Jesaja – thematische Verlinkung

alle persönlichen Gedanken zu diesem Buch, Kommentare und ergänzenden Stoff findet ihr wie immer hier auf der Seite der Familie und hier als mp3

 

Jesaja 1 – 3

 

Jesaja 4 – 6

 

Jesaja 7 – 9

 

Jesaja 10 – 12

 

Jesaja 13 – 15

 

Jesaja 16 – 18

 

Jesaja 19 – 21

 

Jesaja 22 – 24

 

Jesaja 25 – 27

 

Jesaja 28 – 30

 

Jesaja 31 – 33

 

Jesaja 34 – 36

 

Jesaja 37 – 39

 

Jesaja 40 – 42

 

Jesaja 43 – 45

 

Jesaja 46 – 48

 

Jesaja 49 – 51

 

Jesaja 52 – 54

 

Jesaja 55 – 57

 

Jesaja 58 – 60

 

Jesaja 61 – 63

 

Jesaja 64 – 66

 

Auf der Wtlib findet ihr im WT vom 01.12.2006 und im WT vom 15.01.2007 die „Höhepunkte des Buches Jesaja“. Außerdem finden wir ja noch in den beiden Jesaja-Büchern jede Menge Stoff. Es wird uns also niemals langweilig werden *freu*

Jule | 07.25.11 | Jesaja, thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Psalm 79 – 86 — aktuelle Bibellesung für die TPDS

Psalm 79
Eine Melodie von Asaph.

79 O Gott, die Nationen sind in dein Erbe gekommen;
Sie haben deinen heiligen Tempel verunreinigt;
Sie haben Jerusalem zum Trümmerhaufen gemacht.

2 Sie haben den Leichnam deiner Knechte den Vögeln der Himmel als Speise gegeben,
Das Fleisch deiner Loyalgesinnten den wilden Tieren der Erde.

3 Sie haben ihr Blut ausgeschüttet wie Wasser
Rings um Jerusalem her, und da ist niemand, der das Begraben besorgt.

4 Wir sind unseren Nachbarn eine Schmach geworden,
Verspottung und Verhöhnung denen, die rings um uns sind.

5 Wie lange, o Jehova, wirst du erzürnt sein? Für immer?
Wie lange wird dein glühender Eifer so wie Feuer brennen?

6 Gieß deinen Grimm aus über die Nationen, die dich nicht gekannt haben,
Und über die Königreiche, die deinen eigenen Namen nicht angerufen haben.

7 Denn sie haben Jakob verzehrt,
Und seinen Aufenthaltsort haben sie veröden lassen.

8 Gedenke nicht zu unserem Nachteil der Vergehungen der Vorfahren.
Eile! Laß deine Erbarmungen uns entgegenkommen,
Denn wir sind sehr verarmt.

9 Hilf uns, o Gott unserer Rettung,
Um der Herrlichkeit deines Namens willen;
Und befreie uns, und decke unsere Sünden zu um deines Namens willen.

10 Warum sollten die Nationen sagen: „Wo ist ihr Gott?“?
Laß vor unseren Augen unter den Nationen bekanntwerden
Die Rache für das Blut deiner Knechte, das vergossen worden ist.

11 Möge das Seufzen des Gefangenen auch vor dich kommen.
Gemäß der Größe deines Armes bewahre die zum Tode Bestimmten.

12 Und zahl unseren Nachbarn siebenmal in ihren Busen heim
Ihre Schmähung, mit der sie dich geschmäht haben, o Jehova.

13 Was uns, dein Volk und die Kleinviehherde deiner Weide, betrifft,
Wir werden dir danken auf unabsehbare Zeit;
Von Generation zu Generation werden wir deinen Lobpreis verkünden.

Psalm 80
Dem Leiter, auf den „Lilien“. Eine Mahnung. Von Asaph. Eine Melodie.

80 O Hirte Israels, schenke doch Gehör,
Du, der du Joseph leitest wie eine Kleinviehherde.
O der du auf den Cheruben sitzt, strahle doch hervor.

2 Vor Ephraim und Benjamin und Manasse erwecke doch deine Macht,
Und komm doch zu unserer Rettung.

3 O Gott, führe uns zurück;
Und laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

4 O Jehova, Gott der Heerscharen, wie lange soll dein Zorn noch rauchen gegen das Gebet deines Volkes?

5 Du hast sie das Tränenbrot essen lassen,
Und du läßt sie ständig Tränen und nochmals Tränen in [großem] Maße trinken.

6 Du setzt uns zum Streit unseren Nachbarn,
Und unsere Feinde, sie verspotten uns beständig, wie es ihnen gefällt.

7 O Gott der Heerscharen, führe uns zurück;
Und laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

8 Du gingst daran, einen Weinstock aus Ägypten wegziehen zu lassen.
Du vertriebst die Nationen fortgesetzt, damit du ihn pflanzen könntest.

9 Du schafftest Raum vor ihm, daß er Wurzel fasse und das Land fülle.

10 Die Berge waren mit seinem Schatten bedeckt
Und die Zedern Gottes mit seinen Ästen.

11 Allmählich schickte er seine Zweige aus bis ans Meer
Und bis zum STROM seine Schößlinge.

12 Warum hast du seine Steinmauern abgebrochen,
Und [warum] haben alle, die auf dem Weg vorübergehen, davon gepflückt?

13 Ein Eber aus dem Wald frißt ihn ständig kahl,
Und das Tiergewimmel des freien Feldes weidet ihn unablässig ab.

14 O Gott der Heerscharen, kehre bitte zurück;
Schaue nieder vom Himmel und sieh, und nimm dich dieses Weinstocks an
15 Und des Setzlings, den deine Rechte gepflanzt hat,
Und [schaue] auf den Sohn, den du für dich stark gemacht hast.

16 Er ist mit Feuer verbrannt, abgeschnitten.
Vom Schelten deines Angesichts kommen sie um.

17 Deine Hand möge über dem Mann deiner Rechten sein,
Über dem Menschensohn, den du für dich stark gemacht hast,
18 Und wir werden uns nicht von dir abwenden.
Mögest du uns am Leben erhalten, damit wir deinen eigenen Namen anrufen.

19 O Jehova, Gott der Heerscharen, führe uns zurück;
Laß dein Angesicht leuchten, damit wir gerettet werden.

Psalm 81
Dem Leiter, auf der Gittith. Von Asaph.

81 O jubelt dem Gott unserer Stärke zu;
Jauchzt im Triumph dem Gott Jakobs zu.

2 Stimmt eine Melodie an, und nehmt ein Tamburin,
Die liebliche Harfe zusammen mit dem Saiteninstrument.

3 Am Neumond blast das Horn,
Am Vollmond für den Tag unseres Festes.

4 Denn es ist eine Bestimmung für Israel,
Eine richterliche Entscheidung des Gottes Jakobs.

5 Als Mahnung erlegte er sie Joseph selbst auf,
Als er auszog über das Land Ägypten.
Eine Sprache, die ich nicht kannte, hörte ich unablässig.

6 „Ich entzog seine Schulter auch [der] Bürde;
Seine Hände wurden sogar vom Korb frei.

7 In Bedrängnis riefst du, und ich ging daran, dich zu befreien;
Ich begann dir im Versteck des Donners zu antworten.
Ich prüfte dich dann an den Wassern von Meriba. Sela.

8 Höre, o mein Volk, und ich will Zeugnis gegen dich ablegen,
O Israel, wenn du auf mich hören wolltest.

9 Es wird sich erweisen, daß unter dir kein fremder Gott ist;
Und du wirst dich nicht vor einem fremdländischen Gott niederbeugen.

10 Ich, Jehova, bin dein Gott,
Der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.
Tu deinen Mund weit auf, und ich werde ihn füllen.

11 Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört;
Und Israel selbst hat sich mir gegenüber nicht bereitwillig gezeigt.

12 Und so ließ ich sie im Starrsinn ihres Herzens gehen;
Sie wandelten dann nach ihren eigenen Ratschlägen.

13 O daß mein Volk auf mich hörte,
O daß Israel selbst auf meinen Wegen wandelte!

14 Ihre Feinde würde ich leicht unterwerfen,
Und gegen ihre Widersacher würde ich meine Hand wenden.

15 Was die betrifft, die Jehova aufs tiefste hassen, sie werden geduckt zu ihm kommen,
Und es wird sich erweisen, daß ihre Zeit auf unabsehbare Zeit währen wird.

16 Und er wird ihn weiterhin mit dem Fett des Weizens nähren,
Und aus dem Felsen werde ich dich mit Honig selbst sättigen.“

Psalm 82
Eine Melodie von Asaph.

82 Gott bezieht Stellung in der Gemeinde des Göttlichen;
Inmitten der Götter richtet er:

2 „Wie lange werdet ihr fortfahren, mit Ungerechtigkeit zu richten
Und gegenüber den Bösen Parteilichkeit zu bekunden? Sela.

3 Seid Richter für den Geringen und den vaterlosen Knaben.
Dem Niedergedrückten und dem Minderbemittelten schafft Recht.

4 Sorgt für das Entrinnen des Geringen und des Armen;
Aus der Hand der Bösen befreit [sie].“

5 Sie haben nicht erkannt, und sie verstehen nicht,
In Finsternis wandeln sie weiterhin umher;
Alle Grundfesten der Erde werden zum Wanken gebracht.

6 „Ich selbst habe gesagt: ‚Ihr seid Götter,
Und ihr alle seid Söhne des Höchsten.

7 Sicherlich werdet ihr wie Menschen sterben;
Und wie irgendeiner der Fürsten werdet ihr fallen!‘ “

8 Steh doch auf, o Gott, richte doch die Erde;
Denn du selbst solltest alle Nationen in Besitz nehmen.

Psalm 83
Ein Lied. Eine Melodie von Asaph.

83 O Gott, laß deinerseits kein Schweigen sein;
Sei nicht weiterhin verstummt, und bleib nicht still, o Göttlicher.

2 Denn siehe, deine Feinde, sie sind in Aufruhr;
Und gerade die, die dich aufs tiefste hassen, haben [ihr] Haupt erhoben.

3 Gegen dein Volk führen sie listig ihr vertrauliches Gespräch;
Und sie verschwören sich gegen deine Verborgenen.

4 Sie haben gesagt: „Kommt, und laßt uns sie als Nation austilgen,
Damit des Namens Israel nicht mehr gedacht werde.“

5 Denn mit dem Herzen haben sie vereint Rat ausgetauscht;
Gegen dich schlossen sie dann sogar einen Bund,
6 Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagriter,
7 Gebal und Ammon und Amalek,
Philistaa zusammen mit den Bewohnern von Tyrus.

8 Auch Assyrien selbst hat sich ihnen angeschlossen;
Sie sind den Söhnen Lots ein Arm geworden. Sela.

9 Tu an ihnen wie an Midian, wie an Sisera,
Wie an Jabin im Wildbachtal Kischon.

10 Sie wurden vertilgt zu En-Dor;
Sie wurden Dünger für den Erdboden.

11 Was ihre Edlen betrifft, so mache diese wie Oreb und wie Seeb
Und wie Sebach und wie Zalmunna all ihre Anführer,
12 Die gesagt haben: „Laßt uns die Aufenthaltsorte Gottes für uns in Besitz nehmen.“

13 O mein Gott, mache sie wie einen Distelwirbel,
Wie Stoppeln vor einem Wind.

14 Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt,
Und wie eine Flamme, die die Berge versengt,
15 Ebenso mögest du ihnen nachjagen mit deinem Sturm,
Und mögest du sie in Bestürzung versetzen mit deinem eigenen Sturmwind.

16 Fülle ihr Angesicht mit Unehre,
Daß man deinen Namen suche, o Jehova.

17 O mögen sie für alle Zeiten beschämt und bestürzt sein,
Und mögen sie mit Scham bedeckt werden und umkommen,
18 Damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist,
Du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.

Psalm 84
Für den Leiter, auf der Gittith. Von den Söhnen Korahs. Eine Melodie.

84 Wie lieblich ist deine großartige Wohnstätte,
O Jehova der Heerscharen!

2 Meine Seele hat sich gesehnt und auch geschmachtet nach den Vorhöfen Jehovas.
Mein eigenes Herz und selbst mein Fleisch jubeln dem lebendigen Gott zu.

3 Ja selbst der Vogel hat ein Haus gefunden
Und die Schwalbe ein Nest für sich,
Wo sie ihre Jungen hingelegt hat —
Dein großartiger Altar, o Jehova der Heerscharen, mein König und mein Gott!

4 Glücklich sind die, die in deinem Haus wohnen!
Sie fahren noch fort, dich zu preisen. Sela.

5 Glücklich sind die Menschen, deren Stärke in dir ist,
In deren Herz die Landstraßen sind.

6 Indem sie durch die Tiefebene der Baka-Sträucher ziehen,
Verwandeln sie diese selbst in einen Quell;
Ja, mit Segnungen umhüllt sich der Unterweiser.

7 Sie werden weiterwandeln von leistungsfähiger Kraft zu leistungsfähiger Kraft;
Ein jeder erscheint vor Gott in Zion.

8 O Jehova, Gott der Heerscharen, höre doch mein Gebet;
Schenke doch Gehör, o Gott Jakobs. Sela.

9 O unser Schild, sieh, o Gott,
Und schau das Angesicht deines Gesalbten an.

10 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend [anderswo].
Ich habe es mir eher erwählt, im Haus meines Gottes an der Schwelle zu stehen,
Als umherzugehen in den Zelten der Bosheit.

11 Denn Jehova Gott ist Sonne und Schild;
Gunst und Herrlichkeit sind das, was er gibt.
Jehova selbst wird nichts Gutes denen vorenthalten, die in Untadeligkeit wandeln.

12 O Jehova der Heerscharen, glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut.

Psalm 85
Für den Leiter. Von den Söhnen Korahs. Eine Melodie.

85 Du hast Wohlgefallen gefunden, o Jehova, an deinem Land;
Du hast die Gefangenen Jakobs zurückgeführt.

2 Du hast verziehen das Vergehen deines Volkes;
Du hast all ihre Sünde zugedeckt. Sela.

3 Du hast deinen ganzen Zornausbruch beherrscht;
Du hast dich abgekehrt von der Glut deines Zorns.

4 Laß uns zurückkehren, o Gott unserer Rettung,
Und laß ab von deinem Verdruß gegen uns.

5 Wirst du auf unabsehbare Zeit über uns erzürnt sein?
Wirst du deinen Zorn ausdehnen auf Generation um Generation?

6 Wirst du selbst uns nicht wieder beleben,
Damit dein Volk sich in dir freuen kann?

7 Erzeige uns, o Jehova, deine liebende Güte,
Und deine Rettung mögest du uns gewähren.

8 Ich will hören, was der [wahre] Gott, Jehova, reden wird,
Denn Frieden wird er reden zu seinem Volk und zu seinen Loyalgesinnten,
Doch mögen sie nicht zum Selbstvertrauen zurückkehren.

9 Gewiß ist seine Rettung denen nahe, die ihn fürchten,
Daß Herrlichkeit weile in unserem Land.

10 Was liebende Güte und Wahrhaftigkeit betrifft, sie sind einander begegnet;
Gerechtigkeit und Frieden — sie haben sich geküßt.

11 Wahrhaftigkeit, aus der Erde wird sie sprossen,
Und Gerechtigkeit, aus den Himmeln wird sie herniederblicken.

12 Auch wird Jehova seinerseits geben, was gut ist,
Und unser eigenes Land wird seinen Ertrag geben.

13 Gerechtigkeit wird vor ihm hergehen,
Und sie wird seine Tritte zum Weg machen.

Psalm 86
Ein Gebet Davids.

86 Neige, o Jehova, dein Ohr, antworte mir,
Denn ich bin niedergedrückt und arm.

2 O behüte doch meine Seele, denn ich bin loyal.
Rette deinen Knecht — du bist mein Gott —, der auf dich vertraut.

3 Erweise mir Gunst, o Jehova,
Denn zu dir rufe ich unablässig den ganzen Tag.

4 Laß die Seele deines Knechtes sich freuen,
Denn zu dir, o Jehova, erhebe ich meine eigene Seele.

5 Denn du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit;
Und überströmend ist die liebende Güte all denen gegenüber, die dich anrufen.

