Richter 16 – 18

Kapitel 16

16 Einmal ging Simson nach Gasa und sah dort eine Prostituierte und ging zu ihr hinein. 2 Und den Gasitern wurde Bericht erstattet, der besagte: „Simson ist hereingekommen.“ Da umringten sie ihn und lauerten ihm die ganze Nacht hindurch im Stadttor auf. Und sie verhielten sich die ganze Nacht still, indem [sie] sprachen: „Sobald der Morgen hell wird, wollen wir ihn dann töten.“

3 Simson indes blieb bis Mitternacht liegen, und dann erhob er sich um Mitternacht und packte die Flügel des Stadttors und die beiden Seitenpfosten und riß sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern und trug sie dann hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron ist.

4 Und es geschah danach, daß er sich in eine Frau im Wildbachtal Sorek verliebte, und ihr Name war Delila. 5 Und die Achsenherren der Philister gingen dann zu ihr hinauf und sagten zu ihr: „Betöre ihn, und sieh, worin seine große Kraft besteht und womit wir die Oberhand über ihn gewinnen und womit wir ihn bestimmt fesseln können, um ihn zu bezwingen; und wir unsererseits werden dir jeder eintausendeinhundert Silberstücke geben.“

6 Später sprach Delila zu Simson: „Teil mir doch bitte mit: Worin besteht deine große Kraft, und womit kannst du gefesselt werden, damit man dich bezwinge?“ 7 Da sagte Simson zu ihr: „Wenn sie mich mit sieben noch feuchten Sehnen fesseln, die nicht ausgetrocknet sind, dann werde ich bestimmt schwach und wie ein gewöhnlicher Mensch werden.“ 8 Da brachten die Achsenherren der Philister sieben noch feuchte Sehnen, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf. Später fesselte sie ihn damit. 9 Nun saßen [Männer] in ihrer Innenkammer [im] Hinterhalt, und sie begann zu ihm zu sagen: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Darauf riß er die Sehnen entzwei, so wie ein gedrehter Wergfaden entzweireißt, wenn er Feuer riecht. Und seine Kraft wurde nicht bekannt.

10 Darauf sprach Delila zu Simson: „Siehe! Du hast dein Spiel mit mir getrieben, um Lügen zu mir zu reden. Nun teil mir doch bitte mit, womit du gefesselt werden kannst.“ 11 Da sagte er zu ihr: „Wenn man mich mit neuen Stricken, mit denen keine Arbeit getan worden ist, fest bindet, dann werde ich bestimmt schwach und wie ein gewöhnlicher Mensch werden.“ 12 Da nahm Delila neue Stricke und fesselte ihn damit und sprach zu ihm: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Die ganze Zeit saßen [Männer] in der Innenkammer [im] Hinterhalt. Darauf riß er sie entzwei, von seinen Armen weg, wie einen Faden.

13 Danach sagte Delila zu Simson: „Bis jetzt hast du mit mir dein Spiel getrieben, um Lügen zu mir zu reden. Teil mir doch mit, womit du gefesselt werden kannst.“ Da sprach er zu ihr: „Wenn du die sieben Flechten meines Hauptes mit dem Kettfaden verweben wirst.“ 14 Demgemäß befestigte sie sie mit dem Pflock, wonach sie zu ihm sagte: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Da erwachte er aus seinem Schlaf und riß den Webepflock und den Kettfaden heraus.

15 Sie sprach nun zu ihm: „Wie wagst du zu sagen: ‚Ich liebe dich wirklich‘, da dein Herz nicht mit mir ist? Diese drei Male hast du dein Spiel mit mir getrieben und hast mir nicht mitgeteilt, worin deine große Kraft besteht.“ 16 Und es geschah, weil sie ihm mit ihren Worten die ganze Zeit zusetzte und ihn fortwährend drängte, daß seine Seele ungeduldig wurde bis zum Sterben. 17 Schließlich enthüllte er ihr sein ganzes Herz und sprach zu ihr: „Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, denn ich bin vom Leib meiner Mutter an ein Nasiraer Gottes. Würde ich geschoren, so würde meine Kraft bestimmt von mir weichen, und ich würde tatsächlich schwach und allen anderen Menschen gleich werden.“

