Königen Rettung verleiht,
Dem, der David, seinen Knecht, von dem unheilvollen Schwert frei macht.

11 Mache mich frei, und errette mich aus der Hand der Ausländer,
Deren Mund Unwahres geredet hat
Und deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist,
12 Die [sagen]: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend,
Unsere Töchter gleich Eck[säulen], behauen im Palaststil,
13 Unsere Speicher [sind] voll, liefern Erzeugnisse von einer Art nach der anderen,
Unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden, zehntausendfach auf unseren Straßen,
14 Unser Vieh [ist] beladen, ohne irgendwelchen Bruch und ohne Fehlgeburt
Und ohne Geschrei auf unseren öffentlichen Plätzen.

15 Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“
Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!

 

Psalm 145

Ein Lobpreis, von David.

? (´Áleph)

145 Ich will dich erheben, o mein Gott und König,
Und ich will deinen Namen segnen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Beth)

2 Den ganzen Tag will ich dich segnen,
Und ich will deinen Namen preisen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

? (Gímel)

3 Jehova ist groß und sehr zu preisen,
Und seine Größe ist unerforschlich.

? (Dáleth)

4 Generation um Generation wird deine Werke loben,
Und deine Machttaten werden sie kundtun.

? (He´)

5 Die herrliche Pracht deiner Würde
Und die Dinge deiner wunderbaren Werke, damit will ich mich befassen.

? (Waw)

6 Und sie werden von der Stärke deiner eigenen furchteinflößenden Dinge sprechen;
Und was deine Größe betrifft, ich will sie verkünden.

? (Sájin)

7 Bei der Erwähnung der Fülle deiner Güte werden sie übersprudeln,
Und deiner Gerechtigkeit [wegen] werden sie jubeln.

? (Cheth)

8 Jehova ist gnädig und barmherzig,
Langsam zum Zorn und groß an liebender Güte.

? (Teth)

9 Jehova ist gut gegen alle,
Und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke.

? (Jodh)

10 All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova,
Und deine Loyalgesinnten werden dich segnen.

? (Kaph)

11 Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen,
Und von deiner Macht werden sie reden,
? (Lámedh)

12 Um den Menschensöhnen seine Machttaten bekanntzumachen
Und die Herrlichkeit der Pracht seines Königtums.

? (Mem)

13 Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten,
Und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch.

? (Ssámech)

14 Jehova stützt alle Fallenden
Und richtet auf alle Niedergebeugten.

? (`Ájin)

15 Auf dich schauen hoffnungsvoll die Augen aller,
Und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

? (Pe´)

16 Du öffnest deine Hand
Und sättigst das Begehren alles Lebenden.

? (Za·dhe)

17 Jehova ist gerecht in all seinen Wegen
Und loyal in all seinen Werken.

? (Qoph)

18 Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen,
Allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen.

? (Resch)

19 Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen,
Und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten.

? (Schin)

20 Jehova behütet alle, die ihn lieben,
Aber alle Bösen wird er vertilgen.

? (Taw)

21 Mein Mund wird den Lobpreis Jehovas reden;
Und alles Fleisch segne seinen heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

 

Psalm 146

146 Preiset Jah!
Preise Jehova, o meine Seele.

2 Ich will Jehova zeit meines Lebens preisen.
Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin.

3 Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle
Noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt.

4 Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden;
An jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich.

5 Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat,
Dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, [gerichtet] ist,
6 Der Himmel und Erde gemacht hat,
Das Meer und alles, was darin ist,
Der Wahrhaftigkeit bewahrt auf unabsehbare Zeit,
7 Der für die Übervorteilten Gericht übt,
Der Brot gibt den Hungrigen.
Jehova macht die Gebundenen frei.

8 Jehova öffnet [die Augen der] Blinden;
Jehova richtet auf die Niedergebeugten;
Jehova liebt die Gerechten.

9 Jehova behütet die ansässigen Fremdlinge;
Dem vaterlosen Knaben und der Witwe hilft er auf,
Aber den Weg der Bösen krümmt er.