6 Schenk doch Gehör, o Jehova, meinem Gebet;
Und merke doch auf die Stimme meiner flehentlichen Bitten.

7 Am Tag meiner Bedrängnis will ich dich anrufen,
Denn du wirst mir antworten.

8 Da ist keiner gleich dir unter den Göttern, o Jehova,
Noch gibt es irgendwelche Werke gleich den deinen.

9 Alle Nationen, die du gemacht hast, werden selbst kommen,
Und sie werden sich vor dir niederbeugen, o Jehova,
Und werden deinem Namen Ehre geben.

10 Denn du bist groß und tust Wunderdinge;
Du bist Gott, du allein.

11 Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg.
Ich werde wandeln in deiner Wahrheit.
Einige mein Herz, deinen Namen zu fürchten.

12 Ich lobpreise dich, o Jehova, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen,
Und ich will deinen Namen verherrlichen auf unabsehbare Zeit,
13 Denn deine liebende Güte ist groß mir gegenüber,
Und du hast meine Seele aus dem Scheol, seinem untersten Ort, befreit.

14 O Gott, die Vermessenen selbst sind gegen mich aufgestanden;
Und die Gemeinde der Tyrannischen, sie hat mir nach der Seele getrachtet,
Und sie haben dich nicht vor sich gestellt.

15 Du aber, o Jehova, bist ein Gott, barmherzig und gnädig,
Langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrhaftigkeit.

16 Wende dich mir zu, und erweise mir Gunst.
Gib doch deine Stärke deinem Knecht,
Und rette doch den Sohn deiner Sklavin.

17 Bewirke mit mir ein Zeichen, das Gutes bedeutet,
Damit die mich Hassenden [es] sehen und beschämt werden.
Denn du selbst, o Jehova, hast mir geholfen und mich getröstet.

Jule | 07.25.11 | Versammlung | 7 Comments |

Hosea – thematische Verlinkung

alle persönlichen Gedanken zu diesem Buch, Kommentare und ergänzenden Stoff findet ihr wie immer hier auf der Seite der Familie

 

Hosea 1 – 4

 

Hosea 5 – 7

 

Hosea 8 – 10

 

Hosea 11 – 14

 

die „Höhepunkte aus dem Buch Hosea“ findet ihr im WT vom 15.09.2007 und im Einsichtenbuch

Jule | 07.07.11 | Hosea, thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Hüte dich vor der Neigung zum Ehebruch!

WT 01.12.1973

Hüte dich vor der Neigung zum Ehebruch!

ANFANG 1972 veröffentlichte eine populäre amerikanische Illustrierte einen Ehefragebogen und bat ihre Leser, ihn auszufüllen und einzusenden. Ungefähr sechs Monate später berichtete sie, sie habe 62 000 Antworten von Lesern erhalten, deren Stellungnahmen darauf hinausliefen, „daß sie sich in nüchternen, oft begeisterten, manchmal ärgerlichen Worten für die traditionelle Ehe aussprachen“. Aber „sich für die traditionelle Ehe auszusprechen“ heißt noch lange nicht, in Übereinstimmung damit zu leben (Life, 17. November 1972).

Betrachten wir das Beispiel eines sehr bekannten und beliebten Mannes. Nachdem er zwanzig Jahre lang als vorsitzführender Aufseher einer Versammlung gedient hatte, wurde er als reueloser Ehebrecher exkommuniziert, das heißt aus der Versammlung ausgeschlossen. Er war nicht etwa darauf aus gewesen zu sündigen. Er gelangte auf seinem weltlichen Arbeitsplatz lediglich in eine höhere Stellung, die ihm Ansehen verlieh und von ihm verlangte, größere Geschäftsreisen zu unternehmen. Dabei ergab es sich, daß er in Gesellschaft von Personen aß und trank, die keine Skrupel hatten, Ehebruch zu begehen, und so erlag er der Versuchung.

Wie es in solchen Fällen gewöhnlich ist, verschwieg er seiner Frau und der Christenversammlung den Sachverhalt und spielte eine Zeitlang den Heuchler. Er beachtete nicht die Warnungen der Bibel: „Wisset, daß eure Sünde euch einholen wird.“ „Die Sünden einiger Menschen sind öffentlich kund . . ., bei anderen Menschen aber werden die Sünden später ebenfalls kund.“ Ohne Zweifel pflegte er die Neigung zum Ehebruch, und als sich ihm die Gelegenheit dazu bot, befriedigte er diese Begierde und beharrte darin. Wie tragisch — nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Familie und für die Versammlung! — 4. Mose 32:23; 1. Tim. 5:24.

Bezeichnend für die unter Männern vorherrschende Neigung zum Ehebruch ist die Beliebtheit gewisser Männermagazine, in denen Bilder nackter Frauen und schmutzige Witze veröffentlicht werden. Zwar stellen immer mehr Zeitschriften zufolge der steigenden Kosten und des schwindenden Interesses der Leser ihr Erscheinen ein, jene Magazine aber, die zu Lüsternheit anregen, nehmen an Zahl zu und können sich trotz des hohen Einzelpreises einer millionenfachen Auflage rühmen.

Über amerikanische Frauen schrieb einer der führenden Autoren einer Frauenzeitschrift: „Das bestgehütete Geheimnis vieler amerikanischer Frauen ist . . . [die Tatsache, daß] sie von Männern träumen“, und zwar sind es unmoralische Träume. Gemäß seinen Ausführungen handelt es sich dabei nicht nur um eine weitverbreitete Gewohnheit, sondern es gibt sogar Psychiater, die solche Wachträume gutheißen. Ihrer Ansicht nach seien diese traumähnlichen Phantasievorstellungen eine willkommene Abhilfe für Langeweile oder den im Leben auftretenden Mangel an Romantik. Sie warnen aber davor, daß solche Wahnvorstellungen so zwingend und fordernd werden können, daß sie eine Ehe gefährden.

Die Neigung zum Ehebruch ist auf die Sünde unserer Ureltern zurückzuführen, denn sie ist eine Art Selbstsucht, ein selbstsüchtiges Verlangen, das dem Gesetz Gottes vorangestellt wird — genau das, was Adam und Eva taten, als sie sündigten.

Zweifellos legte der Schöpfer einen starken Paarungstrieb in den Menschen, so daß nicht die Gefahr bestand, daß die Menschheitsfamilie ausstirbt. Und in kluger und liebevoller Weise erschuf er die Geschlechter so, daß sie gegenseitig viel zu ihrer Freude und ihrem Glück und Wohlergehen beitragen können.

Aber der Schöpfer verleiht nicht nur Gaben, sondern er bestimmt auch klugerweise und zu Recht, wie diese Gaben gebraucht werden sollten. Er sorgte zum Beispiel dafür, daß die Menschheit durch Essen und Trinken — etwas, was für den Menschen angenehm sein würde — am Leben erhalten wird. Doch verfolgte er damit nicht die Absicht, daß die Menschen Säufer und Schlemmer werden sollten. Am allerwenigsten beabsichtigte er, daß sie stehlen oder morden sollten, um sich die Nahrung zu beschaffen, die sie begehrten oder benötigten. Aus diesem Grund werden Schlemmerei und Trunkenheit sowie Diebstahl und Mord in seinem Wort verurteilt. — Ps. 104:15; Spr. 23:20; Phil. 3:19; 1. Petr. 4:15.

Dasselbe gilt für Gottes Gabe der Geschlechtlichkeit. Gott erschuf den Menschen männlich und weiblich, und er allein besitzt das Recht, dem Menschen zu sagen, wie er diese Gabe gebrauchen sollte. Ehebruch und Hurerei werden daher in Gottes Wort verurteilt. (Hebr. 13:4) Die Bibel warnt nicht nur vor diesen Sünden selbst, sondern auch schon vor der Neigung dazu. Jesus äußerte zum Beispiel die Warnung, daß ein Verheirateter, der fortwährend eine Frau anblickt — nicht nur, um ihre Schönheit zu bewundern, sondern um das Verlangen nach Beziehungen mit ihr zu entwickeln —, in seinem Herzen bereits Ehebruch mit ihr begangen hat. — Matth. 5:28.

In ähnlicher Weise warnte der Apostel Paulus nicht nur vor der Sünde der Hurerei und des Ehebruchs, sondern auch vor jeder Unreinheit und vor zügellosem Wandel. All das könnte einen Christen daran hindern, ewiges Leben zu erlangen. (Gal. 5:19-21) Daß Paulus das rechte Verständnis darüber besaß und sehr besorgt war, ist an dem Rat zu erkennen, den er seinem Freund Timotheus in dieser Hinsicht gab. Er ermahnte ihn, ältere Frauen wie seine eigene Mutter zu behandeln, nämlich rücksichtsvoll und freundlich, und die jüngeren Frauen in der Versammlung wie seine leiblichen Schwestern. Und was verstand er darunter? „Mit aller Keuschheit.“ Als Paulus später ein zweites Mal an Timotheus schrieb, erachtete er es als angebracht, ihm diesbezüglich erneut einen Rat zu geben, indem er ihn aufforderte: „Fliehe die Begierden, die der Jugend eigen sind, jage aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.“ Wie kann man Jehova Gott aus reinem Herzen im Gebet anrufen, wenn das Herz voller unreiner Gedanken oder Vorstellungen ist? — 1. Tim. 5:2; 2. Tim. 2:22.

Schon allein der Gedanke an ein romantisches Erlebnis hat für viele Verheiratete, deren Ehepartner kühl oder phantasielos ist oder von seinem Beruf zu sehr in Anspruch genommen wird, etwas Reizvolles an sich. Aber Romantik außerhalb der Ehe — wenn sie nicht zur Ehe führen soll — ist ein Fallstrick. Dr. Mace berichtet in seinem Buch Marriage — East and West (Die Ehe in Ost und West), wie sich eine Orientalin über ihre Freundin äußerte, die ein außereheliches „Verhältnis“ hatte: „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Ich liebe meinen Mann und schätze meine Familie und habe nicht die Absicht, ihrem Beispiel zu folgen.“ Lächelnd fügte sie dann hinzu: „Aber es ist eben ein bißchen romantisch, meinen Sie nicht auch?“

Worin besteht die Lösung des Problems? Vor allem muß man über sein Herz wachen, indem man sorgfältig darauf achtet, mit welchen Gedanken es durch den Sinn angefüllt wird. (Spr. 4:23) Meide Unterhaltung, die zu einem unchristlichen Wandel anregt! Lies solche Dinge nicht in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern! Statt über „romantische“ Episoden nachzudenken, solltest du den Rat des Apostels Paulus befolgen: „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin.“ Welch ein Gegenmittel für romantische Träumerei! — Phil. 4:8.

Aus Gottes Wort erfahren wir nicht nur, daß solche Liebesverhältnisse etwas Falsches und Böses sind, sondern auch, daß wir das Böse hassen sollten. (Ps. 97:10) Selbst wenn sich unsere romantischen Vorstellungen oder Träumereien nie verwirklichen, stiften sie doch Schaden. Auf welche Weise? Dadurch, daß sie unsere Liebe zu unserem Ehepartner und unsere Achtung vor ihm zwangsläufig untergraben und uns veranlassen, in unserem Bemühen, dem Schöpfer auch in anderer Hinsicht zu gefallen, sorglos zu werden, was ein schuldbeladenes Gewissen zur Folge hat und unseren Eifer für Gerechtigkeit schwächt.

Gottes Wort zeigt also deutlich, worin ein weiser Lauf besteht — nicht darin, daß man törichten Gefühlen und Neigungen nachgibt, sondern darin, daß man sich selbst in Zucht nimmt, nach richtigen Grundsätzen handelt, seine Lust am Gesetz Gottes hat, darüber nachsinnt und sich davon leiten läßt. — Ps. 1:1-6; Spr. 2:1-9.

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Jehovas Güte im „Schlußteil der Tage“

WT 01.07.1985

„Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas“ (JESAJA 2:3).

„SCHLUSSTEIL DER TAGE“. Warum kommt dieser Ausdruck wiederholt in der biblischen Prophetie vor? Soll er besagen, daß die Tage der Menschheit gezählt sind und daß schließlich unsere Erde und alles Leben darauf in einer globalen Katastrophe zugrunde gehen wird? Häufig sprechen politische Führer mit Besorgnis von einer solchen Möglichkeit. Zum Beispiel warnte der sowjetische Außenminister, Andrei Gromyko, bei einem Fernsehinterview am 13. Januar 1985 die Bevölkerung der Sowjetunion vor „einer großen Gefahr, die über der ganzen Menschheit schwebt“. Er fügte hinzu: „Es sollte alles getan werden, was im Bereich des Möglichen liegt, um diese Gefahr zu beseitigen, damit das Harmagedon, vor dem sich die Menschen seit Jahrhunderten fürchten, nicht hereinbricht.“

2 Ronald Reagan, Präsident der Vereinigten Staaten, hat schon mehrmals auf Harmagedon Bezug genommen. In der New Yorker Daily News vom 30. Oktober 1983 wurde er wie folgt zitiert: „Wie Sie wissen, gehe ich immer wieder auf Ihre alten Propheten im Alten Testament und die Anzeichen zurück, die Harmagedon ankündigen. Ich ertappe mich dabei, daß ich mich frage, ob wir die Generation sind, die erlebt, wie das auf uns zukommt.“ In einem neueren Bericht, der im Wall Street Journal vom 8. Februar 1985 gebracht wurde, hieß es: „Präsident Reagan sagt, er denke über Harmagedon nach und spreche darüber, . . . aber er plane nicht dafür.“

3 Ja, politische Führer sprechen über Harmagedon. Erkennen sie jedoch, was dieses Wort aus der Bibel bedeutet? Offensichtlich nicht, denn Harmagedon ist nicht ein Holocaust, der von Menschen herbeigeführt wird. Es ist Gottes universeller Krieg, durch den er und sein Mitkönig, Jesus Christus, das Urteil an bösen Nationen und bösen Menschen vollstrecken werden. Es ist der Höhepunkt des „Schlußteils der Tage“ (Daniel 10:14; Offenbarung 16:14, 16). Was sollen wir denn unter dem Ausdruck „Schlußteil der Tage“ verstehen? In anderen Bibelübersetzungen wird er mit „Ende der Tage“ wiedergegeben (Elberfelder Bibel, Luther). Die zugrunde liegenden hebräischen Wörter sind acharíth hayyamím. Gemäß dem Theological Dictionary of the Old Testament bedeuten sie oft „die Endzeit“ und beziehen sich nicht lediglich auf die Zukunft, sondern auf das, „worin die Geschichte gipfeln wird, auf ihren Ausgang“.

4 Die Menschheit lebt nun schon seit etwa 70 Jahren in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“, der von Jesus in Matthäus 24:3 bis 25:46 vorausgesagt wurde. Diese Periode, die 1914 begann, ist die „Endzeit“, in der die Ereignisse unaufhörlich ihrem Höhepunkt zustreben. Sie gipfeln dann in der „großen Drangsal“, wenn die ganze böse Organisation Satans vernichtet wird (Matthäus 24:21, 22). Der großartige Ausgang der Sache wird darin bestehen, daß Jehovas heiliger Name gerechtfertigt wird (Hesekiel 38:16, 23).

Jehovas Güte

5 Jehova ist ein Gott der Ermunterung. Welche wunderbaren, anspornenden Aussprüche er doch in seinem ganzen Wort, der Heiligen Schrift, verteilt hat! Einer dieser Aussprüche ist in Hosea 3:5 zu finden, wo wir lesen: „Danach werden die Söhne Israels umkehren und gewißlich Jehova, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden gewißlich bebend zu Jehova und zu seiner Güte kommen im Schlußteil der Tage.“

6 Im Jahre 537 v. u. Z. kehrte ein Überrest der Israeliten aus der Babylonischen Gefangenschaft zurück, um die Anbetung Jehovas in Jerusalem wiederaufzunehmen. Auch in der Neuzeit erfolgte eine solche ‘Umkehr’, denn im Jahre 1919 kamen die Glieder des gesalbten Überrestes des geistigen Israel aus der Gefangenschaft in Satans Organisation und ‘suchten Jehova, ihren Gott’. Welch ein Gegensatz zu den abtrünnigen Sekten der Christenheit! Keine von ihnen will Jehova als „ihren Gott“ anerkennen. Statt ‘Jehova zu suchen’, vermeiden sie es, seinen Namen überhaupt zu gebrauchen.

