Höhepunkte Esra

WT 15.01.2006

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Esra

DAS Bibelbuch Esra fängt da an, wo 2. Chronika aufhört. Der Schreiber, der Priester Esra, beginnt mit einem Erlass des Königs Cyrus von Persien, wonach ein Überrest der Juden in Babylon wieder in seine Heimat ziehen darf. Der Bericht endet damit, dass Esra Maßnahmen ergreift, damit alle, die sich durch die Bewohner des Landes verunreinigt haben, in einen reinen Zustand gelangen. Alles in allem wird in dem Buch eine Zeitspanne von 70 Jahren behandelt: 537 bis 467 v. u. Z.

Beim Schreiben hat Esra ein klares Ziel vor Augen: Er möchte zeigen, wie Jehova sein Versprechen wahr machte, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen.

Deshalb beleuchtet Esra nur die Ereignisse, die damit zu tun haben. Das Bibelbuch Esra berichtet, wie der Tempel wieder aufgebaut wurde und wie die Anbetung Jehovas trotz Widerstand und trotz der Fehler und Schwächen des Volkes Gottes wiederhergestellt wurde. Der Bericht ist für uns von großem Interesse, weil auch wir in einer Zeit der Wiederherstellung leben. Viele strömen zum „Berg Jehovas“ und in kurzem wird die ganze Erde „erfüllt sein mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Jehovas“ (Jesaja 2:2, 3; Habakuk 2:14).

 

DER TEMPEL WIRD WIEDER AUFGEBAUT
(Esra 1:1 bis 6:22)

Rund 50 000 Juden leisten dem Befreiungserlass des Cyrus Folge und kehren angeführt vom Statthalter Serubbabel oder Scheschbazzar nach Jerusalem zurück. Die Rückkehrer bauen sofort den Altar an seiner Stelle auf und bringen Jehova Opfer dar.

Im Jahr darauf legen die Israeliten die Grundlage des Hauses Jehovas. Die Feinde behindern immer wieder die Bauarbeiten und schließlich erwirken sie einen königlichen Befehl, der die Arbeit zum Stillstand bringen soll. Die Propheten Haggai und Sacharja rütteln das Volk auf, sodass sie den Tempelbau trotz Verbot wieder aufnehmen. Ein unabänderlicher persischer Erlass, der noch von Cyrus stammt, macht den Widersachern Angst und hält sie fern. Bei einer offiziellen Untersuchung findet sich der Befehl des Cyrus „hinsichtlich des Hauses Gottes in Jerusalem“ (Esra 6:3). Die Arbeiten gehen gut voran und kommen zum Abschluss.

 

Antworten auf biblische Fragen:

1:3-6 — Waren die Israeliten, die nicht in ihre Heimat zurückkehren wollten, glaubensschwach?
Manche gingen vielleicht deswegen nicht nach Jerusalem, weil sie materialistisch waren oder die wahre Anbetung nicht richtig schätzten, doch das war nicht bei allen der Fall. Immerhin dauerte die 1 600 Kilometer lange Reise nach Jerusalem vier bis fünf Monate. Außerdem erforderte es großes Durchhaltevermögen, sich in einem Land anzusiedeln, das 70 Jahre lang brachgelegen hatte, und beim Wiederaufbau mitzumachen. Erschwerte Umstände wie Krankheiten, Alter und Familienpflichten hielten sicherlich manche von der Rückkehr ab.

2:43 — Wer waren die Nethinim?
Sie waren Tempelsklaven oder -diener nichtisraelitischer Herkunft. Unter ihnen befanden sich Nachkommen der Gibeoniter aus der Zeit Josuas und andere, „die David und die Fürsten zum Dienst der Leviten gegeben hatten“ (Esra 8:20).

2:55 — Wer waren die Söhne der Knechte Salomos?
Es handelte sich um Nichtisraeliten, die besondere Aufgaben im Dienst Jehovas wahrnahmen. Vielleicht waren sie Schreiber oder Abschreiber am Tempel oder wurden mit Verwaltungsaufgaben betraut.

2:61-63 — Standen den Rückkehrern die Urim und Tummim zur Verfügung, die man benutzte, wenn man eine Antwort von Jehova brauchte?
Die Männer, die beanspruchten, priesterliche Nachkommen zu sein, ihre Abstammung aber nicht nachweisen konnten, hätten ihren Anspruch mithilfe der Urim und Tummim geltend machen können. Esra erwähnt dies allerdings nur als eine Möglichkeit. Die Bibel enthält keinen Hinweis, dass damals oder später noch die Urim und Tummim benutzt wurden. Nach jüdischer Überlieferung verschwanden die Urim und Tummim bei der Zerstörung des Tempels 607 v. u. Z.

3:12 — Warum weinten „die alten Männer, die das frühere Haus gesehen hatten“?
Diese Männer konnten sich noch daran erinnern, wie herrlich der von Salomo erbaute Tempel gewesen war. Die Grundlage des neuen Tempels war „im Vergleich mit jenem wie nichts“ in ihren Augen (Haggai 2:2, 3). Wie sollten sie es schaffen, die Herrlichkeit des früheren Tempels wieder erstehen zu lassen? Sie müssen sich mutlos gefühlt haben und weinten deshalb.

3:8-10; 4:23, 24; 6:15, 16 — Wie viele Jahre dauerte es, den Tempel wieder aufzubauen?
Die Grundlage des Tempels wurde 536 v. u. Z. gelegt — „im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft“. In den Tagen von König Artaxerxes, 522 v. u. Z., kamen die Bauarbeiten zum Stillstand. Das Verbot galt bis 520 v. u. Z., dem zweiten Jahr von König Darius. In seinem sechsten Regierungsjahr, 515 v. u. Z., wurde der Tempel fertig gestellt. (Siehe den Kasten „Die persischen Könige von 537 bis 467 v. u. Z.“.) Der Tempelbau dauerte somit rund 20 Jahre.

4:8 bis 6:18 (4:8, Fußnote) — Warum sind diese Verse in Aramäisch geschrieben?
Diese Passage besteht zum großen Teil aus Abschriften von Briefen, die Staatsbeamte an den König schrieben, und den Antworten darauf. Esra schrieb sie von öffentlichen Dokumenten ab, die in Aramäisch abgefasst waren, der damaligen Verkehrs- und Diplomatensprache. Weitere Bibelpassagen, die in dieser alten semitischen Sprache geschrieben wurden, sind Esra 7:12-26, Jeremia 10:11 und Daniel 2:4b bis 7:28.

 

Lehren für uns:

1:2. Es bewahrheitete sich, was Jesaja ungefähr 200 Jahre zuvor prophezeit hatte (Jesaja 44:28). Die Prophezeiungen im Wort Jehovas bleiben nie unerfüllt.

1:3-6. Ähnlich wie einige Israeliten, die in Babylon blieben, können viele Zeugen Jehovas nicht im Vollzeitdienst sein oder dorthin ziehen, wo mehr Hilfe gebraucht wird. Doch sie unterstützen und ermuntern diejenigen, denen das möglich ist, und fördern mit freiwilligen Spenden das Predigen des Königreichs und das Jüngermachen.

3:1-6. Im siebten Monat des Jahres 537 v. u. Z. (Tischri, entspricht September/Oktober) brachten die treuen Rückkehrer ihr erstes Opfer dar. König Nebukadnezar war im fünften Monat 607 v. u. Z. (Ab, entspricht Juli/August) in Jerusalem eingerückt, und zwei Monate später war die Stadt völlig verwüstet (2. Könige 25:8-17, 22-26). Die 70-jährige Verwüstung Jerusalems endete genau zur vorhergesagten Zeit (Jeremia 25:11; 29:10). Alle Voraussagen aus dem Wort Jehovas treffen unfehlbar ein.

4:1-3. Der treue Überrest wies ein Angebot zurück, das auf ein religiöses Bündnis mit Anbetern falscher Götter hinausgelaufen wäre (2. Mose 20:5; 34:12). Auch heute lassen sich Anbeter Jehovas nicht auf irgendwelche interkonfessionellen Bestrebungen ein.

5:1-7; 6:1-12. Jehova kann die Dinge so lenken, dass sein Volk Gelingen hat.

6:14, 22. Eifriger Einsatz im Werk Jehovas bringt uns seine Gunst und seinen Segen.

6:21. Zu beobachten, wie gut es mit dem Werk Jehovas voranging, motivierte die Samariter, die im Heimatland der Juden lebten, und die Rückkehrer, die heidnischen Einflüssen erlegen waren, in ihrem Leben notwendige Änderungen vorzunehmen. Sollten wir von Gott übertragene Aufgaben wie das Verkündigen des Königreichs nicht auch begeistert erfüllen?

 

ESRA KOMMT NACH JERUSALEM
(Esra 7:1 bis 10:44)

Seit der Einweihung des wiederaufgebauten Hauses Jehovas sind 50 Jahre vergangen. Man schreibt das Jahr 468 v. u. Z. Zusammen mit einem Überrest des Volkes Gottes und mit gespendeten Beiträgen zieht Esra von Babylon nach Jerusalem. Was findet er dort vor?

Die Fürsten berichten ihm: „Das Volk Israel und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den Völkern der Länder im Hinblick auf deren Abscheulichkeiten abgesondert.“ Außerdem „hat sich erwiesen, dass die Hand der Fürsten und der bevollmächtigten Vorsteher in dieser Untreue an vorderster Stelle gewesen ist“ (Esra 9:1, 2). Esra ist erschüttert. Man ermuntert ihn: „Sei stark und handle“ (Esra 10:4). Esra ergreift korrigierende Maßnahmen und das Volk reagiert positiv.

 

Antworten auf biblische Fragen:

7:1, 7, 11 — Beziehen sich alle diese Verse auf den Artaxerxes, der die Bauarbeiten gestoppt hatte?
Nein. Artaxerxes ist ein Name oder Titel, der für zwei persische Könige benutzt wurde. Der eine war entweder Bardiya oder Gaumata und hatte 522 v. u. Z. befohlen, die Arbeit am Tempel abzubrechen. Der Artaxerxes aus der Zeit, als Esra nach Jerusalem zog, war dagegen Artaxerxes Longimanus.

7:28 bis 8:20 — Warum zögerten viele Juden in Babylon, mit Esra nach Jerusalem zu ziehen?
Obwohl schon mehr als 60 Jahre vergangen waren, seit die erste Gruppe von Juden in ihre Heimat zurückgekehrt war, hatte Jerusalem nicht viele Einwohner. Die Rückkehr nach Jerusalem bedeutete, dass man sich unter schwierigen und gefährlichen Umständen ein neues Leben aufbauen musste. Das damalige Jerusalem konnte den Juden, die in Babylon womöglich ein gutes Leben hatten, materiell nicht viel bieten. Dann war da noch die gefährliche Reise. Die Rückkehrer brauchten für den Umzug einen starken Glauben an Jehova, Eifer für die wahre Anbetung und Mut. Auch Esra gewann dadurch Kraft, dass die Hand Jehovas über ihm war. 1 500 Familien — vielleicht 6 000 Personen — ließen sich von Esra anspornen. Nach weiteren Initiativen folgten 38 Leviten und 220 Nethinim seinem Aufruf.

9:1, 2 — Stellten die Mischehen mit den Bewohnern des Landes wirklich eine Gefahr dar?
Die wiederhergestellte Nation sollte bis zum Kommen des Messias die Hüterin der Anbetung Jehovas sein. Die Mischehen mit den übrigen Bewohnern waren eine echte Gefahr für die wahre Anbetung. Da es zu Ehebündnissen mit Götzendienern gekommen war, hätte es passieren können, dass die ganze Nation schließlich mit den Heidenvölkern verschmolzen wäre. Die reine Anbetung hätte völlig ausgelöscht werden können. Zu wem hätte der Messias dann kommen sollen? Kein Wunder, dass Esra so fassungslos war!

10:3, 44 — Warum wurden die Frauen mitsamt den Kindern weggeschickt?
Wären die Kinder dageblieben, hätte es gut sein können, dass die weggeschickten Frauen ihretwegen zurückkehrten. Außerdem brauchen kleine Kinder generell die Fürsorge ihrer Mutter.

 

Lehren für uns:

7:10. Esra ist uns als fleißiger Erforscher und guter Lehrer des Wortes Gottes ein Vorbild. Unter Gebet machte er sein Herz bereit, das Gesetz Jehovas zu befragen. Dabei achtete er ganz genau auf das, was Jehova sagte. Esra setzte das Gelernte um und bemühte sich sehr, andere zu lehren.

7:13. Jehova möchte, dass wir ihm bereitwillig dienen.

7:27, 28; 8:21-23. Esra ehrte Jehova, flehte vor der langen, gefährlichen Reise nach Jerusalem zu ihm und war bereit, ein gewisses Risiko auf sich zu nehmen, damit Gott verherrlicht wurde. Dadurch gab er uns ein gutes Beispiel.

9:2. Die Ermahnung, „nur im Herrn“ zu heiraten, ist sehr ernst zu nehmen (1. Korinther 7:39).

9:14, 15. Schlechter Umgang kann Jehovas Missfallen erregen.

10:2-12, 44. Die Männer, die sich fremdländische Frauen genommen hatten, bereuten dies demütig und korrigierten ihre Handlungsweise. Ihre Einstellung und ihr Verhalten waren vorbildlich.

 

Jehova hält, was er verspricht

Wie wertvoll das Bibelbuch Esra doch für uns ist! Jehova machte sein Versprechen, sein Volk aus dem Babylonischen Exil zu befreien und in Jerusalem die wahre Anbetung wiederherzustellen, genau zur richtigen Zeit wahr. Stärkt das nicht unseren Glauben an Jehova und seine Verheißungen?

Das Bibelbuch Esra liefert uns auch viele Vorbilder. Esra und die Übriggebliebenen, die nach Jerusalem zurückkehrten, um dort die reine Anbetung wiederherzustellen, waren Gott treu ergeben. Das Buch stellt außerdem den Glauben gottesfürchtiger Ausländer und die demütige Haltung reuiger Sünder heraus. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“, wie die inspirierten Worte Esras deutlich beweisen (Hebräer 4:12).

Jule | 10.10.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Sacharja

WT 01.12.2007

‘NICHT DURCH EINE STREITMACHT, SONDERN DURCH MEINEN GEIST’
(Sacharja 1:1 bis 14:21)

Sacharja beginnt seinen Prophetendienst mit einem Aufruf an die Juden, zu Jehova zurückzukehren (Sacharja 1:3). Die acht nachfolgenden Visionen sichern Gottes Unterstützung beim Wiederaufbau des Tempels zu. (Siehe den Kasten „Die acht allegorischen Visionen Sacharjas“.) Die Bauarbeiten werden zum Abschluss kommen „nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch . . . [Jehovas] Geist“ (Sacharja 4:6). Der Mann, dessen Name „Spross“ ist, „wird gewiss den Tempel Jehovas bauen“ und er „soll ein Priester auf seinem Thron werden“ (Sacharja 6:12, 13).

Abgesandte aus Bethel fragen die Priester wegen der Fastenzeiten zum Gedenken an die Zerstörung Jerusalems. Jehova erklärt Sacharja, die Trauer, die in den vier Fastenzeiten an das über Jerusalem hereingebrochene Unheil erinnert, soll „zum Frohlocken und zur Freude und zu guten Festzeiten werden“ (Sacharja 7:2, 3; 8:19). Die nachfolgenden zwei prophetischen Sprüche enthalten Urteile über Nationen und falsche Propheten, messianische Prophezeiungen und eine Botschaft über die Wiederherstellung des Volkes Gottes (Sacharja 9:1; 12:1).

 

Antworten auf biblische Fragen:

2:1 — Warum maß ein Mann Jerusalem mit einem Seil?
Diese Maßnahme deutete offensichtlich auf den Bau einer Schutzmauer um die Stadt hin. Der Engel unterrichtete den Mann davon, dass sich Jerusalem ausdehnen soll und von Jehova beschützt wird (Sacharja 2:3-5).

6:11-13 — Wurde der Hohe Priester Josua durch die Krönung zu einem König-Priester?
Nein, Josua stammte nicht aus der königlichen Linie Davids. Er wurde durch die Krönung vielmehr zu einem prophetischen Vorbild des Messias (Hebräer 6:20). Die Prophezeiung über den „Spross“ erfüllt sich an dem himmlischen König-Priester Jesus Christus (Jeremia 23:5). Josua diente den zurückgekehrten Juden als Hoher Priester im wieder erbauten Tempel, und Jesus ist der Hohe Priester für die wahre Anbetung Jehovas im geistigen Tempel.