10 Jehova wird König sein auf unabsehbare Zeit,
Dein Gott, o Zion, für Generation um Generation.
Preiset Jah!

Psalm 147

147 Preiset Jah,
Denn es ist gut, unserem Gott Melodien zu spielen;
Denn es ist lieblich — Lobpreis ziemt sich.

2 Jehova baut Jerusalem;
Die Versprengten Israels bringt er zusammen.

3 Er heilt, die gebrochenen Herzens sind,
Und verbindet ihre schmerzhaften Stellen.

4 Er zählt die Zahl der Sterne;
Sie alle ruft er mit [ihrem] Namen.

5 Unser Herr ist groß und ist reich an Macht;
Sein Verstand ist unermeßlich.

6 Jehova hilft den Sanftmütigen auf;
Er erniedrigt die Bösen zur Erde.

7 Singend antwortet Jehova mit Danksagung,
Spielt unserem Gott Melodien auf der Harfe,
8 IHM, der die Himmel mit Wolken bedeckt,
IHM, der Regen bereitet für die Erde,
IHM, der die Berge grünes Gras sprossen läßt.

9 Den Tieren gibt er ihre Nahrung,
Den jungen Raben, die fortwährend rufen.

10 Nicht an der Kraft des Rosses hat er [seine] Lust,
Noch findet er Gefallen an den Beinen des Mannes.

11 Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten,
An denen, die auf seine liebende Güte harren.

12 Lobe Jehova, o Jerusalem.
Preise deinen Gott, o Zion.

13 Denn er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht;
Er hat deine Söhne in deiner Mitte gesegnet.

14 Er setzt Frieden in dein Gebiet;
Mit dem Fett des Weizens sättigt er dich unablässig.

15 Er sendet seine Rede zur Erde;
Mit Eile läuft sein Wort.

16 Er gibt Schnee wie Wolle;
Reif streut er so wie Asche.

17 Er wirft sein Eis wie Brocken.
Wer kann bestehen vor seiner Kälte?

18 Er sendet sein Wort aus und schmilzt sie.
Er läßt seinen Wind blasen;
Die Wasser rieseln.

19 Er tut sein Wort Jakob kund,
Seine Bestimmungen und seine richterlichen Entscheidungen Israel.

20 Er hat keiner anderen Nation so getan;
Und was [seine] richterlichen Entscheidungen betrifft, sie haben sie nicht gekannt.
Preiset Jah!

 

Psalm 148

148 Preiset Jah!
Preist Jehova von den Himmeln her,
Preist ihn in den Höhen.

2 Preist ihn, ihr alle, seine Engel.
Preist ihn, ihr alle, sein Heer.

3 Preist ihn, Sonne und Mond.
Preist ihn, all ihr Sterne des Lichts.

4 Preist ihn, ihr Himmel der Himmel
Und ihr Wasser, die ihr über den Himmeln seid.

5 Mögen sie den Namen Jehovas preisen;
Denn er selbst gebot, und sie waren erschaffen.

6 Und er läßt sie für immer bestehen, auf unabsehbare Zeit.
Eine Bestimmung hat er gegeben, und sie wird nicht vergehen.

7 Preist Jehova von der Erde her,
Ihr Seeungetüme und all ihr Wassertiefen,
8 Du Feuer und Hagel, Schnee und dicker Rauch,
Du stürmischer Wind, der sein Wort vollzieht,
9 Ihr Berge und all ihr Hügel,
Ihr Fruchtbäume und all ihr Zedern,
10 Ihr wildlebenden Tiere und all ihr Haustiere,
Ihr Kriechtiere und geflügelten Vögel,
11 Ihr Könige der Erde und all ihr Völkerschaften,
Ihr Fürsten und all ihr Richter der Erde,
12 Ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen,
Ihr alten Männer zusammen mit Knaben.

13 Mögen sie den Namen Jehovas preisen,
Denn sein Name allein ist unerreichbar hoch.
Seine Würde ist über Erde und Himmel.

14 Und er wird das Horn seines Volkes erhöhen,
Den Lobpreis all seiner Loyalgesinnten,
Der Söhne Israels, des Volkes, das ihm nahe ist.
Preiset Jah!

 

Psalm 149

149 Preiset Jah!
Singt Jehova ein neues Lied,
Seinen Lobpreis in der Versammlung der Loyalgesinnten.

2 Israel freue sich seines großen Erschaffers,
Die Söhne Zions — mögen sie frohlocken in ihrem König.

3 Mögen sie seinen Namen preisen mit Reigentanz,
Mit dem Tamburin und der Harfe mögen sie ihm Melodien spielen.

4 Denn Jehova findet Gefallen an seinem Volk.
Er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung.

5 Die Loyalgesinnten mögen frohlocken in Herrlichkeit;
Mögen sie jubeln auf ihren Betten.

6 Lieder, die Gott erhöhen, seien in ihrer Kehle,
Und ein zweischneidiges Schwert sei in ihrer Hand,
7 Um Rache zu üben an den Nationen,
Völkerschaften zu schelten,
8 Um ihre Könige mit Ketten zu binden
Und ihre Verherrlichten mit eisernen Fesseln,
9 Um an ihnen die geschriebene richterliche Entscheidung zu vollziehen.
Solche Pracht gehört all seinen Loyalgesinnten.
Preiset Jah!

