Der Pharisäer Saulus

In der Apostelgeschichte machen wir die Bekanntschaft eines „jungen Mannes . . ., der Saulus genannt wurde“ und der Steinigung von Stephanus zusah. Er war aus Tarsus, der Hauptstadt der römischen Provinz Zilizien im Süden der heutigen Türkei (Apg. 7:58). Dort gab es eine beachtliche jüdische Gemeinde. Zu seiner eigenen Person schrieb Saulus in Stichworten: „Beschnitten am achten Tag, aus dem Familiengeschlecht Israels, aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer, geboren von Hebräern; was das Gesetz betrifft: ein Pharisäer“ — Referenzen, die sich in der jüdischen Welt sehen lassen konnten! (Phil. 3:5).

Die große, blühende Handelsstadt, in der Saulus aufwuchs, war außerdem ein Zentrum griechischer Kultur. Deswegen sprach er auch Griechisch. Man kann davon ausgehen, dass er eine gute Grundausbildung an einer jüdischen Schule erhielt. Dazu erlernte er wohl in seiner Jugend von seinem Vater das dort übliche Zeltmacherhandwerk (Apg. 18:2, 3).

Gemäß dem Bericht war Saulus von Geburt an römischer Bürger (Apg. 22:25-28). Demnach muss einer seiner Vorfahren dieses Bürgerrecht erworben haben. Wie seine Familie dazu kam, weiß man nicht. Auf jeden Fall gehörten sie damit zu den Höhergestellten in der Provinz. Durch seine Herkunft und Ausbildung war Saulus also in drei verschiedenen Welten zu Hause: der jüdischen, der griechischen und der römischen.

Spätestens mit 13 Jahren dürfte Saulus seine Schulausbildung im rund 840 Kilometer entfernten Jerusalem fortgesetzt haben. Dort war er ein Schüler von Gamaliel, einem hoch angesehenen Lehrer der pharisäischen Überlieferung (Apg. 22:3).

Im Rahmen dieser zusätzlichen Ausbildung, heute vergleichbar mit einem Universitätsstudium, wurden die Schüler in der Heiligen Schrift und im mündlichen Gesetz der Juden unterwiesen und mussten beides auswendig lernen. Wer ein guter Schüler Gamaliels war, konnte es weit bringen, und offensichtlich war Saulus solch ein Schüler. Er schrieb später: „Ich machte größere Fortschritte im Judentum als viele Altersgenossen meiner Rasse, da ich für die Überlieferungen meiner Väter weit mehr eiferte“ (Gal. 1:14). Genau dieser Eifer für die jüdische Tradition war auch der Grund, warum Saulus die aufblühende Christenversammlung so erbittert bekämpfte.

Jule | 12.26.10 | 1. Johannes, 1. Korinther, 1. Thessalonicher, 1. Timotheus, 2. Johannes, 2. Korinther, 2. Thessalonicher, 2. Timotheus, biblische Personen, Epheser, Galater, Hebräer, Jakobus, Kolosser, Philemon, Philipper, Römer, Titus | No Comments |

Galater 4 – 6

Kapitel 4

4 Nun sage ich, daß der Erbe, solange er unmündig ist, sich überhaupt nicht von einem Sklaven unterscheidet, obwohl er Herr aller Dinge ist, 2 sondern er steht unter dazu Beauftragten und unter Verwaltern bis zu dem Tag, den sein Vater im voraus bestimmt hat. 3 Ebenso auch wir, als wir Unmündige waren, waren wir den elementaren Dingen, die zur Welt gehören, beständig versklavt. 4 Als aber die Grenze der Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der aus einer Frau [geboren] wurde und unter Gesetz zu stehen kam, 5 so daß er die unter Gesetz loskaufe, damit wir unsererseits die Annahme an Sohnes Statt empfangen könnten.

6 Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz gesandt, der ausruft: „Abba, Vater!“ 7 So bist du denn nicht mehr ein Sklave, sondern ein Sohn; und wenn ein Sohn, auch ein Erbe durch Gott.