18 Als Delila nun sah, daß er ihr sein ganzes Herz enthüllt hatte, sandte sie sogleich hin und rief die Achsenherren der Philister und ließ sagen: „Kommt diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz enthüllt.“ Und die Achsenherren der Philister kamen zu ihr herauf, damit sie das Geld in ihrer Hand heraufbrächten. 19 Und sie ließ ihn dann auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie den Mann und ließ ihn die sieben Flechten seines Hauptes abscheren, worauf sie anfing, zu zeigen, daß sie ihn bezwang, und seine Kraft wich ständig von ihm. 20 Nun sprach sie: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Darauf erwachte er aus seinem Schlaf und sagte: „Ich werde [frei] ausgehen wie die anderen Male und mich losschütteln.“ Und er wußte selbst nicht, daß Jehova von ihm gewichen war. 21 Da packten ihn die Philister und bohrten ihm die Augen aus und brachten ihn nach Gasa hinab und banden ihn mit zwei kupfernen Fesseln; und er wurde im Gefangenenhaus einer, der mahlt. 22 Unterdessen fing das Haar seines Hauptes, sobald er geschoren worden war, üppig zu wachsen an.

23 Was die Achsenherren der Philister betrifft, so versammelten sie sich, um Dagon, ihrem Gott, ein großes Schlachtopfer zu opfern und um sich zu freuen, und sie sprachen fortwährend: „Unser Gott hat Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben!“ 24 Als das Volk ihn zu sehen bekam, gaben sie sich sogleich der Lobpreisung ihres Gottes hin, „denn“, sagten sie, „unser Gott hat unseren Feind und den Verwüster unseres Landes und den, der unsere Erschlagenen mehrte, in unsere Hand gegeben“.

25 Und es geschah, weil sie frohen Herzens waren, daß sie zu sagen begannen: „Ruft Simson, damit er uns etwas zur Belustigung darbietet.“ Da rief man Simson aus dem Gefangenenhaus, damit er vor ihnen Kurzweil treibe, und man stellte ihn dann zwischen die Säulen. 26 Darauf sprach Simson zu dem Knaben, der ihn an seiner Hand hielt: „Laß mich doch die Säulen betasten, auf denen das Haus fest steht, und mich an sie lehnen.“ 27 (Übrigens war das Haus voll von Männern und Frauen, und alle Achsenherren der Philister waren dort; und auf dem Dach befanden sich etwa dreitausend Männer und Frauen, die zuschauten, während Simson etwas zur Belustigung darbot.)

28 Simson rief nun zu Jehova und sprach: „Souveräner Herr Jehova, gedenke bitte meiner, und stärke mich bitte nur dieses eine Mal, o du, der [wahre] Gott, und laß mich an den Philistern Rache nehmen, Rache für eines meiner beiden Augen.“

29 Damit stemmte sich Simson gegen die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus fest stand, und faßte sie an, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand. 30 Und Simson sagte dann: „Meine Seele sterbe mit den Philistern.“ Dann beugte er sich mit Kraft, und so fiel das Haus auf die Achsenherren und auf alles Volk, das darin war, so daß der Toten, die er in seinem eigenen Tod tötete, mehr wurden als derer, die er zu seinen Lebzeiten zu Tode gebracht hatte.

31 Später kamen seine Brüder und alle Hausgenossen seines Vaters herab und hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol in der Grabstätte Manoachs, seines Vaters. Er nun, er hatte Israel zwanzig Jahre lang gerichtet.

Kapitel 17

17 Nun war da ein Mann aus der Berggegend von Ephraim, dessen Name Micha war. 2 Einst sprach er zu seiner Mutter: „Die tausendeinhundert Silberstücke, die dir genommen worden sind und über die du einen Fluch ausgesprochen und es auch vor meinen Ohren gesagt hast – siehe, das Silber ist bei mir. Ich selbst hatte es genommen.“ Darauf sagte seine Mutter: „Gesegnet sei mein Sohn von Jehova.“ 3 Somit gab er die tausendeinhundert Silberstücke seiner Mutter zurück; und seine Mutter sprach weiter: „Ich werde das Silber von meiner Hand für meinen Sohn ganz bestimmt Jehova heiligen, um ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild zu machen; und nun werde ich es dir zurückgeben.“

4 Da gab er das Silber seiner Mutter zurück, und seine Mutter nahm zweihundert Silberstücke und gab sie dem Silberschmied. Und er machte dann ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild; und es kam in das Haus Michas. 5 Was den Mann Micha betrifft, er hatte ein Götterhaus, und er ging daran, ein Ephod und Teraphim zu machen und die Hand eines seiner Söhne mit Macht zu füllen, damit er als Priester für ihn diente. 6 In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Jedermann war gewohnt, zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war.