7 In der Anfangszeit des „Schlußteils der Tage“ erschien im Wachtturm (Ausgabe vom 1. Februar 1926) der herausfordernde Artikel „Wer wird Jehova ehren?“ Der wiederversammelte Überrest des geistigen Israel erwiderte loyal diesen Ruf, und im Jahre 1931 nahm er mit Freuden den Namen „Jehovas Zeugen“ an (Jesaja 43:10, 12). Die Zeugen fahren bis auf den heutigen Tag fort, vor den Erdbewohnern den Namen Jehovas hochzuhalten. Im Jahre 1984 verbreiteten sie zum Beispiel in vielen Sprachen insgesamt Millionen Exemplare der ansprechend gestalteten vierfarbigen Broschüre Der göttliche Name, der für immer bleiben wird.

8 Hosea sagte jedoch auch voraus, daß diese geistigen Söhne „umkehren und gewißlich . . . David, ihren König, suchen“ würden. Das fleischliche Israel hat seit dem Sturz der davidischen Dynastie im Jahre 607 v. u. Z. keinen König mehr gehabt. Damals begannen 2 520 Jahre gottloser Herrschaft — „die bestimmten Zeiten der Nationen“ oder Zeiten der Heiden (Lukas 21:24; Daniel 4:16). Aber als 1914 u. Z. der „Schlußteil der Tage“ begann, setzte Gott den einen, den David vorschattete — Jesus Christus —, als König in Zion, dem „himmlischen Jerusalem“, ein (Hebräer 12:22; Psalm 2:6).

9 All das verstanden Jehovas Diener auf der Erde nicht sofort. Aber ihre Suche nach ‘David, ihrem König’, erreichte ihren Höhepunkt, als in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. April 1925 der Artikel „Die Geburt der Nation“ erschien. Darin wurde aufgrund von Offenbarung, Kapitel 12 der schlüssige Beweis erbracht, daß Jehovas messianisches Königreich 1914 im Himmel geboren wurde und daß Christus jetzt ‘inmitten seiner Feinde herrscht’ (Psalm 110:1, 2; 2:1-6).

10 Der gesalbte Überrest und überhaupt alle, die sich Jehova hingegeben haben, sind sich sehr wohl ihrer Sünden vergangener Zeiten bewußt. In Demut ‘kommen sie bebend zu Jehova’, indem sie um Vergebung für frühere Sünden bitten. Während jetzt der „Schlußteil der Tage“ seinem Höhepunkt zustrebt, achten die, die Jehova lieben, um so gewissenhafter darauf, daß sie nicht gegen Gott und seine gerechten Gesetze sündigen. Wir müssen weiterhin „bebend zu Jehova . . . kommen“, indem wir unseren Leib zerschlagen, um in Gottes neue Ordnung hinübergerettet werden zu können (1. Korinther 9:27). Wir dürfen nie vergessen: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang“ (Psalm 111:10).

11 Wie können wir jedoch „bebend . . . zu seiner Güte kommen“? Jehova ist ausnahmslos gut. Er ist der Inbegriff moralischer Vorzüglichkeit. Er sorgt in vollkommener Weise für alle unsere Bedürfnisse. Daher können wir wie David vertrauensvoll sagen: „Jehova ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. . . . Sicherlich wird mir lauter Gutes und liebende Güte folgen alle Tage meines Lebens“ (Psalm 23:1-6). Jetzt und bis zum Ende des „Schlußteils der Tage“ müssen wir ‘bebend zu Jehovas Güte kommen’ — im Vertrauen darauf, daß unsere Sünden durch das kostbare Opfer seines Sohnes, Jesus, zugedeckt werden (1. Johannes 2:1, 2). Dankbar erklären wir: „O Jehova . . . Wie überströmend ist deine Güte, die du aufgespart hast für die, die dich fürchten“ (Psalm 31:17, 19).

12 Mögen wir, während Satans Welt immer tiefer im Morast der Schlechtigkeit versinkt, Jehovas Güte nachahmen, indem wir unseren Mitmenschen die Königreichsbotschaft überbringen und in unserem eigenen Leben göttliche Eigenschaften offenbaren. Entwickeln wir doch die Früchte des Geistes, einschließlich der Güte, bei allen unseren zwischenmenschlichen Beziehungen — in unserer Familie, in unserer Versammlung und in unserem Umgang mit Menschen von der Welt (Galater 5:22, 23; Psalm 119:65-68). Wir dürfen das auf keinen Fall unterlassen, wenn wir den „Schlußteil der Tage“ überleben wollen.

Rat eines Patriarchen

13 Vor etwa 3 700 Jahren äußerte der Patriarch Jakob (der auch Israel genannt wurde) auf seinem Sterbebett eine Prophezeiung. Er sagte zu seinen 12 Söhnen, den Stammeshäuptern Israels: „Versammelt euch, damit ich euch mitteile, was euch im Schlußteil der Tage widerfahren wird.“ Seine Worte beziehen sich heute auf die Übriggebliebenen des geistigen Israel und in erweitertem Sinne auch auf ihre Gefährten, die „anderen Schafe“. Keiner von ihnen darf ungestraft Jehovas Sittenmaßstäbe mißachten, wie Ruben es tat. Ebensowenig dürfen sie eine gewalttätige Gesinnung haben wie Simeon und Levi. Vielmehr müssen sie gleich den anderen Söhnen Israels Eigenschaften entwickeln wie Mut, Vertrauen zu Jehova und Fruchtbarkeit (1. Mose 49:1, 3-7, 9, 18, 22; Johannes 10:16; vergleiche 2. Petrus 1:8-11).

14 Besonderer Rat wird jedoch den „anderen Schafen“ erteilt, die die Aussicht haben, die „Endzeit“ zu überleben. Wir finden ihn — sozusagen um des Nachdrucks willen — zweimal in der Bibel, und zwar in den verwandten biblischen Prophezeiungen aus Jesaja 2:2-5 und Micha 4:1-5.

Zum Haus Gottes strömen

15 In Jesaja 2:2 heißt es: „Und es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird gewißlich erhaben sein über die Hügel; und zu ihm sollen alle Nationen strömen.“ In den fünfzig Jahren seit 1935 sind die „begehrenswerten Dinge aller Nationen“ in Jehovas Haus der Anbetung gesammelt worden, so daß ‘dieses Haus mit Herrlichkeit gefüllt wird’. Dieser Menschenstrom scheint größer zu werden, je mehr sich der „Schlußteil der Tage“ seinem Höhepunkt nähert. Der symbolische Berg der reinen Anbetung Jehovas ragt immer mehr heraus, so daß sanftmütige Menschen sehen können, in welchem Gegensatz er zu den sektiererischen „Hügeln“ und „Bergen“ der freizügigen Welt Satans steht. Sie verlassen die falsche Religion und fliehen in immer größeren Scharen zu Jehovas Berg der Anbetung (Haggai 2:7; Offenbarung 18:2, 4, 5; Psalm 37:10, 11).

16 Diese Sanftmütigen folgen dem Ruf aus Jesaja 2:3: „ ,Kommt, und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem.“ Jehova erfüllt bereits seine Verheißung, ‘es zu seiner eigenen Zeit zu beschleunigen’ (Jesaja 60:22). Eine wachsende „große Volksmenge . . . aus allen Nationen“ strömt zu Jehovas Anbetung. Von diesen Hinzuströmenden wurden 138 540 im Jahre 1982 getauft, 161 896 im Jahre 1983 und 179 421 im Jahre 1984. Sie möchten den „Schlußteil der Tage“ überleben (Offenbarung 7:9, 14).

17 Diese neuen Zeugen schätzen es, daß Jehova sie in seiner Güte zum Licht der Wahrheit bringt, und sie sind eifrig darauf bedacht, anderen Güte zu erweisen. Sie freuen sich über die Unterweisung, die Jehova durch sein Wort und seine Organisation vermittelt. Das Gesetz Mose enthielt viele Verbote, die von den Israeliten korrekterweise eingehalten werden mußten. (Siehe 2. Mose 20:3-17.) Doch die beiden großen Gebote für Christen, die von Jesus formuliert wurden, sind positive Aufforderungen, ‘Jehova, unseren Gott, mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele, unserem ganzen Sinn und unserer ganzen Kraft zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst’ (Markus 12:29-31). Vereint gehorchen Jehovas Zeugen heute dem „Gesetz“, das Gott vom „himmlischen Jerusalem“ ausgehen läßt, indem sie seine gerechten Grundsätze anwenden.

18 Das bedeutet jedoch nicht, daß Jehovas Volk keine Regeln zu beachten braucht. Der Apostel Paulus erinnert uns: „Laßt . . . alle Dinge anständig und gemäß Ordnung geschehen“ (1. Korinther 14:40, New World Translation—With References, Fußnote). Zum Beispiel mögen für unsere Königreichssäle einige Regeln erforderlich sein, um den Stromverbrauch einzuschränken oder kleine Kinder daran zu hindern, nach den Zusammenkünften Gottes Haus der Anbetung als Spielplatz zu benutzen. Familienhäupter müssen vielleicht Anordnungen treffen, die sich beispielsweise auf die regelmäßige Betrachtung des Tagestextes im Familienkreis beziehen. In Bethelfamilien bestehen Regeln, die unter anderem bestimmen, daß die Familienglieder die gute Botschaft durch eine schickliche äußere Erscheinung schmücken (1. Timotheus 2:9). Die „Buchrollen“, die während Jesu Tausendjahrherrschaft geöffnet werden, enthalten zweifellos Regeln, die für die Menschheit von Nutzen sein werden. Es ist gut, sich heute daran zu gewöhnen, vernünftigen Regeln zu gehorchen, die der Ordnung wegen und aus Rücksicht gegenüber anderen aufgestellt wurden (Offenbarung 20:12; 1. Korinther 10:24; Philipper 2:3, 4).

In dieser Welt der Gewalttätigkeit

19 Wir nähern uns rapide der Zeit, in der sich jedermanns Hand „wider die Hand seines Gefährten erheben“ wird (Sacharja 14:13). Wie reagieren Jehovas Diener auf die zunehmende Gesetzlosigkeit und Gewalttätigkeit der Welt? Sie handeln in Übereinstimmung mit Micha 4:3, wo es heißt: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern.“ Jehovas Zeugen lehnen jede Art von Gewalttätigkeit ab. „Auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen.“ Zweifellos wird ihnen das während des „Schlußteils der Tage“ zum Vorteil dienen. So ist es jedenfalls bisher gewesen.

20 Als beispielsweise in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1983 darauf hingewiesen wurde, daß Feuerwaffen nichts für Christen sind, schafften Jehovas Zeugen in Neukaledonien ihre Schußwaffen ab. Kurz danach durchsuchte eine einheimische politische Gruppe eine Stadt und brannte jedes Haus nieder, in dem Schußwaffen gefunden wurden. Aber kein Haus von Zeugen Jehovas wurde zerstört. Die beste Verteidigung besteht oft darin, als neutral bekannt zu sein, und das hat sich in Nordirland, im Libanon, in Simbabwe und anderen Ländern bestätigt.

21 Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir dem Ruf aus Jesaja 2:5 folgen: „Kommt, und laßt uns im Lichte Jehovas wandeln!“ Glücklich schätzen können sich auch alle, die gemäß dem festen Entschluß handeln, den der Prophet Micha zum Ausdruck brachte. Nach der Beschreibung der Sicherheit und des Friedens unter Jehovas eigenem Volk erklärte er: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ Sicherlich wird Jehova allen seine Güte erweisen, die weiterhin friedlich in der wahren Anbetung vereint sind, um den „Schlußteil der Tage“ zu überleben.

Jule | 07.07.11 | Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Gottes Barmherzigkeit bewirkt Versöhnung vor Har-Magedon

WT 15.06.1976

WIE sollte eine Frau ihrem rechtmäßigen Mann gegenüber eingestellt sein, der sie, nachdem sie ihn treulos verlassen hatte, wiederaufgenommen hat? Ja wie sollte sie reagieren und empfinden, wenn er sie danach sogar mit allerlei Liebesbezeugungen überschüttet? Sie sollte ihn wegen seiner unverdienten Güte sehr schätzen. Sie hat allen Grund, sich mehr denn je zu ihm hingezogen zu fühlen. Er müßte in ihrer Achtung gestiegen sein, und sie müßte sich bemühen, den erneuerten Ehebund nie mehr zu verletzen oder zu brechen. Ähnliche Reaktionen rief Jehovas Versöhnung mit seinem irdischen Bundesvolk hervor, und seit dem Jahre 1919 u. Z. sind solche Auswirkungen auch in bezug auf den mit Gott versöhnten Überrest geistiger Israeliten zu beobachten.

2 Wenn in biblischen Zeiten eine Frau ihren Ehegefährten nicht mehr „Mein Besitzer“, sondern „Mein Mann“ nannte, so verlangte dies von ihr eine Sinnesänderung, eine größere Zuneigung zu ihm. Auf hebräisch nannte sie ihn dann nicht mehr „Baali“, sondern „Ischi“ (Hos. 2:18, Leeser). Sara bewies ihre Achtung vor dem Patriarchen Abraham, indem sie ihn „Herr“ (hebräisch: Adoní) nannte. Sie war seine rechtmäßige Frau und ehrte ihn als ihren Mann. Sie betrachtete sich nicht als seine Sklavin, eine Sklavin, wie Hagar es war, ihre in Ägypten gekaufte Magd, die schließlich aus dem Hause Abrahams weggeschickt werden mußte (1. Mose 18:12; 1. Petr. 3:6). Jehova belohnte Sara für ihre hingebungsvolle Zusammenarbeit mit ihrem gottesfürchtigen Mann, indem er ein Wunder wirkte, so daß sie noch mit neunzig Jahren einen Sohn, ihren einzigen, bekam (1. Mose 21:1-7). Die gleiche Achtung, die Sara Abraham entgegenbrachte, bewies auch der Überrest der mit Gott versöhnten Israeliten Jehova gegenüber, nachdem sie im Jahre 537 v. u. Z. von Jehova aus Babylon befreit worden waren. Sie hatten das Gefühl, wieder Jehovas Organisation, sein „Weib“, zu sein. Seine Barmherzigkeit veranlaßte sie, ihn Ischi, „Mein Mann“, zu nennen.

3 In der heutigen Parallele zu diesem Geschehen wurde der reumütige Überrest geistiger Israeliten im Jahre 1919 aus Babylon der Großen befreit. Bis dahin hatten diese geistigen Israeliten die Aufmerksamkeit überwiegend auf Jesus, den Messias, und auf seine Braut, die Christenversammlung, gelenkt. Doch nun begannen sie, ihr Augenmerk mehr auf Jehova Gott, den himmlischen Vater des Messias, zu richten. Das Verhältnis zwischen ihm als dem himmlischen Ehegemahl und dem geistigen Israel war besonders seit 1892 außer acht gelassen worden. Man hatte seinen neuen Bund nicht richtig verstanden.

4 „Wer wird Jehova ehren?“ So lautete der Titel des Hauptartikels, der in der Wacht-Turm-Ausgabe vom 1. Februar 1926 veröffentlicht wurde. Von da an schenkte man dem Gott des geistigen Israel mehr Aufmerksamkeit. Im Jahre 1934 erschien dann in den Wachtturm-Ausgaben vom 1. Mai bis 15. August ein achtteiliger Artikel, betitelt „Seine Bündnisse“. Durch diese Artikelserie wurde den geistigen Israeliten treffend vor Augen geführt, daß Jehovas neuer Bund, dessen Mittler Jesus, der Messias, war, sich auf sie bezog.

5 Kurz danach, am 15. November 1934 brachte die Watch Tower Bible and Tract Society in Brooklyn (New York) das Buch Jehova in Englisch heraus. Die Kapitel 4 bis 11 enthielten eine Wiedergabe dieses vorher im Wachtturm veröffentlichten Artikels über das Thema „Seine Bündnisse“. Ja, der Überrest des geistigen Israel stand mit Jehova im neuen Bund. Nach und nach forderte das eheliche Verhältnis zwischen Jehova und dem geistigen Israel immer mehr Aufmerksamkeit. Die Barmherzigkeit, die er dem befreiten und mit ihm versöhnten Überrest des geistigen Israel erwiesen hatte, bewog diese weibesähnliche Organisation, ihn Ischi, „Mein Mann“, zu nennen. Seiner, der einzig rechtmäßigen Organisation, nicht der Organisation Satans, galt es anzugehören. Jehova, dem Souverän des ganzen Universums, gebührte ausschließliche Ergebenheit. Das hatte der Überrest nun erkannt.