8 Damals jedoch, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen als Sklaven, die von Natur nicht Götter sind. 9 Jetzt aber, da ihr Gott kennengelernt habt, oder vielmehr jetzt, da ihr von Gott erkannt worden seid, wie kommt es, daß ihr wieder zu den schwachen und armseligen elementaren Dingen zurückkehrt und wieder deren Sklaven sein wollt? 10 Ihr beobachtet peinlich genau Tage und Monate und Zeitabschnitte und Jahre. 11 Ich fürchte für euch, daß ich mich euretwegen irgendwie zwecklos abgemüht habe.

12 Brüder, ich bitte euch: Werdet wie ich, denn ich pflegte auch so zu sein wie ihr. Ihr habt mir kein Unrecht getan. 13 Ihr wißt aber, daß ich euch das erste Mal die gute Botschaft zufolge einer Krankheit meines Fleisches verkündigte. 14 Und was euch in meinem Fleisch zur Prüfung war, habt ihr nicht mit Verachtung behandelt, noch habt ihr aus Abscheu ausgespien; sondern ihr habt mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, wie Christus Jesus. 15 Wo ist nun jenes Glück, das ihr hattet? Denn ich bezeuge euch, daß ihr euch, wenn es möglich gewesen wäre, die Augen ausgerissen und sie mir gegeben hättet. 16 Nun denn, bin ich euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? 17 Sie bemühen sich eifrig um euch, nicht auf vortreffliche Weise, sondern sie wollen euch ausschließen [von mir], damit ihr euch eifrig um sie bemüht. 18 Es ist jedoch vortrefflich, daß man sich allezeit in einer vortrefflichen Sache eifrig um euch bemüht und nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin, 19 meine Kindlein, mit denen ich wiederum Geburtsschmerzen habe, bis Christus in euch Gestalt gewinnt. 20 Doch möchte ich wünschen, gerade jetzt bei euch anwesend zu sein und auf andere Weise zu reden, weil ich euretwegen ratlos bin.

21 Sagt mir, ihr, die ihr unter Gesetz sein wollt: Hört ihr das GESETZ nicht? 22 Zum Beispiel steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; 23 aber der von der Magd wurde in Wirklichkeit nach der Weise des Fleisches geboren, der andere, von der Freien, durch eine Verheißung. 24 Diese Dinge sind ein symbolisches Drama; denn diese [Frauen] bedeuten zwei Bündnisse, das eine vom Berg Sịnai, welches Kinder zur Sklaverei hervorbringt, und das ist Hạgar. 25 Diese Hạgar nun bedeutet [den] Sịnai, einen Berg in Arabien, und sie entspricht dem heutigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Sklaverei. 26 Das Jerusalem droben dagegen ist frei, und es ist unsere Mutter.

27 Denn es steht geschrieben: „Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die nicht gebiert; brich hervor, und rufe laut, die du keine Geburtsschmerzen hast; denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als [die] von der, die den Mann hat.“ 28 Wir nun, Brüder, sind Kinder, die zu der Verheißung gehören, ebenso wie es Ịsa·ak war. 29 Aber so, wie damals der nach der Weise des Fleisches Geborene den nach der Weise des Geistes Geborenen zu verfolgen begann, so auch jetzt. 30 Doch was sagt die Schrift? „Treib die Magd und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn der Magd soll keinesfalls Erbe sein mit dem Sohn der Freien.“ 31 Deshalb, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien.

Kapitel 5

5 Für eine solche Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Darum steht fest, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.

2 Seht! Ich, Paulus, sage euch, daß Christus euch nichts nützen wird, wenn ihr euch beschneiden laßt. 3 Überdies lege ich noch einmal vor jedem Menschen, der sich beschneiden läßt, Zeugnis ab, daß er verpflichtet ist, dem ganzen GESETZ nachzukommen. 4 Ihr seid von Christus losgetrennt, wer ihr auch seid, die ihr versucht, durch Gesetz gerechtgesprochen zu werden; ihr seid von seiner unverdienten Güte abgefallen. 5 Wir für unseren Teil erwarten durch den Geist sehnlich die erhoffte Gerechtigkeit als Folge des Glaubens. 6 Denn was Christus Jesus betrifft, ist weder Beschneidung von irgendwelchem Wert noch Unbeschnittenheit, sondern Glaube, der durch Liebe wirksam ist.