7 Nun war da ein junger Mann von Bethlehem in Juda, aus der Familie Judas, und er war ein Levit. Und er weilte eine Zeitlang dort. 8 Und der Mann zog dann aus der Stadt Bethlehem in Juda weg, um eine Zeitlang zu verweilen, wo immer er einen Ort finden würde. Schließlich kam er, als er seines Weges zog, in die Berggegend von Ephraim bis zum Haus Michas. 9 Da sprach Micha zu ihm: „Woher kommst du?“ Darauf sagte er zu ihm: „Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda, und ich bin unterwegs, um eine Zeitlang zu verweilen, wo immer ich einen Ort finde.“ 10 Dann sprach Micha zu ihm: „Wohn doch bei mir, und diene mir als Vater und Priester, und ich meinerseits werde dir zehn Silberstücke im Jahr geben und die gewohnte Kleiderausstattung und deinen Lebensunterhalt.“ Daher ging der Levit hinein. 11 So entschloß sich der Levit, bei dem Mann zu wohnen, und der junge Mann wurde ihm wie einer seiner Söhne. 12 Auch füllte Micha die Hand des Leviten mit Macht, damit der junge Mann als Priester für ihn diente und im Haus Michas blieb. 13 Infolgedessen sagte Micha: „Nun weiß ich wirklich, daß Jehova mir Gutes tun wird, weil der Levit für mich Priester geworden ist.“

Kapitel 18

18 In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbe, um dort zu wohnen; denn bis zu jenem Tag war ihnen inmitten der Stämme Israels kein Erbe zugefallen.

2 Schließlich sandten die Söhne Dans fünf Männer von ihrer Familie aus, Männer aus ihren Reihen, die tapfere Leute waren, aus Zora und Eschtaol, um das Land auszukundschaften und es zu erforschen. So sprachen sie zu ihnen: „Geht, erforscht das Land.“ Im Laufe der Zeit kamen sie in die Berggegend von Ephraim bis zum Haus Michas und übernachteten dann dort. 3 Während sie nahe beim Haus Michas waren, erkannten sie die Stimme des jungen Mannes, des Leviten, so daß sie dorthin abbogen. Und sie sagten dann zu ihm: „Wer hat dich hierhergebracht, und was tust du an diesem Ort, und was für Interessen hast du hier?“ 4 Darauf sprach er zu ihnen: „So und so hat Micha an mir getan, daß er mich dingte und daß ich für ihn als Priester dienen könnte.“ 5 Da sagten sie zu ihm: „Befrage bitte Gott, damit wir erkennen können, ob unser Weg, auf dem wir gehen, erfolgreich sein wird.“ 6 Da sprach der Priester zu ihnen: „Geht in Frieden. Vor Jehova ist euer Weg, auf dem ihr geht.“

7 Dementsprechend gingen die fünf Männer weiter und kamen nach Lajisch und sahen, wie das Volk, das darin war, in Selbstsicherheit wohnte, nach der Art der Sidonier, ruhig und sorglos, und es gab keinen bedrückenden Eroberer, der irgend etwas im Land belästigt hätte, während sie von den Sidoniern weit entfernt waren und nichts mit Menschen zu tun hatten.