 

Psalm 150

150 Preiset Jah!
Preist Gott an seiner heiligen Stätte.
Preist ihn in der Ausdehnung seiner Stärke.

2 Preist ihn wegen seiner machtvollen Werke.
Preist ihn nach der Fülle seiner Größe.

3 Preist ihn mit Hörnerschall.
Preist ihn mit dem Saiteninstrument und der Harfe.

4 Preist ihn mit Tamburin und Reigentanz.
Preist ihn mit Saitenspiel und Pfeife.

5 Preist ihn mit wohlklingenden Zimbeln.
Preist ihn mit schmetternden Zimbeln.

6 Alles, was atmet — es preise Jah.
Preiset Jah!

Jule | 09.28.11 | Bibelleseprogram |

6 Comments »

  1. Jule

    Psalm 142 – 150

    Psalm 142 – wenn garnichts mehr geht…

    Psalm 142:4-5

    Schau zur Rechten und sieh,
    Daß niemand da ist, der mir irgendwelche Anerkennung zollt.
    Mein Zufluchtsort ist mir entschwunden;
    Da ist niemand, der sich nach meiner Seele erkundigt.

     5 Ich rief zu dir, o Jehova, um Hilfe.
    Ich sprach: „Du bist meine Zuflucht,
    Mein Teil im Land der Lebenden.“

    haben wir uns jemals so allein und verlassen gefühlt?

    Was, wenn wir meinen, wir stünden ganz alleine da und niemand würde sich für uns interessieren?

    Was, wenn wir meinen, wir könnten nicht mehr? Wir würden dringend jemand brauchen, der uns hilft?

    An wen sollten wir uns dann wenden? An wen wenden wir uns dann?

    Der Psalmist machte es richtig: er wandte sich an Jehova!

    Könnten wir dies auch?

    Es gibt eine Hotline und Flatrate direkt zu Jehova! Er ist immer für uns da, hat immer Zeit und immer ein offenes Ohr für uns!

    Wenden wir uns in unserer Not an IHN – dann werden wir niemals allein und verlassen sein

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:01

  2. Jule

    Psalm 142 – die Hintergründe

    Wenn wir uns die Überschrift zum Psalm 142 ansehen, erfahren wir, dass er diesen Psalm schrieb, als er sich in der Höhle befand.

    Was für eine Höhle und warum ist dies für uns wichtig?

    David war vor Saul auf der Flucht und versteckte sich mit seinen Mannen immer wieder in verschiedenen Höhlen. Interessanterweise wird im Querverweis 1. Samuel 24:3 angeführt, wo es heißt:

    Schließlich kam er zu den steinernen Schafhürden längs des Weges, wo sich eine Höhle befand. Da ging Saul hinein, um seine Notdurft zu verrichten, während David und seine Männer in den hintersten Teilen der Höhle saßen.

    David betete just in dem Moment, wo Saul sich praktisch – wenn auch unwissentlich – in seine Hände begeben hatte.

    Warum betete David hier so inbrünstig zu Jehova? Erwähnte immer wieder, dass er allein sei und niemand für ihn eintreten würde? Warum bat er IHN nicht einfach, Saul in seine Hand zu geben, damit dies endlich ein Ende haben würde?

    Kennen wir dieses Gefühl? Dass wir jahrelang immensen Druck ausgesetzt sind und mit der Hilfe Jehovas in der Lage waren, diesen Druck auszuhalten, zu kompensieren, indem wir unser Vertrauen auf Jehova setzten?

    Wissen wir, wie es ist, wenn die Befreiung greifbar nahe scheint? Wenn der Druck nachlässt und damit einem großen innerlichen Weinen Platz macht, das man meint, nicht unter Kontrolle zu haben? Wenn einem immer wieder in den Sinn kommt, was man alles erduldet hatte – einzig und allein, weil man seinem Gott treu bleiben wollte? Wenn man nach Außen hin falsch dargestellt worden ist, wenn einem dann immer wieder ganz stark Gedanken kommen, dass man die Dinge richtig stellen möchte, dass alle wissen und erkennen, dass man auf dem richtigen Weg war – auch wenn es nach Außen hin ganz anders ausgesehen hatte?