8:1-23 — Wann erfüllen sich die in diesen Versen enthaltenen zehn Aussprüche?
Jeder Ausspruch wird mit einer Wendung eingeleitet wie: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat“, und ist ein Friedensversprechen für Gottes Volk. Einige dieser Aussprüche erfüllten sich im 6. Jahrhundert v. u. Z., aber alle haben sich entweder ab 1919 u. Z. erfüllt oder erfüllen sich gegenwärtig.

8:3 — Warum wird Jerusalem „Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt?
Vor der Zerstörung der Stadt 607 v. u. Z. war Jerusalem die „bedrückende Stadt“, bewohnt von verderbten Propheten und Priestern und von einem untreuen Volk (Zephanja 3:1; Jeremia 6:13; 7:29-34). Als jedoch der Tempel wieder aufgebaut war und das Volk Jehova anbetete, wurden darin die Wahrheiten der reinen Anbetung geäußert und Jerusalem sollte die „Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt werden.

11:7-14 — Was bedeutet es, dass Sacharja zwei Stäbe, „Lieblichkeit“ und „Verbindung“ genannt, in Stücke hieb?
Sacharja wird als jemand dargestellt, der gesandt wurde, ‘die zur Tötung bestimmte Kleinviehherde zu hüten’ — mit Schafen zu vergleichende Menschen, die von ihren Führern ausgebeutet wurden. In seiner Rolle als Hirte stellt Sacharja Jesus Christus dar, der zu Gottes Bundesvolk gesandt, aber von diesem verworfen wurde. Das Zerbrechen des Stabes „Lieblichkeit“ stellte dar, dass Gott den Gesetzesbund mit den Juden enden lassen und aufhören würde, mit ihnen gütig zu verfahren. Das Zerschlagen des Stabes „Verbindung“ bedeutete, dass das theokratische Band der Brüderschaft zwischen Juda und Israel zerbrach.

12:11 — Was ist „das Klagen von Hadad-Rimmon in der Talebene von Megiddo“?
König Josia von Juda wurde in einer Schlacht gegen Pharao Necho von Ägypten in der Talebene von Megiddo getötet und sein Tod wurde in „Totenklageliedern“ jahrelang beklagt (2. Chronika 35:25). Daher könnte sich „das Klagen von Hadad-Rimmon“ auf das Klagen über den Tod Josias beziehen.

 

Lehren für uns:

1:2-6; 7:11-14. Jehova freut sich über alle, die bereuen, sich zurechtweisen lassen und zu ihm zurückkehren, indem sie ihm mit ganzem Herzen dienen, und er kehrt zu ihnen zurück. Andererseits hört er nicht auf den Hilferuf derer, ‘die sich ständig weigern aufzumerken, fortgesetzt eine störrische Schulter zeigen und ihre Ohren unempfänglich machen’ für seine Botschaft.

4:6, 7. Für den Geist Jehovas war kein Hindernis zu groß, sodass der Wiederaufbau des Tempels zu Ende geführt werden konnte. Welche Schwierigkeiten in unserem Dienst für Gott auch immer auftreten, sie können durch Glauben an Jehova überwunden werden (Matthäus 17:20).

4:10. Unter dem prüfenden Blick Jehovas stellten Serubbabel und seine Leute den Tempel nach den von Gott vorgegebenen hohen Normen fertig. Den Erwartungen Jehovas gerecht zu werden ist für uns unvollkommene Menschen nicht zu schwer.

7:8-10; 8:16, 17. Wer sich der Gunst Jehovas erfreuen möchte, muss Recht und liebende Güte üben, barmherzig sein und die Wahrheit reden.

8:9-13. Jehova segnet uns, wenn ‘unsere Hände stark sind’ bei der Arbeit, die er uns aufgetragen hat. Der Segen schließt Frieden, Sicherheit und geistige Fortschritte ein.

12:6. Diejenigen, die Jehovas Volk beaufsichtigen, sollten „gleich einer Feuerfackel“ sein — außergewöhnlich eifrig.

13:3. Unsere Loyalität gegenüber dem wahren Gott und seiner Organisation sollte gegenüber jeder menschlichen Beziehung vorrangig sein, ganz gleich wie eng diese ist.

13:8, 9. Die Abtrünnigen, die Jehova verwarf, waren recht viele — zwei Drittel des Landes. Nur ein Drittel wurde wie durch Feuer geläutert. In der Neuzeit ist die Christenheit, die Mehrheit derer, die Christen zu sein beanspruchen, von Jehova verworfen worden. Nur eine kleine Anzahl ‘hat den Namen Jehovas angerufen’ und sich läutern lassen: die gesalbten Christen. Sie und ihre Gefährten sind weit mehr als nur dem Namen nach Zeugen Jehovas.

 

Zu eifriger Tätigkeit angeregt

Wie berührt uns das, was Haggai und Sacharja verkündigten? Werden wir nicht angeregt, uns eifrig am Predigen des Königreiches und am Jüngermachen zu beteiligen, wenn wir überlegen, wie ihre Botschaft die Juden anspornte, sich dem Wiederaufbau des Tempels zu widmen?

Wie Sacharja voraussagte, würde der Messias „auf einem Esel reitend“ kommen, man würde ihn für „dreißig Silberstücke“ verraten, er würde geschlagen und „die Schafe der Kleinviehherde“ würden „zerstreut“ werden (Sacharja 9:9; 11:12; 13:7). Wie sehr stärkt es doch unseren Glauben, über die Erfüllung solcher messianischen Prophezeiungen nachzudenken! (Matthäus 21:1-9; 26:31, 56; 27:3-10). Wir vertrauen dadurch noch mehr auf das Wort Jehovas und auf alles, was er zu unserer Rettung vorgesehen hat (Hebräer 4:12).

Jule | 10.07.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Haggai

WT 01.12.2007

 

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus den Büchern Haggai und Sacharja

MAN schreibt das Jahr 520 v. u. Z. Sechzehn Jahre sind ins Land gegangen, seitdem die aus dem Babylonischen Exil zurückgekehrten Juden die Grundlage für den Tempel Jehovas in Jerusalem gelegt haben. Aber der Tempel ist immer noch nicht fertig, und die Bauarbeiten sind sogar verboten worden. Jehova erweckt den Propheten Haggai und zwei Monate später den Propheten Sacharja.

Haggai und Sacharja haben nur ein Ziel: das Volk anzuspornen, den Wiederaufbau des Tempels fortzusetzen. Ihre Mühe lohnt sich, denn fünf Jahre später ist der Tempel fertig. Die Botschaften Haggais und Sacharjas sind in den gleichnamigen Bibelbüchern aufgezeichnet. Diese wurden in den Jahren 520 v. u. Z. beziehungsweise 518 v. u. Z. vollendet. Uns ist wie jenen Propheten von Gott ein Werk aufgetragen worden, das vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge abgeschlossen sein muss. Es handelt sich um die Verkündigung des Königreiches und das Jüngermachen. Sehen wir uns einmal an, wozu wir in den Büchern Haggai und Sacharja angeregt werden.

 

„RICHTET EUER HERZ AUF EURE WEGE!“
(Haggai 1:1 bis 2:23)

In 112 Tagen übermittelt Haggai vier anspornende Botschaften. Die erste lautet: „ ‚Richtet euer Herz auf eure Wege! Geht zum Berg hinauf, und ihr sollt Bauholz herbeibringen. Und baut das Haus, damit ich Gefallen daran habe und ich verherrlicht werde‘, hat Jehova gesprochen“ (Haggai 1:7, 8). Das Volk kommt der Aufforderung nach. Die zweite Botschaft enthält das Versprechen: „Ich [Jehova] will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen“ (Haggai 2:7).

Gemäß der dritten Botschaft ist ‘das Volk und das ganze Werk ihrer Hände’ durch das Versäumnis, den Tempel wieder aufzubauen, vor Jehova unrein geworden. Doch von dem Tag an, wo die Ausbesserungsarbeiten beginnen, wird Jehova ihnen „Segen geben“. Wie es in der vierten Botschaft heißt, wird Jehova „die Stärke der Königreiche der Nationen vertilgen“ und den Statthalter Serubbabel wie „einen Siegelring“ setzen (Haggai 2:14, 19, 22, 23).

 

Antworten auf biblische Fragen:

1:6 — Was bedeuten die Worte: „Es wird getrunken, aber nicht bis zu dem Punkt, berauscht zu werden“?
Sie deuten auf Weinknappheit hin. Da der Segen Jehovas fehlte, gab es nicht viel Wein, mit Sicherheit nicht genug, um sich zu berauschen.

2:6, 7, 21, 22 — Wer oder was verursacht das Erschüttern, und mit welchem Ergebnis?
Jehova ‘erschüttert alle Nationen’ durch das weltweite Verkündigen der Königreichsbotschaft. Durch das Predigen werden „die begehrenswerten Dinge aller Nationen“ in das Haus Jehovas gebracht, das dadurch mit Herrlichkeit gefüllt wird. „Jehova der Heerscharen“ wird schließlich „die Himmel und die Erde und das Meer und den trockenen Erdboden“ erschüttern, wodurch das gesamte gegenwärtige böse System der Dinge verschwinden wird (Hebräer 12:26, 27).

2:9 — In welcher Hinsicht konnte ‘die Herrlichkeit des späteren Hauses größer werden als die des früheren’?
Zumindest in dreierlei Hinsicht: Es hatte damit zu tun, wie viele Jahre der Tempel bestand, wer darin lehrte und wie viele Menschen sich dort zur Anbetung Jehovas versammelten. Der herrliche Tempel Salomos stand zwar 420 Jahre, von 1027 bis 607 v. u. Z., doch das „spätere Haus“ war über 580 Jahre in Gebrauch, von seiner Fertigstellung im Jahr 515 v. u. Z. bis zu seiner Zerstörung im Jahr 70 u. Z. Außerdem lehrte in dem „späteren Haus“ der Messias — Jesus Christus — und es kamen mehr Menschen dorthin, um Gott anzubeten, als zu dem „früheren“ (Apostelgeschichte 2:1-11).

 

Lehren für uns:

1:2-4. Widerstand sollte bei uns nicht dazu führen, unsere eigenen Interessen zu verfolgen, statt „zuerst das Königreich . . . zu suchen“ (Matthäus 6:33).

1:5, 7. Es ist gut für uns, ‘unser Herz auf unsere Wege zu richten’ und uns zu überlegen, wie sich unser Tun auf unser Verhältnis zu Gott auswirkt.

1:6, 9-11; 2:14-17. Die Juden zur Zeit Haggais gingen in persönlichen Bestrebungen völlig auf, konnten aber nicht die Früchte ihrer anstrengenden Arbeit genießen. Gott segnete sie nicht, weil sie den Tempel vernachlässigten. Wir sollten geistigen Interessen den Vorrang einräumen, Gott mit ganzer Seele dienen und bedenken, dass ‘der Segen Jehovas reich macht’, ob wir nun materiell viel oder wenig haben (Sprüche 10:22).

2:15, 18. Jehova forderte die Juden auf, ihr Herz von diesem Tag an auf ihre Wege zu richten, nicht auf ihre frühere Nachlässigkeit, sondern auf den Wiederaufbau des Tempels. Auch wir sollten in unserem Dienst für Gott vorwärtsblicken.

Jule | 10.07.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte 2. Könige

WT 01.08.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 2. Könige

DAS Bibelbuch 2. Könige schließt direkt an das Buch 1. Könige an. Es berichtet von 29 Königen — 12 im Nordreich Israel und 17 im Südreich Juda. Außerdem schildert es Taten der Propheten Elia, Elisa und Jesaja. Der Bericht reicht bis in die Zeit der Zerstörung von Samaria und Jerusalem, er ist allerdings nicht immer chronologisch. Insgesamt umfasst das Buch einen Zeitraum von 340 Jahren — von 920 bis 580 v. u. Z., dem Jahr, in dem Jeremia das Buch vollendete.

Welchen Wert hat das Buch 2. Könige für uns? Was lernen wir daraus über Jehova und seine Handlungsweise? Was können wir aus den darin erwähnten Taten der Könige, der Propheten und anderer lernen? Untersuchen wir das Bibelbuch doch einmal daraufhin.

 

ELISA WIRD ELIAS NACHFOLGER
(2. Könige 1:1 bis 8:29)

König Ahasja von Israel fällt durch ein Gitter in seinem Haus und ist schwer verletzt. Der Prophet Elia lässt ihm sagen, dass er sterben wird. Ahasja stirbt und sein Bruder Joram besteigt den Thron. In Juda herrscht unterdessen Josaphat als König. Elia wird im Windsturm weggenommen und sein Gehilfe Elisa wird sein Nachfolger als Prophet. In den etwa 60 Jahren seines darauf folgenden Dienstes wirkt Elisa viele Wunder. (Siehe den Kasten „Die Wunder Elisas“.)

Als sich der König von Moab gegen Israel auflehnt, ziehen Joram, Josaphat und der König von Edom gegen ihn in den Krieg. Jehova schenkt ihnen den Sieg, weil der treue Josaphat unter ihnen ist. Später plant der syrische König einen Überraschungsangriff gegen Israel. Elisa vereitelt diesen Plan jedoch. Zornig darüber schickt der Syrerkönig „Pferde und Kriegswagen und eine starke Streitmacht“, die Elisa gefangen nehmen soll (2. Könige 6:14). Elisa wirkt zwei Wunder und sendet die Syrer in Frieden zurück. Nach einiger Zeit belagert der syrische König Ben-Hadad Samaria. Dadurch entsteht in der Stadt eine schwere Hungersnot. Doch Elisa sagt ihr Ende vorher.

Etwas später geht Elisa nach Damaskus. König Ben-Hadad, der nun krank ist, schickt Hasael zu ihm, um zu erfahren, ob er wieder gesund wird. Elisa sagt den Tod des Königs voraus und dass Hasael an seiner statt regieren wird. Am nächsten Tag erstickt Hasael den König mit einem nassen ‘netzförmigen Tuch’ und übernimmt die Herrschaft (2. Könige 8:15, Fußnote). In Juda wird Josaphats Sohn Joram König und nach ihm sein Sohn Ahasja. (Siehe den Kasten „Die Könige von Juda und Israel“.)

Antworten auf biblische Fragen:

2:9 — Warum bat Elisa um ‘zwei Anteile an Elias Geist’?
Elisa brauchte denselben Geist wie Elia, um als Prophet für Israel genauso mutig und furchtlos zu sein wie er. Elisa erkannte das und bat um zwei Anteile an Elias Geist. Er hatte Elia, der ihn zu seinem Nachfolger ernannt hatte, etwa sechs Jahre lang gedient und sah ihn als seinen geistigen Vater an. Elisa war in geistiger Hinsicht wie ein Erstgeborener für Elia (1. Könige 19:19-21; 2. Könige 2:12). Genauso wie ein Erstgeborener am Erbe des Vaters zwei Anteile bekam, erhielt Elisa daher wie erbeten zwei Anteile am geistigen Erbe Elias.

2:11 — Zu welchem „Himmel“ ‘fuhr Elia im Windsturm auf’?
Er fuhr weder in die Weiten des Weltalls auf noch zu dem geistigen Himmel, wo sich Gott und die Engel befinden (5. Mose 4:19; Psalm 11:4; Matthäus 6:9; 18:10). Bei dem „Himmel“, zu dem Elia auffuhr, handelt es sich um den Wolkenhimmel (Psalm 78:26; Matthäus 6:26). Der feurige Streitwagen stürmte in die Höhe und nahm Elia offensichtlich mit an einen anderen Ort auf der Erde, wo er eine Zeit lang wohnte. Jahre später schrieb Elia nämlich einen Brief an den jüdischen König Joram (2. Chronika 21:1, 12-15).

5:15, 16 — Warum nahm Elisa die Gabe Naamans nicht an?
Elisa lehnte die Gabe ab, weil er anerkannte, dass die Kraft, Naaman durch ein Wunder zu heilen, von Jehova kam und nicht von ihm. Es war für ihn undenkbar, an dem Amt zu verdienen, das Gott ihm übertragen hatte. Auch heute sind wahre Anbeter in ihrem Dienst für Jehova nicht auf persönliche Vorteile aus. Sie beherzigen die Anweisung Jesu: „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“ (Matthäus 10:8).

