Richter 16 – 18

Kapitel 16

16 Einmal ging Simson nach Gasa und sah dort eine Prostituierte und ging zu ihr hinein. 2 Und den Gasitern wurde Bericht erstattet, der besagte: „Simson ist hereingekommen.“ Da umringten sie ihn und lauerten ihm die ganze Nacht hindurch im Stadttor auf. Und sie verhielten sich die ganze Nacht still, indem [sie] sprachen: „Sobald der Morgen hell wird, wollen wir ihn dann töten.“

3 Simson indes blieb bis Mitternacht liegen, und dann erhob er sich um Mitternacht und packte die Flügel des Stadttors und die beiden Seitenpfosten und riß sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern und trug sie dann hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron ist.

4 Und es geschah danach, daß er sich in eine Frau im Wildbachtal Sorek verliebte, und ihr Name war Delila. 5 Und die Achsenherren der Philister gingen dann zu ihr hinauf und sagten zu ihr: „Betöre ihn, und sieh, worin seine große Kraft besteht und womit wir die Oberhand über ihn gewinnen und womit wir ihn bestimmt fesseln können, um ihn zu bezwingen; und wir unsererseits werden dir jeder eintausendeinhundert Silberstücke geben.“

6 Später sprach Delila zu Simson: „Teil mir doch bitte mit: Worin besteht deine große Kraft, und womit kannst du gefesselt werden, damit man dich bezwinge?“ 7 Da sagte Simson zu ihr: „Wenn sie mich mit sieben noch feuchten Sehnen fesseln, die nicht ausgetrocknet sind, dann werde ich bestimmt schwach und wie ein gewöhnlicher Mensch werden.“ 8 Da brachten die Achsenherren der Philister sieben noch feuchte Sehnen, die nicht ausgetrocknet waren, zu ihr hinauf. Später fesselte sie ihn damit. 9 Nun saßen [Männer] in ihrer Innenkammer [im] Hinterhalt, und sie begann zu ihm zu sagen: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Darauf riß er die Sehnen entzwei, so wie ein gedrehter Wergfaden entzweireißt, wenn er Feuer riecht. Und seine Kraft wurde nicht bekannt.

10 Darauf sprach Delila zu Simson: „Siehe! Du hast dein Spiel mit mir getrieben, um Lügen zu mir zu reden. Nun teil mir doch bitte mit, womit du gefesselt werden kannst.“ 11 Da sagte er zu ihr: „Wenn man mich mit neuen Stricken, mit denen keine Arbeit getan worden ist, fest bindet, dann werde ich bestimmt schwach und wie ein gewöhnlicher Mensch werden.“ 12 Da nahm Delila neue Stricke und fesselte ihn damit und sprach zu ihm: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Die ganze Zeit saßen [Männer] in der Innenkammer [im] Hinterhalt. Darauf riß er sie entzwei, von seinen Armen weg, wie einen Faden.

13 Danach sagte Delila zu Simson: „Bis jetzt hast du mit mir dein Spiel getrieben, um Lügen zu mir zu reden. Teil mir doch mit, womit du gefesselt werden kannst.“ Da sprach er zu ihr: „Wenn du die sieben Flechten meines Hauptes mit dem Kettfaden verweben wirst.“ 14 Demgemäß befestigte sie sie mit dem Pflock, wonach sie zu ihm sagte: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Da erwachte er aus seinem Schlaf und riß den Webepflock und den Kettfaden heraus.

15 Sie sprach nun zu ihm: „Wie wagst du zu sagen: ‚Ich liebe dich wirklich‘, da dein Herz nicht mit mir ist? Diese drei Male hast du dein Spiel mit mir getrieben und hast mir nicht mitgeteilt, worin deine große Kraft besteht.“ 16 Und es geschah, weil sie ihm mit ihren Worten die ganze Zeit zusetzte und ihn fortwährend drängte, daß seine Seele ungeduldig wurde bis zum Sterben. 17 Schließlich enthüllte er ihr sein ganzes Herz und sprach zu ihr: „Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, denn ich bin vom Leib meiner Mutter an ein Nasiraer Gottes. Würde ich geschoren, so würde meine Kraft bestimmt von mir weichen, und ich würde tatsächlich schwach und allen anderen Menschen gleich werden.“

18 Als Delila nun sah, daß er ihr sein ganzes Herz enthüllt hatte, sandte sie sogleich hin und rief die Achsenherren der Philister und ließ sagen: „Kommt diesmal herauf, denn er hat mir sein ganzes Herz enthüllt.“ Und die Achsenherren der Philister kamen zu ihr herauf, damit sie das Geld in ihrer Hand heraufbrächten. 19 Und sie ließ ihn dann auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie den Mann und ließ ihn die sieben Flechten seines Hauptes abscheren, worauf sie anfing, zu zeigen, daß sie ihn bezwang, und seine Kraft wich ständig von ihm. 20 Nun sprach sie: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Darauf erwachte er aus seinem Schlaf und sagte: „Ich werde [frei] ausgehen wie die anderen Male und mich losschütteln.“ Und er wußte selbst nicht, daß Jehova von ihm gewichen war. 21 Da packten ihn die Philister und bohrten ihm die Augen aus und brachten ihn nach Gasa hinab und banden ihn mit zwei kupfernen Fesseln; und er wurde im Gefangenenhaus einer, der mahlt. 22 Unterdessen fing das Haar seines Hauptes, sobald er geschoren worden war, üppig zu wachsen an.

23 Was die Achsenherren der Philister betrifft, so versammelten sie sich, um Dagon, ihrem Gott, ein großes Schlachtopfer zu opfern und um sich zu freuen, und sie sprachen fortwährend: „Unser Gott hat Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben!“ 24 Als das Volk ihn zu sehen bekam, gaben sie sich sogleich der Lobpreisung ihres Gottes hin, „denn“, sagten sie, „unser Gott hat unseren Feind und den Verwüster unseres Landes und den, der unsere Erschlagenen mehrte, in unsere Hand gegeben“.

25 Und es geschah, weil sie frohen Herzens waren, daß sie zu sagen begannen: „Ruft Simson, damit er uns etwas zur Belustigung darbietet.“ Da rief man Simson aus dem Gefangenenhaus, damit er vor ihnen Kurzweil treibe, und man stellte ihn dann zwischen die Säulen. 26 Darauf sprach Simson zu dem Knaben, der ihn an seiner Hand hielt: „Laß mich doch die Säulen betasten, auf denen das Haus fest steht, und mich an sie lehnen.“ 27 (Übrigens war das Haus voll von Männern und Frauen, und alle Achsenherren der Philister waren dort; und auf dem Dach befanden sich etwa dreitausend Männer und Frauen, die zuschauten, während Simson etwas zur Belustigung darbot.)

28 Simson rief nun zu Jehova und sprach: „Souveräner Herr Jehova, gedenke bitte meiner, und stärke mich bitte nur dieses eine Mal, o du, der [wahre] Gott, und laß mich an den Philistern Rache nehmen, Rache für eines meiner beiden Augen.“

29 Damit stemmte sich Simson gegen die zwei Mittelsäulen, auf denen das Haus fest stand, und faßte sie an, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand. 30 Und Simson sagte dann: „Meine Seele sterbe mit den Philistern.“ Dann beugte er sich mit Kraft, und so fiel das Haus auf die Achsenherren und auf alles Volk, das darin war, so daß der Toten, die er in seinem eigenen Tod tötete, mehr wurden als derer, die er zu seinen Lebzeiten zu Tode gebracht hatte.