8 Schließlich kamen sie zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol, und ihre Brüder begannen zu ihnen zu sagen: „Wie war es bei euch?“ 9 Darauf sprachen sie: „Macht euch auf, und laßt uns gegen sie hinaufziehen; denn wir haben das Land gesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr zögert. Seid nicht träge, zu gehen, um hineinzukommen und das Land in Besitz zu nehmen. 10 Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr zu einem sorglosen Volk kommen, und das Land ist weiträumig; denn Gott hat es in eure Hand gegeben, ein Ort, wo es an nichts fehlt von irgend etwas, was es auf der Erde gibt.“

11 Dann brachen sechshundert mit Kriegswaffen umgürtete Männer aus der Familie der Daniter von dort auf, das ist von Zora und Eschtaol. 12 Und sie zogen hinauf und lagerten dann in Kirjath-Jearim in Juda. Deshalb hat man jenen Ort Mahane-Dan genannt bis auf diesen Tag. Siehe! Er ist westlich von Kirjath-Jearim. 13 Danach zogen sie von dort zur Berggegend von Ephraim weiter und kamen bis zum Haus Michas.

14 Dann antworteten die fünf Männer, die ausgezogen waren, um das Land Lajisch auszukundschaften, und sprachen zu ihren Brüdern: „Wußtet ihr, daß es in diesen Häusern ein Ephod und Teraphim und ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild gibt? Und nun bedenkt, was ihr zu tun habt.“ 15 Da bogen sie dorthin ab und kamen zu dem Haus des jungen Mannes, des Leviten, beim Haus Michas und begannen zu fragen, wie es ihm ergehe. 16 Die ganze Zeit standen die sechshundert mit ihren Kriegswaffen umgürteten Männer, die die Söhne Dans waren, am Eingang des Tores. 17 Die fünf Männer, die ausgezogen waren, das Land auszukundschaften, stiegen nun hinauf, um dort hineinzugehen und das geschnitzte Bild und das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild zu nehmen. (Und der Priester stand am Toreingang mit den sechshundert mit Kriegswaffen umgürteten Männern.) 18 Und diese gingen in das Haus Michas und nahmen dann das geschnitzte Bild, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild. Da sagte der Priester zu ihnen: „Was tut ihr?“ 19 Sie aber sprachen zu ihm: „Sei still. Leg deine Hand auf deinen Mund, und geh mit uns, und werde uns Vater und Priester. Was ist besser, daß du weiterhin Priester für das Haus eines einzigen Mannes bist oder daß du ein Priester für einen Stamm und eine Familie in Israel wirst?“ 20 Das gefiel dem Herzen des Priesters, und er nahm nun das Ephod und die Teraphim und das geschnitzte Bild und kam in die Mitte des Volkes.

21 Dann wandten sie sich und zogen ihres Weges und stellten die Kleinen und das Vieh und die wertvollen Dinge voran. 22 Sie selbst waren in einige Entfernung vom Haus Michas gelangt, als die Männer, die in den Häusern waren, welche sich nahe beim Haus Michas befanden, zusammengerufen wurden und die Söhne Dans einzuholen versuchten. 23 Als sie den Söhnen Dans fortgesetzt zuschrien, da wandten sie ihr Angesicht und sagten zu Micha: „Was hast du, daß du zusammengerufen worden bist?“ 24 Da sprach er: „Meine Götter, die ich gemacht habe, habt ihr genommen, auch den Priester, und ihr zieht eures Weges, und was habe ich denn noch? Wie könnt ihr also zu mir sagen: ‚Was hast du?‘?“ 25 Darauf sprachen die Söhne Dans zu ihm: „Laß deine Stimme nicht in unserer Nähe hören, damit die Männer, die bitterer Seele sind, nicht über euch herfallen und du deine eigene Seele und die Seele deiner Hausgenossen einbüßen mußt.“ 26 Und die Söhne Dans zogen ihres Weges weiter; und Micha sah schließlich, daß sie stärker waren als er, und so wandte er sich und kehrte in sein Haus zurück.