5:18, 19 — Ersuchte Naaman um Vergebung für die Teilnahme an einer religiösen Handlung?
Der syrische König war offensichtlich alt und schwach und Naaman musste ihn stützen. Wenn sich der König vor Rimmon verbeugte, beugte sich auch Naaman. Doch Naaman beugte sich nur, um dem König Halt zu geben und nicht um anzubeten. Naaman bat um Jehovas Nachsicht in Bezug auf das Erfüllen dieser Pflicht. Elisa glaubte Naaman und sagte zu ihm: „Geh in Frieden.“

Lehren für uns:

1:13, 14. Durch Beobachten zu lernen und demütig zu handeln kann Leben retten.

2:2, 4, 6. Elisa beharrte darauf, bei Elia zu bleiben, obgleich er bereits etwa sechs Jahre sein Bediensteter war. Das ist ein gutes Beispiel für treue Freundschaft! (Sprüche 18:24).

2:23, 24. Wie es scheint, wurde der kahlköpfige Elisa hauptsächlich verspottet, weil er Elias Amtsgewand trug. Die Kinder erkannten in ihm einen Vertreter Jehovas und wollten ihn vertreiben. Sie sagten zu ihm: „Geh hinauf“, was so viel hieß wie, er solle nach Bethel weitergehen oder weggenommen werden wie Elia. Die Kinder verhielten sich offensichtlich genauso feindselig wie ihre Eltern. Es ist daher unerlässlich, dass Eltern den Kindern beibringen, Vertreter Gottes zu respektieren.

3:14, 18, 24. Jehovas Wort erfüllt sich immer.

3:22. Die Morgensonne spiegelte sich im Wasser und ließ es blutrot aussehen. Vielleicht enthielt die Erde der frisch ausgehobenen Gräben roten Ton. Jehova kann Naturerscheinungen für seine Zwecke nutzen.

4:8-11. Eine Sunamitin nahm Elisa gastfreundlich auf, weil sie erkannte, dass er „ein heiliger Mann Gottes“ war. Sollten wir nicht treue Anbeter Jehovas ebenso aufnehmen?

5:3. Ein israelitisches Mädchen glaubte daran, dass Gott Wunder wirken kann. Sie hatte auch den Mut, über ihren Glauben zu reden. Wer noch jung ist, sollte sich fragen: Bemühe ich mich, meinen Glauben an Gottes Verheißungen zu stärken, und nehme ich meinen Mut zusammen, um Lehrern und Schülern von der biblischen Wahrheit zu erzählen?

5:9-19. An Naamans Beispiel ist deutlich zu erkennen, dass ein stolzer Mensch demütig werden kann (1. Petrus 5:5).

5:20-27. Wie teuer es einem doch zu stehen kommt, wenn man versucht ein Doppelleben zu führen! Wir laufen weniger Gefahr ein solches Leben zu führen, wenn wir an den Kummer und das Leid denken, die es mit sich bringen kann.

 

ISRAEL UND JUDA GERATEN IN GEFANGENSCHAFT
(2. Könige 9:1 bis 25:30)

Jehu wird zum König über Israel gesalbt. Er geht unverzüglich daran, das Haus Ahabs niederzuschlagen, und geschickt ‘vertilgt er den Baal aus Israel’ (2. Könige 10:28). Als Ahasjas Mutter Athalja erfährt, dass Jehu ihren Sohn getötet hat, macht sie sich auf, vernichtet die ganze Nachkommenschaft des Königtums von Juda und reißt den Thron an sich (2. Könige 11:1). Nur Ahasjas kleiner Sohn Joas wird gerettet, sechs Jahre versteckt gehalten und danach als König über Juda eingesetzt. Solange ihn der Priester Jehojada anleitet, handelt er, wie es in Jehovas Augen recht ist.

Alle Könige, die nach Jehu über Israel regieren, handeln schlecht in Jehovas Augen. In den Tagen von Jehus Enkel stirbt Elisa. Ahas ist der vierte, der nach Joas als König in Juda regiert, und er ‘tut nicht, was recht ist in den Augen Jehovas’ (2. Könige 16:1, 2). Sein Sohn Hiskia erweist sich jedoch als ein König, der ‘fest zu Jehova hält’ (2. Könige 17:20; 18:6). Im Jahr 740 v. u. Z., als Hiskia König von Juda und Hoschea König von Israel ist, nimmt der Assyrerkönig Salmanassar Samaria ein und führt Israel in die Gefangenschaft (2. Könige 17:6). Später werden im Gebiet Israels Ausländer angesiedelt und die samaritische Religion entsteht.

Von den sieben Königen, die Hiskia in Juda auf den Thron folgen, unternimmt nur Josia etwas, um das Land von der falschen Anbetung zu säubern. 607 v. u. Z. nehmen die Babylonier schließlich Jerusalem ein und ‘Juda geht von seinem Boden hinweg ins Exil’ (2. Könige 25:21).

Antworten auf biblische Fragen:

13:20, 21 — Stützt das in diesem Text erwähnte Wunder die Reliquienverehrung?
Nein, ganz und gar nicht. Die Bibel enthält keinen Hinweis, dass Elisas Gebeine je verehrt wurden. Das Wunder war Gottes Macht zuzuschreiben, genauso wie alle vorherigen Wunder Elisas.

15:1-6 — Warum schlug Jehova Asarja (15:6, Fußnote: Usija) mit Aussatz?
‘Sobald Usija stark war, wurde sein Herz hochmütig, sodass er gegenüber Jehova, seinem Gott, treulos handelte und in den Tempel Jehovas kam, um auf dem Räucheraltar Räucherwerk zu verbrennen.’ Als die Priester gegen Usija auftraten und zu ihm sprachen: „Geh aus dem Heiligtum hinaus“, geriet er in Wut und er wurde an seiner Stirn mit Aussatz geschlagen (2. Chronika 26:16-20).

18:19-21, 25 — War Hiskia mit den Ägyptern verbündet?
Nein. Dieser Vorwurf Rabschakes war genauso falsch wie seine Behauptung, er sei mit „Ermächtigung von Jehova“ heraufgekommen. Der treue König Hiskia vertraute ausschließlich auf Jehova.

Lehren für uns:

9:7, 26. Das harte Urteil über das Haus Ahabs lässt erkennen, wie sehr Jehova die Götzenanbetung und das Vergießen von unschuldigem Blut verabscheut.

9:20. Dass Jehu als forscher Wagenlenker bekannt war, sprach für seinen Eifer beim Ausführen von Aufträgen. Sind wir als eifrige Königreichsverkündiger bekannt? (2. Timotheus 4:2).

9:36, 37; 10:17; 13:18, 19, 25; 14:25; 19:20, 32-36; 20:16, 17; 24:13. Wir können davon überzeugt sein, dass das ‘Wort, das aus Jehovas Mund hervorgeht, bestimmt Erfolg hat’ (Jesaja 55:10, 11).

10:15. Jonadab nahm die Einladung Jehus, zu ihm auf den Streitwagen zu steigen, vorbehaltlos an. Die „große Volksmenge“ unterstützt den neuzeitlichen Jehu, Jesus Christus, und seine gesalbten Nachfolger genauso bereitwillig (Offenbarung 7:9).

10:30, 31. Obwohl sich Jehu nicht als makellos erwies, schätzte Jehova alles, was er für ihn tat. ‘Gott ist nicht ungerecht, dass er unsere Arbeit vergessen würde’ (Hebräer 6:10).

13:14-19. Da Jehus Enkel Joas sich nicht anstrengte, sondern mit den Pfeilen nur drei Mal auf die Erde schlug, gelang es ihm nur eine Zeit lang, die Syrer zu besiegen. Jehova erwartet, dass wir Aufgaben, die er uns überträgt, vorbehaltlos und eifrig ausführen.

20:2-6. Jehova ist der „Hörer des Gebets“ (Psalm 65:2).

24:3, 4. Wegen der Sünden Manasses war Jehova nicht gewillt Juda Vergebung zu gewähren. Gott sieht über das Vergießen von unschuldigem Blut nicht hinweg. Wir können sicher sein, dass Jehova unschuldiges Blut rächen wird, indem er die Verantwortlichen vernichtet (Psalm 37:9-11; 145:20).

 

Für uns von Wert

Das Bibelbuch 2. Könige beschreibt Jehova als jemand, der Verheißungen wahr macht. Dass die Untertanen der beiden Königreiche in die Gefangenschaft geführt wurden — zuerst Israel und später Juda —, führt uns eindringlich vor Augen, wie sich das prophetische Urteil aus 5. Mose 28:15 bis 29:28 erfüllte. In diesem Buch wird Elisa als überaus eifriger Prophet für Jehovas Namen und die wahre Anbetung geschildert. Hiskia und Josia werden als demütige Könige beschrieben, die Gottes Gesetz beachteten.

Ist es nicht wertvoll, über die Einstellung und die Handlungsweise der Könige, Propheten und anderer, die in 2. Könige erwähnt werden, nachzusinnen und zu erkennen, wonach wir streben und was wir vermeiden sollten? (Römer 15:4; 1. Korinther 10:11). Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

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DIE WUNDER ELISAS
1. Die Wasser des Jordan teilen sich (2. Könige 2:14)
2. Die Wasserquelle Jerichos bringt nicht mehr schlechtes, sondern gesundes Wasser hervor (2. Könige 2:19-22)
3. Bären greifen junge Übeltäter an (2. Könige 2:23, 24)
4. Streitmächte werden mit Wasser versorgt (2. Könige 3:16-26)
5. Eine Witwe erhält Speiseöl (2. Könige 4:1-7)
6. Eine zuvor unfruchtbare Sunamitin bekommt ein Kind (2. Könige 4:8-17)
7. Ein Kind wird auferweckt (2. Könige 4:18-37)
8. Ein giftiges Eintopfgericht wird genießbar (2. Könige 4:38-41)
9. Hundert Mann werden von 20 Broten satt (2. Könige 4:42-44)
10. Naaman wird vom Aussatz geheilt (2. Könige 5:1-14)
11. Gehasi wird mit Naamans Aussatz geschlagen (2. Könige 5:24-27)
12. Ein Axteisen schwimmt plötzlich (2. Könige 6:5-7)
13. Ein Diener sieht himmlische Streitmächte (2. Könige 6:15-17)
14. Die syrische Streitmacht wird mit Blindheit geschlagen (2. Könige 6:18)
15. Die syrische Streitmacht kann wieder sehen (2. Könige 6:19-23)
16. Ein Toter lebt wieder (2. Könige 13:20, 21)

Jule | 10.04.11 | ergänzender Stoff, Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Esther

WT 01.03.2006

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Esther

DER Plan kann einfach nicht misslingen. Das Massaker an den Juden wird schnell und gründlich ablaufen. An einem festgelegten Tag werden alle Juden im Reich — von Indien bis Äthiopien — ausgerottet werden. So denkt der Urheber des Plans. Eine wichtige Einzelheit hat er allerdings übersehen. Der Gott des Himmels kann sein auserwähltes Volk aus jeder Notlage befreien. Davon handelt das Bibelbuch Esther.

Das Buch wurde von dem Juden Mordechai in seinen späteren Jahren geschrieben und behandelt etwa 18 Jahre der Regierungszeit des persischen Königs Ahasverus oder Xerxes I. Die dramatische Erzählung lässt erkennen, wie Jehova seine Diener, obwohl in einem riesigen Reich weit verstreut, vor feindlichen Anschlägen bewahrt. Das stärkt den Glauben von Jehovas Dienern heute, die in 235 Ländern und Territorien heiligen Dienst für ihn verrichten. Das Buch Esther beschreibt außerdem Personen, die für uns ein Vorbild sind, und andere, deren Beispiel abschreckend ist. Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

 

DIE KÖNIGIN MUSS FÜRSPRACHE EINLEGEN
(Esther 1:1 bis 5:14)

In seinem dritten Regierungsjahr (493 v. u. Z.) veranstaltet König Ahasverus ein königliches Festessen. Die für ihre Schönheit bekannte Königin Waschti zieht sich das Missfallen des Königs zu und verliert ihre Stellung. Aus allen schönen Jungfrauen des Landes wird die Jüdin Hadassa ausgewählt, um Waschti zu ersetzen. Auf Anweisung ihres Cousins Mordechai verschweigt Hadassa, dass sie Jüdin ist, und gibt ihren persischen Namen Esther an.

Nach einiger Zeit steigt der stolze Haman zum ersten Minister auf. Wütend darüber, dass Mordechai sich weigert, eine „tiefe Verbeugung zu machen und sich . . . niederzuwerfen“, plant Haman, alle Juden im Persischen Reich zu vernichten (Esther 3:2). Haman überredet Ahasverus, ihm zuzustimmen, und bringt den König dazu, einen Erlass zur Durchführung des Massakers herauszugeben. Mordechai bedeckt sich mit ‘Sacktuch und Asche’ (Esther 4:1). Jetzt muss Esther eingreifen. Sie lädt den König und seinen ersten Minister zu einem privaten Festessen ein. Als sie bei ihr zu Besuch sind, bittet Esther sie, auch am nächsten Tag zu einem Festessen zu ihr zu kommen. Haman ist in freudiger Stimmung. Mordechais Weigerung, ihn zu ehren, macht ihn jedoch wütend. Er plant, Mordechai am nächsten Tag vor dem Festessen zu töten.

Antworten auf biblische Fragen:

1:3-5 — Dauerte das Festessen 180 Tage?
Das sagt der Text nicht. Vielmehr heißt es, dass der König seinen Beamten den Reichtum und die Schönheit seines herrlichen Königreiches 180 Tage lang zeigte. Vielleicht nutzte der König dieses längere Treffen und prahlte mit der Herrlichkeit seines Reiches, um die Edlen zu beeindrucken und sie von der Durchführbarkeit seiner Pläne zu überzeugen. Dann könnten sich die Verse 3 und 5 auf das 7-tägige Festessen beziehen, das nach dem 180-tägigen Treffen stattfand.

1:8 — In welcher Hinsicht war, ‘was die Zeit des Trinkens nach dem Gesetz betrifft, niemand da, der nötigte’?
Anscheinend war es in Persien Brauch, sich bei solchen Treffen gegenseitig zu drängen, eine festgelegte Menge zu trinken. Bei dieser Gelegenheit machte König Ahasverus eine Ausnahme. In einem Nachschlagewerk heißt es: „Sie konnten so viel oder so wenig trinken, wie sie wollten.“

1:10-12 — Warum weigerte sich Königin Waschti anhaltend, zum König zu kommen?
Nach der Meinung einiger weigerte sich die Königin, weil sie nicht bereit war, sich vor den betrunkenen Gästen des Königs zu erniedrigen. Oder vielleicht war diese schöne Königin wirklich nicht unterwürfig. Über ihren Beweggrund sagt die Bibel zwar nichts, doch die damaligen Weisen hielten Gehorsam gegenüber dem Ehemann eindeutig für entscheidend. Auch dachten sie, Waschtis schlechtes Beispiel würde alle Frauen in den persischen Provinzen beeinflussen.

2:14-17 — Hatte Esther vor der Ehe Beziehungen mit dem König?
Nein, eindeutig nicht. Im Bericht heißt es, dass die anderen Frauen, die man zum König gebracht hatte, am Morgen zum zweiten Frauenhaus zurückkehrten in die Obhut des Eunuchen des Königs, „des Hüters der Nebenfrauen“. Frauen, die mit dem König die Nacht verbrachten, wurden daher seine Neben- oder Zweitfrauen. Esther brachte man allerdings nicht in das Haus für Nebenfrauen, nachdem sie beim König gewesen war. Esther wurde zu Ahasverus gebracht und „der König liebte Esther schließlich mehr als all die anderen Frauen, sodass sie mehr Gunst und liebende Güte vor ihm erlangte als all die anderen Jungfrauen“ (Esther 2:17). Wie erlangte sie „Gunst und liebende Güte“ vor Ahasverus? Auf dieselbe Weise wie sie die Gunst anderer gewonnen hatte. ‘Die junge Frau war wohlgefällig in Hegais Augen, sodass sie liebende Güte vor ihm erlangte’ (Esther 2:8, 9). Hegai war ihr einfach aufgrund dessen günstig gesinnt, was er beobachtete — ihr Äußeres und ihre guten Eigenschaften. „Esther [erlangte] ständig Gunst in den Augen aller, die sie sahen“ (Esther 2:15). Genauso war der König von dem beeindruckt, was er in Esther sah, und gewann sie daher lieb.