7 Ihr liefet gut. Wer hat euch gehindert, der Wahrheit weiterhin zu gehorchen? 8 Diese Art von Überredung stammt nicht von dem, der euch beruft. 9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse. 10 Ich bin zuversichtlich euretwegen, die ihr in Gemeinschaft mit [dem] Herrn seid, daß ihr nicht anders denken werdet; doch der, der euch Unruhe verursacht, wird [sein] Urteil tragen, ungeachtet wer er sei. 11 Was mich betrifft, Brüder, wenn ich noch [die] Beschneidung predige, warum werde ich noch verfolgt? Dann ist tatsächlich die Ursache des Strauchelns, der Marterpfahl, beseitigt worden. 12 Ich wünschte, die Männer, die euch zu erschüttern suchen, würden sich sogar entmannen.

13 Ihr seid natürlich zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur benutzt diese Freiheit nicht als einen Anlaß für das Fleisch, sondern durch Liebe dient einander wie Sklaven. 14 Denn das ganze GESETZ ist in e i n e m Ausspruch erfüllt, nämlich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ 15 Wenn ihr jedoch einander fortgesetzt beißt und verschlingt, so seht euch vor, daß ihr nicht voneinander vertilgt werdet.

16 Ich sage aber: Wandelt beständig durch [den] Geist, und ihr werdet [die] Begierde des Fleisches überhaupt nicht vollbringen. 17 Denn das Fleisch ist in seiner Begierde gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, so daß ihr gerade die Dinge, die ihr tun möchtet, nicht tut. 18 Überdies, wenn ihr vom Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter Gesetz.

19 Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, 20 Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, 21 Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge. Vor diesen Dingen warne ich euch im voraus, so wie ich euch im voraus gewarnt habe, daß die, die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht erben werden.

22 Andererseits ist die Frucht des Geistes Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, 23 Milde, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. 24 Außerdem haben die, die Christus Jesus angehören, das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden an den Pfahl gebracht.

25 Wenn wir durch [den] Geist leben, laßt uns auch weiterhin durch [den] Geist ordentlich wandeln. 26 Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden.

Kapitel 6

6 Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geist der Milde wieder zurechtzubringen, während du dich selbst im Auge behältst, damit nicht auch du versucht wirst. 2 Fahrt fort, einander die Bürden zu tragen, und so erfüllt das Gesetz des Christus. 3 Denn wenn jemand denkt, er sei etwas, wenn er nichts ist, so betrügt er seinen eigenen Sinn. 4 Doch jeder erprobe sein eigenes Werk, und dann wird er Grund zum Frohlocken im Hinblick auf sich allein und nicht im Vergleich mit einer anderen Person haben. 5 Denn jeder wird seine eigene Last tragen.

6 Möge außerdem jemand, der mündlich im Wort unterrichtet wird, an allen guten Dingen den teilhaben lassen, der ihm diesen mündlichen Unterricht erteilt.

7 Laßt euch nicht irreführen: Gott läßt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten; 8 denn wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verderben ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. 9 So laßt uns nicht nachlassen, das zu tun, was vortrefflich ist, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. 10 In der Tat, laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die [uns] im Glauben verwandt sind.

11 Seht, mit welch großen Buchstaben ich euch mit meiner eigenen Hand geschrieben habe!

12 Alle, die von gefälliger Erscheinung im Fleische sein wollen, versuchen euch zur Beschneidung zu nötigen, nur damit sie nicht wegen des Marterpfahls des Christus, Jesu, verfolgt werden. 13 Denn nicht einmal die, die beschnitten werden, halten selbst das GESETZ, sondern sie wollen, daß ihr beschnitten werdet, um Ursache zu haben, sich eures Fleisches zu rühmen. 14 Nie möge es geschehen, daß ich mich rühme, ausgenommen des Marterpfahls unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt an den Pfahl gebracht worden ist und ich der Welt. 15 Denn weder Beschneidung ist etwas noch Unbeschnittenheit, sondern eine neue Schöpfung [ist etwas]. 16 Und alle, die nach dieser Regel des Benehmens ordentlich wandeln werden, über sie komme Frieden und Barmherzigkeit, ja über das Israel Gottes.

