Vom Kreuz zum Paradies

Es wurden aber auch zwei andere hingeführt, Übeltäter, um mit Jesus hingerichtet zu werden. Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen auf der rechten, den anderen auf der linken Seite. Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Lukas 23,32-34

Vom Kreuz zum Paradies (1)

Was für eine unvergleichliche Szene: Drei Kreuze auf dem Hügel Golgatha! Am Kreuz in der Mitte hängt Jesus, der Sohn Gottes, von den Menschen abgelehnt, von seinen Jüngern verlassen; rechts und links von Ihm … zwei Verbrecher. – Trotz allen Schmerzes, trotz aller Qual findet Jesus in seiner Liebe die Kraft, auf die Sorgen anderer einzugehen, ja sogar für seine Feinde zu beten: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Doch für seine Liebe wird Christus nur feindseliger Hohn und Spott entgegengebracht, und das von allen: von den Hohenpriestern, von den Schriftgelehrten, von den Vorübergehenden, von den Soldaten. Und selbst von den Kreuzen neben Ihm tönen lästernde Worte zu Ihm herüber (Matthäus 27,39-44; Lukas 23,35-39).

Das Verhalten all dieser Personengruppen gegenüber dem gekreuzigten Herrn zeigt nur zu deutlich, dass Gottes Urteil über den Menschen völlig zutreffend ist: „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Römer 3,22.23).

„Kein Unterschied“ – eine bittere Wahrheit! Alle Menschen haben gesündigt, und keiner erreicht aus eigener Kraft die Herrlichkeit Gottes. Diese Tatsache müssen wir anerkennen und unser Verlorensein eingestehen. Nur dann können wir die Erlösung empfangen, die uns in dem Gekreuzigten umsonst angeboten wird.
(Fortsetzung an den kommenden Sonntagen)

Jule | 09.15.13 | Andacht, VdHS |

3 Comments »

  1. Jule

    Vom Kreuz zum Paradies (2)

    Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte Jesus und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!
    Lukas 23,39

    Es scheint so, dass anfangs beide Räuber den Sohn Gottes geschmäht haben (Matthäus 27,44; Markus 15,32). Sie scheuen sich nicht, den unschuldigen Mitgefangenen zu lästern. – Hier tritt die erschütternde Tatsache ans Licht, dass das menschliche Herz in Feindschaft ist gegen Gott.

    In jedem noch nicht erneuerten Herzen gibt es Widerstand gegen den Herrn Jesus und gegen die in Ihm offenbarte Güte Gottes (Römer 8,7). Weder die unvergleichliche Liebe des Herrn, noch das eigene Elend und Leid der Menschen ändern etwas daran. Wenn das Herz nicht von Gott geleitet wird, steht es unter der Herrschaft Satans, auch wenn der Mensch oft sehr lange braucht, um sich diese Tatsache einzugestehen. Diese Feindschaft des Herzens gibt sich früher oder später durch Worte kund. – Dies sind die Worte der Menschen am Kreuz Jesu:

    „Es höhnten aber auch die Obersten und sagten: Andere hat er gerettet; er rette sich selbst, wenn dieser der Christus ist, der Auserwählte Gottes!“ – „Aber auch die Soldaten verspotteten ihn, indem sie … sagten: Wenn du der König der Juden bist, so rette dich selbst!“ – „Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!“ (Lukas 23,35-39).

    „Rette dich selbst und uns!“ – Als sie von Rettung sprachen, dachten alle diese Menschen nur an die Errettung von der Kreuzesstrafe. Christus aber wollte verlorene Sünder von der ewigen Strafe erretten. Hätte Er sich selbst gerettet, wäre Er vom Kreuz herabgestiegen, dann hätte Er nicht der Retter anderer werden können. Sein Sühnungstod am Kreuz ist die Grundlage unserer ewigen Errettung.