3:2; 5:9 — Warum verbeugte sich Mordechai nicht vor Haman?
Für Israeliten war es nicht verkehrt, sich vor einer hohen Persönlichkeit niederzuwerfen, um deren übergeordnete Stellung anzuerkennen. Bei Haman spielte jedoch noch etwas eine Rolle. Haman war ein Agagiter, wahrscheinlich ein Amalekiter, und Jehova hatte Amalek zur Vernichtung bestimmt (5. Mose 25:19). Mordechai verbeugte sich aus Lauterkeit gegenüber Jehova nicht vor Haman. Seine strikte Weigerung begründete er damit, dass er ein Jude ist (Esther 3:3, 4).

Lehren für uns:

2:10, 20; 4:12-16. Esther befolgte die Anweisung und den Rat eines reifen Anbeters Jehovas. Wir handeln klug, wenn wir ‘denen gehorchen, die unter uns die Führung übernehmen, und unterwürfig sind’ (Hebräer 13:17).

2:11; 4:5. Wir sollten ‘nicht nur die eigenen Dinge in unserem Interesse im Auge behalten, sondern auch persönlich Interesse zeigen für die der anderen’ (Philipper 2:4).

2:15. Esther hielt sich bescheiden zurück und erbat sich nichts Besseres an Schmuck oder Kleidern außer dem, was Hegai ihr zukommen ließ. Es war „die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes“, womit Esther die Gunst des Königs gewann (1. Petrus 3:4).

2:21-23. Esther und Mordechai waren ein Vorbild darin, „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“ zu sein (Römer 13:1).

3:4. Manchmal ist es klüger, wie Esther zu verschweigen, wer wir sind. Geht es jedoch darum, in bedeutenden Streitfragen — wie die der Souveränität Jehovas oder der Lauterkeit — Stellung zu beziehen, dann müssen wir furchtlos dazu stehen, dass wir Zeugen Jehovas sind.

4:3. Bei Schwierigkeiten sollten wir Jehova um Kraft und Weisheit bitten.

4:6-8. Mordechai versuchte die Bedrohung durch Hamans Verschwörung mit rechtlichen Mitteln abzuwenden.

4:14. Mordechai vertraute vorbildlich auf Jehova.

4:16. Voller Vertrauen auf Jehova begab sich Esther treu und mutig in eine lebensgefährliche Situation. Es ist wichtig, dass wir lernen, auf Jehova und nicht auf uns selbst zu vertrauen.

5:6-8. Esther lud Ahasverus zu einem zweiten Festessen ein, um sein Wohlwollen zu erlangen. Sie handelte klug und das sollten wir auch.

 

EINE KEHRTWENDE NACH DER ANDEREN
(Esther 6:1 bis 10:3)

Im Verlauf der Ereignisse wendet sich das Blatt. Haman wird an den Stamm gehängt, den er für Mordechai aufgestellt hat, und Mordechai wird erster Minister. Was wird aus dem geplanten Massaker an den Juden? Auch diesbezüglich steht eine drastische Wende bevor.

Die treue Esther setzt sich wieder ein. Sie riskiert ihr Leben und erscheint vor dem König. Sie ersucht ihn, einen Weg zu finden, den Plan Hamans zu vereiteln. Ahasverus weiß, was zu tun ist. Daher werden schließlich an dem Tag, an dem das Massaker stattfinden sollte, nicht die Juden umgebracht, sondern diejenigen, die ihnen schaden wollten. Mordechai ordnet an, jedes Jahr zum Gedenken an die große Befreiung das Purimfest zu feiern. Als Zweiter gleich nach König Ahasverus ‘wirkt Mordechai zum Guten seines Volkes und redet Frieden zu all dessen Nachkommen’ (Esther 10:3).

Antworten auf biblische Fragen:

7:4 — Wieso wäre die Vernichtung der Juden „dem König zum Schaden“ gewesen?
Als Esther taktvoll auf die Möglichkeit hinwies, die Juden als Sklaven zu verkaufen, hob sie hervor, dass ihre Vernichtung dem König zum Schaden wäre. Die von Haman versprochenen 10 000 Silberstücke hätten dem Schatz des Königs viel weniger eingebracht als der Gewinn, den er durch den Plan erzielt hätte, die Juden als Sklaven zu verkaufen. Überdies hätte die Durchführung des Komplotts den Verlust der Königin bedeutet.

7:8 — Warum bedeckten Hofbeamte Hamans Gesicht?
Das deutete wahrscheinlich auf Schande oder drohendes Unheil hin. Wie ein Nachschlagewerk sagt, „bedeckte man in der Antike manchmal den Kopf derer, die bald hingerichtet wurden“.

8:17 — Inwiefern ‘gaben sich viele von den Völkern des Landes als Juden aus’?
Offenbar betrachteten viele Perser den Gegenerlass als ein Zeichen für Gottes Gunst gegenüber den Juden und wurden jüdische Proselyten. Grundsätzlich geschieht bei der Erfüllung einer Prophezeiung aus Sacharja dasselbe. Dort heißt es: „Zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen [werden] ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem sie sagen: ,Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist‘ “ (Sacharja 8:23).

9:10, 15, 16 — Warum bereicherten sich die Juden nicht durch Plündergut, obwohl der Erlass sie dazu ermächtigte?
Ihre Zurückhaltung ließ keinen Zweifel daran, dass ihnen nur daran gelegen war, am Leben zu bleiben, und nicht, sich zu bereichern.

Lehren für uns:

6:6-10. „Stolz geht einem Sturz voraus und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18).

7:3, 4. Geben wir uns auch dann mutig als Zeugen Jehovas zu erkennen, wenn uns das Verfolgung einbringen kann?

8:3-6. Wir können und sollten uns zum Schutz vor Feinden an Behörden und Gerichte wenden.

8:5. Esther ließ taktvoll die Mitverantwortung des Königs an dem Erlass zur Vernichtung ihres Volkes unerwähnt. Ebenso benötigen auch wir Takt, wenn wir vor hohen Regierungsbeamten unseren Glauben verteidigen.

9:22. Wir sollten an die Armen unter uns denken (Galater 2:10).

 

Jehova wird für „Erleichterung und Befreiung“ sorgen

Mordechai spielt darauf an, die königliche Würde Esthers sei auf Gottes Willen zurückzuführen. Als Gefahr droht, fasten die Juden und beten um Hilfe. Die Königin erscheint ungebeten vor dem König und wird jedes Mal wohlwollend empfangen. Der König kann genau in der entscheidenden Nacht nicht einschlafen. Das Buch Esther handelt davon, wie Jehova Ereignisse zugunsten seines Volkes lenkt.

Der spannende Bericht im Bibelbuch Esther ist für uns in der „Zeit des Endes“ besonders ermunternd (Daniel 12:4). „Im Schlussteil der Tage“ oder im Schlussteil der Zeit des Endes wird Gog von Magog, Satan, der Teufel, einen Generalangriff auf Gottes Volk unternehmen. Er will nichts anderes als Gottes Volk ausrotten. Doch wie in Esthers Tagen wird Jehova seinen Dienern auch dann „Erleichterung und Befreiung“ verschaffen (Hesekiel 38:16-23; Esther 4:14).

Jule | 10.02.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zum Buch Daniel

WT vom 01.09.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Daniel
„DAS Buch Daniel ist eines der faszinierendsten Bücher der Bibel“, heißt es in dem Holman Illustrated Bible Dictionary. „Es enthält ewigwährende Wahrheiten.“ Daniels Bericht beginnt im Jahr 618 v. u. Z. König Nebukadnezar von Babylon kommt nach Jerusalem und belagert es. Er nimmt „einige von den Söhnen Israels“ gefangen und bringt sie nach Babylon (Daniel 1:1-3). Zu ihnen gehört Daniel, der wahrscheinlich noch keine 20 Jahre alt ist. Nach Vollendung des Bibelbuches befindet sich Daniel immer noch in Babylon. Mit fast 100 Jahren empfängt er nun Gottes Verheißung: „Du wirst ruhen, aber du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage“ (Daniel 12:13).

Der erste Teil des Buches Daniel ist in chronologischer Reihenfolge und in der dritten Person geschrieben, der letzte Teil in der ersten Person. Das von Daniel selbst geschriebene Buch enthält Prophezeiungen über den Aufstieg und den Fall von Weltmächten, das Kommen des Messias und über Ereignisse, die heute eintreffen. Der betagte Prophet schaut auch auf sein langes Leben zurück und berichtet von Begebenheiten, die uns dazu anspornen, Männer und Frauen zu sein, die ihre Lauterkeit bewahren. Die Botschaft Daniels ist lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

 

WAS LEHRT UNS DER CHRONOLOGISCHE BERICHT?
(Daniel 1:1 bis 6:28)

Man schreibt das Jahr 617 v. u. Z. Daniel und seine drei jungen Gefährten Schadrach, Meschach und Abednego befinden sich am babylonischen Königshof. Während ihrer dreijährigen Ausbildung, die sie in das Hofleben integrieren soll, bewahren die Jugendlichen ihre Lauterkeit gegenüber Gott. Etwa 8 Jahre später hat Nebukadnezar einen sonderbaren Traum. Daniel erklärt, was in dem Traum vorkommt, und deutet ihn. Der König erkennt an, dass Jehova „ein Gott der Götter und ein Herr der Könige und ein Offenbarer von Geheimnissen“ ist (Daniel 2:47). Doch schon bald hat der Monarch das offenbar vergessen. Als sich Daniels drei Gefährten weigern, sich vor einem gigantischen Standbild niederzubeugen, lässt sie der König in einen brennenden Feuerofen werfen. Der wahre Gott befreit sie und Nebukadnezar muss anerkennen, dass „kein anderer Gott existiert, der befreien kann wie dieser“ (Daniel 3:29).

Nebukadnezar hat einen weiteren bedeutsamen Traum. Er sieht einen riesigen Baum, der umgehauen wird und dessen Wurzelstock am Wachsen gehindert wird. Daniel deutet den Traum. Dieser erfüllt sich zum Teil, als Nebukadnezar geisteskrank wird und sich dann wieder erholt. Viele Jahrzehnte später veranstaltet Belsazar ein großes Fest für seine Großen und benutzt in respektloser Weise die Gefäße, die aus dem Tempel Jehovas entwendet worden waren. Noch in derselben Nacht wird Belsazar getötet. Darius, der Meder, empfängt das Königreich (Daniel 5:30, 31). Zur Zeit des Darius wird der betagte Prophet Daniel — inzwischen über 90 — das Ziel mörderischer Intrigen eifersüchtiger Beamter. Aber Jehova befreit ihn „von der Tatze der Löwen“ (Daniel 6:27).

Antworten auf biblische Fragen:

1:11-15 — War die vegetarische Kost verantwortlich für das bessere Aussehen der vier jungen Hebräer?
Das kann man nicht sagen. Nach 10 Tagen sind bei keiner Diät solche Ergebnisse zu erwarten. Das Verdienst für das veränderte Aussehen der jungen Hebräer ist Jehova zuzuschreiben, der sie für ihr Vertrauen zu ihm belohnte (Sprüche 10:22).

2:1 — Wann hatte Nebukadnezar den Traum von dem riesigen Bild?
Im Bericht heißt es, dass es „im zweiten Jahr des Königtums Nebukadnezars“ war. Nebukadnezar wurde im Jahr 624 v. u. Z. König. Demnach hätte das zweite Jahr seiner Regierung 623 v. u. Z. begonnen — Jahre bevor er in Juda einfiel. Um diese Zeit hätte aber Daniel den Traum nicht deuten können, weil er noch gar nicht in Babylon war. Das „zweite Jahr“ zählt offensichtlich ab 607 v. u. Z., als der babylonische König Jerusalem zerstörte und zum Weltherrscher aufstieg.

2:32, 39 — Inwiefern war das Königreich aus Silber geringer als das Haupt aus Gold und das Königreich aus Kupfer geringer als das Königreich aus Silber?
Das Medo-Persische Reich (dargestellt durch den silbernen Teil des Standbilds) war geringer als die babylonische Weltmacht (das Haupt aus Gold), weil es nicht dazu gebraucht wurde, Juda zu stürzen. Die folgende Weltmacht war Griechenland, dargestellt durch Kupfer. Griechenland war wiederum geringer als Medo-Persien, wie Kupfer geringer ist als Silber. Wenngleich das griechische Weltreich eine größere Ausdehnung hatte, erhielt es nicht wie Medo-Persien die einmalige Gelegenheit, Jehovas Volk aus dem Exil zu befreien.

4:8, 9 — Wurde Daniel ein Magie treibender Priester?
Nein. Der Ausdruck „Oberster der Magie treibenden Priester“ bezieht sich lediglich auf Daniels Stellung als ‘Oberpräfekt über alle Weisen Babylons’ (Daniel 2:48).

4:10, 11, 20-22 — Was stellte der riesige Baum in Nebukadnezars Traum dar?
Zunächst stellte der Baum Nebukadnezar als Herrscher einer Weltmacht dar. Da jedoch die „Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde“ reichte, muss mit dem Baum etwas weit Größeres gemeint sein. Daniel 4:17 bringt den Traum mit der Herrschaft des Höchsten über die Menschheit in Verbindung. Der Baum stellte also auch Jehovas universelle Souveränität dar, besonders in Bezug auf die Erde. Der Traum hatte zwei Erfüllungen: eine bezog sich auf die Herrschaft Nebukadnezars und die andere auf die Souveränität Jehovas.

4:16, 23, 25, 32, 33 — Wie lange dauerten die „sieben Zeiten“?
Alle Veränderungen am Äußeren Nebukadnezars konnten nicht innerhalb von 7 Tagen aufgetreten sein. Daher müssen die „sieben Zeiten“ viel länger gedauert haben. In seinem Fall hat es sich um 7 Jahre von je 360 Tagen oder um 2 520 Tage gehandelt. In der größeren Erfüllung dauerten die „sieben Zeiten“ 2 520 Jahre (Hesekiel 4:6, 7). Sie begannen mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. und endeten mit der Inthronisierung Jesu Christi als König im Himmel im Jahr 1914 u. Z. (Lukas 21:24).

6:6-10 — Wäre es nicht klüger gewesen, wenn Daniel in der Zeit von 30 Tagen im Geheimen zu Jehova gebetet hätte, da beim Beten ohnehin keine bestimmte Körperhaltung erforderlich ist?
Daniels Gewohnheit, dreimal täglich zu beten, war öffentlich bekannt. Deshalb beschlossen seine Verschwörer, einen Erlass in Kraft zu setzen, der das Beten verbot. Hätte Daniel aufgehört, nach seiner Gewohnheit zu beten, hätten Beobachter daraus schließen können, er sei Jehova nicht mehr ausschließlich ergeben.

Lehren für uns:

1:3-8. Die Entschlossenheit, mit der Daniel und seine Gefährten Jehova die Treue hielten, spricht Bände, was den Wert ihrer Erziehung in der Kindheit betrifft. Wenn gottesfürchtige Eltern geistige Belange in ihrem Leben an die erste Stelle setzen und das auch ihren Kindern beibringen, werden diese allen Versuchungen und jeder Art Druck sehr wahrscheinlich standhalten — ob in der Schule oder anderswo.

1:10-12. Daniel verstand, warum der „oberste Hofbeamte“ den König fürchtete, und drang nicht weiter in ihn. Später wandte er sich jedoch an den „Hüter“, dessen Stellung ein Zugeständnis wohl eher möglich machte. In schwierigen Situationen sollten auch wir uns einsichtig, verständig und weise verhalten.

2:29, 30. Für alles, was wir aufgrund biblischer Belehrung an Erkenntnis, Eigenschaften oder Fähigkeiten erworben haben mögen, sollten wir wie Daniel Jehova die Ehre geben.

3:16-18. Die drei Hebräer wären wahrscheinlich nicht mit einer derart starken Überzeugung aufgetreten, wenn sie zuvor in Verbindung mit den Speisevorschriften Zugeständnisse gemacht hätten. Auch wir sollten uns bemühen, ‘in allen Dingen treu’ zu sein (1. Timotheus 3:11).

4:24-27. Für das Verkündigen der Königreichsbotschaft, einschließlich des göttlichen Strafgerichts, benötigen wir genauso viel Glauben und Mut wie Daniel, der König Nebukadnezar mitteilte, was mit ihm geschehen würde und was er tun sollte, damit ‘sein Wohlergehen länger dauern möge’.

5:30, 31. Der „Spruch gegen den König von Babylon“ bewahrheitete sich (Jesaja 14:3, 4, 12-15). Der Stolz Satans, des Teufels, ist vergleichbar mit dem des babylonischen Herrschergeschlechts, und Satan wird wie dieses ein unrühmliches Ende nehmen (Daniel 4:30; 5:2-4, 23).