17 Fortan bereite mir niemand Mühe, denn ich trage die Brandmale [eines Sklaven] Jesu an meinem Leib.

18 Die unverdiente Güte unseres Herrn Jesus Christus [sei] mit dem Geist, [den] ihr [bekundet], Brüder. Amen

Jule | 11.18.09 | Galater, Text in der Bibel | 16 Comments |

Galater 1 – 3

Kapitel 1

1 Paulus, ein Apostel, weder von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat, 2 und alle Brüder bei mir an die Versammlungen von Galạtien:

3 Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus. 4 Er hat sich selbst für unsere Sünden hingegeben, damit er uns befreie von dem gegenwärtigen bösen System der Dinge gemäß dem Willen unseres Gottes und Vaters, 5 dem die Herrlichkeit sei für immer und ewig. Amen.

6 Ich wundere mich, daß ihr euch so schnell abbringen laßt von dem, der euch durch Christi unverdiente Güte berufen hat, zu einer andersartigen guten Botschaft. 7 Doch gibt es keine andere; nur sind da gewisse Leute, die euch Unruhe bereiten und die gute Botschaft über den Christus verdrehen wollen. 8 Aber selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkündigen sollte außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündigt haben, er sei verflucht. 9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wer immer euch als gute Botschaft etwas verkündigt außer dem, was ihr angenommen habt, er sei verflucht.

10 Versuche ich jetzt tatsächlich, Menschen zu überreden oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, wäre ich nicht Christi Sklave. 11 Denn ich bringe euch zur Kenntnis, Brüder, daß die gute Botschaft, die von mir als gute Botschaft verkündigt worden ist, kein Menschenwerk ist; 12 denn ich habe sie weder von einem Menschen empfangen, noch bin ich [darüber], außer durch Offenbarung Jesu Christi, belehrt worden.

13 Ihr habt natürlich von meinem früheren Wandel im Judentum gehört, daß ich die Versammlung Gottes fortgesetzt über die Maßen verfolgte und sie verwüstete; 14 und ich machte größere Fortschritte im Judentum als viele Altersgenossen meiner Rasse, da ich für die Überlieferungen meiner Väter weit mehr eiferte. 15 Als aber Gott, der mich vom Schoß meiner Mutter an absonderte und [mich] durch seine unverdiente Güte berief, es für gut erachtete, 16 seinen Sohn in Verbindung mit mir zu offenbaren, damit ich den Nationen die gute Botschaft über ihn verkündige, ging ich nicht sogleich mit Fleisch und Blut zu Rate. 17 Auch ging ich nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien, und ich kehrte wieder nach Damạskus zurück.

18 Dann, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kẹphas zu besuchen, und ich hielt mich fünfzehn Tage bei ihm auf. 19 Aber ich sah sonst keinen von den Aposteln, nur Jakobus, den Bruder des Herrn. 20 Was nun die Dinge betrifft, die ich euch schreibe, seht, vor Gott, ich lüge nicht.

21 Danach begab ich mich in die Gegenden von Syrien und von Zilịzien. 22 Ich war aber den Versammlungen von Judạ̈a, die in Gemeinschaft mit Christus waren, von Angesicht unbekannt; 23 sie hatten nur [sagen] hören: „Der, der uns früher verfolgte, verkündigt jetzt die gute Botschaft von dem Glauben, den er früher verwüstete.“ 24 Da begannen sie, Gott meinetwegen zu verherrlichen.

Kapitel 2

2 Dann, nach vierzehn Jahren, ging ich wieder nach Jerusalem hinauf mit Bạrnabas und nahm auch Titus mit. 2 Ich begab mich aber zufolge einer Offenbarung hinauf. Und ich legte ihnen die gute Botschaft vor, die ich unter den Nationen predige, jedoch den hervorragenden Männern persönlich, damit ich nicht etwa vergeblich laufe oder gelaufen wäre. 3 Trotzdem wurde nicht einmal Titus, der bei mir war, genötigt, sich beschneiden zu lassen, obwohl er ein Grieche war. 4 Doch wegen der falschen Brüder, die unauffällig hereingebracht wurden und sich einschlichen, um unsere Freiheit, die wir in Gemeinschaft mit Christus Jesus haben, zu belauern, damit sie uns vollständig versklaven könnten — 5 diesen gaben wir nicht nach durch Unterwerfung, nein, nicht für eine Stunde, damit euch die Wahrheit der guten Botschaft erhalten bliebe.