31 Später kamen seine Brüder und alle Hausgenossen seines Vaters herab und hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol in der Grabstätte Manoachs, seines Vaters. Er nun, er hatte Israel zwanzig Jahre lang gerichtet.

Kapitel 17

17 Nun war da ein Mann aus der Berggegend von Ephraim, dessen Name Micha war. 2 Einst sprach er zu seiner Mutter: „Die tausendeinhundert Silberstücke, die dir genommen worden sind und über die du einen Fluch ausgesprochen und es auch vor meinen Ohren gesagt hast – siehe, das Silber ist bei mir. Ich selbst hatte es genommen.“ Darauf sagte seine Mutter: „Gesegnet sei mein Sohn von Jehova.“ 3 Somit gab er die tausendeinhundert Silberstücke seiner Mutter zurück; und seine Mutter sprach weiter: „Ich werde das Silber von meiner Hand für meinen Sohn ganz bestimmt Jehova heiligen, um ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild zu machen; und nun werde ich es dir zurückgeben.“

4 Da gab er das Silber seiner Mutter zurück, und seine Mutter nahm zweihundert Silberstücke und gab sie dem Silberschmied. Und er machte dann ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild; und es kam in das Haus Michas. 5 Was den Mann Micha betrifft, er hatte ein Götterhaus, und er ging daran, ein Ephod und Teraphim zu machen und die Hand eines seiner Söhne mit Macht zu füllen, damit er als Priester für ihn diente. 6 In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Jedermann war gewohnt, zu tun, was in seinen eigenen Augen recht war.

7 Nun war da ein junger Mann von Bethlehem in Juda, aus der Familie Judas, und er war ein Levit. Und er weilte eine Zeitlang dort. 8 Und der Mann zog dann aus der Stadt Bethlehem in Juda weg, um eine Zeitlang zu verweilen, wo immer er einen Ort finden würde. Schließlich kam er, als er seines Weges zog, in die Berggegend von Ephraim bis zum Haus Michas. 9 Da sprach Micha zu ihm: „Woher kommst du?“ Darauf sagte er zu ihm: „Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda, und ich bin unterwegs, um eine Zeitlang zu verweilen, wo immer ich einen Ort finde.“ 10 Dann sprach Micha zu ihm: „Wohn doch bei mir, und diene mir als Vater und Priester, und ich meinerseits werde dir zehn Silberstücke im Jahr geben und die gewohnte Kleiderausstattung und deinen Lebensunterhalt.“ Daher ging der Levit hinein. 11 So entschloß sich der Levit, bei dem Mann zu wohnen, und der junge Mann wurde ihm wie einer seiner Söhne. 12 Auch füllte Micha die Hand des Leviten mit Macht, damit der junge Mann als Priester für ihn diente und im Haus Michas blieb. 13 Infolgedessen sagte Micha: „Nun weiß ich wirklich, daß Jehova mir Gutes tun wird, weil der Levit für mich Priester geworden ist.“

Kapitel 18

18 In jenen Tagen gab es keinen König in Israel. Und in jenen Tagen suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbe, um dort zu wohnen; denn bis zu jenem Tag war ihnen inmitten der Stämme Israels kein Erbe zugefallen.

2 Schließlich sandten die Söhne Dans fünf Männer von ihrer Familie aus, Männer aus ihren Reihen, die tapfere Leute waren, aus Zora und Eschtaol, um das Land auszukundschaften und es zu erforschen. So sprachen sie zu ihnen: „Geht, erforscht das Land.“ Im Laufe der Zeit kamen sie in die Berggegend von Ephraim bis zum Haus Michas und übernachteten dann dort. 3 Während sie nahe beim Haus Michas waren, erkannten sie die Stimme des jungen Mannes, des Leviten, so daß sie dorthin abbogen. Und sie sagten dann zu ihm: „Wer hat dich hierhergebracht, und was tust du an diesem Ort, und was für Interessen hast du hier?“ 4 Darauf sprach er zu ihnen: „So und so hat Micha an mir getan, daß er mich dingte und daß ich für ihn als Priester dienen könnte.“ 5 Da sagten sie zu ihm: „Befrage bitte Gott, damit wir erkennen können, ob unser Weg, auf dem wir gehen, erfolgreich sein wird.“ 6 Da sprach der Priester zu ihnen: „Geht in Frieden. Vor Jehova ist euer Weg, auf dem ihr geht.“

7 Dementsprechend gingen die fünf Männer weiter und kamen nach Lajisch und sahen, wie das Volk, das darin war, in Selbstsicherheit wohnte, nach der Art der Sidonier, ruhig und sorglos, und es gab keinen bedrückenden Eroberer, der irgend etwas im Land belästigt hätte, während sie von den Sidoniern weit entfernt waren und nichts mit Menschen zu tun hatten.

8 Schließlich kamen sie zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol, und ihre Brüder begannen zu ihnen zu sagen: „Wie war es bei euch?“ 9 Darauf sprachen sie: „Macht euch auf, und laßt uns gegen sie hinaufziehen; denn wir haben das Land gesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr zögert. Seid nicht träge, zu gehen, um hineinzukommen und das Land in Besitz zu nehmen. 10 Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr zu einem sorglosen Volk kommen, und das Land ist weiträumig; denn Gott hat es in eure Hand gegeben, ein Ort, wo es an nichts fehlt von irgend etwas, was es auf der Erde gibt.“

11 Dann brachen sechshundert mit Kriegswaffen umgürtete Männer aus der Familie der Daniter von dort auf, das ist von Zora und Eschtaol. 12 Und sie zogen hinauf und lagerten dann in Kirjath-Jearim in Juda. Deshalb hat man jenen Ort Mahane-Dan genannt bis auf diesen Tag. Siehe! Er ist westlich von Kirjath-Jearim. 13 Danach zogen sie von dort zur Berggegend von Ephraim weiter und kamen bis zum Haus Michas.

14 Dann antworteten die fünf Männer, die ausgezogen waren, um das Land Lajisch auszukundschaften, und sprachen zu ihren Brüdern: „Wußtet ihr, daß es in diesen Häusern ein Ephod und Teraphim und ein geschnitztes Bild und ein gegossenes Standbild gibt? Und nun bedenkt, was ihr zu tun habt.“ 15 Da bogen sie dorthin ab und kamen zu dem Haus des jungen Mannes, des Leviten, beim Haus Michas und begannen zu fragen, wie es ihm ergehe. 16 Die ganze Zeit standen die sechshundert mit ihren Kriegswaffen umgürteten Männer, die die Söhne Dans waren, am Eingang des Tores. 17 Die fünf Männer, die ausgezogen waren, das Land auszukundschaften, stiegen nun hinauf, um dort hineinzugehen und das geschnitzte Bild und das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild zu nehmen. (Und der Priester stand am Toreingang mit den sechshundert mit Kriegswaffen umgürteten Männern.) 18 Und diese gingen in das Haus Michas und nahmen dann das geschnitzte Bild, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild. Da sagte der Priester zu ihnen: „Was tut ihr?“ 19 Sie aber sprachen zu ihm: „Sei still. Leg deine Hand auf deinen Mund, und geh mit uns, und werde uns Vater und Priester. Was ist besser, daß du weiterhin Priester für das Haus eines einzigen Mannes bist oder daß du ein Priester für einen Stamm und eine Familie in Israel wirst?“ 20 Das gefiel dem Herzen des Priesters, und er nahm nun das Ephod und die Teraphim und das geschnitzte Bild und kam in die Mitte des Volkes.