 

WAS OFFENBAREN DANIELS VISIONEN?
(Daniel 7:1 bis 12:13)

Im Jahr 553 v. u. Z. erhält Daniel seine erste Traumvision. Er hat bereits die 70 überschritten. Er sieht vier riesige Tiere, die aufeinanderfolgende Weltmächte darstellen, von seinen Tagen an bis in unsere Zeit hinein. In einer Szene im Himmel sieht er, wie „einer wie ein Menschensohn . . . eine auf unabsehbare Zeit dauernde Herrschaft“ erhält (Daniel 7:13, 14). Zwei Jahre später hat Daniel eine Vision, bei der es um Medo-Persien geht, um Griechenland und um ein Gebilde, das er ‘einen König grimmigen Gesichts’ nennt (Daniel 8:23).

Inzwischen schreibt man das Jahr 539 v. u. Z. Babylon ist gefallen und Darius, der Meder, ist König über das Königreich der Chaldäer geworden. Daniel betet zu Jehova um die Wiederherstellung seines Heimatlandes. Während er noch betet, schickt Jehova den Engel Gabriel, um Daniel „Einsicht mit Verständnis zu verleihen“, was das Kommen des Messias betrifft (Daniel 9:20-25). Wir kommen zum Jahr 536/535 v. u. Z. Ein Überrest ist nach Jerusalem zurückgekehrt. Aber dem Aufbau des Tempels wird Widerstand entgegengebracht. Das bedrückt Daniel. Er macht die Angelegenheit zum Gegenstand seiner Gebete und Jehova schickt ihm einen hochrangigen Engel. Dieser flößt Daniel Mut und Kraft ein und umreißt in einer Prophezeiung den Kampf um Vorherrschaft zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Der Konflikt zwischen den beiden Königen erstreckt sich von der Zeit, wo das Königreich Alexanders des Großen unter seine vier Generäle aufgeteilt wurde, bis in die Zeit, in der Michael, der große Fürst, ‘aufsteht’ (Daniel 12:1).

Antworten auf biblische Fragen:

8:9 — Was ist mit dem Ausdruck „Zierde“ gemeint?
In diesem Fall wird mit „Zierde“ der irdische Zustand der gesalbten Christen während der Zeit der angloamerikanischen Weltmacht bezeichnet.

8:25 — Wer ist der „Fürst der Fürsten“?
Das hebräische Wort ßar, das mit „Fürst“ übersetzt wird, bedeutet im Grunde „Haupt“ oder „Oberster“. Der Titel „Fürst der Fürsten“ trifft nur auf Jehova Gott zu — das Haupt aller Engelfürsten, zu denen auch „Michael, einer der ersten Fürsten“, gehört (Daniel 10:13).

9:21 — Warum bezeichnet Daniel den Engel Gabriel als „Mann“?
Weil sich der Engel Gabriel dem Daniel in menschenähnlicher Gestalt näherte, wie er dies in einer früheren Vision schon getan hatte (Daniel 8:15-17).

9:27 — Welcher Bund wurde bis zum Ende der siebzigsten Jahrwoche im Jahr 36 u. Z. „für die vielen . . . in Kraft [ge]halten“?
Der Gesetzesbund wurde beseitigt, als Jesus 33 u. Z. am Pfahl starb. Doch der abrahamische Bund war bis 36 u. Z. für das fleischliche Israel noch in Kraft. Jehova hat also die besondere Zeit der Gunst für die Juden länger andauern lassen, weil sie Nachkommen Abrahams waren. In Bezug auf „das Israel Gottes“ bleibt der abrahamische Bund weiterhin in Kraft (Galater 3:7-9, 14-18, 29; 6:16).

Lehren für uns:

9:1-23; 10:11. Daniels Demut, seine Gottergebenheit, seine Gewissenhaftigkeit und seine Beharrlichkeit beim Beten machten ihn zu einem ‘sehr begehrenswerten Mann’. Diese Merkmale halfen ihm, Gott bis an sein Lebensende treu zu sein. Seien wir entschlossen, sein Beispiel nachzuahmen.

9:17-19. Auch wenn wir um das Kommen von Gottes neuer Welt beten, in der ‘Gerechtigkeit wohnen wird’, sollte nicht unser Hauptanliegen eher die Heiligung des Namens Jehovas und die Rechtfertigung seiner Souveränität sein als die Beendigung unserer persönlichen Schwierigkeiten? (2. Petrus 3:13).

10:9-11, 18, 19. Wenn wir anderen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie trösten, ahmen wir den Engel nach, der zu Daniel kam.

12:3. In den letzten Tagen haben die, „die Einsicht haben“, nämlich gesalbte Christen, stets ‘wie Lichtspender geleuchtet’ und ‘viele zur Gerechtigkeit geführt’, was auch die „große Volksmenge“ der „anderen Schafe“ einschließt (Philipper 2:15; Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). In vollem Umfang werden die Gesalbten ‘wie die Sterne leuchten’, wenn sie während der Tausendjahrherrschaft Christi mit ihm zusammen der gehorsamen Menschheit den uneingeschränkten Nutzen des Lösegeldes zukommen lassen. Die „anderen Schafe“ sollten treu zu den Gesalbten stehen und sie in jeder Hinsicht rückhaltlos unterstützen.

 

Jehova ‘segnet die, die ihn fürchten’

Was lehrt uns das Buch Daniel über den Gott, den wir anbeten? Denken wir an die darin enthaltenen Prophezeiungen — diejenigen, die sich schon erfüllt haben, und die, die sich noch erfüllen werden. Auf welch eindrucksvolle Weise wird Jehova doch dadurch als derjenige beschrieben, der sein Wort wahr macht! (Jesaja 55:11).

Was erfahren wir aus dem nicht prophetischen Teil des Buches über Gott? Den vier jungen Hebräern, die es ablehnten, sich der Kultur des babylonischen Hoflebens anzupassen, wurde ‘Erkenntnis, Einsicht und Weisheit’ verliehen (Daniel 1:17). Der wahre Gott sandte seinen Engel und befreite Schadrach, Meschach und Abednego aus dem brennenden Feuerofen. Und Daniel wurde aus der Löwengrube befreit. Jehova ist eine Hilfe und ein Schild denen, die auf ihn vertrauen, und er ‘segnet die, die ihn fürchten’ (Psalm 115:9, 13).

[Fußnote]
Eine Vers-für-Vers-Betrachtung des Buches Daniel bietet das Buch Die Prophezeiung Daniels — achte darauf!, herausgegeben von Jehovas Zeugen.

Jule | 10.02.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Hesekiel Teil 2

WT 01.08.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (2. Teil)

MAN schreibt das Jahr 609 v. u. Z. Es ist nach heutigem Kalender der Monat Dezember. Der babylonische König hat mit der letzten Belagerung Jerusalems begonnen. Bis hierher hat sich die Botschaft, die Hesekiel an die exilierten Juden in Babylon richtet, nur um ein Thema gedreht: den Fall und die Zerstörung ihrer geliebten Stadt Jerusalem. Jetzt handeln Hesekiels Prophezeiungen davon, was den heidnischen Nationen widerfahren wird, die sich über das Unglück freuen, das Gottes Volk ereilt. Wenn in 18 Monaten Jerusalem fällt, greift Hesekiel in seiner Botschaft ein neues Thema auf: die großartige Wiederherstellung der wahren Anbetung.

Hesekiel 25:1 bis 48:35 enthält Prophezeiungen über Nachbarnationen Israels und über die Befreiung des Volkes Gottes. Mit Ausnahme von Hesekiel 29:17-20 ist der Inhalt chronologisch und thematisch geordnet. Die erwähnten vier Verse passen zumindest thematisch zum Kontext. Als Teil der inspirierten Schriften ist die Botschaft des Buches Hesekiel „lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

 

‘DIESES LAND SOLL WIE DER GARTEN EDEN WERDEN’
(Hesekiel 25:1 bis 39:29)

Jehova ließ Hesekiel gegen Ammon, Moab, Edom, Philistäa, Tyrus und Sidon prophezeien, denn er sah voraus, wie man dort auf den Fall Jerusalems reagieren würde. Ägypten soll geplündert werden. ‘Pharao, der König von Ägypten, und seine Menge’ werden mit einer Zeder verglichen, die von dem „Schwert des Königs von Babylon“ umgehauen wird (Hesekiel 31:2, 3, 12; 32:11, 12).

Etwa sechs Monate nach der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) kommt ein Entronnener und berichtet Hesekiel: „Die Stadt ist geschlagen worden!“ Nun bleibt der Prophet gegenüber den Exilanten „nicht mehr stumm“ (Hesekiel 33:21, 22). Er hat Wiederherstellungsprophezeiungen zu äußern. Jehova „will über sie e i n e n Hirten erwecken, . . . [seinen] Knecht David“ (Hesekiel 34:23). Edom soll veröden, Juda dagegen soll „wie der Garten Eden“ werden (Hesekiel 36:35). Jehova verspricht, sein zurückgeführtes Volk vor dem Angriff „Gogs“ zu schützen (Hesekiel 38:2).

Antworten auf biblische Fragen:

29:8-12 — Wann war Ägypten 40 Jahre lang verödet?
Nach der Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. flohen die in Juda Übriggebliebenen trotz der Warnung des Propheten Jeremia nach Ägypten (Jeremia 24:1, 8-10; 42:7-22). Sie entkamen dadurch aber nicht Nebukadnezar, denn er griff Ägypten an und eroberte es. Daraufhin könnte Ägypten 40 Jahre verödet gewesen sein. Die Weltgeschichte liefert zwar keine Beweise für diese Verödung, doch wir können davon überzeugt sein, dass sie eintrat, weil sich Jehovas Prophezeiungen erfüllen (Jesaja 55:11).

29:18 — Wie wurde ‘jedes Haupt kahl gemacht und jede Schulter bloß gerieben’?
Die Häupter der Soldaten wurden bei der äußerst anstrengenden Belagerung der Festlandstadt Tyrus durch das Scheuern der Helme kahl gemacht, und ihre Schultern wurden bloß gerieben, weil sie so viel Material zum Bau der Türme und anderer Kriegsmaschinen herbeischaffen mussten (Hesekiel 26:7-12).

Lehren für uns:

29:19, 20. König Nebukadnezar machte in Tyrus sehr wenig Beute, da die Tyrier mit dem größten Teil ihres Reichtums in ihre Inselstadt entkamen. Obwohl Nebukadnezar ein stolzer, ichbezogener heidnischer Herrscher war, entschädigte Jehova ihn für seinen Dienst und gab ihm Ägypten als „Lohn für seine Streitmacht“. Sollten wir uns nicht an dem wahren Gott ein Beispiel nehmen und angesichts der Dienstleistungen des Staates Steuern zahlen? An dieser Verpflichtung ändert weder das Verhalten der weltlichen Obrigkeit etwas noch der Verwendungszweck, dem das Geld zugeführt wird (Römer 13:4-7).

33:7-9. Die neuzeitliche Wächterklasse — der gesalbte Überrest — und ihre Gefährten sollten sich nicht davon abhalten lassen, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und die Menschen vor der „großen Drangsal“ zu warnen (Matthäus 24:21).

33:10-20. Unsere Rettung hängt davon ab, dass wir einen schlechten Weg verlassen und dem nachkommen, was Gott erwartet. Ja, der Weg Jehovas ist „recht ausgerichtet“.

36:20, 21. Die Israeliten galten zwar als „das Volk Jehovas“, aber weil sie sich nicht entsprechend verhielten, entweihten sie den Namen Gottes unter den Nationen. Es sollte nie so weit kommen, dass wir nur dem Namen nach Anbeter Jehovas sind.

36:25, 37, 38. In unserem geistigen Paradies befindet sich „eine Herde heiliger Personen“. Daher sollten wir uns bemühen, es rein zu erhalten.

38:1-23. Wie beruhigend es ist, zu wissen, dass Jehova sein Volk beim Angriff Gogs vom Land Magog beschützen wird! Als Gog wird Satan, der „Herrscher dieser Welt“, seit seinem Hinauswurf aus dem Himmel bezeichnet. Mit dem Land Magog ist die Umgebung der Erde gemeint, auf die die Bewegungsfreiheit Satans und seiner Dämonen beschränkt worden ist (Johannes 12:31; Offenbarung 12:7-12).

 

„RICHTE DEIN HERZ AUF ALLES, WAS ICH DIR ZEIGE“
(Hesekiel 40:1 bis 48:35)

Es ist das 14. Jahr nach der Zerstörung der Stadt Jerusalem (Hesekiel 40:1). 56 Jahre Exil müssen noch vergehen (Jeremia 29:10). Hesekiel ist jetzt fast 50 Jahre alt. In einer Vision wird er ins Land Israel versetzt und hört die Anweisung: „Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und mit deinen Ohren höre, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeige“ (Hesekiel 40:2-4). Wie begeistert Hesekiel sein muss, als ihm in einer Vision ein neuer Tempel gezeigt wird!

Der herrliche Tempel, den er sieht, hat 6 Tore, 30 Speiseräume, das Heilige, das Allerheiligste, einen hölzernen Altar und einen Altar für Brandopfer. Ein Rinnsal kommt aus dem Tempel hervor und schwillt zu einem Wildbach an (Hesekiel 47:1). In einer Vision sieht Hesekiel auch die den Stämmen zugeteilten Landanteile, die alle von Osten nach Westen verlaufen, außerdem einen Verwaltungslandstrich zwischen dem Anteil Judas und dem Benjamins. In diesem Landstrich befinden sich „das Heiligtum Jehovas“ und „die Stadt“, Jehova-Schamma genannt (Hesekiel 48:9, 10, 15, 35, Fußnote).

Antworten auf biblische Fragen:

40:3 bis 47:12 — Was stellt der visionäre Tempel dar?
Der Tempel mit gigantischen Ausmaßen, den Hesekiel in der Vision sah, ist nie gebaut worden. Er stellt Gottes geistigen Tempel dar: die heutige tempelähnliche Einrichtung für die reine Anbetung (Hesekiel 40:2; Micha 4:1; Hebräer 8:2; 9:23, 24). Die Tempelvision verwirklicht sich in den „letzten Tagen“, in denen die Priesterschaft geläutert wird (2. Timotheus 3:1; Hesekiel 44:10-16; Maleachi 3:1-3). Endgültig wird sie jedoch im Paradies Wirklichkeit werden. Die Tempelvision war für die jüdischen Exilanten die Verheißung, dass die reine Anbetung wiederhergestellt und jede jüdische Familie im Land ein Erbe erhalten würde.

40:3 bis 43:17 — Was bedeutet das Messen des Tempels?
Das Messen des Tempels ist ein Zeichen dafür, dass alles, was sich Jehova in Bezug auf die reine Anbetung vorgenommen hat, auch verwirklicht wird.

43:2-4, 7, 9 — Was waren „die Leichname ihrer Könige“, die aus dem Tempel entfernt werden mussten?
Bei den Leichnamen handelte es sich offenbar um Götzen. Die Herrscher und die Bewohner Jerusalems hatten Gottes Tempel mit Götzen verunreinigt und diese quasi zu ihren Königen gemacht.

43:13-20 — Was stellt der Altar dar, den Hesekiel in der Vision sah?
Der Altar symbolisiert den Willen Gottes im Zusammenhang mit Jesu Christi Loskaufsopfer. Aufgrund dieses Opfers werden die Gesalbten gerechtgesprochen und die „große Volksmenge“ steht in Gottes Augen rein da (Offenbarung 7:9-14; Römer 5:1, 2). Vielleicht fehlt im visionären Tempel deshalb ein großes Wasserbecken, wie das „gegossene Meer“ im Tempel Salomos, in dem sich die Priester wuschen (1. Könige 7:23-26).

44:10-16 — Wen stellt die Priesterklasse dar?
Die Priesterklasse deutet auf die gesalbten Christen von heute hin. Ihre Läuterung fand 1918 statt, als Jehova „als Läuterer und Reiniger“ in seinem geistigen Tempel saß (Maleachi 3:1-5). Wer rein war oder bereute, durfte sein Dienstvorrecht weiterhin wahrnehmen. Anschließend mussten sie sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahren. So konnten sie Vorbilder für die „große Volksmenge“ sein, die durch die nicht priesterlichen Stämme dargestellt wurde (Jakobus 1:27; Offenbarung 7:9, 10).