    Kommentar — 22. September 2013 @ 09:12

  2. Jule

    Vom Kreuz zum Paradies (3)

    Der andere Übeltäter aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist? Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
    Lukas 23,40.41

    Die Feindschaft und Bosheit des Menschen Gott gegenüber hat in der Kreuzigung Jesu und in den Schmähworten, die man Ihm zurief, ihren Höhepunkt erreicht. Dennoch wirkt die Gnade Gottes auch in dieser Situation. Die Worte des einen Räubers offenbaren einen radikalen Wandel in seiner Gesinnung. Jetzt weist er seinen alten Komplizen zurecht.

    Da wird ganz deutlich: Dieser Mann hat eine klare innere Umkehr vollzogen. Er hat vielleicht noch keine volle Heilsgewissheit – er weiß noch nicht, wie es mit ihm weitergehen wird -, aber er hat sich zu Gott bekehrt, und er erkennt die Sündlosigkeit des Sohnes Gottes an.

    Bekehrung bedeutet, dass ein Mensch sich von der Sünde abkehrt, sich zu Gott hinwendet und sein Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt. Heilsgewissheit empfängt ein Mensch dann, wenn er sich im Glauben auf die Zusage Gottes stützt, dass Er durch das Sühnungswerk des Herrn Jesus völlig zufriedengestellt ist.

    Es kommt vor, dass erst Hindernisse beseitigt werden müssen. Vielleicht wird auch manche Unruhe und Enttäuschung durchlebt – bis das Herz endlich bereit ist, sich einzig und allein auf Christus zu stützen. Sein Erlösungswerk ist vollgültig; Er hat „Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“ (Kolosser 1,20).
    Wer zu Gott umgekehrt ist und Ihm seine Schuld bekannt hat, soll auch diese gute Botschaft bereitwillig annehmen. Dann wird auch sein Herz den Frieden genießen, den Christus am Kreuz gemacht hat.

    Kommentar — 29. September 2013 @ 17:56

  3. Jule

    Vom Kreuz zum Paradies (4)

    Der andere Übeltäter aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist?
    Lukas 23,40

    Die Warnung des bekehrten Aufrührers an seinen Mittäter lässt erkennen, dass er mit seinem Gewissen ins Licht Gottes gekommen ist: Er legt wahre Gottesfurcht an den Tag. „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang“ (Sprüche 9,10). Und auch die Weisheit, die nun in seinem Herzen Raum gewinnt, kommt in den wenigen Worten vor seinem Tod noch deutlich erkennbar zum Ausdruck.

    Aufrichtige Gottesfurcht und wahrer Glaube gehören zusammen. Wer gottesfürchtig ist, vertraut Gott und nimmt sein Wort an. Deshalb gibt der bekehrte Räuber auch offen zu, ein sündiger Mensch zu sein. „Wir zwar mit Recht“ – damit erkennt er nicht nur die Sünde als Sünde an, sondern bekennt zugleich: „Ich bin ein Sünder; ich habe diese Strafe verdient.“ Er sieht sich und sein Leben jetzt im Licht Gottes.

    Hier zeigt sich, dass jemand, der gerade „von neuem geboren“ ist, schon ein erstaunliches Unterscheidungsvermögen in geistlichen Fragen besitzen kann. Er mag noch keine große Bibelkenntnis haben, aber er hat eine neue Natur empfangen, die das Gute liebt und die Gemeinschaft mit Gott sucht.

    Insgesamt drei Männer waren zur selben Strafe verurteilt, zum qualvollen Kreuzestod. Das war die äußere, für alle sichtbare Tatsache. Doch welche Unterschiede gab es in den Augen Gottes! Und dieser Mann konnte sie ebenfalls erkennen. Der eine: ein störrischer Sünder; der andere, er selbst: ein bekehrter Sünder; und dann dieser Eine in der Mitte, dieser Heilige und Gerechte! – Jetzt blickt der Räuber von sich weg und erfasst die Vollkommenheit Jesu.

    Kommentar — 6. Oktober 2013 @ 17:51

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