27 Sie nun, sie nahmen [mit], was Micha gemacht hatte, und den Priester, der sein geworden war, und sie zogen nach Lajisch weiter, gegen ein Volk, das still und sorglos war. Und sie gingen daran, sie mit der Schärfe des Schwertes zu schlagen, und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. 28 Und da war kein Befreier, denn sie war von Sidon weit entfernt, und sie hatten gar nichts mit Menschen zu tun; und sie war in der Tiefebene, die zu Beth-Rehob gehörte. Dann bauten sie die Stadt auf und nahmen darin Wohnsitz. 29 Ferner gaben sie der Stadt den Namen Dan nach dem Namen Dans, ihres Vaters, der Israel geboren worden war. Jedoch war der Name der Stadt zuerst Lajisch. 30 Danach stellten die Söhne Dans das geschnitzte Bild für sich auf; und Jonathan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes Mose, er und seine Söhne wurden Priester für den Stamm der Daniter bis zu dem Tag, an dem das Land ins Exil geführt wurde. 31 Und sie hielten das geschnitzte Bild Michas, das er gemacht hatte, für sich aufgestellt alle die Tage, die das Haus des [wahren] Gottes in Silo bestand.

Jule | 03.23.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Richter, Text in der Bibel, , | 14 Comments |

Richter 13 – 15

Kapitel 13

13 Und die Söhne Israels taten wieder, was böse war in Jehovas Augen, so daß Jehova sie vierzig Jahre lang in die Hand der Philister gab.

2 Indessen war da ein gewisser Mann aus Zora, von der Familie der Daniter, und sein Name war Manoach. Und seine Frau war unfruchtbar und hatte kein Kind geboren. 3 Im Laufe der Zeit erschien Jehovas Engel der Frau und sprach zu ihr: „Sieh doch, du bist unfruchtbar und hast kein Kind geboren. Und du wirst bestimmt schwanger werden und einen Sohn gebären. 4 Und nun nimm dich bitte in acht, und trinke keinen Wein noch berauschendes Getränk, und iß nichts Unreines. 5 Denn siehe, du wirst schwanger werden, und du wirst bestimmt einen Sohn gebären, und kein Schermesser sollte auf sein Haupt kommen, denn ein Nasiraer Gottes wird das Kind werden vom Mutterleib an; und er seinerseits wird die Führung übernehmen, um Israel aus der Hand der Philister zu retten.“

6 Dann ging die Frau hin und sagte zu ihrem Mann: „Ein Mann des [wahren] Gottes ist zu mir gekommen, und sein Aussehen war wie das Aussehen des Engels des [wahren] Gottes, sehr furchteinflößend. Und ich fragte ihn nicht, woher er denn sei, noch teilte er mir seinen Namen mit. 7 Aber er sprach zu mir: ‚Siehe! Du wirst schwanger werden, und du wirst bestimmt einen Sohn gebären. Und nun, trink keinen Wein noch berauschendes Getränk, und iß nichts Unreines, denn ein Nasiraer Gottes wird das Kind werden vom Mutterleib an bis zum Tag seines Todes.‘ “

8 Und Manoach begann Jehova inständig zu bitten und zu sagen: „Entschuldige, Jehova. Laß doch den Mann des [wahren] Gottes, den du eben gesandt hast, bitte wieder zu uns kommen und uns unterweisen über das, was wir mit dem Kind tun sollen, das geboren werden wird.“ 9 Dementsprechend hörte der [wahre] Gott auf die Stimme Manoachs, und der Engel des [wahren] Gottes kam wieder zu der Frau, während sie auf dem Feld saß, und Manoach, ihr Mann, war nicht bei ihr. 10 Sogleich lief die Frau eilends hin und teilte [es] ihrem Mann mit und sprach zu ihm: „Siehe! Der Mann, der unlängst zu mir kam, ist mir erschienen.“

11 Daraufhin stand Manoach auf und begleitete seine Frau und kam zu dem Mann und sagte zu ihm: „Bist du der Mann, der zu der Frau geredet hat?“, worauf er sprach: „Ich bin es.“ 12 Da sagte Manoach: „Nun, laß deine Worte wahr werden. Was wird des Kindes Lebensweise und seine Arbeit werden?“ 13 Da sprach Jehovas Engel zu Manoach: „Von allem, was ich der Frau angegeben habe, sollte sie sich enthalten. 14 Gar nichts, was vom Weinstock stammt, sollte sie essen, und keinen Wein noch berauschendes Getränk laß sie trinken, und nichts Unreines von irgendeiner Art laß sie essen. Alles, was ich ihr geboten habe, möge sie halten.“