45:1; 47:13 bis 48:29 — Was stellt das „Land“ und dessen Aufteilung dar?
Das Land stellt den Tätigkeitsbereich des Volkes Gottes dar. Wo auch immer sich ein Anbeter Jehovas befindet, er ist in dem wiederhergestellten Land, solange er die wahre Anbetung ausübt. Die Aufteilung des Landes wird letztendlich in der neuen Welt stattfinden, wenn jeder Treue einen Platz erben wird (Jesaja 65:17, 21).

45:7, 16 — Was wird durch den Beitrag des Volkes für die Priesterschaft und den Vorsteher dargestellt?
Im geistigen Tempel bezieht sich das vorrangig auf Unterstützung in geistiger Hinsicht — auf Hilfeleistung und eine kooperative Einstellung.

47:1-5 — Was wird durch das Wasser des Stroms dargestellt, den Hesekiel in der Vision sah?
Das Wasser stellt alles dar, wofür Jehova zum Leben gesorgt hat, auch das Loskaufsopfer Christi Jesu und die Erkenntnis Gottes aus der Bibel (Jeremia 2:13; Johannes 4:7-26; Epheser 5:25-27). Der Strom wird immer tiefer, um alle Neuen zu versorgen, die herbeiströmen und die wahre Anbetung aufnehmen (Jesaja 60:22). In dem Strom wird während des Millenniums das Wasser des Lebens am stärksten fließen. Es wird weiteres Verständnis enthalten, das aus den „Buchrollen“ stammt, die dann geöffnet werden (Offenbarung 20:12; 22:1, 2).

47:12 — Was stellen die fruchttragenden Bäume dar?
Die symbolischen Bäume stellen all das dar, wofür Gott in geistiger Hinsicht sorgt, damit die Menschheit wieder zur Vollkommenheit gebracht wird.

48:15-19, 30-35, Fußnote — Was stellt die Stadt in der Vision Hesekiels dar?
Die Stadt „Jehova-Schamma“ liegt in nicht heiligem Land, wodurch angedeutet wird, dass es sich um etwas Irdisches handelt. Die Stadt stellt offenbar die irdische Verwaltung dar, die allen von Nutzen ist, welche die gerechte „neue Erde“ bilden werden (2. Petrus 3:13). Die Tore auf allen Seiten veranschaulichen ihre Zugänglichkeit. Die Aufseher unter Gottes Volk sollten zugänglich sein.

Lehren für uns:

40:14, 16, 22, 26. Die Wandreliefs mit Palmen in den Toren des Tempels erinnern daran, dass nur in sittlicher Hinsicht Rechtschaffene eintreten dürfen (Psalm 92:12). Das lehrt uns, dass unsere Anbetung für Jehova nur dann annehmbar ist, wenn wir rechtschaffen sind.

44:23. Wie dankbar können wir doch für die Dienste der neuzeitlichen Priesterklasse sein! Der „treue und verständige Sklave“ ist für das Austeilen zeitgemäßer geistiger Speise zuständig. Diese hilft uns, zu unterscheiden, was in den Augen Jehovas unrein und was rein ist (Matthäus 24:45).

47:9, 11. Erkenntnis — ein wichtiger Bestandteil des symbolischen Wassers — bewirkt in der heutigen Zeit eine wunderbare Heilung. Wer sie in sich aufnimmt, kommt geistig zum Leben (Johannes 17:3). Wer dagegen das Leben spendende Wasser nicht annimmt, wird ‘dem Salz übergeben’, das heißt für immer vernichtet. Sollten wir daher nicht unser Äußerstes tun, das Wort der Wahrheit recht zu handhaben? (2. Timotheus 2:15).

 

„Ich werde meinen großen Namen gewiss heiligen“

Nach dem Sturz des letzten Königs aus der Linie Davids ließ der wahre Gott bis zum Kommen desjenigen, „der das gesetzliche Recht“ auf das Königtum hat, eine lange Zeit verstreichen. Aber er annullierte seinen Bund mit David nicht (Hesekiel 21:27; 2. Samuel 7:11-16). Die Prophezeiung Hesekiels bezeichnet den Angekündigten als „meinen Knecht David“, der ein „Hirte“ und ein „König“ werden soll (Hesekiel 34:23, 24; 37:22, 24, 25). Damit ist niemand anders gemeint als Jesus Christus in Königsmacht (Offenbarung 11:15). Durch das messianische Königreich wird Jehova ‘seinen großen Namen heiligen’ (Hesekiel 36:23).

Schon sehr bald werden alle vernichtet werden, die Gottes heiligen Namen entweihen. Alle dagegen, die diesen Namen heiligen, indem sie Jehova auf annehmbare Weise anbeten, werden ewiges Leben erhalten. Nutzen wir daher ausgiebig das Wasser des Lebens, das heute reichlich fließt, und machen wir die wahre Anbetung zum Mittelpunkt unseres Lebens.

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte Hesekiel

WT 01.07.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Hesekiel (1. Teil)

MAN schreibt das Jahr 613 v. u. Z. In Juda verkündet der Prophet Jeremia unerschrocken die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die Verwüstung des Landes. König Nebukadnezar von Babylon hat bereits viele Juden in die Gefangenschaft geführt, darunter auch den jungen Daniel und seine drei Gefährten, die als Diener am chaldäischen Hof eingesetzt sind. Die meisten der ins Exil weggeführten Juden befinden sich am Kebar, einem Strom „im Land der Chaldäer“ (Hesekiel 1:1-3). Jehova lässt diese Gefangenen nicht allein. Er ernennt den 30-jährigen Hesekiel zum Propheten.

Das Bibelbuch Hesekiel, das 591 v. u. Z fertiggestellt wurde, behandelt eine Zeitspanne von 22 Jahren. Hesekiel macht sehr genaue Aufzeichnungen. Er versieht seine Prophezeiungen sogar mit Tag, Monat und Jahr. Der erste Teil seiner Botschaft dreht sich um den Fall und die Zerstörung Jerusalems. Im zweiten Teil sind Urteilsverkündungen gegen umliegende Nationen enthalten, und im letzten Teil geht es um die Wiederherstellung der Anbetung Jehovas. Im Folgenden werden Höhepunkte aus Hesekiel 1:1 bis 24:27 besprochen, und es werden Visionen, Prophezeiungen und schauspielerische Darstellungen behandelt, die sich an Jerusalem erfüllen sollen.

 

„ZU EINEM WÄCHTER HABE ICH DICH . . . GEMACHT“
(Hesekiel 1:1 bis 19:14)

Nachdem Hesekiel eine ehrfurchtgebietende Vision von Jehovas Thron erhalten hat, bekommt er seinen Auftrag. Jehova sagt zu ihm: „Zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und du sollst die Rede aus meinem Mund hören, und du sollst sie von mir aus warnen“ (Hesekiel 3:17). Um die Belagerung Jerusalems und deren Auswirkungen vorherzusagen, soll Hesekiel zwei Szenen pantomimisch darstellen. Jehova bezieht sich auf das Land Juda, wenn er durch Hesekiel sagt: „Hier bin ich! Ich bringe über euch ein Schwert, und ich werde gewiss eure Höhen vernichten“ (Hesekiel 6:3). Zu den Bewohnern des Landes sagt er: „Der Kranz [von Unglücken] soll zu dir kommen“ (Hesekiel 7:7).

Im Jahr 612 v. u. Z. sieht sich Hesekiel in einer Vision nach Jerusalem versetzt. Er bekommt zu sehen, was in Gottes Tempel alles vor sich geht. Wirklich abscheulich! Als Jehova seine himmlischen Hinrichtungsstreitkräfte schickt (dargestellt durch „sechs Männer“), um seinen Zorn über die Abtrünnigen zum Ausdruck zu bringen, werden nur solche verschont, die ‘ein Kennzeichen an der Stirn’ erhalten haben (Hesekiel 9:2-6). Zuerst müssen jedoch „Feuerkohlen“ — Gottes feurige Botschaft der Vernichtung — über die Stadt gestreut werden (Hesekiel 10:2). Obgleich ‘Jehova auf das Haupt der Bösen ihren eigenen Weg bringen wird’, verspricht er, die aus Israel Zerstreuten wieder zurückzuführen (Hesekiel 11:17-21).

Durch Gottes Geist wird Hesekiel wieder zurück nach Chaldäa gebracht. Er stellt schauspielerisch dar, wie König Zedekia und das Volk aus Jerusalem flüchten. Falsche Propheten und Prophetinnen werden verurteilt, Götzenanbeter verstoßen. Juda wird mit einem nutzlosen Weinstock verglichen. Das Rätsel von dem Adler und dem Weinstock weist auf die bösen Folgen davon hin, dass sich Jerusalem an Ägypten um Hilfe gewandt hat. Das Rätsel endet mit dem Versprechen, dass ‘Jehova einen zarten Schössling auf einen hohen Berg verpflanzen wird’ (Hesekiel 17:22). In Juda wird es jedoch „kein Zepter zum Herrschen“ geben (Hesekiel 19:14).

 

Antworten auf biblische Fragen:

1:4-28 — Was stellt der himmlische Wagen dar?
Der Wagen stellt den himmlischen Teil der Organisation Jehovas dar, bestehend aus treuen Geistgeschöpfen. Angetrieben wird dieser Wagen von Jehovas heiligem Geist. Der Wagenlenker, Jehova, ist von unbeschreiblicher Herrlichkeit. Die von ihm ausgehende Ruhe wird durch einen wunderschönen Regenbogen veranschaulicht.

1:5-11 — Wer sind die vier lebenden Geschöpfe?
In der zweiten Vision des Wagens identifiziert Hesekiel die vier lebenden Geschöpfe mit Cheruben (Hesekiel 10:1-11; 11:22). Später beschreibt er „das Gesicht des Cherubs“ mit dem Gesicht eines Stiers (Hesekiel 10:14). Das ist sehr passend, zumal der Stier Macht und Kraft verkörpert und Cherube ja mächtige Geistgeschöpfe sind.

2:6 — Warum wird Hesekiel wiederholt „Menschensohn“ genannt?
Damit will Jehova den Propheten daran erinnern, dass er aus Fleisch und Blut ist, und damit den Unterschied zwischen dem Überbringer und dem göttlichen Quell der Botschaften hervorheben. Jesus Christus wird in den Evangelienberichten auch ungefähr 80-mal als „Menschensohn“ bezeichnet, was ganz klar zeigt, dass der Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kam und sich nicht materialisiert hatte.

2:9 bis 3:3 — Warum schmeckte dem Hesekiel die Buchrolle der Totenklagelieder süß?
Das lag an der Einstellung Hesekiels zu seinem Auftrag. Er war dankbar dafür, Jehovas Prophet zu sein.

4:1-17 — Hat Hesekiel die bevorstehende Belagerung Jerusalems wirklich schauspielerisch dargestellt?
Aus der Bitte Hesekiels, anderen Brennstoff zum Kochen benutzen zu dürfen, und aus Jehovas Zugeständnis dahin gehend ist ersichtlich, dass der Prophet die Begebenheit wirklich schauspielerisch darstellte. Für die 390 Jahre der Vergehungen des Zehnstämmereichs — von 997 v. u. Z., der Gründung der Nation, bis zur Zerstörung Jerusalems 607 v. u. Z. — legte er sich auf die linke Seite. Für die 40 Jahre, die Juda gesündigt hatte — von 647 v. u. Z., als Jeremia zum Propheten ernannt wurde, bis 607 v. u. Z. —, legte sich Hesekiel auf die rechte Seite. Während der ganzen Zeit von 430 Tagen lebte Hesekiel von einer spärlichen Ration an Nahrung und Wasser, wodurch er prophetisch anzeigte, dass während der Belagerung Jerusalems Hunger herrschen würde.

5:1-3 — Was bedeutete der an Hesekiel gerichtete Auftrag, von dem Teil Haare, den er in den Wind streuen sollte, einige wenige zu nehmen und in seine Rocksäume einzuwickeln?
Das sollte anzeigen, dass ein Überrest nach Juda heimkehren würde, um nach der 70-jährigen Verwüstung die wahre Anbetung wieder aufzunehmen (Hesekiel 11:17-20).

17:1-24 — Wer sind die beiden großen Adler, wie werden die jungen Schösslinge einer Zeder abgerissen und wer ist der ‘zarte Schössling’, der von Jehova verpflanzt wird?
Die beiden Adler stellen die Herrscher von Babylon und Ägypten dar. Der erste Adler kommt zum Wipfel der Zeder, also zu dem Herrscher, der in der königlichen Linie Davids regiert. Dieser Adler reißt die Spitze der jungen Schösslinge ab, indem er König Jojachin von Juda durch Zedekia ersetzt. Trotz seines Treuegelübdes wendet sich Zedekia an den anderen Adler um Hilfe, den Herrscher von Ägypten, doch ohne Erfolg. Zedekia wird gefangen genommen werden und in Babylon sterben. Jehova wird ebenfalls ‘einen zarten Schössling’ abpflücken, den messianischen König. Dieser wird „auf einen hohen und erhabenen Berg“ verpflanzt, auf den himmlischen Berg Zion, wo er „zu einer majestätischen Zeder“ wird, was sich auf die Erde wirklich segensreich auswirken wird (Offenbarung 14:1).

 

Lehren für uns:

2:6-8; 3:8, 9, 18-21. Wir sollten uns von bösen Menschen weder einschüchtern lassen noch uns davon zurückhalten, ihnen Gottes Botschaft zu verkünden, durch die sie gewarnt werden. Bei Gleichgültigkeit oder Gegnerschaft müssen wir die Härte eines Diamanten aufweisen. Wir sollten jedoch darauf achten, andere nicht hart, gefühllos oder rücksichtslos zu behandeln. Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, denen er predigte, und wir sollten ihn darin nachahmen (Matthäus 9:36).

3:15. Nachdem Hesekiel seinen Auftrag erhalten hatte, wohnte er in Tel-Abib. ‘Sieben Tage lang war er betäubt’, weil er die Botschaft, die er verkünden sollte, erst mal erfassen musste. Sollten wir uns nicht auch die Zeit nehmen, eifrig zu studieren und nachzusinnen, damit wir tiefe Gedanken der Bibel verstehen?

4:1 bis 5:4. Es gehörte Demut und Mut dazu, die beiden prophetischen Handlungen pantomimisch darzustellen. Auch wir sollten, so wie Hesekiel, an irgendwelche von Gott übertragene Aufgaben mutig herangehen und sie demütig ausführen.

7:4, 9; 8:18; 9:5, 10. Es braucht uns um diejenigen, über die Gott sein Strafgericht bringt, nicht leidtun und sie verdienen auch keinerlei Mitleid.

7:19. Wenn Jehova sein Urteil an diesem System der Dinge vollstreckt, wird Geld von keinerlei Nutzen sein.

8:5-18. Abtrünnigkeit führt zu geistigem Ruin. „Durch seinen Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben“ (Sprüche 11:9). Es zeugt von Weisheit, wenn wir den Gedanken, man könne Abtrünnigen ruhig mal zuhören, sofort verbannen.

9:3-6. Das Kennzeichen zu empfangen — nämlich den Beweis, dass wir Gott hingegebene, getaufte Diener Gottes sind und eine christliche Persönlichkeit haben — ist fürs Überleben der ‘großen Drangsal’ unbedingt notwendig (Matthäus 24:21). Gesalbte Christen, dargestellt durch den Mann mit dem Tintenfass eines Sekretärs, gehen in dem Kennzeichnungswerk führend voran, indem sie das Königreich verkündigen und Jünger machen. Möchten wir unser Kennzeichen behalten, müssen wir sie in diesem Werk eifrig unterstützen.

12:26-28. Hesekiel sollte zu denen, die sich über seine Botschaft lustig machten, sagen: „Es wird keinen Aufschub mehr geben hinsichtlich irgendwelcher Worte von [Jehova].“ Bevor Jehova mit diesem System der Dinge aufräumt, müssen wir alles daransetzen, um anderen zu helfen, auf Jehova zu vertrauen.

14:12-23. Wir tragen selbst die Verantwortung dafür, ob wir gerettet werden oder nicht. Das kann niemand für uns tun (Römer 14:12).

18:1-29. Wir müssen die Konsequenzen für das, was wir tun, selbst tragen.

 

„IN TRÜMMER, TRÜMMER, TRÜMMER WERDE ICH ES LEGEN“
(Hesekiel 20:1 bis 24:27)

Im siebten Jahr der Gefangenschaft, im Jahr 611 v. u. Z., kommen einige ältere Israeliten zu Hesekiel, „um Jehova zu befragen“. Sie bekommen die lange Geschichte der Rebellion Israels zu hören und werden davor gewarnt, dass ‘Jehova sein Schwert ziehen wird’, und zwar gegen sie (Hesekiel 20:1; 21:3). Jehova wendet sich dann an den Vorsteher Israels (Zedekia) und sagt: „Entfern den Turban, und heb ab die Krone. Dies wird nicht dasselbe sein. Das Niedrige erhöhe, und den Hohen erniedrige. In Trümmer, Trümmer, Trümmer werde ich es legen. Auch was dies betrifft, es wird gewiss niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat [Jesus Christus], und ihm will ich es geben“ (Hesekiel 21:26, 27).