21 Dann wandten sie sich und zogen ihres Weges und stellten die Kleinen und das Vieh und die wertvollen Dinge voran. 22 Sie selbst waren in einige Entfernung vom Haus Michas gelangt, als die Männer, die in den Häusern waren, welche sich nahe beim Haus Michas befanden, zusammengerufen wurden und die Söhne Dans einzuholen versuchten. 23 Als sie den Söhnen Dans fortgesetzt zuschrien, da wandten sie ihr Angesicht und sagten zu Micha: „Was hast du, daß du zusammengerufen worden bist?“ 24 Da sprach er: „Meine Götter, die ich gemacht habe, habt ihr genommen, auch den Priester, und ihr zieht eures Weges, und was habe ich denn noch? Wie könnt ihr also zu mir sagen: ‚Was hast du?‘?“ 25 Darauf sprachen die Söhne Dans zu ihm: „Laß deine Stimme nicht in unserer Nähe hören, damit die Männer, die bitterer Seele sind, nicht über euch herfallen und du deine eigene Seele und die Seele deiner Hausgenossen einbüßen mußt.“ 26 Und die Söhne Dans zogen ihres Weges weiter; und Micha sah schließlich, daß sie stärker waren als er, und so wandte er sich und kehrte in sein Haus zurück.

27 Sie nun, sie nahmen [mit], was Micha gemacht hatte, und den Priester, der sein geworden war, und sie zogen nach Lajisch weiter, gegen ein Volk, das still und sorglos war. Und sie gingen daran, sie mit der Schärfe des Schwertes zu schlagen, und die Stadt verbrannten sie mit Feuer. 28 Und da war kein Befreier, denn sie war von Sidon weit entfernt, und sie hatten gar nichts mit Menschen zu tun; und sie war in der Tiefebene, die zu Beth-Rehob gehörte. Dann bauten sie die Stadt auf und nahmen darin Wohnsitz. 29 Ferner gaben sie der Stadt den Namen Dan nach dem Namen Dans, ihres Vaters, der Israel geboren worden war. Jedoch war der Name der Stadt zuerst Lajisch. 30 Danach stellten die Söhne Dans das geschnitzte Bild für sich auf; und Jonathan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes Mose, er und seine Söhne wurden Priester für den Stamm der Daniter bis zu dem Tag, an dem das Land ins Exil geführt wurde. 31 Und sie hielten das geschnitzte Bild Michas, das er gemacht hatte, für sich aufgestellt alle die Tage, die das Haus des [wahren] Gottes in Silo bestand.

Jule | 03.23.09 | eigene Gedanken zum Geschehen, ergänzender Stoff, Richter, Text in der Bibel, , |

14 Comments »

  1. Jule

    Richter 16 – 18

    Später geht Simson zu einer Prostituierten. Etwas, von dem ich persönlich denke, dass es falsch ist in Jehovas Augen, da sexuelle Beziehungen nur unter Eheleuten sein sollten.

    Oder sollte Prostitution wirklich für Jehova annehmbar sein, wenn beide ledig sind und es keinen Partner gibt, dem einer von beiden schaden kann, der darunter leiden würde?

    Warum tut Simson als Nasiräer stets das, was Jehova kränkt?

    Wieder verliebt er sich und wieder in eine Frau von den Philistern: Delila

    Lernt der Mann eigentlich nie dazu? Stets lässt er sich von Frauen austricksen, die auf die Tränendrüse drücken.

    Oder ist auch dies von Jehova so gewollt?

    Immerhin steigert das Verhalten der Damen seine Wut auf die Phiister, so dass er sich rächt und damit viele Philister in den Tod schickt. Aber wäre es nicht viel besser gewesen, wenn er als Diener des wahren Gottes die Philister aus edleren Beweggründen verfolgt und vernichtet hätte?

    Grund genug gab es ja: sie beteten falsche Götter an und waren von daher von Jehova der Vernichtung geweiht.

    Simson, ein Richter Israels, ein Nasiräer, von Geburt an Gott geweiht! Wenn ich über ihn lese, habe ich nicht wirklich das Gefùhl, dass er wirklich ein Mann Gottes ist..

    Er tut zwar letztendlich den Willen Jehovas und vernichtet die Philister, aber auch aus den rechten Beweggründen?

    Oder kommt es nur auf das Ergebnis an, ganz egal wie und warum???

    Kommentar — 24. März 2009 @ 12:08

  2. Jule

    Richter 17 und 18
    Micha

    ein Mann aus der Berggegend Ephraim, der sich seine eigene Anbetung zimmerte. Er machte sich die Gegenstände wie Ephod usw und dingte einen jungen Mann von den Leviten, der zufällig vorbei kam, ihm als Priester zu dienen.

    War das ok in Jehovas Augen?

    Dürfte doch eigentlich nicht sein, denn er schnitzte sich sogar ein Standbild und ging nicht zur Anbetung und zum Opfern zur Stiftshütte. Zumindest wird in den Kapiteln nichts davon gesagt. Das, was man da lesen kann, hört sich eher so an, als würde er sich eine eigene Anbetung basteln.

    Aber, er „lebte glücklich und zufrieden, bis..“, ja bis andere aus dem Stamme Dan kamen und ihm seine Gegenstände der Anbetung und seinen Priester wegnahmen und nun ihrerseits diese merkwürdige Form der Anbetung wahrnahmen.

    All dies wird in der Bibel nicht gewertet, steht eher in Form eines Geschichtsberichts da. Aber wie denkt wohl Jehova darüber?

    Was meinen wir?

    Kommentar — 24. März 2009 @ 12:11

  3. Fragen von Lesern

    Weshalb suchte Simson, ein Diener Gottes, in der Philisterstadt Gasa eine Prostituierte auf?

    Der Bericht über Simson und die Prostituierte aus der Philisterstadt Gasa lautet: „Einst ging Simson nach Gasa und sah dort eine Prostituierte und ging zu ihr hinein“ (Ri. 16:1). In diesem Bericht deutet nichts darauf hin, daß Simson beabsichtigte, nach Gasa zu gehen, um eine Prostituierte aufzusuchen. Es war vielmehr so, daß er bei seinem Aufenthalt in der Stadt eine Frau als Prostituierte erkannte, und da er sich im feindlichen Philistäa befand, war ihr Haus der einzige Ort, wo er eine Bleibe für die Nacht finden konnte. Daß er nur beabsichtigte, eine Schlafstelle zu haben, geht aus den anschließenden Worten des Berichts hervor: „Simson indes blieb bis Mitternacht liegen, und dann erhob er sich um Mitternacht“ (Ri. 16:3). Beachten wir, daß es nicht heißt, er sei bis Mitternacht bei ihr liegengeblieben.

    Die Philister mögen jedoch gefolgert haben, Simson nehme die Dienste der Prostituierten in Anspruch. Wenn sie das vermutet haben, mögen sie angenommen haben, sie könnten ihn am Morgen ergreifen. Das wäre der Absicht Simsons entgegengekommen, ihnen Schaden zuzufügen, was er dadurch tat, daß er die Flügel des Stadttores herausriß und Gasa schutzlos zurückließ.