    Wenn man Angst hat, dass dieses Gefühl sich Raum verschafft und man ganz laut nach draußen schreit, wie es wirklich gewesen ist? Aber man weiß, dass es nicht ratsam wäre, dies zu tun, denn es würde mehr Schaden anrichten als nützen – zumindest für unsere Brüder und es wäre auch nicht in Übereinstimmugn mit dem Willen Jehovas.

    Was tun wir dann?

    Dann schütten wir unserem Gott unser Herz aus, heulen uns bei IHM aus, erzählen ihm, was wir am liebsten nach Draußen schreien würden, bitten ihn, „unsere Tränen in einen Schlauch zu tun“ und uns die Kraft zu geben, stark zu bleiben und jetzt „um Himmels Willen“ nichts unüberlegtes zu tun!

    Schließlich hatte man ja jahrelang dem Druck standgehalten und den Mund gehalten, damit unsere Brüder Jehova in Frieden und ohne Störungen dienen konnten. Wenn man es nun rausschreien würde, wäre das jahrelange „Mundhalten“ völlig vergeblich gewesen und man würde noch im Nachhinein Unruhe stiften…

    David hätte auch rausschreien können: „ich war der Gesalbte Jehovas! Jehova hat mich bereits vor vielen Jahren als sein König gesalbt, da war ich noch ein Knabe. Da hatte er bereits Saul als König verworfen. Aber weil ER noch nichts getan hatte, um mich als König kenntlich zu machen, blieb mir nichts anderes übrig, als vor Saul zu fliehen. Ihr dachtet, ich sei der Geächtete, denn ich bin viele Jahre nicht zur Stiftshütte zum Opfern oder zu den Festen gekommen. Ihr dachtet, ich hätte mich von meinem Gott abgewenden. Aber das Gegenteil war der Fall: Saul war es, den Jehova verworfen hatte und genau darum hatte er mich bis aufs Blut verfolgt all die Jahre“

    David hat es nicht getan. Warum nicht?

    Weil ihm der Wille Jehovas und die Verwirklichung SEINES Vorsatzes wichtiger war, als sein eigenes Wohlbefinden oder wie andere über ihn dachten. Ja, es hat ihn all die Jahre traurig gemacht, dass er so verkannt war, dass seine Brüder ihn verachtet und als abtrünnig betrachtet hatten. Aber was würde es schon nützen, wenn er nun die Wahrheit herausschreiben würde? Lieber würde er auf Jehova warten und das tun, was ER für angebracht halten würde.

    Aber David brauchte auch seeeeehr viel Kraft. Immerhin war nun die Gelegenheit gekommen, all das Elend selbst zu beenden. Schließlich war Saul in seiner Hand. Hätte er sich nun nicht einreden können, dass es Jehova gewesen sei, der ihn in seine Hand gegeben hätte, damit er sich selbst davon befreien könnte?

    Was tat er?

    Er schrie zu seinem Gott und bat ihn, ihm die Kraft zu geben, sich noch eine Weile zurückzuhalten und die Dinge weierhin Jehova zu überlassen.

    Wie wir wissen, hat Jehova ihn sehr dafür gesegnet.

    Wie empfinden wir wohl, wenn wir in einer ähnlichen Situation wären?

    Wie würden wir dann reagieren?

    Wie würde sich dies darauf auswirken, wie Jehova uns sieht?

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:07

  3. Jule

    Psalm 143 – wie reagieren wir auf Probleme?

    Psalm 143:4 

    Und mein Geist wird in mir schwach;
    In meinem Innern zeigt sich mein Herz empfindungslos.

    was, wenn es uns so geht? Was kann uns dann helfen und uns Mut geben? Die Antwort finden wir in den folgenden Versen:

    Ich habe der Tage der Vorzeit gedacht;
    Ich habe nachgesonnen über all dein Tun;
    Willig befaßte ich mich fortwährend mit dem Werk deiner eigenen Hände.