Geistige Wohlfahrt und Sicherheit

6 Die hingebende Liebe zu Jehova, dem himmlischen Ehegemahl, wirkte sich für den mit ihm versöhnten Überrest sehr segensreich aus. Jehova hatte dies durch seinen Propheten Hosea mit folgenden Worten vorhersagen lassen: „Und ich will die Namen der Baalbildnisse von ihrem Mund entfernen, und sie [die zurückgekehrten Israeliten] werden ihrer nicht mehr bei ihrem Namen gedenken. Und für sie werde ich an jenem Tage gewißlich einen Bund schließen in Verbindung mit den wilden Tieren des Feldes und mit den fliegenden Geschöpfen der Himmel und den Kriechtieren des Erdbodens, und Bogen und Schwert und Krieg werde ich aus dem Lande zerbrechen, und ich will sie in Sicherheit sich niederlegen lassen. Und ich will dich mir verloben auf unabsehbare Zeit, und ich will dich mir in Gerechtigkeit und in Recht und in liebender Güte und in Erbarmungen verloben. Und ich will dich mir in Treue verloben; und du wirst gewißlich Jehova erkennen“ (Hos. 2:17-20).

7 Hätten die aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrten Israeliten Jehova weiterhin Baali, „Mein Besitzer“, genannt, so wären sie immer wieder an die von ihnen oder ihren Vorvätern durch die Anbetung der Baalbildnisse begangene Sünde erinnert worden. Jehovas Handlungsweise ihnen gegenüber erregte in ihnen einen Abscheu gegen die Baale, und so entfernte er die Namen der Baalbildnisse von ihrem Mund. Sie waren entschlossen, der Baalbildnisse mit ihren abstoßenden Namen nicht mehr zu gedenken. Logischerweise wollten sie daher den himmlischen Ehegemahl der Nation Israel nicht mehr „Mein Baal“ oder Baali nennen (Hos. 2:18, Einheitsübersetzung; Jerusalemer Bibel; Zunz). Zufolge dieser Abneigung gegen Baal kehrten sie nie mehr zur Verehrung selbstgemachter Bildnisse zurück.

8 Auch der jüdische Überrest, der Jesus als den Messias annahm, war gegen jede Art von Götzendienst. Dieser Überrest wurde in den neuen Bund, dessen Mittler Jesus Christus war, aufgenommen. Eine ebenso ablehnende Haltung gegenüber allem, was mit Götzendienst zu tun hat, nimmt heute der Überrest geistiger Israeliten ein, den Jehova durch Jesus, den Messias, im Jahre 1919 aus Babylon der Großen befreit hat. Diese geistigen Israeliten bemühen sich, Jehova, ihrem Gott, ausschließlich ergeben zu sein. Sie lehnen es sogar ab, die Fahne irgendeiner Nation zu grüßen (2. Mose 20:1-6; 2. Kor. 6:15 bis 7:1). Sie wollen sich mit nichts verunreinigen, was irgendwie nach Baalskult aussieht. Sie dulden keine falschen Götter als Rivalen neben Jehova. Sie werden daher nicht in Mitleidenschaft gezogen, wenn er mit der Christenheit abrechnet. Er sagt: „Ich will Abrechnung halten mit ihr wegen aller Tage der Baalbildnisse, denen sie ständig räucherte, als sie sich fortgesetzt mit ihrem Ring und ihrem Schmuck zierte und ständig ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachging, und mich vergaß sie“ (Hos. 2:13; siehe auch V. 8).

9 Der Christenheit, dem neuzeitlichen Gegenbild des Zehnstämmereiches Israel, steht eine „große Drangsal“ bevor (Matth. 24:21, 22). Gott wird mit ihr Abrechnung halten und gegen sie genauso vorgehen, wie er gegen Israel vorging: „Ich werde gewißlich die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören lassen. Und es soll an jenem Tage geschehen, daß ich den Bogen Israels in der Tiefebene Jesreel zerbrechen muß“ (Hos. 1:4, 5). Sie wird mit Gott nicht versöhnt werden. Wie verhält es sich aber mit dem reumütigen Überrest, der den Baalskult aufgegeben hat? Auf ihn treffen Jehovas Worte aus Hosea 2:18 zu: „Für sie werde ich an jenem Tage gewißlich einen Bund schließen in Verbindung mit den wilden Tieren des Feldes und mit den fliegenden Geschöpfen der Himmel und den Kriechtieren des Erdbodens, und Bogen und Schwert und Krieg werde ich aus dem Lande zerbrechen, und ich will sie in Sicherheit sich niederlegen lassen.“ Welch wunderbare Verheißung!

Gottes Bund in Verbindung mit den Tieren

10 Etwa achthundert Jahre nachdem diese Verheißung gegeben worden war, nahm ein Überrest natürlicher Israeliten Jesus als Messias an. Sie erlebten die Erfüllung dieser göttlichen Verheißung. Sie kamen aus den zwölf Stämmen Israels, zum Beispiel aus Juda, Benjamin, Levi und Ascher. Dennoch brachen unter diesen israelitischen Jüngern Jesu Christi keine Stammeskämpfe aus. Das kann auch von dem Überrest geistiger Israeliten gesagt werden, den Jehova im Jahre 1919 und danach aus Babylon der Großen befreit hat. Obwohl die Glieder dieses neuzeitlichen Überrestes aus allen Nationen stammen und in einer kriegstollen Welt leben, hat es unter ihnen noch nie Krieg gegeben (Matth. 28:19). Jehova hat „Bogen und Schwert und Krieg“ tatsächlich aus ihrem geistigen „Land“ auf der Erde zerbrochen (Hos. 2:18). Als Angehörige des geistigen Israel, dessen himmlischer Ehegemahl Jehova ist, halten sie Frieden untereinander (Mark. 9:50).

11 Wie ist dies möglich geworden? Dadurch, daß sie ihre Persönlichkeit geändert haben und sich bemühen, ihrem messianischen Führer, dem Friedefürsten, ähnlich zu werden (Jes. 9:6, 7). Jehova hat durch seinen heiligen Geist und sein geschriebenes Wort ihre Persönlichkeit umgewandelt und gefährliche, raubtierhafte Neigungen von ihnen entfernt (Röm. 12:1, 2). Er hat in übertragenem Sinne erfüllt, was er über den mit ihm versöhnten Überrest mit den Worten vorhersagte: „Für sie werde ich an jenem Tage gewißlich einen Bund schließen in Verbindung mit den wilden Tieren des Feldes und mit den fliegenden Geschöpfen der Himmel und den Kriechtieren des Erdbodens, . . . und ich will sie in Sicherheit sich niederlegen lassen“ (Hos. 2:18). Seit dem Ersten Weltkrieg (1914—1918) ist die Welt immer brutaler geworden, ja manche Menschen sind schlimmer als wilde Tiere. Jehova hat die Glieder des mit ihm versöhnten Überrestes in ein geistiges Paradies gebracht, in dem sie seine Gunst genießen. Wer an dieser Tatsache zweifelt und sich deshalb davon überzeugen möchte, braucht lediglich einen Königreichssaal der christlichen Zeugen Jehovas aufzusuchen, und er wird feststellen, daß dort Gottes Geist des Friedens herrscht.

12 Zwischen diesem Paradies geistiger Wohlfahrt und Sicherheit und dem religiösen „Land“ der Christenheit, die behauptet, mit Jehova Gott in einem Bund zu sein, besteht ein scharfer Gegensatz. An der Christenheit erfüllen sich die niederschmetternden Worte aus Hosea 2:12: „Ich will sie zu einem Wald machen, und die wilden Tiere des Feldes werden sie gewißlich verzehren.“ Die in geistigem Sinne ehebrecherische Christenheit ist wie ein Urwald geworden, der in keiner Hinsicht Sicherheit oder Schutz vor geistigen Gefahren oder vor raubtierartigen, angeblich christlichen Nationen bietet. Ihre Kirchenmitglieder sind der Weltweisheit preisgegeben, die ‘irdisch, animalisch und dämonisch’ ist (Jak. 3:15). Sie werden in geistigem Sinne verschlungen. Der Christenheit hat Jehova keinen Bund in Verbindung mit wilden Tieren und Vögeln verheißen. Er läßt sie nicht „in Sicherheit sich niederlegen“.

Eine Erneuerung des Ehebundes, die ewig währen soll

13 Jehova, der himmlische Ehegemahl des geistigen Israel, hat dem Überrest geistiger Israeliten außergewöhnliche Erbarmungen zukommen lassen. Und er bekundet ihm gegenüber weiterhin loyale Liebe und bewahrt ihm die Treue. Seine edle Gesinnung zeigt sich in den prophetischen Worten, die er an seine weibesähnliche Organisation, die der Überrest heute vertritt, richtete: „Und ich will dich mir verloben auf unabsehbare Zeit, und ich will dich mir in Gerechtigkeit und in Recht und in liebender Güte [loyaler Liebe, New World Translation, 1971, Fußnote] und in Erbarmungen verloben. Und ich will dich mir in Treue verloben; und du wirst gewißlich Jehova erkennen“ (Hos. 2:19, 20).

14 Dreimal sagt Jehova zu dem reumütigen Überrest: „Ich will dich mir verloben.“ Dadurch verleiht er seinen Worten besonderen Nachdruck. Sie lassen seine große Liebe erkennen, die bewirkt, daß er seine Barmherzigkeit in außergewöhnlichem Maße bekundet. Seine Erneuerung des Ehebundes zeugt aber nicht nur von Barmherzigkeit, sondern auch von Gerechtigkeit und Recht. Wieso? Weil er den Bund aufgrund des Sühnopfers erneuert, das Jesus, der Messias, darbrachte und das den Forderungen der Gerechtigkeit entsprach (1. Joh. 1:7 bis 2:1). Die Wiederherstellung des ehelichen Verhältnisses zwischen dem Überrest geistiger Israeliten und Jehova beweist, daß Jehova wirklich treu ist und loyale Liebe übt. Es wird sich auch zeigen, daß er sich dem Überrest nicht vergeblich „in Gerechtigkeit und in Recht und in liebender Güte und in Erbarmungen“ verlobt. Alle Loyalgesinnten werden diesem barmherzigen und loyalen Gott treu bleiben und ihm ausschließlich ergeben sein, und zwar auf unabsehbare Zeit, ja für immer, das heißt durch die bevorstehende „große Drangsal“ hindurch, die in Har-Magedon ihren Höhepunkt erreicht (Offb. 16:14, 16).

15 Jehova sagt zu dem reumütigen Überrest, dem er sich nun verlobt: „Und du wirst gewißlich Jehova erkennen“ (Hos. 2:20). Das bedeutet, daß der Überrest Jehova nicht nur wegen der von ihm herbeigeführten barmherzigen Versöhnung erkannte, sondern auch wegen der Dinge, die er danach noch tun würde. Da die Glieder des Überrestes ihn nun besser denn je kannten, konnten sie in ihm deutlich den Quell der ihnen ständig zufließenden Segnungen sehen. Beachten wir daher, mit welch liebevollen und freudigen Worten Jehova, der uns mit allen zum Leben notwendigen Dingen versorgt, auf diese Tatsache hinweist:

16 „ ‚Und es soll geschehen an jenem Tage, daß ich antworten werde‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,ich werde den Himmeln antworten, und sie ihrerseits werden der Erde antworten; und die Erde ihrerseits wird dem Korn und dem süßen Wein und dem Öl antworten; und sie ihrerseits werden Jesreel [= Gott wird Samen säen] antworten. Und ich werde sie mir gewißlich wie Samen in die Erde säen, und ich will derjenigen Barmherzigkeit erweisen, der nicht Barmherzigkeit erwiesen wurde [hebräisch: Lo-Ruchama], und ich will zu denen, die nicht mein Volk sind [hebräisch: Lo-Ammi], sprechen: „Du bist mein Volk“; und sie ihrerseits werden sprechen: „Du bist mein Gott“ ‘ “ (Hos. 2:21-23; Elberfelder Bibel; Einheitsübersetzung).

17 Betrachten wir nun die Auswirkungen dieser Kette von Antworten oder Erwiderungen: In alter Zeit benötigte der mit Jehova versöhnte Überrest der Israeliten, die von ihrem Gott wie Samen in die Erde ihrer Heimat, des Landes Juda, gesät worden waren, Korn, süßen Wein und Öl. Diese bekömmlichen Dinge gehen aus der Erde hervor. Um die Bedürfnisse dieser Israeliten zu befriedigen, bitten Korn, süßer Wein und Öl die Erde, ihre Mineralstoffe an die Getreidehalme abzugeben, an die traubentragenden Weinreben und die Öl liefernden Ölbäume. Um dies tun zu können, ist die Erde auf den Regen angewiesen, den der Himmel spendet, wodurch verhindert wird, daß die Pflanzen verdorren. Die Erde bittet deshalb nun den Himmel darum, rechtzeitig Regen zu spenden. Der Himmel verschließt seine Schleusen nicht, sondern erhört die Bitte der Erde. Was kann aber der Himmel von sich aus tun? Er ist darauf angewiesen, daß der Schöpfer Wolken hervorruft, aus denen Regen zur Erde niederfällt. Der Schöpfer ist der große Regenmacher (Jer. 10:12, 13).

18 So bittet der Himmel schließlich Jehova, Regenwolken zu bilden und zu bewirken, daß sie sich entleeren. Zum Nutzen seines mit ihm versöhnten weibesähnlichen Volkes, das sich nun wieder auf dem Boden seiner Heimat befindet, antwortet Jehova dem Himmel. Auf einmal kommt der ganze Kreislauf in Gang und bewirkt, daß sein Volk Korn, süßen Wein und Öl erhält. So geben also diese Erzeugnisse der Erde Jesreel, das heißt dem Überrest der Israeliten, die Jehova gleichsam in die Erde ihrer Heimat sät, ihre Antwort.

19 Auf diese Weise erfährt der Überrest des Volkes Jehovas nach seiner Rückkehr, daß all die nützlichen Naturvorgänge in seiner Umwelt das Werk Jehovas sind. Sie sind nicht einem von Menschen erdachten Baal (oder Baalen) zuzuschreiben, der von Götzendienern jedes Jahr durch schamlose, abscheuliche Fruchtbarkeitsriten verehrt wird. Durch eine genaue Erkenntnis erleuchtet, war der Überrest jetzt dem wahren Gott ausschließlich ergeben.

20 Wie verhält es sich nun mit den Gliedern des befreiten Überrestes des geistigen Israel heute? Sie haben ebenfalls erkannt, daß der Gott, der sie aus Babylon der Großen befreit hat, auch der Urheber des geistigen Paradieses ist, in das er sie seit dem Jahre 1919 gebracht hat und in dem Wohlstand, Frieden und Sicherheit herrschen. Hunderttausende gottesfürchtige Menschen sind auf dieses geistige Paradies des Überrestes geistiger Israeliten aufmerksam geworden, wie das in Hesekiel 36:35, 36 mit den Worten vorhergesagt worden war: „Man wird gewißlich sprechen: ,Dieses Land da, das verödet war, ist wie der Garten Eden geworden . . .‘ Und die Nationen, die rings um euch übriggeblieben sind, werden erkennen müssen, daß ich selbst, Jehova, die niedergerissenen Dinge gebaut habe, ich habe gepflanzt, was verödet gewesen ist.“ So haben sich denn unzählige aufrichtige Menschen, eine „große Volksmenge“, die auf dieses geistige Paradies aufmerksam geworden sind, entschlossen, ebenfalls hineinzugehen, und genießen nun dort zusammen mit dem mit Gott versöhnten Überrest geistigen Wohlstand und Frieden sowie geistige Sicherheit.

21 Jehova erweist dem Überrest, der zur Zeit des Ersten Weltkrieges von Babylon der Großen gefangengehalten wurde, jetzt auf diese Weise Barmherzigkeit, was er damals nicht tat. Zu denen, die nicht sein Volk waren, sagt er nun: „Du bist mein Volk.“ Aus innerster Überzeugung erwidert der Überrest: „Du bist mein Gott“ (Hos. 2:23). Seine schafähnlichen Gefährten, die „große Volksmenge“, die sich jetzt ebenfalls im geistigen Paradies befinden, legen wie die Glieder des Überrestes eine öffentliche Erklärung darüber ab, daß Jehova ihr Gott ist (Offb. 7:9-17; Joh. 10:16). Das alles spielt sich in dem wiederhergestellten geistigen „Land“ ab, in dem Jehova den Überrest geistiger Israeliten wie Samen gesät hat, um die Bedeutung des Namens Jesreel, „Gott wird Samen säen“, zu erfüllen.