    Quelle: WT 15.05.79

    Kommentar — 24. März 2009 @ 12:48

  4. Bilder für Kids

    hier zwei Bilder für die Kids zum Ausmalen – wenn ihr auf den Link unter dem jeweiligen Bild klickt, kommt ihr zum Original (dass für diesen Blog hier leider zu groß ist) und könnt es runterladen und/oder ausdrucken

    Samson

    Samson und Delila

    und

    Samson

    Samson reißt den Tempel der Phillister ein

    Kommentar — 31. März 2009 @ 20:56

  5. Thom

    Richter 16-18
    Zitate von J.N.Darby


    Die folgenden Kapitel sind nicht in der historischen Reihenfolge dieses Buches enthalten. Sie lüften den Schleier, um einige Vorfälle des inneren Lebens dieses Volkes bloßzulegen, mit dem die Langmut Gottes so lange Geduld gehabt hatte, indem Er mit den durch ihre Sünden verursachten Leiden Seines Volkes Mitleid hatte. Wären sie gehorsam gewesen, als Jehova ihr König war, wäre ihr Wohlergehen sicher gewesen. Eigenwillig, wie sie waren, gab das Fehlen dessen, was sie zurückhielt, als sie keinen König hatten, allerlei Hemmungslosigkeit Raum. Das letzte in diesem Buche erzählte Ereignis zeigt, wie groß die Unordnung in Israel geworden war, und wie sie sofort von Gott abfielen. Es enthält aber eine sehr wichtige Belehrung. Wenn der gemeinsame Zustand des Volkes Gottes Ungerechtigkeit hervorruft, die Züchtigung nötig macht, so wird das ganze Volk von der darauf folgenden Züchtigung betroffen, was bewirkt, dass sie sich ihren Zustand zu Herzen nehmen. Jener Zustand hatte die Hemmung der Ungerechtigkeit oder ihre unmittelbare Bestrafung verhindert, nachdem sie begangen war. Das Volk wird aber vor das Angesicht Gottes gestellt, der die ganze Angelegenheit richtet, und das ganze Volk muss mit der Sache zu tun haben.

    Zuerst suchte Israel nicht einmal Rat bei Jehova, um zu wissen, wie sie mit dieser Sünde verfahren sollten. Sie handelten aus der natürlichen Empörung heraus (die jedoch durchaus gerecht war). Jehova erlaubte alles dieses, auf dass das Volk erfahren sollte, wo es stand. Das Böse, das Züchtigung erforderte, hatte ihren geistlichen Zustand so abgestumpft, dass sie gar nicht daran dachten, zuerst auf Jehova zu harren, um zu wissen, was getan werden sollte. Die Richtschnur ihres Handelns war schon bestimmt, bevor sie Ihn um Rat befragten, denn sie waren weit von Ihm entfernt. Sie fragen bloß, wer zuerst hinaufziehen soll. Jehova weist auf Juda hin, aber Juda wird besiegt. Zweimal wird das Volk geschlagen, wo es einen leichten Sieg erwartete – und nun, gedemütigt und in Tränen, nehmen sie wieder ihre Zuflucht zu Jehova und fragen, ob sie hinaufziehen sollen. Dann gibt ihnen Jehova den Sieg. Gibea hatte durchaus diese Züchtigung verdient; um sie aber auszuführen, brauchte Israel selbst Züchtigung, und Gott erlaubte, dass alle daran teilhatten, auf dass es auf alle wirken möchte.

    In welch einem Zustande waren sie aber alle, als sich der ganze Stamm Benjamin zu den Männern von Gibea gesellte, wo sie solcher Gräueltaten schuldig waren! Und man beachte auch, dass Pinehas immer noch Hohepriester war, obwohl er schon in der Wüste das Mannesalter erreicht hatte. Wie geduldig verfuhr Gott mit dem Volke und errettete sie, wo sie so schnell der Sünde verfallen waren, und in welche Tiefen der Sünde! Was sieht Gott nicht alles in der Welt, und sogar in Seinem Volke? Es ist wichtig zu bemerken, wie jener innere Zustand ins Licht gebracht wird, was in der allgemeinen Geschichte nicht geschieht. Es wirft ein viel volleres Licht auf die Wege Gottes. Es muss aber bemerkt werden, dass dieses Unheil und diese Schande durch Abtrünnigkeit von Gott Selbst innerhalb sind und von innen kommen, und zwar unter der Hand Gottes, aber nicht als Gericht durch äußere Feinde.

    Kommentar — 26. März 2010 @ 09:50

  6. Jule

    Richter 16 – 18

    Simson – das erste Selbstmordattentat?

    Hatte Simsons Leben eigentlich einen wirklichen Sinn? Er hatte keine Frau und keine Nachkommen, hatte immer Streß mit den Frauen, die er liebte. Er gehörte auch nicht zu der Linie, aus der dann der Messias kam.

    Der Engel teilte damals seinen Eltern mit, dass sie mit Jehovas Hilfe doch noch einen Sohn haben würden. Er sollte vom Mutterleib an abgesondert sein und ein Nasiräer für Gott.

    Als Simson unbedingt eine Frau von den Philistern nehmen wollte und seine Eltern ihm davon abhalten wollen – heißt es, der Wunsch sei in Übereinstimmung mit Gottes Willen.

    Kann man dann die logische Schlussfolgerung daraus ziehen, dass Jehova es genauso im Sinn hatte wie es dann kam – ein Selbstmordattentat?

    Wie mögen sich wohl seine Eltern gefühlt haben?

    Ob sie dachten, er habe sein Leben selbst verpfuscht?

    Ob seine Mutter verzweifelt war und Jehova fragte, warum er ihr diesen Sohn gegeben hatte?

    Kommentar — 27. März 2010 @ 15:00

  7. Jule

    Richter 17

    Micha und der Levit

    „Nun weiss ich wirklich, dass Jehova mit mir ist, weil der Levit bei mir geblieben ist“

    So kann man sich auch was vormachen: ich bastle mir meine eigene Religion hier bei mir zu Hause mit Heiligenbild und Standbild und wenn dann ein Levit bereit ist, bei mir zu bleiben – dann zeigt dies, dass ich Jehovas Wohlgefallen habe!

    Wen interessiert es schon, dass Jehova ein Gott ist, der ausschließliche Ergebenheit fordert und dass auf Götzendienst die Todesstrafe stand? Oder dass die Aufgabe der Leviten war, in der Stiftshütte zu dienen und dass man zum Opfern dorthin kommen sollte?

    Wie ist es mit mir als verheiratete Schwester, die ich mich in einen Sonderpionier in meiner Versammlung verliebe? Mein Mann legt diesem Bruder nahe, er möge sich bitte in eine andere Versammlung versetzen lassen und erklärt ihm auch den Grund. Dieser Bruder lässt sich in eine andere Versammlung versetzen, die ihren Saal allerdings in dem gleichen Gebäude hat, wie ich auch. Natürlich sehe ich es als Segen von Jehova an, als ein Zeichen, dass er meine Liebe zu diesem anderen Mann segnet!

    Wen interessiert da schon, dass ich verheiratet bin und unsere Kinder darunter leiden? Was zählt da schon, dass Jehova Ehebruch hasst und ich und mein Herzblatt zur Zeit der Israeliten zu Tode gesteinigt worden wären?

    Nun habe ich mit List und Tücke meine Scheidung erwirkt und diesen Mann geheiratet und wir sind eine rundum glückliche Familie!

    Das zeigt doch, dass Jehova unsere Liebe immer noch segnet – oder?

    Soll doch jeder nach seiner eigenen faccon glücklich werden – und: der Zweck heiligt die Mittel!

    Aber wie sieht Jehova wohl diese Sache???

    Kommentar — 27. März 2010 @ 15:00

  8. Jule

    Richter 16 – 18

    Simson und die Sache mit den Haaren:

    Richter 16:19-20

    Und sie ließ ihn dann auf ihren Knien einschlafen. Dann rief sie den Mann und ließ ihn die sieben Flechten seines Hauptes abscheren, worauf sie anfing, zu zeigen, daß sie ihn bezwang, und seine Kraft wich ständig von ihm. 20 Nun sprach sie: „Die Philister sind über dir, Simson!“ Darauf erwachte er aus seinem Schlaf und sagte: „Ich werde [frei] ausgehen wie die anderen Male und mich losschütteln.“ Und er wußte selbst nicht, daß Jehova von ihm gewichen war.