15 Manoach sagte nun zu Jehovas Engel: „Laß dich bitte von uns aufhalten, damit wir vor dir ein Ziegenböckchen zurichten.“ 16 Aber Jehovas Engel sprach zu Manoach: „Wenn du mich aufhältst, werde ich nicht von deinem Brot essen; aber wenn du Jehova ein Brandopfer darbieten willst, so kannst du es opfern.“ Manoach wußte nämlich nicht, daß es Jehovas Engel war. 17 Dann sagte Manoach zu Jehovas Engel: „Wie ist dein Name, damit wir dich, wenn dein Wort eintrifft, bestimmt ehren werden?“ 18 Jehovas Engel jedoch sprach zu ihm: „Warum denn solltest du nach meinem Namen fragen, wenn es ein wunderbarer ist?“

19 Und Manoach ging daran, das Ziegenböckchen und das Getreideopfer zu nehmen und es Jehova auf dem Felsen zu opfern. Und auf wunderbare Weise tat ER etwas, während Manoach und seine Frau zuschauten. 20 Und es geschah, als die Flamme vom Altar her zum Himmel aufstieg, daß dann Jehovas Engel in der Flamme des Altars aufstieg, während Manoach und seine Frau zuschauten. Sogleich fielen sie auf ihr Angesicht zur Erde. 21 Und Jehovas Engel erschien Manoach und seiner Frau nicht mehr. Da erkannte Manoach, daß es Jehovas Engel gewesen war. 22 Demzufolge sprach Manoach zu seiner Frau: „Wir werden ganz bestimmt sterben, denn es ist Gott, den wir gesehen haben.“ 23 Aber seine Frau sagte zu ihm: „Wenn Jehova nur Gefallen daran gehabt hätte, uns zu Tode zu bringen, so hätte er nicht ein Brandopfer und Getreideopfer von unserer Hand angenommen, und er hätte uns nicht alle diese Dinge gezeigt, und er hätte uns nicht wie jetzt dergleichen hören lassen.“

24 Später gebar die Frau einen Sohn und gab ihm den Namen Simson; und der Knabe wurde fortwährend größer, und Jehova segnete ihn weiterhin. 25 Im Laufe der Zeit fing der Geist Jehovas an, ihn umherzutreiben in Mahane-Dan zwischen Zora und Eschtaol.

Kapitel 14

14 Dann ging Simson nach Timna hinab und sah in Timna eine Frau von den Töchtern der Philister. 2 Da ging er hinauf und teilte [es] seinem Vater und seiner Mutter mit und sprach: „Da ist eine Frau von den Töchtern der Philister, die ich in Timna gesehen habe, und nun, nehmt sie mir zur Frau.“ 3 Aber sein Vater und seine Mutter sagten zu ihm: „Gibt es unter den Töchtern deiner Brüder und unter meinem ganzen Volk keine Frau, so daß du hingehst, um eine Frau von den unbeschnittenen Philistern zu nehmen?“ Dennoch sprach Simson zu seinem Vater: „Diese nimm mir, denn gerade sie ist recht in meinen Augen.“ 4 Was seinen Vater und seine Mutter betrifft, sie wußten nicht, daß dies von Jehova aus war, daß er nach einem Anlaß gegen die Philister suchte, da zu jener besonderen Zeit die Philister über Israel herrschten.

5 Demgemäß ging Simson mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna hinab. Als er bis an die Weingärten von Timna kam, siehe, da brüllte ihm ein mähniger junger Löwe entgegen. 6 Da wurde Jehovas Geist über ihm wirksam, so daß er ihn entzweiriß, so wie jemand ein Böckchen entzweireißt, und gar nichts war in seiner Hand. Und er teilte weder seinem Vater noch seiner Mutter mit, was er getan hatte. 7 Und er zog weiter hinab und begann zu der Frau zu reden, und sie war immer noch recht in Simsons Augen.

8 Einige Zeit darauf nun kehrte er zurück, um sie heimzuführen. Dabei bog er ab, um nach dem Kadaver des Löwen zu schauen, und da war ein Bienenschwarm im toten Körper des Löwen und Honig. 9 Somit strich er ihn heraus in seine hohlen Hände und wanderte weiter, im Gehen essend. Als er sich wieder zu seinem Vater und seiner Mutter gesellte, gab er ihnen sogleich davon, und sie begannen zu essen. Und er teilte ihnen nicht mit, daß er den Honig aus dem toten Körper des Löwen herausgestrichen hatte.