Eine Lebenswahre Veranschaulichung der Barmherzigkeit Gottes

22 Durch die übergroße Barmherzigkeit, die Jehova bekundet, gelingt es ihm, das Problem mit seinem Bundesvolk, seinem „Weib“, zu lösen. Um dies lebhaft zu veranschaulichen wies Jehova seinen Propheten Hosea an, in einem lebenswahren Drama die Hauptrolle zu spielen. Wir lesen darüber im dritten Kapitel seiner Prophezeiung:

23 „Und Jehova sprach weiter zu mir: ,Geh nochmal hin, liebe ein Weib, das von einem Gefährten geliebt wird und Ehebruch begeht wie im Fall der Liebe Jehovas zu den Söhnen Israels, während sie sich anderen Göttern zuwenden und [die mit deren Kult verbundenen] Rosinenkuchen lieben.‘ Und ich ging daran, sie mir für fünfzehn Silberstücke und ein Chomer-Maß Gerste und einen halben Chomer Gerste zu kaufen. Dann sprach ich zu ihr: ,Viele Tage lang wirst du als die Meine wohnen. Du sollst nicht Hurerei begehen, und du sollst keinem anderen Mann zu eigen werden; und auch ich will für dich sein.‘ Es ist, weil die Söhne Israels viele Tage ohne König und ohne Fürst und ohne Schlachtopfer und ohne Säule und ohne Ephod und Teraphim wohnen werden. Danach werden die Söhne Israels umkehren und gewißlich Jehova, ihren Gott, und David, ihren König, suchen; und sie werden gewißlich bebend zu Jehova und zu seiner Güte kommen im Schlußteil der Tage“ (Hos. 3:1-5).

24 Hosea stellte in dem prophetischen Drama, in dem er gehorsam seine Rolle spielte, Jehova dar. Er kaufte seine rechtmäßige Frau von dem ungenannten Mann, mit dem sie ehebrecherischen Umgang gepflegt hatte und dessen Sklavin sie geworden war, zurück. Um sie zurückzukaufen, gab er den Gegenwert von 30 Schekel Silber, den Preis für einen Sklaven (2. Mose 21:32). Diesem Bild entsprechend kaufte Jehova die im Lande Babylon versklavten israelitischen Gefangenen zurück. Den Erlösungspreis gab er dem Eroberer Babylons, dem Perser Cyrus dem Großen, wie das aus Jesaja 43:14 hervorgeht (Jes. 44:26 bis 45:4). Auf ähnliche Weise kaufte Jehova als himmlischer Ehegemahl im Jahre 1919 den Überrest des geistigen Israel aus der Sklaverei Groß-Babylons und dessen weltlicher politischer Verbündeten zurück. Er erlöste ihn durch seinen größeren Cyrus, Jesus Christus, dem er ‘die Nationen zu seinem Erbe gab und die Enden der Erde zu seinem Besitz’ (Ps. 2:8, 9).

25 Nachdem Hosea seine rechtmäßige Frau Gomer liebevoll wiederaufgenommen hatte, strafte er sie, indem er von ihr geschlechtliche Enthaltsamkeit verlangte, und wahrscheinlich enthielt er sich ebenfalls der ehelichen Gemeinschaft mit ihr. Auch die in Gefangenschaft lebenden Israeliten wurden bestraft, denn sie durften keinen eigenen König, keine Fürsten und auch keine Götzenpriester oder irgendwelche dem Götzenkult dienende Gegenstände haben (Hos. 13:11). Im Jahre 537 v. u. Z. nahm Jehova den bestraften, reumütigen Überrest seines Volkes, der die falsche Religion aufgegeben hatte und zu ihm zurückgekehrt war, liebevoll wieder auf. Diese Israeliten „suchten“ oder erwarteten den Messias, der sie von der Herrschaft der heidnischen Nationen befreien sollte. Dieser Messias war der König, der aus der Geschlechtslinie Davids kommen sollte (Dan. 9:24-27). Und zu der von Gott bestimmten Zeit kam er auch. Im Jahre 33 u. Z. verherrlichte Jehova Jesus, den Messias, als König im Himmel. Ein Überrest gläubiger Israeliten nahm ihn als himmlischen messianischen König an und folgte ihm nach (Kol. 1:13). Diesen Israeliten wurde Jehovas Barmherzigkeit zuteil (Röm. 9:24-26; 1. Petr. 2:9, 10).

26 Die ungläubige Nation Israel wurde wie Lo-Ruchama (Nichtbemitleidete). Das reuelose Jerusalem wurde im Jahre 70 u. Z. von den Römern zerstört, und die überlebenden Juden wurden in alle Welt zerstreut (Matth. 24:15-22; Luk. 21:20-24).

27 Inzwischen sind neunzehnhundert Jahre vergangen. Im Jahre 1914 ist für die gegenwärtige unbarmherzige Welt, zu der auch die Christenheit gehört, die „Zeit des Endes“ angebrochen (Dan. 12:4). Nach dem Ersten Weltkrieg begann ein reumütiger Überrest wahrer geistiger Israeliten, die im neuen Bund standen, Jehova, ihren Gott, zu suchen. Zitternd und bebend kamen sie zu ihm, um als sein Bundesvolk wieder seine Gunst zu erlangen (Ps. 50:5). Sie fanden „David, ihren König“, nämlich Jesus Christus, der seit seiner Inthronisierung im Jahre 1914, dem Ende der Zeiten der Nationen, als König im Himmel herrscht. Mit glühendem Eifer begannen sie, seine zeitgemäße Prophezeiung aus Matthäus 24:14 zu erfüllen. Was tun sie also seither? Sie predigen „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen Erde, „allen Nationen zu einem Zeugnis“, bevor die „große Drangsal“ beginnt, die in Har-Magedon ihren gewaltigen Höhepunkt erreicht. Zufolge dieser Predigttätigkeit ist Gottes Barmherzigkeit auch einer „großen Volksmenge“ zuteil geworden. Diese schafähnlichen Menschen suchen den einen wahren Gott, Jehova, und seinen messianischen König, den größeren David, ebenfalls, und zwar besonders seit 1935.

28 Jehova hat seinem mit ihm versöhnten Überrest und der aus schafähnlichen Untertanen des Messias bestehenden „großen Volksmenge“ bereits in großem Maße und auf wunderbare Weise Barmherzigkeit erwiesen. Am herrlichsten wird sich aber seine Barmherzigkeit darin zeigen, daß er den Überrest und die „große Volksmenge“ in der weltweiten „großen Drangsal“, die mit Har-Magedon endet, am Leben erhält. Diese Menschen, die Empfänger der unvergleichlichen Barmherzigkeit, die er vor dem ganzen Universum bekunden wird, werden dann in seine neue Ordnung einziehen, die er nach Har-Magedon herbeiführen wird. „Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater inniger Erbarmungen und der Gott allen Trostes“ (2. Kor. 1:3).

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Gottes Barmherzigkeit — eine Folge der Treue gegenüber seinem Ehebund

WT 15.06.1976

„Und ich will dich mir in Gerechtigkeit und in Recht und in liebender Güte und in Erbarmungen verloben. Und ich will dich mir in Treue verloben; und du wirst gewißlich Jehova erkennen“ (Hos. 2:19, 20).

EINE treulose Frau, die wiederholt die Ehe gebrochen hat, darf kaum erwarten, daß ihr rechtmäßiger Mann ihr Barmherzigkeit erweist. Sie kann sich auch nicht mit Sicherheit darauf verlassen, daß ihre Liebhaber ständig für ihren Unterhalt sorgen. Selbst leidenschaftliche Liebhaber mögen nach einiger Zeit von einer solchen Ehebrecherin genug haben und sich nach einer anderen Geliebten umsehen. Wohin kann sie dann gehen? Treue gegenüber ihrem Ehebund sollte sie veranlassen, zu ihrem rechtmäßigen Mann zurückzukehren. Wird er seiner ehebrecherischen Frau aber Barmherzigkeit erweisen und sie wiederaufnehmen? Wie oft geschieht das wohl in unserer unbarmherzigen Welt des zwanzigsten Jahrhunderts?

2 Doch da ist jemand, der zu den Menschen sagt: „Eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege . . . Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Wer ist derjenige, dessen Denk- und Handlungsweise so erhaben ist? Er ist der Eine, der himmelhoch über uns Menschen steht. Er, aus dessen Mund die obigen Worte hervorgingen, gibt sich selbst als Jehova zu erkennen, und zwar durch seinen Propheten Jesaja, den Sohn des Amoz (Jes. 55:8, 9; 1:1). Jehova äußerte diese Worte, als er vorhersagte, daß sein Bundesvolk aus der Gefangenschaft im heidnischen Babylon in das ihm von Gott zugesprochene Land im Nahen Osten zurückkehren würde. Entgegen allen menschlichen Gedanken oder Überlegungen sorgte dieser Gott der Barmherzigkeit dafür, daß diese Rückkehr im Jahre 537 v. u. Z. erfolgte.

3 Mit der Rückkehr dieses Volkes in sein fernes Heimatland, das siebzig Jahre unbewohnt gewesen war, stand die Lösung eines Eheproblems in Verbindung, das Jehova betraf. Er war fast tausend Jahre früher mit diesem Volk, dem Volke Israel, ein Ehebündnis eingegangen. Dieser Ehebund war in der Nähe des Berges Sinai auf der Westseite des südlichen Teils der arabischen Halbinsel geschlossen worden, und der Prophet Moses hatte dabei als Mittler zwischen Gott und den Menschen gedient. Als grundlegendes Gesetz, das das Eheverhältnis regeln sollte, verkündete Gott die Zehn Gebote. Das erste lautete: „Ich bin Jehova, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhause, herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter wider mein Angesicht haben“ (2. Mose 20:1-3).

4 Jehova hatte die zwölf Stämme Israels von der Bedrückung und der Zwangsarbeit im alten Ägypten befreit und sie dadurch in Wirklichkeit als seine Nation, als sein „Weib“, erkauft oder erlöst (Jes. 63:7-9). Diese weibesähnliche Nation gehörte also ihm; er war ihr ehelicher Besitzer. Als solcher beschloß er, mit ihr einen Ehevertrag einzugehen. Dieser Vertrag war der feierliche Vertrag, der auf Gottes Gesetzessammlung beruhte und allgemein als mosaischer Bund oder Gesetzesbund bezeichnet wird. Da den Israeliten daran gelegen war, von Gott, ihrem himmlischen Besitzer, gesegnet und beschützt zu werden, waren sie bereit, diese Ehe einzugehen. Sie versprachen, ihren Ehevertrag, den Gesetzesbund, treu einzuhalten. So wurden sie das alleinige Bundesvolk Gottes auf der Erde. Jehova sagte deshalb: „Ich selbst [war] ihr ehelicher Besitzer“ (Jer. 31:31, 32).

5 In einer sittlich verkommenen Welt, die dem Baal und vielen anderen falschen Göttern anhing, war es für die Nation Israel sehr schwer, ihren Ehebund, ihren Vertrag mit Jehova, ihrem Gott und ehelichen Besitzer, treu einzuhalten. Mit der Zeit wurde daher fast die ganze Nation Jehova untreu und beging geistigen Ehebruch (Jak. 4:4). Im Jahre 997 v. u. Z. wurde das Zwölfstämmereich Israel geteilt. Die ehebrecherische Handlungsweise des als Israel bekannten Zehnstämmereiches wurde durch die Handlungsweise der Frau des Propheten Hosea, Gomer genannt, dargestellt.

6 Gomer wurde „ein Weib der Hurerei“ und hatte schließlich „Kinder der Hurerei“ (Hos. 1:1-3). Das veranschaulichte, wie das Zehnstämmereich Israel mit götzendienerischen Nationen politische Bündnisse schloß. Die weibesähnliche Nation Israel vertraute allmählich auf diese heidnischen Nationen statt auf ihren ehelichen Besitzer, Jehova. Sie schrieb ihren wirtschaftlichen Wohlstand jetzt diesen weltlichen Nationen statt Jehova zu. Sie betete die Götter dieser Nationen an und machte sich so der groben Verletzung ihres Ehebundes mit ihrem Erlöser und ehelichen Besitzer, Jehova, schuldig. Er führte daher einen Rechtsfall gegen das in geistigem Sinne ehebrecherische Königreich Israel. Nach den Bestimmungen des Ehebundes hatte er das Recht und die Pflicht, gegen das abtrünnige Israel vorzugehen, und das tat er schließlich auch. Er sagte:

7 „Darum, siehe, verzäune ich deinen Weg mit Dornen; und ich will eine Steinmauer gegen sie aufführen, so daß sie ihre eigenen Pfade nicht finden wird. Und sie wird tatsächlich ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachjagen, aber sie wird sie nicht einholen; und wird sie gewißlich suchen, aber sie wird sie nicht finden. Und sie wird sprechen müssen: ,Ich will gehen und zu meinem Mann zurückkehren, dem ersten, denn es ging mir damals besser als jetzt.‘ Sie selbst aber erkannte nicht, daß ich es war, der ihr das Korn und den süßen Wein und das Öl gegeben hatte, und daß ich sie selbst Silber in Menge hatte haben lassen und Gold, von dem sie für Baal Gebrauch machten [das sie zum Baalsbild gemacht haben, Zürcher Bibel]“ (Hos. 2:6-8)

8 Nach diesen Worten wollte Jehova das Volk des Zehnstämmereiches Israel züchtigen, aber nicht etwa, um dessen Königsherrschaft zu retten, denn er dachte nicht daran, seine durch den Propheten Hosea früher geäußerten Worte rückgängig zu machen: „Ich werde gewißlich die Königsherrschaft des Hauses Israel aufhören lassen. Und es soll an jenem Tage geschehen, daß ich den Bogen Israels in der Tiefebene Jesreel zerbrechen muß“ (Hos. 1:4, 5).

9 Einzelne Israeliten konnten jedoch aus der Züchtigung der abtrünnigen Nation Nutzen ziehen, zum Beispiel solche, die sich wie einst die siebentausend vor Baal nicht gebeugt hatten (1. Kö. 19:18; Röm. 11:1-5). Behalten wir folgendes im Sinn: Als Jehova im Jahre 740 v. u. Z. das Königreich Israel aufhören und die überlebenden Israeliten nach Assyrien wegführen ließ, hob er seinen mit der ganzen Nation Israel geschlossenen Ehebund nicht auf. Auch als er im Jahre 607 v. u. Z. Jerusalem zerstören und die überlebenden Juden in die Gefangenschaft nach Babylonien führen ließ, hob er den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, nicht auf, durch den die Zwölfstämmenation Israel mit ihm als himmlischem Ehegemahl in ein eheliches Verhältnis getreten war. Dieses Verhältnis zwischen Jehova und ganz Israel wurde erst im Jahre 33 u. Z. aufgelöst, als die Führer der Juden Jesus Christus hinrichten ließen (Kol. 2:14).

10 Die Zehnstämmenation Israel suchte zwar Hilfe bei den weltlichen Nationen, die ihre „leidenschaftlichen Liebhaber“ gewesen waren, aber Jehovas Zeit, mit ihr abzurechnen, kam unerbittlich auf sie zu. Sie konnte noch so eifrig nach ihren „Liebhabern“ suchen; es war keiner zu finden, der ihr helfen konnte. Sie war wie mit einem undurchdringlichen Dornendickicht umzäunt, so daß es unmöglich war, ihr zu helfen. Ihre ehemaligen „Liebhaber“ waren nicht in der Lage, ihr den nötigen Beistand zu leisten, obwohl sie es gern getan hätten. Nach dreijähriger Belagerung durch die Assyrer wurde Israels Hauptstadt Samaria im Jahre 740 v. u. Z. erobert. Die überlebenden Israeliten wurden in das Land ihrer Eroberer weggeführt. Das Königreich der zehn Stämme Israels wurde in dem ihnen einst von Gott zugesprochenen Land nie wiederaufgerichtet. Wer konnte denn aus der von Jehova vorgenommenen Züchtigung Nutzen ziehen? Nur einzelne von denen, die nach Assyrien in die Gefangenschaft geführt worden waren. Sie dachten über ihre Situation nach und erinnerten sich, wie gut es ihre Vorväter hatten, die Jehova, ihrem himmlischen Ehegemahl und Gott, gedient hatten. Sie erkannten nun, was für sie besser wäre, und wandten sich deshalb vom Baalskult ab und bemühten sich, ihr Bundesverhältnis zu Jehova zu erneuern.