    Dies hört sich im ersten Augenblick so an, als wäre Jehova von Simson gewichen, weil die Haare ab waren und als hätten die Haare mit Jehovas Segen zu tun.

    Sicherlich benötigte Jehova nicht unbedingt die Haare, um seine Hand über Simson zu lassen, sie waren nur ein äußeres Symbol. Aber warum war Jehovas Hand von ihm gewichen, nachdem die Haare ab waren? Er konnte doch garnicht dafür, hatte die Haare ja nicht selbst abgeschnitten und auch nicht darum gebeten?

    Mein Mann sagte mir zu der Frage, dass er aber hätte wissen müssen, dass die Frau ihm die Haare abschneiden würde. Warum?

    Sie hatte bisher immer alles ausprobiert, was er als Grund dafür angegeben hatte, warum er so große Kraft hatte. Jedes probierte sie aus, ob er dann wirklich die Kraft verlor. Also hätte er damit rechnen müssen, dass sie ihm auch die Haare abschneidet. Und Jehova hatte ja geboten, dass „kein Schermesser über sein Haupt kommen“ durfte.

    hierzu heißt es auszugsweise im WT vom 15.03.2005

    Delila brachte ihn in eine Situation, in der sie sein Haupt scheren lassen konnte. Natürlich kam Simsons Kraft nicht buchstäblich aus seinem Haar. Es war lediglich ein Sinnbild für sein besonderes Verhältnis zu Gott als Nasiräer. Als sich Simson in eine Situation manövrieren ließ, die dieses Verhältnis beeinträchtigte, indem sein Haupt geschoren wurde, ‘wich Jehova von ihm’. Jetzt konnten ihn die Philister überwältigen. Sie bohrten ihm die Augen aus und steckten ihn ins Gefängnis (Richter 16:18-21).

    Lassen wir uns das eine wichtige Lehre sein! Sollten wir unser Verhältnis zu Jehova nicht wie einen Schatz hüten? Können wir von Gott erwarten, uns weiter zu segnen, wenn wir uns irgendwie von unserem Versprechen abbringen lassen, als Christen ausschließlich ihm ergeben zu sein?

    Kommentar — 26. März 2011 @ 12:13

  9. Thom

    Sein Problem war, dass er die Wahl hatte, wer für ihn persönlich wichtiger war: Jehova oder Delila.
    Seine Wahl traf auf Delila. Seine Stärke kam aus seiner besonderen Beziehung zu Jehova – die auf seinem Nasiräer-Gelübde basierte. Als Delila für ihn wichtiger als Jehova wurde, wich Jehovas Hand und damit auch seine Stäre von ihm. Die Haare waren nur ein Zeichen für sein Gelübde.

    Kommentar — 26. März 2011 @ 16:20

  10. Jule

    Richter 16 – 18

    Richter 18:1

    Zu dieser Zeit hatte Israel keinen König. Der Stamm Dan besaß noch kein eigenes Land und suchte deshalb nach einem Gebiet, in dem er sich ansiedeln konnte.

    Warum nicht?

    War denn nicht das ganze Land bereits von Josua aufgeteilt worden? Wieso besaß der Stamm Dan dann immer noch kein Land? Es waren doch schon sehr viele Generationen später…

    Kommentar — 25. März 2012 @ 22:33

  11. Jule

    Der Satan ist nicht an unserem Tod interessiert, denn es wäre kein Sieg für ihn, wenn wir in Lauterkeit sterben – er will uns von Jehova abbringen. Daher appelliert er nicht an unsere Vernunft, sondern an unsere Gefühle!

    Als biblisches Beispiel ist das Drama mit Simson, er verliebte sich in Delia und am Anfang achtete er noch darauf, dass sein Herz ungeteilt mit Jehova war. Aber dann liess er sich leichtfertig auf ein Spiel mit Delia ein – wodurch er mit der Gefahr „flirtete“ (Orginalton)! Als Delia ihm vorwarf, dass er sie nicht wirklich liebt, da machte er Abstriche und öffnete sein Herz ganz für sie. Damit war sein Herz nicht mehr ungeteilt mit Jehova.

    Simson ist selbst überrascht, dass er Jehovas Freundschaft verloren hatte. So könnten auch wir unbemerkt mit der Gefahr flirten – indem wir uns an den äußersten Grenzen bewegen – und trotzdem denken, es sei alles in Ordnung, nichts habe sich geändert. Aber für Jehova hat sich alles geändert, wir haben uns unmerklich von ihm abgewandt und zugelassen, dass andere Dinge für uns wichtiger werden, als unsere Freundschaft mit Jehova.

    Simson hatte sieben Flechten, die ihm seine Kraft verliehen. Denn sie standen für sein Verhältnis zu Jehova und machten ihn zu etwas Besonderem. Dadurch unterschied er sich von der Menge:

    Auch wir haben „7 Flechten“, die uns zu etwas ganz besonderem machen und uns von den anderen Menschen um uns herum unterscheiden:

    • unser Predigtdienst von Haus zu Haus
    • der Besuch der Zusammenkünfte
    • unsere guten Gewohnheiten in Bezug auf Gebete
    • unsere Lesegewohnheiten
    • die Kraft, die unseren Sinn antreibt, so dass der Geist Jehovas in unserem Leben frei fließen kann
    • unsere christliche Neutralität
    • unser Respekt vor der Heiligkeit des Lebens und der Achtung vor dem Blut

    Im Zusammenhang mit „unserem Lesestoff“ wird ein Bruder zitiert, der jedes Jahr die Bibel einmal ganz durchliest und dies bereits im 50. Jahr. Auf die Frage, warum er sie 50 Mal gelesen hat, antwortete er: „Weil ich es nicht öfter geschafft habe“. (Siehe auch den Artikel „Lassen wir Gott täglich zu uns sprechen?“)

    Wer Jehova wirklich liebt, wird jeden Tag in der Bibel lesen, nicht nur einen Vers, sondern richtig. Dies ist eine der Flechten, durch die wir uns von den anderen in der Welt unterscheiden und die uns zu etwas besonderem machen.

    Früher sind die Menschen gestorben, weil sie in der Bibel lesen wollten und sie anderen zugänglich gemacht haben (siehe WT-Studium vor kurzem „Wahre Christen haben Achtung vor Gottes Wort“) – und heute sterben wir, wenn wir sie nicht lesen. Nicht buchstäblich, aber geistig, weil wir damit unsere Freundschaft mit Jehova gefährden würden!

    Kommentar — 31. Mai 2012 @ 22:20

  12. Jule

    Richter 16 – 18

    Richter 16 – Simson bewegt sich immer hart an der Grenze:

    1 Und Simson ging nach Gaza ; und er sah dort eine Hure und ging zu ihr ein. 2 Da wurde den Gazitern gesagt: Simson ist hierhergekommen! Und sie umstellten ihn und lauerten die ganze Nacht auf ihn im Stadttor. Sie verhielten sich die ganze Nacht ruhig und sprachen: Am Morgen, wenn es hell wird, wollen wir ihn erschlagen! 3 Und Simson lag bis Mitternacht. Um Mitternacht aber stand er auf; und er ergriff beide Flügel des Stadttores samt den beiden Pfosten und riss sie mitsamt den Riegeln heraus, und er legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron liegt. 4 Danach aber gewann er eine Frau lieb am Bach Sorek, die hieß Delila .