Jerusalem wird wegen seiner Vergehungen angeklagt. Die Schuld Oholas (Israel) und Oholibas (Juda) wird offen dargelegt. Jehova gab Ohola bereits „in die Hand derer, die sie leidenschaftlich liebten, in die Hand der Söhne Assyriens“ (Hesekiel 23:9). Die Verwüstung Oholibas steht bevor. Im Jahr 609 v. u. Z. beginnt die 18-monatige Belagerung Jerusalems. Wenn die Stadt schließlich eingenommen ist, werden die Juden zu sehr bestürzt sein, als dass sie trauern könnten. Hesekiel soll den Exilanten nichts von der Botschaft Gottes erzählen, bis er einen Bericht von ‘dem Entronnenen’ über die Zerstörung der Stadt erhält (Hesekiel 24:26, 27).

 

Antworten auf biblische Fragen:

21:3 — Was ist das „Schwert“, das Jehova aus seiner Scheide zieht?
Das „Schwert“, das Jehova benutzt, um sein Urteil an Jerusalem und Juda zu vollstrecken, bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar und auf seine Armee. Es könnte auch mächtige Geistgeschöpfe des himmlischen Teils der Organisation Gottes einschließen.

24:6-14 — Was stellt der Rost im Kochtopf dar?
Das belagerte Jerusalem wird als Kochtopf mit weiter Öffnung dargestellt. Der Rost darin veranschaulicht die Verderbtheit der Stadt — die Unreinheit, die Zügellosigkeit und das Blutvergießen, wofür Jerusalem verantwortlich ist. Die Unreinheit ist dermaßen groß, dass sich der Rost selbst dann nicht löst, wenn man den leeren Topf auf Kohlen stellt und stark erhitzt.

Lehren für uns:

20:1, 49. Die Reaktion der älteren Männer Israels zeigt, dass sie Hesekiels Worte mit Skepsis aufnahmen. Wir wollen niemals göttlichen Warnungen gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.

21:18-22. Wenn auch Nebukadnezar sich auf seine Wahrsager verließ, so war es Jehova, der dafür sorgte, dass der heidnische Herrscher gegen Jerusalem vorging. Das zeigt, dass selbst Dämonen Jehovas Urteilsvollstrecker nicht davon abhalten können, das auszuführen, was Jehova sich unabänderlich vorgenommen hat.

22:6-16. Jehova verabscheut Verleumdung, zügellosen Wandel, Machtmissbrauch und Bestechung. Wir sollten fest entschlossen sein, ein solches Fehlverhalten zu vermeiden.

23:5-49. Die politischen Bündnisse Israels und Judas führten dazu, dass sie die falsche Anbetung ihrer Verbündeten annahmen. Wir sollten uns vor weltlichen Bindungen hüten, die unseren Glauben zerstören können (Jakobus 4:4).

 

Eine Botschaft, die lebendig ist und Macht ausübt

Können wir aus den ersten 24 Kapiteln des Bibelbuchs Hesekiel nicht vieles lernen? Die darin enthaltenen Grundsätze zeigen, wie wir uns Gottes Missfallen zuziehen können, wie er uns Barmherzigkeit erweisen kann und warum wir böse Menschen warnen sollten. Die Prophezeiung in Bezug auf die Zerstörung Jerusalems stellt Jehova ganz deutlich als einen Gott dar, ‘der sein Volk Dinge hören lässt, bevor sie zu sprießen beginnen’ (Jesaja 42:9).

Prophezeiungen wie die in Hesekiel 17:22-24 und 21:26, 27 waren eine Vorschau auf die Errichtung des messianischen Königreichs im Himmel. Und bald wird diese Regierung dafür sorgen, dass Gottes Wille hier auf der Erde getan wird (Matthäus 6:9, 10). Voller Glauben und Überzeugung können wir uns auf die Segnungen des Königreichs freuen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte 2. Chronika

WT 01.12.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 2. Chronika

DAS Bibelbuch 2. Chronika beginnt in der Herrschaftszeit König Salomos in Israel. Es endet mit den Worten des persischen Königs Cyrus an die Exiljuden in Babylonien: „[Jehova] selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf [nach Jerusalem]“ (2. Chronika 36:23). Das Buch wurde von dem Priester Esra 460 v. u. Z. fertig gestellt und deckt einen Zeitraum von 500 Jahren ab — von 1037 v. u. Z. bis 537 v. u. Z.

Durch den Erlass des Cyrus können die Juden nach Jerusalem zurückkehren und dort die Anbetung Jehovas wieder einführen. Doch die langen Jahre in der Babylonischen Gefangenschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Die zurückgekehrten Juden sind mit der Geschichte ihres Volkes nicht gut vertraut. Das Buch 2. Chronika gibt ihnen einen Überblick über die Ereignisse unter der Herrschaft der Könige aus der Linie Davids. Der Bericht ist auch für uns von Interesse, weil er zeigt, wie Gehorsam gegenüber dem wahren Gott Segen einbringt und wozu Ungehorsam ihm gegenüber führt.

 

EIN KÖNIG BAUT JEHOVA EIN HAUS
(2. Chronika 1:1 bis 9:31)

Jehova erfüllt die Herzensbitte König Salomos nach Weisheit und Erkenntnis und schenkt ihm dazu Reichtum und Ehre. Der König baut Jehova in Jerusalem ein prächtiges Haus, und das Volk ist „freudig und von Herzen wohlgemut“ (2. Chronika 7:10). Salomo ist schließlich „größer an Reichtum und Weisheit als alle anderen Könige der Erde“ (2. Chronika 9:22).

Nach 40-jähriger Herrschaft über Israel ‘legt sich Salomo zu seinen Vorvätern, und Rehabeam, sein Sohn, beginnt an seiner statt zu regieren’ (2. Chronika 9:31). Esra schreibt nichts darüber, dass Salomo von der wahren Anbetung abgewichen ist. Als einzig Negatives über den König berichtet er, dass er sich viele Pferde aus Ägypten besorgte und die Tochter Pharaos heiratete. Der Chronist schildert den Bericht somit aus einer positiven Warte.

Antworten auf biblische Fragen:

2:14 — Warum wird hier etwas anderes über die Abstammung des Kunsthandwerkers Hiram gesagt als in 1. Könige 7:14?
Die Mutter Hirams hatte jemand vom Stamm Naphtali geheiratet, deshalb heißt es in 1. Könige, sie sei eine ‘verwitwete Frau vom Stamm Naphtali’. Sie selbst kam jedoch vom Stamm Dan. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie jemand aus Tyrus und Hiram war ihr gemeinsames Kind.

2:18; 8:10 — Hier heißt es, die Gesamtzahl der Bevollmächtigten, die als Aufseher beziehungsweise Vormänner über alle Arbeiter fungierten, sei 3 600 plus 250 gewesen; in 1. Könige 5:16 und 9:23 heißt es dagegen, es seien 3 300 plus 550 gewesen. Warum der Unterschied?
Das hängt wohl davon ab, nach welchen Kriterien die Bevollmächtigten unterteilt wurden. In 2. Chronika wird möglicherweise zwischen 3 600 nichtisraelitischen und 250 israelitischen Bevollmächtigten unterschieden, wohingegen in 1. Könige zwischen 3 300 Vormännern und 550 obersten Bevollmächtigten unterschieden wird. Insgesamt sind es jedoch in beiden Fällen 3 850 Bevollmächtigte.

4:2-4 — Warum stand das gegossene Meer auf Stieren?
In der Bibel sind Stiere ein Sinnbild der Kraft (Hesekiel 1:10; Offenbarung 4:6, 7). Die Stiere waren als Symbol sehr passend gewählt, denn die 12 Kupferstiere trugen das etwa 27 Tonnen schwere „Meer“. Die Anfertigung der Stiere verletzte in keiner Weise das zweite Gebot, nach dem das Anfertigen von Bildnissen zu Anbetungszwecken untersagt war (2. Mose 20:4, 5).

4:5 — Wie groß war das Fassungsvermögen des gegossenen Meeres?
Komplett gefüllt konnte das Meer dreitausend Bath-Maß oder rund 66 000 Liter fassen. Gewöhnlich wurde es jedoch nur zu zwei Dritteln gefüllt. Deshalb heißt es in 1. Könige 7:26 über das gegossene Meer: „Zweitausend Bath-Maß [44 000 Liter] fasste es gewöhnlich.“

5:4, 5, 10 — Welche Gegenstände, die ursprünglich zur Stiftshütte gehörten, kamen in Salomos Tempel?
Der einzige Gegenstand, der ursprünglich im Zelt der Zusammenkunft stand und dann in Salomos Tempel überführt wurde, war die Bundeslade. Nach dem Tempelbau kam die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem und wurde offensichtlich dort untergebracht (2. Chronika 1:3, 4).

Lehren für uns:

1:11, 12. König Salomos Bitte zeigte Jehova, dass es ihm am Herzen lag, Weisheit und Erkenntnis zu erlangen. Unsere Gebete zu Gott verraten tatsächlich, was uns am Herzen liegt. Wir tun gut daran, den Inhalt unserer Gebete zu überdenken.

6:4. Tief empfundene Wertschätzung für Jehovas liebende Güte sollte uns dazu bewegen, Jehova zu segnen, das heißt ihn voller Zuneigung und Dankbarkeit zu preisen.

6:18-21. Kein Gebäude kann Gott fassen. Dennoch sollte der Tempel als Zentrum der Anbetung Jehovas dienen. Auch die Königreichssäle der Zeugen Jehovas heute sind Zentren der wahren Anbetung für die Öffentlichkeit.

6:19, 22, 32. Jehova war für jeden da — für den König bis hin zum Kleinsten in der Nation, auch für den Ausländer, der sich in aller Aufrichtigkeit an ihn wandte (Psalm 65:2).

 

THRONFOLGE DER KÖNIGE AUS DER LINIE DAVIDS
(2. Chronika 10:1 bis 36:23)

Das Königreich Israel wird in zwei Reiche gespalten — das Zehnstämmereich im Norden und das Zweistämmereich Juda und Benjamin im Süden. Für die Priester und Leviten in ganz Israel ist die Treue gegenüber dem Königreichsbund wichtiger als nationale Interessen und sie stellen sich auf die Seite von Salomos Sohn Rehabeam. Gerade einmal 30 Jahre nach Beendigung des Tempelbaus werden alle Schätze aus dem Tempel geraubt.

Von den 19 Königen nach Rehabeam sind fünf treu, drei fangen gut an, werden dann aber untreu, und einer ändert seinen falschen Kurs. Alle anderen Herrscher tun, was böse ist in Jehovas Augen. Besonders hervorgehoben werden die Handlungen der fünf Könige, die fest auf Jehova vertrauen. Die Berichte über Hiskia, der die Tempeldienste wiederbelebte, und über Josia, der ein großes Passahfest organisierte, müssen für die Juden, denen wirklich an der Wiedereinführung der Anbetung Jehovas in Jerusalem gelegen war, ein enormer Ansporn gewesen sein.

Antworten auf biblische Fragen:

13:5 — Was ist unter einem „Salzbund“ zu verstehen?
Da Salz haltbar macht, wurde es ein Symbol für Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit. Ein „Salzbund“ steht somit für eine verbindliche Abmachung.

14:2-5; 15:17 — Beseitigte König Asa alle Höhen?
Offensichtlich nicht. Vielleicht entfernte er nur die Höhen, auf denen falsche Götter angebetet wurden, aber nicht die Höhen, auf denen man Jehova anbetete. Oder es könnte sein, dass einige Höhen in einer späteren Phase der Regierung Asas wieder eingeführt wurden. Diese Höhen wurden dann unter der Herrschaft seines Sohnes Josaphat entfernt, allerdings auch hier nicht vollständig (2. Chronika 17:5, 6; 20:31-33).

15:9; 34:6 — Wie stand der Stamm Simeon zur Teilung des Königreiches Israel?
Der Stamm Simeon hatte als Erbe verschiedene Enklaven in Juda erhalten, deshalb lag sein Stammesgebiet geographisch gesehen innerhalb des Königreiches Juda und Benjamin (Josua 19:1). In religiöser und politischer Hinsicht identifizierte sich der Stamm jedoch mit dem Nordreich (1. Könige 11:30-33; 12:20-24). Aus diesem Grund wurde Simeon zum Zehnstämmereich gezählt.

16:13, 14 — Wurde Asa eingeäschert?
Nein, bei dem „außergewöhnlich großen Bestattungsbrand“ handelte es sich nicht um die Einäscherung Asas, sondern um das Verbrennen von Gewürzen. (Siehe Studienbibel, Fußnote.)

35:3 — Von wo holte Josia die heilige Bundeslade in den Tempel zurück?
Die Bibel sagt nichts darüber, ob die Bundeslade zuvor von einem der schlechten Könige weggebracht worden war oder ob Josia sie wegen der umfassenden Reparaturarbeiten im Tempel sicherheitshalber ausgelagert hatte. Die Aussage, dass Josia die Bundeslade in den Tempel zurückbringen ließ, ist die einzige geschichtliche Bezugnahme auf die Bundeslade nach der Zeit Salomos.

Lehren für uns:

13:13-18; 14:11, 12; 32:9-23. Hier lernen wir auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, sich auf Jehova zu stützen!

16:1-5, 7; 18:1-3, 28-32; 21:4-6; 22:10-12; 28:16-22. Sich mit Menschen zusammenzutun oder zu verbünden, die nicht zum Volk Jehovas gehören und nicht an Jehova glauben, hat tragische Folgen. Es ist nur klug, wenn wir uns nicht unnötig mit der Welt einlassen (Johannes 17:14, 16; Jakobus 4:4).

16:7-12; 26:16-21; 32:25, 26. Hochmut war schuld daran, dass König Asa in seinen letzten Lebensjahren Böses tat. Hochmut führte auch zu Usijas Untergang. Und vielleicht war es auch Stolz, der Hiskia dazu bewog, unklug zu handeln und den Gesandten aus Babylon seine Schätze zu zeigen (Jesaja 39:1-7). „Stolz geht einem Sturz voraus“, sagt die Bibel warnend, „und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18).

16:9. Jehova hilft allen, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist, und es ist ihm ein dringendes Anliegen, seine Kraft für sie einzusetzen.

18:12, 13, 23, 24, 27. Wir sollten über Jehova und über alles, was er vorhat, genauso mutig und offen sprechen wie Michaja.

19:1-3. Jehova sucht das Gute in uns, auch wenn wir ihm Grund geben, zornig über uns zu sein.

20:1-28. Wir können davon überzeugt sein, dass sich Jehova von uns finden lässt, wenn wir demütig bei ihm Anleitung suchen (Sprüche 15:29).

20:17. Um die ‘Rettung Jehovas zu sehen’, müssen wir uns als aktive Unterstützer des Königreiches Gottes ‘hinstellen’. Wir dürfen Angelegenheiten nicht selbst in die Hand nehmen, sondern sollten ‘stehen bleiben’ und Jehova blind vertrauen.

24:17-19; 25:14. Sowohl für Joas als auch für seinen Sohn Amazja wurde der Götzendienst zur Falle. Auch heute kann von Götzendienst eine starke Anziehungskraft ausgehen, vor allem wenn er sich im Gewand der Habsucht oder des Nationalismus verkleidet zeigt (Kolosser 3:5; Offenbarung 13:4).

32:6, 7. Wir müssen ebenfalls mutig und stark sein und für unseren geistigen Krieg die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ anlegen und weiterkämpfen (Epheser 6:11-18).

33:2-9, 12, 13, 15, 16. Echte Reue zeigt sich, wenn jemand ein falsches Verhalten aufgibt und entschlossen und bemüht ist, das Richtige zu tun. Wenn diese echte Reue vorhanden ist, kann Jehova sogar zu jemandem, der so böse war wie König Manasse, barmherzig sein.

34:1-3. Negative Umstände oder Erlebnisse in der Kindheit hindern uns nicht zwangsläufig daran, Gott kennen zu lernen und ihm zu dienen. Als Josia noch klein war, hatte eventuell sein Reue empfindender Großvater Manasse etwas positiven Einfluss auf ihn. Welcherlei positive Impulse auch immer auf Josia eingewirkt haben mögen, sie brachten irgendwann schließlich Gutes hervor. Das kann auch bei uns der Fall sein.