11 Wann erhielten die israelitischen Gefangenen in Assyrien Gelegenheit, vereint an den von Jehova bestimmten Ort zurückzukehren, um ihn dort wieder anzubeten? Erst im Jahre 537 v. u. Z., unter einer neuen Weltmacht. Wie kam es dazu? Um das Jahr 632 v. u. Z. wurde Assyriens Hauptstadt Ninive von den Babyloniern eingenommen, und Babylon wurde Weltmacht. Die assyrischen Provinzen, in denen die gefangenen Israeliten lebten, wurden Provinzen des Babylonischen Reiches. Etwa fünfundzwanzig Jahre später wurde an dem nun ebenfalls abtrünnig gewordenen Königreich Juda Jehovas Strafgericht vollzogen. Im Jahre 607 v. u. Z. ließ Jehova die Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstören. Tausende überlebender Juden wurden nach Babylonien weggeführt, wo sie mit den gefangenen Israeliten zusammentrafen, die in den ehemaligen assyrischen Provinzen lebten.

12 Nach fast siebzig Jahren war Jehovas weibesähnliche Organisation auf der Erde in seinen Augen genügend gezüchtigt worden. In seiner Barmherzigkeit hatte er den vorhergesagten Perser Cyrus erweckt, der 539 v. u. Z. Babylon stürzte. Kurz danach, im Jahre 537 v. u. Z., veranlaßte Jehova dann Cyrus den Großen, einen Erlaß herauszugeben, der reumütigen Israeliten gestattete, in ihre geliebte Heimat zurückzukehren.

13 Erwies Gott, der himmlische Ehegemahl, seinem Bundesvolk, den zwölf Stämmen Israels, dadurch nicht in außergewöhnlichem Maße Barmherzigkeit? Ganz gewiß; denn gemäß dem mosaischen Bund, dem Gesetzesbund, war dies nicht zu erwarten. Wir lesen darin nämlich folgendes: „Falls ein Mann eine Frau nimmt und sie sich als Ehefrau wirklich zu seinem Besitz macht, so soll es geschehen, wenn sie in seinen Augen keine Gunst finden sollte, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat, daß er dann ein Scheidungszeugnis für sie ausschreiben und es ihr in die Hand legen und sie aus seinem Hause entlassen soll. Und sie soll aus seinem Hause wegziehen und hingehen und die Frau eines anderen Mannes werden. Wenn der letztgenannte Mann sie schließlich haßt und ein Scheidungszeugnis für sie ausgeschrieben und es ihr in die Hand gelegt und sie aus seinem Hause entlassen hat oder falls der letztgenannte Mann, der sie sich zur Frau genommen hat, sterben sollte, so wird ihr erster Besitzer, der sie entlassen hat, sie nicht zurücknehmen dürfen, damit sie wieder seine Frau wird, nachdem sie verunreinigt worden ist; denn das ist etwas Verabscheuungswürdiges vor Jehova, und du sollst das Land, das Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, nicht in die Sünde hineinführen“ (5. Mose 24:1-4).

14 In den Tagen des Propheten Jeremia wies Jehova die bundbrüchigen Juden des Königreiches Juda nachdrücklich auf dieses Gesetz hin, um ihnen zu zeigen, daß er Israel mit Recht für immer hätte durch Scheidung entlassen können. Er inspirierte Jeremia zu den Worten: „Es gibt einen Spruch: ,Wenn ein Mann seine Frau wegsenden sollte und sie tatsächlich von ihm weggehen und eines anderen Mannes werden würde, sollte er je wieder zu ihr zurückkehren?‘ Ist jenes Land [Juda] nicht bestimmt entweiht worden? ,Und du selbst hast Prostitution begangen mit vielen Gefährten; und sollte es eine Rückkehr zu mir geben?‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Jer. 3:1).

15 Angesichts dieser Tatsache war es nur der alles übertreffenden Barmherzigkeit Jehovas zuzuschreiben, daß sein Ehebund mit ganz Israel nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. noch jahrhundertelang bestehenblieb. Doch im Jahre 33 u. Z. kam es zum endgültigen Bruch, als die Nation Israel Jesus, den Messias, verwarf und ihn außerhalb der Mauern Jerusalems töten ließ. Damals wurde ihre Ehe mit Jehova Gott aufgelöst. Hat sich dies seither in der jüdischen Geschichte bestätigt? Jawohl. Einzelnen Juden, die an Jesus, den Messias, glaubten, ermöglichte es Jehova in seiner Barmherzigkeit jedoch, ihr Verhältnis zu ihm durch einen neuen Bund, dessen Mittler Jesus, der Messias, war, zu erneuern.

16 Heute behauptet die Christenheit, in diesem neuen Bund zu stehen. Sie ist aber trotz dieser Behauptung, trotz des Heiligen Jahres, das die katholische Kirche 1975 feierte, und trotz anderer religiöser Erweckungsbestrebungen zum Untergang in der „großen Drangsal“, die nun bald über die heutige gottlose Welt hereinbrechen wird, verurteilt. In seiner Liebe und Barmherzigkeit hat Jehova aber einen reumütigen Überrest geistiger Israeliten aus der babylonischen Christenheit herausgerufen, damit dieser nicht mit ihr vernichtet werde (Offb. 18:4). Doch nicht nur ein Überrest geistiger Israeliten ist aus ihr herausgekommen. Auch eine „große Volksmenge“, bestehend aus anderen schafähnlichen Menschen, hat seit dem Jahre 1935 aus Jehovas Barmherzigkeit Nutzen gezogen. Diese Menschen sind aus allen Teilen Groß-Babylons herausgekommen. Sie haben sich dem Überrest angeschlossen und sind nun Jehova ausschließlich ergeben (Offb. 7:9-17; Joh. 10:16).

Die Strafe für geistigen Ehebruch

17 Da die Religionsgemeinschaften der Christenheit behaupten, mit dem Gott der Bibel in einem Bundesverhältnis zu stehen, sich aber durch ihre Freundschaft mit Politikern und Militaristen in geistigem Sinne der Prostitution preisgegeben haben, werden sie der Strafe nicht entgehen. Sie sollten daran denken, daß über die Nation Israel damals Gottes Flüche kamen, weil sie den Gesetzesbund, der zwischen ihr, dem „Weibe“ Jehovas, und ihm, ihrem himmlischen Ehegemahl, bestand, übertreten hatte. Jehova warnte sie vor dieser Bestrafung, indem er zu Hosea weiter sagte:

18 „ ,Darum werde ich umkehren und gewißlich mein Korn zu seiner Zeit und meinen süßen Wein zu seiner rechten Zeit wegnehmen, und ich will meine Wolle und mein Linnen [meinen Flachs, Menge] zur Bedeckung ihrer Blöße wegreißen. Und nun werde ich ihre Schamteile vor den Augen ihrer leidenschaftlichen Liebhaber aufdecken, und da wird kein Mann sein, der sie meiner Hand entreißt. Und ich werde gewißlich all ihr Frohlocken, ihr Fest, ihren Neumond und ihren Sabbat und jede ihrer Festzeiten aufhören lassen. Und ich will ihren Weinstock und ihren Feigenbaum verwüsten, von denen sie sprach: „Sie sind mir eine Gabe, die mir meine leidenschaftlichen Liebhaber gegeben haben“; und ich will sie zu einem Wald machen, und die wilden Tiere des Feldes werden sie gewißlich verzehren. Und ich will Abrechnung halten mit ihr wegen aller Tage der Baalbildnisse, denen sie ständig räucherte, als sie sich fortgesetzt mit ihrem Ring und ihrem Schmuck zierte und ständig ihren leidenschaftlichen Liebhabern nachging, und mich vergaß sie‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Hos. 2:9-13).

19 Die Nation Israel hatte also Jehova vergessen. Welche Behandlung verdiente sie daher? Sie war Jehova, ihrem himmlischen Ehegemahl, untreu geworden, und so war er gemäß den eindeutigen Warnungen in den Bestimmungen des Ehebundes, den er mit ihr geschlossen hatte, verpflichtet, ihr seine materiellen Segnungen zu entziehen. Er war nicht verpflichtet, für eine Ehebrecherin zu sorgen, für eine Nation, die ihren Bund gebrochen und sich der Anbetung von Baalbildnissen zugewandt hatte, ja die ehebrecherische Beziehungen zu weltlichen Liebhabern unterhielt. Er konnte ihre moralische Unzuverlässigkeit und ihre Zügellosigkeit mit Recht vor aller Öffentlichkeit bloßstellen, so daß sich sogar ihre weltlichen Freunde voll Verachtung von ihr abwandten.

20 Jehova wollte sie einem Urwald gleichmachen, der keinen Schutz und keine Sicherheit vor wilden Tieren bietet. Es hätte ihr nichts genutzt, aufgrund ihrer Abstammung von den treuen Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob (Israel) und den zwölf Stammvätern, den Söhnen Jakobs, Straffreiheit zu beanspruchen. Die verwandtschaftlichen Bande, durch die sie mit jenen Männern verbunden war, wären nicht stark genug, um sie aus der Hand Jehovas zu reißen, wenn er sein Strafurteil an ihr vollstrecken würde.

21 Das bedeutete nicht, daß Jehova des Bundes, den er mit seinem Freund Abraham im Jahre 1943 v. u. Z. geschlossen hatte, nicht mehr gedachte und ihn nicht halten würde. Jehova hatte bei sich selbst geschworen, als er diesen Bund machte, und er wird ihn nie brechen. Die ehebrecherische Nation Israel bewies aber, daß sie trotz ihrer Abstammung von Abraham nicht würdig war, an der Erfüllung dieses Bundes teilzuhaben. Jehova hatte zu Abraham, dem Vorvater der Israeliten, gesagt: „Erweise dich als ein Segen. Und ich will die segnen, die dich segnen; und den, der Übles auf dich herabruft, werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen“ (1. Mose 12:2, 3). „Ich [werde] dich bestimmt segnen . . . und deinen Samen bestimmt mehren . . . wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind; und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen“ (1. Mose 22:17, 18).

22 Das Hauptglied des Samens Abrahams, der Messias, war noch nicht gekommen, als Samaria im Jahre 740 v. u. Z. zerstört wurde. Dieser messianische Nachkomme Abrahams war auch noch nicht gekommen, als Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. zerstört wurde. Doch er mußte aus Abrahams Abstammungs- oder Geschlechtslinie kommen. Jehova ließ zwar zu, daß die Feinde das Königreich Israel und das Königreich Juda stürzten, aber er mußte den natürlichen Samen Abrahams erhalten. Warum? Eben, weil aus dieser Linie der Messias kommen sollte, durch den alle Nationen der Erde gesegnet werden (Matth. 1:1-3; Gal. 3:8-29). Zu diesem Zweck bewahrte Jehova in seiner Barmherzigkeit einen Überrest reumütiger Israeliten während der siebzigjährigen Gefangenschaft, die der Zerstörung Jerusalems und dem Sturz des Königreiches Juda folgte. Er hielt an seinem Ehebund unverbrüchlich fest. Dann erweckte er den Mann, der ein Vorbild des Messias sein sollte: Cyrus, den Eroberer Babylons. Diesen Befreier benutzte Jehova, um den Überrest des Samens Abrahams in das Land Juda zurückzuführen.

23 Um diese Versöhnung zwischen ihm und seinem „Weibe“, seinem Bundesvolk, vorherzusagen, inspirierte Jehova seinen Propheten Hosea zu folgenden Worten: „ ‚Darum, siehe, ich überrede sie, und ich will sie in die Wildnis gehen lassen, und ich will ihr zu Herzen reden. Und ich will ihr von da an ihre Weingärten geben und die Talebene Achor als Eingang zur Hoffnung; und sie wird dort gewißlich antworten wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an dem Tag, da sie aus dem Land Ägypten heraufkam. Und es soll geschehen an jenem Tage‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,daß du mich Mein Mann [ischi] nennen wirst, und du wirst mich nicht mehr Mein Besitzer [baali] nennen‘ “ (Hos. 2:14-16).

24 Während der Gefangenschaft im Lande Babylon waren die Israeliten gleichsam in der „Wildnis“. Dort ‘überredete’ Jehova in seiner Barmherzigkeit den reumütigen Überrest, und durch liebevolle Zucht und durch die Propheten Hesekiel und Daniel ‘redete er ihm zu Herzen’. Er hatte verheißen, seiner gezüchtigten weibesgleichen Organisation ‘von da an ihre Weingärten zu geben’. Das bedeutete, daß er sie aus der babylonischen „Wildnis“ herausnehmen und sie in ihr lange verödetes Heimatland, nach Juda und Jerusalem, zurückführen würde.

25 Jehovas Bezugnahme auf die „Talebene Achor“ erinnerte an folgende Begebenheit: Nachdem die Israeliten bei der Einnahme Kanaans die Stadt Jericho zerstört hatten, wurden der habgierige Achan und seine Angehörigen gesteinigt. Achan hatte von der Beute genommen und so zufolge seiner Selbstsucht das Gebot Jehovas verletzt und dadurch Israel in Schwierigkeiten gebracht. Das Tal, in dem Achan gesteinigt wurde, erhielt daher passenderweise den Namen „Talebene Achor“, denn Achor bedeutet „Betrübnis“ (Josua 7:10-26). Jehovas Verheißung, seiner weibesähnlichen Organisation „die Talebene Achor als Eingang zur Hoffnung“ zu geben, wies demnach auf ihre Rückkehr in ihre Heimat hin, wo diese Talebene lag.

26 Wie verhielten sich nun die reumütigen Israeliten, die den Überrest der weibesähnlichen Organisation Jehovas ausmachten? ‘Antworteten’ sie auf seine Bemühungen, ‘sie zu überreden’ und ‘ihnen zu Herzen zu reden’, ja gingen sie dankbar darauf ein? Die biblische Geschichte beantwortet diese Frage mit Ja. Die Nation Israel hatte in den Tagen ihrer „Jugend“ von ganzem Herzen ‘geantwortet’. Sie hatte Jehovas Einladung, den mosaischen Bund, den Gesetzesbund, einzugehen und so seine weibesähnliche Organisation zu werden, angenommen. In ähnlicher Weise ging der reumütige Überrest im alten Babylon auf die Erneuerung des Ehebundes zwischen Israel und seinem himmlischen Ehegemahl, Jehova, ein. Zum Beweis für die Erneuerung dieses Eheverhältnisses gebrauchte Jehova Cyrus den Großen, das Vorbild des Messias, um den treuen israelitischen Überrest in dessen Heimat, nach Juda und Jerusalem, zurückzuführen.

27 Der in sein Land zurückgekehrte Überrest des Bundesvolkes Jehovas wandte sich nie mehr dem Baalskult oder irgendeiner anderen Form des Götzendienstes zu. Diese Israeliten bemühten sich nach ihrer Rückkehr eifrig, die Anbetung ihres Gottes und himmlischen Ehegemahls in dem Land, das er ihnen gegeben hatte, wiederherzustellen. Sie empfanden ebenso tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung wie ihre Vorfahren, als diese von Ägypten und dessen Streitkräften befreit worden waren. Es war so, als ob sie dem himmlischen Ehegemahl Israels nähergekommen oder mit ihm vertrauter geworden wären. Unwillkürlich redete die weibesähnliche Organisation Jehova jetzt mit vertrauteren, liebevolleren Bezeichnungen an. Sie nannte ihn daher in geistigem Sinne „Mein Mann“ statt „Mein Besitzer“. Sie wollte nicht mehr das Gefühl haben, lediglich „Besitz“ oder Eigentum eines Herrn zu sein. Sie wollte das Empfinden haben, ihm eine Gehilfin zu sein, wie Eva es ihrem Mann Adam hätte sein sollen (1. Mose 2:19-24). Wie wunderbar das alles war!

28 Ebenso wunderbar ist die neuzeitliche Parallele hierzu. Zu welch erstaunlichen Ergebnissen hat doch Jehovas Barmherzigkeit als Folge seiner Treue gegenüber seinem geistigen Ehebund heute schon geführt! Glücklich sind die, denen seine Barmherzigkeit jetzt zuteil wird!