    5 Da kamen die Fürsten der Philister hinauf und sprachen zu ihr: Überrede ihn und sieh, worin seine große Kraft besteht und wodurch wir ihn überwinden können, damit wir ihn binden und bezwingen, so wollen wir dir jeder 1 100 Silberlinge geben!

    6 Da sprach Delila zu Simson: Verrate mir doch, worin deine große Kraft besteht und womit man dich binden kann, um dich zu bezwingen! 7 Simson aber sprach zu ihr: Wenn man mich mit sieben frischen Sehnen binden würde, die noch nicht vertrocknet sind, so würde ich schwach und wie jeder andere Mensch!

    8 Da brachten die Fürsten der Philister sieben frische Sehnen zu ihr hinauf, die noch nicht vertrocknet waren; und sie band ihn damit. 9 Man lauerte aber auf ihn, bei ihr in der Kammer. Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber zerriss die Sehnen, wie man Flachsfaden zerreißt, wenn er Feuer gerochen hat. So wurde nicht offenbar, worin seine Kraft lag.

    10 Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich betrogen und mir Lügen vorgeschwatzt! Nun verrate mir doch, womit man dich binden kann! 11 Da antwortete er ihr: Wenn man mich fest binden würde mit neuen Stricken, mit denen nie eine Arbeit getan worden ist, so würde ich schwach und wie jeder andere Mensch!

    12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Und man lauerte ihm auf in der Kammer; er aber riss sie von seinen Armen wie einen Faden.

    13 Da sprach Delila zu Simson: Bisher hast du mich betrogen und mir Lügen vorgeschwatzt! Sage mir doch, womit man dich binden kann! Er antwortete ihr: Wenn du die sieben Haarflechten meines Hauptes mit Kettenfäden zusammenflechten würdest!

    14 Da heftete sie diese an einen Pflock und sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Er aber wachte von seinem Schlaf auf und riss den Webepflock samt den Kettenfäden heraus.

    15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du hättest mich lieb, während dein Herz doch nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich nun betrogen und mir nicht verraten, worin deine große Kraft besteht!

    16 Als sie ihn aber alle Tage mit ihren Worten nötigte und in ihn drang, da wurde seine Seele zum Sterben matt. 17 Da verriet er ihr alles, was in seinem Herzen war, und sprach zu ihr: Es ist kein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Nasiräer Gottes von Mutterleib an. Wenn ich nun geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir, und ich würde schwach und wie alle anderen Menschen!

    18 Als nun Delila sah, dass er ihr sein ganzes Herz geoffenbart hatte, sandte sie hin und ließ die Fürsten der Philister rufen und ihnen sagen: Kommt noch einmal herauf; denn er hat mir sein ganzes Herz geoffenbart! Da kamen die Fürsten der Philister wieder zu ihr hinauf mit dem Geld in ihrer Hand.

    19 Und sie ließ ihn auf ihrem Schoß einschlafen und rief einen Mann, der schor ihm die sieben Haarflechten seines Hauptes ab; und sie begann, ihn zu bezwingen, und seine Kraft wich von ihm. 20 Da sprach sie zu ihm: Philister über dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich komme davon wie immer und brauche mich nur freizuschütteln! Er wusste aber nicht, dass der Herr von ihm gewichen war.

    21 Aber die Philister nahmen ihn fest und stachen ihm die Augen aus; und sie führten ihn nach Gaza hinab und banden ihn mit zwei ehernen Ketten ; und er musste im Gefängnis die Mühle drehen .

    22 Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, sobald es geschoren worden war.

    23 Als nun die Fürsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer zu bringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: »Unser Gott hat den Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben!« 24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott; denn sie sprachen: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, ja, den Verwüster unseres Landes, ja, den, der so viele der Unseren erschlagen hat!«

    25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Ruft den Simson, damit er vor uns spiele! Da riefen sie den Simson aus dem Gefängnis , und er spielte vor ihnen. Und sie stellten ihn zwischen die Säulen.

    26 Simson aber sprach zu dem Burschen, der ihn an der Hand hielt: Lass mich los, damit ich die Säulen , auf denen das Haus ruht, anrühren und mich daran lehnen kann! 27 Das Haus aber war voll von Männern und Frauen. Auch waren alle Fürsten der Philister dort und auf dem Dach etwa 3 000 Männer und Frauen, die zusahen, wie Simson spielte.

    28 Simson aber rief den Herrn an und sprach: Mein Herr, Herr , gedenke doch an mich und stärke mich doch, o Gott, nur diesmal noch, damit ich mich an den Philistern mit einem Mal für meine beiden Augen rächen kann!

    29 Und Simson umfasste die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand, und stemmte sich gegen sie. 30 Und Simson sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Dann neigte er sich mit seiner ganzen Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war, sodass [die Zahl] der Toten , die er in seinem Sterben tötete, größer war als [die Zahl] derer, die er während seines Lebens getötet hatte.

    31 Da kamen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab und hoben ihn auf und trugen ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zorea und Estaol im Grab seines Vaters Manoach. Er hatte aber Israel 20 Jahre lang gerichtet.

    Ja, Simson und die Frauen – er hatte bei seiner Wahl jedesmal kein Glück bewiesen. Nicht nur, dass er stets eine Frau aus dem Volk wählt, das Jehova verworfen hat, er fällt auch immer wieder auf die Tränen seiner Liebsten herein und bringt so Unglück über sich und andere.

    Wir haben in den vergangenen Jahren bereits eine Menge Gedanken und ergänzenden Stoff dazu gesammelt:

     

    Interessant, dass Thom und ich zeitgleich in zwei verschiedenen Ansprachen von Bayless Conley über Gedanken zu Simson gestoßen sind. Ich hatte gerade erst die mehrteilige Ansprache „Prozess oder Ereignis“ gelesen, wo er darauf eingeht, dass Simson eher ereignisorientiert ist:

    Wenn ich an Charakter denke, fällt mir Simson ein. Simsons Leben war sehr ereignisorientiert. Immer wieder gab es herausragende Ereignisse in seinem Leben, aber er entwickelte auch eine Ereignis-Mentalität. Das geschah bei Simson: Er tötet mit bloßen Händen einen Löwen… ein starkes Ereignis.

    Er trägt nachts die Stadttore weg… ein großes Ereignis. Er tötet 1000 Philister mit dem Kiefer eines Esels… ein größeres Ereignis. Er fängt 300 Füchse, zündet ihre Schwänze an und schickt sie in die Kornfelder der Philister… ein großes Ereignis.

    Aber wissen Sie, so großartig Simson auch war, er schien einen Prozess zu verschmähen, besonders was Charakterbildung und Beziehungen angeht. Er sieht eine junge Philisterin und sagt: „Ich will sie sofort haben.” Seine Eltern sagten: „Schau, sie glaubt nicht einmal an Gott. Sie ist Heidin. Komm schon, Simson!” Er sagt: „Nein, sie gefällt mir gut. Holt sie mir jetzt.” Ereignisse drängen und packen ihn… er will nicht durch einen Prozess gehen. Etwas später sieht er eine Hure und sagt: „Ich will sie sofort haben” und nimmt sie sich. Dann sieht er Delila: „Sie gefällt mir, ich will sie sofort haben.”