10 Und sein Vater ging weiter zu der Frau hinab, und Simson machte sich daran, dort ein Festmahl zu veranstalten; denn auf diese Weise pflegten die jungen Leute zu tun. 11 Und es geschah, daß sie, als sie ihn sahen, sogleich dreißig Begleiter holten, damit diese bei ihm blieben. 12 Dann sprach Simson zu ihnen: „Laßt mich euch bitte ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr es mir ganz gewiß während der sieben Tage des Festmahls mitteilen werdet und ihr es wirklich löst, werde ich euch in diesem Fall dreißig Unterkleider und dreißig Kleiderausstattungen geben müssen. 13 Wenn ihr [es] mir aber nicht mitteilen könnt, sollt ihr selbst mir dann dreißig Unterkleider und dreißig Kleiderausstattungen geben.“ Darauf sagten sie zu ihm: „Gib dein Rätsel auf, und laß es uns hören.“ 14 Da sprach er zu ihnen:
„Aus dem Fresser kam etwas zum Essen hervor,
Und aus dem Starken kam etwas Süßes hervor.“
Und sie erwiesen sich drei Tage lang als unfähig, das Rätsel mitzuteilen. 15 Und es geschah am vierten Tag, daß sie zu Simsons Frau zu sagen begannen: „Betöre deinen Mann, damit er uns das Rätsel mitteilt. Sonst werden wir dich und das Haus deines Vaters mit Feuer verbrennen. War es, um unsere Besitztümer zu nehmen, daß ihr uns hierher eingeladen habt?“ 16 Demzufolge begann Simsons Frau an ihm zu weinen und zu sagen: „Du haßt mich ja nur, und du liebst mich nicht. Du hast den Söhnen meines Volkes ein Rätsel aufgegeben, mir aber hast du es nicht mitgeteilt.“ Darauf sprach er zu ihr: „Nun, meinem eigenen Vater und meiner eigenen Mutter habe ich es nicht mitgeteilt, und ich sollte es dir mitteilen?“ 17 Sie aber weinte ständig an ihm die sieben Tage, die das Festmahl für sie dauerte, und es geschah am siebten Tag, daß er [es] ihr schließlich mitteilte, weil sie ihm zugesetzt hatte. Dann teilte sie das Rätsel den Söhnen ihres Volkes mit. 18 Da sprachen die Männer der Stadt am siebten Tag zu ihm, bevor er je in die Innenkammer hineingehen konnte:
„Was ist süßer als Honig,
Und was ist stärker als ein Löwe?“
Er seinerseits sagte zu ihnen:
„Hättet ihr nicht mit meiner jungen Kuh gepflügt,
So hättet ihr mein Rätsel nicht gelöst.“

19 Und Jehovas Geist wurde über ihm wirksam, so daß er nach Askalon hinabging und dreißig Mann von ihnen niederschlug und das, was er ihnen abstreifte, nahm und die Ausstattungen denen gab, die das Rätsel mitgeteilt hatten. Und sein glühender Zorn hielt an, und er ging in das Haus seines Vaters hinauf.

20 Und Simsons Frau wurde einem seiner Begleiter zu eigen, der sich ihm beigesellt hatte.

Kapitel 15

15 Und es geschah nach einiger Zeit, daß Simson in den Tagen der Weizenernte mit einem Ziegenböckchen kam, um seine Frau zu besuchen. Er sagte dann: „Ich will zu meiner Frau in die Innenkammer gehen.“ Und ihr Vater gestattete ihm nicht hineinzugehen. 2 Vielmehr sprach ihr Vater: „Tatsächlich sagte ich mir: ‚Du wirst sie zweifellos hassen.‘ Daher gab ich sie deinem Begleiter. Ist nicht ihre jüngere Schwester besser als sie? Laß bitte sie statt der anderen die Deine werden.“ 3 Simson indes sprach zu ihnen: „Diesmal werde ich bestimmt frei sein von Schuld gegenüber den Philistern, falls ich mit ihnen zu ihrem Schaden handle.“

4 Und Simson ging hin und fing dann dreihundert Füchse und nahm Fackeln und wandte Schwanz gegen Schwanz und tat [je] eine Fackel zwischen zwei Schwänze, direkt in die Mitte. 5 Darauf setzte er die Fackeln in Brand und sandte sie hinaus in die Felder des stehenden Getreides der Philister. Auf diese Weise setzte er alles in Brand, von der Garbe bis zum stehenden Getreide und die Weingärten und die Olivenhaine.