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Die Prophezeiung Hoseas lässt uns Jehovas Barmherzigkeit erkennen

WT 01.03.1990

Vor einiger Zeit haben wir im Rahmen des Bibelleseprogramms der Theokratischen Predigtdienstschule das Buch Hosea gelesen. Wenn man es durchgelesen hat, könnte man sich fragen:

„Was lerne ich daraus über Jehova als Person, über seine Eigenschaften und Wege?“

Wie spätere Bibelschreiber dieses Buch gebrauchten, deutet darauf hin, daß wir daraus viel über Jehovas liebevolle Barmherzigkeit lernen können. (Vergleiche Matthäus 9:13 mit Hosea 6:6; Römer 9:22-26 mit Hosea 1:10 und 2:21-23.) Daß Jehova bereit war, Israel Barmherzigkeit zu erweisen, wurde durch Hoseas Verhalten gegenüber Gomer, seiner Frau, veranschaulicht (Hosea 1:2; 3:1-5). Obwohl Blutvergießen, Stehlen, Hurerei und Götzendienst in Israel überhandnahmen, ‘redete Jehova dem Volk zu Herzen’ (Hosea 2:13, 14; 4:2).

Jehova war nicht verpflichtet, eine solche Barmherzigkeit zu erweisen, sondern er tat es „aus eigenem, freiem Willen“, vorausgesetzt, daß die Israeliten von Herzen kommende Reue bekundeten und ihre sündige Handlungsweise aufgaben (Hosea 14:4; vergleiche Hosea 3:3).

Wenn du so über Jehovas außergewöhnliche Barmherzigkeit nachsinnst, wird dein Herz angeregt und deine persönliche Bindung an ihn gestärkt.

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Hosea 10 – 14: Die Wege Jehovas sind gerade

„Die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten sind es, die darauf wandeln werden“ (HOSEA 14:9).

ALS Jehova in den Tagen des Propheten Moses den Israeliten als Nation einen Start gab, war alles recht und gerade. In den Anfangsjahren des 8. Jahrhunderts v. u. Z. hatte sich ihre Lage inzwischen so verschlechtert, dass Gott ihnen schwere Vergehen zur Last legen musste. Das geht aus den Kapiteln 10 bis 14 des Buches Hosea hervor.

2 Israels Herz war heuchlerisch geworden. In jenem Zehnstämmereich hatten die Menschen „Bosheit gepflügt“ und Ungerechtigkeit geerntet (Hosea 10:1, 13). „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn“, sagte Jehova, „und aus Ägypten rief ich meinen Sohn“ (Hosea 11:1). Dafür, dass Gott die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit hatte, bedankten sie sich mit Lug und Trug (Hosea 11:12). Deshalb riet Jehova Israel Folgendes: „Zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst“ (Hosea 12:6).

3 Mit dem rebellischen Samaria und seinem König sollte es ein verhängnisvolles Ende nehmen (Hosea 13:11, 16). Dennoch beginnt das letzte Kapitel der Prophezeiung Hoseas mit dem Aufruf: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott.“ Wenn die Israeliten reumütig Vergebung suchten, würde Gott Barmherzigkeit üben. Natürlich müssten sie anerkennen, dass ‘die Wege Jehovas gerade sind’, und darauf wandeln (Hosea 14:1-6, 9).

4 Dieser Abschnitt der Prophezeiung Hoseas enthält viele Grundsätze, die uns helfen können, mit Gott zu wandeln. Wir werden folgende betrachten: 1. Jehova erwartet von uns Anbetung ohne Heuchelei; 2. Gott erweist seinem Volk loyale Liebe; 3. wir sollten beständig auf Jehova hoffen; 4. Jehovas Wege sind immer gerade, und 5. Sünder können zu Jehova zurückkehren.

Jehova erwartet von uns Anbetung ohne Heuchelei

5 Jehova erwartet von uns, dass wir in Reinheit und ohne Heuchelei heiligen Dienst für ihn verrichten. Aus Israel war jedoch ein „verwildernder Weinstock“ geworden. Die Bewohner Israels hatten für die falsche Anbetung die „Altäre gemehrt“. Diese Abtrünnigen hatten Säulen aufgestellt — vielleicht Obelisken, die für die unreine Anbetung entworfen worden waren. Jehova stand kurz davor, diese Altäre zu zerbrechen und solche Säulen zu zerstören (Hosea 10:1, 2).

6 Heuchelei ist unter Jehovas Dienern fehl am Platz. Doch was passierte den Israeliten? Ihr Herz war tatsächlich heuchlerisch geworden! Obwohl sie einst mit Jehova als ein ihm hingegebenes Volk einen Bund geschlossen hatten, hatten sie sich, wie er feststellen musste, der Heuchelei schuldig gemacht. Was können wir daraus lernen? Wenn wir uns Gott hingegeben haben, dürfen wir keine Heuchler sein. In Sprüche 3:32 werden wir gewarnt: „Wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber SEIN trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen.“ Um mit Gott wandeln zu können, muss bei uns „Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ zu erkennen sein (1. Timotheus 1:5).

Gott erweist seinem Volk loyale Liebe

7 Wenn wir Gott ohne Heuchelei und auf rechtschaffene Weise anbeten, schenkt er uns seine liebende Güte oder loyale Liebe. Den eigenwilligen Israeliten wurde gesagt: „Sät Samen für euch in Gerechtigkeit; erntet gemäß liebender Güte. Beackert für euch urbares Land, wenn es Zeit ist, nach Jehova zu suchen, bis er kommt und euch Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt“ (Hosea 10:12).

8 Hätten die Israeliten doch nur reumütig nach Jehova gesucht! Dann hätte er ihnen gern „Unterweisung in der Gerechtigkeit erteilt“. Falls wir persönlich schwer gesündigt haben, wollen wir nach Jehova suchen, ihn um Vergebung bitten und uns von Ältesten in geistiger Hinsicht helfen lassen (Jakobus 5:13-16). Wir sollten uns auch von Gottes heiligem Geist leiten lassen, denn „wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verderben ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten“ (Galater 6:8). Wenn wir ‘im Hinblick auf den Geist säen’, werden wir weiterhin Gottes loyale Liebe verspüren.

9 Jehova geht mit seinem Volk stets liebevoll um. Davon können wir überzeugt sein, denn in Hosea 11:1-4 wird bestätigt: „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn, und aus Ägypten rief ich meinen Sohn . . . Sie machten sich daran, den Baalsbildnissen zu opfern, und den geschnitzten Bildern begannen sie zu räuchern. Was aber mich betrifft, ich lehrte Ephraim [die Israeliten] gehen, nahm sie auf meine Arme; und sie erkannten nicht, dass ich sie geheilt hatte. Mit den Seilen des Erdenmenschen zog ich sie beständig, mit den Stricken der Liebe, sodass ich ihnen wie die wurde, die ein Joch an ihren Kinnbacken abheben, und sanft brachte ich einem jeden Speise.“

10 Jehova vergleicht Israel hier mit einem kleinen Kind. Er brachte den Israeliten das Laufen bei und nahm sie auf seine Arme. Er zog sie mit den „Stricken der Liebe“. Was für ein rührendes Bild! Versetzen wir uns einmal in die Lage von Eltern, die ihrem Kind helfen, die ersten Schritte zu machen. Unsere Arme sind weit ausgestreckt. Vielleicht benutzen wir auch so etwas wie „Stricke“, an denen sich das Kleine festhalten kann, damit es nicht hinfällt. So zärtlich liebt uns Jehova. Gern führt er uns mit den „Stricken der Liebe“.

11 Jehova wurde im Umgang mit den Israeliten wie jemand, der ‘ein Joch an ihren Kinnbacken abhob und sanft einem jeden Speise brachte’. Gott handelte wie jemand, der bei einem Tier das Joch weghob oder zurückschob, damit es bequem fressen konnte. Erst als die Israeliten das Joch der Unterwerfung unter Gott zerbrachen, kamen sie unter das bedrückende Joch ihrer Feinde (5. Mose 28:45, 48; Jeremia 28:14). Sehen wir uns vor, dass wir niemals in die Klauen unseres Erzfeindes Satan geraten und unter seinem bedrückenden Joch leiden müssen. Wandeln wir lieber weiterhin loyal mit unserem liebevollen Gott.

Beständig auf Jehova hoffen

12 Um weiterhin mit Gott zu wandeln, müssen wir beständig auf ihn hoffen. Den Israeliten wurde gesagt: „Was dich betrifft, zu deinem Gott solltest du umkehren, indem du liebende Güte und Recht bewahrst, und hoffe beständig auf deinen Gott“ (Hosea 12:6). Die Israeliten konnten beweisen, dass sie reumütig zu Jehova umkehrten, indem sie liebende Güte und Recht übten und beständig auf Gott hofften. Selbst wenn wir bisher treu mit Gott gewandelt sind, müssen wir auch weiterhin liebende Güte und Recht üben und beständig auf Gott hoffen (Psalm 27:14).

13 Hoseas Prophezeiung hinsichtlich der Israeliten liefert uns einen besonderen Grund, auf Gott zu hoffen: „Von der Hand des Scheols werde ich sie erlösen“, sagte Jehova, „vom Tod werde ich sie zurückholen. Wo sind deine Stacheln, o Tod? Wo ist deine vernichtende Gewalt, o Scheol?“ (Hosea 13:14). Jehova wollte die Israeliten damals nicht vor dem buchstäblichen Tod bewahren, sondern er wollte schließlich den Tod für immer verschlingen und seinen Sieg zunichte machen.

14 An gesalbte Mitchristen schrieb Paulus den folgenden Auszug aus der Prophezeiung Hoseas: „Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht: ‚Der Tod ist für immer verschlungen.‘ ‚Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?‘ Der Stachel, der den Tod verursacht, ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das GESETZ. Gott aber sei Dank, denn er gibt uns den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15:54-57). Jehova auferweckte Jesus und gab so die trostreiche Gewähr, dass alle, die im Gedächtnis Gottes sind, auferweckt werden (Johannes 5:28, 29). Welch ein schöner Grund, auf Jehova zu hoffen! Doch außer der Auferstehungshoffnung gibt es noch mehr, was uns veranlasst, mit Gott zu wandeln.

Jehovas Wege sind immer gerade

15 Wir wandeln weiterhin mit Gott, weil wir fest daran glauben, dass ‘die Wege Jehovas gerade sind’. Die Bewohner Samarias wandelten nicht auf Gottes gerechten Wegen. Deshalb mussten sie für ihre Sünden und ihr fehlendes Vertrauen auf Jehova die Folgen tragen. Es wurde vorhergesagt: „Samaria wird für schuldig gehalten werden, denn es ist gegen seinen Gott tatsächlich rebellisch. Durch das Schwert werden sie fallen. Ihre eigenen Kinder werden zerschmettert werden, und ihre schwangeren Frauen, sie werden aufgeschlitzt werden“ (Hosea 13:16). Historische Aufzeichnungen lassen erkennen, dass die Assyrer, die Samaria eroberten, zu derart schrecklichen Grausamkeiten fähig waren.

16 Samaria war die Hauptstadt des Zehnstämmereichs Israel. Doch hier steht der Name Samaria wohl für das ganze Gebiet dieses Königreichs (1. Könige 21:1). Der assyrische König Salmanassar V. belagerte 742 v. u. Z. die Stadt Samaria. Als Samaria 740 v. u. Z. fiel, wurden viele der prominenten Bewohner nach Mesopotamien und Medien deportiert. Ob man die Einnahme Samarias Salmanassar V. oder seinem Nachfolger Sargon II. zuschreiben muss, bleibt ungewiss (2. Könige 17:1-6, 22, 23; 18:9-12). Auf jeden Fall wird in den Annalen Sargons die Deportation von 27 290 Israeliten an den oberen Euphrat und nach Medien erwähnt.

17 Die in Samaria Lebenden mussten teuer dafür bezahlen, dass sie Jehovas gerade Wege nicht einhielten. Auch für uns als Gott hingegebene Christen hätte es tragische Folgen, wenn wir Sünde treiben und Gottes gerechte Maßstäbe verachten würden. Schlagen wir diesen schlechten Weg nie ein! Halten wir uns lieber an die Worte des Apostels Petrus: „Möge niemand von euch als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als jemand leiden, der sich in die Sachen anderer Leute einmischt. Leidet er aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern er verherrliche Gott weiterhin in diesem Namen“ (1. Petrus 4:15, 16).

18 Wir ‘verherrlichen Gott weiterhin’, wenn wir nicht eigene Wege gehen, sondern auf seinen geraden Wegen wandeln. Kain wurde zum Mörder, weil er eigene Wege ging und die Warnung Jehovas in den Wind schlug, dass die Sünde auf ihn lauerte (1. Mose 4:1-8). Bileam ließ sich vom König von Moab dafür bezahlen, Israel zu verfluchen, aber es misslang ihm (4. Mose 24:10). Gott brachte den Leviten Korah und andere zu Tode, weil sie sich gegen die Autorität von Moses und Aaron aufgelehnt hatten (4. Mose 16:1-3, 31-33). Bestimmt möchten wir nicht den mörderischen „Pfad Kains“ gehen, uns nicht ‘in den Lauf des Irrtums Bileams stürzen’ und nicht ‘in der rebellischen Rede Korahs zugrunde gehen’ (Judas 11). Doch selbst wenn jemand von uns einen schweren Fehler macht, sichert uns die Prophezeiung Hoseas Trost zu.

Sünder können zu Jehova zurückkehren

19 Selbst wer eine schwere Sünde begangen hat und gestrauchelt ist, kann zu Jehova zurückkehren. In Hosea 14:1, 2 finden wir die inständige Bitte: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt. Nehmt Worte mit euch, und kehrt zu Jehova um. Sprecht zu ihm, ihr alle: ‚Mögest du Vergehen verzeihen; und nimm an, was gut ist, und wir wollen dagegen die jungen Stiere unserer Lippen darbieten.‘ “

20 Falls die Israeliten bereuten, konnten sie Gott ‘die jungen Stiere ihrer Lippen’ darbieten. Das waren aufrichtige Schlachtopfer der Lobpreisung. Paulus spielte auf diese Prophezeiung an, als er Christen aufforderte, Gott „ein Schlachtopfer der Lobpreisung dar[zu]bringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Wir betrachten es heute als ein großes Vorrecht, mit Gott zu wandeln und solche Opfer darzubringen.

21 Israeliten, die ihren schlechten Weg verließen und zu Gott umkehrten, brachten ihm ‘die jungen Stiere ihrer Lippen’ dar. Deshalb wurden sie, Gottes Versprechen getreu, in geistiger Hinsicht wieder geheilt. In Hosea 14:4-7 heißt es: „Ich [Jehova] werde ihre Untreue heilen. Ich werde sie aus eigenem, freiem Willen lieben, weil sich mein Zorn von ihm abgewandt hat. Ich werde für Israel wie der Tau werden. Er wird blühen wie die Lilie und wird Wurzeln schlagen wie der Libanon. Seine Schösslinge werden auslaufen, und seine Würde wird wie die des Olivenbaums werden, und sein Duft wird wie der des Libanon sein. Sie werden wieder in seinem Schatten wohnen. Sie werden Korn wachsen lassen und werden sprossen wie der Weinstock. Sein Gedenkname wird sein wie der Wein des Libanon.“

22 Reumütige Israeliten würden geistig geheilt werden und wieder Gottes Liebe spüren. Jehova wäre dann wie erfrischender Tau für sie, weil er sie großzügig segnen würde. Sein wiederhergestelltes Volk hätte eine Würde „wie die des Olivenbaums“ und es würde auf den Wegen Gottes wandeln. Was wird nun von uns erwartet, da wir entschlossen sind mit Jehova Gott zu wandeln?

Weiterhin auf Jehovas geraden Wegen wandeln

23 Um weiterhin mit Gott wandeln zu können, muss bei uns „die Weisheit von oben“ zu erkennen sein und wir müssen immer gemäß seinen geraden Wegen handeln (Jakobus 3:17, 18). Der letzte Vers der Prophezeiung Hoseas lautet: „Wer ist weise, dass er diese Dinge verstehen kann? Verständig, dass er sie erkennen kann? Denn die Wege Jehovas sind gerade, und die Gerechten sind es, die darauf wandeln werden; aber die Übertreter, sie werden darauf straucheln“ (Hosea 14:9).