    Er war total ereignisorientiert, hatte nie Geduld für einen Prozess und hat nie an seinem Charakter gearbeitet zwischen den großen Ereignissen seines Lebens. Und dass er nie den Prozess der Charakterveränderung und der Entwicklung normaler gesunder Beziehungen angegangen ist, brach ihm das Genick. Freund, der Prozess offenbart und verändert unseren Charakter.

    Thom hatte eine Ansprache von einem Seminar für christliche Männer in Führungspositionen gehört – „Mut, Charakter und Hingabe“ – und dort spricht Bayless darüber, dass Simson ständig hart an der Grenze lebt. Dass er stets Frauen wählt, die Jehova nicht für geeignet hält – dieser Gedanke verfolgt uns ja bereits seit Jahren. Aber kennen wir auch die anderen Punkte? Mir waren sie neu und auch Thom war dies bisher nicht aufgefallen:

    Wo begegnet er dem Löwen? Es war in einem Weingarten. Als Nasiräer hatte er dort nichts zu suchen – denn er sollte sich nicht nur vom Wein enthalten, sondern auch keine anderen Erzeugnisse vom Weinstock zu sich nehmen. Also was hatte er da zu suchen?

    Als er beim nächsten Mal zu seiner Braut hinab geht, schaut er nach dem Kadaver und nimmt den Honig mit. Als Nasiräer durfte er überhaupt keine Toten berühren!

    Immer wieder bewegt er sich ganz hart an der Grenze!

    Interessant fand ich auch die Lehre, die er daraus zieht: Simson ist nicht sofort von Jehova abgefallen, sondern es ging nach und nach. So, wie wir vielleicht immer wieder ausprobieren, wie weit wir gehen können, ohne das etwas passiert – so ging es Simson. Er tat, was ihm gefiel und nichts passierte. Daher war er umso erstaunter, als er dann feststellte, dass die Hand Jehovas von ihm gewichen war!

    Trotzdem wird er von Jehova gebraucht. Warum? Sind die anderen von Gottes Volk noch schlimmer als er – oder ist er gerade deswegen so geeignet, weil sonst kein anderer Bruder in solche Situationen wie er geraten würde, die es ihm ermöglichen, mit den Philistern abzurechnen?

    Kommentar — 3. April 2013 @ 19:15

  13. Jule

    Richter 17 – wieso ist der Levit auf der Suche nach einem Ort, wo er sich niederlassen kann?

    1 Und es war ein Mann vom Bergland Ephraim namens Micha. Der sprach zu seiner Mutter: 2 Die 1 100 Silberlinge, die dir entwendet worden sind und um derentwillen du einen Schwur ausgesprochen hast vor meinen Ohren – siehe, jenes Geld ist bei mir, ich habe es entwendet! Da sprach seine Mutter: Gesegnet seist du, mein Sohn, von dem Herrn ! 3 So gab er seiner Mutter die 1 100 Silberlinge wieder. Und seine Mutter sprach: Ich habe das Geld aus meiner Hand ganz dem Herrn geheiligt für dich, mein Sohn, dass man ein Bildnis, ein gegossenes Bild, machen soll; darum gebe ich es dir jetzt wieder! 4 Er aber gab seiner Mutter das Geld zurück. Da nahm seine Mutter 200 Silberlinge und gab sie dem Goldschmied; der machte ihr daraus ein Bildnis und ein gegossenes Bild; das kam in Michas Haus.

    5 So hatte also Micha ein Gotteshaus, und er machte ein Ephod und Teraphim und weihte einen seiner Söhne, damit er ihm als Priester diente. 6 Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat , was recht war in seinen Augen.

    7 Es war aber ein junger Mann aus Bethlehem-Juda, vom Geschlecht Judas, der war ein Levit und hielt sich dort als Fremdling auf. 8 Er zog aber aus der Stadt Bethlehem-Juda, um sich als Fremdling dort niederzulassen, wo er [etwas Geeignetes] fände. Als er so seines Weges ging, kam er auf das Bergland Ephraim zum Haus Michas.

    9 Da fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit von Bethlehem-Juda und bin unterwegs, um mich dort als Fremdling niederzulassen, wo ich [etwas Geeignetes] finde! 10 Da sprach Micha zu ihm: Bleibe bei mir! Du sollst mir Vater und Priester sein; ich will dir jährlich zehn Silberlinge und Bekleidung und deinen Unterhalt geben! Und der Levit ging hinein.

    11 Und der Levit willigte ein, bei dem Mann zu bleiben; und dieser hielt den jungen Mann wie einen seiner Söhne. 12 Und Micha weihte den Leviten, damit der junge Mann ihm als Priester diente; und er blieb in Michas Haus. 13 Und Micha sprach: Nun weiß ich, dass der Herr mir Gutes tun wird, weil ich einen Leviten als Priester habe!

    Auch hierzu haben wir bereits intensiv nachgedacht:

    Aber was genau hatte der Levit eigentlich dort zu suchen?

    Konnte sich ein Levit einfach so aussuchen, wo er leben wollte? Waren dafür nicht extra bestimmte Städte ausgewählt worden?

    Bedeutet sein Vorhaben, sich einen geeigneten Ort zu suchen, wo er sich niederlassen kann, dass er es mit seinem Amt als Levit nicht so genau nimmt und eh schon damit liebäugelt, sich irgendwo anders „selbst zu verwirklichen“?

    Im Übersetzungshinweis zu Vers 7 heißt es: „die Leviten lebten zerstreut unter den Stämmen Israels und wurden manchmal ihrem Heimatstamm zugerechnet“. Bedeutet dies, dass es völlig normal war, wenn sich ein Levit einen Ort zum Niederlassen sucht?

    Der Kommentator Jean Muller reißt hier einige interessante Gedanken an:

    Ein Levit aus Bethlehem, der kein wirkliches Recht auf den Priesterdienst hatte, kam auf der Suche nach einem Aufenthaltsort am Haus Michas vorbei. Da bestimmte Micha ihn zum Priester anstelle seines Sohnes, obschon er keine Berechtigung hatte, ihm dieses Amt zu verleihen. Er sorgte für den Leviten und zahlte ihm einen Lohn (V. 10). So wurde der Schein gewahrt, aber das ganze religiöse System dahinter war total falsch. Trotzdem wagte Micha wie zuvor seine Mutter, den Anspruch auf göttliche Zustimmung zu erheben: «Nun weiss ich, dass der HERR mir wohltun wird» (V. 13).

    Wie leichtfertig ging Micha mit dem Wort Gottes um, das er kannte. Die Priester gehörten zwar dem Stamm Levi an, aber nur die Familie Aarons war zum Priesterdienst berufen worden (4. Mo 18,1-4). Korah, der Levit, versündigte sich mit Dathan und Abiram, als er den Priesterdienst an sich reissen wollte, und kam mit seinen Verbündeten im göttlichen Gericht um (4.Mo 16,9.10).

    Das Beispiel von Micha und dem Leviten aus Juda deutet auch auf die Einrichtung des Klerus im christlichen Zeugnis hin. Hüten wir uns vor jeglicher Einmischung von Menschen und vor jeder menschlichen Organisation in den Versammlungen, damit dem Heiligen Geist seine freie Wirksamkeit gelassen wird. Wir können sie nur im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes praktisch verwirklichen.

    Im Einsichtenbuch wird dieser Gedanke ebenfalls bestätigt:

    Später nahm Micha Jonathan, einen Nachkommen von Moses’ Sohn Gerschom, in sein Haus und dingte den jungen Leviten, damit er ihm als Priester diene (Ri 18:4, 30). Micha war nun zufrieden — irrtümlicherweise — und sagte: „Nun weiß ich wirklich, daß Jehova mir Gutes tun wird“ (Ri 17:7-13). Jonathan kam aber nicht aus der Geschlechtslinie Aarons und war demnach nicht für den Priesterdienst geeignet. Dadurch vergrößerte Micha nur seine Übertretung (4Mo 3:10).