36:15-17. Jehova ist mitfühlend und geduldig. Doch sein Mitgefühl und seine Geduld sind nicht grenzenlos. Wer überleben möchte, wenn Jehova diesem bösen System der Dinge ein Ende setzt, muss auf das Königreichspredigtwerk gut reagieren.

36:17, 22, 23. Jehovas Wort stellt sich immer als wahr heraus (1. Könige 9:7, 8; Jeremia 25:9-11).

 

Ein Buch, das einen zum Handeln motiviert

„Josia [entfernte] all die Abscheulichkeiten aus all den Ländern, die den Söhnen Israels gehörten“, liest man in 2. Chronika 34:33, „und er veranlasste alle, die sich in Israel vorfanden, den Dienst aufzunehmen, um Jehova, ihrem Gott, zu dienen.“ Was motivierte Josia dazu? Als der Sekretär Schaphan König Josia das gerade entdeckte Buch des Gesetzes Jehovas brachte, ließ es sich der König vorlesen. Davon war er so berührt, dass er sich sein Leben lang mit großem Engagement für die reine Anbetung einsetzte.

Wenn wir Gottes Wort lesen und das, was wir lesen, gründlich durchdenken, kann uns das tief berühren. Hat uns der Bericht über die Könige aus der Linie Davids nicht angespornt, uns an denen, die auf Jehova vertraut haben, ein Beispiel zu nehmen und es nicht denen gleichzutun, die das nicht getan haben? Das Buch 2. Chronika stimuliert uns zu absoluter Treue und ausschließlicher Ergebenheit gegenüber dem wahren Gott. Seine Botschaft ist ohne Frage lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte zu 1. Chronika

WT 01.10.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 1. Chronika

UNGEFÄHR 77 Jahre sind vergangen, seit die Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft in ihr Heimatland zurückgekehrt sind. Der unter Statthalter Serubbabel wieder aufgebaute Tempel steht bereits 55 Jahre. Hauptgrund für die Rückkehr der Juden ist die Wiederherstellung der wahren Anbetung in Jerusalem gewesen. Doch dem Volk fehlt der Eifer für die Anbetung Jehovas. Es benötigt dringend Ansporn, und ebendiesen Ansporn gibt das erste Buch der Chronika.

Neben den Geschlechtsregistern enthält es eine Abhandlung über die rund 40 Jahre vom Tod König Sauls bis zum Tod König Davids. Das Buch wurde wohl im Jahr 460 v. u. Z. von dem Priester Esra geschrieben. Für uns ist es von Interesse, weil es uns Einblick gibt in die Anbetung, wie sie im Tempel praktiziert wurde, und Einzelheiten über die Abstammungslinie des Messias nennt. Als Teil des inspirierten Wortes Gottes stärkt die Botschaft dieses Buches unseren Glauben und erweitert unser Bibelverständnis (Hebräer 4:12).

 

EINE BEDEUTSAME AUFLISTUNG VON NAMEN
(1. Chronika 1:1 bis 9:44)

Die detaillierten Geschlechtsregister, die Esra zusammenstellt, sind aus mindestens drei Gründen nötig: um sicherzustellen, dass nur befugte Personen in der Priesterschaft dienen; um die Stammeserbteile zu bestimmen und um die zum Messias führende Geschlechtslinie festzuhalten. Die genealogischen Aufzeichnungen sind für die Juden ein Bindeglied zu ihrer Vergangenheit und gehen zurück bis zum allerersten Menschen. Von Adam bis Noah sind es zehn Generationen und bis Abraham erneut zehn Generationen. Nach der Auflistung der Söhne Ismaels sowie der Söhne Keturas (der Nebenfrau Abrahams) und der Söhne Esaus konzentriert sich der Bericht auf die Nachkommen der 12 Söhne Israels (1. Chronika 2:1).

Über die Nachkommen Judas wird besonders ausführlich berichtet, weil sie die Linie zu König David bilden. Von Abraham bis David sind es vierzehn Generationen und bis zur Wegführung nach Babylon wiederum vierzehn (1. Chronika 1:27, 34; 2:1-15; 3:1-17; Matthäus 1:17). Anschließend listet Esra die Nachkommen der Stämme östlich des Jordan auf; danach die Geschlechterfolge der Söhne Levis (1. Chronika 5:1-24; 6:1). Schließlich folgt eine Zusammenfassung des Stammbaums einiger Stämme westlich des Jordan, außerdem eine ausführliche Abstammungslinie von Benjamin ausgehend (1. Chronika 8:1). Auch die Namen der ersten Einwohner Jerusalems nach der Babylonischen Gefangenschaft werden aufgeführt (1. Chronika 9:1-16).

Antworten auf biblische Fragen:

1:18 — Wer war der Vater von Schelach: Kainan oder Arpachschad? (Lukas 3:35, 36).
Der Vater von Schelach war Arpachschad (1. Mose 10:24; 11:12). Das Wort „Kainan“ in Lukas 3:36 ist wahrscheinlich eine Textverderbnis des Wortes „Chaldäer“. In diesem Fall könnte der Text ursprünglich gelautet haben: „Sohn des Chaldäers Arpachschad“. Oder die Namen Kainan und Arpachschad beziehen sich einfach auf ein und dieselbe Person. Interessant ist, dass die Formulierung „Sohn des Kainan“ in einigen Handschriften fehlt (Lukas 3:36, Fußnote).

2:15 — War David der siebte Sohn Isais?
Nein. Isai hatte acht Söhne, und David war der jüngste (1. Samuel 16:10, 11; 17:12). Einer der Söhne Isais starb offensichtlich kinderlos. Da er für die genealogischen Aufzeichnungen nicht weiter von Bedeutung war, ließ Esra ihn weg.

3:17 — Warum wird Schealtiel, der Sohn Jechonjas, in Lukas 3:27 als der Sohn Neris bezeichnet?
Der Vater von Schealtiel war Jechonja. Doch offensichtlich heiratete Schealtiel die Tochter Neris und wurde so dessen Schwiegersohn. Lukas bezeichnete Schealtiel deshalb als Neris Sohn, genauso wie er Joseph den Sohn Helis nannte, obwohl Heli eigentlich der Vater Marias war (Lukas 3:23).

3:17-19 — Wie waren Serubbabel, Pedaja und Schealtiel miteinander verwandt?
Serubbabel war ein Sohn Pedajas. Pedaja war ein Bruder Schealtiels. Doch manchmal bezeichnet die Bibel Serubbabel als den Sohn Schealtiels (Matthäus 1:12; Lukas 3:27). Es könnte sein, dass Pedaja gestorben war und daher Schealtiel Serubbabel aufzog. Eine andere Möglichkeit ist, dass Schealtiel kinderlos starb, Pedaja die Schwagerehe mit dessen Frau einging und Serubbabel der erste Sohn war, der aus dieser Ehe hervorging (5. Mose 25:5-10).

5:1, 2 — Was bedeutete es für Joseph, das Erstgeburtsrecht zu erhalten?
Dadurch bekam Joseph einen doppelten Anteil des Erbes (5. Mose 21:17). Er wurde also Vater zweier Stämme — Ephraim und Manasse. Die anderen Söhne Israels wurden dagegen jeweils nur Vater von einem Stamm.

Lehren für uns:

1:1 bis 9:44. Die Geschlechtsregister handeln von Menschen, die wirklich gelebt haben; das beweist, dass die gesamte wahre Anbetung nicht auf unwahren Erzählungen, sondern auf Tatsachen beruht.

4:9, 10. Jehova erhörte das innige Gebet von Jabez, der um eine friedliche Erweiterung seines Gebietes bat, damit mehr gottesfürchtige Menschen darin wohnen könnten. Wir sollten ebenfalls von Herzen um Mehrung bitten und uns eifrig im Predigtwerk einsetzen.

5:10, 18-22. Zur Zeit König Sauls besiegten die Stämme östlich des Jordan die Hagriter, obwohl die Hagriter in der Übermacht waren — sie waren mehr als doppelt so viele. Diese Stämme siegten, weil ihre tapferen Männer auf Jehova vertrauten und bei ihm Hilfe suchten. Setzen auch wir in unserem geistigen Krieg gegen eine ungeheure Übermacht unser ganzes Vertrauen auf Jehova (Epheser 6:10-17).

9:26, 27. Die levitischen Torhüter hatten ein besonderes Vertrauensamt inne. Sie besaßen die Schlüssel zu den Eingängen der heiligen Tempelbezirke. Sie waren vertrauenswürdig und öffneten die Tore zuverlässig Tag für Tag. Wir sind mit der Verantwortung betraut worden, auf die Menschen in unserem Gebiet zuzugehen und ihnen zu helfen, Jehova anzubeten. Sollten wir nicht ebenfalls so zuverlässig und vertrauenswürdig sein wie die levitischen Torhüter?

 

DAVID HERRSCHT ALS KÖNIG
(1. Chronika 10:1 bis 29:30)

Der Bericht beginnt damit, dass König Saul und drei seiner Söhne in der Schlacht gegen die Philister auf dem Berg Gilboa sterben. David, der Sohn Isais, wird König des Stammes Juda. Männer aus allen Stämmen kommen nach Hebron und machen David zum König über ganz Israel (1. Chronika 11:1-3). Kurz danach nimmt er Jerusalem ein. Später bringen die Israeliten die Bundeslade nach Jerusalem, und zwar ‘unter Jubelgeschrei und mit Hörnerklang, wobei sie auf Saiteninstrumenten und Harfen laut spielen’ (1. Chronika 15:28).

David äußert den Wunsch, für den wahren Gott ein Haus zu bauen. Dieses Privileg ist entsprechend dem Willen Jehovas allerdings Salomo vorbehalten. Jehova schließt mit David jedoch einen Bund für ein Königreich. David führt seinen Feldzug gegen Israels Feinde weiter und Jehova schenkt ihm einen Sieg nach dem anderen. Eine unerlaubte Volkszählung fordert 70 000 Todesopfer. Auf Anweisung eines Engels hin kauft David von Ornan, dem Jebusiter, eine Dreschtenne und baut dort einen Altar für Jehova. David trifft „eine große Menge Vorbereitungen“ für ein ‘überaus großartiges’ Haus, das Jehova an diesem Standort gebaut werden soll (1. Chronika 22:5). Er organisiert die Levitendienste, die in keinem anderen Bibelbuch so ausführlich beschrieben werden wie in 1. Chronika. Der König und das Volk spenden großzügig für den Tempel. Nach 40-jähriger Regentschaft stirbt David, ‘mit Tagen, Reichtum und Ehre gesättigt; und Salomo, sein Sohn, beginnt an seiner Statt zu regieren’ (1. Chronika 29:28).

Antworten auf biblische Fragen:

11:11 — Warum wird hier von 300 Erschlagenen gesprochen und nicht von 800 wie im Parallelbericht in 2. Samuel 23:8?
Jaschobeam oder Joscheb-Baschebeth gehörte zu den drei stärksten Männern Davids und war ihr Haupt. Die anderen beiden hießen Eleasar und Schamma (2. Samuel 23:8-11). Der Grund für den Unterschied in den beiden Berichten könnte sein, dass es sich um zwei verschiedene Taten desselben Mannes handelt.

11:20, 21 — Welchen Rang hatte Abischai im Vergleich zu den drei stärksten Männern Davids?
Abischai gehörte nicht zu den drei stärksten Männern im Dienst Davids. Doch wie es in 2. Samuel 23:18, 19 heißt, war er der Oberste und Ausgezeichnetste von 30 Kriegsmännern. Sein Ruf glich dem der drei stärksten Männer, weil er eine ähnlich ruhmreiche Tat vollbrachte wie Jaschobeam.

12:8 — Was ist damit gemeint, dass die Gesichter der kämpfenden Gaditer wie „Angesichter von Löwen“ waren?
Diese tapferen Männer kämpften in der Wildnis an Davids Seite. In dieser Zeit war ihr Haar sehr gewachsen und glich einer Löwenmähne.

13:5 — Was ist der „Strom Ägyptens“?
Manche denken, dass damit ein Nebenfluss des Nil gemeint ist. Im Allgemeinen verbindet man den Begriff jedoch mit dem „Wildbachtal Ägyptens“ — eine lange Schlucht, die die Südwestgrenze des Landes der Verheißung bildete (4. Mose 34:2, 5; 1. Mose 15:18).

16:30 — Was bedeutet es, sich wegen Jehova ‘vor Schmerzen zu winden’?
Das Wort „Schmerzen“ ist hier im übertragenen Sinn zu verstehen und bezieht sich auf große Ehrfurcht und Hochachtung vor Jehova.

16:1, 37-40; 21:29, 30; 22:19 — Was war mit der Bundeslade und der Stiftshütte bis zur Beendigung des Tempelbaus?
Viele Jahre lang war die Bundeslade nicht in der Stiftshütte gewesen; dann brachte sie David nach Jerusalem, wo sie in ein Zelt gestellt wurde, das David eigens dafür aufgeschlagen hatte. In diesem Zelt blieb sie auch stehen. Die Stiftshütte befand sich in Gibeon, wo der Hohe Priester Zadok und seine Brüder die vom Gesetz vorgeschriebenen Opfer darbrachten. Das blieb so, bis der Tempel in Jerusalem fertig gebaut war. Dann wurde die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem gebracht und die Bundeslade in das Allerheiligste des Tempels gestellt (1. Könige 8:4, 6).

Lehren für uns:

13:11. Wir sollten uns bei Fehlschlägen nicht ärgern und Jehova die Schuld geben, sondern die Situation analysieren und überlegen, wieso es zu dem Fehlschlag kam. David hat das ohne Frage so gemacht. Er lernte aus seinem Fehler und konnte die Bundeslade später auf die richtige Weise nach Jerusalem bringen.

14:10, 13-16; 22:17-19. Wir sollten uns vor jedem Schritt, der sich auf unser Leben als Christ auswirkt, im Gebet an Jehova wenden und uns von ihm die Richtung weisen lassen.

16:23-29. Die Anbetung Jehovas sollte unsere größte Sorge im Leben sein.

18:3. Jehova hält alle seine Versprechen. Durch David löste er das Versprechen ein, Abrahams Samen das ganze Land Kanaan zu geben, das sich „von dem Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat“, erstreckte (1. Mose 15:18; 1. Chronika 13:5).

21:13-15. Jehova befahl dem Engel, die Plage zu beenden, denn er fühlt mit, wenn sein Volk leidet. Ja, „sehr viele sind seiner Erbarmungen“.

22:5, 9; 29:3-5, 14-16. David hatte zwar nicht den Auftrag erhalten, einen Tempel für Jehova zu bauen, aber er zeigte sich sehr großzügig. Wieso? Weil er sich bewusst war, dass er alles, was er erworben hatte, Jehovas Güte verdankte. Dankbarkeit sollte auch uns zu Großzügigkeit motivieren.

24:7-18. Die 24 priesterlichen Abteilungen, die David ins Leben rief, gab es auch, als Jehovas Engel Sacharja erschien und ihm die Geburt eines Sohnes — Johannes der Täufer — ankündigte. Sacharja gehörte zu der „Abteilung Abijas“ und war damals gerade an der Reihe, im Tempel zu dienen (Lukas 1:5, 8, 9). Die wahre Anbetung hat mit historischen Personen und nicht mit mythologischen Figuren zu tun. Unsere loyale Zusammenarbeit mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ im Rahmen der gut organisierten Anbetung Jehovas bringt uns auch heute Segen ein (Matthäus 24:45).

Jehova mit „einer Seele voller Lust“ dienen

In 1. Chronika geht es nicht nur um Geschlechtsregister. Das Bibelbuch erzählt außerdem davon, wie David die Bundeslade nach Jerusalem brachte, von seinen großen Siegen, von den Vorbereitungen für den Tempelbau und von der Einteilung der Priesterabteilungen für den Dienst im Tempel. Was Esra in 1. Chronika schriftlich festhielt, muss den Israeliten viel gegeben und ihren Eifer für Jehovas Anbetung im Tempel erneuert haben.

David ist ein großartiges Beispiel dafür, Jehovas Anbetung obenan zu stellen. Es ging ihm nicht um besondere Vorrechte, sondern er wollte nur Gottes Willen tun. Der Ansporn für uns: Folgen wir Davids Rat, Jehova „mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust“ zu dienen (1. Chronika 28:9).

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