24 Wir wollen uns nicht nach der Weisheit und den Maßstäben der heutigen Welt ausrichten, sondern wir werden lieber auf Gottes geraden Wegen wandeln (5. Mose 32:4). Hosea wandelte mindestens 59 Jahre lang darauf. Treu überbrachte er göttliche Botschaften, denn er wusste, dass die Weisen und Verständigen diese Worte verstehen würden. Wie ist es mit uns? Solange uns Jehova noch predigen lässt, suchen wir weiter nach Menschen, die weise handeln und seine unverdiente Güte annehmen. Und wir sind froh, dies in enger Zusammenarbeit mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ zu tun (Matthäus 24:45-47).

25 Die Betrachtung der Prophezeiung Hoseas hilft uns bestimmt, weiterhin mit Gott zu wandeln und dabei auf ewiges Leben in der von ihm verheißenen neuen Welt zu hoffen (2. Petrus 3:13; Judas 20, 21). Was für eine großartige Hoffnung! Und diese Hoffnung erfüllt sich für uns persönlich, wenn wir in Wort und Tat hinter der Aussage stehen: „Die Wege Jehovas sind gerade.“

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |

Hosea 6 – 9: Mit Gott wandeln und Gutes ernten

WT 15.11.2005

„Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten“ (HOSEA 8:7).

EINE Wanderung durch ein gefährliches Gelände ist sicherer, wenn man einen erfahrenen Führer an seiner Seite hat. Es wäre nur vernünftig, sich von ihm führen zu lassen, statt auf eigene Faust loszuziehen. Dieses Beispiel lässt sich in gewisser Hinsicht auf unsere Situation übertragen. Jehova bietet uns sozusagen an, uns durch die endlose Wüste der schlechten Welt von heute zu führen. Es ist nur vernünftig, mit ihm zu wandeln, statt seine eigenen Wege zu gehen. Wie können wir mit Gott wandeln? Indem wir uns von seinem Wort leiten und führen lassen.

2 Der vorhergehende Artikel drehte sich um das symbolische Drama aus den Kapiteln 1 bis 5 von Hosea. Dabei haben wir einige Nutzanwendungen besprochen, die uns helfen, mit Gott zu wandeln. Jetzt möchten wir ein paar Höhepunkte aus den Kapiteln 6 bis 9 erörtern. Zunächst ein kurzer Überblick über diese vier Kapitel.

Kurzer Überblick

3 Jehova hatte den Propheten Hosea in erster Linie zum nördlichen Zehnstämmereich Israel geschickt. Diese Nation (nach ihrem vorherrschenden Stamm auch Ephraim genannt) hatte sich von Gott abgewandt. In Hosea 6 bis 9 wird geschildert, wie untreu das Volk war: Es übertrat den Bund Jehovas und tat ständig Schlechtes (Hosea 6:7). Die Israeliten kehrten nicht zu Jehova zurück, sondern vertrauten auf Bündnisse mit anderen Nationen. Da sie dauernd Schlechtes säten, würden sie auch Schlechtes ernten. Mit anderen Worten: Ihnen stand ein Strafgericht bevor. Doch Hosea hatte für sie auch eine zu Herzen gehende Botschaft: Sie könnten jederzeit zu Jehova zurückkehren und auf seine Barmherzigkeit zählen — vorausgesetzt, sie würden beweisen, dass sie aus tiefstem Herzen bereuen.

4 In diesen vier Kapiteln aus Hoseas Prophezeiung finden wir weitere Hinweise, die uns helfen, mit Gott zu wandeln. Sehen wir uns einmal vier praktische Lehren an: 1. Echte Reue zeigt sich in Taten, nicht nur in Worten; 2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude; 3. es schmerzt Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und 4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten.

Wie sich echte Reue zeigt

5 Aus Hoseas Prophezeiung lernen wir viel über Reue und Barmherzigkeit. In Hosea 6:1-3 lesen wir: „Kommt, und lasst uns doch zu Jehova umkehren, denn er selbst hat zerrissen, aber er wird uns heilen. Er schlug fortgesetzt, doch wird er uns verbinden. Er wird uns lebendig machen nach zwei Tagen. Am dritten Tag wird er uns aufstehen lassen, und wir werden vor ihm leben. Und wir werden erkennen, wir werden danach jagen, Jehova zu erkennen. Wie die Morgenröte steht sein Hervortreten fest. Und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss; wie ein Frühlingsregen, der die Erde satt tränkt.“

6 Wer sprach hier? Manche denken, dass es die untreuen und ungehorsamen Israeliten waren, die so Reue vorheucheln und Gottes Barmherzigkeit ausnutzen wollten. Andere meinen, dass hier der Prophet Hosea das Volk anflehte, zu Jehova zurückzukehren. Wie auch immer, die entscheidende Frage ist: Kehrte das Zehnstämmereich Israel als Ganzes zu Jehova zurück und zeigte es echte Reue? Die Antwort lautet: Nein. Jehova ließ durch Hosea sagen: „Was soll ich dir tun, o Ephraim? Was soll ich dir tun, o Juda, wenn eure liebende Güte wie das Morgengewölk ist und wie der Tau, der früh vergeht?“ (Hosea 6:4). Damit zeichnete Jehova wirklich ein trauriges Bild von dem geistigen Zustand seines Volkes! Die liebende Güte oder loyale Liebe war nahezu verschwunden — wie der Tau am Morgen, der mit der aufgehenden Sonne schnell verdunstet. Die Israeliten gaben zwar vor, zu bereuen, aber Jehova entdeckte nichts, was von seiner Seite aus Barmherzigkeit gerechtfertigt hätte. Was war ihr Problem?

7 Ihre Reue kam nicht von Herzen. In Hosea 7:14 drückt Jehova sein Missfallen darüber aus: „Sie riefen nicht von Herzen um Hilfe zu mir, obwohl sie auf ihren Betten ständig heulten.“ In Vers 16 sagt er noch: „Sie kehrten dann zurück, nicht zu etwas Höherem“ — das heißt „nicht zu einer erhabenen Form der Anbetung“ (Fußnote). Sie wollten nicht das ändern, was nötig war, um ihr Verhältnis zu Jehova wieder in Ordnung zu bringen und sich so erneut auf dem hohen Niveau der Anbetung Jehovas bewegen zu können. Sie wollten eigentlich gar nicht mit Gott wandeln.

8 Und noch etwas stimmte an der Reue der Israeliten nicht. Sie begingen nach wie vor alle möglichen Sünden, wie Betrug, Mord, Diebstahl oder Götzendienst, und verbündeten sich mit anderen Nationen. In Hosea 7:4 werden sie mit dem „Ofen“ eines Bäckers verglichen, offensichtlich, weil in ihnen schlechte Wünsche brannten. Verdienten sie in diesem beklagenswerten Zustand überhaupt Barmherzigkeit? Ganz bestimmt nicht! Hosea lässt die rebellischen Israeliten wissen, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken“ und seine „Aufmerksamkeit auf ihre Sünden richten“ wird (Hosea 9:9). Mit Barmherzigkeit brauchten sie nicht zu rechnen!

9 Was lernen wir aus Hoseas Worten über Reue und Barmherzigkeit? Das abschreckende Beispiel der treulosen Israeliten lehrt uns, dass wir von Herzen bereuen müssen, wenn wir Jehovas Barmherzigkeit spüren möchten. Woran erkennt man eine solche Reue? Jehova lässt sich nicht von Tränen oder von bloßen Worten täuschen. Echte Reue zeigt sich durch Taten. Wer Barmherzigkeit erfahren möchte, muss den Weg der Sünde ganz und gar verlassen und sein Leben nach den hohen Maßstäben der Anbetung Jehovas ausrichten.

Opfer allein machen Jehova noch keine Freude

10 Nun zur zweiten Lehre, die uns helfen kann, mit Gott zu wandeln. Sie lautet: Opfer allein machen Jehova noch keine Freude. In Hosea 6:6 heißt es: „An liebender Güte habe ich [Jehova] Gefallen gefunden und nicht am Schlachtopfer; und an der Erkenntnis Gottes mehr als an Ganzbrandopfern.“ Jehova findet also Gefallen an liebender Güte oder loyaler Liebe — eine Eigenschaft, die aus dem Herzen kommt — und daran, dass wir ihn erkennen. Aber vielleicht fragt sich der eine oder andere: Warum wird hier gesagt, dass Jehova an Opfern und Ganzbrandopfern kein Gefallen hat? Wurden solche Opfer nach dem Gesetz des Moses denn nicht sogar verlangt?

11 Ja, das ist richtig. Doch bei den Zeitgenossen Hoseas stimmte etwas ganz Grundlegendes nicht. Allem Anschein nach gab es Israeliten, die solche Opfer pflichtbewusst darbrachten, um sich einen Anstrich von Ergebenheit zu geben. Gleichzeitig sündigten sie immer weiter. Daran war abzulesen, dass es in ihrem Herzen keinen Funken loyaler Liebe gab. Außerdem lehnten sie die Erkenntnis Gottes ab. Das zeigte sich darin, dass sie sich nicht danach ausrichteten. Was nützten ihre Opfer, wenn doch ihr Herz und ihre Lebensweise nicht in Ordnung waren? Ihre Opfer waren für Jehova Gott abstoßend.

12 Hoseas Worte enthalten eine Warnung für viele Kirchgänger heute. Sie pflegen religiöse Bräuche und möchten Gott dadurch Opfergaben darbringen, aber ihr tägliches Verhalten wird kaum oder gar nicht davon berührt. Können solche Menschen Gott wirklich gefallen, wenn ihr Herz sie nicht antreibt, Gott gut kennen zu lernen und dieses Wissen über ihn umzusetzen, indem sie der Sünde den Rücken kehren? Niemand sollte denken, er könne Gott allein durch fromme Werke Freude machen. Jehova findet kein Gefallen an jemand, der sich durch einen Dienst für ihn, der reine Formsache ist, seine Gunst verdienen will, statt wirklich nach seinem Wort zu leben (2. Timotheus 3:5).

13 Als wahre Christen müssen wir uns merken, dass Opfer allein Jehova noch keine Freude machen. Natürlich opfern wir Jehova keine Tiere. Aber wir bringen ihm „ein Schlachtopfer der Lobpreisung“ dar, „das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15). Es ist wichtig, dass wir nicht so werden wie die sündigen Israeliten zur Zeit Hoseas und denken, verkehrtes Verhalten sei durch solche Opfer gutzumachen. Ein Beispiel: Eine Jugendliche beging heimlich Unmoral und gab später zu: „Ich ging viel mehr predigen, weil ich dachte, ich könnte den Fehler dadurch ausgleichen.“ So ähnlich versuchten es auch die eigensinnigen Israeliten. Doch Jehova kann unser Schlachtopfer der Lobpreisung nur dann annehmen, wenn wir es ihm aus dem richtigen Beweggrund heraus geben und entsprechend leben.

Es schmerzt Jehova, wenn ihn seine Anbeter verlassen

14 In der dritten Lehre aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 geht es darum, wie Jehova empfindet, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden. Gott kann sowohl warmherzig als auch energisch sein. Er freut sich aus tiefstem Herzen über alle, die ihre Sünden bereuen, und empfindet inniges Mitgefühl für sie. Ist jemand jedoch reuelos, schreitet er energisch und entschlossen zur Tat. Da Gott sehr viel daran liegt, dass es uns gut geht, freut er sich, wenn wir treu mit ihm wandeln. „Jehova findet Gefallen an seinem Volk“, sagt Psalm 149:4. Doch wie empfindet Jehova, wenn seine Diener nicht treu sind?

15 Über die untreuen Israeliten sagte Jehova: „Sie selbst haben wie der Erdenmensch den Bund übertreten. Dort haben sie treulos gegen mich gehandelt“ (Hosea 6:7). Das mit „treulos handeln“ wiedergegebene hebräische Wort bedeutet auch „betrügen“ oder „treulos verlassen“. Dasselbe hebräische Wort wird in Maleachi 2:10-16 für das illoyale Verhalten der Israeliten verwendet, die ihrem Ehepartner untreu waren. Über den Gebrauch dieses Verbs in Hosea 6:7 heißt es in einem Nachschlagewerk, es sei ein „Bild aus dem Bereich der Ehe, das diese Beziehung als etwas sehr Persönliches, Intimes charakterisiert . . . Es beschreibt eine zwischenmenschliche Situation, in der die Liebe mit Füßen getreten wurde.“

16 Durch den Bund, den Jehova mit Israel geschlossen hatte, war die Nation für ihn wie eine Ehefrau. Als sein Volk die Bedingungen dieses Bundes mit Füßen trat, war das daher wie Ehebruch. Gott war sozusagen ein treuer Ehemann, doch sein Volk hatte ihn verlassen!

17 Wie sieht es mit uns aus? Gott ist es nicht gleichgültig, ob wir mit ihm wandeln oder nicht. „Gott ist Liebe“ und unser Verhalten berührt seine Gefühle — vergessen wir das nie! (1. Johannes 4:16). Schlagen wir einen falschen Weg ein, schmerzt das Jehova und wir ziehen uns sein Missfallen zu. Daran immer zu denken kann in Versuchungen eine stark abschreckende Wirkung auf uns haben.

Wie wir Gutes ernten können

18 Die vierte Lehre aus Hoseas Prophezeiung dreht sich darum, wie wir Gutes ernten können. Hosea beschreibt, wie unsinnig und fruchtlos der treulose Kurs der Israeliten war: „Denn Wind säen sie ständig, und Sturmwind werden sie ernten“ (Hosea 8:7). Dieser Text enthält einen Grundsatz, den wir uns gut einprägen sollten: Was wir jetzt tun und wie es uns später ergeht, steht in direktem Zusammenhang. Wie bestätigte sich dieser Grundsatz bei den untreuen Israeliten?

19 Sie sündigten ständig weiter und säten dadurch Schlechtes. Könnten sie immer so weitermachen, ohne jemals die Quittung dafür zu bekommen? Auf keinen Fall würden sie dem Strafurteil entgehen. In Hosea 8:13 wird gesagt, dass Jehova „ihrer Vergehung gedenken und Abrechnung halten [wird] wegen ihrer Sünden“. Und in Hosea 9:17 kann man lesen: „Mein Gott wird sie verwerfen, denn sie haben nicht auf ihn gehört, und sie werden Flüchtlinge unter den Nationen werden.“ Jehova würde die Israeliten für ihre Sünden zur Rechenschaft ziehen. Weil sie Schlechtes gesät hatten, würden sie Schlechtes ernten. Gottes Urteil wurde im Jahr 740 v. u. Z. vollstreckt, als die Assyrer das Zehnstämmereich Israel stürzten und die Bewohner in die Gefangenschaft wegführten.

20 Die Quintessenz ihrer Erfahrung? Man erntet, was man sät. Zu dieser Grundwahrheit sagt Gottes Wort warnend: „Lasst euch nicht irreführen: Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7). Wenn wir Schlechtes säen, werden wir Schlechtes ernten. Wer zum Beispiel ein unmoralisches Leben führt, muss die bitteren Folgen tragen. Mit jemandem, der sein schlechtes Verhalten nicht bereut, geht es nicht gut aus.

21 Wie können wir aber Gutes ernten? Dazu ein einfacher Vergleich: Wird ein Bauer Weizen säen, wenn er Gerste ernten möchte? Natürlich nicht! Er muss das aussäen, was er ernten will. So ist es auch bei uns. Wenn wir Gutes ernten möchten, müssen wir Gutes säen. Überlegen wir uns deshalb: Möchten wir auch künftig Gutes ernten, das heißt weiter ein ausgefülltes Leben führen mit der Aussicht auf ewiges Leben in Gottes neuer Welt? Dann müssen wir auch künftig Gutes säen, das heißt mit Gott wandeln und uns nach seinen gerechten Maßstäben ausrichten.

22 Aus Hosea, Kapitel 6 bis 9 haben wir also vier Lehren gezogen, die uns helfen können, mit Gott zu wandeln: 1. Echte Reue zeigt sich in Taten; 2. Opfer allein machen Jehova noch keine Freude; 3. es schmerzt Jehova, wenn sich seine Anbeter von ihm abwenden, und 4. wir müssen Gutes säen, um Gutes zu ernten. Wie sind uns noch die letzten fünf Kapitel in diesem Bibelbuch eine Hilfe dabei, mit Gott zu wandeln?

Jule | 07.07.11 | Hosea, Nachforschungen zum Bibellesen | No Comments |