    Kommentar — 3. April 2013 @ 19:40

  14. Jule

    Richter 18 – warum es nicht gut ist, wenn wir uns von anderen isolieren

    1 Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel. Und zu jener Zeit suchte sich der Stamm der Daniter ein Erbteil, wo sie wohnen könnten; denn bis dahin war ihm unter den Stämmen Israels kein Erbe zugefallen. 2 Und die Söhne Dans sandten fünf tapfere Männer aus der Gesamtheit ihrer Sippe, von Zorea und Estaol aus, die das Land erkunden und erforschen sollten; und sie sprachen zu ihnen: Geht hin und erforscht das Land!

    Und sie kamen auf das Bergland Ephraim in das Haus Michas und blieben dort über Nacht. 3 Als sie nun dort bei dem Gesinde Michas waren, erkannten sie die Mundart des jungen Mannes, des Leviten, und gingen zu ihm und fragten ihn: Wer hat dich hierher gebracht? Was machst du hier? Und was hast du hier zu tun ? 4 Er antwortete ihnen: So und so hat es Micha mit mir gemacht, und er hat mich um Lohn angestellt, damit ich ihm als Priester diene.

    5 Sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, damit wir erfahren, ob unser Weg, den wir gehen, guten Erfolg haben wird! 6 Der Priester antwortete ihnen: Zieht hin in Frieden! Euer Weg, den ihr zieht, ist vor dem Herrn ganz recht!

    7 Da gingen die fünf Männer hin und kamen nach Lais; und sie sahen, dass das Volk, das darin war, in Sicherheit wohnte nach der Art der Zidonier, ruhig und sorglos; und es war niemand im Land, der ihnen etwas zuleide tat; sie besaßen Reichtum und wohnten fern von den Zidoniern und hatten mit keinem Menschen etwas zu tun.

    8 Als jene nun wieder zu ihren Brüdern nach Zorea und Estaol kamen, sprachen ihre Brüder zu ihnen: Was bringt ihr für Bericht? 9 Da sprachen sie: Macht euch auf, lasst uns gegen sie in den Krieg ziehen! Denn wir haben das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut ; und ihr wollt untätig bleiben? Seid nicht faul , sondern zieht hin, um das Land in Besitz zu nehmen! 10 Wenn ihr hingeht, werdet ihr zu einem sorglosen Volk kommen und in ein weites Land; denn Gott hat einen Ort in eure Hände gegeben , wo kein Mangel herrscht an allem, was es auf Erden gibt!

    11 Da brachen von dort, aus dem Geschlecht Dans, von Zorea und Estaol, 600 Mann auf, mit ihren Waffen zum Kampf gerüstet. 12 Und sie zogen hinauf und lagerten sich bei Kirjat-Jearim in Juda; daher nannte man diesen Ort »Das Lager Dans« bis zu diesem Tag; siehe, es ist hinter Kirjat-Jearim. 13 Und von dort durchquerten sie das Bergland Ephraim und kamen zum Haus Michas.

    14 Da ergriffen die fünf Männer, die gegangen waren, um das Land Lais auszukundschaften, das Wort und sprachen zu ihren Brüdern: Wisst ihr, dass sich in diesen Häusern ein Ephod und Teraphim befinden, auch ein Bildnis und ein gegossenes Bild? Und nun überlegt, was ihr tun wollt! 15 Und sie kehrten dort ein und kamen in das Haus des jungen Mannes, des Leviten, in Michas Haus, und grüßten ihn.

    16 Aber die 600 mit Kriegswaffen gerüsteten Männer von den Söhnen Dans standen vor dem Tor. 17 Und die fünf Männer, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden, gingen hinauf und kamen hinein; und sie nahmen das Bildnis, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild an sich. Unterdessen stand der Priester vor dem Tor bei den 600 mit Kriegswaffen gerüsteten Männern.

    18 Als nun jene in Michas Haus kamen und das Bildnis, das Ephod und die Teraphim und das gegossene Bild wegnahmen , sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr da? 19 Sie antworteten ihm: Schweig! Lege deine Hand auf den Mund und zieh mit uns, damit du für uns Vater und Priester wirst! Was ist besser für dich, Hauspriester eines einzelnen Mannes zu sein oder Priester eines Stammes und Geschlechts in Israel?

    20 Da wurde es dem Priester wohl ums Herz; und er nahm das Ephod und die Teraphim und das Bildnis und trat unter das Volk. 21 Und sie wandten sich um und zogen ab und schickten die Kinder und das Vieh und das kostbare Gerät vor sich her.

    22 Sobald sie sich aber von Michas Haus entfernt hatten, wurden die Männer, die in den Häusern um Michas Haus herum wohnten, zusammengerufen; und sie holten die Söhne Dans ein. 23 Und sie riefen den Söhnen Dans nach. Diese aber wandten ihr Angesicht und sprachen zu Micha: Was hast du, dass du die Leute zusammengerufen hast?

    24 Er antwortete: Ihr habt meine Götter, die ich gemacht habe, und den Priester weggenommen und macht euch davon! Was habe ich nun noch? Wie könnt ihr da noch zu mir sagen: Was hast du? 25 Aber die Söhne Dans sprachen zu ihm: Belästige uns nicht weiter mit deinem Geschrei, sonst bekommst du es mit erbitterten Leuten zu tun, die dich samt deinem Haus beseitigen würden!

    26 So gingen die Söhne Dans ihren Weg; und weil Micha sah, dass sie stärker waren als er, wandte er sich um und kehrte wieder zu seinem Haus zurück.

    27 Jene aber nahmen mit, was Micha gemacht hatte, samt dem, der sein Priester gewesen war, und überfielen Lais, ein stilles, sorgloses Volk, und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes und verbrannten die Stadt mit Feuer. 28 Und es war niemand, der sie errettete; denn sie lag fern von Zidon, und sie hatten mit keinem Menschen Verkehr; die Stadt lag nämlich im Tal von Beth-Rechob . Jene aber bauten die Stadt wieder auf und wohnten darin; 29 und sie nannten sie Dan, nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war; zuvor aber hieß die Stadt Lais.

    30 Und die Söhne Dans richteten für sich das Bildnis auf. Und Jonathan, der Sohn Gersons, des Sohnes Moses , und seine Söhne waren Priester des Stammes Dan bis zu der Zeit, als das Land in die Gefangenschaft geführt wurde. 31 Und sie stellten für sich das Bildnis auf, das Micha gemacht hatte, solange das Haus Gottes in Silo war.

    Wie wir sehen, bringt Micha seine wunderschöne neue Religion kein Glück – im Gegenteil: er wird überfallen, beklaut und dann von den Dieben verhöhnt.

    An seiner Formulierung können wir erkennen, dass er sich sehr wohl dessen bewußt ist, dass er nicht wirklich Jehova anbetet, denn er fordert seine „Götter, die er sich gemacht hatte“.

    Noch ein kurzer Gedanke aus einer Ansprache von Bayless Conley: hier sehen wir, wie gefährlich es ist, wenn wir uns von anderen isolieren und keine sozialen Kontakte pflegen. In Vers 28 hatten wir gelesen: „es war niemand, der sie errettete; denn sie lag fern von Zidon, und sie hatten mit keinem Menschen Verkehr“.

    Einen weiteren Gedanken finden wir hier:

    Kommentar — 3. April 2013 @ 19:54

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