6 Die aber ihrerseits, die etwas zu sein schienen — was auch immer für Leute sie früher waren, macht für mich keinen Unterschied — Gott geht nicht nach der äußeren Erscheinung eines Menschen —, ja jene hervorragenden Männer teilten mir nichts Neues mit. 7 Sondern im Gegenteil, als sie sahen, daß ich mit der guten Botschaft für die Unbeschnittenen betraut war, so wie Petrus für die Beschnittenen [damit betraut war] — 8 denn der, welcher Petrus Kraft gab, wie sie für ein Apostelamt für die Beschnittenen notwendig ist, gab auch mir Kraft für die von den Nationen; 9 ja, als sie die unverdiente Güte kennenlernten, die mir verliehen worden war, gaben Jakobus und Kẹphas und Johạnnes, diejenigen, die Säulen zu sein schienen, mir und Bạrnabas die rechte Hand der Mitteilhaberschaft, damit wir zu den Nationen gehen sollten, sie aber zu den Beschnittenen. 10 Nur sollten wir die Armen im Sinn behalten. Gerade das habe ich mich auch ernstlich zu tun bemüht.

11 Als Kẹphas jedoch nach Antiọchia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, weil er verurteilt dastand. 12 Denn bevor einige von Jakobus gekommen waren, aß er gewöhnlich mit Leuten von den Nationen; aber als sie eintrafen, schickte er sich an, sich zurückzuziehen und sich abzusondern aus Furcht vor denen aus der Gruppe der Beschnittenen. 13 Auch die übrigen Juden schlossen sich ihm in seiner Verstellung an, so daß sogar Bạrnabas durch ihre Verstellung mitgerissen wurde. 14 Als ich aber sah, daß sie nicht den geraden Weg gemäß der Wahrheit der guten Botschaft wandelten, sagte ich vor ihnen allen zu Kẹphas: „Wenn du, obwohl du ein Jude bist, so lebst wie die Nationen und nicht wie Juden, wie kommt es, daß du Leute von den Nationen nötigst, gemäß jüdischem Brauch zu leben?“

15 Wir, die von Natur Juden und nicht Sünder aus den Nationen sind 16 und die wissen, daß ein Mensch nicht zufolge von Gesetzeswerken gerechtgesprochen wird, sondern nur durch Glauben gegenüber Christus Jesus, auch wir glauben an Christus Jesus, damit wir aus Glauben gegenüber Christus und nicht zufolge von Gesetzeswerken gerechtgesprochen werden, denn zufolge von Gesetzeswerken wird kein Fleisch gerechtgesprochen werden. 17 Wenn wir nun, indem wir durch Christus gerechtgesprochen zu werden suchen, auch selbst als Sünder erfunden worden sind, ist Christus in Wirklichkeit ein Diener der Sünde? Dazu komme es nie! 18 Denn wenn ich gerade die Dinge, die ich einst niederriß, wiederaufbaue, so erweise ich mich selbst als ein Übertreter. 19 Ich meinerseits bin durch [das] Gesetz [dem] Gesetz gegenüber gestorben, damit ich Gott gegenüber lebendig werde. 20 Ich bin mit Christus an den Pfahl gebracht worden. Nicht mehr ich bin es, der lebt, sondern Christus ist es, der in Gemeinschaft mit mir lebt. Tatsächlich lebe ich das Leben, das ich jetzt im Fleische lebe, durch den Glauben gegenüber dem Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat. 21 Ich setze die unverdiente Güte Gottes nicht beiseite; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, ist Christus tatsächlich umsonst gestorben.