6 Und die Philister begannen zu sagen: „Wer hat dies getan?“ Dann sprachen sie: „Simson, der Schwiegersohn des Timniters, weil er seine Frau nahm und sie dann seinem Begleiter gab.“ Darauf zogen die Philister hinauf und verbrannten sie und ihren Vater mit Feuer. 7 Simson seinerseits sagte zu ihnen: „Wenn ihr so handelt, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mich an euch zu rächen, und danach werde ich aufhören.“ 8 Und dann schlug er sie, [häufte] Schenkel auf Hüften, mit einer großen Schlachtung, wonach er hinabging und in einer Kluft des Felsens Etam zu wohnen begann.

9 Später kamen die Philister herauf und lagerten in Juda und streiften dann in Lehi umher. 10 Dann sprachen die Männer von Juda: „Warum seid ihr gegen uns heraufgekommen?“, worauf sie sagten: „Um Simson zu fesseln, sind wir heraufgekommen, um ihm geradeso zu tun, wie er uns getan hat.“ 11 So begaben sich dreitausend Mann von Juda zu der Kluft des Felsens Etam hinab und sprachen zu Simson: „Weißt du nicht, daß die Philister über uns herrschen? Was bedeutet dies denn, was du uns da angetan hast?“ Da sagte er zu ihnen: „So, wie sie mir getan haben, so habe ich ihnen getan.“ 12 Sie aber sprachen zu ihm: „Um dich zu fesseln, sind wir herabgekommen, um dich in die Hand der Philister zu geben.“ Darauf sagte Simson zu ihnen: „Schwört mir, daß ihr selbst nicht über mich herfallen werdet.“ 13 Und sie sprachen weiter zu ihm: „Nein, sondern wir werden dich bloß fesseln, und wir werden dich in ihre Hand geben; doch werden wir dich keineswegs zu Tode bringen.“

Somit banden sie ihn mit zwei neuen Stricken und führten ihn aus dem zerklüfteten Felsen herauf. 14 Er seinerseits kam bis nach Lehi, und die Philister ihrerseits jauchzten ihm triumphierend entgegen. Und Jehovas Geist wurde über ihm wirksam, und die Stricke, die an seinen Armen waren, wurden wie Leinenfäden, die vom Feuer versengt sind, so daß seine Fesseln von seinen Händen wegschmolzen. 15 Er fand nun einen feuchten Eselskinnbacken und streckte seine Hand aus und nahm ihn und ging daran, tausend Mann damit niederzuschlagen. 16 Dann sprach Simson:
„Mit dem Eselskinnbacken – einen Haufen, zwei Haufen!
Mit dem Eselskinnbacken habe ich tausend Mann niedergeschlagen.“

17 Und es geschah, als er mit Reden zu Ende war, daß er den Kinnbacken sogleich aus der Hand warf und jenen Ort Ramath-Lehi nannte. 18 Nun wurde er sehr durstig, und er begann Jehova anzurufen und zu sagen: „Du bist es gewesen, der diese große Rettung in die Hand deines Knechtes gegeben hat, und jetzt soll ich vor Durst sterben und muß in die Hand der Unbeschnittenen fallen?“ 19 Da spaltete Gott eine mörserförmige Vertiefung auf, die in Lehi war, und Wasser begann daraus hervorzukommen, und er trank dann, wonach sein Geist zurückkehrte und er wieder auflebte. Darum gab er ihr den Namen En-Hakkore, die in Lehi ist, bis auf diesen Tag.

20 Und er richtete Israel in den Tagen der Philister zwanzig Jahre lang.

Jule | 03.22.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Richter, Text in der Bibel, , | 10 Comments |