     6 Ich habe meine Hände zu dir ausgebreitet,

    Ein interessanter Gedanke, der auf dem BZK auch immer wieder zum Tragen kam. Wir hatten dort den Programmpunkt „Wir müssen durch viele Drangsale in Gottes Königreich eingehen“ und in den Interviews kristallisierte sich immer heraus, wie die Bedrängten mit der Situation umgingen:

    Sie beschäftigten sich noch mehr mit Gottes Wort und seinem Tun – als sie es eh schon getan hatten.

    Und genau dies hat sie Jehova noch näher gebracht und ihnen geholfen, auszuharren.

    Wie wir sehen, hatte David genau das selbe getan und wie wir aus der biblischen Geschichte wissen, hatte ihm dies geholfen, sich in Gottes Liebe zu bewahren

    Psalm 143:8-10

    Am Morgen laß mich deine liebende Güte hören,
    Denn auf dich habe ich mein Vertrauen gesetzt.
    Tu mir den Weg kund, auf dem ich wandeln sollte,
    Denn zu dir habe ich meine Seele erhoben.

     9 Befreie mich von meinen Feinden, o Jehova.
    Ich habe Deckung ja bei dir gesucht.

    10 Lehre mich deinen Willen tun,
    Denn du bist mein Gott.

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:23

  4. Jule

    Psalm 145:16

    Du öffnest deine Hand
    Und sättigst das Begehren alles Lebenden.

    bei diesem Text fällt mir immer wieder ein Bild ein, das wir mal in unseren Publikationen hatten:

    eine geöffnete Hand, auf der wir alles finden konnten, was das Herz begehrt

    leider finde ich diese Illustration nicht wieder. Weiß jemand, wo genau die zu finden ist und kann sie vielleicht sogar einscannen und uns zuschicken? Das wäre echt lieb

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:43

  5. Jule

    Psalm 145:18-20

    Jehova ist nahe allen, die ihn anrufen,
    Allen, die ihn in Wahrhaftigkeit anrufen.

    ? (Resch)

    19 Das Begehren derer, die ihn fürchten, wird er ausführen,
    Und ihren Hilferuf wird er hören, und er wird sie retten.

    ? (Schin)

    20 Jehova behütet alle, die ihn lieben,
    Aber alle Bösen wird er vertilgen.

    ein Text, den wir uns gut merken sollten!

    Warum?

    Weil hier Ursache und Wirkung gegenüber gestellt werden!

    Jehova hilft uns nur dann, wenn wir ihn wirklich und in Wahrhaftigkeit anbeten. Wenn wir uns nur nach Außen hin den Anschein geben, als ob, dann dürfen wir nicht mit seiner Hilfe rechnen.

    Nur, wenn wir Jehova aus einem Herzen voller Liebe bereitwillig folgen und das tun, was seinem Herzen angenehm ist – nur dann wird er uns helfen, unsere Gebete erhören und uns aus bedrängnisvollen Situationen befreien

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:46

  6. Jule

    Psalm 146:2

    Ich will Jehova zeit meines Lebens preisen.
    Ich will meinem Gott Melodien spielen, solange ich bin.

    haben wir begriffen, was David hier sagt?

    Zeit unseres Lebens, solange wir sind – solange werden wir Jehova preisen und ihm dienen.

    Hatten wir vielleicht gedacht oder gehofft, dass wir dies nur solange tun müssen, bis unser Ticket am Eingang vom Paradies kontrolliert und entwertet worden ist? Dann denken wir bitte ganz schnell um – denn wir werden Jehova dienen, solange wir atmen!

    Eine unzumutbarre Härte?

    Hier sehen wir wieder, wie wichtig die richtige Motivation und der rechte Herzenszustand ist. Falls wir die wahre Anbetung nur praktizieren, weil wir ins Paradies gelangen wollen und dies halt der Eintrittspreis ist, dann haben wir ein Problem.

    Falls wir aber Jehova aus einem Herzen voller Liebe dienen, weil wir so begeistert von ihm sind, von all dem, was er bisher getan hat und was er noch tun wird – wären wir dann darauf aus, dass wir ihm bald nicht mehr dienen müssten, sondern tun uns lassen könnten, was uns gefällt?

    Psalm 147:11

    Jehova findet Gefallen an denen, die ihn fürchten,
    An denen, die auf seine liebende Güte harren.

    Wer Jehova wirklich liebt, dem ist es eine Wonne, ihm zu dienen, zu erfragen, was er will und entsprechend zu handeln.

    Bis in alle Ewigkeit!

    Kommentar — 29. September 2011 @ 11:49

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