Kapitel 3

3 O unverständige Gạlater, wer ist es, der euch unter einen üblen Einfluß gebracht hat, [euch,] denen Jesus Christus öffentlich als an den Pfahl gebracht vor Augen gemalt worden ist? 2 Dies allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist zufolge von Gesetzeswerken oder zufolge [des] Hörens durch Glauben empfangen? 3 Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geist angefangen habt, werdet ihr jetzt im Fleische vollendet? 4 Habt ihr so vieles zwecklos gelitten? Wenn es wirklich zwecklos gewesen ist. 5 Er nun, der euch den Geist darreicht und unter euch Machttaten wirkt, tut er es aufgrund von Gesetzeswerken oder aufgrund [des] Hörens durch Glauben? 6 So wie Abraham „Glauben in Jehova setzte, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“.

7 Sicherlich erkennt ihr, daß die, die am Glauben festhalten, die Söhne Abrahams sind. 8 Nun hat die Schrift, in Voraussicht, daß Gott Leute von den Nationen zufolge des Glaubens gerechtsprechen würde, die gute Botschaft im voraus dem Abraham verkündet, nämlich: „Durch dich werden alle Nationen gesegnet werden.“ 9 Somit werden die, die am Glauben festhalten, zusammen mit dem glaubenstreuen Abraham gesegnet.

10 Denn alle die, die sich auf Gesetzeswerke verlassen, sind unter einem Fluch; denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der nicht bei allen Dingen bleibt, die in der Buchrolle des GESETZES geschrieben sind, um sie zu tun.“ 11 Daß übrigens durch Gesetz niemand bei Gott gerechtgesprochen wird, ist offenkundig, denn „der Gerechte wird zufolge des Glaubens leben“. 12 Das GESETZ nun hält sich nicht an [den] Glauben, sondern „wer sie tut, wird durch sie leben“. 13 Christus hat uns vom Fluch des GESETZES losgekauft, indem er an unserer Statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: „Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist.“ 14 So sollte der Segen Abrahams durch Jesus Christus für die Nationen kommen, damit wir den verheißenen Geist durch unseren Glauben empfangen könnten.

15 Brüder, ich rede in einem Gleichnis aus dem menschlichen Leben: Einen rechtskräftig gemachten Bund, obwohl es der eines Menschen ist, setzt niemand beiseite oder versieht ihn mit Zusätzen. 16 Nun wurden die Verheißungen Abraham und seinem Samen zugesagt. Es heißt nicht: „Und den Samen“ wie im Fall vieler solcher, sondern wie im Fall eines einzigen: „Und deinem Samen“, welcher Christus ist. 17 Ferner sage ich dies: Was den zuvor von Gott rechtskräftig gemachten Bund betrifft, so macht ihn das GESETZ, das vierhundertdreißig Jahre später entstanden ist, nicht ungültig, um die Verheißung aufzuheben. 18 Denn wenn das Erbe aus [dem] Gesetz [kommt], so [kommt es] nicht mehr aus [der] Verheißung, während Gott es Abraham gütigerweise durch eine Verheißung gegeben hat.

19 Warum denn das GESETZ? Es wurde hinzugefügt, um Übertretungen offenbar zu machen, bis der Same gekommen wäre, dem die Verheißung gegeben worden war; und es wurde durch Engel übermittelt durch die Hand eines Mittlers. 20 Nun gibt es keinen Mittler, wo es nur e i n e Person betrifft, Gott aber ist nur e i n e r. 21 Ist das GESETZ also gegen die Verheißungen Gottes? Dazu komme es nie! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das Leben hätte geben können, so wäre die Gerechtigkeit tatsächlich durch Gesetz gekommen. 22 Aber die Schrift hat alle Dinge zusammen dem Gewahrsam der Sünde übergeben, damit die Verheißung als Folge des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben werde, die Glauben ausüben.

23 Bevor jedoch der Glaube gekommen war, wurden wir unter Gesetz verwahrt, indem wir zusammen in Gewahrsam gegeben wurden im Hinblick auf den Glauben, der geoffenbart werden sollte. 24 Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. 25 Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher.

26 Ihr alle seid tatsächlich Söhne Gottes durch euren Glauben an Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr in Christus getauft worden seid, habt Christus angezogen. 28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder männlich noch weiblich; denn ihr alle seid e i n e r in Gemeinschaft mit Christus Jesus. 29 Überdies, wenn ihr Christus angehört, seid ihr wirklich Abrahams Same, Erben hinsichtlich einer Verheißung.

Jule | 11.17.09 | Galater, Text in der Bibel | 16 Comments |